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‚Accessions No. 81 +19 s: DCERBSEN:
ULF TIER
n
UNIVERSITY OF CALIFORNIA.
“Receiweil MAY 6 1893 ‚IiÄn .
!
b
[3
“
kn er EN:
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Biographifches
Hchriftlteller- Lexikon
der Gegenwart
von
dranz Borumüller,
unter Mitwirkung nambafter Scriftiteller.
Die bekannteften Beitgenoffen
auf dem Gebiet der Nationallitteratur aller Völfer mit Angabe
ihrer Werke.
—
Te
UNIVERSITY
AHORN I
Leipzig
. Verlag des Bibliographiſchen Inſtituts
1882.
— — —— — — — — — — —— — —— — — — — — - — |
Im Anſchluß an das vorliegende Lexikon ber zeitgenöſſiſchen Litteratur |
erſcheinen: |
Lexikon der deutfchen Mationallitteratur, von Prof.
Dr. Abolf Stern. Mit Berüdfichtigung der bichterifch behanbelten |
Stoffe.
Lexikon der allgemeinen Zitteraturgelchichte und .
Boetil. Die Nationallitteratur ber auferbeutfchen Völker, von !
Dr. G. Bornhat. |
De
Alle Nechte vom Verleger vorbehalten.
Vorbemerkung.
Daß der Begriff „Zeitgenofſen“ in vorliegendem Wert nicht bloß
auf lebende Autoren beichränft, fondern in einem weitern Sinn gefaßt
ift, wird an fich kaum der Rechtfertigung bedürfen. Als Grenzicheide
zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart haben wir das Jahr 1870 an⸗
genommen, jo daß alle nach diefem Zeitpunkt Geftorbenen noch in den
Bereich unſers Werts gezogen wurden. Indeſſen hat fich auch die ſtrenge
Durchführung dieſes Prinzips nicht durchaus als thunlich eriviefen.
Müflen doch nicht wenige bereit? früher abgejchievene Schriftiteller der
Bedeutung und Wirkung ihrer Werke nach unbedingt zur Gegenivart
gerechnet werben, während andre mit ihrer litterarifchen Thätigleit (wir
erinnern beiſpielsweiſe an Manzoni) einer längft vergangenen Zeit an⸗
gehören, obſchon fie bis in die 70er Jahre hinein noch unter den
Lebenden weilten. Wir haben daher nach beiden Richtungen hin in Ein-
zelfällen von der aufgeſtellten Regel abweichen zu müfjen geglaubt.
Die Hauptinafje der aufgenommenen Autoren bilden jelbftverftändlich
die Bertreter der jchönwifjenichaftlichen Litteratur, ſodann diejenigen,
welche fich im Begriff der Nationallitteratur zunächſt an jene anjchließen:
die Gejchichtichreiber mit Einjchluß der Kultur-, Litterar- und Kunjt-
hiſtoriker ꝛc. Die übrigen wifjenjchaftlichen Schriftfteller fonnten nur
infoweit Berüdfichtigung finden, als ihre Werke überhaupt ein allge
meines Interefſe beanjpruchen und vermöge ihrer Darftellung, über den
Kreis der Fachgenoſſen hinaus, auch dem gebildeten oder nad) Bildung
verlangenden Laien zugänglich und verftändlich find. Dagegen iſt alles
Techniſche und ſtreng Wiffenfchaftliche, alles, was nur als Mittel zum
Studium dient und nur für den Fachmann Wert bat, außgeichloffen
VI Vorbemerkung.
geblieben. Daß ſich übrigens die Grenze zwiſchen beiden Gebieten nicht
immer mit mathematiſcher Genauigkeit ziehen ließ und über dies und
jenes bie Anſichten verſchieden fein können, liegt auf der Hand und
wird niemand dem Werk zum Vorwurf miachen wollen.
Das „Schriftfteller-Lerilon” beruht zum großen Teil auf Origi⸗
nalmitteilungen und ift durch die Mitwirkung namhafter Autoren
de3 In- und Auslands zuflandegefommen. Das Hauptlontingent
der Belletriften deutjcher Zunge hat Prof. Mähly in Bajel geitellt;
auf dem gleichen Gebiet für Frankreich war Dr. Emil Landsberg
in Paris thätig, während für das Englifche Dr. Eugen Oswald in
London in ausgiebiger Weiſe gejorgt hat. Die italienifche Lilteratur
fand in Prof. Robert Hamerling in Graz, bie ſtandinaviſche in Dr. Ed⸗
mund von Zoller in Stuttgart, die niederländifche in Dr. P. 4. Ziele
in Leiden Bearbeiter. Für das Spaniſche und Portugiefiiche war Dr.
K. von Reinharditöttner in München, für die nordamerifanifche
Litteratur Dr. Karl Knortz in Johnstown hilfreich. Von der ſlawi⸗
ichen Litteratur endlich ward die ruffiiche von Dr. SKonftantin von
Jürgens in Peteräburg, die polnifche von Eugen Lipnicki in ‘Prag,
die tſchechiſche und füdflawifche Kitteratur von Prof. Ferdinand Schulz
in Prag behandelt. Diefe Vielküpfigleit der Autorfchaft unſers Werts
möge zugleich manche Ungleichheiten in der Behandlung des Einzelnen,
welche die Redaktion nicht durchaus zu bejeitigen vermochte, erklären
und entjchuldigen.
Den Schluß des Ganzen bildet ein Verzeichnis von Pjeudonymen
ber neuern Litteratur.
Leipzig, November 1881.
Die Redaktion.
— — — — — — — — — — — — — — — — — — — —
Todesfälle währen» des Druds: Pietro Coſſa, F 30. Aug. in Livorno. —
Martin Schleid, +13. Oft. in Münden. — Hermann Klende, + 11. Oft.
in Hannover. — J. 8. Bluntſchli, F 22. Oft. in Karlsrube.
a
— ÜBRARS |
UNIVERSIT
CALIFORNIA.
Or THE
a.
Aaſen, Ivar Andreas, norweg.
i und Sprachforfcher, geb. 1813
auf Sönbmöäre von Bauersleuten, kam
1 in das Haus eines Geiftlichen, wo
er in den gewöhnlichen Schulfächern
Unterricht genoß, und wurbe bann Haus⸗
lehrer. Im biefer Zeit legte er ſich auf
Botanik und ſchuf bie norwegischen Pflan⸗
amen, inbem er eine »Söndmörsk-
ora« jchrieb. Diefer ließ er eine Ab-
Bandlung über den Dialeft biefer Pros
FA bie ihm von ber Drontheimer
Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft ein Stipen-
dium eintrug, um Beiträge zu einem
Wörterbuch ber norwegiichen Bolksfprache
u fanmeln. Bon 1850 an genoß er vom
tortbing ein größeres Stipendium, das
ihn in den Stand feßte, gan nn
Spradftubienzuleben. Seit wohnt
a, in Ehrifliania. Seine Beobachtungen
hat er in ben -. en en ie
sprogs grammatik« (»Grammatit der
norwegiſchen Volksſprache«, 1848) und
»Ordbog over det norske folkesprog«
»Wörterbuche, 1850) verwertet. Der
fall, den biefe Schriften ernteten,
brachte ihn auf den Gedanken, ob es nicht
möglich wäre, aus ben Altern Elementen
n * ne — en Dur
e Normalſprache zu en, welche
als Schriftſprache in Form en an *
Stelle des Däniſchen treten könnte, das
nach feiner Überzeugung der Nation fremd
ſei. fogen. »Landsmaal« (2 Landes⸗
ſprache⸗) verteidigte er mit großer Wärme
und Ichrieb 7 an er a
ordsprog« (»Nortvegifcheß Sprichwörter:
ton), »Norsk de 2 us
ing« (»Rormwegi rterbu
mit dänif runge, 1865), in bie:
kr Sprache mit größter philologifcher
Ehriftftellerlegiton.
Konfequenz. Es bildete fich infolgebeflen
eine ganze Schule »Maalsträvere«, bie
aber ın ihrer Schreibweife wieder aus-
einander gehen. N. Bat auch einige Dich⸗
tungen usgegeben, unter denen das
Schaujfpiel»Ervingen« und eine Gebicht-
fammlung: »Smyrna«, hervorzuheben
find. Das Hauptgewicht feiner Litterari-
ſchen Thätigfeit liegt aber in feinen Sprach⸗
fo Hungen und ftrebungen.
bbe** (Abbé Trois Etoiles), ber
pſeudonyme (franzäfifche) —— meh⸗
rerer antiklerikaler Romane, welche in den
60er Jahren einiges Aufſehen erregt haben,
und von denen »Le maudit« (1863) und
»La religieuse«e (1864) die bemerfenss
merteften find. Die Autorjchaft derſelben
wurde in ben litterarifchen Kreifen von
Paris bald 2. Ulbach, bald dem Abbt
Michon, bald %. FZabre zugefchrieben,
aber von allen dreien mehr ober weniger
entſchieden verleugnet.
Abbott, Edwin, engl. Gelehrter unb
Schriftfteller, geb. 1838 zu London, wo
er ald Direktor der großen City of Lon-
don School lebt. Als Geiftliher und
Erzieher bat er fi mannigfadhe Ber:
bienfte erworben; Titterarifch ift er durch
feine Pflege bes Altenglifchen unb Shafes
ſpeares zu erwähnen. Seine theologi-
hen Werke beifeite laſſend, nennen wir
von ihm vor allem die »Shakespearlan
grammar« (1870), dann eine Ausgabe
von Bacons »Essays« (1876) und ‚bie
Schrift »Bacon and Essex« (1877).
A Bedett (pr. 4), Arthur William,
eb, 25, Ott. 1844 zu Sammerfmith bei
ondon, wo er lebt. In Privatichulen er:
zogen, ber Sohn eines ſehr geachteten Bolis
zeirichter®, der felbft Schriftfteller war,
erhielt er früh eine untergeorbniete Stelle
1
2 About —
im Krieggminifterium. Nad wenigen
Jahren verließ er a re um ſich zunächſt
der leichtern, humoriſtiſchen und ſaliriſchen
Litteratur zu widmen. Er ward
bes »Glowworm«, dann Gründer des
»Tomahawk« (beide bereits verfchollen).
Ernfterm Ton wandte er fi zu, als er
Reiter
1870/71mwährend des Kriegs Berichterſtatter
für die Blätter: »Standard« und »Globe«
wurde. Seit Aa une er, wie fein Vater
vor ihm, zu ber Gruppe wißiger Schrift-
fteller, bie uns den wöchentlichen »Punch«
liefern. Er fchrieb die Novelle »Fallen
among thievese (1870), aud: »Our
holiday in the Scottish highlands«
(1876) und »The ghost of ystone
Grange« — it Burnand gab er
heraus: »Phe doom of St. Querec«
(1875) und »The shadow witness«
(1876). Er — auch für die Bühne
mehreres mit Beifall — ge⸗
liefert: »L. S. D.« (1872); »About
towm (1875), welches Stüd 150 Bor:
ftelungen bintereinander erlebte; »On
strike« (1873) und »Faded flowers«.
About (ipr. aduh), Edmond, franz.
Schriftfieller, geb. 14. Febr. 1828 zu
Dieuze in Lothringen, erhielt feine Bil:
bung zu Parid und 1851 —53 auf ber
franzöfifchen au u Athen, widmete
fih nach feiner Rückkehr nach Rariß ber
Eee en Laufbahn und eroberte
ih gleidy mit feinen Erſtlingswerken:
»La Grece contemporaine« (1855, 7.
Aufl. 1879) und dem Roman »Tolla
Feraldi« (8. Aufl. 1864), denen bie No⸗
velle »Les mariages de Paris« (11.
Aufl. 1864) und die Romane: »Le roi
des — (13. Aufl. 1878), »Ger-
maine« (7.Aufl.1864) unb » Les échasses
de maitre Pierre« (1858, 4. Aufl. 1864)
folgten, eine hervorragende Stelle unter
den zeitgendjlifchen Autoren. Er gehörte
zu den wenigen jüngern Schrüftitellern
von sn bie bein Kaiferreich
anfchlojien, und erfreute fich der beſondern
Gunft Napoleons IH., der ihn auch zu
den Hoffeiten nad) Compitgne lub. Bein
Ausbruch ded Kriegs 1 folgte er
der Armee Mac Mahons als Bericht:
erftatter bes »Soir« in das Elſaß, doch
machten bie erften Siege der Deutichen
Achard.
ſeiner Thätigkeit ein ſchnelles Ende. Unter
der neuen Ordnung der Dinge nahm er
dann im »Soir« feine ſchon 1858 mit ber
Schrift »La question romaine« (2. Aufl.
1861) begonnenen Angriffe gegen bie Ul⸗
tramontanen wieber auf und ſpielte ben
gzepaßigten Republikaner, ſeit 1875 ins⸗
ſondere als Chefredakteur des von ihm
und Fr. Sarcey gegründeten Journals
»Le . sieclee. Bon feinen hübfchen
Erzählungen, mit benen er immer aufs
neue bie Gunft bed Publikums newann,
nennen wir noch: »L’homme & l’oreille
oaagee« (8. Aufl. 1876); »Le nez d’un
notaire« (6. Aufl. 1 ; »Madelon« (7.
187 * »Trente et quarante« (5.
Aufl. 1865); »La vieille roche« (1865);
»L’infäme« (1867); »Les mariages de
rovinco« \Z Aufl. 1877) und »Le fel-
ah« (1869), eine Schilderung Agyptens.
Sein neuefter Roman, gegen die ſkanda⸗
löfen Erfolge Zolas gerichtet: »Roman
d’un brave homme« (1880), fand dagegen
troß ber ehrbaren Tendenz wenig Ans
Hang. Ebenſowenig niachte er mit feinen
dramatiichen Arbeiten Glüd. Als Kunft:
fritifer betätigte er fih in dem Werf
»Voyage & travers l’expogition des
beaux-arts« En und zahlreichen Bes
richten in Zeitichriften. Won feinen übri-
gen Werfen finb noch zu nennen: »Le
progres« (4, Aufl. 1867); »Les ques-
tions d’argent« (4. Aufl. 1874); »Cau-
series« (1865 — 66, 2 Bbe.); »L’assu-
rance« (1866); >» ABC du travailleur«
(1868) n. a.
Adard (pr. aſchähr), Am edée, franz.
Schriftfteller, geboren im April 1814 zu
Marfeille, gef. 24. März 1875 in Paris;
war anfangs Kaufmann und Teilhaber
eined Tandwirtichaftlichen Unternehmens
in Algerien, tauchte dann 1838 als Fenille-
tonift in Paris auf und machte ſich zucıft
unter dem Namen Grimm durch feine
»Lettres narisiennes« ( REN,
denen ver Roman »Belle- Rosee (1847,
I Bde.) nachfolgte. Nach ber Februarrevo⸗
Iution eine Jeitlang als polttifcher Schrift:
itellerim ropaliftiidenSinuthätig Auandte
er vo fpäter wieder der Belletriftif zu.
Bon feinen Romanen und Novellen, die
ſich alle durch gewählten Stil, behagliche
Adermann — Adam.
£ofalmalerei und an „geeigneter Stelle
— reihen © Humor a un nennen
noch: »Les petits- Lovelace«
(3. "Aufl. 1857); - F Nessus«
1854); 868) und »Les
—— — d’ a 5; außerdem:
»Nieces de Mazarin« (1878), eine
ammiun, biftorifcher Porträte, und
»B£cits d’un soldat« (1871), "Bilder
aus * — von — Seine
— Louiſe — ge⸗
borne —— franz. Dichterin, geb.
30 813 zu Paris, vertiefte ſich
8
Geiſt der katholiſchen Kirchee. Seine
Wiederwahl wurde on —
keiten für ungültig erklärt, aber
nifter Sta ip ion ala Erd A. ins
Ober —64 gab er bie
Se a —* Beviow« heraus,
welche der Verurteilung durch bie un
liſche Geiftlichleit En name erlag. Sein
Wochenblatt »The onicle« , welches
er darauf anfing und mit Beiziehung
bedeutender Titterariiher Talente leitete,
war nicht glüdlicher, und als die »North
British Beview« in feine Hände über:
ning, war auch deren Los bald befiegelt.
mit — —— in das Stubium ber | Während ber allgemeinen Kirchenver:
Spraden und Litteraturen und lernte | jammlung 1870 begab er fi nad
in Berlin, — ſie Rom und wurde ein Mittelpunkt, um
— 1838 zur Ver⸗
vollkommnung ih tudien gewandt
hatte, den — * königlichen Neffen,
Paul A., kennen, welder in hö
—— ben ——— Teil
der W Sn zur Herausgabe
a Die Fo Beige Geier Belannt-
ſchaft war ihre eheliche Verbindung, beren
Glück en Arbeiten erhöht
ber Satte ſchon 1846 A
ih Frau A nad) Nizza zurüd, um
ber Dr Leid in Liedern ausflingen zu
Ihre Lieder und Erzählungen
e sale) find ſaͤmtlich auf einen elegi⸗
hen Ton geftimmt; die Weiſe ift einfach
und herzlich, ohne (o8fel und Brätenfion.
Eine Auswahlderjelben erfchien 1861, eine
neuere Sammlung »Po6sies« 1877. Bon
einer Autobiographie, bie fie gefchrieben,
find bisher nur Bruchſtücke im Freundes: | >
kreis befannt geworden.
Kcon pr. at’), JTCmerich Edward
Dalberg⸗A., eo n,engl. Publiziſt und
Scrütiteller, geb. —
ein ——— ſeiner Seit ange anfäfig,
und der einzigen
Tochter des ers von Dalberg, pätern
Gemahlin des Lords Granville. Katholi⸗
ſcher Religion, ward er zunächſt unter *
Einfluß Rarbina 3 Wiſeman
gen, Ipäterhin befonders unter bem Don:
gers dj. d.), mit welchem er lange Zeit
in Dünden zufammenlebte. 1859—65
faß er im Unterhaus. Freifinniger Rich
tung, erlärte er im En ahr: »er
vertrete nicht ben Körper, wohl aber ben
den ſich bie Gegner des Unfehlbarkeits-
bogmas fcharten. Die Nachrichten über
ım|dad Konzil, a welde damals die
Augsburger »Allgemeine Zeitung« Auf:
ſehen erregte, ſollen großenteil® aus ſei⸗
ner Feder gefloffen fein. Im September
b. J. verd und er, deutſch jowohl als
engliih, dad »Sendidreiben an einen
beutichen Biſchof bes vatifaniichen Kon⸗
ide, worauf Biſchof Ketteler erwiberte.
ie Univerfität Münden erteilte ihm die
Doltorwürde. Seine ELDER Briefe
an bie »Timese zu guniten der Altka⸗
tholifen find in fang Nm Ausgabe er:
ichienen: »Histoire de la libert& dans
l’antiquits et le christianisme« (1878).
Außerdem veröffentlichte er: »Zur Ge:
ii ichte bes — Konzils (1871);
he war of 1878« (1871); eine Aus
abe von Friedrichs II. »Matinees roya-
08« (1865) und — Auffagüber> ol
sey and the divorce of Henry
u Neapel, wo | (137
Ana, Juliette, ſ. Samber.
Adamel, Karl, tſchech. Schriftfteller,
geb. 13, Acc. 1840 zu Hlinsko, ftudierte
@ Prag, widmete fi) ben Kaufmanns⸗
ftand, bereifte Sfterreih, Deutichlanb,
Belgien, Frankreich, Die Schweiz und Sta:
lien und fchrieb Reifebilder Samentlic
in Eulturhiftorifcher > Fünferier
Richtung. Auch Hat er G „Wer:
ther« u ——— — gocial«
ins ulaehlide überſetzt.
Adami, Friedrich, lie
4 Adam — Nicard.
Schriftfteller von vorwiegend preußiſch⸗
patriotifcher Tendenz, neb. 18. Oft. 1816
u Suhl, ftubierte in Berlin unb widmete
I bafeldft feit 1838 ausfchlieglich littera⸗
riſcher Thätigkeit. Hauptmitarbeiter ber
Neuen Preußiſchen Zeitunge, 1868 zum
—2*— na außer ai
reichen pielen und Prologen größere
unb FR Bühnenarbeiten: » Drama:
an Senrebilder aus ber vaterländiſchen
Gelchichte« (unter bem Namen P. Froh⸗
berg, 1870, 2 Bde.); bie weitverbreitete
populäre Biographie »Ruife, Königin von
Preußene (9. Aufl. 1876); »Große und
Kleine Welt« (1870, 4 Bde.). Außerdem
erſchienen von ibm: »Vor fünfzig Jahren.
Nach den Aufzeihnungen eined Augenzeu⸗
gen« (1363); »Aus den gen zweier K-
nige« (1869, 3 Bde.); »Aus Friedrichs
bes Großen Beit« (1879) u. a.
Adams (ipr.ivpams),1) Charles Ken
ball, norbamerifan. Hiftorifer, geb. 1835
in Vermont, wirkt feit 1867 als Brofeflor
der Geſchichte ander Univerfitätuon Michi⸗
an. Die bemerfenswerteften feiner Werte
And: »Democracy and monarchy in
France« EN beutich 1875); »The re-
lations of higher education to national
prosperity« 11877).
2) William, f. Optic.
dolf, L., ſ. Laſſon.
Adye (ipr. Die), Sir Sohn Miller,
engl. Schriftfteller und Offizier, geb. 1819
zu Sevenoaks in ber Graffdn t Kent, lebt
a Woolwich als Direktor der Kriegsſchule.
enabm am Krimkrieg und ber Nieber-
werfung bes großen indiſchen Aufftands,
auch an fpätern Ereianifien in ei
teil und fchrieb: »The defence of Cawn-
pore« (1858); »The Crimean war«
(1860); »Silana, a mountain - cam-
paign« (1867) u.a.
athon, Paul, f. Sqhojen.
Agent (Ipr. aguh), Gräfin b’, f. Stern,
ani
el.
Ahufeld, Arvid, ſchwed. Litterar⸗ und
Kulturhiſtoriker, geb. 16. Aug. 1845 zu
Lunb, promovierte in Upſala und verrich⸗
tete anfangs Dienfte auf ber Töniglichen
Bibliothet in Stodholm, widmete fid) aber
bald gang ber Schriftftellerei. Seit 1870
ift er Mitarbeiter am » Aftonblad« unb
D
anbern Zeitfchriften ber Hauptitabt und
wurbe 1881 Rebafteur ber politifchen Zeit⸗
ſchrift »Ur dagens krönika« (>»Au® ber
Chronik des Tagse), welche vorzugsweiſe
ben Fragen bes fchwebifchen — ge⸗
widmet iſt, aber auch Originalbeiträge aus
den großen Kulturländern bringt. Sein
Hauptwerk iſt eine umfaſſende »Verlds-
literaturens historia« (⸗Geſchichte der
Weltlitterature,, 1874— 76), welche auf
Scherrs Werk bafiert,, aber bie ffandina-
viſche Litteratur original behandelt und
mit 800 Borträten geſchmüdt ift. Außer:
dem fchrieb er verfchiedene ——
F. Rädfe (1879), ben o),
ih >
riften, fowie über ben Lan a n%
H. Thomander« (1876, 2 Bbe.). Diele
svenska if
(»Aus dem Leben bes ſchwediſchen Hofs
und ber Ariftofratiec), von bem big jebt
2 Bände erfchienen find.
Aitard (ipr. ehtar), Jean, franz. Dich:
ter, geb. 4. Febr. 1848 u Zoulon, Sohn
eines gelehrten Publiziften, trat zuerft
1867 an bie Offentlichfeit mit ben Gedich⸗
ten »Jeunes croyances«, denen 1871
»Les rebellions et les apaisements«
nachfolgten, machte fich jedoch in weitern
Kreilen erft durch die »Poömes de Pro-
vence« (1874) und »Chansons de l’en-
fant« (1876) befannt, welche beide Werte
einen Preis ber Afademie davontrugen.
Noch größere — fand er mit
dem provencaliſchen Sbyll »Miette et
Nore« (1880), infolge deſſen man ihn dem
modernen Troubadour Miftral (f.d.) an
bie Seite ftellte. Wird A. von biefem an
Schwung ber Empfindung vielleicht übers
troffen, h, bat er dagegen ben echten Ton
des Naiven vor ihm voraus und ift ihm
in ber fiimmungsvollen Detailmalerei ber
heimatlichen Natur ebenbürtig. Noch ift
Aide — Ainsworth. b
die archäologifche Stubie » Venus de Milo«
(1874) von ibm zu erwähnen.
Aĩde, Hamilton, engl. Dichter und
Romankchri Der, geb. 1830 zu Paris,
Sobn eines Armeniers und einer Tochter
bes Abmirals Sir George Collier, ward in
engliſchen Schulen erzogen , trat mit 16
Sabre in bie Armee, verließ diefeaber ſchon
nad) fiebenjährigem Dienft, um fich ganz
ber ae wbätfigteit zu widmen.
Er lebt feit Jahren zurüdgezogenimfogen.
New: Foreit bei Southampton. Nachdem
er mit einem Bändchen Gebichte: »Eleo-
nore, andotherpt « (1856), als Dich⸗
ter bebütiert, ließ er eine Reihe von No⸗
vellen und Romanen nachfolgen, bie ver:
e ihrer gefälligen Darjtellung und ge
ſchikten Charafterzeichnung zu den beflern
Erzeugnifien der modernen Belletriftif
Englands gehören. Wir nennen bavon
— »Rita« (1859); »Confidences«
(1859); »Carr_of Carrlyon« 6333
»Mr. and Mrs. Faulconbridge« (1864);
»The Marstons« (1868); »In that state
of life< (1871); »Morals and myste-
ries« (1872); »Penruddocke« (1873) ⁊c.
Gine zweite Samınlung Gedichte erſchien
unter dem Titel: »The romance of the
scarlet leaf and other poems« (1865).
Seine Hauptwerke finden ſich aud in
Tauchniq;' »Collection«.
Aimard (ipr. ehmar), Guftave, franz.
Romanfdriftfteller,, geb. 13. Sept. 181
zu Paris, kam im Kn er als Schiffs⸗
junge nach Amerika, wo er eine Reihe von
Jahren unter ben wilden Völkerſchaften
des Weſtens zubrachte, durchwanderie ſpä⸗
ter Spanien, die Türkei und den Kauka⸗
— und kehrte 1848 nach Paris zurück.
ach Fehen neuen Reifen begann erbann
feine Beobachtungen und Erfahrungen in
Romanform zu veröffentlichen und errang
fih Durch feine gewanbte und feflelnde Er-
Ahlunasweife bald einen Ruf unter den
Schriftſtellern Franfreidg. Wir nennen
von feinen zahlreichen (meift auch ind Deut-
ſche ũüberſetzten) Romanen: »Les trap-
peurs de l’Arkansas« (1858), eine der
volfstümlichiten Schriften biefer Gattung;
»Le d chefdes Aucas« (1858) ; >»
eur de pistes« es; »Les rö-
deurs desfrontieres«(1861); »Lamain-
‚ferme«
(1862); »Les aventuriers«
1860: »Les chasseurs d’abeilles«
1864); »Les nuits mexicaines« (1864);
»Les boh&mes de la mer«
»Zeno Cabral« (3. Aufl. 1874);
forestiere (1869); »Les scalpeurs
blancs« (1874); »Cardenio«e (1874);
»Les bisons blancs« (1876); »Les vau-
riens de Pont-neuf« 1878). Beim Be
ginn bes Kriegs 1870/71 organifierte A. in
Bari unter dem Namen les c8-
tireurs de la Presse ein aus Journa⸗
liften beſtehendes Freiwilligenkorps, trat
aber ſchon nach Furzer Zeit von der Füh⸗
rung besjelben zurüd.
sworth (pr. ehmsusctg), 1) Wil:
liam Harriſon, engl. ae
fteller, geb. 1805 zu Mancheſter als Sohn
eined Rechtsanwalts, lebt zu Redhill in
ber Sraffchaft Surrey. Noch minderjäh-
He er ben Roman »Sir
John Chiverton«, welcher ſich das Lob
Walter Scott3 erwarb. So ermuntert,
gab er das begonnene Studium ber Rechts⸗
wiflenfchaft auf, um fich ganz der Littera⸗
tur zu widmen. Als er ſich 1826 mit der
Tochter eines Buchhänblers verheiratete
trat er felbft in ben ——— ein; do
gab er dies Geſchäft bald wieder auf und
reiſte in Italien. Seine Romane: »Rook-
wood« und »Orichton⸗ fanden Beifall.
Eine beträchtliche, wenn auch ungefunde
und längft wieber verlorne Bopularität er:
warb fi) 1839 * Diebsgeſchichte » Jack
Sheppard«, bie aud mehrfach in Eng-
land und Frankreich dramatiftert wurbe.
1840 übernahm er beim Abtreten von
Charl. Didens bie Leitung von »Bentley’s
’
Magazine« ; im folgenden Jahr
bete er eine eigne Dlonatsfchrift: » Ains-
worth’s Magazine«, bie inzwiſchen einge:
gangen. Auch das »NewMonthiy Maga-
zine«, das er 1845 übernahm, befteht nıcht
mehr. Er hat jeitdem und bis in die neuefte
Zeit eine große Anzahl von Romanen ge:
ſchrieben (»M. England«, 1874, ifi
einer ber lebten), in benen auf hifto-
riſchem Hintergrund allerlei Liebes- und
Kammvfedabenteuer erzählt werden. In
Deutichland ift biefem Schriftfieller auf
Grund fabrifmäßiger Überjegung, welche
bie Leſewelt willig hinnahım, eine Bedeu⸗
6 Ard — Alarcon.
tung augeichrieben worden, bie er infeinem
Vaterland nie befaß oder beanfpruchte.
2) Billiam Francis, engl. Arzt
unb Reifender, geb. 1807, Vetter bes vort-
en, lebt in London. am ereinige Rei:
Im unternommen, wurde er Herausgeber
es » Journal of natural and geological
Science«, Beim erften Ausbruch ber Cho⸗
lera zeichnete er aus unb veröffent:
lichte das Ergebnis feiner Beobachtungen
in ber Schrift >On en an 0-
lera«, Als 1835 die Regierung eine Er:
pebition zur Erforſchung ber Eupbrat-
enden ausfandte, wurbe er zu beren
zzt und Geologen ernannt. Er vers
öffentlichte das Ergebnis in »Besearches
in
— Dadurch auf ihn aufmerkſam
geworden, ſandten ihn zwei Geſellſchaften
geographiſchen und religiöfen Charaktere
als Sendboten an bie neftorianifchen
Ehriften in Kurbiftan. Der Armenier
Raſſam Gi. d.) begleitete ihn. Man er:
forichte bie Gegend des Fluſſes Halys zc.
Bei feiner Rückkehr veröffentlichte er:
»Travels in the track of the ten thou-
sand« (1844), für den Leſer Kenophons
höchſt interefiant. Voll von Willen u. inber
anziehendſten Ban Sen: »Lares
and penates, or Cilicia and its gover-
nors« (1858). Durd Wort und Schrift
hat A. auch die Zelegraphenverbinbung
mit Indien durch das Zigristhal p Brbert.
Aird qvt.ehrd), Thomas, en ift⸗
ſteller, geb. 28. Aug. 1802 zu Bowden in
ber ſchottiſchen Grafſchaft Roxburgh, ge:
ſtorben Ende April 1876 zu Edinburg;
hatte daſelbſt ſtudiert, wurde dann Heraus:
geber einer dortigen Zeitung und hat ſich
auch ſpäterhin journaliſtiſch bethätigt.
Sein erſtes Buch war: »Religious cha-
racteristics« (1827). Eine Sammlung
von Bildern aus dem fchottifchen Leben
ift: »The old bachelorc (neue Auflage
1857). Neue Ausgabe feiner »Poetical
works« 1878.
Attalow,$ZwanAlerejewitfc,ruil.
Schriftfteller, geb. 26. Sept. 1823 auf dem
Gut Nabefhina im Gouvernement Oren-
burg, Sohnvon SſergeiA., dem Verfaſ⸗
fer ee LU una en
chronik« (geit. 1859), erhielt feine höhere
Assyria, Babylonia and Chaldaea« |j
=
Ausbilbung in ber Petersburger Rechts⸗
chule ab Volke darauf zu Mostau im
ejlort bes Juſtizminiſteriums, im Mos⸗
fauer Senat, angeftellt. 1852 verließ er
jedoch ben Staatsdienft und zog fich ine
Privatleben zurüd. Im näditen Jahr
folgte er der im von feiten ber Ruſſi⸗
{hen Lean hen Geſellſchaft gemachten
Einladung, nad Kleinrußland zu reiſen,
um bie dortigen Hanbelöverhältniffe, na⸗
mentlich ur ben Jahrmärkten in ben
Dörfern, zu durchforſchen. Die Frucht
feiner Unterfuhungen war bas Wert
Handel auf
eographiſchen Geſellſchaft mit ber
großen —— chen Medaille, von
Akademie der Wiſſenſchaften mit der
halben Demidowſchen Prämie gekrönt
wurde. 1860 unternahm A. eine Reiſe
in die flawijchen Länder und grünbetebar:
auf im folgenden Jahr eine panflawiftifch-
flawophile Zeitung: »Den« (welche 1865
inhibiert wurde). Nachdem er mehrere
Jahre ſich gan ehren
als fländiger Mitarbeiter mehrerer Mos⸗
fauer Blätter pingepeben, mwurbe er ſchließ⸗
— Direktor einer Mostauer Privat⸗
bant erwählt, welche Stellung er noch jetzt
innebat. Seit 1881 gibt er in Moskau
bie Zeitung »Busse (»Rußland«), ein
Drgan ber Slawophilen, heraus. Obgleich
A. auch ein leiblicher Lyriker ift, fo liegt
das Hauptgewicht feines Wirkens doch in
feiner publiziftifcden Thätigfeit, in we
er jich als bebeutenbfter Vertreter bed mo⸗
bernen Slamwophilentums bervorgethan.
Alarceon, Bedro Antonio de, |pan.
Dichter und Publizift, geb. 1833 zu Gua⸗
bir, war für ben geiſtlichen Stand be-
flimmt , wandte ſich aber bald der littera⸗
riſchen Thätigkeit zu und begann 1854 in
Granada als Journaliſt und fatirifcher
Schriftfieller revolutionäre Ideen zu ver-
breiten. 1859 machte er ald Freiwilliger
ben —— gerbang in Maroffo nit,
ben er in dem »Diario de un testige de
la guerra de Africa« bejchrieb, unters
nahm barauf eine Reife nach Italien und
trat nad) feiner Rückkehr als Tiberales
Mitglied ber Cortes wieder in das polis
Aldemarle — Alcock. 7
tifhe Leben ein. Nach ber Schlacht bei
Alcolea (1868) unterhandelte er ben Frie-
ben mit den Bourbonen, wirkte fpäter,
entgegen dem Treiben ber Nepublilaner,
für die Wiederherſtellung bes ————
a lee Königreichs unter Al
unb wurbe nach beffen Thron-
ſteigung zum Staatsrat ernannt. Seine
Gedichte erfchtenen in zwei Bänden unter
bem Titel: »Poesias serias y humo-
risticas« unb gewähren in ihrer Geſamt⸗
ein ebenfo treueß wie buntes Bild ber
n fpantfchen Geſellſchaft. Bon fei: | fra
nen zahlreichen ſehr beliebten Novellen
und Erzählungen, von benen er eine ſtatt⸗
liche Anzahl in den Sammlungen: »El
amigo de la muerte«, »Cosas m
fueron«, »Amores y amorios«e (1875)
vereinigt herausgab, wollen wir nur »La
nochebuena del poeta«, ein Stimmungs⸗
bild aus des en und Jugend,
bie humoriſtiſche Dorfgeſchichte »El som-
brero de tres picos« unb »El escan-
dalo«, ein nu en endes Plaidoyer
für die Heiligfeit ber Ehe und Religion,
heben. Eine Auswahl aus feinen
fen (»Obras escogidas«) —
1874; ausgewählte Novellen von ihm
überjeßte Lili Laufer (1878).
Albemarle (ipr. altimat), Geor ß
Thomas Keppel, Graf von, engl.
Seal ——— und ———
eb. 13. Jun trat ins Heer,
Ya Waterloo, biente ann in
Indien, machte große Reifen in Arabten,
Berfien, Kleinaften und Rußland, war
Parlamentsmitglied unb befleidete meh:
rere Staatsämter. Seine Reifewerfe:
»Journey from India to Englande« (?.
Aufl. 1827) und » Journey across the
Balcan and visit to Argani ete. in
Asia Minor« (1831) haben jebt an In⸗
terefje verloren. Aber für ben Hiftorifer
wichtig find feine on of the mar-
quis of 15 nn his —
poraries« und »Fifty years o
my life< \\ Aufl. -. :
Alberdingk Thym, Joſephus Al⸗
bertus, niederländ. Schriftſteller und
Dichter, ge6.13. Aug. 1820 zu Amſterdam,
widmete fi, obwohl von Beruf Kauf-
mann, faſt ganz ber Kunft und Litteratur.
Er neigte fih als überzeugter Katholit
at tomantifhen Schule und tft dieſer
uffafjung in allen feinen Schriften treu
geblieben. 1844 erichtenen feine erften Ge⸗
dichte, benen verfchtiedene andre Samm⸗
ungen folgten. Seit 1855 gibt er eine
zeit chrift für Litteratur und Kunſt (»De
ietsche Warande«) heraus und hat ſich
in derſelben als ſcharfer, obſchon einſeiti⸗
er Kritiker bekannt gemacht. Auch lie⸗
erte er zahlreiche Beiträge zur nieder⸗
länbifcen Litteraturgeſchichte und ſchrieb
nzöſiſch: »De la litté rature néerlan-
daise & ges differentes &poques« (1854).
Als Dichter manchmal ben n feiner
Zeitgenofien gleihfommenb, fteht er in
der biftorifchen un oder novellen⸗
artig -biftorifchen Skizze als anerkannter
Meifter da. Diefe Erzählungen erfchienen
geſammelt als rare verhalen in
proza« (1879, Bd. 1). He hat man
don ihm eine ſehr gefchätte Sammlung
älterer nieberländiicher Gebichte (1850—
1852) unb einzelne Schriften über kirch⸗
fie Kunſt (»De heilige linie«, 1858) xc.
Albert (pr.Voͤc), Bau, franz. Litterar⸗
tftorifer, geb. 14. Dez. 1827, get. 21.
unt 1880; beiuchte das Lycke Louis Te
rand und bie Normalſchule zu Paris,
beffeidete dann Stellen an ber Fakultät
der Wiffenfchaften zu Poitiers und an
ber Normalfchule zu Pariß und wurde
1878 Profeflor der franzöfifchen Littera-
tur als Lomenies Nachfolger am Colldge
de France. Er fehrieb: »Saint Jean
Chrysostome considéré comme orateur
populaire« (1858); »La poesie«, Bor:
lefungen (1869), mit bem ‘Benbant: »La
prose« (1870); »Histoire de la litt£ra-
ture romaine« (1871); »La littera-
ture francaise« (1872—75, 3 Bde.);
»Poetes etpo&sies« (1881). A. war auch
neihiner Mitarbeiter am »Treemps«.
Iberti, Sophie, f. Deren.
Alesd, Sir Rutberforbd, engl. Di-
plomat und Schriitfteller, geb. 1809, lebt
in London. Er ſtudierte Medizin, wurbe
Militärarzt und biente bei ben englifchen
Hilfstruppen in Portugal und Spanien
gegen bie ngen bes Dom Miguel
und Don Carlos, ftieg dann zum Inſpek⸗
tor ber Hofpitäler auf unb ward englifcher
8
Vertreter in ben gemiſchten Kommiſſto⸗
nen, welche die Anſprüche der englifchen
Hilfete n zu enticheiben hatten. So
war fein Übergang zum Zivil vorbereitet:
er trat 1844 in den Konfularbienft und
warb Konful in China, zuerft in Futſchau
und — Has zulegt in Kanton. Seine
Hauptwirkſamkeit beginnt 1858 mit bem
Auftrag, ein Vertragäverbältnis mit
pan anzulnüpfen. Dort blieb er bi8 1865,
oft unter Gefahren feine Aufgabe erfül-
lend, nicht ohne Anwendung von Gewalt,
auf die —— Staatsummälzungen Ja⸗
pans beſtimmenden Einfluß ausübend.
1865 — 71 war er Geſandter in China.
Seine diplomatiſche Laufbahn wird als
erfolgreich betrachtet. Uber Japan iſt
er zur en Autorität geworden
durch feine —— »The capital of the
Tycson« (1863), »Art and art indu-
stries in Japan« (1878) fowie viele Bei
träge in der »Edinburgh« und ber »Quar-
terly Review« und andern Zeitſchriften.
. Wleott, Louifa May, amerifan.
Schriftftellerin, geb. 1832 zu Germans
town in Bennfylvanien, war zebn Jahre
als Lehrerin u übernahm, als
ber amerilanifche Bürgerkrieg ausbrach
eine Stelle als Krankenwärterin in einem
Militärhoſpital zu Waſhington. Die
rüchte ihrer dortigen Erfahrungen ver⸗
Alm fie unter ben Titeln: »Hospi-
tal sketches« und >Camp and fire
side stories«. 1865 ließ fie ihre Novelle
»Moods« erjcheinen und 1867 »Little
women« (2 Bde.), eine treue und anzies
ende Schilderung bed Lebens im öſtlichen
ſſachuſetts, die fie mit einem Mal be
rühmt machte. Später folgten: »Morn-
ing glories« (1867), »Proverb stories« | ben. Das
(1868), » An old-fashioned girl« (1870);
dann: »Little men« (1871), »My boys«,
»Shawl- « (1872), »W »
awl-straps a, ork,& —
of experiment« »Cupid an
Chow-Chow« (1873), »Silver euere:
(1875), »Eight cousins« (1875), »Bose
in bloom« (1876), >My girls« u. a.
Bon ihren »Little women« wurben über
100,000 Eremplareverfauft. Einiges ift in
DU IDEH ET een eeiiienen Seine
Frauen«, »Kleine Leutes 2c., 1877).
Aldrich dor. ahldritiſch), Thomas Bai⸗
Alcott —
Aleardi.
ley, amerikan. Dichter und Novelliſt, geb.
11. Nov. 1836 zu Portsmouth in New
Hampfhire, war erft in einem Bankge⸗
ſchaäft zu New York thätig, gab aber nad)
einigen Jahren die kauſmaͤnniſche Lauf⸗
bahn auf, um ſich ganz feinen litterart-
[hen Neigungen zu wibmen, und redigierte
nacheinander mehrere Zeitichriften. Seit
1881 ift er Rebafteur der Boftoner Zei
ſchrift » Atlantic Monthly«, für welche er
unter anderm en gelefenen Novel:
len: »Mademoiselle Olympe Zabriski«
und »Thhequeen ofSheba« (187) ſchrieb.
Von ſeinen übrigen Novellen erwähnen
wir: »Out of his head«, »Daisy’'s neck-
lace«, »The course of true love never
did run smooth«, »The story of a
bad boy«e (eine Art autobiographifcher
—— ſchichte), »MarjorieDaw«,
»Prudence Palfrey«, »Quite so« und
»The stillwater tragedy«. Bon feinen
Gedichten gab er 1874 eine Auswahl
unter dem Titel: »Cloth of gold and
other poems« heraus. Verſchiedene feiner
Schriften wurben ins Deutjche überſetzt.
learbi, Alearbo, Graf, ital. Di:
ter, geb. 1812 zu Verona, geft. 17. gu
1878 daſelbſt; widmete fidy zuerit dem
Studium ber Philofophie und der Na⸗
turwifienjchaften, hernach bem der Juris⸗
rubenz auf ber Univerlität zu Pabua.
* politiſch kompromittiert, bewarb er
ich vergebens um eine Anſtellung im
Staatsdienſt. Aber auch ſeine poetiſchen
Werke (durchweg Inriio=epijce Refle⸗
xionsdichtungen vom Umfang einer mäßi⸗
gen Broſchüre) konnten ihrer national:
politifhen Tendenz halber zum Teil erft
lange nad} ihrer Entftehung gebrudt wer:
i Gedicht »Arnalda« (1842) war
zwar noch frei von folden Tendenzen, je
doch bie geſchichtsp oſeroi Dichtung
Prime stori chrieben 1845) Tonnte
ihres ber öfterreidi hen Polizei verdäch⸗
tig erſcheinenden Inhalts wegen erſt 1857
zu Verona ans Licht treten. Als bie am
meiften für die Individualität Aleardis
— Dichtung aus jener Zeit
kann man »Un' ora della mia giovi-
nezza« (2. Aufl. 1858) bezeichnen. Diefe
poetiſche Schilderung einer Wanderung
im Gebirge zeigt am beiten die eigentüm⸗
Alechmöreseu — Alecſandri. .9
ſiche Doppelnatur bes Dichters: ftille, fins
nige Zräumerei, daneben eine feurige
gap" an die Sache ber Freiheit und na⸗
nalen Unabhängigkeit des Vaterlands.
Dinreißende nbeit ber Sprache, Abel
ber Bilder und Gedanken befundeten hier
wie in ben übrigen Dichtungen Alearbis
einen bichterifchen Genius, ber feinen
Plag unter den erfien italienischen Poe
ten bed rhunderts behaupten wirb,
wenn fein Gebiet das engere ber mit
hohem poetifchen Re umkleideten Ge⸗
dankendichtung if. Voll tiefer Empfin-
bung find bie »Lettere a Maria«, erſchie⸗
nen im Revolutionsjahr 1848, das auch
den Dichter bald unter ben Rämpfenben
fand. Nachdem er im Dienfte der provifo-
riſchen Regierung an. thätig unb da⸗
für zu Mantua eingelertert geweien, be
itete er, ungebeugt von Berfolgungen,
auch bie weitern Schidfale feines Vater:
lande mit begeifterten und wirkungsvollen
Sefängen. So erſchien neben feiner harm⸗
Iofern Dichtung > 6 e la Forna-
rina« (1858) die formjchöne, bedeutfame
e »Le cittä italiane marinare«
1856), ferner »>Il Monte Circello«
1858), eine Dichtung im Blankvers, dem
sehlingametrum des Dichterd. 1859 gin
dem Ausbruch bed Kriegs mit Oſterrei
bad Erſcheinen bed poeſievollen »Triste
dramma« voraus, ein poetiſcher
Nachklang ber Dantuaner Schidfale des
Dichters und feiner Reivensgefährten. Als
bie endliche Befreiung Italiens ben Ber:
felgungen, deren Gegenftanb A. von ſei⸗
ten ber Öfterreichifchen Regierung war, ein
gefett, wurde er Mitglied des Parla⸗
ments und veröffentlichte weiterhin noch
die Garibaldi —— Dichtung »Isetto
soldati« (1861) nebſt dem gegen PiusIX.
gerichteten »Canto politico«. Seine
-Canti« erſchienen gejammelt 1867, eine
Yaswahl in beutfeer —— 1872.
G Zrerza veröffentlichte den 5 ſel
des Dichters: »Epistolario di A. A«
(1879).
\ non ee ——
Dichter, geb. 1812 zu Tirgoviſti in der
ei, beit dae Kollegium St.
Baba in Bufareit, nahm dann Militär:
dieufte, ſchied aber 1834 beim Regierungs⸗
antritt bes Hoſpodars A. Shila aus ber
Armee, um als Schriftfteller und Politiker
für die Oppofitionöpartei zu wirfen. Seine
Satiren und politifchen Fabeln, bie an⸗
—— im ame zirkulierten, machten
n Schnell populär, erregten aber . das
a ee ber Regierung, welde A. in
ein Klofter verwies, in bem er bis zur
Thronentſetzung Shifas (1838) verblieb.
Bald darauf fchrieb er feine berühmte Bein
tung »Das Jahr 1840«e, worin er bie
Wünſche und Hoffnungen feiner Bartei in
berebter Sprache verfündigte. Er wurbe
1847 zum Zenſor ber Breife, bann zum
Generalbireltor ber Archive ernannt und
war 1859 Mitglied der Kommiffion von
Fokſchani zur Unifizierung ber Sr: e
der beiden © ürftentümer, Seitdem le
er zurückgezogen und kränklich als Privat-
mann und treuer Anhänger der liberalen.
DOppofition in YBufarefi. Seine Dich⸗
tungen, die zu ben ſchönſten Perlen der
rumänifchen Litteratur BD, erſchie⸗
nen unter den Titeln: »Originalgedichte,
Elegien und Fabelne (1838); »Alte und
neue Dichtungen« (1842) ;> Erinnerungen
und Eindrüde« (1847) und »Mebitatio-
nen, Epifteln x.« (1 Für das ru⸗
mänifche Theater überfebte er Voltaires
»Alzire« und »Mörope« (1847).
Wlecfandri, Bafile, rumän. Dich⸗
ter, geb. 4821 in ber Moldau aus einer
urſprünglich venezianifchen Familie, er:
hielt feine erfte Bildung in Jaſſy, machte
von 1835 an in Paris juriftifche, medizini⸗
— mathematiſche Studien und kehrte
1839 in die Heimat zurück, wo er bald ver⸗
Im een Dichtungen: »Baba Cloantza«,
»Strunga«, »Groza«, »Krainul-Nou«
u. a., veröffentlichte und bie ———
Volkslieder zu ſammeln begann, bie 1852
zuerft im Drud erſchienen. Erwurbe 1844
mit Cogalnitſcheano und Negruzzi Leiter
bes Theaterd zu Jaſſy, für bad er eine
Reihe von Studen bichtete (3. B. »Georg
von Sabagurae, »Jaſſy im Karneval«,
Die Dorfhoczeit«, »Madame Kiritza in
Jaſſye u. er und gründete in demfelben
ahr mit eriterm eine neue Revue: »Pro-
gressul«, bie aber ſchon nach neun Mo⸗
naten unterbrüdt wurbe. Cine barauf
unternommene Drientreife ließ ihn wegen
10
Krankheit nur bis Konftantinopel und
Bruffa gelangen. 1848 verweilte er wegen
feiner Teilnahme an ben Aprilunruben
längere Zeit in Paris, arünbete ſodann
1855 eine zweite Zeitfchrift, bie noch vor
Jahreofriſt ebenfalls unterbrüdt wurde,
und ward 1857 Mitglied des Diwans für
die — ————— ſowie 59
volgogenerlinionber$ürftentüümer (1859
Minitter des A rtigen im Miniſte⸗
rium Ghika. Im Mai 1860 zurüdgetre:
ten, lebte er ſeitdem auf feiner Beſitzung
Mircesct in der Moldau oder in Jaſſy ſei⸗
ner litterarifchen Thätigfeit. Er gründete
1865 mit Negrugzi bie Revue »Convor-
biri litterare«, bie ermit Dichtungen und
andern Beiträgen verforgte, und brachte
1873 das Drama »Boierii si Ciocoiie«,
ein PA Hari ie ber
rumäni t, zurAuffübrung.
1878 trug bem befannten, von ber
Geſellſchaft der romanischen Sprachen zu
Deontpellier veranftalteten Wettlampf mit
feinem »Cäntecul gintei latine«, worin
er bie Yateinifche Kaſſe als bie Königin
ber Welt verherrlicht, den Preis bavon.
Seine jünaften Veröfientlihungen find:
»Pastelurilee, »Legendele« unb ba3
Drama — a«. A. iſt unſtrei⸗
tig der erſte Dichter Rumäniens und von
et nationalem Gepräge. Seine Werke
erichienen unter folgenden Titeln: »Doine
si lacrimioare« (neue Ausg. 1862); »Poe-
sie novi« (1852); »Ballade, — po-
pularie (neue Ausg. 1866—67,2 Bbe.);
»Ballade, cantece betranesci« (neue
Ausg. 1875, 3 Bbe.); »Repertoriu dra-
maticu«, feine Luftipiefe und Vaudevilles
enthaltend (1852); »Salba letteraria«
(1857); »Lipitorile Satuluie (1863);
»Ultra-demagog, Ultra - retrograd«
ar, »Dumbrava Rosie«, icht
1872), x. Seine fämtlihen Werke er:
ſchienen 1873—76 in 7 Bon., feine ge:
ſammelten Bühnenftüde 1875 in 4 Bon.
Alencar zofe h, brafil. Schriftitel-
ler, geb. 183 zu Fortaleza in ber Pro⸗
vinz Ceara, ftubierte Rechtswiſſenſchaft
und wibmete fi dann ber litterarifchen
Thätigleit und der Politif. Er wurde in
ber golge Barlamentsdeputierter und 1868
zum Minifter ber Zuftiz ernanat, in wel
Alencar — Alexis.
her Stellung er ein Jahr Tang verweilte.
Seine Schriften befteben in einer —
von Romanen, als deren vorzüglichſte wir
nennen: »O Guarany« (ind Italieniſche u.
Englifehe überlegt), »Luciola«, »Diva«,
»Senhora«, »Sonhos de 0<, >
cema« x. Die Glanzſeite berfelben befteht
borzugsweife in ber meifterhaften Schil⸗
berung ber tropiichen Natur. Auch für
die Buͤhne fchrieb er mehreres, darunter
das jehr beifällig aufgenommene Luftfpiel
»Der Dämon der Kamilie«.
Alexis, Wilibald (mit feinem eigent-
lihen Namen Wilhelm Häring), Ros
manfcriftfteller, geb. 29. Juni 1 97 zu
Breslau, geft. 16. Dez. 1871 in Arnfladt;
flammte aus einer bretonifchen Emigran⸗
tenfamilie, bieden Namen Harenc führte,
befuchte — das Werderſche Gymnaſium
au Berlin, machte 1815 den Befreiun
rieg mit, trieb in Berlin unb Breslau
juridifhe Studien und trat, nachdem er
am Kammergericht in erfierer Stadt eine
Zeitlang bie Stelle eines Referendare be:
eidet hatte, zur fchriftftellerifchen Thä⸗
tigfeit über, welcher Beruf ihm durch bie
Verheiratung mit einer reihen und gebil=
deten Englänberin weſentlich erleichtert
wurbe. (Später büßte er durch ver
ſchiedene fehlgefchlagene Spekulationen
einen bedeutenden Zeil feines Vermögens
ein.) Als Journaliſt unb Publiift uns
unterbrochen thätig, fand er auch Zeit zu
weit: Se, — ſchriftſtelleriſchen
und poetiſchen en und zu deren gedie⸗
gener Ausgeſtaltung. Erſt ſeit 1856, wo
er bald nach feiner Überfiebelung nach Arn⸗
ftadt in Thüringen von einem Gehirn:
ſchlag getroffen wurbe, erlahmte feine Ar-
beitskraft. Er verlebte hier noch eine reihe
von Jahren in höchſt traurigem Zuftand,
qulebe in völliger Geiftesgerrüttung. Der
olg — len Be Bun
agd, ein ſcherzhaft⸗idylliſches <
und ber I Novellen: »Die —— bei
Torgaue und» Die Tempelherren« (1823)
war ein mäßiger; großes und gerechtes
Auffehen dagegen erregte fein in Walter
Scottd Manier geichriebener und mit ab-
fihtlicher ehfation als defien Wert
au en oman »Wallabmor« (1823
bis ‚3 Bde). Das Publikum ließ
Aford — Alger.
fich in ber That täufchen, und ſelbſt Wal-
ter Scott äußerte fi) lobend über bie ge⸗
miole Nachahmung. Ein zweiter Roman:
Schloß Avalon⸗ (1827 Mi Pr ‚trägt
dasfelbe Titterarifch > my epräge.
een 1 —ã ei ei un gerne
de.),
—— feine ——— auszeichnen,
die in dieſe Zeit fallenden lyriſchen
te und B nenſpiele (»Der —
von Bifa«, 1 »Der verwuni
idergeiell«, 1B41; ganz beion
aber Das ſchon früher erichienene »Annchen
von — ebenſo ſeine Reiſe⸗
— :»Herbftreife durch Skandi⸗
Fi 3) und »Wanderungen im
er — — = Teitänbigen Kompofition
ein Meiſter wa — ſeiner »Neuen
Nowellen· 1836, 2 Bde.) dürfen nerabaau
als Mufter Gattung elten. Gleichwohl
—
ge ichen, zunächſt va
Roman. —— 2),am
db. Gr. —— — Ro⸗
von Berline (1840), ein lebendiges
Bild bes Kampfes zwiichen Friedrich dem
und ben Städten ber Mark;
»Der fallıhe Woldemar« — eine in
dp »Der Werwolfe« ; »Ruhe
bie exe Bürgerpflite (1850);
« (1853): und »Dorotben, ein
aus ber brandenburgijchen Ge⸗
« (1856): dies find Werke, bie je
zäblen, was in Deutfch anb
auf dem bes eichichtlichen Ro⸗
mans oeleiftet worden nen herausgeg.
aß >» diſche Romane«, 1871—
1873, 20 Bbe.). Weniger anſprechend find| »
bie > f Näctee (1838) und ea
« (1843), ein Nacht be bed
Hund. Unvollendet blieb en pro⸗
Zeitroman »Ja, in Neapele, in
T = fine Geftalt ein Idyil; u
ang N dad Märchen aus ber
GEN), Se Hr ange: geben Birgiliuse
— Aufregung lie⸗
mete »Neue Pitavale,
eine Sera ber bebeutenbften Krimis
‚»BienerBilder« u. a. daß
11
nalgeſchichten, welche Häring mit ſeinem
Serum 9 # berausgab (1842 ff.), hat
Fin ne aber na=
Ins feinen fü lerifchen W
Alford, Pk engl. Säri iftfteller,
Dichter, Sprachfor her und Sritiler, geb.
1810 zu London, geit. 12. San. 1871 in
Canterbury, wo er als Dechant gelebt.
Nachdem er in Cambridge ftubiert, führte
er bas Leben eines Geiftlicyen, war aber
auch als Eraminator an ber Univerfität
London thätig und mehrere —5— lang Lei⸗
ter der neugegründeten »Contemporary
Review«.Aufjeine ſehr zahlreichen theolo⸗
i) Werke iſt hier nichteinzugehen. Nur
i jein Bemühen bemerft, feine Leſer mit
en Ergebniflen der deuif n Bibelkritik
bekannt zu machen, was er in ſeiner
oßen Ausgabe bes Urtertes des Neuen
aments 84961, 4Bde.) that. Auch
war er der Vorzuglichſten einer, die
Reviſion ber am lichen, vom Anfang
17. Jahrh. herrührenden ——
brangen, wovon ſoeben (1881) das Neue
Teſiameni erſchien. Seine Gedichte (Aus⸗
wahl als »Poetical works«, 5. Aufl.
1868) führen ben Titel: The school of
the heart and other Sara (1835, 2
Bde.). Auch hat er bie » a metrifch
übe eist und fchrieb: »Chapters on the
poets of Greece« (1845). Auf Reinhals
tung ber Mutterfpra e dem
Wert »The queen’s 6. Aufl.
nn , welches großen Erfolg —
Alger (ſpr. ⸗dſcher) William, ameri⸗
kan. Theolog und Sähriftiteller, geb. 1823
een in Maſſachuſetts, erhielt feine
ildung auf bem College und
wurde dann Be zu Rorbury bei Bo:
fton, ſpäter tebiger der Freien Chriften
in leerer Stab. Man hat von ihm:
e poetry of the Orient« (4. Aufl.
1874); »Critical history of the doctrine
of a future life« ein Wert, das
auf a uellenftudien berubt
und u uflagen erlebte; »The ge-
nius of solitude« (1867); »Friend-
ships of women« (1870); eine he
bes Schauſpielers Edmund Forreſt u.a. —
Auch fein ner Horatio A. geb. 1834,
in New York wohnhaft, iſt a Schrijt⸗
ſteller aufgetreten.
12
Alifon (pr. alifn), Sir Ardibalb,
engl. Gejchichtichreiber, geb. 29. Dez. 1792
zu Bus der Grafſchaft Shrewsbury,
geit 23. Mai 1869 zu Glasgow; war ber
oh des Schrifttellers A. A. (des Ber:
faſſers eines »Essay on the nature and
rinciples of taste«), erhielt feine höhere
rziehung auf ber Univerfität Edinburg
und wurde 1814 Rechtsanwalt. Er Hat
verſchiedene juriftifche und akademiſche
Amter beffeibet, auch über das fchottifche
Strafrecht geichrieben. Sein Hauptwerk
aber ift die Ainke, 1833 — 42 erſchienene
»History of Europe, from the commen-
cement of the French revolution in
1789 to the restoration of the Bour-
bons in 1815« (10. Aufl. 1860, 14 Bbe.),
ber ſich als Fortfegung die »History of
Europe, from the fall of Napoleon in
1815 to the accession of Louis Napo-
leon in 1852« (1853 —59, 8 Bde.) ans
ſchloß. Die beiden Werfe bilden das um:
Tajiendfte englifche Werk über ben Zeit:
abſchnitt 1789--1852 und empfehlen ſich
burdy Sründlichfeit der Forihung. Eine
rar konſervative Haltung verleugnet der
erfaſſer nie, aber er leiht auch Anders⸗
gefinnten Raum, eine gegenteilige Anficht
auizuftellen. Außerdem ſchrieb A.: »Prin-
ciples of perulsuon (1840, 2 Frege
»A life of Marlborough« (1847, 2Bde.);
»Lives of Lord. Castl h and Sir
C. Stewart« (1861, 3 Bbe.) und »Es-
says, historical, — and miscel-
laneouse (1850, 3 Bde.), bie zuerſt in
»Blackwood’sM; azine« erichienen. Er
wurde 1851 zum Rektor ber Univerfität
Glasgow erwählt, 1852 als Baronet ges
abelt, 1853 zum Ehrenboftor der Univer⸗
fität Orford ernannt.
Allibone Cipr. don), Samuel Auitin,
amerifan. Schriftiteller, geb. 17. April
1816 zu Philadelphia, widmete fich früh,
obgleich an die Ausübung des kaufmän⸗
nijchen Berufs gebunden, erniten litteraris
ihen Studien, beren Relultate er in den
effern angloamerifanifchen Zeitichriften,
ingbejonbere in ber »N American
Reviewe«, veröffentlichte. Sein Haupt:
verbienft berubt auf dem breibändigen
engliih=zamerilanifchen Schriftitellerleri=
fon >A critical dietionary of English
Aliſon — Allmers.
literature and British and American
authors« (1853 — 71), das fich ebenfo
ſehr durch feine Vollſtändigkeit und ſei⸗
nen Reichtum an intereſſanten Quellen⸗
verweiſungen wie praktiſche Regiſterein⸗
richtung auszeichnet. Es enthält Mittei⸗
lungen über 46,499 Autoren.
Hingham (ſpr.⸗Am), William, engl.
Dichter, geb.1828 zu Ballyfhannon in *
land, aber engliſchen Urſprungs, lebt in
London. Seine erſten litterariſchen Ver⸗
ſuche erſchienen im »Athenaeum« und
ben »Household words«; leg
er auerft miteinem Band »Poems« (1850)
auf. Es folgten: »Day and nightsongs«
s ) und »Lawrence Bloomfield in
eland« (1864), beilen Gegenitand, iri⸗
{ches Leben in unfrer Zeit, bier vielleicht
zum erfienmal in erzählender Dichtung
eingeführt wurde. A. folgte 1874 Froude
als Leiter von »Fraser’s Magazine« unb
verheiratete fich in demfelben Jahr mit
der als Zeichnerin rühmlichft bekannten
Helen Baterfon. 1877 ließ er »Songs,
ballads and stories« erfdeinen.
Almerd, Hermann, Dichter und
Schriftjteller, geb. 11. Febr. 1821 au Rech⸗
tenfleth in der Oſterſtader Marſch bei Bre⸗
men, genoß ſeinen Jugendunterricht im
Elternhaus, wo beſonders ein dem floren⸗
tiniſchen Adelsgeſchlecht der Doni angehö⸗
riger Kandidat ber Theologie feine poeti-
ſchen Anlagen zu weden und zu befruchten
wußte, fo daß der auf Kunſt und Wiffen-
ſchaft gerichtete Sinn des zunglinge fei-
nerlei Gefhmad an der Landwiriſchaft
— konnte, für die er eigentlich be⸗
immt war. Zuerſt dem Studium der
Ornithologie und andern Zweigen der
Tierkunde zugethan, wurde der junge
Forſcher durch eine mit dem Geographen
Theod. Menke unternommene Fußreiſe
durch Deutſchland zu einem begeiſterten
Adepten ber Kultur⸗ und a
auch malte und zeichnete er mit Eifer und
nicht ohne Talent. Nach feiner Heimat
— richtete er fein Haupibeſtre⸗
n auf Belehrung und geiftige Anregung
jeiner — (Stiftung einer
Volksbibliothek, öffentliche Vorträge ꝛc.)
und lebt ſeitdem, ohne Geſchwiſter, ohne
Weib und Kinder, auf dem uralten Erbe
feiner freien Väter feinen Studien und
ſchaften auffrifchend und neue fnüpfenb.
Beröffentliht bat A: »Marichenbuch«
(1858, 2. Aufl. 1875), trefflicdhe Land⸗
und Bolf3bilder aus ben Marfchen ber
Weſer und Elbe; »Römifche Schlenber:
tage« (4. Aufl. 1879), bie Frucht eines
Bngern Aufenthalts in der Ewigen Stadt,
ausgezeichnet durch Friſche und Sinnige
keit der Schilderungen; N
(2. Aufl. 1878) und »Gleftrae (1872)
ein Drama, welches nad) Goethes Finger⸗
ae angelegt und burchgefüßrt ift.
⸗ Mar, ſJ. Berena.
— (pr. of), Durand Marie
Michel, franz Schriftfteller, geb. 18.
April 1811 zu Iffoite (Buy be Dome),
Rudierte in Paris Rechtswiſſenſchaft, wi
mete ſich aber bei Ausbruch der Julirevo⸗
lutien ber ſchriftſtelleriſchen Laufbahn und
Beteiligte als Mitarbeiter an einer
Reihe republifanifcher Zeitungen. Nach⸗
dern er 1834 bis Februar 1848 bie Leitun
des »Charivarie geführt, ward er im Apri
no Abgeordneter in bie Konitituie:
ammlung gewählt, ſchied aber
1849 aus dem politi * Leben aus, über⸗
nahm die Direktion erſt des Odeumthea⸗
ters, dann ber Folies Nouvelles (ſpãter
m gegründeten Ver⸗
als Cabourg - Dives. Er
ieb: »La chambre et les &coles«
1), eine Satire in Berfen; »Chan-
sons« (1835 — 36, 2 Bde.); »Contes
d&mocratiques« (1837); »La reforme
e&t la r&volution« (1841, beutich Feet
»Aventures de Victor Augerol« (1838);
ed Pi —
or ampelune« und »La coif-
fare de —
Main dos. andre), Louis eroee
Schriftſteller, geb. 18. März 1806 zu Cam⸗
beai, wurbe 1826 Profeſſor am College in
Lüttich, 1830 Sefretär des Minifteriums
für den Hr n Unterricht in Brüffel
und keit 1 Konſervator ber borti:
ſowie fett 1845 Mitglied ver
Akademie. A. hat ſich als Dich:
er, namenilich als Dramatiler, durch einen
Alt — Amados de los Rios.
13
»Sardanapale« (1834), das Luſtſpiel >Le
follieulaire auonyme« (1835) u.a. fowie
durch fachwiſſenſchaftliche Werke befannt
emacht, 3.2. »Les nielles de la biblio-
&que royale de Belgique« (1857) und
»Annuairodelabibliothöqueete.«(1851
bis 1856). Außerdem veröffentlichte er:
»Souvenirs demavielitt£raire«(1843);
»L’enfance de Jesus, tableau flamande«,
Gedicht nach Bildern von J. Wierix (1860);
»L’alliance de l'art et de !’industrie«
(1864); »Les acad&mies et les autres
‚|ecoles de dessin de la Belgique en
1864« (1866) und bie biographiſchen
Werke: »Louis Gruyer, sa vie, Bes
eerits etc.« (1867) und >Andr6 van
Hasselt, sa vie et ses travaux« (187 2
hlreiche Poeſien und kunſtkritiſche wie
itterariſche Abhandlungen von A. enthal⸗
ten die belgiſchen Zeitſchriften.
Alzog, — kathol. Kirchenhiſto⸗
rifer, geb. 29. Juni 1808 zu Ohlau in
Schleſien, ftudierte zu Breslau undBonn,
warb 1835 Profeſſor ber Kirchengefchichte
und Som am Klerifalfeminar_zu Po⸗
fen, 1845 Domtlapitulat und Direktor
des Seminars zu Hildesheim, 1853 Pro⸗
feflor an der Univerfität Freiburg, wo er
1. März 1878 ftarb. An den Vorarbeiten
für das ökumeniſche Konzil 1869 nahm
er in der bogmatifchen Seltion teil. Al-
done Hauptwerk ift das »Lehrbuch ber
niverfalgefchichte ber hriftlichen Kirche⸗
— weichesin alle europäifchen Haupt⸗
prachen überfeßt wurbe und 1872 in neun
ter Aufluge als »Handbuch⸗ in 2 Ban⸗
ben erfchien. Daneben find noch ber klei⸗
nere »Grunbriß ber Kirchengeſchichte⸗
(1868) und das »Handbuch der Patrolos
gie« (3. Aufl. 1876) Fr erwähnen.
Amadoß De los Rios zote ‚ fyan.
Geſchichtſchreiber, geb. 181 zu Baena
Corbova), geftorben im März 1878 in
Sevilla; erhielt in letzterer Stadt feine
Bildung und wandte ſich dann ber litte⸗
rarifhen Thätigleit zu. Seit 1848 in
Madrid wohnhaft, wurde er in der Folge
Brofeffor der Philoſophie und\Litteratur
an ber dortigen Zentraluniverfität ſowie
Mitglieb ber Afademie, 1864 auch Mits
glied der Gortes. Seine Hauptiwerfe find:
»Historia critica de la literatura espa-
14
Dola« —— ff. Bd.1—7), bedeutend in
der Anlage, aber leider unvollendet geblie⸗
——— bie »Historia social, politica y
religiosa de log judios de Kopase y
Portugal« (1875—76, 3 Bbe.). Auch
ab er befchreibenbe und tunfigefchichtliche
rke über bie Städte Sevilla (1844) und
Toledo (1845) fowie eine Gejchichte ber
Stadt Madrid heraus und überfehte Sis⸗
monbid Schrift »De la litterature du
midi de l’Europe« ind Spanifche (1842).
Amalie, Herzogin von Sachſen,
bramatifche Dichterin, geb. 10. Aug. 1794
zu Dresden, Tochter des Herzogs Maris
milian und Schwefter des veritorbenen
Königs Johann von Sachſen, erhielt eine
umfallende Bildung, weldye Durch mehr⸗
fache Reifen (nah Italien, Frankreich
und Spanien) noch einen weitern Hori⸗
zont gewann. Anfang ber 50er Jahre
erblindet,, durch bie geſchickte Behandlung
bed berühmten Augenarzte® Coccius wie-
ber geheilt, ftarb ſie nach kurzem Frans
tenlager 18. Sept. 1870. In ihrem ſpä⸗
tern Xebensalter war fie unter dem Pſeu⸗
bonym Amalie Heiter als Bühnen»
dichterin aufgetreten. Sie fchrieb zuerft
rein —— Stüde: »Der Kronungs⸗
tag« (1829), »Meyru« (1830); die fpätern
Stüde (»Der Landwirte, »Die Fürftens
braute, »Der Berlobungsringe, »Der
Vflegevater«, »Der Oheim⸗ xc.) find teils
harmloſe Luſtſpiele, teils dramatiſche See⸗
lengemälde mit einfachen Kombinationen,
die durch bie über fie ausgebreitete Klar:
heit und Ruhe einer echt fittlichen Welt:
anſchauung erquidendb wirken, denen es
aber an allem höhern Pathos fehlt. Her:
ausgegeben wurden dieſe »Driginalbei-
träge zur deutihen Schaubühnee zum
Seflen bes Frauenvereins in Dresden.
Eine neue, aus dem Nachlaß der Dichte:
rin vervollitändigte Ausgabe beforgte R.
Maldmüller (1873, 6 Bde).
Ameri, Michele, ital. Geſchicht⸗
ichreiber und . geb. 7. Juli
1806 zu Palermo, mußte der mißlichen
Familienverhältniſſe halber, die fi aus
der Einferferung ſeines an einer Verſchwö⸗
rung beteiligten Vaters ergaben, feine be⸗
onnenen Rechtöftudien unterbrechen und
ebte in fehr bedrängten Umftänden. 1832
Amalia — Amari.
veröffentlichte er zu Palermo eine Über:
fehung bes »Marmion« von Walter Scott.
Bon dem eifrigen Stubium, das er feiner
ſiziliſchen Heimat wibmete, er zuerſt
einen Beweis mit ber Abhandlung >Über
bie Gründung ber normännifchen Dion:
archie in Sizilien⸗ welde er 1834 in
einer Zeitfchrift veröffentlichte, 1841 er:
ſchien feine berühmte Geſchichte ber Sigi:
lianifchen Veſper unter dem barmlofen
Titel: »Un periodo delle istorie sici-
liane del secolo XIII.«; doch witterte
bie Polizei des Königs Ferdinand II.
nichtsdeſtoweniger bie geheimen politifchen
Tendenzen des Buches. Dasjelbe wurde
verboten, ber Verleger eingekerlert, ber
Zenfor entlaflen; ber Verfaſſer entzog ſich
ber Berfolgung durch die Flucht nach Pa⸗
ris, wo fein Berk unter dem Zitel: >
guerra del Vespro siciliano« 1843 neu
a wurde. Es erlebte biß heute acht
uflagen und wurbe in viele Sprachen
ek (deutſch von Schröder, 1851, 2
Bde). Nun warf fih A. auf bas Stu⸗
dium bed Arabifchen, eignete fich eine fo
ründliche Kenntnis besjelben an, baß er
als eine der erften Autoritäten biefes
—— und veröffentlichte einige wert⸗
volle Uberſetzungen arabiſcher iften.
1848 kehrte er nach Sizilien zurück. Hier
wurden ihm eine Lehrkanzel des Zivil⸗
rechts an ber Univerfität, ein Mandat
für das fizilifche Parlament und zulekt
bas Portefeuille des Finanzminifteriums
übertragen; im nädjten Sahr ing er mit
einer politiichen Million nah Paris, wo:
felbft er auch feine Brofchüre »La Sicile et
les Bourbons« (1 außgab. Wieder
nah Palermo zurüdgefehrt, wurbe er
durch bie Reflauration ber Bourbonen
nad) Malta vertrieben; von da begab er
fih neuerdings nach Paris, f Fk
Studien fort und arbeitete an der ſchon
früber beaonnenen »Storia de’ Musul-
mani in Sicilia«, deren erfter Band 1853
erichien, und die erft 1873 mit bem dritten
Band zum Abichluß fam. Eine »Biblio-
theca arabo-sicula« erſchien von ihm
1857 (arabiſche Terte, auf Koflen ber
Deutihen Morgenländiichen Geſellſchaft
edrudt; italienische N 1880 ff.,
Bde); im nächften Jahr geivanıı er
Ambros —
des franzöſiſ Inſlituts
d hie rono⸗
wurde ihm der
arabiſchen Sprache je
Bila, noch in bemfelben Jahr ber zu F
mp anvertraut. Im uni 1860 machte
Saribaldi zum Unterrichtsminifter
— 1862—64 hatte er dasſelbe
euille im Miniſterium bed Konig⸗
reichs Italien inne, worauf er feine Lehr⸗
thätigfeit zu Florenz wieder aufnahm.
Seit ig hren lebt er penfioniert
in Rom. ſeinen ſpätern Arbeiten find
ne zu nennen: »Nuovi ricordi arabici
salla storia di Genova« (1873) und»Le
— arabiche di Sicilia trascritte,
ed illustrate« u)
Ambrss, Auguſi Wi —
fieller und Komponiſt, geb. 17. Nov. 1816
ee in Böhmen, geft. 29. Juni
zu Bien; jtubierte, dr den Staat | D
dienſt beſtimmt, Nechtswilienfchaft im
Brag und betrat 1839 daſelbſi die amtliche
Karriere. Nebenbei betrieb er mit Leiden⸗
— ſchon von Jugend auf eifrig ge⸗
Muſikſtudien und trat mit Kom⸗
pohtionen en Art (Duvertüren,
Tried, Klavierfacdhen, Liebern 2c.) an bie
ihleit. Seit 1850 als Staatsan-
beim Prager Landesgericht angeftellt,
werke er balb Darauf auch Direftorialmit-
gfieh de bortigen Muſikkonſervatoriums
fär befien Hebung · er eine rege Thaͤtigkeit
eatwidelte 1869 erbielt er die Brofellur
der Mufit an der Brager Univerfität; feit
1872 war er in Wien als Erzieher bei Hof,
Redakteur des Feuilletons ber »Wiener
Kt fowie im Juftizminifterium be
ftigt. Als Schriftfteller Hat fich A. nicht
uxı durch zahlreiche und page Kritiken
in Zeitichriften, ſon dern auch durch größere
—— ——— — e in hervor⸗
iſe igt. Wir nennen von
eſtern: »Aber die Grenzen ber Muſik und
1) 32ulturhiſtoriſche
aus dem Muſikleben der Gegen⸗
werte (1860); »Bunte Blätter. Skizzenu.
Stubien« (1872— 74, 2 Bde.; daraus fer
yarat erfchienen: »Robert Franze). Seine
—— aber iſt bie groß angelegte,
unyollendei — »Geſchichte der
Rufit« IB62 9, Bd. 1—4). Nach ſei⸗
=
Amyntor. 15
nem Tod erſchienen »Nachgelaſſene eine
— (Bd.1: »Aus Stalien«, 1880).
mictis, Edmondo be, ſ. De Umics.
a Gerhard von (Pſeudo⸗
nym für Dagobert von Gerhard),
Dichter, geb. 12. Juli 1831 ji Liegnitz als
Sohn eines preußiſchen Oberftleutnants
und fchleswig=holfteinifchen Generalma-
jors, bejuchte dad Gymnaſium zu Glo⸗
gan und ging 1839 zur Univerfität Bres-
au ab, entfagte aber infolge ber revolutio-
nären Zeiten dem geplanten akademiſchen
Studium unb trat in bie preußiiche Ar:
mee ein. Er machte bie Feldzüge von 1864
(wo er an den Düppeler Schanzen ſchwer
verwunbet wurde), von 1870 unb 1871
mit, wurbe mehrfach beforiert und fchieb,
nachdem er eine Zeitlang dem Seneralftab
unter Moltke angehört hatte, als Major
infolge feiner Wunden aus dem aftiven
ienſt. Seitdem lebt er zurüdgezogen in
Potsdam der ſchöngeiſtigen Probuftion.
A. trat erfi im gereiften Alter vor bie Of-
fentlichkeit. Zwar verraufchten feine »Hy⸗
ochondriſchen Blaudereien« (1875) und
eine »Randgloffen zum Bud) des Lebens«
(1876) ziemlich wirkungolos; dagegen fan⸗
ben »Peter Quidams Rheinfahrte, Dich:
tung in 12 Gefängen (1877), und bie No-
velle »Der Zug bes Toded« (1878) jchon
mehr Würdigung; in beiden Werfen of-
fenbarten ſich ein gutgefchultes Talent und
eine tüchtige, edle Gefinnung. Ganz be:
ſonders ſtark, hier und da gewappnet, tritt
die Tonfervative a De Schrift:
fteller8 zu tage in ben »Liebern eines beut:
ſchen Nachtwächters« (1878); nicht zwar,
daß er ſich vorzugsweiſe in das politi⸗
che Parteigetriebe ſtürzte, aber er zieht zu
Felde gegen ſoziale Gebrechen, gegen die
Ausſchweifungen einer blaſierten Jugend,
gegen die Wühlereien der Sozialdemokra⸗
ten und andre Erſcheinungen aus der
Nachtſeite der Geſellſchaft. Auch die freie
philoſophiſche Weltanſchauung, und was
erleuchtete Geiſter ſonſt unter den Fe
ichritt unſers Jahrhunderts rechnen, findet
in ihm einen Tampfgerüfteten Gegner.
Seine Sympatbien find bei der pofitiven
Religion und ber Ariftofratie, feine ihm
verhaßteiten Feinde bie Radikalen uud die
Beifimiften. Moralund Reflerion machen
16
fih in biefer Kampfesweife zu breit und
tören bie rein poetifhen Klänge. Der
gleiche Febler tritt auch zu tage im »Neuen
Romanzero« (1880), abgejehen von der Ab⸗
fichtlichfeit bes Titels der bas Werk zu einem
enſ
= nt bie Vergleichung herausfordert.
Außerdem find noch zueermähnen die Novel⸗
len: »@&ine rätfjelhafteKataftrophe« (1878),
»Im Hörfelberge (1881) und »Auf ber
Breſche«, Sfizzen (1879). Zule ae
nen ⸗Eine moderne bgejellichaft«
über die Judenfrage) und: »Ein Prie⸗
er. Hiftorie in fech8 Gefängen« (1881).
Ancaye (ir. tie), Wlabislam, poln.
Schriftiteller, geb. 1829 zu Wilna, Sohn
eines hervorragenden Schaufpielers, er⸗
lernte die Pharmazie, widmete fich aber
frübgeitig Titterarifchen Arbeiten und lebt
gegenwärtig in Krafau. Er fchrieb vor⸗
reife polnifhe Volkoſtücke für bie
Bühne, 3. B. »Die Bauernariftofraten«
(1851), »Die Bauernemigration« Nam
ekrönt) und »Die Flößere (1875) ⁊c.,
erner biepoetifche Erzählung > USZe
(1862) und viele Jugendſchriften aus dem
Gebiet ber Gefhichte und Geographie.
r — —— FA
entry, engl. icher un riftſtel⸗
ler, geb. 26. Dez. 1816 von ——
Eltern, ſtudierte in Oxford, wurde pro⸗
teſtantiſcher Geiſtlicher, trat 1850 in Pa⸗
ris zur römiſch⸗katholiſchen Religion über,
war 185 in Irland thätig, dann in
Amerifa, von wo er 1870 zurückkehrte,
und trat 1874 in ben Sejuitenorden.
Seine zahlreihen rein theologischen und
Erbauungsichriften übergehend, erwäh⸗
nen wir aus jeiner Feder: > eval
riſtian, dän.
zu Obenje auf
bagen begab
Kin. Fi gewann das Intereſſe bedeuten-
bes Heinelchen ftempeln fol |a
Anczye — Anderfen.
der Männer, befuchte mit beren Unter:
ftüßung eine lateiniſche Schule und erregte
bald durch verfchiedene Publikationen, 3.8.
bie Satire »Die Fußreife nad) Amake (3.
Aufl. 1829), das Vaudeville »Die Liebe
dem Nifolaitucme und mehrere Ges
dichtſammlungen, allgemeines Auffeben.
1833 begab er fi, mit einem Töniglichen
Reijeftipendium verfehen, über Paris und
die Schweiz nad) Rom, wo er mit Thor:
waldſen Freundſchaft ſchloß und feinen
Roman ⸗Der Improviſatore (1834) ver⸗
u den bald darauf die Romane: »O.
.« (1836) und »Nur ein Geigere (1837)
nachfolgten. Daneben erfchienen von ihm:
‚Sceiden und Begegnen«, ein idylliſches
Drama (1836); »Drei Gedichte« (1838)
das Paubeville »Der Unfichtbare auf
Sprogd« (1839); das Sn. Drums
»Der Mulatte« und das »Bilderbud) ohne
Bilder« (1840). Weniger Beifall als bie
genannten Werke fand das Trauerſpiel
»Das Maurenmäbdchene. Verſtimmt über
mancherlei Angriffe von feiten ber Kri⸗
tik, unternahm U. 1840 eine zweite Reife
nach Stalien und dem Orient, die er mit
poetifchen Geift in »Eines Dichters Ba⸗
zare (1842) ſchilderte, und gab bann
mehrere Sammlungen feinervielgelefenen
»Märchen« fowie die dramatiſche Mär⸗
chendichtung »Die Blume bed Glücks«
heraus, die auch mit Beifall aufgeführt
mwurbe. Neue Reifen führten ihn in ben
& enden Jahren nach Paris (1843), wies
rholt nach Deutfchland (1844—46), von
neuem nahRom und nach Neapel (1846),
nach England (1847) und nah Schwe⸗
ben (1849). Bon litterarifchen Produkten
erichienen weiter: das mythiſche Drama
»Ahasveruse und der Roman »Die zwei
Baronefien« ey verfchiebene Reife:
ſchilderungen (3. B. »In Schwebene,
.1851) feine Autobiographie; »Das Mär-
den meines Lebende (1855); ber Roman
»Sein ober Nictfeine (4857); »Neue
Märden und Geidichten« (185561, 4
Bbe.) u.a. Noch einmal en Wander⸗
drang folgend, machte er 1861 ſeine vierte
Reiſe nach Kom, beſuchte das Jahr
darauf die bedeutendſten Stäbte Spaniens
Cogl. »In Spanien«, 1864) und machte
von ba ſogar einen Ausflug nach Afrika.
Anderfon.
Seitdem lebte er ruhig in Kopenhagen.
Zartbeit und Tiefe des Gemüt? find das
ralteriſtiſche in Anderſens fchriftftelle
iſcher Individualität, und biefe Eigen⸗
ften machen ihn u einem echten, wenn
auch nicht großen Dichter. Seine Lieder
find innig unb von einem beutfch:elegifchen
Beprige. Auf der Bühne bat A. nicht
8 falten fönnen; feinen Dramen fehlen
Si a und anf es
i t beſſer gelungen ne
Romane, unter denen Dt en ber
igen Schilderung nationaler Sitten
unb > Dean als treffliches
p logiſches Gemälde befonbere Hervor⸗
be verdienen. Als die vorzüglichite
aber unter feinen poetilchen Leiftungen
werben von vielen feine »Wärchen« ange:
fehen. Anderſens »Geſammelte Werfe«
erichienen 1853—62 in 23 Bänden;
—— Verfaſſer ſelbſt beſorgt, 1853
bie 1872 in 50 Bänden.
2) Rarl Chriſtian Thorvolbd,
bin. Dichter und Archäol, geb. 26. Oft.
1828 zu Kopenhagen a ohn eines
Kaufmanns und einer Islanderin, kam
im früher Jugend zur iehung nad)
Reytljawil zum — Jonaſſon,
Aubierte dann anfangs bie Rechte, gab
jedech biefe® Stubium auf, um
der Mufeumstpätigfeit unb ber
i zu wibmen. 1868 wurbe
|
3 ſpektor und Schloßintendant tft.
b erhielt er das Anterfche Dichterſti⸗
und reifte damit nad) Stalien,
und Deutfchlanb, während er
und fpäter in Skandinavien viel
bert ift. 1874 begleitete er
ben Kö
et nach
E ine ganze Kra
Altertumsfo Worſaae
verwaltet. Die litterariſche Thaͤtigkeit An⸗
berſenß iſt eine überaus reiche und frucht⸗
ee
wiſſen e. er
hm vollen "Gelchenes In
pri, ehenes in
Bilder Bi unb namentlich
poetifch geitaltet: »En
Eeifificherlesfton.
17
Krans paa en Arbeiderskiste« (Kran
auf einen Se 187); »Stri
og Fred« (»Krieg und Frieden«, 1858);
»Ingolfs Hjaleifs Taga« (1860);
»Tonens Veje« (»Ded Tones Wege«,
1862); > ke Smaadigte« (»Kleine
Gedichte« 1863); »Reisebilleder«(1864):
»Ved Arno og ved Ganges« (>Am
am EN Be Er se
gge« (Licht un atten«, ;
— (1870); »Liv i Länker«
„Leben in Ketten«, 1873); »Massudith«
1878); »Romancer og Sange« (1880).
Als eleganter Brofaifer, ber in feinen, no:
velliſtiſch angehauchten Skizzen das Leben
Dänemarks und Islands ſchildert, zeigt
er ſich in dem Werk »Genrebilleder«
(1867 - 79), ſechs Sammlungen, welche
oft aufgelegt und zum Teil illuſtriert,
auch vielfach überſetzt find; als Kultur⸗
hiſtoriker und Kunſtforſcher in »Rosen-
borg« (1867) und »De danske Kongers
kronologiske Samling« (1870, deutſch
von Lobedanz); endlich al8 Sammler und
Überfeßer ferbifcher und i8länbiicher Volf8-
fagen in: »Gusle, serbiske Folk e
aa dansk« (1875) und »Islandske
olkesagn« (1862, 1864, 1877). Auch
bat U. vielfach mit Komponiften zuſam⸗
mengearbeitet, fo mit N. Gabe bie »Kors-
farerne«e und »Kalamis«. Dieſe Terte
haben ihn ebenfo wie feine »Genrebille-
er« auch in Deutſchland befanntgemadht.
Anderfon, Rasmus B., nordameri⸗
kan. Schriftſteller, geb. 12. Jan. 1846 zu
Albion in Wisconfin, Bibliothekar und
Profeſſor der ſtandinaviſchen Sprachen
an der Staatduniverfität von Wisconſin.
A. fammelte, von Die Bull mit den nötis
en Selbmitteln verſehen, eine reichhaltige
Manbinanifche Bibliothek, bie unter bem
Namen Mimer’s library befannt und
ie der genannten Univerfität ift,
und bat fih um bie Verbreitung ber
Kenntnid germanifcher Altertumswiſſen⸗
haft und Mythologie in Amerika [ehr
verdient gemadit. Außer zahlreichen Auf:
fügen für periodifche Schriften 2. ſchrieb
A.: »Julegrave« (3, Aufl. 1879), eine
Sammlung von Märden und Erzählun:
gen innorwegifcherSpradde; »Dennorske
aalsıg« (1874); »America not dis-
2
®
“‘
18
covered by Columbus« (3
worin bie Entdedung Nor meritas durch
bie Skandinavier bed 10. Jahrh. beleuch⸗
tet wird; »Norse mythology⸗ a ;
in »The younger Edda«
(1880) eine Ergänzung fand; »Vi
tales of the North« (1 "bie auf
Frithio eloge 12 Begiehenben Erzählun:
en ent nderjong ae eichnen
durch in Mlam anfchauliche Sprache
aus und beruhen auf gründlichen Quellen-
Andree — Anicet⸗Bourgeois.
3. Aufl. 1877), N (1866);
»Abeffinien« a »Nationalitätevers
Itnilfe und enze in Böhmen«
2, Aufl. ion); »Tſchechiſche Gänge
872); be Wanderſtudien«
1874 ’ elde bie Kunde ber Lauſitz und
der Sorbenwenben vermitteln; >Die deut⸗
hen Norbpolfabrer und ber-Kampf um
Norbpole ——
Perle una ——7—7—
ſtudien; bie barin — Anſichten — Karl Guſtav, Germaniſt,
ſind —ã nicht immer ſtichhaltig. Gege m ge. Suni 1813 zu Üterfen in Holftein,
N. m eu ns über Faber zu en Bilologie, war 1838
era and vilin-ma- | 90 fmeifter eines Prinzen von Auguften-
kers«) bei ftigt, an rn auch der oben: on Da: an verſchiedenen
genannte V Die Bull beteiligt war. | Orten, warb 1858 —
— 4) Karl, Geograph und Pu⸗an der Ruhr und —8 nach Bonn
geb. 20. OR. 1808 6 uBraunfchweig, | über, wo er ſich 1870 als Privatdozent
410. Aug. 1875 in Bab Wilbun gen; bilitierte und 1874 zum außerorbent-
e zu „Jena, Göttingen unb Bein ichen en ernannt wur Von
warf fi dann in bie p Taififce te Über
Bahn, war nadjeinander Redakteur ver:
\ tebener Zeitungen (unter anbern feit | be
ber »Kälnifchen
184851 ber lern nenn
in Braunſchweig), gründete 8
Braunſchweig) es 15 1 da
»Bremer Hanbefäblati unb lebte dann in
Le ul wo er 1858 zum Konful ber Res
Ghile für bas Königreih Sachen
ernannt wurde, fpäter in Dresden feinen
geograpbifäen und nologif nStudien.
on feinenSchriften ſind die
»Nordamerika in geogr N
ſchichtlichen Umriſſen? (
»Buenos Ayres und die Ar
Republik« eg Tapbiihe Za
derungen« (1 1) Me, , worin er ee
onders das ethnologifche Moment bervors
bt und ausführt, daß die Völkerkunde
als eine ndlage . iffen-
18eine Hauptgru dl — tswi ſſ
ſchaft betrachtet wer Ener
anne bes Weltbanbels.“ (1863—
1872, 2 Bde) 1861 begründete er bie
eitfcheift »Globus«, deren Leitung er
i8 zu feinem Tod führte.
2) Richard, ebenfall® Geograph, PH
26. Febr. 188 1 u Braun näiweig, Sohn
des AN * Su
n en und lebt daſelbſt als
ae feit 1874) als Dirigent einer
— Anſtalt. Er veröffentlichte:
KIEFER und
ne ge
rift: | Jahre fpäter fein erſtes Stüd
— — en erwähnen wir:
— — raphie⸗ — ; »Die
amiltennamen« Ei »fiber
bie le & Grimmd« 1869 »Die
altdeutfchen —— in ihrer Ent:
widelung und Erſcheinung als heutige
Seien lEnamen: 1873); » a deui⸗
he Volksewmologie⸗ (3. Aufl. 1878);
> prachgebrauch und Spradhrichtigfeit im
Deutfchen« (1880).
Anglemont (fer. angl'möng), Ebouarb
:| Hubert Scipion b’ ang: un
tomantifhen Schule, ‚geb. 28 wege
Fr u Pont rer Aa ‚ geit. 22. April
876 in Pa En augen en
ne | find: Bas perffpierießu piel >
mire«, das Drama »Paul I« und das Se.
(hichtäbrama (histoire-drame) »Le duc
d’Enghiene. Aud ber Tert zu Roffinis
»Tancrede« rührt von A. ber. Eine auss
ewählte Sammlung feiner Dramen er-
—* unter dem Titel: »Les pastels
dramatiques« (1869).
Anicei-Bonrgeois (ipr. ——
Augufte, franz. Theaterdichter, ge b. 25.
Dez. 1806 zu Paris, geſt. 18. Yan. 871 in
Bau; trat 1821 ald Schreiber bei einem
Pariſer Sachwalter ein und —— —
das o⸗
dram »Gustave, ou le N&apo litain«,
mit Erfolg auf bie Bühne, Goran ſich ganz
Angengruber — Appleton.
ber rg re wibmenb, ſchrieb
er Luſtſpiele Bolteftäde im gröbern Stil,
Baubevilles, Opernterte, ernſte Dramen
and Tragöbien, ferner Feerien und Parade⸗
Rüde, im ? en etwa 200 Werte, aller:
ding8 nicht ohne Beihilfe von Mitarbei-
term, unter denen Ducange, oy, Ville:
weune a ———— htm:
zung verbienen, rend umgelehrt meh⸗
rere der —— welche Dumas’
Ramen tragen (⸗2Térésa«, »Cathörine
Howarde« u..a.), 3. zum Berfaffer haben.
Bon feinen Stüden find His in die letzte
it auf bem Repertoire geblieben: >» J’en-
ına femme«, »Passe minuit«,
»Les trois €piciers«, »La petite fa-
dette«, »Pascal et Chambord«, »Co-
tillon IHlc; die Dramen: »La pauvre
ülle«, »Le docteur noir«, »Les pira-
tes de la Savane«e, »Latude« und
Me£decin des enfants«, die alle mehr
als hundert —— erlebten.
ber, Ludwig, Bühnendich⸗
kr riftfteller , geb. 39. Nov. 1839
zu Bien, Sohn eines Subalternbeamten,
war durch den frühzeitigen Tod feines Va⸗
ters gendigt, feine Stubien zu unterbre-
und als Autodidakt weiter zu ftreben.
in Leben ift ein wechſelvolles, viel be⸗
wegted. Wir finden ihn zuerft als Prafti-
u ABO — —
1860 67) als uſpieler, dann,
— dieſes Standes überdrüſſig, als
Jeurnaliſten thãt ch
bieſe Laufbahn dei en
des Lebens nicht eis
Seamten bei ber P at,
ſchon — ” ‚ds
zen agend, As
Erfolg fein: ir⸗
ter von Kirchfelde
nn M
Staatsbienft zu entjagen und fi) ganz ber
Schriftſtellerei zu wibmen. Seine drama⸗
tiſche Thãtigkeit weiſt von jetzt an eine
Reihe teils großartiger Erfolge auf, und
zwar beruhen dieſe weniger auf ber kunſt⸗
teihen Anlage, obſchon A. auch hierin
feinen Bergleich zu jcheuen braucht, fon-
ern einerfeitö | dem realiftifchen Kolo⸗
git, dem gleichwohl bie warmen unb wärm⸗
öne der Poeſie nicht fehlen
ober vielleicht weil bie meiften
a8’ ters ftehen auf gleicher
= | feine Studien auf
19
feiner Dramen im Dialekt verfaßt find),
auf ber zündenden, naturwüchſigen Kraft
feines Ausdruds, welcher die Herzen bes
Volks und ber Gebilbeten in gleicher Weiſe
erobert, anberfeit3 auf ber Wucht bes In⸗
halts, d. h. ber in ihm aufs höchſte ges
fteigerten Leidenschaften, die meift aus dr
lihen ober religiöfen Konflikten hervor⸗
brechen. Nicht ale Schöpfungen bes Dich⸗
öbe. Er ſelbſt
ibt folgenden dramatiſchen Werken ben
N hei che FE
»Die Kreuzelichreibere; »Ein Fauftichlage;
»Der —A— »Das Gebete
(lauterBoltöftüde, das letzte 1878 pel@rie-
ben); weniger hoch ftellte er: »Elfriede«,
Konverfationsftüd (1873); »Die Tochter
beb Budererse (1813); Her Gewiflens-
wurme, Bauernfomödie (1874); »Hand
und Herze, Trauerjpiel (1875); »Doppel-
ſelbſtmorde, Bauernpoife ch unb
»Der En Hofe, ujpiel (1877).
Auch im Roman bat fi A. mit »Der
Schanbflede (1876) verfucht und zwar
mit durchſchlagendem Erfolg, und neuer:
lich erfchienen: „CU ENgE Gefanmelte
uaneig: ten« (1879, 2 Bde.), welche
ihn auf der Höhe feines Schaffens zeigen.
Appleton (ipr. applt'n), Charles Ed⸗
warb, engl. Publizift, geb. 16. März
1841 zu Reading, Sohn eines —
und Schuldirektors, geſt. 1. Febr. 1879
zu Luxor in Oberägypten, wo er umſonſt
Heilung gefucht. —— auf der Schule
ſeines Vaters, dann auf der Univerſität
Drford, wo er den Doktorgrad erwarb,
brachte er längere Zeit in Deutſchland zu,
n Univerfitäten Heis
delberg und Berlin vervollftändigend. A.
= | muß als ein Sauptvertreter beuticher Wiſ⸗
ſenſchaftlichkeit in England betrachtet wer:
ben. Er war ein Anhänger Hegel. »In⸗
deſſene, fagt ein Freund des Verftorbenen,
»ſah er in der pegeligen Fuer nicht
ein ertrafeined Syſtem ber Metaphyſik,
welches mit ber Welt der Erfahrung und
Wiſſenſchaft nichts gemein hätte; er fand
darin vielmehr bie artegung ber einzig
allgemeingültigen Methode, welche die
Wiſſenſchaft —* en müfje, und bie Er⸗
richtung des philoſophiſchen Gerüfteß, in
welches das el aller
»
20
folgenden Gejchlechter ſich einzupafien
Habe Bon ag Wiflensdrang un
außerordentlicher Thatkraft erfüllt, ge⸗
wann er, nach England zurüdgelebrt, in
fürzefter Zeit einen —— Einfluß.
Er gründete 1869 bie litterariſche Wochen:
ſchrift »The Academy«, in we bie
höchſten Ziele angeftrebt werden ſollten,
und verfammelte re hl der be⸗
Männer ale Mitarbeiter um ſich.
ie Zeitfchrift hat ihn überlebt. Er drängte
überall darauf Hin, baß man ſich über bie
ging unb gäbe gewordene a
eit erhebe. Er wollte ben Univerfitäten
höhere als bie beftehenden Zwecke zuweiſen;
ein Teil ihrer großen Mittel fo barauf
verwanbt werben, unabhängige Forfchung
burch Gelbmittel zu unterftügen. Diejen
Gedanken trug er wiederholt in der Prefle
vor, und ein Teil feiner Arbeiten und
Nachweiſungen hierüber iſt gefammelt in
»Essays on the endowment of re-
search« (1876). Auch bas ler
ſche ——— bat ihn viel beſchäf⸗
tigt. ne gefammelten und nachgelafie-
nen Werke find 1881 erfchienen.
Aräge, Etienne, franz. Dichter und
Bubliait, geb- 7. Febr. 1803 zu Perpig⸗
nan, Bruder bed berühmten Phyſikers
rancois A. (geft. 1853), befuchte Das
Utge zu Sordze und warb bann in Pa⸗
ris Chemifer, wandte ſich aber balb Bu
ber litterarifhen Thätigfeit zu. Er fehrie
eine große Reihe von Luſiſpielen, Baubevil-
les, Be Stüden, Feerien zc.,
die an größten Teil Erfolg hatten unb
fich lange auf bem Repertoire behaupteten,
unb machte fid) auch als Feuilletonift im
»Sidcle« unter bem Namen Jules Fer⸗
ney befannt. Als einer ber Direktoren
des Vaudevilletheaters (feit 1829) fal⸗
lierte er 1840, boch bat er fpäter durch
—— und angeſtrengte
ätigleit feine geſamten Schulden zu
ti gen vermodt. Nach ber Februarrevo⸗
ution 1848 erhielt er durch den Einfluß
feines Altern Bruders bie Direktion der
Poſten und wurbein die Nationalverſamm⸗
lung gewählt, entfloh dann wegen feiner
Beteiligungam Juniaufſtandnach Belgien,
wo et »Spa, son origine, son histoire,
ses eaux etc.«, Gedicht in 7 Gefängen
Arago — Arany.
(1851), und »Le 2 decembre«, Ge⸗
db | dicht in 5 Gefängen, fchrieb, mußte aber
nach dem Staat =?) vom 2. Dez. 1851
aud) Belgien verlaffen und begab Ei über
England nad) Turin, von mo er erft 1859
nad Paris zurüdtehrte. Seine nächſten
Publikationen waren: »Les Bleus et les
Blancs« (1862), ein biftorifher Roman
über bie Kriege in ber Vendee; eine Reihe
neuer Dichtungen, unter benen bie »Une
voixdel’exil« (1860) überfchriebenen als
bie beften gelten müffen, und bie Broſchüre
»Les postes en 1843« (1867), worin er
fein Auftreten während ber Februarrevo⸗
lution zu rechtfertigen fucht. Nach dem
Sturz bed Kaiſerreichs wurde er zum
Maire von Paris ernannt jowie zum
u ber Nationalverfammlung ge:
wählt, doch trater von beiben Amtern ſchon
nad kurzer Zeit zurüd. Seitdem lebt er
u igejogen wieber ganz feinen litterari-
—* rbeiten und ſoll namentlich mit Ab⸗
ſſung ſeiner Memoiren beſchäftigt ſein.
Noch h bie Schrift »L’hötel de ville
au 4 septembre et pendant le siege«
(1874) zu erwähnen, worin er bie Berichte
der Enguetelommiffionen angreift und fie
der Unwahrbeit beichulbigt.
Arany, 1) Jaͤnos, ungar. Dichter,
eb. 2. März 1817 zu Groß-Szalonta im
idarer Komitat, befuchte 1832—36 das
Kolleg zu Debreczin, bekleidete dann eine
Lehrerftelle in feiner Vaterſtadt, Bis er
1840 zum zweiten Notar des Komitats
ernannt wurde, Als Dichter gewann er
bald darauf einen Preis ber Kisfaluby-
Geſellſchaft mit dem anonym erjchienenen
Wert »Dieverlorenge —
1843), einem —* — pos, worin das
reiben bei den Komitatswahlen humo⸗
riftifch gefchildert wird. Gleichen Erfolg
Hase feine nächften ————— die poeti⸗
hen Erzählungen »Toldie und »Die Er:
oberung von ranye (beide beutich
von Kertbeny, 1851). Während ber un:
gariſchen Revolution befleibete der Dich:
ter eine le im Minifterium
Szemere, lebte dann mehrere Jahre arm
unb gebrüidt in feinem Heimatsort und er:
ieft 1854 die Profeflur ber ungarifchen
prache und Litteratur am Gymnaſium
zu Groß-Körös Übertragen, von wo er
Araujo- Borto»Alegre — Arbes.
en a en tige
wu i
obentliches Mitglieb ber ungariſchen Aka⸗
demie, wurde ex 1865 zum len Se
fzetär berfelben ernannt, legte aber 1878
— aus Gefunbheitg dfichten nie:
ber. — 9. ift ber bebeutenbfte ungarifche
Boet der Gegenwart undein wahrer Volls⸗
dichter, von männlich-PräftigerDarftellung
und einfach melobijcher Form; im Verd-
Ben —5 — —
mit wirklichen Reimen. Bon fpätern
—— AN u erwähnen: »Ka-
Ida —* — et
« ;: is Abendgang« -
= —— »Buda
kalala« u Sollen —— — von
und »Xolbis Liebe« (1879),
das Mittelglied ber epif Toldis Tri |f
—— dieſe vortreffliche Dichtung
if. Eine Überſe egung »Lutge
wäblter tungen von A.« veröffe
neuerlich Andor v. Sponer (1 0).
2) Läͤßloͤ, ungar. Dichter, Sohn des
‚ geb. 24. März 1844 zu Stoß
a, veröffentlicht früh eine poeti⸗
Ei 2 Kr Riafalab ‚ infolge deren
en Mitglied Kisfaluby > — Gefelffehaft
wurbe. In einem fpätern, an Kaulbachs
— —— —— Die | im
Hunnen er das Ringen
bes Deuiſchtums und Magyharentums in
art A — ge — lei⸗
acha zum und Kampf gegen
iſche Sprache und Kultur auf. Auch
ste er een: of einige Dramen
7 rel ieres. N. ift feit
. är bed Ungarifchen Bodenkre⸗
u in Bubapelt und nimmt unter
den jüngern Dichten Ungarns einen her⸗
verragenben Platz ein.
— 2 1%. 1808 gu Dt | aus
ter, g od zu Rio
inen Ani Kr Dur fei in a
namen urch fein Epos
s»Celeanbo« , das die Gefchichte ber Ent:
bedung Ameritas bejingt, nebit einer Reihe
(Ereeilianase) welche teils als —*
* «),teilsbeiverjchiebenenGe-
und in verfchiedenen Zeitichrif-
jan zerſtreut erichienen, einen bedeutenden
Kamen in feinen Vaterland erworben. Seit
21
189 war er braſiliſcher Generalkonſul in
Preußen und wechſelte ſeitdem, zum Frei⸗
herrn erhoben, feine Stellung an verſchie⸗
benen Höfen Europas. Indes noch ehe A.
im bipomatifchen Opıpe dieWelt ſah, hatte
er zum Zweck feine® Studien umfaſſ
—2 — n Europa gemadt; ſchon 183
treffen wir ihn in Paris, ba n 1834-35
in Italien. Erſt die Brafilifche ea
Iution von 1837 rief ihn nad) Rio be
neiro zurück, wo er nad) Beilegung er
innern Unrußen eine Profeffur an ber
Kunftafabemie und fpäter an ber Kriegs⸗
ſchule erhielt. Stet3 war e8 ber nationale
Gebanfe, der A. belebte, und ben er beiallen
feinen Unternehmungen vorfeßrte. Vor
allem fchien — das Theater eine natio⸗
nale Aufgabe zu haben; er arbeitete an
feiner KL ung und verfaßte in diefer Ab⸗
jücht felbft eine Reihe beftens aufgenomme-
ner — Arbeiten. Als Belege
t⸗ſeiner künſtleriſch⸗architektoniſchen Bega⸗
bung weiſt die Stadt Rio de Janeiro Das
von ihm ne Bankgebäude und die
St. Annakirche au
Arber, ah, engl. Schriftfteller,
dr 4. Dez. 1836, lebt in Willesden bei fon:
on. In verfchiedenen Schulen Englands
ankreichs erzogen, hat er 20 Nr
amtenſtand ugebracht und i
1878 zweiter —* der engliſchen —*
ratur am Univerfity College in London.
1868 veranftaltete er eine Ausgabe von
Miltons ſchwer zugänglich geworbener
»Areopagitica«, ber berühmten Schrift
u Gunſten ber Vreßfreiheit. Auf dem fo
tretenen Weg ift er feither mit ungemei-
nem Erfolg in höchſt verdienftlicher Weife
fortgefgritten, indem er eine bedeuͤtende
Anzahl älterer Werke ber le Litte⸗
ratur, die ſich nur in ver aältnismäßig
wenigen — befanden, namentli
6. und 17. Jahrh., durch neue
und * fältige Drucke und zu ſehr wohl⸗
feilen Preiſen jedermann gene) lich ge:
macht bat. Big zum Kuguft waren
vor biefen berfäiebenen une 130,000
Eremplare abgelegt. A. bat das einge:
bende Stubium ber englifchen Litteratur
und Geſchichte wefentlich erleichtert.
Arbes, Jakob, tſchech. Romanſchrifi⸗
ftellfer, geb. 12. Juni 1840 zu Smi⸗
Newtons Ge
22
how bei Prag, flubierte Bolptenit un
wurbe bann BR und Schri
— Romane fü ſeit 187
kr
etriftifche Blätter in Prag, doch ige
Er ihnen eine Sa — Pflege des
Bizarren und P ſtiſchen vor, wie
f&on ihre Titel ee anbeuten: »Die
Gekreuzigte⸗, >Der grauäugige Dämon«,
»Der Teufel auf ber Volter«, »Die mo:
bernen Vampiree, »Die ät iopifche Liliee,
Gehirne, »Die Epikureer« u.a.
Arbolede, Sulio, fübamerifan. Jour:
nalift und Patriot, geb. 9. Juni 1817 in
ber Republit Neugranaba, erhielt feine
erfte Griehung m Englant und fühlte | >
on früh den publizi iftife u
Din, fo daß ee ‚erfen rö a
lihungen im »Mechani azine«
Ken * ſein 14. Jahr —* eiſen in
rankreich, Italien und Sübamerila er:
weiterten feinen Geſichtskreis. Eine Reihe
El Tan Sournale »El Pe-
triotae, »El Independentiente«, »El | tu
Payanes«, »El Misöforo«) fanden uns
ter feiner Leitung, zahlreiche andre haben
feine Unterſtützung bu N Beiträge
leer u im Kri 2 welchen bi
ublif Neugranada mit Ekuador führte,
treffen wir A. unter ben Reihen ber X
oO ALS Redner glänzte er —
Abgeordnetenkanimer, und feine
Dan Thätigkeit wurbe ihm oft
elle von Verfolgung und län ngerer Daft,
beren einer (März 1801) wir | —
machenden Dichtungen; »Estoi en la car-
cel«e (»Ich bin im Kerfere) und »Al
Congreso Granadinoe (»An ben Son:
greß vpn Granadas) verdanken. Nachdem
er längere Zeit fein Vaterland hatte mei-
ben unb in Ecuador, Lima, New Hort
fein Brot verdienen müflen, wurde er
enblich 1854 zurüdgerufen und zum Prä-
fiventen bes Senats erwählt.
Archer (ipr. artich'r), Ehomas, engl.
Schriftiteller, deflen Romane (jet 1862)
u ben ziemlich gelejenen gehören; 5
ool’s paradise« (1870) mag namentlic)
— nt werden. Von mehr Bedeutung
fein Buch über bie Armen und a.
Bersrherefen: »The pauper,
thief and the convict« (1865).
Arengen, Ehriftian, bän. Litterar⸗
Arboleda — Argyll.
Im & ed. 10. Nov. 1823 zu Kopen-
obn eines Beamten, ftubierte
—3 — und machte 1853 das Magiſter⸗
examen in der
hiloſophie und Pie
Aſthetik, bereifte fpäter Jsland un Na
vere Dale — für das er eine beſon⸗
dere Vorli heat. Er war eini ige Zeit
an ber Metropo itanfchule angeit t unb
Diet! auch mehrere Male öffentliche Bor:
efungen, Tebt jet aber mit Staatsun⸗
tertügung ganz jeinem Stubium. Als
Lyriker bat er — Spk
en veröffentlicht, Digtsamling«
—3* auch * * — wei Dramen:
a — y (1852) ) on Dhtens
en —8 ‚ bie von Ohlen⸗
— beeinflußt find. Es techen eine
warme Begeifterung für nordiſches Alter:
tum unb elalter unb tiefes H
r bie Freuden und Leiben des Menſchen⸗
ens aus allen feinen ſtets ſehr I s
un g in ber Form fe sgearbeiteten Fe
— Das em feiner littera⸗
een FE: eit (all t jedoch auf bie litte⸗
a iftorifhen Arbeiten, unter benen fein
Wert * og Oehlenschlaeger«
8 Bde.) hervorragt, worin
zum erfienmal bie itteratur
len ann fen m *
——
— RENNER Livehilledee
nifche
1879) wofür er ben Danebrogorben er:
ielt, "Seine »Nordisk Mythologi« hat
rei Auflagen erlebt.
Argyll (ip. «iD, George Douglas
Gampbell, Herzog von, brit. Staats:
mann und Schri ler, geb. "30,April1823
auf Ardoncaple Eaftle, fe tteilweilein Lon⸗
bon, teilwei u einen Gütern in Schott-
Iand. Schon im — ahr eröffnete er ſeine
un a ber chrift »A letter to
peers from a peer’s sone. Er folgte
einem Bater, den Titel eines Marquis al
torne mit ber HergonBiolitbe vertauf
1847. Auf feine ſtaatsmãnniſche a
bahn ift hier nicht weiter einzugehen; e®
e | genügt, zu fagen, baß er 1852 in bas Ka⸗
inett eintrat und feither mit liberal-fon-
fervativer Gefinnung unter verjchiebenen
Armand — Arnaboldi.
mehr oder weniger Tiberalen Minifterien
hohe Staatsämter befleibet hat. 1880 trat
er ins Miniſterium Slabftone ein, verließ
es aber 1881 wieber unter Proteft deli
— — Geſetzgebung. Vielfach
ſich mit der Feder an den kirchli
fen made — Term sur
er in der Schriftftellerive
bdurch »Reign of law« (1866), wel⸗
des bis 1870 fünf — erlebte. Es
»Primeval — 869);» Iona. | vere
question from
(1810); =
Be to 1878 Er 1ER) un »The eastern
‚inruflenfteund-
m Sinn bie an bie Befeitigung ber vertra
Beitimmungen von 1856 ü
mache Be Meer auffaflend. Sein
* — erſcheint in ee
Nrmend ( — für riebri | >»
S ), Schriftfteller, geb.
el, Sohn eines
— Ta Ba
ein großes amerifani
An wo feine Vorliebe
die Reue Welt erwachte, burchftreifte
brei Jahre lang Sehen a nad
en, — elung
* enangelegenheiten e
urüd, aber ae um Bald
— wierigen Berhält:
uabem
Bas BA bed ——
Dr ie b ———— *
aunfels un ur
ben ug ber Amerllaner ge *
machte ben Selb;
it und ließli el
a ae
gen
—— & genätigt, 1854 in
mich, Jörn
zuk un ver eg er
rbeit
zur ae unb Beobachtungen
bon — ten niederge⸗
in, Sa
n
er ——5* a ———
ani agd⸗ u e⸗
abertener· eh und neue
mat« ee); : > nn I ne: Snbanetgeenge:
4859, 4 Die.
ß 4862); »In eritee (i8 (1865, 4 Bbe.);
23
»Rarl horſte, eine —
ſchrift (1863); »Saat und Ernte«, Ro
man (1866, 5 Bbe.); »Der Kıöfus von
Bhiladelphine (1 an, A Ehe ); »Die Für-
— 18 de.); »Zwei Lebens:
— 557 George rancis, engl.
Dichter, 6. Mai 1 5 in ber Nähe
don Dublin — auf dem Trinity Col⸗
lege zu Dublin gebildet, erhielt hier meh⸗
ife und erweiterte aloe ſei⸗
= geifligen Blick durch are Bi
Reifen in Feanteig, De
alien t 1871 iR er gr enfeler
ber Geſchichte und engfil Litteratur
am QDueen’d a rk angeftellt.
Sein erfter Band Gedichte erichien 1869
und wurde von SaintesBeuwe mit Aus⸗
zeichnung üßt. Ein Trau piel:
one« folgte 1869, dann von 1
1 eine Trilogie: »The tragedy of
Israel«, aus ben en) »King Saul«,
»King i Solomon« be-
— 1877 eröffent * er eine neue
Ausgabe ber »Poetical works« feines früh
verſtorbenen Altern Bruders Edmund,
fowie deſſen »Essays and sketches« und
»Lifeand letters of Edmund A.« (1877),
einBuch, das fich wiebie erwähnten GOedichte
Ebmunds bas Lob ber »Edinburgh
view« erwarb. Seine eignen Gebichte er:
s | lebten 1873 eine zweite Auflage mit Weg⸗
Laffungen unb AZufäßen und zeigen uns
den Dichter unter dem Einfluß von R.
en "8 unb wohl aud) Swinburne.
Arna el fandro, ital. Den,
geb. 19. Dei. 1827 zu Mailand, ftubierte
ie Rechte n Baviı unb gab früb Be:
weife eines — und un aueh —55 poe⸗
ie Ber —— fine Kit
i ine gen Kat e g⸗
—— nd eines Öffentlichen Be⸗
— im ae ienft zu wid⸗
men. Au biefen äußern Berhinberungen
traten aber bei 9. en gewiſſe zu-
rückhaltende a. it und die Sorg-
falt einer Are Bu — —
Bee unb fo ß erit 1872
Het: | von ihm zu Ren ein Bu Gedichte,
»Versie, erſchien, welche indeffen, ba
an bie beften Muſter italienifcher Ly
an Manzoni und Leopardi, erinnerten,
24
rt wöhnliches Au t
bier —— — len erregten.
‚ge
—— ‚fein
ick oefien aus.
euling als
rin —ã Icbenben Heide Dig
* (1873), ei t angegriffen. Be:
Wäre * Vorliebe
und Vorbild. —5
veranlaßte den —— 3
bekleidete Sefretärftelle bei ber —
von Mailand anlegen Seither Tebt
er meiltens auf einer Heinen ———
Beſitzung bei Mailand. Von Zeit zu
erſcheint ein Gedicht von ihm in or
nalen, und eine zweite Inrifhe S
lung, bie Früchte feiner jeßigen rufe ent ent:
baltend, N zu erwarten.
Arnd, Eduard, Geſchichtſchreiber,
geb. 23. Gebr. 1802 in ber Provinz Poſen
als Sohn eines Zuftizamtmanns, geft. 3.
Sept. 1874 zu Berlin: ftubierte feit 1821
in Breslau unb Berlin tswiſſen⸗
—— — und Geſchichte und
dann berufsmãßig ber fchrift:
ſtelleriſ —8*— —— und war unãchſt
In dramatiſchen Verſuchen: »Die bei
den Edelleute von Ven age den; »&äs
far und Bompejus« (1833) u. a. Später
begleitete er feinen enbfreund, ben
Grafen Dyhrn, auf einer Reife durch
Frankreich und Die Schweiz nach Italien,
verweilte allein einige Nahe in Rom, fo:
dann in Paris, big ihn ber Ausbruch ber
Februarrevolution nach Berlin zurüd-
trieb. Seine Hauptwerke find: —2*
des ne 8 unb der non bed
fra Biifchen Bolls« (184446, 3 Bbe.);
yar ber a Revolution
von d 89 — 99« Bbe.); »&e-
— ber franzöfifchen Nationaliiere
tur von ber Renaiffance bis zur Re⸗
volutione (1856). Auch ——
eine Fortſetzung von Beckers eltge⸗
sito di un nuovo | wä
Arnd — Arnold.
ichte« , vom Ausbruch ber franzöfifchen
—— bis auf die neueſte — (1871),
we — ai umfaßt.
Et
kers Joſeph v.
= | Bollendun
if. em
ben bes Taiferlichen arſchalls or
fen Guido von Starhemberg« (1502);
at ee von — ne (1888 - 689
mäßige Weri
Über Dr En berühmten hrer, und bie
arobe,auf — berubenbe
Geichichte der vun — (1863—
1879, 10 Bde.). Die Hera einer
vielfach —— — rMarie
Antoinette (von Fe be Conches und
t | Hunolftein) veranlaßte A., den wichtigen
unb völlig Dad Cherefn und Briefmeie Aug ia
ia u
——— an = — zu —
Aufl. 1866). Als Ergänzung folgten
—* vrieſwech d im mi n Marie
Antoinette, Joſep opold J
(1866), Maria T
(1867, 3 Dbe.), vi IL und Rat
rina von Rukland 1869), »Briefe
Raiferin Maria Therefia an ihre Kinder
und Freundes (1881 — —
dem erſchienen von > i8
und Sonnenfels« 1868) * »Joh.
—— Bartenſtein und ſeine Zeit« (18 e
IB, 1) Matthew, engl
zu Laleham
tftabt. Der ältelte Sohn
des als Hiftorifer und Schuldireltor von
Au Fahre Thomas. (a (neh.
), ftudierte er in Oxford, wurde 184
Privatſekretãr des Lords Lanadowne en
1851 Schulinipeftor, in welcher Stellung
er beilfame Wirkung ausgeübt. Seine er:
ften Gedichte: »Thestrayedreveller, and
other poems« — 1848 anonym,
in ähnlicher Weife: »E
4.| Etna, and other poems« Im
folgenben Jahr trat er dann mit feinem
Arnold. 25
Ramen vor bie Lejewelt, mit neuen Ges
— und einer Auswahl aus den bei:
—— ——
or icht in ord er⸗
saunt, gab er »Merope« (1858) heraus,
ein Erauerfpiel in antiter Form, und ein
—— »On translating Homer«(1861),
er den SHerameter empfahl.
—— er
Deutſchl b
Sein i * re in ben Sahren | und
89 und — im ——— —
Ei zu Seifriten *
1865 in »Essays in criticism«,
— et ehan
eine —
Ein]l
uch über
** — auf
Kontinent ern N Hin (um
einer zweiten Studienreife dahin (in
— a c ——— »
Sn. bemfeiben Ben Sage ige e
d
— in Orford nieber Ei ale
icht: >
40 — — (1867); »New
»Culture and anar-
3 Paul and —
— s Garland
ches Werk, in welchem ſich die
—— Berfaflers nad) vielen S
; »Literaturean
, »God and the —5
on church and re-
——* — ed
ug „1
— engl. Dichter, Sprachge⸗
— eb. 10. yo
mi | ka
— in London als tarbeitee bes
Tel
egraph« m er in Or:
tiert und bot als 2Ojähri
—2 fh durch das Gedicht >
feast of Belshazzar« bemerklich F
macht, dann als Gymnaſialprofeſſor in
Birmin ham gewirlt, wurde ihm bie
Stelle als Direktor des Government Sand:
crit College in Puna übertragen; auch
wurde er zum Fellow der Uni ität Boms
a! ernannt. Dort leiftete er während
nad) bem großen Aufftand bedeutende
nen | Dienfte, und es wurde ibm zweimal ber
feierliche Dankbes Vizekdni en Stants:
rats zuerfannt. 1861 verließ er Indien
und ſchloß a bie au großer Bebeutung
san:
an, deren ru * ige & chtung er be:
folge oder angab im Gegenſatz zu feinem
ruber Arthur(i. unten). A. hat zahlreiche
Beiträge zu Zeitfchriften geliefert. Er ift
ber Bere eine? Dramas: »Griselda«
Be: | (1856); feine »Poems, narrative and
« erihienen 1853. Seine indiſchen
tubien lieferten ung: »The book of
good counsels« (die »Hitopabefa«, 8
»The Indian song of songs« (
er |und, vielleicht fein Hauptwerl, Re
light t of Asia«, ein 65* Gebicht über
ba8 Leben und bie Lehre e Vuddha
(1879). a en
»The a admi-
nistration u British —*
Als Kritiler und metriſcher uderſeber
er ſich in »The of Gresce«
& 9) und »Hero aud Leauder«, nad)
Mufäos (1873). U. gehört den geogen:
pbif fenfhaften von London und
arjeille an und »A summer in
Scandinerine (1877) egeben. Be:
fonderes Verdienſt Aha , indem
er zwei große Expeditionen für Altertums⸗
Farbe und re 2 rn ie —
ra dm ithe (I. ns
ph«, die Geo mitho
AH und —— Zeitung,
Verbindung mit dem »New York He-
|ralde, bie Srpebition Henry Stanleys
(l. db.) ins innere Afrika, um bie Ent:
ge en Livingſtones zu vervollſtändi⸗
Für feinen Anteil an Smiths be
tenden Entdedungen wurde ihm ber
Knien Dank der Verwaltung bes Bri-
tiſchen Mufeums zu teil; auch wurde er
la Ritter des Sterns von Indien ernannt.
3) Arthur, engl. Schriſtſteller, Bru⸗
au
26
ber des vorigen, geb. 28. Mai 1833, lebt
in — und ift als PRarlamentsmitglieb
thätig. Während der ſchweren Zeit, welche
infolge ve — iſchen Bi egerfriegs | R
ei een Baumwollfabrikgegen⸗
ebrochen war, erhielt er eine
— als Hilfskommiſſar der Regie⸗
fe in Lancafhire Sa und fchrieb als
olche
r: ie * the cotton fa-
mine« — 1865). dann
de
er feither und beſonders
Bene — ſucht, ſich aber
nicht nur fürtenfeinbfi fie, fonbern auch
lan an jehr verſchieden
von feinem Bruber Edwin (f. 2).
Bon der Gründung ber Zeitung »Echo«
an bis 1875 war er beren Leiter im vor⸗
Eon liheralen ober demokratiſchen
inn. Dann begab er a wieber auf
Reifen, als beren Ergebnis das Wert
»Through Persia by caravan« (1877)
erſchien. ae wei Novellen bat er ge:
Hellenen bat
IDEE. »Balph« und »Hever Court«.
Eh een e 7* en und |u
icher, ge
lebt als — in Drfard, n er eg
feine Uniwerfitätsftubien gemacht.
war mehrere Ja gebe lang Herausgeber —
»Literary ette« und Mitarbeiter
ber »Encyclopaedia britannica«. Seine
mannigfahen Erbauungsſchriften über
gedenh, erwähnen wir von -. —
ichen Arbeiten: »The Aus feine % en
ne >
Macaulay« (1862 nn
dilly papers«, welche viele Jahre lang all:
ndon Society« er:
monatlich in der »
ſchienen, verbienen Erwähnung.
Urnonld (pr. «nup), Meder, Kan
ande und Politiker,
zu Dieuze, ftudierte in —8 ——
Beamter an der Seinepräfektur, widmete
aber bald ausichließlich ber Ritteratur | u
Journaliſtik, zunächft mit Beiträgen
willen haftlichen rakters für verfchie:
bene Revuen, dann als radikaler Poli:
tifer. Er zog fich als Redalteur ber »Opi-
Arnould — Asbjdrnfen.
nion nationale«, dann, von 1867 an, ber
»Epoque« wiederholt Strafen wegen
= rgehen zu, gründete 1870 mit
efort bie »Marseillaise«, jpäter mit
Balls das »Journal du peuple« und
wurde nad) bem Aufftanb vom 18. März
1871 Mitglied ber Pariſer Commune für
das vierte Arrondifiement. In biejer
Stellung ber gemäßigtern Partei anges
hörend, mußteer nach Heritellung der Ord⸗
Frankreich ver afien, Bon feinen
h
e | ristiquese I); »Les trois postes«
(Novellen, 1859); »Beranger; ses amis,
Bes — et ses critiques« (1864,
2 Bbe.); »La libertö des thöätres et
l’association des auteurs dramatigues«
169° »Histoire de l’inquisition«
1869) unb »Histoire populaire et par-
ementaire de la Commune de Paris«
Sr 8b. 1—3), wel legtere einen
ebdaften Streit in der Preſſe erregte.
ne veröffentlichte er unter bem
geb onym Mattbe * zwei dem ſozialen
nre angehörende Romane: »La re-
vanche de Clodion« und »La Brési-
lienne«.
Arrom, Cecilia de, ſ. Caballero.
won Willtam, en Geiftlicher
eb. 181 in Srlanb,
n Indien elebt, dann in
eine zahireichen
benz aber von allgemeinerm Ünterefe
eben; aber von allgemeinerm e
En »A mission to the Mysore, with
scenes and facts — of India,
its people.and its ne (1847) und
»Italy in transition, ustrated ocu-
rd | ments from the Te archives of the
revolted le « (1860).
Asbiörnien, Beter Chriftian,
noriveg. — und Naturfor⸗
ſcher, geb. 15. Jan. 1812 zu Chriſtia⸗
nia als Sohn eines Glaſers, brachte ben
(|größten Teil feiner Zug enb in dem na»
turſchönen — reichen Ringe⸗
rige u unb bezog 1833 die Univerfität,
ebizin —— aber Zoologie und
Botanif zu ftubieren. Sein vierjähriger
key. Tri ie Land als Hauslehrer
bot ihm Sel t, daß Bolt fennen zu
lernen, und Fi . fte in ihm ber Ent-
Aſchbach — Acoli.
ſchluß, ben tz ber Bolfspoefie, ben er
auf EL ngen, auf Jagb-
und Fiſchz —— einem weitern nr
Kreis zu erdifnen. Später erhielt er einige
ne ien zu — —
gens wo er er Zei m
den niedern Seetieren F ab —E
beichäftigte. 1800 — er
tung
a ke
nach aften und Agypten ers
————— | "Ale
ſtudiert ei Forftmeifter. | &
— —E St er zu ein⸗
ellung
Stubium ber Volkeſitten. Eine | ber
von naturwiſſenſchaftlichen n Schrif⸗
ten zeugen von feinen gründlichen Kennt⸗
xiffen, bie er in populäre Formen zu
bringen verfland, wie in feiner »Natur-
historie for Ungdommen« (»Raturge
— — ‚1839—49 ‚6ER.
f Text für Tönsbernd
ere (»Rorwegen in
Eee. EB), Be lcher ben Aber gang
feiner mehr teen Thäti feit als
Eeilberer bes Boltslebens bildet. Sein
Stil iſt — — und echt nordiſch im
— — mein che
Gepräge unb
— — die großen — Ir
gen, bie er allein und mit Moe
gab: ———
olksmarchen«
ea Sage, fondern ung
mit einem Rahmen meifterhafter
turfchilberungen unb vorzügliher Cha:
talterbilber, jo baß das Ganze ein poeti-
ſches Kunfwerf nt Dann iſt er een
— en u ne »Eventyr«<
ven großem u va die nationale
a 1eP, ray
u Höchft a. ae
Eine rg CE in (berg,
beflimmenden Einfluß auf ibn
ae her 1842 Profeſſor ber
ſchichte an der Univerfität zu Bonn und
27
16 fe Se a In. Ste — Wen⸗
„2B SH: er Fr
wiffen
dann feine Schr
rad Geltes«e (1
und Geltes zum Berfafier hätten, En
Köpfe und Waitz ald unhaltbar widerlegt.
Ascoli, Graziadio I en ital.
Drientalift, geb. Juli
von reichen. israeliti — Eltern, * gr
für ben Handel beitimmten; er be äf-
tigte fi Ind im feinen Sußeftunben
mit linguiſtiſ Studien und fehrieh
im Alter von 15 Ja „jahren eine treff-
liche Abhandlung über die Verwandtiſchaft
u8= | des Auen und bed Walachiſchen.
e= | Die Frucht weitern zehnjährigen Lernen
; | und Forſchens waren feine > orien-
r|tali e icie (1854—55). 1860
be ihm ber er ber Sprachver⸗
0). | dei ung an ber Ichaftlichen = Titte-
ee Ela
en, we er nn nHaup
2m, HR die »Fonologia comparata del
sanscrito, del greco e del latino«
(1870, r3 1; deutſch
Beftreben geht” bauptfächlich abin, an
bisher geleugneten Zufammenbang_ b
gen bes een und des femitifchen
prachſtamms darzuthun (mie er 3. ©.
femi Elemente auch im Etrus hen
aufwies), und troß bed Widerſpruchs, auf
welchen biefe — uung ien fie man
einem rffinn und feiner gründlichen
Gelchriamteit überall, au im Ausland,
Geredti ofeit wiberfahren. Sr feineSand:
frit= und — fi nd bie »Saggi
28
Alte — Afeline.
indianie ein glänzendes Zeugnis. Er befuchte von 1849 an bie Realfchule ba=
wanbte feine
oppichen Preis ausgezeich-
net. Eine Eu I chriebene Arbeit über
die Bi ve Sprade Dur
unter —* —
— "Das von hm ge:
gende und geleitete »Archivio glotto-
italiano« bat eine wifienf
Sreridung be ber en F an⸗
ebahn find zu erwähnen feine
35 »Studi — (1861 — 77, 2 —
deutſch unter dem Titel: za ON
— Sprachwiſſenſchaft⸗187).
e Er ae E ber »Rivista
en (ipr. nn — e
—
er
a ri Sen, Mb Cam in er —
wa rieſterwei
hn Jahren Le ger an
ulen in — ton und ——
lebt ſeit 1875 in Bars. Ertratzuerft 1859
mit »Poems« auf, ließ dann aus ber Stille
einer Zanbpfarrei einen zweiten Banb:
»Pictures« (1861), unb 1866 ein griechi⸗
ſches Drama: ne —5— of Hysipyle«,
nachfolgen, das aufgenommen
ward. In ande Stil; ei Aſhes »Edith«
(1873) gefchrieben, bie an Goethes > Her:
mann unb Dorothea⸗ und Longfellows
»Evangeline« erinnert. Seither find ver:
miſchte Gedichte von ihm erichienen, bie
er als »Songs now and then« gejam-
melt, viele wehmütig, andre große Kin⸗
berliebe und Verſtaͤ nis der Kinbesf
gen end, bie Mehrzahl fingbar, woburd
nd dor mandhen berühmtern Dichtern
— — — Vieles hat er
aus dem Griechi⸗
en — —— u ran-
Polhen überfegt. Ein grö rk,
ſſen Stoff dem Pariſer 2 — mon:
men, wird aus feiner Feder erwartet.
Asnyk, Adam, poln. Dichter, — 11.
Sept. 838 = Kalifh, wo fein Bater
früher Of ‚der polnifchen Armee,
dann nad) ien verbannt, nach feiner
Rückehr eine Leihbibliothek unterhielt,
den elbſt, bereitete dann fl
Hungen auch ben roma⸗ I R, a Her —
ſtudieren
geheimen Studentenverbindu
promittiert, begab er ſich nach Breslau,
wo er ein verweilte. Bei feis
ner Rüdtehr er Warſchau —
ifwõchentlicher
wurde er nach Unter⸗
—— A in Freiheit gefeht, ſah
fi) aber bald von neuer
u ee re Paris und
ve einer Studien
nu F 1803 na Pen jurüd:
& er thätigen Anteil an bem
| fi aber nad) bem
Rivista | de neuer Flucht genötigt und
be der nach Heibelberg, wo er
ch⸗ |18-_ _.. --- „biloforhiichen Fakultät pro-
movierte. Darauf ließ er ſich zunächtt als
Litterat in Lem nieber und lebt ſeit⸗
rend | her in Krafau. ift einer der bedeu⸗
ichen | tendfien polniſchen Lyriker. Seine »Ge⸗
dichte« (»Poezye«, 1872— 80, 3 Bbe.)
zeichnen ſich durch wunderwolie Sprache
aus, knũpften anfangs an die peſſimiſti⸗
—— Motive Slowackis an, nähern ſich
allmãhlich jener tealiftifchen Stim⸗
mung, die ſeit 1863 das charakteriſti —
Merkmal der polniſchen Litteratur bi
Auch als dramatiſcher Dichter bar Ram:
—* —— — hiſtoriſchen —
iele, wie: »Walka stronnietw« (»De
Bampf ber Parteien«, 1869), Cola
Bienzie (1873), »Kiejstut« (1878,
deutſch 1879) 2c., und Bei Trauer:
ſpiel »Zyde« Der Jude«, 1875) entſpra⸗
eele | chen zwar nicht ganz ben ſtrengern An⸗
forderungen anein regelrechte Drama; da:
gegen barf fein neueftes Luftfpiel: »Przy-
jJaciele Hioba« (»Die nbe Hiob$«,
1879), al® in jeder Hinficht gelungen be⸗
zeichnet werden.
ſſelineqpr. TNihm, Lo u i s, franz. Schriſt⸗
fteller, geb. 1829 zu Berfailles, geft. 6. April
1878 in Paris; waranfan Abvofat ‚hielt
1865 unter großem Beifall Vorträge ya
Diberot und das 19. Jahrh., die 1
Drud erſchienen, griindete bas ee
ũftiſche Wochenblatt »La libre Pensee«,
nach deſſen Unterdrückung >La Pensee
Affelineau — Affolant.
nouvelle«, wurbe 1870 einer ber Maires
von Baris, 1871 Mitglied des Barlaments
amd übernahm 1 bie Redaktion bes
»Penple souverain«, bann die bes »Bap-
pel«e. Bon Schriften ind außer »Diderot
et le XIX, siöcle« (1866) zu nennen:
»Bous les sapins« ( 869); »Les nou-
veaux saints, Marie Ala et le
Saer&-Caur« (1873);
maire< (1875); »Histoire d’Autrichede-
puis la mort de Marie-Thördse« (1877).
fram Erhuifflelen, neh, 1891 au Mar
riftfteller, geb. zu Pa:
ris, geft. 29. Juni 74 zu Chätelguyon
Buy be Dome); gab aus den Fundgru⸗
ber von ibın feit 1859 verwalteten fai-
paradis des gens de lettres«
(1872). Auch ſchrieb er eine —
von Charles Baudelaire (1868) und»Vie
de Claire Cl&mence de Maill&-Bre&z6,
tt6rature | Sräfin Elife von
29
ne Cironis aus dem Italieniſchen ins
tſche: »Die nationale Preſſe in Ita⸗
fien von 1823—60« und »Die Kunft ber
Rebellen« cn DEN eine »Vita di
nie — — ), je —
gen »Briefiwe zwiſchen Varnhagen
und Olsner«e (1865), eine deutſche Kon
feßung der Werte Mazzinis (1868), ben
»Bri fel und die Tagebücher bes Für⸗
ſten Pückler⸗Muskau« = Da
ſchrie Lebensgeſchichte (1873), ſtif⸗
tete in Florenz eine Volksſchule mit obli⸗
gatorif Unterricht im Deutſchen, bei-
tatete 1876 einen Berfaglierioffizier, Gri⸗
melli, von bem fie I aber bald wieder
ſcheiden ließ, wurde infolge einer Gehirns
krankheit vom Irrſinn befallen und ſtarb
im Irrenhaus San Bontifazio zu Florenz.
Bon et find noch eine Biographie der
lefeldt (1857) und
eine folche ber Sophie La a (1859)
zu erwähnen. Sie bat fidh durch ben
unerfchrodenen Eifer in ber Veröffent⸗
lichung hochwichtiger Titterartfcher Doku:
de Cond6« (1872). mente bervorgethan; fie war eine Schrift:
Sufng Ludmilla, iftſtellerin, ſtellerin —— Schule, von
. 1827 zu Hamburg, geft. | lebenbigftem Geift, e
a men: en madı von beg
Zob ihres Vaters nach Ber
uub wurbe na
welchem Auftrag fie in fo vollen Ma
—— baf ihre BL obonen: »Briefe
». Enfe« (18
v
see Mißbilligung erfuhren, weil barin für
hoch unb höchftteßende Perſön⸗
ten bie re Ra
Borfchein famen. Ein Preßpro
Een die Abweſende (1861) nee mit
* Verurteilung zu achtmonatlichem,
zwseiter mit einer ſolchen zu zwei⸗
Gef . Trotz der Amneftie
von ne fie EN orenz 1 — ni
don ihren Wohnſitz aufgeichlas
gen hatte, überſetzte dort zwei Schriften
Sad wirkte feit 1847 eine Reihe von
und »Tagebücher Varn⸗ | fie ſuchend, nach Nordamerika, kehrte
Bde.) —* bald enttäufcht nach Paris zurück
und veröffentlichte bier unter dem Titel:
»Scönes de la vie des ktats-Unis«
1859) mehrere Novellen, die burch bie
ebhaftigkeit ver Darftellung und ber Lolal⸗
farbe allgemeines Auffehen erregten. In
raſcher Folge erfchienen nun neue Romane
und Erählungen, in benen freilich eine
geeifle Sleihgültigkeit gegen Ordnung
und Ebenmaß fowie Vorliebe für para:
bore Behauptungen und erzentrifche Gei-
ftesfprünge immerentfchiebener hervortras
ten. Wir nennen bavon: »Brancas, les
amours de Quaterquem« (1860); »Deux
3 Atherflone —
amis en 1792« (1860); »Histoire fan-
du c£l£bre Pierrot« (1360);
»Les aventures du Karl Brunner«
»Marcomir d’un &u-
‘2. Aufl. 1873); »Gabrielle de
Chönereri« (1863); La aventures
veri mais es du capi-
I « (1867); »Un million-
naire« (1870); >] uchamor«
x. In are — trat er als
—* — Scriftfieller, mehr und mehr | wie
verbittert, nur noch in ben Organen ber
GSommunepartei auf, wie er benn
feinem Deutidenhaß (»Le docteur Ju-
dassohn«) bei jeber Gelegenheit Luft zu
machen pflegt.
Atherſtone (pr. Aton), Ebwarbd, engl.
Dichter und —— geb. 1788 zu Not-
tingham, geft. daſelbſt 29. Jan. 1872;
. begann feine fine Saufbahn,
als er 33 Jahre alt war, mit einem Bü
chen Gedichte, dem drei Sahre fpäter gi
midsummer-days dream« folgte. Er
wurde ber Freund von Southey, Vrofeflor
Wilſon, dem Maler Martin u.a. Sein
fliegendes ®ert »The fall of Niniveh«
nahm ibn — ae: ber 1. Zeil
erſchien 1828 — und letzte
1847; eine 2. —2 . Außerbem
f rieb er: »Israel in i
ung
Erzählung auf biblifher Grundlage.
vorgerüdtem Alter erhielt er einen
‚I ie ber ——
, Henry, ri
nann, geb. 1834; —
&jler), Vebt, — mehr⸗
yalt inSolland, zu Barnes
London als Leiter einer
a für
öffentlicht: »A book
his 1870); »Table of
aages« (1874) u.a. Be
ſt erwarb er ſich durch
»Pens6ese« bes franzoſi⸗
Joſeph Jonbert (1877),
Audiat.
beiten Werke bis dahin in
a8
un. unb —E ums Daſein⸗ *
zu
ge Bee
1857 unb ae eit 1874 Rei
or der Afabes
= | mie von Poitiers fowie forrefponbieren-
bes Mitglied der Akademie der moralifchen
politifchen — — zu Paris.
am feinen Schriften find anzuführen:
tude critique sur Is rapports su
entre Sendque et saınt Pa
neue Aufl. 1870); ln public u
A ( 1a Pesto, mens de
e et de e francaises«
Bir und »Histoire de la langue et
ittörature francaises au moyen-
"|ägee Suhl 2 Bde.), letztere Auber:
tins auf ben orfgungen be:
ruhende —— Auch gab er einen
»Recueiſ de compositions lttéraires
Fer et latines« (2. Aufl. 1866)
eraus.
Aundiat (pr. odia), Louis, franz.
Schriftſteller, geb. 1 3 zu Moulins fur
Allier, geg Profefior ber Bereb:
jamfeit am College zu Saintes und Stabts
ibliothefar bafelbit. Außer »Po6sies«
(1854) und »Po8sies nouvelles« (1857)
verdanft man ihm eine Reihe andbrer Ar:
Audouard — Auerbadh. 81
beiten meift litterariſchen ober lokalge⸗
ſchichtlichen Inhalts, von denen Erwäh-
nung verbienen: »Pöron de Crilly, 88
ses — 1853); »Reginald
Heber, po2 ie 1859); »Les
oablies: Andıs e de Fiefmelin et
Palissy« (1864, 2 Bbe., von
— eg — über B. Balifiy. ban-
befonders erſchien und
einen ne letemiläen 3 Preis erhielt); »La
r&forme et la Fronde en Bourbonnais«
(oo): ne election au * Se
; »Palissy et son biographe«
; »Henri des Salles« 1870);
—— & ln trembinde: (18T); >
Mis d’Estienne Pasquier« (1875
(fpr. odäahe), Sfombelf
ellerin, um 1839 als bie
be Jouval, Befiterd | wa
bes 5 — St. Julien im Departement
‚geboren — nach einer
nb unglüdlichen von ihrem
Bahn, einem Notar J arſeille, ge⸗
treunt, Reifen durch Amerika, Agypten,
bie Türkei, Syrien, Baläftina und Ruß⸗
laub, als beren te fie eine Re
rbilder und Romane ———
wie: »Les mystäres du sérail et des
turcs« — »Les ——
; »Les er
iaze effr&en& des femmes« (zwei Ant-| er
worten an ben Senator Dupin), >La
femme-homme« (Antwort an A. Du⸗
* 2La femme bas-bleu« (Antwort
dAurivilly), die ſamtlich zahl»
* bten, teils in 5 Ei
Bien — behandel
t. In
nenerer ienen noch von —* ET
een e depuis six mille
anne ( 4); Lest ondes des esprits,
ou la vie apr&s la mort« (1874); »Les
muits russes« (1876); »Le secret de la
belle-möre« (1876) unb »Voyage aux
pays des Bayards« (1880).
wer, Adelheid (Pfeubonym für
Charlotte v. Coſel), —
tin, geb. 6. San. 1818 zu Berlin, Toch⸗
ter de⸗ Generalleutnant® v. Safe, ver⸗
— ihre a in Berlin, wo fie unter
eſchwiſtern aufwuchs und
—5— in —A al
wurde. Kine Anzahl von Reiſen
e reußen, nad) bem Rhein, ber Schweiz,
üds und Norbbeutf Ianb) befürberten
ihre Bilbung, und bei veger Ser
wie fie von ben Verhältniſſen geboten
war (feit 1848 in Schwebt a. O., wo bie
‚Bier jebt noch lebt), lernte fie in viels
eitigem freunbfchaftlichen Verkehr bie ver:
( — en Menſchen kennen und
h mit litterariſchen Arbeiten
—* Hi ohne anberen Beröffentlichun
iu benten. Zu biejer wurbe fie erſt Dur
Den gelehrten Verwandten, Profeſſor
gibi, veranlaßt (1856). Außer zahlrei⸗
hen Provellen und Erzählungen, bie feit
1858 zuerft in Zeitfchriften, dann unter
verfchiebenen Titeln gefammelt ——
rieb fie bie an »Fußftapfen
Oinde (1868, 4 be.); bee, 8
2 Bbe.); ‚Som a Deiß«
e|»3a9 Sur enge © öl —— 63 en
> 00)«€ Bbe);
jeder der Weite RT 3 Bbe.).
Auerbach, ** Romane ⸗
er, geh. 2. — zu Bonn
im württember warzwald von
israelitiſ Fl verliebte [m aablreis
chem Gef wifierkreis ſeine Jugend in ſei⸗
nem Heimatsdorf, kam —* zum Ge⸗
: |Iehrten beſtimmt, auf die Talmudfchule
zu Sein en, Ipäter nach Karlsruhe, wo
Say — Br t aa Eso
Studien ortſetzte.
fiebelte er nad ulm we Fr wo ihn
bie klaſfiſchen Stubien mebr feffelten
als bie theologiſchen; auf der Univerfität
Tübingen berliß er fih bes Rechtsſtu⸗
biums, ohne fich für basfelbe: erwärmen zu
fönnen laubte enbli im Stubium
— dofopbie bi igmaufe ende Aufgabe
e gr ma u wel a —
ers uß hinz n Mün
und nn ſetzte er — ort, zog ſich
32
aberinerftererStabt durch feineZeilnahme
an el ne en Beitrebungen eine
mehrmonatliche gefängliche Haft zu. Als
Frucht feiner bamaligen Studien
fentlichte er eine Überfeßung ber Werte
Spinozas und (1837) die in Romanform
gefaßte Biographie bes großen Denkers,
welcher bald Darauf der Roman » Dichter
und Kaufmann« (1839), das Leben bes
Epigrammendichters Moſes Ephraim Kuh
behandelnd, folgte. Schon durch diefe beis
ben Werke war es ihm gelungen, bie Auf:
Sch
tfgefchichtene (1843), welche Auerbachs
a LIE mit Recht dauernd bes
ndeten. Er ift zwar nicht Grünber
e8 Genres, aber er hat es nad Form
und Inhalt vertieft und verflärt, nach:
den es unter den Hänben bes Schweizers
eremias Gotthelf etwas tendenziös und
ark duftend geworben war. Auch fpäter | f
ift X. wiederholt zu diefer feiner » Jugend:
Viebe« zurü etebrt, wenn auch nicht mit
berjelben Seile, noch mit bemjelben Er⸗
Tolg (aulebt mit »Nach dreißig Jahren e,
1877, 3 Bde); boch gehören die in etwas
größerm Stil auftretenden Dorfgefchich-
en: »Barfüßele« (1856), »Sofjeph im
Schnee« (1860) und »Ebelweiß« (1861)
mil ee fein gejponnenen Piychologie
und ihrer dramatifchen Lebendigkeit zum
Beten, was N. —— In faſt
alle Sprachen Europas überſetzt, nahmen
dieſe Dorfgeſchichten ihren Flug über die
ganze gebildete Welt und lockten ein Heer
von Nachahmern zu denſelben Erfolgen, der höchſt
aber dieſe wurden keinem zu teil. Der
ideale Hauch, ber durch bie realiftifch=Te:
bendigen Geftalten dieſer Schöpfungen
weht, gebt von ber philofophifchen Welt:
anſchauung bed aſſers aus und bilbet
für den gebildeten anb ba8 vermit:
telnde Glied zwifchen ben beiben ſcheinbar
fo weit abliegenben Gebieten, wie bie Phi:
lofophie Spinozas unb ber geiftige Hori-
ont ber Schwarzwälber Bauern es find,
m »Gevatterömann«, einem Volkska⸗
lender (1845 — 48), fpäter als »Schatz⸗
fäftlein bes Gevattersmanns« twieber dem
größern Teil bes Inhalts nad) gefammelt
Auerbach.
1856), mwaltet derfelbe Geift und diefelbe
Mac in ben »Dorfgeſchichten«,
und ber Berfaller gibt in dem Buch
‚Schrift und Volk« (1846) im Anſchluß
an die Charakteriſtik Hebels über Art
unb Zweck feiner eignen Produktion
gleichſam —““ Der von A. 1859
—— »Volkskalendere, im gleichen
ift gehalten, enthält eine Reihe ſehr
lefensiwerter Auffäke von ihm. Bald nad)
den erſten »Dorfgelhichten« fiberfam ben
Verfaſſer eine ſtarke Reifeluft; er hat fich
in den meiften größern Städten Deutſch⸗
te | lands längere zeit aufgepalten: in Frank⸗
nt,
—7 — uch iĩ —
eipzig, Breslau; auch in Heidelberg un
am — * weilte er gern, und unter den
Eindrüden eines Wiener Aufenthalts ent⸗
ftanben fein »Tagebud, aus Wien« (1849)
fowie das Trauerfpiel »Andreas Hofer«
(1850), mit dem er übrigens gerade fo we⸗
ni Eifolg hatte wie mit dem neun Jahre
—8— veröffentlichten >»Wahripruche.
Dramatifche Konzentration und Gedrun⸗
gembeit ift Auerbachs, des philofophifchen
yrikers, Sache nicht, wie benn überhaupt
auch in den übrigen Schriften Strenge
ber fünftlerifchen Kompofition ſich ver:
miffen läßt, alfo auch in feinen größern
Romanen. Der erfte in biefer Reihe:
»Meues Teben« (1851, in einfieblerif
aurüdgn enheit gefchrieben), erfuhr eine
Be Gib: Hr Aufn er —
treichſte Schöpfung auf dieſem Gebie
iſt Nr Auf ber Höhe« (1865, 3
Bde.), wo nicht nur bie N
von Stadt (Hof:) und Landleben, allo
ea
aftli phäre, ſehr glücklich u
—— Sti de rt ift, fondern
auch die Handlung ſelbſt in künſtleriſch
berechneter Steigerung ſich aufbaut, wäh:
rend allerdings auch bier in ben über Ge⸗
Bir — nten ⸗Belenntniſſen« der
ſchoͤnen Buͤßerin »auf der Höhe« der Pan⸗
theismus Spinozas atmet. Einen bebeu-
tenden Abfall von »auf ber Höhe« bekun⸗
bet: »Das Landhaus am Rhein« (1868),
ſchwer an Gebanfen und WReflerionen,
aber auch fchwerfällig im Aufbau und
leicht wiegend auf der Wagfchale wirkli
Kunft, wenn auch, wie natürlich bei A.,
Auerfperg — Augier,
einzelne Szenen unb Kapitel unnachahm⸗
iten bieten. Raum ein güns |T
—* een Urteil läßt ſich über ben Roman
gt
. Eine vaterländifche Familien⸗
—— (1874) f fällen, wäbrenb Lan⸗
von ——— (1878), zw —
Roman unb Novelle in ber
Te, Un d«
»Der fimei
(era) » * —— ‚ungfe
Brobufte bed he
en
ber Auerbachichen Muſe ————
en tragen
über Fichte, Goethe, Uhland u. a., das
tliche Buch »Wieber unjer! Se:
ii Geſchichte unſrer Tage⸗
—— —— Gedanken eines
(1876). Unter dem Titel:
»Deutſche illuftrierte Volksbücher⸗ wird
eine Sammlung von Auer:
Bolksfchriften in vier Bänden ver:
‚ währenb — neue Serie »Deut-
!bendee uns die feit 1867 in ber
Rundſchau« und andern
— einen J aͤtze (über ke
‚Wiflen und
Sqaffen⸗ ne — ate xc.)
bringen wich, AL Iebt feit 186 , zum zwei⸗
tenmal in Berlin. —
Anton Alerander, | D
Graf von, Grün.
(for. ohſqich), Emile, ber re
Dichter bes modernen
De un eb. 17. Sept. 1 Er
ne (mütterlicherfeits
a ee
wo er an
Rubium wibmete unb einige t im
Ohrsan eines Notar a —— 1844
Sana fein erſtes Stũck, das Luſtſpiel »La
tre francais auf dem | Da
»0m homme de bien«, os
auptiverfe: »L’aven-
turiöre« asas) und »Gabrielle« (1849,
Chxrötäckerleriton.
83
u der Alabemie rien), au Darftels
— Alle dieſe Stüde Ach wie
von ben fpätern noch das für die Rachel ge:
——
1852), das wenig anſprach »Philiberte«
1853), ‚»La jeunesse« (1 )und »Paul
orestier« 1868), in Verſen gefchrieben,
bie allerdings nichts von den metallenen
n | Klang unb der me bes V. Hugoſchen
Verſes haben, aber einer gewiſſen Anmut
nicht endehren und das eifrige Studium
Molieres und Corneilles erkennen laſſen.
Die Kritik, um jene Zeit ſchon vorwiegend
in den Händen von Romantifern, wie
Tb. Gautier, Vacquerie 2c., konnte fich
mit bem gemeffenen Ton und der ns
ihren Begriffen etwas fpießbürgerlichen
Moral der Augierfhen Dramen nicht
recht befreunden unb bezeichnete die von
ihm eingefchlagene Richtung als »I’&cole
de bon sens«. X. hatte fi) aber inzwi-
ſchen ganz mobernen Stoffen zugewanbt
und Tieferte eine Reihe in Proſa verfaßter
Stüde, worin er bie ſchärfſte Beobachtung
ber G ber Zeit befunbete und fie
ſchonungslos geifelte, wenn er barum
auch einer nen Behandlung, als ſie
durch A. Dumas in Aufnahme gekommen
—* und — idealiſtiſchern ——
uun t en tſagen eſe
Dramen finb: »Le mari are dÖlym
———— von ſeinem —8 oe *
ur a bie »Dame aux camé-
d= | liase von Dumas; »Le gendre de M.
Poirier«e (mit Jules Sandeau, 1854),
eine mit ber Föftlichften Laune und Unbe:
fangenheit entworfene Schilderung bes
Gegenſatzes ber Stände und heute noch
ftändiged Repertoireftüd bes Theaͤtre frans
gais; »Les lionnes pauvres« 0
und »Les effrontes« (1861), worin
die Geißel über die Ge und Genuß:
ſucht, bie Gewiſſen⸗ und Schamlofigkeit
feiner Zitzenoſer wingt; endlich »Le
fils de Giboyer« (1 ‚en e Bortiehung
be | des again Sn 8, worin ber
le und klerikalen Känkefucht ein fcharf
geiätifiener Op Spiegel vorgehalten wird.
MD Hat TelenS ber Talferlihen Den
u e fe er enjur
auch die nämlichen ——* zu
ũberwinden, ehe es zur Rn ge
34
langen Ton
entwidelte A. darauf in »La contagion«
(1866), in beren abenteuerlihem Helden
anz Paris ben Herzog von Morny wie:
— — wollte, und in »Les lions et
les renards« (1869). Die fpätern großen
Erfolge Augiers beißen außer dem fchon
4869 geipielten >Maitre Guerin«, einer
Satire auf bie Verihmiptheit gewiſſer
Abvofaten: »Paul Forestier« (1868);
»Madame Caverlet« (1876), ein Plai⸗
doyer für die Eheicheidbung, und endlich
fein Meifterwert: »Les Fourchambault«
1874), in welchem ein natürlicher Sohn
einen Bater, ber ihn Segler bat, von
r Schande und dem Ruin errettet unb
ben legitimen Sohn besfelben ann jeine
Großmut vemütigt. Außerdem find noch
zu nennen: »Les m&prises de l’amour«,
ein nie aufgeführtes Luftfpiel in Werfen
(1844); »Le joueur de flüte« (1850);
»La pierre de couche« (mit Sanbeau,
4853); »Ceinture dor6e« (1865); »Un
beau mariage« (mit ouifier, 1859);
»Le post-scriptum« (1869); »Jean de
Thommeray« (1873) unb »Le prix
Martin« (mit Labiche, 1876). Au ah
man von Ü. eine Oper: u « (1851),
(
. Diejelbe nilge Strenge
Die Sprache behandelt er in Profa wie
in Berjen meifterhaft.e A. ift feit 1857
un ber Alabemie, feit 1868 Kom:
2 ur ber eh —
u (pr. ohgũ), Henri, franz. Schrift⸗
ſieer⸗ eb. 25. Des. 1818 zu Landau &
—— —— — tern, ſtudierte
in ge und bat fih durch eine
matiſch f
a einder Romane mit
meiſt gefchichtlicher Grundlage befannt ges
«| Gatten in
Augu — Auftin.
macht. Wirnennen bavon: »Les Zousves
de la mort«, Epifode aus dem polniſchen
Aufftand (1863), »Les faucheurs polo-
naise (1863), »Les Francais sur le
Rhin« (1864), »Montgomery« (1866),
»Le tribunal de — (1866), »Les
oubliettes du vieux Louvre« (1867),
»Les assassins du Liban« (1868), »Ise
mousquetaire du cardinal« 10,
»L’abbesse de Montmartre« (1870),
; »Une grande pe£cheresse«
; »Don César de Bayan à Gre-
nade« (1873); »Une vengeance de co-
—— 453 u. a.
u 094, W., |. Kotzebne.
Kudin (ipr. öpfitin), 1) Sarah Tays
lor, engl. Schriftfiellerin, geb. 1793 zu
Norwid, geft. 8. Aug. 1867 in Weybribge.
Aus der Familie Willianı Taylors ftam:
menb, ber einer bererften war, beutfche Kits
teraturin Englandeinzubürgern, empfing
fie ſchon früh Eindrüde, bie auf Deuiſch⸗
land binwiefen, unb wurbe felbft eine her⸗
vorragende Bermittlerin in ber Weltlitte:
ratur. Sie vermählte ſich mit John U,
welcher fich in England zum eriten Ran
in ber ee aleulpan aufſchwang, un
— ihn in ſeinen litterariſchen Ar⸗
beiten. e Jahre lebte fie mit ihrem
onn und an andern Orten
Deutf b8, nachher in Paris, von wo
fie 1848 nach England zurücklehrte. 1859
Witwe geworden, gab fie ihres Gatten
»Lectures on the province of jurispru-
dence« (1861) heraus. In ihrem eignen
Namen hat fie vieles veröffentlicht, wovon
— — »Les dames de la mansarde«
3
bas enbfte: ⸗ , from 1760
to 1814, or aketches of German life«
(1854). Bieles hat fie überfekt, fo insbe⸗
fondere Rankes »&efchichte der Päpſte«,
Raumers »Englande, Niebuhrs »Heroen⸗
geichichtene, Püdler⸗Muskaus »Briefe
eines Berftorbenen«, Falks »Goethe⸗ und
Saropks »Märhen ohne Ende⸗ welches
durch fie eine große Beliebtheit In Eng:
land erlangte und 1834—68 vier Auflagen
erlebte. Dahin gehören auch ihre »Frag-
ww
Autran — Avée⸗Lallemant.
ments from German e- writers«.
29 aus bem —— bat fie vieles | we
, 3 ®. Guizots über bie
if Revolution. "Der neueringe fehr
—* ſie
— Aus dem N 16 ver |(
felben gab bie Mutter — Age
“ »Letters Egypt«(i
au! Dia, 0
Dt 1835 lebt
in Mfhforh —5 — Leni), eilmeife |%e
in einer Schule in Eng:
lanb, Line “ bem Kontinent er:
en, wibmete er fih nad feiner Heim:
: hen — an an em;
e n vi teil, im
— und neuerdings fiark im
ee A a 3% Tageblatt
—— rs ee
thätig. n — war da
Gedicht »The season: a satire« lecı)
wofür er von ber Kritik ſcharf mitgenom⸗
men wurde. — Se buch ein | ber
neue satire and its cen-
sors« (1861 wel ab feither ſelbſt
u &8 folgten: »The hu-
ro ne hoetry ofjt
1 egal den age«
nern =: (18 2); »Rome
873); »Madonna’s child«
— the bastard: a tale
iefe 879); »Savonarola«,
‚ franz.
1813 zu B83 rg ber Sohn eined
Kaufmanns, geft. daſelbſt 6. Dtärz 1877;
verliebte im Anblid bed Meers eine dichtes
riſch — ſon —— te
ch vo
—* roßen Ve 3; 1868 warb | vo
e ie ber franzöfi den Akabemie.
— ek And: bie Gedichtſamm⸗
ung >»
mer« (1835), die bebeutenb ers
weitert 20 Sabre fpäter unter dem Titel:
»Les po&mes de la mere erichien; bie | bo
Ifred, A
— demie ei
35
Zu öbie »La fille d’Eischyle« (1848),
länzenben Erfolg batte und ihn
nr m Zeil mit Augier (für dejien
—* rielle«) ben großen Preis der Aka⸗
; ferner: »Milianah«, epi:
fches Gedicht (1852); »Laboureurs etsol-
— ts« (1854); »La vie lese 11866);
»Epitres rusti@uese (1 861); »Le cy-
a8) DB); »Paroles de Salomon«
Sonnets capricieux« (1873)
a lögende des Paladins« (1875).
at Dichtungen find wohlgefeilt und
von einem helleniſch⸗klaſſiſchen Anflug, ha⸗
ben Sy tiefere Spuren in bem geift igen
ben feiner Nation nicht zurüdgelafien.
ie — geſammelt 1874—81 in
——— (pr. awẽ⸗lallmang), Ro⸗
bert —— geb. 25. Juli 1812
u Lübed Sohn eines Mufillehrerg,
im | madSte feinen mediziniſchen Stubien in Ber:
lin, Paris und Kiel, unter:
nahen dann eine Reife nah Rio de Janeiro
ufeinen — ſituierten Brüdern, wurde
rt bald Ober IR am großen Hofpital,
Dritglied bes oberiten Gefundheitrats und
ber Taiferlichen Alabemie ber Medizin,
machte nad einem kürzern Beſuch in
Deutihland gründliche Käifen burch ganz
rin) . 8 zurperuanifchen Grenze und
nad) ber Heimat zurüd.
Ds er er auch von bier aus
wieber größere Rei an ns gypten,
Italien 2c.) und überhaupt ein
Samen opt
u iffen eich lebhaft anger
Leben. HT ſchriften (3. 8 her
»Das gelbe ee) befigen wir von ihm:
»Reiſe durch bean 1859,2 Bbe.)
und »Reife durch Nordbrafiliene (1860,
28be.); »Fata Morgana«(1872,2Bbchn.;
Reifeeinbrüde aus Ygypten); bas Ma
a eine (in eigentümli mufi-
—— — — — 9); ae —
erſuch »Carranza, of von
— aus der See Ye dien ilipps II.
Spanien 1872); »Wanderungen
buch Baride (1877) und » Wanderungen
durch die a — der Tropen«(1880).
Ag ander großen Bruhns⸗
I9en —— von Alexander v. Hum⸗
itſchriften als
„CALıroanid./
36
Mitarbeiter beteiligt fowie auch eine bio-
araphiiche gen! rin zum Camoens⸗Jubi⸗
läum (1879) geichrieben.
Avellanẽda, Gertrudis Gomez de,
ausgezeichnete ſpan. Dichterin, geb. 1816
zu 0 Principe auf ber Inſel Cuba,
gef 1. wer: 1873 in Sevilla; Tochter bed
elottenfommanbanten von Cuba, lebte
abwechſelnd bier und in Spanien unb
ließ fich 1840 dauernd in Mabrid nieder.
Sie veröffentlichte von Hier aus unter
bem Namen Peregrina zahlreiche Poe⸗
fien in andaluſiſchen Blättern, bie al?
»Poesias liricas«e (1841) gefammelt er
dienen, fchrieb eine Ki Anmutiger
ovellen, wie: »Sab« (1849, »Dos mu-
eres«, >Espatolino«, »La baroneza
eJoux« (1842), »Dolores« (1843) u. a.,
und machte eleihpeitig ein glängenbes
Debüt auf ber Madrider Bühne mit dem
Drama »Leoncia« N dem fie aus
nächſt bie Tragödien: >» fonso Munio«
und »El principe de Viana« (1844)
folgen ließ. 1846 mit dem Gortesbeputier:
ten Sabater verheiratet, ward fie ſchon
nad) wenigen Monaten Witwe, worauf
fie ſich lange Zeit vom öffentlichen Leben
fern hielt. Nachdem fie 1854 eine zweite
Che mit bem Oberften unb Deputierten
Mafieu eingegangen, verlor fie auch biefen
1860 durch den Zod und 309 ie nun nad)
Sevilla zurüd. Unter ihren fpätern Dich:
tungen, welche vorwiegend einen ſchmerz⸗
lichen und etwas büftern Charakter haben,
ohne an —— und Gedankenrei
tum ben frübern nachzuſtehen, ——
bie bibliſchen Dramen: »Saul« und »Bal-
tasar« (1849), da® Lieb »A la cruz«
(1850) unb »El ultimo accento di mi
arpa«e (1850) fowie bie zweite reich ver⸗
mebrte Ausgabe ihrer »Poesias liricas«
(1850, 2 Xbe.) au nennen. Später bat
fie fi faft ausfchlieglich und mit großem
—— Fe — ——
ere Teil ihrer Dramen (im ganzen 16),
ie: »Recaredo«, »La aral vence les
eriencias«, »E donativo del diablo«,
»La aventurera«, »La hija de las flo-
res«, »Errores del corazon«, »Laaven-
tura«, »La hija del rey Ren£«, »Simpa-
tis y antipatia«, >Los tres amorese« x.,
bat —* auf ber ſpaniſchen Bühne erhalten.
Avellaneda — Ayala.
Se lebte Beröffentlichung war bas im Klo⸗
er — »Devocionario« (1867).
bemel (ipr. aw’näl), Baul, fran.
Dichter und Romanfchriftiteller, geb. 9.
O8. 1823 zu Chaumont (Dife), war für
ben Handelsſtand beflimmt, wanbte fich
aber bald ber Titterariichen Thätigfeit zu
unb beteiligte I an verfchiedenen Zeit:
ſchriften. Bon feinen frühern Werfen find
u erwähnen: »Alcove et boudoir«, Ges
ichte (1855); »Chansons« — und
»Chansons peu: (1870); bie
Vaudevilles »Un homme sur le gril«,
»Le gendre de M. Caboche« unb »Les
jarretiöres d’un huissier«; das Drama
»La paysanne des Abruzzes« ; bie Lufls
fpiele »Les deux apprentis« und »Les
amoureux«; ferner: bie Novellenfamms
fung »Le coin du feu«e (1839), bie Ro⸗
mane »Les tablettes d’un fou« (1852),
»La societ& des malins« (1854), »Les
&tudiants de Paris«, »Le roi de Paris«
(1860), »Les calicots« (1866, auch dra=
matijiert) x. Nach 1870 publizierte er
noch: »Nouvelles chansons politiques«
(12 ‚ »Chants etchansonspolitiques«
1872) und »Chansons« (1875), worin
er F he — ae
mit fa r nz gibt: er:
»Souvenirs de l’invasion« ( 4873 ; bie
Bühnenftüde>L’homme à la fo ette«
(1874), »Le tour de Moulinet« (1874)
und »La belle Lé na«
— beide mit
Muſik von Hubans), »Les martyrs de
dis la chaleur«, »Les millionnaires pour
riree x.
Ayãla, Abelarbo Lopez be, fpan.
Dramatiker und Staatsmann, geboren im
ng Ba zu Guabalcanal (Badajoz),
neft. 30. Dez. 1879 in Madrid; ftubierte
Rechtswiſſenſchaft auf ber Univerfität zu
Sevilla, wibmete ſich nachher aber ganz
Ber —— 3 — us Bine
ramatiſchen ngen ben allgemein⸗
ften Beifall, In ber Folge nahm er auch
an ben politifchen Ereignifjen bedeutenden
Anteil. Er gehört zu ben hervorragend:
en Rebnern in ben Cortes, war währenb
Revolution von 1868 Minifter ber
Kolonien und verfahte das Manifeft von
Cadiz. Als aber die Dinge in Spanien
einen rabilalen Gang nahmen unb ber
Bachelet — Bäckſtröm.
föberativen Republik zutrieben, verband
er fich mit Canovas zur Reftauration ber
Ronarchie ũbernahm in ben erſten
Rinifterien bes Königs Alfons XII. von
neuem bas Portefeuille ber Kolonien.
Später wurde er zum Präfibenten der
Deputiertenkammer erwäblt. Bon feinen
87
Bühnenftüden find »El hombre de es-
tado«, »Culpa y perdon«, »Los doz@uz-
manese, »El tejado de vidrio«e, »Los
comuneros« und hefonders bie beiden mit
großem Beifall aufgenommenen Komöd-
dien: »El tanto por cionto« und »Con-
suelo« als die bedeutendſten hervorzubeben.
B.
— —— * we J—
ore, franz. ichtichteiber, ge
1a ı Billp> Ponille een *
ie Eixceen in Rouen und Verfailes,
* 1840 bie re in Paris und
wurbe, nachdem er Lebrftellen an ver:
Orten befleibet hatte, zum Pro⸗
am Lyceum in Rouen fowie zum | bild
liothekar ber Stabt ernannt. Er
ſchrieb: »La guerre decentans« (1852);
»Mahomet et les Arabes«, »Les Fran-
ara ern au XVL sidclo« »Les
es d’Espagn 63
ode ———— 1850);
Seh — — nationali
— ; »Les hommes illu-
stres de France« 2 »Cours d’hi-
stoires (1868-75, 3 Bbe.); »Cours
d’histoire de France« ‚asrı—74, 3
eng u.a. Auch gab er in Gemeinfchaft
—— et — ET. a lere,
ire« u
usb ein »Dictionnaire general des
lettres, des beaux-arts et des —
morales et politiquese (1862-63, 2
Be.)
; Zulius, Romanfchriftfteller,
8. Aug. 1810 zu Ragniti in Ofipreugen
ea a eahiie Medizin und lie
837 als pra ſcher Arzt nieber.
zehnjähriger Praris gab er jedoch
—— Be auf, um fih [ebiglich ber
zu wibmen. Auerft trat er als
re bermatifr Der »Karls XI. erſte
aber die politiſchen Ereigniſſe
1848 Dual den Erfolg jei-
— und nun ruhte
is 1856, wo er mit einem
an: Sophie Eharlotte,
Eigen — —— vor das
Publikum trat. Der Erjolg dieſer Leiſtung
ermutigte Wr auf bem betretenen Pfad
vorwärtszu reiten, und es folgten: »Die
Brautſchau iebrißsbea Öroßen« (A857)
8 858,9 Be), Da etzte Nebendtage«
Das a der königlichen
Bühne in Berlin Auieln ns »Charafter:
aus bem (1857) beftimmte
den Dichter, Berlin an bleibenben Auf:
a It zu wählen, von wo auß er Reifen
ber Schweiz und nach Frankreich uns
——— Nach ſeiner Rüdkeht aus Paris
veröffentlichte er drei Bände Novellen
(1860) und fchrieb die Romane: »Ein
Sa vn ee. (10), Man ‚»6Öi:
bylla von Kleve »Napoleons L
uf dem Wiener
letzte Liebe« (160)
et (1869); — 52 Sidonie«
, Per AL —
Ar geb. 2 . 1806 zu Stod:
olm als Sohn — Krämers, ſtudierte
von 1822 an in Upſala, wurde de 1829 Ama⸗
0 der königlichen Bibliothekl und
Be u um Notar im Seedbepartement,
d zum Abmiralitätsfammerratempor.
eo. biefer Zeit hat er im Erpebitions»
ausichuß und fpäter im Konſtitutionsaus⸗
ſchuß des Reichſtags gewirkt. Seine Muße⸗
ſtunden widmete er der Litteratur und
ab ben »Finsk national kalender«
1839), ben »Historisk almanach för
ntimmer« (1839) und »Stockholm«
(1841, Tert zu 23 Bildern) heraus, ſam⸗
melte die »Svenska folkböcker« (»Schwes
bilde Bolfsbücher«, — 2 Bde.),
ſchrieb die »Öfversigt af de euro-
peiska staternas shake historia
under ären 1815 Eh ber
europäifchen Staaten⸗, 1867) und gab
38 Baer — Bagehot.
unter bem Titel: »Tidsbilder« (1864—
1872) biftorifche Unterhaltungen heraus,
bie durch ihre populäre sem anſprachen.
— t er Stenböcks »Berättelser ur
historien« —A— u —
Ben 1 1222, Band (1 chrieb,
welche —— von — 5 — Ph bis
Karls Johann Tod umfaflen, wäh:
rend ber legte, bis Karl XV. reichende Band
>) — nen wirb.
— — — chwed. Dich⸗
— 2 841 zu Stodholm, Sohn
bes vorigen, Fubierten am 160 an in Upſala
und gab ſchon als Student Skaldeforsðk·.
un ‚1861) heraus, ne
nbeizahlreiche Beiträge zu — etriftiichen
Kalendern, wie: »Isblomman« (»Eisblu⸗
men«,1861), > »Sänger eat
ju signaturer« (»Lieber und hlun⸗
gen von fieben Namenszeichen«, 1862—
863) liefernd. 1863 legte er das Kanzleis
eramen ab undtrat als Ertra-Amanuenfig
im Reichsarchiv und ber Dalghgen Biblio
thek ein. A vieler Seit | ſchrieb er ohne
Gedichte für bie illustr. Ti <
und das »Aftonblad«, beiien Dune e⸗
rent er geworden. 1864 beſuchte er Deutſch⸗
land, die Schweiz, Frankreich und Italien.
Schon von Jugend an war fein ganzer
Sinn auf Er ühne gerichtet, und —
machte ſeinen erſten dramati tifchen Verſu
mit dem Schauſpiel »Gudhem« (1 35
Bon feinen ſpatern he en Arbeiten
wurden auf dem Tönigli ater auf:
geführt: »En krona« Eine Krone«,
868); »Evas systrar« (»Cvnd Schwe⸗
me, 1869); »Förste mej« (»Erfter
ai« 1870) »Fängen p& Kallö« ( Ge⸗
fangen auf Kalld«, 1870), zufammen ger
Dur — Eile: —
studier« gleichen „Jahr er:
Kaienen auch feine »Lyriske —
ußerdem brachte er noch a
»Carinas Ijus« (>Carina 1
et ie »Die Wi t).
nbli ien »Dagwaı in
Trauerfpiel in Verfen, aı 1,
daB als der Höhepunkt feine. —
Schaffens zu betrachten ift (deutſch Ton
Br jen 1879). »Evas systrar«
gi ie meiften nordifchen Bühnen.
ter erfchienen noch »Sänger och be-
u u a tn A En u — — — —
AR m nn MER m Mn Pat Hufe AU nen — a Te —
mu m a — — BU A mn A A ee. —
— A —
in welche
momnen
i, lyriſche
urch reich
likte und
redigiert
Alademie
‚ Tidnin-
feßungen
an Boom
Raturfor:
17. A:
in
Dorpat;
Medizin,
er ſich in
ootomie
An ber
Inte 1834
itglied
teröburg.
[8 Afabe-
it zurũck.
eichenden
ſten For⸗
ickelungs⸗
uer Auf:
enf Ir
ie>
824) und
er Tiere«
unvollen=
es Publi⸗
ollen und
en
reflanten
ber Leben
elmerfen
hunde des
26 Bbe.).
er, engl.
‚geb. 3.
:rietfhire,
2; wurbe
Lonbon
ard dann
uſes und
‚tion des
Bailey — Baler.
»Economist«e. Aud an ber Redaktion
ber »National Review«e und der »Forth-
nightly Reviowe war er Berge Bage⸗
hois Schriften haben in Englan —
tes Aufſehen gemacht und find auch durch
ung in Deutichland befannt ge
worden. Als fein Hauptwerk jilt >T
ge constitution« (1867; deutſch:
ifche Berfafjungszu änbee, 1868),
eine Schrift von klaſſiſchem Wert. Außer:
bem verdienen Erwähnung: »Physics
and politics« (1872; lt: »Der Urs
jprung ne Nationen«, 1874), worin bie
— de Theorie auf bie dung poli>
Rene len, — wird;
—— — —— Bin, tie)
nö
1874), eine Den des engl
‚u.a Aus tinem R las der:
öffentlichte Hutton »Literary studies«
(1878, 2Bbe,, a Pie) unb »Eco-
nomic studies« (
Bailey (ir. bey), Philip James,
engl. Dichter, geb. 22. April 1816 zu Not:
— — wo er lebt. Sein Vater hat die
te ſeiner Grafſchaft geſchrieben;
unter litterariſchen Einfluͤſſen aufgewach⸗
ſen, er die Univerfität Glasgow und
wurbe 1840 Rechtsanwalt. Schon vor-
ber ee batte er —— lyriſch⸗ drama⸗
tiſche Bearbeitu
uftfage: » Festus.
(10. — er herau 3 — wel
nklang fand.
8 en oigte Ds u »The "he angel
er in jpätern Ausgaben
— bet» Pextuse mit — em — Seine
“ae Gyr. behn), Aleranber, engl.
geb. 1818 zu Aberdeen, I
She — and
; »The emotions
en study of
ental and mo-
»Logic, deduc-
the le
Be
a
99
tive and inductive« ai »Mind and
body« (1873, 6. 4 8; beutid), 2.
Au 1 )und »Educationasascience«
al deutſch 1880). Auch gaber William
aleys »Moral hy (1852) und
»The minor works«e George Grotes
(1873) heraus. An den verſchiedenen Un:
ternehmungen ber Gebrüder Chambers
auf dem Feld volfstümlichen Schriften:
tums hat er großen Anteil genominen.
Baker (pr. behfr), Samuel, engl.
Reifender und ‚Schriftiteler, geb. 4821 zu
London, wo er nad vielen Wanderun—
gen Iebt. 1847 gründete er zu Nemera,
im Innern Geylong, eine Heilanſtalt. 6200
uß body über der See. Der mebrjähri e
ufenthalt daſelbſt veranlaßte ſeine Sch
ten: »Eight years wanderings in Cey-
lon« (1855, neue Aufl. 2 und »The
rile and the hound in Ceylon« (1857,
3. Aufl. 1874). Der Drientfrieg zog ihn
1855 in die Krim; dann baute er Die
erite türkiſche Eiſenbahn. Auf eigne Ko:
ften unternahm er 1861 von Kairo aus
eine Erpebition zur Entdedung ber Nil-
Ende in ber Sohfnung, mit Hauptmann
fe zufammenzutreffen, welcher zu dem⸗
ben Zwed von Sanfibar aufgebrochen
ung Hier und in feinen un Unter:
nebmungen — ihn, oft unter großen
Entbehrun * Gefahren, fein muti⸗
ges Weib, die Tochter eine ein Fire
mian dv. — welche er das —
zur zweiten Ehe genommen. dhabtenb
eines Jahrs durchzog er Abeifinien, ne
Blauen Nil auffteigend; 1862 gi = ger nach
Chartum und ſuchte nun die Quellen des
Weißen Nils zu erreichen. Gondo⸗
koro traf er im Februar — mit Spefe
und Grant zufammen, welde ben See
Victoria Ryanga erreicht tten, x ihnen
ber Urſprung Nils ſchien. B., ent»
jetoff en, ihre Entdedungen zu Seroofffäns
igen, verließ Gondokoro im März 1863,
ſchlug ſich landeinwärts unter voßen
Gefahren und fam faft ein Jahr —3
14. März 1864, in Sicht des großen Sees
Mwutan N'zige, dem er den Namen Als
bert Nyanza gab. Er befuchte ben See,
kehrte heim, 8 er mit großen Ehren em⸗
pfangen wurde, und veröffentlichte: »The
Albert Nyanza, great basin oftheNile,
40
and explorations of the Nile sources«
(1866; in viele Sprachen Has beutich
von Martin, 1867) und »The Nile tribu-
taries of Abyssinia« (1867, deutf 1868).
In England zum Ritter gefchlagen, warb
er vom Sultan zum Bald und General:
major erhoben und vom Chebive beauf:
tragt, eine militärifche Erpebition gegen
bie Bann Stämme in ber Gegen
Weißen Nils M führen, zum Zweck, den
Sklavenhand z unterbrücken. Seine
Verdienſie um die Humanität in biefer
Rolle find verschieben beurteilt worden.
1873 heimgekehrt, fchrieb er »Ismailia«
(1874, 2. Aufl. 1879), wozu aud ber
Deutſche Zwecker Illuſtrationen geliefert.
Nach der Beſetzung von Cypern durch die
Engländer begab er ſich dahin und berich⸗
tete darüber in dem er as I
saw it« (1879, deutſch 1380).
Bathnuizen (ipr.-heuf'n) bau Ben Brint,
Neinier &ornelis, nieberländ. Hiftori-
ter, geb. 28. Febr. 1809 zu Amfterdam, geit.
45. Juli 1865; flubierte daſelbſt und in
Leiden Theologie, gab biefe aber bald auf,
um fi bem Studium ber Alten unb ber
Philoſophie fowie ber neuern Litteratur
in widmen. der Begründung der
onatsſchrift »De Gids« 3 welche
die Kunſt und Wiſſenſchaft der
lande aus den alten Feſſeln zu befreien
ſtrebte, ward er einer der Hauptförderer
und that ſich durch mehrere vortreffliche
Aufſaätze hervor. Dann trat er Reifen ins
Ausland an und durchforfchte im Auftrag
bes Hiſtorilers Groen van Prinflerer bie
ee in Wien, Brüffel ꝛc., wo er viele
für die nieberlänbifche eichichte noch uns
benutzte Schäße fand und zu gleicher Zeit
feinen wahren Beruf kennen lernte, um
diefe mit dem ihm eignen Scharffinn aus⸗
zubeuten. In den »Cartons« für bie
Gefchichte bes nieberländiichen Freiheits⸗
kampfs, welche er in »Do Gids« veröffent:
lichte, zeigte er fich bereits als Meifter
auf dieſem Gebiet. Ihnen folgten meh⸗
rere biftorifche Stubien, welche ihm 1853
feine Ernennung zum Reichsarchwar ein⸗
braten. Zu gie er Zeit war er ald Mit-
arbeiter ber litterariichen Wochenſchrift
»De Kunst- en Letterbode«, fpäter »De
Nederlandsche Spectator«, thätig und
Bakhuizen van den Brink —
Niebers | ir
Balleftrem di Eaftellengo.
ab manden 1 Smpuld zu litterarifchen und
heilen beiten. 1860 fing er an,
eine »Studien en schetsen« zu fams
meln, flarb aber barüber. Die übrigen
Arbeiten Bakhuizens wurben von Tiele
gelammelt (187677).
Balaguer, Victor, befannt als einer
ber Minifter ber fpanifhen Revolution
und burch feine Berebfamkeit eine ber her⸗
vorragenbdften Stüten ber Fortichrittäpar-
tei, hat fich auch Litterarifch als Dichter und
a ee einen Namen gemadht.
Seine 1874 erfchienenen Verſe: » Poesias
completase befunben ein nicht unbedeu⸗
tendes lyriſches Talent; indeflen gebört
feine beſondere Thätigfelt bem Stubium
ber Geſchichte an, dem man zahlreiche Ab-
nbdlungen und Schriften über die Ge
Da Kataloniens und Aragonieng, eine
»Bolitifche und litteräre Gefchichte ber
Troubabouree u. a. verdbantt. Ein 1878
in Barcelona erfchienener Banb Dramen
(»Tragedias«) bat nicht jene Bebeutung
errungen, welche feinen en, beſon⸗
ders den iyriſchen und politiſchen Gebich-
ten zugeſtanden werden muß.
alaguer y Nerins, Andrea, ſpan.
Schriftſteller, geb. 13. Dt. 1848 zu Bars
celona, wurde auf ben bortigen Schulen
a) fi
t t
N |
( 3
h !
a
den Privatunterricht trefflicher Lehrer ge⸗
bildet und bereitete ſich, angeregt durch
be Beziehungen zu hervorragenden Pers
ſ m in ber Literatur, in Kunft
ellſchaft, zur Schriftitellerei vor,
welche fie feit 1872 mit großem Grfolg
flegt. Sie debütierte mit einer Novellen-
ammlung (2 Bde.); biefer DR bie
und
omane: »Laby Melufine« (1878), »Das
Erbe der zweiten Zraue (1878) und
Balucki —
i ine (1880). Auch ein (in
Berlin aufgeführtes) Drama: »Ein Me
teore (1 entſtammt ihrer Feder, wäh-
rend bie Tropfen im Dzean«, Gedicht
Göne — eigentũmliche ‚originelle
an Benfihes Ir ge
ein u ri vs
— Wir befi Denen von ber rührigen
und Enter Dir) "Bee De Blu⸗
ev
men —I3 — Herbarium in Liebern« | 5
, an anthology of Eng-
— a. Ni
burch Talfide 8
und kl Ku llenb
Y —* —
ften ae beion-
Ken
Balncki (pr. -!usiW, ael, poln.
—— * EST at, ierte da⸗
g amaturg am
Theater feiner Vate . Bon Kine | Gem
Werken nennen wir die beliebten Bühn
Rüde: Die agb nach dem Mann« (1
»Die Räte bes Rats« (1371), >
fleißigen thu ei (1872), Diekman-
«
1),>
»Teatæ
Liebe⸗ ———* Ste (1 I Die
Geheim von — 1870), »Bäs
terficher Willee (1879), »Für bie nicht
——— un. (1 9) x. .. ver⸗
öffertli ere Gedichte und
iſtoriſche Eſſays
— „Politiker und
lizift, geb. 22. — 103 de Mainz,
ubierte 184245
und Göttingen bie Bee Sig ——
pe — und Pack rer le alt
Bewegungen — und 1
ner Teilnahme am
Aut stugt et
—3 — in Be
England — — ek rg mer
beine ſten und ber
beburg,
litte⸗ —— Eltern, ehe das bortige
Band. 41
niſchen Stellungen, feit 1853 n Paris
als Leiter eines großen Bankhaufes (Bis
Sale ige u. Goldi&midt) 3 der
mneſtie von 1866 in ſeine Vaterſtadt
zurückgekehrt, wurde er von dieſer 1868
in das Zolipari ament und dann in den
en — Bu er ſeitdem (bis
rragendften Mitglie
—* — — en Partei, jetzt
einer der an ber Sezeifioniften) ange
ört. B. bat fi auf bem
— Gebiet, in den ge
werblihen und Handelsfragen ſowie
en | den Berhanblungen über bie Münzreform
und das Bankgeſetz als wohlunterrichteter
Redner hervorgethan unb fi insbeſon⸗
;| dere in bem — ——
andelspart
durch feine glänzenbe ſchriftſtelleriſche Be⸗
abung die — der letztgenannten
erworben. Außer dieſen freihänb-
leriſchen Streitfhriften nennen wir von
feinen Publikationen: — Pen
ber Pfälzer — (1849);
v. Bißmard« (1868); —E ee
aus dem rlament« ei »Zur
——— ichte des franzöſiſchen Kriegs«
Aufhebung bet inbirelten
eabenb aben in Belgien, Holland
und Franfreiche (1871 PR —— 2
„Munzgeſetzgebun eis «(i 73); ttel-
e | bank vor dem Reichstag« (2. I N;
»R old. Sb er Währung u
< unb | el« (3. Aufl. 1876); »Deutj *
. ferner bie | unb der
De | tur gebiet
er Sozialismmus« (1878); »Die kul⸗
Bebeutung des Sozialiſten⸗
9); »Die * (ano⸗
ter und —
Sohn
——
nym, 1
Band, Dit
geb. 17. März urn
Symnafium, wibmete ſich dann auf ber
Univerfität t befonbers Aunfigeigiätlihen
und Angetif Studien, untern
mit Ken ruder eine anderthalb; be
rn e nach Italien und na nad
fe er Rucktehr feinen Wohnfiß in Dres⸗
ben, wo er fich währenb einer Reihe von
Fahren buch journaliſtiſche beſonders
dramaturgiſche Thätigkeit einen geach⸗
teten Namen — n 1859 an lebte
er fünf Jahre in Sübbeutfchland, befon»
42
bers in München, von wo er große Stu-
Desrckn na Deutfhland, beritalien
d ben Alpengebirgen unternahm, und
tet rte 1865 bleibend nach Dresben zurüd.
“ Hauptrefultate feiner eritifchen Thã⸗
eit —— B. nieber in ben »Kritiſchen
nderungen in brei pur
(1865-66, 2 Bbe.); Ianbichaftlichethnno:
i ilderu di
———— — — a
von — 1852) bieten in biogra⸗
rail velliſtiſcher Form eine rein kunſt⸗
a Beleuchtung von Meifterwerten
er das »Li —
e.) o
a — qQ gebildeten Leſer über her⸗
— Erſcheinungen der Litteratur.
Auch als finniger und formgewandter
ne bat fih B. bewährt in feinen von
(ia) Abel getra enen »Gebichten«
; en * ie in epigramma⸗
gehaltenen »Worte für
Be unb — 2) anreihen.
Bauctroft (pr. bän-), George, nord⸗
amerikan. res: und Staats⸗
mann, 800 zu Worceſter in
ik etis, bene, nachdem er bag
Harvard ollege verlafien hatte, von 1818
an in Göttingen und Berlin Geicdhichte
und Sprachwiſſenſchaft, machte dann eis
en unb wirkte nad —— ückkehr als
ehrer an der Univerſität zu Ca eidg,
bis er 1823 in Gemeinſchaft mit
En ie — a Roun Hill
ie no ng ie it
poli mit vegiter
Feilnahme ugewandt, warb er 1845
Marinemini .- gründete als folder eine
Sternwarte in Mafhing ton unb eine Ma-
rinefchule in Ynnapolis unb befleibete
barauf 1846—49 ben Geſandtſchafts⸗
poften in London. Bon 1850 an Iebte er
in New en were — litterari⸗
Iden Arbeiten. Seit 1867 fungierte er
als Gefandter in Berlin, bis er ih 1874 In
ins Privatleben zurüdhog. Bancrofts
Hauptwerke find N »History of the re-
volution of North America« (1855, 3 | Geb
— eis ob ae 5 Bde.) und be | 14
onber® bie groß angelegte »History 0
the United States« (1833-74, 10 Dbe
deutſch 1847 ff.), die Kom einen et
.
Bde.;
m
tientiert in PBrobeftücden | übe
Bancroft — Banville.
verſchafft hat. Mit grünblicdem Quellen:
ftudium und völliger Beherrſchung bes
Stoff verbindet er tiefe Einf we in bus
gei . und politifche Leben Europas ſowie
eine reiche politifche und faatsmännifche
Erfahrung. Sein Stil it elegant, bis⸗
weilen etwwa8 manieriert. Die »Cente-
nary editione des Werks erſchien 1879
in einer revibierten Ausgabe von 6 Bän-
ben. Außerdem fchrieb er: »History of
the colonisation of the United States«
und »Abraham Lincoln, a memorial
address« (1866). Auch bat er mebrere
Werte feines ehemaligen Lehrers Herren
tſetzi.
Bau⸗Matija, ſerb. Schriftſteller und
Dramatiker, * 18. Dez. 1818 zu Ra⸗
guſa, durchreiſte in ſeinen Jugendjahren
unter mannigfachen Abenteuern Griechen⸗
land und bie Türkei und ſchrieb italie⸗
nifche Gedichte und die Tragddien: »Ra-
«» « unb »Il Moscovita«.
Bon Griechen nd, wo er als Lehrer
wirkte, nad Konftantinopel gelommen,
widmete er feine vollfte Aufmerkſamkeit
ber unter ben Sübflawen ſich manifeſtie⸗
renden litterarifchen Einbeitsbewegun
Bon ihr angezogen, ließ er 2 u Bruſſa
nieder und vertiefte ſich in Studium
ber fübflawifchen Zitteratur. —* ging er
nach Belgrad, wurde hier Profeſſor und
ſchrieb Trauerfpiele, von benen»Mejrima«
U | (1851) das gelungenfte ifl. Bemerkens⸗
wert finb auch: »Dobroslamw ober bie
balmatinifhe Rache⸗ und bie 1880 ers
ſchienene »Marojica Kaboga«, mit emi-
nent ae Tendenz. Nebſtdem
ihrieb B. viele Gedichte und Abhandlun⸗
gen in ferbifchen, an, italieniſchen
und franzöfifchen Zeitunge
Bansille (ipr. en, Theobore
une be, fra . Dichter, geb. 14.
&r3 1823 zu Mo ind (er), Sohn
eines Schiffskapitäns, kam frühzeitig
——
ie itterariſchen ungen.
— —— zunächſt iedene
tſammlungen: »Les *
(1842) und »Les tes« (1846,
usg. N benen ſpäter »Les
odelettes« (1856), »Odes funambu-
lesques« (4. Aufl. 1873, unter dem Na⸗
Barach —
men Bracauemond), »Les exilös«
(1866), »Nouvelles odes funambu-
1% « (1868), >I * russiennes«
2),> ix ballades joyeuses«
18730 endlich »Po6sies Deeilentales.
imes doröes etc.« (1875) nachfolgten.
Auch als dramatifcher Dichter ift er mit
einer Reihe von Stüden au getreten,
unter benen »Le feuilleton d’Aristo-
ER (1852) und »Le cousin du roi«
1857, beibe in Gemeinfchaft mit Boyer),
€ L£&andree (in Verſen, 1856),
»Diane au bois<, heroiſche Komödie
Berten (1863),die Luftfpiele:»La pomme«
(1865) und »Gringoire« (1866) ſowie
das verfifizierte Shaufpiel »Deidamia«
elle Hervorhebung verdienen. Die
manlitteratur enblich hat er durch ver⸗
i Erzeugniſſe und Genrebilder be⸗
idenen —— wie: »Les pauvres
»Le beau
saltimbanques« (1853), »La vie d’une
comedienne« (1 9) »Esquisses pari-
siennes« (1859), »>Les fourberies de
Nerine<(1 Lese came6es pariaieng«
1866— 713, 3 Bde), »Les Parisiens de
aris« (1866) u. a., bereichert. Banvilles
Zalent ift ein Überwiegend formelles; als
Verskünſtler ſteht er unübertroffen ba,
und auch feine Profa atmet große Anmut.
As terfritifer wirkt er feit 1869 im
Nationale. Geſammelt erfchienen feine
»Com6dies« a und »Po6&sies com-
b, Dr.
e (ipr. «de, Hippolyte,
franz. Mufiffritifer, geb.1 I
war zuerſt Richter am bi gericht von
La Rochelle, gab jedoch 1870 fein Amt
auf, um ſich ganz dem Studium ber Mu:
ſikgeſchichte und der Kunſtkritik zu wib-
men. Bon feinen größern Schriften find
zu nennen: »Beethoven, esquisse mu-
sicale« (2. Aufl. 1870); »Chopin, essai
de critique musicale« (2. Aufl. 1869);
»Ch. M. Weber, sa vie et ses auvres«
(2. Aufl. 1874); »F. Schubert, sa vie,
808 BUVTES, Son temps« SD): »Felix
Mendelssohn-Bartholdy« (1 * »Ste-
phen Heller« (1876). Seit 1878 it 2.
auch Witglieb ber Deputiertenfammer.
Barben d' Aurerilly (pr. -Defedoremiit),
Jules, franz. Kritiler und Romanſchrift⸗
48
ſteller, einer der klerikal —— mon⸗
archiſtiſchen Klopffechter, geb. 2. Nov. 1808
zu St. Sauveur le Vicomte (Marche),
machte ſich ſchon mit 15 Jahren durch
eine Broſchũre: »ꝰAux héros des Thermo-
les«, bemerklich und ſchrieb feit 1851
r das »Pays« litterarifche Artikel, bie
durch ihren lärmenden Ton, das Berfön-
liche ihrer Polemik und bie tum
feit ihres Stils Auflehen erregten. M
Granier de Eaflagnac und Escudier wurbe
er 1858 Mitbegründer unb Redakteur
bes »Röveil«e und war fpäter ein Haupt:
mitarbeiter der konſervativen Zeitichriften.
Bon feinen®erfen nennen wir: »L’amour
impossible«e (1841); »Du dandysme
et de G. Brummel« (1845); »Les pro-
— du passe: J. de Maistre, de
nald, Chateaubriand, Lamennais«
(1851); »Unevieillemaitresse« (1851);
»L’ensorcel&e, ricochets de conversa-
tion«e (1854); »Les ceuvres et les
hommes. Dix-neuviäme sidcle« (1861
bis 1863, 3 Bde.); »Les quarante mé-
daillons de l’Acad&mie ftrancaise«
se ; »Le chevalier Destouches«
1864); »Un prötre marie« (1865);
»Les diaboliques« (1874) und »Goethe
et Diderot« (1880); in welch letzterm
Wert die Baraborenfucht bes verfchrobe-
nen Kritifers ihren Gipfel erreicht.
Barbier pr. sie), 1) Augufte, franz.
Satirifer, geb. 28. April 1803 zu Paris,
ſtudierte Nechtswiflenichaft und erlangte
fogar einen Grad, folgte bann aber ganz
feiner Neigung zu litterarifchen Arbeiten
und fehrieb zunächli einen Roman: »Les
mauvais garcons«e (1830, mit un
ber ein Gemälde ber Tranzöfifchen Geſell⸗
ſchaft im Mittelalter entwirft. Die Juli⸗
revolution führte ibn fobann auf fein
eigenftch Feld, das ber poetifchen Satire,
auf dem er ſich mit glänzendem Erfolg
bethätigte. B. lebt noch Beute in unab
hänaiger Stellung zu Paris und ift feit
869 Mitglied der franzöfiihen Akade⸗
. Sein ——— führt den Titel:
»Jambes« (1831, 29. Aufl. 1878) und
geißelt in einer Reihe beißender Satiren
die Sittenverderbnis, die Ehr⸗ und Hab⸗
ſucht, den ſchamloſen Materialismus der
böhern Klaſſen, ber Frankreich um die
Barbier.
44
Früchte der Julirevolution brachte ei
yinnlofe Vergötterung Napoleons
Es erſchien deutſch von —5 unter *
Titel: »Geißelhiebe für die große Nation⸗
1832) und ift zum Teil auch ar
yrite un 0
genbn n Werke: »Il Pianto« (1833
— gewidmet, und ae
(1 ‚ worin bas Elend ber englifchen
und irifhen Arbeiter geſchildert wirb, | 5
Ihlagen — Er
iſche Töne
an, und in »firostrate« u
»Pot de vin« (1840) "wie in dem —*
Band »Satires«e (1865) iſt ber Dichter
ber »Jambes« kaum mehr zu erfennen.
Andre Gedichte von B. erichienen geſam⸗
Bi unter ben Titeln: »Chants civils et
— (1841); »Bimes héroiques«
‚und »Silves, ies diverses«
. Noch fpäter veröffentlichte ereinen
ions«(1 a
es ules, franz. Zhenterdichter, —*
x, 1825 zu Paris, debütierte, n
—*5 bemverffletenrame
»Un poetee (1847) nit one Glüd.
Nachdem er hiebene andre Stüde
batte nachfolgen laſſen, aflociierte er ſich
nach ber Sitte ber Tranzöfifchen an
tifec mit andern Dichtern und ſchuf in
Verbindung mit biefen eine Menge von
Dramen, Zuftfpielen, Vaudevilles von
benen wir als die befannteften erwähnen:
a at »Trois
»Les derniers adieux« (1851); »Gra- | fa
ziella« (1849); »Jenny, l’ouvriere«
18529: 3 e8 marionettes du docteur«
1852); »La loterie du mariage« Lufts
ſpiel i in Verſen, — die Vaudevilles:
»L’amour mouillé«
zu Ie⸗
autour d'une jolie una n 852) u. a.
Später wurbe er mit feinem Mitarbeiter
M. Carré ber gewöhnliche Librettift ber
an: —— sr Bas re
er das nre mit feinem
Stüd »Galsthöe« ‚ Mufil von
Mafie) einführte. Di —— feiner | A
Kae en Librettos find: »Deucalion et
yrrha« (1855); »Le roman de la
rose« ( Mufit von Pascal);
»Psyche« (1857, Mufit von Thomas);
: de Ploörmel« (1859, von
mponiert); »Philömon et
* Barfod — Baring- Gould.
Bancis«, »Faust«,»Rome&o et Juliette«,
»La reine de Saba« und »La Colombe«
— (HRURF vor ‚>Ham-
let« Mignon« (Muſik von ie a
mas); »Les noces de Jeanne
oniert von Maſſt); »La a d’
riker, geb. "x
bierte von 1828
Reichöverf
Mitglied bes —* ‚ eine
auch Sefretär im in ferium
nern und fpäter Affiftent an ber —*
lichen Bibliothek. Er iſt einer ber leiden⸗
ſchaftlichſten orkaͤmpfer bes nordiſchen
und Pr edankens, ben er in Wort unb
—— ets eifrig verfochten t. 1839—
1842 gab er bie nordifche ee
ſchrift He og Idun« heraus;
er Ar
ind bie»F
* torio⸗ (»Erzähluns
gem aus ber vaterlänbifchen Ge Ba
Aufl. 1873), welde die fe
prägte Baterlanbgliebe und d hen
warme und lebendige Darftellung bes Ver⸗
affers zu einem beliebten us ge
ben. Außerbem hat er en
er ae Historie«
bie däniſche Geſchichtskunde 398
und durch mehrere geſchaͤtzte
phien, wie: »Historien af ark og
orge under Frederik IIl.«, »Fami-
lien Rantzau«, »Jöderne i Danmarke,
»Kong Christian IX. Dagbog«, »Seka
Foreläsninger om Nordens Oldtid« und
— i Danmarks Historie«
4
*
macht
»Bill
—
—
Barter — Barriere,
Kıeben nd teilwei ⸗
—— lee
logi erken (feine »Lives of the
saints«, 1872— 77, umfafien allein 15
Bände) hat er allgemein Anziehendes ge:
brieben: »Iceland, its scenes and sa-
gas« (1861); >»M of the middle
agee« (1867, 2 ); »Curiosities of
en times« (1869); »Thesilverstore«
8 2The book of werewolves«
; »In exitu Israel, an historical
1870); »Yorkshire oddities«
(1874, 2 Bde.) u. a. Mit Deutichlandb
bat er fich neuerbings fehr viel beſchaftigt,
eine Rovelle von W. v. Hillern überjekt:
Barker, Laby Mary Ann, engl.
Reifenbe und Schriftftellerin, geboren in
ta, bie ter von W. ©. Steivart,
anb Secretary, lebt mit ihrem —
F. NR. Broome, in Sübafrika.
In Englanb en, dann nach Jamaika
— ehrt, ſie außerdem auch In⸗
en und Neuſeeland aus eigner An⸗
Masung kennen gelernt. Reiſebilder,
Kinderbücher u. a. aus ihrer Feder find
ſehr belicht. Ahr erftes Werk war: »Sta-
tion life in New Zealand« (1869, 4.
Aufl. 1878). Ein ähnli
bens in einer neuen Kolonie gab fie in
»Station amusements inNewZealand«
—— und >A year’s housekeeping in
Africa« 187 )
Barnes (Ivr. dahrns), William, engl.
Be ne geboren zu
in Dorſetſhire, lebt als Land⸗
iflicher zu Winterbourne Same in
Srafgaft. Ex hat ſich bucd
wsıunbartliche Gedichte einen bedeutenden
Namen gemacht. Bon feinen »Poems of
rural life, in the Dorset dialect« find | li
it 1844 vier Sammlungen erichienen.
beren günftige Aufnahme ermuns
tert, bat er audy »Bural poems in com-
mon English« (1866) ericheinen laſſen.
er bat er eine ziemlich beträchtliche
H von Tinguifiiicen und antiquaris
Bild des Le: | Schoß
45
chen Werten veröffentlicht. Bon allges
meinerm Intereſſe find » Views of labour
and gold« (1859).
Barrantes, Vicente, ſpan. Schrift:
fteller, geb. 24, März 1829 zu Babajoz,
ſtudierte zuerft Theologie, wandte nid aber
1848 in Madrid ganz ber litterarifchen
Thätigleit zu unb machte fich bald burch
dramatifche Stüde, Romane, Novellen
(darunter »Siempre tarde«, 1851) unb
gahtreie tleinere zo en (befonders
ic »Baladas — as) zu einem be=
liebten Schrift . Zugleich verfocht er
in politiſchen Satiren unb den hiſtoriſchen
Novellen: »Juan de Padilla« und »La
viuda de Padilla« feine liberalen An⸗
: ſchauungen und bie Idee eines iberiſchen
Einheitsſtaats. Anfang der 50er Jahre
wirkte er als Hilfbeamter im Sefretariat
des Minifteriums des Innern, bie ihn
feine Berufung in bie Cortes ein neues
Arbeitöfeld eröffnete Ein Unfall auf
einer Reife nach Cadiz rief um biefe Zeit
eine Wandlung feiner biöherigen freien
Anfchauungen hervor. In den folgenden
Fahren zeichnete er ſich in den Eortes auß,
wo er an ber Seite Ayalas und im Sinn
Canovas de Eaftillos Fümpfte, wirkte dann
1866 — 68 als Regierungsſekretär auf
den Bhilippinen und ämpfte feitbem uns
ermüblich auf bem Felde ber Kolonial:
politif im Intereſſe ber Kolonien. 1872
nahm ihn die Tpanifche Afabemie in ihren
anf, und im gleichen Jahr ehrte
ihn bie Regierung burch Berufung in ben
Unterricätsrat, der jeboch nach ſechs Mo⸗
naten wieber abgefchafft wurde. Seitbem
privatifiert B. Bon feinen zahlreichen
Werten find noch als die bebeutendften
(außer feinen afabemifchen Neben und
einigen Spezialwerten über — —
anzuführen: »Viajo & los infiernog de
sufragio universale«, ein politiſch⸗ſatiri⸗
ſches Wert im Novellenftil; das große bi-
ftorifche Wert »Guerras piraticas de Fi-
ipinas« und »Diccionario biogräfico de
hombres c£lebres extremeflos«; ferner:
»Narraciones extremefias«, »Öuentos
y leyendas« und »Dias sin sol«.
Sarreit, Elizabeth, . Browning.
Barriereiipr.riäpe), Théodore, franz.
Dramatifer, geb. 1823 zu Paris, geft. 1
46
Okt. 1877 daſelbſt; war urfprünglid Kar-
tograph, widmete aber feine Mußeſtun⸗
ben frühzeitig bramatifchen Arbeiten und
errang glei mit feinem erſten Stüd:
»Rosiere etnourrice«,1843einen Etfolg.
Er trat darauf in Afjociation mit andern
Dramatitern und bereicherte feitbem bie
Ieenabi — Litteratur mit mehr als 50
beaterjtüden, bie zum Zeil ſehr beifälline
Aufnahme fanden. Den meiften Erfolg
batten feine »Filles de marbre« (mit
Thibouft, 1853), ein Seitenftüd zu Dus
ma3’ »Dame aux cam&lias«, und befons
ders fein Meiſterwerk: »Les faux bons-
hommes« (mit Gapenbu, 1856), eins ber
chärfften matifhen Sittengemälbe,
welches bie Ritteratur bes zweiten Kaiſer⸗
reichs en bat (unter bem Titel:
»Die talfhen Biedermänner«e auch in
Deutſchland bekannt). Bon feinen übrigen
Dramen find die befannteften: »L’heri-
tage de M. Plumete (mit Gapenbu,
1858); »Cendrillon« (1859); ber Ein»
after »Le feu au couvent« (1860); das
Drama »L’ange de minuit« (mit Plou-
bier, 1861); dag Luftfpiel »Le demon du
jeu« (mit Erifafulli, 1863); die Poſſe
»Les jocrisses de l’amour« (mit Thi-
bouft, 1865); das Schaufpiel »Malheur
aux vaincus« (unter bem Kaiſerreich ver:
boten) und das Luftipiel »La comtesse
de Sommerive« (1872), eine von Bar-
rieres lebten Arbeiten. B. war ein? ber
bebeutendften und vielfeitigften bramati-
fen Talente feiner Zeit und befonbers
ftarf in ber Satire.
Barrili, Anton Siulio, ital. Belle
trift, geb. 1836 zu Genua, beteiligte fi)
an den revolutionären Felbzügen von 1859,
den Kämpfen Garibaldbis in Tirol
1866 und an ber römifchen Erpebition
1867. Er trat im 18. Jahr als Schrift:
fteller auf und rebigierte im Alter von 22
— das »Movimento«. Obgleich als
ournaliſt wie als Politiker, als welcher
er der Außerften Linken angehört, fort⸗
währenb mit Eifer thätig, verdiente er ſich
noch überdies ben Ramen bes fruchtbarſten
ber jüngern Romanfchriftiteller Staliens. | ben
En el ae me
n e, Le : n⸗
dung und einen | einer Ironie.
Barrili — Barthelemy Saint Hilaire,
auch deut ————
au n P. es »"talte
Noveliften« (1877) veröffentlicht. Hier
wie in »L’olmo e l’edera«, »Santa Ce-
cilia«, »Capitan Dodero« und vor allem
in »Come un sogno« verfland er es in
hohem Maße, feine Lefer zu rühren und
mit fortzureißen. Auch »La notte del
commendatore« (1876) und >Cuor di
ferro, cuor d’oro«e (1877) entwideln
mande beſtechende Vorzüge. Daneben ift
ber hiſtoriſche Roman die Lieblingsbo-
mäne Barrilig. Er fchrieb einen Roman
aus bem 12. Jahrh.: »Diana degli Em-
briaci« (1877), einen aus dem 14.: »Le
confessioni di fra Galberto« (1873),
einen aus bem 15.: »Castel Gavone<
En Sein »Tizio Cajo Sempronio«
1877) ift ein Gemälde altrömiichen Le:
6 Er lieferte jogar eine »Semira-
mide«, weldye ben Leſer ind alte Baby-
Ion verjet, und einen Roman: »Il merlo
bianco«, welcher in Japan ſpielt. Gerin⸗
gen Erfolg hatte er mit bem Theaterftüd
»Legge Öppia«. Unter bem Titel: »Lu-
tezia« veröffentlichte er 1878 intereflante
Briefe aus Paris. Als Politiker trat er,
hervor mit ben »Ritratti sg
nei: Cavour, Bis Thiers« (1878).
Seit einigen Jahren iſt er Eigentümer
und Rebalteur eines Genuejer Journals:
artpelemp&nint-Gilei
a a eirelipr.ipelmi-
flängt-ilär), Jules, freann. Gelehrter unb
Staatsinann, go: 139. Aug. 1805 zu Pa⸗
ris, befleibete bis 1838 eine Stelle im Fi⸗
nanzminifterium, wurbe dann Profeſſor
ber alten Sprachen am Eolldge be France,
1839 Mitglieb ber Akademie und beklei⸗
bete 1840 vier Monate lang dad Gene-
ralfekretariat de Minifterd bes Unter:
— 1848 in — ra y% Le⸗
ative gewäblt, hielt er ſich zur Partei
t Gemäßigten und warb Mitglied, bald
der Kommilfion bes öf-
fih aus:
chließlich feinen Titterarifchen Befchäfti-
— insbeſondere em Shubium bes
Barthet —
Sanskrit und ber altindiſchen Philoſophie,
zu. 1871 warb er Mitglied ber National:
verjammlung unb ſtand bann feinem
— Thiers bis zu deſſen Sturz als
alſekretär treu zur Seite; 1876
warb er zum Senator auf Lebenszeit
erwählt; 1880 übernahm er das Porte⸗
feuille der auswärtigen ——
Seine litterariſche Hauptleiſtung iſt die
franzöfifche Überſetzüng bed Ariſtoteles,
bejlen Werke 1837—70 erſchienen. Außer:
bem veröffentlichte er: »De la logique
d’Aristote« (1839, 2 Bbe., Breisfaritt);
»Sur les Vedas« (1854); »Du Boud-
dhisme« (1855); > däha et sa reli-
ion« (3. Aufl. 1866); »Mahomet et le
ran« (1865); »Philosophie des deux
Ampere« (2. Aufl. 1869); »A la d&mo-
cratie francaise« (1874) und eineverfift-
zierte Übertragung berlin (1869, 2Bbe.).
Dihte, 6. 15. pri —— Be
eb. 15. zu Befangon,
14. Sehr. 1874 zu Sory im —5 —
; lebte feit 1838 in Paris, wo er für
verichiedene Zeitſchriften fehrieb und fich
in der Folge mit vielem Glück im Gebiet
der Erzählung, der Novelle und befonders
des Dramas te. Am befannteften,
weil für bie berühmte Rachel gefchrieben,
iR feine dramatische Bluette »Le moineau
de Lesbie« (in Berjen, 1849) geworben.
Bartöli, Adolfo, ital. Schriftfteller
und Litterarhiftorifer, geb. 19. Nov. 1833
Fivizzano befleibete nacheinanber ver:
Fieber Stellungen in Florenz, Aleffan-
dria, Livorno und Piacenza, war dann
1868— 74 Lehrer an der kn Hanbels-
ſchule zu Benebig und befleibet feitbem
die Profeflur der Litteraturgefchichte am
Istituto di u superiori zu lo:
renz. Bon feinen Berken find namentlich
anzuführen: »I viaggi di Marco Polo«
(1859); >Il libro di Sidrach« (1868);
»Pietro Giordano« (1868); »Degli stu-
dii e delle scuole in Italia« 18;
>]l poema di Ettore Trojano« (1872 :
»I primi due secoli della letteratura
italiana«e (1870—79); »L’evoluzione
del Rinascimento« ( 877 ; »I precur-
sori del Boccaccio« (1878) und als fein
Sauptwerf: »Storia della letteratura
italiana« (187880, Bd. 1—3; deutſch
Bartſch. 47
von Reinhardſtöttner, 1881 ff.), bie erjte
wahrhaft Fritifche Darftellung der italies
nifchen Kitteratur.
Bartoszewicz (pr. chewitſch, Julian,
poln. Geſchichtsforſcher und Schriftiteller,
eb. 1821 zu Biala in Litauen, geitorben im
ovember 1871 zu Warſchau; ftudierte in
legterer Stabt und in Petersburg und
wurde 1842 Symnafiallehrer in Warſchau
fowie Kuſtos ber Hauptbibliothef dafelbft,
refignierte aber 1866 auf feine Lehrthätig⸗
feit, um fich ausfchlieglich mit wiſſenſchaft⸗
lichen Arbeiten zu beichäftigen. Unter
feinen zahlreichen hiſtoriſchen und litterar-
biftoriichen Werfen, welche gegenwärtig
zu Lem in einer neuen Geſamtaus⸗
gabe erſcheinen (bisher 8 Bde.), erregte
namentlich die »Geſchichte der polnifchen
Litterature (1861) großes Aufieben. ſo⸗
wohl wegen der —28 und anſchauli⸗
chen Schilderung als anderſeits wegen des
ſcharfen Tons und ber Rückſichtsloſigkeit,
womit er über manche Schriftſteller und
Strömungen zu Gericht ging. Immerhin
hat diefeß Werk den Anftoß zu der inten:
fiven Bewegung gegeben, welche feit dem
Anfang ber 60er Jahre auf bem Gebiet
ber polnifchen Litteraturgefchichte bemerk⸗
bar ift. —— heben wir hervor: »Die
polniſchen Kongreßfeldherrene,»Gefchichte
von Polen«, »Die Geſchichte ber griechiſch⸗
katholiſchen Union«, »Über Anna aus dem
an Sagelloe u.a. Ein eifriger An-
nger konſervativer Grundfäge, eröffnete
B. die Reaktion egen die tomantifch=ra-
bifale Kun elewels auf dem Gebiet
ber polnifchen Geſchichte und Mochnackig
auf bem Gebiet ber Litteraturgeſchichte;
doch vermochte er in weitern Kreiſen kei⸗
nen Anklang bervorzurufen.
Barth, Karl, Sermanift und Schrifts
ſteller, geb. 25. Febr. 1832 zu Sprottau,
erhielt feine erfte Bilbung auf dem Gym:
nafium in Gleiwig und Breslau und
befuchte feit 1849 die dortige Univerfität,
anfänglich ber klaſſiſchen Philologie, bald
aber, unter Weinholds Leitung, den ger:
maniftifhen Studien Ra samen. In
Berlin ſetzte er dieſe (1851 —52) unter
Maßmann, W. Grimm un. a. fort und
begab fi im Sommer 1852 nad) London,
Paris und Orforb, um die provengalifchen
48
anbichriften auszubeuten. Vom
— Enbei rau Kuftos bes at
1858 einen Ruf als Profeſſor der deut:
ſchen und en Philologie nach Ro⸗
ſtock, wo er bis 1871 blieb; im genannten
Fahr wurde er in derſelben igenſchaft
nad) Heidelberg berufen, wo er gegenwär«
tig noch weilt. — 8. ift einer ber vieljeitigs
ften unb Gegen ber produktivſte aller
an ermaniften. Eine Menge teil
[hen Mufeums zu — erhielt er
(837). » Dingen, bes Bertbolb vo =
elhochbeutiche
Dichte ( 30) Meifeeliehec h ber Kolma⸗
rer Handſchrift· (1862), »Diebeutfchenkie-
berbichter des 12. und. 13. Sahrhunberts«
— »Kudrun« (1865), »Das Nibelun⸗
genlied we »Altfran —8 Roman⸗
zen« (1870 »Bolframs a reivalund Ti:
turele (1 0) u. a., find Zeugniſſe feines
kritiſchen Talents, während eine Anzah
andrer Schriften ihn alß gelehrten und ge-
ſchmackvollen Litterarhiftorifer kennzeich⸗
nen, ſo: ſein »Albrecht von Halberſtadt
und Ovid im Mittelalter« (1861), »Die
— che Treue in Sage und —
Deriog von Schwaben in Sage
und ihtunge (1870), »Grundriß ber
provengalifchen Kitterature (1872), »Sa⸗
en, then und Gebräuche aus Med:
enburg« (1879—80, 2 Bde.) 2c., und noch
andre ben gewanbten unb kunftfinnigen
Überfegeryigen en, Di »Nobert Burns’ Lie⸗
ber u (1865), das »Nibelun-
enlieb« (1867) en Dantes »Göttfi
möbie« (1 — Aber auch als lyri⸗
ſcher Dichter iſt B. vor Bien O entigteit |
etreten mit »Wanberung und Hei a
So Seit Pfeiffers " 1869) ha
bie Per abe der Zeitfchrift a
maniae fortgeführt. Als Dichter Hat B. kei⸗
nen hervorragenden oder originellen Zug.
— bolf, Reifender und Eth⸗
ai b. 26. Juni 1826 zu Bremen,
ine —
Jena und a; rburg, ging 1851
Kr i a nad Aufiralien, wo er
die Golddiſtrikte durchſtreifte, dann na
Neuſeeland und durch bie Suüdſee na
ls ie vos Skigun u und
in Berlin, Heidelberg, | glei
Baſtian.
nad Nordamerika und bereiſte Merxilo
und Kalifornien. Von hier nach China
und Oſtindien ſich wendend, durchwanderte
er Dekhan und das Marathenland unb
ing über Basra nach Bagbab. Nachdem er
yrien und Baläftina se dan fteuerte
er den Nil hinauf, ge —*
elte von Aden aus nach
ee Sefmang, —— e *
iſchen Beſitzungen in a
und Das — a fodann Li
* * ne unh Sen Mae
ebrte ım Dezember na
n zurück. Schon nach zwei Jahren (1861)
trat er feine zweite große Reife an, ins
dem er fih von London aus nad Ma:
bras einfchiffte. 3 Kane anges
fommen, fubr er rawadi hinauf in
das Birmanenreih, in deſſen Hauptflabt
er ein Jahr lang f nen Stubien oblag, und
ging dann nad) Bangkok, von — urch
i
ben Indie
ſchen Archipel und Japan Fi en über
Peking durch bie Mongolei und Sibirien
und über ben Kaukaſus nach Europa zu⸗
rüd. Neue Reifen führten ihn 1875— 76
nad) ben Küften von Peru und Ecuabor
und von ba nad Kalifornien unb ben
Unionsftaaten, 1878 wieder nach Alien und
nach ben Inſeln ber Sübfee. B. lebt als
Vrofefior und Direktor bes ethnographi⸗
ſchen Mufeums in Berlin. Bon on feinen
eminent 5 — Werken erwähnen wir:
»Ein Beſuch in San Salvabor, der Haupt-
ftabt bed Königreich Congo« (1859) ;» Der
Menſch in der Geſchichte; — rundung
FAR Tor eltan Hauunge
); >Die Völker des öftlichen
ne 1866— 71, 6 Bbe.); »Beiträge
t|aur ver — —525 — (1868
»Das Andige in ben Menfehenraffen
und bie Spielweite ihrer Beränderlichleit«
; »Mexikoe, ein Vortrag (1868);
»Aleraner v. Humboldte, Feſtrede bei
nn — * (1869); »Sprachver⸗
ien, beſonders auf dem
= a Indodhinefi ſchen Spraden«
si —* een, ——
en« »&thno rſchungen
(1871—73 —5— een ält-
on
m
Peru, begab ſich von da über Weitinbien | niffe bei el ——— 2);
Baudiffin — Baubrillart.
iſche und ethnologiſche Bilder«
(1 ;>Dfiener Brief an Herrn Profeſſor
« (1874), worin er als entſchiedener
des Darwinismus auftritt; »Die
beutiche Erpebition an der Loangofüfie
ee ee era »Schöpfun
oder ebunge (1875); »Die Vorftels
— ber Seele« (1875); »Die Kul⸗
Des alten Amerifas (1878, 2
Bee.) und »Die ir Sage ber 2.
nefiere ee it R. Hartmann gibt
er feit 1869 die »Zeitſchrift für Ethno⸗
An, 1) Rolf, Graf von, bes
eher und Schriftftell
geft. . 1878 zu Dresden;
trat nad) Ablauf feiner Univerſitätsſtu⸗
alien
und Sriechenland und
dauernden Aufenthalt in Dresden, wo
er bald in ein inniges Verhältnis zu Lud⸗
wig Zied trat. B. iſt einer ber genialiten
| geben Ze "Shlegel-Kieffchen
einen t e ieckſchen
Shaleſpeare⸗ Verdeutſchun ſowie die
Überfegung ber von Tied ro: ebe⸗
wen angebli Jugendarbeiten —*
freares (1836), ſondern auch eine fein⸗
— gung ber Werke Molieres
{ 67, 180 )joie einzelner Stüde
von Ben Jonſon, Fletcher und Maffinger
— Jonſon und ſeine Schule, mit
über die Gef 3 ber engli-
mit öwen« ‚1845; »Wigalois«, 1848).
2) Uri, Graf von, Schriftfieller,
— —— Febr. 1816 zu Greifswald, ver⸗
Kindheit im elterlichen Haus
in and und bereitete ſich für die
miſuãriſche Laufbahn auf bem Kadetten⸗
haus in en vor, bon wo aus er
in bie biwifche Armee trat. Dem gelei:
Reten Fahneneib treu, focht er im erſten
Exifiielierleziten.
nahm 1827 feinen | Kri
pée | er 1855 übernahm, in
49
deutich-bänifchen Serien auf bänifcher Seite
und erhielt 1849 bei Düppel eine fchwere
Wunde, deren Folgen ihn veranlaßten,
1861 ale Major feinen Abſchied zu neb:
men. Er zog nun nah Sübbeutichland
und lebte erſt in München, bann in Klon:
ftanz, fpäter in Kannftatt ganz ber litte⸗
rarilhen Thätigkeit. B. hat fie als Luft:
fpieldichterundRomanfchriftfteller befannt
emacht. Seine Luftfpiele find gefammelt
n ben »Sleinigfeiten für das beutjche
Xheatere (1863); unter feinen novellifti-
ſchen Arbeiten ift hervorzuheben: »Wan-
derungen durch Sahrtaujende«, ein No⸗
geb. vellencyllus aus der ſchwäbiſchen Vorzeit
Sein Bruder Adalbert,
af von B., geb. 25. San. 1820, geſt.
28. äng 4871 zu Wiebaben, bat ſich
ebenfalls itterariiä befannt gemacht durch
eine »Gefchichte bes ichleswig-boliteinifchen
teg8« (1862) einzelne fogen. hiſto⸗
riſche Romane: »EChriftian VII. und fein
Hofe, »Philippine Welfer« (1864), ohne
große —5 u erzielen.
Baudrillart (ipr. Hodrijde), Henri,
franz. Publizift, geb, 28. Nov. 1821 zu
Paris, ftubierte am College Bourbon,
wo er 1841 ben Ehrenpreis für Philoſo⸗
phie erhielt, und ift feit 1866 erfter —
feſſor der Staatsökonomie am Collèege
de France ſowie ſeit 1803 Mitglied des
ituts. In ſeiner Wiſſenſchaft vertritt
. eine ſehr freiſinnige Richtung. Außer
lreichen Abhandlungen im »Journal
es &conomistes«, defſen Hauptredaktion
der »Revue des
Deux Mondes«, im »Journal des Dé-
bats«:c. veröffentlichte ev mehrere größere
Werke, die ſich ſamtlich durch große Sorg⸗
falt und Gewiſſenhaftigkeit auszeichnen.
Wir nennen bavon: » Jean Bodin et son
temps« (1853); den mit dem Preis Mon⸗
thyon gefrönten »Manuel d’&conomie
politigue« (4. Aufl. 1878); die »Ktudes
e philosophie morale et d’&conomie
politigue« (1858); »Publicistes moder-
nes« (2. Aufl. 1863); >La libert# du
travail, l’association et la dömocratie«
(1865); »El&ments d’&conomie rurale,
industrielle et commerciale« (1867);
»Economie politique populaire« (
Aufl. 1876); »La famille et l’&ducation
4
SR
2A Br. 16 at ca Te acalg ; ice er
Xxede — ‚zw: ⸗ Vĩe tes uber cur zumenmme Æritit
de Jaoguart« "Wh. >L’argemt et ses vagagez wer ex Tine: zu Grmeimiceft mit
räagmes« ST. — — ———
2 "..1: »Le zurepcden Rreirczenisuieni Ging.
WWF); > lex erikerarn ze dem- » Eile, Strauß,
de — ur sDes ——— Armen Uchcärusem« (1874);
Te »Ghribes nat bir Giieern. Der Briprung
ber
— ren anberm: > Die Geſchichte ber kenſti⸗
‚wo er feitbem im
—— ———
lebt. Bauers Schriften ber (im 5. Bande ber
Ausbrud eines Scharffiund bes Denfens, > beut=
der vor feiner Konfequenz zurüdbebt, <, 1546— 47) und »über
3 aber in ber Derbheit der Sprache | bie Ehe im Sinn bes
n . A
von einer übermäßigen Leibenfchaft | An_ben Bewegungen von 1848 j
bes Geiſtes. Er lieferte zunächft mehrere | er fich wenig. —— ——
in Altona
fritifge und iſche Werke über das
48, en re Fein Schriften feien nodh erwähnt: »&ng-
tif, Kultur unb Aufflärung bes 18. | liche Freiheit« (1857); >Die
1843-45, 4 ); »®e | und ihre « (1870); »Das Teut
te Deut unter f fche Reich in <
und ber Herrfchaft (1872); > bie Inter
poleons« (mit feinem natiomale« (1873); »Der
und E nig, 2. Aufl. 1846, 2 Bde.); | und das fi zur Geſchichte
>@eicidhte der franzöfiichen Revolution | ber Loge und religiöfen
bis zur & ber Republif« (1847, 3| 3)Lubwig@dlefin, Dichter, geb. 19
Bde.) und > ichte der Parteifämpfe Mai 1832 " Rubierte ürz:
rer während ber Jahre 184 burg und Philologie und iR ſeit
1846« a een} logifchen | 1871 Stabtidhulrat Augsburg. Er
Schriften: » ber Evangelien« (1850 | veröffentlichte: üchte« (2. Aufl. 1864);
. 4 Bbe.), »Kritif der Banlint | >Gei ber Sahıeßgeitene, Reimfpiel
Bauernfeld —
a Ey ken Or Samen
u
— Leitung einer vortrefflichen
e in einer polniſchen Kreis⸗
wat.
das mufillundige Mädchen nad) Peters:
* — * an in ein a mes
us und war ein häufiger,
geſehener Saft im Haus bes dama⸗
fen preußiſchen Geſandten am ruffiichen
Hof, Strafen Bismard. Ihre Gefundheit
aber verlangte gebieterifch eine Anderung
bes Klimas, und Klara fehrte nach Deutſch⸗
laud zurüd, wo fie in Dresden ſich nie-
berfieg unb im Haus bes befannten —
ters und Kritikers Guſtav Kühne diejen
ungen und Eindrücke fand,
— fie ar um ibr fchriftftellerifches
Zalent zu en. Bon ihren Roma-
wen, bie ſich Durch äußere und innere Bor:
züge weit über gewöhnliche Niveau
‚nennen wir: »Bi8 in bie Stephe«
»Unlöglihe Bande« (1
Bater
—
— achlaß erſchienen: »Die geheimnis⸗
augen zum Stu-
bium ber Rechte m ien) unb erbielt
2. a. Stelle nn der au tele
ierung, fpäter bei der Hoffam:
——— 1829)teiber Sotteriebhretion.
Die »Pia desideria eines öfterreihifchen
Baumbach. 51
Schriftſtellers«, die er 1842 veröffentlicht
batte, waren wohl der Grund, daß er in
einer untergeorbnieten Stellung verblieb.
Nachdem er in London und Paris freiere
Staatszuftände kennen gelernt, en —
er ſich, den öſterreichiſchen Staatsdien
zu verlaſſen. Man hielt ihn durch die
Verſicherung feſt, daß Reformen im Wert
eien. In ben Märztagen 1848 ſuchte er
im Verein mit Anaftafius Grün durch feine
Popularität und durch feinen Einfluß bei
ben Erzherzog: Palatin bie — in
ruhigere Bahnen zu lenken. Die Tag und
Nacht andauernden Anſtrengungen jener
verhängnisvollen Zeit Hatten aber eine Ge⸗
birnentzünbung zur folge, fo daß er unter
anderm bie Wahl in das beutiche Reichs⸗
parlament ablehnen mußte. Seitdem lebte
ex in ftiller Zurüdgezogenheit in Wien. —
B. ift ber —— ramatiſche Dichter
r
dſterreichiſch⸗ deutſ unge. Was er
ſonſt geſchrieben bat (Lyriſches: »Ver⸗
miſchte Gedichte⸗, 1852; Humoriſtiſches:
»Ein Buch von einer Wienerin in luſtig ge⸗
mütlichen Reimlein« von Rufticocampus,
1858, Wiener Einfälle und Ausfällee,
1852; Memoiren: »Aus Alt» und Neu⸗
BWience:c.), tommt kaum in Betracht neben
ber bramatifchen Thätigkeit,, obfchon viel-
Jeicht gerade diefe es verſchuldet, Daß ber ly⸗
riſchen Begabung bes Dichters (z. B. in dem
an gedankenvollen en reichen
»Poetiſchen Tagebudh«) zu wenig gedacht
wirb. Beſonders find es feine Lu er
welchen er feinen wohlverdienten Ruhm
verdankt, und unter biefen wieder waren
und find am befannteiten und von durch⸗
idhlagendfter Wirkung: »Bekenntniſſe«,
»Bürgerlih und Romantifhe, »Groß⸗
jährige, »Die Brautwerber«, »Das Lie⸗
edpaare, ausgezeichnet burch lebendigen
Dialog undheiterelaune. Seine »Geſam⸗
melten Schriften« find 1871—73 in 12
Bänden erichienen. Später find noch hin⸗
zugefommen: das Luftipiel »Die Verlaſſe⸗
nen« (1878); ber Roman »Die Freigelaſſe⸗
nen. —— aus Kfterreich«
(170) und die Memoiren: »Aus ber
appe bes alten Yabuliften« (1879).
Baumbach, Rudolf, Dichter, geb.
23. Sept. 1841 zu Kranichfelb in Thürrin-
gen als Sohn des Hofmebifus bes Her:
4?
52
von Meiningen, befuchte das Gym⸗
nafium der Reſidenz, wibmete ſich auf ben
Univerfitäten Leipzig, Würzburg und Hei-
belberg dem Studium ber Naturmiflen:
ſchaften, war an mehreren Lehranftalten
Oſterreichs thätig und lebt jet auoſchließ⸗
lich ber Schriftftellerei in Trieft. Reifen
in Stalien, Griechenland, Agypten und
in der Türkei 5 ſich nicht bloß für
feine Studien, fonbern auch für feine
Lebensanfhauung und feine poetilchen
Pläne fruchtbar erwiefen. Gleich mit
feinem erften Probuft: Zoatorgg eine
ſloweniſche Alpenfage« 7, 3. Aufl.
1881), hat fich der junge Dichter aufs vor⸗
teilhafteſte bei folden Lefern eingeführt,
bie für Kormfchönbeit, metrifchen Wohl:
Hang und bie Romanti? einer jugend:
frif ehe Sinn haben, und dieſer
Eindrud Hat ſich noch gefteigert bei den
nicht lange nachher erſchienenen »Liedern
eines fahrenden Gefellen« (3. Aufl. 1881),
welhen nach einer Unterbrechung durch
dad reizenbe Gedicht »Horand und Hilde«
1 ein altnorbifhes® Motiv) »Neue
teder eines fahrenden Gefellene (1880)
folgten. Seine jüngften Gaben find:
SUN olde« und »Sommermärden«
( a —— it in ir
nigfeit, fri nglichfeit filr das
Nerurfäne Bilden neben ben oben ange-
führten Borzügen die Würze der Baum:
a Muſe; durch feine Gebichte weht
ber Odem des echten Poeten.
Baumgarten, Hermann, Geſchicht⸗
ſchreiderdeb, 28. April 1825 in dem
braunfchweigifhen Dorf Lefle, ftudierte
jeit 1842 zu Jena, Halle, Leip ig, Bonn
und Göttingen Gefchichte und An Iologie,
wurbe 1848 Lehrer am — in
Braunfchweig und 1850 Redakteur ber
»Reichszeitung« dafelbft, ging 1852 nad
Seibelberg, wo erinnaber indung mit
inus und Häufier feine Hi oritchen
Studien fortfeßte, hierauf nach München,
wo er an der Gründung der »Sübbeut:
ſchen aan“ beteiligt war, und beichäf:
a ich dann in Berlin mitardhivarifchen
rbeiten. 1861 warb er als Brofeflor ber
— und Litteratut an das —
technikum nach Karlsruhe, 1872 in glei⸗
her Eigenſchaft an bie neueröffnete Üni⸗
Baumgarten — Bayne.
verſität Straßburg berufen. Von zabl⸗
reichen Abhandlungen und Gelegenheits⸗
ſchriften, wie: »Partei oder Baterland ?«
1866), »Der deutfche Kiberalismus«
1867), »Wie wir wieber ein Volk gewor:
den finde (1870) u. a., abgefehen, find als
feine burdh Gränblicfeit der Forfcung
und ftiliftifche Vollendung —
ten Hauptwerfe zu nennen: ſchichte
Spaniens zur Zeit ber franzdfifchen Re⸗
volutione (1861); >Gefchichte Spaniens
vom Ausbruch ber franzöfifchen Revolution
bis auf unfre Tage« (186571, 3 Bbe.);
»Die religiöje Entwidelung Spaniend«
1875). Ferner fchrieber: »Jakob Sturm«
1876); Ȇber Sleidans Leben und Brief:
wechfel«e (1878) u. a.
aumflar!, Reinhold, Schriftfteller,
rn im Auguft 1831 zu Freibu
ohn des Philologen Anton ®. (ge ß
1876), ftubierte Jurisprubenz und beklei⸗
bet feit Jahren bie Stelle eines Kreisge-
richtsrats in Son han, Er trat 1868 zur
katholiſchen Kirche über und war 1869
ein hervorragendes Mitglieb ber babifchen
Ständbefammer, aus welcher er nach ber
Gründung ded neuen Deutichen Reichs
austrat. Ein feiner Kenner bes ee
nifchen und ie Schriftſteller,
ſchrieb er: »Mein Ausflug nach Spanien«
(2. Aufl. 1869), mit trefflichen Exkurſen
über fpanifche Litteratur und Runft;>»Don
Francisco de Quevedoe, ſpaniſches vchens
bilb aus dem 17. Jahrhunten (1871);
Gedanken eines Proteftanten«e (1868,
13. Aufl. 1869; auch vielfach überfeht);
»Meine Wege«, Selbitbiograpbie (2. Au
1870); >Die katholiſche Volkspartei in
Baben« (1870); »Tegfeuergefpräche« 2:
Aufl. 1872); »DanielD’Connell« (1873);
»Golumbus« (1873); »Kaiferkeopold L«
(1873); »Philipp IL, König von Spa-
niene (1875); »Gervantes«e (1875);
»Die Ipanifche Nationallitteratur im Zeitz
alter der Habsburger Könige« (1877);
Thomas Moruse«; ee
las Caſas«; »ꝰ John Tifher« (1879). Aug
überſetzte er Eervante®’ »DRufternovellen«
1868) und Calderons »Dame Kobold«
1869).
Baher, Robert von, f. Bi.
Bayne (ipr.bepn), Peter, engl. Theolog
HB V
Baynes - Beaconäfield. 53
und Schriftiteller, geb. 19. Oft. 1830 in
der Grafſchaft Roß in Schottland, flus
bierte zu been, war in Schottland unb
Zonbon lange als Sournalift thätig. Spã⸗
ter er ſich auf das Feld praftit theo⸗
—— Schriften zurüd, die, in Schott⸗
land und Amerifa beliebt, bier nicht näher
zu erwähnen find. Aber für das Stubium
eimer bebeutenben Geichichtsperiode ift
wichtig : »Tihe chief actors in the Puri-
tan revolution« (1878) und für englifche
Yitteratur: > from my masters:
Cariyle, Tennyson and Ruskın« (1379).
Dahnes (ipr. behns), Thomas Spen:
cer, engl. Philoſoph und Schriftfteller, geb.
AMirz 1823 zu ington in ber Graf:
ſchaft Somerfet, lebt zu St. Andrews in
— — or der Logik, Rhe⸗
und Metaphyſik an der dortigen
Univerſitãt. rüber belleidete er Amter
an ben Univerfitäten Edinburg und Lon⸗
don. ee eö=, Monatd= und Biertel-
jehesſchriften
Anteil
en ale ia
genommen; befonders wichtig für
bie Titterarifche Welt ift er al —
ver 9. Auflage ber »Encyclopaedia Bri-
ksunica«. bat Ant. Arnaulds »Lo-
igeo de Port-Royal« überjekt (7. Aufl.
und jchrieb aud, einen »Essay on
tke new analytic of logical forms«
11852).
Besconsfield cipr. bipfnafism), Ben:
ismiu Disraeli, Earl of, engl. Red⸗
ser, Staatsmann und Romanichriftitels
Bereit Sata? (hei werben and ıoel
4) n auch zwei
aure Stabtteile — als ſein Ge⸗
bartãoct genannt), gef 19. April 1881
London ; war Iteite Sohn bes be⸗
—— — Iſaak Disraeli
1848), des Verfaſſers ber >Curio-
of literature« unb vieler ähnlicher
Gammelichriften, und ftanımte aus einer
üblichen Familie Spaniens, die von dort
ker Verfolgung wegen nach dem
—— em Feen Eng:
na eien Eng-
eb hen wo — und a Ar
iRentum aten. Daß fi
Gere aus gänzlicher Mittellofigkeit zu
—— ben Stellung erhoben
Babe, iſt eine Fabel, die aller Begründung
entbehrt, wenn auch beträchilicher Reich-
tum ihm erft durch feine 1839 —
Heirat mit Mary Anne Evans, Witwe
des Abgeordneten Wyndham Lewis, er⸗
wuchs. Er war noch minderjaͤhrig, als
er die Leſewelt durch feinen Roman »Vi-
vian Grey« (1825) in Erſtaunen febte.
Später folgten: »The — duke«,
»Henrietta Temple«, >Contarini Fle-
ming, & psychological autobiography«.
Bon einer längern Wanderung im Orient
zurüdtehrend, warf er fich in das lebhaft
aufflammende öffentliche Leben feiner Hei⸗
mat. Bon dem alten Rabifalen Hume
eingeführt, bewarb er fi um die Ver:
tretung von Marylebone, einem Stabt:
teil Londons, wurde inbeflen nicht ge:
wählt. Aus jener Zeit aan: fein
»What is he?«, ein demokratiſches Glau⸗
bensbelenntnis, und »A revolutionary
epick« , in weldem er ben Tyrannen⸗
mord feiert. Man bat dem allmählich
fo Fonfervativ gewordenen Wann bies
Jugendwerk fpäterhin Icht zum Vorwurf
gemacht und es aus ber Bergefienheit ber:
vorgezogen, als er 1864 Mazzini und
al englülche Freunde bitter angriff.
Erſt 1837, in bemjelben sen, in wel:
chem er »Venetia«, eine Verherrlichung
von Byron und Saal veröffentlichte,
gerang es ihm, ins Unterhaus einzutreten.
ine erfte Rebe wurbe mit böhnifcher
Unaufmerffamfeit aufgenommen. »Die
Zeit wirb kommen, ba Ihr mich gern hö⸗
ten werbdete, rief er aus. Sie ift gekom⸗
men. Er batte fich der onfervativen Par:
tei genäbert und bildete nun mit andern
jungen und firebenden Männern die Par:
teigruppe, die das »junge England« ge:
nannt wurde, wobei man jebodh feine Ahn⸗
lichkeit mit bem Jungen Deutfchland, Jun⸗
n Europa ıc. fuchen muß. Es banbelte
Ns bier vielmehr um eine Verbündung
arıftofratifcher Elemente mit bemofrati-
ſchen, um ber beide bedrohenden Über
macht bed Mittelftanbs bie x zu bie-
ten, auch dem Feudalweſen günitige Sei⸗
ten abzugewinnen und ber Töniglichen
Gewalt eine entichiebene Möglichkeit der
—— des Gemeinwohls zuzuſchrei⸗
n. Es erſchienen aus Disraelis Feder:
»The wondrous tale of Alroy«; »Co-
4 Bere?
| urthenew generstion« ber Scairce ar Winter
Ma ; or the two nations« (1845 | Pi a —
'anered, or the new crusade « (1847). tim au Reurmker SE) Die Grin V.
m Yarlament wanbte er le mit Georg | 1572, ra SBinser meh alt Mr.
nt ———— en Se Führer | Dieradli Yinterkfcee. Die Ele war
ber Lorles, Sir Mobert als biefer | Tinderlos gebfuben Im Rekemar 1374
ſich juͤr den Freihandel er (äcte, unb trug | abermals an bie Eyige der Rzgi be-
— Sale beffen Sturz bei (1846). | rufen, Hatte der nene Miimiher einen Zei
od Ventind, Ben n Leben er | raum voll von bedestihtigen Greisniiien
e —— XUufl. 1872, deutfch 4), wurde | vor fi. Es feiex er zur erwähnt: ber
— zum Juhdrer ber Konſervativen | ber Altien bes , bie
und {m Februar 1852 ward er :
um ——— Diner us — llamierung der⸗ ala
Eate machte er noch einen ver⸗ | Kaiferin von (bei weißer Ge⸗
— ten Verſucd. um Schutzzollſyſtem | I bie i
udedren. Seitdem bat er ihm ent» | würde von Dißraeli angenenrmeen werzbe),
—8 iin Rücken gekedrt, und von neu⸗ bie Unruhen in Boenien umb ber Herze⸗
aan Gerfedtern m dlefe8Gpftemd an dar unb fomit bie ganze, für
Sri a eng für — stalihe
RAR rinteit, lich er niſch :türfifche Krieg,
—8 oh ne eorie« . > —— — der
wur ihn niernale ſchwer, neue Sta ‚ ber Krieg in A
—XXX — uf bie nun fol an —— ber —*
Aa.de nude politiiche Thätigkeit | niſchen Republik (Transonal), der Zulu⸗
—X din Miniſterlum, bald als x. Die Neuwahlen für das britifche
Yu bt at rtei, iſt hier nicht | Pa im Frühjahr 1880 brachten
—XRX URSIGRdEN. in nur zu erwäb- | eine dem Grafen B liche Mehrbei
wa URN ta Nebruar 1868 zum erften: | unter Glabftone, und jener mußte ⸗
8 en Nut wutbe, aber (dom | rein, nadbemet beine Zeilder Ratio
KR ÜNIEA u ‚ Mel und b buch
War al vad der Liberalen erſetzt von ber Kön ofienbare warme Werts
WA. Autumn er Wuße erbielt, fich en erfahren. In der neuen unfrei⸗
vera Antaieı UntdAtigkeit auf rein littero- en Muße hat er noch einmal, in
WX In wieder bem Schaffen zuzu⸗ Bein Alter. einen politiihen Roman
Wenden WMaldelich IN auch In bem neu: | fchrieben: »Endymion« (1880), wel
ehtitnnbenen Woman »Lothalre (1870), | inbeffen nur einen teilweifen batte
N Kann anf dae Öffentliche und Vor⸗ | und wahrfcheinlich mehr un bes Berfafiers
Räende derufibend Die — als des Buches willen Aufſehen ervegte.
vanlte Di — jungen, Aberau
a en Mawhgmule of Bute zum Katholtzisr Begraͤbniſſes in ber Weftminfterabtei
nina nern: Anthalljihe Peofelptenmacherel | war von ihm teftamentarifch abgelehnt;
aut der einen Welle, vevolutlondre Gchelms | er wurbe, body unter Iebhafter Teilnahme,
hin; aut Der audern und durch beide bie | in bem Beinen Kir San von Hughenden
uk der anederdten — De Ben, an ber Seite feiner Gattin beftattet.
\ gu bilden das Thema | den Wunſch ber Königin beichloß bas Bar-
U CN N er oc Denkmal gu
weg an Wurdigung nicht | Tament, eig ni
N . Wan ea auch kaum mehr des flürs | einer Mi
Bau — vu der Ingendwerke de6 | errichten. Sehne — ee iemen —
nekonnte. Ede er | derholt in Gefamtausgaben. Vgl. Mill,
DEN un Ua 9 ar au! Di the author, orator andstates-
der Grafſ— a ae Life of Lord
u Guten wurde ibm | B. (1 );G.
Fa
Beattie
Beattie (ir. bipit), em engl.
Arzt und Schriftfteller, ge ‚ gboren u Dalton
in ber ſchottiſchen Grafſchaft Dumfries
hald nach erg biefes Jahrhunderts,
lebt in London. dierte auf der Unt-
verfität kun und fette dann feine
Studien in frei talien und
Se
e eriwähnen wir von
: »The residen German
); »The pil-
aldenses«
fear je va e fl 1850,
.) —
Kamine, 1849 zum Hofmarihall und
t die
3
a ale Bunbesta Sgefanbter; een
er in ben, neuerbings
MH, veröffentlichte eine Bio-
schfiichen J— ers Thomas
v. Bere, ar), bie hiſtoriſchen
ubertusburger Friede⸗
nn en Au von Wei⸗
»Anna Karl
und kein ie (1879, ⸗ Dbe.).
—————
ur Rouffeau be, fr aterbi
R ren im Juni 1603 ala 553)
Remponiften Amedee de B. (geft.
Gehen te nachdem er chiebene se
Tleibet — 48
en
rn . Ab⸗
der ſchö⸗
— er ſich ins Privat:
leben zurüdijog. Er hat die franzdfifche
.| zur Bühne
Eltern, | terbarfteller, Iogar neben einer
— Bed. 55
Bühnenlitteratur feit 1848 mit einigen
dreißig Werken ber verfchiedenften Gat⸗
tung bereichert, von denen wir als bie
bebeutendern anführen: »Le Iys dans
la vallde«, Schaufpiel a nad) dem
gleihnamigen Roman Balzact; »Les
piöges dorese«, —— (1 ); ferner:
»L’6cole d Drama in
1 en (1858);
&
'oncle ame
u Bilbiierß
in Paris
lerei, trat dannı
aa,
ine dbramatifchen Si
— ———— »Robert Bruce«
»Leo
er Abencerrage«
2c. find der er Haffiicen Schablone
—8 Ge or Du. 187
widmete fich Anal ber
ber und erzielte als
große ( Erfolge.
tun
en
Sir * IFett und hatten nur einen mäßi
olg. — Sein Sohn Leon B., geb. 1829
ei Baris, Pal: fi ebenfalls Dem Theater
und ber Schrijtfiellerei gewibmet. Er be⸗
en [gen 1855 die Schaufpielerin Rachel
tete | auf ihrer Reife nach Amerika, worüber er
»Bachel et le nouveau monde« (1856)
veröffentlichte.
Bel, Karl, — eb. 1. Mai 1817
aa in Ungarn 9, April 1879
Wien; war ber Schn eines jüdiſchen
Kaufmanns, wurbe jedoch nach reformier⸗
tem Ritus getauft und beſuchte in Peſt,
wohin ſeine Eltern überſiedelten, das
Gymnaſium. Das Studium der Medizin
in Wien unterbrach er bald, um in das
Geichäft feines Vaters einzutreten, verließ
aber auch biefeß wieder und mwibmete ſich
in Leipzi be Philoſophie, — Litteratur
und der —8 Sein erſtes Wert: »Nächte.
Gepanzerte Liebere, erſchien 1838 und er
en ee. dann —— im der
n Jahr: > ahrende e, im Jahr
darauf: »Stille Lieder« —
Trauerſpiel »Saul«. Die Frucht a
einjährigen Aufenthalts in Veit (1842
56
bis 1843) war ber prächtige Roman in
Berfen: »Janko, ber ungarische Roßhirte.
Bon Peſt wandte fih B. nad) Wien, wo
er viel mit Lenau verfehrte, und 1844 von
bier nach Berlin. Das Jahr 1848 vertrieb
ihn von dort, und erſt nach mehrjährigen
Wanderleben Tonnte er feinen bleibenden
Aufenthalt in Wien nehmen. Seine »Ge⸗
fammelten Gedichte« (1844) wurden von
ber Zenfur verboten. Weiterhin erichienen
1 — der vom armen Mann« (1846);
»Aus
lorosa« (1853) und »Sabwiga«, eine
Gerihlung in Verſen (1863); zulegt die | Ra
ihtfammlung »Still und bewegt«
(1870). Seine legten Lebensjahre waren | Abe
durch Krankheit getrübt, und er brachte fie
in völliger Unproduftivität bin, mit fich
und feinem Geſchick habernd. Er Hätte
Größeres leiſten fönnen, wenn bie Aus:
bauer im Arbeiten feinem Schaffengbrang
Er ee re. Trotzdem ift 2.
ein bochbegabter Dichter. ine Lyrik
san fi) durch Melodie ber Sprache,
ilderreihtum und Reinheit im Ausdruck
und Kunſt der Schilderung aus. Ihr
Saat erreicht fie in >Santo«.
eder, 1) Auguft, Dichter und Ro-
manfchriftfieller, geb. 27. April 1828 zu
Klingenmünfter in der Pfalz, mo je Va⸗
ter eine Lehrerſtelle bekleidete, erhielt ben
erſten Unterricht im Proghmnaſium zu
Bergzabern und Gereitete Koh durch Pri-
vatſtudium Beſuch der Univerfität
vor. In Münden pbilofophiihen und
hiſtoriſchen Studien fleißig obliegenb und
jest ſchon einflußreicher Mitarbeiter ber
anne »Allgemeinen Zeitung, bie
er mit politifchen, Eritifchen, Funftgefchicht-
Iihen und litterarhiftoriihen Beiträgen
verſah, übernahm er 1859 die jelbftänbige
Leitung eines politifchen Blattes, das bie
Snterellen ber großbeutich= liberalen Bar:
tei Süddeutſchlands vertrat. 1868 ließ er
fi, veranlaßtdurch feinen Berleger Janke,
in Eifenach nieber und fiebelte 1875 von
hier nach Landbau über. Mit Ausnahme der
erften Publikation: »Jungfriedel«, einer
ang (1854), bewegt
fih B. ausſchließlich auf Dem Gebiet bes
Romans, aljo ber Brofa; doch würbe je:
nes Gedicht in feiner Tieblichen Friſche,
eimat« (1852); »Mater do- |
Beer — Beecher.
feinem kecken, — — Humor und
rer melodifhen Tonfall genügen, dem
erfafler einen hohen Rang auf bem
bichterifchen Parnaß einzuräumen. Unter
— — Romanen (eine Samm⸗
ung >
»The
ichaftlichen Zeitfchriften thätig. Er ſchrieb:
»Scientific London« (1874); »Adven-
tes Auffeben.
Bedeit, |. U. Bedett.
Beimann, Diatbilbe, |. Raven.
Bede, Cuthbert, f. Bradley.
Beecher (ipr. biptih'), Hency Warb,
ber bebeutendfte anal Amerifas,
geb. 24. Juni 1813 zu ithfield in Connecti⸗
cut, ftudierte T ie zu Cincinnati unb
wirkte feit 1839 als Prediger einer klei⸗
nen Gemeinde im Weiten Amerikas. Seit
1847 ift er Prediger ber Plymouthkirche
in Brooklyn. B. rebigierte mehrere Jahre
bie Wochenfchrift »The Independent«
und ließ jpäterhin die dafür geichriebenen
Artikel in einem Band unter bem Titel:
»The star papers« (neue Aufl. 1873)
erſcheinen. Außer einer großen Anzahl
Predigten und der Novelle »Norwood, or
life in New England« (1867, deutich
1871) veröffentlichte er: »Lectures to
oung men« (neue Ausg. 1879); »In-
us and idleness« (1850);. »Life
thoughts« (1858, deutjd) 1864); »Royal
Beecher⸗Stowe — Beesly.
truths« (1864, deutſch 1866); >» .
and ears«, ‚Freedom and war« »
lectures on preaching« und hir of
christ«< 1er) B. ſchreibt Äußerft Far | >»
und anf , fein Reihtum an neuen,
— —2 che gerichteten Gedanken iſt
Deecher⸗Stowe (ipr. bihtſch'r⸗ ſſtohd,
—— amerikan. Schriftſtellerin,
aſſerin von »Onkel Toms Hütte⸗
—— fter des vorigen, geb. 14. Juni 1812
fielb in Eomnecticut, feit 1836 mit
Denn Beofeflor ber Theologie, Calvin.
Stomwe, verheiratet, beichäftigte fich in
igren Mußefunden eifrig mit —85
— Arbeiten und veröffentlichte 1843
igr exſtes eek Skizzen und Erzaͤhlun ei
uch unter bem —— >
— (neue Ausg arm
mter una — 4 —8*
Roman »Uncle Tom's ca-
— fe nel te traurige Lage ber
orbamerifa in ergreis
— wenn (Sißbert, erichien 1852, und
Re als neun Monaten war über
n Eremplare davon verkauft.
es Bu wurbe in beinahe alle lebenben
—— überfett und hat in Amerika we⸗
ee h zur bj chaffung ber Sklaverei bei-
nr ben das Werk
er zu — = eine Miftreß
Sanman mit bem Gegenroman »Aunt
Phillis’ — egen al ———
einen
Crane < iu u ihrem Bud veröffentlichte,
in rk ie die Wahrheit der dort be:
baupteten Thatfachen nachzuweiſen juchte.
= une ie bes »DOnfel Tome
bes Joſia iah fon, wie er eigent-
* hieß, erſchien 1879 in Boſton. Die
—— es 1853 Europa und
mit Ehrenbezeigungen
—— *. cht a Reife er:
ſchien das zwei nbige Wert »Sunny
— of foreign lands« (1354)
Seit jener Zeit i fie it litterariich ſehr pro⸗
— = en ine Weg
dier1 N. ee FR
« ‚»My wifean
I« ad ), > 2 1d town folks« (7. Aufl.
97
1871), eine meifterhafte Schilderung der
religiöfen Gefühle und Gedanken der Neu⸗
engländer im vorigen Jahrhundert, und
he true story of Byron’s life« (1869 )
ihnen wollen. Letztere Schrift, in
welcher fie Byron eined verbrecheriſchen
Umgangs mit feiner Halbjchweiter Au⸗
gufta beichulbigte, rief nad) ihrem Erfchei-
nen einen gewalti gen Sturm ber Ent:
rüftung gegen die Verfafierin hervor, den
fie duch die Brofhüre. »Lady Byron
vindicated«(1869) vergeblich zu beſchwich⸗
tigen juchte. Ihre Gedichte, die mehrere
nde füllen, find größtenteils religiöfer
Natur.
Beer, ar Gefchichtichreiber, geb.
27. Gebr. 183 1 zu Proßnig in Mähren,
6 | fiubierte 1849 —51 zu Berlin, Heidelberg,
t | Prag und Wien, befleibete Lehrftellen an
verſchiedenen Anftalten Oſterreichs, zuletzt
an der Handelsakademie zu Wien, und iſt
ſeit 1808 ordentlicher Profeſſor der Ge:
— an der techniſchen —* ſchule da⸗
ſelbſt. B. war auch politiſch thätig, na⸗
mentlich auf dem Gebiet des Unterrichts⸗
weſens (unter Hasner und Stremayr
Mitglied des Unterrichtsminiſteriumso),
und iſt ſeit 1873 Mitglied der Wiener
Akademie. ALS Geſchichtſchreiber hat er
fih namentlih um die Zeit Maria The:
reſias und von I IL verdient gemacht.
Wir heben von jeinen Werfen bervor:
»Geſchichte des MWeltbandelse (1860,
Bd. 1); »Die Fortichritte bes Unterrichts:
(ir in den Rulturftaaten Europas«
7 ff.); »Die an en
ger, ; 2Jo⸗
— Ropoid T und Kaunib; ihr
Brieftvechfel x.«e (1873); »Friedrich U.
und van Swieten; Beitrag zur Geſchichte
der eriten Teilung Bolend« (1873);
»Leopold IL, Franz HI. und Katharina
anz
von Rufland. Yhre Korreipondenz xc.«
(1873); >Die Finan a D fecreidhe im
.)19. Jahrhunderte (1877) hn Jahre
öfterzeichifeger Politif 1801. 10« (1877);
»Der ——— Oſterreich⸗ Ungarns
ſeit 1868« (1881).
Beeslylipr.bigem), CbwarbSpencer,
engl. Hiftorifer und Philoſoph, geb. 1831
au ham in ber Grafſchaft Worcefter,
e30g bie Univerfität zu Oxford und beffei-
58
bet jeit 1860 bie Profeſſur ber he
am Univerfity College zu London
einer ber tbätigften Bertreter ber —
ſchen Philoſophie, für welche er in zahl⸗
reichen kleinern Sri ten eingetreten ift.
In Verbindung mit Bridges u. a. Tieferte
er auch eine — von re 70)
stem of positive ws Ari
Sein Seubtjßtißes ift: —
e, Clodius and Tiberius« (1878), | ft
worin vom bemofratifchen Standpunkt
aus von biefen Männern — eres
Bilb entworfen wird, als gewöhnlich ber |(
—3 iſt. An Arbeiterbeivegungen hat
vielfach beteiligt.
— Nikolaus, — Dichter
nb Schriftſteller, geb. 13. Sept. 1814
Ai Haarlem, ftubierte Theologie in Reiben | >
Sir lebt ſeit 1854 als ae er und u
feſſor zu Utrecht. Seine erten Ge
in ben »Muzen« (1834), ferner ur de
g«<, »Ada van Holland« u. a.
find von VByronſchem Weltſchmerz erfüllt;
bedeutender erſcheint er in ben vortreff⸗
lichen Lebensbildern, nr er - an
obscura« unter bem il de⸗
brand — öfter — te. &8
find teils Novellen, wie: »Die Familie
Staftofe, »Die Familie Kegge«, »Gerrit
Witſe«, teils ilderungen bollänbdifcher
Lanhjchaften und Mundarten, fen beob | v
tet unb mit Laune ge — hrieben. Seine
fo > Werte teils ———
Kate; ten; doch ten ch eini N erh ke
gten; auch einige amm⸗
Lungen en erfchienen noch: »Korenbloemen«
3) und —& edichten« (1857),
Ki bem Sturm und Drang ber Fugen
ker gegenüber milden Frieden at-
men gemeinem —A ſteht B.
—E * ſeinen Zeitgenoſſen oben⸗
an, und ſeine Proſa la gi ei ſter einer
fernigen unb babei Schreibart.
Seine poetiſchen Bee nn gefam-
en in 3 Bänben 1873— 5 (neue Ausg.
Belcifowsti, um, poln. Schrift-
fteller, geb. 1839 zu Krakau, abſolvierte
15 bie philo opfifce Zafullät ber dor⸗
tigen Univerfität und wurbe im nächften
38 dr auf Grund ber Habilitationsjchrift
ber >Die Stellung Reis in der polnifchen
hat B. —
Beets — Belgiojoſo.
Litteratur und fein Verhältnis zur Res
forme zum Dozenten ber polniſchen Lit-
teratur an ber Warſchauer Un fität
ernannt. 1868 fiebelte er in berfelben
Eigenſchaft nach Krafau über, wo er 1870
auch Mitglied der Afabemie wurde gegen
wärtig wirft er als orbentliche cofe or
ber polnifchen Kitteratur an niverfis
ii u neh ALS dramatischer Schrift-
eller tg er — aloe Richtung.
u den betre ablreihen Dra=
—— Ben Adam Tarlo«
- ur (IST 7 —
(1875); "fanezonkadi Rimii«(1873):
Windyslaw Warnenesyk« (1877) unb
w Warnenczyk«
»Przysiega« (1878). Geringern An⸗
lang farben feine Sittenromane, als:
‚Di honorowy«(1872),»P <
(1872) x. Bon größerm Wert find feine
litterarhiſtoriſchen Schriften: »Bomantik
przed Mickiewiczem«, »Konrad Wallen⸗
rode, »Guſtav und Wert <, »Die pols
nice — des 19. Jahr unberio. x.
nz 1 lgiojoſo (m. — ——
rſtin von, ita riftſte
.Juni 1808, geſt. 5. —
ĩanb war die
nimo o von Zriv — ſeit 1824
ermählt mit dem Fürſten Emilio von
Berting — be — — oe bie
taliena bege nahm jie an
—— leidenſchaftlichen Anteil, ver⸗
trat mit delete die Sache ber
litiſch Kompromittierten
nad Unterbrüdung bes Auffa in der
Romagna nad Paris, wo fie einige Zeit:
ſchriften —— — us zum Sam⸗
melplatz von Eelebritäten madte. 1848
nad a a zurüdgefehrt, wirkte fie —
und That a eifrig für bie
— Erhebung. Sie e te auf
eigne Koften ein Briten, begab fich zu
Kran 1849 nad) Rom unb * nach
me der Stadt durch die Franzo⸗
je no bem Drient zurüd, bon wo fie
erft 1856 nach Italien zurüdfehrte, Ihre
»Souvenirs d’exil«, zuerſt im »National«
erichienen, machten damals die Runde
durch alle europäijche Blätter. Nach fur
zem Aufenthalt in Stalien ließ fie fi
Belmontet — Benedir.
don neuem in Barid nieber, wirkte ſeit
1858 energifh für bie Pläne Cavours
—— der fie Ihlter nad Luck
> m er na
—— Bon ihren Schriften nennen
wir: »Essai jr Rn Bde: du —
— — anonym);
Tee, tsturco-asiati asiatiquese(1856,
2 Bbe.); »L’Asie mineure et Syrie«
(2. Au OO: »Scänes de la vie tur-
he Ne de la maison
voie
Barcic (i860. Louis, fr —
= und Bubl a geb. 26. kan 1708
rio; wibmete Mh Kl mir ber —— *
— —— —7— — Litteratur über und
(mit meh) Im Dean |
Be ter das Trauerſpiel »Une fäte de
€ alte bas damals über
verpefen iR. Sn er Hge made er
en i n olge machte er
I ve als leidenſcha En ige Fr
bes Rapoleonigmus von fi zeben, für
befien Verh ie ac ale hi I
ermüblih a
unter Dan Aalen ſelbſt Ve een . ezit
emen
Tarn⸗et⸗ Garonne wirkte Nah bem
Rapoleons TIL verfuchte er in ben
von 1876 umjonft fein Glüd
unb — ſeitdem nicht wieder vor der
Offentlichkeit.
Belst (im. ee — Pac franz.
RT Bor
Jufel € bie e Race
unterna Rei nbI ba
—— —— —
vorüber;
se Testament —F sa
1859), Su ber wigigften Komödien ber
ie mehr ald 200mal Binterein:
ander aufgeführte mit Einem Schlag
einen Namen. Eine Reihe andrer Dra⸗
sen, wie:»Unsecretdefamille« (1859),
»Lesmarisäsystäöme« (1862), »Lesin-
differents« (1863), »Le ar du Mon-
sieur Jouanne« (1865) u.a.
ohne freilich auch nur annäber
fe Yes) un: | in
A een In
59
Beifall zu n. Biel glüdlicher war B.
auf eräh m Gebiet, — leiber
fein Talent Sal in bie —
Abwege geriet und, wie —
— »La femme de feu« 18)
(1873), zur wibermärtgften Pornogeo
,‚ jur wibe en ra⸗
phi — Anſtãndiger ſind: »La Ve-
nus de Gordes« — Daudet, 1867),
»Le drame de la Rue de la Paix«
(168), > »L’article 47« (1870), ſämt⸗
ich auch auf bie — — ferner:
»Lesmystäres du grand monde«, »Les
baigneurs de Trouville«, »Madame
Vitel et Mademoiselle Lelivre« und
»Une maison centrale de femmes«,
welche vier Titel fi) auf bie vier Bände
eines geraisen Romans verteilen (1875
bis 1876). B. hat auch A. Daudets Ro⸗
man »Fromont jeune et er aind«
plump, aber effektwoll für bie Bühne be:
arbeitet,
Benebiltew, Wlabimir, ruf].
fer, geboren um 1810, gef. 26. Aprıl 1 *
ersburg; wurbe im Kabettenforps
au Peteröburg erzogen, — ne et
ing fpäter zum
| Seins Gebiäte, ns —* ——
41856 in 3 Teilen erihien, zeichnen ſich
vorzüglich durch tiefe —55 — der Na⸗
tur und ——— dieſelbe aus; am
populärften wurden nter die Dichtun-
gen: »Die brei Geftaltene, »Der See« und
rn ae
f Zuitfpielbichter
| Be Schriftſt 1. Jan. 1811 zu
Pe ar dafelb 26. Sept. 1873;
fuchte bie Thomasſchule feiner Baterfladt,
ing aber nach Abfolvierung berfelben ftatt
auf bie Univerfität auf das Theater und
eier ae a ae
aft) ın einer Anza
Städte als Schaufpieler El Dadurch
wurde der Trieb zu dramatiſcher Bro,
duktion in ya tege, und gleich fein erfter
abet: » Das bemoofte Haupte, war ein
ge lücklicher und en end für
— nft. Denn B. trat nun
von ber Bühne zurüd, um ausſchließli
als bramatijcher Dichter zu wirken. In
einen »Bilbern aus bem ipieler:
leben« (1850,28be.) ſpiegeln ih in gemũt⸗
60
lich⸗heiterer Weile feine eignen Erlebniſſe
auf jener Laufbahn. Wir finden hierauf
B. als Dichter und daneben ald Zeitungs:
rebafteur in Wefel, 1842 in Köln (Hier
mit Vorlefungen über Goethes »Fauſt«
beihäftigt, die großen Beifall fanden),
1844 in Elberfeld und bald Darauf wieder
in Köln, beivemal als Theaterbireftor. Zu:
gleich eröffnete er bier einen Winterkurſus
von a über deutſche Litteratur
und wurbe als Lehrer für Litteratur und
Deklamation an die bort beftehende Mus
fiffhule berufen. Sein Bud >Der münd-
lie Vortrage (1860, 3 Bde.) ift eine
Frucht legterer Thätigfeit, und bag ſpäter
———— ähnliche Wert »Das Weſen
deutſchen Rhythmus· (1862) reicht in
feiner Geneſis wahricheinlich auch in jene
eriode zurüd. 1855 als Intendant des
tabttbeaters nad) Frankfurt a. M. bes
rufen er er diefe Stelle 1859 nieber
und bega ſich wieder nach Köln; von
1861 an lebte er in Leipzig, ſtets produktiv,
aber in feinen teten = ren leidend und
in ökonomiſch gebrüdten Verhältniſſen.
B. ift einer ber fruchtbarſten und wualeid
talentvollſten beutfchen Luſtſpieldichter,
und hier liegt der Kern ſeines Weſens
und Wirkens. Was er ſonſt verſucht hat
auf belletriſtiſchem Gebiet — ſeine Schau⸗
ſpiele: »Mathilde«, »Aſchenbroödel«, »Der
alte Magiftere, »Die Sklaven«, »Vater
und tere ⁊tc.; der Roman »Die Land⸗
ftreihere (1867); das Igrifchsepifche Ge:
bicht >Die Mutter. Bilder aus bem Ne: |
ben« (1867) ; die »Solbatenlieder« (1870)
u.a. —, kommt neben feiner Bedeutung
als Luftfpielbichter gar nicht in Betracht.
Diefe Bedeutung liegt in erfter Liniebarin,
daß B. durch und durch ein deutſcher Dichter
iſt, d. h. deutſches Leben und deutſche Art
ſchilderte, zweitens aber in der glücklichen
Erfindung und der geſchickten Kombina⸗
tion, weniger im Dialog, dem man oft et⸗
was mehr Rointe und Schwung wünſ
möchte. Die Mehrzahl feiner Luitipiele
verdient das PBrädilat »gut«, manche ſo⸗
gar die Auszeichnung » vorzügliche; wieder
andres ift mittelgut, aber gefund find alle.
Sie erſchienen gefammelt in 27 Bänden
er eine Auswahl unter bem
itel: »Hanstheatere (8. Aufl.1820). Zu
Benes — Bennett.
ben beliebteften gehören: »Doktor Weipe<,
»Der Stedbriefe, »Der Better«, »Die
—— »Das Gefängnis«, »Der
törenfrieb«, »Die alte Jungfer«, »Die
zärtlichen Berwanbten«, »Der Wilblinge,
»Das Stiftungsfeſte und das zwiſchen
Luſtſpiel und Schauſpiel in der Mitte lie⸗
ende »Bemooſte Haupte. Nach ſeinem
od erſchien noch das Werkchen »Die
Shakeſpearomanie. Zur Abwehr« (1873),
das ben britifhen Dichterheros freilich von
einem allzu befchräntten und nüchternen
Stanbpuntt aus beurteilt.
Bene (ipr. -neih), and tichech.
Novellift, geb. 27. Febr. 1849 zu Trebiz,
lebt zur Zeit als Kaplan in Klecan bei
Prag. Er kultiviert mit entfchiebenem Er-
folg die hiftorische Novelle; feine Schreib-
weile, vol Kraft und Anmut, bat ibm
allgemeine Beliebtheit erworben. Eben er:
Icheinen zwei Sammlungen feiner Werke:
»In ber Diorgenröte und dem Glanz des
Kelches« (15. Jahrh., 2 Bde.) und Auf
dem zung (17. Jahrh., 2 Bde.).
Bennet, Silvia (mit ihrem eigent-
liden Namen Olivia Levifon), dän.
Noveliftin, geb. 30. Juni 1847 zu Ko⸗
penbagen, wo fie noch lebt. Nachden fie
eine Zeitlang mit Fleinen gefchichtlichen
Kompilationen für bie »Historisk Tid-
skrifte beichäftigt geweien, gab fie unter
dem Titel: »Min förste Bog« (1874) ihr
»erſtes Buche, eine Sammlung von No⸗
— as die eine re bensan:
ung und ein angenehmes Erzäh⸗
lungstalent befinden, nur im Stil etwas
ekünftelt find. Bon biefer Zeit an er
Üienen in Beitfchriften öfters Novellen,
von benen fie vier mit einer fünften un⸗
ter dem Titel: »Gjäringstid« (1881) ver⸗
einigte. Jiren Anſchauungen und Hr
Geſchmad nad) gehört fie ber realifti m
Richtung an, welche feit der Mitte ber
70er Sabre in Dänemart Fuß gefaßt bat.
Bennett, William Eos, engl. Dich:
ter und Sournalift, geb. 18%0 zu Green:
wid, Sohn eines Uhrmachers, lebt in
London. Seine eriten Gedichte lieh er
1843 und 1845 nur zur Privatverteilun
bruden. In die Öffentlichkeit trat er 1
mit »Poems«. Es folgten: »Verdicts«
(1852); »War songs« (1855); »Queen
Benoni — Berg. 61
rd svengennce, andotherpoems«
; »Songs« (1859); »Baby May«
1861 : »The worn wedding ring«
1861); »Our glory roll, national
: (1866); »Songs for sailora«
1572); »Songs of a song-writer«
(1876); »Sea songs« (1878). Diehrere
diefer mlungen baben wieberholte | er
— — in Roulee » Brit
— in Rou ri
(1862), und eine neue Geſamt⸗
— ſeit 1875 in Lieferun⸗
gen. Es finden ſich darin viele ſangbare
unb auch in Mufik geſetzte Lieder. 1867
veröffentlichte er »Proposals for contri-
— to a ballad history of Eng-
‚ und biefe Schrift bat nach kn:
IS: t Arbeit zu einem für ben Litte⸗
riker bedeutenden Werl neführt:
en Ben & ballad —
and the states sprung from
her< (1879), Bon einer italienischen | E
Uuimerfität wurde ihm bie Doftorwürbde
verliehen.
ren, J. Ruffi
, Therkie e Bfeudonym für
Marie Therzie „und: aa Ro:
mankchıri ‚geb. 21. Sept. 1840
— (Seite — begann
mi Arbeiten über bie englifche
* eh —— 7 ss
tlichte »Journal des
Dibats «ihren erfienDriginalroman: »Un
divoree«, dem fie Aa andrer nad):
folgen Tieh, bie ih Hiunlich durch gewähl
ten Bortrag, dis bengebung unb
faflerım — — ſte Achtu —
a nſie ng e
ben. Ea find: »La vocation de
(1873), >Une vie mangude« (1874);
— eg de Job« (1875); »Un chäti-
de saulißre« (1876);
ee al »Unremords«
een
anzo e3
bie Sri {een
n 1879 mit einem
Fa Sieg: munb, ungar.
— tn en
en un
B. ge
birt zu den en neuern Dihten
en und der Ber: | Schw
Ungarns. Seine Gedichte erichienen un:
ter bem Titel: »Osszes Költemönyei«
(1851), feineRomane und Novellen 1856.
Bon feinen Luftfpielen fanden »Vigjät£k,
Köbör Istök« (1840) und »Követvälasz-
tage (1843) befonbern Beifall. Auch als
al Der Jugendſchriftſteller war
— n Bruder Wladislaw,
ne6, 1 bat Ni als Humerift und Ro-
manfchriftfieller ebenf einen Namen
cht. — 2) Sfolt, ungar. Schrift:
he, Sohn von. 1) geb. 4. Sept.1848
zu Komorn, gege a Profeſſor der un:
ER Ritteratur an her Peſter Real:
Fa e, bat feit 1870 — Erzählun-
gen veröffentlicht, in ich ein unge:
wöhnliches Talent pfychologifcher Darftel-
lung und realiftifcher Sc iberun fund:
gibt. Wir nennen: »Beszelyek« (1871);
(Ham: DEE 1872); „Elan übel:
oman, ZoK« eit
—B der Kisfaludy⸗
— —
18, vᷣo. F. (Pſeudonym für Otto:
kar — —
ner Theaterdichter geb. 10. Okt. 1833 au
Wien, betrat die Beamtenlaufbahn,
diefelbe aber bald auf, um fi gan
Litteratur zu wibmen. Cr | rieb 854
u erfied Stüd und ließ jeitbem weit
ber hundert andre nachfolgen, von welchen
nit weni rer über hundertmal gegeben
wurben. Zalent, nicht waͤh⸗
leriſch, aber Au räftig, ift er eine Art
Wiener Solboni, der namentlich bie un⸗
tern Boltsfchichten und eher kennt und deren
Köagberitem ig zu Köildern wei.
ee un itz 3 i wei
—— barahn ſich oft ſo
rn baß felbft Berliner Bearbeitun-
gen feiner tüde durch Kaliſch einen
— Erfolg hatten. ie her⸗
vorragendſten find: »Wiener Dienftbot'n«
in Berlin als »Berlin, wie es weint und
te gegeben), Einer von unſre Leut'«,
»Die — »Die alte te Schach⸗
tele, »Verlaſſene Rindere, »Die Probier:
mamf ſelle, »Der lebte Rationalgardift«,
>Das Mäbl ohne Gelbe, »Der beuti
Bruber«,, »Ein — a den ea
»&ine refolute Perf an
bs tele Bla, Eritfde tatfehe,
fien Stelle 1862 ber illufirierte
is trat.
2 —A Sqhneider, Lina,
er Ta ae
Schriftiteller, er 17% on ne
als Beamter 873 im —
Sein Hauptwerk * — Luſtſpiel »De
Neven« (1838), womit er größtes Auf:
fehen, ja die Hoffnung auf Neube
* niederlãndiſchen Dramas erregte; ge:
ngen Erfolg batte er N tere,
ebr ol ch gebalt Stüd »De
Sims (1841), was ——
nendichtung ganz zu agen ine
Samml m ac 1843,
3.4 1863), läßt ihn als würs
digen Schüler bes Dichters Staring unb
a fernigen Schriftfteller erkennen.
us, Heinrich, Ka bunb
Saufen! im ges ber De e, geb.
3. Mai 1797 zu — erhi ünfer, War- Is
dung auf ben Schulen in
burg und Berlin, warb 1816 Ing euieure
geograph im Rrieggminiflerium 4 zu Ber: | bas
iin und 1824 Brofefior ber angewanbten
Mathematit an ber Baualabemie bafelbft,
eine Stellung, bie er bis 1855 innehatte.
* feinen fotograt artographifchen See ne
runter ber ar yfika⸗
(er Atlase, 1650)
mandherlei von * ——— pe⸗
riodiſchen Werken geographiſchen In⸗
halts hier abſehend, erwähnen wir von
nen ‚Den allen Schriften als bie bebeus
a Länders und Böl-
5 Bbe.); »Die
balls· (neue Ausg. 1862,
2 Bde.); »Landbuch ber Mark tanbens
burge (1853 —56, 3 Bbe); »Sanbbud)
—— (el Hunder wi
>» nd ſeit hundert s
1859—62, 5 Bde.);
(
ichte der Stabt Stettin« (1875
187 Bde.) und »Sprahfchak ber
Saflen« (1878 ff.). Sein —
mit Arch aa erfchien 1863 ( io
Di —— 6. Ge dl 181 Tu6 (
ichter u Gran m
als Sehn eins terte
ae
ai 1835 in Upfala, wurbe 1 Lehrer
ber böern
fe in Wisby und unter⸗
) und ben | och
Bergh — Bergfde.
nahm mit Staatsunterftüung eine Reife
nad Dänemark, Deutfchland und Frank⸗
reich. 1859 zum Reftor bes Lateinifchen und
ber —2 — no ae in Wisby
Re machte — Sn bi ben
0 ener en zur
Sottlandz und wurde in bemjelben Sr
Mitglied bes Lanbstings von Sottland und
lied ber Alabemie ber fchönen Künfte
und Gefchichte für Altertümer. Als Stu⸗
dent ſchon Hatte B. bie — Auf⸗
merlſamkeit durch feine Dichtungen auf
ſich gang, fowohl — mr erdkere
Gaben: »Bröllopet
Doc, eit auf — und 353
6 Haralds Grabe«), welche von der
chwediſchen Akademie preisgefrönt wur:
als durch bie — Stüde, bie
er dem von ihm mit Malmftröm heraus⸗
— Kalender »Linnaea borealis«
1340 u. ne) einverleibte. Gleich A
a er »Upsala och dess nejder« (>
es und mgegenb«, 1842—43) A
fpäter in > Upsala minne« (1848)
umgeänbert wurbe. Nach feiner Nieder:
If ‚in un redigierte er »Gotlands-
läns « (1849-58), arbeitete den
Zert au bem Brachtwerf »Visby itaflor«
(1 aus un In: Sorgen geografi
historis samm gan-
dras« (1870, Ex — 1 2 erfcheinen.
Sen te lüngfe 2 — find »Skildringer
dom« (1874), in
an 1 Bearbeitung — ich vorzüglich in
ben Geiſt der Jugend zu verſetzen wußte,
wie überhaupt Klarheit ber Anſchauung
und Kell % Form ſich in feinen poetiſchen
wie profai Des — harmoniſch
sn bän. Novellift
unb se re br. 1835 zu
Kopenhagen als Sohn Ei miniftrators
Ber eu * Porzellanfabrik. Schon in
ah das befte Zeugnis
in —— und — <unb
damit gewillermaßen bie doppelte Richtung
feines fs gefenngeichnet. 1854 wurbe
© — ber Medizin an ber Univerfität
penhagen, bei e fih aber —
en mit Naturwi ge und 4
Eine Augenfranfheit, die er hi ade
feine mittoftopifchen Unterfucdjungen —
ber Magiſterkonferenz 1862 zugezogen, bes
Berleley — Bernays.
ranbte ihn eine® a Er folgte feinem
Drang nad) bem Süden, und bier in Rom
faßte er den Plan zu feinem »Fra Piazza
del Popolo« und fchrieb ben größten Teil
ber Gedichte, bie fpäter (1867) unter bem
geſammelt Ale find.
fitterariichen gen Einhalt. Er dok⸗
terierte und jchrieb eine wiſſenſchaftliche
Abhandlun t bie Tarantel, als ihn
feine mifrojtopifchen Unterfuchungen au
nene zurüdwarfen und er faft ein a
blind unb von der Gicht zugleich gelähmt
und ana Krankenbett gefefielt ward. In|1
dieſem verzweifelten Zuſtand biftierte er
ben Roman »Fra an del Popolo«
(1866, 4. Aufl. 1880; deutſch von Strobt-
mann, u! ber große Senfation erregte,
aber durch feine realiftifchen Schilderun⸗
gen bier und ba aud) große er
erwedte. Durd einen neuen Aufenthalt
in Rom ſuchte
Khaffen,, aber beinahe unter denfelben
Umftänben diktierte er: »Frra den gamle
Fabrik« (»Bon ber alten Zabrike, 3. Aufl.
1879, deut alt Erinnerungen aus
feiner Sugen zeit, die zwar nicht an phan⸗
taftifcher Kraft bem vorher en gleich:
famen, aber in Form und Inhalt reifer
fmb. Der etwas breite Roman »I Sa-
——— (1871, deutſch 1872)
* die Reihe fort, und dann folgten:
»Itali oveller« er beutfch
i »In der Däm-
die feste novelliftifche Arbeit: »Hvem var
kan?« (»Wer war er?«), die einaipe, bie
ex ſelbſt niederichrieb, und die desha
in feinen lyri⸗
ba find fi si en —
; bagegen find fie vo mmung
unb een ke bie = me
er:
»I Ny og
« (f. oben) noch in den beiden Bänben:
B. fih ERDE UNG zu ver: |®
e
63
»Hjemvee« — 1872) und
»Blomstervignetter« (»Blumenvignet-
— In feinem »Rom under Pius
den Niende« —353 re er zu
Bildern franzöliicher Künftler das päpft-
liche Rom ald ben Hort bes Ultramon⸗
tanismus; in »Fra M og Skow«
a
ran, ber in »Fraser’s ig Ver
ungünftig befprochen warb. Der Verfaffer
verging ſich infolgebeffen thätlich an dem
erleger und wurbe zu einer Gelbbuße
von 100 Bd. Sterl. verurteilt. Als Hier:
auf Maginn fih als ben Verfaffer bes
unliebfamen Aufiabes erklärte, forderte
ihn B. und verwundete ihn in einen der
legten Duelle, die in England ftattfanben,
wo bald darauf ber beftimmenbe Einfluß
ber neuen Königin bem bereit3 erfchütters
ten Unmefen bes Zweikampfs ein völliged
Ende machte. Die Intereſſen und Vergnü⸗
gungen ber hochadligen Stände find es,
welche B. vorzugsweiſe in feinen Romas
nen, Reiſeſchi noen, Sagbbü
u. bot. bebanbelt; bo find Any Die
. | feines »Life and recollections« (1864—
1866) auch für ben Forfcher ber neuern
Seigidke von ln 8: befann-
tefte feiner zahlreichen fe ift wohl:
»The upper ten thousand at home and
abroad«e (1867). In Berfen bat er fi
1857 nu — en
en Darw ter anze ge n
Tas against fäction« ( 1874 2Bbe.).
Bernahs, Michael, Litterarhiſtoriker,
eb. 17. Nov. 1834 zu Hamburg, ſtudierte
n Bonn und Heibelberg alte und neuere
Litteratur und wirkt feit 1873 als Pro⸗
feffor ber Litteraturgeſchichte an der Uni⸗
— zu München. Seine Vorleſungen
verbreiten ſich vornehmlich ũber die deutſche,
[U 2-2 Ze ken
{
Hr
ah
Ele
ber
—— u Berlin, von ber er 1862
dtrat. Außer verich —
t B. eine ae —E— fin
verd mid, ee
en.
« — 3 A
= — es 13
a
; »Der erſte —
»Deutſchlands Ehre⸗ (
»Unter dem Krumm b« -
Murats Ende« > ; »Der Pr
nen « nn. u den Ron ——
= — Var Hr
— — Al »@iranbola«
—8 im Drama (⸗Ja⸗
}.
1 „
Kiiare
il
i
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nennen | die U
wert wor Ga! — Tenfem.
tame zum ker Dur Tune Sole
Zuerwei. a 2) ch B.
—— —
—II—
——
GEH
Ku
Gaftlide Syntar der 1
—
1869) — — —
Asien (3. Bearbeitung 1 72),
om | wodurd er Bahnbrecher in ber Behan
lung der antiten Litteraturgeſchichte wurde,
einen hochgeachteten Namen gemacht.
Bernouilli —
Sernonilli (ir. au), Johann Ja⸗ſt
fob, Archäolog, geb. 18. an. 1831 zu
eL, wirft bortalß Gymnaſiallehrer ab
licher Brofeilor ber Archäologie
an ber Univerſität unb bat fich durch eine
Reihe jchriftfiellerifcher Arbeiten einen ver:
Ramen gemacht. Wir nennen:
a
—— —* Paar madhte.
vertiefte er —
liche Studien, hi — Frucht ſeine
aber verwertete er
feine —— — —— in
einer Reihe populär g — Abhand⸗
Inmgen, die in ber jeit 1 ibm her⸗
autgegebenen »Bolfszeitunge dienen
und Beifall fanden. Sie wurben
me bem Titel: »Aus ben Reich
ber fpäter a »Naturwiſſen⸗
ee Bolten ap Aufl. 1880,
neue Folge 1880 I Bu form
ee "Auch feine voitiden uf
uch feine politiſchen Auf:
= aus der Revolutions- und Reaktions⸗
gab er bejonders heraus in ben Bänb-
Se 1688 »Die eush N 5 »Aus dem
ungsfämpfe
eg: N, »Bis na
— der Reak⸗
Sriften, fih durch bie tel
—
—*b— ſcharfer Beobachtung und
* Darſtellung Ben wo⸗
mit er feiner Zeitung einen jo ausgedehn⸗
ten Leſerkreis erworben bat. Sagen
ea von B. n, fi Au
son Abraham und Jalob⸗
—— —
Kaas
Berjezio. 65
ngen über Natur: unb Kulturleben«
1874) Als Belletriſt bat er fich gleich⸗
als Anerfennun he fit dur gm
»Novellen und Le er« wo
u
die beiben Novellen: »Vögele ae
ide Ci: Aufl. 1878) und — Gib-
re (1860
Berſezio, Vittorio, ital. Erzähler
; | umb Journaliſt, geb. 1830 zu Peveragno
in Piemont, ftudierte bie Rote zu Turin,
nahm teil an ben nationalen Kämpfen
von 1848—49 und betrat hernach auf
Wunſch feines Vaters die Abvofatenlauf-
bahn, wandte fi) aber bald ausfchließlich
.| ber Schriftftellerei im Zunãchſt verfuchte
er mit geringem Erfolg fein Glüd als
— En Dichter, half dann ba
Journa >L’Espero«e mitbegründen und
tebigierte ein Jahr lang das »Fischietto«.
Nachdem er ſich hierauf für einige Jahre
in bie — eit feiner ländlichen Hei⸗
de zurüd ı Aurbdecgogen und bier fein erftes be-
»]l Novelliere contem-
poraneo«, — — welchem andre Er⸗
* en 17 olgten, hielt er ſich 1857—58
wiederholt in Paris auf. Heimgelehrt,
übernahm er bie Rebaftion des litterari-
Ihen Teils der »Gazetta piemontese«.
Nun veröfientlichte er wieder eine Reihe
von Romanen: »I reti d’Adolfo«,
»La mano di neve«, > <, »L’odio«
»Gli angeli della terra«, Zug leich ver-
fute er. er mit größerm Giũ * früher
im ernften Drama fich auf bein
des Lufifpield. Großen Erfolg hatte
»Una bolle di sapone« (1864); Kine
beften Rorbeeren aber erntete er mit pie-
montefi * Dialektlomodien, unter wel⸗
iond-| chen »Le miserie d 'Monsü Travet«
(auch a yöils bearbeitet unb beutich
unter bem Titel: »Bartholomäuß’ Leiden«
auf beutichen — aufgeführt) als
je Meiſterſtück zu —Aã iſt. Von
einen jpätern Romanen iſt »La corrut-
ae unter bem Titel: »Korruption« ins
Deutfche überjen! worden. Gegenwãrtig
— B. die von ihm auch gegründete
»Gazetta piemontese«. Als Geſchicht⸗
ſchreiber trat er neueſtens auf mit dem
en |trefflihen Werk »Il on di Vittorio
Emanuele I; sr di vita
italiana« ET DBd.1—3). Als
5
Berthet
66
Erzähler wie als ichter t
a Il Bar bie Behbaftieteh —*
Tine f und ——
Kritifer geni
— ——
te eh Elie Bertrand,
Kr a Eimat, tan m of nach nad Bari, Ratio
te zu.
aber Bat ber echten zu und entwidelte
in Jeuilletonromanen eine ungewöhnli
tbarfeit. Bon feinen fiber 100
Nenben Romanen find bie bekannte
»Le er yr (1846); »Le
cigo 2 nn ); »La roche in
blan 1); 2 ee anne de
Parise ( Be »L’oiseau du d&sert«
1863, 5 Bde.); »Le bon vieux temps«
BET); »Le söquestre« (1869); »L’an-
nee du ach hiver«e S 3); »Romans
r&historiques« (1876) u.a. Über ben
ittelfchfag inaus erhebt ſich feiner, unb
zwei Theaterftüde, die er mit P. Foucher
und Dennery LEIDER: »Le pacte de
famine« und »Les garcons derecettes«,
find noch unbebeutender.
Berthond (ivr. ·tuh), Samuel Henri
franz. Schriftfteller, geb. 19. Jan. 1 1804
zu Sambrai, ftubierte im Golltge zu Douai,
erwarb ſich, noch ziemlich jung, um feine
Vaterſtadt durch wiſſen ſchaft iche Anre⸗
gu ngen und Gründungen nambafte Ber:
ende und durch —— Feuilleton⸗
artikel die Mitarbeiterſchaft an den
ſchaͤzteſten Journalen von Paris.
Be er feit Jahren unter bem Namen
am für die »Patrie« populärmwifien:
—— Abhandlungen, die ihr beſonde⸗
res Publikum haben. Von ſeinen ge⸗
ſchichtlichen Arbeiten feien bie >Chroni-
ues et itions surnaturelles de
landre« (1831—34, De ‚von feinen
Romanen: »Pierre Rubens«
und ie
el »El-Hioudi« as
d’El - Arouch« (1850),
ah Schilderungen bes Araberichens,
ns erwähnt. Auch bie Jugenb-
Benlene bat an B. einen gebiegenen
ertreter gefunden in: »Histoires pour
les petits et pour les grands enfants«
(1863), »Lemondedes ingectes« (1864),
>Les hötes du logis« (1867) u. a.
— Bla
— ei icha en ar ae
fteller, u Bofen, ge
179; ie @onflontnopel; — zu Bm
er bellin, — — be einer Sea a in —
lizien
geliefert, = er — fine
st,
Türkei und
: | öffentlichte aufer za Mr ie ournalartis
e|teln: »Powiesci Wielopolskie« (1840);
Gedichte (1844, 2 Bde), unter benen
ir en „Don —8 ki«
rporzubeben iſt; »Stu en —
* ic — —
eta (eigentli el eine
el er, geb. 23 ia) a
ei Delitfihe ae —— ‚3. Y 1876;
flubierte in Halle ologie
und Raturutflenfdaften, — dann
nach Berlin über und arbeitete für ver⸗
ſchiedene Blätter (»Stafette«, Gubitz'
An a x.) in gemäigt bemo=
kratiſchem Sinn, ber N, ndefjen in bem
ch Das Jubeijah eljahr 1840 und ſeine
Ahnen« mit seyn fterung für bie
— * ion ber "noßenzo l⸗
lern wohl vertrug. Auch die ſoziale *
behandelte er in dem Wert »Geld und
Geift, ober Verſuch einer Erlöfun nn ber ar-
beitenden Bollsfrafte. Einer Anklage ber
0 | Anreizung en Hocverrat, bie er =
durch eine HER zugezogen, m rs
er durch bie Flucht na London (1
wo er für engliſche un deutſche rel
(»Öartenlaube«, »DMagazin für Littera⸗
tur bes Auslanda« ⁊c.) arbeitete und den
»Il uſtrierten Fremdenführer für London⸗
(1850) ſchrieb. Nach u chland zurüde
gefehrh, veröffentlichte er jeine Londoner
indrüde in ben Werfen: »Deutiche
Dee | De aus Englande Ge und »Aus
Herzen se Welte (1866) und fette,
wenn auch a nden und Yüßen ges
Iäbımt, alle Kraft ein für Beförberung
des Gemeinwo 18 und wirtfchaftlicher Re⸗
formen (vgl. fein Buch über »Bewirtſchaf⸗
1a, bes Waflers«, 1868, mit wa:
»Die Stadtgiftee, 1870, u. a.) un
Beule — Biandji.
bie tralifationsbe
— —
dem neue Natur und de
(for. böleh), Charles Ernefte, | fchrieb
unb Politiker, geb. 29.
zu Saumur, gef. d. April
* un nn Beris Rubierte auf ber Nor
— 1849 mit der
Far et Sei
R nad) Athen, wo
rabungen an ber Akropoli
uud ine Nüdtehr 1854
ic, der Archäologie an der Failer-
lichen Bibliothel See .. und — Rück
min eine bebeutenbe
kei. Rad 1870 trat e mer. Beige Bo itifer
in ben Vorde eordneten
der Rationalverfamm ve ge It, zeigte
er ſich ſtets als ran elcamit und
hm
Gegner bon De rs
ung Im
a Ben ba |
um Neubi
CH Bandelte, nicht — auf: | Get
gexommsen und enbete, wegen feines real-
tiowären Gifers — —— — durch
Selbſtmord. riften er⸗
wir: »L’Acropole d’Athönes«
Aufl. 1863, 2 Bbe.); »Ktudes sur
dse« (2. Aufl. 1875); »Les
monnsies d’Athönes« er Preisichrift,
1858); »L’architecture du siecle de
Pieistrate« —— (des — es:
1870) un
— — * —— Bänben: »Au-
ee le —A
— voller e
nn — b. 6. Bonapartis⸗
mus; »Le de ea und
‚Titus et ynastie«), fe
— Bi Fr durch lebhaſte⸗ — in
ng römifcher iger und
* le Analyſe auszeichnet
deutſcher —— von
— Dingen Kaijer aus bem
rersheg a er 2c.«, 1873-75,4 Bde.
ecſchien —— der Ausgrabun:
gen keit 1848 Tieferte er in dem
MP ouillesetdscouvertes«(1873,
uf) 13. Jun
Mai 1873 das Mini il *
— ſeit re
67
Beyer, Konrad, Schriftfteller, geb.
zu Pommersfelden bei
Bamberg, machte in Leipzig naturwif:
ſenſchaft ie unb philoſophiſche Stubien,
hierauf feine Abhandlung >Er:
ziehung zur Vernunfte (3. Aufl, 1877)
und ſammelte Diaterialien zu einer Bio:
raphie Rücerts, welche fpäter in ben
riften: Friebr. Rückerts Leben und
Dichtungen⸗ (1867), »Friedr. Rudert.
is Ein biog 3 Denkmal« (1864),
»Neue Mitteilungen über Friedr. re
(1873) und »Nachgelafiene Gedichte
ert3 und a zu deſſen Le⸗
ben und Schr 1877 verarbeitet
erſchienen. — ebt er in Eiſenach.
Auch als Dichter hat B. aut ennen
rg in »Lieb’ und Leide (1865), >Der
Sand: ( (Gebicht, 1867) und »Erins
(Ätter aus einer Dichtermappe«
. Ferner veröffentlichte er: »Arja,
nflen MR: aus Indien und Srane,
Tas Aa en (1872), und »Leben und
— (2. Aufl. 1873).
u Mile. bidnti), Nicomede, ital.
Geſchichtſchreiber neb. 20. Sept 1813 zu
Reggio in ber Emilia, widmete fi zu
Parma unb jpäter zu Wien dem Stubium
ber Medizin, wurde aber biefer Laufbahn,
die er auch ſchon mit der Veröffentlichung
ber beiden eriten Hefte eines Werts »fiber
bie phyſiſch⸗ moraliſchen Krankheiten« in:
auguriert hatte, durch feine Beteiligung
an ber Revolution von 1848 entfrembet.
Er war ka un der proviforif Ne:
gierung von Modena und Reggio geweſen
und warf fi dann, ins Privatleben zu:
—— auf das Studium der moder⸗
n Geſchichte, übernahm einen hiſtori⸗
(en Lehrſtuhl zu Nizza, wurde Stubien-
treftor am Collegio nazionale zu Turin,
uletzt Präfes des Liceo Cavour bafelbft.
Seinen fhriftftellerifchen Beruf — —
inzwiſchen mit einer »Geografia sto
comparata degli stati antichi d’Italine
uno bekundet. Diejer folgten zei
ände über bie »Eftenfifchen. Herzogtümer«
852), dann einige kleinere Schriften:
) er den politifchen und en a.
feit 1832«
te ber öfterreidif litik
1854) * ee Gras
—A———
68
Biart — Biedermann.
fen Gavour« (1863). Nachdem 1864 ber | et Ci*« (1872); »Les clientes du doc-
Unterricheöminifter Baron Rate
in Italia dal 1814— 61«
—— —* 1874
tese dal 1773 al 1861« —e auf
acht Bände berechnet (1877 ff), eine fehr
verdienftliche Arbeit, je bie "anfen .
tails eingehend, Handel,
Litteratur mit in ihren Kreis ziehenb, Be
bei durch gefällige Form ſich ——
— fehheitieer get 21 Sum a
man= und Reife er, ge ni
1829 zu Berfailles, ging noch jung nad
Mexiko, wo er fih de m Studium ber
Zoologie wibmete und i in Buebla bes | w
Diplom eines Doktors der Medizin er:
warb, und war unter ber Regierung bes
Kalle Rommiffio Mi — mexi⸗
ani ommiſſion. Na ri
Abweſenheit in Hi Heimat price, br,
veröffentlichte er in verſch
ſchriften zunächft Schilberun
beihreibungen aus Mexiko unb
amerifa, an benen ber Naturforfcher wie
ber ESittenfchilderer und Künftler gleichen
Anteil hatte, und ließ fodbann eine Reihe von
Romanen nachfolgen, deren Verdienſi eben»
falls weniger in der Neuheit der Fabel
oder in der Durchführung der Charaktere
* Schilderung
nd einer wilden,
iegt. Wir nennen
Les Mexicains« | I
esent et a.
terre tem 869):
R}
— (
e naturaliste«
1870); »Laborde
. au teur
della poli- (187
) 1842 eine
aber | demifcde
Bene: (1373); »L’eau dor-
— 86 5); >A 8* l’Ameri-
4 —— ; »Deux amis«
— (1880).
j. Laerdix.
Erufi,greiberrvon, Schrift:
„Dane 9. Juni 1806 ae
in — (einem ſeiner Familie ei
Rittergut), geft. 5. Juni 1
ward ei und von eines
heim, beim v. Hutten, ogen,
— uerft Ju
wandte fi — Rahır-
—— J — — ſeit
wertvoller Schriften,
uchungen enthaltend. 1850
jemon- | unternahm er eine * Reiſe nach Bra⸗
1861, und »Aus Chile, Peru und vraſi⸗
fiene, 1862). Nach einer Rüdfehr fiebelte
er nach Nürnberg über, wo er auch feine
a — und — i⸗
Sammlungen aufftellte. Sei
*— er a a der — —
t fruchtbarer
Bände Romane
=. Ein — aa —
es Fra ; »Die Aben
ingen Feruo
1854; — aus ie
eined
|} oh munter gem
; »Die neun ionen
nberg« 2).
> Sie edermann, 1) Friedrich Karl,
bli iRtfßer und kulturhiſtoriſcher Schrift
ſte geb. 25. Sept. 1812 zu Leinaig,
hubierte feit 1830 bier und in Heibelberg
Philologie und un: wanbte fidh
daneben aud ben Staatswifienichaften
u unb wurbe 1838 außerorbentlicher
Drofeflor. 1848 ins Frankfurter Borpar-
we RA in bie Nationalverfamm-
bit, fungierte er als Schrift-
übrer a —35 — ſowie *
rlament während deſſen gan
uer, warb —5 erſter —*
dent desſelben und ging als Mitglied ber
Kaiferbeputation mit nach Berlin. Nach
Bigaby — Birch: Pfeiffer. 69
kehrt, vertrat er auch als
* der De ef er Kammer
bie deutjche Uniongpolitif ge-
pattikulariſtiſchen Tejtrebungen
Fan verlor 1853 & olge eines Preß-
yeogefies, ba er bie Berantwortlichkeit
eines infriminierten Artifels über ben
ih Rapoleons in ben von ihm
herausgegebenen »Deutfhen Annalen«
ſich nahm, feine Profeſſur und fiebelte
Ben dası über, wo erdie halboffi⸗
zielle — getunge « redigierte. 1863
ernahm er
ae
meinen Seitung«e unb erhielt 1865 auch
—
a on
Giebermanns zahl reg Schriften find
Pe »Die deutiche Philofophie von
8* sun wi Kate 1
2 Ste. en aus ber Pauls⸗
Kae Kay ; das 08 hulturbiflorifehe Werk
land im 18. ——— (1854
Ss , 2 Bbe. in 4 Teilen); »Friedrich
b&xr. und fein Verhältnis zur mug
* — Gei
a
eig Borle ungen (2.
de Dichter ver:
—— I ben del
n4 Kaifer di
= Rai 1863) und letzte
no * traßburg⸗ (1870).
ie —— 6
u⸗ — riter, geb. 5. Ratz 1817
a Me 9, Aubiete in Leipzig und
‚ trat dann in den
A und fungiert feit
— * Geheimer Finanzrat und Stell⸗
wertreter oe Seneraldireltors ber Fönig-
den Staatsbahnen. Er ver:
e außer vielen teils poetifchen,
a Säriften inäbefondere
enverte Beiträge auf dem Gebiet
* seth — wofür ibm 1865
it — in Leipzig die
srwilrb Sek Wir nennen am.
—X
wur 5 — —
er »Goethes Briefe an Eichſtädt« (1872)
—
— Robert, — re
geb ttingdam, geft. 27. Sept.
873; bat is namentlih mit Alter:
tumäfunbe befchäftigt, aber auch einen
bramatifhen Roman: »Ombo« (1853),
— Bände Gebichteneröffentlicht:
829); »The triumph of
Drake« 1839); »Poems and essays«
(1842). Bon feinen anbern Arbeiten feien
erwähnt: >» a, or the great
pillar« en »Memoir of the order
of St. John of Jerusalem, from —8—
capitulation of Malta in 1798« (1
B. verehrte dem König Wilhelm ar
Aftrolabium Drafes, welches im Diufeum
zu Greenwich bewahrt wird. Er
einen Töniglihen Ehrenfold von 100 Er
Sterl., und bie Univerfität Glasgow er:
nannte ihn zum Doltor.
Bird (pr. bortſch), Samuel, engl.
Gelehrter, * 3. Nov. 1813 zu London,
wo er ald Kuftos der morgenlänbifchen,
[ne ee und britifhen Altertü⸗
mer — raphiſchen Samm⸗
iung des ei feums lebt. Er
bat oiefade Reifen gemacht, ande
Beiträge in englifche, beutfche, franzafif
vo Zeitſchriften und fürbie»English
ncyclop aediae geliefert, war Bunfens
Mitarbeiter an beifen großem Werk über
Agypten, wovon er auch nach Bunfens
Tode ben fünften und legten and ber:
ausgegeben (1867), ift vieler gelehrter
Geſellſchaften Mitglieb und wurbe von
ben Univerfitäten von Cambridge und St.
Andrews zum Ehrenboftor ernannt. Von
feinen fe ſtandigen Werken feienerwwähnt:
»Gallery of antiquitiess (1842); »Intro-
duction to the study of hierogiyphics«
1857); »History of ancient pottery«
1858, neue Ausg. 1873). Mit Omen
oned ‘gab er 1843 »Views on the Nile«
heraus. Auch in der Münzkunde gilt er
als Autorität. Nebenbei hat er manches
aus dem Ehinefifchen Überfebt. 1874 führte
er Ben on beim Orientaliftenfongreß
tin? Bir
Dfeiffer, Charlotte, —
ec asrıı m Bühnenſchrift fuſtellerin,
eye Auch gab \ Juni 1800 zu‘ Stuttgart alg — 28—
70
eines Domänenrats, get. 24. Aug. 1868
in Berlin; genoß eine vortreffliche Er⸗
ziehung und fühlte, durch bichterifche
Xeftüre angereit, fhon früh Neigung
zur Schaufpielfunft. Die Überfiedelung
ihres Vaters nah München gab bielem
Trieb neue Nahrung, unb wirklich be:
trat bas Mädchen mit 13 Jahren die
Bühne. Seit ihrem 22. Jahr machte fie
Kunftreifen durch Deutihland, verbeis
ratete fich 1825 mit Chriſtian Birch, wel:
cher durch ihren . ee u
Münden wurde, und debnte ihre Kunſt⸗
reifen nach Amſterdam, Pet und Peters:
Burg aus. 1838 übernahm fie bie felb-
ftändige Leitung eines Theaters in Zürich.
Mit zunehmenden Jahren trat die ſchau⸗
fpielerifche Thätigfeit mehr und mehr
urüd vor der fchriftftellerifchen; fie ver:
h orgte allmählich, beſonders feitbem fie1844
in Berlin ihren bleibenben Aufenthalt ges
nommen und ihre Stüde auf ber bortigen
Bühne vorgeführt hatte, die fämtlichen
Bühnen Deutichlanbs mit ihren Dramen,
deren Stoffe fie teils felbft erfand, teile
aber nad; Reminiszenzen ihrer Roman:
und Novellenleftüre bearbeitete. Durch
Schaufpiele, wie: »Pfefferröfel« a]
»Der Glödner von Notre Dames, >»
Marquife von Villette«, »Die Grillee,
»Die Waiſe von Lowoode, »Eine Familie«,
»Der Pfarrherre, »Der Goldbauere, »Der
Sceibentonie, »Nacht und Morgene,
»Die ſchöne Roſi vom Zillerthal«, »Die
Frau Profeſſorin⸗, »Anna von Oſter⸗
ER u. a., war fie bie beliebtefte und
einflußreichſte Bühnenfchriftftellerin ge⸗
worden, während ihre Romane (»Burton
Gaftle«, a und>Romantifchen Erzäh⸗
lungen« (1836) fich biefes Erfolgs u
e
”
von Effekten, alle nur immer möglichen
— der Gefühle und Leidenſchaften
werden aufgezogen und ſpielen neben⸗ und
Biſchoff — Bittong.
og er aber Einen Vorzug haben
bie jämtlihen Probufte ber Unermüb-
Iihen: dramatifch bewegtes Leben, eine
eſchickt — Handlung und einen
er Entwidelung fähigen Kern als Grund:
lage. Sie bat teild |pontan aus ange
bornem Talent, teils auch mit Bewußt⸗
fein viel mehr dramatifches Können ent:
widelt als bie meiften ihrer auf ihre Er:
folge neibifchen Kunfigenofien ihrer Zeit
und ber Gegenwart.
Bilhoff, Konrad, ſ. Bolanden.
Bitter, Hrth ur (Pſeudonym für Sa⸗
muel Haberſtich), Risen Schrift:
fteller, geb. 21. Oft. 1821 in einem Dorf⸗
hen bes Kantons Bern, geft. 20. Febr.
1872 au Bern; war ber Sohn eines Huf-
0m und follte ba8 >» Handbiwerf« eine®
echtspraftifanten lernen. Nach mandyen
bittern Erfahrungen erhielt er eine Ans
ſtellung auf der Kanzlei des man J
partements in Bern, gab aber 1846
dieſe Stelle auf, um ganz der von ihm
in ſo goldnem Licht geit en Schrift:
ftellerei zu leben, wurde zunähft Sour:
nalift, welcher Stellung er feine Verwei⸗
fung aus bem Kanton Bern verbanlte,
fehrte nach langem Hin» und Herwandern
in verfchiebenen [chweizerifchen Kantonen
1861 wieber nah Bern zurüd, wo er
feinen »&mmentbaler Joggelis rebigierte
und nach langem Siedtum ftarb. Sein
Leben ift das eines Dulders geweien, bem
wenig Freude befchieden war; er hat mit
der Not gerungen und ift in biefem Kampf
zu Grumbe gegangen. Seine Produktio⸗
nen — nur zu oft dieſen Stempel.
Im übrigen neben feine »Geſchichten aus
dem Emmentbhal« (1857), feine u
lungen, Novellen und Gebidte« (1865—
1 und bie zweite Serie berfelben:
»&rüne Sträuder aus bem Schweizer=
lande (1870) ein treues Bild ſchweizeri⸗
ſchen Dorflebens, insbeſondere wie fich
dieſes im Kanton Bern geſtaltet; ſie ſind
mit Träftigsreafiftifchen Farben gemalt,
obne Firnis, aber in den beffern Diomens
ten bes Schaffens wenigftens von einem
poetifchen Duft überhaucht.
ng, Franz, dramat. Schrift»
fteller und Regiffeur, geb. 2. Nov. 1842
zu Mainz, war für die faufmännijche
Biörnfon.
Laufbahn befiimmt, fiubierte aber in Pa⸗
rie, wo er eine Stelle angenommen batte,
bramatifche Litteratur und Bu
Sibeasetlint Sana: unb über»
1871 bie Opernregie am Mainzer
Eadtthenier. zu glei ——
wirlte er ſeit 1872 in Stettin und Bre⸗
men, bis er 1876 an das Kon je
Thaliatheater berufen wurde. einen
Be Finger m wir: bie Bas
robie »Die Reiter und das Juden:
tum in ber Mu Muſik Enge I
von ©. be Sie 1); = rauer⸗
fiel »Die Dämonen er 1871);
monDe Am — nſes | >
a) A owie bad Luftjpiel » * Ro⸗
warze Zulpen« (1871). Ferner
Kirich er: dad Weihnachtsmärchen >Die
Biiptelmännere ( Muſil von Arno Rlef-
kl); das Schauſpiel »Emmerich Jofeph« | Kopenba
er bie SEELEN »Plaubereien Aue
bie Reform ber beutichen Bühne«;
Test zu ber Oper »Lancelot« (Muft =
gar); bie Luftipiele »Des Köni
« und (im Verein mit ®. Bule)
Die —
Biörnflierne, norweg.
* 6.8 De. 1832 zu Kvifne, mo
fin Bater Piarrer war, wuchs bier
unter großen Natureindbrüden einer ern:
fen, wüben Berglanbichaft auf und kam
—* auf die Kealfchule von Molbe, wo
Ei für ir er Mi fofen machte.
ania warf er fü mit
KH bie litterarifche —
ein erſtes Drama: »Valborg«,
— = bortigen Theater zur zuffüß-
2 angenommen und verichaffte
ab. Der Beſuch bes —8
* jedoch die — ſeiner Arbeit,
er Nah auch zurü m. Mit um fo
Kir, in Eifer warf er E nun auf bie
ber er namentlich die Berechti⸗
tderung bes Nationalen in
tonte und infolge feiner he
ügen Ratur harte — zu be
Nachdem er 1856 an dem Shi:
nah Upfala teilgenommen
unb bei biefer Gelegenheit auch Kopen-
— a hatte, a ae, —
redigierten erten
—— — die Erzählung »Synnðve Sol-
7
bakken«, bie 1857 als Buch erichien
und ungewöhnliches Auffehen machte als
die erfle Kundgebung einer originellen
Dichternatur, bie — Stoff als in
der Form ganz neue Bahnen brach und
dem Leben und ber Gedankenwelt ſeines
Volks den Eintritt in bie Litteratur öͤff⸗
nete. Er übernahm num die Leitung des
Theaters in Bergen, am beilen Spike er
bis —* go ‚gehen — naar an
gr e publiziſtiſche gkeit entfaltete
—— aglückl Wurf ass
—— »Arne« (1858) folgen ni
8 Theater ſchuf er zwei Dramen:
ea of
» Zwiſchen den achten« elte
er nach Chriſtiania über, wo er das »Afton-
blad« redigierte, durch das er ſich in end⸗
loſe Polemik verwickelte. 1860 ging er nach
gen, ſammelte unter Titel:
»Smaastykker« (» Kleine Stüde«)einige
n | Bilder aus dem Voltsleben, darunter auch
»En Glad Gut« (»Ein froher Burſch«),
8 | und reiſte dann nad) dem Süden, wo er
fih ein balbes Jahr aufbielt und das
Drama »Kong Sverre« a unb bie
Trilogie »Sigurd Slembe« (1862) ſchrieb.
Nach Norwegen heimgekehrt, wurde ihm
vom Stortbing bie nerfennung einer
jährlichen m (landen ala nationalem
Dichter. Im folgenden Jahr erſchien das
— »Maria Stuart i Skotland« auf
ber Bühne und ald Buch. Abermals an
nabm er bie ir ee eitung von
ftiania (1865 — Da rebigierte
»Norsk Fo 5 Sein —5—
Stüd: »DeNygifte« « (»DieReuvermähls
m |ten«, 1865), rachten bie Bühnen ber brei
Königreicke. Fir Kopenhagen, wo er ſich
1867 —68 aufbielt, —— ——
»Fiskerjenten« (Dasgi dermädchene«);
1870 erſchien bie A ichtung »Arn-
hot ec ſo ne —
feiner »Digte * Sanges und I
ahre darauf eine Geſamtausgabe feiner
Tungen: »Foretällinger« (1872fj.).
Unbebeutendere Arbeiten, wie: >Si
Jordalfar« und »Brudeslaatten« (beibe
1873), füllten bie Zwiſchenzeit aus,
Nun aber trat er mit »En fallit« (»Ein
Falliſſement⸗, 1875) in bie Reihe der
bramatifchen Dichter, welche ve heu⸗
72
tige Bühne beherrſchen. Der Konflikt ift
bem beuti A a tee Ag mit
einer e burchgeführt, welche geival-
tig padte und bad Stüd auch auf ber
beutfchen Bühne heimiſch machte. Die
perfönliche Wahrheit, ber Mut, feine Ge
danken unb — ungen tonfequent auf
fi zu nehmen, ift Grundcharalter
feiner Dichtungen wie feines Lebens.
Troß feiner oft glänzenden dramatifchen
Technik ift er doch in erfter Linie eine uns
mittelbare Dichternatur, bie ihn mit bes
nftinfts unfehlbarer ee meift den
agel auf den Kopf treffen läßt, und ıwo
dies nicht ift, bleibt er immer intereffant.
Aber fein ungeſtümes Wefen in feinem
öffentlichen Auftreten war eine Quelle
Unruhe und Haft, welche auch feine poeti-
che Produktion immer gären machte und
nicht Härte. In feinen Dramen: »Be-
daktören«e (1875), »Kongen« em)
und der Erzählung > ild« (1877
tritt bie unverarbeitete Tendenz gar zu
unverbüllt bervor, und in ben neueiten,
auch in Deutſchland vielgegebenen Dra⸗
men: »Leonarda« (1879) unb »Det 3
System« (»Das neue Syftem«, 1879
ſchwächt das Unfertige und Unzufrieden⸗
ſtellende den Eindruck der mancherlei vor⸗
züglichen Einzelheiten. Seine Emanzi⸗
pationsbeſtrebungen und fein Zwiſt mit
bem König baben ihn in füngfter Zeit
über den Ozean, nach Amerifa, geführt.
Seine dramatiſchen und novelliftifchen
Arbeiten . faft ohne Ausnahme ins
Deutſche überſetzt, beſonders von Lobedanz.
Blad (pr. Hiäd), William, engl. Ro⸗
manfchriftiteller, geb. 1841 zu Glasgow,
lebt in London. In Privatichulen erzogen,
wanbte er fich friih der Arbeitan Zeitlerife
ten zu, ſowohl in feiner Baterfiabt als in
Pondon. Sein erfter Roman: »Love or
marriage«, fand feinen Anklang. 2.
ging als Berichterftatter für ben »Mor-
hing Stare auf ben Kriegsſchauplatz von
1866 , und feine beutfchen Erlebniffe liefer-
ten ihm auch Stoff für fein zweites Buch:
»In silk attire« (1868), wovon eingroßer
Teil im Schwarzwald fpielt. Es folgte
»Kilmeny« (1870), ein Bild bes niebris
gern Künftlerlebens in London. Aber fei-
nen erften bedeutenden Erfolg hatte er mit
Bad — Bladie.
A na of Hethe (1871, 17. Aufl.
1880). Gleichfalls anfpr waren feine
»Strange adventures of a Phaethon«
a) mit »A princess of Thule<
1873) aber erhob er fih zum erften Rang
der engliſchen Romanfchriftfteller. Das
Wert entwirft ein höchſt anziehendes Bild
En Ba ae
‚Ru u i erſetzt.
Auch die folgenden Werke: The maid of
Killeena« (1874), »Three feathers«
(1875), deren Szene in Cornwall ift,
»Lady Silverdale’s sweetheart« und
»Madcap violet« (1876), fanden ſehr
günftige Aufnahme, und ol 8. fi 1876
nad Amerika begab, wurde er bort von
ber | Schriftitellern und ber Leferwelt aufs berg:
e
fichfte begrüßt. Seine neuelten We
find: »Green pastures and Piccadilly«
(1877); »Macleod of Dare« (1878);
‚White wings, a yachting romance«
(1830), worin bie reizenbe Geflalt ber
PBrinzelfin von Thule« wieber erfcheint,
und »Sunrise« (1881), worin er ben
ihilismus und Berwanbtes vorfühtt.
ladie (ipr. städip), John Stuart,
chott. Dichter und Philolog, geboren im
Zuli 1809 zu Glasgow, lebt in Ebinburg
als — bes Griechiſchen an ber Uni:
verfität. Seine Univerfitätsbilbung em:
pfing er teilweife in Aberdeen und Edin⸗
burg, teilweife in Göttingen und Berlin,
woher ihm ein naher Zuſammenhang
mit deutſchem Mefen geblieben. Auch in
Rom bielt er fich italtenifcher und Taf:
nf tudien wegen auf. 1834 murde
er tsanwalt und veröffentlichte eine
metrifche Überfeßung von Goethes »Fauit«
mit Anmerkungen und Einleitung. Weis
terbin bat er häufig Auffüke über beuts
ſches Schriftentum in »Blackwood’s Ma-
gazine«, »Tait’s Magazine« und ber
»Foreign rly Reviewe geliefert,
fpäter auchüberfegungen beutfcherStuden-
tenlieber: »Musa burschicosa« (1869),
unb Kriegslieber: »War songs of the
Germans« (1870). Von 1841 an war
er Profeſſor der römifchen Litteratur in
Aberdeen, welchen Poſten er 1852 mit
der Profeflur des Griechiſchen in Edin⸗
burg vertaufhte. Beſondern Nachdruck
bat er auf das Erlernen des Neugriechi⸗
Bladmore — Blanc.
Kben gelegt, neuerdings au f das
Gãliſchen. Auf feine Ne phil
—* ein ift bier nicht näher ein⸗
ihm am bebeutendften ſchie⸗
ER, —— er 4 al$»Horae hellenicae«
Die »Iliade· hat er in Balla⸗
— überf ‚um mit kritiſchen Ans
: »Homer and the
— —— — —— ſam⸗
melte er in > Tre highlands | 1
and islands« . Au je (re er:
of the
Scottish — zwei
——— (1857 u. 1860) find zuer-
fowie jein »Discourse on beauty «
( ). An en aingelegei eneiten
— ar My Sing
feine Schri
bie in 14 Tagen ſechs Auflagen d86n)
Segen die Utilitarier fchrieb er: »Four
phases of morals« (2. Aufl. 1874).
Geohen Erfolg Hatte auch fein Buchſ
»Self- culture« (1874), ba8 jungen
Bäunern als Ratge eber dienen foll unb
— an nf lager ne
anzuführen: > ry
cf atheism⸗- und »Wise men of Greece,
a serien of dramaticdialogues« (1877).
Bleduere (pr. blacmoht), Riharbd
—— bebeutender engl. Novelliſt
b. 1825 zu ag in
n eines Seiftlichen, Tebt
m ee Nach zurüdgelegter Univer-
Mässbilbung in Drforb wurde er 1852
"Sr trat zuerft mit Verjen
auf, aber fein Gedicht > a)
ziemlich unbemerkt vorüber. Es folgte
—— and fruit ar Are
meriie Bberfekun eines Geor⸗
gika des Bergil, bie fpäter vernollftänbigt
anier bem Xitel: »The Georgics of Vir-
gil« (1871) eigen — fen er Ro:
— »Clara — 864), erregte
— nders war dies mit
owell« (1866). Hier befun-
beie ſich eine frische, eigenartige, vielver-
Kraft, bie allerdings no um am
Bert [ Bis fühl Sat ba er Ip
e en t ‚Da Er
Er — ——
rößten ruck aber
15%) Dan a
13
12. Aufl. 1879) — mit welchen: er
ſich fege reich in den erſten Rang der engli⸗
ſchen Romandichter Ehe Es folgten:
»The maid of Sker« (1872); »Alice
Lorraine« (1875); »CrippstheCarrier«
(1876); »Erema« (1877); »Mary Aner-
ley« 1880).
Blanc (ipr. blang), 1) Louis, franz.
Publiziſt und Hiftorifer, eb. 3. Oft.
1813 zu Madrid, wo fein Vater als &e-
neralinfpeftor ber — am Hof Jo⸗
ſeph Bonapartes angeſtellt war, ſtudierte
jet 1830 in Parig, wandte ſich dann (1834)
er Schrift elerei zu, indem er fich als
Mitarbeiter an radifalen Blättern betei-
ligte, unb grünbete 1838 die »Bevue du
= | progres«, worin er beſonders joziale
agesfragen erörterte und namentlich
feine aufſehenerregende ſozialdemokratiſche
eorie von der »Organiſation der Ars
—*— zuerſt veröffentlichte (als Buch er⸗
chienen 1840). 1848 zum Mitglied ber
proviforifchen
Regierung ernannt, wid:
mete er feine —A befonders den
Intereſſen des Arbeiterſtands und trug
durch die Anerkennung des Rechts der Ar⸗
beiter auf Arbeit und Lohn viel zu deren
Aufregung bei, wovon der Arbeiterkon⸗
greß im £urembourgpalaf, beilen Präfi-
ent B. war, — ablegte. Gleichwohl
wagte er ni ie ihm 17. Mai durch
eine große Ar eitetdemonſtration angebo⸗
tene Diktatur anzunehmen. Einer An⸗
klage wegen Teilnahme am Attentat vom
15. Mai entzog er ſich durch die Flucht
)nach Belgien und von ba nach England,
von wo er erft im September 187 nad)
F rankreich zurückkehrte. Als Mitglied der
ationalverſammlung von 1871—76 ge⸗
örte er mit zu den Führern der Außer:
en Linfen, benahm ſich aber im ganzen
ziemlich gemäßigt und befämpfte nament⸗
lich die Auflehnung der Commune gegen
bie Re gierung von Berfailles. Auch jetzt
iſt B. Mitglied der Deputiertenkammer.
Seine Hauptſchriften, der modernen ſo⸗
ialiſtiſ + tommmmunifiien Schule ange:
hr ‚ find: bie »Histoire de dix ans
830-—40« (12. Aufl. 1877, 5 Bbe.;
deutſch von Fink, 1845), ein ſchonungs⸗
loſes, ehr anziehend und nicht we 1tt=
ũchen enft geſchriebenes Pamphlet bes
72 Blad — Bladie.
tige Bühne beherrſchen. Der Konflikt if
bem heutigen Leben entnommen unb mit
einer Schärfe durchgeführt, welche gewal-
tig padte unb das Stüd auch auf ber
beutichen Bühne heimifch machte. Die
perfönliche Wahrheit, der Mut, feine Ge⸗
danfen und Handlungen Tonfequent auf
fi) zu nehmen, ift der Grundcharakter
feiner Dichtungen wie feines Lebens.
Troß feiner oft glänzenden dramatifchen
Technik ift er doc in erfter Linie eine un⸗
mittelbare Dichternatur, bie ihn mit bes
Inſtinkts unfehlbarer een meift den
Nagel auf den Kopf treffen läßt, und wo
dies nicht ift, Bleibt er immer intereffant.
Aber fein ungeflümes Weſen in feinem
öffentlichen Auftreten war eine Quelle ber
Unruhe und Haft, welche auch feine poeti-
ſche Produktion immer gären machte und
nicht Härte. In feinen Dramen: »Be-
daktören« (1875), »Kongen« (15 7
und der Erzählung >»Magnhild« (1877
tritt bie unverarbeitete Tendenz gar zu
unverbüllt hervor, und in ben neueiten,
auch in Deutſchland vielgegebenen Dra=
men: »Leonarda« (1879) und »Det
System« (»Das neue Syitem«, 1879)
ſchwächt das Unfertige und Unzufriebens
ftellende ben Eindrud ber mandyerlei vor-
züglihen Ginzelheiten. Seine Emanzi:
pationdbeftrebungen und fein Zwiſt mit
bem a haben ihn in jüngfter Zeit
über den Ozean, nach Amerila, geführt.
Seine dramatiſchen und novelliſtiſchen
Arbeiten find faft ohne Ausnahme ins
Deutjche ũberſetzt, befonbers von Robebanz. | fif
Blad (Ip. vıad), William, engl. Ro-
manfchriftfteller, geb. 1841 zu Glasgow,
lebt in London. In Privatſchuͤlen en,
wanbte er fich früb der Arbeitan Beth
ten au, Iomoh in feiner Baterftabt als in
London. Sein erfter Roman: »Love or
marriage«, fand feinen Anklang. 2.
ging als Berichterftatter für den »Mor-
ning Star« auf ben Kriegsſchauplatz von
1866 , und feine deutſchen Erlebnifie Tiefer:
ten ihm auch Stoff für fein zweites Buch:
»In silk attire« (1868), wovon ein großer
Teil im Schwarzwald ſpielt. Es folgte
»Kilmeny« (1870), ein Bild bes niebri=
gern KKünftlerlebens in London. Aber fei-
nen erſten bedeutenden Erfolg hatte er mit
»A ar han of Heth« (1871, 17. Aufl.
1880). Gleichfalls anfprechend waren feine
»Strange adventures of a Phaethon«
93 mit »A princess of Thule«
1873) aber erhob er ſich zum erften Rang
der englifchen Romanſchriftſteller. Das
Werk entwirft ein höchſt anziehendes Bild
ber Hebribeninfeln und wurbe ins Deuts
bens. | ide, Ruſſiſche und Schwediſche überſetzt.
brach bie folgenden Werke: »The —8
Killeena« — »Three feathers«
(1875), deren Szene in Cornwall ift,
»Lady Silverdale’s sweetheart« und
»Madcap violet« (1876), fanden ſehr
günftige Aufnahme, und ald B. fi 1876
nad Amerika begab, wurbe er dort von
Schriftſtellern und ber Leferwelt aufs herz⸗
Iichfte begrüßt. Seine neueiten Werte
find: »Green pastures and EL:
(1877); »Macleod of Dare« (1876);
»White wings, a yachting romance«
(1880), worin die reizende Geflalt ber
>Prinzeffin von Thule« wieber erfcheint,
und »Sunrise« (1881), worin er ben
Nihilismus und Verwandtes vorfühtrt.
ladie (ipr. blaͤcih) John Stuart,
chott. Dichter und Philolog, geboren inı
uli 1809 zu Glasgow, lebt in Edinburg
als Aura: bes Griechifchen an ber Uni:
verfität. Seine Univerfitätähildung em=
pfing er teilmeife in Aberdeen und Edin⸗
burg, teilweife in Göttingen und Berlin,
woher ihm ein naher Zuſammenhang
mit deutſchem Wefen ar . Aud in
Rom bielt er fich italienifcher und klaſ⸗
r Studien wegen auf. 1834 murbe
er tsanwalt und veröffentlichte eine
— Uberſetzung von Goethes »Fauit«<
mit Anmerkungen unb Einleitung. Weis
terhin hat er häufig Aufſätze über deut⸗
ſches Schriftentum in »Blackwood’s Ma-
gazine«, »Tait's Magazine« und ber
»Foreign Quarterly Review« geliefert,
fpäter auchlüberfegungen deutſcherStuden⸗
tenlieder: »Musa burschicosa« (1869),
unb Kriegslieber: »War songs of the
Germans« (1870). Bon 1841 an war
er Profeſſor der römifchen Litteratur im
Aberdeen, welden Boften er 1852 mit
der Profeffur des Griechiſchen in Ebin-
burg vertaufchte. Beſondern Nachdrud
bat er auf das Erlernen des Neugriechis
Blackmore — Blanc
ſchen gelegt, neuerdings auch auf bad
Stubium des Gãliſchen. Auf feine philo>
logifchen Arbeiten ift hier nicht näher ein⸗
zugeben; bie ihm am bebeutenbften fchies
zen, bat er 1874 al6»Horae hellenicae«
geſammelt. Die »Iliade⸗ bat er in Balla⸗
denform un und mit Tritifchen An⸗
en begleitet: »Homer and the
Diad« (1866). saculer Lieber fam-
melte er in an of the highlands
and islands« (1 2. auch fchrieb er:
»Language and literature of the
Scottish highlands« Auch zwei
Bände » Poems« (1857 u. 1860) find zu er⸗
wäbnen ſowie jein »>Discourse on beauty «
13
12. Aufl. 1879) hervor, mit welchem er
fi) ftegreich in den erften on ber engli=
ſchen Romandichter erhob. Es folgten:
»Phe maid of Sker« (1872); »Alice
Lorraine« (1875); »CrippstheCarrier«
(1876); »Erema« (1877); »Mary Aner-
ley« 1880).
Blanc (Iipr. blang), 1) Louis, franz.
Publizift und Hiftorifer, geb. 28. Oft.
1813 zu Mabrib, wo fein Vater als Ge:
neralinfpeftor der Finanzen am
feph Bonapartes angeftellt war,
* 1830 in Paris, wandte ſich dann (1834)
er Schriftſtellerei zu, indem er ſich als
Mitarbeiter an radikalen Blättern betei⸗
(1858). An öffentlichen —— ligte, und gründete 1838 die »Bevue du
batersft Anteilgenommen; dahin ge
bört jeine Schrift »Demoeracy« (1867),
bie in 14 Tagen ſechs Auflagen erlebte.
Gegen bie Utilitarier jchrieb er: »Four
of . Aufl. 1874).
Rech find anzuführen: »Natural his
of atheism< und »Wise men of Greece,
a series of dramaticdialogues« (1877).
Blsdwmere (ip. blacmohr), Richard
Dobdridge, bedeutender engl. Novellift
uns Dichter, 1825 zu Longworth in
Berfigire ald Sohn eines Geiſtlichen, lebt
in London. Nach zurüdgelegter Univer:
i in Orforb wurde er 1852
t, Er trat zuerft mit Verſen
auf, aber fein Gedicht »Franklin« (1860)
—— unbemerkt vorüber. Es folgkt
> farm and fruit of old« (1862),
wetriſche Überfegung eines Teilg der Geor⸗
gila bed Bergil, bie fpäter vervollſtändigt
unter bem Zitel: »The Georgics of Vir-
gü< (1871) — Auch ſein erſter Ro⸗
mau: »Clara han« (1864), erregte
Kunz le ders war bied mit
»:Cradock Nowell« (1866). Hier befun-
bete ſich eine friiche, eigenartige, vielver-
Kraft, bie allerdings noch am
Übermaß von Sturm und Drang litt, was
ber Berfafer felbft gefüßlt hat, ba er (päs
ter eine Umarbeitung bes Buches veröffents
Bhte (1873). Den — Eindruck aber
beachte ber Romanꝰ Loxrna Doone«(1869,
— worin er beſonders ſoziale
Tagesfragen erörterte und namentlich
feine auffehenerregenbe ſozialdemokratiſche
Theorie von der »Organifation ber Ar-
beit« zuerft veröffentlichte (als Buch er:
ſchienen 1840). 1848 zum Mitglied ber
proviforifhen Regierung ernannt, wid:
mete er feine Thätigkeit beſonders ben
Intereſſen bed Arbeiterftandd und trug
durch bie Anerkennung bed Rechts ber Ar⸗
beiter auf Arbeit und Kohn viel zu deren
Aufregung bei, wovon ber Arbeiterkon⸗
geh im Lurembourgpalaft, deſſen Präfi-
nt B. war, Zeugnis ablegte. Gleichwohl
wagte er nicht, die ihm 17. Mai durch
eine große Arbeiterbemonftration angebos
tene Diktatur anzunehmen. Einer Ans
lage wegen Teilnahme am Attentat vom
15. Mai entzog er ſich durch die Flucht
nad) Belgien und von ba nach England,
von wo er erft im September 1870 nach
ee zurüdfehrte. Als Mitglied ber
ationalperfammlung von 1871—76 ge⸗
ax er mit zu ben Führern ber Außer:
en Linfen, benahm ſich aber im ganzen
a gemäßigt und belämpfte nament⸗
ich die Auflehnung ber Commune gegen
bie Regierung von Berfailles. Auch jetzt
ift B. Mitglieb der Deputiertenfammer.
eine De ber mobernen ſo⸗
ialiftifch = kommuniſtiſchen Schule ange:
hör, find: die »Histoire de dix ans
830—40« (12. Aufl. 1877, 5 Bbe.;
beutich von Fink, 1845), ein ſchonungs⸗
loſes, Ga anziehend und nicht er itt⸗
lichen Ernſt geſchriebenes Pamphlet des
74 Blanchard
Radikalismus gegen bie Bourgeoiſie und
ihren königlichen Vertreter Ludwig Phi⸗
lipp, und »Histoire de la révolution
frangaise« (neue Aufl. 1878, 13 Bde.;
beutich 1854), bie aber geringern Erfolg
batte, weil darin weniger Geſchichte als
Parteiräfonnement zu finden war. Außer-
bem find zu nennen: »Pages d’histoire
de la rövolution de fevrier« (1850, ge:
gen Lamartined Darftellung gerichtet);
»Lettres sur l!’Angleterre« (186669,
4 Bbe.); »Histoire de la r&övolution
de 1848« (1870, 2 Bbe.); »Questions
d’aujourd’hui et de demain« (1873—
1874, 2 Bde.) und» Dix ans de l’histoire
d’Angleterre« (1879— 81, Bb. 1—10).
2) Charles, franz. Kunftfchriftfteller
Bruder bes vorigen, geb. 17. Nov. 1815
zu Caſtres (Tarıı), war nach ber Februar⸗
revolution einige gel Direltor ber Abs
teilung für bie ic nen Künfte im Mini⸗
fterium be8 Innern, erhielt 1876 einen
En in ber analogen Afademie und
befleibet feit 1878 den neu errichteten Lehr⸗
ftuhl für Aſthetik und Kulturgefchichte
am College de France. Unter feinen Wer:
ten find namentlich hervorzuheben: bie in
großen Dimenfionen angelegte »Histoire
des ‚use de toutes les 6coles«
(18 75, 14 8be.); »L’euvre complet
eRembrandte (neue Au8g.1868,2 Bde. ;
eine große Prachtausgabe wurde 1880 voll:
endet); »Grammaire des arts du des-
seine (3. Aufl. 1876); bie Biographie »In-
gres, sa vie et ses 0 < 18
»Voyage de laHaute-Egypte« (1876);
»Les artistesdemontemps« (1877) u.a.
2 Marie Therefe, |. Benkon.
landard (ipr. blanntichoͤrd), Edward
Leman, engl. Schriftfteller, geb. 11. Dez.
1820, Sohn eines beliebten Schaufpielers,
lebt in London. Schon früb wendete er
fih journaliftiicher Thätigkeit zu, wurde
erauögeber von »Chamber’s Journale,
itarbeiter am —— und
ſchrieb die Novellen: »Temple Bar« und
»Man without a destiny«. Beſonders
aber hat er fich leichterer Dramatifcher Ar-
beit zugewandt; er bat gegen 100 Stüde
verfaßt, darunter viele ephemere Weib:
nachtsſtücke, fogen. Bantomimen, für das
Drurylanetheater.
— Blind.
Blaze (DB. de Bury, ipr. blabi), Ange
enti, franz. Schriftfteller und grün
licher Kenner der deutſchen Litteratur, geb.
19. Mai 1818 zu Avignon, ſtudierte in
Paris und bebütierte als Schriitfteller
1839 mit einem Gedicht in ber »Revue
er — — Ag er —
ahlreiche Poeſien, kriti uche un
end geſchriebene über
Deutihlanb unb feine Litteratur ver⸗
öffentlichte. An Buchform ließ er neben
bei eine —— bon Goethes > Fauft«
(1840, 9. Aufl. 1861) und ben geiftrei=
chen Berfuch »Ecrivainset podtes d’Alle-
magne« (1846, 2 Bde.) ericheinen, wozu
er ih durch wieberbolten Aufenthalt in
Deutihland, namentlid in Weimar, be-
fähigt hatte. Auch als Mufiffchriftiteller
enieht B. in Frankreich einen bebeuten-
* f; doch iſt ſein Standpunkt heute
ziemlich veraltet, und feine hierher gehö⸗
renden Schriften, wie: »Les musiciens
contemporains« (1856), »Meyerbeer et
son temps« (1865) 2c., haben vorwiegend
nur noch ein anekdotiſches Intereſſe. Bon
feinen übrigen, befonders neuern, W
nennen wir: »Les Keenigsmarck«, ge-
KBigtlige Stubie (1855); >La l&gende
de Versailles« (1870); »Les maitres-
ses de Grethe« (1873); »Les femmes
et la socist6 au temps d’Auguste«
(1875) unb »Musiciens du passe, du
resent etc.e (1880), worin er auch R.
agner, ben er bis dahin ſchonungslos
verfolgte, bis zu einem gewilien Grab
Gerechtigkeit — läßt.
Bleiweis een n, flowen. Schrift:
fteller, geb. 1 in Oberfrain, ftudierte
zu Wien und Iebt feit 1841 als Kanbes-
—— in er B. oe ———
neuen einfachen reibung unter
den Slowenen, die ek fein an
»Novico« (feit 1842 in Laibach) zur Gel⸗
tung brachte. Zugleich ift er ber politifche
Führer der Slowenen, Landtagsabgeord⸗
neter und Mitglied bes Landesaus ſchuſſes
in Laibach. Seit 1848 agitiert®. für die ad⸗
miniſtrative Vereinigung aller Slowenen.
Blind, 1) Karl, ——
Scriftfteller, geb. 4. Sept. 1826 zu Mann⸗
heim, lebt in London. Er ftudierte auf
den Univerfitäten Heidelberg und Bonn,
Blommaert — Blum.
en, ausgewieſen.
nad Bräter: feit
en. Reben ſehr lebhafter Teils
gRonsgrapfien verfaßt, fomoßl in engli
rapbien verfaßt, fowohl in engli-
ker als in beutfcher Sprache. Das meife
biervon, als rein politifch, ift hier zu über⸗
geben; von Litterarifhem fei erwähnt:
»The Luther-monument of Worms
and the reformation« ; »Ferdinand
Freiligrath«; »The Barbarossa -le-
gend«; »Freia-Holda, the Teutonic
dess of love<; »German troube-
ours and master-singers«; »Mediae-
val German against vatica-
nisme; »The Teutonic free of exi-
stence«; »A Bavarian passion-play
and the beginni the German
drama«; »Shetland survivals of Odi-
nic songs«; »Wodan, the wild hunts-
— and the wandering jewe ⁊c.
Räbten wiederholt Vorlefungen über Hans
Sachs über deutſche Gefchichte und ger:
maniſche Götter gehalten.
2) Mathilde, ir Dichterin, geboren
zußRannheim, lebt in London. Sieeröffnete
ihre litterariſche Laufbahn 1867 mit einem
Band Gedichte, wel ini wib-
dem Maler Mador Brown, den Dicth⸗
km W. M. Roſſetti und Swinburne le⸗
denb, hat Mathilde B. vieles in Proſa
und Berien für Zeitfchriften — für
Tauchnitz eine — von Shelley be⸗
ſorgt, mit originaler Einleitung, und
bat B. in London und in Provinz: ſchen
75
Strauß’ Iektes Buch: »Der «alte und ber
neue Glaubes«, vortrefflich überfept und
mit wertvoller Dentichrift begleitet (3.
Aufl. 1874). Mathilde B. darf als eine
—— Vermittlerin zwiſchen Deutſch⸗
land und England betrachtet werden. Ihr
neueſtes Werk iſt: »The legend of St.
other 1881
‚and poems« (1881).
Blommaert (pr. art), Philipp, vläm.
Scriftfteller, geb. 27. Aug. 1808 zu Gent,
geftorben bafelbft als Privatgelehrter und
als H. Eonfciences Freund und Genoffe
im Kampfe für bie vlämifhe Sprache 14.
Aug. 1871. Schon feit 1834 war er in
der bolländifchen Zeitjchrift »Letteroe-
feningen« mit Gedidhten in vlämiſcher
Sprache hervorgetreten ; wichtiger noch
waren die von ihm beforgte Herausgabe
vlämifcher Dichtungen aus bem 12.—14.
Jahrh. fowie feine vlämifche Überfegung
der »Nibelungene in iambifchen Verſen.
Sein vorzüglichftes Werk ift indeflen bie
»Aloude geschiedenis der Belgen of
Nederduitschers« (1849), worin er bie
Anficht aufftellt, daß die nieberbeutichen
Gegenben tro& ihrer politifchen Zerrifien:
heit boch noch als Volkseinheit zur Er:
füllung einer hoben kulturhiſtoriſchen Idee
berufen feien. B. wirkte auch als Mitar:
beiter an belgifchen Zeitjchriften dem fran⸗
zöfifchen Einfluß entgegen und war 1840
neben Willems$ ber Saupturheher ber be-
fannten Sprachpetition. Seit 1860, war
et totzefponbierenbes Mitglieb be beigi⸗
ar ie.
Blum, 1) Ernefte, franz. Bühnen:
dichter und Publiziſt, geb. 1836 zu Paris,
brachte mit 18 Jahren eine Vaudeville⸗Ko⸗
möbie: »Une femme qui morde«, auf dem
Varietestheater mit Erfolg zur Aufführung
und wurde dann ber ftändige Lieferant ber
Delaſſements⸗ comiqued. Außer einigen
vierzig Lujtfpielen, Vaudevilles, Feerien,
Opernterten ze. fchrieb er: »Mömoires de
Rigolboche« (1860); >Les pieds qui
remuent, bals, danses et danseuses«
1864); »Entre Bicätre et Charenton«,
mmlung feiner fürben »Charivart« ge:
fchriebenen Artifel (1866), u. N
complete d’Henri Rochefort« (1868).
Seit 1869 jchreibt B. für den »Rappel«.
2) Lodoiska von, ſ. Waldow, Ernft von.
—
76
Blnmenigal, Oskar, Schriftfteller,
eb. 13. un 1852 r u Berlin, ftudierte
bier und in Leipzig 869— 72 Philolo⸗
Ai rebigierte eine Zeitlang bie »Deut⸗
he Dichterhalles«, begründete fodann bie
Neuen Monats eſie für Di tkunſt und
Kritik« und ſiedelte 1875 von Leipzig nach
Berlin über, wo er bald auch die Redaktion
bes Seuilletong des » Berliner Tageblatts«
übernahm. Er —— nach dem
Vorgang und Beiſpiel Paul Lindaus):
— Un — — 5. Aufl.
1877); > enfchen-
nr Geſellſchaft« (2 Aufl. 187
aro
—** ten« (1876); die Skizzen »Bom
Hunbertitenind Zau — 6);>Auf
— —— ng 83 »Zum
ert. Sept auder« (1879); »Aus bei:
el immele, —— —
unb »Bummelbriefe« Krane Aug ed
er Grabbes Werke und fichen
laß (1875, 4 Ehe) her ea B. beſitzt in
hohem Grabe den feinem Stamm eigen»
tümlichen, aber lagen falten il) Bi
—* der ohne —5— alles zur 3
ibe madt, niemand und nicht vers
* und, weil ihm der wahre Humor
88 es boch nie zu einem künſtleriſchen
Schaffen bringt.
— untſchli, —* ann Laſpar, Staats⸗
a und PBublizift, geb. 7. März
u üric — *8 Si, in Bers
fin und Sonn Rechtöwifienihaft, habilis
tierte ich 1830 am * politifchen An:
fitut ar Vaterftabt und warb 1833
außerorbentlicher, 1836 ordentli
feſſor an ber n eugegrü rünbeten Univer tät
daſelbſt fowie 1 itglied bes Großen
Rats, in welchem er fi) an die Spi
fäbtifchen konſervativen) Partei ftellte.
Nach ben Züricher Septemberereignilien | 1
1839 zum Mitglied bes Regierungsrats
ernannt, wirkte er für Bildung einer li:
beral: Eonfervativen Mittelpartei in ber
Shweg, ſchied aber 1845 aus ber Regie:
aus, obihon er nod einige Zeit
Bed "bes Großen Rats blieb, und
edelte — dem en n feiner Par:
tei 1848 nach rt, wo — eine | den
Profeſſur des ee Privatrech
Blumenthal —
ierende Luſtſpiel »Die Philofophie bes reichen
ber | 187
Bluntichli.
allgemeinen Staatsrechts erhielt. Seit
1861 wirkt er in gleicher Eigenſchaft an
ber Univerfität Heidelberg. a aan
liberalen Sinn war er al8 itglied ber
Erften babiihen Kammer —— und
wirkte mit zur Gründung deutſchen
— ——** iſt er
ber thätigiten eber in bem Aus⸗
ſchuß des Deutſchen Proteftantenvereins
und führte auf ben — —
tentagen in Eiſ 1865), Neuftadta.
bt, Bremen u
en= und
Haifen,B — — 3Bde. 88 ſidium. 1867 er in das deutſche
lament lt. Bon fei
bes | Zehen Echefte füheen wir a6 5*
chlichſten an: > — de Da af
2 uf. 1856); sh habt
u s en
ber Staat und Be 3 »Allge⸗
meines Staatsrechte (5. uf unter dem
Titel: »Lehre vom mobernen Staat«, 1875
bis 1876, 2 Bbe.), welchem als dritter
Band 1876 »Wolttit als Bien fte
339 »Deutſches Privatrech ufl.
—— Privatrechtliche Tun für
anton Ai eisen —
»Gefchichte
Be a
neuen 8 «
Aufl. 1862); »Altafiatifhe Gottes⸗ und
Weltideen in ut Wirkungen auf bas
Gemeinleben« (1866); »Geſchichte bes all⸗
emeinen Staatsredhts und ber Politik«
1864, 2 Bde.); »Das moderne Krieges
vecht ber ziwilifierten Staaten« (2. Aufl.
833 11874); »Deutſches Staatswörterbuch«
mit Brater begonnen, 1857 —70, 11
de.); »Das moberne Völkerrecht als
Ne tSbuch, mit Erläuterungen« (3. Aufl.
; bon Lardy ins Franzd Ice und auf
Beranlaflun ber — —
80 zu Peking ins Engliſche überf
»Das hoben ölferrecht ale Rn
in dem —— deutſchen Kri =
1870« (1871); er taatsle a Abs
Aufl, 1880); >
Gebildete⸗ (
recht im Krieg unb bas ee:
1878). Seine »Gefanmmelten Meinen
Sr ene erihhienen 1879—81 in2 Bäns
Bel. Bluntſchlis autobiograp
t8 und Stizze In Lindaus »Gegenmwarte Ey
Blüthgen — Bol
Blütbgen, Viktor, Dichter, geb. 4.
2 u Zörbig bei Halle a. S.,
oftbeamten, ber nad un-
verbieten Entlaffn ung aus dem Dienft
Familie wechjelvolle Schidfale
FR mpfen halte, ehe er endlich in
—— nad)
fam; erft 1876 kehrte
tfchland zurüd. Der
Sobn Biltor ftubierte in Halle Theologie,
re
bie alademiſche Laufbahn zu rüflen,
an feiner Mittellofigfeit fcheiterte, über:
für den Winter 1876—77 die Re
nahm
daktion ber »Krefelder Zeitung« und trat |]
nach Keils Tod vorübergehend (bis Herbfl
1880) in die Redaktion ber »Sartenlaubee,
umbann wieber frei litterarifch zu ſchaffen.
B. hat dermalen ſeinen Wohnſitz in Leip⸗
Er erwarb fi zunaͤchſt als Jugend⸗
eller ziemlich raf —
ehören ein Band Märchen in An⸗
Manier unter dem Titel: » Hes⸗
ne (1879) und eine Art Zierfirum-
einen: —— fer⸗
mer —— Ben 5 len Fro —2—
———— iwerſe zu
— von Oskar Pietfeh u. a.
* äblungen für bie Jugend bilden | n
Bere 1880 a Krönerd Jugend⸗
nben Bunten No:
an) ben ⸗Gedich⸗
—
a a
re Sag für Seurnale unb
erfien nationaldfono-
— die on
—
ihn zu n politi⸗
Km Amtern beftim
feiner Baterfladt es vor, die Lehr⸗
Kae be potife Okonomie bafelbft
doch 308 er aus
en. Er wurde durch Ber:
a a
ezeichn viftfteller
—— — eine ebenſo fruchtbare wie
vielſeitige Thaͤtigkeit. Bor allem find zu
77
nennen feine nationalbtonoimiſchen Werke:
»Trattato teorico-pratico di economia
politicae (3 Bde.); »Storia del com-
mercios; »Dizionario dell’ economia
politica e del commercio« (1874 ff., 2
Bde.); »Note e memorie di um econo-
mista« ns ; »Le banche ed il corso
forzato« ( } Beweiſe anberweitiger
—5 — ien ſind ſeine hiſtoriſchen
rbeiten: »Antichitäromane egreche«;
»Corso di storia universale« (5 be. ):
»Feste, giuochi e spettacoli«; ferner
bie naturmiffenfögftligen: »Sismopiro-
ogia«e, ein n und
Bulfane (als 1. get en »La natura e
——— »Fisica del globo« und »La
terra e la sua progressiva conquista«.
Ein im Auftrag ber Regierung unter:
nommened flatiftifches Wert über bie ges
genwärtigen Produktions: und Hande ee
verbältniffe Italiens ift demnächſt von
om 3 erwarten.
Karl Ernſt, mediziniſcher
Sören eb. 21. Kebr. 1809 zu Leip-
ke gen. „19. Febr. 1874 In EBiesbaben: war
hn des befannten Anatomen Karl
u ae B. (geft. 1833), ſtudierte in fei-
adt Me in, ging 1831 nad
— der polniſchen Revolution na
Warſchau, wo er als Hoſpitalarzt ſeine
Pa en un zum Wunbarzt be
enb förderte, habilitierte ſich ein Jahr
— Privatdo ent in Leipzig und
warb 1839 zum außerordentlichen Pro:
=\feffor der pathologiſchen Anatomie er-
nannt. In biefer Stellung wirkte er bis
furze Zeit vor feinem Tod, wo er fich we:
gen 1 Kränflic eit nad) Wiesbaben zurüd:
dos Abgefehen von feinen verfchiebenen
fters een anatomifhen Hanb-
unb Lehrbüchern,, in benen er bie Lehren
und Refultate der neuen fogen. Wiener
Schule (Rokitansky. Oppolger,Sfoba u.a.)
mit Geſchick barlegt, hat er ala Schrift:
fteller befonber® durch feine ——
populären Auffäge in ber »Gartenlau
(jeit 1855) einen ebenſo weitrel .
wie en Einfluß auf die Vol
⸗ſundheitspflege Bun Ein Teil bie RE
Auf — in feinem berühme
ten »Bud vom un und kranken
Menſchen« (12. Aufl. 1879) verarbeitet,
e wurde vo
78
das geiifferma ein deutſches Hausbuch
——— iſt. m ſchließen ſich an mit
erſelben populaͤren Tendenz: die Faire
he se (6. Aufl, 1874); bie
berechnete Schrift · Bau
Leben und —— des menſchlichen Kör-
perd« (14. Aufl. 1879) und eine kleinere
Sarift »Pflege bes Schulkinds«, wovon
er viele Taufende von Eremplaren an
Volksſchullehrer unentgeltlich verteilte.
Rühmenswert ift auch die Unerfchroden-
beit, mit ber er allen Geheimmitteluns
Keen unb ——— Charlatanismus
offen
De enflebt, Fiebrich von, Dichter
und S Ele, geb. 22, April 1819 zu
eine növerfchen, wurbe zum
aufmann beftimmt und trat, nachdem
pr ein merkantiles Inftitut in Braun
weig befucht hatte als Lehrling in ein
De haus ein. Aber feine Litterarifch-
—5 — Neigung brach ſich endlich | {ch
— Bahn, und er beſuchte die Univer⸗
ſitaͤten Göttingen, Münden und Berlin,
allerlei eklektiſchen ‚Studien, befonbers aber
bem ber neuern Sprachen, fi) wibmenb.
1840 ald Erzieher in Moslau angetellt, | W
fand er während breier Jahre bie nötige
Muße, bie ſlawiſchen Sitten und Spra-
ae zu ftudieren. 1844 folgte er einem
uf nad) Tiflis, um bafelbft bie Leitung
eined pãba of iſchen Inſtituts und fpäter
eine —* e am dortigen Gymnafium
u übernehmen. Mitten unter den Ein⸗
rücken der neuen — g faßte er den
lan zu onen Wert »Die Völker bes
2. Aufl. 1855), zu welchem er
ined Studium ber orientali-
aukaſus⸗
— uns
Ken Sprachen vorbereitete, unterftügt von
einem — und nd Mirza Schaffy.
B. hat dieſen Dienſt reichlich vergolten, in⸗
dem er den Namen ſeines Lehrers du
bie »Lieber bes Mirza Schaffye (1851
unfterblich machte. Diefe Lieber, durch eine
aan
Überjegungen laukafiſcher Lieber gehalten,
unb feinen andern zum Berfaf-
er. Bon Tiflis kehrte B., mit einer Fülle
von — und Erfahrun en be⸗
nach Deutſchland zurüd (1847),
* Rame durch bie Sammlung Flein- | Eine
ni ſcher Vollslieder:
Myſtifikation lange Zeit für
Bodenftebt.
Ufraine« (1845) bereit? einen Klang
atte. Von je jest an finden wir ihn in vers
— tellungen und Miſſionen,
Münden, balb in Stalien, in
Berlin, Paris, Frankfurt, Bremen (bier
als Rebakteur ber »Weferzeitunge) unb
in Kaffel (1852—53 auf bem But feiner
Santunn), bis er enblih nad
ee ee! zu — in oe
gebung er3098 von Koburg⸗ Go
vom König —E von Bayern unter
uſicherung einer —— nad Müns
berufen unb bier (1854) zum Pro⸗
fefjor ber ſſawiſchen Sprachen und Litte⸗
taturen an ber Univerfität ee wurde.
1867 folgte er einem Ruf bes 098
von Deeiningen, um in defien
bie Stelle eines Theaterintendanten zu
übernehmen. Bon 1873—77 lebte er bei
jenen Schwiegerjohn in — ar von
ltona in ftiller — ſeinen
chriftſtelleriſchen Arbeiten ab ebelte im
tgenannten Jahr nach Berlin über,
von wo er 1 eine Reife nach Nord:
amerifa (zu Vorlefungen) unternahm.
rg bat er in Wiesbaden feinen
bat fi als litterarifcher
50 Ba als Überfeßer und ald Dichter
einen Namen gemacht. Aus ben beiben
erfigenannten Bebieten nennen wir: >08:
low, Fugen und Lermontowe, eine An⸗
tpelpgie (1843); >Die poetifche utraine.
»Lermontowe poetiſcher Nach⸗
aß« (1852 a »Bufätind —— —
(iöss ; 2 FE unb
ihre »Shake⸗
ſpeares ie: ir Aufl. 1 3); ein:
elne Dramen aus S ran Werten
(1868-70); ); »Aus Weſte, Vor:
efungen em Bst), er Frauen:
— 5); ER Sänger von
— “oa 1 Lieber verbeutfcht«
877) und »Die Lieber und Sprüche des
— ade (2. Aufl.
1881). Se eiſterwerk fi
a ae Scha
bie es 1880 zur SO. Auflage gebracht haben
und fpäter eine Ergänzung durch: »Aus
bem Nachlaß Mirza ffys. Neues Lie⸗
derbuch mit —** (1874) erfuhren.
Eine andre Sammlung von »&ebichten«
»Die poetifche | (3 Aufl. 1860) ſowie die neueften Did;
Bogaers — Bögh. 79
: »Aus ber Heimat und Fremde⸗
(1897 —60, 2 Zeile) und »Einfehr und
u« (3. Aufl, 1877), eröffnen im
weſentlichen für die von DB. vertretene
Richtung e neuen Gelichtspunfte.
Die Run Kriegsliebere (1870) und
Fi — 1 0) laflen in prächtigen
men Keimen den Herzſchlag
re fen. Seine Dramen
» «, ; König Autbaris
tfabrte, 1860, "Aleran r in Ko⸗
rinth«, 1876; »Kaifer Paul⸗, 1876, u. a.),
ſeine Romane und Erzählungen (> »Ernfl
Beidtreu«, 1863; »SKleinere Erzählun-
«, 1863; »Bom Hof Eliſabeths und
tobz«, den; Re Gedichten aus
Lanb«, 1872; »Das nalen
in Ej walde«, 4872, u.4.), ebene eine
Eyen »Ada, bie geßghierinc, 1853; »An-
dreas und Marfüe, »Der Ebelfalfee,
»Rino«, 1862, u.a.) —5 5 als Meiſter
bes fpradlichen Ausdrudd, ber eleganten
Form, ohne daß fie ein befonbered >
originelles Ge äge trügen. Die bis
Vitterartfche — ——
nach oben und unten erabmt d
bie Schilderung perjönlicher —
und re bort durch bie Reiſe⸗
— dei eo
———— 9, 3. Aufl. 1859), hier durch
ie »Aus meinem Leben«
1879, — 1). Seine »Gefammelten
— warten —5 — 12
ne »Ausge ten tun⸗
in — u. öfter.
ge * — d — nenn —37
ter, war zulebt Ri
ter in Rotterdam und und Harh 10. Aug. 1870
zu Spaa. Als Dichter befundete er fich
al3 Schüler von Tollens, ohne jedoch deſſen
—— und Pop ularität zu erreichen.
ge eien ieh Bert ift die poetifche Er⸗
tocht van Hoemskerk naar
(1837) Eine Sammlung
feiner —5 — Dichtungen gab Beets
heraus (1371, 2 Bde.).
Bogh, Fahre bin. en
unb Humorift, geb . 17. San. 1822 zu Ko:
penhagen als Sohn eines Schullehrerg, ge-
— t feinen regelmäßigen Schul-
t, brachte ih 38 durch Lek⸗
tũre ſo weit, daß er mit 5 Jahren Haus:
lehrer werben unb nad ein paar Jahren
ins Schullehrerjeminar eintreten Tonnte.
1842 erhielt er eine Schulftelle, die ihn
jeboch ſo wenig befriebigte, daß er auf eigne
Meife fich in Kopenhagen fortzubringen
beichloß. Er trieb fich zuerſt hier als Schau:
fpieler, banın als Porträtmaler in Schwe⸗
ben umberund fam1848 nach Ehriftiania,
wo er für bie Bühne eine Neujahrsrevue
fchrieb, bie großes Glück ee) und wel-
her bald andre Stüde folgten, bie eben-
* geftelen, freilich fämtlih nur Eintags⸗
iegen. 1849 ging er nach Kopenhagen, wo
er feine »Nytaarsnat« (»Neujahrönachte,
1850) ſchrieb, Die mehr denn hundertmal ge⸗
geben wurbe. Das Baubeville Ȁgteman-
dens Repräsentanten« (»Der Stellver:
treter bes Ehemannd«) machte noch größes
res Glüd, und nun beganneine ae Pro⸗
buftivität, bie in vier Saifond zwölf bras
— Arbeiten, barunter »Fastelavns-
ildete (»Der Saftnachtsfhmaus«), u
——— und ſechs Hefte Lie⸗
ber zuſtandebrachte. 1855 erhielt er ein
R| Hei eftipenbium zum — FR Deutich-
chland und Frankreich feiner Rück⸗
fehr übernahm er vr Leitung be3 Kaſino⸗
Ben bie er fünf Jahre beforgte, wäh⸗
nd welcher Zeit ereine bedeutende Anzahl
Baubenilee und größere dramatische Ar:
beiten fchrieb, unter benen namentlich fein
»Kalifen paa Eventyr« (»Der Kalif auf
Ubenteuern«) gefiel; am meiften Effekt
machte: >Grevinden og hendes Sösken-
en Gräfinundihr Geſchwiſter⸗
finde), aber aus Gründen, die außerhalb
bes dichteriſchen Intereſſes Tagen. Unge⸗
fähr hundert größere und kleinere Stüde,
teils — teils Originale, ſchrieb
B. für die beiden zweiten Theater Kopen⸗
hagens, die er lange Zeit vollſtändig ge⸗
tragen. Sein treffender Witz machte ſich
namentlich in den ſcharfen Repliken, in den
ren —— eltend, und ſeine große
irtuofität in ber Bebandhun bes Verfes
t fi in einer großen An Ar »Viser«,
n ben verfifizierten Erzählungen und
Reimbriefen, Die eine fo große Rolle un⸗
ter —T Werken ſpielen, in glaͤnzender
Weiſe bethätigt. Die ſcharfe Pointe ift
auch ein Grundzug feiner Profafchriften,
bie ganz bebeutende Dimenfionen annah⸗
80
men. 1860 Hatte er die Rebaltion bes
»Folkets Avis« übernommen, welches
Blatt er mit jeinen unterhaltenden Fenille-
tons unterdem Titel: »Ditog Dat«(»Dies
und Pe zu einer großen Abonnenten-
zahl brachte. »Dies und base behandelte
bie fozialen, politifchen, litterarifchen und
künſtleriſchen Tagesfragen von einem ge
funden, bißweilen allerdings auch trocknen
Vernunftſtandpunkt; aber überall ift bas
ebrlihe Suchen nach Wahrheit anzuerken⸗
nen. Diefe »Dit og Dat«-Feuilletons finb
in einer Reihe von Bänden gefammelt er:
ſchienen 1870— 78. Noch ftärker tritt dies
Streben, ben Firnis der Tradition abzu⸗
ftreifen und ber Wahrheit zum Recht zu ver-
belfen, in feinen »Foreläsninger« —
wo er der Sache mehr auf den Grund gehen
kann. Dieſe erſchienen unter den Titeln:
»Syv Foreläsninger« (5. Aufl. 1847),
»Otte nye Foreläsninger« (1874). Aber
nit nur bier, auch in feinen poetifchen
Werten tritt bas bibaftifche Element
in den Vordergrund, und auch in feinen
»Udvalgte Fortällinger« (1876) und
feinem großen Projawert »Jonas Wär-
moses ärgrelser« (1875) ift es nicht ver:
mieden.
Böhmert, Viktor, Nationalöfonom,
eb. 23. Aug. 1829 zu Quefi bei Leipzig,
Kubierte bier 1848—52 Jura und Natio
nalöfonomie, ber er fich bald ausſchließlich
widmete, habilitierte fidh in Heidelberg,
rebdigierte 1856—60 das »Bremer Han-
bel8blatte, ward 1865 Profeſſor der Volko⸗
wirtichaftölehre an ber Univerſität und
bem Polytechnikum zu Züri und 1874
Direktor des Statiftiichen Büreaus und
Profeſſor derRationalölonomie am Boly:
technikum zu Dresden. B. bat jih um bie
Berbreitung vollswirtfchaftliger Grund⸗
fäßein allen Schichten bes Volks große Ber:
bienfte erworben. Als eifriger Verfechter
ber Gewerbefreiheit, ber Freizügigkeit, der
andelsfreiheit 2c. hat er ſowohl Durch feine
chriften wie als Mitbegründer des deut⸗
ſchen volkswirtſchaftlichen Kongreſſes den
1860 eingetretenen Umſchwung in der
iberalen wirtſchaftlichen Geſetzgebung ber
deutſchen Staaten wie ſpäter ut⸗
ſchen Reichs anregen und fördern helfen.
Bon feinen Schriften füh
Böhme —
Boiſſier.
»Briefe zweier Handwerker«, Preisfchrift
(1854); »Freibeit der Arbeit«e (1800);
»Beiträge zur Gefchichte des Zunftweiend«
(1861, preisgefrönt); »Der Sozialismus
und bie Arbeiterfrage« (1872); »Arbeiter-
verbältniffe und Fabrikeinrichtungen ber
Schweiz« ch »Enquete über bie
Reichseiſe nbahnfrage⸗ (1876, 2 Teile);
»Die De nes Lonnn Unterfudungen
über Arbeitslohn u. MIN ne nn
(152, 2 Zeile). Mit Gneiſt gibt er feit
873 ben »Arbeiterfreund«, mit Stub-
nig feit 1876 die »Soziallorrefpondenz«
u8 \
aus.
Boißgoben (ipr.boagobeh), Fortune bu,
franz. Schriftfteller, geb. 182 zu Granville
in ber Normandie, machte als Zablmeifter
mebrere Yelbzüge in Algerien mit unb be⸗
nußte bie Gelegenheit, um Land und Leute
zu ftubdieren und Erfahrungen zu fam-
meln, bie ihm als Schriftfteller zu Hilfe
fommen follten. Ertratübrigenserft 1868
vor die Offentlichfeit und wurde num mit
feinen raſch aufeinander folgenden, zwar
jeichten,, aber anftändigen und oft hoch:
romantischen Romanen ein der
abenteuerluftigen Lefer ber Sou - Blätter,
namentlich des »PetitMoniteur«. Außer
Romanen, beren bloße Titel, wie:
»L’homme sans nom«, »La Mresse
blonde«, »As de caur«, »Le cheva-
lier Casse-Cou«, »Mystöres dunouveau
Paris« »L’&pingle rose« xc., den Inhalt
binlänglih charafterifieren, hat B. auch
einen Band Reifeerinnerungen: »Du Rhin
au Nile (1876), veröffentlicht, biein feinem
gewohnten fenfationellen Ton gefchrieben
find, Ihe angenehm leſen.
Bsiffier (ipr. Hoafiiep), Safton, franz.
Gefchichtfchreiber, geb. 15. Aug. 1823 au
Nimes, ftubierte in Paris und fiebelte
1857, nachdem er in Angouleme und
jpäter in Nimes Lehrftellen bekleidet hatte,
nad Paris über, wo er feit 1861 eine
tofefiur an ber Ecole normale beffeidet.
eit 1876 ift er Mitglieb ber franzöfifchen
Alademie. Seine Hauptidhriften, in denen
fih gründliche Gelehrſamkeit mit Geſchmad
und — ber Darſtellung nigen,
find: »Etude sur Terentius Varron-
gefrönte Preisichrift (1859); »Cic&ron
ren wir an:|et ses amis, &tude sur la soci6t&
Boito — Boler 81
romaine au temps de C£sar«, ebenfalls
fchrtft (4. Aufl. 1877; deutich
von Döhler, ae religion ro-
—8 ome
2. Aufl. 1881).
Beits, 1) SamilIo, ital. Kunſtſchrift⸗
i Oft. 1836 au
el Pia A ee ber —
ig zum itekten aus, ging aber
bann —— die Univerfität zu Hab,
um fich auch wifienfchaftliche und littera-
i bung Anzueignen. Seineß poli⸗
i — tens a aus ben *
reicht rovinzen iens ausgewie⸗
Im er 1856 wieder zurüd, nahm
Aufenthalt in Toscana und ſchrieb
Kunftfrititenfürben »>Spettatore«. 1860
wurde er als Profeſſor für höhere Archi⸗
tektur an bie Timigliche Aklademie nach Mai⸗
land berufen. Mit ſeiner Lehrthaͤtigkeit
verband er aber auch bie Löſung prak⸗
tiſcher en und leitete unter an⸗
kerm den Bau bed Mufeums in Pa-
ba. Seit 1872 iſt er auch Mitalieb bes
iglio superiore per le belle arti
im italienifchen Unterrichtäminifterium.
As Schriftfteller verfchaffte er fich unge:
mwöhntiches Anfehen durch bie Werte:
e pittura d’oggi« (1877);
»Leonardo eMichelangelo« (1878) unb
»Larchitettura del medio evo in Ita-
Ba« mit einer Einleitung über den Zu:
Ril ber italienischen Architektur
Außerdem fchrieb er zahlreiche
für »Politecnico« und bie
»Nuova Antologia« ; auch mit einer belle:
teififchen Reiftung: »Storielle vane«, ift
u einen (1876—79, 2 Bbe.).
iſches, fachmänniſches Willen
— Autorität biejes Kitiferß
maßgebenbe in Stalien, unb bie
Eenfervative Barteiin Kunſtſachen hat ihm
nut eine gewiſſe Vorliebe für neue, in die
binausreichenbe vor⸗
zwerfen.
Arrigo, ital. Dichter und Kom-
b. 24. Sehr. 1 zu Babua,
am ã Konſervatorium muſika⸗
ausgebildet, entwickelte zugleich ein
Dichtertalent, das ihn befähigt,
E&hrififtellerlegiton.
fi die Texte zu feinen Opern ſelbſt zu
fchreiben. Oftere Reifen nach Polen, der
Heimat feiner Mutter, und nad) Paris
machten ihn zum tünftlerifchen Koamo-
He — = anne
on ngen, verpflanzteer das Prinzip
ber »Zufunftömufite auf ba8 Gebiet *
italieniſchen Oper. Sein »Mefistofele«
—— bedenklich fand, brach das Werk
oitos auf ben Bühnen ber ee
ubli⸗
ch. Ein paar andre Opern,
»Hero und Leander« und »Nero«e, hat ber
Komponift noch nicht zur Aufführung
bringen laffen. Auch einige Kantaten lie⸗
ferte B.: »Der 4. Sunie (1860); »Le
sorelle d’Italia« (1862); »Ode an bie
Kunft« (1580). Als Dichter gehört B.
ber jegt in Stalien ſtark zur Geltung ge:
langenden realiftifchen oder, wie fie da
lieber nennt, »veriftifhen«e Schule an;
gleichwohl Bat er manches geleiftet, was
man nicht bloß als originell, fondern auch
als wahrhaft Ihön bezeichnen muß. Außer
den Texten zu feinen Opern und Kanta⸗
ten, zu welchen einige noch nicht kom⸗
ponierte Iyrifche Dramen kommen ſchrieb
B. ein Fabelepos: >Il r& orso« 1877),
gab eine Igrifche Sammlung: »Libro de
versie, heraus und lieferte auch eine Feine
Anzahl von Novellen: »L’alfiero nero«,
»Il pugno chiuso«, »Honor«, »Il tra-
pezio«e, »Iberia« xc., feltfam und phan⸗
taftifch wie ihre Titelüberfchriften.
Boker, George Henry, norbameri-
fan. Dichter, geb. 1 Air Philadelphia,
ftubierte im Princeton College im Staat
New Jerſey, bereifte Franfreich und Eng:
land, beffeibete dann mehrere öffentli
Amter und war 1871—75 amerikani⸗
fer Sefandter in Konftantinopel. Seit
1847 Titterarifch thätig, veröffentlichte er
einen Band Gebichte unter bem Titel:
»T'he lesson of life, and other poems«
(1847), benen ſich fpäter » The Pode-
stas daughter, andothermi oous
poems« 1852), die ſchneidigen »Poems
of the ware (1864) ıund»Koenigsmark,
the legends of the hounds, and other
poems« (1869) anfchloffen. Außerdem
6
amd -
I German Iterntare« (167) nu,
Bolauden,Konrabvon(
für Konrad Biſchoff),
Romanichriftfieller, geb. 9.
zu Gailbach in ber Rhei
einer iftſtell
das ketzerrichterliche Auftreten
jede —55 — Bes in ie Fr *
und Wifſenſchaft wurden aber ſelbſt feinen
Glaubensgenoſſen zu ſtark, und ſchon feine
erſten ane wurden als
Eiferers, bie denn je vielfach konfisziert
Bar ius IX, 2 >in
ru na ienfte« zu feinem
Wirklichen imen Kammerherrn er
nannte. Seit 1859 wirkte B. als Pfarrer
in Bergbaufen bei Speier, Bis er 1870,
burcdhbrungen von ber a feines
noveliftif Berufs, fein Amt nieder
legte, um gänzlich feiner Schriftftel-
lerei bingeben au Fonnen, Eine ABl
in illuftrierter Volks⸗
ienen. aupt:
tiſchen Feder führt er
n: Mu, von Sidin-
? Aufgellärtene, Zeit: |
iftorifche Novellen über | gere
reußen unb feine Zeit⸗
jer wie ein Straßen:
wird; »Angela«, for
Biarben — Pelssr.
ialer Roman (1866); -Guſtav Abolf«
—*5 »Die Schrerzen und die Ro⸗
— —
cher Ro⸗
25 Et. Sava bafefbfl, exgri
ab ? um * eh
Pitteratur zu wibmen.
Band Gebichte: > e ui
Cesar B.« (1335), und das Drama »Ma-
tilda« (1836), denen »Meditatii«, ſoʒiale
i (1842), fowie »Poesii nuot«
aa — — i che
ge nachfolgten. Inzwi
hatte er fi 18% an ber nftras
tion gegen Rußland lebhaft beteiligt und
war Gefolge feiner revolutionären Hals
tung wieberholt mit Gefängniöftrafe be
; ber von 1848
l Bewegung
bem es anz bingebend, wurde er Mitglied
WE
Iutionsfomitees, dann Bornit
(Maire-Bräfelt von Bufareft ſowie einer
ber vier tforifhen Re⸗
fung des »organiſchen
reichte, wurbe er verhaftet, entkam indeſſen
nad Siebenbürgenunb begab fich von bier
im näcften Jahr über re
re
nad, Baris (1850), wo er mehrere
perweilte unb unter anberm ein topogra=
phifches Memoire über Rumänien (1856)
verfaßte. Nach feiner Rüdtehr in bie Heis
mat ſchrieb er zahlreiche politifche Artikel
in Roſettis Zeitiheift »Bomänulu« —9*
er geſammelt unter dem Zitel: »Colle-
e mae multe article«) unb grün
dete fchließlich felbft zwei Journale, ben
»Buciumul« (1862—64) und bie »Trom-
peta Carpalitor« (186976), in welch
2olin — Bölte
leßterer erfich namentlich als entſchiedener
Gegner ber Juben bemerklich machte. Im
T find Boliacs politifhe Auffaͤtze
nicht nur als Dokumente für bie ige:
fdichte, ſondern auch als Belege für Die
gie und Biegfamkeit, beren bie ru:
mirifde Sprade fähigift, bemerfenswert. i
außerdem eifri mit archäolo-
rſchungen befchäftigt.
slim , Andreas Wilhelm, ſchwe—
diſch⸗ finn. Kulturhiſtoriker, geb. 2. Aug.
1835 zu St. Petersburg, ftubierte von
1852 an in Helfingfors Geſchichte und
Bhilofophie. Nach Beenbigung feiner
Untverfitätszeit machte er eine Reife nad)
land, wo e ud mit zu
ofophen Feuer n anregenben Ber:
trat, unb erhielt 1862 eine —
an ber Univerfitätsbibliotbet u el:
5 Nach neuen Et eifen
eben, Belgien, Frankreich und
and, wo er ſich namentlih an
7 jeher in Heibelberganichloß, mwurbe
—* = für r ie Traldluz m
ie in HSelfingfors, 1869 außer:
i und 1870 orbentlicher Pro:
Mior, endlich 1873 zugleich Univerfitäts-
far. Seine litterarifchen Arbei: | &
ten, welche ſich teils auf philoſophiſchem
Beben, wobei er einem auf Erfahrung
—— — aber in ſeinen Konſequenzen
Realismus huldigt, teils auf dem
ker Geſchichte en, find: »Familje-
utveckling intill reforma-
timene (»Die Entwidelung bed Fami⸗
er 1864); »Leibniz, et före-
bad till Kante —* ein vorboie
Rauts«, 1864); »Undersökning afläran
oma viljens frihed« Sünterfuc
bie Yehre von der Freiheit bes Willense,
ſt wichtige
u bezeichnen.
— Eſſahs in ſchwediſchen, finni⸗
3 ; warte, ȟber
und Meere Zepgui⸗ von
be unmfaſſenden nd ber großen
Sprachgewandtheit dieſes internationalen
en
n
m u
83
Autors, Seine jüngfte Arbeit ift bie Her:
ausgabe von »Shakesperes dramatiska
arbeten« nach Hanbergs ſchwediſcher Über:
feßung mit Nüdjiht auf bie ſzeniſche
Darfielung und die häusliche Lektüre,
Kamen mit ben Gilbertfchen Bildern
).
Bslintineann,, Dimitrie, rumän.
Dichter und Schriftfteller, geb. 1826 zu
Bolintina in ber Walachei, geft. 1. Sept.
1872 zu Bukareſt; ftudierte in Bufareft
und trat in ben Staatsbienft, brachte
fi) aber durch politifche Gebichte, die er
veröffentlichte, um feine Stellung und
begab ſich mit Unterftübung bes Boja⸗
+ ln Sa er h arid. Das Di
auf folgenbe Jahr en jungen ⸗
ter nach Bukareſt zurück, wo ei »Po-
port Suverane«, dad Organ ber bemos
atiſchen Nationalpartei, gründete, allein
nach Einſetzung des Flirten Stirbey 1849
proffribiert wurde, B. wandte fi) von
neuem nach Paris und Ale erft nach der
Berufung Cuſas nach Bukareſt zurüd. Er
verfocht bier in bem Xournal »Dimbovi-
tiae dem Bojarentum gegenüber bie na-
tionale Bolitif und wurde vom Fürften
"um KRultusminifter und, als er
n i Monaten zurüdtrat, zum lebend
lã en Senator ernannt. Seine ſehr ge⸗
fd ı Iyrifhen Poefien und Balladen
fü t 1852 mehrfach und unter ver:
fd en Titeln gefammelt erfchienen,
al.. - Jantecesiplangeri«,»Legendele
istorice« , »Florile Bosforului«, »Bas-
mele«, »Macedonele« und »Reveriile«.
Auch ſchrieb B. Memoiren feiner Ben
und einen ethifchen, bie Verderbnis Des
bojarifchen Adels geipelnben Roman: »Ma-
niln«, der großes Aufiehen machte. Eine
Auswahl feiner Gedichte in Teangaiige®
Überfegung erfchien unter bem Xitel:
»Brises d’orient« (1866).
Bölte, Amely, Schriftftellerin, geb.
6. Oft. 1817 Ju Rehna in Mecklenburg:
Schwerin, Tochter eines Vaters von ſchwe⸗
difcher Abſtammung, wurde von Haus⸗
Iehrern unterrichtet und war mit 17
gaben bereit8 Erzieherin, die für ihren
nterhalt felbft forgte. Später verweilte
fie Yängere Zeit in England, von wo fie
auf Varnhagens und Carlyles Empfehlung
6*
84
bin für mehrere beutiche Blätter ſchrieb,
und kehrte 1851 nad Deutichland zurüd,
wo fie in Dresben ihr Domizil wäblte und
mit Gutzkow und Auerbach in Verbindung
trat (fleißige Mitarbeiterin an Gutzkows
»Unterhaltungen am häuslichen Herb«).
Neben ber Schriftfiellerei arbeitete fie rũſtig
weiter an ihrer eignen Bilbung (Meifen
nach Paris und Rom) und legte thatkräf⸗
tig (dur Stiftung von Bazarenzc.) Hand
an die Berbeflerung des Srauenlofes. Ge:
germmärtig lebt fie in Wiesbaden. Amely
‚ ift beinahe ausſchließlich Romanſchrift⸗
ftellerin , und zwar behaupten ihre Werke
durch Speer moralifchen Gehalt und die Ge⸗
ſundheit der darin ausgeſprochenen Lebens⸗
anſchauungen eine ehrenhafte Stellung in
unſrer Litteratur. Von großem ee! n
Wert find fie nicht; es mangeln ihnen
— und Energie des Gedankens
wie bes Ausdrudcks, und es geht ihnen be⸗
ſonders auf biographiſchem Gebiet, wo
die Schriftftellerin mit Vorliebe verweilt
(„Frau v. Stall«e, 1859; »Maria Ans
tonia«, 1860; »Suliane v. Krübdener unb
Alerandere, 1861; »Bittorio Alfieri«,
1862; »Windelmanne«, 1862; »Franziska
v. Hobenheim«, 1863, u. a.), ſehr oft
ber Atem aus. Wäre fie weniger frucht:
An fo würden ihre Leiftungen obne
eifel gebiegener fein; aber neben ben | 1
genannten noch 20 und mebr anbre Po:
mane freier Erfindung zu komponieren,
erfordert einen außergewöhnlichen Geift.
Am gelefenften ift das »Vifitenbuch eines
deutichen Arztes in Londone (1852, 2
Bde.) und am geriegenften, wenn auch
fein Roman, das fchon in 4. Auflage er:
ſchienene »Frauenbrevier«.
Benapins, Sriftoforo, I. Franqhi.
Boner, Charles, engl. Dichter und
Scriftfteller mit ſtark ausgeprägter Hin-
neigung zu Deutfchland, wo er lange ge:
lebt; geb. 29. April 1815 qu Bath, geil.
7. April 1870 in Münden! das ihm Bei:
mat geworben. Seine Schriften find:
»Chamois hunting« (3. Aufl. 1862);
»Verse« (1858); »Forest creatures«
1861; beutfch von Hammer: »Tiere des
albes«, 1862), eine meifterbafte —
derung der Be Tiere Deutichlands,
und »Transylvania, itsproducts and its
VBonavino —
Bonghi.
people« (1865, deutſch 1868), das Ergeb⸗
nis einer Reife nach Siebenbürgen. Nach
feinem Tob erfchienen: »Memoir and let-
ters« (1871, 2 Bbe.).
Benghi, Ruggiero, ital. Gelehrter,
Publiziſt und itifer, geb. 1827 zu
Neapel von terten Eltern, bildete ‘&
unähft zum Philologen aus und ver:
ffentlichte ſchon in feinem 20. Jahr eine
Überfekung bes Platoniichen »Philebos«
(1847) fowie bie Schrift bed Plotinos:
»Über das Schöne«, welchen Arbeiten er
einen »Verſuch über Betrarca« folgen ließ
(1848). Lebhaft beteiligt an ben Ereig⸗
niffen der Revolutionsjahre 1848— 4
wanderte er nad Tescana, dann n
Piemont aus und lebte Bier ana ben Stu:
bien, beren Frucht eine Überſetzung ber
eriten ſechs Bücher ber »Metapbufil« des
Ariftoteles und ein Zeil ber ——
bes Platon war (1857). Auch veröffent:
Date 8. während biefer Leit die gehalt:
volle Brofhüre »Perche la letteratura
italiana non sia in Italia«
(3. Aufl. 1873); 1860 erſchienen von
ihm »Lezioni di logica«. In demſelben
ahr ging er nach Neapel und balf bier
eine gemähigte politifche Partei begrũn⸗
den. Den ihm bafelbft übertragenen Lehr⸗
ſtuhl der Philologie vertaufchte er ſchon
1 mit bem ber griedhifchen Litteratur
u Turin, übernahm 1 ber römi=
hen Kitteratur zu Florenz, fpäter (1867)
ben ber alten Geſchichte erft zu Mailand,
dann (nad) 1871) zu Rom. Zwiſchendurch
war er jedoch, ber großen Perfatilität ſei⸗
nes Geiſtes entfprechenb, wiederholt als
Deputierter im Parlament wie aud ale
Redakteur, fo ber »Perseveranza« in
Mailand (1867) und ber »Unitä nazio-
nale« zu Neapel, befhäftigt. War fein
Anjehen als Gelehrter ungewöhnlich groß,
fo wied man ihm unter ben PBubliziften
eradezu bie erfte Stelle an. Was er
—* trägt den Stempel durchdringen⸗
ber Intelligenz; fein Stil ift geiftreich,
—— und eigenartig. Er veröffent:
lichte in jener Zeit zunächſt; »La vita ei
tempi di Valentino Pasini« (1867); fer⸗
ner eine wertvolle Schrift: »Storia della
finanza italiana 1864—68« (1868), und
drei Grörterungen unter dem Titel:
Bonnechofe — Borchjenius. 85
in ber Kammer wie bei ber Nation | fr
Bingft fo bebeutend, daß feine Er: | de
nennung zum Unterritöminijter 1874
Hofinungen erwedte, unb in ber
fuchte B. das itafienifche Unterrichts
zum Teil nad bem Mufter bes
heutigen, gel grünblid im reformieren. Nah
akze) bes Minifterlums, bem er an⸗
— TO),
ab er heraus: »Discorsi
I
lica istruzione« (1
*85 joe - un irche:
»Pio futuro« und »Leone
X e Ma 2% (beibe 187 0): fodann
— greiche
a ini orjentales 0x (1878 878); du
enbſich »Ritratti contem ‚bie
£chenäs und hnratterihilderunge en ber
* mb Ehlers (1870) und »Bibliograda
‚ unb »Biblio
di Roma antica« (1879), Die
——— einer von ihm erwarteten
ichtee ift Über das Sta:
bias ber —2 — noch nicht hinaus⸗
4 Nil ein. Emilie be,
eiber ‚, BE u
yerborp in e —
nr land, Sohn
caeh Emigranten warb 1509 Föniglicher 1869
Sihsthelar zu Et. Cioud päter Kon:
—— —* —
nd:
— de — (1834, 16. Sur
1878); »Christophe Sauval« * Au
33 »Histoi :
(3. Aufl.
»Histoired’Angleterre« (1859, 4Bbe.);
Dup nes. (8. Aufl. 1879)
»Lazare Hoche« (1867).
— for "Ss ae,
ne n eller, ge
4813 zu humier (Biineetcie),
eine end von Vaudevilles
ur Aufführung und
bann die turhiſtoriker einige
Schriften, wie: — pay-
sms au ee — 18: ire
des Aufl 41874
pas a uis )
un
877, France« (1874—79,
striferu
Frati, papi e rö« (1873). Sein An- Sa 2 Bde.), worin er weiter als feine
dfifchen Vorgänger zu den Quellen
röße unb des Elenbs jenes goldnen
——— der Banden ifchen Monarchie
——— Neuere Schriften von —
find: »La Vendéo en 1798« (186
»Leo — de l’avenir« (1867); ou
Hubert. M&moires d’un cur6 vendeen«
BE »Histoire des Camisards«
(1869); »Histoire —E de la
Bonnet (pr. «näh) Sales; franz.
Scäriftfteller, geb. 1820 zu Pimed aus
proteftantifcher Familie, [eb als Advokat
o|und Sekretär ber Socist6 de l’'histoire
protestantisme francais in Paris.
Seine Studien zur ed bes Reforma:
tionszeitalters haben ihn auch in Deutfch-
land san emacht. Die ea Eee ⸗
ſten ſind: ympia Morata: épisod
de 1a — en Italie« (4. Aufl
1865, deutſch 1860); »Aonio Paleario,
&tude sur la reforme en Italie« (1862,
A— »Calvin au val d’Aoste«
its du XVI. sidcle« (1864;
deutſch von Merihmann: »Lebengbilder
aus ber Neformationgzeite, 1864), benen
fi noch 2 Bände (> ouveaux r6cits«,
und »Derniers röcite«, 1875) an:
»La vie et les 6crits de M.
offen;
Aubigne« le »La famille
erled
br. |de Curione« — os gab er bie
Briefe Calvins na inalmanu=
Ben n beraus (1 i2 2 Bbe.).
fenins, Dtto, bän. Litterarhiftes
Sournalift, geb. 17, März 1844
u Ringfteb, fludierte feit 1863 auf ber
kademie von Sord, widmete ſich nad)
s | vollenbeten pbilofophifchen Studien ben
nordiſchen Spracden und Litteraturen und
lebt ſeit 1863 in Kopenhagen als Lehrer
und Schriftiteller, indem er 16 nament»
lich ale Mitarbeiter verfchiedener Blät-
ter und Zeitjchriften —— 1873—
1878 ftand er beſonders mit en⸗
blatt »När og Fjerne in enger FH rbin⸗
bung; ſeit 180 iſt er Redalteur ber illu⸗
firierten Wochenſchrift »Udeog Jemme«,
bie unter feiner Leitung zu hernorragenber
Bedeutung gebieben ıft und namentlich
bie mobernen Realiften zu ihren Mit:
arbeitern zählt. Seine litterarifchen Ar-
86
beiten bewegen ſich faſt re auf
fitterarbiftorifchem Boben, fo: »Fra
rerne« (»Aus den Bierzigen«, 187
an a2 ea —5 der el
von 1 bann » Piteräre Fenille-
toner« —5 Beiträge zur daniſchen
unb en Litteraturgefchichte na⸗
mentlich dieſes Jahrhunderis; endlich | ber
bie bebeutungsvolle Schrift »En Sam-
fundsop < (»@ine Aufgabe der Befell- | er
Ibafte, 0) — — —A
olfsaufllärung und Kolportage
rall erwies fih B. als ein überaus
grünbliher, maßvoller, he bie Neuzeit
einen offenen Blick zeigenber, feiner Kriti⸗
ter. Verein mit %. 2. Liebenberg
veranftaltete er einen Auszug aus Ohlen⸗
ſchlägers Erinnerun — mit M. Wei⸗
Kr ie Manbinnige ——
»Ydun« (1880), und enbli Me
Horn ein »Dansk Läseboge u ).
Aud As er nt als ein ge a
aus bem hen und Schwediſchen
wäßtt, — er zuerſt mit Kl. Brentanos
»Gockel, Hinkel und Gakeleia« (1866)
uns und biefem mehrere Werte bes
Schweden Rybberg, ferner bie Romane
von ©. Ebert (1876-81) und — R.
amerlings » Afpafia« (1879) nachfolge
ließ. Mehrere biefer Überfegungen erlebs
ten —— Auflagen.
Bornier (ip. —*8 Henri, Vi⸗
comte be, franz. Dichter, geb. 2.
1825 zu Lunel (Herault) aus ne alten
und geadteten Familie, ſiudierte in Mont:
pellier und Paris A ee und
erhielt infolge eines Bandchens Gedichte,
das er unter bem Titel: »Les premiöres
feuillese 1848 in Paris ver Öfen,
eine Anftelung an ber Bibliothek bed Ars
ſenals, wo er mit ber Zeit zum Ober
bibliotbefar emporrüdte. B. ift ein frucht⸗
barer bramatifcher Dichter, der fich beſon⸗
ber8 burch Glanz ber Diftion auszeichnet.
Wir nennen von feinen Stüden die Dra-
men: »Le mariage de Luther« (1845),
»Dante et B£atrix« (1853); ” 353)
N iele: »Le monde renv
muse de ee iv nn
»La cage du lion« (1 oo): ferner
»Agamemnon« (1868, frei nad) Seneca)
und als feine neueften Dramen, durch bie
Bornier — Borrow.
er Al eigentlich erft populär gemacht bat,
ie an Anfpielungen auf bie itereignifle
n Schaufpiele: »La fillede Roland«
Rt 5; A — Giers, 1880) und
Les noces d’Attila« (1879) fowie das
— Gelegenheitsſtũck »Les deux
villes« (Baris und Toulouſe), aus Anlaß
Are von Touloufe ge⸗
ſchrieben (1875) l — re
Dis er zweimal (186 RA
isthme de Suez«, 1863 für —
France dans l’exträme Orient«) von
ber Akademie den poetifchen — ebenſo
1864 den rhetoriſchen ne fein »Eloge de
Chateaubriand«, Außerbem ſchrieb er die
Gebicdhte: »La guerre d’Orient«e (1868)
unb »La sur de charité au dix-neu-
un siöcle« 2 ; bie ge »Le
fils de la terre« ) und »Un oousin
depassage« (1 5) fol ahlreiche No⸗
vellen und litterarifche Aufläbe u. a.
Borrow (ip. berröh), George, engl.
Säriftfteller, Freund und litterarifcher
Vertreter ber Zigeuner, geb. 1803 zu Eaſt⸗
Derebam in der Graff ft —*æ
farben im Auguft 1881; na unveikön-
er — mußte er181 m.
. freie , aus Liebbaberei aber
eb er Sprachſtudien. Schon bamals
io ihn eine Horde Zigeuner, bie in ber
be von Norwich lag, perfänfih an,
unb er lernte in ihrer prache verkehren.
Dez. | Nach dem Tob feines Vaters kam er nach
London, arbeitete ai ee und führte
dann iahrelan en benteuernbes Wa
berieben. 1833 trat z in bie Dienfte ber
Bibelgejellfchaft, Die ihn nah Rußland
fandte. Dort gab er bald das Neue Teſta⸗
ment in ber Mandſchnuſprache —
auch unter dem Titel: »Targum« (1835)
Überfegungen aus 30 Spraden und
Munbarten. Das Evangelium bes Lukas
* er ins Baskiſche und in die Zigenner⸗
ee Asa: t. Quffehen machte br
Bu »The Bible in Spain« (1842)
Er verließ 1839 den Dienit ber Bibelge⸗
ſellſchaft, durchwanderte in ben folgenden
Jahren unga arn, die Walachei, Türkei
* erwies ſich überall als der — der
Zigeuner. Aus dieſem Sinn gingen her⸗
vor ſeine meiſt is aufgele ten Werfe:
‚The Zingalic (1841); »Lavengro«
Bosboom — Böltger,
(1851); — (1857) und
Lavo-Lil« (1874 ‚ein Bir
tersud ber Zigeunerſprache. Außerdem
fchrieb er: »Wild Wales« (1862), über-
ſetzte aus dem Deutſchen und Dänifchen
unb 2 arieh viel für Zeitfchriften.
Besbsom, Anna Lucia Gertrude,
— deren faint, nieberländ. Ro:
ri —— geb. 16. Sept. 1812
— ar, lebt mit ihrem Gatten, dem
er
Als Schriftſtellerin trat ſie zuerſt
mit »De van Devo o« hervor; | i
barauf folgten bie Trilogie »Leycester
in Nederland« unb »Het huis Lauer-
neBse«, welch un Werk ihr die meifte
rität verfchaffte und — über: | des
ſetzt warb. Bm ihren zahlreichen übrigen
Romanen Biltorifhen Inhalts nennen
wir: »De leidsche student«, »Graaf
Pepoli«, »Een kroon voor Karel de
Stoute«, »Diana«e, »Mejonkvrouwe de
Manleon«, »Een ‚Sioormachtig a
—8W Auffa He m Be. ir
borx⸗ reformierte an beeinfluf
Dorftellung cher großartig als an
ihre Sprade ni P a. rein U
In der letzte
t — Erfolg auch in mo⸗
dernen Share terromanen verſucht mit|a
»Major Frans« (187 2) u. a.
Beflo, Ferdinanbo, ital. Sr
fieller, geboren im April 1829 zu
Piemont von Eltern niedrigen Standes,
er fi vorzugäweifemitdem Stubium
der fchönen Litteratur unb gab rei zeitig | 1
Beweile von Talent mit a eiden
Büchlein »Soflio di vita«. fehlte
auch er nicht unter ben bewa — Vor⸗
fämpfern ber nationalen Una hängigfeit.
* belleidete hierauf Lehrämter in vers
—— ein guiest — *—
efihn ſein Mitbürger reun
Un — eo als Chef
feine Kabinetts. Diefelbe Stelle Hatte 5
dann auch unter Broglio inne, kam fpäter | 1
als Stubiendireftor nach Piſa und wurbe
1876 ein zweites, 1878 ein drittes Mal
unter Eoppino Kabinettöchef bes Unter⸗
richtsminiſteriums. Cine eifrige und
ehrenvolle Bürenuthätigleit hinderte B.
vv...
Jan ®. (geb. 1817), im BE 4
87
nicht, als Schriftfieller auf verichiebenen
Gebieten fich fruchtbar zu erweifen. NIS
Lyriker trat er nad) dem »Soffio di vita«
noch hervor mit ber Dichtung »La Demo-
crazia«, mit einer Bnllabenfammlung:
»Le fantagie orientali« (1853), und in
neuefter Zeit mit einer Auswahl feiner
gebrudten und ungebrudten Gebichte un:
ter dem Titel: »Parce sepultis« (1874).
en Erfolg Hatte er als Erzähler.
us dem Volk hervorgegangen, wußte er
et volfstümliche Töne anzufchlagen ſo
n ben > a — racconti domestici«
(1874) und ga Ben Astis in bem »Po-
olano arri 0: ( 6). Unter feinen
enge en Schriften, welche durch Eleganz
tils, kurze, Träftige, oft wahrhaft
berebte Sprade ſich außzeichnen, ftebt bie
»Storia popolare de’ papi«, welche feit
1861 vier Auflagen erlebte, obenan. Er
veröffentlichte außerdem bieWerfe: nn
razzi e le sue opere« (1865), > Roma
pale« (1873), »Ricordi personali«
1878), politifche Säriften über bie Bar:
teien im Parlament, über Cavour ıc.,
auch Titterarifche und politifche auflaße
unter bem Titel: »Un po’ di tu
Bella, Johan, holländ. Schrift:
Ser geb. 1797 zu Harderwijk, geſt. 13.
De 1879 im Haag; war als Profellor
er Militäratabemie in Breba, fpäter
an ber ochſchule zu Amſterdam angeftellt
unb bekleidete 1853—59 das Kultusmini⸗
n | flerium. Seitdem lebte er, LES
dan "Gen alg Sitorfer) 158 thätig,
Do = Sein Hauptwerk i er
eldendaden te lande« (1853
bis 1856. neue Ausg. 1369 ff.), dem bas
»Leven van Willem IL« (3. Aufl. 1871)
vorausging. Sein Berbienft beruht bes
IK nders in ber Haren und lebenbigen Dar:
llung, weniger auf Tiefe ber Forſchuug.
B. gab auch Rouffeaus bisher ungebrudte
Briefe an M. M. Ney (1858) heraus.
Böttger Abolf, Dichter und Übers
fer, gb 34. Dai 1815 zu Leipzig, ef.
Nov. 1870 bafelbit; war ber
eines Stabtiteuereinnehmers, ber neben:
bei das Stubium moderner Sprachen be:
trieb und den Sohn darin unterrichtete.
Diefer wanbte fih auch, nachdem er bie
Univerfität bafelbft bezogen, vorzugsweiſe
88
bem Stubium ber mobernen Kitteraturen
u und begann noch als Student (1838)
Feine Verdeutſchung Byrons, bie ihm ſpã⸗
eines der erſien Überſetzer
anwies. Nach Beendigung feiner Studien
widmete er ſich ber litterariſchen Thätig-
keit in feiner Vaterſtabt. Böttgers Stärke
liegt mehr in feinen Überf ungen als in
feinen Driginalleiftungen. In beiden Ge-
bieten entwidelt er ein außergewöhnliches
en: feine Überfetung bed genia-
en englifchen Dichters war bie erfte lesbare
in Deutfhhland. Neben Byrons Werten
ter ben En
842), | brud fam (1842, mit
(183840) bat er auch Pope (1
Goldſmith (1843), Milton (1846), Offian
(1847), Sterne GYocids empfinbfame
Reiſe«, 1851) und einzelnes von Shale⸗
peare (1849), von Marlom (1857), von
onfar See von Racine (1853) und
von fellom (1856) ũberſetzt. Seine eig-
nen Gelammelien Werke« (1865, 6Bbe.
umfaſſen Lyrifches (»Frühlingsmelodien«,
in vielen Auflagen erſchienen, 2c.), Epi⸗
ſches (»Duͤſtere Sterne«, drei Erzähluns
en; »Till Eulenſpiegele; »Die Pilger:
bt ber Ölumengeiftere ; »Der Tall Ba:
bylons«; »Goethes Yugenbliebe«; vor
allen »Habanae u. a.) und Dramatifches
(»Agned Bernauere). Später find noch
„Neue Lieder und Dichtungen« (1869)
und diebramatifche Märchendichtung » Das
Galgenmänndhen«e (1870) Hinzugelom-
men, letteres eine ber finnigften Probuf:
tionen bes Dichters.
vie Seren Samuel Frederik, nor:
weg. ſthiſtoriker und Publiziſt, geb.
16. Oft. 1841 zu Drontheim, fubierte,
nachdem er bie Univerfität Chriftiania
abjolviert hatte, 186063 Kunfigefchichte
in Stalien und wurbe bei feiner Heim⸗
kehr an ber Univerfitätsbibfiothel von
Chriſtiania angeſtellt. Nachdem er fich
durch einen ausgezeichneten Eſſay über dad
Abendmahl Leonardo da Vincis 1865 in
bie Litteratur eingeführt hatte, rebigierte
er einige Zeit das »Illustered Nyheds-
blad« und ließ fi bann in ben Volks⸗
en eit feiner Heimat ein, indem er
eine Schrift: »Om Sprogbevägelsen i
‚ Norge« (1867), erfcheinen ließ.
Boucicault (ipr. buhiſitoh Dion,
engl. Schaufpieler und Schaufpielbichter,
Bötzmann — Boullier.
geb. 26. au 1822 zu Dublin, Iebt jetzt
wieder in New York, wo er fchon früher
eine Reihe von Jahren zu
bat eine große Menge von
auf bie Bühne gebracht, vielleicht 50 fei-
ner eignen g, andre nach dem
—— — bearbeitet. Bisweilen hat
er auch mit andern zufammengearbeitet,
A d ———— —* i elleichi
nen bur g olg, vielleicht
feinen größten, hatte er mit dem eriten
Stüd: }»London assurance« (1841),
welches auch in Deutſchland zum Wiebera
ten vonH.Erolf).
Unter feinen — Stücken haben die⸗
jenigen die meiſte Wirkung hervorgebracht,
in welchen er ben Gegenftand bem ameri⸗
kaniſchen Sflavenleben ober bem iriſchen
Volksleben entnahm. Dabin gehören:
»The Octoroon«e £1850) und »Colleen
Bawn«(1850); ferner»ArrahnaPogue«
(1865) und »The Shaughraun«. Gini-
e8 von ihm ift auch ind Franzöſiſche über-
—* fo »Arrah na Pogue« (1866), und
ins Spanifche (»Amor Verdadeiro, o
Juan el Correo«, 1867). In biejen
Stüden bat ®. bewußt die antienglif
Agitation der Irländer gefördert. r
den Komponiſten Benedict hat er mit
Orenford ben Operntert »The Lily of
Killarney« geliefert. In ältern Stüden
nennt er ſich Bonreicault.
Bonllier (ipr. buljeh) Augufte, franz.
Scriftfteller, geb. 22. Febr. 1833 zu
Roanne von reichen Eltern, wibmete
— — * Fee Pe ne
ichte und machte Reifen nach Italien,
Deutſchland, England, Aſien und Afrika,
über welche er in verſchiedenen Journalen
anziehenb berichtete. 1869 wurbe er ala
liberaler Kandidat in ben Geſetzgebenden
Körper gewählt; 1871—75 gehörte er der
Rationalverfanmlung als Mitglied bes
rechten Zentrums an, In Buchform er-
ſchienen von ihm: »Essai sur l’histoire
de la civilisation en Italie: Les bar-
bares« (1861, 2 Bbe.); »Origine et for-
mation de l’&tat de l’öglise« ; »Le dia-
lecte et les chants PP airesde la Sar-
— 864); »L’ile de Sardaigne«
(1865); »Etudes de politique et d’hi-
stoire 6trangeres: Allemagne, Tur-
Boutaric — Boyd.
ie, Italie« (1870); »L’art vönitien«
Beutarie qpe. butarin, Edgar Paul,
franz. Hiſtoriker, geb. 9. Sept. 1829 zu
Sheteaubun, ftarb in Paris als Archipv⸗
beamster 17. Dez. 1877. Seit yebruar 1876
war er Mitglied der Alademie ber Inſchrif⸗
im. Bon feinen Werfen nennen wir bie
Ss Philippe lo Bole (1861): »Les ir
SORS pe le Bel« ‚ »Les in-
stätutions militaires de h France
da
1863-67, 2 Bde) und »Correspon-
te de Louis XV sur la po-
« (1866) heraus.
(ipr. burojep), Aleris, franz.
Romanjchriftiteller, geb. 15. Jan. 1836
Baris als ber Sohn eines Bronzearbeiters,
eines Zifeleurs und
feine erſten Crfol Bert a
olge a affer von
und Banbevilles für Fleine
erlebte. Am belannteften machte
kimen Namen bie dramatiſche Chanſon
»La eanaille«, bie lange eine beliebte
ie
i er bebütierte B. m
— San — pr es ne
in olge eine Reihe von Juſtiz⸗
und El esnanen ericheinen, bie fich
amtlich durch neichichten Aufbau fowie
ſpamende — auch
der Rühreffekte nicht entbehren
ie ee — —
Richebourg für die ungebeure Mehr
der uniern Boltarlaffen bie tägfiche der
— Sn — —
soldata du desespoir« ‚>Augus
Manetto« (1870, mit Beauvallet auch zu
tinena Drama verarbeitet); »Les drames
da ia foröt« 19; »Le mariage d’un
forcit« ); »Le mouchard«; »La
fenme du mort«; »La grande Iza«e;
»La belle Gr&l6e«; »Les cröanciers de
l’$chafaud« ;»Mademoiselle Beau-Sou-
rire«< ; »Ixa Lolotte et Comp.« (1880).
Bowen (fr. ben), Francis, nord
amerilan. Gelehrter und Schri :
geb. 1811 zu Charleſton (Mafiachufetts),
89
wirft ald Profeffor am Harbarb Eollege
u Cambridge und bat fi um das Stu:
ium und die Einführung ber deutfchen
Philofophie in Amerika große Verbienfte
erworben. Wir nennen von feinen Wer:
ten: »Essays on speculative philoso-
phy« (1842); »Principles applied ofme-
taphysical and ethical science to the
evidences of religion« (1855); »Prin-
I of political economy« (1856);
»Treatise on logic« (1864); »Philoso-
phy, from Des Cartes to Schopenhauer
and Hartmann« (1877); »Gleanings
from a literary life«, gefammelte €:
Ian (1880).
siwring (Ipr. Bau), Ebaar Alfred,
engl. Schriftfteller, geb. 1826 als Sohn
bes Schriftiteller8 und Staatsmanns Sir
ohn B., lebt in London. Nachdem er
eine höhere Erziehung im Univerfity
lege zu London erhalten, befleibete er
erft ein untergeordnete Amt im Hanbels-
minifterium, war bann Privatfefretär
verihiebener Staatsmänner, Bibliothekar
im Handeldamt, Schriftführer ber Kom:
miffton für die Weltausftellung von 1851
und als joldher von dem Vorfigenben, dem
— Albert, ſehr geſchätzt. 1868 —
874 war er Parlamentsmitglied. Er
hat metriſche — ungen — von
eines Gedichten (1846 u. 1858), Schil⸗
ers (1846 u. 1851) und Goethes Gedich⸗
ten (1846 u. 1853), ferner von befien
»Laune bed Verliebten« und »Mitfchuldi-
*— »The wayward lovore und ⸗The
ellow colprits« (1846), von ben Pſal⸗
men (1856), von Alfieris Trauerfpielen
(1876) u.a. Auch hat er für die Köni:
gin Viktoria zwei Sammlungen beutfcher
Hymnen zur Brivatverteilung übertragen.
Bond, Andrews Kenneby Hut:
chinſon, engl. Geiltliher und Schrift:
fieller, geboren im November 1825 zu
Auchinleck in ber ſchottiſchen Graffchaft
Ayr, lebt als Bfarrer in St. Andrews.
Er ftudierte auf der Univerfität Glasgow
und machte Aufiehen mit einer Reihe
anonym erſchienener Auffäge in Fraſers
Magazin: »Becreations of 8 country
parson« (1859— 61), bie feither sau
melt erfchienen, und benen eine Anzabl
ähnlicher Werte gefolgt find, allerlei Ge⸗
90
danken eines gebilbeten und wohlwollen⸗
ben Mannes enthaltend, oft anziebenb,
doch auf die Län RN ermübenb; gefammelt
ee S
oyeſen at ors, norive
Romanfchrif eller, geb a 1. 1848
zu Frederilsvärn als Sohn er Mili-
tärbeamten, ftubierte in Ehriftiania na⸗
mentlich neuere Sprachen unb wollte No
biefen ganz wibmen, als fein Water, ber
eine beſon 1 Borliche für Amerika ge
faßt, ihm aufforbeste, bie Neue Welt zu
befjuchen. 1869 Tanbete 8. bort unb ei
warn das Land fo lieb, daß er beichloß
anz ba zu bt ann; in twurbe balb —8NBa
zer chen Litteratur an ber
—— Seine erſten littera⸗
chen Verſuche erſchienen in einem von
nen Landsleuten — —
gebenen Journal: »Fremad
beutenben Erfolg aber — er erſt mit | für a
feinem Roman »Gunnar« (1874, deutſch
1880), bem balb »Norsemans Vande-
ringe und eine Sammlung von Novel:
Ien: —— fra begge Hemi-
sphärere, folgten. In neuerer Zeit i
aufbefänbiger Weltfahrt begriffen. Seine | ev
neueften Beröffentlichu Anden find ber Ro-
man »Falconberg « )undeineinter
eflante ne terre he Schrift: »Goethe
——— ere. Während B. auf ber einen
e, ns auf dem Gebietber Dorf:
eſchichte, den Spuren B. Björnfons tolgt,
ehe er anberfeits unter dem Einfluß bes
Ruſſen Turgenjew, von bem feine Welt-
an —5 — ihr Gepräge erhalten bat.
Charles.
Des Pair .dieh;), J—— tſchech.
es * — a u Bes,
u »Zur Ko⸗
tillons⸗ (1867), wurbe mit allgemeinem
Beifall aufgenommen. &8 f he und das
hiſtori a an Baron G
I fifpiele: »Der
bert en pen L) im Shlafeode,
Freunde« und »Die rüfung
* — (Minifter Kaunit
Für das hiſtoriſche Luſtſpiel bat B. eine
eminente Begabung und entſchiedene Nei⸗
gung, wie ſein neueſtes Werk: »Die Aben⸗
teuter« (aus ber Zeit Kaiſer Rubolfs IL),
bewies. inige feiner Luftfpiele fanden
B. | Piggledy, or se for eve
erybodyr
). jaber fein
Boyelen — Brachvogel.
auch ſchon auf deutſchen Bühnen (Prag,
Wien, on Eingang. B. hat fi
auch als Novellift mit Stic verſucht.
Brabazen, Lord, bis zu kin Erbe:
bung in Dberhaus. ( (1 Ebwarb
Knathbull: eifen, nat Staats⸗
mann und iß „geb Fe —
1829 zu Mersham Hatdh in Graff
Kent, lebt teils zu London, * auf ſeinen
Gütern In Kent. Ex flubierte in Orforb,
Es 5 Ihr
es fol — * San
time«
»River
father
ine« 55
—
s children⸗ (1875)
Joes 8 stories« (1878).
Drachvogel, Albert Emil, brama-
u er unb Romanfchriftfeller,
Re ril zu Breslau, R-
Nov. 1878 in Berlin. Seine
war eine fehr trübe, und bie
tniſſe feiner gmätstranten © Mutter
verbinberten eine gute Erzie Ur
prün kg vom Vater MWie be⸗
kam er zu einem lleur in die
ehre, beſuchte dann bas teen eines
Bildgauers und wurbe endlich zu feiner
weitern Ausbildung nach Wien ——
—* — — ieleri⸗
er na au zu⸗
— & und widmete ſich auf ber Univerfität
bafelbft äfthetifchen, geichichtlichen und
bilofophiichen Studien. Seine —
eriſche Thatigkeit begann er in
erſtes Stüd —— Fapatde,
ne em ber Au —
ner politi ndenz verboten.
auf kehrte er nach Breslau zurück, verlor
aber bier fein väterliches gen unb
geriet mit feiner — in —— Ber:
Bradel — Brabbon.
haſtnifſe. Tiefe Gemütserjchütterungen
warfen ihn aufs Kranfenlager; ; er fuchte
Erholung im Niefengebirge und arbeitete | a
amı »Rarciße. Danıı fand er in Berlin eine
Anfellung als Sekretär beim Krollichen | Berli
Thenter, fpäter am Wolfſchen Theater:
küreau. Sein »Nareiß« gelangte 1856
auf der Töniglihen Bühne p% Yuffüge
en e — einen — ne Ex
e Sprachen
—— — —— een ng: noch:
——77 Dee ohn Wu⸗
= Ü ) und »Bianca Genci«
864) Andre Dramen: »Die Harfen⸗
—* Da ey »Die Brinzeifin
bon Montpenfierc, bl 4 unge
bıudt. Gin —* über die Thea⸗
erverhaltniſſe ber Gegenwart hielt ihn eine
u * Eule an zus
er ſchrieb au mane:
— 5 Bach« (1858
»Benonti«
ee «(1
nn
868),
‚ »Der fliegende Holländer« (1871),
— — 1872),
( nicht —
er ar gewöhnliches
— gehört u ben beflern Ber:
— Sen or er
7* —* — Fü en Geſtal⸗
en einer
ber Gedans
wi mn par er
EN und ig! nad) be Tag
: — se n ber ht, Du nen,
HH
Als Dramatiker ift er eine Oröße
im Ausbrud ber Leiden⸗
sr 1869 mmt
er mit bem Strom, dr —A
hervorragende Merkmale. Im —
ben er enden
€ > u u ne
Ei ),
ein ler wie — in der —— gepa
91
ben Größten gleichzuthun, hinderte ihn
fein allzurafches und auffchnellen Erwerb
ebendes Arbeiten. Ganz wertlos ift
feine unbeendet gebliebene > —5 — des
iner Theaterd« (1877—78, 2 Bde.).
ee grelin, von,
riftjtellerin 24. Rov. 1835 auf
Beide {my * Warburg in Weñ⸗
falen erwarb ihre uns er ließlich
im lichen Haus u 1873 mit
»Gebichten« (2.Aufl. 1880) Berner Später
Der | wanbte fie fih mit Glüd der Proſaerzäh⸗
fung zu und verd .. end: :
le Die we
4. Aufl. 1881) unb er Sinbel-
de (1875), deren — Ton
ihr viele Freunde erwarb; ferner die No⸗
vellen: »Nicht wie bie anbern« und »Aus
fernen Sanbene (1877), — den zwei⸗
bänbigen Roman »Daniella« ( 878) wel:
m fi vom Standpunkt einer gläubigen
tbolikin mit den fozials und firdjlichs
—— Problemen der Gegenwart be⸗
oen (pr. brupd'u), Mary suis:
betb, engl. Roman ajaei —
un u London, wo fie le Die Tod Fe
chtsaanwalts, der feibfi ſchriftſtel⸗
Pr if fie kit 3 ten verheiratet, kataber
* en, ben einmal bekannt fer us
amen ber Lefewelt gegenü
ans u führen.
Schon
e Beiträge für verfchiebene Zeit —5
— dieſe Dur erftien Romane:
6 trail rpente (1860) und
»Lady Lisle« Ben re feinen nennens⸗
werten Eindrud, Anders war dies mit
»Lady Audley’s secret« (1862). Die
| Kritif ließ es an Zabel nicht fehlen, aber
das Publikum Tas das Buch, und Auflage
el auf Auflage wurbe raſch verfauft. Ahn⸗
Ti ging ging es mit »Aurora Floyd« (1862),
leanor’s victory« a, , »John
Marchmont’s legacy« (1864
Dunbar« (1864) ; der Ruf der Ser aflerin
war gemacht, e8 offeni r Lob und Geldzu,
auch zu er olgreichen Bühnenftüden nur
en ir Romane verarbeitet, Sie
t, aͤhnlich wie ein Bierteljuhehundert
vorher ber Bielfchreiber Harrifon Ains⸗
e | worth mit feinem » Jack Sheppard«, und
ebenjo war biefe Art Erfolg, bie aus feinem
Zu —E
—R T KITTY
ben i
{
9%
befondern Kulturzuftand ber Nation her⸗
vorgeht unb feine neue Richtung des Gei-
ſtes un der raſchen Vergänglichkeit
. Einfiweilen bält er bei einem Teil
ber Lejewelt, keineswegs dem geiftig hoch⸗
— noch aus. Talent kann der Ver⸗
faſſerin nicht abgeſprochen werben; fie
fennt ein gut Stüd Welt, nicht immer
das befte, weiß Spannende Lebenslagen zu
erfinden und verfeht ihre Bettelfuppen gern
mit etwas Bigamie, Teftamentsfälfhung,
Rachſucht, Mord und Totſch agals Würze.
Bon ihren außerordentlich zahlreichen Ro⸗
manen, bie fämtlich in deuiſcher überjekung
erſchienen, ſeien noch erwähnt: >The
doctor’s wife:, »Only a clod«, »The
lady’s mile«, »Birds of prey«, »Char-
lotte’s inheritance«, »Dead sea fruit«
»To the bitter end«, »Strangers and
pilgrims«, »Joshua gene daugh-
Auc) felbfändige Bühnenftüde hat
je zur Aufführung gebracht, fo: »The
ores of Arcadia« und »Griselda«. Es
ift indes anzuerkennen, baß neuerdings
Frau B. von ber frübern Senfationsfucht
zurückkommt und ihr neueſter Roman:
»Asphodel« (1881), ſich durch Litterarifche
Vorzüge * net, die früher niemand
bei Hr gefucht Hätte.
Bradley (Ipr. broodle), Edward, engl.
Seiftlicer und Humorift, geb. 1827 zu
initer, lebt als Pfarrer in Den
ton, Grafſchaft Suntingbon. Er ftudierte
auf ber Univerlität Durham unb trat
ſchon früh vor die Lefewelt, indem er uns
ter dem Pſeudonym Cuihbert Bede
und dem Titel: »Verdant Green« ein auo⸗
geralienen, Iuftiges Bild bes englüichen
tubentenlebens veröffentlichte, ba
davon eg Fortſetzungen geliefert, in
benen er jeinen Helden weiter in feinem
Lebenslauf begleitet, Diefe, wie auch feine
anbern Schriften, machen auf Tiefe feinen | tu
Aniprud, find aber lesbar und unſchul⸗
dig. Er hat zum »Punch« und vielen an:
bern Zeitichriften Beiträge geliefert. Noch
feien erwähnt: »Medley«, »Motleye,
»Photographie pleasures«, »Love’s
provocations«, »>Fairy tales«, »Nearer
= dearer« en 's garden«;
ch eine von ierten Büchern
malerif le
Bradley —
t | portugielifche
juriftifde und
Gegenden in Schottland, ſchichtliche Abhandlungen, z. B. eine >Hi-
Braga.
Braga, Theopbilo, portug. Gelehr⸗
ter, Deßter unb Scrifiteller von ers
ſtaunlicher Fruchtbarkeit, geb. 24.
1843 zu Toola di San Michele auf ben
Azoren, bejuchte das Lyceum von Ponta
Delgaba und begann bie litterarifche Lauf:
bahn ſchon 1859 als Knabe von 15
mit einem Band von Gebidten: »Folhas
verdes«, welche 1869 eine zweite Ausgabe
erlebten. Nachdem er 1861 zum Stubium
der Rechte die Univerfität Coimbra be
zogen, ließ er bier 1864 feine »Vis&o dos
tempos« (»PVilion ber Zeiten«), eine Art
Epos ber Menſchheit, ſowie eine Reihe
weiterer Poeſien: »Tempestades so-
noras«, »Ondina do Lago«, »Torren-
tes« ıc., erfcheinen. Seine bebe
Arbeiten find inbeffen feine litterarhiftos
riſchen, welche im endlich nach Iangem
Ringen einen Lehritubl am Curso supe-
rior das letras in Liſſabon verſchafften.
Seine umfangreiche, bisher in 16 ⸗
ben erſchienene »Historia da litteratura
portugueza« (1870 — 80) ift —
artiger Anlage, und was immer auch die
ſtrenge Kritit am einzelnen auezuf
haben mag, j° barf man nicht vergeflen,
daß das Werk bie erite portugiefiice Lit:
teraturgefchichte nach mobernen Prinzipien
ift. Diele litterar — Studien führ:
ten ihn zu einer tifcher
orragenber portugiefiiher Autoren,
o des Chrifiovam cäo, des Camoens
(3 Bde.), des Jodo
e
Bde.) ſowie auch zum Abbrud des portu⸗
ieſiſchen >Cancioneiro« ber Baticana.
uch auf päbagogifchem Gebiet begennen
wir®. Hohe al verdankt ihm eine Heine
——
portugie n eraturgeſchichte,
mei ſehr ae Anthologien: »Anto-
ogia portugueza« unb »Parnaso por-
moderno« (1877) u.a. Seine
»Historia da poesia popular portu-
gueza«, ber »Cancioneiro popular«, der
»Romanceiro geral«, bie = Qantos po-
pulares do Archipelago acoriano«, bie
»Floresta de romances«, bie »Estudos
da edade media« find geihäkte Samm⸗
lungen und Abbanblungen. B. veräffent-
lichte außerdem jurifli ⸗
Brandes,
storia do direito pertnguen: (1868),
—— commer-
eiles«, ito do direito civil mo-
derno« 6 1871) u. a. Dabei iſt kaum ein | Mi
journaliftifhes Unternehmen
en a im Ausland en la
nicht wirffamen Anteil genom:
* —— elbſt deutſche (meiſt (tale
— Zeit Zeit er Lin en ihn 3
ihren
it bat er
mit feiner ee Biere als argen
Biderſpruch und bie vernichtende Kritik
ta Cunha Seira®’ in einer langen Reihe
Se Deuts de —
t en ſeiner
ettem demokratiſchen und nam |@
— — bie er jederzeit aufs na
bvrüdlichfte vertrat, in bem monardif
| gal immer einen | re
ſchoeren Stanb — und ſeine Teil⸗
nahe ar a ie beten pofitiviftis | ber
chrift > ositivismo« hat
neue Gegner gefchaffen. Die
ide ot n ben 300jäb-
Camoensꝰ brachte neue Ar⸗
— ſo eine ſehr verbienftliche | >
Gamunlung aller über Camoens erſchiene⸗
: »Bibliographis Camo-
Nreueftens veröffentlichte er: »Hi-
steria do romantismo em Portugal«
1880), eine Darlegung ber Teitenben
bed Rom mus unter Garret,
lano und Caſtilho; ferner eine britte
umgearbeitete Ausgabe feiner bereits
2 — »Theoria da ria
« (1881).
Seelen ri )
Georg, dan. Kitterar:
eb. 9 br. 1842 zu Kopen⸗
ierte * 1809-64
tät
Gäidjalsidee bei ben Alten« und abfol-
zuerft
dann ilofopbie und
de 1862 —— der
vierte dann feine Sramina mit der hoͤch⸗
Ren —— on nter ben ——
in dieſer Zei hin
Sr —— — Kjerkegaard den grö
auf — unter ben Profeſſ
— an er Hauch und Bröd-
am nädften. B. unternahm nach ber
—— größere Reifen, war 1865 in
Stodyolm, den Winter 186667 in
reine Abhandlung über »Die h
98
—— 1868 in Deutfchland und ber
sum 1870-71 in — und
Deut and. An biefer Zeit machte Stuart
urch feine eble und große Perſon⸗
—2* — tiefern Eindruck auf ihn als
irgend ein andrer; unter ben franzöſiſchen
——
r deſſen oſophi nzipien
er 1870 ein Buch: »Den franske Ästhe-
tik i vore Dage« (»Die ftangöfifee
Afıhetit in unfern Tagen«) berausgab.
Bor feinen großen Reifen hatte er (1
bis 1868) mit Fr em ganzen Eifer ber Ju⸗
end an ber asmus Nieljend
Bio De —— zwiſchen
iſſ —
das fleine uch »Du
ron nyeste Filosofl« ca Im ud abe
rtifel, in —
F eit nachgueifen fi chte, —
Praxis beizubehal⸗
ten und gleihgetig der, pollofobhie
und gleichzei t philoſophiſchen
Grundbetrachtung in ber Theorie zu hul⸗
ein Außerdem gab er zwei größere
mmlungen kritiſcher en:
etiske Studier« (1868) unb »Kri-
tiker og Portraiter« (1 0) fowie
einige Überfegunge n von Stuart Mil
heraus. Bon * Reifen heimgekehrt,
trat er als Univerfitäͤtsdozent auf und
bielt bie Vorträge, welche unter bem Ti⸗
tel: »Hovedströmninger i i det 19. Aar-
hundredes Literature (1872—75, 4
Bde.; beutfh von Strobtmann: »Die
uptftrömungen ber Litteratur bes 19.
ahrhunderts«, 1872 ff.) erihienen. Der
I tonnte bie Menge der Zuhörer, bie
fo aus ben Kreifen der Studenten wie
t Gebildeten berzubrängten,, nicht faf-
ie A groben Züge en gab er ein anſchau⸗
Üb ber geiltigen Bewegung, bie
— ng unters Sabrhunderts
in ben £itteraturen ber Hauptvölfer Euro:
pas vollzogen, und zeigte, wie bie neue
Zeit mit borie und Romantif ge
brochen. Borlefungen und u vernich⸗
teten alle feine Zukunftspläne in Däne-
mark, indem Geiſtlichteit und Preſſe im
Verein bie Öffentliche Meinun " gegen ihn
als »Freidenkere und »Gejellichaftsauf-
föfer« Fehrten. Er fchrieb nun: »Sören
Kjerkegaard« (1877), entſchieden fein
94
befles Buch, und »Danske Dan «
(1877), verließ im Oftober 1877 Däne:
mark unb fiebelte nad) Berlin über, wo
er fich eifrig auf das Deutfche warf, mit
bem er fi einen größern unb porurteils:
Iofern Ihaflen wollte, und das er
nun wie feine Drutteriprache fchreibt.
litiſche Berhältnifie hatten ebenſoviel teil
Y von ber Univerfität
Bauern:
finnungen n
tflabt von
partei, an,
der Rechten be
nére und »Benjamin —*
riften), Ibſen, X. Kjelland, in Dän
mark bei Vrachmann, — Schan⸗
dorpe, Skrum, Giellerup, E. Brandes
und — Hiftorifern geltend. Außer:
bem ift bie Überjeßungslitteratur ganz feis
nen Anregungen gefolgt. In jeinem Abop-
tivvaterland find, abge von ben
ge von benen eine neue
nala
erwarten fteht, in beutjcher Sprache ers
Ben: »Ferdinand “ alle« (1877),
>
ord Beaconsfielde (1879), »Södren | fih
jertegaarb« (1879); außerbem zahlreiche
ays in ber »Rundſchaue und bem
»Goethe⸗ no. (1881: »&oethe und
Dünemark«). Eine nee Sammlung Eſ⸗
ſays erſcheint 1881. B. ift ein ebenfo
ſcharfer wie feiner Denker, von vielfeiti-
ger Bildung und weitihauendem Bid,
er alles in feinem Zuſammenhang mit
dem großen Ganzen auffaßt, für ben
Geift und bas Individuum bie unbebing-
tefte Freiheit fordert unb feinen Autori:
tätöglauben kennt, namentlich aber bean-
ſprucht, baß bie Poeſie ſich nicht in fich
ſelbſt verliere, fordern fi) vom ben Strö«
mungen ber Reit befruchten laſſe.
2) Edvard, dän. Kitterarhiftorifer und
rachfoxſcher, Bruber bed vorigen, geb.
18.1847 zu Kopenhagen, ftubiertepon
—
Po⸗ —0 hera
abe mit einem 5. Banb zu B
Bracquemond — Braſſey.
1865 an vergleichende Sprachwiſſenſchaft,
warf ſich dann ganz auf Sanskrit und
Perfſiſch und machte 1872 das Eramen
—
er a udent eine un
ältern indiſchen Dramas» Mrachakatikae
eben, ber 1874 eine von
alibafag »Malavika og i <
folgte, disputierte er für ben ——
über eine mythologiſche —— AN
»Us og e«
Eine Reihe ppilofophiiger Eſſays erſchie⸗
nen in der mit feinem Bruder Georg bet:
ausgegebenen Monatsſchrift »Det nıt-
tende Aarhundrede« (1874 77,6 Bbe.).
Außerdem war er für eine Reihe von Zei⸗
tungen unb Zeitſchriften kritiſch thätig
und bat fi namentlich auch als ein feiner
Dramaturg in feinen Beſprechungen ber
Bühne unddramatifgenKünftier bewährt,
von benen ein Teil in » Skuespil-
konst« (1880) —— ien. 6 And
.. ten, bie ſich durch liebevolleß
ingehen in den ter wie ſcharfe Be⸗
obachtungögabe auszeichnen. Im
ber 1880 wurde 8. zum Follethingsman
(Abgeorbneten) für Langelanb
und bat fich im Reichetag ber Linien ans
Ye Di refigifen Anffenuungen feines
ie religiöfen ngen
rubers ‚ und feine Wahl in den
Reichstag hat deshalb heftige Debatten her⸗
vorgerufen. In allerjün Zeit hat B.
auch als —— Dichter mit
einem dreialtigen age »Läge-
midler« (»Heilmittel«e, 1881), verfucht.
„us racanemand (pr. bratmöng), f. Ban
e.
Brafiey (ter. «fie), Annie, engl. Rei:
fende und Schriftfiellerin, Gattin bes
Parlamentsmitglieds und Zivils Lorbs in
der Abmiralität, Thomas B., lebt teils
in London, teild auf ihrem prachtvollen
Landſitz Normanburft Gaftle, — Se
flings. Im Befiß eines bedeuten -
mögens, mit einflußreichen Belanntichaf-
ten in faft allen Teilen der Erde, mit fein
—— Geſchmack, lebhaftem Geiſt und
arem Auge bat fie in ihrem eignen Schiff,
bem »Sunbeam« (»Sonnenftrabl«), eine
Reife um bie Welt gemacht und hoͤchſi
anzichend bejchrieben in »A voyage
Bratufchel — Bram.
im the Sunbeam. Our home on the
Ocean for eleven months« (1879; beutich
von A. Helms, 1879). Der außerorbent-
liche Beifall, welchen bas Buch in einer
—— Auflagen erlebte, munterte bie | t
erin auf, auch zwei anbre Reifen,
welche fte vorher und nachher inden Ortent
ht, im ebenfo anziehender Weile zu
—ã— in »Sunshine and storm in
the East, or Cruises to
Constantinople« (1880). — bei:
ne este alle ifche Krieg,
befien legten Wehen man noch rg
und ber Lefer er nn ein lebendiges Bild
der Zuſtände im Orient. Die Verfaſſerin
weilte 1881 — ET like ee
ed, Ern ilofopb, ge
u Auleben bei Sehe fen,
erlin de eunb Philo:
ſophie, habilitierte fi dafelb ft 1871 a
1873 A — der
* in Gie Er ſchrieb: »Bockhh
als Platoni 3% eg! >Germanifche
Sitterfage« . 1878); »Die Be⸗
— <
iogra⸗
5 ? ifo 2 ae hl
Pa 187 Di B ei In ie Siebe
n ie Philo op ie Frie
Es —5 — ch gab er Böckhs
F und — e der phi⸗
chen Wiſſenſchaften⸗ (1877) ſowie
— deſſen »Kleinern Schriften«
—— heraus.
—8 en Karl,
—* und riftfteller, g März
1820 —2 Hadamar in wg be Be das
fium zu Weilburg an der Lahn,
* bie Univerſitaͤten Marburg und
‚ auf ber erfigenannten unter
Karl Friedrich Hermann mit Philologie,
in —— unter Muͤhlenbruch und
TET) mit dem Studium ber Rechtswiſ⸗
ſenſchaft und unter Rofcher bem ber Volks⸗
i befchäftigt. Hierauf in naſſaui⸗
Staatädienft tretenb, verließ er den⸗
on unb fungierte als Rechtsan⸗
— ee warb |1
—
Cyprus and
dere)
n Ständeverjamm:
äfident bes eg chen
Abgeorbnnetenhaufes. 1867 fiebelte er als
95
Rechtsanwalt am Obertribunal nach Ber:
lin über und ift feitbem thätig als Mit:
glieb bed preußifchen Abgeordnetenhauſes
un bed deutſchen Reichstags. Gegenwär⸗
lebt er als ee. tsanwalt in
—* B. gehörte zu ründern der
nationalliberalen Partei, aus der er je⸗
doch nad) ber Wendung ber Bismarcſchen
Politik 1880 mit Forckenbed und Genoſſen
austrat. Mit Prince-Smith, Faucher,
Michaelis und Lette begründete er ferner
ben » volkswirtſchaftlichen Kongreß« ſowie
(1863) die »Vierteljahrsſchrift für Volks⸗
wirtſchaft und Kulturgeſchichtes Große
Reifen in Europa, Aſien und Afrika be
fonder8 aber im Orient, haben feinen
— erweitert. Braund litterariſche
—8 iſt zwar nicht eigentlich belletri⸗
ch, doch liebt er es, dieſes Gebiet zu
reifen und, wo es immer möglich iſt, bie
Würze feiner Schriften von borther
beziehen. Mit Übergehung feiner juriſti⸗
ſchen, politifhen und va eine
Selegenbeitsichriften nennen wir von ſei⸗
nen Werten, bie ſich insgejamt durch eine
luckli ——— abe, joviale, feſ⸗
Kine arftelung un l rf geſchüfſene
lektik auszeichnen:
deut hen Rleinftantereie (3
a aus ber
—— a 1881,5
e. rend des
en, &
ählun
en unb Stubien« CER »To⸗
ai und Doc, Bilder aus Un arn
us ber Mappe eines deuttchen
ürgers. Kulturbilder und Stu:
4, 3 Bbe.); »Mordgefhichten«
2 Bde); » eifebilbere 1875);
— 28 en charak
teriſti ken ꝛc se: >Eine tür-
kiſche Reiſe« Ian 3 Bea, »Reiſeein⸗
drücke aus dem Südofien⸗ (1878, 3Bde.);
»Randgloſſen eines „Patlamentarierde
—FX 1879); »Landſchafts⸗ und
täbtebilder« (1880); »Bon Berlin nach
han zig, 35* el mia un
urge tli aubdereten« s
»Dokto —* cauer. Neue Bilder aus ber
ss en Kleinftantereie (1880
en
arlsruhe, ge
in a erde von 1843 a
— ie und Bhilofopkte,
58 in in Berlin nftgefhichte, unter:
%
da R
F — —
lge,
rl udte von bier aus 1865 von
neuem Italien und nahm nad feiner
Rüdkehr eine A an ber Alabemie
Künfte an. Hauptwerk ift bie »Ge⸗
ſchichte der Pr in been Entwidelungs-
gang durch alle Völker der Alten Welt
hindurch, — —“ * Ortstunde
ieſen⸗ ausgeg. von
Reber, 1873, 2 Bde. ori
Leitung, welihe bie het —
fammenbang ber alten Bölfer zum Eis
mal fonfequent durdführt. decner m
Be erwähnen: »Stubien und Ski
Är — Aurich 8b 1854);
»Naturge te e⸗ ‚worin
darzuthun unternommen wirb, baß ber
game der Menfchheit im we-
entlichen ſchon in 4 IR —
ſchen Landſchaflen⸗
tes Berl: >
Welte Tiga, ge.
Bray (fr. vräp), Anna nee
Kempe, engl.
wall flam
Stotharb und — Pfarrer
biographiſche De
Werk aus ihrer
(1857). Ihre zahl
en gefammelt 1845 in 10 Bänden.
ihren verfchiedbenen hiſtoriſchen Ar:
beiten feien erwähnt: » The revolt ofthe
Protestants of the Cevennes« a
und Brehm, — etc.« (1873).
T. zu Rent
Ki —* a. Orla, Sohn des bekann⸗
—— —R —&
ſaeſt. 1864), trat, noch ehe er die Univers
bezog, 1847 eine wifienfchaftliche Reife
ber li
v
Bafter enge des
Bars fpan. Dichter,
Bray — Breton de los Herreros.
yet, von welcher er erft 1852
unb
— —— Rad
vermehrte
in
IE, — niebere Tiere
en Werken
faßt. Bon feinen fon gen
— —
—
Breitwann, Hans, f. Leland.
f. Glasbreuner.
Bren
Breiten de A Serrerss, MRanoel,
‚19. De. * zu I
r ber Praving No, tben im
vernber erhielt eine Bildung in
Mabrik, — 18142 im Heer, war
dann ohne — im Staatsdienfl
thätig, als Bihliothefar an ber
Rationa F thek, bis er 1840 infolge
eines Gedichts zu Ehren Esparteros dieſer
Stelle entſetzt — Fortan N lebte er ohne
neun Amt. Seit 1837 war er Mit:
Atademie zu Madrid. DB. iſt ber
bebeutenbfle und einflu er
— ende ne
über 150 an ber Zahl) erinnern an bie
Dichtungen der alten Meiſter, doch nur
zu ihrem Vorteil, ba fie vom Beinußtfein
Brewer —
ber neuern Zeit getragen find. Unter ben
Luftipielen Be ger »Marcela«, »A
Madrid me vuelvo«, »Toto es farsa en he
este mundo«, »Muerte y veras«, »Las
Mailen Dr n X., 8 den
amen »Fernando el em-
Hazado« und »Belido Dolfog« befonbere
ung. Auch als Lyriker und na⸗
als Satirifer ift B. berühmt,
mn durch die Gebidyte: »Contra los
kombres en defensa de las mugeres«,
„Bl carneval«, »La hipocresia« »Con-
tza el faror filarmonico«e unb »La des-
pre Eine un feiner Werfe
Krhabı berfeiben 1875 in 2 Banden. | Gr
€ in 2 Bän
ei — o A
Geiftlicher un orifer, ge
mis "efhorben Im Februar 1879 zu
in der Grafſchaft Eſſer; war Es fei
eines Geiftlihen, ftu ierte in
— ee
it Her
"Erbite bes Ariftotele8 und mit
— der a Fo Bücdyerfamm:
fbewahrten Hand⸗
m Beau, Oro au erhielt er bie Pro:
a ifchen Litteratur am King’s
don, welche Stelle er bis
Beer a: feinem Tod befleibete. Bald
verbanb er eine andre, in welcher
er mit —— Fleiß mb efundem
Bxteil die Hauptwirkung feines Lebens bes
tigte. Er wurbe am englifchen Staats⸗
* — und als — ae in
—— mit Sinleitungen anfertigen zu
Iaflen, wurde bie wichtige Periode Hein-
VOLL an 8. übertra en In neun
Bänden hat 2. Be Auf:
* — —75 fo gelöft, ba ber über:
—— at ee
N) u er bie
ber Franzislaner gejchrieben:
Franciana: (1868),
Birke bed Roger Bacon (1 und das
Bovam —— bed Lor —
1866) u. a. n, auch an Ber:
g von —— thätigen An⸗
— Kegel), Benjamin,
bie | chen be
Brink. 97
engl. Volksſchriftſteller geb. 26. Juni 1825
zu —* (Lancaſhire), lebt in Man⸗
* Sohn elle eu Webers,
erbielt er nur eine fpärli i
arbeitete aber um fo ernfter an hung
Selbfibilbung. Burns machte einen leb⸗
haften Einbrud auf ihn; fpäter nä ar
Shafeipeare und Byron mine Dit
fein erfter poetifcher Verſuch war: Sr
uncle’s garden« (1849). Bis 1855 war
er ſelbſt Seibenweber; dann gab er fein
Handwerk auf, wurbe Journaliſt, zuerft
als Hilfsrebafteur eines Lokalblatts, dann
jelbftändig, indem er das >» Journal of li-
terature, science and art« herausgab.
hat eine große Drenge Erzählungen,
—2 Lieder veröffentlicht * da⸗
von in ber Munbart von Lancafhire) und
ift auch ſelbſt als — ——— aufgetreten.
fei erwähnt: »Our old chimney nook,
a une story« ( neueſte Au ‚1872).
Er ten, nieberländ. Schrift:
feier u 15. Juni 1834 Prag dam,
et — Ad, erhielt ſchon 1857 an
feine Schrift »De etische waarde
van —288 dramatischen arbeid«
einen Preis, erlangte 1860 den theologi⸗
gen Boten rad, lebte darauf als Er:
* in Indien und wurde 1862 als
ehrer der — chen Sprache und
Litteratur am Gymnafium im Haag an-
gefelt 1872 übernahm er bie Redaktion
er belletriſtiſchen Jeitſchrift »Nederland«.
Bon der genannten Preisichrift beforgte
er eine neue Bearbeitung (1871); feine
übrigen fiterarhifiorifcpen Arbeiten jinb:
»Letterkundi kundige schetsen«
»Haagsche bespiegeli 0—
1871); »Dietsche ged ve (1875);
»Schets eener g edenis der neder-
landschen letterkunde« (1867, unvoll
endet); »Geschiedenis der nederland-
schen letterkunde« (1877) fowie kriti⸗
fhe Skizzen über Bulwer (1873) und
Emile e zola (1878). Bon Kan zahlrei⸗
etriſtiſchen Werfen find »Oſtin⸗
diſche Damen und Herren« (deutſch von
W. Berg, 1868) und »Der Schwiegerſohn
ber 5 * v. en (von A. Glafer,
1876) a utfchland befannt ge
— dieſen ſind noch zu nen⸗
nen: "Nederland dames en heeren«
7
98
(1873), »Jeannette en Juanito« (1877),
»Het verloren kind« (1878), die in mo-
bern=franzölifcher Weiſe das Leben in ge
bildeten Kreiſen jchildern.
ipr. briunt'n), nn norb-
dien —
»The myths ofthe New
a
orld«
story ee Pr
a
1868), eine _vergleihende Darftellung | füge
indianiſcher Mythen; »The religious
— (18 A unb mehrere nb=
noen über bie Eingebornen Amerikas.
—F gab er die »Choctaw grammar« bed
Denke ——
ugace
L ‚f — 55 — rdi I ie
ouis, franz. terdichter, g
— METER ie
; befuchte ge Charlemagne,
war eine Zeitlang Schreiber bei einem
Advokaten, erhielt fpäter eine Steuer:
— die er bald wieder verlor,
und gin
er auch hier kein Glück hatte, verſuchte er
ſich als dramatiſcher Dichter und errang
glei mit jeinem erſten Stüd: »La fiole
e Cagliostro« (1835), einen glänzenden
Erfolg. B. bat ſeitdem, meift in Gemein⸗
Iseft mit andern Autoren, über 100
die ggelieten zum Teil Dramen, meift | re
jedoch von jenem Genre,
welchen ber Wit an das Poſſenhafte ftreift
und am haͤufigſten nur in der Zweideutigkeit
dee Situationen und ber Sprache beſieht.
Wie nennen als die belanntern: »Lavieen
ol: »Le — du Ben-
1849); » Drinn« (1851);
: ee ee Drama —“09 »Les
— de Paris« (1
tierse (1860); »Le — de ferme«,
Drama (186 ); »La maison Salmdier«
ee dela Racl6e«(1862);
an: — gegebene Drama »L6o-
»Les m&decins« (1863);
bie bie Rombbien ea ))
unb »Les rentiers« (1867); »Le musi-
ington mit Anmer:
Brinton —
nun unter Bi Scaufpieler. Da | November
Le por. |
Broglio.
cien des rues« (1866) und »Les pau
vres filles« (1867). Mit Eu me Rus gal gab
B. »Drames de la vie« (1860, 2 Be.)
8.
Droetel, Johanne, f. Vroot.
BR — broli), Albert, Herzog
ge — Ele
L, uni
= | bes ehemali —E und paice vic ⸗
tor be B. (geſt. 1870), that ſich früh als
ublizift hervor, wurde 1848 einer ber
uptrebafteure bes »Correspendand«
und vertrat als ſolcher zu — —
katholiſchen Intereſſen und die
des —— konſtitutionellen
Liberalism Vom Februar 1871 bis
Mai 1872 372 frangöfier Gefandter in Lon⸗
bon, intrigierte er fortan für ben S
von Thiers und eine Fufion ber Monarchi⸗
ften, wurde auch inı Mai 187381 ger
fein
habt, baf er im
wurde. Seit hr 5* des Senats,
war er Führer ber Koalition ber realtio-
nären Parteien, — dann im Mai1877
a im
empire siöcle« (1856
bis 1866, 6 Bde.; hen aufgelegt),
jein n *8 ferner:
et d’histoire« (1 DB
bei Erg ee iesn pontificale® et la li
bert&« (1861); »La libert# divine et
la libert& humaine« (1865); > —
matie et le droit nouveau« (1 );
»Nouvelles &tudes de littsrature
; »Le secret du as
in Ravi⸗
ol ‚ national:
dlonomiſche und —
Bronner
1840 die e Italiens unb
Werbe 1842 als Geveihrbe Xombachlien
— Broughan. 99
Bde); »Li m tten« (1880). Auch
veröffent! e fie Gedichtſammlung
Nachdem | »Blätter * Blattchen, nden in bo⸗
Br
e nad Aueh —
an ken Sefretär ber propis
= Beim Eintritt ber |a
1856 veröffentlichte er in ber Form
wen Briefen an —— Cabour wei
Binde er erungen: >
— « und »Del capi-
in Inghilterra e negli statiuniti«.
1859 übernahm er die Rebaftion ber
»Lombardia« in Mailand, Tieß 1860
einen Banb »Studj constituzionalie et-
—— und wurde 1861, von Männern
b’Ageglio u. a. warm ent:
er 1 ala — wo ſeine
ſelten —— a —e allen | cl
bie Situation zu Plären und
Be ae vera
Penn in 1867 wurbe ihm das Bors
icjesilie bes öffentlichen rt übers
tragen. Sein neueſtes Werk ift eine »Bto-
re di Federico il e di Prussia«
wfen bat ge ber Senn
ee
bem Dean beb Lebens« Er
»Bermund und Mi a
Be): »Baul v. Kampmane« (
fen und guten Tagen« (1
Brostk (Ip. — 1 Charles T.
norbamerifan t, geb.20. uni
— zuSalemin —*8 ſtudierte
J 1837 ala ee xheologie und ließ
er einer Unitarierge:
le in ein emp (ob Sean) nieder,
mwofelbft er noch lebt. B. hat ſich durch
man BOngS«, n Iyricse 9 ein
pro toßes Berbienfl um bie Verbreitung ber
utfchen Litteratur in Amerika erworben.
—— verö ar er bie Biographie
«, eine werts
vole Gabe Gabe zur —— — urtötags:
feier des Denen A Theologen.
2) Shirley, engl. —
er Sarif tfteller, geb. 1815, geft. 23. Febr.
874 zu en wo er Tange zeit —
Seine Studien machten ih ihn 3
anwalt, en Geſchmack führte ihn er das
Gebiet ber fchönen Litteratur, wo er ein
Liebling der Lefewelt wurbe und als Lei-
ter bed »Punche« ein thätiges Leben —
Bon feinen Luſtſpielen fei »Our new
verness«, von feinen Schaufpielen > he
Creole« erwähnt; unter feinen Roma⸗
nen wurbe »The silver chord« (1861,
beutfh 1862) ber beliebtefte. Seine
t.|>Amusing poetry« (1859) machte gün-
= ſtigen —8 Für die Tllustrated
News« und das >Morning —
t er viel geſchrieben; im Ba he
—* Blattes bereiſte and,
n, Ägypten und ſammelte gel
m fee Deich ers in »The Russians of
the
«(
Brosbsl,R ari, bän. Dichter, |. Etlar.
Bren ham (ipr. Srulm), Henry, Lord
B. and Baur, berühmter engl. Redner,
Staatsmann und Schriftſteller auf vielen
Gebieten, geb. 19. Sept. 1778 aus einer
alten, aber Urgerligen a amilie Cumber⸗
3lands, gef. 7 a Cannes in
100
Südfranfreih, wo er feit langem haupt⸗
fächlich gelebt. Er ftudierte auf der Uni:
verjität Edinburg und machte ſich ſchon
früh durch fein Talent für Mathematik
und Naturwifienichaft jo bemerkbar, ba
ein Auffab von ihm über das Licht (ein
a id auf ben er fpäter mehrmals
uridlam) in ben Verhandlungen ber
oyal Society zum Abdrud kam, als
der Berfafier erfi 18 Jahre altwar (1796).
Der frübreife Süngling reifte nun einige
Zeit auf dem Feſtland und warb 18
Rechtsanwalt. An ber Gründung ber fo
berühmt geworbenen »Edinburgh Re-
viewe (1803) nahm er thätigen Anteil,
und unter der Leitung von Jeffrey ge
hörte er mit Horner, Sidney Smith,
Brown u. a. zu einer Gruppe von poli⸗
tiſch und —S ochſtrebenden.
Aber ſeine freiſinnigen Anſichten und
wohl auch eine ſchon damals hervortre⸗
tende Neigung zur üdficht8lofigfeit ſtan⸗
den ſeinem geſchäftlichen Erfolg in der da⸗
mals toryiſtiſchen Hauptſtadt Schottlands
im Weg, und er ſah ſich veranlaßt, nach Lon⸗
don — wo er 1808 in den eng⸗
liſchen Advokatenſtand zugelaſſen wurde.
Hier machte er balb einen großen Eindruck
durch feine Beredſamkeit in einem Rechtes
fall öffentlichen
Dberhaus zu verbanbeln war, worauf
fih ihm (1810) das Unterhaus erfchloß,
in das er zunächſt als Vertreter eines jener
»perrotteten Orte« (rotten boroughs)
eintrat, welche er fpäter felbft außrottete.
Währendderfolgenden 24 Jahre zeigt feine
Laufbahn ein Bild erftaunlichfter Thätig-
keit, von welcher wir hier nur einen an
tenriß geben können. Schon in wenig Mo⸗
naten gelang e8 ihm, durch das Parlament
bie Teilnahme am Sflavenhandel (in deſ⸗
fen Intereſſe fonft England Verträge ge
ſchloſſen) zum ftrafbaren Verbrechen ftem:
peln zu lafien, unb hiermit war der To-
besftoß dem ganzen Syſtem ber Sflaverei
verſetzt, deſſen völlige Abſchaffung nun:
mehr nur noch eine Sache der Zeit blieb.
In den Neuwahlen von 1812 unterlag er,
doch trat er 1816 von neuem in ba8 Haus
der Gemeinen, biesmal für een.
welchem Sit er 14 Jahre lang treu blieb.
Dft verteidigte er nun Angellagte wegen
arafters, ber vor dem|f
Brougham.
Majeſtãtsbeleidigung, damals in England
eben AR an — t unerbört. Aber
ben en Ruhm und bie größte Popu⸗
larität erwarb er fi, als er 120—21
Bl mit Denman als Anwalt ber hart ver:
Magten Königin Karoline, Gemahlin
Georgs IIL., vor dem Oberhaus auftrat.
Er benußteferner feinenEinfluß, mit Virdc⸗
bed und andern Gleichgelinnten Träftig
auf erberung der damals vernachläffig:
ten Boltsbilbung hinzuwirken. Yu bie=
ſem Zwed verfaßte er felbft volfstümliche
Schriften, förderte bie bamals unter bem
—
e n ildungsanftalten un
namentlich das noch ei be Birckbeck
Institute in London arinden fowie auch
bie »Society for the diffusion of useful
knowledge«, Aud an böherer Bildung,
ber Gründung ber London University,
bes fpätern University College, nahm
er thätigften Anteil und wurde zum Ref:
tor der Univerfität Glasgow ernannt. In
ber äußern Politik befämpfte er am leb⸗
bafteiten bie fogen. Heilige Allianz, in
der innern ftrebte er vorzugsweiſe nach
Verbefferung der Rechtöpflege (nad) ben
Grundſaͤtzen von Bentbam und in treuer
Nachfolge Romillys), außerbem nad) Re
orm ber AZufammenfeßung des Tinter:
haufes. In jener Beziehung wird auf
eine eingehende Rede hingewieſen, bie
er 1828 im Unterhaus bielt; fie dauerte
feh® Stunden und wies im einzelnen
viele Mißftänbe der engliſchen Rechts⸗
pflege nach, von benen manche feither in
feinem Sinn abgeftellt wurden. Hier fei
bemerft, baß er, ein großer Redner, das
Wert eines großen Redners litterarifch be-
ndelt bat in »Demostheneg upon the
rown, translated with notes etc.«
(1840). Zur — als die Bewegung für
Parlamentsreform einen entſchiedenen
Charakter annahm (1830), hielt er eine
andre ſeiner größten Reden, diesmal wi⸗
der die Sklaverei, und der Eindrud war
o groß, baf bie bebeutenbe Stadt Yort
hm ihre Vertretung antrug. Als Abge⸗
oroneter von Dort trat er in das neue
Minifterium, welches im November 1830
genibet wurbe mit bem beftimmten Zweck,
e Reform durchzuſetzen. Er vertrat da⸗
Brougham.
mals bas mehr bemofratifche Element,
ie gemäßigten Liberalen, bie
iſchen Whigs, nicht allzugern
Run trat ein großer Wendepunft
feinem Leben ein. Er ließ fidh über:
— einzunehmen, die ſei⸗
—* tung ee angemeſ⸗
und bo tben wur⸗
Teil, — und Baur
* den Adelſtand erhoben, trat er in das
— — Kanzler, eine Stelle,
— ben andern auch die Attri⸗
* — n Juſtizminiſters
Der neue Lord war nicht mehr
ae »Harry B.e bes Unterhaufes, ber
sie Fon öffentliden Berfamm:
; Gegenſatz zwiichen Bürger:
und Yr hem Adel war damals wohl | »
— weil und bald follte B. ben
Boch Inter ben Hocakl —
unter igen ganz
— der Ihrigen zu werden, wozu ſchon
ine etwas plumpen Manieren ihn nicht
en. Indeſſen wurde die Reform⸗
an ben andern | th
—3 — und au
ch ergebenden Maßregeln nahm
B. regen Anteil. Aber das aufgeregte Volt
mehr pe {mei feine Selbe, un bie
waren n tem Gelben, und
Grey und Lord John et I.
x Ole En ehe U
nun bie elun
haft nur kürzeſte Dauer
bh en ſechs Monate nachher bie mis
ind Amt traten, wurde B.
— an ihrem neuen Mini:
teilzunehmen. Seitdem ift er in
Öffentliches Amt wieber eingetreten, | d
wen er auch nad wie vor im Ober:
zum: als einflußreiches Mitglied vie-
Eee im nein feine
beflerung ber
apflege bat er 1845 noch einmal eine
er Ab:
Ku
—*
der Fall. Er ne fortan viel
Frankreich (zulest in dem Städtchen
101
Cannes, um baß er ſich große Verbienfte
erworben) und verwendete bie i im ge:
wordene Muße noch mehr als fr
literarischer Thätigfeit. Viele Kine ſehr
zahlreichen riften, nur auf bas
augenblicliche öffentliche Sntereii gerich⸗
tet waren, find hier zu ü bergehen; von
ben andern, weldye Theologie, fchichte,
Roman —— chaften, auch einen
man umfaſſen, ſeien erwähnt: »Opi-
nions on politics, theology and law«
(1837); »Sketches of the statesmen of
the time of George IIL« (1839 —43,
3 Bde.), welchem folgte: »Lives of men
of letters and science who flourished
in the time of George IIL.< (1845,
— 1846); »Dialogues on instinct«;
en! view of Sir Isaac New-
ton’s cipia«e; »The pleasures of
science«; »T'he British oonstitution«
(1844, 3. Aufl. 1868), ein Handbuch, wel:
ches ——— ſein aber doch der Ver⸗
—— — ee te bedurſt bat; »Hi-
stor land and France under
ouse — ancaster«. Auch Yu er
Yale s »Natural theology« (neue
heraus. Seine Reden ——
ae LE UN — 4Bbe.),
Be eine Beiträge Sge gut gh Review«
1856. 1850 u.bie folgenden Fahre wanbte
er jich in mehreren an bie englilche Royal
t Society und bie franzöfifhe Academie
e| des sciences gerichteten Aufläen wie
ber ep Unterſuchungen über dag Licht
0% |yab, die arbenlehre zu, worüber ſchon
13 erfdienen war: »Experiences sur
——— la réflexion et les couleurs
e la lumiäre«. Der Roman »Albert
Lunel«, in welchem er viele feiner Zeit-
genofjen zeichnet, unb ber erſt nad) IH
nem Tod (1 ) für das größere Bubli-
tum ans Tageslicht trat, wird een
feinen Testen Lebensjahren „guaeißeieben
allein dem ift nicht jo: ibt banon
eine anonyme Ausgabe von 4
damals Teinen Eindrud ——
Seine Memoiren (2Lifo and times of
Lord B.«, 3 Bde.) erjchienen 1871, feine
gefammelten Werte 1872 —73 in 11
Bänden. Mande al Werke find ins
Tranzöfiiche überfebt, ein Ei ins Deutfche,
3.8. »Gott und nflerh ihleite von >.
102
Sporſchil (1835) und »Die Refultate des
Maſchinenweſens« von F.R.Riden(1833).
B. war Mitglied des Inſtitut de 7
und vieler andern gelehrten Geſe Aaar
ten. Ein Dentmal wurde ihm 1878 in
Sannes errichtet. Val. über ihn €. Lyt⸗
ton Bulwer(im »Monthly ine⸗
1878); Mignet (in »Nouveaux éloges
Fr — pt d'Hauſſonville
n > es bio
rairea«, 1879): 6 au veau, Etude sur
Lord B. (1873).
Bronughton (fpr. braut’n), Rhoda, bes
Yiebte engl Romanfchriftftellerin, geb. 29.
Nov. 1840 zu Segrwyd Hall in Denbigb:
fhire (Nordwales), Die Tochter eines Geiſt⸗
lichen, lebt in Orforb, ihren dortigen Aus
enthalt Häufig durch Ausflüge nach
tſchland und Frankreich unterbrechend.
Sie trat zuerſt 1867 ſchriftſtelleriſch auf.
Ihre beiden erften : »Bed asarose
is she« ( deutſch unter dem Titel: »Efther«
von Julie Dohmke, 1875, 3 Bbe.) und >Co-
meth up as a flower« (deutſch von ber:
jelben, unter dem Titel: »Wie eine Blume
erblühte, 1877), erregten Auffehen, fchon
durch ihre auffallenden Titel und bie leb⸗
Darftellung von Bemütszuftänden.
e ra te Ken ber Lefewelt ihr
enüber ift in Billigun DE EBRBALBEN.
bre fpätern Romane find: > zuge,
sweetheart!« (1872); »Nancy« us );
»Not wisely, but too well« (1875);
»Joan« (1876); »Second tho «
(1880 , 2 Bbe.). J
Brown (ipr. braun), 1) Sohn, en
Arzt und Schriftfteller, geraten im Sep-
tember 1810 zu ig ar in der Grafſchaft
Lanark, lebt in burg, wo er auch
ſtudierte. Er bat vielfach Beiträge zu
Zeitichriften geliefert, beſonders aber
neben feiner * ſich bekannt
gemagit buch zwei Bände vermifchter
uljäbe: »Horae subsecivae« (9, Aufl.
1876), worin bie reizende Geſchichte eine®
Lieblingshunds, bie ſpäter auch befonders
unter dem Titel: »Rab and his friends«
—— und außerordentlichen Anklang
and.
phiques et litt&-| €
Broughton — Browne.
‚ lernte aber viel, inbem fie an bem
nterricht ihrer Geſchwiſter teilnahm, und
gab 1840 einen Band Gedichte (»Songs
of our land«) heraus, bie günftig auf⸗
genommen wurben, und benen 1844 »The
star of Atteghei and other poems«
nachfolgte. Sie Tieferte nun Beiträge zum
»Athenaeume unb anbern zu en,
—— auch von ber Zivilliſte einen Meinen
enfolb (20 Pfd. Sterl. jährfih) und
fiebelte 1847 nad) Ebinburg über, wo fie
an > bers’ Journale mitarbeitete
und einen weitern Band Gedichte: »Lyri
and miscellaneous poema« (1847), ſowie
verfchiebene Erzählungen, 5. B. »The
Eri «, veröffentlichte. Seit 1852
bat fie ihren Wohnfig in London. Ihr
eignes Reben fchrieb fie in bem Buch »Ay
share of the worlde« (1861); feitbem er-
dienen noch bie Novellen: »The hidden
sin< (1865) und »Exile’s truste (1869).
Browne (fpr. braun), 1) John Roß,
amerifan. Reifender und bumoriftifcher
Scriftfleller, geboren um 1817, geſt. 8. Dez.
1875; begann mit 18 Jahren fein aben:
teuerndeß Leben mit einer Reife den Ohio
und Miffiffippi abwärts bis New Orleans,
begleitete dann einen Walfifchfänger bis
Sanfibar, wo er längere au Ite, bes
reifte fpäter ben — il der Vereinig⸗
ten Staaten und beſuchte Europa, ben
Orient und Afrika. 1 70 fungierte er
als Minifterrefident in China, worauf er
nach Amerifa zurüdtehrte. Die auf feinen
Reifen gefammelten Einbrüde und Beob-
achtungen verarbeitete er in einer Reihe in-
tereflanter Schilderun von benen wir
nennen: »Etching of a whaling cruise
and whale fishery« (1846); »Yusef, or
the journey of the Frangi, a crusade
Indie East« (1853), eine humorifife
einer Reiſe durch a;
»Crusoe’s island« (1864); »An Ameri-
can family in Germany« (1866); »T'he
land of Thor« ( 18697; »Mineral re-
sources, west ofthe Rocky Mountains«
(1868); »Mineral resources of the Uni-
ted States« (1869, mit %. W. Taylor);
»Adventures in the Apache country«
2) Srances, engl. Schriftftellerin, geb. | (1869; beutich von Hertz, 1870).
16. Jan. 1816 zu Sttanorlar in Donegal
2) Charles F., amerifan. Humorifl,
(Stland), erblindete ſchon in ihrer Kind: | f. Ward, Artemus.
Browning — Brunold.
Browming (pr. braun), yeah ne
— Barrett,
809 zu London, geft. 29 uni 1 —X in
— erhielt als bie Tochter eincs
üterten Raufmanns eine vortreffliche
iehung und gab fchon 1833 eine me⸗
—— Aberſetzung von Aſchylosꝰ »Gefel-
ſeltem Brometheus« heraus, welche von
* dichteriſcher ee zeugte. Späs
ter unterwarf fie biejes Wert einer Neu:
Bearbeitung. Sie wurde Mitarbeiterin | m
am >» Athenaeum« und Ihrieb: »Thero-
et« (1836); »The Se-
—— 1838) ;> The
(1839). Nach⸗
1846 mit dem Nobert
Zu a ihres Be zu:
En In Italien anfällig, re Se
lebhaften Anteil an ben Unab tg! keits⸗
beſtrebungen der — Hg e bie
namentlich in England au Feigen nbde Rich⸗
für eine Böhere Stellung der rauen
an ihr eine begabte Vorkämpferin.
Ießterer Beziehung iſt »Aurora Leig :
(1857) ihr Hauptwerk, in ber erſtern
»The Casa Guidi windows« RT 851) und
»Poems before Congress« (1860), wo:
tin fie — — für apo⸗
leon III. an ben oe Gedichte
erſchienen gelammelt 1 wei Bäns
ben und jeit . ren uflagen,
ihr Briefwech 6.
ar rt, engl. Dichter, geb. 1812
" U, einer Borftadt Lonbong,
t nad) vielj hrigem Aufenthalt in Stas |a
lien wieber in London. Er Se vielleicht
mehr Lobrebner als Leſer; bis bat| >»
er — klare end getroffen,
108
Scutcheon« Doc vermochte fi
al biefer en ice —
Bühne zu halten; auch ber Genius des
großen — — uchte ver⸗
bem »Strafford« auf bie Beine zu
beiten 1846 vermäphlte ſich B. mit ber Dich:
terin Elizabeth Barrett (f.oben) und nahm
feinen Wohnfigin Stalien. 1848 erfchienen
gefammelte Iyrifche und — e —
tungen — bem Titel: »Be u
megranates«, 1849 feine, A e
Werke (2Bde 9 die ſeither wieberholte und
vermehrte Auflagen ln Späterfolg:
The ten: »Christmas eve and easter day«,
religiös: philofopbifche N 1600)
unb »Men and women« ( 668).
terbilder, feinem afienitgen —
entnommen; ferner neue Gedichte, als:
tis personae« (1864) und »The
Sonl’s errand« (1864). Seitbem gefällt
er fich meiften® in übermäßig langen er-
Abenden Sebi ie fo: »The ring and
the book« (1 4 Bbe.); »Balaustion’s
adventures, in einding & transcription
n |from Euripides« (18 1); eg
by Prince — —
viour of society« (1871), gegen *
leon III. gerichtet; » e at the fair«
(1872); a red Cotton — cap
country, or Turf and towers« I“ 873);
»Aristophanes’ apology and the last
adventure of Balaustion« (1875); »Pa-
— ‚and how he worked in dis-
temper, with other poems« (1876), wo
bie großartige P hof Brownings ſich
— in — —— und Verzwe lung
ber Menſchheit en.
The Inn-album« (1875); >LaS —
»The two poets of croisic« (1878).
Seine lebte Beröffe a >Dra-
verliert er fi in frembartige | matic idylsc (1
dunkle Redeweiſe und fhwere| Brunsls, Friedrich Pſeudonym
Berfe. " Daher ein neuer —— —— F. Meyer), riftſteller
Seine neuen Dichter, geb. 19. Nov. 1811 zu Pyritz
uch, das doch ebenſowenig ne feine Bors | i — war nacheinander Lehrer
dauernd | in Berlin, Stettin und Joachimsthal =
zu feifeln weiß. Seinem —— er noch heute, ledig jeden Amtes, ſein
mit der hlun ———— (is) fitterarifchen Srbeiten lebt. B. befüht ein
raſ bie Dramen: > — Talent für das ſangbare
fau 32The Pippapassen; R ied. Er veröffentlichte Anter anberm:
ford« (1837), aus ber Gefchichte RarleL;
»Sordello« (1841) und »A blot in the
»Gedichte⸗ (1846, 2. Aufl. 1871) und
novelliftifche Arbeiten, 3. B. »See⸗ und
104 Brunn
una (1845), »Erfted und Zwei⸗
Roman aus ber brandenbur nen,
—5 — ine Michael Bellmanc«
bie —*— eu und Leib im Lieb«
(mit He
rarifche Erinnerun ene an »Die Ne
fanierburg Werbellin«e (1830) und ver:
ſchiedene Schriften für bie Jugend. Du
feine Beiträge in ber »Oartenlaube« i
auch in weitern Kreiſen bekannt ge:
oben.
BOrnun, Heinrich, — eb.
23. Jan. 18 Wörlitz bei De au,
ftubierte feit 1
1843—53 in Rom, ip fi darauf
io — wurde 1856 Sekretär bes Ar⸗
logiſchen Inſtituts in Rom und wirkt
feit * 5 als rofeſſor ber Archäolo ie an
ber Univerfität zu München. Beer
Begründer ber mobernen — 5*—
welche, ausgehend von der Deutung der
künſtleriſchen Motive und genauen ſtili⸗
en Ber — en giftigen Gehalt und
bie biftori Kunftdent:
mäler —5* hl. & Seine Werke
eichnen fi u einen, Tünftleriichen
inn, Schärfe ber Methode und Klarheit
ber Darftellun — Als bedeutend:
ften find zu en: ichte ber
griechiſchen Kün * ee ‚2 Be.)
und > — der „Gtyptothe zu
Münden« (3. Aufl. 1873
Ornun, Shriftian, bän. Hiforifer,
Br: 1831 zu Kopenhagen, ftubierte Vhilo: | a
In und Geſchichte und machte 1857
das Amtseramen. Na A an ber
öniglichen ne au län a als
Amanuenfi8 und Unterbib Inte ar fun:
giert, wurde er 1863 zum Oberbibliothefar
mit dem Titel eines Juſtizrats ernannt.
Beim Univerfitätsjubiläum 1878 ward er
= ifejen Arbeiten ware 5
iſtoriſchen Arbeiten waren raphiſche
un, wie: »Bosegaard« 2
»Curt Adelaar« (1871), »Fra
jörne af an. (>Aus
1873), die Ju⸗
te Ede des Kirch
gendbgefchichte — — dann folg⸗
Holländerne« (1871), >Ludwi
833 in Bonn, verweilte | bli
— Bryant.
ten biftorifhe Stubien: »Niels Juel o
Hol-
berg som Historiker« —— et
ved ——— er Heide« (1879); euer
‚| Zeit: und Charaliterbilder in b
hem Rahmen unter den Titeln: IR
nem hundrede Aar« (1879), »
Strand og Klit« 5 Strand aus
—— und »Pompeji«
Vo) er die »Briefe Ho je oT
Beraus und en ar fi afig
an ve "Dinifden ©n mlungen
AR a gl —— cms
taphiee re
Aue Icrieh, — hat er RR höchſt
verdienſtwolle Bibliographie ber bänifchen
Litteratur —— — »Bi-
otheca danica 1482--1830« (1872 *e
Bryant (ipr. breiänt), Bulım Eu
fen, norbamerifan. Di ter, geb. 3. Row.
1794 zu Gummington in Ma achufetts,
peit 12. Juni 1878 auf Long Island ; war
er Sohn eines Arztes und veröffentlichte
ſchon in feinem 14. Jahr eine gereimte po-
litiſche Satire: »Thheembargo«, bie ſogar
eine zweite Auflage erlebte, fowie einen bie
ae — Verſuch: »>Spanishrevolution«.
Mit 16 Jahren bezog er das Rilliam’3 Col⸗
lege, jedoch nur auf wenige Jahre, nn
dann privatim für den Advokatenſt
vorbereiten und fiebelte nach beſtandenem
Eramen nad Great Barrington in ber
Grafſchaft Berkihire über, woſelbſt er als
Stadtſchreiber und Friedensrichter thätig
war. Aus jener Zeit ftammen viele feiner
beiten Gedichte, jo: das reizende, durch
a und Sedankenreihtum
ezeichnete Naturbild »Thanatopsis«,
wel das gerechtefte Aufſehen erregte;
ferner »The water fowl« und »The in-
scription for the entrance tothewood«,
bie 1816 in ber »North American Re-
* alten — > Ar fein
—
3 ein Lehrgedicht —8 bie Fortent-
widelung bes Menſchengeſchlechts. Nach⸗
bem er ſich in Great —— a. ge
Frances Fai nn ae Bar
er 1824 na em Yort mit mit ber MERKE
I her ie zu beichäftigen. Er warb
Mitarbeiter und fpäter * Bauptrebaf-
teur ber »Evening Poste und zeichnete
—
Bryce —
in dieſer Eigenſchaft ——— als
energifcher Befürworter ber Staatenrechte
und ber Yreihanbelspolitit aus; doch ars
beitete er gelegentlich auch für andre Bläts
ter, wie »The Tali «, den er mit
lanck 1827—% herausgab. B. ver:
zweite Reiſe nach dem alten Kontinent
(#3 Syrien und Agypten) ſowie im Bau
der Zeit brei andre (1849—50, 185
661358 und 1 nachfolgten. Die
wmmittelbaren Früchte diefer Reifen waren
feine anziehenben Berichte darüber in ber
»Evening Post«, bie als »Letters of a
traveller in and America« (zu:
et 1869) auch ald Buch erfchienen, und
denen fich fpäter bie > from the
Kaste (1869) anſchloſſen. Größer aber
war ihre Bebeutung durch die Nüdwir-
——ã—
fie auf Bryants Muſe hatten.
a Rn ——
PeMmS.- (1842); »The white-footed deer
and other poems« (1844) und eine (ehte
Semmin ichten: »Thirty
pooma« ). Auch als öffentlicher
Aedner ifi B. bei mehreren Gelegenheiten
—— Erfolg aufgetreten. Seinen
chen Grundſaͤtzen nach gehörte er zu
ben ee ai au jr Aue
quenteften Belämpfern ber bemofratifchen
Partei. Bon feinen Werten find noch die
Komplikation > of poetry and
somg«, ein Lieblingsbuch ber Amerikaner,
ſerner feine wohlgelungene Übertragun
des Homer (187072), bie Sa mer
feiner »Orations and addresses« 1873)
und bie wit verfaßte »Po hi-
of United States« (1876 ff., 5
Bee. erwähnen. Als Dichter nimmt
2. ber Poetenſchar Amerikas einen
ber erſten Plaͤtze ein. Der Lebenshaud
Dichtung iſt ehrfurdhtsuolle Liebe
zur Ratur, beren mannigfaltige Erſchei⸗
mit warmem Intereſſe beobs
achtei unb in charafteriftiichen und ver-
Känbnisvollen Zügen darſtellt. So that
ee für bie amerilanifche Litteratur, was
für die engliſche: er ex
weite den Sinn für bie atır. Seine
Buchanan. 105
»Poetical workse find in mehreren Ge:
— aben erſchienen, am vollſtändig⸗
en zu New Dort 1873. ine deutſ
Überfeung se Gedichte lieferte
unter andern Zaun (1863). Bgl. Cur⸗
ti®, The life, character and writings
o£W.C.B,
Bryce (ipr. dreiſſ, James, bebeutenber
— Hiſtoriker, geb. 10. Mai 1838 zu
Belfaft in Irland, lebt in London. Nady
bem er feine Stubien in Orford, bann auf:
ber Rechtsſchule zu London vollendet,
wurde er Rechtsanwalt, ſpäter Profefſor
bes römischen dechts in London und Prů⸗
ngstommiſſar an ber Londoner Univer-
tät. enwärtig ift er Profefior bes
Zivilrechts in Oxford und feit April 1830
auch Barlamentsmitglied für ben Londoner
— Tower⸗Hamlets. Für die jetzt
beroirfte Abfchaffung ber religiäfen Eibe in
ben Altern englifhen Univerfitäten (in
London haben fie nie beflanden) war er
vielfach thätig. In den lebten Jahren bat
er fi al3 Fürſprecher ber chriſtlichen Völs
terichaften im Orient bervorgetban und
ala Gegner ber Türken erwielen. Er ift
viel gereift, vor allem im Kaufafus unb
Armenien, aber auch in Island unb den
meiften feftländifchen Zeilen Europas
jowie in Amerifa. Sein Hauptwerk ift:
»The holy Roman Empire« (5. Aufl.
1875, deutſch 1873), in welchem höchſt
bebeutenben Buch er vielfach verbreiteten
Srrtümern entgegentritt und Licht über
dunkle ober verbunkelte Stellen der Ge⸗
Ihichte verbreitet. Auch Bryces Wert
»Transcaucasia and Ararat« (1877),
welched einen Bericht über jeine Beſtei⸗
gung des Ararat im September 1876 ent⸗
bält, ift lebhaft, anziehend und voll bes
Wiflenswerten. Noch fei aus feiner Feder
ein Bericht über das —— in
Lancaſhire erwaͤhnt (1868).
Buchanan (pr. vötanan), Robert, engl.
Dichter, geb. 18. zur 1841, lebt in
London. Schon mit 19 Jahren trat er
mit einem Bändchen Gebidhte auf: »Un--
dertones« (1860), die zu fchönen Hoff-
nungen berechtigten. Es folgten: »Idyls
and legends« (1865) und »London
ms« (1866); »Napoleon fallen, a
yrical drama« (1870); »The drama of
106
s« (1871). In unerquidti
verwidelte er ſich dur
Angriff auf Roffetti und Swinburne in
as »The fleshiy school of
« (1872). Auch zwei Dramen bat
uf die Bühne gebradyt: »The Witch- | ein
Finder«, Tra nee, und »A Madca cap | m
— ‚Suftiie (1874). Seine Werte
Yinb, gefom melt in 3 Bänden (1874).
Bäämer, 1) Luife, Schriftfle erin,
> er unii zu Darmfabt, ef. 28.
bafelbft; war bie
Dihte Georg ®. (geft. 183 "de —
faſſers von »Dantons Tode, und hielt
eine Reihe von Jahren hindurch in ihrem
Haus vor einem Kreis Älterer und jünge⸗
Fr Belt — hrend nn nen Mi fälle
Bporträge, auß Denen e
Ti (1870) ein Sem für Damen ent
— — ſie bis zu ihrem Tod wirkte.
860 nahm fie einen hervorragenden
Kent an ben Veftrebungen für eine ver-
nünftige Frauenemanzipation und ſtand
in Darmitabt einem Verein vor, ber folche
Zwede förderte; fie war auch Mitheraus⸗
eberin des auf der Berliner Frauenkon⸗
begrünbeten —— Sie
: 2Die Ge) re I —
(1850, — wen * Os),
zur Löfung auenfran ,
> —2 Sad Ama aid Bu a,
bat ſich * auch belletriſtiſch verſucht,
nicht bloß in der Anthologie »Dichterſtim⸗
at und Fremde⸗« a en
m aud in Erg
: »Frauenherze, Geb gi uf yo
1 (1874), u.a. Diefelben find Zeu
mie Ihönen Beg dr |
tung ebietenben Berwenbungberielben ſei⸗
= Borzüge des Weibes mit =
terlafiene Aufiäbe
aa und ae
und vermifchte Schriften« (1878, 2
Büchner —
io fteller, geb. 29. M&
Bude.
2) ee —— eyes
*
Bruder ber vorigen, — in Gießen,
Straßburg, Wuͤrzburg und Wien Me-
bigin, de fitierte fih 1854, nachdem er
t in feiner Baterftabt als Arzt
iziert batte, an ber Tübinger Uni⸗
ir und veröffentlichte bald —
kin befannte, in fat alle Sprachen über«
rift »Kraft und ee =
Aufl. 1876), er aid
ae eu Hat Weltani
5
(3. — ſiol Be
u yſio sei «
ve er fl. Very Schs
un < u s
Borlefungen über die Darwinſche Theo⸗
rie 2c.e (4. Aufl. 1876); »Der Menſch und
feine Stellung in ber Nature (2. Aufl.
1872); »Der Gottesbegriff und feine Be⸗
deutung in der @egenmwart« (2. Aufl.
— »Aus dem Geiſtesleben ber Tiere«
(3. Aufl. 1880); »Liebe und Liebesleben
in ber Tierwelt« (1 —— — nd er
eine beutiche Bea
»Das Alter bes —— echts« —
Aufl. 1873).
3) Alexander, Litterarhiſtoriker,
Bruder der beiden vorigen, geb. 25. Oft.
1827, feit * Profeſſor ber fremden Lit⸗
—
ra
50: * — in Beifole
Icon; Kan eich«
1863); auch in franzöftfcher
pradhe, 3.8. »Les com6dies de Shake-
der)“ 1864), »Hamlet le Danois«
— u. —X8— verſuchte er ſich
Chatterton⸗ und »By⸗
—*8* "(1862) x.
— i ach. 24 Men. 16
ge ov.
zu Lee bei London, geſt. 29. Mai 1862 in
—
Budftone
Damaskus; erhielt ald Sohn eines reichen
Kaufmanns eine Iorgfältige Erziehung
unb konnte fich ganz der Litteratur wid⸗
men. Bunfen und Hallam erfannten früh
Tüngen? DK Hparer ab On tie
en: >» e und» e
influence of women«, hervor; aber einen
weitgreifenten Ig hatte er erft mit
feiner »Hi civilization« (Bb. 1
u. 2, 1859-61; deutſch von A. Ruge, 5.
Aufl. 1874), welche fi ald das Ergebnis
ſt umfaflı
ender Stubien barftellte und | bay
die ber Auffafjung bes Berfaflers ben Bor:
auch benen Achtung abgewann,
machten, daß bei Beefe
he
des Verfaſſers ein gewaltiger Torſo geblie⸗
ben. —— Badlaericien. —2*
cellaneous and —— works«
(1872, 3 Bbe.). in Huth, Life and
writings of B. (1850, 2 Bbe.; im Aus
a beutich 1880
(ipr. bödftten), Sohn Bal d⸗
win, engl. Schaufpielbichter,, geboren in
ber Nähe von London, geft. 31. Oft. 1879
Sydenham; follte erft feine Lauf:
in ber Flotte machen, dann Advokat
werben, aber feine Luft am Schauſpiel
— alle andern Pläne zu nichte. Er
Schaufpieler, bald auch Theaters
dichter. Jahrelang mußte er fidh in ber
Provinz mbrüden, bis er 1828 ın
feinem eignen Rührſtück »Luke the la-
« zum erfienmal in London aufs
trat. Er dat mehr als 150 Stüde ‚ah ei
Ben, darunter eine Nachahmung von Rats
»Alpenköonig und Menſchenfeind⸗
»The of the — Meiſtens
feine Stücke Luſtſpiele ober Poſſen,
es ſind auch Melodramen darunter;
dieſen wirb »Green bushes« als das
s Sräd aufenslifden Bühnen. ale
auf enalifchen 8
und während 25 Jahren Dis
ymarkettheaters war er in jel-
ber Liebling bes Publikums.
Aber finanziell war er nicht glüdlih. In
Alter wurbe er banfrott unb nur
das Publikum, das ihm mit einer
Sammlungzu Hilfe kam, vor Not geſchützt.
5
gE
iR
— Bugge. 107
Büsinger, Mar, Hiſtoriker, geb. 1.
April 1828 zu Kaffel, ſtudierte feit 1847
in Marburg, Bonn und Berlin, wandte
fih dann nad Wien, wo er ſich hiſtori⸗
Den Zorfhungen wibmete und feit Ende
1859 an ber Herausgabe der Reichstags⸗
alten beteiligte, warb 1861 ordentlicher
Profeflor an der Univerfität in Züri
und kehrte 1872 in gleicher Eigenfchaft
nad Wien zurüd. Bon feinen Arbeiten
find De een »Zur Kritik der alt-
riſchen Beichichte« (1857); > ur Kri⸗
tik ber altböhmifchen Gefchichte« (1857);
—— Geſchichte bis zum Aus:
gang des 13. Jahrhunderts· (1858, 3.1);
»König Richard ILL. von England« (1858);
»Die Königinhofer Handſchrift und ihre
neueften Zerteibigere (1859), worin er
die Unechtheit dieſes angeblichen altböh-
miſchen Sprachdenkmals erwies; »Ein
Buch ungarifcher Gefchichte 1058—1100«
1866); Well ngben (1000); »Rafayette«
1870); sypliiche inwirfun auf bes
räifche Rultur« (1872-74); »Borlefun>
en über englifche Verfaſſungsgeſchichte«
1880).
On Ber Elſeus Sophus, norweg.
Sprachforſcher, geb. 5. Ian. 1833 zu
Laurvig, fiubierte auf der Univerfität
Ehriftiania, fchrieb ſchon im 17. Jahr
feine erfte Litterarifche Arbeit: »Om Conso-
nant-overgange i det norske Folke-
sprog« (»Die EEE Der Son [enanten
in ber norwegifchen Vollsfprache«, 1850),
unb ließ biejer eine Reihe Ahnlicher über
vergleihende Sprachwiſſenſchaft folgen.
Nach vollenbetem Univerjitätsftubium unb
nad) Herausgabe ber »GamlenorskeFol-
keviser« (> — Volksliedere,
188) erhielt er eine —
— —— — al at:
ete nun längere n Kopenhagen
unter Weſtergaard ſowie jpäter in Berlin.
Nach feiner Rũckkehr in bie Heimat (1864)
erhielt er ben vom Storthing gegrünbes
ten Lehrſtuhl für verglei Sprad:
wifienfchaft und altnordiſche Sprachen.
Zuerft erfchienen feine »Norröne Skri
af 8 istorisk Inhold« (1864—65).
Sein Hauptwerk ift bie Ausgabe ber
»Edda, norrön fornkvädi«e (1867),
welche großes Auffehen machte und alle
108
frübern Ausgaben befeitigte. Ihr eben⸗
bürtig find feine Arbeiten über bie Ru⸗
nen, Die er in der »Zeitichrift für Philolo-
gie« von 1867 an veröffentlichte, und bie
gerabezu epochemachend für die Sprach⸗
wiſſen Hark geworben find. Seine »Stu⸗
dien über bie Entftehung ber no
lden⸗ und Götterfage« erfchie
881. Auch auf dem Gebiet ber
Philologie hat fih B. burd ein
des Plautus (1875), -auf dem
jächfifchen —— ehandlung ⸗
wulfe Verdienſte erworben und neben ben
germanischen auch die romaniſchen Spra⸗
hen kultiviert.
Bnisfen (ipr. püifong), Mi erbinand,
franz. Pädagog und Schriftiteller, geb. 20
Dez. 1841 zu Paris, flubierte in gen
tan, St. Etienne und Paris, war 1866
bi 1870 Profeffor an der Afademie zu
Laufanne und kehrte mit Beginn bed
Kriegd 1870 nad Paris zurüd, wo er
während ber Belagerung mit hervorragen⸗
ben Mitgliebern ber liberalen Partei ein
von ber Geiſtlichkeit unabhängiges Wai⸗
a begründete. Im Auftrag des
nterrichtöminifteriums — er die
Ausſtellungen in Wien (187 Philadel⸗
phin (1876) und Paris (1878) als Bes
richterflatter. Seit 1878 gehört er ale
Generalinſpektor ber Volksſchulen und ſeit
Februar 1879 als Abteilungsdirektor für
das Volksſchulweſen dem Unierrichtsmini⸗
ſterium an. Seine Haupticriften ſind:
»Le christianisme_ liberale (1864);
»L’orthodoxie et l’Evangile dans 1’6-
gliser&form6e« (1864); »Del’enseigne-
ment de l’histoire sainte dans les
6coles primaires« 1869); »Principes
du christianisme
KW 5 ur Zu - 22002
thätig, bis er 1. Jan. 1879 als Nachfol⸗
ips | unter dem Titel: »Xragöbien« (1
Buisfon — Bunge.
ger J. ©. Kohle daſelbſt Stabtbiblio-
tbefar wurde. 3. bat als Lyrifer und
Dramatiker Erfreuliches geleiitet. Als
legterer bat er nad dem Erſtlingswerk
»Saule und ber bürgerlien Tragöbie
Ein corfifches Trauerfpiel« (1872) neuer:
bi dt modernen nn dem
& Die Arbeitere (1 mit
6 iffen und mit einigen kleinen
Li vie »Die Kopiſiens, ſich bie
& hnen erworben. Er ſchrieb
Dur oft unb Gluten«,
9); "Dramaturgie Skiz⸗
a ae
gl, te ‚> ⸗
ner —E (1880) u. a.
Bnlwer, 1) Edward, f. Sytton, Bord.
— 2) Henry, f. Dalling.
BOnnbury ee l.
Schriftſtellerin, hat viele Novellen, Reiſe⸗
bilder, geihictliche Stipen —
welche lesbar genug ſind, aber keine ein⸗
—— Wirkung hervorgebracht haben.
hrerſtes Werk iſt wahrſcheinlich »Coombe
Abbey, an historical tale of the reign
of James I.« (1842), ihr letztes: »Lady
Flora, or the events of a winter in
Sweden and a summer in Bome«
(1870).
Bunge, Rubolf, Dion. ge: 27.
Mir 1856 zu Köthen, ging 1865 nach
aris zu bem Zwed, Chemie zu ftubieren,
ebte aber bort mehr feinen poetilchen Nei=
ungen unb ſchrieb das Trauerfpiel »Der
Der von Furlande« (1871). Auch nach
einer Rũckkehr in die Heimat und von
der Leitung ber väterlichen Fabrik in An⸗
ſpruch genommen, blieb er feiner Neigung
für daß Drama treu und betbätigte fie
durch einen Tragödiencyklus, weldyer bie
ng be3 Chriſtentums auf das ftaat-
liche Xeben der Völler barftellen fol. Der
felbe Heitebt aus fünf Dramen: »Nero«,
»Alariche, »Defideratae, »Das Felt zu
Bayonnee und »Klofterhannd«, welche
bis auf das vierte (fon 1872 a
ers
fhienen find. Ein modernes Konverfa:
tionsbrama: »Nur ein Schaufpiele, und
das Luftfpiel »Die Zigeunerine (1878)
fanben bei ihrer Au ii un freundliche
Aufnahme. Noch find bie Fleinen Feſt⸗
Bungener
foiele: »Der Tag von Seban« und »Alte
Kameradſchaft oder bed Kaiſers Geburts⸗
tage ſowie bie Gedichtſammlung »Hei⸗
mat und Fremde« (3. Aufl. 1879) zu er⸗
er, Felix, franz. Theolog und
i er, geb. 29. Sept. 1814 zu
eille aus einer urfprünglich beutichen
——— im Juni 1879 in Genf;
n Genf reformierte Theologie,
war 1843—48 Direktor bes Gymnaſiums
daſelbſt und widmete fih dann aus⸗
fhließlich der Schriftftellerei. B. hat auf
theslogiſchem und hiſtoriſchem Gebiet eine
Reihe von Werken geliefert, bie, in Ro⸗
— eingekleidet, der Verteidigung
und lichung bes Proteftantismus
dienen und große Verbreitung (durch Über:
febungen aud im Ausland) fanden. Wir
führen an: »Unsermonsous Louis XIV«
jene Ausg. 1870; deutſch: >König und
igere, a: »Histoire du concile
de Trente« (2. Aufl. 1854, 2 Bde.;
dentſch 1861); »Trois sermons sous
Louis XV« (neue Ausg. 1876; deutſch
1859, 3 Bbe.); » Voltaire et son temps«
Aufl. 1851, 2 Bde); >Julien, ou la
d’un sidcle« (1853, A ®be.); »Christ
et la Bible« (2. Aufl, 1860); »Rome et
ia Bible« (2. Aufl. 1860, deutſch 1861);
»Calvrin, sa vie, son @uvre et ses
&erits« (2. Aufl. 1863, deutich 1863);
»Trois jeurs de lavied’un pöre« (1863,
beutfch 1871); >Saint Paul; sa vie, son
auvre et ses &pitres« (1867); »Pape et
eoncile au siöcle« (1870); » Rome
& le vrai< (1873).
Burcchardt, Jakob, Hiſtoriker, be
- fenbers auf bem Gebiet der Kultur= und
chichte hervorragend, geb. 25. Mai
1818 zu Baſel, ſtudierie 1837 — 41 bier
mi in Berlin Theologie, beutfche Littera⸗
tur und Ge — — ie in nr Ei e
pm r ichte und Kunſt⸗
ice an ber Univerfität zu Bafel er:
mannt, welche Stelle er ungeachtet meh⸗
zever glanzender Berufungen an beutfche
Bag ep noch jet befleibet. B. zeich⸗
net als Schriftfteller ebenfo durch ges
finde Kritif, lichwolle Darftellung unb
geiftreiche Auffaffung wie durch außer:
e Litteraturfenntnis aus. Wir
109
erwähnen als die hauptſachlichſten feiner
Schriften: »Die Kunſtwerke ber belgifchen
Stäbtee ; »Die Zeit Konftantinz
b. Gr.« (2, Aufl. 1880); »Cicerone, An:
leitung pin Genuß ber Kunſtwerke Ita⸗
liens« (1855; 4. Aufl. 1879, 3 Bbe.), eine
unvergleichlich feine Charakteriſtik der wich⸗
tigern Kunſtwerke Italiens aus alter und
neuer Zeit; »Die Kultur der Renaiſſance
in Italien« (3, Aufl. a und >&es
ar ber Renatfiance in Stalien« (1867,
als 4. Banb von Kuglers »Gefchichte ber
"Bürger, Öugo(Pfeubongmfür$
rger, Hugo(Pfeubonym für Hugo
Lubliner), bramat. Schriftfteller, Fr
22. April 1846 zu Breslau, feit 1858,
nad) bem Tod feines Vaters, in Berlin,
widmete fich ber Textilinduſtrie, arbeitete
praktiſch in verſchiedenen Fabriken und
errichtete felbft eine Weberei, für be:
ren Betrieb er Reifen nach Frankreich,
Belgien und Stalien unternahm. Zu ſei⸗
ner ent während einer Sommer:
nd in Holftein ſchrieb er fein erftes
Beres Luftfpiel: »Der Frauenabvofate,
a3 unter Laube in Wien aufgeführt
wurde. Die größern Erfolge ber folgenben
Werke bewirkten ein Verlaſſen ber bis⸗
herigen inbuftriellen Karriere, und 6*
— Bürger,
lebt B. ausichlieglich ber Bühnenichrift:
ftellerei in Berlin, wo ihm fein Gönner,
Generalintendant v. Hülſen, bie koͤnigli⸗
hen Bühnen für feine Stücke zur Verfü⸗
ung ftellte, baber benn auch fait ſämtliche
ürgerfchen Stüde zuerft im Föniglichen
Schaufpielhaus Ar Berlin Auen wor:
ben find. Die Stitde heißen: »Der frauen
abuofate (1874); »Die Mobelle bes She-
ridvane (1875); »Dielorentiner«(Trauer:
piel, eh »Die Aboptiertene (Schau:
piel, 1877); »Gabricle« (Schaufpiel,
878); >Die Frau ohne Geifte (1879
und »Auf ber Brautfahrt« (1880). 8.
gehört zu ben Lieblingen bed Bühnenpu⸗
likums, was allerdings noch fein Wert:
meſſer für die Vortrefflichkeit ek unflare
Motivierung, forcierte Verwi elung find
bie Heurtg rechen ber Bürgerſchen Dra⸗
matik, immerhin neben vortrefflichen Ei⸗
genſchaften. Eine geringere Abhängigkeit
von franzöfifcher Technik würde dem Autor
nichts ſchaden.
110
Burmeifler — Burton.
Burmeiller, Hermann, Naturfors | 3. März 1842 zu Vebford, Sohn eines
der, geb. 15. Yan, 1807 zu Stralfund, Geiflicen, vollendete in Deutſchland feine
bierte 1826— 29 in Greifswald und
ern Medizin unb — habilitierte
ae in Berlin für das naturgefchicht-
lihe Fach und wurde, nachbem er feinen
»&runbriß ber Naturgeſchichte⸗ (10. Aufl.
1868) und bas größere »Handbuch ber
— 1837) hatte erſcheinen
laſſen, 1837 zum außerordentlichen, 1842
zum ordentlichen Profeffor ber Zoologie
an ber Univerfität zu e ernannt. 1848
war er Mitglied der Frankfurter Natio
nalverfammlung, dann ber Erften preußi-
hen Kammer, wo er mit ber Linken
immte. Mißgeftimmt über bie politi-
ſchen Zuftände Deutſchlands, bereifte er
485052 Brafilien, 1856—60 die Stan
ten ug und Argentinien und fie
beite 186 —— Profeſſur in Halle auf⸗
gebend, ganz nach Südamerika über, wo
er zu Buenos Ayres als Profeſſor und
Direktor des von ihm errichteten natur:
biftorifchen Mufeums wirkte unb 1870
Kar. Kurator ber naturwiflenfchaftlichen | fich
akultaͤt an ber Univerfität Cordova er:
efehen von feinen ftreng
erken, unter benen wir
nannt wurde.
wifienfchaftlichen
noch das »Handbuch ber Entomologie«
(132 — 5, 5 Bde.) und die »Syſtema⸗
tifche Überficht ver Tiere Brafiltens« (1857)
nambaft maden, erwähnen wir von ihm
bie von ben Gebildeten aller Stänbe mit
bem größten Beifall aufgenommene »&e:
jgigk ber Schöpfung« (7. Aufl. —
umboldtſchen Werk; ferner bie »Geo⸗
ſchen Bilder zur Geſchichte ber Erde
und ihrer Bewohnere (2. Aufl. 1855, 2
Bde.) unb bie "yonemı\| Briefe«
1856, 2 Bde.). ALS Ergebniffe feiner
eifen erfchienen: ade nach Brafilien«
(1808) »Landſchaftliche Bilder Bra
iend«e (1853) und »Meife durch bie
Plata:Staaten«e (1861, 2 Bde). Bon
einer großen »Phyſikalif ——
ber Argentiniſchen Republik «erſchien 187
der * — ale an
bedung eographi e
bes enthaltend. > = u
Burnaby (ir. Snlsd, Frederich,
engl. Militär= und Neifefchriftfteller,
geb. | ful in Triefl. Urſprünglich für
in Harrow begonnene —— trat
in das Heer ein und i gegemmpärtig
NRittmeifter in der —— e. Nach⸗
dem er in Südamerika, lee und
Europa viel gereift, machte er ſich einen
großen Namen durch feine unter Aben-
teuern und Gefahren ausgeführte, ben
rl ler nis A —
ien, die er in dem r
Buch »A ride to Khiva« (18/6) be⸗
— Auf au * ruſſiſchen =
ng von ber engli zurüdgerufen,
Begleitete er nlöortefponbestber> Dimes«
das Don Karlos. Dann d
er wieder zu Pferd Kleinaſien, Armen
Perſien und veröffentlichte das Ergebnis
dieſer Reiſe unter dem Titel: »On
back through Asia minor« (1877).
Buruand (pr. börmdnd), Francis
Gornley, engl. tler, eb. 1837,
lebt in London. In Eton unb Cambridge
erzogen, warb er 1862 Rechtsanwalt, bat
aber mehr mit leichter Litteratur als
mit Prozeſſen beichäftigt. Als fleißiger
Mitarbeiter an dem — Blatt
»Punch«< ward er ein Lieb ing ber Leſe⸗
welt; eine lange Reihe feiner Artikel find
unterbem Titel: »Happy tho
| 0,
groben Erfolg Hatten. So wurde feine
raveſtie
Queree«
u.a. Sein neueſtes Stüd: »The oolonel«
Gr ‚ it eins jener Luftipiele, die man
es des maurs genannt bat; es
richtet ſich gegen ilfe Zierereien bes
Ausbruds und Auftretens und barf billig
mit Molitres »Procieuses ridicules«
verglichen werben.
inber, Elifabetb, ſ. Werner.
Bnrien (pr. ben), Richard, engl.
Offizier und Reiſender, geb. 1821 in
Norrolf, Sohn be leutnants B.
dv. Tuam, lebt feit 1872 als englifcher Con⸗
Burton.
ie beitimmt, verließ er im Alter von
die Univerfität Orford, trat in
die inbifche Armee ein und biente mehrere
gehe Hi indurch in Sindh im Stab des
als Napier. Hier widmete er ſich dem
— * —— —— u⸗
nächtt n er ſich v ig
— machte. Er foll im ganzen jetzi
29 Spraden ſprechen, Dialelte ungere
net. Zugleich Ihilberte er die reiche Amge⸗
111
kehr aufs glänzenbfte von ber Londoner
Geographiſchen Geſellſchaft empfangen
und berichtete ber Leſewelt in dem Werk
»The lake regions of Central Africa«
N, ing — überſetzt 1862).
nachſte Reife richtete B. nach den
Bereinigten a er lebte eine Zeit-
lang unter ben Mormonen und warb ‚jur
Autorität Über deren Thun und Trei
durch fein —— city of the —
bung ar bie anziehenden Berhältnifie in | and
verfchiebenen en, wie: »Goa and
the Bine Mountains« (1861); >Sindh
and the races that inhabit the valley | p
of the Indus« (1851); »Scinde, or the
unhappy 2: 851); » Falco
f de Indus« 18507
in the valle
Ein Biertelj — bie führte ihn
—— ben in das Thal des Indus
und er | * »Sindh revisited«
Seine Ar nn verbun-
Sei mit feltenem Geſchick, bie Sitten ber
Oriental
en anzunehmen, machten es ihm
möglich, als Demi Melka und Mebina | kuta
der hoben be 1854),
* er —— rlichen, —5 ze
erflattete in: ee
neuen —
En a bas — In Be ea in
rar zu er:
reichen a ee u durchforſchen, deren | »
Dafein vorher den ben unbelannt
war. Aber dieſe Reife nahm ein un füd-
lies Enbe. Bon ben Eingebornen
tollen, wurben B. und einer feiner Begleis
—— Spele, ſchwer verwunbet, ein
x getötet. Er bat über dies Unter⸗
mhmen berichtet: in: »First footsteps
Africa; an exploration of
er « (1856). Su be den naͤchſten Sahren | der
ihn feine unmittelbaren Standes⸗
im ran: er biente I ar
a Ban Dog Staböchef des
fon. Doch konnte er 1856 fchon
nd ——— Reife nach ber Seen:
—— antreten, die drei
„gr Entbedun 2
war bei ber
across Rocky Mountains
California« (1861). Im Prgent Jahr
aum len — Po, ein er ey
ngen an ber we
—ãAãi Küfte, ernannt, durchforſchte
er bad Lanb von Bathurft am Sambia
bis zu SAo Paulo be Loanba in Angola,
brang in das Innere nach Abeofuta, be:
NR bie Gamerunberge und führte eine
Er hrliche Senbung zum König von
bomey aus. Drei Jahre brachte ex auf
biefer Reife zu, worauf er unfer Wiflen
durch folgende Bücher bereicherte: » Abeo-
and the Cameroon Mowntains«
(1863, 2 Bbe.); >A mission to Gelele,
king of Dahomey, with notices of the
| so-called Amazons etce:« (1864); »Wit
and wisdom from West Africa«, über
Bbe) [bs nn ber Eingebornen 1865),
| und nadträgli Two —3633
Lard and — Congo⸗
(1876). Nach Sonden zur de kehrt, las er
vor der Geogra 5 *
Denkſchrift est hai —
The Basin« dend), um on
ber weftli
un weifen, dad Zanganit
fee be Btolemäos fei. AS Konſul
nad) ee in ber braflifhen Provin in)
SA Paulo verfett, benutzte er einen T
feines vierjährigen le. um ben
luß Säo Francisco 1500 engl, Meilen
ang im Kanoe binabzufahren, die Argen⸗
en che Republi Ir bejuchen und fich längs
Zlüfle La Plata und Paraguay um-
——— Nicht ohne — Ab⸗
ſicht: es war ſeine Auf a ber britifchen
Regierung über ben eg au berichten,
in weldem Paraguay bamals mit —
Nachbarn lag, und ber zum Tobesfanıpf
wurde. Aus iefer neuen Stellung folgten
bie Werke: »Exploration of the hir
| lands of Brazil« (1869); »The ba
112 Bury
fields of Paraguay« (1870). Er beſuchte
auch Chile, Peru, bie ganze Sübjeeküfte
Südamerifas. Nachẽon rũckgerufen,
wurde er als Konſul nach —
ſandt, wohin ſeine energiſche Gattin Iſabel
— — begleitete. Sogleich machten
beiden an neue Erforſchungen,
und erhielten: »Unexplored Syria«
ek 2 Bbe.). Auch Sanfibar war ge ben
ucht worden und ergab: »Zanzibar, city,
island and coast« (1872), und im Auf:
trag und mit Unterftüßung bes bamaligen
Chebive wurde unterfucht, ob nicht die alten
Goldbergwerke im Land Midian nochmals
zu bebauen feien, was benn intereſſante
mineralogifche und antiquariſche
niſſe lieferte, die er in ben Büchern: »
Bes of Midian and the sa
idianitecities« (von ber Gattin heraus: | 1
gegeben, 1873) und »The land of Mi-
dian revisited«(1879, 2Bde.)nieberlegte.
1872 von Damaskus nach Trieft verfekt,
konnte er boch auch biefe neue Stellung
unter ‚um zu unterfuchen, ob es
fih der Mühe ver ar in land auf
Schwefel zu bauen. So wurde veranlaßt:
»Ultima Thule, or a summer in Ice-
land« (1875). Enblidy ſcheint der uner:
müdliche Wanderer zur Rube gekommen:
das legte, was wir von ihm gehört, ift,
bat er den portugiefifchen Dichter Ca⸗
moens überfeßt. Auberbr erdem bat B. noch rein
Militäriſches geſchrieben: »A complete
system of bayonet exercise« (1853),
»A new system of sword exercise for
infantry«e (1876) und aus der Hinbu-
ſprache des Baitäl Pachiſi übertragen:
»Vikram and the vampire, tales of|n
Hindu d « (1370). Auch über die
Zukunft der Ei Ar Bat er fein Wort
geſprochen: »Ra —— present
and future« (1877, 2 Bde.) und bei:
ISufig an ben Unterjuchungen über bie
Efrurier teilgenommen in: »Etruscan
Bologna, a study« (1876). Durd) Ver:
leihung der Golbmebaillen ift B. von ber | >
franzöfifcien wie ber englifchen Geogra⸗
phiſchen Geſellſchaft iente Ehre er⸗
wieſen. — Seine Gattin Iſabel, die
—— und mutige Seiten feiner
jpätern Wanderungen, bat
Obenerwãhnten Be veröffentlicht: »
— Buſch.
Arabia, E ‚ India; narrative of
travel« (1 ) und »Thei inner life of
Syria, Palestine and the Holy land«
(neue Aufl, 1879, 2 Bde.).
Bury (im. Bär), Marie Bauline
Roſe Duell engl. und franz. Schrift:
ftellerin, geboren zu Oban (Br afichaft Ar:
Boie). in Tanfteid erzogen, > fie unter
Namen Arthur Dudley Mitarbeis
terin an ber »Revue de Paris« unb 2
»Revue des Deux Mondes« wurde.
»Essai sur Lord Byron« verdient
nung. Mit dem Baron de B. verheiratet,
nahm fie ihre Mutterſprache wieber auf
und fchrieb: »Moliöre and the French
eb- | drama« (1846) und die Romane »Mil-
e| dred Vernon« (1848) und »Germania«
el Ihre Reiſeſlizzen »Voyages dans
e, l’Autriche etla Hongrie«
i8b) fd d in Alvensleben (1851)
überfest. folgten bie >»Memoirs of
the ed Palatine of Bohemia«
(1853), das Leben ber Tochter Jakobs L
und Gattın des — ——
Br
13. — se en Öretbch, —*
ie und Philofo:
bierte in Leipzi
pbie, beteiligte 1 egal Univerfitäts-
eit an einer Anzahl von Journalen und
Seiten ala Mitarbeiter und a
ch 1851 im Verdruß über bas Fehlſ
gen nationaler Hoffnungen nad) Amerika,
deſſen nörbliche Okanten er größtenteile
durchreifte. In feinen republifaniichen Er:
wartungengetäufcht, aberan re
reich (»Manderun — melden Hudſon
— — 5 eri
ber Heimat — ), Br zu patrio:
om: weden die @Ibherzogtümer, unter:
nahm 1857 —59 mehrmals Reifen nach
ber Levante, nach Agypten und Nubien,
ber Türfei, Griechenland, Ungarn xc.
(»Eine Wallfahrt nach Serufaleme, 1860;
»Bilder aus dem Orient« 2c.), beteiligte
fih feit 1859 an ber Redaktion ber
renzboten«, verfocht erfol . bie Sache
bes Auguftenburgers (1864) unb wurde
1870 in das auswärtige Amt —
lin berufen, um das verbindende
zwiſchen ben Gedanken bes Reichska
— und der Preſſe zu bilden. In der unmittel⸗
. | baren Umgebung desſelben machte er ben
Butler — Byron.
e
teiche (5.
Buch, wel
187 —
jentlichte »Poems« (1871), welche einige
gelumgene Überfegungen Uhlandſcher Lie-
unb bie Satire »Nothing to wear«
enthalten, bie große Vopularität erlangt
bat. Außerdem fchrieb er: »Lawyer
and client: their relative rights and
duties« (1871).
Byr, Robert —S für Ro⸗
bert von Bayer), ell
15. April 1835 zu erhielt ſeine
—— in ber Militaͤrakademie zu
euftabt, aus welcher er ald Leut-
nant in das Hufarenregiment Graf Ra-
detzky eintrat. 1859 wurde er Rittmeifter
und während des italienifchen Feldzugs
1825,
lebt als Advolat in New N, Er veröf-
Gäxiftlellerieziten.
d.|deutend, unb ma
113
bem Generalſtab zuge Nach dem Frie⸗
densſchluß betrat B. bie fhriftitellerifche
ann mit feinen »Rantonterungsbil-
derne (1860) unter bem angegebenen Pſeu⸗
donym, verließ dann 1 den aftiven
Dienft und fiebelte nach Bregenz am Bo:
ller. benfee über, wo er noch jet als Schrift:
fteller Tebt. B. it Romanfchriftfleller; fein
Trauerfpiel »Laby Glofter« (1872) ift ein
vereinzelter Verfuch geblieben. Das Sol:
batenleben bat er ra außer in dem
oben angeführten Werk in: »Hſterreichiſche
Garnifonen« (1863) und >Auf ber Stas
tione (1866); auch »Anno Neun und
Dreigehne ( 865), biographifche Bilder
aus ben beutichen Freiheitskämpfen, ver⸗
rät ben Solbaten. In andrer Sphäre
fpielen bie Romane: »Ein beutfches Gra⸗
fenhaus« (1866); »Mit eherner Stirn«
(1868); »Der Kampf ums Dafein« (1869
»Sphinre (1870); »Nomaden« (1871);
»Trümmere (1871); »Quatuore (Novel:
Ben Lohr area OS one CIE geyeime
Depeiche« (1880); »Sefam« (1880) x.
Byron (fpr. beir'n), Henry James,
engl. Schriftfteller und Schaufpieler, ge-
boren zu Mancheſter, Iebt in London. Ale
Sohn eines englifhen Konfuls erhielt er
zeitig in riften. au
einen Roman ben: ‚paia —
und das Witzblatt »Fun« geleitet. Aber
feine Erfolge liegen feit 1858 in dem Ver:
faffen von Luſtſ und Bofien, bie im-
mer an Wortipielen, nicht felten auch an
wirklich komiſcher Kraft reich find. Seit
1869 trat er eine Zeitlang auch als Schau-
fpieler auf. Die Zahl feiner Stüde ift be
bavon haben große
Beliebtheit erlangt. Sowurbe »Dur boys«<
auf dem Abelphithenter mehr als 1400mal
egeben, ein noch nie vorher bagewejener
riumph. Zu feinen neueſten Stüden ges
bören: »The er crust«, »The light
fantastic«, ↄA fool and his money«.
114
Gaballero — Cadio.
C.
Gaballero (ipr. ijeto), Fernan (mit
bem wahrenRamen EeciliabeArrom),
pan. Novelliftin, geb. 1797 zu Morges
ber Schweiz, gen 7. April 1877 zu
Sevilla; war die Tochter bes durch feine
»Floresta de rimas antiguase unb fein
»Teatro espafiol« um die fpanifche Kit:
ner 336) erbiert Ir —* ber
e , erhielt ihre ziehung
Fer und folgte 1813 a
Bater nach Spanien, wo derfelbe ein Han⸗
delshaus beſaß. Nach einer erften Ber
mählung fon nad) wenigen Jahren
Witwe geworben, beiratete fie ben Mar⸗
quispon Arco: Hermofo und, nachdem
auch diefer 1835 geftorben, ben Abvola-
ten Arrom in Sevilla, wo fie ſeitdem
lebte. Als Schriftfiellerin war fie zuerft
1849 mit bem Roman »La Gaviota«
aufgetreten, welchem in ben nächſten Jah⸗
ten eine Reihe andrer, 3.8. »La familia
di Alvareda«, »Un verano en Bornos«,
»Clemencia«, »Lagrimas«, »Elia«,
»Pobre Dolores«, »Lrucas Garcia« u.a,,
fowie verſchiedene Sammlungen kleinerer
Erzählungen folgten, bie indgefamtaußer:
ordentliches und gerechtes Aufiehen mach:
ten. €. ift dadurch bie Schöpferin bes mo⸗
bernen walljiken Romans in Spanien
eworben , deſſen Natur und Volksleben
e mit bewunbernswürbiger Wahrheit
unb Lebendigkeit barzuftellen wußte. Das
bei verfolgte fie jedoch eine ſtreng katho⸗
liſche und ertrem Tonfervative Richtung
und legte ben Spaniern ba8 Feſthalten
an ber alten Sitte und dem alten Glau⸗
ben dringend ang Herz. Auch bat fie bie
erfte Sammlung ſpaniſcher Volksmär⸗
hen und Volkslieder unter bem Titel:
»Cuontas g poesias populares andalu-
ceg« (1859), veröffentlicht. She —
werke erſchienen in deutſcher etzung
von Lemcke, Clarus und H. Wolf 1889 —
1864 in 17 Bbn.
. Gaccianige (ipr. Tattiäa-), Antonio,
ital. Schriftiteller, geb. 30. Juni 1823 zu
Treviſo, machte feine Stubien an ber Uni:
verfität in Pabua und 5
Mailand, wo er 1848 das bumoriftifche
Blatt »Lo Spirito Folletto« begrünbete.
), | Rad) der Revolution verlebte er ſechs Jahre
in ber Verbannung, Torrefponbierte von
Paris aus in mehrere italieniſche Blätter
unb ſchrieb feinen als Bild franzöfifchen
Lebens geſchatzten Roman »Il Proscritto«
(1853), berfpäter burchüüberfeßung (1868)
auch in Deutichland bekannt wurde. In
Vaterland zurüdgefehtt, befleibete er eine
zube von Fahren hindurch Hervorragenbe
Stellen in ber öffentlihen Verwaltun
wurde Podeſta von Trevifo, auch Präfe
von Übine undParlamentsmitglieb. Dann
aber zog er fich auf eine ländliche Befikung
bei Trevifo zurüd und entwidelte bier,
im Verfehr mit ber unverfälfchten Natur
und feiner Vorliebe In ben Lanbbau fol:
gend bie eigentümlidhen Borzüge feines
iftes, die ihm bald zu mict gemöhns
lichen Titterarifchen Erfolgen verhalten.
Erziehung des Volls zur Thätigfeit und
Tüchtigkeit war das Enbziel, das er im
Auge hatte, indem er, von agronomifchen
Fragen ausgehend, einige gebiegene Werkt
voll geſunden Sinnes un — Le⸗
bensanfhauung ber Offentlichkeit ũber⸗
ab und zwar: »La vita campestre«
neue Audg. 1870); »Bozzetti morali
ed economici« 5 d): »Le cronache di
villaggio« (1872). Zubem ließ er feinem
a Ka Er * — —
eit noch einige ſehr beachtenswerte Pro-
dukte dieſer an folgen: »Il dolce far
niente« (1869), ein Bild venezianifchen
Lebens aus bem vorigen Jahrhundert;
»]1 bacio della contessa Savina«
1875); »Villa Ortensia« (1876). Den
erten Saccianigas find eine gewinnende
Leichtigkeit bes Stils und eine im beften
Sinn volfstümliche Ausdrucksweiſe eigen-
tümlich. Seine Romane wurben fämtlidh
ing bi dfifche überſetzt. Bei Gelegen⸗
beit ber Kari Ausftellung fchrieb er:
»Novitä dell’ industria applicata alla
vita domestica« (1878).
lang gab €. aud) einen >
eremita« beraus, ber fehr populär in
Vier Jahre
d’un
bann nad) | Stalien wurbe.
Cadis, Notmie, f. Bignon.
Gadol — Ealonne.
Gabsl, Bictor Ebouarb, franz.
Bühnenbichter, geb. 11. Febr. 1831 zu
Peris, bildete Se ür das Verwaltungs⸗
fach aus, widmete ſich dann aber ber Litte⸗
tete. Er begann feine Laufbahn mit Ar:
keiten für Pleinere Zournale, übernahm
fäter bie Xheaterberichte im ao
poblie⸗ und warb mit About und
pain Begrünber bed »Esprit francais«.
Sein dramatiſches Debüt madjte er 1864 [| t
mit ber Komödie >La germaine« doch
ohne ſonderlichen ertels: Auch bie folgen-
den Stüde: »Lemaitred — »Les
ambitions de M. Fauvelle« ds 867),
worin man einen Angriff auf bie freifin-
Sournale a ” er
— wollten nicht du a⸗
egen, fand das Luftipiel »Les
—— , das 200mal nacheinan⸗
eben wurde, um ſo entſchiedenern
Bet Seine fpätern Bühnenftüde find:
»La fausse monnaie« u 3 »Les
du bonheur« 1871); Lo
&e
6. fchrieb auch Novellen:
»Contes gais« 1867); »Le monde ga-
lant« (18:3); » , splendeurs et mi-
söres de la vie theätrale« (2. Aufl.
20); »Le cheveu du diable« (1875);
de vie« (1879) xc.
ne täröng), Jules J ir
Galemsli Giufeppe Luft
—— geb. 1815 zu hatte,
ganz und ge ar zum Theaterbichter
— 3 — doch lange p kampfen, bis
8 im gelang, fein Erſtlingswerk: »Ri-
— zur Aufführu nung u
Nachdem e8 gelungen (18 g),
Kb den Erfolg feines Talents entſchie⸗
den, und er Pi: eine lange Reihe von meift
einaktigen Komöbien folgen, welche bas
var kalientiche ana Des —
vecchio celibe e 6% BerVa«
on Sottoscola«, ein Mufter ges
Se ——— und A bes Kno⸗
tens (1 ——— amocle«,
»Padre Za ai »L’a pigionasie
(1876); En ricatto« (1878); >La via
115
di mezzo«, »Le confidenze innocenti«
(1879). Theatraliſches Gefchi, feine Be:
obachtung, gute Charakterzeihnung unb
ein niemals gemeiner n ‚find die Vor⸗
üge dieſer Stüde. ie Jugend lie⸗
* te er einen Band tre icer» oghi e
commedine per fanciulle« (1874). Au
wurden zweifeinerStüde, »Lafesta della
— und »Le orfanelle«, zu Operet:
r Erziehungsinftitute umgearbeitet.
alonne (fpr. «!onn), Alpbonfe Ber:
nard, Bicomte be, franz. Publiziſt,
6.1818 au Bethune, fubierte 1840—42
n Paris die Nechte, wibmete ſich dann
arcdhäol iſchen und fritifchen Arbeiten
e|und verfocht nad ber Revolution von
1848 in verfchiedenen Brofhüren wie
auch als Nebafteur des »Lampion« bas
legitimiftifche Prinzip. Nach bem 2. De.
trat er mit in die Redaktion der neuge⸗
grünbeten reaftionären » e contem-
raine«, beren Eigentümer er 1855
wurde. Jebi plöglich eine politifde Mei⸗
nung ändernd, warb er Bonapartift und
machte bie »Revae« unter bem Shut
bes Gouvernements zu einem fehr ir
flußreichen Regierungsorgean, das es bis
etwa 1868 blieb. Um —* it verrieten
eine Reihe ſehr le rtikel (3. —
die Kera erifanif
nein), aß N Kite bes To
fi) wieder Bene e babe, wie C. benn
auch zwif 1866 1870 eimer
friedlichen änbigung mit ern
beharrlich das Wort rebete. Bon feinen
einzelnen litterarifchen Arbeiten erwäh⸗
nen wir: »Börangere« Be ,‚1852);
»Voyage au pays de Bohöme; men-
diants et flibustiers litt6raires« (1852);
»Pauvre Mathieu« (1855); »Les frais
de la guerre« a; ; »Le portrait de
la marquise« (1857); »La Pologne de-
vant les consequences des traités de
Vienne« (1861); »M. Ratazzi et ee
crise italienne« (1862); »La politi
de la France dans les affaires d’
o et d’Italie« (1866); »Le röle de
la so et de l’Allemagne du Nord
dans 1’6 re europsen« (1866);
»La politique de M. de Beust et —
18 ers pour la paix de l’Eur
9 u. a. In ben legten —— *
116
reiponbierte C. für englifche Blätter und
trat erft 1880 wieder mit einer größern
Arbeit hervor, betitelt: »Vie municipale
au XII. siöcle dans le Nord de la
France« (8b. 1).
Gelvert, Seorge Henry, nordame⸗
rikan. Schr r, geb. 1 im Staat
Maryland, feit 1843 zu Newport in
Rhode-Jsland wohnend, überſetzte Schil-
lers »Don Karlose und ben Briefwechiel
wilgen Schiller und Goethe ind Eng:
ifhe. Bon feinen felbftändigen Werten
verbienen&rwähnung:»Thogentleman«
(1 ‚ Sammlung litterarbiftorifcher
Auffäße; »FirstyearsinEurope«(1
»Anyta, and other poems« (1866); bie
Dramen: »The maid of New Orleans«
(1873) und »Arnoldand Andr&«; »Brief
es
essays and brevities« er »Essa
etical« (1875); >A nation’s birth,
and other national —— * dazu
Biographien von Goethe (1 ubens
(1876), Charlotte v. Stein (1877), Worda⸗
worth (1878) unb peare (1879).
Far er RER!
anz. eller, geb. 18. Juli
Paris, machte feine Studien an der
cole des chartes bafelbft unb wurde
hierauf im Archivdienſt angeftellt, in wel-
chem er fich wifienfchaftlich befonder® mit
ber Durchforſchung ber Alten bes 18.
— oe a abekieh —
igte. Er veröffentli er dieſe Epoche:
du tribunal ———
de Paris« (2. Aufl. 1866, 2 Bde.);
pieces originalese (> Aufl 1067):
pieces 0 e8« ufl. -
»Marie-Antoinette et le procös du Mi
lier«e (1863), wichtige neue Auffchlüffe
enthaltend; >Madame de Pompadour
et la cour de Louis XV« ser); »Do-
cuments in6dits sur J. B. Poquelin
Moliere« (1871, 2 ®be.); »Les A
tacles de la foire« (1877, 2 Bbe.); »Les
com&diens du roi de la troupe fran-
caise« (1879). Auch gab er mit Vous
taric die > oires de Fre&deric II«
(1866, 2 Bde.) heraus.
Gompsamor, DonRamon de, ſpan.
Dichter, geb. 1820, aus einer alten Fa⸗
milie ſtammend, wandte ſich in Madrid
urſprünglich dem mediziniſchen Studium
Calvert — Cañete.
u, warf ſich aber bald gänzlich auf die
"ne Litteratur. In ben Yhanikhen Cor:
tes glänzte er längere Zeit burdy feine
hervorragende Berebfamleit; auch war
er als Zivilgouverneur von Alicante und
Valencia im Staatsdienft ig und
wurde um feiner ink Berdienufte
willen Mitglieb ber Dong ihen Alabemie.
Mebr als alle feine übrigen poeti
Werke, wie: Fabulas — (1
»Ayes del alma« (1852), »Ternezas«,
»Flores« (1858), die Epopde »Colon«
1859) ꝛc., und feine wiſſenſchaftlichen
banblungen (darunter »Lo absoluto«,
1865, fein Slaubensbelenntnis) lenkten
feine »Doloras« (lette Ausg. 1866) bie
allgemeine Aufmerkfamfeit auf ſich,
tungen, in welchen feine Muſe wirklich
bie böchfe Vollentun
ter noch erfchienen: > —
poemas y doloras« am); auch lieferte
er mehrere bramatifche Stüde, wie: das
Drama »Dies irse« (1873), die Luſtſpiele
»Cuerdos y locos« unb »El honor«
(1874) u.a. Seine gefammelten »Obras
po6ticoge« erlebten mehrere Auflagen (die
Ieste 1872).
BRWPIENBN, D CnnLan. INCH, ſpan.
Bühnendichter, aus Katalonien gebürtig
und vor einigen Zahren geftorben, bat
fih beſonders durch feine zahlreichen und
gelungenen Bearbeitungen franzöfifcher
und anbrer auslänbi Bühnenftüde
einen Namen gemadt. Unter feinen
eignen Dichtungen fteht das in wohllaus
tenben Berjen abgefaßte Drama »Flor de
un diae (1851, beutfch 1855), dem als
weiter Zeil »>Espinas de una flor«
(1en2) nadhfolgte, obenan. Im übri
rzuelas ac
ieferte er meiſt ſogen.
mit muſikaliſcher Ausſtattung), 3. B.
»Una vieja« (1856), »Beltran el aven-
turero« (1858), diablo las 2
(1860), »Los dös mellizos« (1862),
»E] relampago« (1865) u. a.
Gaete, Don Manuel, fpan. Dick
ter unb Schriftfteller, geb. 6. Aug. 1822
au Sevilla, ftubierte in Eabiz, fungierte
ange Zeit ald Beamter im Minifterium
bes Innern und if gegenwärtig Sefretär
bes Seneralrats für Öffentliche Wohlthů⸗
tigfeit und Kammerherr bes Könige. Als
Sanini —
Igrifcher Dichter zeichnet er fich durch
Kraft und Eleganz de Ausdruds und
durch Originalität aus. Seine Epifteln
an den Grafen von San Luis, an Tas
mayo y Baus, an Aureliano Fernandez:
Guerra u. a., feine religiöfen, politifchen
mb BEL IDER Oden geiten für Du:
ſerſtũde biefer Sattungen. Auch bas
Drama hat er mit Glüd Aultiviert: >Un
rebato en Granada«, >El duque de
Alba<, >La esperanza de bed atria«
murben allgemein € Sl dem ehe il ar⸗
beitete er, wie etztgenannten
Stũck mit Tamayo zufammen. Auf dem
Gebiet ber —— en Kritik bewirkte
er aeg 18345 —
franifchen Theaters zu und ——
— ee ar de nen ernan-
edia llamada
ns: —2 Eis 30 Sie dahin
unbelannte Schriftiteller vom Enbe
45. und Anfang bes 16. Jahrh. find —
ihn ber nee fenheit entzogen worden.
Die ſpaniſche Atademie, deren Mitglieb
er feit 18: ift, bat rc C. mit
dem Anıte bes Zenfors betraut.
Geuini, Marc Antonio, ital. Dich⸗
nal —— riftſteller unb Agita⸗
1822 zu Venedig, ſtudierte bie
Re in in Pavia, flüchtete fi, ber Regie⸗
Anfifter von Unruhen unter
ber Jugend verdãchti —
ben, ze Tokcana, wo erein Bu
IX el’Italia« in Drud gab. 1849 Koh
erteil an der Berteibigung bes belagerten
Benebig ſowie an dem —— Aufſtand.
chen war er bei rtei re
Umtriebe —8 t —— vielfach
pa worden. Er be begab fih fodann
Reifen nad Griehenland und bem
Drient und veröffentlichte nach —
lei Abenteuern zu Athen 1852 eine Samm⸗
kung feiner Gedichte unter bem Titel:
I um. ; ie hie
u N un ra
need und rumänifdher
— a kareſt ausgewieſen und
ch | dem
Cantu. 117
nach Italien zurückgekehrt 9) lebte
er als Journaliſt in Mailand, Neapel,
ur wurbe 1862 von Rattarzi als ge
heimer politifcher Agent in den Orient
Ichieft, um gegen Sfterreich und die Tür ei
zu wirken, und entwarf, im Einverfländ-
nis mit Garibalbi, Koffuth, Klapka, den
Ian einer Konfdberation ber Donauvöl:
r, welchen Ko er acceptierte. Seine ro:
mantifchen@rlebnif eauf dieſer Orientreife
erzählte C. ſpäter in ſeinem ——
gerieben Bud Alt Klee d’exil«.
n trat er auch ale Philolog mit einem
gelehrten »Etimologico dei vocaboli
italiani derivati dal greco« (1865) ber:
vor. Das Jahr 1866 fand ihn unter der
Freiwilligenſchar Garibaldis. Dann hielt
er ſich wieder in Frankreich auf, litterariſch
thaͤtig, namentlich mit Überfeßungen aus
riechifchen und philologiſchen Stu:
bien ſich befafiend. Nach Italien heimge⸗
tehrt (1873), feßte er feine — i⸗
ſchen en rt unb überfette und er:
weiterte bie > Shi var enwart«
von Weber. 1876 agitierte er in Norb-
3 | italien durch een un Bon u
fammlungen zu gunften ber Serben und
weilte hernach als Zeitun Storrefponbent
im ruffifchen Lager. Neueſtens hat ber uns
te, rubelofe Geift Caninis fi auch wie:
oefie gurüdg gewendet. In feinen
Didtungen; »Giorgioilmonaco eLeila«
2), »Sonettic (1873), »Odi saf-
che« (1879) —** ſich bie Lebhaftig⸗
keit und ber etwas verdüſterte Ernſt feines
Empfindens. Den »Sapphiſchen Oden⸗
ag ea im Mai 1871« und »An bie
dnigin von Italien«) ſchloſſen ſich eine
»Ode a Nizza« und ein »Inno alla Ru-
menia« au. 1879 veröffentlichte er ein
— ae: 2A Umberto
—* ital. lie
unb Dichter, geb. rivio
in ber Lombardei, fi ifol eber
Dürftigkeit feiner Eltern dem geiftli ge
Stande, trat aber vor Empfan
Weihen aus bem Seminar, befleibete
Lehritellen zu Sonbrio, Somo, m
und 308 buch eine Dichtung: >
la Is lombarda« (1825), fowie —
und |eine treffliche »Storia di Como« (1829)
118
bie Aufmerkfamleit auf ih. Dann wib-
mete er fich vornehmlich litterargeſchicht⸗
lihen Arbeiten, fchrieb über Manzoni,
Byron, Victor Hugo, die deutſcheLitteratur,
rini. Mit Eifer betrieber auch biflorifche
tubien, 309 ſich 1833 mit feinen »
gionamenti sulla storia lombarda nel
secolo XVII« (1832 — 33) eine gericht
liche Berfol ung au, wurde eingekerkert und
ſchrieb im a nun feine »Margherita
Pusterla« (39. Aufl. 1879), den populärs
ften hiſtoriſchen Roman ber Jtaliener nad)
ben »Promessi sposi«, ben inbeilen bie
öfterreichifche De erft nach drei Jahren
freigab. Auch faßte er Damals ben Plan
feiner groß angelegten »Storia univer-
salee. Aus bem Kerker entlafien, ging er
an die Ausarbeitung. Die Veröffentlihung
bes Werks begann 1836 zu Turin; dasſelbe
wuchs auf 39 Bände an, erlebte zahlreiche
Auflagen und wurde inviele fremde Spra⸗
chen überſetzt (beutich von Brühl, 1858—
1869, 13 Bde.). Es ift das un e, aber
in mander Beziehung vorzüglige Werk
biefer Art in ber italienifchen Litteratur,
einzig auch darin in Stalien, baß es feis
nem Autor Vermögen und Unabhängigs
keit eintrug (dad Honorar foll über
300,000 Lire betragen haben). Dieſem
Hauptwerk folgte fpäter eine weniger qut
aufgenommene »Storis degli Italiani«
1894, feither in neuer Auflage auf 16
be. RER; ferner eine »Storia dei
cent’ anni« (1851); »Gli eretici in Ita-
lia« (1866—68, 3:8be.) unb>G!’ illustri
Italianie (1872—74, 3 Bbe.). Außer:
dem veröffentlichte €. unter anderm: >Il
portafoglio di un operajo« (1867) und
»Buon senso e buon cuore« (1.— 10.
Aufl. 1870). Groß ift bie Zahl feiner klei⸗
nern biftorifhen und ie sah ud
Arbeiten. C. war von feiten ber öfter:
reichiſchen Regierung vielen Verfolgungen
ausgeſetzt, und boch blieb feine politische
Gefinnungeine ſehr gemäßigte. Seine Uni:
verfalgejchichte ift in klerikalem Geift ge:
ſchrieben, wie ed von einem Sünger der
zahmen, kirchenfreundlichen Schule Man⸗
—*— nicht anders zu erwarten war, und
ein politiſches Ideal, das er in ber »Storia
degli Italiani« darlegte, erhob fich nicht
über bie Idee eines italienischen Staaten:
Capefigue —
Gapern.
bunbs mit Einfluß HXſterreichs unb bes
Bapftes. Auch hat er in feinem Werk über
Parini (1853) über bie öfterreihifche Ber:
waltung in ben italieniiden Provinzen
fid, gerabezugünftigausgefprochen. Seine
Bedeutun Schriftſieller bleibt unbe⸗
ſtritten; Gründlichkeit, Kunſt der Dar⸗
ſtellung und ebenſo gediegene wie an⸗
ſprechende Form zeichnen namentlich ſein
——— aus.
Gapefigue (ir. tyfigd, Baptiſte
Honord Raymond, —— —
eb. 1802 zu Marſeille, gelb 06.1872
n Paris, wo er feit 1821 lebte, war
ein ultramontaner Vielſchreiber, der faſt
alle Berioden ber franzöſiſchen Geſchichte,
das Mittelalter, die Reformation, —
lieu, Mazarin, die Fronde, Ludwig =
bie Reftauration, Ludwig Philipp, außer
dem die Geſchichte ber Juden feit der Zeit
ber Maffabäer behandelt hat. Als fein
beſtes Wert gilt feine »Histoire de Phi-
lippe Auguste« (3. Aufl. 1842).
ern (pr. ppm), Edward, engl
Volksdichter, geb. 29. Jan. 1819 zu Zi
verton in Devonibire, lebt jebt zu Har⸗
bourne bei Birmingham. Von armen El⸗
tern geboren, war er währenb des größten
Teils feines Lebens ein Briefträger zu
Bideford. Aber feine Wege lagen nicht in
ben Straßen einer Stadt, jondern führten
ihn täglich Über einen ziemlich ausgedehn⸗
ten Lanbbezirf; fo wurbe feine Liebe zur
Natur genährt. Auch hatte er eine be
Erziehung erhalten, als, namentlich zu
* ugendzeit, das — 208
eined Standes war. Der greife Dichter
W. ©. Landor führte Eaperns erfte Ges
dichtfammlung (-Poems«, 1856) mit
hohem Lobe bei der Lefewelt ein, welche an
bem rural postman of Bideford Ge⸗
fallen fand. Dreimal wurden biefe Ge
bichte angelegt‘ ber Hiftorifer Froude und
Charles Kingsley nahmen öffentlich
des Mannes an. Die Fönigliche ——
gewährte ihm einen il tenjold
erſt von 40, jpäter von 60 Pd. Sterl. Sei-
nen »Ballads and songs« (1858) fette
er das Motto Goethes: 3x6 finge, wie ber
Vogel fingt« voraus. Wie Hoffmann von
OR eröleben, fang er ſelbſt feine Lieber
auch fette er einige in Muſik, andre bat
Capponi — Carcano.
Murby in dem »Devonshire Melodist«
tompontert), ober er begleitete auf der Flöte
feine Lieder , bie feine Tochter fang, deren
Tod in dem fchönen Lieb gefeiert wirb:
»Who now will sing my songs to me«
wie überhaupt in ben »Willow leaves«,
ben 2. Teil von »Wayside warbles«
(2. Aufl. 1870). Sein Versbau ift leicht,
melobifh, oft fhwungvoll; feine Ems
pfindung macht den Eindrud ber Wahr:
heit. Sein neuefted Wert ift »Sun gleams
and shadow pearls« (1830).
Gappsni, Sino, Mardefe, ital.
Geſchichiſchreiber geb 14. Sept. 1792 zu
Iorenz, get. 3. Yebr. 1876 bafelbft; war
Sprahling eines ſehr alten und edlen
Geſchlechto der toscanifchen Deal
lebte in feiner Jugend eine Zeitlang in
Baris, bereifte auch Flandern, Holland,
Deutſchland und nahm ſodann, littera⸗
riſch thätig, feinen Aufenthalt in Florenz,
wo er ba$ »Archivio storico« gründete
unbbdie altes Antologia«durd ſein Zuſam⸗
menwirfen mit bem Verleger Bieuffeur
m bebeutendften Titterarifhen Organ
Kenliens te. In — zu erblin⸗
ben, ging er 1841 nach München, um dort
einen berühmten Augenarzt je fonfulties
ren. Dort fam er mit ing, Görres
unb anbern Gelehrten in antegenden Ver⸗
kehr; aber fein Augenübel wurbe nicht
ben unb erte fi im Lauf ber
it zu beinahe välligem Verluft des Seb:
vermögens. 1843 war er Miniiterpräfis
bent in Toscana, 1859 Präfibent ber
Staatsconfulta in ber propiforiichen Re⸗
gierung, fpäter Deputierter unb Senator
hir — Pe — er
ih, feine Haltung gemäßigt. Als
Schriftfteller trat er nur ni —— her⸗
vor, dies wenige aber trug das Gepräge
einer gewiſſen Tlaffifhen Gediegenheit.
Mehr no als feine Litterarifchen Ver⸗
bienfte machten ihn der Adel feines Gei⸗
Res unb Charakters, fein Mäcenatentum
gegenüber allen Strebenben, fein intimer
unb einflußreicher Verkehr mit ben bedeu⸗
tendften Geiftern feiner Zeit, mit Nicco⸗
lini, Giuſti u. a., zu einer der angeſehen⸗
fen und wiürbigften Perfönfichkeiten bes
modernen aa Er veröffentlichte hi⸗
forifche Arbeiten im »Archivio storico«,
119
und bie »Antologia« brachte aus feiner
ber, von 182A an, eine Serie von fünf Ar»
fein: »Letture d’economia toscana«.
Auch gab er Collettas »Storia del reame
di Napoli«e unb bie »Documenti di sto-
ria italiana« heraus (1836—37). Das
längft vollendete Hauptwerk feines Le
bens, bie »Storia della republica di Fi-
renze«, erichien erſt 1875 deutſch 1877,
2 Bde). Seine »Scritti editi ed inediti«
ſammelte Tabarrini (1877, 2 Bde.). Bol.
A.v.Reumont, Gino C., ein Zeit: und
Lebensbild (1880).
Gercäno, Siulio, ital. Dichter, geb.
7. Aug. 1812 zu Mailand, ftudierte bie
Rechte in Pavia und trat noch während
feiner Studienzeit mit ber poetifchen Er:
hlung »Ida della Torre« hervor (1834).
inen außerorbentlichen Erfolg hatte er
bierauf mit ber jchwungvollen und zart
empfundenen Erzählung »Angiola
riae (1839 ; beutich von all a 1843),
mit welder er Tamilienroman in
Stalien begründete, wie Manzoni mit
feinen »Berlobten«e den Siltoriichen be⸗
gründet hatte. Im übrigen teilte C. die
etwas allzuzahme, kirchenfreundliche Ge⸗
ſinnung ſeines berühmten Zeitgenoſſen.
Auch die Lyrik Carcanos erwarb ſich mit
ben »Prime poesie« bald barauf Aner⸗
fennung. Die»Baccontisemplici« ſetzten
1843 feıneglüdlichen Schilderungen haͤus⸗
lichen Lebens fort. 1 erhielt er ben
er bibliothefarsan der Brera
* ailand. Durch feine Beteiligung am
iländer Aufftand von 1848 fompro-
mittiert (er war Sekretär ber proviſori⸗
Ir Regierung und mit einer Diploma-
tiſchen Sendung berfelben nach Paris ges
angen), nahm er eine Zeitlang in ber
weiz feinen Aufenthalt. Der größere
Roman »Damiano, storia d’una povera
famiglia« (1851) ſprach weniger an als
bes Dichters Erſtlingswert dieſer Gattung;
vage en fanden bie »Dodici novelle«,
we de er 1856 herausgab, wieber ben ent⸗
—— Beifall. n betrat C. das
ramatiſche Gebiet mit bem »Spartaco«
(185 erner mit »Ardoino« (1860)
und »Valentina«e. Größern Danf als
kr biefe Originalwerfe zollte man ihm
ür feine zunächſt einzeln herausgegebenen
120
Überfeßungen Shakeſpeareſcher Dramen,
bie erft feit 1874 zu Mailand in vollftän:
biger Sammlung erichienen. 1869 wurbe
er Sefretär und zugleich Brofefior an ber
Alabemie ber [hönen Künfte zu Mailand;
auch andre Ehrenämter wurden ihm über:
tragen nebit ber Würbe eined Senators
bes Königreich. Es erichienen von ihm
noch: »Racconti campagnuoli, editi ed
inediti« (1869); »Poesie edite ed ine-
dite« (1861—7 ); »Memorie di die
(1870, 2 Bbe.); »Gabrio e Camilla, sto-
ria milanese del 1859« (1874); »Poesie
varie« (1875). Auch als Kournalift wer
C. in äfthetifcher, Fritifcher und hiftorifcher
Richtung ftets mit Eifer thätig.
Carducti (ipr. «duttigl), Giofu, ital.
Dichter, auch unter bem Pſeubonym Eno⸗
trio Romano bekannt, geb. 27. Juli
1835 zu Vildicaftello bei Pretrafanta im
Toscanifchen, wuchs in ber pilanifchen
Maremma auf, in welcher fein Vater als
Arzt lebte, und empfing bier tiefe und
eigentiimliche Natureindrüde, bie ſchon
den Knaben zu dichterifchen Verfuchen an:
tegten. Seine fpätere Jugendzeit verlebte
er zu Florenz, wohin fein Bater —
delt war, betrieb dann philologiſche Stu⸗
dien auf der Univerſität in Piſa, erlangte
daſelbſt den Doktorgrad der Philologie
und wurde 1860 als Profeſſor der italie⸗
niſchen Litteratur an der Univerſität zu
Bologna angeſtellt. Schon früher war er
mit fleinen litterarbiftorifchen Arbeiten in
act) hriften aufgetreten, besgleichen mit ei⸗
ner Iyriichen Sammlung: »Kime«(1857).
Kräftiger kam bie Eigenart bes Dichters
in den weitern Sammlungen: »Levia
graviae (neue Ausg. 1868) und »I De-
cennalie zum Ausbrud. Hier verrät er
fi als ein * von ungern dnlicher Frei⸗
heit, Kühnheit und Originalität bes Ge:
bantens. Senfationellen Erfolg aber hatte
eine Tleine, 1863 gefchriebene Hymne:
»Inno a Satana«, welche er 1865 unter
bem Pfeudonym »Enotrio Romano« als
eine Art von Slugßlatt zur Verteilung an
Ken bruden ließ. Der verneinende
ift, Die »rebellione«, bie»forza vindice
della ragione«, wird darin mit jchlagen-
der Gewalt der Sprache als bie treibende
Kraft bed Menfchenlebens und der Weltge⸗
Barducci — Carey.
ſchichte, als der Genius geifliger Unabhän=
gigkeit und Schrankenloſigkeit, als Primzip
alles Fortſchritts gefeiert. Das Geſamt⸗
bild des genialen Poeten geben die »Poesie
di G. C.«e (1871), eine Sammlung, in
welcher audy das früher Eridyienene ver⸗
einigt ift, unb welcher die »Nuove poesie
di Enotrio Romano« (1873) folgten.
Driginalität, männlich freie —
5 HAN — er eine nn
mijche, niſche gibt und welde au
fon in ber Wahl bes — fich
ankündigt, machen C. zur interefjanteften
Dichtererfcheinung des heutigen Italien.
Seine Vorliebe fiir bie altroͤmiſche Ver
angenheit brachte ihn auch darauf, bie
————— Odenſtrophen in feinen >Odi
barbare« (1878) zu erneuern. Eine
beutfche Auswahl feiner Gedichte hat B.
acobfon mit einer Einleitung von 8.
iNebrand (1880) erfcheinen laſſen. Die
un Schule« in Stalien erkennt
€. als ihren Meifter an, doch ragt cr über
biefelbe ſchon dadurch hinaus, daß er nichts
— an ſich hat und ſich fern von
allem Trivialen hält. Der kühne, feurige
Poet iſt nebenbei ein geduldiger und un⸗
ermüblicher Arbeiter auf dem Feld italie⸗
nifcher Philologie und Kitteraturgefchichte.
Er veröffentlichte: >Studii letterarii«
(2. Aufl. 1881, 2 Bde.), »Bozzetti cri-
tici e discorsi letterarii« (1876), ſchrieb
viele Kommentare und Abhandlungen
(darunter einen Kommentar zu Betrarca,
1879) und gab eine große Anzahl älterer
italienischer Kitteraturdentmäler neu her⸗
aus, wie beifpielgweife bie Poeſien Lo
be’ Mebicis (1859), »Ballate del secolo
XIV e XVe, die lateiniihen Berfe bes
Arioft (1859) u. a. Auch veröffentlichte
er bie Briefe Guerrazzis (1881).
Garey (ipr. fire), Henty Charles,
amerifan. Nationalöfonom, geb. 15. Der.
1793 zu Philadelphia, geit. 12. Oft. 187
dafebtt; war der Sohn eines aus Irland
ſtammenden Verlagsbuchhändlers, folgte
1820 ſeinem Vater in der Leitung des
blühenden Verlagsgeſchäfts, zog ſich aber
fpäter (1835) davon zurück um ſich nun
Jahrzehnte hindurch ausſchließlich ber
Ausbildung der nationaldkonomiſchen
Wiſſenſchaft zu widmen. C. iſt der origi⸗
nellfle Denker, den Norbamerika auf bem
Gebiet der Boltdwirtfchaft hervorgebracht
bat, wenn ar Urne nicht durch⸗
ans und unbeftritten Anerfennung gefun:
ben haben. Die Gefelfihaftsimiffenthaft ift
nad) dem von ihm aufgeftellten Syftem
nichts andres als die Erkenntnis der Geſetze,
nach welchen der Menſch fich die höchſte Ent⸗
wickelung feiner Individualität iu fidern
fucht, een chheit be⸗
ruht nach ihm auf ihrer zunehmenden Herr⸗
ſchaft über die Kräfte der Natur, wodurch
bie Re fich fteigert. Als
feine Hauptwerke find zu bezeichnen : »Es-
say on the rateofwages« (1835), weiter
ausgeführt in »Principles of political
—— (183740, 3 Bde.; beutich
von Abler, 2. Aufl. 1870); »The past,
the present and the future« (1848);
»The — of interests«, worin
ihande el (1852), und als
fein Verf, das ben Schluß-
fein feines ganzen Syſtems bildet, die
»Principles of social science« (1858—
1859, 3 Bde. ; deutich von Adler, 1863-64),
wovon ein Auszug unter dem Titel: »Ma-
nual of social science« (herausgeg. von
Mac Kean, 1864; deutich 1866) erichien.
Bon fonftigen Schriften find zu nennen:
»Letters on international copyright«
(2. Aufl. 1868); »Contraction or expen-
sion?« (1866); »How protection, in-
crease of public and private revenues
and national independence march han
in hand together« ROSE »Shall we
have peace ...e (1869; deutſch: »&elb-
umlauf undSchutfyftem«, 1870); »Inter-
national copyright question« (1872).
Bol. Dühring, Sareys Umwälzung ber
Bolkswirtichaftslehre 2c. (1865).
Garlen, 1) (Flygare⸗C) Emilie,
Berge Romanfdriftftellerin, geb. 8.
Aug. 1807 zu Strömftad, wo ihr Vater
Rutger Smith Kaufmann war. Ihre
— brachte fie beſtändig auf Seerei⸗
en, bie fie mit ihrem Bater an ber bo⸗
busfändifchen Küfte machte, zu, bis fie
fih mit dem Provinzialarzt A. Flygare
in Kron än 1827 verheiratete. Nach⸗
dem fie 1833 Witwe geworben, kehrte fie
an ihren Geburtsort zurüd und verlobte
fih dort mit dem jungen Suriften 3. R.
121
Dalin; diefe Verbindung löſte fich aber
durch ben Tod bes letztern ber durch einen
Unglüdsfal umkam. 1839 zog fie auf
den Wunſch ihres Vaters nach Stodholm,
wo fie eine neue Ehe mit dem Bezirksrich⸗
ter und Schriftfieller Gabriel Ceinging.
Ein Jahr vorher hatte fie ihre fchriftitelles
riſche Laufbahn unter ber Signatur »Fru
.e mit dem Roman » Valdemar Klein«
egonnen, ber ein Schriftitellertalent un:
gewöhnlicher Art befundete und ungeteil-
ten Beifall fand. Diefe Gunft des Publi⸗
kums heftete fie bauernd an fich durch die
in tafcher Folge erfcheinenden Romane:
»Repräsentanten«e (1839); »Gustaf
Lindorm« (1839); »Professorn och
hans skyddslingar« oe Profeſſor und
jeine Schüßlinge«, 1840); »Fosterbrö-
derna«(» Die Miläbrüber«, 1840);»Kyr-
koinvigningen«(»Dieflirdeinweihung«,
1840—41); > son: (»Der
Skiutdjunge«, 1841), der erfte Roman
unter ihrem eignen Namen; »Bosen p&
Tistelüne (»DBie Rofe auf Tiftelön«,
1842); »Kamrer Lassman« (1842);
»Ända i düden« (»NodimTobe, 1843);
ange (184) a Vin 1844); eds):
ning« ; »Vindskuporna« (1 :
»Bruden p& Omberg« (»Die Braut au
bem Omberg«, 1845); »Enslingen p&
Johannisskläret« (»Der Einfiebler auf
ber Tele) ‚ 1846); »Ett &r«
(»Ein Zahre, 1 2; »En natt vid Bul-
larsjön«e (»Eine Naht am Bullarfee«,
184), »Jungfrutornet« oe Aung:
frauenturme, 1848); > nyckfull
—— »Eine launenhafte Fraus, 1848
is 1849); »Romänhjeltinnan« (»Die
Romanheldin«, 1849); »Familien i da-
len« (»Die Familie im Thal«, 1849);
»Ett rykte« (»Ein Gerüchte, 1850) und
»Ett Iyckligt partie (»Eine glüdliche
Partiee, 1851). Die einen ſchildern mei-
fterhaft das Leben u ben Schären, ben
Höfen und ber See, die andern zeichnen
das Leben im Salon und wieber andre
das gemütliche bürgerliche Leben Schwe-
dens. Überall aber bleibt fie auf heimi-
ſchem Boden. Rad) einer Paufe von meh⸗
teren Jahren, veranlaßt durch ben Tob
ihres Sohns, ließ fie 1858 den Roman
»Ett köpmanshus i skärgärden« (»Ein
23
122.
Kaufmanns in ben Schären«, 1860
im »Aftonblab« erſcheinen, bem 186
»Skugsspel« (»Schattenfpiel«),
mälbe und $ugenberinnerungen
n ben lebten Jahren Bat fie nur n
leine er lan Ken wie: »Ef-
trid« gam-
— —— endlich ſcheint fie mit
»Minnen af svenskt författarlif 150-|&6
»&rinnerungen aus bem (One:
Sk eben«) abgeich offen
6 Tamaler: «
rn
olgte.
) erich ut ht
ne fchöpferifche a überall
zeigt fich die aufmerffame unb charfe Be⸗
obachterin der un wie bes Sees
lenlebens. Ihre Schilderungen von Per:
ka en und onfütten zeugen von reicher
fabrung und einem ungemeinen Ver: | j
—5 — Geheimnis der menſchlichen
Chara En een Sie beſitzt nicht
u ibenle eltanſchauung ber Bremer,
bie elegante Beiditigfeit ber Knorring,
it nen aber bafür in ber Anordnung
toffs, ber phantafiereichen Schilde
— ber Natur und des Vvollsleben
isgen, Der großen Anerkennung biefer
üge verdankt fie ihre Beliebtheit bei
— und fremden Leſerwelt, die
gar © Golbmebaille ber ſchwediſchen Afas
emie (1862) unb eminente pefuniäre
Erfolge. So dankbar das Vaterland fich
bee fo wohlthätig zeigte fie fich gegen
3 . en Sera — ſie
einen Fonds für arme r und Fiſcher⸗
witwen, ber ben Namen »utger Pak,
trägt, und zur Erinnerung an Ihren Son
fürStubenten in Upſala ein Stipenbium,
ur Erinnerung an ihren Gatten einen
Gone für arme Lehrer.
2) Maria Octavia, — Kultur⸗
Shen, geb. 22, Nov. 1828 zu Stara,
gen. 50 . San. 1881 in Stodholm ; war bie
hmefter von Gabriel 2 en Gatten ber
vorige, unb wurbe, frü eitig vaterlos,
bei dem Pro Ne Stalin in — erzo⸗
gen, einem Swedenborgianer, deſſen reli⸗
IR — präche einen * Eindruck auf
t machten und ihre Phantaſie
wedten. 1857 zog fie mit ihrer Mutter
Sübers | dichte
Garlen.
nad Stodholm. Aufgemuntert von
—* * —— pe ee
für ein Mädchen gewi —
di , waren »Anteckuingar öfver kong.
lifrastkammarens och klädkammarens
»Bemerfungen über bie
— ⸗und Kleiderkammere,
859). Dielen folgten Arbeiten über bie
Schloſſer: Drottni nd ker Sr
Gotland —— Stoffe
1865),
(187 yunb er nr ——
«| holms stad och slott« F 1872);
»Stockholms — (1 ie
darholmskyrka« (9. Aufl. 1 Ps
Beſchreibungen ber —* Streng:
näs, Deariefreb, Gotenbur Wisbn und
Linföping. Aber auch dem iet
der freiſchaffenden Phantaſie fie An⸗
erkennenswertes gegeben, | en on
— als —— »Ny och nedan«
— zu⸗ und abnehmendem Monde,
859); — und Novellen: »Fem
noveller« N; »Birger Ulfssons
löfte« ( (oBirgerli fons Gelübde«, 1860),
»Kung Eriks gästabud« (»König Exil!
—— 1863). 1877 bat fie ihre Ge:
und Novellen unter dem Titel:
de blad« herausgegeben.
Jun a I wed. ——
eb. ‚ Mail im Baftorat von
—8 in Dalsland, kam, ein Jahr
ur einem entfernten Verwandten nad
nid in ein Gebirgsdorf von höchſt ro:
male: er Lage, das fie — ilberte in »Bröl-
lopet i Bränna« a ——
N abgeſchiedenen Welt, er e⸗
< | rübrung —— dem Voltäleben, brachte fie
ihre ‚gugenb num heiratete 1856 —
Ra Yet .Carlen. Während i
batte fie einen unerklärlichen i
—ã gegen Romanlektüre, bis durch
uliaKavanaghs »DaisyBurns« eine volls
änbige Umwandlun ne in ihr vorging und
liche Kenntnis von
Didens, Thaderay u. a. verichaffte. ALS
Schriftftellerin debütierte n mit ber ebenf o
lebensfriſchen wie anziehenden, einen Ehe⸗
konflikt behandelnden Erzählung »Agnes
Tell« (1871), bie ſofort mit großem Bei⸗
fall aufgenommen wurde. Diejer folgten:
»Tuva« (1862); »Bröllopet i Bränna«
x 1 nun eine grü
Garleton — Carlyle.
(»Die Hochzeit in Bränna«e, 1863); »He-
lene, en qvinuas historia« (»Helene, bie
Geſchichte einer Frau«, 1865); »Tre är
och tre dagar« (»Drei Jahre und brei
ur
sLifvet Bi ———— ( Das Leben
im Lanbitädtchen«, 1866), eine Novellen⸗
fammlung, alle unter der Signatur »von
ber Berfajlerin von Agnes Telle verüf-
fentlicht Rofa Karlens Romane (meilt
auch deutſch erichienen) feſſeln durch Te
bendige Schilderungen; manche ihrer Sze-
nen mit großer Feinheit und Sicher:
beit entworfen; auch die Charaktere ver:
er ein — ee -
nung und m nur zuweilen ben
Gindrud des Überfpannten.
HL Schrifieket, geh 1708 gu Clone
ri ‚geb. zu r
aber a Grafſchaft Tyrone, geil.
30. Zan. 1869 zu Dublin. Eines armen
— Sohn, war er zum geiſtlichen
tand beſtimmt, gab aber 1 biefe
Laufbahn auf, um fich der Litteratur zu
widmen. Sn die politiihen Bewegungen
von 1848 verflochten, flüchtete er fich nach
ben Bereinigten Staaten von Nordame⸗
rifa, kehrte aber bald zurüd und erlangte
endli von ber englifihen Zivilliſte einen
Ehrenfold von 200 Pfd. Sterl. Auch fei-
ner Witwe wurde von ber Königin ein
halt von 100 Pfb. Sterl. verliehen.
Seine jchriftftelleriiche Thätigkeit hat er
faſt ausschließlich ber Schilderung feiner
Heimat gewidmet. Er trat zuerit auf mit
»Traits and stories of the Irish pea-
santry« (1830, 10. Aufl. 1879) und
machte ſich Damit fogleich einen bedeuten:
ben Namen. Es folgten: »Tales of Ire-
land« (1834) und eine beträchtliche An⸗
zahl von Romanen, wovon »WillyReilly
and his dear Coleen Bawn« (1855) er:
wähnt fei; Boucicault hat daraus ein er:
iches Drama gemacht. Auch an Zeit:
khriften arbeitete ©. vielfach mit und gab
Iändliche Gedichte heraus unter bem Xi:
tel: »Farm ballads« (neue Ausg. 1879).
Garlopage, f. Ziegler.
Garljen, Frederik Ferdinand,
123
ſchwed. Geſchichtſchreiber, geb. 13. Juni
1811 zu Kungshamn in Upland, ließ fi
don mit 14 Jahren auf der Univerfi-
tät Upfala inftribieren. Nachdem er 1833
die philoſophiſche Doktorwürde erhalten,
unternahm er se ah Reifen
durch Dänemark, Deutichland, Italien
und Frankreich und wurde 1836 Dozent
ber Geſchichte zu Upfala, 1837 aber als
Lehrer der königlichen Prinzen Karl Gu⸗
ſtav und Oskar nah Stodholm berufen,
in welcher Stellung er bis 1846 verblieb.
Bei ber Rückkehr von einer neuen Reife
nad) England erhielt er eine außerorbent-
liche und nad Geijerd Tode die ordent:
li rofeſſur der Geſchichte an der Uni⸗
verjität Upſala (1849). Auf feinen fpä-
tern Reifen richtete er neben feinen biftos
riſchen Forſchungen fein Hauptaugenmert
auf das en ber einzelnen
Länder, namentlich Deutfchlands. Seine
Erfahrungen auf biefem Gebiet verwer⸗
tete er als Abgeordneter der Univerfität
Upſala auf den Reichdtagen und nament:
lich als Unterrichtsminifter, welchen Po⸗
fin er 18635—78 innehatte. Unter
feinen Arbeiten auf hiſtoriſchem Boben
nimmt bie erfte Stelle »Sveriges hi-
storia under konungarne af Pfal-
ziske huset« (1855— 80, 5 Bde.) ein
welche die Fortſetzung von Geijers Wert
in ode und Ukerts »Geſchichte ber eu:
ropäilden Staaten«e bildet und in Be⸗
jiebung auf Sorihung wie Darftellung
gleich bebeutend iſt. Außerbem verbient
noch fein Wert »Om fredsunderhand-
lingarne àren 1709-—18« (1857) Er;
wähnung. 4849 wurbe er unter bie »Acht⸗
zehne der ſchwediſchen Akademie berufen.
Carlyle (ipr. -1ei), 1) Thomas, hoch
bedeutender nl. Schriftfieller, geb. 4.
Dez. 1795 zu Middlebie bei Eeclefedon in
ber ſchottiſchen Grafſchaft Dumfries, gef
9. Febr. 1881 zu London, wo er feit lan⸗
en gelebt. Er war der Sohn eines gottes⸗
fürtigen Pachters, eines eifrigen Leſers,
er aber keinerlei Erdichteted in feinen
Büchern leiden mochte; feine Mutter war
eine Ichöne Frau von klarem Verſtand,
mild und liebevoll. Großen Ernft, uner:
müpdlichen Arbeitstrieb, Reinheit ber Ziele,
aber auch Schärfe des Tadels erbte er von
124
feinen puritanifhen Eltern; bie Rolle
eines Vermittlers in ber Weltlitteratur | F
I er fich jelbft bei, er wurbe ein unbe:
bingter Verehrer Goethes und that viel
zur Verbreitung beutichen Scähriftentums
* nun, ach forgfältigem sun
unterricht, doch in beſchränkten Verbält-
niſſen Bezog er bie Univerfitäit Edin⸗
burg, fand aber bald, daß er ehrlicher:
weile den Wunſch „einer Eltern, ihn
als Geiftlihen zu fehen, nicht erfüllen
fonnte. Er be ER ſich ernſtlich mit
Mathematik und Sprachſtudien und wurde
Mitarbeiter der »Edinburgh Encyclo-
paedia«. Eine bürftige S Säullehrertele
auf bem Sand konnte er enbli mit einer
uten Privatlehrerftelle in London vertaus
hen. Run 28 Zabre alt, jchrieb er fein
»Life of Schiller« welches burdaus ans
jefend ift und treffliche ——
n — — folgte feine Übers
feßun bes »Wilhelm Meifter«
— die * —— erregte; dann
an romances« (1827),
worin er —** Tieck, Mufäus, Jean
Raul und Hoffmann in England ein-
ührte. Er verheiratete fih nun, und C
eine Berbältniffe wurden etwas weniger
in Er trat mit Goethe in perfön-
Ice Berührung, worüber in feinen und
Goethes Werken Intereflantes zu finden
ift. Goethe befornte auch eine beutfche
Ausgabe von »Schillers Leben« (1830).
1837 erichien Carlyles —— Buch
»Sartor Resartuse ( ſchon 1831 geſchrie⸗
ben), eine Philoſophie der Kleider, worin
vom Feigenblatt bis zum Königsmantel
vn allem Erdenklichen bie Rebe iſt. Sehr
mich ehend find feine gefammelten kleinern
Arbeiten Titterarifchen und Fulturbiftoris
ſchen va (1823—70, 7 Bbe.). 1833
tte ttland zu jun m zweitenmal vers
fien und fi) endgültig in London nie| S
dergelafien. Hier erſchien 1837 feine | f
Dingen »History of the French revo-
utione (3 Bde.; deutſch 1844, 3 eb),
der 1845 bie » Letters and es of
Oliver Cromwell« (3 Bde.) folgten, wo>
rin er ben Charakter und das Wirken bie:
ſes Mannes in neuem Licht zeigt. Auf | sto
biefen beiden Werfen beruht hauptſäch⸗
lich Carlyles Ruhm. Eine dritte größere
⸗
Carlyle.
hiſtoriſche Arbeit iſt ſeine »His
ee. of Prussia« Fr rar I
Be. ; nn von Neuberg und —
185869, Bde.). Noch feien erwähnt:
»On heroes; hero-worship and the he-
roic in history« (1840; deutſch von Neu⸗
berg unter bem Titel: »Über l⸗
denverehrung und das Helbentiimlicye in
ber — ‚ 1853); »Past and pre-
sent« (1843); »Latterday pamphlets«
rar »The life of John Sterling«
1851 oe bas Ende feine® Lebens
erfuhr &. viele Auszeichnungen; er wurde
zum Ebrenreftor von Edindurg ernannt
und erhielt ben preußifchen Orben pour
le mörite. 1870—71 Hatte er aufs leb⸗
Eu bie beutfche he vertreten.
Landgut binterließ er der Univer⸗
fität Edinburg für Stipendien. Seinen
Nachlaß gab Froube heraus (»
ae ds | . Bgl. »Memoirs of the
life and an s of T. C.<
un | 881, Dub wei,
— t — —— C. mit einem
— ottifhen Schrift eller Thomas
„der ſich ebenfalls mit Deutſchland
— aber im entgegengeſetzten Sinn.
Seine Hauptichrift ift: »The mo
nomena of Germany« (1. u. 2. Aufl.
1845; deutſch von B. v. Richthofen: »Blide
eines Englänbers in bie kirchlichen und
fozialen Zuſtände Deutfchlandd«, Eee
Außerdem hat C. gejchrieben: »Shall Tar
key live or die?«, »Pleadings with ar
mother« u.a., auch Thierſcho Air
ber chriſtlichen Kirche⸗ ——
Seine ———— Schriften erſchienen
1878. tsanwalt und — eine
BT —— em — und
a eller, Bruber von &. 1), neb. 7.
u Ecclefehan in ber | a
(ben Gral ft Dumfries, geft. 14.
in Edinburg; Bat —— *
Zeitſchriften mitgearbeitet, aber —
Ball bauptfächlih auf N ig verlebung
Dantes, bie als muftergültig betra nn
en Außerdem e Sröinse »Hi
of Scootland« heraus. In günßi-
tmögensverbältnifien, hat er eine
eträchtliche Stiftung zur Beförberung bes
Garne — Carrara.
125
Studiums bed Italieniſchen hinterlaffen. | fenfchaften und endlich (1876) an Stelle
Mit — sch main Bruder flanb er in
img iehungen.
— nis Marcelin, Graf,
anz.
: ublizift an En , —
u Quimper, .Febr.
—55 —* Sprößling eine bretoni-
Abdelöfamilie, wibmete fidh ber bi-
matifhen Karriere, warb 1839 Mit
glieb der Deputiertentammer, trat 1847
als Vorſtand des Handelödepartements in
bad Minifterium des Auswärtigen und be⸗
Heibete unter dem Kaiferreich die Stelle ei-
nes Generalrats des rtements Finis⸗
terre. Seit 1864 war er Mitglied der fran⸗
zen Atademie. Von ſeinen zahlreichen
en ſeien hier genannt: »Des intsrets
BOUveaux en depuis la r&volu-
tion de 1830« (1838, 2 Bbe.); »Etudes
sur V’histoire du gouvernement repr&-
sentatif en ce 1789—1848« (1855,
2 Bde); »Etudes sur les fondateurs
de Y’units i 2,
(2. Aufl.
2 Bde; deutic von Seybt, 1854);
dramesous la Terreur« (1856); >L'Eu-
ropeetlesecond empire« (1865); »Sou-
venirs de ma jeunesse au temps de la
Bestauration« (1873). Auch gab er bas
Reifewert feines Sohns, ber 1866 — 68
bie öfifche ition nad) dem Me
leitete und 1870 farb, unter bem
itel: » Voyage en Indo-Chine etc.«
(1872) — — Ein Neffe von C. Ju:
— * 1835 I le a
und Romanicriftfteller aufge:
treten mit: »P&cheurs et p&öcheresses«
1862); »Un jeune homme chauve«
1863); »>Coaurs et sens«, Novellen
1868); »Charlotte Duval« (1874);
»Marguerite de Keradec« (1376) u. a.
Gare, Elme Marie, Fran, Philo⸗
f und Säriftfteller, geb. 4. 14
zu Poitiers als ber Sohn eines Pro⸗
efford ber Philofophie, jtudierte auf ber
ſchule in Paris, bozierte darauf
Philoſophie an den Lyceen von Angers,
Rennes, Rouen und an ber Litteratur-
falultät zu Douai und fam 1857 als
Konferenzmeifter wieder an bie Normal-
ſchule. Zehn Jahre fpäter wurde er Bro:
or an ber Sorbonne, bald darauf Mits
glied ber moralifchen und politiſchen Wiſ⸗
itet8 Mitglied ber franzöfiichen Afabe:
mie. Seine philofophifche Lehre ift bie
eined milden, nach ben ern ber
Zeit gedämpften, aber, wenn ed oben ge-
rade an wird, auch unverföhnlich
engen Spiritualiämus; er it überhaupt
iplomat unter den franzöſiſchen
Philoſophen, und da er feine Dokirinen
in einer gemeinverfänblichen, einfchmei-
chelnden und für das oberflächliche Urteil
biftinguierten Form a weiß,
bat er ſich unter allen Regimes bisher
glüdlich auf der Oberfläche zu erhalten
ewußt. Xa, in bem letzten Dezennium
ſt fein Ruf, nicht in der willenjchaft:
lichen Welt, fondern in ber fogen. guten
Geſellſchaft, noch erftaunlich geftiegen,
und feine Mittwochsvorlefun en in ber
Sorbonne ziehen mit den beiten Faſten⸗
———— von Notre Dame um die Wette
ie »mwohlgefinnten«e Damen der abligen
aubourgd an. Seine fchriftftelleriiche
ufbahn begann er mit dem Wert
»Saint Dominique et les dominicains«
(1850) und mit einem unter bem Pſeudo⸗
nym Saint-Hermel erfchienenen » Vie de
Pie IX«. Dann folgten: »Lee mysticisme
au XVIL siöcle« (1852 —54), eine
Darftellung der Lehre des Myſtikers
Saint:Wartin; »L’id6e de Dieu et ses
nouveaux critiques« (1864, 6. Aufl.
1879); »La philosophie de Goethe«
1866); »Lematsrialisme etla science«
1868); >Les jours d’&preuve«, eine
a ni rift über die Ereigniile von
1870—71 (1872); »Problömes de mo-
rale sociale« (1876); »Le pessimisme
au XIX. siecle« (1 9; »Les femmes
au XVIIL sieele« (1881) unb viele Beis
träge für bie»Bevue desDeuxMondes«,
bie »Bevue contemporaine« ⁊c., die zum
Teil gefammelt erfhienen als »Ktudes
morales sur le temps prösent« (1855,
4. Aufl. 1879) und »Nouvelles &tudes«
(1869, 2. Aufl. 1879).
Gerräre, Francesco, ital. Juriſt,
eo. — — er
‚in Piſa un venz, machte
uerft als berebter Verteibiger in Straf:
achen einen Namen und folgte hernach
feinem gewefenen Lehrer, dem berühmten
126
Carmignani, auf bem Lehrſtuhl bes Straf:
rechts zu Pifa. Als Schriftfteller trat er
jpät, aber mit höchft gediegenen Leiſtun⸗
en hervor, welche ihn nicht bloß in ber
Ch ung feiner Landsleute zum »prin-
cipe de’ criminalisti italiani⸗, fondern
auch im Ausland zu einer Autorität fei:
nes Faches machten, wie er benn auch
von der Schweiz für den Entmurf eines
ſchweizeriſchen Strafgeſetzbuchs durch bie
Verleihung des Ehrenbürgerrechts ausge⸗
zeichnet wurbe. Seine Hauptmerfe find:
»Programma del corso di diritto cri-
inale« ( hg »Opuscoli di diritto
penale« (7 ®be.); »Pensieri pro-
5 penalo italiano« und bie als fein
eifterwert geltenden »Lineamenti di
pratica — (1874). Ob:
ale hochbetagt und faft erblinbet, wirft
doch unermüdlich und mit ungeſchwäch⸗
ter Geiftesfraft in feinem Beruf. Seine
Theorie will daß abſolute Recht zu firafen,
als einen Teil bes Naturrechts —
wiſſen vom Zweck der Strafe, welcher ein
ſozialer und politiſcher, alſo relativer iſt
und auf die Erhaltung oder Wiederher⸗
ſtellung der ruhigen Sicherheit des Staats⸗
a u
‚Michel, franz. Bühnendich⸗
ter, geb. 1819 zu Paris, gef. 27. Juni
4872 in Argenteuil bei Paris; befuchte
das Colltge Sharlemagne, veröffentlichte
1842 einen Band Gebichte: »Les folles
rimese, und wanbte fid) dann zum Thea⸗
ter, indem er mit bem verfifizierten Drama
»La jeunesse de Luther« (1843) bebü-
tierte. Nachdem er noch einige Stüde,
wie: die Komödie »Scaramouche et Pas-
cariele, bie Phantafie »Faust et Mar-
guerite« u.a., zur Aufführung gebracht,
verband er ſich mit andern Dichtern zu ie
meinfamer Arbeit und lieferte namentlich
mit Jules Barbier (f. d.) eine ganze Reihe
von Dramen, Vaudevilles und komiſchen
Opern, von denen einzelne große Erfolge
hatten. Wir erwähnen außer ben bei Bar:
bier angeführten Stüden: »Un drame de
famille« (1849); »Les saisons« (1855);
»La statue« (1861); »Peines d’amour«
(1863); ferner »Van Dyck à Londres«
Omi — »Jobinet Nanette«
mit Battu, 1 ; »Henriette Des-
Garre — Garriere.
champs« (mit Dumesnil, 1850); »Le
tourbillone (mit Deslandeß, 1867).
Garröre, Balentino, ital. brama-
tifeher Dichter, geb. 19. 1834 zu Tu⸗
rin, veröfientlichte guerft ein Drama: »I]
lotto« (1859), eine geſchichtliche Arbeit:
»Cronaca della difesa del Lago mag-
iore nel 1859« (1861), und in bemfel-
5 Jahr — Keiſeſchilderungen:
»Per pi, peregrinazioni
d’uno Zi aro«. Wit dem »Don Gi-
rella« 1862 zur bramatifchen Poefie zus
rückgekehrt, verfuchte er fih in ben ver:
ſchiebenſten Gattungen, im phantaftifchen
Drama (»L’Incuboe und »Il
Orazio«), im Proverb (»Chi s’ajuta,
dio l’ajutac), in ber allegoriiden Kos
mödie(»Concordia«e), in der Pofſe (»Una
notte passa presto«), im jogialen Drama
(»O Puna o l’altra«), im Gittenluft:
ipiel (»La dote«). Aber erft auf dem Ge⸗
biet der volfstümlidhen Komödie erran
er mit »La quaderna di Nanni« (1820)
einen geben, ja außerorbentlichen Erfolg.
Das ck iſt Außerfi einfach in feinem
Entwurf, fait nur das Bild einer durch
die Schulb ihres Hauptes verfommeenen
Familie aus dem Bolt; aud auf die Wir⸗
fungen einer reichlich fprubelnben Komil
im Sinn deutſcher Lofalpofien iſt es barin
nicht abgeſehen; aber bie vorgeführten
Verfonen und Situationen felleln durch
ihre ſchlichte Naturwahrheit, und die ori-
nelle Schlußfzene ift von Fräftiger, für
8 Ganze enticheidender Wirkung. Seit
ber brachte jedes Jahr eine Novität von G.;
es kamen ber Reihe nach, nicht mit ebenfo
großem, aber boch meift ſchönem Erfolg,
zur Aufführung: »La guardia borghese
A < Ge era); itale e la
mano d’opera« 12); »
degli Innocenti«,>A,B, 6« (1873); -Un
avvocato dell’ avvenire« (1874); »Ga-
lateo novissimo« (1875); >
chio« (1876); »Alessandro Puschin«
u Garreras neuefte® Luftipiel: »Il
anaro del comune« (1879), fand eine
fehr günftige Aufnahme. Bis 1878 als
Rollbeamter zu Turin angeftellt, lebt er ge:
genmwärtig nur feinem bichterifchen Beruf.
Garriere, Mor a ‚ philoſophiſcher
Schriftfteller, geb. 5. März 1817 zu Grie⸗
Cartier — Caſſel
bel im Großherzogtum Heffen, ftubierte
in Gießen, Göttingen und Berlin, habi⸗
litierte ſich als — der Philoſophie zu
Gießen, wurde 1849 außerordenilicher
Profeſſor daſelbſt und 1853 als ordent⸗
licher Profeſſor an die Univerſität Mün⸗
chen berufen, wo er Mitglied der Akade⸗
mie wurde und noch gegenwärtig wirkt.
Als Philoſoph gehört E. mit zu den Be
gründern einer bie Gegenfäte bed Deis⸗
mus und Pantheigmus Ay überwinden
beftrebten theiſtiſchen Weltanfhauung.
In beren Geift find feine Hauptfchriften:
»Die philoſophiſche Weltanfchauung ber
Reformationggeit« * »Religiöſe
Reden und ungen t das deutſche
Bolfe (2. Aufl. 1856); »Das Wefen und
bie Formen der Poeſie⸗ (1854); »Afthe-
tif«e (2. Aufl. 1873, 2 Bde.) und »Die
Kunft im ee Dan Kulturent-
widelung und die Ideale der Dienfchheite
(3. Aufl. 1877 ff. 5 Bde.), eine reichhal⸗
tige, ausführliche Kulturgefchichte vom
Altertum bis auf bie an mit befonbe-
rer an ber Kunft und Reli-
gion. Bon feinen Übrigen Publifationen
— er ig en ——
Handſchlag ra ere
»Die Religion in ben Begriff, ihrer
weltgefchichtlichen Entwidelung und Boll-
enbunge (1841); »Abälard und Heloifee
2. Aufl. 1853); »Die fette Nacht ber
irondiftene, — »Charak⸗
terbid Eromwelld«e (1851); »Erbauungs:
buch für Denkende⸗ wre) »Deutſche
ðeiftebhelben im Elfaße (1971) und »Die
fütlicde Weltorbnunge (1877).
Gartier, Jean Hippolyte, f. Bille
sıcflant.
Garutti, Domenico, ital. Hiftorifer
unb Politifer, geb. 26. Nov. 1821 zu Eu-
miana bei Turin, aus abliger Familie,
lag bem Stubium ber Rechte ob, folgte
aber mit noch mehr Liebe feinen litteraris
fen Reigungen und veröffentlichte wäh-
rend eine? Aufenthalts in Toscana nad)
1840 bie Erzählungen: »Delfina Bolzi«
und »Massimo« nebft einer Tragöbie:
»Velinda« (1845), und einer Gedicht⸗
fammlung: »Addio« (1849). Bald aber
—— ei Th be Dierfan,
127
Er fchrieb politifche Abhandlungen, welche
meift in Zeitfchriften erfchienen, unter
andern: »Dei Dan del governo
libero« (neue Ausg. 1861). Seinen Ruf
als Gefchichtichreiber begründete er mit der
»Storia del regno di Vittorio Ame-
deo II« on) und »Storia del regno
di Carlo Emanuele III« (1859). Schon
jeit 1849 in dem Minifterium des Außern
angeftellt, wurbe er 1859 von Cavour
um Oeneralfelretär ernannt, 1860 und
861 auch ins Parlament gewählt. Er
veröffentlichte zu diefer Zeit einige biftori-
[che Beiträge in den Abhandlungen ber
königlichen Alabemie zu Turin und eine
Samm es »Racconti« — Von
1862—69 lebte er als außerorbentlicher
Gelandter und Bevollmädtigter in Hol-
land und betrieb während dieſes Aufent-
halts fleißig hiſtoriſche wie auch philolo⸗
gilde Studien, wofür die Belege nicht
loß in italienifchen periobifchen Schrif:
ten, fondern auch in ben Alten der nieder:
löndifchen Afabemie zu finden find. Un-
ter anderm publizierte er eine Abhand⸗
Iung: »Lorenzo Kolster, notizieintorno
alla sua vita e all’ invenzione della
tipografia in Olanda« (1868), und eine
pbilojophifche Arbeit: »Saggio critico in-
torno a Properzio e ad una nuova edi-
zione della Cinzia« (1868), ſich beziehenb
auf das Werf »S. Aurelii Propertii Cyn-
thia cum libro quarto elegiarum etc.«,
welches er 1859 im Haag herautgab. Ge⸗
genteärtig ift C. Mitgli Staatsrats.
ither erſchienen noch von ihm: »La
cour de Turin et les trait&s de 1815«
—333 »Discours parlementairesetc.«
1871); »Versi« (1872); »Storia della
iplomazia della casa di Savoja« (1875
ff.) fowie fleinere Arbeiten in Zeitfchriften.
Gaflel, Paulus, Schriftiteller, geb.
27. Febr. 1827 zu Großglogau von jüdi-
[hen Eltern, ftubierte in Berlin, war
1850 —56 Rebafteur ber »Erfurter Zei⸗
tunge und trat während dieſer Zeit (1855)
zum evangelifhen Glauben über. Er
wurbe barauf Bibliothefar der königli⸗
hen Bibliothek zu Erfurt und fiedelte
1859 nach Berlin über, wo er feit 1867
eine Predigerftelle an ber Ehriftusfirche
befleibet. Großen Beifall fanden feine
128
während mehrerer Winter gehaltenen
Öffentlichen Vorträge fowie bie »Deut-
ſchen Reben« (1871, 2 Teile) aus Anlaß
bed Kriegs. Von feinen fchriftftellerifchen
Arbeiten nennen wir (mit Übergehung der
rein theologifchen): bie einft vielbeſpro⸗
dene —2* rift »Von Warſchau bis
Olmüß« (1851); »Über ehüringi che Orts⸗
namen« (185658); »Eddifche Stubien«
(1856); »Der Schwane (3. Aufl. 1872);
»Roſe und Nachtigalle (1860); »Weih⸗
nachten. — Bräuche und Aber⸗
glauben« (1862);»Die Schwalbe«(1869);
Über den goldnen Thron Salomonid«
(1869); »Dradenfämpfe« (1869); »Kai⸗
fer und Königsthrone in Ge Siäke, Sym⸗
bol und Sage« 79); »Berlin, fein
Name und fein Berufe (1874); »Vom
23 nah Damaskus — — Ab⸗
y lungen« 1); »Röwenfämpfe von
emea bi8 Golgatha« (1875); »Vom Nil
zum Ganged« (1879).
Gaflelar, Emilio, fpan. Staatsmann
und Schriftfteller, geb. 8. Sept. 1832 zu
Gabiz, ftubierte in Dladrid anfangs Rechts⸗
wiſſenſchaft, dann befonders —
und Litteratur und verſuchte fih au
[rüßgeitig als Schriftfteller. Kaum zum
Alter felbftändigen Denkens berangereift,
vertrat er bie Sache ber Demofratie, ber
er auch in ihren ndzügen treu blieb,
obſchon er mit den Jahren über Einzel-
heiten reifer und weniger ungeſtüm ur-
teilte. Sein Hauptfächliäftes Verdienſt ift
jene redneriſche Fähigleit; an Feinheit
es Ausdrucks und hinreißender Bered⸗
ſamkeit kommt ihm kaum ein Zeitgenoſſe
gleich. Die erſte Probe hiervon gab er be⸗
reits als Jüngling, als er 1854 im Tea-
tro de la öpera bie bemofratifchen Theo-
rien verteidigte. Nachdem er einige Zeit
bie Zeitfchrift »La Discusion« geleitet
atte, erhielt er den Lehrſtuhl für ſpani⸗
Geſchichte an ber Univerfität Mabrib.
viele Gegner rief ihm fein neugegrünbes
tes Blatt »La Dem e wach. Seine
Saltung ne ihm am Gnbe ber
gierung Iſabellas ben Aufenthalt in
Spanien nicht mehr; er ging nad) Frank:
zeich, fehrte jebodh 1868, als Afabella ben
Thron verloren hatte, wieber zurüd. 1869
wirkte er durch fein feltenes Rednertalent
Gaftelar — Caſtilho.
beroorragend in ber Kammer für bie be
mokratiſche Partei; 1873, als neuerbinge
bie Republit an die Stelle ber vorüber»
gehenden Monardie trat, wurbe er Mi-
nifter des Auswärtigen und Präfident,
in welcher Stellung er ſich unftreitig Ver⸗
dienſte um bie öffentliche Sicherheit er-
warb und glüdlich die demokratiſche Sache
ge en bie Karliften verteid ger ch der
ronbefteigung Alfons’ gab G.
feine * auf, und fo wie er früher
das Heil Spaniens im republifanifchen
Föderalismus fuchte, vertritt er Nasen
die bee ber konſervativen Republikaner.
Caſtelars reiche Iitterarifche Thätigfeit er⸗
firedt fi) zunächſt auf hiſtoriſche und Tits
terarbiftortfche Arbeiten, wie: >La civili-
sazion en los cinco primeros siglos
del cristianismo« (2. Aufl. 1865); >Hi-
ons del a elle en
uropa« ‚2 Bde.); »Miscellanea
de ern de religion ete.« (1874);
»Vida de Byron« (1873); »Estudios
histöricos sobre la edad media« eo
u.a. Auf Politit beziehen fi: bie
»Questiones politicas y sociales« (1870,
513 FÜ die »Discursos parlamenta-
rios« (1871, 3 Bbe.) unb »Discursos
politicos« (1873); die »Cartas sobre
politica europea« (1875, 2 Bbe.); >La
question de Oriente« ae; »El
ocase de la libertad« (1 —
Außerdem gab er anziehende Reiſeſchilde⸗
rungen (über Italien, Paris ꝛc.) heraus
und pflegte nicht minder ben Roman in:
»Historia de un corazon« (1873), »Bi-
cardo« aaa), »Fra Filippo Lippi«
(1878) u. a.; gehören leßtere Arbeis
ten nicht age feinen bebeutenbiten. In
beutjcher Überfegung erichienen »Grinne-
rungen an Stalten« (1876).
ſtilho (ir. Aw), Antonio Felis
ciano, portug. Dichter, ge 26,
1800 zu Liſſabon, geit. 18. Juni 1875
bafelbit; erblindete infolge ver Blattern
faft gänzlich, ftubierte zu Coimbra Rechts⸗
wiſſenſ t mit noch größerm Eifer aber
Na und ſchöne Litteratur und
machte ſich gleich mit ſeiner erſten Dich⸗
tung: »Cartas de Echo e Narcissos,
bie er noch als Student veröffentlichte,
einen gefeierten Namen. Gin Xınt, das
Gaftille —
— VL verlieh, wurde
ihm Koni %
fpäter eg oben, und unter Dom Mi-
Se ra mußte er flüchten. Nach
Aufenthalt auf den Azoren Tehrte
er enblich nad) Liſſabon zurüd, wo er
ber Afabemie ber Wiflenjchaften
Weitere Dichtungen von ihm find: | t
A primavera« (2, Aufl. 1837); »Amor
& olia, o a novissima Heloisa«
(128); »>A noite de castello«, Er⸗
(1836); »Excavagdes
< SCHERE »Camoes« (1849) und
Gedichtſammlung: »A. Outono«
(1865). Sämtliche Boefien Caſtilhos zeich⸗
durch elegifchen Wohllaut, Ges
feit und befonbers zartfinnige
ilderungen aus. Auch als Über:
feher (namentlich bed Ovib und Bergis
Ens) war €. thätig. u
* ne = 2 ee ae
e, franz. Romanjchrittfieller und Jour⸗
mai, geb. 8. Nov. 1820 zu Deontreuil
fer Mer, erhielt feine Erziehung auf ben
von Douai und Cambrai und
eissaux de proie« (184648); »L’As-
pelitiſcher Schriftfteller , w
ralen und Eonftitutionellen Regiment ab-
war, fpäter aber in bad rabifale
übertrat, gründete er 1847 mit
die Zeitſchrift »Le Travail in-
« unb 1848 mit Baftiat »La
—— françaisec, um dann in ber
ion democratique et sociale«
sah ber »Tribune de peuple«< fozialifti-
Me Ideen zu vertreten unb unter bem
Zeiten Kaiſerreich in dem »Espritpublic«
mabhen: >Globe« wieder, jeb tions
GE, als gouvernementaler Schriftfteller
a wirken. ſeinem politiſchen Stand⸗
wauft legen auch bie Schriften: »Leshom-
men et les mœurs sous le regne de
Leeis Philippe« meh »L’histoire de
ia seconde ique frangaise« (1854
Eäyiftfielletlegiton.
Cavalcaſelle. 129
bis 1856, 4 Bde.) und »Portraits histo-
riques au XIX, sidcle« (185660, 80
Bohn.) Zeugnis ab. Außerdem fchrieb
er: »Paralleöle entre C&sar, Charle-
magne etNapol&6on« er und begann
eine Geſchichte Frankreichs (feit 1789) un:
er bem Zitel: »Histoire de soixante
anse, von ber aber nur 4 Bände (1859—
1863), 6i8 1800 reichend, erfchienen find.
Gavalenfele, Giovan Battifta,
ital. Kunſtſchriftſteller, geb. 22. San. 1
iu Legnago, wollte fi anfang® auf der
fabemie in Venebig, bann in Mailand
zum Maler ausbilden, fand fich aber mehr
und mehr durch das Intereſſe für kunſt⸗
biftorifche Studien abjorbiert, lernte bie
eifterwerfe ber bildenden Kunſt Sta:
liens fennen, ging dann, um den Kreis
feiner Anſchauungen nach biefer N:
zu erweitern, ind Ausland und lebte 184
eine Zeitlang in Deutſchland, namentlich
in München, Berlin ꝛc. Nach Stalien zus
rückgekehrt, beteiligte er fi) an ber Revo⸗
Iution von 1848, fiel zu &remona in bie
Hände ber Ofterreicher und entging mit
genauer Not ber — über
ihn verhängten Tobesurteils. Beim Eins
tritt der Reaktion floh er nach England,
wo ber Buchhändler Murray ihn für bie
— einer kommentierten Ausgabe
des Sn anwarb, zu welchen Zwed er
nochmals die Galerien Europas bereifte.
Er entſchloß ſich aber im Einverftänbnis
mit Murray, fein fo gemonnened reiches
Material beifer zu verwerten, unb ver-
einigte fi) mit dem Kunſtkenner $: A.
Crowe (. d.), welchen er ſchon 1847 in
Deutſchland kennen gelernt und mit wel⸗
chem er ſich hernach in London innig be⸗
freundet hatte, zur Ausarbeitung einer
umfaſſenden Geſchichte der italieniſchen
Malerei. Vorher 4* beide zuſammen
das Werk »Early flemish painters« ge
aus (2. Aufl. 1872, franzöfiih 186
1863; deutſch von Springer, 1875, 2
Bde.), und nach manchen Unterbrechungen
ber gemeinfamen Arbeit (C. befuchte mitts
Ierweile auch Spanien und Tehrte 1858
nach Stalien zurüd) fanden bie beiden
Freunde fih 1861 in Leipzig wieder zu⸗
jammen, wo fie ihre ausgezeichnete »Hi-
story of painting in Italy< beende⸗
9
Da —_ met
..n.,. We cm ee |
ta! eu —
— — — —
—
Bu: war
—* el: stil u
Ser za bie Ren
er Segen, ih un-
den Freiſcharen umher
= zu rer Ser ber Baffenrube
:_ me Sumeem er 1867 bie Re
— ze wmazettinoe übernommen,
— 2m IEmcce Heftigfeit feines
— Seite icht weniger
== = eromide Roi a ne
..ı = seemwterrichaft, und teils bu
OActttel teil durch feine po⸗
Sciern ich er ſich in eine uns
|
-2 sesie politichee wurbe
. Erieimen mit
am Sa zur anfererdentfichen Beif
ie ne ®tomer, st feim Erfolg wieder:
ur tn zur ulen Lũduen der Halbinfel.
Ins Zur? rien geenudt mit Anmer-
mm 9TY: iz Kitifer ſchiug C.
mer we we zimend geihriebenen
Semi »Arthande, la critica e il
zwerur & Periüee. Audre Dramen folg:
zr: „Mhnseni«, »Emannele«, >] Mes-
Tech — Centofanti.
seniie, mit nicht überall gleihem Erfolg;
haprgen wurbe fein nes Schauf Kr
»La sposa di Menecle«, befien
komme if dem altgriechifehen Leben ent⸗
ift, fehr beifällig aufgenommen.
— on von C. auch wieder eine
Br Sammlung: »Antecaglie« be
— (1879), mit — langen Vorrede,
bie ſich im heftigen Ausfällen gun de bie
moberne realiftiiche Dichterſchu le
Ultrarevolutionär als Bolitifer, iſt C. ton:
ſervativ und une in ber Kunft, alfo
bad Segenftüd zu V. Imbriani, mit dem
er nur bie Unbeugfamteit des Charakters
m Budt der Bolemif gemein hat.
(ipr. en ne luk, tſchech.
Dichter, geb — ſtredek
in Bohnen. Aubiere bie Rechte = 108
und war einige Zeit als Advofat t
verließ jeboch dieſe Bahn und wibmete Al dt
— ber Litteratur. 1876 Bere
Sübrußland und den Kaufafus. C.
ber bebeutenbfte unter ben emo Men
; namentlich die ep | L
iſchen
—**
—
ame eines Schiffs, wel:
* ——— aus Europa ——
(eine Begebenheit im
— Ge ann pr: (2 Im at
Linde«), Idylle aus dem heimat-
* —* 3 »K eke (»Der wan⸗
uͤerburj «) und »Väclav z
ee ovice En ie Te od
ifchter ge tliher Periode
ih auch Erzählungen in Bee.
Bände dieſer überaus re ar poeti —
Gebilde en 187
teigiert ©. in — mit S. * Y
— Monatsſchrift
»Kräty< (»Die Blütene). Bei ber 1881
von ber ſpaniſchen Geſandtſchaft in Wien
veranlaßten Konkurrenz zur Abfaflung
— il polntfcher
Cm ur Calderon⸗
Een mit nen | oem in ber
ben Ehrenpreis
Een. (ir. tie), ——— ital.
Geſchichtichreiber, geb. 3. Aug. 1821 zu Fi:
toff | mit einer Igrifchen
131
nale in ber Provinz Ligurien, ftubierte die
Rechte zu Genua, trat zuerft als Dichter auf
Samntlung: »Canti«
(1843), welder »Nuovi cantie (1848)
folgten, und mit einer Erzählung: »In-
telletto ed amore« (1845), Nachdem er
ſchon frübzeitig Proben feiner nationalen
Sefinnung gegeben, beteiligte er fich mit
Eifer an “n ämpfen ber „Jahre 1848—
1849 und gab hernach eine »Storia della
rivoluzione di Genova 1848—4% her:
aus (mit dem fingierten Berlagsort Mar⸗
feille). Diefem ? folgten andre, ſehr
wertvolle Arbeiten zur — —
»Storie genovesi delsecolo XVIII« und
»La congiura del conte Fiesco« (1865,
auch ind Englifche überfegt). Auf die Ur:
eit feiner engern Heimat zurüdgehend,
Ürieh b er: »Dell’ antichissimo idioma
de’ Ligurie, »Le teogonie dell’ an-
ticha Liguria« und die auch in Deutſch⸗
ft land bekannte, ſehr geichäßte —
nn »Porti e vie e dell’ antica
iguriae. €. gelangte außerbem als
Sadwalter in feiner Vaterftabt au bebeus
tenbem Anfeben, übernahm bafelbft auch
die Stelle eines Bibliothefars ber Univer⸗
fuät fowie eines Profeſſors ber ſchönen
Litteratur am techniſchen Inſtitut und
verfiebt außerbem mebrere ihm von feinen
a übertragene Ehrenämter.
entefantilipr. tigen), Silv Ehen, ital.
— ditterachiſtoriker —
zu Piſa, gt 6. San. 1
jelbft; erwarb ben Voktorgrad ber Feet
h feiner Vaterſtadt und ging dann nad)
Florenz, mo er nahezu 20 Sabre aubradhte,
mit ge ehrten, namentli 66
Studien befchäfti t. 1829 Tieß er jelöft
eine Tragödie: »Oedipo r&« ln
bie vielen Beifall fand. Zehn Fahre fpäter
gehaltene Vorlefungen uber bie »Divina
commedia«, deren Einleitung gedrudter:
bien (»Preludio al corso di lezioni
intorno a Dante Alighieri«, 1838), ver:
ſchafften ihm durch die —8 — Tiefe
der Anſchauungen ſolches Anſehen in der
elehrten Welt, daß er 1841 ald Brofeflor
Ber Geſchichte der — an das neu⸗
eſtaltete Ateneo Pisano berufen wurde.
Seine EN um »Prolusione
alla storia de’ sistemi di filosofia«
9*
130
ten und dem Drud übergaben (1864—
1876, 6 Bde.; deutih von M. Jordan,
4186976; ital. mit er blichen Verbeſ⸗
ferungen und Zuſätzen 1875 ff.). Die Ge⸗
j — zu wurbe auch befonders her⸗
egeben. Schon 1859 von ber nation»
fen egierung zum Inſpeltor des Natio-
nafmufeums nFlorenz ernannt, befleibet
egenwärtig das Amt eines Inf ktors
it unftangelegenheiten im Fa erium
e3 Unterricht zu Rom. Er verdfient
lichte noch: »Sul piü autentico ritratto
di Dante« (1865) und »Sulla conser-
vazione dei monumenti 6 getti di
belle arti e sulle riforme d
—— academico« (2. Ausg. 1875),
a0 4 er Mitarbeiter an Julius Meyers
lerlerifon«,
"Sasalins, Gunnar Olof Hylten⸗,
Di Dichter und Hiftorifer, geb. 18.| &
ai 1818 zu Hönetorp in Smäland als
Sohn des bortigen Propftes, ftudierte in
Upfala und fan 1839 als Amanuenfis
auf bie Bibliothek bafelbft, in ber er bis
zum erfien Amanuenfis vorrüdte. 1856
— et Direktor ber koͤniglichen Then:
ter und zwei ah re barauf erſter Direk⸗
tor der Täniglichen ale und ber
Schauſpiele. 1860 ald Gefchäftsträger an
ben kaiſerlichen Hof nach Brafilien ge
It, blieb er bort vier Sabre 1 unb bat |t
nn um feine ———— gut
au ben — der ſchwediſchen Forn-
— ————
tertumsge enſchaft
t er namentlich als Forſcher und
ammler auf dem Gebiet der Sage und
Dichtung große Verdienſte erworben, zu⸗
nächſt bi 5 bie mit Stephens ————
gebenen »Svenska folksagor och äf-
ann (1844) und »Sv
och politiska visor« (1853), bann
Bu bie allein von ihm ausge =
I om a in »Värend och virda
till svensk ethnologi« (1863
bi 158) Auch Hat er ſich als Dramas
tiſcher Dichter nicht ohne Glüͤck verſucht,
namentlich gefiel ion da Schaus
fpiel ee
Gavalls les ital. Dichter, geb
6. Nov, Yo a u Mailand, befundete fein
Tampfluftiges Naturell fon als Schul:
es histo- | Smpro
Cavallius — Cavallotti.
knabe mit Verſen a die Deutfcen,
entlief 1860 den Sein trieb fih un
ter ben Garibaldiſchen ſcharen umher
und ſchrieb in den ber Waffenruhe
— Journale. Nachdem er 1867 bie Re
nun Nee ——
entlud die charakteri igleit feines
revolutionären Ge Ai J nicht weniger
gegen bie —— Regler als T
gen bie Fremdherrſchaft, un teils durch
} ne Beitun rt teils us Er po⸗
litiſchen P ie. {ab er fi in eine ei
unterbrodyene Reihe von Pre roX
Duellen und Tonft gen Unanne mie
ten En — Eine Pan ——
—— su Wall en e Zei⸗
— alland und batterke
8 ai u beten das Bi
a ich Tonfisziert wurbe, aus
chweiz. Auch bie Sammlun A .
»Poesie politiche«e wurbe poalei
ihrem Erſcheinen mit Beichlag belegt
4871 ſchrieb erein Drama: »I Pezzenti«,
das mit ungeheuerm Beifall in Mailand
aufgeführt wurde. Zwei andre ran.
»Guido< — Fr 33 di —
erregten, obglei r, nicht
bern Enthuſiasmus, an hlehen Ih jedoch
ae Sympathie ber genen — re
— des Dichters
haben mochte. Auch die neue Samm⸗
fung feiner »Poesie« (1872) wurbe —
fe ert ii er wieber in Haft genommen
ou entin ch er auch diesmal und Tebte in
ber Derbor enbeit am Lago Maggiore.
In biefem A er fein erfolg-
reichfted Drama: > Alchindee. Inzwiſchen
ins Parlament gewählt, gab an einem
erſten Eintritt an —* ſeine politiſchen
—— und die de chen
„die er feinen Gegnern an
ben —5 — u zu aufgeregten unb ſtür⸗
mifcen jenen Anlaß. Der »Alcibiade«
ing 187% mit — —— Beifall
r die Bretter, und fein Erfolg wieder⸗
ar —— der Halbinſel.
chien gebrudt mit in
fungen ja feine Kritiker ſchlug €.
nieder mit ber glänzend gefchriebenen
.|Brofüre »Alcibiade, la critica o il
secolo di Periele«. Andre Dramen folg⸗
ten: »Manzoni«, »Emanuele«, »I Mes-
Tech — Centofanti.
senii«, mit nicht überall gleichem Erfolg;
dagegen wurbe fein neueſtes RD
»La sposa di Menecle«, befien Stoff
gleichfalls dem altgriechifchen Leben ent: | (1843
nommen ift, ſehr beifällig aufgenommen.
Reueftens erfchien von C. auch wieber eine
lyriſche Sammlung: »Antecaglie« bes
titelt (1879), mit einer langen Vorrede,
bie in beftigen Ausfällen prgen bie
moderne realiſtiſche Dichterfchule ergeht.
Ultrarevolutionär als Politiker, iftE. kon⸗
ſervativ unb ibealiftifch in ber Kunft, alfo
dad Gegenſtũck zu V. Imbriani, mit bem
er nur bie Unbeugfamtleit des Charakters
und die Wucht ber Bolemif gemein hat.
Ge (ipr. tige), Swatopluf, tſchech.
Dichter, geb. 21. Febr. 1846 zu Oſtredek
im Böhnen, fludierte bir ag
unb war einige Zeit als iq,
verließ j ieſe Bahn ich
ausſchließlich ber Litterat ſte
er Sũdrußland und ben. iſt
der bedeutendſte unter de en
tichechiſchen Dichtern; nıc pis
in ber mobe en
3 — ihm il ne
vorzũglichſten tunge a-
mitbe (ah Stoff aus y >;
»Europa« (der Name ei: je
29
a Berbannte aus Eur
« (eine Begebeu.y. LI TI 7 vyell
Kaulajus); »Ve stinulipye ( ꝰ Im Schat⸗
er ), soalle — RN beimat-
‚ »Krajaneke (2»Der wan⸗
bernde Müllerburidee) und »Väclav z
Magier seidiätiäer Bere), &
i ge iher Periode).
—8 auch an in Profa; 2
Bande bieler ũberaus reizenden poetifchen
Gebilde exſchienen 1879. Gegenwärtig
tbigiert ©. in Prag mit ©. Heller bie
tichechiſche Bbelletriftifche Monatsſchrift
LRrcty« (>Die Bluͤten«). Bel der 1881
ven ber ſpaniſchen Gefanbtfchaft in Wien
veranlaften Konkurrenz zur Abfaſſung
von Feftgebichten in tf ifier, polnischer
und magporiiger Sprade zur Calderon⸗
iex bat mit feinem Poem in ber
ifhen Abteilung ben (Ehrenpreis
gewonnen.
Gelefle (fr. tige), Smanuele, ital.
Gehegichtfehreiber, geb. 3. Aug, 1821 zu Fi:
131
nale in der Provinz Ligurien, ſtudierte die
Rechte zu Genua, trat zuerft als Dichter auf
mit einer Igrifchen Sammlung: »Canti«
), welder »Nuovi cantie (1848)
jotnten, und mit einer Erzählung: »In-
telletto ed amore« (1845). Nachdem er
ſchon frühzeitig Proben feiner nationalen
Gefinnung gegeben, beteiligte er ſich mit
Eifer an den Kämpfen ber Jahre 1848—
1849 und gab hernach eine »Storia della
rivoluzione di Genova 1848—49« ber:
aus (mit bem fingierten Verlagsort Dar:
feille). Diefem Werk folgten andre, fehr
wertvolle Arbeiten aur Geſchichte Genuas:
»Storie genovesi delsecolo XVIII« und
»La — del conte Fiescos (1865,
auch ins Engliſche überſetzt). Auf die Ur⸗
eit ſeiner engern Heimat zurückgehend,
——28 »Dell’ antichissimo idioma
de’ Liguri«, »Le teogonie dell’ an-
ticha Liguria« und die auch in Deutfch-
land befannte, fehr geſchätzte Monogra⸗
phie »Porti 6 vie strate dell’ antica
Liguria«. C. gelangte außerdem als
Sachwalter in feiner Vaterſtadt zu bebeus
tenbem Anſehen, übernahm dafelbft auch
bie Stelle eines Bibliothekars der Univer⸗
fuät ſowie eines Profeſſors der ſchönen
Litteratur am techniſchen Inſtitut und
verfieht außerdem mehrere ihm von feinen
Mitbürgern übertragene Ehrenämter.
Gentofanticipr. tigen) Silveftro, ital.
Ben unb 2itterarhiftorifer, geb. 8.
* 1794 zu Piſa, geſt. 6. Jan. 1880 da⸗
ſelbſt; erwarb ben Voltorgrad der Rechte
in ſeiner Vaterſtadt und ging dann nach
Florenz, wo er nahezu 20 Fahre zubrachte,
mit gelehrten, namentlich philologifchen,
Studien beſchäftigt. 1829 Tieß er daſelbſt
eine Tragödie: »Vedipo rö«, ericheinen,
bie vielen Beifall fand. Zehn Sabre fpäter
gehaltene Vorlefungen über die »Divina
commedia«, beren Einleitung gedrudt er:
ſchien (»Preludio al corso di lezioni
intorno a Dante Alighieri«, 1838), ver:
ſchafften ihm durch die philofophifche Tiefe
der Anſchauungen ſolches Anjeben in ber
elehrten Welt, daß er 1841 als Profeſſor
r Geſchichte der Philoſ ande an das neu:
"rer Ateneo Pisano berufen wurde.
eine Antrittsporlefung »Prolusione
alla storia de’ sistemi r filosofia «
[0
133
Ceſare — Chambers.
> ywwr m
vo an Ws”
su wat
“
ve
a Du 4
bie »Principes de la science du beau«
1860) und »La vie et les &crits de
laton« (1871) afabemifche Preife. Von
feinen fonftigen Werfen nennen wir:
»La vie de Socrate« (1869); »Pytha-
—F et la philoso hie ythagorienne«
Re 1875, 2 H Pre 875);
phie de la science da age« (1875);
»La trag&die grecque« (1877). Seit
an ift C. korreſpondierendes Mitglieb
Spenge Alabemie ber Kurtaliiden
nichaften.
3 Un, ſJ. Du Chaillu.
Challemel⸗Latour (ipr. Igallmäl-Latühr),
Baul Armand, franz. Publiziſt und
Volitiker, geb. 19. Mail zu Avranches,
befuchte das Lycke St. Louis und bie Ecole
normale, hielt fpäter in Paris Vorträge
über Voilof opbie, wurbe aber nach bem
2. Dez. feiner eibeitlichen Anfichten we⸗
en verhaftet und verbannt. Nach drei
Sasren zurückgekehrt, wirkte er als Mit-
arbeiter an verfchiebenen Beitichriften,
wurbe 1870 von jeinem Freund Gambetta
m Präfelten in Lyon ernannt unb im
Sehr 1872 in bie Nationalverfamm:
ung gewählt, wo er an Gambettas Seite
als einer ber gewanbteften Rebner für bie
republikaniſche und antiflerifale Sache
— der er —5 mit ſeiner —
fen un —E Han Bann
in ber »R&publique frangaise« b
Imfeige Kue ——— Entf
m Senat, a. r Ein Dar on Sen
* ator zum franz
otſchafter in * ernannt und 1
ld Eigenſchaft nach London berfeßt
rf ‚gun eine »Philosophie individua-
Studie über W. v. Humbolbt
Seh, überfebte " ittere > ſchichte
ber neuern Bhilofophie« (1861,3 Bde.) ins
—— und gab bie »(Euvres com-
2 tese der Madame b’Epinay (1870)
eraus. ©. ift ein guter Kenner ber beut-
(den aba ——— e und ein beſonderer Ver⸗
ebrer
hama (fpr. ode), 1) Wil:
liam, fchott. Buchhändler und Sale
fteller, geb. 1800 zu Peebles, A are
Süd anfangs einsswe günftigt,
1819 einen Buchhandel in binbirg, bem
er fpäter eine Druderei Hinzufilgte, chrieb
Chambers.
——— 1825 —30 den »Gazetteer of
tland« und ba3 »Book of Scotland«
Be barauf das jener Zeit fehr
mte, jest noch, neben vielen jeit-
nbenen Nebenbublern, erf
nende »Chambers’ Edinburgh Jour-
nal«e, womit er 1832, fe ochen vor
dem Erſcheinen des gleichfalls berühmt
nen »Penny ee, als
ier jenes — Zweigs englifchen
iftentums nn weldyer in —
—5— dem Parteitreibe ſtehenden
i er ung zu ber:
art been, Erfolg bes Unter:
a wurbe en zahlreiche moral-
a unb humoriſtiſche Beiträge
bers Robert wejentlich geförs
— Em biefer Zeit an verband er ſich
mit bem lettern zu genen amer Thätig-
und
keit als Berleger * eller (ſ. un⸗
ten). Dur —* — —
nase auch
geleanet, — ch 188 ei
— der alten Heimat, die er als
verlaſſen, und grünbete bort
1859, abermals zu bem Zwed der Wolfe
bilbung, eine Anftalt, bie feinen Namen
t: »the Chambers One, und
großen, von im errichteten Se:
Bände eine — Enke, ne
immer, Muſenm, Bildergalerie
— —5*— auf feine Koflen bee
Seine fpätern Werke find:
weichen er ei
J——— 3),
ber den von Dickens
nach feiner — Reiſe verbreiteten un⸗
ginge Bee über bie Vereinigten
ten, eine nblichere hal
entwideke, bie ten ging un
ry of Peeble-
its history and re-
—* »Memoir of Robert
ür eifter) von Edin⸗
— erhielt gr 872 von x Univerfis
ur den Doltorgrab.
„ae Robent, Bruber bes vorigen geb.
les, geft. 17. Därz 1871
gleich jenem bem —
* in —E und veröffentlichte 1823
bis 1830: »Traditions of Edinburgh«;
133
»Popular rhymes of Scotland«; »Pic-
ture of Scotland« (2 2e.); »Histories
of rebellions in Scotland and life of
James L.« (5Bbe.). Dann gab er heraus:
chei⸗ »Scottish ballads and songs« (3 Bbe.)
und bie »Biography of distinguished
Scotehmen« (4 Bde). Seine »Tradi-
tions of Edinburgh« verſchafften i
bie Freundſchaft Walter Scott, wel
bazu Beiträge Ve Als fein Bruder
William 1832 das »Edinburgh Journal«
po gründet, förderte er das Unternehmen
rch zahlreiche ſchriftſtelleriſche Beiträge,
und beibe verbanden fich dann zu gemein
famer austigleil, Seine fpätern —
waren: cient sea rer: »Do-
mestic —— of Scotland«e (3 Bde.).
Er gab auch bie Werke bes Robert Burns
wieder heraus und fammelte eine Aus-
Ba Ic! jener Es ften: »Select writings
Sein letztes Wert
war R — »Book of days«.
C. bat ſich auch viel mit Geologie beichäf-
tigt und gilt für gi ale Buches
(anonym 1844) »The vestiges of crea-
tion«, welches, ein Vorläufer von Dar:
wins »>Origin of wiederholte
Auflagen erlebte, viel Staub aufwirbelte
und für die Annahme ber Entwidelungs:
lehre bie Bahn einigermaßen ebnete (über:
ts | feßt von Karl Vogt, 1851). Die Univer:
fität St. Andrews ernannte C. 1863 zum
Ehrenboftor. Sein Bruber Milien be:
ſchrieb fein Leben: »Memoir of Robert
C., with autobio nie reminiscen-
ces« (9. Aufl. 187
Die von beiben Grübern geg Ir
noch jett Bbeftehenbe Berlagehan Tung
‚William and Robert E.e in Edinbur
und London ———— et a
in Verbindung mit zahlreichen befähigten
Mitarbeitern Willen auf allen Gebieten
in u verbreiten, allgemeine Bildung und
tebelung des Vollscharalters anzuſtre⸗
ben und zwar durch das Mittel wohlfeiler
Zeitſchrifien und Sammelwerke. Es find
aus dieſer Verbindung außer der bereits
erwähnten Wochenſchrift, dem >Journal«
; (ietzt über 60 Bde.), bie ——— Ver⸗
offentlichungen —— »Cham-
bers’ Information for the people« —
Bbe.);»Educational course« (150°Bde,
134
»Cyclopaedia of English literature« (2
Bde.); »Miscellany of useful and en-
tertaining tracts« (20 Bbe.); »Papers
for the people« (12 Bbe.), und »Cham-
bers’ Encyclopedia«, eine —
ber deutſchen Konverſationslexika (1
Bde.), von welcher ſoeben eine neue Auf⸗
Inge vorbereitet wird.
hamier (pr. igamier), Frederick, geb
1796 London, geſt. 1. Nov. 1870;
biente 1809— 33 in ber engkigen lotte,
verließ hierauf als Kapitän ben Dienſt
und lebte auf dem Land bei Waltham in
Eſſex, wo er auch Friedensrichter wurde.
Seine Seeromane fanden vielen Beifall.
Wir erwähnen davon: »Life of a sailor«
er »The Arethusa« (1836); »Tom
owling« (1839); »Passion and prin- |]
ciplese (1842), Einen Beitrag zur
neuern Geſchichtslitteratur gab er, als
Augenzeuge, in »Review of the
revolution of 1848«.
GChampfleury (for. ſchangfidri), mit bem
wahren Namen Jules Fleury, franz.
Scriftfteller, geb. 10. Sept. 1821 zu
Laon, wurde nach unvolllommenen Stus
bien Buchhändler in Paris, bann Mit:
arbeiter an verfchiedenen Zeitfchriften, für
welche er Novellen, Sfigen, Phantaſie⸗
ſtücke ꝛc. lieferte, und veröffentlichte 1847
bie Geſchichte des »Chien-Caillou«, bie
3. Hugo für ein Meifterftüd im Sach
realiſtiſcher Darftellung erklärte. Nach:
dem er barauf das Direltorium des
Theätre des Funambules übernommen,
fchrieb er für dasfelbe eine Menge gro-
tesfer Pantomimen, bazu Romane und
Sittengemälde, unter benen »Les excen-
triques« (1852), »Les aventures de
Mad. Mariette« (1856) und bejonbers
»Les bourgeois deMolinchart« (1855),
ein fatirifche® Gemälde des Spießbürgers
tumd in der Provinz, ungewöhnliches
Auffehen machten. Sn ben genannten
Werken, wie namentlih aud in »Les
amis de la nature« (1859), bewährte er
fih als Hauptvertreter ber realiftifchen
Schule. Unter feinen fpätern Romanen
find »Les demoiselles To eau«
(1864), »La petite rose« (1877) und
»La Pasquette« (1876) bemerfendwert.
Außerdem ſchrieb et: »Histoire generale
Chamier — Charton.
de la caricature« (1865—80, 5 *
ferner »Ma tante Péronne- (1866);
»Histoire des faiences patriotiques
sous la R&volution« (1866); »La come-
die acad6mique« (1867); »Histoire de
l’imagerie populaire« (1869); »Les
chats; histoire, maurs, observations,
anecdotes« (4. Aufl. 1869); »Les en-
fantse (4. Aufl. 1874) u. a. Nach der
Revolution vom 4. Sept. wurde C. zum
Direktor bes keramiſchen Muſeums ber
Manufaktur von Stores ernannt.
Ghampfeig (ipr. igangiä), f. Seo, Audre.
Charton (ipr. fhartong), Edouard,
franz. Schriftfteller, geb. 11. Mai 1807
zu Sens, warb mit abren Advokat
in Paris, 1829 Chefrebatteur bed »Bul-
etin de la societ# pour l’instruction
&lömentaire« unb be »Journal de la
morale chretienne« unb gründete 1833
ch | ba$ von ihm noch heute geleitete »
sin pittoresque«e. Nach der Revolution
von 1848 warb er Generaljefretär des
Unterrigtäminifteriumd fowie u
ber Geſetzgebenden Berfammlung, endlich
im April 1849 Staatsrat, mußte aber
wegen Teilnahme an dem Proteft genen
den Staatsftreich zurücktreten unb wandte
fih nun wieder ber litterarifchen Thätig:
feit zu. Nach — II. Sturz war
er kurze u Vräfelt bed Departements
Seineet:Dife und wurbe 1871 abermals
in bie — gewählt, in
der er ber republifanifchen Winorität bei-
trat. Die Ernennung zum lebensläng-
lien Senator ſchlug er aus, lieh fich da⸗
1878 von feinem alten Wahlfreis
Odonne) in den Senat wählen, bem er
dann als Präfident vorftand. Der Alas
bemie ber moralifchen Wiflenfchaften ges
bört er feit 1867 als forrefpondierenbeg,
jeit 1876 als außerorbentliches Mitglied
an. Außer den genannten bat C. noch
andre illuſtrierte Zeitſchriften —
fo: die »Illustration« (1843), den >» Ami
de la maison« (1856), ber nach Jahres
frift wieber einging, ben mweitwerbreiteten
»Tour du monde« unbbdie »Bibliothöque
des merveilles«. Gonft find von ihm
zu nennen‘ »Dictionnaire des profes-
sions« (1842) ; »Doutes d’un pauvre ci-
toyen« (1847); »Voyageurs anciens et
Chartroufe — Cherbuliez.
modernes« (1855—57, 4 ie), wofür
er einen Preis ber Alabemie erhielt, und
»Histoire de France d’apr&s les docu-
— igi — les Prag de
{ 6 poque< (mit H. Bor⸗
bier, 1863, 2 Bde.).
Epartranfe (pr. fhartuhp, Marie
Emilie, f. Rontifaud.
Chasles (mr. ſchahl), Philarete,
franz. Kritiker, geb. 8. Oft. 1798 zu
Mainvillierd (Euresetskoire), get. 18.
Juli 1873 in Benebig; lernte zu Paris
als Buchdruder, verweilte dann fieben
ie in England, von beffen Litteratur
er fich eine gründliche Kenntnis erwarb,
er fi) nach feiner Rückkehr fchrift-
ſtelleriſch an verſchiedenen Journalen
und Revuen und machte ſich durch feine
Arbeiten bald einen Ramen. 1837 wurbe
er Ar Konfervator am College Mazarin,
1841 zum Profeflor am Eolldge be —
ernannt, welche Stelle er bis zu ſeinem
— — u Allg * und
ein e en, ſehr mannigfa=
den Wifjens, war €. einer der thätighen
und fruchtbarſten Eſſayiſten, ber bie Lit:
teratur Frankreichs um einige 20 Bände
fritifcher und litterargeſchichtlicher Abhand⸗
Iungen bereicherte. Dieje» Kitudes de littö-
rature — —** ), are
pilant eiftreich ge en, bilden
verichiebene &eriem, welche das Altertum,
das Mittelalter, das 16. und 19. Jahrh.,
Spanien, Stalien, Deutſchland, Eng:
land (Shaleipeare), bie Vereinigten Staa-
ten x. umfallen. Eine befonbere Erwäh-
verdient fein »Tableaudelamarche
et des progres de la langue et de la
litterature francaise au AV site
(1828), das einen afabemifchen reis da⸗
vontrug. Außerdem jchrieb C. Geſchichts⸗
were a d’Angleterre«,
1844; »Ölivier Cromwell«, 1847, xc.),
Romane, Reifefhilderungen u. a.
(for. ſchatrianqj, 1. Erdmann-Cp.
avette (Ipr. ſchawãtt, Va⸗
chette), Eugene, franz. Schriftſteller,
zu Paris, ſchrieb anf den
> o«, >Kv6nement« x. und machte
ſich bier beſonders durch feine ſcharfe und
minutidfe Beobachtungsgabe bemerklich.
Er fammelte feine Arbeiten biefer Art in;
135
»Le proc&s Pictompin et ses dix-huit
audiences« (1865), »Restaurateurs et
restaur&g« et und »Les petiteg co-
mödies du vico« (1879). Außerbem ver:
Öffentlichte er Romane, wie: »Le r&mon-
teur« (1873), »Defunt Brichet« (1873),
»Lachiffarde« (1874), »L’'heritage d'un
pique assiette« (1874), »La chambre
du crime« (1875), »Lachassed l’oncle«
1876), »Aim& de son concierge«
1878), »La recherche d'un pourquoi«
1878), »Nous marions Virginie ete.«
1879) u. a., die zum Teil auch in beut-
chen Überfegungen erjchienen find.
Gherbuliez Cipr. jgerbütieg), Victor,
franz. Schriftiteller von fchweizerifcher Ab⸗
Eunft, geb. 1829 zu Genf, aus einer durch
ihre wiljenf ae und litterarifche Thä⸗
tigkeit rühmlichft befannten Familie, ſtu⸗
dierte in Paris, Bonn und Berlin und
vu fih befonbers als Kunſtkritiler und
omanbichter einen ge eieien Namen
erworben. Seine Befähigung * erſtge⸗
nanntem Beruf beweiſt ſein Buch »Un
cheval de Phidias. Causeries athé-
niennes« (2. Aufl. 1864; deutſch von
Steinmeß, 1861), die Frucht einer Reife
nad) Griechenland und dem Orient, fowie
feine »Ktudes de littärature et; d’art«,
Auffäbe über beutiche Litteratur und
Kunftberichte über ben Parifer Salon
(1873). Bon feinen Romanen, bie fi)
durch feine Analyie der Leibenjchaften
auszeichnen, welche das Geſellſchafts⸗ und
Samilienfeben beivegen,, find zu nennen:
» Le comte Kostia« (1863, deutſch 99
»Le prince Vitale« (1864); »Paule
Mer&« (1865); »Le roman d’une hon-
nete femme« (1866, beutich 1867); »Le
d euvre« 1867); »Prosper Ran-
0ce« (1868); »L’aventure de Ladislas
Bolski« (1869, deutſch 1871); »La re-
vanche de Joseph Noiret«(1872) ;»Meta
are Bovel«(1875);
»Lefiancöde Mlle.Saint-Maur« (1876);
»Samuel Brohl et Comp.« (1877);
»L’idee de Jean Täterol« (1878);
»Amours fragiles« (1830) u.a. Als po-
Litifcher Schriftfteller machte er ſich befannt
durch die Schriften: »L’Allemagne po-
Los (1870, deutfch 1871); »L’Espa-
gnole politique« (1874) und »Hommes
136
et choses d’Allemagne« (1877), eine
unter bem ——— m © Balbertiga
veröffentli = ie politifcher Autfäße,
welche vorher in ber »Revue des Deux
a ori s«eienen waren und durch ihre
e ufſehen erregten.
—— (Serie, Bierrefibol be
franz. Geſchichtſchreiber, geb. 17.
1809 zu Rouen, erh hielt Seine Bildung
auf ber Ecole normale zu Paris, wurbe
1849 Rektor berfelben, 1866 Generalin:
aa des öffentlichen Unterricht? und
eftor ber Akademie von Straßbur uns
befleibete darauf bis 1874 bad Re
ber Akademie zu Poitiers. Seit 1863 | i
— Offizier der Ehrenlegion. Von ſeinen
ten, die A) ebenſo durch Zuverläf-
5 eit und Fü Materials wie durch
J—— aber ermüdende Gelehr⸗
ſamkeit auszeichnen, nennen wir: »His-
toire de Rouen pendant l’6poque com-
munale 1150 — 1382« (1844, 2 Bbe *
.»De l’administration de Louis
(1849) und »Histoire de 1’ administra-
tion nun ique en France depuis
Re ste jusqu’a la mort de
Louis —Aã 855); ferner: das »Dic-
tionnaire historique des institutions,
maurs et coutumes de la France« (3.
Aufl. 1870); »Marie Stuart et Cath6-
rinedeM jeis« (1858); »Mömoiressur
Fouquet« (1864, 2 Bde.) ; >Saint-Si-
mon consider6 comme historien de
Louis XTV «(1865); »Histoire de France
pendant la minorit6 de Louis XIV«
1878-79, 3 Bbe.). Auch gab er die Me⸗
moiren bed 098 von
(neue Ausg. 1873—74, 20 Bbe.) und bie
es, don Montpenfier (neue Ausg.
418 69, 4 Bbe.) fowie die Briefe bed
Rarbinals Mazarin (1872 ff.) heraus.
Ehesuey in. tadanc), 1) Francis
nen engl, ae Hiftorifer und
Reifenber — 47 n selon) geft. 30.
Jan. 41872 In feiner Heimat; trat ſchon
im 15. Sabr in bie Artillerie ein, in =
cher er 1851 zum Oberften aufftien.
tte bereit3 Europa und Afien —
ereiſt, als ihn die — Regierung
mit der Erforſchung des
beauftragte zum —F eines —
nach Indien. Nach Erfüllung dieſes Auf⸗
aint⸗Simonbl
Cheruel — —
ee expedi
868). Neben —— doc
ſchem bat ex das für ben Giltorifer
wichtige Buch: »The Russo
campaigns of 1828 and 1829« (es)
ER hehe an efoffer at zu
verg : i aſſer Augen:
jeu gen waren. Der Verfaſſer weift ne
8, wenn bie Türken bie Sachla
at | Fannt hätten, fie ben Frieben von
eh zu abzufchließen brauchten.
ne — engl. Offi⸗
ger u iftorifer, geb. 1 ge 19.
ärz 1876; trat zuerft in bie Artillerie,
— Ins Genieumb ſtieg zum Oberften auf,
wurde auch PBrofeflor der Geſchichte an
ber Seneralftabgichule. Seine Hauptwerte
nd: »Campaigns in Virginia —
aryland« (1863); »The mili
sources of Prussia and France« ( 870,
mit Reeve); »Military try, Biographien
(1870) und ee bie
lectures« (neue A Rerik bie auch
ins Deutfche (2. Aufl. 186 überfeßt find.
—— aſſer einer
höchſt —* genden Schrift, in we 1871
unter der Fiktion einer Nieder Br =
englifchen Flotte und einer feindli
bung Beſiegung des englif
derſtands in einer einzigen enge t, ber
Battle of Dorking, mit — li⸗
terariſchen Talent und ee Daten
id dargeſtellt wurde
wurde in faſt 200,000 Eremplaren =
fauft unb veranlaßte bie Nation, ihre
Berteibigungsanftalten aut Prüfun
tion« ’
—e— bi für überjegt, auch
‚ Schwebi ebt,
ing Deutf — lands —
in der
(1879). Von
nd außerdem er⸗
2. Aufl.
de: Eng
Schlacht bei Dorking«
demſelben Verſaſſer
ienen: >Indian polity«
1870); »The dilemma«< (187
[I og)
: »The
new ordeal« (1879 . aber
bat man ben Berfailer 2 inter ber
rattbals | Maske des Namens zu iu [.»Our
hero, or en wrote the aitle of Dor-
king« (187
Chevalier — Chiaves.
een (ipr. en chel,
eller im atio⸗
— — 13. Jan. 1806 zu Li⸗
moge®, geft. 28. Nov. 1879 in Paris; war
ein Zögling der polytechniſchen Schule,
wibmete ſich dem Ingenieurweſen und
ward ein Tibenfehaft r Anhan aber — des
Saint-Simonismus, ſagte ſich
ter von demſelben los, unternahm
Auftrag der Kegierun zu techniſchen Im
terfuchungen eine Reife nah Nordamerifa
und wurde 1840 zum Profefjor der Na-
tionalöfonomie am be France,
4841 zum Oberingenieur des Bergbaus,
1851 zum Staatsrat ernannt und 4860
in ben Senat gewählt. Hier trat er na⸗
mentlich nr ben Freifandel mit une
denheit auf und ging kn dem Sturz
bes ee ar und ber Inftallierung bes
Schutzzoͤllners Thierd zum Präfidenten
der —— au a E lerifche hen Oppos | d
eit 1851 war er Mitglied
—— Außer zahlreichen Ab⸗
Fi ungen in ber »Bevue des Deux
Mondes«, ben »Debats« und andern Zeit-
Ihriften, in denen er energiſch feine fo-
137
un &tat de refaire sa un a
»Le syst&me monetaire« (
Chierini (pr. tja), u ital.
Dichter und Kritiker, geb. 5. Aug. 1833 zu
Arezzo in Toscana, Betrieb ı nach abfolvier:
tem Gymnaſium weitere Stubien priva-
tim, verfah 186067 das Amt eines Se
kretärs im Unterrichtsminifterium, re⸗
digierte babei eine Zeitlang bie »Rivista
italianae zu Zurin und grünbete i in Flo⸗
renz, nachdem er mit bem Sit der Regie:
rung dahin übergefiebelt, bad » Ateneo ita-
liano«. Später gab er feine Stelle im Un⸗
terrichtöminifterium auf und wurde als
Inſpektor des Lyceums, bes Gymnafiums
und der techniſchen Schuicn nach Livorno
berufen. Er — ſich viel mit deut⸗
ſcher und engliſcher Litteratur ſowie mit
den römiſchen Dichtern, nad mit
— und ergeht fih auf dem Gebiet
des heimiſchen Schrifttumd mit Abhand⸗
lungen und Kritifen, die fich durch Scharfs
finn auszeichnen, aber zuweilen nicht frei
Ion von übermäpiger Strenge und Ein:
eitigfeit bed Urteils. Bon Leoparbis
Werfen veranftaltete er eine neue Ausgabe
zialiftifche Doltrin neun A von | mit einer Einleitung über bie —
feinen Werken erwä libert6 | bieeb Dichters (1869-70, 2 Aud
aux Etats- Unis« (1 "Histoire et | bejorgte er bie gung * ein
description des voies e communica- | aus dem 15.
tion aux Etats-Unis«(1840—42,280e.);
»Lettres sur l’Amerique du Nord« (4.
Aufl. — 2 Bde.; deutſch 1837, 4
Hi Cours d’&conomie politique«,
— am Sontge be grance
ritter
Borfefungen am
Bde.), beren
* »La monnaie«, audi in beutfcher
(1856) erfohien; »Des int&-
et ls en Francee (7. Aufl.
188, deutfch 1838); »Essais de Bor
tique a 1843); »L’is
de Panama« nestions de
travailleurse ( 173 ben — ‚ge
gen 2. Blanc; — anisa-
tion du travail« (1848); ); »Etu es sur
la constitution des Etats-Unis« (deutſch
1849); »Examen du me protec-
teure (1851): »Questions politiques et
sociales« ofen »La question de
for< (1 e Mexique ancien et
moderne«
‚ess ; »Turgot« (1873);
»Smith« (1874); »Des moyens pour
Sehr» De ggenda e vita
di San Gug 0 —* a« (1870).
Als Lyriker von tiefer Empfindung zeigte
er fi in den »Poesie« (1874) und =
wei ee ,‚ »In memoriam« betitelt
(4875 en Freund Carducci trat
er, als Se be feiner Erneuerung ber
antifen Obenftrophen halber angegriffen
wurbe, mit einer Broſchüre ein: »Sopra i
critiei italiani e leodibarbare« (1878).
Aus dem Deutichen überjeßte er neben vies
len Pleinern Gedichten (in ben »Poesie«)
in vorzüglicher Weife Heines »Atta
Trolle (1878) mit einem Vorwort ie
ille-
Carducci und Anmerkungen von K.
brand. Ein Werk: »Degli amori d’
zio« , wird als demnächſt von Ihm ericheir
nend angekündigt.
Chiabes (ipr. tjawes), Defiderate,
ital. Dichter und Staatämann, eb. 2.
Oft. 1825 Ir u Turin, flubierte Die Rechte
und nahm bald lebhaften Anteilamöffent-
lichen Leben Piemont? fowie am italieni-
188
[den Parlament. Enbe 1848 war er
—— OO EN in Canarofe, dann
Deputierter nachdem er einer ber
fleibigften hehe bes piemontefifchen
Zournal® »Le Alpie geweien, warb er
zum Juftizminifter berufen. In ber Folge
wurde er Gemeinberat in Turin (1851),
1857 Hereahen 1870 gehörte er zu ben |(
Bizepräftdenten ber Kammer. Sein dich⸗
teriſcher Ruhm beruht vorzugsweiſe auf
feinen fleinen uftfpielen (Ei creazioni
d’un filodrammatico« , 1876), von be=
nen >Lo zio Paolo« bie Runde über bie
italienifhen Bühnen machte.
Child (ipr. tigeim), Lybia Maria, ge
borne Francis, nordamerifar. Schrift:
ftellerin, geb. 11. Febr. 1802 zu Madforb
in —8 nen feit 1828 verheiratet
mit David Lee &. (geft. 1874), lebt jegt | 1
—— ogen in
— ehe ei
——.ſ— ften zur Erziehung,
Ausbildung und Berebfun * weiblichen
Geſchlechts veröffentlicht, eo Ver:
breitung fanden und zum Teil zahlreiche
"Auflagen erlebten. Bir erwähnen Leo
ihrem beliebten Kochb . BE: Re
housewife« (36. Aufl. ®
mother’sbook« dest). nn. aan
book« une Bearbeitung 1869); »The
history of the condition of women etc.«
— 2 I: u »Stories for holiday
6); die ann äblun= | cefik
= > home« (1
— ——— — ‚»Flowers for
eo 2); >Autumnal leaves«
»Loo toward sunset«
1864); »The en’sbook« (1866);
en Roman »Rosa and Flora« (neue
‚ 1868); > »Rainbows for children«
(18 N); »A romance of the republic«
(186 u.a. Als ihr — er gilt:
»The progress of religious ideas
through successive ages« (neue Ausg.
1870, 3 Bde). Auch für Ye Sache ber
Sffavenemantipation war fie jeit 1833
unermüdli thätig, namentlich in ihren
— Aufſehen —— ——
ew Xork. (1 er
Chitob, anajot, bulgar. Heibud
Child — Ghocholsufel,
und Schriftſteller, geb. 1830, belannter
unter dem Namen »Seidudenführer Ba- *
najot«; ſchildert in feiner ——
Wanderungen auf dem Ballanı
wi woraus fid eine
end »Balfanheibuden« (1 a
— ſowie in feinen > oiren«
877), bas Trachten und Sinnen bes
a en Volke er feine eignen Le⸗
—— gefäufie * er
er ruſſiſch,
—— ——
und zinzariſch, 8— ie — ern
6 Set on (pr. en ne
— 4 4
ng zu —5 —
nd) — —— gut ui 104; On
ien, wo er namentlich in
* * Sabre verweilte. Auf der
fahrt machte er einen Umweg über
Montenegro und Dalmatien unb fam-
melte bier jene mächtigen Einbrüde von
Land und Volt, deren Darſtellun —
Romanen aus dem Leben ber Sü
foviel Anmut und Kraft verleiht. I
en en kürzern unb längern Novellen ließ
842 in ae feinen Roman Ir
Templer in Böhmene erfcheinen;
folgten: bie ne Novelle > I
resca«, bie fpanif N Erzählung >Der
Giftmifcere und ie Montenegriner«.
Daran reibten fich in rafcher Aufeinan-
beriolge: »Die Tochter Otakarse, ne
Herr Simon v. Brohotize, ans
ber ——— ‚ und »Die Heiduden«,
»Der —— von Notjaje und »Ilia⸗
aus ber montenegriniichen Gefchichte. id
erſchien von G. einer feiner beiten Ro-
mane: »Jifinae, aus ber geimatlien
Geſchichte. 4848 und 1849 war G. auch
als politischer Publizift thätig und büßte
feinen oppofitionellen Mut mit einer brei-
monatlichen Kerkerhaſt. Entlajlen, wid⸗
mete er von neuem alle feine Zeit ber No-
Far Ir Seit nn ih m Au x ge ende
ungen unb meift me igen
Romane: > basa« u
nge, »Die Blutrachen, »Panesr«, »Daa
gb von Kofowo«, >Der u König von
osniene, > ave, »Der Hof des. Ko⸗
nigd Wenzele, »Privitan«, —* Ks
Chodzko — Ehriften.
nigumen«, »&ola bi nie, SU un:
ü . wieber in die
blieb er neben
waren: »Die Montenegrinerin« und »Di⸗
— — en —
wegen ihrer patriotiſchen Richtung u
eines ln idealen ts — allge⸗
meinen Beliebtheit im tichechiichen Bolt.
Chodzts, 1) Lionarb Boreyko,
poln. Schriftfteller, geb. 6. Nov. 1 u
Oborek an der Bereſina (Gouv. Wilna),
geft. 21. März 1871 in Poitiers; ftubierte
u Wilna, wurbe 1819 Sekretär des Für:
insfi, mit bem er große Reifen
machte, unb ließ ſich 1826 Hleibend in
Baris nieder. An ber ulirevolution
(1830) focht er auf jeiten der Xiberalen
und warb von Lafayette zum Abjutanten
gewählt. Zulegt war er Bibliothefar im
Unterrichtäminifterium. Er bat teils in
polnifcher, teils in franzöfifcher Sprache
eine große Anzahl von Schriften biographi⸗
fhen, biftorifchen und geographifchen In⸗
halt veröffentlicht, von benen wir als die
befannteiten nennen: »Tablean delaPo-
logne ancienne et moderne« (1830, 2
Bde.); »La Pologne historique, litt&-
raire, monumentale, pittoresque et il-
Instree« (1834—47, 3 Bbe.); Histo ire
Do de Pologne« (1855, 14. Aufl.
864) und »Histoire de —
2) Alexander, poln. Orientaliſt und
Schriftfteller, ein Berwanbter des vorigen,
geb. 18. Aug. 1806 zu Krzywicze in Ris
tauen, flubierte zu Wilna und auf ber
orientaliichen Alademie in Petersburg,
ierte dann als ruffifcher Konſul in
en und ift feit 1857 Brofefjor ber ſla⸗
wiſchen en am College de France
i i veröffentlichte 1829 roman
tifche Balladen und Überfegungen neus
griechijcher Gebichte, die poetiſche Erzä
hung >Derar« und Überfegungen perfi:
fer Romane, ferner in franzöſiſcher und
englifcher Sprache wiflenichartliche Merle
über perfiihe Poeſie und Grammatik,
3. B. »Specimens ofthe popular poetry
of Persia« (1847), »Le Khoracan et
son héros populaire« (1852) :c., ſowie
eine Reihe flawifcher Werke, von denen
139
wir bie »Le&gendes slaves« (1858),
»Contes des paysans et des pätres sla-
ves« (1864) und die »Grammaire pal6o-
slave« (1869) als die bemerfenswerteften
" Ghorlep (p.Hosıto, Henzp Foth
orleh (ipr. tipörle), Hen ry Fot her⸗
ill, engl. Schriftſteller und hervorragen⸗
r uhftenner, geb. 1808 zu Aſhton
le Willows in Lancafhire, geft. 15. Febr.
1872 zu London, wo er lange gelebt unb
während 35 Jahren als muſikaliſcher Re⸗
dafteur bes »Athenäume ber Entwicke⸗
lung der Mufif in England große Dienfte
geleiftet. Sein erſtes Werf waren bie »Me-
morials of Miss Hemans« (1836); dann
nen: »Authors of England« (1838);
»Music and manners in France and
G e (1841); >»Modern German
music« (1854); an — of mu-
sical recollections« (1802). €. hat
auch einige Novellen geichrieben fowie bie
Zerte zu mehreren Opern, ferner Men⸗
dels ſohns >Briefe aus Stalien und ber
Schweize (1865) überfeht. Nach feinem
Tod Ein ienen noch feine »Autobiogra-
phy and letters« (1873, 2 Bde.) und
bag größere Werk: »National music of
the world« u ! '
Shrißen, Aba (Pſeudonym fürChri-
ni en Dichterin, geb. 6.
ärz 1 zu Wien ala Tochter eines
vermögenden Kaufmanns, ber aber infolge
feiner Beteiligung an der Revolution fein
Vermögen einbüßte, verlebte eine traurige
Sugend, ging mit 15 Jahren auf bie
Bühne und trat in Fleinen Städten Un⸗
puns auf, heiratete 1864 einen Herrn v.
eupauer, wurbe aber bald Witwe, ba ihr
Gatte im Wahnfinn flarh. Nah Wien
zurüdgefehrt, ſchloß fie hier einen neuen
Ehebund mit einem ehemaligen Offizier,
nunmehr Inbuftriellen, Herrn v. Breber.
Shre ⸗Lieder einer Berlornen« (1868),
die fo ziemlich die Höhe ber Emanzipa⸗
tionstheorie repräfentieren, fanden zwar
vielen Widerſpruch von feiten derjenigen,
welche im weiblichen Element etwas an⸗
bres jeben und ſuchen als Ebenbürtig-
feit mit dem männlidgen, aber aud
vielen Anklang bei ber anbern Partei.
Später folgten neue Gedichte: »Aus ber
Aſche⸗ (1870) und >Schatten« (1873);
140
bierauf das Drama >Fauftina« —
der Roman »Ella« (1873); die ⸗
lungen: »Am Wege« (1873) und »Aus
bem Leben« (1876); bie Irie Samm⸗
lung »Aus ber Tiefe« (1878).
rißrup, Jens, 1. Hoſtrup.
ryiender, Friedrich, Muſikhiſto⸗
riker, geb. 8. Juli 1826 zu Lübtheen im
Medlenburgifchen, fiubierte in Roftod,
machte fpäter verjchiebene Reifen und Tebte
namentlich längere Zeit in England. Seit
ben letzten Jahren bat er feinen Wohnfit
zu Bergeborf bei Hamburg. Chryſanders
— iſt ſeine noch nicht —
jene Biographie Händels (1808 -67, Bd.
1—3), bie zu den bedeutendſten Leiſtungen
auf muſikgeſchichtlichem Gebiet gehört.
Außertem ſchrieb er: »Über bie Molltons
arten im Vollsgeſang und über das Oras
torium« (1853), gab die —— für
Muſikwiſ —55 1863—67, 2 Bde.
— und lieferte Auffäge verſchiedenen
nhalts indie Leipziger »Allgemeine Muſi⸗
Talifche Peitung«, deren Redaktion er 1868
6181871 führte und1875 wieder übernahm.
Ciampi pr. ticham⸗), Ignazio, ital.
Dichter und Geſchichtſchreiber, geb. 31. Juli
1824 zu Rom, geſt. 1879 daſelbſt; ſtu⸗
bierte die Mechte, erwarb fi ben Ruf
eined Bien Sachwalters und wurde
Mitglied des römiſchen Staatsrats, folgte
daber aber auch feiner neun JUL Poe⸗
fie und hiſtoriſche Studien. 1874 gab er
feine Abvofarur gän “ auf und übers
nahm bie nel. d rt moderne Ge
dichte an ber Un tät feiner Vaters
adt, Erfährieb eine Anzahl Komödien, die
br beifällig aufgenommen wurden und
n 2 Bänden — erſchienen. Fer⸗
ner veröffentlichte er: eine freie Nachbil⸗
bung der Gebichte rungen (1855); eine
Novelle: »Serena«, und »Poesie varie«
a »Stella«, eine Dichtung in 5
fängen (1858); »Le nuove poesie«
ar . Zur Geicdhichte des italienischen
heaters lieferte er neben Fleinern biogra-
phiſchen und Eritifchen Artikeln wertoolle
Beiträge mit ben Werken: »Le rappre-
sentazioni sacre del medio evo, consi-
derate nella parte comica« (1865); »La
commedis italiana del
«(i
Cinquecento«
(1867); »La commedia italiana del
Chriſtrup — Gieszloweti.
secolo El a ae artistica
di C. Goldoni« (1860). Sehr geichägt
find auch feine biftorifchen Arbeiten, von
denen wir erwähnen: »La cittä etrusca«
1866); »Demetrio e l’Agrippina del
nord« (1869); »I Cassiodori nel V.
e nel secolo« (1876); »Le fine
di Donna Olimpia Pamfillic (1877);
»Innocenzo X e la sun corte« (1778).
Dazu kamen feine se Ausgaben
ber Ehronifen von Biterbo von 1,
bie Chronik bes Niccold della Tuccia
nebft einer Beichreibung von Gemelli Gar:
reris Reife um bie Welt im 18. Jahrh.
und eine gelehrte Monographie: » Pietro
della Valle, detto il Pellegrino«.
Giesztomekigpr. sig) Auguft, Graf,
poln. Bhilofopb, geb. 1814 in Podlachien,
bezog die Berliner Univerfität unb war
bort einer ber eifrigften Schüler Hegels,
)| auf deffen Methode weiterbauendb er ben
Slawen (eigentlich ben Polen) bie Auf:
abe unb Miſſion zufchrieb, bie Synthefe
romanifchen Realismus und bes gers
manifhen Idealismus zu bilden und bie
»moralifh untergebende Welt bes We⸗
fiend« fo au erneuern, wie es bie frifchen
——— n Stämme beim Untergang
es weitrömiichen Reichs thaten. der
feſſelnden ilderung des angeblichen
Zerfalls im Weſten net er ſich oft
mit ben Ideen Kraſinsktis über bie Zeit
Heliogabals, en feine Zukunftsideale
vielfach ſozialiſtiſch ausflingen. Er will
fein »Syftem« furz nad) dem Abgang von
ber Berliner Univerfität gem! ermaßen
durch »Intuitione während einer Gons
belfabrt in Venedig gefunden haben. Sehr
Mar und anziehend ſetzt er baßjelbe in dem
Werk »Ojeze-nasze« (» Das Baterelinfere,
anonym 1848, 2. Aufl, 1870) auseinan-
ber, indem er nachzuweiſen fucht, daß im
Altertum ber Dualigmus zwiſchen ben
Diesfeits und Jenſeits herrſchte, im Mit:
telalter das a zu gunſten bes
Jenſeits ——— ich zurückgeſetzt wurde
und erſt in der dritten, —*8* Periode
»das Reich Gottes« wirklich Iu uns kom⸗
men wirde. Auch an den philoſophiſchen
Kämpfen ber Epigonen Hegels beteiligte
er fi mit der gegen let gerichte:
ten Schrift »Gott und die Palingenefle«
Gladel — Claretie.
Us), ſchrieb et : »Du credit
de la circulation« (1839), »De la
pirie et de — moderner
zu bem a bei, welchen bee W
—
war, — — Ei bie ve chtung einer
ee in Poſen eintrat und als Präs
erg Inijchen wiſſenſchaftlichen Ber:
eins i fen eine einflußreiche Thaͤtig⸗
keit delte. 1863 veröffentlichte er
e Schrift: »O drogach ducha«
‚über r * — ee
er in ſtiller Zur enbeit ih Po⸗
fen. Mit m 5 Defentlic zur
—— „Bi fopbifden ann
. en und Poſen in ben | de
* | — ittelpunkt dieſer Be⸗
——— Romanſchrift⸗
* 13 März 1 u Montau⸗
Korn «ei Garonne), eines
ers, ftubierte in Toulouſe die
te, wanbte fih dann u ns wo
aan — Rp ngen|®
‚und erregte als Schriftfteller, von
ee —— al x
ee —— —
‚einer ſatiri ge
Säriiifeleeeifen Auffeben. Bährenb
ifen Auffeben. ten
eines mehrjährigen a in Re
‚wo er Band und Bolt te
ierte, —— — er eine Reihe
——
— ami le sergent de ville« (1 4 N)
141
»Le nomm6 Qouael« (1868), >Achille
et Patrocle« — u. a. und befeſtigte
nach der Rückkehr in die Hauptfladt ei:
nen Ruf als Schriftfieller mit ben Ro⸗
manen: »Mes paysans. Le boucassi6«
(1869) und >Mes paysans. La föte
vitive de Saint Bartholom6e Porte-
Glaive« 2 72), in denen er eine ausge⸗
eichnnete Darftelung und Beleuchtung des
— — ſiſchen Bauernſtands gab. Bon ſei⸗
nen übrigen, durchweg dem Vollsleben
entnommenen Werfen nennen wir: bie
[a und Novellenfammlung »Les
ar: el die Novelle »Une
maudite« (18 welche ihm wegen ihrer
annepialeı en —E — von vier
en zuzog; »Cr&te-Rouge« (1875);
»L’homme de la croix-aux- B«
e| 1876); it e8«
a nad
e eratu e
—— (ipr. Uarwil), Wuis Fran⸗
çois, eigentlich Nicolaie, A n
nendichter, geb. 28. Jan. 1811 zu Lyon,
eft. 7. Febr. 1879 in Paris; Sohn eines
aufpielers, wurde ſelbſt fon mit ben
en Jahr in bas Shaulpielerehen ein⸗
geführt und entwickelte ſich ſo in der dop⸗
pelten Eigenſchaft als auſpieler und
als dramatiſcher Dichter. Seine faſt zahl⸗
loſen, raſch und fl ende | bingeworfenen
Produktionen gehören ſuͤnitlich der nie
dern Komik an unb üben burch pe
angebrachte Anfpielungen, Parod
lembourgs und wißige Souplets. aller:
dings auch durch die Würze fchlüpfriger
rag beige eine — ugkraft —
ſeien davon nur peretten ge⸗
nannt, die auch den Fi nad Deu dr
er efunben haben, wie un 6. als bas
ber Berliner Poſſendichter an-
chen it: »Daphnis et Chlod« *
zen von Offenbach), »La fille de
dame Angot« (mit Mufit von Becog),
bes | » Jeanne, Jeanette et Jeannetone«; fer:
ner bie 3 uberftüde: »Les sept chätesux
du diab e«, »Cendrillon«, »1,a lanterne
magique«. Ein Band >Chansons et
po&sies« von C. erfchien 1853.
Glearetie (pr. Yarti), zuleß, franz.
Schriftfteller, geb.3. Dez. 1840 zu Yimoges
als ber Sohn eines Fayencefabrikanten,
142
ber 1851 fein Gejchäft nad Paris ver:
legte, veröffentlichte ſchon ala Schüler bes
Lycee Bonaparte unter dem Namen Ar:
nold Lacrette eine Novelle: »Le rocher
des fianc&s«, wanbte fi bann ganz ber
Belletriftil zu und gehörte, an verfchiebe-
nen —— beteiligt, bald zu den bes
Tiebtejten Chroniqueurs und Theaterkri⸗
tikern ber Tagespreſſe. Mit der Dorf:
geichichte »Pierrille« (1863) gewann er
as befondere Lob G. Sands, und bie
Romane: »Mademoiselle Cachemire«
(1865) und »Un assassin« (fpäter »Ro-
bert Burat« betitelt, 1866) erregten be-
reits allgemeines Auffehen. In der Folge
fette er ſich Durch eine Reihe von Roma:
nen, von benen wir »Madeleine Bertin«
(1868), >»Le train 17« (1877), »La mai-
son vide« unb »Le troisidme dessous«
(1878) als bie bebeutendften nennen,
immer feiter in der Gunft bes Publikums.
ugleich Tultivierte er mit mehreren Wer:
en, fo mit ber Studie »Les derniers
montagnards« (1867), welche Michelets
befondere Anerkennung fand, ber >His-
toire de la r&volution de 1870 —71«
(neue Ausg. 1875—76, 5 Bde.), den pa-
triotifch=fentimentalen ober tendenzids⸗
antideutſchen Schriften: »Cinq ans apres,
l’Alsace et la Lorraine depuis l’an-
nexion« (1876), »Les Prussiens chez
eux« (1872) u. a., das hiftorifche Genre
und erftredte ſchließlich ans Thätigkeit
auch auf das Theater, auf dem er, ohne be=
fondern Erfolg, mit bem Stüd »La fa-
mille des Gueux« (mit Petrucelli bella
Gattina, 1869) debütierte. Erſt fpäter
faßte er mit feinen geſchichtlichen Tableaus
aus
Muscadins« (1874), »Le r&giment de
Champagne« (1877) und »Les Mira-
begu« (1878) auf ber Bühne feitern Fuß
ohne jedoch hier bisher fo Durchgreifend zu
wirken wie auf bem Felde bes Romans.
Bon einem ernten, bem Idealen zuges
wanbten Streben erfüllt, dabei maßvoll
in der Wahl feiner Stoffe und in ihrer
Behandlung und mit einem feinen Blick
für die Strömungen ber Zeit und die ge-
funden Neigungen bes Tagesgeſchmacks
ausgeftattet, ehört C. zu den jüngern
Autoren, welche ber dritten Republik zur
ber Zeit ber großen Revolution: »Les | tures
Clark — Marke.
ehe gereihen. Eine ihm angetragene
räfeftur bat er abgelehnt, auch bisher
jeder Verſuchung, bie Titterarifche Lauf:
Hi mit ber politifchen zu vertaufcden,
wiberftande
n.
Clart, WilliamGeorge, engl
Schriftſteller, geb. 1821 zu Barſord Hall
Darlington), lebt in Cambridge. Dort
ubierte er Theologie und rüdte zu ehren:
voller Stellung vor; er befleidete zwölf
ahre hindurch das Amt eines Public
ator ber et ie gab es dann aber
auf und trat 1870 auch förmlih aus
dem geiftlichen Stand. Titteraturfenner
wifien von ihm hauptſächlich als bem Her:
Be zweier verbienftlicher Ausgaben
Shafefpeares, ber »Cambridge Edition«
und ber »Globe Edition«, auf welch let-
tere bei Eitaten ſich zu beziehen Gebrauch
— iſt. Von eignen Schriften ver⸗
ffentlichte er: »Ga mn 9), »>Pe-
loponuesug« (18) und allerlei Philo⸗
logiſches und Touriſtiſches.
Clarke (pr.tiach, IINMary Cowden⸗,
ln eboren im Juni 1809
u Xonbon, wo fie lebt, Tochter des Muſi⸗
alienbändlerd Novello und Schweiter ber
Sängerin Clara Novello; heiratete 1828
ben verftorbenen Charles Cowden E., ven
eunb von Lamb, Keats, litt unb
eigh Hunt, und hat fich in ber Litteratur
einen nennendwerten Plak als Hilfs:
arbeiterin erworben. 16 Jahre verwen:
bete fie auf bie »Complete Concordance
of Shakes e, bie 1845 erſchien und,
bem Shake peare=!Forfcher unentbebrlich,
feitbem oft aufgelegt wurde. Aus ihrer
Feder gingen ferner hervor: »The adven-
of Kit Bam, mariner« (1848);
»The girihood of Shakespeare’s heroi-
nes« (1850); »The iron cousin« (1854);
»Trust and remittance«, — ich⸗
ten (1873); »A rambling story« (1874);
eine Barodievon Longfellows »Hiawatha<
und Torgfättige Ausgaben von Shafe:
ſpeares Dramen und Gedichten (1869).
2) James Freeman, inorbamerifan.
Theolog und Schriftfteller, geb. 4. April
1810 zu Hanover in New dampibire,
ftudierte am Harvard College und war
danach fieben Jahre Brebiger einer Unita-
tiergemeinde zu Louisville in Kentucky,
Clayton
woſelbſt er auch die Zeitſchri nr t »Western
M er« herausgab. 0 ging. ge
nad) Ballon unb gründete bafelbft eine
eigne Unitariergemeinde, deren Prediger
er noch jet ift. C. nimmt unter ben frei⸗
finnigen Theologen Amerikas einen Ehren:
platz ein und genießt in allen theologijchen | (
en a e große —— ver⸗
istian doctrine of for-
— ‘6. Aufl. 1879); »Christian
octrine of prayer« (8. Aufl. 1874);
»Orthodoxy, its truths and errors«
(12. Aufl. 1878); »Steps of belief« (6.
Aufl. 1 u: »Ten great religions«
— 3 ommon sense in religion«
1873); »Essentialsand non-essentials
of religion« (1878). Unter dem Titel:
rer Na lieferte — eine An⸗
gelun
—* — 3 rſetzungen
ener übe
an file, ai: x.
al sketches«
e »Memorial and bio-
grap 1878) enthalten
intereflante Auffäte über Shafefpeare,
ouffeau, W. E. Channing und andre
Gelebritäten. Außerdem 5 C. die
Biographie des Generals William Hull
und gab die Memoiren von rare
* — ir l. Schriſtſtel⸗
yde, vielſeitiger en riſtſte
2% 1815 zu Bonbon: ei er lebt, war
Militär, in den ſpaniſchen und *
— Buͤrgerkriegen, dann Diplo⸗
mat, rd eich Ingenieur, Statifliker, Phy⸗
prachfotſcher, Nationalöfonom.
= "ben Schriften biefes noch immer fehr
thätigen Mannes feien erwähnt: ..
reson Tingtn. ;»The ——
of Welli 9); ngineering
of Holland« 9); DÖRFER in
our Indian —— a: »Com-
parative philology« (1 ) Auch eine
englifhe Grammatik und Wörterbud hat
ex herausgegeben und zablreide
hrirten in englifcher, franzöfifcher, ita-
Iienifcher, fpanifher und portu giefifer
Sprade zur Sprachwiſſenſ ft und
gleichenden nr veröffentlicht, **
»The prae-Hellenic inbabitants of
minor« (1864); »The tide of the Cau-| €
casus« (1873); >The Guarani of Bra-
zil« (1875); » nt and Siva worship | bes
and mythology« (1876); »The Rhita
k⸗· S
— Meſſe.
and Rhita-Peruvian epoch« (1877).
ift Mitglied vieler gelehrter Sc A
Clayton (pr. kieht'n), E rea⸗
thorne, engl. Malerin und Sihriftfietle
rin, geboren zu Dublin, Tebt in London.
Sie bat gelärt rieben: »Notable women«
(1860); ebrated women« (1860);
»Women of the reformation« (1861);
»Queens of song« —3 nglish
female artists« (1876, 2 de); »Fe-
— warTtiors from mythological ag e8
u —— era« (1879, 2 Bbe.). Anıber
ie
ſchen
ünſtig aufgenommenen tograpbie
dberten ll fie
vellen: »Miss Milly Moss«<(1862),
fortune« (1865), Playing for love«<
(1876), »Crying for vengeance« (1877
und iſt an mebreren Zeitjchriften thätig.
Glemend, S. L., |. Zwain, Marl.
Glementipr.temang), Charles, franz.
Kunſthiſtoriker, geb. 1821 zu Rouen war
eine Zeitlan rtretender Konferva
tor bes ui
148
Napoleon III, lebte aber
jpäter ganz feinen Stubien, beren Ergeb:
niffe er befonder8 in ber »Bevue des
Deux Mondes« und ber »Gazette des
beaux-arts« jowie im » Journal des D&-
bats« veröffentlichte. Seine Hauptwerfe
find: „Mic el Ange, L&onard de Vinci,
Raphaöl« (5. Aufl. 1881; beutfch von
Claus, 18 0); »Gericault« (3. Aufl.
41879); »Pru hon, 8a vie, ses (BuVres
et 88 correspondanos« (1872); »L&o-
pold Robert auree 8a. correspondance
ıinedite« er »Artistes anciens et
modernes« (1 16); »Charles Gleyre,
8a vie et ses @uvres« Ci se
Glefle (ipr.tich), Ro lg. Volks⸗
dichter, ‚Beh; 30. Mat 18
Kal als Kind nad Mons, fo em hier
Beruf feines Vaters, eines S
— und lebt noch jebt —5 — *
tubium von Boileaus >» Art po6ti
veranlaßte el fih in ber Dittum er
ne er that dies mit ſolchem
Erfolg, daß er 1839 von ber Societ6 des
arts et des sciences du Hainaut für
I Dbe bie goldne Mebaille erhielt.
es von eblem Patriotismus und or
6 eit getragene Lieber finb Gemei
Volks geworden; am befannte n
find: »La biöre«, »Mon &tau«, »Une
16 im Haag, kam
144
immortelle«, »Jocrisse« u. a. Eine voll-
ftänbige Sammlung feiner »Chansons«
erihien 1866 mit den Singweifen; auch
eine Anzahl feiner Vorträge: »Discours
sur la Ghansone (1868).
Gobbe — Power, engl.
Schriftftelt n, geb. 4. Dez. 1822 zu Du:
blin, lebt in London. Sie * ji Zeit:
fhriften vielfadhe Beiträge geliefert, denen
eine achtungsvolle Aufnahme bei ber Leſe⸗
welt immer gefihert war, Im Sinn ge
ſellſchaftlichen und politifchen —
war fie ſehr thätig. Es ſeien von ihren
zahlreichen Arbeiten bier erwähnt: »The
cities of the paste (1864); »Italics«
(1864); »Stndies new and old of ethi-
caland social subjects« (1865); »Hours
of work and play« (1 ; »The con-
fessions of a lost dog« (1867); »The
hopes of the human race, thereafter
and here« (1874); »Be-echoes« (1876).
Godrane (ſpr. tödrin), Aleranber
Dundas Roß Wisheart Baillie,
engl. Dichter und Schriftiteller, geborenim
November 1816, Tebt auf der Inſel Might.
Sohn eines Abmirals, ftubierte er in Cam⸗
bribge, trat 1841 ins Unterhaus ein, wo er
mit un Unterbrechungen bis 1870
einen Sit behielt. Er fchrieb Gebichte,
Novellen, politifche und biftorifche Stu⸗
bien, von benen wir anführen: »Poems«
Fk »The Morea, a poeme« (2. Ausg.
841); »The state of Greece« (1847);
»Ernest Vane« (1849), »Florence the
beautiful« (1854); »The m: of Italy«
(1856) ; »Young Italy« (1865); »Fran-
cis the first and other historical stu-
dies« Er 2 Bde.); »Historic chA-
teaux: Blois, Fontainebleau, Vincen-
nes« (1876); »Theätre francais in the
ar F of Louis XV.« (1879).
velbo (ipr. tucljo), Francisco
Adolpho, ber bervorragendfte Roma⸗
nift der Iberiſchen Halbinfel, geb. 1843
zu Coimbra, gegenwärtig Profeflor am
an a elaen — he in ah,
eine philologiſchen riften bezieben
fih auf die Ontitehm eſchichte ber
portugiefifden Sprade, jo: >A lingua
rtugneza« (1868), »Theoria da con-
he oem latim e portuguez« (1871);
ein ıtenbftes rk aber find bie
Cobbe — Colban.
»Questões da lingua portugueza«
(ia), ders En — la
aftli itſchtift: »Bibliographia cri-
tica de Kisten e litteratura«, bie es
aber nur a einem Band brachte. Auch
fonft griff &. in bie Unterricht: und Er⸗
ziehungsfragen Portugals ein, foin: »A
— do ensino«, »Sobre a necessi-
ade da — do ensino da glot-
tica em Portugal«, fowie er aud fonft
der Halbgelehrtbeit und Oberflächlichteit
(3. in der Schrift »A sciencia allem
ea ignorancia portugueza« u. a.) ener⸗
giſch entgegentrat.
Gogntard (Ipr. tonnjähr), zwei Brüber
unb san) Baubevillenfchreiber: Hippos
Inte, 8 . 20. Nov. 1807, er obore,
eb. 30. April 1806, entwidelten in
rer Stellung als Theaterbireftoren (ber
orte St. Martin und ber Varietls) in
emeinfchaftlicher Arbeit eine beinahe fa⸗
Ihafte re als Dramenfabrifan=
ten. Set 1831 ſchickten fie Jahr für
ahr gegen ein Dutzend Stiide auf bie
elt der Bretter hinaus. Das feiner
Zeit fo renommierte, unzäbligemal auf⸗
— — »La biche auxbois«
wie die verwandten Stüde: »La chatte
blanche« und »La — de Perlim-
inpin« ſowie das militärifche Spektakel⸗
—* »Masséna, l’enfant chéri de la
victoire< entftammen ihrer Feder. Theo⸗
bore ©. ftarb 14. Mai 1872 zu Paris,
Cohn, Martin, f. Mes.
Golban, Marie Sophie, geborne
Schmidt, —5 Romanſchriftſſellerin,
geb. 18. Dez. 1813, wurde ſehr jung an
einen ältern Mann verheiratet, ber viel in
Paris gelebt und fie mit franzdfiicher
Sprade und Fitteratur befannt machte.
Mit ee Witwe geivorben, fah fie
ſich auf fich felbft angewiefen und war für
bie Erziehung ihres Sohns genötigt, ihre
Kenntnis be tanzöfifchen bur
dung gelehrter Werke zu verwerten.
n ſolches gab ihr Anlaß, nad) Paris zu
geben, wo fie bie Proteftion einer —
men Dame gewann, bie fie in bie »Welt«
einführte, und ber fie fpäter Briefe ins
Bad ſchrieb, welche fie eines Tags in einer
Pariſer Zeitung unter dem Titel: »Let-
tres d’une barbare« veröffentlicht fand.
Colet — Collet.
So war ſie Schriftſtellerin wider Willen
geworden. In den Salons des Kaiſer⸗
reichs verkehrend, lernte fie alle Celebri⸗
täten jener Epoche kennen. Den Sommer
brachte fie in Norwegen, ben Winter in
Paris zu. Aus diefem Verkehr mit ber
geobarti en Natur ihrer Heimat unb
Rfinement ber Barıfer Salons
buldete fich jene reizvolle Mifchung von
Eſprit und geſunder Lebensanidauung,
bie ihren Werfen das Gepräge geben.
Sie wurde von einem Pariſer Journal
nach Italien gefchidt, um Korrefponden-
zen zu fchreiben, und Italien wurde da⸗
ihre zweite Heimat. Sept begann
auch ihre ſelbſtſchöpferiſche it. Ihr
erſtes Debüt machte fie mit der Erzäh⸗
lung »Lärerindene (»Die Lehrerin«,
1870). Diefer folgten »Tre Novel-
ler«e (1873), welde eben durch jene
Miſchung von franzöfilhem und nordi⸗
Weſen, das bald bier, bald bort
mebr hervortrat und gleich virtuos bes
handelt war, großes Glüd machten. Es
folgten: »Tre nye Noveller« (1875) und
»leg lever< (Ich Iebe«, 1875), welche
als ihre bebeutendfte Arbeit bezeichnet
werben barf. Einer ſchwächern, in Nor:
wegen fpielenden Novelle: »En gammel
Jomfru« (»Eine alte Jungfer«, 1879),
—* »Cleopatra« (1880), ein aus⸗
wrlich in vornehmen Kreifen Italiens
ipielemder Roman, und endlich »Thyra«
(1881). Sämtlide Romane und No:
dellen find ind Deutjche von Strobtmann
u. a. überfebt und meift zugleich mit dem
Driginal erſchienen. Gegenwärtig lebt
6. in Rom, wo fie einen ausgejuchten
Kreis von riftitellern und Künftlern
um fich verfammelt.
Colet (im. told), Madame (mit dem
wahren Namen Louife Repoil), franz.
Dichterin, geb. 1810 zu Marfeille, geſt.
8. März 1876 in Paris; trat fchon früh:
zeitig mit bichteriihen Verſuchen bervor
und erhielt für einige ihrer Gedichte
von ber Afabemie den erften “reis.
Seitdem entwidelte fie in Romanen,
Reifefhilderungen, Dramen, Iyrifchen
ionen xc. eine erftaunliche Frucht:
eit. Ihre Gedichte find nicht ohne
Grazie „bie Bere fließen leicht und un
“äritiftelleriegifon,
145
gezwungen; bisweilen ftören aber allzu:
nnliche Accente, allzufühne philofopbi-
ſche N und eine gewille Affeftation
* cher Gefühle. Ihre hauptſaächlichſten
eiſtungen auf Ai: Gebiet find: >»Les
fleurs du midi« (1836); »Penserosa«
1840); >Ce qu’on reve en aimant«
1854) u. a. Zu einem Luflfpiel hat ihr
vethe ben Stoff geboten: »La jeunesse
de Gosthe« (1839). Bon Romanen
nennen wir: »Deux mois d’emotion«<
33 »Folles et saintes« (neue Ausg.
854); »Helene« (1854); »Lui, roman
contemporaine (1859) 2c. Ihre Reiſe⸗
eindrüde und ethnographiſchen Stubien
bat fie niedergelegt in: »Promenade en
Hollande« (1859); »Deux mois dans
les Pyrenees« (1866); »L’Italie des
Italiens« (1862—64, 4 Bde.) ıc. Außer:
bem veröffentlichte fie: »Lees derniers
abbes, mœurs religieuses d’Italie«
(1868); »Les d&votes du grand monde,
types du second empire« (1873) und
»Lettres de Beranger et details sur
8a vie« (1867).
Golet, Jaͤcobine Samilla, ge
borne Wergeland, norweg. Roman:
fchriftftellerin, geb. 23. Jen. 1813 zu
Ehriftianfand, wo ihre Bater Pfarrer
war, begleitete diefen im 19. Jahr nad)
Paris und bielt fih 1836—37 zu Ham:
u auf, wo ibr Tebhafter Geiſt tiefe
Einblide in und Eindrüde von deutfcher
Litteratur erbielt. 1841 heiratete fie ben
Profeflor der Rechte, Peter Jonas C.,
welcher nad gebn abren ftarb. Seit fie
Witwe geworden, lebt fie meift im Aus⸗
land. Ihre frühern novelliſtiſchen Ar:
beiten erjchienenanonnm. Eritmit»Amt-
mandens Döttre« (»Die Töchter bes Amt:
mannd«, 1855; 3. Ausg. 1877) machte
fie Auffeben. Hier fprach ſich ein präg:
nantes Talent durch eine Fülle origineller,
Rep Gedanken und einen vorzüg:
ihen Stil aus. Diefer Schöpfung ber
Phantaſie, in der fich bereits ein kritiſcher
Geiſt geltend machte, folgten »Fortällin-
er« (»Erzählungen«, 1861), dann »Ide
ange Nätter« (»nbenlanı —
1863), »Sidste Blade« (1 2,3
N »Erindringer og Bekjnndelser«
(1874), »Fra de Stummers Lejr« (>Aus
10
146
den Jahren berStummen«,1877),»Etl
Billedeien mörk ramme« (1878), »Mod
strömen« (1880), eine Reihe von Schrif:
ten, in welchen bie Srauenfrage von ihren
verſchiedenen Seiten in anziebendem Ge
wanb bebanbelt wurbe. Durch intereflante
üge aus ihrem eignen Leben, namentlich
hrer Jugend ſucht ſie darüber Aufſchluß
zu geben, wie ihre geiſtige Entwickelun
eine derartige Richtung genommen, da
zur wärmſten und vornehmſten Vor⸗
ämpferin ber Frauenemanzipation bed
Nordens werben konnte. Treilich leiden
ihre Argumentationen Häufig an großer
Einfeitigfeit, aber ihre Schriften baben
in Norwegen wie in Dänemark eine leb⸗
afte Bewegung auf dem Boden ber fozialen
rage hervorgerufen.
Hier (ipr. koͤlljiär), 3
n Bayne,
engl. Litterarhiftorifer und
riftfteller,
fe . 11. San. 1789 zu London, in befien
&he er lebt, noch in hohem Alter mit
Litteratur ſich befchäftigend. Er bat fich
vor allem ala Shafefpeare:Forfcher einen
oft genannten Namen gemacht, indefien
manches von ihm Vorgebrachte hat zu
beftigem Wiberftreit Veranlaffung ge:
geben. Sein Nater war Herautgeber bed
»Monthly Register« u. nit der »Times«
in Verbindung; fo wuchs ber Sohn in
Yitterarifcher Atmofphäre auf. Er wurde
Rechtsanwalt, wibmete fich aber zunächſt
ben Berichten für Ben en. Durd) ver-
ſchiedene journaliftifche Leitungen, aus:
gezeichnet, wurde er mit J. Mackintoſh
und andern litterarifchen Häuptern ber
Whigpartei in Verbindung gebradht. In
— für Conſtables »Edinburgh | acto
azine« und bie »Critical Review«
machte er auf die bis dahin vernachläffig-
ten Zeitgenoffen und Vorgänger Shake⸗
fpeares aufmerkſam und half, in Verbin⸗
bung mit Lamb, Hazlitt u. a., bie bra:
matifchen Werke von Peele, Greene,
Naſh, Lodge, Mibdleton, Marlowe und
MWebfter der Vergelfenbeit zu entreißen.
An diefem Sinn Ünrieh er das »Poetical
Decameron« (1820), eins feiner frühe
ſten Werfe. Zwei Jahre jpäter ſchrieb er
ein allegorifches Gedicht in vier Gefängen:
»The poet’s pilgrimage«e. In einer
Ausgabe von Dobsleys »Old plays« fügte
Gollier — Collins.
C. 1825 ſechs Dramen ein, bie bisher un
befannt, unb in einem ——
er fünf weitere aus Shakeſpeares Zeit.
ine »History of atic to
the time of a eridien 1831
(neue Ausg. 1879, 3 Bde.). Der Herzog
von Devonihire, ein großer Bücherfreund,
machte ihn zu feinem Bibliothefar, und
viele andre Brivatbücherfammlungen ftan-
den ihm ausnahmsweiſe offen. In ber bed
Grafen Ellesmere fand er Atenftüde, bie
er unter bem Titel: »New facts -
ing the life of Shakespeare« (1 ver:
öffentlichte, und denen er »New parti-
culars« (1836) unb >»Further particu-
lars« (1839) folgenließ. Er wurde Schat-
meifterder Camden Society, einer berũhm⸗
ten litterarifcgeantiquarifchen Geſellſchaft,
und Direktor ber (alten) Shakeſpeare⸗Ge⸗
ſellſchaft. Smanzig Sabre lang batte er
ben Stoff für feine Shaleſpeare⸗-Aus⸗
gabe gefammelt, bie 1842— 44 erichien. Er
wurde Schriftführer ber föniglichen Inter:
ſuchungskommiſſion über die Verwal
des Britil ſeums unb erhielt a
der Zivillifte einen jährlichen Ehrenſold
von 100 Pf. Sterl. 1852 erregte er Auf:
fehen durch »Notes and emendations
to Shakspeare’s plays«, auf angeblich
echte Randbemerkungen eines alten Folio
geſtützt; aber Tebhafter Wideripruch em:
pfing die vermeintlichen Verbeſſerungen.
MWohlwollende nahmen an, daß €. ſich ge:
täufchtz aber auch an andrer Auffaflung
fehlte e8 nicht. Sonft find noch von ihm zu
erwähnen: »A book of urgh bal-
lads« (1847); »Memoirs ofthe principal
rs in the plays of Shakespeare«
(1846); »Bibliographical account of
rare books« (1865). 1862 gab er Spenfer
beraus, feit 1866 eine Reihe von alten
Gedichten und Stugiriften, Neuerdings
(1881) hat er wieder alte Illuſtrationen
zu Bunyan entbedt.
Collins, 1) William Wilkie, be
Tiebter engl. Novellift, geboren im Januar
1824 zu London, wo er lebt. Sohn eines
woblbefannten Malers, erbielt ereine gute
Erziehung, brachte zwei in in Stalien
F trat dann in den Theehandel ein, den er
Id mit dem Studium ber Rechtswiſſen⸗
ſchaft vertauſchte. Sein erſtes ngröffent-
Colmance — Congreve
ichtes Werk war die günſtig —
— u Bi rapbie feines Vaters (1848,
2 Bde.). Nun wibmete er fi ganz ber
Kitteraturund fchrieb eine Reihe Romane.
vonbenenbererfte: »Antonina, orthefall
af Rome«, 1850 erfhien. Aber erjt »Th
woman in whitee (1860) machte in
wirklich große? aufleben, welches fih mit
»No name« (1862) noch fleigerte. Von
feinen fpätern Werken feien erwä nt:
); »The new
»The law and
; The black robe« (1881).
fe mit großem Gefchid
eihrieben, auf ftarfe Wirkung berechnet,
Mei Die meiften find auch ins
er C. gehörte dem Kreis an,
rles Dickens um ſich verſammelte.
3 ortimer, engl. Dichter, — *
1827 zu AEr geil. 28. Zuli 1
widmete früg der —S —
und he mehrere Romane, die mit Bei-
fall — wurden, fo: >»Sweet
Anne Page« (1868), > migration«
(1874). Beſonders aber machte er fi)
einen guten Namen Durch mehrere Samm⸗
lungen leichter und gefäliger Berfe:»Sum-
mer songs« (1860); »Idylsand ‚rhymes«
163); »Inn a TON meetings, and
— (prmangſ), Louis Char⸗
oh -Boltslieberiter, g eb.26. April
ris, geft. 13.Sept. ———*
m in — feiner ugend zu einem Formen:
flecher in Die Xebre, wo er in bem heitern
Zreiben feiner Werkſiattgenoſſen ſich ſeines
poetiſchen Talents bald bewußt wurde, und
elte nun, beſonders ſeit ſeiner Auf⸗
nahme in bie Lice onniere (einen
008 Vollkslied Fultivierenden Dichtervers
verein), eine erftaunliche ——
ẽt übernahm 1854 bie itung einer
Heinen Speifewirtfchaft, boch ohne Glück,
warb dann 1864 Büchertrödler und ließ | >
fich endlich 1869 zu Montmartre als aus
ler nieder, wo er bald darauf flar
ine aahlreihen Chanfons, in wel
er naturwüchlig das Thun und Trei
des eigentlichen —8— beſingt, dabei feicht
und — die verſchiedenſten Stoffe be⸗
It, fanden zum Teil eine unglaub⸗
Verbreitung und wurden vielfach nem
147
aufgelegt. Eine —— Ausgabe der⸗
ſelben erſchien 18
Combes (pr. — Spangoia. fe ‚franz.
—— geb. 27 816
1a u Alby, wirft feit 1860 als Beofeffer
rt Ge hiäke an ber Fakultät in Bor:
beaur. Unter feinen Werfen find ber-
borzubeben: »L’abb6 Suger, histoire de
son ministere et desa ee dh (1853);
»Histoire generale de la inlomatı3
- |enropsenne« (1854—55, 2 Bde); >La
e | Russie en face de Constantinople et de
l’Europe« (1856); »Histoirede la diplo-
matieslavoetscandinave« (1856); >La
princesse des Ursins« (1858); ferner
»Histoire de la monarchie Denen
»Histoire des invasions germaniques
en France« (1873) unb »Les libera-
teurs des nationg« (1874). Auch ver:
faßte er zwei Tragödien: »Le maréchal
& Montmorency« unb »Cathörine de
Tedicis«, und gab unter anderm bie
»Correspon dance francaise inddite«
Sand de Witt (1874) heraus.
Gongrebe (ipr. -gripw), Richard, engl.
Philofoph und Schriftfteller, geb. 4. Sept.
1818 zu Teamington, Graffhaft Warwid,
lebt in London als Führer der nicht zahle
hr n, aber ſehr einflußreichen philoſo⸗
hiſchen Schule der Poſitiviſten, welche
eine ki ber Humanität aus-
ubilden ſich beitreben. Seinen Gymna⸗
Nele t erbielt er unter der Leitung
als Erzieher und Hiftorifer berühmt:
ten Thomas Arnold, feine Univerfitäts:
ftubien machte er in Orforb. Er trat mit
Auguſte Comte in perfönliche Verbindung
und nahm unter ben Comtiſten Englands
bie Stellung bed alleinigen Hauptes ein,
bis vor furzem eine neue, unabhängige
Gruppe ihm zur — tat. Sein erites
Wert war: > politics of Aristotle«
or, | Es A E ng in —— Jahr
pire of W este«,
nit —* ein Sei — ſondern
eine Art von Manifeſt zu gunften bed
n | wohlwollenden Defpotismus unb ber —
n ſchaft des Erleuchteten. Ahnlich ift>Eli
beth ofEngland« (1862). Außerdem *
öffentlichte er einen »Catechism of pcsi-
tive religion« (1858) und eine Samm-
lung Heinerer Schriften: »Essays, Po-
10*
148
litical, social and religious« (1874).
er einer ber beitehenben Parteien anzu:
gehören, aber Berührungspuntte mitwohl-
meinenden Männern aus allen pflegend,
nimmt ©. feit langem regfien Anteil an öf-
jenen ingen, oft durch Flugſchriften,
er fich ber ngebisziplin nicht un-
terwerfen kann. Er ftanb lebhaft auffeiten
ber Türfei gegen Rußland im letzten Krieg,
ift aber für Aufgedung Indiens, gegen die
Einverleibung des vansvaal unb
gro Sugefländmifle an bie Srländer.
ontad, Georg (Pieubonym für
Prinz Georg von Ihreußen), drama⸗
tiſcher Dichter, geb. 12. Febr. 1826 zu
Berlin, Sohn des Prinzen Friedrich A.
1863), verlebte je erjte Jugend in Düfs
feldorf, wo fein Baterals fürftlider Mäcen
Hof hielt. Der junge Prinz, angeregt von
ben Einflüffen des bort herrſchen nft=
Verifchen Lebens, begann ſchon früh ber
Mufen zu pflegen: zu fpielen, zu dichten,
u mufizieren. Eine zur Heilung eines
—5 — unternommene Reiſe na
talien gab der mufifalifchen Neigung
mehr Nahrung, und er mibmete ſich ihr
nad) feiner Ruͤckkehr mit einer Begeifte-
rung, bie durch jeine ithun zur be⸗
rühmten iette Sontag (damals Grä-
fin Roffi) noch geiteigert wurde. Auf
einer Reife nad) Baris lernte er die Rachel
fernen, unb ihr Spiel imponierte ihm ders
maben, baß er Nic ir er Hi
uftion angere te. relang
tete er in aller Alm bis ihn grau v. Tres⸗
kow beftimmen fonnte, vor bie Offentlich-
feit zu treten. Er that es unter bem oben
angegebenen Pſeudonym. Im preußifchen
geer nimmt ber Prinz feit 1866 ben
g eines Generals ber Kavallerie ein.
Seine »Dramatiihen Werke« (entbal-
tend: »Phädra«, »Don Silvio«, »Lurleie,
»Medea«s, »Kleopatra«, »Elfriebe von
Monte Salerno« u. a.) erſchienen geſam⸗
melt 1370 in 4 Bänben; es finb teils ge⸗
ſchickte Nachbilbungen und Bearbeitun-
gen chon früher verwerteter bramatifcher
e, teils von der eignen Phantaſie eins
gegebene unb zu wirklichen Leben geitaltete
jet3, ohne indeſſen höhere dichterifche
Weihe zu befunden. Sein jüingftes Drama
iſt: »Katharina von Medicie (1881).
Conrad — Conſcience.
Conſciente (pr. kongfſjäugff, vlämiſch
tonizieng geſprohen), Hendrik, vläm. No:
velliſt und Mitbegründer der neuvlämi⸗
ſchen Litteratur, gb. 3.088. 1812 als
Sohn eines aus Beſançon Henmensen
Marinebeamten und einer vlämiichen
Mutter, er Red ben Lebrerberuf,
trat dann et ) als Freiwilliger ins
Heer, wo er es bis zum Sergeantmaior
brachte, und jchloß ſich nach beenbigter
für | Dienftzeit 1836 mit aller Energie ber vlä-
miſchen Sprachbewegung an. Er fchrieb
—5 erſten Roman: »In’tWonderjaer«
1837), ber, al& ber erſte der neuen vläs
miſchen Litteraturperiobe, großes Auf⸗
Ge a und ließ — —
ner ungen: >» tazy<« ,
und Den Bone »De leeuw van Vlaen-
deren«e (1838), der die golbne Sporen:
ſchlacht verherrlicht, nachfolgen. Auf Ver:
wendung bed Malers pers erhielt er
1840 eine königliche Unterſtützung unb
wurbe ein Jahr fpäter zum Seftetär ber
Runftalademie zu Antwerpen ernannt.
Mit dem Heinen Buch »Hoemenschilder
wordt« (1843) begann nun die Reihe jener
kleinen Geſchichten und Schilderungen
aus dem vlämiſchen Stillleben, weldye ©.
in ganz Europa befannt machten, und von
benen »Siska van Roosemael« (1844),
»De loteling« (1850), »Rikke-tikke-
tak« (1851), »De arme —
und »Het geluk van ryk te zyn« (1855
wahre Metiterwerle find. ©. Hatte in-
zwiichen 1845 ben Titel eines aggregierten
Profeſſors an ber Genter Un tät er⸗
halten, fchieb 1854 aus feiner Stellung
an ber Aladbemie und lebte als Privat:
mann in Antwerpen, bis er 1857 zum
Kreisfommilfar in Eourtray ernannt
warb. Seit 1866 ift er Auffeher bes Mus
jee Wierg in Brüffel. Bon feinen Wer:
ten finb nody zu nennen: »Blinde Rosa«
(1850), »De gierigaerd« (1852), »De
plaeg der dorpen« (1855), »De geld-
duivel« (1859) fowie die hiſtoriſchen Ros
mane: »Jacob van Artevelde« (1849),
»De boerenkryg« (1853), »Simon Tur-
chi« (1858) und aus neuefler Zeit: »De
koopman ven — »De burge-
meester van Luik«, »De jongedokter«,
»Een zeemans huisgezin«, »De baan-
Conze — Coppee.
«<,»Benjaminvan Vlaonderen«
880) u. a. Eine Gefamtaußgabe feiner | S
e erſchien 1867—74 in 9 Bänden,
eine beuticye Überfegung berfelben 1846
an le en N Archã l b.
nze, Alexander, olog, ge
10. 1831 zu Hannover, ſtudierte
1851 in Göttingen und Berlin, habi⸗
fitierte eh zu Böttingen, Pl te 1863 einem
Ruf ald außerorbentli rofeſſor nach
Halle und ging 1869 als s Orbinarius ber
Archäologie nach Wien, 1877 nach Berlin.
C bat fi en: eifen eine Autopfie vieler
fibentmäler erworben und die Früchte
ben unter anderm nieberg
— ten: »Eine Reiſe auf die Inſeln
des Thra — re 166), »Meife
el Les ) und in
*
er: Bl
dog I ae auf
der l 1869);
——5 griechiſchen P a ar = A
egt in
mn alee (1875), »Neuen archäolo: | 1
ghen Unterfuchmgen auf Samothrafe«
Er me — ferner: »Melifche
⸗und Göttergeftal
Be ee — —5 Bild⸗
heimiſchen Fundorts in Oſter⸗
üfe« —
——— ft1—3); »Ergebniffe
— Perg amon« 1 us
Gast (ivr.tul) wi a Dichterin,
bocen etwa 1818 London, wo fie lebt.
fie an Bienen Beitf tiften
witgearbeitet, veröffentlichte fie 1840 einen
Band Gedichte (»Poems«), welche Damals
fehr beträchtlichen Eindrud machten. Sie
wurde ein Liebling des Publikums und
Be 1849 an eine Zeitſchrift: »Kliza
’s Journal«, heraus, bis fie biefelbe
wegen geihwächter Gefunbbeit 1854 auf:
geben mußte. — geſammelten Gedichte
ienen 1860, ein neuer Strauß: »New
Echoes«, 1864, eine vollfländige Aus:
gabe ihrer »Poetical works« 13/4. Die
N ihr an Ebrenjolb von 100
Bid. Sterl. jährlich
Geste (ipr.tat), JohnEſten nordame⸗
rilan. bie He er, geb. 1830 zu Win-
Gefler in Birginien, ſtuͤdierte Jurisprudenz
und nahm dann 1861 —65 an ben ameri-
149
kaniſchen Bürgerkrieg als Offizier ie
Stab 8 füdRantlichen Generals Stu
teil. Nach Beendigung beöfelben nen
fich der Schriftfie * und lieferte eine An⸗
zahl Novellen, in denen er namentlich die
alten Traditionen Virginiens künſtleriſch
verwertete. Wir nennen davon: »Leather-
stocking and Silk« (1854); »The youth
af Jefferson« (1855); »Thhe Virginia co-
medians« (1 > »The last of the fore-
sters«(1356); » St. John« (1858);
»Fairfax« ıc. —* rieb er; »Virgi
historical and social« (1859) u.ver ffent:
lichte über den genannten Rein bie Werke:
»Hammer and rapier«, »Wearing of
the Gray« u.a. forte bie Biographien ber
— Lee und Stonewall Jackſon.
oper (ipr. tum), Thomas, engl.
eller und Agitator, geb. 28. Mir
5 Reicefter, geft. 1879 in 5
Aus ärmlien Ver Berbältniffen entfprofjen,
lernte er dad Schu macherhandwerk; aber
neben feiner Arbeit jtudierteer Latein, Gries
0— Sie, Hebräiih und Franzöſiſch, und im
Alter von 23 Jahren warb er Schullehrer.
Sobann fing er an, für Lofalblätter zu
fchreiben, und ſchloß fich lebhaft ber Char⸗
tiftenbewegung an. uguft 1842
trafihn — zu zweijähriger Haft
wegen Verſchwörung und Aufruhr. Im
Getängnis ſchrieb er fein epifches Gedicht
epurgatoryofsuicides«(1845), wel-
* ſein Hauptwerk bleibt und das größte
len erregte. 1846 verfaßte er für
ng 8 Jerrolds Zeitung eine Reihe von
Auf gen über die rt ber untern Klaſ⸗
fen, und das Jahr 1848 fah ihn wieder in
vollfter Thätigkeit als Agitator. Seitdem
erftredte fich jein Wirken auf Journalis⸗
mus und Vorträge über Gedichte und
Ritteratur im bemofratifhen unb frei
geiftigen Sinn. Seine Romane: » Alder-
man Ralph« und »The family Feud«
erſchienen 2* und 1854. Gegen Ende
1855 begann in ihm ein Gaãrungsprozeß,
welcher rafch bamit endete, daß er olkubin
wurde und den Reſt feines Lebens als
hriftliher Wanberprebiger verbrachte,
Seine Autobiographie EDEN 1872,
feine Pre works« 1878. .
Coppee (ir. eh), Geangois, franz.
Dichter, geb. 26. Jan. 1843 zu Paris, er-
150
warb id noch ſehr jung einen Ruf als
Lyriker durch Veröffentlichung verichie
dener Gedichte, welche eine ungewohnte
Driginalität befundeten, und galt bald als
eins ber ausgezeichnetiten Mitglieder ber
neuen Dichterfchule der »Parnassiens«.
Seine weitern Beröffentlihungen waren
die Gedichtfammlungen: »Le reliquaire«
866) und »Les intimitEs« (1868),
ferner bie von der Bühne herab deflamierte
und mit vielem Beifall aufgenommene
»Greve des forgerons«, ein Plaiboyer
für bie arbeitenden Klafien, und »Le
erg (1869; deutfch von Baubiffin,
874), ein einaftiges poetiſches Drama,
das, durch bie meifterliche Darftellung der
Sarah Bernhardt gehoben, am meiften zu
ber ungewöhnlichen Popularität beitrug,
beren fih ©. in Frankreich erfreut.
ringern Anflang fanden bie jpäternbrama=
tifchen VBerfuche: »L’abandonnee« (1871)
und »Le luthier deCr&mone» (1876) x.
Da: bie Gedihtfammlungen: »LesHum-
lese (1872) und »Le cahier rauge«
(1874). Ein Roman: »Une idylle pen-
dant le siege«, erfhien 1875. Seit
. neuerer Zeit wirft C. als Theaterfritifer
era, Guido, ital. Geo h, geb
ora, Guido, ita graph, geb.
20. Dez. 1851 zu Turin, widmete fih fe
geographifchen Studien, bie er feit 187
n Deutſchland, beſonders in Leipzig, fort:
jeßte. In jeine Heimat zurüdgefebrt,
gründete er 1873 bie noch beftehende geo⸗
graphifche Zeitfchrift »Cosmos«, welche
auch in Deutichland Anerkennung fand.
1874 unb 1876 madhte er —
Reiſen nach Korfu, Epirus und Norb⸗
afrika. Er ſchrieb neben vielen Abhand⸗
lungen: »Da Brindisi a Suez« 69);
»Ricerche storiche ed archeologiche
sul sito d’Auaris ete.« (1870); >Spe-
dizione italiana alla Nuovo Guinea«
(1872); »Cenni generali intorno ad un
viaggio nella Bassa Albania ed a Tri-
poli di Barberia«
Gordeiro (pr. »dettu), Zuciano, por:
tug. Gelehrter und Schriftfteller, geb.1
a Mirandella in der Provinz Tray 08
ontes, wollte ſich zuerft dem Milıtär-
bienft wibmen, begab ſich dann aber zum
Zwed ber Studien nad Liſſabon, wo er
Bora — Cordeiro.
durch feine journaliftifche Een balb
Anjehen und Einfluß gewann. 1875 indie
Kommiffion gewählt, deren Aufgabe war,
ein Projekt zur Umgeſtaltung bes artiſti⸗
Sa Unterrichts und zur Erhaltung alter
ntmäler vorzulegen, wurbe er 1876
Vizefefretär ber ftändigen geograpbifchen
Kommiſſion bes Darineminifteriums, ſo⸗
dann Profeflor der a te und Litte⸗
ratur am Militärtolleg, blieb indeſſen als
Lehrer nur kurze Zeit in Thätigleit. Er
durchreifle un weck Fünftlerfcher und
wiſſenſchaftlicher StudienSpanien, Frank⸗
reich, Deuiſchland und — legte
nad feiner Rückkehr in hübſchen Reiſe⸗
ſchilderungen die gewonnenen Eindrücke
nieder. Hauptfägl t ſich C. große
Verdienſte bei der Gründung der Geogra⸗
Ge: | phifchen Geſellſchaft zu Liſſabon erwor
deren Sefretär er ſeit Jahren ift. Bei ber
Ausftellung in Rio de Janeiro 1879 funs
gierte er als Vertreter Portugals. €. if
ein Mann von unermüdlicher Thätigfeit.
Er gründete 1873 bie »Bevista de Por-
tugal e Brazil«, von ber indefien nur
a Bände erfchienen, und fuchte 1879
urd Gründung des »>Commercio deLis-
boa« eine billige und — ——
herzuſtellen. Die Spalten ber »Renas-
cenca«, des »Occidente«e, »Seculo« und
andrer Zeitfchriften enthalten treffliche
Artikel aus Cordeiros Feder. Von feinen
weitern litterarifchen Werfen verdienen
befonbere Beachtung fein »Livro de cri-
tica« ot Eſſays enthals
tend (1869—74, 2 Bbe.); ferner die Reife:
erinnerunnen »Viagense«, beren
Band (1874) Frankreich und Spanien,
beren zweiter (1875) Stalien, Bayern und
Sfterreich gewibmet ift. Im Zuſammen⸗
Bang damit fiehen feine »Thesauros
'arte«, über bie Kunftichäße bes Aus⸗
lands, 2c. Den meilten Tagesfragen bat
C. eine Beachtung gewidmet, A in: »Sime,
einem antiiberiſchen Schriftchen, >A or-
dem dodia«, »Sciencia et consciencia«,
»O casamento dos padres« (über bie
844 | Priefterehe), »Da revolucko«, »Da arte
nacionale :c.; in mehreren Schriften über
ba8 Inſtitut der Banken: »Dos ban-
cos portuguezes«, »Os bancos e seus
directores«, » A crise e 08 bancos«. Als
Cornwall — Corvin⸗Wiersbizzki.
Sekretar ber Geographiſchen Gefellichaft
veröffentlichte ©. eine ee ber interej-
—J — Berichte, deren bedeutendſte ſind
in — — Sprache): »De la part
prise par les Portugais dans la dé-
couverte de l’Amörique« (1875) unb
»L’hydrographie africaine« (1879).
Goruwell, Barry, f. Procter.
Georsnäde, Sarolina, fpan. Dichte:
rin, geb. 1823 zu Almendrajelo in ber
— Badajoz, erregte ſchon mit 14
Jahren durch eine Ode: >» AlaPalma«, bes
deutendes Aufſehen und fam 1848 nad
Madrid, wo fie fih mit dem Sekretär ber
norbamerifanifhen Gefandtichaft, Hora⸗
tius Berri, vermählte. Ihre Werte beſtehen
in lyriſchen Poeſien, die ſich durch Wohl⸗
laut und ſeltne Gemutstiefe auszeichnen,
und von denen bereits 1843 eine Samm⸗
lung im Drud erſchien; ferner in bramati-
ſcheñ Arbeiten, unterbenendie«omddie»El
cuadro de la esperanza« und das hiſto⸗
rifheSchurfpiel» AlfonsoIV de Aragon«
Auszeichnung verdienen ;inRomanen und
Erzählungen, wie: »Paquita«, »La luz
Taja«, »Adoracione, »Jarilla«, »Si-
geae u. a., bie anfangs in Zeitjchriften,
dann in mehreren Sammlungen (1851,
1854, 1864) erfchienen, fowie in Reife
ſchilderungen: »Del Tajo al Rheno« u.a.
Corrobi, Auguft, Schweizer. Dichter
unb Schriftfteller, geb. 27. Gebr. 1826 zu
——— —— ———
zu ie au niverſit ⸗
rich, fühlte aber mehr Vorliebe und Trieb
u einem künſtleriſchen Beruf und lee
Deswegen vier Jahre lang (184751) die
Alademie zu München. Hierauf le
ahre fchriftftellerifch in feiner
imat thätig, nahm er 1862 eine Lehr⸗
elle des — an ber höhern Stadt⸗
interthur an, wo er gegenwär⸗
1857),
r
Herr D De
Vitari« (1858), ſämtliche drei den geübten
Blick des Malers für die Realitäten bes
Lebens befundend, von angeneinen u⸗
mor durchwürzt, mit trefflicher Charalkte⸗
riſtik ausgeführt. Den »Herrn Dokter« hat
der Verfaſſer ſpaͤter (1872) auch dramati⸗
151
fiert. Einfach und anſpruchslos, aber ſinnig
und gefühlvoll find ſeine »Lieber« (1853),
etwas prätentidjer und forcierter die»Reife-
briefe aus der Schweiz und Mailand«
(1857), von frifher Romantik durchweht
das »Walbleben«, ein l ua Roman
E70 ‚ und »Blühendes Leben«, Roman
1870). Fernere Schriften find: »Dur
und Doll. Aus Natur und Leben« (1855);
»Ein Buch ohne Titel, aber für Kinder von
fiebenmal —S (1855); »Ernfte
Abfichten. Ein Frühlingsbuch« (1860);
die Ruftipiele: »De Ritfnechte, »Der Ma:
ler« und »Babenfahrt« ; »Deutiche Reime
und NRäütfele u.a. Ein eigentümlicher,
nicht unglüdlicher Gedanke war eß, bie
Lieder von Robert Burns aus dem Schot:
tifchen in® Alemannifche zu übertragen,
und ber Wurf ift dem Verfaſſer gelungen
(1870). In den beſſern Schöpfungen des
talentvollen Schriftfteller® macht ſich nicht
gu ihrem Nachteil das Tünftlerifche Auge
es Malers bemerkbar. Die geihmadvols
len Bignetten zu feinen Schriften und bie
en zu feinen Kinderbüchern
ind von feiner eignen Hanb.
ort, f. De Cort.
Gorbinus akob, f. Raabe, Wilhelm.
Gorbin : ® erßbigli, Otto von,
beutfcher Schriftfteller, geb. 12. Dft. 1812
zu Gumbinnen, Sohn des dortigen Poſt⸗
direftors, war 1830—35 preußifcher Leut⸗
nant und lebte dann in Frankfurt a. ‘DL,
ſeit 1840 in Leipzig litterariſchen Be:
[häftigungen. Ein entfchiedener Demo:
frat, nahm er im April 1848 am Auf:
ftand in Baben tbätigen Anteil, Tehrte
auch im Mai 1849, nach vorübergeben:
dem Aufenthalt in Berlin, ad Baben
urüd, verteidigte als Bürgerwehroberft
nnbeim gegen bie Preußen bis nad)
ber Schlacht von Waghäufel, wurde zu:
let Chef bes babiihen Generalſtabs in
Raftabt und leitete bie —— die⸗
fer Feſtung. Nach Übergabe erfelben
vom Kriendgericht zum Tod verurteilt,
wurde er zu fechgjähriger Einzelbaft be⸗
gnadigt, verbüßte dieje in Bruchjal und
wandte fi) nad) feiner Entlafjung (Ok⸗
tober 1855) nach London, wo er feine
litterarifchen Se sungen wieber auf-
nahm. Während bes nordamerikaniſchen
152
Kriegs war er als Spezialforrefponbent
ber Augsburger ae Kae ttunge,
ebenjo 1870—71 als g8foeteiponbent
ber »Neuen Freien Preilec auf bem
— ſchauplatz thätig. Seit 1874 lebte
rtheim in jaben und fiedelte
pie nah Leipzig über. Von feinen | j
riften ernähren wir als bie wid
tigern: »Abriß der Geſch m ber Nieder
(ande bis auf u 0: en
Iuftrierte san chichte⸗ (m t Helb, 1
bis 1851, 4 Bde.); »Hiftorifche Denkmale
ee 2Bde.;
5. Aufl. unter dem Titel: »Pfaffenſpiegel«
1870); \ ichte ber Aurora von Ko⸗
nigsmart« (1 7; »Der ——
reiheitöfrieg« (184749, 6 Be.);
Inner ungen aus meinem Leben« (1861,
4 — re a (er & =
enden« n englifcher Spra
er er: »A life of adventure«
(1847) und = France with the Ger-
mans« (1872, 3 Bde.) u. a.
Corvo in "Samseb (iv. stamuingid),
en be Andrade, portug. Dichter und
elehrter, geb. 30. Jan. 1824 zu Torres
Novas, ftubterte Medizin in Lifjabon und
wurde 1853 Profeffor am Aderbauinititut
bafelbft ſowie 1855 Mitglied der Afabemie
zu Liſſabon. Bon feinen dichterifchen Arbei⸗
ten nennen wir bie Dramen: »D. Maria
Telles« (1845) u. ꝰO astrologo« (1855),
das Luftfpiel »Um conto ao seräo« (1852)
unb ben —— Roman »Um anno
na corte«, der drei Auflagen erlebte.
Gofel, Charlotte von, f. Auer.
Coſſa, Pietro, ital. Dichter, geb. 29.
Ian. 1834 zu Rom, geft. 31. Aug. 1881
in Livorno. Nachdem er feine Studien
urüdgelegt und an ben nationalen
nabhängigfeitsfämpfen teilgenommen,
machte er eine Reife nad) Amerifa, bes
fuchte Chile und Peru. Heimgelehrt, "hielt
er fih über ein Jahr in Zurin auf und
ing dann wieder nad) Rom, wo er feit:
ber als Profeſſor der itafienifchen kittera= | f
tur an einer techniſchen Schule lebte. Die
bramatifche Laufbahn fchlug er ein mit der
Tragödie »Mario ed i Cimbri« (1862),
die aber niemals aufgeführt wurde. Seine
mweitern Dramen: »Puschin«e (1869),
»Sordello«, »Beethoven«, »Monaldes- |(-
Eorvo de Kamded — Koftetti.
chi« (1874), gingen mit mäßi
über die Bretter. Großartigen Erfolg ale
dagegen fein Drama »Nerone artista«,
von ihm ſelbſt »KRomödie« betitelt, ein ori
inelles Werk, welches bas halb granbiofe,
Bald burlesfe unb bizarre Bild des römi-
hen Tyrannen und bag feiner Sen. in —
en, poeſiereichen S — lebendig
m | Buchhandel erlebte bagjelbe jeit ei 1o7i
eine Reibe von Auflagen (beutich 1874);
auf ber Bühne war es das Bi Ereig:
nie des Jahrzehnte, obglei an darin
mehr großartige poetifche ——
als eigentlich dramatiſches Leben in bũh⸗
nenmäßiger Geſtalt zu finden glaube
Auf ber un eingeflagenen Ba De
fahrend, lieferte C. nachher noch ei
»Messalina< (1876 un eine »Cleopa-
tra<, worin die Kühnbeit der Konzeption
und ber Charakteriſtik das Publikum
gleichfalls mit fortriß; ferner eine Komödbie:
»Pla il suo secolo« (1876), einen
»Cola di Rienzo«, das in fräftigen Zügen
ausgeführte Drama »I Bor ia«, einen
»Giuliano Apostata« (1876 und >Ce-
cilia«, ein Drama, das die Geliebte Gior-
gionee q zur Heldin hat und mit raufcens
m Beifall an wurde. Sein lets
tes Stüd iſt: »I Napoletani del 1799.
Sroßartigfeit des Entwurfs und lebhaf⸗
tes Kolorit find allen biefen ſchon durch
pifante Themen —— Werken die⸗
ſes ——— italieniſchen Dramatikers
nwart mehr oder weniger eigen.
“rl —— zer Coſta.
iuſeppe, 9 dramatiſcher
— en 2 —E 4 au Bologna,
madhte — durch die Dra⸗
men: a Halibrans »Leonardo da
Vinci«, »I Bentivoglioe, »La fossa dei
leonie. 1859 erhielt er eine Sefretär
ftele im Minifterium bes Unterrichts
und ift jet Seltiongchef in bemfelben.
Bon feinen fernern dramatifchen Arbeiten
verdienen befonbere —— bie Luſt⸗
Bu »Dl figlio difamiglia« (1864), die
ſchichte eines auf —— geratenen und
wieder bekehrten jungen Mannes, ebenſo
ſehr durch ng fittlichen —
ai buch komiſche Kraft mander S
eichnet, und »I dissoluti g
1860), welche beiden Stüde ben Rosie
Cotta — Craig.
rungsprei3 gewannen; dann das Luftfpiel
»Solita storia« (1875) und der ſehr bei-
fällig aufgenommene dramatiſche S
»Un terribile quarto d’ora« (1879).
Außer biefen Stüden und mehreren Ein:
aktern jchrieb C. noch bie Komöbien: »Le
Mummie« (1863); »Gli intolleranti«
en »Il Dovere«(1866);»La Lesina«
1867); »Nubi d’estate« 368) »Le
compensazioni«(1874);»Plebe dorata«
(1876). Erveröffentlichteüberbied: »Con-
fessioni di un autore drammatico«
(1873) und zeigte ben beißenden Wiß, ber
iän Tennzeichnet, auch in feiner Samm-
men Artikel: »Figurine
scena« (1378).
Cotta, Bernbarb von, ——
und Schriftfteller, geb. 24. Oft. 1808 zu
Hein: Zilbach, gefl. 14. Sept. 1879 in
iberg; war ber Sohn des berühmten
manns Heinrich C. ftubierte 1827
3 1831 in Freiberg Bergwiſſenſchaften,
beganın in Heibelberg das Stubium
Jurisprudenz, widmete ſich aber bald gan
dem ber Naturwillenfchaft und warb 184
ee — — u —
en ahr zum Profeſſor der
ee an ber Bergafabemie zu Kreis
berg berufen, wirkte er in biefer Stellung,
feit 1862 zum Bergrat ernannt, bis er ſich
1874 in ben Rubeftand Aucidaog. Bon ſei⸗
nen fireng willenichaftlichen Werfen abges
jehen, unter benen wir die »Anleitung zum
Studium ber Geognofie und Geologie« (3.
Aufl. 1849), die »Lehre von ben Erzlager:
Rätten«e (2. Aufl. 1859—61) und bie
»Befteinslehree (2. Aufl. 1862) nambaft
machen, hat er fi einem größern Publi-
tım beſonders durch folgende Schriften
befannt gemacht: »Geologifche Bilder«
(6. Aufl. 1876); »Briefe über Humbolbts
Kosmos« (Ietzte — 1833 — 56, 2
Bde.); »Die Geologie der Gegenwart« (5.
1878) und »über das Entwickelungs⸗
ber Erde⸗ (1867). Cottas Entwides
eſes beruht für das Unorganifche
weſentlich auf denſelben Prinzipien wie
die ſpäter für die Entwickelung der Orga⸗
niſsmen von Darwin aufgeſtellten Lehren.
Daaſelbe erklärt mit Ausſchluß überna⸗
tũrlicher Einwirkungen bie fortbauernde
Differenzierung ber geſamten Körperwelt
153
durch ftete Summierung von Refultaten
naturgefeglicher Vorgänge. Noch erwäh-
nen wir: »Deutſchlands Boben, fein geolo:
aifcher Bau und deſſen Baum auf
das Leben des Menſchen« (2. Aufl. 1858);
»Katechismus ber Geologie« (3. Aufl.
1877); »Der Altai, fein geologiſcher Bau
und feine Erzlagerftättene (1871).
Courtiras, Eifterne be, f. Daf.
Gomden» @larfe, Mary, f. Clarke.
Coxr, 1) Kohn Ebmund, engl. Geiſt⸗
licher und Schriftiteller, geb. 1812 zu
Norwich, Iebt als Pfarrer in London.
Außer vielen Erbauungsfchriften publis
zierte er: »Principles of the reforma-
tion« unb »Protestantism contrasted
ft| with Romanism« (1852, 2 Bbe.); ferner
zahlreiche Schriften über Freimaurerei,
in ber er einen hoben Rang einnimmt,
und über Mufil, z. B.: »Musicalrecollec-
tions of the last half century« (1872).
Bon biftorifhem Wert find jein »Life of
ber | Cranmer« und »Life of Luther«. Auch
bat er Cranmers Werke herausgegeben.
2) Sir George William, engl.
Schriftiteler und Geiftlicher, beſonders
durch feine Behandlung ber Mythologie
befannt, in welcher er den kosmischen Vor:
ftellungen ben Vorrang einräumt; geb.
1827, ſiudierte zu Oxford, lebte in der Folge
an verfchiedenen Orten Englands und in
Kanada und bat neuerdings von feinem
Oheim bie Baronetichaftgeerbt. Er fchrieb:
»Poems, legendary and historical«
(1850); »Life of St. Boniface« (1853);
»Tales from Greek mythology« und
»The great Persian war« (1861);
»Tales of the gods and heroes« (1862);
»Tales of Thebes and Argos« (1863);
»Manualofmytholo ne »Tales
of ancient Greece« &% ;»Latin and
Teutonic christendom« (1870); »My-
thology of the Aryan nations« (1870);
»History of Greece« (1874). Sein neue
ſtes Werk ift: >»Introduction to mytho-
logy and folk-love« (1881).
raig (ipr. trehg), JIſa, enal. Dichterin,
geb. 17. Oft. 1831 zu Edinburg, lieferte
jhon in früher Jugend Beiträge zu der
Zeitfchrift »The Scotsman«, veröffent:
lite ihren erften Banb Gebichte 1856,
fam im folgenden Jahr nad) London, wo
154
fie bie noch beitehende » Association for
the promotion of social science« organi=
fieren Half, deren Schriftführerin fiewurbe.
1859 errang fie ſich gegen 620 Mitbewer⸗
ber ben Preis für die Feſtode beim 100
jährigen Geburtsfeft von Robert Burns,
1864 veröffentlichte fie: »Duchess Agnes,
and other poems«.
Crait (pr. techn, 1) Frau George
Lillie, engl. Schriftftellerin, geb. 1826 zu
Stofe upon Trent (Brafigart Stafford)
als Dinah Maria Mulot, lebt in ber
Nähe von London. Diefe beliebte Roman-
ſchriftſtellerin, welche ſich durch bie Rein:
2 ihrer Schöpfungen vorteilhaft vor ben
ertretern des Senſationsromans aus
gone: eröffnete ihre Laufbahn mit»The
il vies« (1849). Es folgten zunächſt:
»Ölive« (1850) ; »Alice ont«
(1852): » Agatha’s husband«(1852) und
»J ohn Halif ax«(1857). Daslektgenannte
Buch, welches ſeither in zahlreichen Aufla-
gen wieber erichienen, hatteeinen fogroßen
und mwohlverdienten Erfolg, daß in allen
ihren fpätern Werken Fräul. Mulok fich,
obne ihren Namen zu nennen, als Ber:
fafierin von »John Halifax« Bezeichnete.
Es mwurbe ihr 1864 aus ber Föniglichen
ar e ein jäbhrlicher Ehrenfolb von 60
fd. Sterl. verliehen; 1865 heiratete fie
den Kaufmann G. L. Craik. Bon ihren
jpätern Romanen feien noch erwähnt:
»A life for a life«, »Christian’s mis-
take«, » Two marriages« und »A noble
lifoe. Sehr lefenäwert find ihre Betrach⸗
tungen über bie frauen: »A woman’s
thoughts about women«. Auch eine
beträchtliche Anzahl von Augendichriften
ift aus ihrer Feder hervorgegangen. Einer
übern Sammlung von Gebichten bat fie
1881 eine neue folgen lafien: »Thi
years poeme, old and new«.,
2) Seorgiana M., engl. Schriftftelles
tin, geb. 1831 zu London, wo fie lebt,
Tochter des verfiorbenen ©. L. Craif, Bro-
feſſors ber Geſchichte und — Litte⸗
ratur in Belfaſt, Verfaſſers des Bu
»Phe purstut of knowledge under dif-
ficulties« und de »Manual of English
literature and language« (8. Aufl.
1880). Die Familie lebte im vertrauten
Umgang mit Th. Carlyle, Leigh Hunt,
Erait — Creaſy.
Arthur Helps, ©. H. Lewes. Im 20.
geht begann bie Tochter, lungen in
iden®’ »Household « zu jchrei⸗
ben. 1857 erſchien zuerft —— ihre
Novelle »Biverston«, unb es i
nun eine lange Reihe von Romanen, die
aber nicht über den zweiten Rang hinauf⸗
reichen, auch viele en
nn —
erd, engl. Juriſt u i er, geb.
ri Sept. 1812 zu Bexley (Bralicafi
Kent), geit. 27. San. 1878. Der Sohn
eines ber Gründer ber »Brighton Ga-
zette«, erhielt er feine Erziehung erft in
einer Brivatanftalt zu Brighton, dann auf
ber großen öffentlichen Schule von Eton
uni 1831 De un Cambridge,
wo er io außzeichnete. 1837 zur Rechts⸗
anmwaltfchaft zugelajien, war er zunädt
als Adoofat thätig und erhielt dann eine
Hüfsrichterftelle in Mibblefer. Das Uni:
verfity Gollege in London übertrug ihm
1849 bie —— der Geſchichte, die er
bis 1858 bekleidete. In dieſe Zeit fallt
fein all ar Bud: »The (in
ben erften
uflagen:: —
battles of the world, from Marathon
to Waterloo« (1851, 28. Aufl. 1877), das
durch feinen weiten Blid und eblen Ton
außerordentlichen bie fand. 1860
wurde C. zum Ritter gefchlagen unb zum
Oberrichter von Eeylon ernannt, welchen
Poſten er bis 1875 einnahm, worauf er
mit Ruhegehalt abtrat. Aus feiner frü-
bern Periode find noch zu erwähnen: »An
account of the foundation of Eton
College« (1848); »Text-book of the
constitution« (1848); »Memoirs of emi-
nent Etonians« (neue Aufl. 1876); aus
ber fpätern Lebenszeit, b. 5. nachdem er
Thirty |al3 Profeſſor der Geſchichte ſich einen
Namen erworben: »The invasions of
England« (1852); »Rise and progress
of the English constitution« (4. Aufl.
1858); »History ofthe Ottoman «
(4. Aufl. 1878, worin der Geiſt des Krim:
che3 | Friend weht, in den Thatſachen haupt
fählich auf Hammers großem Wert be
ae): »History of England« (1869—
1870, Db. 1u.2); »The imperial and
colonial institutions of the British
Empire, including Indien institutions«
Gremer — Crowe.
(1872); »First platform of internatio-
nal lawe (1876). Auch eine Novelle hat
6. verfaßt: »The old love and the new,
a tale of Athens« (1870).
Gremer, Jacobus Jan, nieberländ.
Rovelift, geb. 1. Sept. 1827 zu Arnheim
gef. 4. Xuni 1880 im Haag; widmete fich
t Malerei, vertaufchte dann ben Pinfel
mit der Feder und fand mit feinem Erſt⸗
Iin ‚ben »Betuwifchen Novellen«
1856 u. öfter), einer Sammlung von
dichten aus ber heimatlichen Land⸗
ſchaft denen bald andre von glei⸗
der Art folgten, allgemeinen Beifall.
weine Beobachtung, fernige Sprache und
ein ee Humor zeichnen bie mei-
fen derjelben vorteilhaft aus. Außerdem
veröffentlichte er mehrere größere Ro⸗
mane, wie: »Anna Rose« (1867), »Doc-
tor Helmond en zyn vrouw« (1870),
»Hanna de freule« (1873) xc., die auch
Erfolg hatten. Weniger war dies mit ſei⸗
en &Saufpielen der all, unter denen
wei: »Boer en edelman« und »Emma
Ite, befondere Hervorhebung verdie⸗
nen. Mebrere feiner Schriften wurden von
4. Safer ins Deutſche überfeßt, fo: »Nie⸗
derländifche Novellene (1867); »Doltor
Egg er ——
1875) u.a. Eine Sammlung feiner »Bo-
mantische werken« erſcheint feit 1879.
Cretinean⸗Jolh ¶pr. trefino-fholt), Ya cz
ques, franz. Geſchichtſchreiber und Pu:
bliziſt, als einer ber entfchiebenften Ver:
teidiger der abfoluten Rrgerung, orm in
Staat und Kirche befannt, geb. 23. Sept.
1803 zu Fontenay in der Vendee, geſt.
1. Jar. 1875 zu Bincennes. Er machte
feine Studien am Seminar St. Sulpice,
erhielt mit 19 Jahren eine Profefiur der
Philoſophie und bereifte in ber Folge Ita⸗
lien und Deutfhland. Bon feinen —
riſchen Arbeiten gilt die im apologetiſchen
geſchriebene, auf authentiſchen und
uwerdffentlichten Quellen beruhende »Hi-
stoire religieuse, politiqueet littéraire
de la compagnie de Jesus« (3. Aufl.
1851, 6 Bde.) für fein Baum Bon
den übrigen find die über die Kriege in
bet Benbee bie bebeutendften: »N
des guerres de la Vendee«
Histoire des generaux et ch
isodes
1834);
ven-
155
d6ens« (1838) und »Histoire de la Ven-
d&e militaire« (5. Aufl. 1865, 5 Bbe.).
Außerdem nennen wir: »Clement
et les jesuites« are »Scönes d’Ita-
lie et de Vende6e« (1 3): »L’eglise ro-
maine en face de r&volution« (1859,
2 Bde.); »Histoire de Louis Philippe
d’Orl&ans et de l’Orl&anisme« (1863,
2 Bbe.; 2. Aufl. 1867); »Le cardinal
Consalvi« (1864, 2 8be.); »Histoire des
trois derniers princes de la maison de
Cond&« (1866, 2 Bde.); »Bonaparte, le
concordat de 1801 et le cardinal Con-
salvi« (1869).
Grifafuli, Henri, franz. Bühnen:
dichter und Romanfdriftiteller, geb. 1827
zu Neapel, erhielt feine Bildung auf bem
Kollege Sharlemagne in Paris und debü⸗
tierte als Dramatifer mit einer Reihe
fünfaftiger Dramen, bie er in Gemein:
ſchaft mit Ed. Devicque (geft. 1863) fchrieb,
ald: »César Borgia« (1855); »Marie
Stuart en Ecosse« (1856); »Les deux
faubouriens« (1857); »Girofl& Girofla«
(1858) u. a. In der folge lieferte er
teild allein, teil mit andern eine große
Zahl Dramen und Komödien, von denen |
wir nennen: »Le d&mon du jeu« (1803);
»M. et Mad. Fernel«, nach dem Ulbach⸗
fen Roman (1864); »Le passé de M.
Jouanne« (1865); »Le fou d’en face«
Kr »Les loups et les agneaux«
(1868); »Les postillong de Faugerol-
les« (167, ): »La falaise de Penmarke«
1873), »L’idole« (1875); »L’affaire
overley« Karo; »Lord Harrington«
ae »Hötel Godelot« (1876) 2c. Bon
einen Romanen feien erwähnt: »Les in-
visibles de Paris« (1866—67, mit ©.
Aimarbd); »Le roi Marthe« (1872) und
»La belle riviöre« (1873).
Groß, Mrs., |. Eliot, George.
Crowe (fpr. top), 1) Catherine, engl.
Schriftftellerin, geboren um 1800 zu Bo:
rough Green in der Grafſchaft Kent, hei:
tatete 1822 den Oberftleutnant C., ftarb
1876. Ihr erftes Werk: » Aristodemus«,
ein Trauerjpiel, ward günftig aufgenoms
men, ift aber laͤngſt vergeſſen, ebenfo ihre
Romane: »Susan Hopley« (1841);»Men
and women« (1843); »Lily Dawson«
(1847). Zuftinus Kerner veranlaßte ihr
156
Bud »The seeress of Prevorst« (1845).
bre beiden nächſten Schriften hatten eine
eitlang einen ſehr beträchtlichen Erfolg:
»The night sight of nature« (4. Aufl.
1866) und »Light and darkness« (neue
Aufl. 1856). Hier wirb mit büftern Stim⸗
mungen, mit unerflärten Vorgängen ge-
fpielt; es ift noch viel mehr der naive Ge⸗
Ipenfterglaube des vorigen Sa
als ber fünftlichere und phantaſieärmere
Spiritismu3 ber neuern Tage. Doch mag
fie ala deſſen VBorläuferin betrachtet wer:
den; jie ergab fi ihm auch und mußte
in ihren fpätern Schriften ber abweifen:
den Haltung unterliegen, welche das Pu⸗
blikum, mit Ausnahme Pleinerer Kreife,
dieſer Richtung ae enüber einnimmt.
2) Joſeph er Kunftichriftiteller,
—— im Oktober 1825 zu London, lebt als
ritiſcher Konſul inDüfielborf. Er wohnte
dem Krimkrieg bei als Berichterflatter der
»Illustrated London News«, bem italie-
niſchen Krieg von 1859 für die »Times«.
In Verbindung mit ©. Cavalcaſelle 1. d.)
R er mehrere bebeutende Werke über
nft geichrieben: »Early Flemish pain-
ters«, »History of painting in Italye,
»History of painting in North Italy«
und »Life of Titian«. Auch wird ihm
bie Autorfchaft des unter dem Pſeudonym
Georg Taylor veröffentlichten deutfchen
Romand> Antinouse(1880) zugeichrieben.
Crowquill, Alfred, f. Fortefter.
Cfity (ipr.
tendfte lebende Dramatifer Ungarns, geb.
8. Dez. 1842 zu Pankota, widmete ſich dem
Tatholifchen Briefterberuf, wurde nach Be:
endigung feiner Seminarftubien zuerft
Kaplan, dann (1870) Profeſſor der Theo⸗
logie zu Temeswar, gab 1878 dieſe Stels
Yung auf und fiedelte nach Peft über, wo
er ſeitdem ausſchließlich ber Litteratur
Iebt. 1871 trat er zuerit mit 2 Bän⸗
den Erzählungen (»Aus dem lebene und
———— vor die Offentlichkeit.
1875 gewann er mit dem Luſtſpiel »A
jöslat« (»Das Drafele) ben Teleki⸗Preis
(100 Dukaten) ber ungarifchen Afabemie.
Nicht geringern Erfolg hatten feine näch⸗
fen Stüde, bie Tragödie »Janus«, bie
Zuftfpiele: » Az ellen allhatatlan« (»Der
Unwiberftebliche«) und »A bizalmatlan«
idi), Gregor, ber bebeus | fi
Crowquill — Curci.
(»Der Mißtrauiſche«), die fümtlich Preiſe
gewannen. »Die Proletariere, in Win:
ter 1879-80 zuerft im Pefter National-
theater aufgeführt, errangen den größten
Erfolg, den ein ungarifches Originalftüd
bisher erlebte, und das neuefte Werk des
fruchtbaren Dichters: »Herr Mukanyi«,
verfpricht in bie Fußftapfen bes vorigen zu
treten. Nebenbei bat er bie Tragöbien bes
Sophokles meilterhaft in das Ungarifche
übertragen. €. ift ein urfprüngliche®
Bühnentalent, welches durch feltenen dra⸗
maturgifchen Inſtinkt erfett, was ihm an
Technik und Erfahrung noch abgeht.
Curti (pr. turiſch)) Carlo Maria,
ital. Jeſuit und theologiſcher Schriftfteller,
neb. 1810 zu Neapel, trat mit 15 Jahren
in den Sejuitenorden und fchrieb zur Ber:
teibigung besjelben das Buch »Fatti ed
argomenti« gegen bie Angriffe Siobertiß
in feinen »Prolegomini Primato
d’Italia«.. Auf die weitern Angriffe,
welche Ießterer in feinem » ita mo-
derno« gegen ihn richtete, antivortete €.
von Paris aus in einem zwei ne:
Werk. Nach Stalien zurüdgelehtt, grün⸗
bete er in Neapel bie »Civilta cattolica«,
mit welder er nach einiger Zeit nach
Rom überfiebelte. Hier verteidigte er 1870
energifch bie Beck Macht des Papſtes
und der Kirche, und feine Prebigten in
verſchiedenen Stäbten machten feinen Na⸗
an — Keen Bon ——
olgende zu nennen: »La gui-
stione romana nell’ assemblea fran-
cese« (1844): »La demagogia italiana
ed il Papa Re« (1849); »La natura
e la grazia«; an e86 er n
morali sopra i quattro evangeli«
bis 1876, 5 Bbe.); »Lezioni sopra il
libro di Tobia« (1877). Nachdem er all:
emach bie Notwendigkeit erfannt, daß
ich bie Kirche ber in Italien geichaffenen
Zage anbequeme und ſich mit der gi igen
Herrichaft begnüge, ſchied er 1 aus
ber Geſellſchaſi Jeſu aus und legte feine
Anſchauungen in dem Buch »Il moderno
dissidio fra la chiesa d’Italia« (1877)
nieber, bemer jüngſt das eingehendere Mer
»La nuova Italia ed i vecchi zelanti«
folgen ließ, das großes Auffehen erregte
und auf den Index geſetzt wurde,
Curtis — Gzajtowäli.
Curtis (ir. for), George William,
norbamerifan. Schriftfteller, geb. 1824 zu
Brovibence in Rhode⸗Island, beteiligte es
an ber Brook Farm Association, bereifte
16 Europa unb befuchte kurze Zeit Bors
lefungen an ber Univerfität Berlin, von
wo er weitere Reifen nach Agypten und
Syrien unternahm. 1850 nad) den Vers
inigten Staaten aurüdgetennt, Beteiligte
a an verfchiedenen Zeitfchriften (nas
mentlih am »New York Courier« unb
an der »Tribune«) unb veröffentlichte
die glänzenden Reilefchilderungen: »Nile
mwtes of a Howadjice (neue Ausg.
1859), »The Howadji in Syria« (1852),
weidyen jpäter »Lotus - Eating«, eine
Sammlung von Briefen aus amerifani-
ſchen Babeorten — »The Poti
pers«, jatiriihe und humoriſtiſche
kizzen aus bem gefellfchaftlichen Leben
Row VYorks (neue Ausg. 1865), »Prue
and I« (1856), bie Novelle » ps«
1861) und die Biographie W. C. Bryants
1879) nachfolgten. Seit einer Reihe von
hren iſt &. jebt Redakteur von »Har-
per's Weekly« und befleidet zugleich eine
Krofefſur der engliihen Spradye an ber
Cornell Unigerfity. Gleich feinem Freund
Stuart Mill, ift er auch ein warmer An
walt ber Ftauenfrage, babei aber frei von
dem Radikalismus. Seine Werte er-
ſchienen gefammelt 1856 in 5 Bänben.
— * ya Fr 2 &
t, geb. t. zu Lü⸗
ed, ſtudierte r Bonn, en unb
Berlin Philologie, bereifte 1837 Griechen:
land und Stalıen, habilitierte fich 1843
an ber Berliner Univerfität und wurbe
1844 außerorbentliher Proſeſſor an ber:
elben jowie Erzieher des jetzigen deutſchen
Kronprinzen, den er 1849 auch nach Bonn
a er 57 — er — ae nad)
ingen als Profeſſor der ologie,
tehrte aber 1865 an die Univerfität zu
verlin zurüd. C. ift ſeit 1853 Mitglied
ber lien Alabemie ber Wiſſenſchaf⸗
ten und feit 1871 beftändiger Seftetär ber
— — iſchen Klaſſe, ſeit 1870
des Antiquariums am kö⸗
(1851-02, 2 Wie)
und bie »@riechiiche Gefchichtee (5. u
157
1878, 3 Bde.), welche, ein würbiges Sei-
tenftüd zu Mommſens »Römiſcher Ges
hichtee, wie diefe bieBerbältniffe und That⸗
hen von modernen Geſichtspunkten aufs
aßt unb mit befonderer Liebe die Fulturges
fhichtlihen Momente bebanbelt. Kleinere
Schriften, zum Teil Früchte feiner wieder⸗
holten Meilen nach Griechenland, find:
»Narose (1846); >Olympia« (1852),
‚worin er bie erſte Anregung zu ben 1
vom Deutihen Reich unternommenen
erfolgreichen Nachgrabungen in Olym:
pia gab; »Die Jonier vor ber ionifchen
Wanderung« (1855); »Ephejos« (1874);
»Altertum und Gegenwart. Gefammelte
Neben und Borträgee (2. Aufl. 1877);
»Die Plaſtik der Hellenen an Quellen
und Brunnen« (1876) u. a. Mit Abs
ler, Hirfchfeld und Treu gab er heraus:
»Die Ausgrabungen zu Olympia« (1877
bis 1880, 4 Teile).
Cuvillier⸗Fleury (pr. tüwiljeh-Möri),
Alfred Auguſte, franz. Schriftſteller,
eb. 1802, machte feine Stubien am Eollöge
ouis le Grand, war mehrere Jahre lan
Sefretär des ehemaligen Königs von Hol-
land, Yubwig Bonaparte, dann Erzieher
des jungen Herzog von Aumale und trat
1834 in bie Redaktion des »Journal des
Debats«e, in weldem er die Sache ber
Aulidynaftie bis zu deren Ende verfocht.
Auch unter bem — er zu
den Hauptredalteuren bed Blattes. Seit
1866 ift er Mitglieb der franzöfifchen Afa-
bemie. Eine große Anzahl feiner kriti⸗
ſchen Abhandlungen erichien gefammelt
unter den Titeln: »Portraits politiques
et, rövolutionnaires« (1851, 2 Bde.);
»fitudes historiques et litt6raires«
(1854, 2 Bbe.); »Voyages et voya-
geurs« Ya) »Nouvelles &tudes«
(1855); »Dernieres &tudes historiques
et litteraires« (1859, 2 Bbe.); »Histo-
riens, poetes et romanciers« (1863, 2
Bbe); »Eitudes et portraits« (1865—
1868, 2 Bbe.); »Posthumes et reve-
nants« (1878).
Czajkowsti (pr. tige), Mihael(Sa:
Ehe aſcha), poln. Romandichter, geb.
1 zu Hilczyniec in ber Ufraine, be
fuchte die Univerfität zu Warſchau, machte
den Treiheitäfrieg von 1831 in ber füh-
158
nen Reiterſchar feine® Schwagers Ro⸗
zycki mit und begab fich nach dem Fall von
Warſchau nad Paris. Als er hier eines
Tags dem Herausgeber Aler. Selowicki,
der jelöft ein namhafter Schriftfteller war,
fein Erſtlingswerk, bie »Koſakenerzählun⸗
a ee
843), überreichte, kamen biefem zwar bie
rieligen Schriftzlüge wie Quaſten an ben
Kofafenpeitichen vor; bocherfannte er bald,
daß dieſe Erzählungen einen tlichtigen
Kern von origineller Auffaflung und pla-
ftifhen Schilderungen ufrainifher Zu⸗
fände enthielten. Es folgten jet bald bie
eiftvollen Erzählungen: »Wernyhora«
01838), welche alsbald in alleeuropäifchen
Sprachen überjeßt wurbe (deutſch er
»Kirdzali« (1839, deutſch 1843), welche
in Rumänien fpielt; ein ſchwächerer Sit-
tenroman: »Anna« (1840);danıı >Stefan
Czarmniecki« (1840); »Zwedy« (1840);
»Ukrainski« (1841); »Hetman Ukrai-
ny« (1841; deutihvon Jordan, 1843) u.a.
Alle dieſe Erzählungen erregten allge
meines Aufieben und ſicherten bem Ber:
fafler einen hervorragenden Plab auf dem
polnifhen Parnaß. Plötzlich aber wen»
dete er ſich von biefer fruchtbaren Thätig-
feit ber minber erfolgreichen militärifcy:
politifhen zu. Als sh bed Fürften
Adam Czartoryski nach Konftantinopel ge-
ſendet, wußte er dort eine ſo einflußreiche
Stellung zu erlangen und 1849 den un⸗
—— Emigranten ſolche Dienſte zu
eiſten, daß die öſterreichiſche und ruſſiſche
Daae.
Regierung ſeine Ausweiſung forderten.
Um dieſer zu entgehen, trat er 1851 zum
Slam über, nahm ben Namen Moham⸗
med Sadyk an und wurbe zum Ober:
ften einer aus Slawen formierten Reiter:
[har (der »ottomanifchen Koſaken«) und
jpüter zum Paſcha ernannt. Den in»Wer-
nyhora« ausgeſprochenen Anfichten ge-
mäßermwartete er die Wieberberfiellung Po⸗
lens von ber Mitwirfung ber Türkei; als
jedoch der And in dem er ſich bei ber
Belagerung von Siliſtria und dann als
Militärgouverneur in Bulareft auszeich⸗
nete, biefe Erwartung täuichte, und als
ber Verfall des türfilhen Reichs immer
größere Fortſchritte machte, verließ er 1872
n türfifchen Dienft, leitete bem Zaren
die Hulbigung, trat zur ruffiihen Kirche
über, verfuchte feinen Schritt in offenen
Sendichreiben durch panflamiftiihe Mo⸗
tive zu begründen und lebt feither in Wilna,
nadh einer anbern Angabe in Kiew. Seit
dem Eintritt in türkifche Dienfte und noch
mehr feit feiner Ausföhnung mit Ruß
land bat der .einft jo populäre Schrift:
fteller die Teilnahme feines Volks gänz⸗
lich verſcherzt. C. war mit Luife Snia⸗
decka, Tochter des befannten Wilnaer
UniverfitätSprofeflors, welche Julius Slo⸗
wacht als kaum ben Knabenjahren ent⸗
wachſenem Jüngling fo beftige Liebe ein⸗
flößte, vermählt. Aus ſpäterer Zeit er⸗
ſchien von ihm noch: »Bulgaria« (1874).
Eine neue Ausgabe feiner Erzählungen
(1862—74) umfaßt 10 Bände.
D.
Dane, Ludvig, norweg. Hiſtoriker,
geb. 7. Dez. 1834 zu Aremark bei Frede⸗
Profeffor der Gedichte und 1879 bei
der Univerfitätäfeier in Fre
ei
rikshald, wo fein Vater Pfarrer war, ftus | Ehrendoktor ernannt. Auch hat er fi
dierte von 1852 an in Ehriftiania Philo⸗
ber Stiftung des Norwenifchen Geſchichts⸗
logie und verbrachte das Jahr 1861 mit | vereins (»Norske historiske Forening«)
archivalifchen Stubien in Kopenhagen,
worauf er 1863 Dozent der Geſchichte an
ber Untverfität feiner Heimat wurde. 1866
1869 Tebhaft beteiligt und wurbe ein Mit⸗
direktor der Beitfchrift biefeö Bereins, welche
feine wertoolfften Abhandlungen enthält.
bis 1867 hielt er fi) von neuem in open: | Unter feinen größern hiſtoriſchen Arbeiten
bagen und Stodholm zu hiſtoriſchen For:
ihungen auf. 1869 wurde er zum Ober: | S
bibliothefar der Univerfität, 1876 zum
tagen beſonders hervor: » Throndhjema
tifts geistlige Historie efter Reforma-
tionen« (13); »Norgenes Helgener«
Daguct — Dahlgren,
»Norwegens
esagne« (2 Norwegiſche Dorffagen«,
18%0— 72, 2Bde.); »Det gamle Chri-
stiania«e (1871); »Breve fra Danske
og Norske« (1876); »Historiske Skil-
dringer« (187378, 2 Bde); »Kong
Christian I. norske Historie« (1879);
»Normänds Üdvandringer til Holland
og England« (»Die Auswanderung ber
Norweger nad Holland und Englanbe,
1880). Auch bat er mit Sigw. Peterfen
ein umfaflenbes »Lärebog af Verdens-
historie« (186465, 8 Bde.) herausge⸗
n, das fi, wie alle feine hiftorifchen
riften, buch Tiefe, umfaſſende Gelehr-
famfeit, vorzliglid aber durch Unpartei-
lichkeit und anziehende Form auszeichnet.
Dagnet (ipr. dagd), Alerander,
ſchweizer. Hiftorifer, geb. 12. März 1816
Beeiburg, war jeit 1837 Lehrer in
iburg, Lauſanne zc. und wurde 1857
zum Profeſſor an der Afabemie zu Neu:
chatel ernannt. Sein auptnert ift bie
»Histoire de la confed6ration suisge«
(7. Aufl. 1879). Bon feinen übrigen
Schriften nennen wir: »Etudes sur
V’histoire litt&raire de la Suisse avant
le X. siecle« (1847); »Abrégé de l’hi-
stoire de la confederation suisse«
(3. Aufl. 1871); »Manuel de p6&dagogie
on d’education« (2. Aufl. 1873).
Dahl, 1) Wladimir, ruſſ. Schrift:
ler, f. Sugansti.
2) Konrad, norweg. Dichter, geb. 24.
Juni 1843 aufdem Hofe Varmbo im Stifte
Drontheim, fudierte Theologie in Chris
Riania und kam nach fünfjähriger Thä⸗
tigleit als Katechet in Hammerfeft 1873
ald Gefängnisprediger nach Bergen, in
welcher Stellung er noch wirft. Außer
zablreihen da und bort in Zeitjchriften
zerſtreuten Feuilletons hat er eine Reihe
un und Novellen geichrieben,
weiche das Leben an ber normwegifchen und
lappiſchen Küfte mit dem ganzen Ernſte,
der dieſes kennzeichnet, ſchildern und na=
mentlich eine verftändnisinnige Naturan-
ſchauung mie nroße Gemütstiefe kundge⸗
ben: »Löwen« (2Der Löwe«, 1874), eine
Erzählung von nn ea
»Finneguttene (»Der junge Finne«,
1874); »Edda Manko. (187 ) und
—* 1879); »Norske
159
»Jshavsskipperen«e (»Der Eismeerfah⸗
tere, 1878).
Dablgren, Fredrik Auguſt, ſchweb.
Dichter und Ritterarhiftorifer, geb. 20. Au
1816 im KirchfpielNordmarf (Wermland
als Sohn des Taberger Srubeninfpeftors,
erhielt feine wiflenfchaftliche Bildung in
Karlſtad und Upſala und trat 1840, nach⸗
dem er ſich mit einer Abhandlung: »Über
die griechifchen Romane«, vergeblich um
eine Dozentur in der allgemeinen Littera⸗
turgefchichte beworben hatte, inden Staats⸗
—— — auf lien
niglichen Reichsarchiv, dann im geiftlichen
Departement, wo er 1871 bis zum Erpe⸗
bitiongfefretär vorgerüdt war, worauf er
1874 Kanzleibireftor des Geſundheits⸗
und Armenamts wurbe. 1841 erbielt er
ben zweiten Preis der fchivebifchen Akade⸗
mie hir eine Dichtung: in
kas«, 1866 ben Preid Karls . für
litterarifche Verdienfte, endlich von ber
föniglihen Alabemie der Wiſſenſchaften
ben litterarifchen Preis für ausgezeich⸗
nete Überfegung. Schon 1854 als Ama:
nuenfis der fchivedifchen Akademie ange
ftellt, wurbe er 1871 Mitglied der »Adht-
zehne. Die Föniglihe Mufifafabemie
wählte ihn 1877 zu ihrem Borfißenden.
Bereitd auf der Univerfität hatte D. vor⸗
nehmlich Afthetifche u. fprachliche Stubien
etrieben und Gedichte in der Volksſprache
eines Heimatsdorfs gefchrieben, die ano⸗
uym in den wermländiſchen Zeitungen
erichienen und großes Auffehen machten.
Mehrere diefer Lieder (gefamnıelt heraus:
gegeben 1875 und 1876) find fo ing Volt
gedrungen, baß fie für Volkslieder gelten.
Aus den Volfsleben feiner Heimat ichöpfte
er auch den ale dramatischen Dichtun⸗
en, wie »Vermländingarne« (4. Aufl.
879), das mehr ala 100mal gegeben
wurde. Bon feinen Originalarbeiten wur:
ben außerdem ui: »Ett äfventyr
p& Hegeborg« (2Ein Abenteuer aufHege:
borg«, 1854) und »Kaffeförbudet« (» Das
Kaffeeverbot«,, 1855). D. bat jedoch weit
thätiger als Überfeßer für die ſchwediſche
Bühne gearbeitet. So brachte er Bearbei:
tungen von »Romeo unb Julie« (1845),
»Machethe (1858), ben »Sommernadts-
traume (1860) und den »Jrrungen«
160
1861); ferner Heiberg? »Elfjungfrun«,
we »Lifvet A (2. Aufl.
1880), Zeffings »Nathan den vise<, Mo:
—— mot stolthed« (»Douna
Dianae) % da3 ſchwediſche Theater | bewährt,
und bie Geſchichte des Dramas machte er
fih außerdem verbient burdy feine >An-
teckningar om Stockholms theatrar«
(1866), eine ſchwediſche Theatergefchichte
nebft Verzeichnis aller ſchwediſchen Schau:
ipiele, die auf den Theatern ms |C
von 1737—1863 gegeben find. Bih-| fi
rend feiner Dienftleiitung am Reichsarchiv
bat er eine Reihe von Quellenſchriften
erauögnegeben, fo: >Skandinaviska sam-
dets ingar« (Bd. 30—40, 1849
bis 1860; neue folge, Bd. 1—5, 1861 —
1866) ;, Chemnit’ — — bes chwedi⸗
Er in ri len Berl rten ige:
> ans Erik XIV. krö-
m — Ah, sei ornsvenak legen-
darium« 74) und »Skrifter till
läsning for klosterfolk« ——
bie drei letzten Werle in den »Samm: 3
lungen der Geſellſchaft für ſchwediſche
Urfunden«, deren Sefretär er feit 1
if. Endlich hat er auch als Sprachforſcher
eine bedeutende Thatigkeit entwidelt und
bies namentlich durch das trefiliche »Ord-
lista öfver svenska spräket« (»Wör:
terve er ber ſchwediſchen Sprachee,
4. Aufl 1881) befundet. Seit 1854 rebi»
niert er bie jährlich erfcheinenden »Hand-
lingar af svenska Academien« (»Ab-:
en ber ſchwediſchen Alabemiee).
En — und ——
I arten u Hamburg, &
berüßmten Rünftlerpaars —*
* Konſtanze D. (am En, bayrifchen
Hoftheater zu Münden), chte Gym⸗
naſium und Univerſität in München und
ſetzte feine Studien, die neben ber Phi
fopbie und ber Gðeſchichte bauptfächlich auf
bie Jurisprudenz gerichtet waren, in Berlin
fort. 1857 Babilitierte er fi) als Privat:
Dozent bed Mechts in Münden, wurbe
1862 zum auferorbentlichen tofeffor er⸗
nannt und das Jahr darauf als Ordina⸗
rius des deutſchen Rechts, bes Völkerrechto
und der Rechtophiloſophie nah Würzburg,
1872 in berjelben Eigenfchaft nach Königs⸗
berg berufen, wo er gegenwartig nochwirft.
Dahn — Dall.
mitmachte und
bei Sedan (im 3. er be teilnahm.
.. feinen —— — Leiſtungen
ber Sermanen⸗
e Ver⸗
nunft
—— — —
t« ; »Urge anis
(en und romanifchen Bi VBölfer« (1878 ff. n.).
(8 Dichter hat D. in allen Sattungen (mit
Ausnahme der reinen Lyrik, welche zu ſehr
an rhetoriſchem Pathos leidet, oden ber
Berfafler gerabe bier ein wahres Full a
— ey ausftreut: »Gedichte«, 1857,
ite Sammlung 1873, während bas
Iren
ihem Grab gelingt: » a⸗
ie 875, unb »Balladen und Fieber«,
1878) Großes und Bleibendes geleiflet,
bad Größte aberim Roman. Sein»Kampf
um Rome (1876, 4 Bde.) if eine burch
Sprade, Kompofition, Empfinbungsgabe
und Charakterzgeihnung hervorragende
Leitung, eine Berde u unfrer fLitteratur.
Ihm folgten neuerlich: >R& r⸗
— drei —— (1878); »Odhins
— een Gattun
und Tan
»Die
diſche —*
9
ind Götter 74;
—** Saga. Eine nors
* (1874); »Die Ama⸗
lungen« (1876). Die Drumen(s arte
NRüdeger von Bechelaren«, » König Rode⸗
riche, »Deutiche Treuee, 1875, »Sühne«,
1879, und das Luftfpiel »Die Staatslunft
ber Srauens, 1877) Reben nicht gan Lat
der Höhe ber Dahnſchen Leillungefähig-
feitz fie find in ber Form etwas ungefüge
und a bier und ba mangelnde Feile.
Garoline Healey, ae
cite für Frauenrechte wirkende
Schriftftellerin, lebt in Bolton; verfaßte
Dalling and Bulwer — Dall’ Ongaro.
»Essays and sketches«; »Woman’s
right to labor« (1861); »Historical
pictures retouched«; »Latty Gray’s
Journey « (1869); »The college, market
and court« (ihr ber Seauenfrage gewid⸗
meies ——— 1867) und »The ro-
maneo of the association«.
Dalling aus Buliwer (pr. dalling änd⸗),
Lord, früher SicHenryYBulmer,engl.
DiplomatundSchriftfieller, älterer Brider f
bes a Lords Lytton (Edward Bulwer),
—— geftorben in Agypten 23. Mai
; erbte, obwohl ein jüngerer un
der Familie, von feiner Großmut
in Cam⸗
bebeuternbed Rubierte I
bridge, verließ aber bie Univerfität ohne
einen Grob und trat ala Yähnrich in die
arde. Doch auch die Armee konnte
keinen beweglichen Geift nicht fefleln, er
trat aus und reifte. Sein Bud) »An au-
tumn in Greece« (1824) machte einen
günftigen Eindrud und eröffnete ihm bie
biplomatifche Laufbahn, in welcher er au
Fa Auszeichnun Par ' —
ni arg zuerft in Ber Bi
— = ien, im und bei
wilden hen Königreichs Legationds
— ment A— er nn. el und
je,
* er and: = — —
wurde er — on —— l, dann n
Paris verſ beiden Orten fiel ſeine
damalige ——8 in ſehr bewegte Zeiten,
und er wurde von nun an eine Haup
Rüge von Palmerſtons Politik. In die e
Zeit exihienen feine lehrreichen Werke:
»France; social, literary, er, *
(1833) unb »The monarchy of
middle classes« (1334). Er wurbe Ir
Zreund von George Sanb, deren »Mau-
prat<e unter en Einfluß geichrieben
ik. Darauf wurbe er 0 1848 mg in Ma:
brib, von wo er ri ens
ner wirflichen upteten Der
er en Siberaien burch ben %
arvaez t wur
bei —— em Anl e8 zw an ihm und
n Sotomayor beinabe zum
fam. griftber legteengliiche Staate- | N
mann, der noch an ben Zweikampf u
Ordnung von Ehrenhänbeln gedacht
Rah Waſhington als Sefandter ae
Sqheiftſt: Nerlexilon
161
(1849), ſchloß er bort ben für England
wichtigen und vielleicht für beibe Teile
günftigen Vertrag, ber unter ber Vezeich⸗
mung »GlaytonsBulwer-Bertrage ben Ruf
feined Namens bedeutend erhöhte Er
wurde bann Geſandter in Florenz und war
von 1857 an Na jelger des berühmten
Stratford be Redcliffe in Konftantinopel,
bis er 1866 wegen Kränklichkeit feinen Ab⸗
Kae m. Er . 0 iR ji ice
e in Agypten ift fein wichtiges
Bud »LifeofLord Palmerston«(3.Aufl.
1871, 2 Bde.; 3b. 3, 1874) zu erwähnen.
Dal’ Ongero, Stancesco, it Dich⸗
ter und — „ge 1 808 zu Manjue,
einem kle rt in ber Provinz Treviſo,
——— 10. Jan. 2873 zu Neapel; ftubierte
auf dem Seminar bella Sa⸗
* — —— dann in Padua, nahm
Weihen und hieit nun
or —— humaniſtiſche Studien.
Da man ihm aber das Predigen unter⸗
ſagte, Tieß er ſich nach Jahresfriſt in Trieft
nieber ( ) wo er Privatunterricht er:
teilte unb eine großelitterarifch-patriotifche
1 | Thätigkeit entwidelte, bie er 1847 infolge
einer freifinnigen Rebe, die er bei einem
us Ehren des — Nationaldfonomen
den veranftalteten Bankett hielt, auch
aus Trieft ausgewiefen wurbe. Bon nun
an führte D. bad Leben eines Verbannten.
Wir finden Ihn zuerſt in Siena, dann in
— z, Mailand, Turin, Rom, Venebig.
puißte — Stabt gab er 1848 eine Feine
pop : »Fatti enon parole«,
ng vom 11. Aug.
. om, wo er Mitglied der Konftituie-
Berfammlung warb und als Gas
ribalbis Kommiffar die »erite ———
Legions organifierte. Nach dem Fall Roms
eis | verweilte er ale Flüchtling erſt in ber
Schweiz, dann in Belgien und Paris, bis
ihm das Jahr 1859 die Rückehr nad
ae eröffnete. D. wurde Profeſſor ber
eratur in Florenz; zehn Jahre fpäter
folgte er einem Ruf an bie Univerfität au
‚wo er bis an feinen Tod blieb.
* Ong aros zahlreihe Schriften in
Poeſie ee Profa I nd teils litterarifchen,
teils politiſchen Inhalts, nn — dem⸗
ee er
162
felben edlen, liberalen und patriotifchen
Seife burchbrungen. Wir nennen: »Poe-
sie«e (1840, 2Bde.), denen er feinen erfien
bichterifchen Ruhm verbantt; die Dramen
»I1 Fornaretto«, »I Dalmati« u. »Marco
Cralievic« (1834); »Bianca Capello«,
für bie Riftori gefchrieben und eins feiner
berühmteften Stüde, und »L’ultimo de’
baronie« ; bie Komödien »Fasma« (deutfch
1870) unb »Il tesoro«, ein nicht unglüd-
licher Berjuch ber Biederherftellung zweier
Menanderfcher Stüde; ferner: »Novelle
vecchie e nuovee, Szenen aus bem ita-
lienifhen Leben fort aufgelegt); »Fan-
tasie drammatiche e liriche«, Legenden,
dramatifche Stüde, Hymnen; die berühmt
ten »Stornelli italiani<, eine Art Volkslie⸗
ber, bie jehr populär wurden; »Alghedella
laguna«, Lieber im venezianiſchen Dia⸗
left; »Poesie e scene vernacole« unb
»Storia del diabolo«, eine Dante-Stubie.
Ein Band »Racconti« erſchien 1870, bie
»Sceritti d’arte« nach feinem Tob 1873.
Eine treffliche eye von D. fchrieb
De Gubernatis (1875).
Dane, NRiharb Henry, englif-
amerifan. Dichter und Schriftfieller, geb.
15. Nov. 1787 zu Sambridge in Mafia:
chuſetts, geſt. 2. Febr. 1879 bei Bofton; ſtu⸗
dierte im Harvard College Rechtswiſſen⸗
ſchaft, praktizierte eine Zeitlang als Ab:
vokat, widmete ſich dann aber ausſchließ⸗
lich litterariſcher Beſchäftigung, indem er
anfangs bie »North American Review«,
jpäter beſonders bie (damals von Bryant
geleitete) »New York Review«e mit Ar⸗
tifeln aus feiner Feder verfah. Wieder
holt hielt er auch in Bofton, New Hort
und Philadelphia Vorlefungen über alt
enalifche Kitteratur, Shafefpeare zc., bie
vielen Beifall fanden. Seit 1842 Iebte er
gurüdgegogen meift auf feinem Tleinen
anbgut auf ber Halbinfel Cape Anne bei
Bolton. D. gehört zu den hervorragend:
ſten Mitgliedern ber Altern Dichterfchule | ja
der Union unb oe ſich namentlid
buch großartige Naturfchilberungen wie
durch jene pfychologifche Darftellung der
Charaktere und bes Seelenlebenzaus. Als
feine bebeutendften Dichtungen find zu
m: »The ann of home«; »The
s raven« (1825) unb bejonbers
Dana — Daniel.
»Matthew the Buccaneer« (1877).
Eine Auswahl feiner profaifchen Arbeiten
erihien 1827—33 (2 Bde.), eine Samm⸗
lung feiner Werke 1850 (2 Bde.).— Sein
Sohn Rihard Henry — geb.
1. Aug. 1815 zu Cambridge (Maſſachu⸗
ſetts), ſeit 1840 als angejchener Rechte:
anwalt in Bofton anfäflig, bat ſich eben»
false als Schriftiteller befannt gemacht
und zwar namentlich durch bie Erzählung
»Two years before the mast« (1840),
worin in hochſt ſpannender Weiſe das
Seeleben geichildert if. Außerdem bat
er wertvolle Bücher und Abbandlungen
über See: und Handelsrecht, über Sit-
ten und Gebräude im See: und Kauf:
manndleben und ein intereffantes Reife
tagebudh: »To Cuba and back« (1859),
veröffentlicht.
— — — * ſerb.
pra ‚geb. zu as in
Angus, war 1826-65 Profeſſor in Bel⸗
grad und iſt ſeitdem Sekretär der ſüdſla⸗
wiſchen Akademie in Agram. Er veröffent⸗
lichte 1847 die Schrift »Der Kampf für
die ſerbiſche — mit reformatoriſcher
Tendenz, ließ dann über ein halbes
— Schriften und Abhandlungen
ber ſerbiſche und kroatiſche Sprachformen,
Syntar und Sprachdenkmäler nachfolgen,
von denen als von beſonderm wiſſenſchaft⸗
lichen Wert zu erwähnen find: »Die Ge⸗
ſchichte ber ferbifchen und Froatifchen
Sprachformen bis Enbe bes 17. Jahr⸗
bunberts« (1874); »Grundlagen ber ſer⸗
biſchen und kroatiſchen Sprade« (1876)
und fein großes u Wörterbuch
bes Altſerbiſchen (1862—63).
Daniel, Hermann Albert, ra⸗
phiſcher Schriftſteller, geb. 18. Nov. 1812
u Köthen, geft. 13.Sept. 1871 in Leipzig;
udierte 1830— 34 zu Halle Theolone
wirkte jpäter als Brofefforam tum
en und verlebte feine letzten Lebens⸗
re im Ruheſtand zu Leipzig. Sein
grobe und bleibendes Verdienſt ift es,
tapbie, die er im Sinn Ritters
behandelte, buch geihmadvolle Darftel-
[ungsweife in feinen verfchiebenen Lehr⸗
bü bie Schulen und die umfafjenbe
Teilnahme ber res Welt erobert zu
haben. Schon 1844 veröffentlichte er ein
Danilewskij — Darwin.
»Lehrbuch ber Geographie für höhere Uns
serrichtsanftaltene (54. Aufl. / ), ge
fellte biefem einen »feitfaden« für nie
bere Anflalten bei (136. Aufl, 1881) und
bie Summe feiner Kenntniſſe in dem
> uch ber apbie« (1859—63,
3 Teile; 5. Aufl.
demauchein Aus ee —
vo uch ein e
Bet e findin mehrere header, ogar ins
—— u. Neugriechi
ben. Bol.»
fi, Grigorij Petro:
ruſſ. riftſteller,
1829 auf dem Gut
ilowka im Kreis Iſjum des Gouver⸗
nements Charkow, erhielt feine erſte Er⸗
- im <er und zwar haupt⸗
chlich von feiner Mutter, bie leidenſchaft⸗
lich Muſik liebte und bas regſte Intereſſe
für Litteratur beſaß. Dann wurde er in
bie Moskauer »adlige Penfion« abgege:
ben, ſtudierte darauf an ber Petersburger
Univerfität Jura und erhielt nach abjol-
viertem Stubium (1850) eine Anitellung
im Miniiteriumder Bolfdaufllärung. Im
Auftrag des Minifteriums machte er Rei
fen in bie Krim und nach Finnland, arbeis
tete viel in ben Klofterarchiven der Gous
vernements Charkow, Kursk und Boltama,
beſchrieb im Auftrag der Archãographiſchen
Kommiffion ausfühclieh die Gegend, wo
bie Schlacht von Poltawa flatifand, und
echielt 1 zufammen mit ben Schrift-
Rellern Oſtrowski, Botjehin, Piſſemſtij,
Maximow und Michailow vom General
Wmital Großfürften Konftantin den Auf-
trag, eine Befchreibung ber Ufer des Aſow⸗
hen Meers und bed Don abzufalien.
1857 nahm er feinen Abſchied und zog fid)
auf feine Beligung im Gouvernement
ww zurüd, wo er zwölf Jahre blieb;
jeit 1869 lebt er wieder in St. Peteräburg
wab zwar als Hilforedakteur eines offiziel-
len Regierungsblatts. Die erſten jchrift-
—— Verſuche von D. datieren aus
Jahr 1847. Erſt ſpäter erwarb er
ſich jedoch einen Ruf durch ſeine vor⸗
trefffichen belletriſtiſchen Werke, welche
darch ein gewiſſes ethnographiſches Ele⸗
ment einen beſondern Charakter erhiel⸗
ven. Neuerdings hat ſich D. ganz dem
hiſtoriſchen Roman gewidmet. Seine be⸗
F
168
deutendſten Werke ſind; »Die Freiheit.
wei Romane aus dem Leben der Flücht⸗
inge« (1864); »Das ufrainifche Alter:
tum. terialien zur Gefchichte der Kits
teratur und Kultur ber Ukraine« (1866,
von ber Alabemie der Wiffenfchaft ntit der
Uwarowſchen Prämie gefrönt); »Die
neunte Welle⸗ (großer Roman, 18793}
‚Minowitf echt riſcher Roman, 1879);
Heinere Erzählungen: »Großmütterchens
Paradied« (1874), »Das Dorf Sforofg:
panowka«, »PBotenilin an ber Donaue .
(1878) x. Einiges von D. ift auch in
deutſcher Sprache erfchienen, 3. B. »Die
Pioniere des Staats« (1874).
Dannenberg, Georg, |. Raimund, Bolo.
Dautier (ipr. dangtjeh), Henri Al⸗
phonfe, franz. Hiftorifer, go: 1810 zu
Noyon, widmete ſich dem Lehrfach und
wurde von der Regierung wiederholt zu
wiſſenſchaftlichen Unterfudungen nad)
Italien, nach Belgien, Deutfchland, Eng:
land x. entjendet. Bon feinen Werken
nennen wir: »Histoire du moyen-äge«
— »Etudes sur les Benedictins«
1864, 2 Bde.); »Les monasteres ben6-
dietins d’Italie« (1866, 23be.); »L’Ita-
lie, ötudes historiques« (1874, 2 Bde.)
und »Les femmes dans la societ& chr&-
tienne (1878, 2 Bde.). Die drei letztge⸗
nannten Werke wurden von ber Akademie
mit Preifen gefrönt.
Darby, John, f. Garretfon.
Darwin, Charles Robert, engl.
Naturforiher und Schriftfteller, Begrün⸗
der der ſogen. Entwidelungslehre, geb.
12. Febr. 1809 zu Shrewsburhy, feit langem
bei Farnborough in Kent a Sein
Großvater, deſſen Richtung er folgte, war
ber feiner Zeit berühmte Arzt Erasmus
D., der auch als Dichter und Menſchen⸗
freund befannt ift, und deſſen Werfe: » The
botanie garden«, »The temple of na-
ture«, »Zoonomia« und »The origi
of society« eined großen Rufs Seller
Auch Darwins Vater war Arzt, feine
Mutter eine Tochter von Joſiah Wedg⸗
wood, bem fünftlerifch gebildeten Begrün⸗
ber ber neuern englifchen Borzellanfabri>
fation. So unter geiftig höchſt günſtigen
Einflüflen heranwachſend, bezog er 1825
die Univerfität Edinburg, von wo er nach
11*
164 Doient — Daſh.
———— —— Dort erwarb er|(1862); »Movements and habits of
affalaureus, 1837 | climbing plants« (1865); >Variation
ve — ers der Küntfte. Aber fon | of animals and plants under domesti-
vr =) batte er ng a eine * cation« (1867); »The descent of man«
ſ Reiſe begeben. Vom (1871, mit fügen 1874),
brüöger Ir — englifdden | worin "ber ya zum —— —
Rriensfihitt Benıke old Raturforfcher an | Pie über —— — Berl
8 agle atur r an⸗Vie em wa
gefellt. L. Dienste obne Gehalt und teils | ren unb —— —
* auf eigne Koſten unter der Bedin⸗
—— daß er alle zu machenden zoologi⸗
chen, botaniſchen und geologiſchen Samm⸗
lungen zur eignen gung behalte.
vor ber Abreiſe vermählte er ſich mit
feiner Bafe Emma Webgwood, aus wel-
her Che zahlreiche Kinder entfptoffen find,
unter andern ein Sohn, welcher die In
Hungen de3 Vaters fortfept. einabe
ahre (Dezember 1831 bis Dftober —
dauerte die wiſſenſchaftliche Weltumſege⸗
lung, über deren Reſultate er in dem
a ournal of researches into thenatural
and geology ofthecountries, vi-
en ug oe voyageofthe Beagle«
berichtete. Dies Werk erſchien zuerit 1839
als 3. Band von Kapitän Fitz⸗ Boys Be:
richt, 1845 felbftändig und ert. Aus
Fa — von botaniſchen und zoologi⸗
chen ee ag ‚ weldye aus feiner Fe⸗
— een zweier Jahrzehnte erichienen,
heben wir nuͤr bie neuerdings wieber er»
ſchienene über Korallenriffe hervor: »The
structure and ution of coral
— — Per .1874). re
madend wurde fein »Origin of
by means of natural selection« (1859), 859),
welches Wert in bie Sprachen elle Kuls
turvöller überfegt wurde und eine um-
fangreiche Litteratur las bat.
Hier wirb un prung aller lebenden und
ausgeftorbenen Tiere 9 Pflanzen durch
—— ans en
Urformen behauptet un hrſchein⸗
lichkeit einer einzigen Urform dargelegt,
während zugleich der Untergang von Mit:
telformen durch ben Kampf ums Dafein
und bas Überleben ber geeignetften begrün-
det wird. Kür und wider ward viel geftrit-
— D. aber ſetzte ſeine In quogen in
elben Richtung fort, veroͤffenilichte ſechs
een bes Hauptwerfd und fchrieb
ferner: »The fertilization of orchids«
wohner. es folgten: he expression
of emotions in man and animals«
(1872); »Insectivorous plants« *
»Cross and self- en
vegetable
rents forms 0
iſchen
pour le märite und iR. ied ber fran⸗
dſi — Akademie ber — und
r öfterreichifchen Bu Die Univers
fitäten Leiden und Cambridge haben ”
zum Ehrenboftor ml
melten Werke erfchienen in beuticher
feßung von am (1875-78, 12 Be.)
Delent George Webbe, engl.
Sole eboren um 1848, feht im
London. Er
— —5 — zu
Rechtsanwalt, trat als
»Times« ein, wurbe von ber ee —
in die Prüfungstommiffion für
eramina berufen und bat fich viel mit nor⸗
diſchem, au Schriftentum bes
ſchäftigt. Dahin nehören: »The prose of
es | the younger dda« (1842); »Theophi-
las Eutychianus« (1845); »The Nor-
semen in Iceland« (i SR tms
tales from the Norse« (1859); » Tales
from the fjeld« (1873); »The of
burnt Nial«; — ckings of the Baltic«
(1875) fowie f iell philologiſche Arbeis
ten, bie bier zu übergeben en? und »Jest
and Earnest; essays and reviews«
(1873, 2 Bbe.): Auch Romane hat mn
von ihm: »Annals of an ev
(i 1871); »Three to one« (1872) un
a lifee (1874).
Daſh Live. dais), Gräfin von (eigent-
ih Gabrielle Anna Eifterne be Cour⸗
tiras, Bicomteffe be St. Mar 8), franz.
Romanfchriftftellerin, geb. 2. Aug. 1804
zu Poitiers, geft. 11. Sept. 1872; Kumie
Daſtich
er einer angefchenen abligen Familie,
ehr früh und widmete
al ihred Vermögen?
roduktion. Sie
S eines Jahrs
F ee re Stoffe find
fat ausſchließlich der vornehmen oder
doch vornehm täuenben Welt entnommen
unb beſonders beren Verirrungen mit
einer nichts weniger als weiblichen, aber
> — ungragiöfen Offenh bloßge⸗
legt. Man nur bie Titel einzelner | »
diefer auch fr he überfegten Ro⸗
wie: x — — de
Mad. Dubarry« > amours
de Bussy-Rabutin« (1850), »Lapomme
d’Eve« (1853), »Les galanteries de la
cour de XV« (1861), »La mar-
quise sanglante« (1864). »Comment
tombentlesfemmes«(186 ,»Lesaven-
tures d’une jeune 0) x. „du
nennen, um — zu laſſen, wes
Dehid Zofepd,tichedh. Philoſoph und
ofe ophu
Säriftfieller, g * 3 834 zu Tfhte
in Böhmen, gr a. März 1870
rofeſſor ber EU) Iofophie an ber Uni⸗
—** Prag; ſtudierte in Prag u
— (unter Imbeiß). Bi Ye oſo on)
äehife: F Grund ber raftl
agen ra
fen P ofopbie im Sinn ber —
nen Ethil⸗ —— Be ||
. 1865 unb 1
—
aner.
5*
wiſſen
die — gehleel Artikel x
ts verſah.
a 1)Crnepe, A
ae eb. 31
mes, kam 185 nad) Paris, erhielt bier
eine Stelle im Kabinett bed Her —
Morny, wurde fpäter Kabinettschef bes
Sroßreferendars im Senat und beteiligte
ſich 3 mit politifchen und befletrifti-
ſchen Artikeln an vielen genvon Pa: | Fri
Provinz. — 78 war er
bes »Jourmal officiel« und einer
— —7
rtigen azes, mit we er
orleaniftifchen Partei anſchloß. Außer
einer großen — — von Romanen, wie:
»Theröse« (1859), »Les duperies de
—
— Daudet.
165
l’amour« (1 ed ‚»LaV&nus deGordes«
* »Zarah Marsy«e (1878) u. a.,
chrieb er: »Diplomatesethommes d’etat
contemporains: le car nsalvi
1800--24« (1866); »La vörit& surl’essai
de restauration a ue« ———
»Le ministöre de M. d
(1875); »La terreur blancher (1976) 1):
»Le procès des ministres«
»Histoire des conspirations royalistes
du Midi sous la R&volution« (1881) u. a.
2) Alpbonfe, franz. Schriftiteller,
Bruder bes vorigen, geb. 13. Mai 1840
u Nimes ala Sk ned = en
roya gefinnten Fabrikanten,
erte, noch ſehr jung, als Klaſſenauf⸗
ſeher (Maitre d’etudes) am College zu
Sarlande und fiebelte, als ibn unüber-
h e Streie in diefer Stellung unmög⸗
acht hatten, 1857 nach Paris über,
en ier fein Süd als Schriftfieller zu
verſuchen. Er war nicht mehr völli ae
ling, denn er batte bereits feine Fede
übt in Schilderungen aus der Prob z
(fo in ben »Lettres de mon moulin«
und in »Le petit Chose, histoire d’un
enfant). ie lächelte ihm nun fofort
das Glüd. Awar eine erften Iyrifchen
Veröffentlihungen: »Les amoureuses«
1 en a un —
en geringen ge⸗
ang & ihm 1881, als Sefretär in ben
Dienft bes Herzo ‚von Morny zu treten,
n|ber das Talent des jungen Dichters er⸗
fannte unb ihm bie Mittel zu Studien»
reifen nach Italien und bem Orient bot.
Die zunächſt erfcheinenben Werke, wie ber
Roman »Le chaperon rouge« (186 *8
von | die Dramen: »Le dernier idole« (1862)
unb »L’@illet blanc« (1865) und bie
Novelle »Lettres à un — (1872)
— die auf dem Hintergrund a
8 fi — wie 3
»Robert Helmond« (1 Kr; bem
komiſch⸗ſatiriſchen Roman Ve Aaven-
tures prodigieuses de Tartarin de Ta-
rascon«, einer Perfiflage bed Franctireur-
wejens, unbben»Contes dulundi«(1872),
machten ben Namen Daubet3 immer be=
kannter; bis er mit bem Erfcheinen bes
166
Senfationdromans >Fromont jeune et
Risler aine« (1876), ber über 40 Auf:
lagen erlebte und von ber Akademie ge
frönt wurbe, mit einem Mal in die Reibe
der gelefenften und — Schrift⸗
ſteller trat. Der bald barauf folgende Ro⸗
man »Jack« vermochte ben Ruhm bes
Schriftſtellers nur zu befeltigen während
die [pätern Atomane: »Le Nabab« (1877)
und »Les rois en exil« a) beide reich
an beigenden Anzüglichleiten auf hervor:
ragende Berfönlichfeiten ber Gegenwart
und jüngiten Vergangenheit, einen Abfall
bezeichnen, obwohl es ihnen an äußerm Er-
folg nicht fehlte. Die düſtern Gegenftänbe,
welche D. zum Stoff feiner Romane wählt,
bie fittlichen Konflikte und fozialen Fragen
(Kokottenwirtichaft, Ehebruch, Perfidie,
Arbeitermifere 2c.), jcheinen zwar in ber
peffimiftiihen Behandlung, die er ihnen
obendrein angebeihen läßt, jeber Poefie
abHold zu fein und zu widerftehen; gleich
wohl kann man nicht leugnen, daß ber
— oft graäßliche und vor keiner
ubität zurüdicheuende Realismus bes
Autors ben Lefer oft bis zur Grenze ber
Konzellion an biefe Art von Schriftftellerei
inzureißen vermag, fo mächtig ift ber
auber, ben Daubet3 Feder augübt. Bon
einen Theaterftüden tft »L’Arlesienne«
(mit Muſik von ©. Bizet) au erwähnen.
Daumas (ipr. domah), Melchior So:
fepb Eugene, franz Militär und
Schriftiteller, geb. 4. Sept.1803, geftorben
im Mai 1871 3u Camblanes bei Borbeaur;
machte feit 1835 bie Feldzüge in Algerien
mit und trat 1850 als Direktor ber Agent
ſchen — ins Kriegsminiſte⸗
rinm. 1853 wurde er um Divifionsgene:
tal und Staatsrat, 1857 zum Senator
ernannt. Bon feinen zahlreichen und
tüchtigen Werfen über Algerien, Kabylien
und die Sahara nennen wir: »Le Sa-
hara algörien« (1845); »Le grand
desert, ou itinsraire d'une caravane
du Sahara au pays des Nögres« (3.
Aufl. 1861); »Maurs et coutumes de
l’Algerie« (4. Aufl. 1864); »Les che-
vaux de Sahara« (7. Aufl. 1874; beutfch,
2. Aufl. — »La Kabylie« (1857);
»La vie arabe et la soci6t& musul-
mana- (1869) .
Daumas —
Daumer.
und Ph
Neben geſt.
dem Verkehr mit Altersgenoſſen entzogen,
enoß ra ® ae einer Betr.
abt ben nterricht Hegel8 in ber Philoſo⸗
Iunge (1326), »Urgefchichte des Menſchen⸗
eiftes« (1827), Andeutun en reg s
* ſpekulativer Philoſophen⸗ (1831),
»Philoſophie, Religion und Altertum«
(1833), >3üge einer neuen oe
und Religiondgeichichte« (1835), >Der
uer= und Molochbienft der alten pe:
räere (1842), »Die Ge — 8
chriſtlichen Altertums« (1 »Die Re⸗
ligion des neuen Weltalters« (1850) u. a.
eigten einen immer a en⸗
* zum poſitiven Chriſtentum, cken
einen fteigenden Einfluß bes perſiſchen
Dichters Hafis, ben er gründlich kannte.
1 4 — — 7— Das
phantaſtiſche Element, we ich in reich⸗
lichem Maß von jeher ſeiner Philoſophie
beigemiſcht hatte, fand entſprechende und
verwandtſchaftliche Züge im ———
mus, und als durch zufällige Veranlaſſung
ein tieferes Stubium ber Bibel hinzuges
treten war, fühlte ſich D. mehr und mehr
zu jenem Belenntnis bingegogen unb trat
endlich 1858 in Mainz öffentlih zum
& Fond FE nn * der
uß zu dem ſchon in eraus⸗
abe Marienlegenden: »Glorie der
kei ne von ihm gelegten Ans
ang (vgl. feine Schrift »Meine Konver⸗
— — Davis.
iidun⸗
oeſien
itung
amen Safe befannten
—— Dichters Mohammed Schems
Ar Sammlung perſi⸗
Ir ichte, 1 ; neue Sammlung
Bat de ee nen und fein
ie orientalifcher Ge⸗
bichte (1 bay einem
Beisein 2 — (1 Seiftun
welde durch Kunit und Sauber ber
Eprade und — den glüdtich getrofie-
— bes Vorbilds bleibenden künſt⸗
leriſchen Wert haben und für wirkliche
fungen gelten dürfen. Seine Origi⸗
rodukte: »yrauenbilder und Hulbi-
gungen« (1853), »Marianifche Legenden
unb Gef ichten« (1859) und »Schöne
Se Ein Le — und Novellen. |»
fin efen
aus der letzten — —* ſei⸗
nes Lebens
ihael, vläm. Schrift:
feller, geb. 6 "De. 41808 zu Haarlen
um Limburgifchen, geſt. 4. Febr. 1869 zu
Brujiel; ammte von unbemittelten
Eltern, verjah eine Schreiberftelle,
wurde dann Hilfsſchullehter und erhielt
enblich 1838 einen Boften bei der Societe
generale in Brüjjel, deren Beamter er bis
Hafen ein Enbe blieb. D. gehörte zu den u
nRämp ern fürbievlämifeje Spra
a ich einer derjenigen, welche
ern diefelbe nurin dem innigften
Anſchluß an Deutſchland erblidten. Sein
Befanntefted Werk iſt das » Volkaleesboek«
(1854), bas er ebenfo wie bie »Verhalen
uit de er an (1856)
gemeinfam mit van Duyfe verfaßte an
dad vier Preife davontrug. Aud, al
überfeger ausbem Franzöfif on
ſchen ins iſche war er thätig, wie er
m” Nolet de Brouweres Gedicht
Das große deutſche Vaterlande (1857)
03 dem Blämifihen ins Deutfheübertrug.
Seine Gedichte gab teils er felhft (>Ge-
167
dichten« , 1850), teil® na — Tod
ſein Schwiege ohn De »Ver-
reide a nagelatene ei ten«,
1869)
Davis —— dehwie), 1) Sir Kohn
rancid, Baronet, ‚engl tiftjleller,
fonders durch Arbeiten über China ſehr
ms | befannt und als Autorität auf dieſem Ge:
biet angeſehen, geb. 1795, Iebt in London.
Er betrat früh biplomatifche Laufba
als Attache bei Lord Amherſts
in tichaft u Peling (1816) und 5
mit den dortigen Verhaͤltniſſen ſehr ver⸗
traut, 1834 mit Lord Napier zum Kommiſ⸗
far zur Ordnung der Handels⸗ und andern
Angelegenheiten — — ineſiſchen Re⸗
— ernannt. 1 war er eng:
fandter, ar des chine⸗
H! m Hanbels und Statthalter * ong⸗
kong. Seine Hauptwerke find: de-
scription of China and its inhabitant«s
(1836, 2 Bde.); >Chinese Romance«;
inese moral maximse En
»Sketches of China« (1841, 2 Bbe
»China during the war and since the
peace« (1852, 2 Bde.) und »Chinese
miscellanies« (1865). Die Univerfi-
tät Orford verlieh ihm ben Doktorgrad,
und D. ftiftete dort ein Stipendium für
bas Studium bes Chineſiſchen.
2) Andrew Jadjon, das Haupt ber
amerifanifchen Spiritiften, geb. 11. Aug.
1826 zu Bloomington Örove in New Port,
genoß fo gut wie feine Erziehung und
ward isübpeitig zu mechaniſchen Arbeiten
angehalten it 16 Jahren fam er
unter ben Einfluß eines jomnambulen
— zeigte hier ſehr bald über⸗
raſchende Phänomene der Hellſeherei und
fiebelte bald darauf nach New York über, wo
er 1845 einem Amanuenfis fein A HD
DEU. fpiritiftif > Werk:
principles of nature, her divine ie
vations and a voice to mankind« (1847,
2 Bde.; 30. Aufl. 1869), i in bie Feder bif-
tierte. Das Buch enthält einen bunten und
wirten Miſchmaſch von ontologifchen, kos⸗
mifchen, theologiichen, ar unb
naturaliftifchen deen, läßt aber babei bie
Spuren nicht unbebeutenber eifliger Be:
fäbigung erfennen. Bon ich zahl⸗
reichen Tätern Werfen, die er alle im
168
Zuftand größerer ober geringerer Ver⸗
aung diktierte, ſeien genannt: »The
great eg 6 Bde.);
»The approme ing crisise (2, Pi
1869); »The Penetralia« (5. Aufl.
1866); »Death and the after life; a
stellar-key« (5. Aufl. 1868) x. Die
meiften biefer Werke erfchienen auch in deut⸗
ſchen Überfeßungen (von Need v. Efens
bed unb .. D. war 186064 Re⸗
bafteurdes »Herald of Progress<, grün
bete 1863 in New York ein »Lyceum bes
Fortfchritts für Kındere unb lebt jetzt
u Orange in New Serfey. Bol. Gott⸗
h Hall, Die myſtiſch⸗ ſozialen Gemeinden
der Gegenwart (»Unfre Zeite 1869).
De Amitis (fpr. Aipis), Edmondo,
ital. Belletrift, geb. 21. Oft. 1846 zu One
lia in Ligurien, trat nach zurüdgelegten
ycealftubien in die Militärjchule zu ‘Dos
bena, verließ biefelbe als Leutnant und
nahm 1866 teil an ber Schlacht von Eus
ſtozza. Im nächſten Jahr übernahm er
die Nebaftion ber »Italia militare« zu
nu n dieſer Zeitfchrift veröffent-
ichte er auch zuerit feine Skizzen aus bem
Militärleben (»La vita militare«), von
welchen eine gänzlich umgearbeitete Aufs
lage 1881 er so. Die Befreiung bes
Vaterlands vollendet fehend, trat er aus
ber Armee, um ſich ganz ber Schriftitellerei
u wibmen. Weiz ber Darftellung und
Bifche Unmittelbarkeit des Stils mad
ten dieſe Skizzen fowie die »Novellen«
D’ bald zur Lieblingäleftüre des ita⸗
lieniſchen Publikums. Mit Friſche und
Lebhaftigkeit verbindet D. einen gewiſſen
künſtleriſchen Idealismus und erweiſt
ſich inſofern nicht unwert der Aufmunte⸗
rung, welche ſchon Manzoni dem dich⸗
tenden Knaben hatte angedeihen laſſen.
Zahlreiche und weite Reiſen gaben ihm
Aberdies Stoff zu ebenſo vielen anziehen:
ben Reifefhilberungen: »La 8 —
a »Ricordi di Londra« (7. 2):
874); »L’Olanda« S: Aufl. 1874);
»Foglie sparse« (1874); »Marocco« (6.
Aufl. — (10.Aufl.
1877, 2 Bbe.); »Ricordi di Parigi« (4.
Aufl. 1879, 2 Bde). Lebtere enthalten
bie ſehr intereffante Erzählung eines Bes
ſuchs Bei Emile Zola, welche in viele
De Amicis —
De Ceſare.
beutfche Blaͤtter übergegangen ifl. Einen
biftorifch=politif Hintergrund haben
die »BRicordi Ri Roma« 1870-71)
D rg — ut ae
. gilt heute als ber popu
Reiter Italiens; feine Beate wurben auch
vielfach überfeht Ge Er“ en
beutfch in Heyſes »Staltenifchen Novelli⸗
ften«). 1881 erfchienen feine »Poesie«,
bie den Humor und das ganze originelle
Talent dieſes Autors von der glänzenbflen
unb Tiebenswürbdigften Seite zeigen, und
»Ritratti letterarii« (1881).
De Ceſare (pr. Aſcheſare) Carlo, ital.
Nationaldkonom und Politiker, geb. 1824
au En in Apulien, ftubierte die
echte zu Neapel, trat zuerft als Dichter
hervor mit ben Iyrifchen Sanmtlungen:
»Le ore di solitudine« und »Le armo-
niee und mit einem Roman: »Il conte
di Minervino« Son 1849 verdffents
lichte er ein Wert: »Dell’ amministre-
zione della giustizia nel regno delle
due Siciliee. Dieſem folgten weitere
Arbeiten, wie: »Delle opere penali di
P. Ulloa« (2. Ausg. 1852) und »Intorno
alla ricchezza pugliese« (1853). Be
teiligt an ben revolutionären Beftrebungen
von 1849—53, wurde er eine Zeitlang
eingekerkert. Nach ber Befreiung Staliens
wurbe ibm 1860 bas Senerolfefretariat
ber Finanzen zu Neapel, 1868—69 bas
bes Aderbaud, ber Inbuftrie und bes
Handels übertragen; auch wurbe er zu
wieberholten Malen ind Parlament
wählt. Gegenwärtig ift er Senator 8
Konigreichs und Rat am oberſten Rech⸗
die Wahl
des Themas auch über Italien hinaus⸗
reichendes Intereſſe: » mondo civile
ed industriale nel XIX. em od;
»Della scienza statistica e del modo
come ordinare le statistiche« (1867);
—— arti e —
‚> ‚uU presente el’avve-
nire della pubblica amministrazione
nel regno d’Italia« (1865); »Delpotere
temporale del Papa« (2. fs 861);
»La ania moderna« (2. Aufl.
1874); »Lee due scuole economiche« (2.
De Eort — De Gubernatis. 169
Aufl. es) unb eine Biographie Scialos | beitete er für Journale. Im November
jas (187 1862 ging er mit Aurüdlegung eines
ar Sei, trans, ber bebeutenbfte | ſchon erhaltenen mn am Oymnas
Iyriſche Dichter Blämen, geb. 21. Juni
1834 zu — geſt. 20. Jan. 1878
in Griffel: be uchte das Athenäum i in Ant-
werpen und fo * J jr anbelsftand
wibmen, ve 7 jein Kontor, ||
um mit Sm an. Spam Te unge
Seitumg: »De Grondwet« e⸗
1858 ũbernahm er die Rebakti
5 —
iffgeſe un r
Seneralaubiteu r8 beim Cour mili-
«Be in —— — ex ſeit 1862 nebenbei | ve
bie nun. »De Toekomst« redi⸗
— D. iſt ebenſo originell in neuen
ögnen Sichern wie vortre Halle A Übers
eger von ten aus pra
e erichtenen unter pas Titeln: ie
deren«e (1857—59, 2 Bbe.); »Zing-
(1866) und 'wieber »Liederen«
(1868, 2. Au 1872). Bon feinen Über:
tragungen a »De schoonste lie-
— van RB. Burns« (1862) Hervor⸗
Auch gab er Meyer Sabre jang
iebten anach: »Jan en Alle-
man«, ‚oluwie die nachgelafjenen Gedichte
EU Dautenberg (f. d.)
Mir when en —
, war
— in der ee =
tig unb lebt gegenwärtig als ——
der ———— irche in Er
ſchrieb: The pre-Columbian di
of America by the Northmen« (186 368);
directions of Henry Hudson«
1Er0) un »The Northmen in Maine«
(1870 unb mehrere kleinere Werke.
a aekorte ital. an
ter und Litterarhiftorifer
T. An zu Turin aus tig ie
Betrieb, nachdem er einen Teil feiner
Fb in Ghieri zugebracht, philologiſche
en
— an 5 —— er und
fiärieb vom ran Dramen, beren
: Pier elle Vigne« und »Don
1860 zu Turin von dem be: | d
mine hau teler Roſſi, jenes mit |(
Ba nen olg, zur
—ã— gebracht wurben. Huch ar:
fium zu Chieri, im Beſitz eines Staats⸗
ftipendiumg ‚nad Berlin und ftubierte
unter Bopp und Weber mit olchem Eifer
— und vergleichende Sprachwiſſen⸗
— man Ni gut fand, ihn —
— als Profeſſor ans Istituto d
— — nach Florenz zu —
wurde er indes durch perſonli en
— mit dem eben dort weilenden
kunin in die Umtriebe der —*8
ſozialiſtiſchen Partei mit hineingezogen,
verzichtete, um ganz unabhängig, zu fein,
in sg ahr auffeinen ehrftuhl
und vermäßlte fich mit einer Nichte Baku⸗
nind. Nachdem aber eine Entfrembun
zwifchen ihm und biefem eingetreten un
Dr — ee —— — von der
rtei elben ſich wie a tte,
bewarb er fich neuerdings um m be —
ſtelle ſeines Faches, die man ihm nach eini⸗
gem Sie ide wieder zuerfannte. Von
wien . — —
— abe unächſt: »I primi
a< (Tert und Über:
a vita ed i miracoli
< (1860); »Studii sull’
epo en indian. SG nr »Fontivediche
3 | dell ep 13 EN »Piccola enciclo-
; »Storia compa-
* nal, 0 »Novel-
9). Seine poe
tifche Er journaliftifche Thätigfeit hatte
87 | inatsildgen Rare nn an 862 Hatte
er bie Zeitf »L’Italia letteraria«
g gegrülnbe 867 — 68 eebigierte er bie
vista orientale«, übernahm 1869
bie »Rivista contemporanea« und bald
barauf die »Rivista europea«. Als bra:
matifcher Dichter trat er noch hervor mit
einem »Catone« (1863), dann mit einigen
— deren stoff er ber indi⸗
n Sage entnahm: ber Trilogie >Il r&
Ale (1869; das befte und befannteite
Wert bes Dichters, mit großem Erfolg in
Turin aufge übt; * mittlere Stück
— —
V alls von Roſſi aufgeführt;
Se: FR ferner mit einem »Ro-
molo« (1873) und mit »Romolo Au-
er in
veritiinni d
——— 1864);
170 Dekker —
gustolc, elegia drammatica« (1876).
Kr verörfentlichte 1866 auch einen Ro-
man: »Gabrielle«, im euilleton der
»Berjeveranza«, Seinen Ruf als Orien-
talift machte er zu einem europäiichen
mit ben weiterhin erfchienenen Werfen:
»Zoological mythology« (1872; beutich
von Hartmann, 1873; franz. von Reg:
naud, 1874, 2 Bde), einer von einzelnen
Irrtümern nicht freien, aber höchſt ver-
bienftvollen vergleichenden ne
Tierjage; »Storia degli usi funebri«
(1873); »Letture sulla mitologia ve-
dica« (1875); Storia dei viaggiatori
itelianı nelle Indie orientali« (1875);
»Mythologie desplantes«<(1878,2Bb«.).
Zu alledem kommen noch umfangrei
biographifhe und litterarbiftorifche Ar:
beiten: bie »Ricordi biografici« (1873
Biographien italienifher Schriftfteller
enthaltend, meift ausführlid, lebendig
und mit hingebender Vertiefung in das
Individuelle der Berjönlichkeiten gefchrie-
ben; dann ber große »Dizionario bio-
grafico degli scrittori contempora-
nei« (1879 — 80), eine nicht mangellofe,
aber doch verbienftliche Arbeit; endlich
ee — kritiſche Werke: »Dall' On-
aro« (18/5) und »Manzoni« (1879).
der Raſtlo —— keit ſeines
— Se — iſt
. eine faſt einzig daſtehende einung.
Dekker, Eduard a nieber:
länd. Schriftfteller, geb. 1820 zu Amſter⸗
dam, kam mit 20 Jahren nach Java und
befleibete dort 17 Jahre Tang eine Steuer-
beamtenitelle, bis er biefelbe durch feinen
Widerſtand gegen die Mißbräuche ber
Kolonialverwaltung einbüßte. Nach Hol:
land zurüdgelehrt, fuchte er fortan Ir
Erfahrungen und Anfichten publiziitifch
zu verwe:ten. Den größten Eindrud
machte der unter dem Pfeubonym Mul:
tatıuli veröffentlichte Roman »Max Ha-
velaar« (1860), worin bie javanifchen
zuflänke, atur und Menſchen bes fernen
üboften und ihre Ausbeutung durch
die holländiſchen Beamten unb Kaufleute
in ben lebhafteſten 5 oe iver:
ben. Allgemeinere Gegenftände behandeln
bie »Minnebrieven«e (1860) und bie
»Ideen« (1862— 77,7 Bde). Auch als
—
=
Delaporte.
Dramatiker machte ſich D. durch feine
»Vorstenschool« (1875), eins ber belieb:
teſten Repertoireftüde der nieberländiichen
Bühne, einen Namen.
Delaberde (ipr. dölabörd), Henri, Bis
comte, franz. Maler und Kunſthiſtoriler,
geb. 2. Mai 1811 zu Rennes, bildete ſich
unter P. Delaroche und ftellte in a
eine Reihe von Landichaften unb Hifto-
rienbildern aus. 4855 wurde er
Konfervator be Taiferlichen Rupferflid
fabinettS, fpäter zum Bizebireftor besfel-
ben ernannt. it 1868 Mitglieb der
Akademie, trat er 1874 an bie Stelle
Beulds als Sefretär berfelben. Belannter
als auf dem Gebiet der ausũbenden Kunft
wurbe D. durch feine gewiffenhaften kunſi⸗
en und Funft eihictlichen Arbeiten,
die fi in Fachzeitſchriften zeriteeut finden.
Einen Teil berfelben gab er, gefammelt
beraus unter den Titeln: »Etudes sur
les beaux-arts en France et en Italie«
(1864, 2 Bbe.) und »Melanges sur l’art
contemporain«e (1866). Außerdem lie:
ferte er eine wertvolle Biographie des
Malers Ingred (1870), welcher hand⸗
[hriftlihe Notizen und Briefe bed Mei⸗
ſters zu Grunde liegen, gab die »Lettres
et pensdes« von Hippolyte Flandrin ber:
aus unb war fleißiger Mitarbeiter an
Blancs »Histoire des peintres«.
Delane (ipr. -Ichn), John Thaddeus,
engl. Bublizift, geboren im Oktober 1817,
eit. 25. Nov. 1879; ftudierte bis 1839 in
ford und wurbe 1847 Rehtsanmalt.
Schon 1839 war er mit ber »Times« in
Verbindung getreten, und 1841 ftieg er
von bem in en eined Mitarbeiters zu
bem ID wichtigen des Hauptrebalteurs
auf, den er bis zum November 1877 be-
fleidete. In perfönlider Verbindung
mit den meiften bedeutenden PBerjönlich:
feiten der litterarifchen wie politifchen
Welt, namentlidy von der liberalen Rich⸗
tung, nahm er mit feinem Weltblatt eine
fehr einflußreihe Stellung ein.
Delaporte (ipr. «pört), Michel, franz.
Bühnendichter, geboren im September
1806 zu Paris, geft. 30. Sept. 1872 da⸗
Be wibmete ſich im Atelier Regnaults
er Malerei, bis ihn ein Augenleiden nö-
tigte, diejer Thätigkeit zu entjagen, und
De la Ramde — Delmotte.
‚ging dann zur Schriftflellerei über. Teils
—— Gemeinſchaft mit andern lie⸗
ferte er (ſeit 1835) eine große Zahl Vaude⸗
villes, die auf habfreigen Bühnen zur
Aufführung kamen, zum Teil mit bebeu-
tendem Erfolg. Unter den von ihm allein
geichriebenen Stüden fanden »Cabrion,
ou les infortunes de Pipelet« (1845),
»La femme de menage« (1851) und
»Toinette et son carabinier«e (1856)
ben meiften Beifall. Zu feinen Mitarbeis
tern gehörten: Eogniard, Dupeuty,Bayard
(»La nouvelle Hermione«, 1858), Ani-
cet-Bourgeois, Montheau und namentlich
Barin. Mit lebterm verfaßte er unter
anderm: »Un Hercule et une jolie
femme« (1861); >Ah, ee l’amour est
agreable!e (1862); »Madame Ajax«
(1866); »L’ange de mes r&ves«, »La
dame aux giroflöes« und »Le marquis
d’Argencourte (1867); »Madame Pot-
au-feu« (1869).
De la Romee, Louifa, engl. Schrift:
ftellerin, ſ. Ouida.
De Laet (ſpr. lat), Zohan Alfried,
vlãm. Schriftſteller, geb. 13. Dez. 1815 zu
Antwerpen, ftudierts in Löwen Medizin,
wanbte ſich dann ber Litteratur zu und
gründete in Brüffel ein vlämifches Blatt:
»Vlaemsch Belgie«, in welhem er für
die Sprache und Rechte ber Vlämen ein-
trat. Als dasfelbe 1845 einging, grün-
bete er mit Vleeſchhouwer in Antwerpen
den »Boskam«, ein gegen bie Franzoſen⸗
freunde gerichtetes ſatiriſches Blatt, über:
nahm fpäter (1849) die Redaktion bes
>Journal d’Anvers«e und 1858 bie der
»Emancipatione in Brüffel, warb aber
plöglih des —— n Treibens
überdrüffig und trat an die Spike einer
großen Bäderei in Antwerpen, bie er feit-
dem leitete. Auch als glied der bel-
gifchen Abgeorbnetenfammer ift D. als
eifriger Borlämpfer ber vlämifchen Sache
aufgetreten. Bon feinen frühern belle:
triſtiſchen Schriften, welche in bezug auf
Stil und Form für klaſſiſch gelten, find
namentlich der auch ind Deutſche über:
ſetzte Roman »Hethuis van Wesenbeke«
re die Dorfgefchichte »Het Lot«
1846, deutſch 1847) und feine »Gedich-
ten« (1848) zu nennen. Seine meiften
171
Novellen erſchienen in ben Zeitfchriften:
— — 1840 - 41) —A
verbond« (184 ).
Delepierre (ipr.dil'piär), Octave, belg.
Schriftfteller, geb. 4. April 1804 zu Brügge,
geft. 22. Aug. 1879 in London; ftubierte
zu ®ent bie te, praftigierte in Brüfjel
eine Zeitlang als Abvofat und betrat nach
ber Septemberrevolution bie diplomatische
Laufbahn. Seit 1849 war er Legations-
— und belgiſcher Generalkonſul Lie
bon. Seine zahlreihen Schriften,
ziehen ſich teils Geſchichte und alte Litte⸗
ratur, teils auf Bibliographie und natio:
nale Arhäologie. Wir nennen davon:
»Precisdes annalesdeB —
»De l’origine des Flamands« (1841);
»Galerie des artistes brugeois«e (jeit
van Eyck, 1; »Les traditions et les
legendes de Flandre« (1834); »Le ro-
man du renard« (1838, nad einem
vlämiſchen Manuffript des 12. Jahrh.);
»Examen de ce que renferme la biblio-
theque du Mus£e britannique« x 846);
»Histoire littöraire des fous« (1860);
»Historical difficulties and contested
events« (1868); »Essai historique et
bibliographique sur les rebus« (1870);
»La parodie chez les Grecs, chez les
Bomains, chez les modernes« (1870);
»Revue analytique des ouvrages 6crits .
en centon« (1868); »Supercheries litte-
raires« (1872); »Tableau de la littera-
ture du centon« (1875, 2 Bde.); »L’en-
fer. Essai philosophique et historique«
(1877). Außerdem veranftaltete D. Neu⸗
drude von feltenen alten Werken (3. 2.
»Macaronea, ou M£langes de litt£ra-
ture macaronique ete.«, 1852) und geb
mit ®runet bie »Bibliothöque biblio-
philo- facötieuse« heraus.
Delmatte (ipr. -mott), Henri
bert Sofepb, belg. dramatiſcher Schrift:
fteller, geb. 14. Mai 1822 zu Boubour im
Hennegau, ftubierte die Rechte, trat dann
in ben Staatsdienft und warb zuletzt
Kreisfommiflar in Nivelles. Gegenwär:
tig lebt er zurüdgezogen in Brüffel, wo
mehrere feiner Luſtſpiele mit großem Bei⸗
fall aufgeführt wurden. Als Bühnendich-
ter verfolgt D. die Tendenz, an Stelle ber
aus Paris importierten ungeſunden Stüde
hili-
172
187
tehbafte Bolemil in Flugfchriften unb Zei:|n
ao rtikeln zu gunften ber Bilbung und
eines nationalen Theaters ber
Ban ö redenden Belgier.
(ipr. «»pig), Albert, franz. Ro⸗
En Bühnenbichter, geb. 3%.
1849 zu New Orleans als ber Sohn nes
er Tabakehändlers, kam in früher
Jugend nad) Frankreich, wo er in Paris
und Borbeaur feine Studien abjolvierte,
u — dann die ſchriftſtelleriſche Lauf⸗
unächſt als Mitarbeiter an den
— umas (Vater) gegründeten BTät-
* een und»>Led’Ar-
tagnan«. Nachdem er ben Krieg als reis
willi ee mit — erhielt er für einen
te: »L’invasion« (1872),
fomie Ir die Dichtung »Le repentir, ou
r&cit d’un curé de campagne« —
alademiſche Preiſe, vermochte aber
übrigen weder mit ſeinen dramatiſ
Verſuchen: »Robert Pradel«
»Le message de Scapin« (18
»Les chevaliers de la nt
noch mit feinen Romanen: »Les
pagnons du roie (1874), »Jean-nu-
pieds« (1874), »La vengeresse« udkr
»Lesmystöres du Bas- wars 1877
com-
»Le fils de joie« (1 u. a. jo recht
burdhaubringen, bis er Ne ar
»Le fils de Coralie« Ger bei der Leſe⸗
welt wie (in oma) neun)
auf der Bühne vollſte Anerkennun
ſchaffte. Durch »Le mariage d’O *
(1880) gelangte er vollenbs in das Fahr⸗
waſſer Ir Tatbolifierenden guten Gefell-
ſchaft und errang eine neue ezeichnung
von ſeiten ber Alabemie. Auch als The
ee war D. für verichiedene Sa
er
Delsan (ipe. wöh), Alfred, franz.
Her
um
Delpit — Demogeot.
‚| Schriftfteller, geb. 1825 zu ey Pi
‚13. Mai 1869 — Bhfetbft: wer :
- |tär Ledru⸗Rollins, Ve Be «Alan
Minifler de? ern. Als Sn
begann er 1850 mit dem Luft Terons
— dem er eine Reihe verſchieben⸗
Werke folgen ließ, wie: »Histoire
de a r&volution de f&vrier« (1850);
»Lesmuraillesrövolutionnaires<(1851
:|2 Bde.); »Au bord de la Biövre« (neue
Ausg. 1872); »Les Oythöres parisien-
an ire anecdotique des bals —
(1864); »Dictionnaire de er ]
verte« (1865), ein Werl, das gro
Lärm machte, weil es zum "Teil ans ben
wenige Fahre 6* erſchienenen »Ex-
n. | centrieites du 6 francais« von
Loredan⸗Larcher entlehnt war. Das:
ſchrieb er: »Le famier d’Ennius« (1863);
»Histoire aneodotique des u her a
Paris« (1865); »Les lions du j
(Bilder aus Paris, 1866 > „Henri Mur
ger et la bohöme« (1 ER: et =
neurs de sonnet 1540 —
u.a. Seine ſpezifiſch ———
ten haben einen bleibenden Wert u
jetzt in den Ori nn llotene ſehr En
. gab D, die >
(1859-60, 3 Bbe.) u. a. —
De De mike (fpr. mil), Samch Tate:
m | amerilar. Scriftfteller
The an
cryptogam«, » Ihe
rl — ſoo⸗ 9), »The American
(1s72) bi Any ba —E fü n —
up nd. Au
veröffentlichte er eine Anzahl Ju⸗
genbfäniten, bie unter dem Namen »The
C. series« befannt ‚und
ir — of rhetoric« a
(pr. Ah, Jacques
Claude, franz. Litterator, geb. 5. Juli
1808 u Paris, an nn an
verjchieberten Orten,
wo er 1843 als Profefo
a= das Lyceum St. Louis 8
wurde. Später dozierte er an dr —
des lettres. Seine Hauptſtärke liegt in
der Litteraturgeſchichte: »Les lettres et
Dennery —
(1206, gefrönte Sreisfhrif): »Hiistore
‚ gefrönte Preisichrift); »Histoire
ar ‚ine jusqu'a nos Kurse (16. Sul
e jusqu’& nos jours« . Au
4879); »Tableau de la littsrature
francaise au XVII. siöcle« (1859);
»Notes sur diverses questions de m6ta-
physique et de littsrature« (1877).
Beniger befannt find feine poetiichen
eg e 2 »Rom6o ——
; »Paris nouveau« ⸗ly
din 1857) und »Contes et
nouvelles en vers« (unter bem Pjeubo-
num Jacques, 1860).
Dennery er Penn). eigentlich
Adolpbe Philippe, franz. Dramatiler,
17. Zunt 1811 zu Paris, ißraeliti-
Abfunft, war erft Schreiber bei
einem Notar, verjuchte An, bann als
zn und errang 1831 mit einigen
n auf einem Boulevarbthenter bie
erften Bühnenerfolge. Seitdem bat er
eine unglaublidde Fruchtbarkeit entwidelt
und fi bis in bie enwart näd
Anicet »Bourgeois als ber beliebtefte Vor⸗
Radtbühnenbichter Frankreichs behauptet.
Die Zahl feiner Stüde, bie er teild allein,
teils ın Gemeinſchaft mit andern produ⸗
zierte, beträgt etwa 200. Wir nennen
davon die Dramen: »L’honneur de ma
; On«
(1841, in Deutichland unter dem Titel:
chon, das Leiermäbdhen« ir
»Le marchö de Londres« (1845);
»Marie Jeanne« (1845; deutſch: »Marie
Anna, eine Mutter aus dem Volke, eins ber
wirtfamften Bolksichaufpiele der Epoche);
»L’angelus« (1 v. »Les oiseaux de
proie« (1854); >L’histoire d’un dra-
peau< (1860); »La prise de P&kin«
(1861); »Les deux orphelines« (1873)
u. a.; die Luftipiele und Vaudevilles: »Le
ehangement d’uniforme« (1836); »La
dette A la bamboche« (1841); »Paris
voleur« (1844); »Le mari anonyme«
13) »Les m&moires de Richelieu«
1853) x. und die Feerien: »Les 500
iables« (1854); »Aladdin« GE;
»La comtesse de Lerins« (1876); »Le
tribut de Zamora« (Tert zu ber Gounod⸗
Deotyma.
(den Dper, 1881) u. a. Seine
ihen Mitarbeiter waren: N.
Brefil, Anicet = Bo
Stange, Plowier, P. Foucher, Ch. Eds
monb, Glairville, C 5, Jules Berne
u.0. Das jest fehr befuchte Seebad Ca⸗
u in der Normandie tft eine Schöpfung
Destyma * ihrem wahren Namen
Hedwig Luſzezewska), poln. Dichte⸗
rin, geb. 1836 zu Warſchau, wo ihr Vater
Baclaw Staatsrat, ſpäter Direktor des
—* hun — 67* eine
orgfaͤltige Erziehung, erhielt Privatunter⸗
richt von den namhafteſten Gelehrten und
empfing im elterlichen Haus, welches
Sammelplatz der litterariſchen und künſt⸗
——— jeie fe. den Are
regung. 8 e eis
ihrer —8 durch ſeltenes Improvi⸗
ſationſstalent in Erſtaunen. Als dieſe
»Improviſationen und Gedichte⸗ (1854)
im Drud erſchienen, erregten fie allge⸗
178
hn⸗
maß,
eis, Eormon,
ft | meines Auffehen, und viele bezeichneten
D. ale die bedeutendfte Dichterin Polens.
Geringern Anklang fanden bie dramati:
fierte — »Tomyra« (1855) und bie
Bruchſtucke eines großen Epos: »Polska
w piesni« Gran im Lied«), von benen
das erfte: »Lech«, 1858, die beiden an⸗
dern: »Wojna olbrzymow i wojewo-
döw« unb »Wyszymir«, 1860 erſchie⸗
nen. yı — % it veröflentlihte D.
in ben Warſchauer Zeitfchriften Reifebriefe
aus ee en, ben Karpathen :c.
von feiner Beobadytungsgabe und meifter:
hafter Gewandtheit des Stils. An den tra-
iſch⸗ romantiſchen Szenen, welche in War⸗
chau dem Aufſtand von 1863 vorausgin⸗
gen, nahm D. lebhaften Anteil und begleitete
dann ihren Vater in die nungen
Czembar, wo fie ihm bis zu feinem 1
erfolgten Tod hilfreich au Seite fland.
Nah Warſchau zurüdgelehrt, fammelte
fie ben alten Yitterarifchen Kreis um ſich
und findet insbefonbere an bem noch immer
galanten Odyniec einen eifrigen Bewun⸗
derer, während Kraſinski und Syrofomla
ihr höheres poetiſches Talent in Zweifel
ogen. Sie veröffentlichte jeither in Zeit⸗
Friften eine große Zahl lyriſcher und
epifcher Gedichte, ohne entichieden durch⸗
Deroulede
zubrin Ihre Vorzüge beruben auf
Feicher Phanlafte unb —E ſo⸗
wie auf feiner Diktion a fehlt ihr
bie Kenntnis bes wirkl
Dersulede (pr. — aui, franz.
er geb. 2. — 1 zu "RBaris,
von Emile Kugler , wibmete fi ans
Kali ber Advofatur, trat im Augu
als Freiwilliger in bie Armee unb
rüdte während bes Feldzugs zum Leut-
174
— De Sancktis.
Ruf eines bebeutenben Kritikers durch
Vorträge über Homer, Vergil, Dante,
Shafefpeare und Arioft, mit welchen er
amgebenber Beitgenof — —X
ang enoſſen hinausging.
von der — Regieru
Generalfetretärim
Departement bes
R | lichen Unterrichts ernannt, —— beim
—— empor. n 1869 | 1850 verhaftet unb b
batteerein —— ‘»Juan lo bel’ Ovo zu Neapel ein fert
Strenner ur Aufführung e | Siam Hier befaßte er ſich —
gebracht; ; algemein ——— m des D
regte er aber erſt durch feine eu n Schiller Goethe, bie *
——— Ste Bee ang ng
u soldat« ‚ obne el neben < tlaflen ung,
®. Hugos »Ann6e terrible« das Be
tenbite, was auf lyriſchem Gebiet ber I
Krieg in Frankreich gezeitigt Kat, fri 10,
volkstümlich und von echtem Patriotiös
mus durchweht. Spätere Dramen vo
D. find das ebenfalls fehr beifällig aufge
nommene Schaufpiel ee
und »La Moabite«, ein in ber pathetis
ſchen Manier 9. be Borniers geſchriebe⸗
nes Stüd, worin er als gläubiger Katho: | fterwert
lik, wenn nicht bie Hierarchie, fo doch ben
Beiefertanb als wichtiges —8* Ele⸗
ment ber Geſellſchaft verherrlicht, und bas
baber nicht zur Aufführung gelangte. D.
ift nebenbei ein großer Freund und Ken:
ner ber deutſchen Xitteratur, beſonders
Goethes und Klopftode.
De Eanttiß, France s co, ital. Litterar⸗
hiſtoriker und Kritiler, geb. 1818 zu Morra
im Neapolitaniſchen, gab bei ſeiner Vor⸗
liebe für Litteratur und nn =
begonnene Stubium ber Rechte
wieder auf, bildete ſich in ber ——
Privatlehranſtalt Baſilio Puotis zum
vollendeten Stiliſten und Rhetoriker und
gründete, — er einige jahre Se
1838) an der titärfhule
tella L Neapel —— ſelbſt eine ebd ni
Brivatlehranftalt für Grammatik,
torik, Aſthetik — Philoſophie, in wel⸗
* junge Leute nicht bloß zur diebe ber
if flenfaft fowie ber Kunſt und Lit⸗
teratur, fondern auch zu ber bes Vater:
lands erzogen wurden. Nächft hohem An
877) | Tieniichen
el8 >
deu⸗ fs — — als er zus Fu
— er Vortraäge über bie Dirt com-
8% | media« hielt, bie durch geiftreiche und ori-
n |ginelle Auffafiung ausgezeichnet waren.
Als Profeſſor Ser Afthetit und der ita⸗
Litteratur an bas ——
kum in Zürich berufen, veröffentlichte
ſeine ne gi eritici« (1868), die ald Mei⸗
r Kritik in Italien gelten, und
von welchen 1873 a ein zweiter Band
erſchien, owie feinen »Saggio sul Pe-
trarca« (1869). 1860 ward ihm das Porte⸗
feuille bes —* Unterrichts zuerſt
im neapolitaniſchen, dann im Miniſterium
bes Koͤnigreichs Italien unter Capont
übertragen. Bon Datteuci geftürzt, kehrte
er nach Neapel zurüd und nahm feine
Leh igkeit wieder auf; auch gründete
er das Journal »L’Italia« und veröffent-
eo feine ſehr geſchätzte »Storia della
letteratura italiana« (1872, 2 Bbe.),
welche leider nur bis zum 14. FJahrh reicht.
Am d — en Leben nahm er noch wie⸗
derholt igenoſſe der im
— 55 — teil, verſah vom März bis
mber 1878 unter Gairofi neuerdings
bie Stelle eines Minifters bes öffen
Rhe: | Unterriht8 und übernahm diejelbe ein
brittes Mal im November 1879 —
dem Miniſterium Cairoli⸗Oepretis.
veröffentlichte in ben letzten Jahren —_
tere Ab lungen in Zeitfchriften, 3. 2.
überbie iLofopbieeoparbiß, unb Bickt zu
ſehen al? Lehrer erwarb ſich D. auch den | Neapel Vorträge über den Realismus x.
Deschamps — Deslys.
Desgempältor. daihan)⸗Emile, fa:
ber romantifchen ——
D. 1791 zu Bourges, geft. 23 Ybril
187 —— ‚erregte ſchon 1812 buch
— »La paix conquise«, bie
Aufmerffam eit Napoleons I. und füge tie
— ein ruhiges Leben, u erbli
Dienfte der Mufe und ihrer nger
Seine vollkommenſte Leiftung if Die nad)
fpanifchen Balladen bearbeitete Dichtung
»RBodrigue, dernier roi des —
Außerdem erſchienen von ihm: >
— et &trangäres« (1628-33)
mit u eg und Schil⸗
lerſcher Gedichte; »Po6sies complätes«
(1842); »Po£sies des cräches« (1854);
ferner eine Reihe von Dramen ernfter | de
wie heiterer Natur, — von ———
— ne
i tausgabe
ſeiner Werke erſchien 1872—74 (6 Be.).
Deshanel (ipr. värd.), Emile Augu-
Kin Etienne Martin, franz. Schrifts
feller, geb. 14. Nov. 1819 zu aris, auf
der Rormalfchule bafelbft” gebildet, Bes
Meidete eine Brofefiur in Bourges, ſpater
zu Paris bekam aber infolge ſeiner Schri
Catholicismo et socialisme« a
feinen Abſchied. * wandte ſich 1851 n
Vrůſſel, wo er ſehr beſuchte litterariſche Vor⸗
ai pic undwurde, 1859 nad) Paris
zurüd datteur des »Journal
des — 1869 bes ber Öfen Pi
gebörte zu ben Gründern ichen
Prien Berträ e in ber Rue de la Bair und
iR — ſeit 1876 in ber Kammer wieder⸗
it Erfolg als Redner aufgetreten.
Seine hauptfäglichften Schriften find:
»Histoire de la conversation« 185;
»Les courtisanes grecques« (1859
»La vie des cam&diens« (1860); »Cau-
sexies de quinzaine«, litterarijche, durch
Drigmalität ber Charafteriftit ——
Kritiken (1861) ; »ChristopheColomb et
Vasco de Gama« 1862); > eh
es artistes« ;
6erivains et
»Etndes sur —— sen); >A
—— pus«, moraliſche und litte | Rei
rariſche —** (1868), u. 6.
....
175
Desjardins (Ir. väigarbäng), 1) Abel,
franz. Geichichtichreiber, geb. 1814 zu
Paris, feit 185 Brofeflor an ber Fakul⸗
tät in Douai, bereifte in biftorifcher ar
fion zweimal Stalien und veröffentlichte
mehrere Schriften, beren Gründlichkeit
— tzt a ade » Vie de Jeanne
’Arce (2. Aufl
St. Bernard« 1849
dans l’antiquit£« a8
deuxanndes derögnei ESCHER
e8 | »Une — érale des car-
dinaux en 1535« (1875).
2) Erneite, franz. Hifto
Log, Bruder —5 eb. 1823 zu
N * Ka feit 1 tofellor a
Yormalf ule in Paris, bereifle drei⸗
(1852 — 2) zu wiffenfchaftlichen
—— Italien, im Auftrag ber Regie
—I auch — und beteiligte ſich an
der Werke Borgheſis.
— ee Schriften führen wir an:
»Voyage d’Horace à Brindes« (1853);
»Antiquitts de Parme« (1856); >Le
Pörou avant la conquete espagnole«
1858); »Le grand Corneillehistorien«
1861); Du patzictänne dans les arts«
1862); historique sur les em-
bouchures Mu Öne«, — Preis⸗
riker und Ar⸗
ftſchrift (1867); »Les juife de Moldavie«
ER »Technologie arch&ologigque«
1873); »G&ographie historique et ad-
ministrative de la Gaule romaine«
(1870—73, =. 1u.2). D. if feit 1875
Mitglied ber Afabemie ber Anfchriften und
Ehefrebafteur des »Recueil des comptes
renduse derſelben.
ee we (pr. dans), Charles, franz.
Schriftfteller, geb. 1. Mi 13 1821 zu Pas
ris, — feine —— auf dem Col⸗
ttes vernies de
—— (1846) bewog, ſich ga ars
Schriftſtellerei zu wibmen. Er —* für
den »Courrier français« eine dithyram⸗
biſche Gefchichte der »R&volution de f6-
vrier« und ben Roman »La möre Rai-
— Kon und ließ dann eine lange
er Werke nachfolgen, von
— — »La millionnaire«
176
Desnoiresterres — Devrient.
(1852); »Mlie. Bouillabaisse« (1853) | (beutfche Ausgabe, 3. Aufl. 1880), Eine
nebft
magne« (1864); >Le roi d’Yvetot«
(1 ; »Les r&cits de la gröve«,, von
ber Akademie mit bem Preis gefrönt (2.
au 1866); »Les comperes du roi«
1867); »La maison du bon Ditu«
1875); »Le serment de Madeleine«
1875) u. a. Auch für die Bühne bat
. einiges geſchrieben, 3. B. ba8 Drama
»Le casseur de pierres« (1867).
Desusireßterreß (ipr. dändartät), Gu⸗
ftave Brifoyß, ran. Kultur: und Lit⸗
terarbiftorifer, geb. 20. Zuni 1817 zu
Bayeur, lebt als Mitarbeiter verfchiebener
Sournale in Paris. Von feinen Schrif-
ten find beſonders diejenigen, welche fich
mit dem Kulturleben des 18. Jahrh. be:
fchäftigen, als Seitenftüde zu den ver:
wandten Studien ber Brüber Goncourt
—— Sein — en es
preißgefröntes Hauptwerk in biefer Rich:
tung ift: »Voltaire et la soci6t6 fran-
ise au XVII. siöcle« (1867 —75, 8
de.). Außerbem nennen wir :>»Lescours
galantes« (1859 — 64, 4 Bde.); »La
musique francaise au XVII. siecl
Gluck et Piccini« (2. Aufl. 1875); »Ico-
— voltairienne« (1876) und
»Epicuriens et lettres« (1879).
etlef, Karl, f. Bauer 4).
Dentſch, 1) Smanuel Oskar, engl.
Schriftſteller jüdifh=beutfcher Abkunft,
geb. 31. Oft. 1831 zu Neiße in Schlefien,
geil 13. Mai 1873 zu Alerandrien; ſtu⸗
ierte in Berlin, ftand unter bem per:
ſönlichen Einfluß von Auguft Böckh, fie:
delte 1853 nad) England über und erbielt
zunächſt eine untergeorbnete Anftellung
am Britiihen Mufeum, von welcher er
bald zu einer bedeutendern aufftieg. Er
war Mitarbeiter an dem amtlich heraus:
gegebenen Wert »Phoenician inscrip-
tions« und an William Smiths großem
»Dictio of the Bible«. Einen ſehr
großen Eindrud brachte er 1867 hervor
mit einer Bee und glänzend gefchrie:
benen Arbeit über den Talmud. Sechs
Auflagen folgten ſich raſch, auch Über:
feßungen in bie meilten Kulturfprachen
e.|bridal« (1
ortfegung: »Rigobert le ra- | jchöne Aufunft Iag vor dem jungen Ge
pin« (1854); »Les compagnons de mi- | lebrten in ber neuen Heimat, hen je
nuit« (1857); »L’heritage de Charle- | ihn fehr anerfennenb erwies. Es folgte
€
aus feiner Yeber ein Aufjat über den
Alam, dann ning er für I Palestine
xploration Fund nad Paläftina und
Syrien, von welch letzterm Land er treff⸗
fi Runden gab. Er hielt nach
feiner Rückkehr Vorträge über femitifche
Kultur. Aber feine Geſundheit war ger
ſchwaͤcht; im Dezember 1872 begab er ſich
un zweitenmal nach bem Orient, und
milde Klima Agyptens fchien ihn ber=
zuftellen ; auf der Rückreiſe ſtarb er. 1874
erichienen feine »Literary remains«.
2) Ehriftian, f. Ebrard.
De Bere, Aubrey Thomas, engl.
Dichter und Politiker, ne. 1814 zu Cur⸗
ragh Chafe (Irland), lebt in Zonden. Er
* folgende größere Gedichte und Gedicht⸗
ammlungen veröffentlicht: »The Wal-
denses, or the fall of Rora« (1842);
»The s after Proserpine and
other poems« (1843); »Poems, miscel-
laneous and sacrede (1856); »May
Carols« (1857); »The Sisters and
other poems« (1861 ; »The infant
864); »Irish odes« Gar:
»The legends of St. Patrick« (1872);
»Antor andZara, an eastern romanoe«
1877); »Legends of the Saxonsainta«
1879). &r Trieb ferner nei Dramen:
» Alexander the Great« (1874) und »St.
Thomas of Canterbury« (1876); ein
Reiſewerk: »Picturesque sketches of
Greece and urn): 3 unb afler-
lei Polemiſches in en Irlands und
ber Tatholifchen Kirche, wovon als das
Reueite »Proteus and Amadeus, a cor-
respondence« (1878) bemerft fei. Seine
Thätigfeit läuft kaum im Strom ber eng-
liſchen Litteratur, welche eg mit dem
Proteſtantismus zufammenbängt; er bat,
wie Lady Fullerton (. d.), ein Publikum
für fich keifeite ſtehend, doch immerhin
a
Devrient, 1) Eduard, ber Geſchicht⸗
fhreiber der beutfchen Schaufpielfunft,
geb. 11. Aug. 1801 zu Berlin, geit. 4.
De. 1877 in Karlaruhe. Bruder des
Schauſpielers Emil O. (gef. 1872),
Dewall — Dicey, 177
gehörte er feit 1319 ber Berliner Bühne an
und zwar zuerft als Sänger, wandte fich
dann wegen Heiferleit dem recitierenden
Drama zu, Nbernahm 1844 bie Oberregie
bes Hoftheater8 in Dresden und folgte
1852 einem Ruf nad Karlsruhe als Di-
veftor bes dortigen Hoftheaters, das er von
aus reorganifierte unb auf eine
bebeutenbe a en lem
Bung zu er wußte. Na ger
Sünftierwirffamteit trat D. 1870 in den
Auheftand. Als Schriftfteller hat er fi
vor allem durch feine auf fleißigen Stus
dien und grünbliher Bühnentenntnis be
ruhende »Geſchichte ber beutfchen Schau⸗
ſpielkunſt⸗ (1848 - 74, 5 Bde.) verdient
gemacht. Außerdem ſchrieb er: »Briefe
aus Paris« (1840); »Das Nationalthea⸗
ter de8 neuen Deutichlanb« (1849); »Das
Vaſſionsſchauſpiel in Oberammergau«
(3. Aufl. 1880); »Meine Erinnerungen
a3 Mendelsſohn⸗Bartholdy« (2. Aufl.
Ru. a. Audit D. Verfaffer verjchie-
dener Opernterte (barımter »Hans Hei
«) und mehrerer Bühnenftüde (1846).
Seine_»Dramatifchen und dramaturgi-
Schriften« erfchienen gefammelt in
— ——— — —
er u ichter, Sohn des vo⸗
Een, ge 3. Oft. 1838 zu Berlin, wurde
a en
j ne, iffeur bes
Hoftheaters in Mannheim ——————
en Jahr fpäter die Leitung des Frank⸗
ferter Stadttheaters, trat aber im Februar
1879 von
keitbem in Jena. Aufſehen erregte er durch
e Aufführung beiber Teile des Goethe:
neun. nach einer von ihm getroffe:
nen Pübneneinrichtung (»als Myſterium
in zwei werfene), bie zuerft 1876 in
Behmar, fpäter auch in Berlin und ander⸗
wärts ſtattſand. ALS Theaterbichter hat er
Baur die Trauerfpiele: Zwei Könige«
“
“
und »Tiberius Grachuse (1871),
ſtaſchauſpiel »Kaiſer Motbarte
a das Feſtſpiel »Was wir bieten«
1873) u. a. befannt gemadit.
U, Sohannes van (Pfeubo-
um für Auguſt Kühne), beuticher Ro⸗
manfchriftfteller, geb. 28. Nov. 1829 zu
Herford in Beftalen als Sohn eines
Sdqriftſtellerlexflon.
elben wieder zurüd und lebtalo
Offiziers, widmete ſich ebenfalls der mili⸗
täriſchen Laufbahn, wurde 1848 Garde⸗
artillerieoffizier, focht in den Feldzügen
von 1866 und 1870/71 mit Auszeichnung
und nahm 1875 als Oberftleutnant ſei⸗
nen Abichied. Schon 1864 Hatte er eine
»Geſchichte bed daniſchen Feldzugs« ge-
ſchrieben, der 1868 friſch und anſchaulich
geſchriebene »Sklizzen aus dem Feldzu
von 1866« folgten. Später ne (meilt
perft in Ȇber Land und Meere unb
er >Deutfhen Romanbibliothef«) eine
lange Reihe größerer und Pleinerer Ro⸗
mane erfcheinen, die alle ein gemanbtes
und angenehmes Erzäblertalent fowie be⸗
beutende Keuntnis der großen Welt be
kunden. Wir nennen bavon: »Eine große
LE
»Der Ulan«e (1872); »Der Spielprofej-
fore (1872); »Ein SE
1873); »Bermißte (1874); »Elle Hoben:
thal« (1875); »Strandgute (1875); »Un-
fraut im Beliene (1876); »Der gorbifche
Snoten« (187 —
ſchiefer e< (1878); »Der Roman
eined Hypoconders« (1879); >Die beiden
Ruffinnen« (1880) und »Nadina« (1880).
Ein liebenswürbiger Humor N aus
feinen »Kadettengeſchichtene (1877).
Diaz de Escober, Narciſo, ſpan.
Dichter, geb. 25. Juni 1860 zu Malaga,
ftudierte in Granada bie Rechtswiſſen⸗
ſchaft und erregte ſchon frühzeitig durch
ſein poetiſches und ſchriftſtelleriſches Ta⸗
lent Aufmerkſamkeit. Er beteiligte ſich
Redakteur und Mitarbeiter an meh⸗
teren angeſehenen Zeiiſchriften und pflegte
——— ebiete der Poeſie
mit demſelben Erfolg. Nicht nur ſeine ly⸗
riſchen Leiſtungen erfreuten ſich großen
Beifalls, auch —* Dramen, von benen
beſonders »Un episodio morisco«, »Los
jovenesdeldia«,»Porun pensamiento«,
»Por ella«, >El anillo de pelo«, »Dos
maridos y una sposa« und »Dos para
una« Auszeihnung verdienen, haben auf
ber Bühne viel Gluͤck gemacht. Sehr be
Tiebt find auch die »Charafterbilber aus
Mabride, die er im Verein mit andern
Schriftſtellern herausgegeben hat.
icey (pr. deiſſe), Edward, engl.
Schriftiteller, geboren im Mai 1832 zu
12
— —
V OEATHE
( UNIVERSITY
—
178
Claybrook Hall, Or
in Sonden. @r ſtu
welches ex 1854 verl
bald für Zeitſchriften
befonbers thätig als
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ufmerkſamkeit erw
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»The battle-fie ds ı
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ter hatte eine Fleine 2
rine, und die Berk
waren ſehr beichränt
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ber nad) London.
ber bei einem Recht
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ſehr bedeutenden >N
auf. Hier veröffent
bie er dann unter b
als »Sketches illust
life and every-day'
veröffentlichte. Dicke
tag8leben, mit [rate
von Gruiffgant ;
Sammlern hoch id
viele Auflagen: es w
Ritter und Helden di
einmal los zu werbdeı
gar nichts dabei zu
weinen war genug.
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Dickens.
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178
Dickens.
Glayöronf Gall, Sraffeaft Seiser, I Te | bie — fordert ar feine Rede; auch
— er 1854 — ann dann
bald für zee ften zu arbeiten und ward
beſonders als ——— Berichter⸗
atter des eier be. ——
ufmerkſamkeit — ein Name erſt
durch ſein Leben Cavours: »Memoir of
Cavour and Rome in 1860« , worin er
roße Vorliebe für die neuere Entiwide-
ung as — Es folgten: »Bix
months in th eral stateg« al
The Schleswi -Holstein warc« (1864); ||
»The battle-felds of 1866«; » A month | wıurrbe
in Russia« (1867); »Themorningland«
(1870). ührend er im Orient reifte,
te am die Leitung ber »Daily News«
angeboten; er nahm den Poften aber ir
einige Monate ein, ba er feine Meinun
freiheit beengt fühlte und Bin du De
Ben — »The O
ie er noch I
eitet,
es, 4) Charles, engl. Sqhrift⸗ öi
fteller, geb. 7 Febr. 1812 zu Lanbport bei
NN, geſt. 9. Juni 1870 zu Gabs⸗
hill in Kent, ein Liebling ber englifchen
Nation und vieler Ausländer burdy feine | ri
eigenartigen, reinen, humorvollen und
menf fehenfreunblicien Romane. Sein Va⸗
ter hatte eine kleine eg in ber Dias
rine, und bie Verbältnifie gr
waren fehr beſchränkt. Fr ‚be
London, dann nad Chatham, bal bald den
ber mad) © London. Er trat ald Schrei | Heim
Rechtsanwalt ein, wurde
en Berk Hut für Zeitungen unb
ftieg zum —ãX an dem dam
ſehr bedeutenden »Morning ee
auf. Hier veröffentlichte er bie
bie er dann unter bem Pſeubonym ol:
als »Sketches illustrative of every-da
life and every-day people« (1836—3
le Dice: J Pi Fr Fein Au
tagsle mit fr en nungen
von han welde heute von Den
an hoch geichätt werben, erlebten
viele Auflagen: es war fo erfrifchend,
Nitter und elben ber hiftorifchen Schule
einmal 108 zu werden; man brauchte au
gar nichts dabei zu denlen; Iachen u
weinen war genug. Bon ber pſychologi⸗
hen Begründung der Eharaftere, wie
»Pickwick p pepera« —
die ſeine Beliebtheit * naar F—
böhten. Das drollige Buch, bei ber
gend no — bellebt und mit D.’
men mehr als ein ar Ste ee
— — das —
—*X
intergrund eine gewiſſe
leihend, waren ſehr geeignet, D
zu erhöhen. Nun begab er ‚fe ms
un — Staaten von Nordame⸗
nun ), wo ex manderlei Ai
— indrücke empfing, die er in
»American notes« nieberlente und
de auch in dem Roman >
Etwa ein Jahr lang ya
er fich dann in Stalien auf, At e
» Pictures from < {pre 846).
efehrt, übernahm er bie —
ber bamals neube
eitung
»Daily Newse, fand aber balb, daß
als Br Bepanbluni ber Tageöpofitif nicht
er geeignete Mann fei, und 309 fidh zu⸗
„rück. Es folgten nunbreig omane:
— and son⸗ 1847); »David
DOPT eld«, worin man ie Autos
iſche Elemente gefunden hat, und
(1858) ; ferner bie reizen⸗
J Weihna Ma n welden bie un⸗
ale allg Seth und bas
Gebot, erſt mit dem gen and Ta⸗
bie gest u treten, ent günſti
indruck auf bie Behandlungsweife gel
haben: » A Ohristmas Oarol«,
»The Cricket on the Hearth«, »The
battle of life«, »The haunted man«.
e | Unterbefien Hatte D. bie Veröffentlichung
Didend,
— ei Wochenſchrift begonnen, bie
er
rich V.« Szene 3) »Household
words«e nannte Sie wurbe der Sam:
melplatz einer Menge von aufftrebenben
Talenten, unb Bier veröffentlichte nun-
mehr D. aud) feine Ipätern Romane von
Bode zu Woche. Pldtzlich (1860) ging
das Blatt ein infolge einer Kata Topf ;
bie aus D.’ unglüdlichen Eheverhältniſ⸗
beroorging, worüber er eine leiden»
ich erregte, dunkle Erklärung öffent:
abzugeben für nötig bielt. In diefer
Vedauerlichen — nahmen die
— Partei für d
ber »Household words« erſchienen nun
zwei Nebenbubler: die Verleger gaben
»Once a wöcke heraus, woran ſich viele
Talente anfchlofien, D. ſelbſt »All the
< in der d
Beite des früßern Blattes u ih hebt
noch, unter Leitung feines Sohns, fort:
bauernb. In ber Periode ber »Houschold
words« und feiner Fortſetzung find aus
D. Feder hervorgegangen: »Hard ti-
mese (1853), worin Übelftände bes Fa⸗
brikweſens und verkehrte Richtung in Er
— in lebhafter Schilberung
—— berührt wird, eincjee wir
un wird, ein jehr wir-
Bud; »LittleDorrit«(1855);
NT
a e Revolution den gro
4 Hi und bildet, den 5 je
gefunden (18569); »Great expec-
tations<(1861)und»Ourmutualfriend«
(1864). n legte großes Werk: »The
— winDrood«, blieb unvoll⸗
wie
1368 unternahm D. eine zweite Reife
nach Nordamerika; manches hatte fi
inbeflen in ihm verändert, vieles gewi
bei den Bürgern ber Bereinigten Staaten:
bie früder gefabten Vorurteile wurden
Beiberfeitig überwunden; fein al! als
VBorleſer war ungeheuer und ber Gelb-
n beträchtlich. Dieſes Talent Hatte
ſchon bisweilen in England
— und er ſetzte ſeine Ausübung nach
Heimlehr eh nn die ern
gang war zu groß; er erlag. Auch ein
verwanbtes olent bae —ES— —
hung auf Shatefpeares » Heinz | fr
Gattin. An Stelle | An
Thaderays »Denis Duval«. | Erf
179
D. in or Grab und übte es ojt in
übern Jahren auf Liebhabertheatern
und zu wohlthätigen Zwecken. Dagegen
kann fein Verſuch ber ade ung,
für die Jugenb! »A child’s history o
England« (1852) nit als gelungen
bezeichnet werben. Seine Reden: »Spee-
ches liter and sociale erfcienen
1870 und 1873. Beinahe alle feine Werte
find in alle Kulturſprachen überſetzt.
Iſt D. nicht ein Profadichter erften
Ranges, fo gebührt ihm doch ein erſter
Play im zweiten. Sein Andenken lebt
freundlich ım Voll fort, das ihm manche
regung zur Verbeflerung ber Lage ber
untern Stänbe gun nicht immer bloß ber
untern) verbanft, auch manche Erbeite:
tung und manche Rührung. Mehrere ber
Nomanfiguren, die er gefchaffen, find (ein
Beweis jeiner ſchöpferiſchen Kraft) als
bleibende Typen aus feinen Büchern ins
Leben getreten unb leben mit uns wie
wirkliche Berfönlichkeiten; ebenfo find auch
viele feiner Ausbrüde fprichwörtlich ge:
worben, household words. Auslänber,
namentlich Deutfche, benen die Schranken
eined Genius weniger beutlich als feinen
andaleuten, haben ihm häufig eine noch
öhere Stellung zugefchrieben, als ihm in
u jelbft eingeräumt wird. Bedeu⸗
tende Seiten bes Lebens blieben von ihm
unberührt. Im Gegenſatz zu ter
Scott wendete er ſich früh dem Kleinbür⸗
.. und bejlen Leiden und Freuden in
t Gegenwart zu, unb eben in biefem
Gegenſatz zu ben mehr beldenhaften und
biftorischen Bildern ber damals herrfchen-
ben Säule lag ein Hauptgrund feines
olg8 bei feinem eriten Auftreten mit
Bildern aus dem Londoner Bhilifter: und
Volfsleben, deren Wert doch jetzt, (eM
im Vergleich mit feinen eignen [pätern
Schriften, nur gering erfcheint. Pi
bin, neben aller ler na Luſtigkeit,
drang er auf der einen Seite mehr in die
Nachtfeiten der untern Klaſſen ein und
betrat anberfeits, er in viel gerin-
erm Maß, auch die Gebiete ber Höher-
ehenden; endlich erwuchs ihm fonar ein
hiftorifcher Blick, deſſen er früher nur ſehr
vorübergehend fähin war. Man kann fas
gen, daß D. eine Schule gebilbet hat, in
428
180
welcher etiva 30 Jahre lang das Heroen:
tum be3 Kleinbürgerſtands das Mittel:
ſtück der Lebensſchilderungen bilbete. Aber
es muß beigefügt werben, daß bieje Schule
bereits abgeblüht bat. Sein leben beichrieb
John Forfter (1871—74). Eine Er:
ganzung bazu ift ber von feiner Schwäge:
rin und feiner älteften Tochter herausge⸗
gebene Briefwechjel (1879—80).
2) Charles (ber jüngere), engl.
Publizift, Sohn de8 vorigen, geb. 6. Jan.
1837 zu Lonbon, wo er lebt; wurbe in
Eton unb Leipzig erzogen, reifte in Deutſch⸗
land, Indien, Shine und Japan und folgte
feinem Vater in ber Herausgabe ber Zeit:
fhrift »All the year round«, welcher
neuerding® auch wieder eine »Household
words« genannte an bie Seite getreten ilt.
Er hat mandyerlei Beiträge zu Zeitichriften
geliefert und ſchrieb außerdem: » The life
ofCharlesMathews«(1879); »Dictiona-
ries of London and the Thames«. Auch
eine Überfeßung von Goethes »Egmont«
mit Anmerkungen rührt von ihm ber.
Diefenbach, Lorenz, Sprachforfcher,
eb. 29. Juli 1806 zu Oitheim in Hellen,
tubierte 121—23 Theologie und Philo:
fopbie, fungierte eine Reihe von &° ven
als Pfarrer und Bibliothefar zu Solms⸗
Laubach und ließ fid) 1848 dauernd in
Tranffurt a. M. nieder, wo er fich litte-
tariichen Arbeiten wibmete unb 1 um
Stadtbibliothefar ernannt wurde. Wir
erwähnen von feinen mannigfaden unb
ziemlich zablreihen Werfen als bie wich:
tigern: >»Über n, Geſchichte und
Spradee (1835); »Celtica«e (183940,
3 Bde.); »Vergleichendes Wörterbudy ber
gotischen Sprache« (1846 — 51, 2 Bbe.);
»Origines europaeae. Die alten Völker
Europas mit ihrenSippen« (1861); »Vor⸗
ſchule ber Völferfunde« (1864), »Hoch⸗
und niederdeutſches Wörterbuch« (mit €.
Wülder, 1874 ff., 2 Bde.) »Völkerkunde
Oſteuropas«, Bd. 1: »Türkiſches Reiche
(1880). Hierzu kommen noch Romane,
wie: >Ein Pilger und feine Genofien«
1851), *Eſchenburg und —
1852), »Arbeit macht freie (187 ? und
opellen: »Die Pfarrersfinder« (1867),
»Margarete« (1868) u.a. D. it Mitglied
ber Berliner Akademie ber Wiflenfchajten.
Diefenbach —
Dietrichſon.
Dieffenbach, Chriſtian, Liederdichter
und Theolog, geb. 4. Dez. 1 u Schlig
in Helen, wo er feit 1847 als Geiftlicher
wirkt. Sein poetiſches Gemütsleben hat
beſonders anmutigen Ausdruck in feinen
Kinderliedern und Gedichten erhalten, von
benen viele weit befannt und beliebt find.
Sie erſchienen als: »Kinderlieder« (2. Aufl.
1870) und »50 Slinderlieder«, mit Melo⸗
dien von A. Kern (3. Aufl. 1877), »&e-
dichte« (1857; neue zn »Lied und
Lebene, 1870); In ber beutichen Frũh⸗
lingszeit«, Kriegs⸗ u. Siegeslieder (1871),
und »Aus dem SKinberleben« (1878
Außerdem veröffentlichteer zahlreiche theo-
logiſche und erbaulidde Schriften, von de⸗
nen bie »Evangeliſche Hausagende« (4.
Aufl. 1878) und »Ein Hochzeitsitrauß aus
Gottes Garten und von den Wiefen ber
Welt« (3.Aufl.1879) die weiteite Verbrei⸗
tung fanden.
Dietrigfen, Lorenz Segelke, nor:
Be, ae und Kritifer, geb. 1. Jan.
1854 zu Bergen, ftubierte von 1853 an
in Ehriftiania Theologie und machte ſich
durch wibige Stubentenlicber, die er fpäter
unter bein Titel: »>Samfundets Viser og
— af Jörgen Latiner« (1859)
druden Tieß, frühzeitig von fich ſprechen.
1858 befuchte er die Bibliothefen von
Upfala, Stodholn und andern ſchwedi⸗
ſchen Städten, um bie ſchwediſche Littera⸗
tur und Boefte zu ftubieren, nachdem er
rüber fchon bie daniſche Tennen gelernt
tte. Die litterarbiftorifche Schrift »Om
äredigtetiNordensLiteratur«(185%)
war eine Frucht biefer Stubien, und er
erhielt infolge berfelben die Ernennung
jum Dozenten an der Univerfität in
roße Reifen nach Deutichland 1860,
ann 1861, Stalien, wo er 1862—
865 als Konfulatsfekrerär in Rom funs
gierte, Dänemark und Frankreich 1867 —
868, Ungarn, Türkei, Kleinafien, Grie:
chenland 1869— 70 bildeten feinen feinen
Kunſtſinn und brachen ihm auch in Schwe-
ben Bahn, wo er anfangs viel zu fümpfen
at da er in feinen Borlefungen über
chwediſche Kitteratur eine ſcharfe Kritik
an deren Größen geübt. In Griechenland
hatte er für das koͤnigliche Mufeum große
Erwerbungen gemacht und wurde infolge:
Diez.
beilen als Konfervator an bemfelben ange:
felit, von welhem Bolten er 1873 zurück⸗
trat. Seit 1867 iſt er Lehrer, feit 1869
— — an der Kunſtakademie. Durch
ine Vorleſungen an derſelben hat er ſeht
befruchtend auf die Künſtler, durch die,
welche er vor einem gemiſchten Publikum
in S Im und a Stadten Schwe⸗
dens hielt, bildend auf den Kunſtſinn des
Landes gewirkt. Richt minder war er lit⸗
terarifch thätig. Nachdem er von Kopen⸗
bagen und Rom aus die »Nordisk Tid-
skrift for Literatur og Kunst« 1862—
1863 rebigiert hatte, erichien feine erfte
Arbeit, eine Biographie bes finnifchen
Dichters 3. 2. Runeberg (1864), welcher
eı »Omrids af den norake Literatur-
historiee ( Umriß der normwegiichen Lit:
teraturgefchichtee, 1866—69, 2
folgte. Sein Hauptwerk aber, in bem ſich
alle feine Studien konzentrieren, ift: »Det
Skönas Werld« (»Die Welt des Schö⸗
uen«, 1867 — 79), eine Aſthetik und Kunſt⸗
—* umfaſſende Arbeit, welche ebenſo⸗
die Forſchungen andrer verwertet wie
das Syſſem auf eigner Grundlage aufge⸗
baut Namentlich iſt bie bildende
Kunſt in hervorragender Weiſe berückſich⸗
tigt worben. Anziehende Bilder aus ſei⸗
zen großen Reiſen im Dienfte der Kunſt
bieten feine »P& Studieresor« (1875, 2
ee mit Zluftrationen von ſei⸗
gr
uviere) gefhmüdt find.
hat er zum Nordisk Konstnär-album«
ee mit anbern ben Tert gelie
und redigiert feit Jahren bie » Lid-
skrift för bildande Konst och Konst-
imdustrie. Auch ald Dichter hat er einen
in Verſuch mit dem Drama »Ma-
ildene in gereimten Verſen ge⸗
madt, dad 1870 mit Beifall in Stod:
aufgeführt wurbe; auch das Schau-
wi »En Arbetare« (1872) hat fich
it | bem Repertoire erhalten;
it 1874 noch »Karl Folkunge«
übrt worden.
1) Friedrich, Begründer ber
romaniſchen eg geb. 15. März
1794 zu Giehen, get. 29. Mai 1876 in
Beun; ftubierte in feiner Vaterſtadt Flaf:
ſiſche Philologie, nahm 1813 anı Feldzug
181
nach Frankreich teil unb wandte ſich nach
feiner Rückkehr dem Stubium ber neuern
Sprachen zu (insbefondere des Provenga-
lien, worauf ihn Goethe hingewiefen).
Er habilitierte fi 1822 in Bonn für ro⸗
maniſche Sprachen und erhielt 1830 eine
ordentliche Profeſſur bafelbit, die er bis
an feinen Tod befleidete. Als Schriftfteller
trat D. zuerft mit feinen »Altſpaniſchen
NRomanzen« (1821) und ber Abhandlung
»Über bie Minnehöfe« (1825) auf; ſodann
folgten die Werke: »Die Poeſie der Trou⸗
babours« (1826) und »Leben und Werke
ber Troubabourd« (18529, mit zahlreichen
Überfeßungen), worin zum erftenmal eine
umfaſſende Darftellung des Weſens und
ber Entwidelung der provengalifchen Ly⸗
rik im Mittelalter gegeben wirb. Seine
Bde.) | Ipätern Hauptwerfe find die »Grammatik
ver romaniſchen Sprachens (4. Aufl. 1876
bis 1877) und das »Etymologiiche Wör⸗
terbuch der romaniſchen Spracden« (4.
Aufl. 1878). Beide Werke behandeln diefe
Spra um erftenmal vom vergleichen:
den bi hen Stanbpunft aus und finb
badurh für die — Philologie
epochemachend geworden. Noch erwähnen
wir die Schriften: »Über die erſte portu⸗
giefifche Kunſt⸗ und Hofpoefie« (1863);
E10). Bol.
Breymann, Friedr. D. (1878).
2) Katharina, Dichterin, ge 2. Des.
41810 im Dorf Netphen a. d. Sieg I ⸗
falen), fand nach dem Tod ihrer Eltern
bei ihrer Schweſter, der verehelichten Grube,
in Düſſeldorf eine zweite Heimat und viel⸗
fache Anregung für ihr früh entwickeltes
dichteriſches Talent. Der Aufenthalt in
Düffeldorf wurde 1846 durch eine zwei:
jährige Abweſenheit in Berlin (bei einer
andern Schweiter) unterbrochen. Wegen
ihrer dichteriſchen VBerdienfte wurde fie vom
—— unterſtützt und 1864 von der
verſtorbenen Königin Witwe Eliſabeth
von Preußen zur Ehrenſtiftsdame des
adligen Stifts Keppel ernannt. Ihr Ta⸗
lent hat ſich in allen Gattungen verſucht.
Gemeinſam mit ae Schweſter Elifa-
beth veröffentlichte jie einen »Liederfranz«
(1842) unb »Wiefenblumen von ber Sieg
und Felbblumen vom Rhein« (1847), in
welchen ſich echt weibliche Sinnigfeit und
182
Zartheit ber Empfindung ausfprehen.
Auf lyriſchem Gebiet find beſonders ber
vorzubeben die »Dichtungen nach dem Als
fen — 2) en ren
amen«( saufe m ift bag
Eh »Agnes Bernauer« 897) als
höchſt beachtenswert zu bezeichnen. Auch
bie »Märchen« (1861 u. 1854) und >» Die
Beil, Eliſabethe find anerfennenswerte Leis
tungen. »Sephthas Opfer« (1875), ein | Ath
Drama, enthält ſchwungvolle Stellen unb
ift von tiefer Empfindung getragen. Das
neben Baben auch Die Erzählung (»Ontel
Martine, 2. Aufl. 1872; »Toms; aus
dem Dorfteben«, 4860, u. a.) fowie ber
Roman (»Cditha«, 1869; » Heinrich Heis
nes erſte Liebe«, 1875) an Katharina D.
eine nicht unwuͤrdige Vertreterin gefunden.
Dille, Sir Charles Wentworth,
Baron, engl. Schriftiteller und Staats:
mann, geb. 4. Sept. 1843 in Chelfen, einer
Vorſtadt von London, wo er lebt. Der
Sohn eines gleichnamigen Baters, welcher
das Athenäum leitete, bie Freundſchaft
bed Prinzen Albert genoß und bei Ins
ſtandſetzung ber er Weltausflellung
1861 eine wejentlihe Rolle fpielte, ftus
bierte D. in Sambribge unb wurbe 1866
Rechtsanwalt. Er begab fich nun auf eine
grobe Reiſe, zuerft nach den Vereinigten
taaten Rordamerilas, dann nad In⸗
dien und allen Kolonien Englands, beren
Ergebnis er in einem höchſt erfolgreichen
Bud: »Greater Britain, a record of
travel in English-speaking countries«
(1863, 2 Bde.), barlegte. t wurden
zum erftenmal alle englifch rebenden Be⸗
völferungen in litterariicher Behandlung
zuſammengefaßt und ſchon im Titel ber
Grund gelegt bem Gebanfen ehter
großen Töberation und feitern Verbin:
dung; biefer politifche Gedanke fucht feit-
aus bem Keim beroorzufprießen.
iev Auflagen waren in England in
einem Jahr vergriffen; eine noch größere
Anzahl erichien tn Amerifa. Roc in dem:
felben Jahr fandte ihn fein Geburtsort
ins Parlament, wo er ſich als Republika⸗
ner befannte.. Eine fehr erfolgreie Sa⸗
tive veröffentlichte er — 1874:
»The fall of Prince Florestan of
naco«, welches Werkchen drei Auflagen
Dilke — Dingelftedt.
erlebte, auch ins Franzofſiſche fiber
wurde. Darauf er bad und
Schriften feines Großvaters als »Papers
of a critic« (1875) heraus. Rah ber
Wahlen von 1880 wurde er in dem neuen
Miniſterium Gladſtones Unterſtaatsſekre⸗
ene IR Eigentümer
even . D. entümer
bes einflußteiden Litteraturblatts »The
enseume umb auch an anbern Blaͤt⸗
mon A Ceigentlich
age⸗Tampe, Emmy (e
Amalie) von, —— geh 13%
März 1825 auf dem Rittergut Campe im
Dsnabrüdicden aus einem alten Adelsge⸗
fhlecht, Tebt gegenwärtig in Lingen a. d.
&ms und ift feit 1866 Konventamitglieb
bes freimeltl Damenftift® zu
im Osnabrüdichen. Im Herbit 1880 trat
fie eine längere Neife nach Norbamerike
an. Bon Jugend auf gu tifcden Vers
fuchen gene t, fanb fte erft 1867 den
Mut, öffentlich Hervorzutreten, indem fie
eine Novelle: »Das alte Liebespaar⸗, im
Gottafchen » Morgenblatt« ericheinen Tieß.
N fie viele Jahre ihres Zebens auf
Reiſen zubrachte, e ie Poeſie doch
am liebſten an Land und Leute ihrer
engern Heimat an, ſo daß ſie im wört⸗
lichen Sinn die Dichterin des Emslands
— iſt, ſo
chichten aus dem Emslande (1872—73,
dorf bei Marburg in Heſſen, geſt. 15.
Mai 1831 zu Wien; bekleidete, na er
in Marburg ftubiert hatte, Lehrerſtellun⸗
Mo- ae Jufbo (1838) und begab fih 184
na
Diodoros —
au bes »Mfigemeinen Jeitunge zu
Diron. 183
beteilis | 1840 unter bem Regiment eines Haſſen⸗
gen. Als Korreſpondent —— bereifte | pflug in — erſchienen. Sie find nicht
Belgien, Hollans un
————
bes Jahr darauf in ben Frei nftaud
erheben. 4880 trat er von ber Direftion
urück. eben dem
‚vor
nad, Shafefpeste«, 1858; | ae
— 1868 ff. eine
— — ———
um — bi er
der iſchen Nachtwãchters⸗
IE
eg
ben | ber einen und andern b
as Bere ge
li ice Zt inb — *
oliti ent 8 und
K t das Glaubensbelenntnie
durchaus inell
und ſelbſändig in den url — * —
Dichtung. Daß er — milde und
verſteht, beweiſen. die
* welche, an Gattin
das Slüd frieblichen
ingen. Seine Lyrik
er 1838)
; fie
ben re iebes⸗
en wie die büftern tien deö Eut⸗
Nicht jo glücklich iſt D. in feiner
—* — ( Licht und tten ber Liebe«,
‚> meron«, 1 >Rovellens
—* —8 — be Jen
mentale Roman sUnter der Er be« (1840
durch — Kolorit und plaftif Sc
berung, auch won feinen »Sieben
frieblichen ; Grzählungene sh) PR ne
wirklichen Berle. Dafelbe ai von ber
Salennonelle >Die —ã (1868).
en das ⸗Litterariſche —— (187 ass)
us die »Münchener Bi ne,
e einer interefjanten Selbitbiograr
Eine ——— ſeiner
n 1877 in 12 Bänden.
*
ed:
tiftfteller, geb. 30. Juni
äbe vo Manchefter,
ie am Literatur 2
haben biefen thäti-
gem Mann unabläffig befchäftigt; er if
wie] gereiß und mit offenen Augen, Bat
879
184
manden biftorifhen Epifoben befonbere
Aufmerkſamkeit geliehen und fie in ein
neues Licht zu ſtellen geſucht; die beiden
— dieſes Wirkens ſind feine
riften über William Penn, gegen
Macaulays ungünſtige Auffaſſung dieſes
Mannes (1851), und über Lord Bacon,
gepen bie vorwaltende Anficht von feiner
uflichkeit als Richter und feinem Un-
dank gegen feinen Wohlthäter Eſſex (1861).
Sein erjter Verſuch war ein Trauerfpiel;
e3 hatte feinen Erfolg, und er verlieh bie
jen Pfad. Er ſchrieb Gedichte, wurde Mit-
t tausgeber eines Brovinzblatt$ und fam
846 nad) London, bie Rechte zu fludieren.
Nun ſchloß er fih an bie ——
»Daily News« an, ſchrieb eine Reihe von
Auffäten über die »Literature of the
lower orders«, dann über bie Gefäng-
niſſe. Diefe Arbeit führte ihn 1849 zu
einer Biographie bes fängnisperbeffe
rers Sohn Howard. Er begann nun
bie Öffentliche Aufmerkſamkeit zu erregen
und wurbe zum arbeitenden Mitglied der
Kommiffion ernannt, welche unter bem
Bringen Albert die erſte Meltausitellung
von 1851 vorbereitete. Hier zeichnete er
be Durch große Thätigkeit aus. Darauf
erfchien das bereit? erwähnte »Life of
William Penn«, da8 1872 neu bearbeitet
wurde. Schon 1852 folgte eine antre
Biographie: »Robert Blake, admiral
and general at sea«, bei welcher Arbeit
D. den Beiftlanb des berühmten Seehelden
Lord Dundonald (früher Lord Cochrane)
genoß. Zugleich trat D. in der Schrift
»The French in England« ber damals
von der Nation gehegten Beforgnis über
einen Einfall der Franzoſen a Maj
bereifte num Spanien, Stalien,
land und Ungarn; bei feiner Rückkehr
wurde er Redakteur des » Athenaeum«,
welche Stelle er, doch mit Unterbrechung,
bis 1869 einnahm. An ber Kontroverie
über Payne Eollierd Shakefpeare: Ent:
dedungen nahm er teil durch bie Schrift
»The Shakespeare folio corrector«.,
Nun wurde ihm Zutritt zum Staat?
archiv gewährt, und er konnte die bereits
erwähnte Schrift »Thhe personal history
of Lord Bacon« (1861) berausgeben wie
auch verichiedene andre hiſtoriſche Mo⸗
Diron.
nographien verfaflen ober veranlaffen.
Auch feine Memoiren ber Lady Morgan,
bie ihn zum litterarifchen Teftamentsvolls
ftreder ernannt, verdienen Erwähnung
(1862). Er bereifte nun bie Türfei, Klein:
afien, Paläftina, Agypten, gab 1865 feinen
Neifebericht («The Holy Land«) heraus
und half mit Dechant Stanley (f. d.) den
Palestine Exploration Fund ftiften.
Ferner eh er bie Vereinigten Staas
ten bis nah Utah und gab 68 Erleb⸗
niſſe in: »New America« (1867) und
»Spiritual wives« (1868). Beide Bücher
batten großen Erfolg (das erſte erlebte
acht Auflagen in wenig Monaten) unb
wurben in beinahe alle Kulturipradden
überfett. Bei Gelegenheit ber »Seelen⸗
bräute« hatte D. fi bemüßigt geſehen,
ben Ebeljchen fogen. Muderprozeß von
Köni a ber Bergefienbeit bervors
zuziehen. entſtand barüber nicht nur
eine litterariſche Fehde, ſondern auch ein
rozeß, in welchem D. die »Pall
ette«, bie ihn in ſtarken Ausdrüden
der Ungehörigfeit bezichtigt, auf Berleum-
bung verflagte, zwar ben Prozeß formell
gewann, moratiig aber verlor, indem
die Geihwornen ihm bie Feinftimögliche
Summe, nämlid) einen Pfennig,
benerjaß zuerfannten. Zum Trolt mochte
ihm das Lob gereichen, welches ibm Lord
milly für die in Amerika gemachte Ent-
deckung gewiſſer verlorner Staatsichriften
ſpendete. Cr wendete ſich nad) Rußland
und veröffentlichte dariiber bas Werk
»Free Russia« (1870), welches wieber
ins Deutiche, Scanzöftiche, Stalienifche
überjett wurde. Zugleich erſchien: »Her
jesty’s Tower« (1869-71, 4 Bbe.),
biftorifche Denkſchrift, pilant zugerichtet;
biernad: »The Switzere« (1872), gleich⸗
falls überfest, unb »History of two
ueens, Catherine of Aragon and Anne
eyn« (1873—74, 4 Bde.), wovon ber
1. Zeil nur die Durcharbeitung einer
Jugendarbeit. D. verſuchte fi auch in
wer Novellen: »Diana, Ne
(1er) und »Ruby Grey«e (1878). Bon
873—75 bereifte er abermal® Spanien
und Amerika, worüber er in: »White
Conquest« (1876) berichtete. Noch eins
mal erjchien er mit hiftorifchem Material
Diordjevic — Dohm.
in: »RoyalWindsor«(1879). Seinelebte
Reiſe war nach dem von England neu er:
en Eypern, wo er mit Frau Brafley
q. d) zufammentraf; als ht dieſes
Ausflugs erſchien fein — Wert: »Bri-
tish Cyprus« (1879). Bei Begründung
des neuen Schulrats wurbeD. deſſen Mit:
glied; außerdem warer Friedensrichter und
vieler gelehrter Geſellſchaften Mitglied.
Disrpjenid (pr. diordiewitſch) Blaban,
ferb. ee 1838, ſchrieb meiſtens
hiſtoriſche Novellen und hat dadurch zur
jebigen Blüte der ſerbiſchen Proſa, die ſich
nur allgemach entwidelte, während die
ferbifche Berskunſt bereit? im Aufſchwung
war, weſentlich beigetragen, Seine ges
fammelten Werke erſcheinen in Pancſova.
ndete D. die ſerbiſche Revue > Das
Baterlande, beren Rebalteur er bis jetzt iſt.
Dobel, Sydney Thompion, engl.
Dichter, eine Zeitlang unter ben Pfeudo-
en Sybney Mendis befannt, 2
zu Eranbroot in Kent, ef: 22. Aug.
1874 zu Nailsworth; wurde Gehilfe ſei⸗
nes Baters, eined Weinhänblerd, und
blieb 15 Jahre in diefer Stellung, neben
ber fiubierend. 1850 machte er Jich durch
ein größeres Gebicht: »The Roman«, bes
fannıt, welches günfige Aufnahme fand.
Er wurde nun einer Öruppe Dichter zu-
bit, welder man den Namen ber
> odic School« beilegte, und von
weicher er felbft und Alerander Smith
4. 8) als bie Häupter angefehen wer:
den. Er veröffentlichte ferner nach einer
Schweizerreife 1834 das Gedicht »Bal-
der«, 1855 mit A. Smith: »Sonnets in
the ware und »England in time of
ware. Darauf verflummte er auf lange
Bin (meiftens auf dem Kranfenlager, im
inter jeweilen im Süben Europa?) un
b nur 2
— Poetical ks« 187
ne »Poetical works«
in 2 Bänden. ee Tod —
: »Thoughts on osophyan
rigen (1876). Vgl. —5— D., life
and Sale ae von E. J. (1878).
Daczylipr. vohti), Ludwig von, ungar.
1845 zu Heutſch⸗Kreuz im Obenburger
Komitat, ftubierte zu Odenburg und Wien,
einmal feine Stimme in:
ay« (1871). Gefammelt
b | Hjem«
5 | »Sören« (1
185
ging 1866 als Korrefpondent ber Wiener
»Prefiee nach Bubapefi und wurde nad)
ber Konftituierung bed ungarischen Mini-
fteriumd unter Andraſſy (1868) zum
Konzipiften beim Minifterpräfidvium (im
Preßbüreau) ernannt. In diefer Stellung
verdiente er fich unter anderm burch eine
Reihe virulenter Artikel gegen bie von
Tisza ek Oppofition feine publizifti-
f poren und das Vertrauen An-
draſſys. Er folgte diefem 1871 nad) Wien,
wo er bald barauf zum Sektions⸗ und
Hofrat ernannt und kurz vor Eröffnung
des Berliner Kongreſſes in den ungari-
{hen Adelftand erhoben wurde. Als Dich⸗
ter trat er auf mit einer Tragdbie: »Der
letzte Propbete, und bem preißgefrönten
Luſtſpiel »A ca6k« (»Der Kuße), das auf
den ungarifchen wie auf vielen beutfchen
Bühnen mit Erfolgaufgefühet warb. Auch
bat D. Schauffert3 5 »Schach dem
Könige und den erſten Teil von Goethes
Taufe (2. Aufl. 1878) überfebt.
Dodge (ipr. doddſch), Mary, ſ. Hamilton.
Dodt, Beatus, dän. Romanſchrift⸗
ra — — a zu —
openhagen, e an letzterm Ort
und wurde 1851 als königlicher Steuer:
beamter angeftellt, als welcher er in Vei⸗
ftrup — Außer einer Reihe kleine⸗
ter Erzählungen in Journalen bat er, ſeit⸗
dem fein »Fredensborg« 1858 erſchienen,
hlreiche Romane, Novellen und Reife
childerungen —— eben, welche ſich
urch geſchickte Behandlung der vaterlän-
diſchen Geſchichte und treue Schilderung des
Volkslebens —— F n,
fo: »Rideknegten« (»Der Reitknecht«,
1859); »Stamhuset Sunn« (1860); »To
Brödre« — Brüder«, 1862); »Mit
(» Meine Heimate, 1863); »Min-
der fra en — es ne
rungen einer geſchwundenen Zeite, ;
363): »Niels Sparre« see),
»En Sommertur« (1868); »Agte og
1871); use Thorn (1
Fribskos« (1875); »Holgervris« (1878
unb »Ved Gurresö« (1879).
Dohm, Ernit, Humoriſt, geb, 24. Mai
1819 zu Breslau, ftudierte in ben 40er
Döhn — Döllinger
ren im Berlin und —
nahm uf ein
hrerſte in ber Rahe von
und lieh ſich jpäter als Litterat und Mit⸗
aubeiter mehrerer Zeitichriften in Berlin | »
nieber. Hier übernahm er 1849 bie Res
baftion »Kladderadatſche, wo fein
durch ernfte Stubien und geblegeme Kennt⸗
en geſchultes Talent be ihm auf
Ar fand; benn gevabe, was bie “
— feiner Iendenz brauchte : Ta
, kritiſche eg und unge
Onliche ormgewanbtheit gr fich bei
2 ‚tm — glichem Vaß D ——
üge, mit welchen er ur — 52 — u
ei find zwar für den flü
Moment geſchrieben; aber eine große
kl ble ebenen Bert. Als ſelb⸗
Bu
ONE
di det eat euren Schwant,
1864) ; bilder. te
——* ana u.a. — — ſetzer
aus dem Franzſiſ a ge
2. ber en —*—
877) Hat ih D. — amen gemadit.
—— iſt er r Redaktion bes
——— — — —— Seine
Gattin Hedwig O. trat Idee
ipation ein mit ben Schriften: »Der Je
— im Hausſtande (18
»Der Frauen Natur und Rechte ( 876).
Auch fchrieb fie eine »Geſchichte ber ſpami⸗
ſchen Rationallitterature (1867) und meb>
tere Luftfpiele, wie: »Der Ienretter«
(1876), »Bom Stamm ber — (nach
in Schuß i
Dahn, Rudolf, —— geb. 2,
— 1821 zu Hinrichohagen in Mecklen⸗
rg= n, ſtudierte 1841 —44 Phi⸗
lologie zu alle und Greifswald, fpäter
Rechtswiſſenſchaft in Berlin und Roftod
unb wanderte 1854 10 Amerika aus,
wo er ſchließlich als öffent She Notar thã⸗
war, bis er 1865 nad; Deutfchland zu:
rüdfehrte unb in Dresden bie Ei
ber »Dresbener Prefiec übernahm.
veröffentlichte: »Die polttiichen ——
in ben Vereinigten Staaten non Nord⸗
unb | amterifae (1868); »Der Bonapartiämus
und ber beutich = franzdfifc nn
(1870); » Aus em amerikaniſchen
walbe, a EL Te Skizzen (1 );
Delius, Charles
une Bus, u. 24 27. —*
n des
eſlen D., te das Go
—— —— — tralein Parts, Ua
ftudierte dann bie Rechte und Srafiglert:
als Advokat in Kolmar und Aitkirch, bis
er fih enbfih ganz ber Fitteratur und
er widmete. Er gründete 1857
Bevue — anique« (feit 1865 ume
y —* Een —
rmittelun
deutſchem —22
‚[unb u ar nat;
ber Orkan Se 5*
wagte,
ẽi ee
—* —— Von
he Arab Schriften And Ba
as stecle« (1365), Oman
rations sur l’histoire« (1872): n den
l »Lettres -
si! Fre 3. Aufl. 1869 op
tions et revölateurs« (1858), »Medi-
pP
b> |la nature humaine« (1868), > >L’&me
dans les ph&nomänes de conseienoe«
(1876). Außerdem fchrieb er Romane:
»Le Calvaire« (1855); »La confession
de erg (1864); »Mardoche«
„Johann Joſeph Ignaz
———
823 Lehrer am Lyceum in —
und kam 1826 als Profeſſor b
geiciehte unb bes Kirchenrechts an abe
niverfität Te nen wo er als
1845 in die Stänbefauumer unb
Dont un — Donner.
En
> orha
; ferner:
»Die Bapftfabeln ittelalter8« (1863),
worin nn nen se: a ee
fang — — wird; —
—— — —*
Deus, ie, — Novelliſt, geb.
ee zu.2ugo bi Romagna,
‚mit feinen Eltern zu Finale in ber
—** weilend, am —— Auffſtandfi
ſchrift: »Una parola agli
haiten Anteil genommen und info edeffen
—
— — müfſen, wurde
Vohlthäter moöglich, am bet Univerficät
* —A— — « heraus (1
i nen:
»Hippolytus und Gallituse (1853); | feine äußere
———— 1) e — —A I wu durch die
; :»Tralespine«(1370),»Povera
ber | vita« (1874); bie Novellen unter ben
⸗ —— 1848
Unterftüung einiger | Bau
187
— F Büreau eines
b mit Feld Freunden ben Dieienario
enza toscana dal 1800
851—53,2Bbe.). Als
dem Tod feines Vaters für bie
— er — ei tet
ah er fi) genötigt, auch n vatun
richt zuerteilen. 1854 arünbete er eine Wo⸗
er na
senfärift: »L’Eco d’Europa«, und beteis
ligte fich ſpäterhin an ber Stebaftion auch
andrer Blätter. Zuletzt trat er mit einigen
&bfungen hervor: »Perungomitolo«,
6 roveseio«, »Arte o natura«<
(4858, Br. 1), welche ungemein —
Rum wurde bur
ch feine Anftellung im
niſterium bes Unterridhtö und enühliche
Borrüdung bis zum Kabinettschef auch
ficherte. Seine Po⸗
Titeln: »Foglie secche« (1974), »Bivo-
lszione in miniatura«, »Buaon anno!
novelle e fantasie« (187 6), »Flora mar-
zia, storis di mezzo secolo« (1876).
Leichte und glüdliche Darftellung,, feine
Aa; und ein anmutiger
— eichnen Denatis Erzählungen
ber | auß. Sc Meifterwert ift: »Perun go-
— bie heitere Geſchichte der Kon⸗
—— Ds aus einem Zwirn⸗
zufällig aus den Hän-
es —— dom Fenfter bes fimf-
— Stockwerks herab einem vorũbergehen⸗
ae an an 7 Kopf fliegt.
8,1
Donner, Yobannyatob riſtian,
Philolog, beſonders durch feine r⸗
ſetzungen altklaſſiſcher Dichter En
F 95 Oktt. 1799 zu Krefeld, —
1875 in Stu ; ſtudierte zu T
* 1817—22 T eologie und Are
logie, er 1827 Brofeflor am Gymma=
—— und kam in gleicher
3 nach —— Als
Überjeßer — ft mit Übertragungen
ber Satiren bes — (1821) 5*— des
Perſius (1822) auf, denen nach längerer
fe die ber »uſiabdene des Camoens
(3. Aufl. 1869) folgte. Seinen Ruf be-
188
Kat aber erft juus Überfegung bes
ophofles (7. Aufl. 1873), die marı wegen
ihrer Treue und gewandten Sprache als
eine wirkliche Nachdichtung anzufehen ges
neigt war. Später erichienen: Euripides
(3. Aufl. 1876), Aſchylos (1854, 2 Bbe.),
die Ilias (2. Aufl. 1864) und die opalie:
2. Aufl. 1868), Ariftophanes (1862, 3
1 indar (1860), Terenz (1864, 2
Bde.), Blautus (186465, 3 Ye.) und
QDuintus Smyrnäus (1866).
Don Epavento f. Mels.
Dora de Iftria (mit ihrem eigentlichen
Namen Berne Ghika, Fürftin
Kolzow⸗ J
ftellerin, geb. 22. Jan. 1823 zu Bukareſt
als die Tochter bed Fürſten Michael I
erhielt im elterlichen Haus eine jehr forg-
fältige Erziehung, bei der auch auf bie
Pflege körperlicher übungen emfig Bebacht
——— und ging zu ihrer weitern
usbildung in Begleitung ihres Vaters
1840 ins Ausland, zunächſt nach Dresden, (
dann nach Wien, Venedig und Berlin,
wo fie einſt bei Hof eine glänzende Probe
ihrer Kenntnis der altgriechiſchen Sprache
ablegte. 1849 inbie Heimat zurüdgefehrt,
vermäßlte fie fich mit dem ruſſiſchen Für⸗
ſten Alerander Kolzow: Mafjalsfi und
verliebte nun mehrere Jahre in Rußland,
meift in Peteräburg, vermochte ſich aber
weder an ber Seite ihres in ben Ans
ſchauungen bed Großrufientums und ber
Bigotterie ber griechiichen Kirche befange:
nen Gatten noch am eg des beipotifchen
Kaiſers Nikolaus glüdlich zu fühlen. Da
auch ihre Gefundheit unter bem ruffifchen
Klima litt, Tehrte fie 1855, nach Überein-
funft mit ihrem Gemahl, nach bem euro:
paiſchen Weiten zurüd, verweilte zunächt
mehrere Jahrein der Schweiz, unternahm
dann eine Reife nach Griechenland und
ber Türfei und wandte fich ſchließlich nach
talien, wo fie Be eine Billa bei
lorenz bewohnt. Als Schriftitellerin (un:
ter dem obengenannten Namen und meilt
in franzöfiider Sprache) trat fie zuerſt
1855 hervor und veröffentlichte ſeitdem
eine Reihe von Schriften, die nicht nur
anz ung ame ne Sp adke anal: ( e vers
Het gruͤndlich —— Ita MARI
Deutich, Englifch, Franzöfife, Lateini
s
Don Spavento — Doran.
Alt: und Neugriechiſch, Ruffifh, Albane⸗
ſiſch), jondern auch eine auf wifjenichaftli=
Her Grundlage und freifinniger Auffaf-
jung ber religiöfen und politiſchen Berhält:
niffe ruhende allgemeine Bildung ſowie
er hen —
als ungewöhnlich zu bezeichnen i te
Thãti heit hat im ——— einen kosmo⸗
—8 Charakter, doch betrachtet fie es
als ihre Hauptmiffion, ben Tebensfähigen
Drient auf bie reformatoriichen Ideen deö
weſilichen Europa binzumeiien, wie an⸗
berfeit3 durch ihre Schriften dem gebilde-
ten Europa der Drient offen gelegt wor:
den ift wie nie zuvor. Wir nennen von
ihren Werfen: »La vie monastique dans
l’eglise orientale« 6 Aufl. 1858); »La
Suisse allemande« (1856, 4 Bde.; deutſch
1860), mit dem anziehenden Bericht einer
von ihr ausgeführten Befteigung bes
Mönche ; »Les femmes en Orieute( 1859,
22te.); »Au bord des lacs helvétiques·
1861); »Excursions en Roumelie et
enMore&e« (1863, 23be.) ; »Des femmes
par une femme« (1864, 2 Bbe.); »Gli
Albanesi in Rumenia«, eine Geſchichte
der Fürften Ghifa im 17.—19.
(2. Ausg. 1873); 2La poesie d
mans« (2. Aufl. 1877) x. Außer diefen
Werten hat D, namentlich in den lebten
abren in den bebeutenditen Journalen
Frankreichs, Belgien, Italiens, der
chweiz, iecchenlands, Rumäniens,
Nordamerikas xc. eine ungemeine Thäti
keit entwidelt und bier in zahlreichen
Fake en Gegenftände der verſchieden⸗
en Art ‚Litteraturgefchichte, foziale
und religiöfe Fragen, Politik, Kunft, Ge
ſchichte ac.) behandelt. D. kultiviert neben»
bei auch bie Mufit unb namentlich die
Malerkunft und trug in Betersburg mit
zwei Landſchaften den Preis bavon. Sie
wurde von zahlreichen gelehrten Gejells
— zum Mitglied ſowie vom griechi⸗
ſchen Parlament zur »Großbürgerin« von
Griechenland ernannt.
Doran (ipr.dördn), John ‚engl. Schrift:
fteller, geb. 1807 zu Lonbon aus einer
alten iriſchen Familie, gef. 25. Febr.
1878 dafelbit; lebte in feiner Sugend einige
Sabre in Franfreih und Deutichland
und veröffentlichte 1834 fein erſtes Werk:
Doftojewstii — Doucet.
»History and antiquities of reading«,
das jegt vergejien ift; 20 Sabre beralnßen,
ebe fein Name mit dem Buch »Habits
and Men« (1854) wieber vor die Leſewelt
trat. In ber Zwiſchenzeit und auch ſpä⸗
terhin arbeitete er viel an Zeitichriften;
dann war er Redakteur be> Athenaeum«,
fpiter auch der »Notes and Queries«,
letzterer bis zu feinem Tode. D. hat viele
Bünde herausgegeben, in denen er ſich in
lebendiger Weile, immer unterhaltend,
nicht immer — auf den Seiten⸗
piaden der Geſchichte als fleißiger Anek⸗
dotenjäger ergeht, und bie ihm, wie auch
feine Tiebenswürbige Perfönlichkeit, zahl:
reiche Freunde verichafiten. Dahin ge:
hören: »Table traits, with something
on theme (1854, 4. Aufl. 1868; ber
mit dem Englifchen vertraute Lefer wird
aus biefem wie auch dem folgenden Titel
ben — se
»Knights an eir days« );
»Monarchs retired from business«
833 »History of Court Fools«
1858); »New pietures and old panels«
1859); »Saints and sinners« (1868,
Dre). Mehr Anſpruch auf Hiftorifchen
Ernſt machen feine Biographien: »Queens
of England of the house of Hanover«
(ba8 erfolgreichite feiner Bücher, 4. Aufl.
1875); ‚»Princes of Wales« ES :
»Memoir of Queen Adelaide« (1861).
Eine ſehr warme Aufnahme fand feine
Geſchichte bes englifchen Theaters: »Their
Majesties servants« (1864). Eine an:
iehende und forgfältige Zeichnung, ber
Trauenwelt bes vorigen Jahrhun⸗
derts, in we Elifabeth Montagu von
ne umgeben ericheint, ült:
»A lady of the last century« (1873).
Die Briefe des Sir Horace Mann an Ho⸗
race Walpole gaben ihm, der dem Drang
zum Wikeln nicht wiberfteben Tonnte,
den Stoff au »Man and manners at the
Sm 18. 9abrh: marer [ehe zu Haufe, Do
. Jahrh. war er jehr zu Haufe, do
bat ihm bie »Academy« in feinem leb-
ten Werk: »London in Jacobite times«
(1878), mandyen Fehler nachgewieſen.
Dosjewstlij, Feodor Michailo⸗
wit ſch, hervorragender ruſſ. Roman:
chriſtſieller, geb. 1818 zu Mogkau, geit.
189
9, Febr. 1880 in Petersburg; nenoß feine
ORG in ber faijerlihen ingenieur:
ſchule der letztgenannten Stabt, erhieltdar-
auf als Offizier eine Anſtellung im In⸗
Hr jedoch gab er dieſe
telle wegen ſeiner litterarifehen Neigun⸗
gen bald auf. 1846 erſchien ſein erſter Ro⸗
man: »Arme Leute«, ber gleich von einigen
— ſeines Talents, die in einer be⸗
merkenswerten Begabung für die Darſtel⸗
lung geheimſter Seelenregungen gipfelten,
auffallend Zeugnis ablegte. Bald darauf
fam in feine Iitterarifche Thätigkeit eine
gewaltiame Unterbrehung: in den Prozeß
des Kommunisten Petroſchewskij verwickelt,
wurde er zu zwölfjähriger Sträflingsarbeit
in Sibirien in den bortigen Bergwerken
verurteilt. Als Alerander II. auf ben
Thron fam, begnabigte er ihn, und D. er:
hielt das Recht, nad St. Petersburg zu⸗
rüdzufehren. Hier ſchrieb er 1860 die
»Memoiren aus einem Totenhause, ein
feiner eigentümlichiten Werte, in welchem
er zum Zeil feine Erlebnifle in Sibirien
ſchilderte, hauptſächlich aber durch die fein-
füblige, aus ber Tiefe ber Seele ſchöpfende
Schilderung der Verbrecher, mit denen ihn
das Scidfal im Gefängnis zuſammen⸗
ebracht, das Intereſſe in hohem Srab feſ⸗
Pelte Dannerichienen: »Die Erniebrigten
und Beleidigtene, Bilder aus dem Leben
bes ftädtifchen Proletariats (1861), und
fein Hauptwerk: »Verbrechen und Strafe«
(1867), ein großer Roman, in welchen
das Werben ber verbrecherifchen That und
bie Rückwirkung berfelben auf bie Seele
des Übelthäters mit unnachahmlichem pfy-
chologiſchen Tiefblid dargeftellt werden.
Die legten Romane des äußerſt talent:
vollen Dichters: »Die Teufele (1867),
»Der Idiot« (1869), »Der Sprößling«
1875), »Die Gebrüder Karamaſowe,
eben jenem großen Roman nach, ba der
Dichter immer mehr einer myſtiſch⸗ über»
ſchwenglichen Bigotterie zum Opfer fiel.
Doncet (pr. vun), Charles Ca⸗
mille, franz. Dramatiter, geb. 16. Mai
1812 zu Paris, wibmete ſich nach vollen-
detem Rechtsſtudium ber Bũhnendichtung
und ward 1853 zum Direktor der Admini⸗
ſtration ſäͤmtlicher Bühnen Frankreichs,
1863 zum Direltor ber Theater im Mini⸗
1%
des kaiſerli ſes ernan
wei Jahre — — * bie Akabe⸗
mie gewählt und erhielt 1676 die Stelle bes
a chasse | we
S en Sekretars berfelben, ihn
2 —
« (1846) und das Stüd »Le
fripons
fruit döfendu« (1857, deutſch 1861), dab
neben dem Drama >La consideration«
a wohl als feine gelungenfte *
chnet werden kann.
ige von ber use! efrönte ih
enen: » Velasquez« een) und »La
= e d’Antonie« (1849), zu erwähnen.
it feit 1867 Kommandeur ber Shren-
ein und verfah Iange Jahre am »Mo-
niteur parisien« das Amt bed bramati-
Shen Kritifere, Seine >»Comödies en
vers« eridyienen 1855, feine »(Huvres | Poe
complötes« 1875 in 2 Banden.
a: Keine, Nachdichtungen
Vo Sprache
durch die ee und ſchwierigſten
Rhythmen, an benen befonbers bie oma:
nifchen poetifchen Kunſtwerke fo reich find,
Ieenge Schule paffieren lieh.
Domden (in. daud'n), Ebwarb, e
Dichter und Kuitifer, geb. 3. Mai 18
zu Cork aus urſprünglich engliſcher Fa⸗
milie, ſtudierte im Trinity College zu
Dublin und lehrt jebt daſelbſt als —*
feſſor der engliſchen Litteratur. Seine
»Poema« erſchienen 1876 in 2. —
Außerdem ſchrieb er: »Shakspere: his
Doucha —
Dozy.
Su
von
H 1788-1877
thoy« (1 3) 2
— ge
— — D. mit
— von 2,10 ben are
Doyle (pr. dou), Sir
Bungee ern Dichter
1810 au Runappleton im
Bei. [ebtzu — Ein bes
erals D., auf ber groben | e von
Elon ey en, Drford (feib
bem mit &labftone und ge Taylor bes
freunbet), befleibete dann eine — vom
Staatsämtern, namenti
—
ion und wurbe 1867 ber achfol
tthew oe, a En *
oſten er
—— * Er hrere Bände
9. Aufl. 2880;
, »Studies in
—— a⸗
— Newman ——
unb »Lectures en 869
Du ir en „Reinbart, nieber
£
Der 4
nn au Seien, e
= , BEL logi Pe ðeſch be
ologie
onders aber unter Weijers und ——
mere Drientalia, erhielt 1844 eine Ans
ftellung bei der Sammlung orientali
— zu Beiden und wirft
860 als Brofeflor ber muss an ber
bortigen Univerfität. Als
— rate
u iſſen urch le
L|und gef imadvolle Darftellung aus Se
Hauptwerk, wodurch ein —
unb überaus wichtiger Abfchnitt ber Welt⸗
gei ichte zum eritenmal aus dem Bereich
er a und Fabel ar = Licht ber hiſto⸗
riſchen Wa Bu — iſt die
ire gpagne«
(1861, 4 Bbe.; deutfch 1873). Bon feinen
Drachmann
übrigen Werten nennen wir (mit Übers
sehung ber sein ſprachlichen san und
Editionen): »Recherches sur
histoire
politigue et litt6raire de IE
* le moyen-Age« (2. Aufl. gu
»Histoire des a
—*— 6« (1864, beutf ); »Histoire
de — amisme« (1863). D. in Mitglied
Rn von —** und zahl⸗
hie er Senrit ger 2
— —
u Kop en, beſuchte
70 die — ————— ea
bald durch die Kühnheit und lebendige
ſeiner Seebilder einen bebeutenden
glei t trat er als Lyriker
mit > 1 el we in bie
ei — nb nor — —
F n und zun wirtten.
che feiner Rhythmen mie
ig 3 der S —— der realen —
ber Jetztzeit waren eine ganz neue,
Ta nu erhaft nas
rohen m Cecma er bie See:
bider gelungen. Die wechſelnde Stim⸗
a 8 Meers hat vielleicht fein Dichter
te folcher wunderbaren Kraft | A
childert, und babei finb
—* Bert bie —— Melodie; es iſt, als
ae Wort in ben Ton auflöfte.
Dies die rein ee Zain feiner Dich⸗
yrägniert, Stichworte einen em⸗
pänglihen Boben in bes Dichters Im
oppofttionell geftimmtem Sinn
„Melodie e Com Bicker fish
d):
o ved Havet«
ie): — er« (1879);
»Ungdom i Digt og Bang« (> Jugend in
Cebit umb Sange, 1879) und bie epi⸗
(ben Märcenbichtungen: > inoessen 0
det halve Konigerige« (»Die Prin inet
fin und das Königreiche, 1878),
Oesten for Sol og Vesten for Bande
(1880), worin ba, wo das Lyriſche
nes Märchens nn t, a:
eine erhabene S t ac
t aber auch auf bem en bei
mans und ber Movelle eine üppige Pro-
He
— Dranmor,
si) eine verfifigerte
im all= | 1823 zu Muri
191
buktionskraft entwidelt. Es erichlenen in
raſcher Aufeinanberfolge: »En Overoom-
plet« (»Ein Übertompleter« 1076);
»Tamnhäusere (1 U: au
»Junges Blut«, 1877); »Paa Bömands
00 o« Auf Seemannd Trenund
Blauben«,, 1878); »Poul og Virginie«
(1879); » Under der nerdlige Bredde« (»Uns
ter nördlichen Breiteh«, 1879). Um mel
fien zünbete jedoch fein »Derovre fra
— (sDrüben von ber Gren *
ſchiidert. Übrigens me auch im Roman
n ale ee
rakteriſtik und Kompofi
Seite. en
übungen und Skizzen
man, und in foldhen nn, wie z. — in »To
skud«, bie Gharafterzeiinung 9 ut gelun-
gen. Treffend hat man ihn den montifer
= ————— genannt. Seine neueften
eiten find: >Peder ern
——
der nur da und bort ber —
bricht, und eine Üherf
»Don Juan« se Seit LABTO eich —*
einen Jahrgehalt vom dänifchen tap-
Draumor (Pieubonym für Ferd
nandv. Schmid), Dichter = 22. Juli
im Kanton wibmeie
fi dem Kaufmannsſtand und ging nah
vollendeter Lehrzeit nach Braſilien, wo er
ſich Durch Unternehmungsgeift und That⸗
kraft zu — Wohlſtand aufſchwang und
Si der Handlungöfirma »Ferd. Schmib,
Groß u. Komp.e in Rio be Janeiro, 1852
auch Öferzeichifcher Generaktonful für
le wurbe. Seit 1872 trat er in nd:
bee Beziehungen zum Erzherzog Mari-
inilian von Ofterreih, nahm bann feinen
Aufenthalt vorwiegend in Paris, sr
e |von Zeit zu Zeit ber ſchweizeriſchen
mat einen Beluch —— Seit 1
lebt er wieder in ber braſiliſchen *
ſtadt. D. iſt ein Lyrif ua Ranges
Bro: | Brafilien bot ihm er Fülle poeti —*
192
Anregungen und Motive; der Hauch bes
las — und die er Er
ugleich durch feine in prächtigen ar:
—— prangenden Gebilde, welche im
klingenden Schritt eines künſtleriſch er⸗
wogenen Rhythmus auftreten und neben
einer ungewöhnlichen Kraft und Tiefe der
Empfindung auch eine Fülle gereiften,
männlichen Denkens offenbaren. Seine
zuerſt vereinzelt erſchienenen Dichtungen:
»Poetiſche Fragmente« (1860), »Saifer
Dtarimiliane (1668) und das wahrbaft
toßartige und originelle »Requiem«
(1809 , ein begeifterter Hymmus auf den
ob, find der Inhalt der »Sefammelten
Dichtungen« (3. Aufl.1879), welche außer⸗
dem noch den von Geiſt ſprühenden, aber
büftern »Dämonenwalzer« enthalten.
Draper (ipr. drehp'r) John William,
engl. Schrüftfteller, geb. 5. Mai 1811 zu
St. Helens bei Liverpool, ftudierte in Lon⸗
don vorzüglich Höhere Mathematik, She
mie und anbre gagmeige ber Naturkunde
und wanderte 1833 nach den Vereinigten
Staaten von Nordamerika aus, wo eran
ber Iniverfität von Pennſylvanien 1836
feine mebizinifchen Stubien beendete. Er
— — ern hen — der ann,
yſik und Phyſiologie an einem e
in Virginien ernannt unb 1839 für
Chemie und Natunwiffenfchaften an die
Univerfität von Ned York berufen. Er
iſt jet Präſident der naturwiſſenſchaft⸗
lichen und mediziniſchen Abteilung der
Univerſität. Seine vielfachen rein na⸗
turwiſſenſchaftlichen Schriften hier über:
gehend, nennen wir als ein Werf von alls
gemeinftem Intereiie feine »History ofthe
intellectual development of Europe«
1864, 2. Aufl. 1876, 2 Bde. ; beutich, 2.
ufl. 1871), auch ind Franzöſiſche, Sta
lienifche, Polnische und Ruſſiſche über:
ſetzt; ferner feine »Thoughts on the fu-
ture civil policy of America«e (1865,
deutſch 1866), die ſehr geſchätzte »Hi-
story ofthe American civil war« (186
bi? 18:0, 3 Bde.; deutſch 1877) und bie
»History of the conflict between reli-
gion and science« (1374, 9. Aufl.1877).
franz. Schriftfteller und Geſchichto
ge6. 26. Eh 1839 zu —*2* — — 5 —
Drapeyron (ipr. »pärong), Ludovic,
Draper — Drärler- Manfred.
1859—62 die Normalſchule in Paris,
war banır Lehrer ber Geſchichte in Be
fancon, am Lyckée Napoleon und am er
Gharlemagne in Paris und nahm 1870
bis 1871 an dem öffentlichen Leben wãh⸗
rend ber Belagerung von Paris unb bed
Rommunenufffands lebhaften Anteil, ins
bem er — wichtige Broſchũren ſchrieb
und den »PElecteur libre« redigierte.
Von ſeinen Schriften ſind bemerkenswert:
»L'empereur Héraclius et l’empire
byzantin« (1869); »Les origines de
la France et del Ällemagne« (1868—
41869); »L’aristocratie romaine et le
Concile«(1870);»Organisationdel’Au-
strasie et la cr&ation de l!’Allemagne«
»Separation de la France et
e l’Allemagne au RX. et X, siöcles«
(1870); »Caracteredelsluttedel’Aqui-
taine et de l’Austrasie sous les Méro-
vingiens et les Carolingiens« (1878).
rärler s Manfred, Karl Ferdi:
nanb, Dichter, geb. 17. Juni 1 zu
Lemberg von beutichen Eltern, geft. 31.
De. 1879 in Darmftabt; ftudierte, für
deutſche Art und Kunſt begeiftert, in Wien
und in Leipzig und verfuchte ſich don da⸗
malsineigner Probuftion. 1826 erfchienen
feine erften poetifchen Arbeiten (Roman:
en, Lieder und Sonette), und bald barauf
olgten die »Slodenblumene, Novellen unb
Sagen (1827), beibes unter ben Pſeudo⸗
rum Manfred, bem er von nun an ben
wirklichen Namen beifügte. Bon 1829—
1837 Iebte er, ausſchließlich der ſchriftſtel⸗
lerifchen zungen ugewanbt, in Wien,
unternabm 5 — eiſen durch den
Weſten und Nordweſten Europas und
lebte abwechſelnd in Mannheim, Frank⸗
furt a M. Meiningen, Köln und Wies⸗
baden, bis er 1 feinen bleibenben
Wohnſitz in Darmftabt nahm, mo er bie
Redaktion der offiziellen »Darmftädter
Zeitunge übernahm und 1853 zum Dra⸗
maturgen bes Hoftheaterd ernannt wurbe,
7 | welche Stelle er bis zu feinem Tod bes
fleibete. Seine Mufe nimmt weder in
ben a a ruhingen 1838,
1858, 1860, 1868 unter ebenſo vielen
Titeln) noch in ben Novellen unb Er:
jählungen 1827, 1830, 1836, 1840,
853, 1858, ebenfalld unter verfchiedenen
Dreves —
Titeln) noch auch in ben fonftigen Pu⸗
blilationen (>Das Klofter von St. Berns
harde, Roman, 1827; »Das Blumen
album«, — 1845, ıc.)
ah ten«, 1645
—— Sort —
—— —
a ugo
——— Du
Berdem verd re D.:
—5 altlateiniſ gin
— — eben fer Rach⸗
in deut a
bildung⸗ und une ber ka⸗
—* nde in Hamburg und Al⸗
1866). Daß in den Ge:
bichten D.’ ber finnigen Lyrik
—— — eo
each hrt, barf bei der Wanblung
jelben nicht wundern.
Drinss, Maria, Rn Geſchicht⸗
— Ethnograph und Ärchäologgeb.
zu Panagiuriſchte, Schüler ber
Gäriftfielleriegiton.
fl. |gen, 1843), fpäter aber
Drobiſch. 193
Moslauer Univerfität und derzeit Uni:
verfitätöprofeffor in Charkow; veröffent:
lichte 41869 in bulgariſcher Sprache bas
Buch Ȇber bie &sammung des we:
riſchen Volks und über bie Anfänge ber
bulgarif Geſchichte«, worin er ben
Beweis liefert, daß das Volk, welches zur
t ber Völferwanderungen, von Nordoſt
ber die Donau fommend, in Möfien ſich
anfiedelte und über Thrafien, Mafebonien
bis nad Griechenland ſich ausbreitete,
nem Urfprungs geweſen fei. Außers
er el von D. ein zweites bulga=
riſches : »Die Geſchichte ber bulgari⸗
chen Kirche« (1869), eine Studie über bie
fiebelungen aufder Balfanbalbinfelzur
Zeit der Völkerwanderung (1873) und
eine andre über bie Beziehungen ber Süd-
flawen zum lan Kaiferreich
(1876) fowie viele Aufſätze in ruffifcher
und bulgariſcher Sprache über Geichichte,
Litteratur und Archäologie der Bulgaren.
Auch ſtammt von ihm eine Sammlung
—— Nationallieder.
robiſch, Theodor, Dichter, geb. 26.
Sept. 1811 zu Dresben, erhielt feine
Gymnaſialbildung in Leipzig, mußte we-
gen völliger Mittellofigleit dem Stubium
entfagen und verfuchte es mit der Poeſie,
bie vorerſt in ſehr düſterm Gewand auf:
tritt — 1836) oder ſich als
rieſterin ber Religion zu erkennen gibt
»Paul Gerhardt«, dramatiſches Gedicht,
842, und »Iduna«, seo Dichtun⸗
eicht geſchürzt
und mit lachendem Geſicht erſcheint. O.
a unächlt in Xeipzig, wo er feis
nen obnfüßs be ielt, mehrere Zeitfchriften
und lebt jest feit einer Reihe von Jah:
ren in Dresden, vormals ald Redakteur
des Feuilletons ber »Dresdener Nachrich⸗
ten«, jeit 1872 desjenigen ber » Dresdener
Preifee. Eimen Einblid in feine Manier
emähren bie Sammlungen: »Bunte Gla⸗
Paten (Rovellen, Humoresken, Gedichte,
1866) und »Amarillen und Bartnelfen«
1857). Die ernfte und gar bie religiöfe
fe des Berfafler nimmt fich ſehr
dürftig und ärmlich aus unter der übri⸗
gen Hmgebung und befißt auch jonft feine
üge. Bol. außer den obengenannten
Dichtungen die Sammlung »Welt und
13
194
tje >) und ben — Roman
Seen und Herz« er ) nebit ben
»KünftlersNovellene ( 844) Mit größer
rer Virtuofität pflege D. den Humor in:
»Humoreöfen und Satiten«e (1844);
»Faxen aus Sachſen« (1849); »Humori:
ſtiſche Barrifaden« 50); ); »Der volllom:
mene Grobian⸗ Er ; »Das humoriſti⸗
für Leipzig« (1851); > Sumesrifiifche Bor:
ungen« (1854) u.a. Auch als Jugend»
tie R er a thätig geweſen.
Kr Warn nr 6. Su re
icht r, fe i zu Trep⸗
tow an der El enſe, 5 in Berlin,
— ſich bafelbft 1833 und ward
abre jpäter zum außerorbentlichen
— ſor ernannt. 1840 als Profeſſor
der —— e nach Kiel berufen, wirkte er
He für die deutfche Sache in ben Her- | ri
mern und warb 1848 in bie Sranf-
—— a a Fa It, wo
er al? ee ee ber Ga En
und als Schriftführer bed Berfafiu un —
— en anne (1849)
e⸗
Se lin. 1851 fol
Ruf als Profeffor der Geſchichte nach
Jena, jeit 1859 wirkt er in gleicher Ei
Jöoft an ber Univerfität zu Berlin.
en zahlreichen riften Droyſens welche
von feiner ungewöhnlichen Vielſe —
ſeiner ſtaunenswerten Schaffenskraft und
(gen, nen Formgewanbtbeit Zeugnis ab-
en
nennen wir als die bebeutenbiten: A
— d. Gr.« (1833, 3.
Aufl. 1 »Geſchichte des elertiß-
mus« (1836-43 2 Bde.; 2. Aufl. 1877);
»Vorlefungen über bie Smart
1846, 2 Teile); »Reben bes Felbma rſchalls
ort von Wartenburg * Aufl. 1877,
Bde.), eine meiſterhafte Bi Rn
te ber preußifchen Boliti
bis 1 bis jebt 5 Teile in 13
En Hauptiverf, das im geiftreicher u
nftvoller Darftellung bie Aufgabe ver:
folgt, den nationalen Beruf Preu ie
eſchi nachzuweiſen; ferner: »
uguft und die beutfche Politif« 1857)
»Das Teament des Großen Kurfürften«
(1866); nn ge der Hiftorife (2.
Aufl. 1875 ee zur
neuern Gef * ası ). Auch als ges
Bartei
er einem
Droyien — Duboe.
fhmadvoller Überfeßer machte ſich D. ber
kannt burch feine agung des Aſchy⸗
108 (3. Aufl. a un bes Ariftopbanes
(3. Aufl. 1881, 2 Bde.).
Sein Sohn Safer, geb. 10. April
1338 zu Ber in, in Jena, Berlin und Göt-
fingen gebilbet, hat ſich ebenfalls ber His
* eivibmet und iſt ſeit 1872 ordent⸗
tiber SBro feſſor in Halle. Außer zahlrei⸗
hen —— über Ereigniſſe des
16. und 17. Jahrh. ann eb * Sehr
Abdolfe (1869—70, tin bie
einjeitig Firchliche Kuffung bes es Shine
benfönigg befämpft und ber politifche
Charakter feines Unternehmens hervorges
hoben wird.
fra, Dich a: —A —
ichter, ge uni 1832 zu
—8 des befannten Mebailleurs
Sein —* D., bildete ſich nach vollende⸗
ten Schul Aubien zum Maler Mad vers
tauſchte aber 1864 ben Pinfel mit ber
Feber und errang balb als Schriftfteller
auf bem Gebiet bed Romans .und ber
Novelle ganz ungewöhnliche Erfolge. Wir
nennen von feinen Werfen: re
Madame et Beb6« (1866, Aufl.
1 1878) ;»Entrenous« (186 ———
n| bleu de Mademoiselle Cibe « (1B687
»Autour d’une source« (1369
uet de lettres« (1870); ER
1872); »Une femme genante« (1875);
— — « (1876) zc. In den Dich⸗
a tritt ein gefunder Zug m
ffaffun ung bes Lebens hervor, wenn
fen von bedenklichen Pifanterien nicht
find. Sale gelingt ibm das kleine
Sittenbildchen, und ſeine friſchen, viel⸗
chalkhaften Darſtellungen des Jung⸗
ellen⸗ und Ehelebens bürften ihm e
gel meifte Popularität verf
Dubot (vr.
als Schriftſteller gewöhnlich Robert
une Mi nennenb, geb. 17.
Sept. 1822 zu Hamburg, von väterlicher
Seite franzd * Urſprungs, war durch
I | widrige Schidfale lange Zeit auf autodi⸗
daltiſche Stublen angeiviejen, — vor⸗
— auf Malerei und Muſik, fpäter
auf Poefle geric htet waren. Ein frü
Eindringen in bie franzoſiſche, englijche
und ſtandinaviſche Litteratur hinterließ
=3
53
Rüdert u.a.) erweiterten jeinen Horizont
und riefen poetifche Entwürfe im reiche
—* wach. Seit ſeiner Anſiedelung in
wo er ſich durch feine Verheira⸗
hat, iſt er beſonders t
der Deutſchen Schiller⸗Stiftung, in deren
Berwaltungsrat er feit 1867 fitzt. Wäh-
|
a ne erſchienen
874 in 3 Bänden. Im engern Sinn poe⸗
tiſche Probufte find: »Unterm Schindel-
(1852, »Merlind Feiertage (1803);⸗ Irr⸗
fahrtene, »&edichte«, »Lascia passar<
edrei 1857; »Walpracleinerzäblendes
‚ 1873); bie Dramen: »Brunbilde
alone ‚ 1873) und »Die Tochter des
iventen« (1878). Die Romanc bes
Berfafiers: » Unterm Krummftab« (1858),
bafterend auf Studien Über deutfche Weis⸗
tämer, »@ehrt Hanfjene, Schilberung
ine Rünflerlebens (1862), »Das Ver:
mädtnis ber Millionärin« (1870, 3Bde.),
»Echloß Roncanet« (1874, 4 Bde.), >Die
Somofierra« ( oiren einer ſpaniſchen
Schauſpielerin, 1880) erheben ſich über
das Mittelmaß. Seine überjegung von
Tennpfons »Enoch Arden« (1867) zählt
bereits bie 20. Auflage; 1871 erſchien des⸗
ſelben Dichter »In memoriame« ımter
(1852); »Dichters Nachtquartiere« | lerei.
19
bem Titel: »Freundesklage⸗ aus Dubocs
. Im Auftrag bes Königs Johann
gab D. die gefammelten Werke ver Prin-
aeifin Amalia heraus. -
) Julius, Schriftfteller, Bruder bet
vorigen, geb. 10. Oft. 1829, zu —*
a. M. und Gießen geilen, ierauf
in Berlin, ſpäter (ſeit 1870) in Dresden
niebergelafien, ift ein anerkannt tüchtiger,
geiftooller Zournalift und bat fich auch
— —— tes : ent der
englifchen Prefie< „> ie
ber Liebee (2. Aufl. 1880h, Das geben
ohne Gott« (1878), >Der Optimismus
als Weltanſchauungs (1881), und die Eſ⸗
fayfammlungen: »Reben und Ranten«
(1877) und »Gegen ben Strom« (1879)
als Schriftfteller einen Namen gemadıt.
Dacamıp (ipr.dätdng), Marime, franz.
Scriftfteller, geb. 8. Febr. 1822 zu Pa⸗
ri, unternahm ſchon im Sünglingsalter
eine Reife nach Dem Orient, fümpfte dann
in ben Junitagen 1848 mit Auszeich⸗
nung gegen bie Inſurrektion und führte
1849 — 91 im Auftrag ber Regierung
eine zweite große Drientreife aus, bie
er in ben Werten: — — Nubie.
Palestine et Syrie« (1852) und »Le
Nil, Egypte et Nubie« (1854) wie
die erfiere in »Souvenirs et paysage
d’Orient« (1848) beichrieb. Nach feiner
Rückkehr widmete er fich einer eifrigen
Pflege ber Poeſie und Komanfgriftiie-
er Ei jeinen politifhen Neigungen
fehr unbefländig, ſchloß ih D., ber Kon⸗
jervative von 1848, zmölf Jahre fpäter
der Garibalbifhen Erpedition der Tau⸗
fend nah Sizilien an, mas ibn inbes
nicht hinberte, nach abermals 15 Jahren
unter dem Titel: »Les convulsions de
Paris« —— 4 — eine vorwie⸗
gend auf polizeilichen Quellen beruhende
und daher ſehr einſeitige Geſchichte des
Kommuneaufſtands zu veröffentlichen, bie
ihm ben tödlichen Haß ber Republikaner
und namentlich ber rabifalen Kreife zu⸗
08. Bon feinem Iyriihen Talent legen
* ab bie »Chantsmodernes« (neue
usg. 1860), »Les Convictions«. (1858)
und »Chants de la matiere«; von jeinen
Romanen verbienen Erwäänung: >M&-
moires d’un suicid6« um); »Les six
1 ®
196
aventures« 33 ; »L’homme an bra-
celet d’or« (1862) und »Les buveurs
de cendre« (1866); auch »L’Eunu
moeurs musulmanes« (1856) mag bi
angereiht werden. D. vertritt in ber Poe⸗
fie das Prinzip bes a ——
lismus und weiſt —3 — 9 Aufgabe zu, ben
Triumph bed über die Materie | 29
u ver —— Sun neueften Werke
—* außer der ſchon erwähnten Arbeit
über bie Gommume: »Orient et Italie«,
Reifeerinm —— (1868); »Hästoire et
critique. Etude sur la r&volution fran-
qaise⸗ 3. (1877) a — —— »Pa-
a Bes organ fonctions et 8a
186975, RATE ; 6, Mufl. 4879), | be
eutenbfte und wichtigfte Bud, wel-
* über das materielle und geiſtige Leben
der Weltſtadt in dieſem Jahrhun {ger
ſchrieben worben ift. D. wurbe 1880 au im
Mitglied der Afademie ernannt. rüber
ftändiger Mitarbeiter des »Journal des
Debats« , zählt er jeßt zu ben wertuoliften
Kräften der »Revue des Deux Mondes«.
Du Shailln (Mer. vu shajü), Paul Bel: | tern
Iont, Afrifareifender und Schriftfteller
frangäfifcher Abkunft, in New York unter
bem Namen be Chaylion naturalifiert,
eb. 31. Zuli 1835 zu Paris, re eines
a kon ur ber Gabonmündung in
belsgeichäfte betrieb, wurbe
= sub en dafelbft er:
zogen und lernte auf Wanderungen land⸗
einwärts vom Gabon frühzeitig bie Sit-
ten umb — Völker jener Ge⸗
genben kennen ine erſte — Ex⸗
Vebition in das Innere von Congo führte
er 1856— 60 im Auftrag ber Academy
of natural sciences zu — aus;
eine zweite von der Mündung bes Fer | »tiber
nan Vaz⸗Fluſſes nach dem Aſchira⸗ und
Alhangoland unternahm er 1
ter bereifte er Stanbinavien und Finn
land (1873). D. hat das Verbienft, ben
erften lebenden Gorilla nad) Europa ge
bracht zu haben. Bon feinen ‚yelee
nen Schriften nennen Wir:
tions and adventures in Equntorial
— ur ;»A journey
to Ash « (1
unter bem Filet: : »L’Afri me sauv *
1868); »Stories of the Gorilla-Coun
tion über ——
—
Du Chaillu — Duffek.
uator⸗
1870 1869);
: »The
— »Wild life under the
1869); »Lost in the 5
»My Apingi ki kingdom«
er | oountry 0 — ) und
»L’Afrique Scsidenfale- (1874).
Dudesaut, Aurora, —
— —* mäßt. Hifto Mu de
er 5 zu Kojetein, — in
Ben —— Raigern in Mähren ein
und wurde — in u:
1844 ſchrieb er hiſtoriſche Au de
Schmidts — r Lit⸗
teratur und Kunfte, 1 Diſſerta⸗
uftände vom ſtati⸗
lg Standpu unb 1849 Tieß er
n erſten Zeil von ber —— e des
b ſich D. im 1 ber mä
fen I nad „m Bufras ‚um =
bie im Dreißigjährigen Krie
men und Mäbren babin ——— lit⸗
terariſchen ducdforf
Refultat ir iſt m — Be⸗
richt »Forſchun ngen in Schweben für
Während Gef er — niederge⸗
8 — Manuſkripte gelang-
878 auf Dubits Beranlafiung i in die
Sei zurüd,. Über die Ausbeute in ben
iven Roms (1852) er in feis
= »Iter romanum« (1855).
Hauptwerk if bie »@efchichte Mährens⸗
von der feit 1860 bis 8 Bände (bis
1306) en find. Außerdem erwäb-
nen wir: »Über Albrecht von Waldftein«
(zwei lie, 1858 u. 1865); Ȇber die
—— ———— CIE sah);
zeſe Kr
u Suffande (1866); »Die —
3 des Kaiſero Ferdinand I. mit ben
Jeſuiten M. Decan und W. Lamormain«;
»Die Geſchichte der Buchdruckerkunſt in
—— (1876). Während des italieni⸗
SET
e t au ⸗
ey ec ben Kaiſer von Lflerteich auf
treife.
Dudleh (pr. doͤddle). |. Bury, Marie Bauline,
Duff, 1. Halitey.
Duffel, Nitolaus, f. Roſen 2).
Duff-Gordon — Dumas.
— tee ———
daſeib die Rei 14
— j? * infolge * auf ens
as zu ganzlı ins
d ee den —* ophiſchen und IS
era Wiflenf en zu und habilitierte
fh 1864 an der fider Univerfität old | u
Privatdozent für Philoſophie und Ratio:
nalötonomtie. Bon jenen zahlreichen volfe-
lichen und fritif Bloloeotiden m
Sarifien, bie ihn als Anhänger bes ame⸗
rikaniſchen
erſcheinen laſſen, erwaͤhnen wir: »Kapital
und — — »Der Wert bes Le⸗
4881); »Rritifche Grund
= a Oele eu re⸗ ——
iloſophie«
15 Ze » Beh
7 te ber
Ale ange des Sozialismus«
(3. Aufl. 1879 3 Runge. ichte der
allgemeinen — echanik«
(3. Aufl. 187 ); rfus der Rational-
mb Palme (2. Aufl. 1876);
Kurfus der P en alg — mt
tung Der We
böhern Berufsbilbun ber$rauen« Nu,
Logik und re ftstheorie« (1878
Reue G ur rationellen —
— und —— ; »Robert M TEN
Galilei des 19. —E (1879). | Tob
Viederholte Konflikte mit ber Brofeff dis
de ‚veranlaßten 1877 bie Entfernung
Dühringe aus dem Lehrlörper ber Ber⸗
finer Univerfität.
Dult, Albert, — und Schrift⸗
fieller, geb. 17. Juni 1819 zu Konigsberg,
Sohn Ines —— Apothekers und Pro: | S
fefiors = —* trat 1835 als Lehr:
ft und ſtudierte ſeit
1837 auf ji ——— daſelbſt Medizin
und Er ſſenſchaften, Tonbitionierte
lau un) Kupferber Ba
Ba ‚bie . eine Zeitlang
8 auf,
täbthen Oſi⸗
Dean ba (in Re, er
ä 5
er fönnen, fchrieb hier —
zu
—* kenreichtum hervorragende ne
Nationaldkonomen H. C. Carey fi
197
tifche Sound »Orla« (1844), jegte in
Berlin unb leipzig feine Stubien fort
und promovierte 1 nachdem er von
Le kg wegen Teilnahme an ben Unruhen
ausgemwiejen worben war, in Bres⸗
lau. Mit leidenſchaftlichem Eifer ſtürzte
er ei in bie politiihen Bewegungen bes
ahrs 1848, 309 es aber nach eingetretener
Hain vor, Preußen 1849 zu verlaflen,
Alle nun ein eigentümlich beweg⸗
* an el reiches Wanders
rad in Stalien, Agypten und Arabien,
ibn der Aushrud ber Peit 1850 zur
br nach Europa nötigte. Er wandte
R zunächſt nach ber iz, wo er
in ber Nähe bes Gen F Sees in größter
und 1 ſchiedenheit acht Jahre lang wohnte,
An, ſich daun (1853) in Stuttgart,
2 in bem nahegelegenen Babeort Uns
tertürfheim nieder. Im ledtgenannten
Jahr unternahm er eine neuegr ie
nach Roriwegen und dem ſchwebiſch
land. In an — Noris 1 1806:
»Simfen«, 185 usberChrifte
»KonrablIl.« 835 en«,1874:» Willa«,
41875) offenbaren ven fi eine gewaltige Schals
tumgsfraft und ein überquellender Reichs
Les | tum von Ideen, verbunden mit glanzender
— abe. Im Luſtſpiel Se
Mädchenkleeblatte, 1865, und »Die
ieo 2) ift weniger Spielraum für bie Ent
Aelung feiner Eigenart. Bon feinen
jonfligen Werten find zu erwähnen: »Der
bes Bewußtſeins und bie Unſterblich
teite (1863), »Tier oder Menfche (1872),
»Stimme der Menfchheit; a liche Glau⸗
benglehre« (1) und »Was ift von ber
chriſtlichen Kirche zu halten? Eine ge:
— e — ng ber Quellen und ber
ss te des Chriftentumse (1877),
chriften, die ihn als einen entfchtebenen
* ner der Kriftlichen Ge rege
ki En: endlich als x ebnis feiner lebten
ge »Fahrten durch Norwegen« (1
Dumas i(ſpr. düma), 1)Alerandre, ber
ältere (»pöre«), fran an riftfteller, geb.
24. Juli 1803 zu Villers⸗Cotterets in der
icardie, geſt. 9. Dez. 1870 zu Puys bei
ieppe; war ber Sohn bes Generals D.
(eines Mulatten), der ſchon 1806 flarb,
und fam nad) einer fehr nrangelbaften Er»
ziehung mit 20 Jahren nad) Paris, wo
198
er erft Sefretariatsfopift, in ber Yolge
Bibliothelar des Herzogs von Orleans
(Ludwig Philipp) wurde. Er verfuchte
und übte fi) fofort auch als Schriftiteller
unb gründete 1829 durch fein hiſtoriſch⸗
tomantifche® Drama »Henri III et sa
cour«, das eine Hinreißende Wirkung aus⸗
übte, feinen Titterarifhen Ruf. Eine Reihe
andrer bühnenwirffamer Dramen, wie:
»Stockholm, Fontainebleau et Rome«
(1830), > — Bonaparto, ou
trente ans de l’histoire de Franco⸗
(1831), »Charles VII chez ses grands
vassaux« und »Antonye (1831), »Th6-
resa« (1832) u. a., folgte u Bon feis
nen weitern Stüden find viele
verfchiebener Mitarbeiter
(1834); »DonJuan de Marana« (1836);
»Caligula«e (1837); »Paul Jones«
(1838); >L’Alchimiste« (
*
tour de Nesle« — »Mademoiselle
de Belle-Isle« (1839) unb »Les Demoi-
selles de St. Cyr« (1843), zwei Luftipiele,
u.a. Bald darauf ging er, ba ber fürſtliche
Aufwanb, ben er machte, ungeheure Sum:
men forberte, vom Drama auf das Gebiet
des Romans über, bad er nıın mit unges
meinem äußern Erfolg unb infolgebefjen
unter Beihilfe zahlreicher Mitarbeiter bald
mit wahrhaft fabrifmäriger Thätigfeit Fuls | Ya
tivierte. Die Produftion war eine fo rege,
bag D. in ber Regel mit einem balben
Dutzend Romanen zugleich beichäftigt war
und zeitweife allmwöchentlich ein Band bie
Preffe verließ. Von ben zahllofen aus
biefer Fabrik berporgegangenen Werfen,
die D. mit ber gefamten europäifchen Leſe⸗
ft in eine innige Verbindung brachten,
fönnen wir nur die berühmteften erwäh: | b
nen, wie: »Le comte de Monte-Cristo«
(184145, 12 Bde.), »Les trois mous-
nenn (1844, 8 Bde.) nebit ben
» Vingt ans apres« (1845, 10 Ye, und
»Vicomte de Bragelonne« (1847, 12
Be) »La reine Margot« (1845, 6
Bbe.), ferner: »Le chevalier de Maison-
Rouge« (1846), »La dame de Monso-
reau« (1846) u. a., bie meift auch noch
in bramatifcher Bearbeitung auf ber
Bühne Erfolge errangen. Die Februar⸗
Dumas.
revolution unterbrach dieſe Produktion
nur auf kurze Zeit, denn weber als poli⸗
tiſcher Schriftiteller als Kandidat
ber Kammer hatte D. Glück. Während
des italieniſchen Feldzugs war er als Be⸗
richterſtatter thätig, beteiligte fih dann
an Garibaldis Seljügen in Sizilien und
Neapel, die er in einer befondern Schrift
(»Les Garibaldiens«, 1861) beſchrieb,
wurde 1860 zum Direktor der Diujeen in
Neapel ernannt, war aber fchon nach wes
nigen Monaten wieber in Paris, um feine
ſchriftſtelleriſche Thätigleit wieder aufzu⸗
nehmen. Indeſſen fein Stern war erbli⸗
den. Seine Ge —— >His-
toires de mes bötes« (1 N unb 2Na-
non« (1867), gingen ziemlich ſpurlos vor⸗
über; auch andre Unternehmun
die Srünbung eines Theaters, Vorleſun⸗
gen und Vorträge, bie er 1865 fogar im
usland (Wien, Veit, Venedig) fortfebte,
ka eine Saucenfabrit, wollten eben
owenig glüden, und mübe und gebrochen
an Körper und Geiſt ftarb er rend
ber Belagerung von Parid. D. it ber
VBegrünber ber modernen, ber Romantik
— realiſtiſchen Richtung
in ber franzöfifchen Litteratur. Der Wert
* Romane iſt ein ſehr verſchiedener;
ittlicher Gehalt fehlt fait allen, um fo
gröbften
then aufgetragenen we Dabei
ı, wie
reicher find fie an grellen, mit
aber feifelt er dur
önnen, wenn
ernftere Stus
fältiger — ſo wie ſie ſind, be⸗
verſchiedene hiſtoriſche oder auf der Gr
= chichte unb Roman ſtehende Bert,
wie: »
et son siöcle« (1847), »La vie de Louis
Philippe« (1852) x,, feine »M&moires«
Dumas.
(1852—54, 22 Bde.; 1866, 2 Bbe.) u. a.
erwähnen. Bon feinen Hauptwerken
Kind mehrere Geſamtausgaben erfchienen,
3 8. im »Mus6e litteraire«e und in ber
»Bibliothöque contemporaine« ber Ge:
brüber Levy in Paris. Sein »Theätre
complet« fam 1874 in 15 Bänben heraus.
er Bibgerakb, Life and adventures
Alex. D. (1873).
2) Alerandre, der jüngere (»fils«),
ke ns Hk wer undbramatijcher
i . Suni 1
Dichter, geb. 824 zu Paris,
natürlicyer Sohn bes vorigen, betrat 17:
fährig, nachdem er Taum die Bänke des
Gollöge Bourbon verlafien hatte, bie ſchrift⸗
Reßlerifche Laufbahn mit einem Bändchen
Webichte: »Pöch&s de jeunesse«, beglei-
tete dann feinen Vater auf einer Reife
durch Spanien und Norbafrila und ver:
öffentlichte nach feiner Rückkehr einen
— ſechsbaͤndigen Roman:
« (1847), ber zum mindeſten
be des — ublikums er⸗
ine ganze Reihe andrer Romane,
wie: »Le roman d’une femme« (1848),
iefelbe unmittelbar
ber Natur gearbeitet war, b. h. die|ch
nur wenig ibealifierte Gefchichte einer
früh an der Schwindſucht Pa⸗
tifer Kurtiſane enthielt. ungewöbn-
lie Erfolg, ben ber Roman hatte, ftei-
fih noch, als berfelbe nach vielen
ierigkeiten, welche bie Zenfur erhob,
1852 bramatifiert über die Bretter bes
Baubevilletheaters ging; von dieſem Tag
an datieren die Franzoſen ihr mobern:
realiſtiſche — — a ei a
ũbera e Beob⸗
der geiel chaftlichen Zuſtände,
fichere Behandlung der dramatiſchen Form
und einen lebendigen, pridelnden Dialog
199
aus; allein dies konnte über das Bedenk⸗
liche des Themas: die Verherrlichung und
Rehabilitierung des Laſters, ni t hinweg⸗
täufchen, und der Stoff war und blieb ein
vom fittlihen Standpuntt aus böchft frag:
würbiger, allerdings auch für die Op
X ft charakteriſtiſcher. In ſpaͤtern
den: »DianedeLys« (1853) und »Le
demi-monde« (1855), ger t ber Dich⸗
ter faft benfelben Vorwurf, Doch In wefent-
lich fatirifcher Mbficht und mehr, um nad
dem Rechte des Komddiendichters feiner Zeit
einen Spiegel vorzuhalten. Fortan war
es überhaupt bie Stellung bed Weibes in
ber heutigen Gefellichaft, wie fie Gefeb
und Sitte haar in Frankreich gefchaffen
haben, die er in ben meiften feiner 2 en:
ben Bühnenftüde, nicht immer gleich glüd-
Ih, aber mit großer bramatifcher und
bialektifcher Craft, diskutiert. Wir nennen:
»Le fils naturele (1858); »L’ami des
femmes« ee; »Le supplice d’une
femme« (1865); »Heloise Paranquet«
1866); »Les idees de Mad. Aubraye«
1867); »Unevisite denoces« ‚das ſchlüpf⸗
rigfte und getvagtefte feiner Stüde, un
»La princesse Georges« (beide 1871);
»La femme de Claude« und »Monsieur
Alphons« (beibe 1873) und »L’etran-
gere« (1877). Außerdem Iegte er feine
zum Teil fehr widerſpruchsvolle Theorie
von ben Rechten und Pflichten bed Wei:
bes und ben Gebredhen ber —
Geſetzgebung und geſellſchaftlichen An:
ſchauung noch in einem Roman: »L’af-
aireCl&ömenceau« (1864), fowie in meh⸗
teren Flugſchriften, wie: »Lettres sur les
oses du jour«, »L’homme-femme«
»Tue-la!«, »Les femmes qui tuent et
les femmes qui votent« (1872—80),
und in ar Streitfchrift: »Le
divorce« (1 ‚ nieder. Als Bühnen:
techniker hat fih D. einen ber hervor:
ragendften Pläße unter den Dramatitern
ber Gegenwart errungen. alt alle oben⸗
enannten Werke fowie ber »Père pro-
igue« (1859), für welchen ihm fein eig:
ner Vater Modell ſaß, gehören zu ben
beliebteſten —— en. Von ſeinen
Werken aus früherer Zeit ſind noch nach⸗
zutragen: »Les Revenants«, eine Phan⸗
tafie, in welcher er Werther und Lotte,
200
Paul und Birginie, Manon Lescaut und
Nitter des Grieur ſich in Braunſchweig
ufammenfinden läßt (1852); »Lerögent
ustel« (1852) und ein Band »Contes
et nouvelles« (1853). Zabellos in fei-
nem Privatleben, anipruchslos im Um:
gang und hilfsbereit für feine Freunde,
dabeı ber Politik grundfäglich fern ſtehend,
erfreut fich D. perfönlich allgemeiner Be-
liebtheit; 1875 erfolgte jeine Wahl in bie
franzdiiiche Afabemie.
Dumeril (pr. dümein, Ebeleftand,
franz. Gelehrter und Schriftiteller, geb.
1799, geft. 24. Mai 1871 zu Paſſy bei
Paris; machte fi — ‚um bie Ers
forfhung ber franzöfifchen Litteratur des
Mittelalters verbient. Sein vorzüglichſtes
und befannteftes Werk ift bie » ire
Dumeril — Dunder.
meift auf feinem Landſitz St. Saulve bei
Valenciennes, wo er auch flarb. Bon jei-
nen Schriften, welche eine ungewöhnliche
Deuffraft in Verbindung mit Gewiſſen⸗
baftigfeit und Fleiß befunden, nennen
wir: »Les causes du rire« (1862);
»Jean Paul et sa po&tique«, eine kom:
mentierte Ausgabe von Sean Pauls
»Aſthetik« (mit X. Büchner, 1862); »Le
nal de M ss Fr
morale de — ; »An-
la thöorie del’evolution ——
(1873) und » Theorie scienti an ela
sensibilitö« (1875, beutfch 1876), fein
Hauptwert
2) Albert, franz. A ‚geb. 21.
de la com&die« (1864—69, 3b. 1 u. 2), | Zan. 1842 ß So —— Sin
worin er bie typifchen Figuren ber neuern
der Normalſchule in Paris und der Ecole
Komödie (Polichinelle, Sganarelle ie [eansalle zu Athen, war 1875—78 Leiter
bis zu ihrem erften Urfprung verfolgt un
fie, bi8 auf den Namen * als völ⸗
lig ausgeſtorbene Schöpfungen des Alter⸗
tums nachweiſt.
Dümmler, Ernſt Ludwig, geb. 2.
San. 1830 zu Berlin, flubierte in Bonn
und Berlin, habilitierte fich 1855 in Halle
unb wurbe 1858 aufßerordentlicher, 1866
orbentlicher effor ber Geſchichte da⸗
ſelbſt. i itglied ber ndhener
Afademie und feit 1871 ordentliches Mit-
lieb der Hiftorifchen Kommiijfion zuMün-
en Bon feinen Bublifationen erwähnen
wir: »Biligrim von Paſſau und bag Erz-
bistum Lorche (1854); Ȇber die Altere
i fawen in Dalmatien«
rad »Das Formelbuch des Bifchofs
lomo III. von Stonftanz« (1857);
»Geſchichte —* HA Pe
mit zwei Preifen gekrön up
(1 86265, 2 Bbe.); »Aurilius und Vul⸗
garius« (1866); >Anfelm ber
tifer« (1872); »Raifer Otto d.
Köpfe, 1876).
Dument (pr. umsng), 1) Leon, franz.
— — Schriftſteller, geb. 1837 zu
alenctennes, geft. 7. Jan. 13765 unter-
nahm nach abjolvierten Studien Reifen
nad Deutfchland, Ofterreih, England,
Italien, Algerien und Spanien und lebte
dann in völlig unabhängigen Berhältnifien
eripate⸗
r.« (mit
er letztern, fungierte darauf als Rektor
der Akademien von Grenoble und Mont⸗
pellier und trat 1879 als Direktor des
höhern ae in das Minifterium
bes öffentlichen Unterrichts ein. D. ſchrieb
zahlreiche Abhandlungen über verſchiedene
Gegenftände aus dem Gebiet ber griechi⸗
hen Epigraphit (>La population de
’Attique d’apres les inscriptions ré-
cemment d&couvertes«, 1873; »Fastes
&ponymiques d’Athönes«, 1673) und
der ei befonber® ber Bafen-
kunde (»Inscriptions c&ramiques de
Grece«, 1871; »Peintures c&ramiques
de la Gr&ce propre«, 1873; »Vases
peints de la Gräce propre«, 1873).
Außerdem veröffentlichte er: »Essai sur
l’ephebie attique« (1875 — 76, 2 Be.)
owie Stubien über die Bulgaren und Als
Be bie helleniſche Frage zc. unter
dem Titel: »Le Balkan et l’Adriatique«
(2. Aufl. 1874). Seit 1875 ift er Mit:
glieb der Akademie ber Infchriften.
Dungjew, Wanda von ſ.Sacher⸗Maſoch.
Dunder, Mar, deutſcher Geſchicht⸗
chreiber, geb. 1811 zu Berlin, Sohn bes
uhhändlers Karl D. (Chefs ber Firma
D. u. Humblot), fiudierte in Bonn
und Berlin, ward wegen Teilnahme an
ber Burſchenſchaft zu ne Fe⸗
ſtungoſtrafe verurteilt, aber bald der Haft
Eu
Dünter — Dupont.
entafe, ————— ſich 1839 in Halle
für das Fach ber Gefchichte und wurde
18542 zum außerordentlichen Brofefjor er:
nannt. Als Mitglied der deutfchen Na⸗
tionalverfammlung 1848 gehörte er dem &
rechten Zentrum, im Erfurter Volkshaus
* in den drei Sibungen der preußiſchen
Kammern in Berlin feit uguft 1849 den
Altliberalen an. Der —5 — ſei⸗
tens des Miniſteriums Manteuffel über:
drũſſig, nahm er 1857 einen Ruf nad
Tübingen an, warb aber ſchon 1859 als
Geheimer — — zu Hilfsarbei⸗
ten im Staatsminiſterium nad Berlin
berufen und 1861 mit dem Amt eines
vortragenden Rats für Politik beim Kron⸗
prinzen betraut, dann zum Generaldirels
— reußiſchen Siaaisarchive ernannt,
chem Amt er Ende 1874 —*
——** Hauptwerk iſt »Geſchichte
bes Altertumse (5. Aufl. 1878 —80, 4
das bie — der neuern For⸗
qungen in lebendiger und gejhmadvoller
——— — und ein voll⸗
von dem Leben und Trei⸗
m ber Religion und Geſchichte der alten
Bälfer entwirft. Außerdem F zu er⸗
: »Die Krifis der Reformation«
gegen
Manteuffel tet); —— unb|g
Sr 3: > Aus ber it Fried⸗
richs b. Gr. und Friebrih Wilhelms IL.
are) — zur PAR gen Ve ab
aus | bem
—— ber — —— aus
hei Friedrichs IL
Heine, Eikterachifioet er,
— * Juli vr zu Köln, ſtudierte feit
0 in Bonn, dann zu Berlin Philos
logie und befleibet ſeit 1846 bie Stelle
* ae e am katholiſchen Gym:
Bm Ta — In ber klaſſi⸗u
—* Philo „su D. als gewiegter
Ider® durch eine
gebiegener € Sri bewährt. Dem
Publikum ift er durch feine abe
und anan Publikationen
Eher bie bie Gla der beutfchen Littera⸗
tur, insbefo — über Goethe, bekannt
und wert geworden. Hierher gehören als
201
die wichtigern: »Goethe als Dramati-
fer< (1837); ⸗Goethes Prometheus und
Pandora« (1850) ; »Goethes Fauft« (2.
a 1857, 2 Bbe. a rauen ilder aus
oethes Au endzeit« (1 ——
bilder aus Goethes 282) —
thes Götz und Egmont« (1 ): reihen
den | Zaffoe (1854); »Schiller und Goet 2
(1859); »Goethe und Karl Auguft« (1
big 1865 : Bde); Neue —A
bien« (1861); >Auß Goethes Freundes⸗
freiß« (1868); »Charlotte v. Stein, Goe⸗
thes Freundin« (1874, 2 Bde); »Ehars
Iotte v. Stein und Corona Schröter.
Eine Berteibigung« (1876); »&oethes
Leben« (1880); »Schillers Leben« (1881).
Außerdem hat fi D. feine »Erläu-
— zu ben deutſchen Klaſſikern« (ſeit
1855) und bie Herausgabe wertvoller
Briefivechfel, wie: »Brie Fk jroifchen
Goethe und Staatdrat Schulze (1853),
»Briefe von illers Gattin an einen
vertrauten « (1856), ꝰ Aus Herbers
Nachlaße (1856 —57, 3 Bde), Aug
Knebels mit ſeiner chweſier
nriette« »Bon und an Herder«
a 3 Bbe.), a Ken
riedrich Jacobs unb 3&öller«(1862)
u. a., verdient gemadht.
Dupont (ipr. däpsng), Pierre, Er
Bolkedichter, geb. 23. April 1821 zu Lyon,
ac 1870 in Paris; erhielt eine ftren
te igidie — ,‚ gewann 1842 dur
fein Gedicht »Les eux ange Be den Preis
ber öftichen Akademie u unb lebte ſeit⸗
ris, wo er fi) durch feine Ro⸗
le unb idyllifchen Schilderungen bald
einen Namen machte. Nach der Fehruar⸗
revolution warf er fi dem Soztalismus
in die Arme undverdfientlichte verfifzierte
Pamphlete, wie: »Lechant des nations«,
Le chant des ouvriers«, »Le chant
des s DayBansc »Le chant des soldats«
‚was ihm 181 eine Verurteilung
uf febenjäßrt er Berbaunung nad Lam⸗
uzog. wurde indeſſen, no ehe
er IM; abgegangen war, beynabigt und
al * aller politiſchen Thatig⸗
keit. Muſe war vorwie die
der — *X —— und ihre Pro⸗
dubte verdienten inſofern recht ei u a
ben Namen von Bolfsliebern. fams
202 Dupont» White
melt erfchienen feine Gefänge, bie er meift
jeloft mit ben Melobien verfab, in: » La
muse populaire« unb »Chants et chan-
sons« (185154) in 9. Auflage 1876.
Dupont⸗White (ipr.däpong-ueit), Char:
les Brook, franz. Bublizift, geb. 17. Dez.
1807 zu Rouen, geſt. 10. Dez. 1870 in Paris;
wurde Advokat, ſpäter Generalfefretär im | (187
ftizminifterium und errang fich neben
i durch ebenfo ——— wie fein ſtili⸗
ſierte Schriften in kurzer Zeit einen be⸗
a rt ct vn —
aftlichen und ſozialpolitiſchen Schrift⸗
ellern des Tags. Obſchon er ſich r
einen Anhänger wirtſchaftlicher Freiheit
erklärte, trat er doch in vielen Fällen für
eine Intervention bed Staats in bie
Schranken, wo anbre bad Individuum
auf Selbſthilfe anwieſen. 1870 zum Mit-
lieb der Kommiffion für bie Dezentrali-
ation ernannt, trat er nad) Ausbruch bes
Kriegs in das Privatleben zurüd, Bon
feinen Schriften feien erwähnt: »Essai
sur les relations du travail avec le
capital« (1846); »L’individu et l’ötat«
(1856), It uptwer!; »La centrali-
sation« (1860); »Le röle et la libert6
de la presse« (1866); »De l’&quilibre
en Europe« (1867); »Du progrèês poli-
tique« (1868); »Etude sur le suffrage
universel« (1870); »Röflexions d’un op-
timiste« (1873); »Politique actuelle«
(1875) ꝛc.
Brel (ipr. di), Karl, f. Pre.
urand (pr. dürdng), Alice, f. Greville,
Henry.
Durdil, Joſeph, tſchech. Philoſoph und
Schriftfteller, ge6.1837 zu —3 *
men), witkt als Profeſſor der Philo —5*
an Univerfität in Prag. Durdiks
reiche fchriftitellerifche tigfeit bewegt
IR in einer breifahen Richtung: der
iloſophie, äfthetifierenden Kritik und
ber Naturwiſſenſchaft. Zu ben Werfen
ber letztern Art gehören bie Schriften:
»Hber den Fortſchritt ber Naturwiſſen⸗
Ichaft« (1868); >Die Einheit der Kräfte«
(1869); »Darwind Lehre« (1871); >
ben groben Aftronomen Kopernifus« u.a.
Der Aſthetik und Kritil gehören an: »Die
Poeſie und ber Charakter bes Lord on
(1870); »Byrons Kain · (überfept 1871);
— Duringsfeld.
fyabe ber litterarifchen Kritit« 2c.; end⸗
d
ſophiſchen Disziplin (nach Herbarts S
ftem) —— tſchechiſchen Litteratur; als
Kunſtkritiker Hat er zur Läuterung bes
allgemeinen Geſchmacks, zum —*
Verſtãndnis und zum wahren Genuß
Schönen in ben tihechifchen litterarifchen
Kreifen nambaft beigetragen. In beuts
fher Sprache erfchien von ihm: »Leibniz
und Newton. Ein Verſuch über die Ur-
fachen ber Welt auf Grundlage ber pofi=
tiven Ergebnifie —— und der
Naturforfhung« (1869).
Düringsfeld, Ida von, Schriftſtelle⸗
rin, geb. 12. Nov. 1815 zu Militih in
Schleſien, 25. Okt. 1876 zu Stutt⸗
art; war bie ter eined hannöverſchen
ffiziers, befuchte die Dorfihule, er:
pänzte durch eifriged Studium bie Lüden
hres Unterrichts unb zog 1835 mit ihrer
Mutter nach) Dresden, um ſich dort in
Spraden und Muſik ausbilden zu laſſen.
Da fie ald N unter dem
Namen Thella ihre erite Gedichtſamm⸗
lung bereit veröffentlicht hatte, fanb fie
freundliche Aufnahme und Anregung im
Tiedgeſchen Kreis und entwidelte nader
in der Einſamkeit des Landlebens (auf
Gut ihrer Mutter zu Oftrawe) eine rege
litterarifche Thätigfeit. 1845 heiratete fie
ben Freihern Otto v. Reinsbers, mit
dem fie teilö wiederholt längere Reifen
machte, teild in Breslau und in Dal⸗
matıen lebte, überall beobachtend, ſam⸗
melnb, ihre Eindrüde fchriftitellerifch be-
arbeitenb, a als belle-
triſtiſch thätig. it begann das
Reiſeleben von neuem Belgien, Frank⸗
reich, Deutſchland und Oſterteich wurden
durchzogen, mehr aus Willenstrieb als
aus Wanberluft, bis ber Tod dieſer raft:
Iofen Thätigfeit ein Ziel aa r ©atte
machte am Tag barauf feinem Leben freis
Duruy — Dur.
willg ein Ende. Aus beider Nachlaß er
ſchienen bie ge Kuriofitäs
ten« (1879). Aus dem reihen Schaß ihrer
ftlich slitterarifchen Probuftion
Heben wir —— »Rei⸗
n« (1351—68, 7 Bde.); » Von ber
Scheibe bis zut Maas. Das geiftige Leben | G
der Blamingen«(1861,38be..); > Hochzeit:
buche, eine mit ihrem Gatten gemeinfchaft-
ki unternommene vergleichenbe Zuſam⸗
menftellung der Hochzeitögebräuche bei ben
verſchiedenen Bolfern opas (1871);
»Das Sprichwort als Kosmopolit« (1863)
jowie »Bergleichendes 0:
fon aller romanifchen 2 —
Gm: Überlegung
un er unb italie:
i —— Die eignen Gedichte
der aflerin (»Der Stern von Anda⸗
Infien«, ein Romanzencytlus, 1836; > Für
biche, eine zweite Gedichtfammlung, 1891)
zeichnen durch Zartheit und Wohllaut
aus ihre Romane und Novellen durch die
Sicherheit einer ungewöhnlichen Welt⸗
ee bie erg —
Iegenen Bildung, bie auch ihren ſittlichen
Stanbpunft feffiate und — Hervor⸗
inb: »Skizzen aus der vornehmen
«, eine Reihe von Romanen (1842—
1845); > In der Heimat« (1843); »Mar-
von Balois und De a (1847);
Antonio arini< (1860); »Eine Pen:
ſion am Genier Seee (1861); »Robert
Dujardin« (1861); »Die Litteratene (fo-
jaler Roman, 1863) und bie Novellen:
ng »Priamene« (1873).
Duruy (pr. varll), Victor, franz. Ge
ah geb. 11. Sept. 1811 zu
‚ auf ber Normalfchule gebildet,
wor zuerft Profelfor der Geſchichte am
Henri IV, fpäter an ber poly:
Säule unb wurbe 1863 von
II pm Unterrichtsminifter
Als folher traf er verſchiedene
verbienftliche — ließ ſich be⸗
die Hebung und Verbeſſerung des
der Primaͤrlehrer angelegen ſein,
aber mit ſeinen weitern und eingrei⸗
Plänen auf einen ſolchen Wider⸗
ber Klerikalen, baß er endlich 1869
Entlaffung nahm, worauf er zum
ernannt wurde. Bon feinen Ge⸗
wörterleris:
203
ſchichtswerken nennen wir ald- bie bedeu⸗
tendern: »Histoire des Romains« (1843
bis 1844, 2 Bbe.); »Histoire deFrance«
(1852, 2 Bde.); »Introduction & V’his-
toire de France« (1865); endlich die von
ber Akademie gefrönte »Histoire de la
röce ancienne« (1861, 2 Bde.) und
eine zweite Bearbeitung ber römifchen Ge:
se »Histoire des Romains depuis
es temps les plus recul&s jusqu’a la
fin du 6 des Antonins« (1870—
1876, 5 Bbe.), ſämtlich weit verbreitet.
Geit 1867 ift D. Sroßoffizier der Ehren:
legion, feit 1873 Mitglied ber Akademie
der Inſchriften.
Duvert (pr. düwaͤr), Félix Augufte,
a Baubevillenbichter, geb. 13. Jan.
179 ji Paris, befleibete verfchiedene
Verwaltungsftellen und debütierte als
Theaterdichter 1823 mit >Les fräres de
laite mit hũbſchem Erfolg. In der Folge
nie er, zum Zeil in Gemeinfchaft mit
vier und Lauzanne, ben verjchiebenen
Theatern über 150 Stüde, bie ſich zum
größern Teil auf dem Repertoire erhal:
ten haben. Wir nennen bavon als bie
befannteiten: »Une scandale« (1834);
»Renaudin de Caen« el: »Le mari
de la dame de chaurs« (1837); »Le
plastron«(1839) ;»Lesintimes« 1840 ;
»L’omelette fantastique« (1842);
»L’homme blas6« (1843); »Riche d’a-
mour« (1845); »Ce que femme veut«
4847); »Le supplice de Tantale«
1850); »Macaroni d’Italie« (1858) xc.
ine Ausgabe feiner »(Euvres choisies«
ja Ein Eu von Sarcey) erſchien
876—78 in 6 Bänben.
Day, Adolf, beutfcher und ungar.
Shift, ae, 25. ON. 1822 zu Preß-
burg, jtubierte Dafeldft Juriöprubdenz, wid⸗
metefih dann aber ganz der Schriftftellerei.
Er bereicherte die deutſche Litteratur durch
Überfegungen —— Dichtwerke (z. B.
von Petöfi und Edtvds, Katonas Tragödie
»Bank B&n«) und veröfſfentlichte Origi⸗
nalnovellen unter dem Titel: »Deutſch⸗
Ungarifches« (1871) ſowie neuerlich eine
Reihe litterar⸗ und lulturbiftoriicher Stu⸗
dien: »Aus Ungarn« (1880). In unga⸗
riſcher Sprache iſt er vorzugsweiſe auf
&fihetifchem Gebiet thätig.
204
Doorstg, Franz, tſchech. Hiftorifer
und Novellift, geb. 3 on kg zu So:
botka in Bi hmen, * — Adjunkt des
böhmifchen Landesarchivs in Prag. Das
Bedeutendſte von D. find: »Die hiſtori⸗
ſchen Belege en die Pläne Albrechts von
Maldftein« ( und »Unfre alten Bil |g
dere (2 Bde. , — mit |ı
einem mittela terlichen rägeinSprache | I
und Stilform.
Dper (ipr. dei), Thomas
N
engl. Schriftfteller, geb. 4. Mai
London, mo er lebt. —— be | —
reitete ihn zum Handelsſtand vor
vatſtudium und —— leiteten ihn
zu höherer Bildung. Beſonders hat er ſich
mit der Topographie und ben Altertümern
von Rom, Athen und Bompeji befchäftigt.
Nach ber Serben bes weſtindiſchen Han⸗
dels durch die St —— (1835)
wandte er ſich —AI itteratur zu. Die
Univerfität St. Andrews verlieh ihm 1865
ben Doltorgrab. Seine Werte find: »Life
of Calvin« (1850); »Histo — modern
Europe« (2, Aufl. 4877, 5 ); »His-
tory of the city of Bones Jaes):
Dvorstij — Eber3.
»Pompeii« (1867); »History of the
kings of Rome« (1868); »Ancient
Athense (1873). Auch an encyflopädi=
ſchen Werten hat D. viel mitgenrbeitet.
Dyherrn, Georg, Freiherr von,
Dichter Ye 21. 0cn Mars b. 1847 zu Glo⸗
au, u Rothenburg
—— fi —— in Breslau Theo⸗
ie, ging dann Rechtswiſſenſchaft
über, entſagte abe en Krankheit der
hei erh — u
anne fi der
et Kirche über. ——
oliſchen Kir veröffent⸗
Dichtungen: » In ſtiller Stunb’«
u 0): »Dem Kaiferfohn ein Lorbeer:
latt«, Zeitgebichte (1871); —
Lieder zum omponieren« (187 Tang
und Algen. Aus — ben ges
fammelt« (1876). Aus en Nachlaß
erſchienen: »Das a e Frau. Lieder
für file Stunben« BAR »Aus ber
Geſe alle: = a (1880); »Bilber
KR Hk —— 83
»Au ul« e ; * Hoch⸗
Ianbönovellene ( Get ammelt ers
ſchienen feine er —8 (6 Bde.).
E.
Eaſtlake (ipr. hſſtlehh), engl.
Schriftſtellerin, geboren um 1816, lebt ın
London. Die Tochter eines Arztes in Nor⸗
wich, erwarb fi Elizabeth Rigby einen
geachteten Titterarifchen Namen, als fie,
aus Livland heimkehrend, wo fie bei einer
— S —— ſich ——
1841 ln ichte: »Letters
Shores of the Baltic«, welchen 1846 Hi
»Livonian tales« folgten. ft beg
Malerin, verheiratete fie fich 1849 nit
dem fpäterhin geabelten Charles Lode
E., welcher bald barauf zum Präfibenten | 3
ber Fon glichen Akademie ber fchönen
Künfte, nachher auch zum Direktor ber
Nationalgalerie ernannt wurbe und 1865
* Außer een Beiträgen zur
Review<« ſchrieb Lady E. noch:
»History of Our Lord asexemplified in
works of art« und »The life of John | we
Gibson«. Sie überfeßte auch Kuglers
»Geſchichte ber Malereic und unterftügte
De Gatten bei ber Überfeßung von Goes
alas:
Ebers, Georg, et unb Ros
manfchriftfieller, geb 41. März 1837 zu
— erhielt, da Vater, ein Bankier,
r Geburt des Sohns bereits ges
fe rot bie erfte Erziehung von feiner
tter, hernaqh in der von Fröbel ge⸗
len Anflalt zu Keilhau. Als Stus
nt in Göttingen zuerſt ber Jurisprus
benz befliſſen, wandte er fich in Berlin vor⸗
augöweile e an m poilsfophifen
ei hen Studien zu und be
gann a x Grenzen no 0 enger
ae zie ur m das
a "So fin — Böckh
eh vor allen nu un Srugfg
von a auf ihn ge⸗
weſen. Ra Stu nn akademi ei
Studiums befuchte €. die bedeuten
Ebersberg — Ebert.
ypti Muſeen Europas, habilitierte
8* 1 als Privatbozent für ügyp-
tiſche Sprache und Altertumdfunde in
— 1870 en I
en, wo er gegen
— ne Bar eben de
ungen elehr⸗
einer biffertetion „Über die
anppttiäe Dynaftie« und feinem
— : »2Agypten und die Bücher
fee (1867 — 68), maßgebenb geweſen
—— — Br —
i i eiſe na pten. Au
einer zweiten Reife ebendahin 1872 — 73
& ibm, ben fpäter nach ihm be
nannten »Papyrus E.«e aufzufinden und
erwerben (der, wenn ſchon zunächſt me-
—— Inhalts, dennoch) für Sprac;
unb Kulturkenntnis der alten Agypter
—— Vet ie Auen
i iographi nichrift des Amen
em Neb zu entbedien. 1876 warb er von
einer ſchweren Lähmung heimgefucht, bie
—— ehoben iſt und ihn am Gehen
haben wir en bie
Beiterentwidelung ber belletriftiichen
Thätigfeit &.’ zu verdanken, benn ba ihm
fein unbbeitszuftand ernfle Stubien
unmöglich machte, fuchte und fand ber
Kranfe Erholung und angenehme zer
freuenbe Beſchaftigung im Dienfte der
Rufen. Es ber Roman »Uarda«
4877), ber zweite und größere bes Ver⸗
er ben er ber ägpptifchen Gefchichte
enisonmen bat; lan 1864 nämlich war
bie» Aghptiſche Königstochter«, einein Ro⸗
manform gejahte feſſelnde Darftellung bes
ollslebens um bie Zeit des per:
Eroberungstriegs, erichienen. Der
Shnliche Erfolg, welchen »Uarba«
Beren Fiktion auf dem Grund einer viel
weiter binaufreichenden Zeitperiobe aufge-
best {ft und zumeift durch den gefchict ver-
wendeten und voll ausgebeuteten Heiz bes
sgeauen Yltertums« m bei ber Leſe⸗
weit fand, veranlaßte ben Verfaſſer, feine
i Studien auch fernerbin für
dab Belletriftifche Gebiet zu verwerten. So
eatſtanden die Romane: »Homo sum«
(1878), »Die Schweftern« (1880) und
>Der Kaifer« (1881), deren Schauplap
chenfalls das alte Agupten ift. Dabei ver:
wiſſenſ
ten
205
nachläffigte ber Dichter und Gelehrte auch
bie ſtrenge Wiſſenſchaft nicht. Amar bas
grobe Prachtwerk »Agypten in Wort und
ilde (1878) trägt ein populäre Ge⸗
präge wie a das ſchon früher erſchie⸗
nene: »Durch Goſen zum Sinaiz aus dem
Wanderbuch unb ber Bibliothek« (1872)
und bad neuefte Werk: »Paläftina in Wort
und Bilde (mit H. Guthe, 1881 ff.); da⸗
egen find feine —— Aufjüge in den
ür ägyptiſche u
Itertumswifienfchaft ſowie bie Schrift
»Papyrus E., ein bieratifhes Handbuch
ber äguptifchen Mebizine (1874, 2 Bde.)
Beugen ernftefter Bu Treu Da Lee LI,
eit. Was bie litterarifche Bebeutung €.’
betrifft, fo darf dieſe allerdings nicht ganz
nach bem augenblidlichen Erfolg bemeſſen
werben; das Genre bes kulturgeſchichtli⸗
chen ober, wenn man lieber will, antiqua=
riſchen Romans bat vielleicht vollendetere
Mufter aufzuweiſen; immerhin ift €. als
a ein ganz bebeutenbed Talent.
beräberg, Ottokar Franz, f. Berg,
O. F.
Ebert, 1) Karl Egon, Rittervon,
Dichter, geb. 5. uni 1801 zu Prag, Sohn
eines Doltors ber Rechte und —*
ürſtenbergſchen Hofrats, beſuchte die
ymnaſien in Wien und Prag und trat
1824 zum erſtenmal in bie SOffentlicdh
keit mit einer Sammlung von Gedichten,
welche felbit bes ftrengen Baggeſen Billi-
gun und Beifall erwarben. Im folgens
en Jahr vom Fürften von Fürftenberg
zum Bibliothefar und Archivar ernannt,
arbeitete er in feinen Mußeſtunden an dem
groben — — »Wlaſta« (1825 -
828), an welches ſich hauptſächlich fein
Ruhm knüpft. Es behandelt in meifter-
haften Nibelungenftrophen bie Sage vom
böhmifchen Mägdekrieg und wirft befon-
ders durch das interefjante Kolorit ber
Kulturdämmerung, weniger durch bie
lianeilier ung bee Slawiſch⸗Mythologi⸗
ſchen und die Breite rhetoriſcher Gemein⸗
pläge. Gleichzeitig entſtand auch das
Drama »Bretislaw und Jutta«. Auf
einer Reife nach Karlsruhe lernte €. bie
Korypbäen ber ſchwäbiſchen Dichterfchule
fennen, und vor allen übte Uhland einen
mächtigen Eindrud auf ihn. Eine mit
206
roßtem Eifer und im
Fürften entfaltete praktiſche u eit,
welche ihn 1854 an bie Spihe be
famtverwaltung der fürftlichen Domänen
ftellte, Tieß feine en poetifchen Pläne
auffommen; erft a wieder
»Fromme Gönnen lihen Man:
ned« , reich an finnigen Ausſprüchen und
Betrachtung en. Nur vorübergehend trat
ber Dichter, an bie Sffentlichfeit heraus
und zwar ale Mitglied des Nationalaus-
ſchuſſes (1848), ber in Prag tagte, wo er
BE Aus hnung der na air
war. 1 887 ag er fi ich vollftänd
= n Geſchäften zurüd, au Fahr
ben Muſen lebend. Es entftanben yriſches,
Epiſches, Dramatiſches; namhaft zu ma⸗
gen finb: dag Scaufpiel »Brunoye (zu
an bvige XV. von Frankreich Zeit ſpie⸗
Be das ** »Die Magyarenfrau«
und die idylliſche Erzählung »Wald
iebe« (1874), bie —— —
ein Gegenſtück zu dem 1833 veroſſentlich
ten Idyll —* Klofter« (in fünf Gefän:
gen) bildet. In Eberts Dichterphyſiogno⸗
mie trägt das Lyrifche bie ee
und interefianteiten age, wenn fie aud)
bisweilen büfter in bie Welt ftarren; auch
von ben Ballaben find mandye von blei⸗
bendem Wert. Seit ber en ber
»Geſammelten poetifchen Werke⸗
7 3be.) find noch in: idylliſche ie
lungen von ihm erfchienen: »Die Aus»
wanderere und >Am Bergiee« (1879).
Der greife, aber geiftig noch jugenbfrifche
2 ter Iebt in Prag.
2)Adolf,roman. Bhitofe eb. 1. A
1 zu Kafiel, ftudierte 1 43 in
Marburg, Leipzig. Göttingen und h Berlin,
wurde dann PBrofeflor an ber Univerſi⸗
tät zu — und 1863 auf den neu⸗
aa ten Lehrſtuhl der romanifchen
itteratur zu Leipzig berufen, ben er noch
38 enwärtig innehat. Er veröffentlichte:
— — aus der Geſchichte
Spaniens« (1849); »Handbuch ber ita-
— Nationallitterature, eine hiſto⸗
eordnete Anthologie nebft tern | SR
—— tlichem Abri x 4); »Entwide:
u ES jchichte ber u öfif en Eragibiee
Tertulliang Ber ltnis zu Mi-
eins efre (1868) und » Allgemeine @e-
t Ge erbinand
N
Eberty — Ebner⸗Eſchenbach.
ntereſſe ſeines | fchichte der Litteratur des AN ONE Im im
Abendland« (1874—80, Bd. 1u.2). Mit
(f aab er das »Jahrbuch
ir a und englifche Litteratur«
(1859 — 63, 5 Bbe.) heraus, worin von
ibm unter anderm erfhien: »Die eng⸗
liſchen Myſterien« 9 1) und »Die Als
tere italienif 5 — (Bd. 5).
Eberty, Felir riftſteller, geb. 26.
Jan. 1812 zu Berlin, erte 1831 —34
dafelbft und in Bonn R töwiflenfchaft,
wurbe 1840 Kammergerichtäafieflor und
dann Richter in — * — Lũbben *
Breslau, wo er ſich 1849, aus dem
bienft austretend, habilitierte, über
und Kriminalrecht las und 1854 un
orbentlicher Profeſſor wurde. €. ——
»Die Geſtirne und die Weltgeſchichte; Ge⸗
danken über Raum, und Ew «
(3. Aufl. 1874, auch ns — — ee
jet; daß ber englifche Nachdruck für Oris
ginal ‚ausge geben war, beranlaßte Herrn
vd. Voigts⸗Rhetz, bie Schrift ins Deutſche
ns u überfeben, 1860); »Verſuche auf
ebiet besNaturrechtö« X 2 Wal⸗
en Ein Lebensbild« (2.Xufl 1870,
mehrfach überfeßt); »Lord Byron« (1862
u: bes en taats« (1
bis 1873 — ; »Ju enderinnerungen
eines en Berliners« (1878).
ers&f re —
n en ti erin, geb. 1: —
1830 zu — in Mähren, T
Grafen , verbeitatete fi os
—— — ——
rragenden öfterrei n
ier, und Iebt ſeitdem in Wien. Schon
rüh zeigte fie A nme dichteri
Talent, dem aber der Kampf mit ber e
nen Verzagtheit nicht erfpart blieb. Sie
trat mit einer Anzahl von Dramen her⸗
vor, von benen »Maria Stuart« on.
unter E. Devrientd Agibe in Kar srube
ur Aufführung gebracht) unb ganz bes
— »Marie Rolande einen burdh
ſchlagenden Erfolg hatten. Im Drud er⸗
ab fpäter (1872): das dramatifche
then »Die Prinzeſſin von Banalien«
a orten Ritter« wie auch Lyriſches,
Em ge ann oben »Erzaͤh⸗
lungen⸗« 1875; »Bozenae, 1876) und
»Aphorismene (1880).
Ebrard — Edardt. 207
—* rer in — vor der — an.
ge in en,
wurde er 1 age au =
1847 ann: orbentlichen — befor⸗
. wirkte 153— 61 al
Eng ht Beib Sen m bon er und
ejungen und —4—
Erlangen. E iſt ein — af und|n
Reiten hochgebildeter Dann, ber mit bem
Gelehrten den Belletriften verbindet, Iek-
tern, um durch feine —— ti ur und
teligids auf das Volt} u wirken. Aber um
durch fein u fönnen, ift Me
über zn feuctdar. Meicht bloß it er
—— bein much in allen Bieten
ogie auf en (wir nennen:
Bifentöchlice Kin ber evangelifchen
— 1842, wohl ſein —
Dogma vom Abendmahl und feine
— Ban ——— es:
ie«,
»Kirchen: eu De menge! — En
— 7
Die ie —5 on ifionz-
Tirdhee, s auch ift er eliacheitr be3
Dlähaufenfchen Bibelwerks, Bee
—5 — er * auch die ge anite Belletriſti
eignen Namen erichienen faſt nur ſeine
—— — —— iſchen Werke nebſt
krieg«, Unter ben Pfeubony m
Gottfried Fi ammberg verd entlichte
ee die Dramen: »Dupleſſis rnay«
— Ser. von ber Pfalz« [)
861), »Dllanba«
gms Bi peibe von Erzählungen fowie
yrifhe Sammlung »Ein Leben in Lie-
4 Iiche Gefü
genen knfgu wurde dann, ba er fid | geb. 16. Mai 1827 u Wien, geit. 1. Febr.
ei —— chauungen der Kirche F
derne (1868), unter ben Namen Chris
ſtian Deutſch das Schaufpiel »Stepban
A ere. (1872), unter dem Namen
9 Schliemann ber jüngere: »Cheiri⸗
fopho®’ Reife durch Böotien« (1872).
Geht auch Ebrards Zug nicht in die zit
fo bieten feine belletriftifchen Werte im-
eine gefunbe, das religidje und fitt-
HL Yörbernde © Lektüre.
en 4) Ludwig, GSchriftfteller,
871 auf einer Rei ; in Tetiden; ftudierte
in feiner Vaterſt ſich aber durch
einige Polen —* die) eine mebrmo-
= | natliche Verhaftung zu und mußte wegen
⸗ſtarker Beteiligung an der Märzrevolu:
tion von 1848 nad) ber Einnahme Wiens
durch Windiſchgrätz flüchtig werden, ebenfo
iederwerfung bed Aufitands in
Dreten (1849). Er ließ fih nun in der
erſt in Bern (als Dozent an ber
Un * tät), dann nach gehnjährigem Auf⸗
enthalt daſelbſt in Luzern als Lehrer ber
— rache an der dortigen Kan⸗
tonſchule, nieder, begab ſich 1862, durch
die Intrigen ber Serhlicteit unmöglich
geworden, nad) Berlin und bald barauf
als ofbiblio ar nach Karlsruhe, wo
ber Klerus 1 gleichfalls feine Entlaf-
jun durchſetzte, redigierte eine Zeitlang
in Mannheim ein republikaniſches Blatt
und kehrte 1867 nach Wien zurück, wo er
bef en Vorlefungen über Kunft, Afihent
5,und Geſchichte hielt. Von feinen wiſſen⸗
ah n Werken find hervorzuheben:
be — zu Schillers Werken«
85859); die »Vorfchule ber Aſthetik⸗
1864) und bie »Wandervorträ a ji
nft und Geſchichte⸗ (1868).
[sen Litteratur Bat ſich €. ces
hate ein Preisdrama »Sofrates« (1858)
einen Namen gemacht, dem ſpäter ber Ro⸗
‚|is —— ) zur Auf⸗
ung ver ne en Dramen
—— Schille er a — ein
deufeher Bingen, "„Weltbürger
und Patriot, iste. nn »Joferhinee,
1868) „gingen n ziemlich ftill vorüber, wie
di — »Geſallene
ürfele (
2) ne Publiziſt, geb. 1. Aug.
1836 zu Wolmar in Livland, flubierte
208
Rechtswiſſenſchaft zu Petersburg, Dorpat
und Berlin, Tieß fich 1860 als Abvofat in
Riga nieder unb übernahm bald barauf
das Sefretariat bes Tivländifchen (evan-
elifch = lutheriſchen) Konfiftoriums da⸗
— ſowie die Redaktion der »Rigaer
en bes Hauptorgang ber beutfchen
artei in den ruffifchen Oftfeepropinzen,
an deren Anftreben gegen bie Ruffikto:
tion bes Lanbes er lebhaft beteiligte.
1867 fich in Leipzig nieberlafiend, führte
er brei Jahre lang mit ©. ureytag bie Re:
baftion ber »Grenzboten« und fiebelte ſo⸗
dann als Redakteur des » Hamburger Kor⸗
refponbenten« und der »Damburger Bör-
fenhallee nach Hamburg über, wo er 1874
zum Senatsfefretärgewählt wurde. Er ift
eifriges Mitglied beö Vereins für Sozial-
politit. Eckardts hauptiſächlichſte Schriften
finb: » York und Baulucci« (1865); »Die
—— liniem Rußlands« (2.Aufl.
1869); »Baltiſche und ruſſiſche Kultur⸗
ſtudien« (1869; 2. Aufl. 1877 unter dem
Titel: Nuſſiſche und baltiſche Charakter:
bildere); »Bürgertum und Büreaufratie,
vier Kapitel aus ber neueften livlänbifchen
Sefhichte« (1869); »Rußlands Bu
Zuftände feit ber Aufhebung der Leib-
eigenjcaft: (1869); > unatuffild unb
Altlivländifhe (2. Aufl. 1 PR » Livland
im 18. Jahrhundert« (1876, Bd. 1). Auch
gilt E. als Autor der folgenden anonym
erſchienenen Werke: »Aus der Petersbur⸗
F Geſellſchaft« (4. Aufl. 1875), »Neue
über 2c.« (3. Aufl. 1881); Rußland
vor und nach dem Kriege (1879) und
»Bon Nifolaus L bis Alerander W.«
(1881), die alle Auffehen machten.
ein, Ernft, Dichter und Schrift:
fieller, geb. 6. Febr. 1845 zu Gießen,
Sohn eines Stiftungsanwalts, that ſich
buch Talent und Selbfländigfeit ſchon
auf dem Gymnaſium hervor, machte noch
vor ben Univerfitätsftubien eine Reife
nad Italien und Frankreich und trieb zu
Gießen und Bonn mannigfache Studien.
Später war er in Berlin und in Paris
journaliftifch thätig, wurde wieber reife:
luftig (Kal en und Spanien), ließ ſich
dann in Salzburg, 1872 in Wien et
tigung an der »Neuen Freien Preſſe«),
endlich, nad einer fernen italienischen
Eckſtein — Edwards.
Reiſe, in Leipzig nieder, wo er ſeit 1874 die
Herausgabe der >Deutichen Dichterhalle«
und feit 1879 die des »Schalf« führt. €.
ift eine ber verfatilften Geftalten unfrer
gegenwärtigen Litteraturperiobe, von
großer, teilweife glänzender abung,
wenn auch das Präbifat »leichte Ware«,
welches ex felbit einer feiner Publikatio⸗
nen (1874) gegeben hat, mehr als bloß
einmal zutrifft Aber geiftreich ift auch fein
»Leichted«, und ein virtuofes Formtalent
adelt auch das Unbedeutende. GCditeins
Stärke liegt im Humoriftiiden nach al-
len feinen Nüancen. on gehören bie
Didtungen: »Scha Königin«, Hu:
moriftifches Epos (1870); »Der Stumme
von Sevilla«, Tomifched Epos (1871);
»Venus Uraniae, fatirifhes &po8 (1872);
»Aus Sefunda und Prima« (1875; ein
auter Wurf, aber über Gebühr erhoben)
und teilmeife auch die »Pariſer Silhouets
ten« (1873); ferner >Initium fidelitatis«
(1876); »Miniaturhumoresfen« (1877);
»Das hohe Lieb vom deutſchen Brofeflor«
(1878); das Luftfpiel » Der ruffifche Diplo⸗
mat« (1876; witig, aber bem Typus bes
Luftfpiels boch nicht entfprechenb) u.a. En
feinen beiden Rovellenfammlungen(1874,
a DE a a
nachte, , ) findet ma
U; fein »Murillo, ein Sang
vom Guabalguivire (1880), »Lifa Tosca:
nella« une) unb »Mabeleine« (1877)
fefſeln befonders durch ben graziöfen me⸗
trifchen Fluß. Auch bie rein Iprif
Stimmung (>n MoU und Dur«, 18
nbet bei E. die adäquate Form bes Auss
8. Ein Roman: »Die Elaubier« (3
Bde.), befindet \ unter ber Preſſe.
werds, 1) Henry Sutherland,
Bubigiß, geb. 1828 zu London,
ebt. Teilweiſe in Frankreich er⸗
iften t
tig, ſah vieles ven ebculenden *
eigniſſen der Neuzeit mit eignen Augen
und iſt für das Biltorifche Stubium eini«
per berfelben als Ducllenichriftfteller zu
trachten. Zum erftenmal ging er 18
nad Rußland, zur Krönung des Zaren,
unb veröffentlichte bann fcine Beobach⸗
tungen in bem Wert »The Russians at
home« (1858, neue vermehrte Ausg.
engl.
wo er
zogen, war er früh für
Enger.
1879). Hierauf kehrte er im Auftrag ber
»Times« nach dem Zarenreich zurüd, um
ben Berlauf der Berreiung ber Leibeignen
und bie Lage Polens zu fludieren, und
eine Berichte erhielten in ber Buchform
Zitel:»ThePolish captivity«(1862).
GSleich nach dem Ausbrud) des Aufſtands
in Polen, ben er vorausgefehen, warb er
von ber »Times« abermals dahin gefanbt.
Er war bei mehreren ber Hauptereignifie
anweſend, wurbe zwar aus Warfchau aus⸗
—— durfte fich aber nach Rußland
eben. Er ging über Petersburg nach
Mogskau, bereiſte ben Süden und kehrte
ũber Kiew nach Galizien zurück, worauf
er »The private history of a Polish in-
surrection« (1864) veröffentlichte. 1867
eg für die nn be
im Hauptquartier König Wilhelms
von ——e— bis Sedan, dann mit
General v. Werder vor Straßburg, endlich
mit der Nordarmee bei Rouen und Amiens.
Seine Berichte wurden durchgearbeitet in
»The Germans in France« (1874). Bei
Ausbruch der orientalifcden Wirren fchrieb
er: »The Slavonian provinces of Tur-
key« (1876). Außerdem bat er eine »His-
— opera« (1862) und ein »Life
of ini« (1869) geliefert wie auch
Rovellen: »The three Louisas« (1866),
»Malvina« (1871) unb leichte dramatiſ
Stüde gefchrieben. Sein neueſtes Werk
it: »Tihe lyrical drama« (1881).
2) Amelia ®., engl. Schriftitellerin,
geb. 1831, Lebt in London. Die Tochter
eines englifden Offiziers, erhielt fie eine
forofältige Erziehung und trat ſchon 1853,
ſehr jung, durch Beiträge zu Zeit:
ſchriften vor bie Lefewelt. Seither hat fie
ſich nicht nur ki ah Romane, fonbern
auch durch ihre Reifeberichte und Teil-
nahme an Entdeckungen auf bem Gebiet
der Altertumsfunbe einen guten Namen
gemacht. Bon den erftern erwähnen wir:
ir brother’s wife« Bo: »Hand
glove« 1) : »Barbara’s his-
tory< (1864); »Half a million of mo-
ney« (1865); »Miss Carew« (1865);
»Debenbam’s vow«
1870); »In the
days of my youth« (1873) ; »Monsieur
Manrice« (1873). Ihre Reifewerfe find:
Untzodden peaks and unfrequented
E hriftitelleriegiton.
209
valleys«e (1873) und >A thousand
les up Nile« (1877), beide nit
Zeichnungen von ihrer Hand, barunter
Einzelheiten über bie Ausgrabungen von
Abu Simbal, benen fie beimohnte. Als
Diterin ift fie 1865 mit einem Banb
»Ballads« aufgetreten.
3) Mathilde Barbara Betham,
engl. Schriftfiellerin, geb. 1836 zu Wefter-
field, Grafſchaft Suffolt, lebt in London
unverheitatet; Koufine der vorigen und
mütterlicherfeitö aus einer Familie, in
welcher die Schriftftellerei erblich war, er-
bielt eine gute Erziehung und trat
ſchon im 19. Jahr mit einer Novelle auf:
»The white house on the gea«, welche
feither mehrfach aufgelegt worben ıft. Sie
bat für >PBunde, »Fraſer's Magazine
und andre Zeitfchriften vwielfache Beiträge
geliefert und eine Reihe von Romanen
geichrieben, von welchen wir erwähnen:
»Doctor Jacob and Kitty« , auch Reife:
bilder, wie: »A winter with the swal-
lows in Algeria« und »A year in We-
stern France«, ſowie Humoriftifches:
»Mrs. Punch’s letters toher daughter«.
Egger, Emile, franz. Gelehrter (nam-
hafter Hellenift) und Schriftfteller, geb.
18. Juli 1813 u Paris aus urfprünglich
deuticher Familie, wirkt feit 1855 als or⸗
bentliher Brofefior ber griechifchen Kitte:
ratur am Colldge de France und wurbe
1873 zum Mitglied des Conseil supe-
rieur des öffentlichen Unterrichts ernannt.
Seit 1854 ift er Mitglied der Alabemmie
ber Inſchriften, feit 1879 Kommandeur
ber Ehrenlegion. Bon feinen Schriften
nennen wir: »Examen critique des his-
toriens anciens de la vie du regne
d’Auguste« (1844, Preisfchrift); »Es-
sai sur l’histoire de la critique chez
les Grecs« (1849); ferner als fein Haupt:
wert die »M&moires de la litt6rature
ancienne« (1862) und »M&moires d’his-
toire ancienne etde ge (1863),
ein mit franzöfifcher Eleganz und zugleich
beuticher Gründlichleit angefertigteß Lit:
terarifheß Inventar; »Etudes his
riques sur les traitös publics chez les
Grecs et chez les Romains« (1869);
»Le papier dans l’antiquit& et dans
les temps modernes« (1866) und
14
210
»>L’Hell&nisme en France« (1869, 2
Bde.), Borlefungen über den Einfluß bes | ri
Griechiſchen aut bie Entwidelung an
franzdfifchen Litteratur. Zahlreiche Ab»
banblungen — Ni von ne naments
N lhkarn. Ghrifofer, 1 Kim Bitte
ern, Chrifto i
rarhiſtoriker, MN VE wurbe
1855 Student‘: in rar Au ——
Bibliothelsamanuenſis nzliſt im
köoniglichen Kultusminiſterium. Seine
nſt⸗ und
keit bat bie Aſthetik, Ku
der wertvoll
gldidte mit einer Tr ſten
Studier« vornehmlich ——
Inhalts — 28 be); »Svenska
Byg Die ſchwediſche u
y8
Baufunfie, — ne Deenge Peiner
Schriften, welche den Zuſtand ber —
ſchen Kunſtinduſtrie und das
eines Kunſtindu Sch
den behandeln. Ferner ſchrieb er Lebens⸗
bilder von Ehrenſvärd 6 N: Somelius
En) und Stagnelius (1868) in ben von
ihm es aben ihrer Werte; end⸗
u Ai Be ie an ber nalen ber bon | 0
nfelli herausgegebenen Samm
älterer jchwedif nen ichter: la
— Lagerlöf, Wollinhans, Gðhliem⸗
‚ Lenoncrona, Solmftröm u. a., —
a en Tote fe —ã— — — chen,
publiz tigkeit etrifti
Iitterarifhen unb * litiſchen Zeitungen
und überſetzte Boccaccios »Decamerone«
(1861 - 62, en — Deren I aut. |
tungen von Goe > te u
1860), @o GT eater och drama
a — *5 — 5 u. a.
dw
Söuftieler. geh. 2. Sehr Bere
= inBaben,
— io auf ben Lyceen | ba
h Beibelbeig und zu Karlsruhe auf ben
niverfitätäbefuch vor, ben er in Heibel-
— begann und in Freiburg aoß Yale
t ſich nachher in Frankfurt a. M.
m Zwed von Kunftftudien in Hün-
überall beftrebt, litterarifche Vers
en anzufn fen und mit willen:
(haften Notabilitäten in Rapport zu
Seit 1871 ift er als Oberamts-
re in Lahr bomiziliert. Gichrobts
überaus fruchtbare Titterarijche ak geh
urch: »Svenaka | Sebi
Eichhorn — Eichthal.
—— — ber af a u ft uns
»Hortus
lan in unb arg Sie. wenn auch
nicht durchgängig, Erfreuliches. Seine
Aber ift ergiebig, obſchon nicht immer
vom feinften alt, do vollstümlich, aber
auch Se hi er viel a rad un
im ——
ihm einen en — —
ehe
sniberfüclenelt );>
turs | rifcher Kehrauße« GE, 280e); » Be
J
1
. 1873); Biedermaiere
1676 Mingt bie Igrifche Stimmung bes
Hin ige Drama bat ©.
is auf einen rag ee
eier franz. Publiziſt,
ne ya — aus einer
taelitifchen —S war von
1829 ane *
— —
* —— —
er länger war ip%
ter einer ber * ee —*
d’ethnologie und unternahm 1861 im
a Bra engine
on m eu
reife nad Sibirien unb —
Von — ee vorzugemeif
ethno lts, nennen wir:
are mr — a
des surl’histoire
— — bes jũdiſchen Glau⸗
bens in Verbindun bung bereit ber are
und römifhen Bil
db |trois grands penples- ——
et le intiantamee os »Les ori-
gines en e la civilisati
americaine« (1865); »La sortie d
gypte d’apres les röcits combinss de
entateuque et de Manethon« (1872);
»Mömoire sur le texte primitif du pre-
Echo —
mier r6cit de la cr&ation« (1875); »Le
—— Rus 1t &hrifrete, geb. 3.
ubo e e
März 1839 6 Eutin am ber io, be
Ir a me En & sn *
r die polytechniſche Schule zu Kar
AT
eiſen n en, Holla ankreich,
Italien, de weiz, England x. zu
ahnen. und wanderte 1862 nad
Amerila aus, wo er in bie Reihen ber | ba
Staatsarmee gegen bie ——— als
Bolontär eintrat. Nach bigung bed
iegs trat er eine Reife über bie
Frärien nad) dem Silberland Nevada
an, Tehrte aber bald wieber in bie Oſtſtaa⸗
ten zurüd und warb in Kanfas Schau:
fpieler. ALS folder trat er in verfchiebe-
nen Städten ber Union auf und fand,
nach Europa zurüdgelehtt, in Königsberg | ten
ein Engagement, wandte dann aber dem
den Rüden unb verjuchte ed mit
der Journaliſtik, — er heute noch (als
Redakteur der »Vollszeitung«) angehört.
Daneben hat er auch Bühnen 5 ganz
beſonders aber Novellen u Romane
eo > Wanbervogel«, Kin⸗
des Lichtse, >Der Fi tenbofer«,
ec, »%n8 Herz en.
»Rorane und Hert a« 9 6
Elist, George (Pſe
Mary Anne ———— engl. Die
38 Wim nordlichen England,
eft.23. Dez. 1880; erhielt eine bortreffiche
— und — unter der Leitung
des Philoſophen ert Spencer tief in
nn prachen, Wifienfhaften
Künfte ein. Als Schriftftellerin trat fie
— mit einer berſetzung von Strauß’
»Leben Jen el a2 worauf fie
ch den Mitar
jewe< — umd ie
Stuart Mills
sence of —— (1853). —8*
poste fie bed Namen? Grace Evans
t ben »Scenes of clerical
life< — neue —— 1868), anmutig
eher @e in aus eben
iſcher —— nah
George E. an und ug al chſt den en
man > Adam Bede« (185
dere),
eis,
Berfafferin — machte.
in der That ein ezeichnet
durch wahre und ee Eharakteri eigen⸗
artige gelunde Lebensanſchauung und eine
auffallende Vertrautheit mit allen Einzel»
De des — Volkalebens. Ahn⸗
iche Vorzü en die folgenden Ro⸗
mane: > — on the floss« (1860)
211
Es iſt
« (1871), wieder
eine — Schilderung bes englis
ovin köens, »Daniel Deronda«
Dr Sammlungen von a
eSpanish « (1868), Ag
ar 1869) und »The legend of —5
(1874), ſowie auch letztes Werk:
»The — of Theophrastus
Such« de 9), haben weniger angeſpro⸗
hen als ihre andern Werke. George €.
war lange Jabıe bie Lebensgefährtin bes
Schriftftellers ©. H. Lewes (f. d.); bald
nach bem Tobe besjelben (1878) beiratete
ei in Bit vorgerücktem Alter, zwei
bre vor ihrem einen Kaufmann,
t | Namens Croß. Auf dem Felde be Ro⸗
mans ift €. unbeftritten in England als
bie —— geiſtige Kraft ber neuern Zeit
anerkannt. Ihre fü — Romane
wurden ind Deutſche ü . ul.
Schmibt, Bilder — — Leben
unſrer (1870).
Nie, Alerander Sohn, engl. Ge
lehrter und Schriftfteller, 81 Suni
1814 in Horton, einer einer Boritabt onen,
lebt in London. Er ftudierte zu Gambribge
unb ift thätiges Mitglied vieler —
öceſeli S
| mai uns © Duft —e— Diet Baht.
bat er fahr vieles ge-
—— spe im —— er zu über.
ge) en ift. za e
nt, daß er ſich um
Berbefferun Br en Rechtſchrei⸗
bung, um ori titellung ber Aus⸗
ſprache und Berwanbteg ſehr bemüht und
feine Schriften
wie als Präfident
bilologifchen Ge Ar ‚nen ents
212
a einftuß ausgeübt hat. Diebeut-
ae ler Ohm und Helmholtz
bat er in England burd) Überfegung einge:
führt, jenen in »Spirit of mathematical
analysis« (1843), diefen in »Sensationg
of tone a8 a ysiological basis for
the theo — of music« (1875). Außerdem
ſeien erwähnt: »Alphabet of nature«
(1845); »Essenti of phonetics«
(1848) und »Early English pronun-
ciation, with ecial reference to
— and Shakspere« (1869, Bd.
1—4), auf 6 Bänbe berechnet.
Elmar, Karl (Pfeubonym für Karl
Swiedad), öfterreih. Volksbramatiker,
geb. 1815 zu Wien, war erft Kaufmann,
dann eine Zeitlang Artillerift unb ver:
fuchte ſich endlich als Schaufpieler wie | tu
2 als Theaterdichter. Sein erſtes Stück:
Bette um ein Herz« (1841),
einen ungewöhnlichen Erfolg. &8 folg 7
bann: »Der Golbteufel«, in ——— na⸗
mentlich der —— Kunſt brillierte;
»Dichter und Bauer« und »linter ber
Erdes, welch letzteres Stück ſich auf dem
Repertoiteerhalten bat. In allen bewährte
E. ein glückliches Nachftreben auf der Bahn
Raimunds, ebenfo nad 1 in dben!In
Stüden: Des Teufels Brautfahrt« und
»PVaperl«, worin er das Märchen mit ber
Gegenwart u — Bi te, fowie in
ben gealiftiie en oltsftüden:
»Unterthänig u g« und »KXiebe
um Be — — rbinand | der
an Pa €. feine beſo ls
igung in bem gleichnamigen Ghara
ib, Das fehr gehe Als fpäter das le
Sof (langer unb Ausftattungsftüd
ar Herrſchaft fam, 3
ühne zurück und wandte ch der humo⸗
is ‚eigen — Eau.
Melene lee für —
een v. Schwarz), Schriftftelleri
geb.8. Nov. 1821 in Southgate bei Londo
als Tochter eines Hamburger Bantiers
Brandt, erhielt ihre Erziehung in Genf
und Rom, war zweimal, beibe Male un:
— dermäßlt, unternahm mit ihrem
* iten Gatten, ein gehe Wei nad, dem
v. Schwarz, ein e Reife nad) dem
Orient und ließ 849 in Rom nieber.
Sie machte fich Is befannt durch ihre
&. von der | tionen
Elmar — Elze.
nlichen Bezi u
Be ——— ee
überfete (1861, 2 Bbe.). Später wanbte
fie fih nad Kreta, wo fie ſich während
bes Aufitanbs ber Snfurge gen oben
und — ihren
— fe wieder in on
— »Memoiren eines
— —88 (1857, 2 Teile);
»Hundert und
meinem Pferd
und ein 5 nad) ber Inſel Madda⸗
Iena« (1860); »Ein Blick auf Kalabrien
und bie Lipari arilgen. nfeln im Jahr 1860«
(1861); >&a ‚im o —
und auf — EM —
Ri Stelgentänger« (1 6; Snfel
er unter ber ottoma den Verwal:
ng. 1067); »Von Rom nach
); »Rreta-Biene ober kretiſche Bolls⸗
de, Sage 2c.« (1874) und ber Roman
Gemma, ober Tugend unb Lafter« —
K. e, Karl, LRitterarbiftorifer und
riftfteller, geb. 22, Mai 1821 zu Dei
ku, flubierte a 1839 in Leipzig und
Yin Philologie ber modernen Sprachen,
insbeſondere ber englilden, unternahm zu
* ausland und Se Stubiemreifen
und Schottland, wirkte
wu eine Reihe von Jahren hinburch am
mnaftum feiner Vaterfiabt und warb
—
und — Byron« (1870),
— um an le ame
ET —
5
Emerfon
Emerſon (if. cmmern),
Waldo, nordamerikan. Dichter und Phi-
— Emler. 213
Ralpbiken erfhienen 7% Sejamtausgaben
in Bofton (1879,5 L.H. Grimm
loſoph, geb. 25. Mai 1803 zu Bofton, ſtu⸗ | in den »Neuen Eſſays⸗ (1865).
bierte am Harvard College und wirkte meh⸗
tere Jahre als Prebiger einer Unitarier⸗
einde in Bolton, gen aber dann jein
t auf und 308 N 835 in das Stäbt-
onsTenuent (ipr. emmerf'n-), Sir
Bauen al maun und Schrift:
eller, geb. 1804 zu Belfaft, geft. 5. März
4869 in London; ſtudierte im Trinity
— u Dublin, wurde 1831 in Lon⸗
bon ehtöanwalt, trat 1832 für Belfaft
ins Unterhaus, warb 1841 zum Schrift:
führer bed Kontrollamts für Indien er:
nannt und 1845 ald Schriftführer und
Unterftatthalter nad) Ceylon gefandt, auch
zum Ritter gefchlagen. Diefe ne machte
er nun zum Gegenftand eingehender Stus
bien, und er ift in bezug barauf Autoris
tätgeworben. en land ——
rika populär gemacht und engherzige Vor: | warb er 1852 Schrif jr bed Armen=
ile aus den Wege geräumt haben«. Er | amts, dann — rer des Handels⸗
iſt ein durchaus unabhängiger Denker, und amts. Als er 1 ch zurüdzog, wurde
fein Einfluß er zum Baronet erhoben, d. 5. feine per:
wãchſt von Tag Au Zag. Wir nennen von
feinen philoſophiſchen Werken ala bie wid;
tigften unb gelejenften: »Essays« (vier
Serien, 1844 — 71; beutich in Auswahl
von Fabricius, 1857); »Representative
men« (neuefte Ausg. 1871), eine —
von Vorleſungen, worin er nach einer all⸗
gemeinen Einleitung über den Nutzen
Ber Männer ſechs ber bedeutendſten
ifter aller Zeiten (Platon, Swebenbor
Montaigne, Shakefpeare, Napoleon un
Goethe) —2 anafyfiert und jeben
berfelben als Typus einer Menſchenklaſſe
injtellt; ferner »English traits« (1856;
ih von Spielhagen, 1857); >The
conduct of life« (1860, deutſch 1862);
»Lectures and addresses« ; »Society
and solitude« (deuti), 2. Aufl. 1875);
»Poetry and criticism« (1874); neue
Eflays unter bem Titel: »Letters and
social aims« (1876; deutſch von Iſolde
Kurz, 1876) und feine, zahlreichen Bor:
träge über bi unft der Republit,
barunter den 18/8 gehaltenen: >For-
tune of the republic«. Bon feinen poe⸗
tifhen Beröffentlihungen feien erwähnt:
»Poems« (1846) und »May-day, and
other poems« (1867). Von feinen Wer:
fönliche Ritterwürbe warb erblich. Seine
Werte: »Letters from the Aegean«
1829); »History of modern Greece«
1848, 2 Bbe.); »Christianity in a
Ka »Coylon, an aceount of the
island« (1859, 5. Aufl. 1860). Auch
einen Roman bat er geliefert: »The last
heir of Glenkerrin« (1827). Andre auf
ZTagesereigniffe, auf Geſchütze (»The story
of the guns«, 1864), auf Wein ıc. be:
gie Schriften übergeben wir.
milienis Gindici, ſ. Gudici.
Emler, Joſeph, tſchech. Hiftorifer und
Schriftſteller, geb. 10. Jan. 1836 zu Liban
in Böhmen, ftubierte zu Wien Geſchichte
Sprachen und Philoſophie, verbrachte drei
ahre an dem dortigen Inftitut für For:
ungen in ber öfterreichifchen Geſchichte
unb tit feit 1871 Vorſteher des Prager
Stadtarchios fowie Profeffor ber hiſtori⸗
ſchen yon enichaften an der Univerfi=
tät. €. leitet die —— der Haupt⸗
quellen für bie Gefcichte Böhmens: »Be-
— diplomatica nec non epistolaria
ohemiae et Moraviac« (Bb.2,6i81310);
»Die Refte ber böhmischen Landtafel« (bi
jebt 6 Duartbänbe); »Quellen ber al
hen Geſchichte⸗ se ke Chroniken,
—— biftorifch beufwürbiger Per:
j een x.). Er —* verfaßte einen
»Reitfaden ber chriſtlichen Chronologie für
214
die Zeit 8002000 n. Chr.< und rebigiert
bie tige arte bes Mufeums bes
Ringe öhmen«
Enault (pr. enoh), Louis, franz. Schrift:
eller, geb. 1824 zu Iſigny (Calvados),
ierte bie Rechte, durchwanderte dann
aft fämtliche Länder Europas, auch ben
Orient, und legte feine Beobachtungen in
zahlreichen end KR nieder:
»La Terre Sainte« »Constan- | ben
— le etla Targuies (1 — a ge |
aponie et en N orvögee ); In
>La Mediterranee, ses iles et ses bords«
Gionale »L’ Amerique centrale et m£ri-
e« (1866) u.a. Daneben ſchrieb er
eine Reihe vielgelefener Romane und No:
vellen, bie meift in ben von ihm befuchten
Ländern fpielen. Wir nennen bavon: »La
vierge du Liban« ( 1858); »Un amour
en Laponie« (1861); »P fe-mäle«, No
vellen (1862); »Frantz Muller, Axel,
le Ronet d’or«, Novellen (1562); »Olga«
(1864);»Un drameintime« (1 866); er.
secret de la confession« (1870); »La
vie a deuxe (1874) u.a. E. bethätigte
us als überfeber 0. B. von Goet
erther«) und gehört a den beliebiern
re der al in kei
it zu verwechfeln mit ihm ein
Vetter Etienne E. geb. 181 E ebenfalls
Berfaffer verfchiebener Romane: kr
vallee des pervenches« 189)
rtefeuille du diable« (1859
ac des cygnes« (1864); »Le roman
d’une Altesse« ch ‚»L’amour &
vingt ans« vr ire d’une
conscience« (187 ——E— de
Champrosay« gs 7);>Lesjeunesälles
de Paris< (
Gadraist, einen ne,
Schriftiteller, ge ge 2. mug. 1 1828 zu Ber:
lin, fubierte h er Philol e, mußte wegen
Beteiligung an ber Stu entenabreffe an
das Frankfurter Parlament die Univer-
ität verlaffen, nahm (1849—51) an ben
chleswig⸗holſteiniſchen Gen deus en teil,
— nad} Se an: erfelt en in Ho
nun Hamburg als Scähriftfteller und
hrer der deutichen Geſchichte und Lit:
if —— —
eu ichtunge,einer ri
1859), erhielt aber, weil er im Unwillen
Enault — Edtvds.
U * ——— * De ver⸗
aſſen hatte, Feſtungsarreſt in Mag ne
* 1864 es — * Kr
riebrich von wigsHolftein beru
und wirkte in bemfelben bis Juli 1866
in ber Preſſe für die Rechte ber Herzog:
tümer, lebte dann wieder ——
und journaliſtiſch thätig in Hamburg,
ehoe und Straßburg, bis er 1876 in
Di lich preußi hen Archivdienſt
üfleldorf berufen wurde, wo er
vg als Archivſekretär wirft. Die
m ae Endrulats find:
S Gedichte (1857); »Bon einem —
ene, ein Buch ber Erinnerun
feswig « offen aD; hi
ten und Iten«, erzählenbe Di
gen mit einem ihrijchen Anhang (1 83
Die lyriſchen Klänge des Verfaſſers find
sur aus wohltönend, edel und von Grazie
baucht, nur zu oft aber mit bem ee
— chwermut umhangen.
Engel, Franz, Amerikareiſender, geb.
4. Sul 1834 zu Röbel in Medienburg-
Schwerin, burchreifte bie Gebiete von
— * — — —
neebergen un r
land von Pamplona und Ocalia, bie F
n Strombeden bes Julian, Catalumbo,
io la cl in Neugranaba. Hier von
1857 —63 weilenb, brachte er bie wert-
vollſten Sammlungen mit in bie Heimat,
wo er ſich num | —
bahn wibmete. Er promovierte 1873 in
Roſtock und lebt * in ſeinem Ge⸗
burtsort. ae Id en Abhandlun⸗
en und ur ink 1 Seiten en ent⸗
Balten. Ein Are tudien
unter den Tropen 6 . Aufl.
1879), gibt eine anjchauliche allen
ber Tropenmelt.
Enuery, 8’, ſJ. D'Ennery.
Enotrio Romano, |. Carvucci.
Eötbäs (Ipr. El oſeph, Baron
von, —— a) au —
mann, ge u Dfen,
3. Febr. 1871; ——— —31 in
Surisprubdenz, warb 1833 Advofat, wid⸗
Sen * bald ausſchließlich ber Ritter
ratur. 830 hatte er einige drama⸗
tiſche Stũcke veröffentlicht, die von unge⸗
wöhnlicher Begabung zeugten. Bon einer
Erben — Erckmann⸗Chatrian.
Reife bem Weften unb Nor⸗
* ——
und jr, Ki Buch über »Gefängnis⸗
) Towie —
nyi veröffen
iu —— — ir
— und die Ku — ie
artäufere (1838— 41; deutf 6.&uf
1872); »Der Dorfntate (1
Bbe.; deutich, 3. Aufl. 1872), ein tre het
Gemälde des ungarifcen So omitatslebens
arn 1514«
ber
(184748, 3 Ebene eutfe Dass 3 Bbe.),
worin ber Doſaſche Bauernaufftand von
1514 In rn —— DAR iſt.
N
— —— — er neue uns
ein Guabeud ber &p (Batthyany), nahm aber
he * : D son Mh nach Mn
rn aflung u ih na n⸗
chen zurũck, wo die ee feines
bebeutenbften Werks: »Der Einfluß ber
berrichenden Ideen bes 19. Ja thunderts
aufben Staat⸗ (1831 - 54, Wbe.; deutſch
181 begann. Erwies barindie Not:
wenbigfeit einer alljeitigen Beichränfung
pa in ea auf bie rungen
— it und Nationalität
ung un rad an in demſelben leis
verjöhnenden Sinn in ber lei:
nern Gern Stift: »Die Slei bereditigun:
Rotionalitäten« (2.Aufl.1851),au8.
arn 1 ck et ——
anonyme »Die Garantien
—— —— — 1859),
woriner für nenun rovin⸗
—— * eintrat a fih dann | tf
hen Ausgl [eichäbe ebungen ener:
giſch an En trat imFebruar 1867 zum zwei⸗
tenmal als Kultusminiſter in das ungari⸗
ſche Kabinett, wo er beſonders für He ld
des Schuiweſene eine ſegensreiche Wi
ſamkeit entfaltete. E. war ſeit 1856 zwei⸗
ter, ſeit 1866 erſter Präfident ber von ihm
neuorganifierten ungarijchen dm:
Erben, Kari rt, ihr
ter und Kulturhiforifer, 11 en
Miletin in Böhmen, geft. 21
als Stadtarchivar zu Prag; er
ons
in ber Boefie als auch in ber Broja hervor. | nicht fremd fei, welche jpäter a
215
Ein feinfühliger Dichter, begann er früh⸗
zeitig ff —9 —e zu ſam⸗
meln und veröffentlichte 1842 bie bisher
vollftänbigfte Kollektion derfelben (3 Bde.).
Gleiche Shr falt widmete er au —
———— Dentmälern: brich-
wörtern, Sagen und Märchen. os
ben lettgenannten Stofffreifen entftammt
Erbens edelfted Kunſtprodukt, A »Ky-
tice z pov&sti narodnich« (»Nationaler
3 | Sagenitrauße, 1853). In ber Pflege der
nationalen Ballade ift €, bisher unüber-
troffen. Einen nicht geringern Kunftwert
ben feine in Broja gefchriebenen ſlawi⸗
chen Volksmaärchen, welche er teils in tſche⸗
chiſcher Sprache (>Ausgewählte Märchen
u et anbrer flawifchen Stämmee«,
eils in ben urfprünglichen Dia:
fer als »Slawiſches Leſebuch⸗ heraus:
gab. Nicht minder verdient machte ſich E.
um die allgemeine Pflege der tſchechiſchen
Sprache, zu deren gründlichſten Kennern
er Pähit. und bu Poren abe älterer
Denkmäler berfelben, 3. B. der Legenbe
von ber heil. Katharina entbe in Stod:
bolm N ber tichechifchen Schriften
des Mag. 3 RL (3 Bde.), ber Prager
Chronik von Bartod ꝛc. Er beforgte auch
bie Bublifation jener ſlawiſchen Quellen,
bie er bei feinen ren iſchen Forſchun⸗
gen benutzte; fg 7 biet Dee
—— Dx vom Re Hanse ſſiſchen Jahr⸗
rne und Den und bie
bonftina« us Anmerfüngen heraus,
fi vorzüglicher Kenner ae en
Terminologie wirkte &. auch bei ber
faınmen A be8 unter ber Redaktion
von nu arte ( (1850) erichienenen
ſchen terminologifhen Wörterbuchs
auptmitarbeiter mit.
uns atriau (pr. -Ihatriang),
zwei Eljäfler Schriftfteller, welche in ber
weiten Ifte des ae glänzende
Erfolge nicht nur bei ihren franzöſiſchen
Landsleuten, fonbern namentlich au in
Deutfchland und in ber Schweiz erzielten,
indem ein gewiſſer gemütvoller Zug in
de | ihren Dorfge gsi etwas wie verwanbt-
chaftliche Gefühle wedte und ben Glauben
ründete, ba —— ihrer Schreib⸗
weiſe ihrer alemannijchen —
e
216
nach dem Rückfall ihrer peut an das
Deutfche Reich für Frankreich optierten
unb ultracdhauviniftifch wurden, über ben
neuen Beflrebungen, benen fie ihr urs
fprüngliches Weſen opferten, raſch ihre
Bopularität verloren. Emile Erd:
mann, geb. 20. Mai 1822 zu Pfalzburg,
Sohn eines Buchhänblers, Hatte 1842 in
Paris das Stubium ber Rechte begonnen
und basfelbe nad) verfchiebenen längern
Unterbrechungen 1858 enblich erlebigt, alg
er fich ein Sabt [päter mit feinem Freund
Alerandre Chatrian, geb. 48. Des.
1826 au Soldatentbal aus einer alten Fa:
milie von Slashilttenbefißern ber Dieurtbe
und damals als Lehrer am College feiner
Vaterſtadt angeftellt, zu gemeinfamer lite
terarifcher Tpkigtei verband. Ihre erften
Arbeiten: »Le sacrifice d’Abraham«,
»Le bourgmestre en bouteille« ıc., bie
in bem neugegrünbeten »D&mocrate du
Rhin« erfhienen, gingen unbemerkt vor»
über. Auch zwei dramatiſche Verſuche: » Les
chasseurs des reines⸗ unb »L’Alsace
en 1814<, aus jener Zeit gelangten
nicht zur Aufführung. Erft der in ber
»Revue nouvelle« veröffentlichte Roman
»L’illustre docteur Mathöus« (1869)
gewann ihnen bie Gunſt bes Publikums
und nun wuchs mit jebem neuen Wert
der Erfolg des Schriftitellerpaars, bag in
ununterbrochener Folge eine lange Reihe
von Romanen und Erzählungen erſchei⸗
nen ließ: »Contes fantastiques« (1860);
»Contes de la montagne« (1860);
»Maitre Daniel Rock« (1861) ; »Contes
des bords du Rhin« und »L’invasion, ou
le fon Y&egof« (1862); »Le joueur de
clarinette« unb »La taverne du jam-
bon de Mayence« (1863); »Madame
Therese«, »>L’ami Fritz« und »L’his-
toire d’un conscrit de 1813« (1864)
mit ber Fortſetzung: »Waterloo« (1865);
»Histoire d’un homme du peuple«
(1865); >La maison forestidre« und
»La guerre«(1866);»LeBlocus«(1867);
nr d’un paysan« (186870,
de.);
(1869) u.a. Meift in Elfaß oder in ber
benachbarten Pfalz fpielend, zeichneten fich
biefe Gran nen burch bebagliche Detail:
malerei, geſchickte Charakterihif ber han⸗
»Histoire d’un sous-maitre« |
Erdmann.
belnden Perfonen unb einen gefunden,
manchmal derben Humor aus und em:
pfablen ſich dadurch, daß alles Rüfterne und
Anftößige darin vermieben war, ie gar
bejonders ur Tumilienleftüre, währen
anderſeits Die entichieden kaiſerreichfeind⸗
liche Richtung ber Autoren vor 1870 nicht
wenig bazu beitrug, fie populär zu machen.
In ben fpätern, nach bem Serien entſtan⸗
denen Werten, wie: »L’histoire d’un
ne racontöe par un des? ,500,000
i« (1872), »Le brigadier Frederic«
(1874), »Maitre Gaspard Fix« (1876),
»Sonvenirs d’un chef de chantier &
l’isthme de Suez« (1876), »Contes vos-
giens« (1877), »Le d-pere Lebi-
gre« (1880) ꝛc. tritt die Aue, oben an:
ebeutete chauviniſtiſche Richtung der Vers
Pafler, ihr Deutſchenhaß und ihre Aus-
beutung der niebrigen Tagesleidenſchaf⸗
ten, in fo wiberwärtiger Weife zu tage,
baß nur ein rober Sinn, felbft unter ihren
Landsleuten, baran Geſchmack finden kann.
Auf der Bühne ernteten zwei Stücke von
E.: »Le juif polonais« 21869) unb bie
Dramatifche Bearbeitung bed »AmiFritz«
(1876), Erfolge. Die befanntern Werke
erichienen auch in beuticher Überfekung.
Erdmann Se Ebuarb, Philo⸗
Iorb, geb. 8. Suni 1805 zu Wolmar in
Livland, ftubdierte zu Dorpat und Ber:
fin Theologie und Philoſophie, wirkte
einige Zeit als Prediger, widmete fidh
fpäter in Berlin der alademiſchen Lehr:
thätigkeit und wurbe 1836 außerorbent:
licher, 1839 orbentliher Profeſſor der
Philoſophie an ber Univerfität zu Halle.
Als feine Hauptwerke find anzufübhren:
Natur und Schöpfung« (1840); »Leib
und Seele« (2. Aufl. 1849); »Grundriß
ber Biuchologie« a »Grund⸗
riß der Logik und Metaphyſik« (4. Aufl.
el: »Vorlefungen über ben Staat«
1851); »Pfuchologifche Briefe« (5. Aufl.
875), worin er bie Pſychologie mit Glüd
au belehrender Unterhaltung Ben
2Grundriß der Gefchichte der Phi:
ie« (3. Aufl. 1877, 2Bbe.). Seine
r geiftreihen, vor einem größern
— —— — ſind meiſtens
unter dem Titel: »Ernſte Spiele« (3. Aufl.
1875) geſammelt erſchienen.
Griffen — Esquiros.
Eriffen, Andreas Emil, normeg.
Hiftorifer, geb. 9. San. 1841 zu Ehriftia-
Scandinaverne« (»Über bie Sflaverei
beiden Sfandinaviern«, 1861), wurde von
ber Univerfität mit der golbnen Medaille
belohnt. Seine übrigen Schriften gehören
zumeift der populari Behandlung
ber Gefchichte und Litterarhiftorie an, fo
fein »Norak Läsebog «, bas er im Verein
mit B. A. Paulſen 1868 berausgab (4.
Aufl. 1880); ferner: »Norges, une
og Danmarks Historie« (4. Aufl. 1880);
> er — og — te
tere« (> no ifcher und daͤni⸗
ve 187.
——— 75); »Läre-
i relandshistorien« (1879);
. A
(2Weltge — — Auch hat er ſich
i Gunarü
chen Gedicht
— (1870
unb »Petter Dass’ samlede Skrifter«
(1874— 77, 3 Bde.) verbient gemadht.
Ernonf Ir. nu), Alfred Auguite,
Baron, franz. Publizift, geb. 21. Sept.
1817 zu Paris, machte durch zabl-
reiche Schriften ber verſchiedenſten Gat⸗
chanteurs des
‚3. Ausg.
en e 1807
is Papin, sa vie
et son (BUYre« (1874): »Souvenirs d’un
officier polonaise dern; »Histoire
de Maret, duc de n0« (1878);
»Pierre Latour du Moulin, inven
du tonnage ä yreur« (1878) xc.
‚geb. 24. Mai 1814 zu Paris,
217
Espino, Romualdo Alvarez, fpan.
Schhriftfteller, geb. 1839 zu Sevilla, wib-
mete fi dem Studium ber abe
und — ir a : r⸗
tig ofeſſor iloſophie an dem
—— 7 in Cadiz. Außer ſei⸗
nen philoſophiſchen Werken, die ſehr ge⸗
ſchätzt und allgemein angewandt werden,
t er ſich als Kritiker einen bedeutenden
uf in ganz Spanien erworben. Sein
Bert »Ensayo rico-critico del tea-
o espaliol« gewährt neue Einblide in
bie Gefchichte bes ſpaniſchen Theaters.
1 a, Alfonfo Moreno, fpan.
Schriftfteller ge .11 u Cebreros in
der — Aula iſt ER — —
graph u nbänger raufe i⸗
loſophie bekannt. deine — — ſind
in vielen Schulen Spaniens eingeführt.
Eine Profeſſur an ber Univerfität Sala⸗
manca, wobin er 1874 berufen wurde,
— er bald gegen eine ſolche am
Provinzialinftitut in Cadiz, wo er zur
eit thätig ifl. Allgemein gefhägt werden
eine Dichtungen, von benen mehrere
andchen erſchienen find,
Esquiros (pr. eſſtiroe), Henri Al:
phonſe, franz. Dichter und ——
ei. .
Mai 1876 in Verfatlles; debütierte als
Dichter mit der Gebichtfammlung »Les
Hirondelles« (1834), der er dieRomane:
»Le Magicien« (1837) unb »Charlotte
Corday« (1840) fowie bie >»Chants
d’un prisonniere (1841) nachfolgen ließ,
leßtere die Frucht einer gerichtlichen
aft, bie er fih durch fein »Kvangile
u peuple« (1840), einen Kommentar
bes Lebens Jeſu, zugezogen batte. 1848
zum Mitglieb der Xegislative erwählt,
wurde er nach bem Staatsſtreich vom 2.
Dez. 1851 aus Frankreich verbannt und
lebte nun lange Jahre in England, bis
ibm bie von Napoleon III. erlaflene
Amneftie die Rückkehr nad Frankreich er:
Bffnete. Hier wurde er 1869 von ben Ras
bifalen als Kandidat für ben Gefeßgeben-
ben Körper burchgebracht, dann * dem
— Kaiſerre
8 von der proviſori⸗
egierung als
neraladminiftrator
den
teur * Departements der Rhonemündungen
nad) Marſeille gefandt, um bie bafelbft
218 Eitlander — Ellar.
ee Anarchie —— und | unb in bemfelben Jahr bi bie — Ichene
ker uk 1 vom ge: | »Finsk Tidakrift f6 Teen
nannten Bar ı in ri National⸗ skap, Konst och Politik be begrünbet.
verfammlung EN ‚wo er feinen Bla ler, Di — — —
auf der Auberh inten nahm. 187
wurde er zum lebendlänglichen Senator
ernannt. Bon feinen übrigen Schriften
wollen wir bie anziehende Schilderung
»L’Angleterre et la vie anglaise«
el 5 Bbe.) unb »L’histoire des
— (neue Ausg. 1850) ber: | pen
vor
Iander, Rarl Guſtav, An Litte⸗
— und Aſthetiker, geb. 3. Jan.
1834 im — piel Lappfiärd, ee
von 1850 an elfingfors Gefchichte ans
wurbe 1860, z bem er eine neunmonat-
liche Reife bu Dänemark, Deutichlanb,
Belgien und Frankreich zu hass
ſchen Zwecken unternommen,
Atheiit und modernen Literatur an ber
bortigen Univerfität. Bald barauf =
ſchien feine ſchwediſche Überfeßung
»Cid« (1863) mit Eritifcher und —
Einleitung. Drei Jahre ſpäter machte er
mit öffent icher Unterftüßung eine zwei⸗
jährige Reife nach dem Süben, bie ex biß
Spanien ausbehnte, und wobei er ben dop⸗
pelten Zweck verfolgte, Studien in bilden⸗
der Kunſt zu machen und Forſchungen in
der Dlacdem fan ka — —E bil
len. Nachdem ſein »De bil-
dande Konste
tet af förra
Dagar« (1867), erichienen war, wurbe er
1868 zum Pro effor ernannt. Seit 1870
ift er —— ber nylänbifchen Stu⸗
———— —J und ſeit — t
der Schulve obehorde.
zu biefe et fallt feine für bie finnifche
nft höchſt wicht
— A er Arbeit kiss finska
ons
hittills och hädanefter« (x —
der sr Bet Kunft und mbuftrie bisher
und insfünftige«, 1871). Als *
mie — —— ferner: »
och Metoderna att-
ur den« CORE »Vid konstfli-
dens härdar i Oesterrike,
Schweitz och Belgien« 1875); auch hat
er einen Kat von »Universi
Skulptursamling« (1876) herausgegeben
tetets | ber Sage ober bie Berichte ber
Mölehen behagte bem jun
t, un er ging 163 Leine
hagen, um ng bort an ie
—— —
— erſte a Arbeit, ber
to Studenter«
(1838) fie, Aus A B enben
erſchienen brei Bänbe:
«
ber (»Die Berwandticafte, jo 5 1846
»Smaae Fortällingere (»Rl
lungen«) u. Sahne, beutf Böne (»
bed | Schmugalers
Roman, ber zu
bas Talent bes utord Ienfte. Mit &
beantwortete er 1840 und 1844 zwei Uni-
elle aan Pe fonnte jedoch bie
ihm zuerfannte üle erhal:
ten, da er nicht Stubent war. Zu Enbe
besielben Fahre wurde er afademifher
Prime un — kurz darauf ſein erſtes
Drama: »Ej Sönner«, bad anonym
auf ber —*2 — Bühne erichien. 1846
reisaufgabe über die
Iöfte er eine b
Sakuntala unb — elt nun die ne
Bor EN Kinder bes ——— dee)
Börn«
»Hedemanden«e (>Ber
ro< 1840), ;
‚»Livets
beutih 1846), »Foldi
»Madsalune« (oil),
tere (»Lebeng nun tee, 1844; beutich
1845), »Smase B illeder« —S Bil⸗
der⸗ 1846) und eine Gedi tſammlung:
»Skyggeb eder«e (»Schattenbildere,
1846), erfhienen. Und nun begann eine
ununterbrochene Reihe von Romanen und
Novellen, in benen er eine erftaunliche Er»
findungsgabe entwidelte. Sie bewegen ſich
Beinahe e auf jũtiſchem Grunb unb Bo⸗
den unb haben meift bie Überlieferungen
dichte
zur VBorausfeßung. Bey e3 auch zuwei⸗
. Ettmüller
Ien an ber fünftleriihen Form mangelt,
fo treten uns doch überall eine glänzenbe
Bhantafie und ein echt patriotifcher
entgegen. Mit Darſtellungen aus dem
Leben ber Gegenwart und % oztaler Kon⸗
flifte Bat er weniger Glüd gehabt. Von
biefen weitern Romanen und Novellen
ragen aus der — hervor: »Herre-
gaardshistorien rrenhofsgeſchich⸗
ten«, 1853; deutſch 1853); —
SR} Auptling der Gjongen
1 — hende« (»i
— ——
=
——n Tran Tranens Var-
‚le I Zune 3 1870); »Un-
»Unterwegs«, 1875); » Viben
Peter«\ (1 ;»F iNöd« (2Das Volt
in Rote, 4878); »Salomon Baadsmand«
(Salomon Bootömannc«, 1880) x. Die
Borzüge und Män el wie in feinen
Romanen finden fich auch in feinen Dra-
men, von benen »Tonne gaar i Krigen«
(»Zonne gebt in den Kriege), »Naar So-
len gaaerned« (»Benn bie Sonne un-
tergeht«‘) — * Täönigliche a »Rör-
füglen«e (>De tpfeifer«), >
a für das Boltstgenter, »Herr Lange
med den tunge Haand« und »Norden-
akjold« für das Kaſino beftimmt waren.
das lebte hat NN
en erleht Seit 1
au ber Töniglichen Bibliothek ange En
1867 — — dem Ankerſchen
869 Oſteuropa, von len
er als —ã e: »Arabere og Kaby-
ler« (1368) a ennem Ungarn og
12 beimbrachte. Ca⸗
rit Etlars — < began-
men 1859 zu ei und finb auf faft
angewach
—— 2 „Germaniſt, geb. |t
ıf bei Löbau in
dh fm 2 — he
r e in Leipzig e in,
"an —* Spra en haft und
Kae, habilitierte fich 1 nr ena und
wirkte ſeit 1833 als Profeſſor ber beut-
ſchen SR und Ritteratur zu Zürich
— A 1863 an ber
ität). E. veranftaltete zahlreiche
altyordifcher, mittelhochdeut-
5.
Geift | ber Ebba
— Ewald. 219
ſcher und altnieberbeutfcher Sprachbent-
mäler, lieferte eine Überjegung ber »Kieber
von ben Nibelungen« (1837)
und bes »Beomwulf« (1840) n allitteries
render Form, veröffentlichte felbftänbige
Dichtungen, wie: »Deutihe Stammt
nige« (ih), »Das verhängnisvolle
ame) ober Karl b. Gr. und ber beil.
te (1852) und »Raifer Karl b. Gr.
und das fränfifche splnalrolrnbert (2.
„JA 7), und bot in feinem »Hand⸗
| buch der beutfchen Litteraturgefchichte«
(18T) einen Überblid der beuffchen angel-
ächſiſchen, altnordifchen und mittelnieder-
ländif — — von
ihm: > abende und Winternächte,
Geipräche de A alle Dichtungen und
Dichter« (1865—67, 3 Bde.), worin bie
beutjche Litteratur tie und in novel:
liſtiſcher Einleibung behandelt ift.
aus (ipr. ), Mary Anne,
f. Elliot, George.
Ewald, 1) —— — und
Er er eb. 16. N u
— 1, gel Mai He 5 le
ftubierte feit 820 Theologie und Vhilole-
gie, insbeſondere orientalifche Spra N
wurde 1827 jum außerordentlichen, 1
au orbenti! en Profeflor an der Sir
nger Univerfität ernannt, im Dezember
H 7 aber als einer ber »Ööttinger Sie:
ben« feined Amtes entſetzt. 1 einem
Nuf als Profefjor der Theologie nach Tü-
t | bingen folgend, erhielt er bier vom Köni
von Württemberg ben perfönlichen Abe
unb febrte 1848 in feine frühere Stellung
nach Göttingen zurüd. Infolge feiner
Verweigerung, bes J— wurde
er 1867 auf ſein An en von ber preußi⸗
fchen Regierung in Ru fand verſetzt unb
a von ber Welfenpartei in ben Reichs⸗
8 geile, wo er immer von neuem für
bie eftitution ber Welfen al aft in
ea fein Wort erhob. aupts
erk für ung ift bie von —— Auf⸗
faſſung und hiſtoriſcher Kunſt zeugende, in
einer edlen Sprache a — > edit
bes Volles Israel« (3.
Bde.), mozu als Anhang — ein
»Die Altertümer bes Volles Israel⸗ (3.
Aufl. 1866), kommt. Von ſeinen übri⸗
gen Werfen nennen wir (mit Übergehung
220
ber rein ſprachlichen unb A theologi⸗
De poetifhen Bücher bes Alten
—— Aufl. 1865—67, 4 —
»Die Propheten des Alten ne (
Aufl. 186768, 3 Bde.); »Die Lehre der
Bibel von Gotte (1871—76, 4 Bbe.).
2) Hermann freberif, bän. Ro
manichriftfteller, geb. 13. Dei. 1821 zu
Kopenhagen, ftub e in Sord eine Zeit-
lang Jura, ging dann zur Ofonomie über,
machte das Yandespermeflereramen, praf-
en 1853—64 als Landesvermeſſer in
leswig unb erhielt 1875 ben Titel eines
Profeflors. Er batte bereits 1860 mit
ben Roman »Valdemar Krones Ung-
domshistorie« (»Waldemar Serones Ju⸗
en) bebütiert, einer Arbeit, die
mit einftimmigem Beifall aufgenommen
wurde und noch heute als feine frifchefte
Arbeit in ber Gunft bes däniſchen Publi⸗
kums fteht. Er fchildert darin mit hugenb-
herr Wärme unb munterer Laune das
en che High life, und die den im
l über alle nr e, es
Somit für jebes echte Gef
enfte Überzeugung, fein warmer und ef:
tiger Ausdruck, diefe Grundzüge feines
bichterifchen Charakters, mußten für ihn
erwärmen. Seine Tüchtigfeit in ber Cha:
rafterzeichnung bewies er in noch höherm
aß in ben beiden folgenden Anne
reichern Romanen: »Fiamilien N INTER
(1862) unb, »Johannes Falke (1 ,
ae bie ——— Sn je:»Frantz
), fällt. Als Zeitbifber,
bie Hehe aus Friedrichs VIL, die andre
aus Friedrichs VI. Zeit, Iten fie blei-
benden Wert in ber bänifchen Ritteratur.
> a Kr en: gewibmet:
»Knu jer ng omseventyr«
(1868 Hvad Ellen vilde« ( Was
Ellen een 1869); —— (1873);
»Blanca« (1878) unb feine kleinen Er⸗
zäblungen unter ben — »MindreFor-
tällinger« vl »Nyere Fortällin-
ger« (1878) unb »SmaaeFortällinger«
(1880). Den eigentlichen Boben bes hiſto⸗
riihen Romans betrat er mit >»Sveng-
Eyth.
kerne paa Kronborg« (1867) und feierte
damit einen großen Triumph ſowohl als
hiſtoriſch zuverläfft u als dichteriſch
interefjanter Erzähler bat namentlich
ſtets Ort und Zeit ber —— bis ins
minutidſeſte Detail iert und die ge⸗
wonnenen Reſultate treulich benutzt; frri⸗
lich wurden dieſe an — n I elten
ſchottiſche — —— 1 —8*
——— —— 5); »Niels Brahe«
und » Anna Hardenberg« (1880).
e Romane haben auch in land
—— en;
Mari
Schriftiteller, geb. 6. —
heim unter Teck, ſtudierte en “= Pole
technifen zu Karlsrube und Stuttgart
Mechanik und Maſchinenbaukunde,
1861 nach —— wo er ald In
in bie große Maſchinenfabrik von
ebe | zu Leeb eintrat und fich Hauptfä
Herftellun Beh en ——— Ar
mete. 1 ab er ſich nach
um bie — der —
nen mu — — ie,
ngenieur ded Prinzen Haliım
——— dieſe Stellung und wirkte
nun hauptiſächlich für die Einführung bes
—— und eines neuen
ſyſtems in Nordamerika, Weſtindien
Oſterreich⸗ Ungarn, RKußiand und Rumk:
nien. hrend dieſer ganzen zeit er
er ein beivegteß, nisreiches W
daſein, das er in dem prächtigen, in ee
Art Haffiihen »Wanderbu eines —2855
nieurde 871 79, b Ode.) ſchildert
belletriſtiſcher Säle: —
er noch: —2
— 3. Aus | —
—86 1871); »Der
—— «Eile und »Mönch und
toßen
; ner und
enteur
in
—— ãhlung aus dem Bauern⸗
—— iſt er in
J ſchriftſtelleriſch thätig.
Fabre — Talte.
221
F.
Fabre (pr. fahbr), a fra
a ser geb. u 8%
barrieur (Herault), ee ar Mein in
Montpellier und jpäter zu Paris, wandte
ſich dann aber ganz der S tiftfteflerei zu
und veröffentiht zuerft einen Banb
dichte: >Feuilles de lierre« (1853), dem
—ã in Erſtlingsroman: »LesCour-
bezon« (neue Ausg. 1877), ein farbi
von nambaften Kritifern mit Lob Ei
nommenes nrapusb: ans ben Ge
dennen, —— päter folgten: »Julien
ner
vieille« ; bie ung »Le
ai und enblich der uns
ai & tafteriftil imponierende
Briefterroman »L’Abb6 Tigrane« (187
u, öfter), eine ber bedeutenbften belletri-
ischen Ericheinungen ber Gegenwart, bie
Berfafjer die allgemeinite Anerken-
% chaffte. Bon feinen jüngern
Berien nennen wir das Pariſer Gejell-
»Le marquis de Pierre-
ee ben Sittenroman »Bar-
nabee« (2. uf. 1875), den Parifer Fa⸗
nilienroman >La petite mere« (187 );
ſerner: — ‚roman d’un peintre«
aphie des Malers —
Eau —38 2L'hospitalidre«,
iel, das der Ver⸗
—— ei Titel: >Zelice« zuerſt
Ein — Kaſſel zu ‚ur Auffüh-
— hr ig ), und >Mon oncle
jaithfn feth⸗), Emily, engl.
ellerin, geb. 1835 — —236
Grafſchaft Surrey, bie Tochter ein
Then, lebt in London unverheiratet. Sie
fih beſonders bemerklich gemacht bucch | ber
Beftrebungen, ber ———e— neue,
—— nen zu gewinnen, und nimmi
— 11) a : berporragenbe Stels
lung ein. 1860 begrünbete fie eine Drude-
rei, in welcher v3 Seßerarbeit von weib-
Händen verrichtet — Seit 1863
a er
hera eben; ver
ichte ſie eine Novelle: » ange Arie
dhange«, welche rajch eine "zweite Auf age
Ge: | April 1838
3 | in den Korbilleren bie
erlebte. Auch in Öffentlichen Vorträgen ift
fie wiederholt aufgetreten, ſowohl in Eng:
land als in Amerika, wo ihr 1873 ein
höcft warmer Empfang bereitet wurde.
Ben Rudolf, ——— r, geb. 13.
zu Obdach in Steiermarf,
ftubierte Mathematik uab Aftronomie
unb gründete 1868 in Graz die populäre
‚| Zeitichrift eg? die er zehn Jahre
e | lang er A Hauptverfechter der
Theorie, bafı fü ige Lava im Innern ber
Erde denſelben Gejeben ber Attraktion
von Mond und Sonne unterworfen ift
wie bie Waſſerozeane, und grünbetedarauf
feine Theorie ber Erbbeben. 1877 unter:
nahm er eine Reife na Sübamerifa, um
intat bed Vulka⸗
nismus aufzufuchen. Das Hauptergebnis
berielben war ein archäologifches und ſoll
nach furzen Anbeutungen des Reifenden
in der Entbedung gipfeln, daß das primi⸗
tive Ausftcahlungsgentrum bes Menſchen⸗
geſchlechts am Titicacaſee zu fuchen jei.
. bat jegt feinen bleibenden Wohnſitz in
ien genommen. Er veröffentlichte außer
vielen ätzen in Zeitjchriften: »Grund⸗
güge zur Theorie der Erdbeben und Vul⸗
anausbrüche« (1871); »Gebanken und
Studien über ben Vulkanismus 2c.<
1880 den Ummwälzungen im
eltalle (1881),
Salte, Jafob, Kultur⸗ und Kunſt⸗
iſtoriler, geb. 21. Juni 1825 zu Ratze⸗
urg, Aubierte i in Erlangen und Göttins
gen Bhilofophie, machte dann als Erzieher
um Haus des Fürflen von Solms-Braun-
fels größere Reifen, wurde 1855 Konſer⸗
— an) hen Muſeum in Nũürn⸗
1858 vom ee Liechtenſtein als
Bi fiothefar und Direktor feiner Gemäldes
3 nach Wien Beulen wo er jeit 1864
naeh bie Stelle eines Kuſtos am ER.
feum für Kunft und Induſtrie verfab,
bis er 1871 zum a ie ernannt
wurbe. Bon —— nen Schriften
auf bem Gebiet der Bund. und Kultur:
geihichte und des Kunftgewerbed erwäh⸗
nen wir: »Die deutſche Trachten= und
| Mobenwelt« (1858); »Die ritterliche Ges
222
eree im A - Frauenkultus⸗
(1 ee des mobernen Ge⸗
Ihmads« — 1880); »Die Kunſtin⸗
buftrie ber Gegenwart (1b08
feine befa ri
im Hauje« (4. Auf.1
(1573, * der
: 2Die
das esse »Hel⸗
jes
eh. 1—2) und
— — wa Leben ber
—— Pi ae P
ani, Pietro, ifo
Rom geb. 21. 181
iſtoja, —* im März 1879 zu
renz; widmete ſich anfangs dem Ste | bicer
dium ber Medizin, bald aber bem ber bei:
miſchen Sprache und — war dann
journaliſtiſch thätig, grünbete 4847 bie
itſchrift »Ricordi flologiei«, en im
nächſten Jahr an ben Kämpfen bei i Mon:
tenara und @urtatone teil und wurde alß | j
a nad) ber Feſtung Therefien-
Rab gebrar. Dort wieder entlaffen,
erhielt er zu Turin eine Anftellung im
Dinifterium bes Unterrid)
ts, fpäter eine
ähnliche zu Florenz. 1850 übernahm er
bie Stelle eine Oiitear an ber Ma= | ausg
rucelliana zu Er gründete ef
—
—— ra ti
L'’E « unb einige be trier
Hütter, Seine Hauptwerfe in ——
ſcher Richtung waren lexikaliſche Arbeiten,
die er 1849 mit einer Polemit gegen die
Accademia bella Erusca rühmlich einge
leitet hatte. 1855 veröffentlichte er zu
renz das »Vocabulario della
italiana« (2 Bbe.); biefem folgten ein
»Vocabulario dell’ uso toscano«
das »Vocabulario della pronuncia tos-
— —— 1863), zuletzt das »Vocabu-
lingua italiana parlata«
ie 6). Seinen bedeutenden Ruf als
Ari ſteller verdankte er neben ber gründ⸗
lichen Gelehrſamkeit — ewiſſen Leb⸗
haftigkeit des Geiſtes, welcher auch der
Humor nicht ſremd war, wie er denn
auch in ber Zeitſchrift »Piovano Arlotto«
“hin geſchatztes Organ für feinen
Fanfani —
wine wi lung sa Eoo FRE ra
Farina.
und g geiſtreichen Humor gefchaffen
—
cappricciosi« (1
bie Iaunige Satire »Democritus *
; ferner al8 | ricreazioni letterarie« (1872) find in⸗
Kunft | tereflante Leiftun
PR ‚Die Kunſtin⸗ . verſuchte er
Wiener Rellung«
; »But Kultur und Run. [eine eine
in biefer Richtumg.
ch wiederholt und mit
ck im Roman; fein »Cocco d’Ascoli«,
—333 aus dem 14. Jahrh. —2
, gemiebt — f; feine
) wurde
— auf
für Kinder:
einen an
bola« (1869), eine Erzählung aus dem
florentinifchen Volfsleben: >»
00 e la sua famiglia« (1874), unb =
En
nd |Ie —— von ihm »Novelle e
"hei ghiribizt 1879 hyb —
—*5 alvatore, Roman⸗
geb. 10 40. San. 1846 zu Sorfo in
—— begann, nadbem e in Gafal -
— Aa a
gelegt, ium ‚zu a
und vollendete dadſelbe zu um wo er
1868 ben Dolto eg: — Er machte
edoch keinen praktiſchen Gebrauch davon,
— widmete ſich, nachdem er eine
—— und in Mailand Ieshafk
ber Schriftftellerei. Er jaruD
gan
— * *
dem Verfaſſer den Bann
be >ttafienif en Dickens⸗ eintrugen. Die
Titel feiner b — Werke find: »Due
amori«, »Uns »Fiamma vaga-
bonda«, »Romanzo ü un vedovo«, »Il
tesoro di Donnina« (1873), »Fante di
Picche«, »Amorebendato« (1879), »Un
tiranno ai i di — ——
biondi«e, »Dalla
und | (1876), '»Oro nascosto« 7a)" Un
uomo felice«. Eins feiner neueften Werte
ie Heiner Cyklus, welcher unter bem
— »Il mio figlio« mehrere Er⸗
zählungen umfaffen wirb: »Prima che
nascesae«, »Le tre nutrici<, »Mio figlio
studia«, »Mio figlio 8 'innamora«. Die
erfte und leßte diefer vier find bereit® er⸗
fhienen. Seine letzte Novelle ift —
gio e avanti!e betitelt. Seit ei
En sebigiert 3. den litterarifchen
Farley — Faſtenrath.
ber en mnusicale« in Mailand
— Kanar fowie or
er Romane
* — ta lieniſcher
ahlungen wurden ind Deutſche,
Ka „Spaniſche und Hollänbifche
ebt. »ÜTo nascosto« erichien noch
vor nl Ausgabe des italienifhen Origi⸗
ns deutſch im 6. Banb von P. Heyſes
ienifchen Novelliften« (1 8). Eine
Sum au lter os ——
Borders (877 Bde.).
—— Mad, James, Br
idiſt, ep
Dublin, lebt in Srigarten als Beamter
der dortigen Regierung. Um 1856 warb
er beider n nbeten nn aim
Ban t und ob 5 u biefem
—* Beirut; 1860 erhielt er einen
an ber türlifhen Staats-
in — und um dieſelbe
Zeit begann er für rdie Londoner Breffe über
ar Drient au Me ten. Auch eine Reihe
en über bie Tür-
fe bat er kamal — »Two
years The Druses
Le —— 1860. es: resources
of Turkey« e ), »Turkey« (1866),
in benen er ſich und ber Osma⸗
nen erwies. Die türkiſche Regierung er⸗
nannte ihn deshalb auch zu ihrem Konſul
in Briflol, wo er in bemjelben Sinn be
deutend fortwirkte. Als barauf Gladftone
1876 den oratoriichen Feldzug gegen das
Reich der Domanen bei ann, welcher bem
ruffifihen Angriff zur gung diente,
— man — in den a leer Reihen
= dan fein Lob wa war fein Tadel,
und an den meiften Schritten, welche ge=
gem bie —— Be, nie
— en Anteil. In dieſem
Sinn find feine neueſten Schriften |
Kali 1875); » o of — „Aufl. en
a solution of Eastern questione (1876):
> rus and Asiatic Turkey«
{ ; New Bulgaria« (1880).
Greberid William, engl.
eller und Geiftlicher, geb. 1831 zu
— lebt in London als Kanonikus
an ber Befiminfterabtei. Neben zablrei-
— 1880), >
223
hen theologifchen und anbern Schriften
veröffentlichte er au) Romane, von bes
nen »Eric, or little by little« (19. Aufl.
ulian Home« (9. Aufl. 1880)
unb St. Winifred’s, or the world of
school« (10. Aufl. 1880) befonbers beis
ae eltern @ wurden. %. gehört
eifinnigern Geiftlichfeit, der *
reiten Kirche. In blühenbem Stil chrieb
er ein »Life of Christ« (1874, 28. Aufl.
ng. weldes ben Ein üffen Strauß’
Penans — ſollte.
—
andes
—** ungen u meh⸗
rerer —J * radeln Er lebt iegt
in Köln. Faſtenraths bichterifch € —
pra
N »Ein fpanifher Romanzen
ne Klänge aus ala >
r Sevillag«, ↄ»Immortellen
—* „»Heſperiſ 8 ten«, »Das Buch
meiner fpanifchen eunde«. Die Werte
in fpanifcher Sprache (1872— 80 erſchie⸗
nen) find: »Pasionarias de un Aleman-
Et | Espafiol« (Beicreibung bes Dberammer:
gauer len) unb »La Walhalla
— glorias de Alemannia« (big jetʒt 6
de. Auch als Überfeger aus dem Spa⸗
nifchen ift F. thätig geweſen: »Rezept gegen
Schwiegermätter« (Luftipiel von Manuel
Juan Diana, 1875) und »Luther im Spie⸗
el fpanifcher Poefle. Bruder Martins Vi⸗
Hans (von Gaspar Prufiez be Arce, 1880).
Rein deutſch nach Sprache, Anhalt und
224 Father Prout
Geſinnung ſind des Verfaſſers »Deutſche
Kriegs: und Siegeslieder« (1870).
ather Pront, ſ. Mahoney.
ancit, Helen, |. Martin (Sady Theodore).
engere (pr. fohſchär), Prosper,
franz. Litterarhiftorifer, geb. 10. Febr.
1810 zu Bergerac (Dordogne), grün:
bete den »Moniteur religieux« unb
vertiefte ſich dann namentlich in For⸗
fhungen über das Leben Pascals, als
a Ergebniffe die Werke erfchienen:
»Eloge de Blaise Pascal« (1842, von
ber Afabemie gefrönt); »Pensees, -
ments et lettres de Blaise Pascal«
(1844, 2 Bbe.); »Lettres, opuscules et
m&moires de Mme. Perieret deJacque-
line, seurs de Pascal, et de arg. P6-
rier, 8a nidce« (1845) und »Lettres de
la mere Arnauld« (1858). Audyenthüllte
er die Unechtheit der angeblichen Hanb-
ſchriften Pascals, welche M. Chasles 1868
der Akademie vorlegte. Ferner publizierte
er die Memoiren der Madame Roland
(1864, 2 Bbe.), »Fragments de littéra-
ture morale et politique« (1865,23be.)
u. a. und nahm lange Zeit eine hervorra⸗
gende Stellung im Reſſort des Miniite-
riums des Außern ein. 1861 wurbe erzum
Kommandeur ber Ehrenlegion ernannt.
Fawrett (ipx. fapfied), Edgar, norbame:
rifan. Dichter, geb. 26. Mai 1847 ji New
ort, ftudierte am Columbia Eo
elbft und widmete fich frübzeitig ber litte⸗
rariſchen Thätigleit. Bon feinen Novels
len: »Purple and fine linen« (1875) und
»Ellen Story« (1876), in benen er bie
Hohlheit der amerifanifchen Geſellſchaft
eißelte, hatte namentlich bieerftere großen
olg, der auch feinen 1878 unter bem
Titel: »Fantasy and passion« veröffent:
lichten Gedichten jowie dem Schauſpiel
»The false friende zu teil wurde. Außer:
dem find eine Sammlung von Kinderlie⸗
bern: »Short poems for short people«
(1871), und die Novelle »A hopeless
c, Phyſiker
19.
i ir
en en
hielt 1834
e Boyiik,
ege da: [1
— Feldmann.
wanbte ſich aber fpäter infolge eines Augen⸗
leidens ber — und Anthro⸗
pologie zu. Von ſeinen fachwiſſenſchaft⸗
lichen Schriften nennen wir nurdie » Phy⸗
fifalifche und pbilofophifche Atomenlehre«
(2. Aufl. 1864) und als fein I
die »Elemente der Pſychophyſik (1860,
Bde.). Sonft veröffentlichte er: »Über
das höchfte Gute (1 di »Ranna, ober
über da8Seelenleben ber Hanzene(1848);
»Zenbavefta, oder über die Dinge des Jen⸗
jeit8« (1851, 3 Bbe.); »Über die Seelens
frage« (1861); »Die brei Motive und
Gründe des Glaubens« (1863); »Das
Set vom Leben nach den Tode (2.
Aufl. 1866); »Vorſchule ber Ajihetike
(1876, ®b. 1) und (zum Teil unter bem
Namen Dr. Mijes) eine Reihe Schriften
bumoriftifchen Inhalts, wie: »Stapelia
mixta« (1824), eine Sammlung von Auf:
jägen, die Jean Pauls Aufmerkſamkeit
erregte, »Beweis, daß ber Mond aus Jo⸗
bine befteht« (2. Aufl. 1832), »Panegy:
rikus ber jetigen edizin und Naturs
geſchichte« (1822), »DVergleihende Ana⸗
tomie ber Engel« (1825) u. a. ( geſam⸗
melt ald »Rleine riften«, 1875), fo:
wie »Gedichte« (1842) und ein »Rãtſel⸗
büchlein« (3. Aufl. 1865), mit vielen
wahrhaft poetifchen und finnigen Stüden.
eldmann, Leopold, geb. 22. Mai
u Münden von jüdiſchen Eltern,
igte kon in feiner Jugend bichterifches
Ient, wurde aber gleichwohl infolge
eines Faijerlichen Reftripts, wonach feine
Glaubendgenofien angehalten wurben,
ihre Kinder mehr als bisher zu Hanbiver:
fern ausbilden zu laſſen, zu einem Satt⸗
ler, fpäter, da dieſer ihn feiner ſchwäch⸗
lichen Gefundheit wegen entließ, zu einem
uhmacher in bie Lehre getfan. Bon
dieſem fortgefchidt, weil ihm bie ſchoͤnen
Augen eines Mädchens über Pech und Ahle
gingen, befuchte er wieder die Schule, ließ
bier felbftgefertigte Stüde aufführen, er»
lernte hierauf die Handlung und kam
1820 in eine große Bijouteriehandlung
in Münden, Die in Mußeltunden ge:
ichriebenen ſatiriſchen Gentebilder mad;
ten ihn mit Saphir befannt, und biefer
lenkte fein Talent auf bas Luftfpiel. Sein
»Sohn auf Reifene machte entjchiebenes
Fern — Fernandez y Gonzalez.
Süd. Er unternahm nun felbft eine
hrige Reife und kehrte (aus Grie⸗
) über Konftantinopel 1840 nach
zurüd. 1850 übernahm er bie
Stelle eines Dramaturgen am Theater an
der Wien und hatte kontraktlich eine An⸗
I Boffen zu liefern. Da ihm bieje Ver:
g auf bie Länge nicht Tonvenierte,
er fie 1854 auf, um fich journa-
Arbeiten se wibmen. Seine
piele (1845—57, 8 Bbe.) find teil-
e gewöhnliches Fabrikat; andre er:
kin I ie Sp Hin un ne
ern gefehen und gelefen (»Ein
n an Reilen«, »Das Porträt ber
iebtene«, »&in böflicher Dranıı«, »Der
beutiche "Michele, »Ein als Brafler«,
»Die Heimfebr von ber Hochzeite, »Die
Schwiegertochter« u. a.).
ei f. Barton 9).
ez De los Ries, Angel
ſpan. Schriftiteller, geb. 27. Juli
za Moabrib, ftubierte bafelbft die Rechte
uns wurde feit 1854 wiederholt in bie
enlammergewählt, mußteaber
Spanien verlaffen und lebte nın
5 Sturz der Königin Iſabella 1868
in Franfreih im Exil. Nach Spanien
* rt, trat er wieder in die poli⸗
m Se
netor ernannt, fungierte bann als ſpani⸗
ge in Ziffabon, mußte aber
‚als Alfons ben Thron beftieg, von
seuem Spanien meiden unb lebt feitbem
(der Somanle (>Los Novedadese +La
ale (»Los Novedades«, >La
Beberania onal«e, »Los Succesose,
»la Ilustracion«, »El Agricultor
ie) verdanten ibm ihre Ents
Unter feinen Schriften find be-
—— umfangreiches Wert über die
in Spanien und »Mi mision
fo
ia Portugal« von Bedeutung,
nerrey Orbe,1)Aures
lieno Gelehrter und Schriftiteller,
46, i 1816 zu Granada, wibmete
dem Stubium ber Rechte, er»
warb fich ben juriftifchen Dettoegvab unb
ba eine Profefiur für Gefchichte und
Aeratur in Granada und erhielt einige
fpäter den Lebrftuhl für auswärtige
an ber Univerfität zu Ma:
Gäriftieleriertton.
ö
1824|t
225
drid. Er ift fländiger Sefretär ber ſpa⸗
nifchen Afabemie u gt: zu den frucht-
barften Schriftitellern Spaniens. Als F
riker, Hiſtoriker und Dramatiker wie als
Kritiker hat er Bedeutendes geleiſtet. Von
ſeinen dramatiſchen Dichtungen erwähnen
wir: »Gervantes’ Tochter« (1630) ‚Al:
fonfo Ceno, ober der golbne Turme; von
feinen lyriſchen Dichtungen: »Oden und
Romanzen« (1842—68); von feinen Lei⸗
ngen auf gefchichtlichem Gebiet: »Die
chwörung zu Venedig im Jahr 1618«
1856), >»Stinerarium bes römifchen
paniene (1862), »Der Orden von Ca⸗
ee), »Das pompejaniiche
866), König Pebro von Ka:
ifien« (1868), »Die orientalifchen Kulte
in Jberien« (1875), »Rantabrien« (1878),
»Dritania« (1879) u. a. Auch hat er bie
Inedita des Cervantes herausgegeben und
biefen felbft wie die Werte des Duevebo
ommentiert.
2) Luis, fpan. Schriftfieller, Bruber
des vorigen, geb. 11. April 1818 p Gra⸗
nada, iſt wie fein Bruder Abvolat und
zeichnete ſich zumächft als bramatifcher
Schriftſteller aus (zum Teil in Gemein:
ſchaft mit Tamayo und Caſlete). »Merecer
ara alcanzar«, »>El nifio perdido« xc.
Find unter feinen Stüden befonber® be⸗
fannt. Dasjenige Werk aber, welches ihm
Anfehen in ber wiflenfchaftlichen Welt
verichaffte, ift daß von ber [panifchen Afas
bemie gefrönte Buch »Don Juan Ruiz
de Alarcon y Mendoza«, das nicht nur
bie Biographie biefed merifanifchen Dra-
matifer®, fondern zugleich ein abgerunde⸗
tes Bild der Gefchichte ber ſpaniſchen Zi⸗
vilifation in Europa und Amerifa wäbs
rend bes golbnen Zeitalters enthält. Seit
1872 if F. glied der ſpaniſchen
Akademie.
Fernandez d Gonzalez, Manuel,
ſpan. Dichter und ——— eller, ge⸗
boren um 1823 zu Sevilla, verlebte (or
Sugenb in Granada unb ftubierte daſelbſt
die Rechte, biente barauf fieben Jahre in
ber Armee unb fanb in biefer Stellung
Gelegenheit, Land und Leute ber Jberi:
[hen Halbinfel nach allen Richtungen
kennen zu lernen. Seit 1 ch ganz
ber Schriftftelleret wibnend, war er be
45
226
fonder8 auf dramatiſchem Gebiet thätig
unb erntete mit feinen zahlreichen Stüden,
die teils humoriſtiſch oder farcenhaft hi
teil® tragische (meift nationale) Stoffe
braftiicher Weiſe behandeln, allgeme E
unb reihen Beifall. Am befannteften |b
wurden von feinen "Dramen: »Luchar
contra elsino« (1848); »El Cid« (1858);
»Un duelo a tiempo« (1859); »Padre y
Rey« (1860); »Don Luis Osorio« 62); );
— —
u m jchrie ahlrei
die allerdings einer ann € tafteriftil
nicht jelten entbe m: aber doch viel ge:
lefen — : »Don Juan Teno-
zu: (1851 );> Gil« (1854); »El
gibe de — »El cocinero del| »
Re a: »Los siete infantes de
Lara« (186 ); »Los Monfies de las
(ch; sei ‘»La virgen dela Palma«
83 »El montero de Espinosa«
»Esperanza« (1870) u.a. Als
ae trat er auf mit »Poesias« und
»Poesias varias« (1858); Fe De
(ichte er Sammlungen ——— M
Sagen, wic: > Alabar« — er
»La Alhambra« (1863).
Serrari, 1)Siufeppe, ital.gefcht —
philoſexbil und —— in
ler, geb. 2 zu Mailand, ee
geſchichtsphi⸗
u Den fer unter bem Ei np
Vicos deifen a Werke er mi einem
erflärenben plementband herausgab
(1835), wie auch Romagnofis, ſeines Leh⸗
rers, über welchen er einen Gffa *
mente di G. D. BRomagnosi«e (1
veröffentlichte. ——— als 30333)
und in ber Politik dem ſozial⸗ republika⸗
pa Doktrinen zugeneigt, glaubte er
rankreich fi ungehinderter als in
feinem Vaterland bewegen zu lönnen und | 5
ing 1839 na Para, wo er in bemfelben
& abr feine t »Vico et 1’Italie« her: | e
ausgab. Im nächſten Jahr folgten die
weitern nee »De l’erreur« und
mu panellae opinioni-
use,
— fuhr indeſſen fort, eine An
Ferrari.
Straßburg Vorlefungen über bie Politik
bes Platon und des Ariftoteles zu halten,
bie er in Drud gab (»Idees sur la poli-
a de Platon et d’Aristote«, 1842),
— die ſozialen Tendenzen berjefben
veranlaßthatten, dermünbs
lichen be Erik feit bes nn Philoſo⸗
ben a nad 18 Tagen ein
e — —* en — en mer
ankrei ang e8 ihm aus aͤhnlichen
ründen nicht, een Su au fan, Er
darzu⸗
legen in ben Werten: »Essai sur le
principe et les limites de la philoso-
ede 6 Ihistoire« (1843); »Machiavel,
e des rövolutions de notre temps«
osophes salari6s« (beide 1549)
un, 4 —5 — della —
einem gei
Hauptwerk, das she bie — —
lichen Antinomien« bes Gebanfens auf
das fruchtbare Gebiet des renlen Lebens
binauäftrebt. Daran Kahkoffen 9 bi fi bie »Hi-
stoire des r&volutions "Italie, ou
nb | Guelfes et Ghibellins« E68, 2
nn fein Pa Slaubendbelennt>
nis: licana«
ederazione
869), bie Dar Sr ———— —
all ann
hs: er mit ——e ai de
hielt, als bie Befreiung — vor⸗
fig auf anderm angebahnt und er
nad) feiner
lament ge
imkehr ins italienifche Par⸗
ihlt worben war, wo er fi
als — Rebner beme ich
8 | machte. velb jum Franzoſen geworden,
erwartete er alles Heil Hr Italien von
anfreich. en erſchienen nod von
Sal m: »Histoire de la raison d’&tat«
La | (1860 une en auzupe. (1001);
»Storia della rivoluzione d'Italia
(1871—73, 3 Bde); »Teoria de’ periodi
— AM e Biographie fchrieb
aolo —*R Luſtſpieldichter, geb.
a 182% —— Audierte ee
au
ee | in feiner Baterflabt, aber obne
u Beruf bafür, und 900 Pin
ſſa, wohin fein Bater als bergngliher
Gouverneur übergefiebelt war, 1847 feine
erfte Komöbie: ne
iel zu
begann er an ber Univerfität | lajo«, bie er fpäter »Il codicillo al
Ferrigni — Fet.
Zio Venanzio« betitelle. Es folgten:
»L’anima debole« und »L’anima forte«
und einige andre Stücke, von welchen fich
nur »La donna e lo scettico« und >»Il
codieilloe auf bem Repertoire erhalten
haben. 1852 jchrieb er fein Meiſterwerk:
— rs * sec ——
we zwei Jahre lang unaufge
blieb, dann aber einen ſeltenen —
beim Publikum ſowohl als bei der Kritik
errang. Kaum geringer war ber Erfolg
der Komödie »Parini e lasatira« (1857),
umb biefe beiben Werte gelten feither als
bie gebiegenften Hervorbrinyungen be#
modernen italienitchen Luftfpield. Er lie
ferte noch eine Reihe von nicht ganz fo ers
folgreichen, aber boch wertvollen Dramen
und Ruftipielen: »Prosa« (urſprũnglich
„Il Tartuffomoderno« betitelt); »Dante
a Verona«; »Poltrona storica«; »La
medicina d’una ragazza ammelata«
(1862, zuerft im modeneſiſchen Dialeft ge
ſchtieben); »Gli uomini serii< (1869);
a a a
apellajo« ; »Il duello«; »
suieidio«, ein auch auf deutichen Bühnen
mit&rfolg aufgeführtes Effektſtück (1875);
»Un ballo in provincia« ; »Vecchie sto-
rie<; »Le due donne« (beutf in Ne
cams »Univerfalbibliothef«). Pilante
Stoffe, ernfte Tendenzen, pointierter Dias | e
log, geihidte Mache und zum Zeil aud
le Efſekte erinnern in Ferraris neuern
tüden an verfchiedene Phaſen ber fran-
öfifhen Schule. 1860 übernahm %. eine
tofeilur ber Gefchichte in Diobena, ſpä⸗
ter eine foldye an ber willenfchaftlichen
Alademie zu Mailand. Eine Sammlung
ſeiner dramatischen Werke erfchien 1870.
Ferrigni (pr. «tinj), Piero Fran⸗
cedco Leopoldo, genannt Yorid, ital.
Säriftiteller, namentlich 5 uilletonift und
Kritiler, geb. 15. Nov. 1836 zu Livorno,
machteſeine erften Stubien Bel wo er
zunähft durch phänomenale Gedächtnis:
proben Aufiehen erregte, und erivarb ſo⸗
dann ben Doktorgrad der Rechte zu Siena.
Anmülgen aber hatte er bereits begonnen,
Zeitungen zu ſchreiben, und wurbe
bald als geiftreicher Feuilletoniſt unter
dem aus Shakeſpeares »Hamlet« ent:
lehnten Bfeudonym Yo rick ber Liebling
227
des toßcanifchen Publifums. 1859 nahm
er thätigen Anteil an ber nationalen Er:
bebung, — als Sekretär im toßca-
niſchen Mintfterium und kämpfte fpäter
als Freiwilliger in ben len bes ver:
bündeten franzöfifch=italieniichen Heers.
Nach dem Frieben von Villafranca machte
ibn Garibaldi ſeinem Brivatfelretär
unb bediente fich feiner ag zu einer Miſ⸗
fion an ben König Biltor Emanuel
nad Turin. Der Eintritt frieblicher Ber:
hältnifie führte F. zur Titterarifchen Thä-
tigfeit zurüd; er fchrieb, in „lorenz
lebend, namentlich für das Journal »La
Nazione« und für die »Gazzetta del Po-
polo«, korrefpondierte auch in franzöfifche
und beutfche Blätter. Seine fruchtbare
unb brillante Feber ift ebenfo gewandt in
ber Behandlung erniter, ſelbſt wiſſenſchaft⸗
licher ata wie in fcherzbaft=Teichtem
Geplauder; das italienische Feuilleton be⸗
ſitzt in ihm ſeinen populärften Vertreter.
In Buchform erfchienen biöher von ihm:
»Viaggio attraverso l’esposizione ita-
liana del 1861« (1861); »Fra quadri e
aus rk An an dei fiori«
; uflagen); >Su e giü per
— der 4 Auflagen)” Seine
»Cronache dei bagni di mare« wurben
zum großen Zeil von ber »Morning Post«
liſch, fein Buch »VediNapoli epoi...«
(1877, 5 Auflagen) großenteild von ber
»Kölnifchen Zeitunge« deutſch reprobuziert.
get, U. (mit feinem eigentlichen Na⸗
men Afanaſſy Afanasjewitih
Schenſ — geb. 23. Nov.
a. 6t.) 1 auf bem Erbaut feiner
amilie, Rowoffelfi im Kreis zensk bes
ouvernements Drel, ftubierte in Mos⸗
Tau, ging aber barauf zum Militär und
machte mit bem Leibgarbe-Ulanentegiment
den türfifhen Feldzug 1853 —56 mit,
ierauf nahm er feinen Abſchied und IN
& ganz auf fein Gut zurüd. Dort lebt
er, nachdem er die Schwefter des befanns
ten kaiſerlichen Leibarztes und Profeflord
©. Botkin geheiratet, auch noch gegens
wärtig. Es eriftieren mehrere Bände kpris
cher Gedichte (dev erite von 1840) von
., außerdem Übertragungen fämtlicher
ben bes Horaz, ber Dramen: »Zulius
Caãſar« und>Antonius und Kleopatra von
15
228
Shafefpeare, des Soetheichen Idylls » Ser:
mann unb Dorotbeae u. a. die zum Teil
vorirefjlich find. Fets Talent bewegt IF
ohne durch eine in üppigen, farbenprä
tigen Blüten ſich entfaltende
8 nzen, in anmutigen Grenzen; Inner:
ichkeit und reizvolle Bebanblung des Ver:
fe8 bilden feine Borzüge. Eine Auswahl ber
hantafie zu
Gedichte Fets erichten 1863 in 2 Bänden. | 3
kritiſche Aufjäße find nicht von Belang.
Seuerbad, Ludwig, rabilaler Philo⸗
fopb, geb. 8. Juli 1 zu Landshut,
geſt. 13. a In Nürnberg; war ber
Sohn des bekannten Kriminaliften An:
m v. F., ftubierte in Heidelberg Theo:
ogie, dann feit 1824 zu Berlin unter
Hegel PHilofophie, habilitierte fih 1828
in Erlangen als Privatdozent ber Philo:
f one machte jeboch als folcher wenig
Glück und verließ, da man ihm, bem
— die Verleihung einer Profeſ⸗
ur wiederholt abſchlug, 1836 die akade⸗
miſche Laufbahn. Verſuche, in Frankreich
(durch Couſin), in der Schweiz (zu Bern),
in Griechenland, in Berlin (durch Ed.
Gans) eine Anſtellung zu finden, ſchlugen
fehl, und fo privatifierte er denn fortan
in landlicher Zurückgezogenheit, erſt auf
Schloß Bruckberg unfern Ansbach, wo faſt
alle ſeine Hauptwerke pe chrieben wurden,
feit 1860 auf dem bei Nürnberg gelege⸗
nen Rechenberg, wo er auch ſtarb. Bon
en Schriften, die einen ibealen
adikalismus in glühender Sprache vor⸗
tragen, waren die frübelten bie anonym
erf&ienrenen Gedanken über Tobund Un⸗
fterblichfeit« (1830), worin er eine Reli⸗
ion, bie fich ein Senfeits als gi ſetze,
r einen Rückſchritt erklärte. Nachdem
er era unter bem Titel: »Abälard und
He er in in humoriſtiſch⸗philoſophi⸗
ſchen Aphorismen eine Parallele zwiſchen
ber realen und ibealen Seite des Lebens
veröffentlicht hatte, begann er mit feiner
»Darfielung ber Gefchichte ber neuern
Philoſophie⸗ (1833 — 38, 3 Bde.) und
ben »Kritifen auf bem Gebiet ber Philo:
fopbie« (1835) den Kampf ber Vernunft
gegen bie Theologie, des Willens gegen
en Glauben, und fagte Nic) augleid urch
die Schrift »Zur Kritik der Hegelſchen
Ein paar — in Proſa unbeinige
Feuerbach —
Feuillet.
Philoſophie·. ——— ber dialektiſchen
Methode und deren ReifterHegelTos,beifen
Philoſophie er in Naturalismus umbil:
dete. Endlich befiegelteerin feinem Haupt:
wert: »Das Weien bed Chriſtentums«
(1841, 3. Aufl. 1849), einer empiriſch⸗
oder Biftorifch-philofophlfchen Analyfe bes
Rätfels ber hriftlichen Religion, feinen
erfall mit ber ganzen chriſtlichen Philo⸗
fopbie. Der Sab, daß ber angeblich nad
Gottes Ebenbild seiaftene viel:
mehr umgefehrt das Göttliche nach feinem
eignen Ebenbild fchaffe, wird Hier zum
Ausgangspunkt ber — te des
Ehriftentums. F. erflärt Die Religion für
einen Traum bes Menſchengeiſtes, Gott,
Dana a keit I Dur bie — der
ntaſie realiſierte Herzenswũnſche; was
Fo an ba6 Biken
enfchen ſelbſt x. Zur ung
ließ er unmittelbar darauf bie tiften:
»Das Wefen der Religion« (1845), » Das
Weſen des Glaubens im Sinn Lutberd«
(2. Aufl. 1855), die »Grundfäte ber Phir
Piste ber Zukunft« (1843) und bie
1 in Heidelberg gehaltenen) »Vor⸗
efungen über das Weſen ber Religion«
1851) folgen, welde ſämtlich »bie
ufgabeder neuern Zeit: die Bermanblung
und Auflöfung ber Theologie in bie An:
thropologie« zu fördern befimmt waren.
Seine Iekten größern Schriften, worin er
zugleich feinen anthropologiihen Natuta⸗
lismus zum offenen Materialiamus um-
ſchuf, waren: »Theogonie oder von bem
——a Ah —— le
es Mlaffiichen, hebr n riſtlichen
Altertums« ur. > Aufl. 1868) und
Gottheit, Freiheit und Unfterblichfeit vom
Standpunkt der Anthropologiee (1866
erzielten indeſſen nicht entfernt m e
nn le len Sarg *
e »Samilichen «< Keuer er
fjlenen in 10 Bänden (182466). Sei:
nen ok und Nachlaß« nab K.
Grün heraus (18742 Bde.). Bel. Beyer,
Leben und Geift L. Feuerbachs (1872).
Fenillet (mr. f), Octave, fram.
Schriftfteller, geb. 11. Aug. 1820 zu
St. W (La Manche), debütierte unter dem
Namen Defir Hazard im »National«
mit einem Roman: »Le grand vieil-
Teval.
mit Bocage, 1845), und ließ bann
in vuenouvelle« unb »Revue des
Deux Mondes« eine ganze Reihe anbrer
nachfolgen, von benen »Le roman d’un
jeune homme pauvre« (1854, bald bar:
auf auch bramatifiert) zuerſt durchgriff
und feinen Ramen in weiteften Kreifen
— machte. Die Vorzüge und Män:
illetſchen Muſe treten ſchon in
erke klar zu Tage: einerſeits
se Ehrdarfeit und ein_ ges zeß
wijler Abel ber Geſinnung unb — Stils | na
nebft — Sicherkeit, anberfeitö
— Poser chiedenes,
— die ihm aber
— den beſondern Beifall ber gebilde⸗
ten reg! erwarb, deſſen er hd) bis
heute erfreut. In einigen fpätern Werten
ſuchte F. allerbings biefe Schwäche von
fd at z.. verfiel aber Dabei in bag
trem unb bebanbelte fehr ge:
mug — denen ſeine Geſtaltungs⸗
nicht gewachfen war. Wir nennen
yon — Werken noch: das Rune
857); ben von ee Narr
— ** — »Histoire de Sibylle«
1362), welden G. Sand mit ber freigei-
ftigen »Mademoiselle de la Quintinie«
beantwortete; die — olle Komöbie
— (1863), worin er der wurm⸗
In Seife Moral ber —* des —
ben Spiegel vorhält; ben
5 — »Monsieur de
Camors< ve das Schauipiel > Julie«
(1869) und ben Roman »Julia de Trö-
coaur« (1872), welcher einige Jabt re pi
ter A er Fr
Sphinx< au anra rore
te; ferner den Fi as ate«
(1 3) und als bie — Romane:
emme« (
— ee F. mit ven Erfolg
das f — Proverbo⸗, d. h. das ie
— molett, in welchem ein
en Perfonen — eine ſprich⸗
wire
abrung, einen Grund⸗ ober
aß bed gemeinen Lebens erläutert
= —E sale jehören:: »Le
Pour et le Contre« (1854), ein Muſter
ber Gattung; »Le cheveu blanc«, »La
Dialog | »Mad.Gil
'»Le capitaine
229
partiedes dames«, »Le fruit defendu«, °
Acer ee
t ziemlich zurüdgezogen zwar
——— Teil des ehee ber in ſei⸗
ner — imat. Seit 1862
iſt er Mitglied der Alabemie.
Seval (pr. fewal) Bl franz.
manjchriftfteller, geb. 27. Sept. 1 Fu
Rennes, wibmete fi) dem Advokaten
ruf, —5 — aber nach dem erſten Pro⸗
rt hatte, auf und ging
Paris, m ie: auf From
Di fin Slüd zu ve rſuchen. Nach man:
J Enttäuſchungen und Schwierigkei⸗
en veröffentlichte er 84 i 6 ber »Revue
de Paris« feinen erfien Roman: »Le
club des Ph * auf welchen bald die
»Chevaliers ente, dann im
»Courrier Frangaine ber »Loup blanc«
(1843) und unter dem Pfeubonym Fran:
ci3 Trollope bie »Mystöres de Lon-
dres« (1844) folgten, bie durch ihre Dr
nende und aufregende Konzeption bie Lee:
welt kaum minber als Sues »&cheimnilie
von Parid« in Bewegung festen und bem
Berfafler bie — aller Journale öff⸗
neten. Es folgten zunãchſt: »Le fils du
diable« (1847), »Quittance de minuit«
unb »Les amours de en 1847);
bann, nachdem er 1848 als retone
gegen bie Republik gelämp Hatte, eine
wahre Flut von Romanen febenen Jeitu In
vier zugleid i in vier —
ra N Er en einer
ten Derfiefungegabe, t bie
wohl — ins Flüchtige, aber nur ſelien
in das ganz Banale und Seichte ausartete.
Bir nennen davon: »Fröre Tranquille«,
»Le Bossu«, >» nuits de Paris«,
»Les puritains ( d’Ecosse«, »Les mous.
quetaires du roi«, »Le bonhomme Jac-
ues«, »Cotillon Ile, »Mauvais caur«
fämtlidh auch dramatifiert und aufge⸗
hrt, darunter ber »Bossu« mit unge:
rem told); ferner: »Alizise Pauli<,
blas«, »Lestueursdetigres«,
»Leshabitsnoirs« »Roger Bontemps«,
Fantöme«, »Maman
Leo«, »L’avaleur de sabres«, »Lareine
des 6p6es«, »Contes bretons«, »La rue
de Jerusalem«, »L’hötel Carnavalet«,
»L’homme du gaz«, »La tache rouge«,
230
eigen 5 & Ditönhngigau ie
pere u. a. (durchgängig auch in bie
meiften fremben Sprachen Serie t). Seit
ben 70er Jahren hat ſich ber bis bahin
ziemlich weltlich gentanle Dichter, der in:
— Präſident ber Sociêto des gons
e lettres und Bizepräfibent ber Geſell⸗
ichaft ber Thenterdichter geiworben war,
mit fchwärmerifcher Begeifterung bem
Ulteamontanismus in die Arıne gewor⸗
En Schriften aus dieſer letzten Periode
nd: »Les Jésuites« (1877); »Les éta-
pes d’une conversion« (1877); »
merveilles du Mont St. Michel« (1879);
»Pas de divorcel« (1880); »La pre-
miöre communion« (1880) u. a.
en (ir. fäDoh), Ernefte, franz.
riftſteller, 16. März 1821 zu Pa⸗
rio, geft. 29. Oft. 1873 daſelbſt; war von
ſchiedenen — der Hauptſtadt und
te 1858 feinen berüchtigten
1061); »Un d&but à 1’O
ebterer mit einem Vorwort, worin fi
pegen ben Vorwurf unmo⸗
enzen zu wahren ſucht;
bem Roman »La comtesse de ;
ou les mœurs du jour« (1867), worin
er ben heuchlerifchen Anſchein gibt,
jelbft unter die Doraliften gegangen zu
fein, in Wahrheit aber in feine füntt:
li rechneten Schilderungen nur zur
Unſittlichkeit anreizt. Seine letzten Pu⸗
Feydeau —
ber, dän. Dichter, geb
Fibiger.
blifationen find die Schmähfchrift »L’AL-
lemagne en 1871. pressions de
voyage« (1872) unb »Thöophile Gan-
Ger 1)ge — (1874 =
er,i)ZobannesHenrilZau:
. 27. San. 1821
als Sohn des Gymnaſialrektors zu Ny⸗
fiöbing, ftudierte von 1837 an Theologie
in nhagen und wurbe nad) beflande:
nem Eramen 1850 Hofpitalprebiger und
Kollaborator amı Gymnaſium in Haderbo⸗
leben, 1859 Sarnifonprediger in Kopen-
Les —F und 1874 Pfarrer in Vallenſved im
mt Sord. Seine erſten ee
Arbeiten beivegen fich auf reliaide: ibli⸗
ſchem Boden und halten ſich auch ganz
an ben Stil der Heiligen ift, fo bie
Trauerfpiele: »Jephtas Datter« (1349),
En : * ek en den Dö-
er« ‚die ſich, abge vom Stoff,
— um Bar großen — willen
bie Sumifientragdbte >Kors og Kjärli-
te Familientragödie > 0 -
ans — = — *— —
verſifizierte ungen: »Nogle
agn« (1865) und De re Dichtun⸗
— os, Hedin, Helmas Död (eine
—— m griechiſchen at unter
Titel: »Den evige Strid«e (»Der ewige
Kampf«, 1868). Dieſe weltlichen Dich⸗
tungen gab er unter dem Pſeudonym
Dioboros, das er auchfũr »Graabrode-
ren«< — Franziskanere, 1880), eine
Erzählung in 16 Gefängen, welche in ber
Reformationgzeit fpielt, beibehielt. Bon
biefen Dichtungen, in benen er mit
roßer Affimilierungsgabe in bie Zeiten des
Itertums und Mittelaltere zu verjeben
wußte, haben » Johannes ber Täufere und
»Der ewige Kampfc ben meilten Beifall ge:
wonnen. Seine übrige Muße wanbte er
namentlich ben altheibnifchen Religionen
zu, über bie er verjchiebene Eſſays, fo über
»Nordifche Mythologie«, bie »Kalavala«
und bie »Zendaveſtac, ſchrieb. Gegenwär:
tig iſt er mit ben Hieroglyp chaftigt.
Der reichbegabte Dichter hat aber auch
durch ſeine zwei großen Predigtſammlun⸗
gen: »Juletiden« (»Weihnachte, 1875
unb »Paasketiden« (»Oftern«, 1875
Pen und eingreifend gewirkt und ſich
durch ben Haß der bemofratifden Bars
Fichte — Figuier.
tei in ſolchem —
iſterium und der
ins Mittel legen mu
2) Elfriebe, ‚Bi, n, Roman!
rin, geb. 17. Juli 1834 als
ler, atete ih 1
viele wiſſenſchaftlichen Arbeiten befannten
Ark het —— ——— — Rarh.
terarif
——
—* erlebte. — an ige
en, baf das
Cildef vr von Seeland
riftftelle: | fe
ter eines
— been 2” nie ihrer leichtfli
e Erzeugnifie ihrer
gar enaut folgen On »He-
dens Hemmeligheder« ok Geheim⸗
Bi
—
———— » Der ſchwarges tephan«,
1879) und endlich den Roman —
ee en
Are ent ihres S Items et
ihre blungen gern ben jü **
— das Vo —* gewaͤhlt, fo
— ſich dem ſozialen Leben
Sr Schichten zugewandt. Blüd:
Erfindung, feine Beobachtung unb
Fr der Diltion zeichnen dieſes
* — entſ ne antirea⸗
gſter Ze
fie auch —— ſozi Be —— €
* Wort mit 20 et lille Ord es
Cor ein Hein Bor er
Frau« ergriffen m
Wärme unb —— al ea
iten entgegen:
ſchreitungen
En erhielt fie vom Kömg von
ein ee gt.
; Herma
ge 18. es 1
.1879 in
231
1867 in ben —— getreten, in Stutt⸗
gart nieder. %. nimmt in der Philoſophie
eine Vermittlerftelle zwiſchen entgegenge⸗
em,» Richtungen ein und tritt in einen
Sweifet ea en Zar
Santberftifcgen —* en —
durch Er er in einen en borzu
dme
chologiſchen Werken gegen bie —*
ſtiſche Schule —— — Wir nennen als
bie wichtigften: » Beiträge —
der neuern Philofophie« (2. Aufl. 184 1);
»Über — ſatz, Wendepunkt und
heutiger ® ilofopbie« (1832-36, 3T 0);
»Rel und Philoſo en ihrem gegen
Ei Itniß« ); »Die
Keen chkeit u — N cken
ortdauer« (2. Aufl. 1855); »Die ſpeku⸗
ative (d846—A7, 3 2 Yale;
om ber Ethif« ( 185053, 2 Bde
»Anthropologie« (3. ER 1876); al:
hologiee (1 73, 2 Bde); »Die
e | Seelenfortbauer und bie Weltfelhung bes
eg} (1867); »Vermifchte Schrif⸗
ten« (1869, 2 Ehe); »Die —7 — N
anficht und ihre Verechtigung« (187
ar neuere — 1878 )
ch gab er heraus: »J. G. Fichtes Leben
— eaide Br äfel« (2. Aufl.
1862, 2 G. tes na
iafſene eh ars Gr ——
it A — Aa fände Bette us.
„ine (pr. fisiep), 1) Louis, franz.
riftſteller, geb. 45, Tebr. 1819 zu
Montpellier, ftubierte bafelbft und ser
bet feit 1853 eine Profeffur an ber
de den zu Paris. 1855 a =
auch bie Ar des ne ll
232
boyer für bie Unſterblichkeit ber Seele
(7. Aufl. 1878); »Vies des savants
illustres« (3. Aufl. 1879, 5 eh »Les
merveilles de la sciencee (1867—69,
4 Bbe.); »Les grandes inventions dans
les sciences etc.« (6. Aufl. 1879); »Les
merveilles de l’industrie« (1875, 4
4 Teile); »Connais-toi toi-möme«, Ele
mente der Bhnfiologie (1878). Unter
dem Bu Le »Le tableau de la na-
ture« (1862—73, 10 be.) veröffent-
ide er endlich eine Reihe natur dicht
li — in popul —*8 ng,
die zahlreiche Auflagen erlebten. Seit
1856 gibt er auch bas weilverbreitete
»Ann6e scientifique et industrielle«
raus. Neuerbings (1875) verfuchte er
ich mit einem rohen Schauſtück: »Les
six parties du monde«, auf ber Bühne.
95 Juliette, geborne Bouscaren,
Gattin des vorigen, geb. 1829 zu Montpel⸗
Vier, geft. 6. Dez. 1879 in Paris; hat fi
als Schriftftellerin durch anmutige Novel:
len und gen befannt gemadht,
von denen wir bie »Nouvelles languedo-
ciennes« (1860), »Les seurs de lait«
180 »Le gardien de la Camargue«
‚»La predicante des Cöven-
nes« (1864), »L’Italie d'après nature«
(1868) ei Auch famen meh:
tere Luſtſpiele von ihr, 3. B.: »Les pelo-
tons de Clairette« (is7), »La vie
brüle« (1872), »Le pied-&-terre«
—— »Les pilotes de M. Brancola«
1874), »Les deux cornets« (1877) u. a.,
jowie die Dramen: »Le presbytöre«
1872), »L’enfant« mo und »Barbe
'or« (1876) zur Aufführung.
Filon (pr. Long), Augufte, franz. Hi⸗
ftorifer, geb. 7. Zuni 1 u Parie
geft. 1. Dez. 1875 bafelöf; erhielt 1840
eine Stelle an der Normalichule zu Pa⸗
ris, warb 1853 Profefior der Gefchichte
an ber Fakultät ber Wiflenfchaften zu
Douai und 1858 Infpektor ber Alabemie
in Baris. Seine benz lihften Schriften
find: »Histoire de I!’ * au XVI.
aiòcle⸗· (1838, 2 Bde.); > a
matie francaise sous Louis €
(1843); »Du pouvoir spirituel dans ses
rapports avec l’ötat« (1844, Preis
ſchrift); »Histoire de l’Italie meridio-
Filon — Yinlay.
nale jusqu’A la conquete romaine«
849); »Histoire du senat romaiu«
1850); »Histoire de la d&mocratie
ath&nienne« Gr »L’alliance ang-
laise au X sidcle« (1860) ⁊c. Auch
bat er »Kl&ments de rhötorique fran-
caise« (8. Aufl. 1865) und »Nouvelles
narrations frangaises«e (12. Aufl. 1874)
—— Sein en
Gabriel F., geb. 1835, ehemals Lehrer
bed kaiſerlichen Prinzen, hat unter bem
N "eere Sanbrie verfchiebene
N Öffentlicht.
‚|. Jerrold. j
1, $ulius, Dramatiker und
S 3. Juni 1809 zu Leip⸗
zu Maärz 1879 in Wien; bebü-
tie n .n feiner Vaterſtadt ale Schaus
—5* unter Theodor Küftner, führte
nn ein Wanberleben, daß ibn 1
nad Berlin und von da 1842 nah Wien
führte, wo er Engagement bei Direktor
Carl, dann am Theater an ber Wien nahm
und fortan blieb. Als Dramatiker kulti⸗
vierte er mit befonberm Glück das Volles
ſtück; zu den beliebteften feiner eu
hörten: »Fanny, bie ſchieche Nuße; »Wie
mans treibt, fo gehts⸗; »Der Schufters
Miele; »Die Tugendfündee u. a.
Finlay (ipr. leh), Ge or8t, engl. Hi⸗
— geboren um 1 in tt⸗
and, geſt. 26. Jan. 1875 zu Athen, wo
— — — Ihe gu
n iers, begab er n
als Mitlämpfer ch Reihen des griechi:
hen Aufftands, und fein Name glänzt
neben benen von Lord Byron, Church und
andern Philhellenen. Er ftieg zum Grab
eines Dberften auf und machte nach bem
Krieg das neue Königreich zu feiner neuen
eimat. Er kaufte Land in Attila, machte
ich mit allem Griedhifchen vertraut und
nahm tätigen, ernften Anteil an dem öf:
— Leben in freiſinniger Weiſe, was
hn auch mit König Otto in Zuſammen⸗
ſtoß brachte. Zugleich lieferte er lange
Sabre hindurch Berichte über Griechen
land für die »Times« und Auffäte für
bie »Saturday Revieiwe, jo als Ver⸗
mittler zwiſchen England und Neuhellas
bienend. Keineswegs [hmeichelte er feinen
neuen Mitbürger, oft bedite er Fehler
Fiſcher.
auf; ihm blieb bis — Tode die Achtung
aller Parteien. Er beſchloß, mit grober
Ortöfenntniß auch ber Ne enlänber, bie|u
Geſchichte Griechenlands feit Alerander
b. Gr. zu ſchreiben, und vollendete ftüd-
ao fein Werk. Es erfchienen: »Greece
under the Romans« (1844); »History
of Greece and Trebizond« (1851);
»History of Greece under Othoman
and Venetian domination« (1856);
»History of the Be oHiet and Greek
empires« (18 »History of the
Greek revo a: ———— Schon uber
erihien die Schrift
dom and the Greek nation« 1. (1830)
Bon ihm jagt die »Saturday Reviewe:
Als ki trag ur allgemeinen Ge
te Br griechifhen Nation, als ein|e
en biejeni ipen, welche bie grie:
2*— mit
nein oder auch mit dem Brand
ne Korinth Io Bose — ‚it Fin⸗
epochema
feinem Fe erſchien als Geſamtwerk, un⸗
ter ber Autorität ber Univerſitäten Cam⸗
—— a. — ſelbſt
urchgeſehen: »Hisſtory of Greece,
ee its conquest by the Romans to
lan (1 —— Bde.). Bi
ann eg ter,
— F Gi üßen in
Bü 8 nn immermann®.
ige in feinem Heimatsdorj hatte er ne
ben ben ya ber Dorffchule Gele er
keit, in Latein, Muſik an Naturgefchichte
unterrichtet zu werben. Nachbem er bier:
auf das Schullehrerfeminar in Solingen
befucht Batte, fand er un SE
Lehrergehilfe und konnte erft nach diefer
Zwiſchenthaͤtigkeit die Univerfität Tübin-
gen befuchen , wo er fich beſonders ben
naturmwiffenfchaftlichen. und phitefepbijg-
aͤſtheti chern zuwandie. Nachdem
er hierauf in Ulm und Stuttgart in ver⸗
Khiedenen Lchrftellungen thätig geweien
war, promovierte er in Tübingen zum
Doktor ber Philoſophie und lebt jetzt in
— als Profeſſor an der Oberreal⸗
ſchule. Fiſchers »Gedichte ⸗ (1854) und
Neue dichten (1865) erwarben fi
bei ihrem Erſcheinen ungeteilten Beil
durch den echt Iyrifchen
ie
ber Schlacht von | 1824
ach . fih 1850 als Privatdozent in
nisſchlag, ber | deutf
233
fie belebt; auch die politifchen Klänge be-
u en fompathifch wegen ihrer tme
Unbefangenbeit. Die jpätern Samm⸗
Tinsen: »Den deutichen — uen« (1869)
und »Aus frifcher A ( ee: ae 2
ER ne ol Dramati (a
iebri ufene
1863; t * Gehen aufene,
1868) hatte F.
lorian Geyere,
Marimilian von Merito«,
nicht ganz benfelben Grfolg, weil ein ber:
ſchwang von Rhetorik den ſtrammen bra-
matifhen Nero lähmt. Dagegen ift ber
Liedercplluß »Merline (1877), dem bie
Neuen Lieber« — vora ingen, ein
ir when den al u Ge Ehen
ift die naturpſycho je
»Aus dem Leben der — < (1863) zu
twähnen
2) Bus, Philoſoph, 23. Sn
zu Sandewalde in Schlefien, ſtu
biertefeit 1844 auSeipäig unb Halle Hilo
ſophie, Philologie und Theologie, =
ilo:
wurbe 1856 als Profeſſor der
an g von bier
e nah Jena berufen und
era: in BEER EHEN nA eibelberg,
wo er noch gegenwärtig wirkt. Bon feinen
Schriften erwähnen wir als dDiebebeutend-
ften: »Diotima, bie Idee bes Schönen«
(1849); die ausgeze Br — der
neuern Philoſophie« (4802 - 72), fein
— —— von dem ie *
zum Teil in wiederholter Auf⸗
Tage, tl erfehienen: »Akademiſche NReben«
(1862) und ale fern fe Are ee
werk: »Syſtem ber Logik u EN
oder Wiſſenſchaftslehre⸗ IR aut 186
Er ſchrieb außerdem: »Schillers ehe
fenntniffe« (1858) und »Schiller als Phi⸗
lofopb« (1859), worin er des Dichters Per⸗
fönlichkeit vom —— * ——
punkt aus zu erflären ſucht —5
von Verulam« (2. Aufl. 1875 Kants
Leben und bie runblagen feiner Lehre«
ei »Leſſings than ber ale (2.
Aufl. 872); »Baruch Spinozas Leben und
Charaktere (1865); fiber be Entftehung
und die Entwidelungsformen bes Wibes«
Ku »Soethes Fauft. Über bie Ent:
ebung und Kompofition bes Gedichts«
(1878) und »teifing als Reformator ber
Literature (1881, 2 Bde.).
234 | Fitger — Ylammarion.
Sitger, Arthur, Dichter und Maler,
geb. 4. Okt. 1840 zu Delmenhorſt im Groß:
—— Oldenburg, Sohn eines Poſt⸗
m , beſuchte das dortige Gymnaſium
und entſchloß ſich zur fünfiferi hen Lauf:
n, zu welchem Bwed er ald Adept ber
Hiftorienmalerei 1 auf ber Alas
bemie in München, 1860—63 auf der zu
Antwerpen weilte. Nach verfchiebenen
Reifen und längerm Aufenthalt in Paris,
Wien und Berlin Tieß er fi 1869 in
Bremen nieber, wo er faft ausfchließlich
mit monumentaler Malerei ſich beichäfs
tigt und eine Anzahl sen Arbeiten
[Banbaemiibe in der St. Rembertifirche,
Te To si
ausge ; ne male i
tun ß durch Cornelius und Genelli be⸗
I ‚
eingeführt (1873); auch fein lyriſch-epi⸗
ſches Gedicht »Fahrendes Bolk« (2. Aufl.
1 ) wurde wegen bes frifchen Tons
und ber glüdlich getroffenen Stimmung
mit Beifall aufgenommen. Einen
durchſchlagendern Erfolg hatte das Effelt-
& »Die Hexe« (1876). Das neuefte
Wert bed Autors enthält Gedichte und
trägt ben Namen »Winternächte« (1880).
En RE
iben wir von ihm: »Bausgefchichte bes
Bremer Doms« (1876). =
erald, Percy Heibrington,
engl. Schriftiteller, geb. 1834 zu Fane
Valley in ber iriſchen Braffhaft Louth,
Ne in — en englifchen len
egium Stonyhurft erzogen, ftudierte er
in Dublin, wurbe Rehtöanpalt unb Kron⸗
profurator. Er hat zahlreiche Romane vers
faßt, 86 nicht ohne Beifall blieben.
n ing war: »Never forgotten«
(1865), doch Aue erft »Bella Donna«
allgemeineres A ey. Alle fuchen, nicht
nur erfolg, ben Leſer zu unterhalten;
bleibenden Einbrud zu machen, ift ihnen
kaum verliehen. Außerdem bat F. eine
Reihe litterargeichichtlicher Werke geliefert,
Me Biograpbien von Daniel Sterne
f), id (1868), nfbe
In
1871), be Dr. W.
orgery«, 1865), Alexandre Dumas
Gi 3) x. und die Werke von Charles
mb (1875, 6 Bde., mit ——
herausgegeben. Auch ſchrieb er: » The ro-
mance of the Eng 6« (1874)
und »Croker’s Boswell and Boswell’s
studies on the life of Johnson« (1880).
Sigpatrid, William John, engl.
Kultuchiftociter, geb. 31. Hug. 1830 zu
Griffinrath in der irifchen Groffcaft Kl:
bare, lebt in Dublin. Zuerſt in einer
proteſtantiſchen Schule erzogen machte er
dann feine UniverfitätsRubien in dem ka⸗
tholiſchen Eollege von Elongowes Woob.
Er ift einer der Friedensrichter ber Graf⸗
(haft Dublin, wurde 1871 zum Dok⸗
tor ber Rechte unb 1876 zum Profeflor
ber — und Altertumskunde an der
Royal Hibernian Academy ernannt,
17 ber Künftleriamilie Kemble
Dobb (A famous
el | Seine Schriften befafien fich fait ausſchließ⸗
lich mit pen unb genießen viel An⸗
fehen. Wir erwähnen: »The —
and correspondence of bishop Doyle«
(nee Ausg. 1880); »The friends, foes
and adventures of Lady Morgan«;
noch |>Lady Mor her career, li
ale (1
and personal« (1860); »Lord Edw
Fitzgerald and his betrayers«; »The
sham squire and the informers of
1798« (von welchem Werk 16,000 Erem-
plare verfauft wurden); »Ireland before
the Union«; Irish wits and worthies«
(1873); »Lifeof Charles Lever« (1879);
»Historic disclosures of the da
Tone and Emmet«. Außerbent jet er
viele Brofchüren Dos etc beuben
unb Beiträge für Zeitſchriften geliefert.
Slammarien (ipr. ring), Samille,
franz. Aftronom und Schriftfteller, geb. 25.
ebr. 1842 zu Montigny le Roi (Haute-
e), ur peingig zum Prieſter be⸗
ſtimmt, trat 1858 als Schülerin das aſtro⸗
nomifche Obferpatorium, übernahm 1865
bie Rebaltion bes »Cosmose«, 1865 bie des
wifienjchaftlichen Teils bes »Sidcle« und
erwarb fich zu gleicher Zeit durch Öffentliche
Borlefungen über populäre Afttonomie
einen gewifien Ruf. 1868 machte er zum
Stubium ber Feuchtigkeitsverbältniffe unb
nd | der Auftfirdömungen in ben obern Schichten
Flammberg — Floquet.
ber Atmofphäre einige Ballonfahrten mit.
als —— bat er eine außerordent⸗
He für Verbreitung na⸗
—— icher Kenntniſſe entwicelt,
doch folgte er dabei früßzeitig einer ge⸗
willen myfifcen Richtung 9 mb blieb
ſelbſt vom Spiritismus unb ähnlichen
bungen nicht unberührt. Yon ſei⸗
riften erregte beſonders »La plu-
es mondes habit&s« (25. au
17) ungemeined Auffehen unb wur
in faft alle lebenden Sprachen über:
jet (eutſch 1865). Wönlichen, au
batten: »Les mondes imaginaire
les mondes r6els« (13. Aufl. 1875);
»Dieu dans la nature« (11. Aufl. 1874,
beutfch 1870). Außerdem jchrieb er: Lil
merveilles c&lestes« (6. Aufl. 18089)
»Contemplations es (1868);
»Vo abrions« deutſch be:
in Mafius’ le 1872);
es et lectures sur l’astronomie«
(180879, 8 Bde.); »Histoire du ciel«
1872); >L’atmospharee 2.Aufl.1872);
— de — (187 F »Rébcits de
Lumen, histoire d'un com&te«
der); . terres du ciel« (2. Aufl.
Astronomie populaire« (1880).
mmberg, Gottfried, f. Ebrard.
rt ( px. ohbär), Guftave, franz.
— — — zu
1880 daſelbſt; war
eſehenen und ver⸗
— anfangs eben⸗
— ig sr ihm be onde
re dienten. Vieſer Bi
ar Richtung fpäter entfagenb
wandte er ſich ber entgenengejebten te
inbem er nun bas wirkliche Leben auf
forgfältigfte Aa de bemüht war.
—— dieſer ——— n war der
Roman » Madame Bov * 7, deutſch
Zur ber ungemeines Au ſehen machte
That als bahnbrechend für bie
ge ii m naturaliftifhe Schule ber
bezeichnet werben muß.
Es nieht — —5 — einer »Un⸗
derſtandenen⸗ — rovinz, welche der
Dichter mit der unerb Erin Ratuetrene
235
und dazu mit einer fo überlegenen Kälte
und Ironie ergäblt, daß dadurch bie tragi-
fomifche, fentimentalsbitterliche Wirkung
noch erhöht wird, Ein befonbers ——
etwas ne he Kapitel bes Roma we
Anlaß zu einer ——
gung, aus welcher der Dichter indeſſen
reich hervorging. Bald darauf —
eine Reiſe na Tunis, wo er die Anres
gung und ben Stoff zu bem hiſtoriſch⸗ar⸗
qaologiſchen Roman »Salammbö«(1862,
beutf se empfing, der im großen Pu⸗
blitum wenig Anflang fand, bie Kritil
ee vielfach befchäftigte Segenftanb
“a felben ift ber Aufftand ber Mietstrup-
egen re ur Zeit Hamilkars,
ter von Hannibal, und das Ganze
* —A bes innern und äußern
Weſens ber alten Punierftadt, mit glän-
zenber Pracht entworfen, aber 00 ohne
wirfliches Leben. Späterhin erſchienen:
»L'édncation sentimentale. Histoire
d’un jeune homme« (1869), a u
—— Roman als >
varye, ber auf das Publikum Ann *
radezu unbeimlichen Einbrudmacite; > &
tentation de saint Antoine« (1874;
deutich von Endrulat, 1874), ein geift-
reicheß, aber ermübenbes philoſophiſch⸗
fulturgefejihttices Phantafieftüd; end:
lich drei ſauber au Apeldh hrte »Nouvelles«
18 Ein politifches Schaufpiel von
e Candidat«, war auf bem Baube-
—5* 1874 ohne allen Erfolg vor⸗
9 egangen. Durch dieſe wieberbolten
ulchungen verbittert, auch vom Gang
” et ichen Dinge niebergebrüdt zog
ſich 5: ganz in die Einfamteit zurüd und
ſchrieb noch ben menfchenfeindlichen und
‚| unerquidlichen fatirifhen Roman »Bou-
vard et P£ouchet« (1880), nad) befien
Vollendung er bald ſtarb. F. war bei allen
Abfonberlicfeiten eine hochbegabte und
wahrhaft vornehme Dichternatur, dabei
von edlem und — und
ſeltener Originalität; | n Stil ift durch⸗
aus ns und — aſſiſch⸗ muſterhaft.
Jules, f. Champfleury.
a (fr. “), Amable, franz.
Gelehrter und Geſchighiſchreiber geb.
Juli 1797 zu Rouen, ſtudierte in Caen bie
echte, tie fih bann in feiner Baterftadt
236
nieber und wurde 1839 zum Torrefpons
dierenden Mitglied ber Akademie ber In⸗
—— Seine Studien erſtrecken
iich vorzugsweiſe auf feine engere Heimat,
die Normandie, fo in ben »Anecdotes
normandes« (1838), ber »Histoire du
arlament de Normandie« (1840—43,
Bde.) und in den »Etudes sur la vie
de Bossuet« (1855, 3 Bbe.). Beide letz⸗
tern Werke, denen fi noch die Schrift
»Bossuet, precepteur de Dauphin«
(1864) anfchloß, wurben von der Akade⸗
mie preisgefrönt. Auch gab F. 1828 die
»(Euvres insdites de Bossuet« heraus.
Iygare« Garien, f. Carlen 1).
s ar, Lubwig, Dichter, geb. 24,
Dez. 18280 zu Wien, bejuchte Die bortige
Hochſchule, um ſich für den Staatsbienft
vorzubereiten, ergriff dann aber aus Nei⸗
A — —
DREIER
Rovellen« (1854), jein »Boetifches Bil
bud« — ——— enthaltend,
I a ih mit feinem Bruder
dolf berausgegebenes »Novellenbuc«
1863) und fein »Beethoven« (Legenden,
870) enthalten Schönheiten erften Ran⸗
ges; bagjelbe gilt von ber epifhen Dich⸗
tung »Clara von Viſſegras⸗ (1847).
Fontane, Theodor, Schriftiteller,
ge 30. Dez. 1819 zu Neuruppin in der
ar® Brandenburg, verlebte feine Ju⸗
end zu Swinemünde und fam mit 13
ahren nach Berlin auf die Gewerbichule,
ernach trat er bei einem Apotheker in bie
hre; aber die in Berlin, fpäter in Dres⸗
ben und Leipzig angelnüpften litterari-
den — en verleideten m feinen
eruf. Nach einer längern Reife in Eng:
land (1841) ließ er ſich in Berlin als
Schriftſteller nieder; feine litterarhiſto⸗
Flygare⸗Carlen — Fonvielle.
ri nie Unterfuchungen führten ihn 1855
wieder nach Englanb, wo er vier Jahre
hindurch blieb. Seit 1860 Mitarbeiter
ber »Neuen Preußifchen Zeitunge«, durch⸗
teifteer bie Provinz Brandenburg unblegte
bie Refultate feiner Beobachtungen nie=
ber in dem etjmograpbilch" biogeapbifchen
Wert a Lan — ie Mark
man (3. Aufl. 1874, 3 Bde.).
Sein »Schledwig : bolfteinifcher Kriege
und »Der m Krieg von 1868.
187071, 2 Bbe.) find hervorgegangen
aus einem patrioti ä-horographiigen de
fud ber Schlachtfelder Schleswigs und
Böhmens, ebenjo das Werft »Der Krieg
gegen Sranfreihe (1873— 76, 2 Bbe.).
loß baß hier F. feinen Zwed nicht völ-
lig erreichte, indem er auf feiner Beobach⸗
tungsreiſe von Franctireurs gefangen g
nommen und nach der Citadelle von Be⸗
ſançon — wurde, worüber er in dem
Werl > egeaelon en. Erlebtes« (1870)
berichtete. Gegenwärtig if F. Rebafteur
und Theaterfritifer der »Voſſiſchen Zei:
tung«e. Seine »Gedichte« (1851) und
»Ballaben« (1861) haben weite Verbrei-
tung gefunden, fte verbinden Formglätte
mit aeg in_ben legtern atmet
auch bie Poeſie ber »Stimmung«. Über
das gewöhnlide Maß ragt bervor ber
Romanzencyklus von der »Schönen Rofa=
munbe« (3. Aufl. 1863). »Ein Sommer
in Lonbone (1854), »Aus Englanb«
(1860) und »Jenſeit bed Tiveeb« (1860)
enthalten bes Verfaſſers englifhe und
ſchottiſche Reiſeeindrücke unb ethnogra-
phifche Beobachtungen. Seine lebte Ber:
öffentlichung ift der Roman »Vor bem
Sturm«, aus bem Winter 1812— 13
(1878, 4 Bbe.).
Sonvielle (ipr. tongwjän, Wilfrib be,
franz. Schriftfteller, geb. 1828 zu Paris,
war längere Zeit Lehrer ber Mathematik
und wibmete fi dann ale Schriftfieller
vollftänbig der Popularifierung ber Wiſ⸗
fenfchaften. Auch flieg er zu wiſſenſchaft⸗
lihen Zwecken wieberholt mit bem Luft:
ballon auf und leiftete dabei Bemerlens⸗
wertes, wie er denn auch während ber
Belagerung von Paris mit einem Ballon
aus der Stabt entkam. Bon feinen Schrifz
ten fanden befonders »Eclairs et ton-
Forbes — Forreſter.
287
nerres« (3. Aufl. 1874) und »Les mer- | Brefie auf den Gipfel erhoben, ihr wahr⸗
veilles du monde invisible«e (4. Aufl. | Haft burchichlagenbe üteraeifie Bebeutun ——
1874) weite Verbreitung. Außerdem nens
nen wir: >L’homme fossile« Fr
»Astronomie moderne« Ci a
physique des miracles« (1872); »La
de l’air« Sr er »Aventu-
res a6sriennes« Kr
du pöle Nord« Auch Fre eibe
——— — veröffentlichte er, | T
}2. : »La terreur, ou la Commune de
aris« ee 5) ia republique sans
Er chtbath, engl. Schrift | i
b. 1838 in der ſchoitiſchen raf⸗
lebt meiſtens auf Reiſen
— für Zeitungen über
wichtige a niſſe. Aus guter Familie
ierte er auf ber Univerfität
— — fi) dann aus ju ——
onnenbeit als gemeiner Soldat ans
werben unb erlangte hierbei Kenntnifie,
die ihm Bei feiner Sehen aueh ſehr
wurden. Fuͤr bie »Daily Rews«
er bas deutſche Heer 1870/71 vom
bes Kriegs bis zu befien Ende;
rihte find gefammelt als >My
iences of the warbetween France
engine aller ag —
er: »Drawn from life« (187 de.),
Ing (1879); ohieriag en - ser
< ; 2 es through the
ee
ug iſt er in aͤhn igen
jan. In Si
en, in In
baniftan. nn —
Bon alten no find feine Berichte inter:
eant; Haren Kup bat er —— se ejehen
usb mit — we , Er er
Hermor. wei er glänzend, fo
in in ber re Seilberung ber! >
(ipr. sblan?), Albany,
Schriftfieller, geb. 1793 zu London,
14. Oft. 187. bafelbfl. Der Sohn
Rechtsanwalts, dachte er erft auf
— en
ule verlaſſen,
wanbie BB bann Krle Rechtöpflege zu,
bie er bald aufgab, Sie fr der Jour⸗
saHRit zu wibmen. hört er zu
benen, Weide in tn ge — 2
verliehen haben. m er 1
für bie Blätter: meß«,
Chronicle«, — Ma
minfter Review« unb
arbeitet, übernahm er bie Führung des
te | lebtern Blattes, bie er bis 1847 mit höch⸗
.. — fotfüßete: Sohn Stuart Mill,
— Landor, zoom Sorfter,
Henry — rles Dickens gehörten
u feinen Mitarbeitern. Später nahm er
gie Stelle eines ftatiftifchen Schriftführers
m Hanbeldamt an. Napoleon IH. war
mit ihm perfönlich befreundet; er wurbe
a nee Mitglied der franzöſi⸗
ker Alademie ber Moral: und politiichen
iſſenſchaften. 1837 fammelte er —
Teil em Arbeiten in ben Buch »Eng-
land under seven administrations«.
Bgl. »The life and labours of Albany
F.< (1874) von feinem Neffen.
Soräfammer, Peter Wilhelm,
Altertumsforjcher, geb. 23. Olt. 1803 zu
—X ſtudierte in Kiel unb Beipain,
abilitierte ja 1828 an letzterer Univeke
tät und bekleibet feit 1837 eine Brofelfur
zu Kiel, Wiederholte, zum Teil * din
Ar Reifen führten ihn nach Engla
ankreih, Italien, Grie enlanb er
leinafien bis —— 1 ze 73 war
er Mitglied bes deutſchen Reichstags.
Bon feinen Schriften, meift Fleinern Um:
fangs, erwähnen wir als bie bebeutendern:
»Bur Bean ed von Athen« (1833);
Uenifa« (1837, Bd. 1); »Die Athener
und Sofrated« aa); ; » Topographie von
Athen« De »Be —— der Ebene
von Trojae (1850); 433
»Die Reinheit der — (1856);
»Salkyonia« eo: »Die Wanderungen
ber Fo« (1861); »Üriftoteles und bie ero=
terifchen nn (1864); »Die Gründung
»Morning
ogajinee, »Mefts
nn ge:
Roms« ; 2Daduchos. Einleitun
in das erh ndnis ber Mythen u
Mothen
ſprache Griehenlanbs« (1875);
ee — (1879); — RR
880) u.
Serteher Alfreb Henry, engl.
morift und Beichner, unter dem Sch ft
ftellernamen Alfreb Crowquill be-
kannt, geboren um 1806 zu London, wo er
238
26. Mai 1872 ſtarb; beffeibete die Stelle
eines Notars
16. Jahr für bie perisbiich BVrefie, warb
Theodore Hools Geno »Humou-
rist« und Witarbeiter an »Bentle ’gMa-
— »Illustrated London News«.
ne eignen Werke und die andrer illu⸗
ftrierte er mit Talent und Wig. Unter
jenen find zu nennen: »The wanderings
of a pen and pencil«, »Comic Eng-
lish grammar«, > »Comic arithmetic«,
»Phantasmagoria of fun«, »Picture
7 — x. Joh L. Siferit i
orſter, John, en iftorifer un
un eb. 1812 ewcaſtle am
Tune, geft. 1. Yebr. 18 6 in London, wo
er fang e nelebt. Er war bem Beruf nad
Rechtsanwalt, widmete fich aber hauptſãch⸗
lich der Litteratur. Seit 1855 war er in
ber Verwaltung bed Irrenweſens ange:
— erſt als Schriftführer, dann als Rat
(commissioner). Fuͤr bie Geſchi der
— Staatsumwãlzung von
maßgebendem Wert ſeine Akten: »Sta-
tesmen of the commonwealth of Eng-
land«e (1831— 34, 7 Bbe.); »The arrest
of the fire members by Charles the
first< und »The debates on the
remonstrance«(1860);»Sir John Bliot«
(eine Biographie, 1 ). Vielfach war er
an Zeitſchriften thätig; nach Didens’ Ab
gang leitete er ein Jahr a u
jugenblichen »DailyNemws«
blatt »&raminer« bewahrte ihren *
18 Jahre feiner Mitarbeit und während
10 Jahren feiner Leitung ben früher er⸗
worbenen —— dem es ſeither bis
— r »proiforiihen Sufpenfion« herabge⸗
iegen. In enger Freundſchaftsverbin⸗
dung mit ® Landor und ®idens,
ſchrieb er deren Biograpbien: »Landor«
N; ; »Dickens« (1871 — 74; sul
(haus, 1872—75, 3 Bbe.), we
Icptereß Wert durch die "Hinterbliebenen | ne
von Dickens bervoll] änbigt wurde. Noch
un mich« erwähnen: »Life of Oliver Gold-
ae and
eller,
arg
Forſter —
ſchrieb ſchon ſeit feinem | in
d a chte Schriften«
Forſyth.
dann (feit 1843), feiner Reigung folgenb,
n Münden unter Cornelius Leitung ber
Malerei, fühlte ſich pic aber vorzugs⸗
weife zu kunſtwiſſenſchaftlichen Forſchun⸗
gen bingezogen unb hat auf biejem Feld
eine große und folgenreihe Thätigfeit
entwidelt Sein fi Die —
Dünen bis zur Stunde
Schwiegerfohn Sean — zn lichte
er: » — aus uls Leben«
17 —3, 4 em Werk fich
päter bie »Denfwürbigkeiten aus dem
Leben von Jean Baul Fr. Richter« (1863,
re .) en als ne haft:
Kit —— Kun Kun as Br
e der —
5 — eichnen. 7
N ationen
ne fonftigen
b: »Beiträge zur —
nfgeihihte (1836); >Briefe über
Malerei⸗ (1838); »Die Wanbgemälbe ber
Et. Georgentapelle u Padua« (1841);
»J. G. Dr ein Dichter: und Künſi⸗
lerleben« (1851); „Leben und Werke bes
Fra Angel ba 5 (1859); »Dents
m Baufunft, Bildnerei und
Malerei« 185369 9, 12 Bpe. —— »Vor⸗
(1862); » Ber:
ſchule der Kunſtgeſchichte⸗
1862); »Reiſe d
Belgien nach Paris das unbe 180)
die — »Raphael⸗ (1867—69, 2
Bde.); un der italienifchen Kunf«
—— , 5 Bde.); »Denkmale italieni⸗
EN Malereic (1870 - 80, Lief. 1—93);
eter v. Sornelius« (1874, 2 Bde. ee —
Auch vollendete er die von Schorn
nene Überfegung von Vafaris »Leben Ber
— Maler, Bildhauer und
Baumeiſter« (1843 — 49, ) und
verd Reifeblicher über Ben
(2. 865), Deutſchlan es ae
853) . ſowie »Gedichte⸗ (1
ſeine ausgedehnten Reifen lieferte er —
un fun ae Berichte in verſchiede⸗
- nt riften. 5 —
N —9— jorſſeith) William, en
Schriftſte eb. 181
2 zu Greenod,
lebt in rl r flubierte zu Gambri
und wurbe 1839 Rechtsanwalt. Als fol-
cher zeichnete er fich mehrfach aus, wurde
auch Doktor ber Rechte, ſtändi Berater
bes indiſchen Staatsratd, Regierungs⸗
kommiſſar für bie Univerfität Cambridge,
Foncaux — Fournier.
endlich nach zweimaligen vergeblichen Ver⸗
ſuchen (1865 und 1893) ins Unterhaus
einzutreten, Mitglied für ben Lonboner
Bahlbezirt Marylebone(1874). Aber bei
ben Neuwahlen Ichnte er die Wieberan-
— eines Mandats ab. In den orien⸗
ſchen Wirren waren ſeine Sympathien
ziemlich antitürkiſch, aber aus Parteidis⸗
ziplin mußte er oft mit feinen konſervati⸗
ven Kollegen gegen feine ſprochene
Meinung Rimmen. Außer vielem ſpeziell
Rechtswiſſenſchaftlichen Haben wir aus
feiner ffeder: »Napoleon at St, Helena
and Sır Hudson Lowe« — »The
life of Cicero« (1864, 2 :
and novelists of the
(1871); »Idyls and Iyries« (1872);
»Hannibal in Italy« (biftorifches Drama,
1872); »Essays critical andnarrative«
(1874); » The Slavonic provinces South
of the Danube« (1876).
ur, Charlotte, ſ. Summer, Marie.
der Gpr. fubihd, Paul, franz.
riitfteler, geb. 21. April 1810 zu Bas
ris, geft. 25. Jar. 1875 daſelbſt; wurde
duch feinen Schwager Victor Dugo
bie Litteratur eingeführt und ſchrieb teils
allein, teil in Gemeinſchaft mit Dennery,
Dednoyerd u. a. haupiſächlich für bie
Boulevardbäthenter, deren Repertoire er
um etwa 70 rn —— Run
bi von fehr ungleihem un
rs, —— Bleibend dürfte ſich
von denſelben nur »Notre e dePa-
ris« (nad) dem Roman von Bictor Hugo)
auf ben Drettern behaupten. Als Tangs
Kihriger Barifer Hauptlorrefpondent ber
»Ind&pendance ec war F. auch in
ber politifhen Welt ber franzöfifchen
Hauptſtadi eine befannte Perfönlichkeit.
Fouqer De Gareil (ipr. fupiäe dð taräij),
Louis Alerandre, Graf, franz. philo:
ſophiſcher Schriftiteller, {he 1. Mai 1826
. con
zu Baris aus einer alten Familie ber Bre⸗
** machte daſelbſt gründliche Studien
widmeie ſich, na er auf Reiſen
ſeine Kenntniſſe noch erweitert hatte, lit⸗
terariſchen und — Arbeiten.
Bei den Wahlen für die Nationalverſamm⸗
tung 1871 unterlag er. Nach dem Frie⸗
den übernahm er die Präfektur bes De:
partemenis Götes bu Nord, 1872 bie von
s »Novels &dite
239
Seineset: Marne; 1876 wurbe er in ben
Senat gewählt, wo er feinen Pla im
linten Sentrum nahm. F. ift ein gründe
licher Kenner der Leibnizſchen Philoſophie
und bereitet feit Jahren eine neue unb
vollftändige Ausgabe ber >(Euvres de
Leibniz« vor, von ber biß jegt 7 Bänbe
(1859—75) erfchienen find. Diefelbewirb
auch fein vonder Afabemiegelröntes »M6-
moire sur la philosophie de Leibniz«
enthalten. Seine Befähigung bazu hat er
durch verſchiedene Leibniziana und eins
ie e Unterfuchungen bewiefen. Da⸗
in ae: »Lettres et opuscules in-
its de Leibniz« (1854); »Nouvelles
« |lettres eto esdeLeibniz« (1857);
SLekires de Leibniz, Bonmuet Pelli,
son etc.« (1859); »Refutation inédite
de — ibniz« (1854); »Leib-
niz, la philosophie juive et la cabbale«
(1861); »Leibniz, Descartes et Spi-
n0Za« ( 1863) u. a. Ferner hat man von
ibm »Descartes et la princesse Pala-
tine« (1862); »Hegelet Schopenhauer«
(1862); »Goethe et son auyre« (1865);
»Descartes, la princesse Elisabeth et
la reine Christine« (1879) ⁊c.
Fournier (ipr.fumieh), 1) Marc Jean
Louis, gewöhnlich et genannt,
franz. Bühnendichter, geb. 1818 zu Genf,
eit. 9. San. 1879 in Baris; ftudierte in
Kine Baterftabt und begab fd 1838 nad
ris, wo er ſich der Schriftftellerei zu⸗
wandte und zwar anfangs als litterarilä-
Friti FR itarbeiter an verſchiedenen
Zeitſchriften. Später ging er zum dra⸗
matiſchen Fach über und übernahm 1851
bie Direltion bes Theaters ber Porte St.
Martin, bie er troß vielfacher Schwierig:
feiten mit Glüd führte, biser 1868 letztern
erlag und Bankrott machte. Ein ehedem
ſehr Iururiöfes Leben beſchloß er in größ⸗
ter Dürftigfeit. Seine vorzü ae üh⸗
nenftüde ſind: »Les nuits de la Seine«
1852); »Paillasse« (1849; unter bem
tel: »Bajazzo unb feine Familie« auch
in Deutichland ala effeftwolles Ruhrſtück
befannt); »Manon Lescaut« (1852) und
»La b&te de bon Dieu« (1854).
2) Edo uard, franz. Schriftfteller, geb.
15. Juni 1819 zu Orleans, führte in Pa⸗
ris das Lehen eines fleißigen, von ber Dfs
240
fentlichkeit zurüicigegogenen Gelehrten und
nn dafelbft 10. Mai 1880. F. hat ih | 1
befonders um bie Erforfchung ber Vergan⸗
genheit der Stabt Paris verdient ua!
mit den Schriften: »Paris gend
saique de ruinese (2. Aufl. 1 ;
»[inigmes des rues de Paris« 1
»Histoire du Pont neuf« (1861, 28be.); ;
Daran que et legendes des rues
are d 864) und »Paris à travers jes
Fir es« (1876). Bon feinen ſonſtigen ziem⸗
[ic vieljeitigen Werken nennen wir: a.
musique — lepeuple« (1847); »
sar l’art ae Da au thöätre« 1829);
»Histoire hötelleries et des caba-
rets« (1850); >Un prötendent portu-
au XVI. siöcle« (1851); »L’esprit
es autres« (1855, 5. Au 1879) unb
* esprit dans pistoire. (1857,3. Aufl.
186 rag Ahern Me: Le soman
berühmter ; »Le — de
Moliöre« ka: a comedie de La
Bruyäre« (1 2 Bbe.) 2c. Zu feinen
ken —
fientlihungen, g alu on das
Biöclene er 109. 1874, 2 Bbe.); das
(E72); — »Les siens chez nous«
Be * »Theätre fran
avant
eben (1873). gie rigens bat
Far (ipr. , — ante (Pfeubo-
nym für Sriftoforo Bonavino), ital.
Be oph, geb. 24. Febr. 1821 au egli
Genua, widmete fi bem geiftlichen
Stand und verfaßte eine italienijche Io
wie eine lateiniſche Grammatik für ein
von ihm felbft gegründetes Lehrinftitut zu
Genua, legte aber bad Priefterfleid 1849
ab, als es mit feinen inzwiſchen gereiften
—5 iſchen Überzeugun RR nicht mehr
verträg! r war, unb trat als Fühner, frei-
mütiger — an als ber erfte und
einzige feiner get, be ſcholaſti en den unb
theologischen ihtung Ay den philoſophi⸗
ulen feiner Nation entgegen.
Er veröffentlichte zunächſt; »La filosofia
delle scuole i ee (2. Aufl. 1862),
Fra Fufina —
een del
Francillon.
wozu noch ein ⸗ Appendice« fam (2. Aufl
1866). in welchem er als fühl denfenber
Reh gegen den Neuplatonidmus Ma-
mianis polemifierte; »La ragione del se-
colo XIX.« (2. Aufl. 1859, Br): „I
popolo« (3
1864, frang. 1858); > io della
storia del Cristianesimo dı De Potter«
Überfeßung, — 2 Bde.) Auch
tte F. ußrei Organ ge⸗
ihm bie Bro
s hiloſophie an der
u
elbe Mamiani, ben er fo ſcha
en, als Miniſter des Unterrichts au be
brfan el ber Philoſophie an ber wiſſen⸗
Kong litterarifchen Afabemie au Mai-
land. Groß als Detailtri
miter, fand er nicht ganz biefelbe
gen als er mit u mia Aonber engen
—“ mit en ———
ngen
»Letture sulla — —
XVIL | moderna« (1863, 2 Bbe.); >»
- del giudizio« ——
ee worin er die Natur ber a priori
* if en Urteile Kants erörterte;
»Saggi di critica e polemica« (1871,
3 Bde.); »Nuovi elementi di gramma-
tica — ap alla lingna
—— del
ſtritiker und >
iehu Cambridge und warb
— Eine * ang war
er Herausgeber einer juriſtiſchen Zettung,
Ban wibmete er ſich A ee ber en
ungen
Owen’s ement« 368) und
»Earl’s Dene« (1870), gingen Pe
unbemerft vorüber. r bie beiden fol-
enden, in benen —**— ren
ih mit einem groben danı nad
teuerlichfeit verbindet, wurden re bes
achtet; es find: »Pearl and Emerald«
(1872) und »Zelda’s fortune« (1873).
e Stellung in ber Belletriftif war jetzt
Francis
emacht. Es folgten: »Olympia« (1874);
SR dog and hie shadow« 33
»Strange waters« (1878); »Queen Co-
etua« (1880). Außerdem hat er vieles
r Zeitſchriften geliefert. Noch find feine
Skizzen aus dem Londoner Leben zu er
wähnen: »National characteristics, and
Flora and Fauna of London: (1872).
Biele Lieder von ihm find in Muſit geſetzt
und ſehr beliebt; für ben Komponiften
Cowen bat er bie Terte für die Kantaten:
»The rose-meiden« und »The cor-
sair« geliefert.
Francis (ipr. frannfiis), Francis, engl.
Schriftfteller, geb. 1822 zu Seaton in ber
Grafſchaft Devon, lebt in Twickenham bei
London. Er bat fich durch eine Reihe von
Romanen befannt gemacht: »Pickacki-
fax⸗ (1853); »The real salt<; »New-
ton Dogvane« (1859); »Sidney Bellew«
(1870) u. a. ine Sauptthätigfeit ift
indeffen auf bad Stubium ber Fiſche und
bie fierung ber Fiſchereien gerichtet
feine Schriften: »Fish-culture« (1873);
»A book on anglinge (5. Aufl. 1880);
»By lake and river« (1874) u.a. F. ıft
ein Direktor des Aquariums in Brighton
und hat vielfach für Zeitjchriften gearbeitet,
aud in politifcher Richtung (antiruffifch).
Stand, Adolphe, franz. Philoſoph,
b. 9. Oft. 1849 zu Liocourt (Meurtbe),
ierte in Nancy und Touloufe, wurbe
1840 Profefior am Collège Charlemagne
zu Paris, 1844 am Golltge be France und
erhielt hier 1856 den Lehrituhl für Natur-
und Bölkerredht. Seit 1850 war er zu:
lich als Mitgliebderoberften Erziehungs⸗
be thätig; feit 1869 ift er Komman⸗
deur ber Ehrenlegion. Seine bebeutendern
Schriften find: >La Kabbale, ou philo-
sophie religieuse des Hebreux« (1843,
beutfch 1844), »Le communisme juge
par l’histoire« (3. Aufl. 1871); »Etudes
orientalese (gegen ben Pantheisſsmus,
1861); »R£formateurs et publicistes
d’Europe« (1863); »Philosophie du
droit ecclesiastique« (1864); — hir
losophie mystique en France & la
du Evi Tiece : Saint Martin et son
maitre Martinez Pasqualis« (1866);
»Philosophie et religion« (2. Aufl.
Echriftſtellerlexilon.
— Frankl. 241
1877); »Morale pour touse (3. Aufl.
1877); he et philosophes« (2.
Aufl. 1874); »El&ments de morale« (d.
Aufl. 1876); »Philosophes modernes«
(1879). Überdies ift F. Herausgeber bes
»Dictionnaire des sciences
ques« (3. Aufl. 1881).
Sale (ipr. feangfioa), Luiſe von,
Scähriftftellerin, geb. 17. Juni 1817 in ber
Nähe von Weißenfels in glänzenden Ber:
hältnifien, verlor nach ihres Vaters Tob
durch einen treulofen, leichtfinnigen Bor:
mund ihr Vermögen und lebte dann im
Haus ihre Oheims, bes Generals. Fran⸗
(ois. Als fie von bier zu ihrer Mutter zu:
rüdfehrte, wurbe ihr Lebensgang ein ftil:
ler. Sie blieb einfam, abgeſchloſſen von der
Welt, oft and Krankenlager gefellelt, oft
daran verweilend. Ihre Bildung ift durch⸗
aus autobidaftifch, und den ſchriftſtelleri⸗
chen Beruf ergriff fie mehr aus äußerer
Nötigung ald au innerm Drang. Sie
ſchrieb fuͤr Journale (anonym ober pfeu-
donym) Feine Novellen, bie (1867, 1871,
41874) gefammelt erfchienen und ſehr gün-
fig aufgenommen wurden. Letzteres gilt
mit Recht auch von ihren Romanen: »Die
legte Nedenburgerin«e (1871, 4. Aufl.
1878); Frau Erbmuthens Zwillinge
fühnee (1872); »Natur und Gnade«
a »Stufenjahre eine Glüdlihen«
1877) und »Der Kabenjunfere (1879).
Auch ihre populär - hiftorifche Schrift
»Geſchichte ber Befreiungskriege 1813—
1815« (1873) verdient Erwähnung. F.
lebt zur Fi noch in Weißenfels.
Fraukl, Ludwig Auguft, Vichter,
geb. 3. Febr. 1810 I Ehraft in Böhmen
von israelitifchen Eltern, gebildet auf dem
Gymnafium zu Prag, hernach im Neu⸗
ftäbter Piariftenfollegtum und im Lyceum
au Leitomifchl, lag in Wien dem Stu⸗
ium der Medizin ob, wurde in Babua
zum Doctor medicinae promoviert, durch⸗
reilte dann ganz Stalien und erhielt, nach
Dien plane ehrt, die Stellung eines
Sekretär der dortigen israelitifchen Ge⸗
meinde, was ihn ın den Stanb fehte,
ganz und gar ber litterarifchen Thätigfeit
u leben (Rebaktion bes »Oſterreichiſchen
orgenblatts«e und ber »Wiener Sonn
tagsblättere). Im Intereſſe feiner Glau⸗
16
ilosophi-
u,
242
bensgenoſſen — wei Reiſen *
Baldftina (1856 eh en n
— mit Erfolg für dieſelben. F
genießt feiner poetif —— a |e
dienfte wegen das Ehrenbürgerrecht meh⸗
rerer (unter andern auch paläftinenfif 2)
Städte und ift Profeflor der Afiyetif i
ber Geſellſchaft des Wiener Mufikvereins,
befien Direktion er 1851 übernahm. Uns
ter feinen een find ber Balladencyllus
»Das Habsburglied« (1832), die »Epi⸗
ſchen und lyriſchen en Ci (1833)
und bie »Sagen aus dem enlanb«
(1834) geſchmackvolle odufte. n dem
(1836) geht fein Slug,am bödften: das
geht fein Flug am en; das
Orten »Don Juan b’Auftria« (1846
deigt ihn als warm für Öferreich u
tihland empfindenden Dichter.
bemromantifchen Gedicht »Hachel« (1842)
befingt er ben troftlofen Zuftand ber Ju:
ben, bie, wie einft, fo auch jegt um das
oldne Kalb tanzen; vu »Primatore
Lin 7 Gefängen, 1864) fchildert in er-
ke reifenber Weife Jubenverfol ungen. Auch
ie — der Satire weiß F. zu ſchwin⸗
»Hippokrates und bie Cholera«
109; ;»Hippofrates undbie Charlatane«
»Medi und Mediziner«, in
— Aufl. 1861), u. a. Noch
find das »Helden⸗ und Xiederbud« (2.
Aufl. 1863) und die >Ahnenbilder« (1864) | des
zu erwähnen. Seine Reiſeeindrücke ”
er niebergelegt teils in ben
»Nach Serufalem« — und Aus
Agypten« (1860), teils in dem poetiſchen
en »Libanon« (1855). Zufegt
öffentlichte er: »Tragif e Könige«, epi⸗
ide, fänge (1876), ſowie feine »Gefams
melten poetifchen jerfe« (1880, 3 Bde.).
Franzos, Karl Emil, Schriftfteller,
geb. eb. 25. Oft. 1848 in einem Forſthaus
ſſiſch⸗ Poboliens, hart an ber öfterrei:
hifchen Grenze, als Sohn eines israeli⸗
tiſchen Bezirksarztes zu Czorskow in Ga⸗
lizien und einer er, wuchs
in dem polniſch⸗ jübifcgen Caorskow auf | >
und befuchte zuerſt die Klofterjchule ber
a en Dominikaner, kam dann,
nich feines 1858 eftorbenen Va⸗
ters, auf das deutſche
Tzernowitz, wo er, ſeit 1
nachten« (1880
Franzos — Frauenſtädt.
ib ewi d ſein Brot
— ſelbſt ang höhere er a
egung ber — — Eklogen in das
(ung : Da er indefien
ale —— re Sofmun n
ftellung begen bu et die nz
lologie als rotftubium Suchen —
Fa fih nun (1867— 71) in ®ien und
ber Rechtswiſſenſchaft, baneben mit
——— le ——— umd P Sole
Abi ubierend. 1868 vertrat er ala
ter bie Wiener —— At —
Berliner — — nbete 1869
das beutfche Jahrbuch ⸗ ——
(eine Art Kalender), ‚go fe fi 1871 age
eines Aufruf an di a
tenichaft einen Pro ch als »Aufwie
zu, beftand glänzend bie Staatöprä
praftizierte eine Zeitlang in feinem Beruf
als Jurift, entf loß ey aber endlich —
Schriftſtellerlaufbahn. &chft freilich
war er auf die Journaliſtik angeiviefen,
un in ®ien, dann 18 73 in Peſt,
id eg ihm 1874 mögli wurde, fein Aus
fommen als Sau er zu finden. Seit
1877 lebt er in glüdlicder Ehe, den Win⸗
ter in Wien, ben Sommer und Herbft auf
Reiſen —* die fi bisher auf
EN Zeile Euro: bes Fultivierten und
—— — (d. h. Rußland,
Türkei und Ungarn), und
ſtreckten. Die Werte bes fi
tenden , talentvollen Verfaſſers haben
Eingang gefunden in allen Kreifen und in
allen Landen. Seine Hauptflärfe berubtim
Ethnographiſchen, auch da, mo es ben Ro⸗
man in feinen Dienft nimmt. Bir nen
nen: »Aus Halbafien. Kulturbilder aus
Galizien, der Bufowina, Suüdrußland und
NRumänien« (2. Aufl. 1878, 2Bde. ); Vom
Don zur Donau. Neue 2) De She aus
Salbafiene (1878, 2 Bbe.);
von Barnowe«, Novellen (3. — Fe
„gunge Liehee zwei Geichich ten (187
ofchfe von Parma« Bei! teeinesj
bifchen Soldaten (1880); »Stille Ge
— Here«, Novelle (1880
auf eine An-
ranen ‚Suhius, philo ſophiſcher
mnaſium zu riftfteller, April 1813 zu Bo
2 völlig auf | janomwo im —X geft. 13. Jan. 1879
Fray Gerundio — Fredro. 248
in Berlin; fludierte daſelbſt erft Theologie,
dann Bhilofophie, trat im Winter 184
1847 zu Frankfurt mit Arthur Scho⸗
penhauer in nähern Verkehr und privati-
fierte zuletzt in Berlin. Früher Hegelianer,
machte er jich dann befonbers ald Haupt:
vorfämpfer und Erläuterer bes Beam
ten Frankfurter Philofophen befannt.
Bon jeinen Schriften find Dorn beden
Über das wahre Verhältnis der Bernunft
e Eopenhaue ee Whilolophiee (BSH,
penbaue ilofophie« (18354,
neue Folge 1876); | enfchaft
im ihrem Einfluß auf PBoelie, Religion,
Moral und Bhilojophie« (1855); >Der
Materialigmus; feine Wahrheit und fein
rtum« (1856); > Briefe über die natür:
he Religion« (1858); »Das fittliche Ler
ben, ethiſche Studien (1866); >Blide in
bie inteleftuelle, phyſiſche und moralijche
Beli« (1869). Außerdem veröffentlichteer:
, von ihm, über ihn« (mit
D. Lindner, 1863), »Aus Schopenbauers
bandichriftlichem wi: « (1864), »Scho:
penhauer⸗Lexikou⸗ (1871, 2 Bbe.) und
veranftaltete die erſte Sefamtausgabe ber
Werke Schopenhauers (1873— 74,6 Bde.).
ay Gerundie, ſ. Lafuente.
o, 1) Alexander, Graf, poln.
Luftipieldichter, geb. 20. Juni 1793 zu
rowo in izien, geſt. 15. Juli
1876 zu Lemberg; trat, von Hausleh⸗
um Tr erfolgreich unterrich:
tet, 1 als Freiwilliger in das zu
Lemberg formierte Ulanenregiment bes
Großhetzogtums Warſchau ein, wurde
1811 zum Adjutantmajor im 5. Regi-
ment der berittenen Schügen ernannt
und machte mit feinem ältern Bruder,
Marimilian, den Feldzug von 1812 mit,
erkrankte in Wilna am Typhus, geriet in
zuffifche ae flüchtete aber und
vereinigte fi) in Dresben während be3
Waffenſtillſtands mit feinem Korps. 1813
zum Stabsfapitän ber »großen Armee<
ernannt, er mit den Trümmern ber:
ſelben n ris, wo er vom Theater
mächtige Anregung empfing und aud
buch eifrige Lektüre feinen Geiſt zu be:
teihern wußte, Nachdem er ſich noch am
— von 1814 beieiligt, erhielt er als
apitän feinen —2 — und begab
fih nach Lemberg, wo ſein Vater ſeit 1807
wohnte. Hier lebte er fih damals in jene
Rolle des jugendlichen Salonoffiziers ein,
welche in jeinen Luſtſpielen fo Häufig und
fo effektvoll wiederkehrt, übernahm dann
Das Out Jatwiegi und vertiefte fich in bie
Leftüre Deoliered und Golbonid. Da er
überdies feinen Wit durch Menſchenkennt⸗
nis gejhärft hatte und hinreichend Gefühl
befah ‚um Humorift zu jein, auch von
ben zahlreichen Freunden, die er jich wäh:
rend feiner militärifden Laufbahn erwor⸗
ben, unaufhörlich zur Produktion aufge
muntert wurbe, fchrieber eined Tags »ohne
alle Vorbereitung und faft ohne Nachden⸗
ken« das einaktige Luftfpiel >»Intyga na
predce«, welches in Lemberg unbeachtet
über bie Bretter ging. ei wei weitern
verunglüdten Verſuchen begründete er
mit dem Luftfpiel »Geldhab« (1819),
welches nach langen Schwierigkeiten 1821
mit großem Erfolg in Warſchau aufge
führt wurde, feinen Ruf als erfter Luft:
ſpieldichter Polens. Es folgten nun raſch
nacheinander weitere Stüde, bie meiſtens
beifällige Aufnahme fanden. Nachdem er
1827 eine Reife nach) Italien unternom⸗
men, heiratete er 1828 die von ihrem
Mann gejchiedene Gräfin Sofia Sfar:
bef, geborne — Jablonowska, und
wohnte fortan in Benkowa Wigsnia, wel⸗
ches ihm damals beim Tod ſeines Vaters
als Erbteil zufiel. Seine Luftipiele wur:
ben inzwijchen mit wachjendem Erfolgauf
ben polniſchen Bühnen aufgeführt. Als
aber 1835 im »Pamietnik« ein ano:
nymer (von dem Dichter S. Goſzczynski
verfaßter) Artikel erſchien, worin die Luſt⸗
fpiele Fredros als Karifaturen und ihre
erheiternde Richtung als antinational be:
eichnet wurden, beihloß %., fein neues
tüd mehr bei Lebzeiten aufführen zu
lafien, ſchrieb indeſſen noch 15 anenfeie e,
welche nach ſeinem Tod zur Aufführung
gelangten. F. war nebenbei Mitglied bes
andtags von Galizien und des Landes⸗
ausſchuſſes ſowie ſpäter des 1861er Land:
tage und machte ber Megierung gegen:
über den Fürſprecher nationaler —*
rungen. — Den Parteien ber Klaſſiker und
Romantiker fern ftehend, Autodidakt von
bedeutenden Tähigleiten, witig und ge
16*
244
mütvoll, verſtand es F., in feinen Luft
fpielen immer einen unterbaltenden und
populären Ton anzufchlagen. Sein Schafs
fen ging allerdings mehr in die Breite
als in die Tiefe. Immerhin vermittelte
er in rag Weife ben Übergang von
dem fteifen Hafiifhen Drama ober den
bloßen Überfegungen zum modernen pol-
nifchen Luſiſpiel. 8 . K. Chledowski,
Alexandrꝗa F. (1880).
2) Alerander, ber jüngere, Graf,
poln. Luftfpieldichter, geb. 1829 zu Lem⸗
berg, Sohn des vorigen, fludierte bie
Redtöiwifienfcaft, trat aber 1848 in bie
polniſch⸗ ungarische Legion, focht bei Tor:
czal und Zura, —— dem Fall des
— Aufſtands nach der Türkei,
1850 nach Paris, von wo er infolge der
Amneſtie 1857 nach) Galizien zurückkehrte.
Unter feinen zahlreichen Luſtſpielen er⸗
wähnen wir: »Przed sniadaniem< ( Vor
dem Frühſtück«, 1864), »Piosnka wu-
jaszka« (» Das Lied bed Oheims«, 1866);
»Mentor« sn); »Obce ioly⸗
(»Fremde Elemente«, 1872); »Wielkie
bractwo« (1875); »Kalosze« (1879);
»Posazna jed a« (auf deutſchen
Bühnen als »Die einzige Tochter« auf:
geführt); »Ubogi = ogaty« (Arm
oder reiche, 1880). Seine frühern Luft:
fpiele erſchienen gefammelt in 2 Bänden.
Freeman (ipr. frihmänd, Edward
Auguſtus, engl. Geſchichtſchreiber von
hoher Begabung und großen Kenntniſſen,
aber vorurteilsvollem Weſen, geb. 1
zu so Grafſchaft Stafforb, lebt
u — in Somerſet. Er ſtu⸗
ierte in Oxford und iſt auch dort Exa⸗
minator für neuere Geſchichte. Auszeich⸗
nungen find ihm vielfach zu teil geworden.
ür Preußen ſehr günſtig geſinnt, iſt er
itter gegen Frankreich und gegen Oſter⸗
reich. Die Tuͤrken haßt er, ſein Chriſten⸗
tum nimmt den Charalter des Kreuz⸗
fahrers an; ſeit Jahren iſt er in Büchern,
in zahlreichen Zeitungsartikeln, in uner⸗
müdlicher Thatigkeit in Vereinen einer
ber bebeutenbiten Vorfechter Rußlands
und bes Slawentums. Die Erhöhung der
hriftlihen Kirche, die Vertreibung der
Türken aus Konftantinopel, die Zerfpfit-
terung Oſterreichs find der rote Faden feis
Freeman.
ner Zwede, ber fich durch feine ganze
tigfeit hinzieht. Auch feine Schriften
chriſtliche Baufunft find in diefer Verbin:
dung zu erwähnen. Daß er unmittelbar
und mittelbar, indem unter feiner Lei:
tung zablreihe Federn fich zu populären
— N u, ur — Pr Ge:
ichte ſehr gefördert, läßt fich nicht leug⸗
nen. Ob * in geſunder Richtung?
Seine politiſche Anſchauung leitet zum
Cãſarismus. Der bloßen Auffaſſung na⸗
tionaler Einzelheiten iſt er entgegengetre⸗
ten, ſo namentlich in der an »The
unity of history« (1872). Rom ift für
ihn der Mittelpunft der Entiwidelung, aus
der alten in die neue Zeit hineinragenb;
bie richtige Betrachtung des Mittelalters,
mit ben beiben Seiten ber Leitung be#
Menfchenlebens durch Kaifer und ,
haben $. und Bryce (f. d.), wenigſtens in
England, dem Nationalbünfel gegenüber
wieder möglich gemacht. Das bedeutendſte
feiner Einzelwerfe ift die »History of the
Norman conquest« (1867—76, 6 Bbe;
3. Aufl. 1879), worin er ber Beband-
lungsweiſe Auguftin Thierrys fchroff ent:
gegentit Bon feinen vielen andern
derken feien erwähnt: >A history ofar-
chitecture« (1849, alles fpätere über
Baufunft übergeben wir bier); »The his-
tory and conquests of the Saracens« (2.
Auf. 1876); »History of federal go-
vernment« (1863); »Old English his-
tory« (1869); »Growth of the English
3 | constitution«e (1872; ins Franzoſiſche
überfegt, 1877); »Sketch of European
history« (5. Aufl. 1876); »Historical
essayse (1871— 79, 3 Serien); »Com-
parative politics« (1874); »Historical
and architectural sketches, chiefly
Italian« (1876); »The Ottoman power
in Europe« (1877). Seine Anfichten und
Thatſachen in bezug auf Ofteuropa haben
wieberholt Widerſpruch gefunden, fo durch
A. Fairfield in »Unconsid factors
in the Eastern question« (1878); na:
türlich auch feine theologiſchen. Mit ©.
W.Cor gab %. 1850 einen Band »Poems,
legendary and historical< heraus. Sr
bie Erhaltung alter Dentmäler bat er
wiederholt bemübt. Sein neueites Wert
ift: »Historical geography« (1881).
Hreiligrath.
Freiligrath, Ferdinand, Dichter,
17. uni 1810 zu Detmolb, gef. 18.
rz 1876 in Kannflatt: war der Sohn
eines Lehrers an ber — be⸗
ſuchte bis zum 15. Jahr das Gymna⸗
fium feiner Vaterſtadt und kam dann bei
einem Oheim zu Soeſt in die Lehre als
Kaufmann. Der Bankrott feines Oheims
unb ber Tod feines Vaters (1829) nötig:
ten ihn, kr fich ſelbſt ———— * fand
Gelegenheit, in ein reiches Bankhaus zu
Amſterdam einzutreten (1831), und ver:
weilte bort bis 1837, wo er eine ähnliche
Stellung in einem haus Barmend
übernahm. Das Studium ber neuern
Spraden unb poetiiche Verfuche füllten
feine Mußeftunden aus; einige Beiträge
zu dem von Chamiſſo und Guft. Schwab
herausgegebenen »Deutſchen Mujenal:
manache lenkten bie Aufmerkſamkeit ber
Herausgeber auf ihn, und ihr Zureden be⸗
ftimmte ihn (1839), ſich gar ber Poeſie
zu widmen. Er zog Er am Rhein,
wo er feine nachmalige Sattin, Ida Melos
and Weimar, tennen lernte, unternahm
eine Reife nach Süddeutſchland und ließ
fi 1841 verheiratet in Darmſſadt nieber.
ei erhielt er 1842 vom König Friedrich
ifhelm IV. von Preußen einen Jahr⸗
gehalt von 300 Thlr. und fiebelte dann
St. Soar am Rhein über. Hier
wußte ihn ber Dichter Hoffmann von
llersleben für biebemegenden politiichen
agen zu intereffieren und feine fe
ür die Berherrlichung ber freiheitlichen
Beftrebungen in ſolchem Daß zu gewin-
nen, daß F. öffentlich in geharniſchten an
feinen Töniglichen Gönner gerichteten Ver⸗
fen auf ben Jahrgebalt verzichtete. Gleich:
zeitig fandteer fein berüuhmted Buch) »Mein
Glaubensbekenntnis⸗ in bie Welt und
begab fi, auf Verfolgungen gefaßt, erſt
nad gen, hierauf nad) ber Schweiz.
Die Not des Schriftftellerlebeng aber, bie
er burchloftete, trieb ihn nach London,
wo er in einem Bankierhaus ein feine Eri-
ſtenz fiherndes Unterkommen fand. ve
verbängnisvollen Jahr 1848 nad} Deutich:
land (Düfleldorf) zurüdgelehrt, vertrat
er als begeifterter Freiheitsapoſtel die des
mofratifhe Richtung. Sein berühmtes
Gedicht »Die Toten an die Lebendigen«
245
führte zwar zu feiner Verhaftung, fand
aber vor dem Geſchwornengericht Gnabe.
In Köln beteiligte er fih an der Redak⸗
tion ber »Neuen Kölniſchen Zeitung«.
ALS dann bie Reaktion das verlorne Ter-
rain nad) und nad) zurüderoberte, ſah ſich
der Dichter aufs neue bedroht und begab
fi abermal® nad London, wo er als
Sachwalter ber Schweizer Bank Beichäf-
tigung fand und feine Mußeftunden teils
in freier Dichterifcher, teils in etzungs⸗
thätigfeit gewinnbringend zu machenſuchte.
Er verlor zwar 1868 ſeine Stellung und
ſiedelte, da inzwiſchen eine allgemeine
Amneſtie für politiſche Vergeben erlaſſen
worden war, wieder Be Deutichland
über; aber bier hatte eine für ihn veran⸗
ftaltete Sammlung einen ſolchen Erfolg,
bag ihm ein forgenlofes Leben gefichert
war. Freiligraths poetifcher Horizont ift
war fein weit gezogener, es ift ber aus⸗
Flieplich lyriſche; aber innerhalb desſel⸗
ben bewegt fich ber Dichter mit großartiger,
impofanter Originalität ſowohl ber Form
als des Inhalts. Seine Gebilde leuchten
im üppigften Farbenreichtum, ganz bejon:
ders da, wo ber Dichter daß Fremde, das
Erotifche (fein Se zur Unters
lage nimmt. Cr überichreitet zwar oft bie
Linie des Schönen, ſchweift mit Vorliebe
in bie Wildnis des recklichen und
Graufenhaften Hinüber und entläßt bie
Lefer Hatt in gehobener Stimmung mit
ben Eindrüden der Angft und des Ent:
ſetzens, verjöhnt fie aber doch wieder durch
die unwiberftehlih padende Kraft feiner
Schilderung. In feinen politiſchen Ge⸗
dichten weht trotz der oft kältenden Zug⸗
luft der Tendenz doch wieder ein wahr⸗
haft dichteriſcher Odem. Seine »Sämt:
lihen Dichtungen« (»Gebichte«, 1838;
Mein Slaubensbelenntnis«, 1844; »Ca
ira«, 1846; » Zwifchen ben Garben«, 1847
u. 1849; »Neuere — und ſoziale
Zeitgedichte⸗ 1849) find 1871 geſammelt
erſchienen (4. Aufl. 1877, 6 Bbe.). rs
famen noch: »Meue Gedichte« (1876).
Auch als rießer hat er Rühmliches
geleiftet (teils in feinen »Gebichten« und
ın ber Sammlung »Zwiſchen ben Gar
ben«, teild auch in felbftändig erſchiene⸗
nen Werfen biefer Gattung, als: »Victor
246
Hugod Odene, »PVictor Hugos Däm-
merungsgefänge«, »Shafejpeares Venus
und Adonis«, »Dichtung und Dichter«,
einzelnes in »Molitres —* Wer⸗
ken« 2c.). Ferner bat er den Muſenal⸗
manach »Rheiniſches Obeum« (1836—
1837), »Roland3 Album« (1840), »Rhei⸗
niihes Jahrbuch⸗ (1840), »Das male
rifche und romantische Weſtfalen« (1842,
mit 8. Immermann) unb baß Lebensbilb
»Karl Ammermanne (1842) verdfient-
liht und bie Herausgabe bes von ihm
begrünbeten »Hallberger’s Olustrated
azine« biß zu feinem Tod geleitet.
remy, Arnould, franz. Schrift:
fteller, einer ber Vertreter ber Demi
monbesfitteratur, geb. 19. Juli 1809 zu
Paris, war erit als Brofeffor der Littera⸗
tur zu Lyon angeftellt, widmete fich aber
nad) ber Februarrevoflution der Journa⸗
hit und Romanfchriftftellerei und war
1854—59 zugleich einer ber Rebafteure
des »Charivarie. Seine leider vielgele:
fenen Romane entbebren alles fittlichen
Gehalts und Haben nicht einntal, wie bie
feiner Kunftgenofien, den Reiz einer ge
ſchickten Erfindung, fonbern fefjeln ihr Pu⸗
blitum nur durch ben —— fhlüpf-
riger Schilderungen aus der Sphäre
bes frivolen Parifer Lebens. Genannt
feien: »Les maitresses isiennes«
(1855—58); »Les confessions d’un bo-
h6&mien« (1857): »Les maurs de notre
temps« (1860); »Les amants d’au-
jourd’hui« (1862); »Les gens mal &le-
ves« (1867) ;»La guerre future<«(1875).
Srenzel, Karl, Schriftfteller, geh, 16.
Dez. 1827 zu Berlin, befuchte bafelbft das
Werderſche Gymnaſium, hierauf bie Uni:
verfität, um unter Böckh, Hotbo, Trende⸗
lenburg, Ranfe u. a. Geſchichte und Phi⸗
loſophie zu ftubieren, promovierte 1852
und unterrichtete an verfdhiedenen böhern
Schulen feiner Vaterftadt. Freundfchaft-
liche Beziehungen zu Gutzkow leiteten ihn
in bie fchriftftelferifche Laufbahn, wie er
denn auch an Gutzkows »Unterbaltungen
am EDEN Herd« fi) ganz beſonders
beteiligte. Seit 1862 redigiert er das
iyenlikten ber Berliner »Nationalzei-
ung«;
ausgeber des von Rob. Prutz begründe-
866— 67 war er auch Mither: | (1869
Fremy — Freppel.
ten »Deutſchen Dufeumd«. Gegenwärtig
nimmt F. unter ben Berliner Journaliften
einen hohen Rang ein. Er veröffentlichte
teils Iitterarhiftorifhe Arbeiten: »Dichs
ter und Frauene (1859 — 66), >Büften
und Bildere (1864), »Neue Stubien«
(1868) und »Deutſche Kämpfe« (1874),
teils Romane: »Delufine« (1860), »Be-
rita8« (1860), »Die drei Grazien« (1862),
»Charlotte Cordaye (1864), »Watteau«
(1864), »Papft Ganganellic (1864),
»Freier Boden« (1868), »Im golden
Zeitalter« (1870), »La Pucelle« (1871),
»Luzifer«, Roman aus der napoleonifchen
it (1873), u Venus« (1880), »Die
chwiſter« (1881) u. a., unb mehrere
Bände »Novellen« (1860, 1872, 1874,
1875) 20. Noch find zu erwähnen: »Re⸗
naiffance und Rofofo«e, Fulturbiftorifche
Studien (1876), und die »Berliner Dra-
maturgiee (1878, 2 Bbe.), eine Samm⸗
Iung feiner Kritiken.
Freppel, Charles Emil
eine ber Hauptftüten des öfif
Ultramontanismus. Als —ãA er
hat Al 3. befonder® durch feine fcharfe
Kritik der Renanſchen Religiondanfichten
in ben Werten: »Examen critique de
la vie de Jesus-Christ par E. Renan-
(15. Aufl. 1866, deutich 1864) und »>Exa-
men NS des Apötres de M. Re-
nan< (1866) ausgezeichnet. Bon feinen
übrigen, ſehr verbreiteten Schriften nen:
nen wir: »Discours et pan6gyriques«
er Gut lstone Te —
ques« (3.Aufl. ;»Lesapolo
chretiens au II. sidcle« (2. Aufl. 1870);
»Tertulliene (2. Aufl. 1872); »Confe-
rences sur la divinit& de J&sus-Christ«
(2, Aufl. 1873); »Baint rien e&
l’Eglise d’Afrique« (2. Aufl. RN
»Cl&ment d’Alexandrie«(2.Aufl.1873);
»Origenee (2. Aufl. 1875). Gefammelt
erichienen feine »(Euvres oratoires«
1 ‚3 ®be.) und »(Euvres po-
lemiques« (1874).
Frey — Freytag.
Frey, 1) Jakob, Schriititeller, geb.13.
Mai or = aargauifhen Dorf Gon⸗
tenſchwyl, geft. 30. Dez. 1875 in Bern;
befuchte die Kantonfchule zu Aarau, ſtu⸗
dierte auf den Univerfitäten Tübingen,
München und Zürich Philologie und Phi⸗
loſophie, übernahm 1850 nach feiner Rüd-
kehr die Redaktion des »Schiweizerboten«
in Aarau, wurde von ſeiner Gemeinde in
den Großen Rat und zum Sefretär des⸗
ſelben gewählt, fonnte aber bem Staats⸗
bienft, für den er fidh hatte ausbilden wol-
len, Teinen Geſchmack abgewinnen, fiebelte
1856 nad) Bern über, wo er bie Rebaltion
der >Berner Zeitunge übernahm, lebte
hierauf eine Zeitlang in Bafel und feit
1868 wieber in Aarau, ausſchließlich mit
Schriftfiellerei beichäftigt. F., deſſen Les
ben ein beftändiger Kampf ums Dafein
war, ift einer ber beiten ſchweizeriſchen
Novelliſten, ja entichieben in feinem Genre,
db. h. in der aufbeimatlichen Zuftänden und
vaterländifchem Boden ſich aufbauenden
Rovelliſtik, der befte und gedienenite. Seine
Erzäblungenundle 7" m
Jura und Alpen«e
bilder«e (1864) unb il⸗
bere (1877) ſind I
ſchen Litteratur. N
und Urſprünglichte. 419.
Klarheit und Schönheit der Zeichnung ſo⸗
wie ber Duft einer ſtimmungsvollen Poe⸗
fie wirken bier zufammen, um bem Leſer
ben reinften Genuß zu bereiten. Robend
verdient auch beroorgehoben zu werben,
dab ber Berfaffer troß feiner prefären
Berbältniffe, weldhe ihn zwangen, um?
tägliche Brot zu fchreiben, mit feinen
Kräften Maß gehalten und fein Ta-
lent nicht zur fchriftitelleriichen Speku⸗
lation unb charakterloſen BVielfchreiberei
mißbraucht bat.
Pi — mer —
reytag uſtav, riftſteller,
b. 13. Ali 1816 zu Kreuzburg in Schle:
Ken. Sohn eines Arztes und nachmaligen
Bürgermeifters, befuchte dad Gymnaſium
zu Öls und trieb auf ben Univerfitäten
zu Breslau und Berlin (feit 1835) ger-
maniſtiſche Stubien. Seine Verbeiratung
mit einer reichen ariftofratifchen Dame, in
deren Haus ber junge Privatdozent Unter:
247
ticht erteilte, fette ihn in ben Stanb, ſich
unabhängig litterarifcher a de zu
widmen. 1847 gab er feine alademifche
Gtellung auf und zog nach Dresben, über:
nahm aber bald darauf in Leipzig mit
zulian Schmidt die Rebaktion der » Grenz:
oten«, welche er bis 1861 und von 186
bis 1870 beibehielt. Seit dem letztge⸗
nannten Jahr wibmete er feine journa=
tiftifche Thätigfeit ber neugegründeten
Wochenſchrift »Im Deutichen Reiche.
Bom Herzog von Koburg 1854 zum Hofrat
ernannt, verweilte er öfterd an deſſen Hof
nnd verbradte bie Sommermonate meijt
auf feinem Gut in Siebeleben bei Gotha.
1879 verlegte er feinen Wohnſitz von Leip⸗
ð nach Wiesbaden. Seenlage Ruhm als
chriftſteller ift ein wohlbegrünbeter: er
hat im Drama und im Roman VBorzüg-
liches unb Bleibenbes geleiftet; als Kul⸗
turbiftorifer nimmt er einen erften Rang
ein. Sein Schaufpiel »Die Balentine«
(1846) unb ganz befonders das Luſtſpiel
»Die Sournaliftene (1854) find En
wirfungsvolle Leiftungen, letzteres bayf fo:
- den Anſpruch auf Muftergültigfeit er-
eben ; auch das Trauerſpiel »Die Fabier«
1859) Hat ein vollgültiged bramatifches
epräge, nur ift der antike Stoff unferm
Gefühl nicht mehr ſympathiſch. Fernere
Dramen Freytags find: »Die Brautfahrte .
oder »Kunz von ber Rofen« (1844) und
»Graf Waldemar« (1858). Bon feinen
Romanen hat befonderd »Soll und Ha⸗
ben« (1855, 25. Aufl. 1880) die weitefte
Verbreitung und ben ungeteilteften Bei:
fall gefunden, während »Die verlorne
Handirifte (1864, 11. Aufl. 1880) hin:
ter diefem Erfolg zurüdblieb. Dagegen
fcheint ber eier Romancyflus: >Die
Ahnen« (1. »Ingo und Ingrabane«, 1872;
2. »Das Neſt der Zaunkönige«, 1874; 3.
»Die Brüder vom deutfchen Haus«, 1875;
4. »Marcus König«, 1876; 5. »Die Ger
ſchwiſter«, 1878; 6. »Aus einer Fleinen
Stabt«, 1880), troß feiner weitſpurigen
Anlage an Wertſchätzung und Beliebtheit
mit jenem erften fonfurrieren zu wollen;
die patriotifche und Darum auch zeitgemäße
Unterlage, auf welcher er rubt, mag aller:
bing3 zu feiner Empfehlung etwas bei⸗
tragen, fein innerer Wert aber liegt in
248
ber gewilfenbaften tulturgejchichtlichen Bes
leudytung, in der marfigen Charafteriftif,
in ber geſchickten und ungefudhten Grup-
pierung und in ber edlen Sprache, wenn
auch die erften Bände von einer gewiſſen
altertümlichen Manieriertbeit nicht freizu⸗
ſprechen find. Bon gewiflenhaftem Stu:
dium und geichidter, geſchmackvoller Be⸗
handlung zeugen ſeine vorzüglichen kul⸗
turhiſioriſchen »Bilder aus der deutſchen
Vergangenbeite (1809 — 62, 4 Bde.; 12
Auflagen). Noch andre Werke von F. find:
»Die Technik des Dramas (4. Aufl. 1881)
und bie Wunlice Biographie »Karl
Mathy« (1869). Seine »Dramatiſchen
Werke« erſchienen 1859 gefammelt in 2
Bänden (3. Aufl. 1874).
2) Ludwig, Dichter, —8 3. Mai 1842
zu Bremen, ſtudierte 1863—66 in Berlin
und Halle Philologie und ift gegenwärtig
Oberlehrer an der Kadettenfchule zu Lich⸗
terfelbe bei Berlin. Er fchrieb politifche
Gedichte unter den Titeln: »Preußens
Nuhme (1865) u. »Vorwärts Preußen !«
(1867) ;»Bilder aus Oftpreußen« ro
Kampf und Siege, Kriegslieder (1870);
»Tiberius und Tacitus« (1870), eine
Berteidigungsfchrift für Tiberius; »Jeph⸗
tha«, Drama (2. Aufl. 1874); »Graf
Zanfred«, Epo8 (1875). Auch gab er
verſchiedene poetische Überfegungen heraus.
tie (ip. feiti), Anton, iſchech. Na:
turforſcher und Schriftfteller, geb. 1832
au Prag, gegenwärtig Profeſſor der Zoo⸗
ogie an der Univerfität bafelbft; bereifte
Tranfreih, England und Dänemark, gab
das illuftrierte Prachtwerk »Die Vögel
Europade (1862— 68) heraus, fchrieb
mehreres für das »Archiv ber naturwif:
jenfchaftlihen Durchforſchung bes König-
reichs Böhmen« (3. B.: »Die Fauna ber
Steinkohlenformation in Böhmen«, »Die
Wirbeltiere Böhmens« u. a.) und verfaßte
die populär=willenfchaftliche Schrift »Die
Schichten der Erdrinde« fowie in ln
Sprache: »Die Cephalopoden ber böhmi⸗
fhen Kreideformation«.
Frida, Emil Bohuslam (mit dem
Pfeubonym Ja roslawVrchlicky) ber:
vorragenber tfchech. Dichter, geb. 18. Febr.
853 zu Laun in Böhmen, Hubierts Ge⸗
ſchichte und Sprachen an der Univerſität
.
riet — Friedrid).
1879 — 76) ala Erzieher in Oberitalien
Modena, Livorno). Fridas eigenjtes
ebiet, auf dem er bisher auch fein Bes
ſtes geleiftet bat, ift bie reflektive Lyrik.
& unb verlebte Hierauf zwei Jahre
In diefer Richtung Baer er die umfang⸗
m
reihen Gedichtſammlungen: »Aus ben
Tiefen«, »Der Geift und die Welt«, »Die
Symphonien«, »Slüdsträume«, »Lieber
und Ellogen«, »Eindrüde und Launen«
(17°; namentlid in den zwei letztge⸗
n Werken äußert fich Fridas gen
Größe. In der erzäblenden *
tu ſt nicht minder fruchtbar und
ſehr Wertvolles: »Epiſche Ge⸗
»Mythen« (2 Bde.), »Neue epiſche
‚e« (1880), »Bittoria Colonna«
u. a. Die Fruchtbarkeit ſeiner Muſe iſ
geradezu ſtaunenswert und feine Kun
eine edle, von hohem, idealem Flug, for⸗
menprädtig und geiſtreich. Als überſetzer
verpflanzte 3 in die tſchechiſche Poeſie die
Werke von Victor Hugo (2 Bde. Ly⸗
rik), Leconte be Liole (»Kain«), Leopardi,
Dante (⸗»Hölle« und» Fegfeuer«) und ſtellte
eine glanzvolle ne ber neueflen
ungen iden Lyrik zuſammen. Seineneue
en Dichtungen End ein Epos: »Twar-
dowsti«, die Dichtungen: »Probleme«
und »Berfpeltivene und die Dramen:
»Julian Apoftata«e und »Drahomira«.
B; ift gegenwärtig Sekretär ber tſchechi⸗
chen techniſchen Hochſchule in Prag.
Sridericio, 3. A. ban. Hiftorifer, geb.
1849 zu Kopenhagen, ftubierte von 1868 an
dort Geſchichte und Philoſophie und pro:
movierte1876, woraufer fihganzdemStus
dium ber Altern Geſchichte feines Vater:
lands zumwanbte, deſſen erite Früchte in
Zeitichriften zerftreut erihienen, jo über
»Oplösningen og Forfalden af den
danske Adel i det 19. Aarhundrede«.
Sein Hauptwerf aber it: »Danmarks
dre politiske Historie i Tiden fra
reden i Lybek til Freden i Prage«
(1876 ff.), welche von enormem Fleiß und
rũndlichem Quellenftudium zeugt. Ins
Folge diefer Biftorifchen Arbeit wurbe er
als Alfiftent an ber Föniglichen Univerfi:
tätsbibliothel au Kopenhagen angeftellt.
San „Chriſtine, |. Ehriften.
riedrich, Friedrich, Romanfchrift:
Frieſen — Frohſchammer.
Reller, geb. 2. Mai 1828 in einem Dorf
des Herzogtums Braunfchmweig, befuchte
das Gumnafium zu Molfenbüttel und
Audierte in Göttingen, Halle und Jena
te fühlte ſich aber mehr zu littera⸗
riſchen Studien bingezogen unb fiebelte
nach Leipzig über, wo er in ber Rebaftion
ber >% ierten Zeitung« eine Stellung
erhielt, die ihm bie Gründung eines eignen
usſtands ermöglichte. Seit 1858 aus:
chließlich feiner fchriftftellerifchen Thätig-
keit lebend, wanbte er fich 1867 nad} Berlin,
wohnte feit 1872 in Eifenach und fehrte
1878 wieder nach Leipzig zurüd. F. bat
ale Romanſchriftſteller eine ungewöhnliche
Fruchtbarkeit entwidelt und zeichnet fich
aus durch eine reiche Phantafie in ber Er⸗
findung und fpannende Kombination
der Ereigniffe; bie — Feinheit
und Tiefe der Empfindung dagegen ſte
nicht auf gleicher Höhe. Wir nennen:
>Die Orthodoren«, »Des Zweiflers Um⸗
fehre, »Der Tod des Verräters⸗, »Neme⸗
fis« >Die Borfämpfer ber Freiheit«,
»Die Frau des Minifterse, »Fromm und
freie x. Auch eine Anzahl Bände »Er-
zaͤhlungene und »Humoresken« bat er
veröftentlicht.
riefen, Hermann, Freiberrvon,
ifer und Schriftfteller,, geb. 27. Febr.
1802, fubierte 1821—25 zu Leipzig und
Göttingen, bekleidete bann verſchiedene
Amter am jächfifhen Hof und zog ſich
1843 nad) Berggießhübel zurüd, wo er in
länblicher Abgeichiedenheit bis 1859 fei-
nen Studien lebte. Seit 1860 fungierte
er noch eine Reihe von Jahren als könig⸗
licher Hofmarſchall, feit 1866 als Ober:
all, bis er 1873 in ben Ruhe⸗
amd trat. Angeregt durch ben Verkehr
wit Tied‘, hatte er fich Schon früh auf dem
Felde der Novelliſtik und —“ Kri⸗
tif verſucht; in fpäterer Zeit war beſonders
Shakeſpeare ber Gegenſtand feiner or:
— Als Ergebniſſe derſelben er⸗
ienen, außer Aufſätzen und Abhand⸗
lungen in Zei Kriften, bie feinfinnigen
»d ü y Shafefpeares amlet«
tudien«
1874-76, 3 Bbde.). Außerdem veröfient:
lite er: »Ludwig Tied. Erinnerungen
eines alten Freundes« (1871).
(7a unb bie —
249
Friis, Jens Andreas, norweg.
Sprachforſcher und et geb. 1821
in Sognbal, ftudierte zu Ehriftiania Theo-
logie und wanbte fi), nachdem er Kan⸗
bidat geworden, unter Stockfleths Anlei-
tung ber lappifchen und finnischen Sprache
u, machte in Lappland und Finnmarfen
eifen und vermweilte — it an ein⸗
elnen Orten. 1851 erhielt er einen Lehr:
bl an der Univerfität Chriftiania und
fpäter die Profeffur für nordifche Philolo⸗
e. Die Früchte legte er in einer langen
eihe von Dann teils linguiſtiſchen,
teils Reiſewerken, nieber. Letztere zeichnen
fih neben wifjenfchaftlicher Gründlichkeit
durch ihre angenehm unterbaltende Form
aus. Als feine Hauptwerke find hervor:
zuheben: »Lappisk Grammatik« (1856);
»Lappiske Sprogpröver« (1856); »En
Sommer i Finnmarken« (1871); »Reise
af H.M.Kongen i Norden af Norge«
(1873), wo %. dem König als Führer
edient; »Paa Bjergene«, Jagd⸗ und
Fifcherbifber aus dem norwegiichen Hoch:
ebirge (1876). Auch gab er eine Über:
etzung ber Pſalmen und des Neuen Teſta⸗
ments in lappifcher Sprache und ein »Lap⸗
piſch⸗ norwegiſch⸗ ae Wörterbuch⸗«
0) beraus und bat ſich nicht ohne Ta-
ent auch in ber Erzählung mit »Folke-
lige Noveller« (1871) verſucht, die na⸗
mentlich duch den Hintergrund und bie
Bolfstypen wirken.
riswell, James Hain, engl. Schrift:
fteller, geb. 1827 zu Newport in Shrop:
bire, geit. 12. März 1878 zu Begley Heath;
erfaffer zahlreicher Fritifcher und Sanı=
melwerke, Mitarbeiter an ber »Saturda
Review« , Prediger einer fanften und mil-
den Lebensphiloſophie. Von feinen Schrif:
ten erlebte »The gentle life« (1864) 25
Auflagen.
ri ‚Anton, f. Srik.
rohberg, Paul, f. Mami.
rohſchammer, Jakob, freifinniger
kathol. Theolog und —25 — geb. 6.
Jan. 1821 zu Illkofen bei Regensburg,
ſiudierte ſeit 1841 in München Philoſo⸗
phie und Theologie, wurde 1847 zum Prie⸗
fter geweiht, habilitierte ſich 1850 zu Mũn⸗
hen als Privatdozent für Theologie, warb
1854 Profeſſor ber Theologie, trat aber
250
1855 als Profeſſor der Bhilofopbie in bie
philofophiiche Fakultät über. Er hatte in-
wifchen »Beiträge zur Kirchengeſchichte⸗
21850) und eine Schrift: Ȇber den Ur:
fprung ber menfchlicyen Seelen« (1854),
veröffentlicht, welch letztere 1857 in Rom
aufden Index geſetzt wurde. Noch mehr An⸗
ſtoß gaben den Jeſuiten in Rom die »Ein⸗
leitung in die Philoſophie und Grundriß
der Metaphyſik« (1858) und die Schrif⸗
ten: »über bie Aufgabe ber Naturphilo⸗
fopbie« (1861) und »Über bie Freiheit ber
Wiffenichafte (1861), die ebenfalls ver:
bammt wurben. Da F. ben Widerruf, zu
bem er wiederholt vom Papit aufgefor-
bert warb, vermweigerte, wurde 1863 bie
Sufpenfion über ihn verhängt und ben
Theologie Studierenden ber Beſuch feiner
Borträge unterjagt. $ aber feßte feinen
Kampf für die Freiheit der Wiſſenſchaft
egen kirchliche Einſchränkung uner:
—* fort. Syllabus und Enchyklika
kritiſierte er einſchneidend in der Schrift
»Beleuchtung der al Encyklika und
des Syllabus« (2. Aufl. 1870), die Un:
haltbarfeit des bogmatischen Chriſtentums
wies er in: »Das Ehriltentum und biemo-
berneNtatunwifienfchafte (1868) nach, und
das »Necht ber einen Überzeugunge« ver:
teidigte er in einer Schrift dieſes Titels
(1869). Der altlatholifchen Bewegung, bie
ihm als eine Halbheit erfchien, fchloß ſich
—5 nicht an. Spätere Schriften find: »Die
nfeblbarfeit des Papftes« (1871); »Das
neue Wiffen und ber neue Glaube mit
Rüdfiht auf D. Strauß« (1873); »Der | dem
Tels Betri in Rome (5. Aufl. 1875); »Der
Primat Petri und bes Papfted« (1875),
worin gezeigt wird, daß dem Apoſtel Pe⸗
trus von Chriftus fein Vorrang verliehen
worben fei; Ȇber bie religidfen und fir-
henpolitiihen Fragen der Gegenivarte«,
Sammlung von Auffäken (1875); »Die
Bhantafie ald Grundprinzip bes Weltpros
zefieg« (1877), »Monaben und Weltphan⸗
tafie«(1878); »Über dieBedeutung der Ein⸗
bildungskraft in der Bhilofophie Kants und
Spinozas« (1879); »Über bie Prinzipien
der Ariftotelifchen Pbilofophie« (1881).
Frommel, Emil, Bolfsichrijtfteller
und Theolog, geb. 5. Jan. 1828 zu Karls:
ruhe als Sohn des Malers und Galerie
Frommel — Froude.
direktors Karl F., ſtudierte in Halle, Erlan⸗
ar — Fri on
arrämter in Altlußbeim a
Karlörube und Barmen und wurbe 186
als Garniſon⸗ und — nach Berlin
berufen. An dem Krieg 1870/71 nahm er
‚als Feldprebiger unter General v. Werber
teil. Außer zahlreichen Predigten unb den
Schriften: »Aus bem Leben des Dr. Q.
Henböfere (1865) und »Von ber Kunſt
im täglichen Leben« (4. Aufl. 1880) (m
er eine große Reihe von Volksſchriften (in
mehreren Sammlungen erfchienen) ver-
öffentlicht, die ihm wegen ihrer Ichlichten
Frömmigkeit, ihrer gefunden Sprache und
des föftlichen Humors einen weit geadhte:
ten Namen gemagr haben. Sebr verbrei⸗
tet ift feine Anthologie »In drei Stufen«
(6. Aufl. 1880). Auch iſt er Mitheraus-
geber ber »Neuen Chriftoterpe«.
Fronde (pr. frupp), James Anthony,
hervorragender engl. Hiſtoriker, geb. 23.
April 1818 in Dartington (Devonſhire),
der Sohn eines Geiſtlichen, lebt in Lon⸗
don. Nach ausgezeichneten Studien auf
ea ford —— ihm —
ie Auszeichnung einer Fellowſhip zu teil,
und da zu jener Zeit noch das Geſetz
erforderte, daß ſolche Univerfitätsitellen
nur von Geiſtlichen bekleidet werden konn⸗
ten, nahm er die Prieſterweihe in der
anglikaniſchen Kirche. Aber fobalb dies
Geteh abgelcafft trat er förmlich in den
Laienftan urüd. Gleich feinem Bruber
R. Hurrel F. fand er ſich in Orforb von
Kreis jener Männer beeinflußt,
welche unter ber Führung von Puſey unb
bem jeBigen Kardinal Newman (f. d.) auf
ein regeres religiöſes Leben in ber an
kaniſchen Kirche drängten, aber allmählich
am Katholizismus übergingen. Der eine
ruder wurde ein glänzendes Licht in ber
römiſch⸗katholiſchen Kirche; ber anbreaber,
James Anthony, ſchrak auf dem betrete-
nen Weg zurüd, und feinem Buch »The
shadows ofthe clouds« (1847 \folgtebas
ketzeri — »The Nemesis of faith« (1818
bis 1849 in 2 Ausg.). Hierauf mußte er
feine Stellung ander Univerfitätaufgeben,
auch auf eine ihm geiworbene, unter anglis
kaniſchem Einfluß ftehende Stellung in
Tasmanien verzichten. Er warf fi num
Frullani —
auf Mitarbeit an »Fraser’s Magazine«
unb der religiös-rabifalen »Westminster
Beview«. Aus biefer at ftammt feine
Eritifche Arbeit »Thebook of Job« (1851).
Uhnlicher Arbeit blieb er immer ergeben,
unb viele Früchte derſelben hat er 1867
gefammelt in den »>Shortstudieson great
subjects« (2. Aufl. 1878, 3 Bbe.). Aber
fein Hauptwert iſt bie Gefchichte der eng⸗
liſchen nn »History 0
of Wolsey to
panieh Armada«
(1856— 70, 12 Bbe.). Eigen nie IN
in diefem auf umfaflendem Urkunden:
Rubium beruhenben Werft die verfuchte
Ehrenrettung Heinrichs VIIL Gegen
Maria Stuart wie gegen Anna Boleyn
* er vielleicht mehr die gewandte Par⸗
ilichkeit des Rechtsanwalts als bie kühle
Ruhe bes Hiſtorikers. Die ſe Studien führ⸗
ten ihn beinahe unvermeidlich dahin, ſich
viel mit ben Irländern zu beiäftigen,
und fein Werk »The Engiish i
land< (1871—74, 3 Bde.) hat im Ber:
einigten Königreich wie auch in ben Ver:
einigten Staaten große Erbitterung feitend
ber Srlänber und einen lebhaften Feder⸗
Krieg berbeigeführt. Obwohl er die Eng⸗
r nicht von Mitſchuld an ben Leiden
— freiſpricht, zeigt er doch, daß die
ander felbft durch Uneinigfeit und
Eiferfucht fie mit hervorgerufen. Wäh⸗
rend F. 1872 in biefem Sinn Vorträge
in Amerika hielt, bauerteberirifhe Sturm
gegen jeinen fogen. Kreuzzug fort, und
die obenerwähnte Meinungseverſchieden⸗
it ber beiden Brüber gab einen bequemen
at zu Kapuzinerpredigten gegen ihn.
Im Herbit 1874 wurde $. von der eng⸗
liſchen Regierung nad Sübafrifa geſchickt,
am über die dortigen Verhältnifie zu bes
richten. Es folgte von feiten der Regie
rung ber Verfug, be fübafrifaniichen Ko⸗
Ionien durch Föderation zu konſolidieren,
und bie Einverleibung des Transvaal,
welche er ſelbſt aber mißbilligt; von feiten
Arondes das Werk »Lectures on South
Africa« (1880). Auf dem Felde der Bio:
graphie hat F. geliefert: »Bunyan« (1878
und »Caesar«e (1879). Sehr orinine
iR fein Tiermärchen »The cat’s pilgri-
mage« (1870), fcheinbar ein Kinderbuch,
Fryxell. 251
aber tiefen Humors voll. Seine neueften
Arbeiten find: »Reminiscences of the
High Church Revival of 1833« (1881)
und die Herausgabe bes litterarifchen
Nachlaſſes von Th. Earlyle (f. d.).
trullani, Emilio, ital. Lyriker, geb.
1808 zu Florenz, geftorben dafelbft im No⸗
vember 1879; war ber Sohn eines sunz
minifters bed Großherzogs Ferdinand ILL,
f | abfolvierte daß Studium ber Rechte zu
Piſa und wurde hernach in ber Avvoca-
tura regia angeftellt. Der frühzeitige
Verluſt feiner geliebten Gattin fowie ber
feiner Mutter und feiner ſämtlichen Brü⸗
ber gab feinem Gemüt und fo auch fei-
ner Poefie eine ſchwermütige Richtung;
er warb Meifter der Elegie, und man
feiner Trauergefänge auf ben Tod gelieb:
ter Perfonen, vor allen bie Kanzone »Le
tre anime«, gehören zu ben hervorragend⸗
ften Leiftungen ber modernen italieniſchen
Lyrik. Die geſchmackvolle Eleganz feines
poetifchen Ausdrucks und die Reinheit ſei⸗
ner Sprache ftellen ihn unter bie Erften in
ber Reihe ber toscanifchen Dichter. Seine
»Versie erſchienen jeit 1863 in 2 Aufla-
gen, eine neue Sammlung 1874. Nicht
minder flarf als Liebe und Pietät verrät
fih in Frullanis Dichtungen das Vater:
landsgefühl. Er hatte an der Erhebung
der Jahre 1848—49 regen Anteil genom=
men, ſaß 1859 als Deputierter in ber tos⸗
canifchen Aſſemblee und ein Jahr ſpäter
im — Parlament; auch andre
zeitliche und ſtändige Ehrenämter wurden
ihm übertragen. 1865 gab er als Mit:
glieb des Stabtratd von Florenz die Ans
regung zur Dantes eier.
Fryrell, Anders, ſchwed. Geſchichts⸗
forſcher und Dichter, geb. 7. Febr. 1795
u Heſſelkog, Sohn eines Pfarrers, geſt.
21. März 1881 zu Stockholm; ſtudierte
in Upſala Theologie und übernahm, nach⸗
dem er in Karlſtad zum Geiftlichen ges
weiht worden, eine Xehrerftelle an der
Tiergartenfchule und 1822 an der Ma:
rienſchule zu Stodholm, beren Rektor er
1828 wurde, kehrte aber fpäter wieder
zur Theologie zurüd unb übernahm bas
Paftorat von Sunna in Wermland. 1840
wurde er unter bie »Achtzehne der ſchwe⸗
difchen Akademie aufgenommen. So ein-
252
fach fein äußeres Leben, we war feine
Schriftftelerthätigfeit. verfuchte fich
zuerft 1819 in dem »Kalender für Da⸗
men« mit einer en Novelle
und einigen Igrifchen Gedichten, fpäter in
Atterboms »Poetisk Kalender« mit ei:
nem Xieberipiel: »Wermlandsflickan«
(»Das Mädchen von Wermland«). Nun
aber warf er fih mit ganzem Eifer auf
die Förderung ber ſchwediſchen Sprach
und Geſchichtskunde, Durch bie er ben Pas
triotismus weden wollte. Seine 1824
herausgegebene »Svensk spraklära« er:
lebte eine Reihe von Auflagen (12. 1879).
Bon 1847 big zu feinem Tod hatte er je
bes Jahr um Befreiung von feinen Amts-
gefchäften nachgefucht, um fich ganz ſei⸗
nem Lebenswert zu wibmen, ben »Be-
rättelser ur svenska historien« (2Er⸗
tee),
einem Rieſenwerk, das nad) und nach auf
46 Bände angewachſen ift (1823— 80).
Anfangs nur Mir die Schule berechnet, er:
wiefen fih Die Erzählungen doch bald als
ein vortrefjliches patriotiſches Leſebuch auch
für Erwachſene. Die Akademie gab ihm
nad dem 6. Band ihren großen Preis, ber
Staat einen Jahreszuſchuß und ein Reife
ftipendium. Die Ausbeute feiner archiva⸗
liihen Studien verlieh dem Wert, das
burch feine Weitläufigfeit, Unüberfichtlid-
feit und feine Kent nicht eben gewann,
qulebt einen völlig andern Charafter. Sein
alent, Flar und einfach au erzählen, bat
ihn jedoch zu einem Lieb Ingsfheiftfieller
ber Nation gemacht. Er bat in ber Kunſt,
zerftreute Züge a einem vollen Bild zu
geftalten, feinen Rivalen; ebenfo hat man
ın feiner Wahrbeitsliebe und der gerech-
ten Verteilung von Lit und Schatten
über bie Denk: und Hanblungsweife der
Menſchen feinen großen Sri fuchen.
Seine Polemik gegen Geijer, den er ben
»Ariftofraten der Geſchichte« nannte,
warf großen Staub auf. Bon jener
roßen biftorifhen Arbeit von Zeit zu
Reit ausrubend, gab er eine Reihe ans
drer Werke heraus, fo: »Kort samman-
drag af svenska historien« (1833),
»Handlingar rörande Sveriges histo-
ria« (1836—40, 4 Bde.) und »Bidrag till
Syerigeslitteraturhistoria«(1860--62,
Fua⸗Fufinato — Yullerton.
9 che in welch letzterm er gegen bie
PHosphoriften, feine frübern
ankãmpfte. Auch bier begegnete er vielen
Angriffen, die er aber mit ſcharfer Feder
in zahlreichen Aufſätzen in litterariichen
und biftorifchen Zeitfchriften abwehrte.
Die Sommer — er en in
Sunna, das übrige Jahr in Stodholm zu.
Nach dem 46. Bande der »Berättelser«
glaubte er feine — Fig und
ſchenkte der Föniglihen Bibliothef im Fe⸗
bruar 1881 feinen ganzen litterariſchen
Apparat.
Fua⸗Fuſinato, Erminia, ital.
Dichterin, geb. 5. Oft. 1834 zu Rovigo,
eft. 27. Sept. 1876 in Rom; mar Die
ter woblhabenber israelitiicher El⸗
tern, welche ein Jahr nach ber bes
Mädbchens nad) Babua überfiebelten, und
ſchrieb bereits 1848, erft 14jährig, patrio-
tiiche Gedichte. 1852 gab fte ihre in Zeit:
ſchriften und Almanaden erſchienenen Ge⸗
dichte unter dem Titel: »Versi e fiori«
heraus. Gutfcheibend für ihr Lebensſchick⸗
fal war die Befanntichaft bes ebenſo ſchoͤ⸗
nen wie — Mädchens mit dem ver⸗
witweten Dichter A. Fuſinato (. d.), mit
welchem fie fih 1856 vermäblte, nachdem
fie zuvor, um dies zu ermöglichen, zum
Chriſtentum übergetreten war. Sie folgte
ihrem Gatten nad) Florenz und fuhr fort,
durch Proben ihrer ungewöhnlichen por
tiiden Begabung bie Aufmerkiamteit auf
ih zu lenken. Cine — auf Leo
pardı verbient unter ihren Dichtungen be
fonbers hervorgehoben zu werden. Mit
einem Eyflus von »Stornelli«, welche auf
Koften der Stabt — edruckt wur⸗
den, feierte ſie 1870 die Debung bie
Stadt zur neuen Refidenz des Königrei
In bemfelben Jahr fiedelte fie mit ihrer Fa⸗
milie nad Rom über, wo fie unter
Aufpizien des Munizipiums eine höhere
Töchterſchule (die erſte diefer Art in Ita⸗
lien Due und mit rühmlichem Er:
folg bis zu ihrem Tod leitete. Bon ihren
Dichtungen erfchien eine Gefamtausgabe
1879. olmenti, inia F.
eisuoi ricordi (1878).
Fullerton (ipr. An), SGeorgiana,
engl. Romanfchriftftellerin, Tochter des
ertten Grafen Granville, des engliſchen Ge
Furnivall —
fandten in Paris unter Ludwig Philipp,
atete 1833 Aleranber %., einen Ir⸗
Inder, und erſchien 1844 vor ber Leſer⸗
welt mit dem Roman »Ellen Middle-
ton«, wel 1847 »Grantley Manor<
folgte. 1846 trat fie zum katholiſchen Be⸗
fenntni® über, und feitbem bat fie ihre
Feder dem Bemühen gewibmet, andre
zum nämlichen Schritt zur bewegen, oder
boch fih vorzugsweife an bie Gläubigen
gewandt. Die lange Reihe dieſer Schriften
innt mit »Lady Bird«e (1852), feßt
fi) fort mit: »Laurentia« (1861), »Too
strange not to be true« (1864), >A
stormy lifee (1867), »Mrs. Gerald’s
niece< (1871), »Seven stories« (1873)
und wird von Zeit zu Zeit von erbaulichen
Biographien begleitet. Auch einen Band
Gedichte Hat fie herausgegeben: >The
Gold-digger, and other verses«(1872).
In England ſelbſt Hat fie nur einen be⸗
IHränften Leſerkreis; Ausländer, dem
tömifch=katholifhen Glauben zugeneigt
und durch manches in dem vorherrſchen⸗
den litterarifchen Charakter Englands ab:
peloben, en ihr eine gewijle Berühmt: | %
verichafft.
Die meiften ihrer Ro⸗
mane erfchienen auch in beutichen Über:
ngen.
‚Surnivall, Treberid James, engl.
fitterarhiftorifer, geb. 4. Tebr. 1825 zu
Ken in Surrey, wurbe —
ſhloß fich dann aber dem Kreis der schrift:
lichen Sozialiftene an, welche in freiſin⸗
niger Richtung die Löſung der Arbeiter:
Frage in bie Hand nahmen und zur böhern
Bildung ber Arbeiter bad Working Mens’
auge ins Leben riefen. An leßterer
Anftalt wirkte %. über zehn Jahre, wandte
fi) dann dem Stubium altenglifcher Lit⸗
teratur zu unb erwarb ſich durch Grün
ag litterarifcher Gefellichaften (1864
ber Karley English Text er 1868
der Chaucer Society und Ballad Society,
1874 der neuen Shakespere Society)
und Seraudgabe zahlreicher alter Drude
und jeltener Bücher große Verbienfte. Yon
feinen Schriften nennen wir: »Saint-
Graal, the — the Holy Graal«
(1861-63); »TheBabees book, or Man-
ners and meals in olden times« (1868)
wit der Fortſetzung: >Queen Eliza-
Yufinato. 253
beth’s academy — 869) unb»Shake-
spere’s England« (1877 — 78). Bor
ichtigfeit iſt auch feine Fakſimilerepro⸗
duktion der Duartausgaben Shakeſpeares
mit Einleitungen, wovon bie beiden Edi⸗
tionen des »Hamlet«, »Love’s labour’s
lost« und »The merchant of Venice«
erfchienen find.
Sufinato, Arnoldo, ital. Dichter, ge⸗
boren im Dezember 181731 Schio im Gebiet
von Vicenza, ftubierte bie Rechte zu Pabua
und ließ fih dann in feinem —
als Rechtsanwalt nieder. Seine äußerſt
glückliche Begabung verriet ſich in humo⸗
riſtiſchen Poeſien, nicht ſelten auch poli⸗
tiſchen Inhalts. Während eines Aufent⸗
halis zu Wien 1847 nahm er an einem
Gelage teil, welches junge Offiziere der
italieniſchen und ungariſchen Leibgarde
veranſtalteten, und entflammte hier durch
den Vortrag eines patriotiſchen Gedichts
age heißbluͤtigen Freunde und Landsleute
o ſehr, daß es zu politifchen Kundgebun-
gen ber go slienl: fam, weldye eine
polizeiliche Unterſuchung nad) ſich zogen.
. entrann nur infolge eined Mißver⸗
ftändniffes den Verfolgungen der Behörde,
und al? bas Mißverſtändnis ſich aufge
flärt, war bie Revolution in Stalien aus:
gebrochen, in welcher F. ſich hervorthat,
zunächſt ald Kommandant eines von ihm
und feinem Bruber angeworbenen Batail-
lons von Freiwilligen, welches bei Monte⸗
belo und Vicenza kämpfte, bann als Ber:
teidiger bes blodierten Venebig und als
Dffizier in den Reiben ber Alpenjäger.
Während ber nung ließ er fich zu
Benedig mit ber Gräfin Anna Colonna
von Gaftelfrancotrauen, mit der er hernach
zu Gaftelfranco lebte, die er aber ſchon
nach zwei Jahren durch den Tod verlor.
Er fuhr fort, zum Teil unter den Pſeu⸗
bonymen Fra yufina und Don Fuſo,
Gedichte ſowohl humoriſtiſchen als auch
romantiſchen Inhalts (Balladen) in den
ournalen zu veröffentlichen, bie ihn zum
un des Publikums machten und ge:
fammelt in einer iluftrierten Prachtaus⸗
abe 1853—54 erfchienen (neu aufgelegt
864 und 1868 und wiederholt in Billi-
gen Ausgaben nacdhgebrudt). 1856 ver-
mäbhlte er fi) mit der Dichterin Erminia
254
Fuà dl. ».).
milie nad) Jlorenz, wo er das Teatrodelle
loggie errichtete, und 1870 nad Rom,
wo er das Amt eine »Capo revisore«
ber Stenographen des Parlaments über:
nahm. Seine letzte Publikation waren
die »Poesie ne inedite« mit
war Ten 1
61 18, März an ber se im franzofifchen Alademie davontrug.
Fuſtel de Coulanges — Galen.
1865 ging er mit feiner ir ber Wiſſenſchaften zu Straßburg, Ina
1870 einem Ruf an bie Normalichu
Paris und wurde 1871 an ae
Siedle zum Mitglied des Inſtituts er:
nannt. Gr veröffentlichte außer einem
»M&moire sur l’ile de Chio« (1857) das
vielgelefene, von ber Afabemie gefrönte
⸗Buch »La cite antique; &tude sur le
eulte, le droit, les institutions de la
8: Grece et de Rome« (1864, 8. Aufl. Bu
und — — Teu einer >
ues de —
878), welche bie rö⸗
5— und merowi iſche
reis
G.
Gabsrian (in. is), Emile, franz. |über Arbeiteraſſoziationen, welche bie
Romanichriftiteller,, geb. 1835 zu Saujon
Depart, Niebercharente), geit. 29. Sept.
873 in Paris; follte Kaufmann wer-
den, wanbte fi dann ber Yitteratur zu | Durch
und bebütierte als Schriftfteller, inbem
er für Kleine Parifer Blätter fchrieb.
1866 wurbe er jtändiger Ehroniqueur bes
»Pays«, in deſſen Feuilleton auch fein
Erftlingeroman: »Le procès Lerouge«,
erihien, mit dem fein Glüd fo gut wie
gemadt war. Bon jeinen jpätern Roma⸗
nen nennen wir: »Le crime d’Orcival«
(1867), »Monsieur Lecog« (1869),
»Les esclaves de Paris« ah Bes), »La
vie infernale< (1870), argent des
autres« (1874) zc., N ihn zu einen ber
beliebteiten —— der
Gegenwart machten. ©. verftanb es na⸗
mentlich, Stoffe, wie fie Kriminalprozef-
jen zu Örunde lie en, entiprechend zu ver⸗
werten, und zeichnete fi) Durch bie ein-
gehenbfte Kenntnis des ganzen Organis⸗
mus der franzöfichen Polizei auß. Seine
Nomane erihienen auch in deutſchen
Üüberfegungen.
— (ipr. ganjdr), Louiſe, geborne
J—— franz. Schriftſtellerin, geb.
1832 zu Domblans (Jura), wurbe zum
Teil im Klofter erzogen u veröffentlichte
im Alter von 18 Jahren eine Brojchüre
—e
Aufmerkſamkeit ihres Landomanns, des
Abgeordneten San ‚erregte und
ihn beftimmte, um nd zu bitten.
ihren Gemah = ihren litterari=
ſchen und philofophiihen Befchäftigungen
ermutigt, veröfjentlichte fie nun (anfangs
in ber >Prefi ec) eine Reihe von Roma⸗
ee meiſt mit antiflerifalen und ſozia⸗
üſtiſchen Tendenzen, die ihr einen bedeu⸗
tenden Ruf — Wir nennen:
1859); »Une femme
un drame &lec-
Mi,
(1867 — En (il)
ergänzend a forcäts
mariage« (1869); »Les crimes de —8
mour« (1874); »Les droits du mari«
1876), welch letzteres Werk unter ber
ierung vom 16. Mai nicht öffentlich
verlauft werden durfte.
Galen, — — m für
Ernft Philipp Karl 8 ange) oman=
ſchriftſteller, geb. 21. Dez. 813 u Pot:
bam, wo fein Vater als Föniglicher dor
wunbarzt angeftellt war. on imi
fi als Symnafiaft in Potsdam belletri-
isch thätig, ſtudierte er noch am Friedrich⸗
Wilhelms-Inftitutzu Berlin Medizin( wo
beier ſich beſonders auf Biychiatril verlegte,
Gallenga
eine Wiſſenſchaft, an befann-
ten, in alle Sprachen el ten Roman
»Der Irte von St. James« 1854 populär
Pr rerwerten wußte), trat ald Kompanie⸗
era in bie preußifche Armee, machte | w
als ſolcher den Feldzug in Schleswig mit,
— A bierauf wiederholt auf Reiſen
allen möglichen Gegenden und ließ ſich
1878 als Oberflabsarzt penfionieren. G
it einer der bem deutſchen Leſepublikum
befannteften und fruchtbarften zur
hriftfieller; feine Stärke beruht in ber
—— nn
ng n en; au
von Sitten u und Landſchaf⸗
ten gelingt ihm teilweife vortrefilich. Wer | e
nicht tiefere Probleme und Ideenreichtum
jucht, findet in feinen (über 30) umfang-
reichen Romanen eine angenehme, unter:
Baltende Lektüre ; ber Verfaſſer hat die mei-
Ren Begebenheiten und Schidjale feines
n vielbewegten Lebens darin nieber:
Seine »Gejammelten Schriften«
— —— 46 Bände; dazu
noch gelommen: >Der Löwe
Er Te (deals »Der Friedensengel«
Bu ;»@rebrid im Rheinöberg« (1 SD
»renebie Zräumerine (1873); te
»Der Bahelbinbere
vom Berge (1873);
—88 ; »Der Ei iedler vom Abendberg«
1876); rt ne (1877); »Frei
vom »Auch die Sterne |»
fonnen ni (1879); »Die Fürſtendie⸗
ner< (1880) xc.
‚Antonio, ital., meift eng⸗
Fi je x ber Schrift ie unb Pu
zi ov zu Parma, pie⸗
de Abkunft, hat feit mehr als
H Jahren feinen fländigen Wohnſitz in
England (hervorragender Mitarbeiter ber
»Tımes«) und lebt Mi u Llandogo in
Wales. Schon im 19. Jahr konnte er fi
am die Profeſſur des Griechiſchen an ber
Univerfität Parma bewerben; bald aber
im die auffiändifchen Bervegungen, in Mit⸗
tefitalien verflochten, wurde er 1831 ver:
Baftet, dann verbannt unb führte nun
ein Wanbderleben in Frankreich, Corfica,
Ralta, Norbafrila und ben Vereinigten
Staaten von Nordamerila, bis er ſich
1838 in London feſtſetzte, wo er 1843 bie
Peofeffur der italienischen Litteratur am
— Galton. 255
Univerfity Eollege erhielt. Als Freiwil⸗
ligen in Karl Alberts Heer ſah man ihn
1848 in Norbitalien, von wo ihn der Kö⸗
nig als Geſchä häftsträger beim Reichsver⸗
eſer nach Frankfurt fanbte. Bei bem
ie bed deutſchen Parlaments eilteer nach
om, wohnte dem Untergang ber kurz
febigen Republik bei und kehrte 1851 Bo
.| England zurüd. Bon Cavour 1854 w
ber nach Piemont gerufen, ſaß er *
Jahre hindurch im ſardiniſchen Parla⸗
ment, kehrte darauf (1806) nach England
urüd, wandte ſich 1859 von neuem nach
Kratien und war bis 1863 bafelbit als
Barlamentsmitglied fowie als Bericht
rſtatter der »Times« thätig. In ber
Aa Eigenſchaft bat er bie legten 18
Sabre zugebradht, als einſichtsvoller Beob⸗
achter von Ereigniffen und Zuſtänden,
mit beſondern Sendungen nach den Ver⸗
einigten Staaten, Dänemark, Deutſch⸗
land, der Schweiz, Ktalien, Spanien,
Weftinbien, Griechenland, Portugal und
Südamerifa. 1874 begleitete er den Kö⸗
nig von Italien nad Wien und Berlin.
Auch Leitartikel für die »Times« bat er
neliefert. Seine Arbeiten in Buchform
(unter dem Pſeudonym Mari le
ya Au ren)
Iogrino«(1&44); sItalyin 18484(1850),
0 0< ; * yin «
Black gown papers« dee)
»Scenes from Iralianlifer (1851 »Fra
Dolcino and his times« (1353); »His-
tory of Piedmont« (1854, auch italies
nifh 1856); »Castellamonte, an auto-
biographical sketch« (1856); »Country
life in Piedmont« (1859); »The inva-
sion of Denmarck« (1863); ferner un:
ter jeinem wirflihen Ramen: »The pearl
of the Antilles« (1867; nicht mit einem
geigmamigen und beinahe gleichzeitigen
uch von W. Goodman zu verwechſeln);
»Italy revisited« (1874); »Two years
of the Eastern question« (187 7); »The
pope and the king« (1878, 28 e.) unb
als das neueſte Werk des immer noch rü-
ftigen Drannes: »South America«(1881).
Galton (ipr. — engl.
Reiſender und Schriftſteller, geb. 1822 zu
Birmingham, Entel des berühmten Eras:
mus Darwin, lebt in London. Er fhı:
-
256
bierte Mebizin in feiner Vaterftabt, dann
in 2ondon, promovierte in Gambribge
unb begann feine Entdedungsreifen 1846.
Auerft wandte er IR Nordafrika,
dann feit 1850 von Walfiſchbai aus
ins Innere von Südafrika und bericy
tete darüber in dem Buch »Narrative of
an explorer in tropical South Africa«
(1853). Er erhielt dafür bie goldne Denk⸗
münze ber Geographiſchen Geſellſchaft,
an deren Arbeiten er fortan regen Anteil
nahm. Neben rein —— Ar⸗
beiten veröffentlichte er: »Hereditary
enius, its laws and ——
1869), ſein —— »English men
of science, their nature and nurture<
(1874); »Art of travel, or shifts and
contrivances in wild countries« (5.
Aufl. 1872) u.a. Er ift Mitglied vieler
gelehrter Gefellichaften.
arcia Ontierrez, Antonio, fpan.
dramatifcher Dichter, geb. 1812 zu Chi⸗
clana in ber Provinz Cadiz, betrieb er
ange Zeit mediziniſche Studien, warf
fi dann auf die Soc und errang 1836
mit feiner Tragödie »El Trovador« (die
fpäter den Stoff zu ber befannten Oper
von Verdi bergab) einen ungebeuern Ers
folg. Bon feinen folgenden Stüden fand
nur »El encubierto de Valencia« ans
näbernden Beifall, während bie Tragddien
»Elpage«und »Lacampafiade Huesca«
troß bedeutender Schönheiten ziemlich kalt
aufgenommen wurden. Verſtimmt bier-
über, fiedelte er nach Amerika über und
kehrte erſt nad) mehreren Jahren in bie
Heimat zurüd, wo er nun feine Thätigfeit
als dramatischer Dichter — Gegen⸗
wärtig iſt er Direktor des archäologiſchen
Muſeums von Madrid. Garcias drama⸗
tiſche Schöpfungen zeichnen ſich der Mehr⸗
bI nad dur großartige Konzeption,
—*c Sprache und dramatiſche Kraft aus
und find fehr populär geiworben. Die
beutenbern darunter erichienen gefammelt
1866 in Madrid. Auch Hat man von ihm
2 Bände lyriſcher Dichtungen (»Luz y ti-
nieblas«, 1861). Seit Jahren fol er an
einem Epos über die Eroberung Merifos
arbeiten, von bem bis jetzt Bruchftüde be
kannt geworben find, die ein Meifterwert
erwarten laſſen.
ft | 1875 Vorfteber ber großen
be | wärtig
Garcia Gutierrez — Gazcoigne.
Gartia y Tears, Gabriel, ſpan
Dichter und Publizift, geb. 16. Juni 1817
u Sevilla, geft. 19. Febr. 1875 in Ma
rid; fludierte bie Rechte, war feit 1839
als politifcher Schriftfteller für verſchie⸗
bene Fahıngen thätig und wurde fpäter
um bevollmächtigten Diinifterrefidenten
ben Vereinigten Staaten ven Nord⸗
amerifa ernannt, von wo er jedoch in-
folge von Anfeindungen aller Art balb
Bas Europa zurüdtehrte. Unter jeinen ger-
ſtreuten Gebichten gilt das leider unwoll⸗
enbete »Un diabla mas« für eind feiner
gebankenreichften und jhönften. Seine
— heiften zeichnen ſich durch
inn aus.
arnett, Richard, engl. Dichter und
re, geb. 27. Febr. 1835 zu Lich⸗
2 ,‚ wurbe durch Bermittelung feines
aters, der eine höhere Beamtenftelle am
Britiiden Mufeum belleidete, Hilfe
bibliothelar an diefem Juflitut, wo er ſeit
en Lejehalle if.
Seine Dihtungen wie feine wiſſenſchaft⸗
lichen Auffäbe Reben in Zufammen
mit feinen antiquariichen und litterarbifte:
rifhen Neigungen. Es erfchienen von ihm:
— Be —
in Egypt, and other poems« ;
Pose kom Ölen: (ao)
> 8 and epigrams« . Außer:
bem veröffentlichteer: »Belics of Shelley«
(1862), eine Sammlung von poetifchen
Fragmenten biefes Dichters, bie er felbft
aufgefunden hatte, ſowie eine »Selection
from Shelley’s poems« (1880) und
bie »Philological essayse ſeines
ters (1859) heraus. Er ift au Mitar:
beiter vieler Zeitichriften ſowie ber großen
»Encyclo is Britannica«.
Ga on, James Edmund, eng:
le amenton Schriftſteller, geb. 1828 zu
ilmington im Staate Delaware, gegen
tofeflor der Medizin an der Uni:
verfität von Pennfylvanien in Philadel⸗
phia; fchrieb unter dem Pfeudonum Jobn
Darby: »Odd hours of a physician«,
»Thinkers and thinkinge unb »Two
thousand years after«. Seine wiſſen⸗
Ichaftlihen Werke werden in mebizinijchen
Kreifen ſehr hoch geſchätzt.
Gascsigne, Earoline Leigh, engl.
Gaskell — Gaßmann.
257
Schriftftellerin, geb. 2. Mai 1813 zu | Politik ber Fonfervativen Richtung zuge
Dale Bart, bie Tochter de3 Barlaments-
mitglieds Sohn Smith, heiratete 1834
den General ©. Ihr erfter Roman war:
»Temptation, or a wife’s perils«
(1839); es folgten: »The school for
wives« (1839); »Evelyn Harcourt«
18553; »The next door neighbours«
1855 3 »Dr. Harold« (1865); »Dr.
id’s note-book« (1869). Auch Ge⸗
dichte und Kinderbücher bat fie geichrieben.
aßteH (fr. gas-), Elizabeth Clag⸗
born, berühmte engl. Schriftftellerin,, ge⸗
boren 1822 in Chelſea, einer Vorſtadt
von London, geft. 12. Nov. 1865 zu Alton
in Hampfhire. Die Tochter des Geiftlichen
W. Stevenfon, heiratete fie 1832 den unita-
tifhen Prediger William ©. und nahm
ihren Wohnſitz in Mancheſter, wo fie ſich
Es Bertrautheit mit dem Leben ber
tbeiterflaffen erwarb und bei Verbeſſe⸗
rungsverſuchen thätigen Beiftand leiſtete.
Nachdem fie bie erften 16 Jahre ihrer Ehe
in häuslicher Thätigleit, verbunden mit
Armenpflege, verbracht, trat fie anonym
mit bem Roman »Mary Barton« (18
auf, welcher aus bem Volksleben gegriffen
war und die Notwenbigfeit von Reformen
barthat. Er erregte ungeheure Aufſehen
und rief warme Sympathien, aber auch
lebhaften Tabel hervor. Es folgten: »The
Moorland — »Ruth«; »North
and South<; > ord« (welches für
ihr beftes Werk gehalten en): »Sylvia’s
lovers«. Ihr plößlicher Tod unterbrach
ge »Wives and daughters«, welches
damals lieferungsweije im »Corn-
bill ine« erfhien. Auch für bie
»Household words« hat fie viel gearbei-
tet. ar ihr — Perf »The
life of lotteBronte«(1857 )ermähnt.
Gasparin (ipr. räng), 1) Agenor,
Graf von, franz. Politifer und Schrift:
fieller, geb. 10. Juli 1810 zu Orange, geit.
14. Mai 1871 in Genf; Sohn bes ehe
maligen Miniſters Abrien G. (geft. 1862),
war zuerft Kabinettschef im Miniſterium
—* Vaters, dann Berichterſtatter der
titionskommiſſion im Staatsrat und
wurde 1842 in die Kammer gewählt, wo
er namentlich für bie Menfchyenrechte ber
Schwarzen in bie Schranken trat. In ber
Schriftftellerlexilon.
than, verfocht er dieſelbe durch Wort und
Schrift, wurde zu gleicher EI nicht müde,
bie Korruption und Beſtechlichkeit bei Be-
ſetzung öffentlicher Stellen zu befämpfen,
unb ſuchte namentlich aus als eifriger
Proteftant für Einführung des Prinzips
ber Religionsfreiheit zu wirken. ©. war
ein etwas myſtiſch angehauchter, aber
ebrenwerter und unabhängiger Charafter.
Bon feinen Schriften nennen wir: »Es-
clavage et trait&« (1838); »Inter&ts
göneraux du protestantisme francais«
(1843); »Les Etats-Unis en 1861« (2.
Aufk 4862): »La famille, ses devoirs,
ses joies et ses douleurs« (3. Aufl.
1865, deutih 1870); »La liberts mo-
rale« (1868, 2 Bde.) und »La France,
nos fautes, nos — notre avenir⸗
—9373 worin er ſeinen dandoleulen nach
dem Krieg einen wenig ſchmeichelhaften,
aber deſto wahrheitsgetreuern Spiegel
vorhielt, nachdem er vergeblich gegen den
Krieg geichrieben. Nach feinem Tod er:
fhienen no: »Innocent III. Le siege
) SDR De Constantine (1873); »Lu-
ther el röforme au XVL siecle«
I,
2) Baltrie Boiffier, Gräfinvon,
Gattin des vorigen, geb. 1813 zu Genf,
bat ſich als Schriftftellerin gleichfallß einen
eachteten Namen erworben, Befonbers
anben die Berirrungen ber religiöſen Se:
tiererei an ihr eine Beftige Gegnerin, doch
ift fie ſelbſt von ultraproteftanttichem Zelo⸗
tismus nicht freizufpredhen. Zwei ihrer
Schriften, barınter »Lemariageaupoint
de vue chrötiene (3. Aufl. 1853, deutſch
1844), erhielten einen Preis ber Alabemie.
Außerdem find zu erwähnen: »Un livre
our les femmes marises« (2. Aufl.
852); »Les corporations monastiques
au sein de protestantisme« (1855, 2
De »Leshorizonsprochains«(7.Aufl.
1872, deutich 1864); »Les horizons c&-
lestes« (8. Aufl. 1868); »Vesper« (4.
Aufl. 1863, deutſch 1865) ; » Lestristesses
humaines« (4. Aufl. 1864, deutſch 3
»La bande du Jura« (1864—65, 4Bbe.);
»Au bord de la mer« »A tra-
es« (1868) u. a
vers les Esp z
Gaßmann, Theodor, I,
258
geb. 23. April 1828 zu Braunfchweig,
gef 3. Dez. 1871 in Hamburg; war ber
ohn eines Schaufpielerz, befuichte das
Gymnaſium daſelbſt, bekleidete dann eine
Stelle in einer Hamburger Buchhandlung
is er fich nad fünf Jahren ausiclieplich
ber Schriftitellerei wibmete. Unter feinen
orın= und bühnengewanbten Stüden fan-
en das Zauberfpiel »Die Sum
(1856), das Volfsbrama »Die Juben in
Worms« (1859), die Luftfpiele: » Das laute
Geheimnid« (1869) und »>Schwaben-
ftreiche« (preißgefrönt, 1871), endlich das
Weihnachtsſpiel >Der Märchenfünig« und
mehrere Poſſen und Blüetten allgemeinen
Beifall. Auch bie Meuterfhen Romane
brachte G. in dramatiſcher Bearbeitung au
die Bühne. — u en
namentlich in der» Reform« durch Kunſtkri⸗
tifen, Effays 2c. Eine Sammlung feiner
Luſtſpiele erichien 1865 in 2 Bänden.
Gath, j. Townſend. j
Gatty 5 ret, engl. Schriftſtelle⸗
rin, geb. 1809 zu urnham ın Efler, geftor-
ben im Oftober 1873 zu Ecclesfielb; war
bie Tochter bes Geiſtlichen Scott (Schiffs:
Tapları an Borb ded Victory, in deſſen Ar:
men Nelfon bei Trafalgar ſtarb) und hei-
ratete 1839 den Pfarrer A. ©. Sie trat
quer als Schriftftellerin auf mit »The
iry godmothers, and other tales«.
Bon ihren folgenden Schriften find befon-
ders bie vortrefflichen, durch liebevoll ein-
gehende Kenntnis ber Natur ausgezeich⸗
neten »Parables from nature« (1855 —
41871, 5Bde.) zu erwähnen. Außerdem bat
fie viele Jugendſchriften fowie dag »Aunt
Judy’s Magazine« ge 1866) und, ge⸗
meinfam mit ihrem Gatten, »Wolf’s tra-
vels and adventures« herausgegeben.
Gautier (ipr. gotjch), Theophile,
franz. Dichter und Kunſtkritiker ges. 21.
Aug. 1808 zu Tarbes, geft. 23. Oft. 1872
in Reuilly fur Seine; war anfangs Ma:
ler, wandte ſich bann ber Ritteratur zu, be:
teiligte fich auf feiten der Romantiker leb-
haft an bem Kampf gegen die alte Schule
und warb Mitarbeiter an verfchiedenen an:
geſehenen Zeitfchriften, namentlich an ber
»Presse«, am »Figaro«, am > Artiste«,
an ber »Revue de Parise, zulegt (feit
1856) am offiziellen »Moniteur«. Da-
Sat — Gautier.
neben unternahm er große Reifen bn
faft alle Länder ES G. nn ww
neten lliſten
Anſehen eines ausgezei
und eines —— nged; er wurde
ber Stifter einer eignen Schule, als deren
nambaftefte Anhänger Ch. Vaubelaire,
Paul Saints Bictor und TH. de Banville
zu nennen find. Seine »Premieres po&-
sies, 1830—45« erihienen gefammelt zus
lebt 1873; dazu famen 1863 bie »Po&sies
nouvellese (Gefamtausgabe 1875, 2
Bde.). Bon feinen Novellen nennen wir:
»Les Jeune- c8, romans gogue-
nards« (1832); »Mademoiselle deMan-
pin« fr 35), eins der glängendften, aber
auch fittlich anftöpigften Erzeugnifie der
neuern franzöfifchen Kitteratur; »Fortu-
nio« 1838) ; »Une larme du diable<
(1839); >La peau de — (1852, 3
Bde.); »Jettatura« (1857); i
taine Fracasse« (1863,
belle J « (1865); »Spirite«
u. a, zum
beſonders ausgezeichnet G. als
Seitelguitieler, {0 in den anzich
—— in Italien:
»Loin de Paris« (1 = n ber Türkei:
»Constantinople« (1853), in Rußland:
»Tresors d’art dela Russie<( 1860-63)
und »Voyage en Russie« (1866). Auch
jhrieb er den Text zu mebreren großen
pantomimifchen Balletten unb einige Fleine
Theaterftücde, welche 1872 gefanrmelt er-
ſchienen. Seine Kriti! war geiſtreich⸗ſpru⸗
beind, aber (namentlih in ber fpätern
Epoche) blafiert und allzu nachſichtig; im
ber Kunftlritif ſteht er, wenigitens was bie
Beſchreibung betrifit, geradezu unerreicht
ba. Seine Theaterrezenfionen für bie
»Presse« unb ben »Moniteur« erſchienen
ejammelt unter bem Titel: »Histoire de
art dramatique en France depuis 25
ans« (1859, 6 Bde.). Außerdem find von
feinen Werfen n
ahrh.; e,
—68« Gut 1877); »Honore de
Balzac« (1858); »Menagerie intime«
Gapettes Georgend — Beer.
(1869), eine — ta ee
>L’Orient« nn 2 Bbe.). Val. Fey:
beau G.; souvenirs Intimes
(IB); ‚Betgerat(önufiers Schwieger⸗
ohn) G.; entretiens, Souvenirs,
correspondances (1878
—— J — Marie
von, deutſche Schriftſtellerin ‚geb 11.08.
1817 zu Kolberg als Tochter bed Majors
d. Gayette, verlebte ihre Jugend in Bres⸗
lau und Hirſchbetg, vermäßlte fich fpäter
mit bem en Jan Daniel Geor:
gend, mit we fie 1856—63 in Wien
eine Anftlt x geiftesfchwache Kinder
leitete, und bat fen 1867 ihren Wohnfit
in Berlin.
baben eine pãda —— Tendenz oder die⸗
— in verftänbi eu Sinn ber Frauens
Die hauptſachlichſten find: »Bilde⸗
als Ar un —— —
Bet, und Haus«(1
en Handarbeit
— len der
1877), —— —
1890) alle drei in Berbindung mit ihrem
; »Unfre junge Mäbcheniwelt. Eine
Galerie Iebender Bi « (1848, gegen bie
falſche — aximus
Caſus, der Oberlehrer von ntenheim.
—— Rartond« Gem
Frauen in _ und Beru
a); »Der Geift des Schönen. au
17); Rpetit ich Frauennel (3
; >Bom Baum ber freien se
1 874); »Brevier ber Konverfation«
1879), Bon ihren Romanen und 15)
m erwähnen wir: »Elifenhofe (1
ne< ei »Bincenza« (1
— lisso): »Jako 83
—* 2 Bbe.) und ⸗Sich en
ecobert. Ein Mäbchenroman« (1873, 2
Bde.). . »Gedichte« (1850) Hat fie
Emile, fra Schriftfteller,
— Suli 3%
uli 1839 zu Nancy, befuchte
ahnen daſelbſt, is bann
feine Stubien auf ber Ecole francaise
zu Athen und wurde 1860 Profeſſor der
—* chen Litteraturen an ber Fakultät
zu u Ranch. Seine zahlreihen Schriften | D
—* meiſt die poetiſche und künſt⸗
che Seite der antiken Kultur, ſo:
ve istoire du sentiment po£ttique
ie meiften ihrer Schriften | d’histoire
259
de la nature dans l'antiquit⸗ ue
et romaine« (1860), »Praxitäle; essai
sur l'histoire de l’artetdu genie groos«
ans »Essai surla — degenre
ern efprur (1888 ) x., während er
in anbern Urfpru ER und Wefen ber Me
naifjance, ihren Zuſammenhang mit ber
Kultur des Altertums und ihren Einfluß
auf bie folgenden Zeiten zum Gegenflanb
böten: Unterſuchungen machte. Hierher ge-
ören: »Les historiens florentins de
renaissance et le commencement de:
l’6conomie politique et sociale« (1875);
»Rabelais, la renaissance et la r6-
forme« (1576); »De l’Italie. Essais
et de critique« (1876);
»L’honnätets — anne de ja-
vel« (1877); 2Les origines de la re-
naissance en Italie« (1879).
Gebler, Karlvon, Gef ichtſchreiber,
— 1850 zu Wien, ‚gef 7. Sept. 1878 in
; ergriff nach vollendeten Gymnafial:
Ruben bie militäriiche Laufbahn, verlieh
diefelbe aber aus Gefunbheitärüdfichten,
um fih wifjenfchaftlicher Thätigkeit zu wid⸗
men. Sein Hauptwerk, zu beilen Behuf
er wieberbolte Reifen nad) Italien machte,
ift: »Galileo es unb bie römiſche
rie« (1876—77, 2 Bbe.), dem eine weis
tere biograpbifche Arbeit über Galilei in
ber »Deutichen Rundſchau« — ‚Heft8)
folgte. Nach feinem Tod erichienen noch:
Er Ausgewählte Schriften«
SGeer — ard, Freiherr de,
if web, Somanferift eller, geb. 18. Juli
1818, ftudierte von 1836 an in Upſala
——— und betrat die Beamten⸗
aufbahn als Extraordinarius im Juſtiz⸗
departement. Schon als Student hatte er
im engern Kreiſe ſeiner Kameraden die
Aufmerkſamkeit durch einige Feuilletons
und Aufſätze in der Zeitſchrift »Eose« und
bem Kalender »Linnaea borealis« auf fich
zogen. Dieſe glücklich begonnene Schrift:
Neilerfaufbahn Vebte er mit nicht mindern
Erfolg unter derSignatur »L. D. G.« fort
an = Novelle »Hjertklappningen p&
vik< (1841), einer Sammlung Hei:
eh 3en:»S.H. T.« (1843), undeinem
Os! n Roman: »Carl e<
1845), welch Ießterer mit großem
17*
u:
260
fall aufgenommen wurde. G. wurbe Ko-
pift, 1849 Aſſeſſor beim Deal für
Schonen und Blefinge, fam 1855 ale
era an ben Gotenburger Gerichts:
of und trat 1858 als Jufttzminifter in
den Staatsrat, weldyen Poſten er bis 1870
innehatte. In biefer Stellung ſchuf er bie
Reichsſstagsordnung. Bei feinem Austritt
aus dem Staatsrat wurbe er zum Präſi⸗
benten bes ſchwediſchen Hofgerichts er:
nannt. Seit 1862 ift er Mitglieb ber
ſchwediſchen Afabemie und feit 1
olm;
ker ber Erften Kammer für St
881 wurbe er Kanzler ber Univerfitäten
Lund und Upfala.
Geffroy (pr. ſcheffrõa), Mathieu Au:
ufte, franz. Geſchichtſchreiber, geb. 21.
—* 1820 zu Paris, beſuchte das Col⸗
ltge ————— und ſeit 1840 die Nor⸗
malſchule daſelbſt, wurbe 1852 Profeſſor
der — an der Fakultät in Bordeaux,
kam 1872 in gleicher Ei — an die
Fakultät in Paris und uͤbernahm 1875
bie Direltion der Ecole francaise in Rom.
Er fchrieb: »Histoire des &tats scandi-
naves« (1851); »Notices et extraits des
manuscrits francais en Sudde et Dane-
mark« (1855); »Gustave III et la cour
de France« (1867, 2 st »Rome et
les barbares« (1874); »L’ecole fran-
caise de Rome« (1876) u. a.
Geibel, Emanuel, Dichter, geb. 18.
Oft. 1815 zu Lübeck, Sohn eines Paftors,
erhielt feine Ausbildung auf dem Katha⸗
rinengumnafium feiner Vaterſtadt und
wibmete ſich feit 1835 in Bonn und Ber:
Iin ausſchließlich humaniſtiſchen Stu:
bien, wobei er ſowohl mit hervorragenden
Gelehrten als auch mit berühmten Künſt⸗
lern in nähere Beziehung trat. Durch
Vermittelung der Frau Bettina v. Arnim
und Savignys erhielt er eine Stelle als
Haußlehrer beim rufiiihen Gefanbten in
Athen. Hier, auf klaſſiſchem Boden, fand
er reiche Gelegenheit zur Förderung feiner
Kenntniſſe und zur Entwidelung feiner
bichterifchen Anlagen; ganz befonders be:
lebend und befructend wirkte eine mit
dem Archäologen Ernft Eurtius zufammen
unternommene Reife nach den Snlen bes
Archipeld (1839), Im April 1840 nad)
feiner Vaterftabt zurüdigefehrt, ließ er hier
Geffroh — Geibel.
»Gedichte« erſcheinen. Der Erfolg war
ein auf deutſchem Boden noch nie da⸗
genauer Bald En eine Einlabung
Barons v. d. Malsburg auf beilen
Schloß in ber Nähe von Kafiel, in deſſen
reicher Bibliothek er fich in ſpaniſche und
italienische Studien vertiefte. Nachdem er
feine »Spaniſchen Volkslieder und Ro—
manzen« brudfertig gelegt, ging er nad)
Berlin, bas abwechſelnd mit Tübed zu⸗
nächſt fein Wohnort blieb, und befuchte
von bier aus alljährlich, von König Fried⸗
rich Wilhelm IV. mit einem lebensläng-
lichen Jahrgehalt bebacht, feine Dichter:
freunde in deutſchen Gauen ee
Kerner xc.). 1852 erging an ihn ber Ruf
bed Königs von Bayern, Marimilian IL,
als Ehrenprofeſſor der philoſophiſchen Fa⸗
kultät und als Vorleſer bed Königs nad)
Münden zu kommen. ©. folgte und
wurde das orragenbfie Mitglied bes
Mündener Dichterkreifed. Nach dem Tode
bes Königs Ioderte fich das Verhältnis zum
Königehaus, ba ber Dichter zuweilen in
feinen Boefien fich erlaubte, die nen
Intereſſen über die partifulariftifchen
bayriſchen Krone zu jeben, und als bie frie-
gerifche Kataftrophe bes Jahre 1866 der
kayriihen Politik eine noch einfeitigere
Richtung „gggeden batte, ſah fih ©. ge:
nötigt, feine Profeſſur ——
feine Stelle als Kapitular bes Maximi⸗
— ns ul en und N er
nen bayriſchen Jahrgehalt zu verzi
Gleichzeitig erhöhte aber der —* von
Preußen den ſeinigen um das Dreifache,
und Lübed, wohin er zurückkehrte, ſchenkte
ihm das Ehrenbürgerrecht. Hier führte er
ſeitdem ein gefichertes, forgenfreies, leiber
aber von ſchweren Förperlichen Leiden heim⸗
efuchtes Leben. G. ift unbeftritten ber
— —— unter den seitgenöffiiggen
beutfchen Lyrifern; bei feinem quillt ber
Born des ſchönen, eblen Worts fo reich
unb jo Har wie bei ihm. Seine bramati-
fchen Werke leiden an biefer überquellen:
ben Igriichen Fülle; ihr Mark if zu weich
und zu flüffig, ihre Sehnen find zu wenig
firamm und ſtraff. Als Überfeßer nimmt
©. einen höchſten Rang ein (vgl. »Volls⸗
lieder und Romanzen ber Spanter«, 1843;
»Spanifches Lieberbucdhe, in Gemeinſchafi
Geiger — Genaft.
B. Heyſe herausgegeben 1852; »Fünf
Bicer Fangen Sarife in el le
ft mit Seutholb, 1862; »Mlaffifches Lie: | be
<, 1875). Auf Iorif em Gebiet
1646) Sonette für Schleswi Sofern,
), >Juniusliedere (1 ‚Neue
te« 86 »Gedichte und Gedenk⸗
blãtter⸗ (1864), >Herolderufec (1871),
»Spätherbfiblättere (1877); auf drama:
—— Roberide (1844), »Mei:
fer Andren« (1855), en kübe 83
Lorelei⸗ (1861), >Sophonisbe« (1870
Ins — König Sigurds
(1
8,6 che
Kerpen
tzutt Aug. "1870
—— ſich —ã— Kaufmanns⸗
wandte ſich dann den Wiſſenſchaf⸗
zu, ublerte in Bonn, Heibelberg und
—— ft und detlei⸗
ex: de, mathematiifen Geogranbie und
ache, matbemati raphıe un
hifchen an ber in Real-
= Frankfurt. Geigerd großes Ver⸗
t in feinen Unterfuchungen über
—— — der Sprache und den
nhang der letztern mit der Ver⸗
nunft. Auf der ſchwierigen, aber ſichern
Bahn om geld diätlider: ee! gelangte er
tbedung, baß vor ber Sprache
Penic vernunftlos war, baß ber Be-
gr erft Durch bag Wort entftanden, baß
Sprade ein Naturprobuft und daß
der Geſichtoſinn bei der Sprachbildung ber
Sinnift, vielwichtiger als das
tr. Seine Forihungen find nieber-
gelegt in feinen beiden auch durch Kraft
unb en bes Stils au —
Bang be en: He rung er ——
der menſchlichen Sprache und Ver⸗
AH 2 &be) > »Der
sure ( ber — (1869, 2. Aufl.
1881). Außerbem find zu erwähnen bie
Heinern Schriften: Ȇber Umfang und
Quelle ber erfahrungsfreien Ertenntnis«
——— ——
tum« ‚>Über riftfprache
mb Grammatik.« (1870) und > Zur u
widelungegeichichte ber Menſchheit« (2.
—— ER te< ed,
Aufl. 1869), seh mn. | 841),
0, | 18
261
Aufl. 1878), eine Sammlun von Vor⸗
trägen. L Belgier, L. ©.; fein Le
ben zc. (18
2 Rue Siftorifer, geb. 5. uni
zu Bres au, Sohn von Abra =
1874), dem befannten
fümpfer ber Reform bes Judentums mb
Verfaſſer der Werke: >Sabbuzäer und
Pharifäer« (1863) und »Das Judentum
und feine Gejchichte« (1864—71, 4 Bde.),
Kern a 1865 in Heidelberg orienta=
—— dann in Bonn und Paris
—25 — bilitierte ſich 1873 für Ge⸗
ſchichte an ber Berliner Univerfität und
wurde 1879 zum außerorbentlichen Pro⸗
fefiorernannt. G. hat ſich beſonders mit ber
Geſchichte des Humanismus beichäftigt.
Bon feinen Schriften nennen wir; »Ni 9
laus Ellenbog, ein Humanift und Theolog
bes 16. Jahr rhundertö« (1870); »Johann
ad fein Leben und feine Werfec
GarI); erner: age ber Juden in
erline (1871, 2 Bde.) und »Petrarca«
(1874), weniger Biographie, als Scil-
derung feiner Bedeutung al? es
und Dichter. Auch gab er bie »Na
laſſenen Schriften« feines Vaters (1875—
1876, 5 Bbe.) ur bad Wert »Abraham
Geigers Leben in Briefen« er 878) heraus.
enafl en riftiteller, geb.
30. Zuli 1892 zu Leipzig, Sohn des be⸗
fannten ufpielerd Eduard ©., be:
fuchte bad Gymnaſium au Weimar, wo
jeine Eltern eine lebenslängliche Anftel-
lung angenommen hatten, ftubierte 1841
bis 1 zu Jena und Seibelberg bie
Rechte und trat Hierauf in den weimari⸗
Jen Staatsbienit, — Staatsanwalt
n Weida (bis 1852), dann in Weimar
Ei 1872) und warb A: ad ia in das
inifterium des Innern berufen, bem er
als Geheimer Regierungsrat noch ge egen-
wärtig angehört. ©. iſt in verſchiedenen
öffentlichen DENUnGEN: als Vizepräfident
bed Landtags, als Abgeorbneter zum
beutfchen Reichstag, als Kommilfiongmit:
lied für das Strafgeſetzbuch, für bas
Geis zum Schuß des geiftigen Eigentums,
als Präfident ber weimarifchen La
ſynode 2c., thätig geweſen und —
noch thätig. —* ort er eine Zeitlang
den Bern im uns ber&chiller:
G.
262
a Neben einer ul Novellen
(in Zeitſchriften) fchrieber bieZrauerfpiele:
ann Au N T
»Florian Geyer« ; yriſch⸗
Mi Gebicht »Dornröschen« —5
komponiert von Joachim Raff) und bie
Romane: — 1862, 4Bbe.)
und »Der Köhlergraf⸗ $ ‚4 Bbe.).
Gende (ipr. ſchͤneh), Rudolf, Dichter
und Schriftfteller, & 12. Dez. 1824 zu
Berlin, Sohn des Sängers, Theaterregij:
ſeurs und Theaterfchriftitellersiy riebrich
©., befuchte das Berliner Symnafium zum
Grauen Klofter, widmete fi dann ber
Holzſchneidekunſt unter Profellor er
und fand dadurch Anlaß und Trieb, fi
ſelbſt Titterarifch zu bethätigen (verfchiebene
Dramen und Sournalartifel). Er über:
nahm 1858 die Rebaftion der »Danziger
Zeitung«e, 1862 die ber »Koburger Air
tunge unb hielt feit 1865 die befannten
öffentlichen Shafefpeare: Vorlefungen in
einer bejonders dafür geichaffenen Form,
bie überall, b. h. in allen größern Stäbten
Deutſchlands und auch in ben ruffifhen
GStäbten ber Oftfeepropingen, großen An:
fang fanden. Hand in Hand mit biefen
Vorträgen gingen bie litterarifchen Werfe
über Shafejpeare: »Geſchichte ber Shake⸗
fpearefhen Dramen in Deutichland«
(1870) und »Shafefpeare, fein Leben und
feine Werke« (1872). Bon 1867 —79
lebte ©. in Dresden; jebt ift er in Berlin
bomiziliert, wo er am Biltoria = Lyceum
»Shafefpeare« lieft. Für die (jebt In fei-
nen »Boetifhen Abendene 1874 abge
brudte) Abhandlung über »Sprache unb
Vorirage wurde ©. von ber Univerfität
Jena mit dem Doktortitel ausgezeichnet.
eine le und Pofien find als »Ge⸗
fammelte Komöddiene 1879 erfcienen.
Kleinere Schriften von ihm find: »Die
englifchen Mirafelfpiele und Moralitä-
ten< und »Das beutfche Theater und bie
Re wild beide 1878).
Benefit, Bieter Auguft be, ber
belicbtefte Holländ. Dichter der Neuzeit,
ke 21. Nov. 1829 zu Amſterdam, bildete
ih am Remonftrantenfeminar bafelbft
zum Theologen aus, wurbe 1852 Pre
diger in Delft, legte aber fpäter fein Amt
nieder und ftarb2. Juli 1861 zu Rofenbaal
Genée — Gerhard.
bei Arnheim. Er veröffentlichte: »EBerste
gedichten« (1851), bie bereitd einen
nd | großen Erfolg hatten; dann bie populären
»Leeke dichtjes« (1860), eine Samm-
lung von Epigrammen unb andern klei⸗
nut Der fiBliden Marten gerite, und
mu ir rteien gerichtet,
bas Wert Ts der ade (1860),
feine beiten Gedichte enthaltend. Eine
Sammlung feiner »Dichtwerken« mit
u gab Tiele Heraus (1868).
enfigen, Franz, Bühnenbichter,
— zuDrieſen in der Provinz
randenburg, Sohn eines Superintenden⸗
ten, beſuchte bis 1865 das Friedrich⸗ Wil-
helms⸗Gymnaſium zu Berlin, dann die
—ãA— daſelbſt, wo er fih ga ben
aturwiffenichaften, fpäter der Haflifchen
bilologie zuwandte, unb wurbe 1874 nad}
tzer journaliftifcher Thätigkeit zum ars
ti Leiter und Dramaturgen des
Uner⸗Theaters berufen. Seit 1878 lebt
er unabhängig als Schriftſteller in Berlin.
Die intime Bekanntſchaft mit feinen be:
rühmten Landsmann, bem Afttonomen
nde, einerjeit3 und dem Schaufpieler
fioir anderfeits erklärt die verjchiebe-
nen Anläufe unb Strömungen in Gen
fichens Außerm Leben. Der Schwerpunft
feiner litterarifchen Thätigfeit Liegt auf
bem bramatifchen Gebiet er Grace
hus«, 1869; »Der Meſſias«, Trilogie,
1869; »Danton«, 1870; >York«, 1871;
»Mobespierre«, 1874; »Atas«, 1874; »Er⸗
Iofchene Geſchlechter«, 1874; »Phryne⸗,
1878; »DieMärchentante«,Luftfptel,1880;
bie einaltigen Stüde: »Minnewerben«,
»Euphroſyne«, »Der Leuchtere u. a.), wo
der fruchtbare Dichter teilweise ſchoͤne und
verdiente Erfolge aufzumeifen bat. Aber
er weiß auch bie Saiten ber Leier mit fun:
biger Hand zu rühren ;jeine »Spielmanns-
weijen« (Lieder und Gedichte, 1876) haben
fhon mehrere Auflagen erlebt; ber Mär⸗
chenſtrauß » Aus fonnigen Zluren« (1874)
eugt von reger und niet Phantafie.
em kritiſchen Gebiel gehören an: »Berli-
ner Hofichaufpieler«, Silhouetten (1872),
und »Studienblätter« (1881).
Georg, Brinzv. Preußen, |. Conrad.
George, Amara, |. Kaufmann 2).
Gerhard, Dagobert von, f. Amyntor.
Gerland —
Gerftäder. 263
Gerland, Georg, Gelehrter und | (vaterländifh, 1871) und »Palnıblätter,
Schriftſteller, geb. 29. Jan. 1833 zu Kaſſel,
ſtudierte jeit 151 in Warburg Philologie‘
nebenbei mit befonderm Eifer Erbfunbe,
ward nad) chiedenen andern Stel:
lungen 1870 Oberlehrer am Stabtgym-
nafinm zu Halle und wirkt feit 1875 als
effor ber Deograpbit an ber Univer:
in Straßburg. Von feinen Schriften
Ioegifehen, Hier an: aüber Bocihes HIT.
‚hieran: » iſto⸗
riſche Stellung« (1865); »Über das Aus⸗
fierben der Raturvölfere (1868); »Alt⸗
griedhifche re 1869);
»Rede auf Humboldt« (1869); »Über die
Per und ihre Entftehung« (1871);
—— be Sie — I— und
——— Beirägee (1870)
> ropologi trüge« .
Gersl, Karl, — 30, Kar.
1815 zu Baibin en an ber Enns, Sohn
bes bortigen Diakonus (jpätern Generals
fuperintenbenten in Ludwigsburg), burch-
lief das Symnafium zu Stuttgart, ſtu⸗
bierte 1832—36 am theologiichen Stift in
Tübingen Theologie und Bhilologie (Wo
ber Tritifefen Sübinger Säule, D. Sr.
: Tritifchen inger ule, D. Tr.
Strauß und Theod. Viſcher als Repe⸗
tenten feine Lehrer waren), wurbe Hilfs:
prebiger in Stuttgart (1839), Nepetent
am Kübinger Stift (1840 — 43), Diako⸗
zus zu Böblingen (184449), Prediger,
Diafonus und Stadtpfarrer in Stuttgart
und ift feit 1868 ——— er und
ſiſtorialrat mit Titel und Rang
eines Prãlaten daſelbſt. Aus Anlaß bes
400jährigen Jubilãums der Univerfität
Zübingen warb er zum Ehrenboltor der
Fr te ernannt. Neben fachwiflenichaft-
riften ten 18556— 79,
Beige 1807, 3%be hat Oberen
: herausge⸗
nderinnerungen 876) und
i — »Balmblätter«
(1857, 41. Bar ), veligiöfe Gedichte,
welche feinen Dichterruf begründet haben
und mit Recht, denn fie gehören zu bem
Beten, was jemals in dieſer Gattung ge
khrieben wurbe, >Blumen und Sterne
(vermiihte Gedichte, 1868), >Pfingft-
vofen« (religiös, 1864), »Deutſche Oftern«
——
fto: | 1837_ na
neue Folge« (1878), die alle zahlreiche
Auflagen erlebten.
Gerfäder, Frie drich, Roman⸗ und
van) riftfteller, geb. 10. Mai 1816 zu
amburg, geft. 31. Mat 1872 in Braun-
chweig; verlor feinen Water frübzeitig
(41825), befuchte bie Nikolaiſchule in Leip⸗
ig, wibmete fih dann auf Döben bei
Srkmma ber Landwirtichaft und wanderte
Be — aus, © An mit
e und Jagdtaſche ba8 ganze Gebiet der
Union en: 1848 nad Deutich
land zurüdgefehrt, widmete er ſich mit Er⸗
folg litterarifden Arbeiten. Er jtellte zu⸗
nächſt fein Tagebuch unter bem Titel:
»Streif: und Jagdzüge durch bie Vereinig⸗
ten Staaten von Norbamerila« (1844,
Bde.; 2. Aufl. 1856) zufammen, fchrieb
Peine —5 und teuer au Amerika
nieber und wagte fich endlich an ein größe-
res Werk: »Die Renulatoren in Arfanfad«
(1845, 3 Bbe.; 5. Aufl. 1875), worauf in
raſcher Reihenfolge: »Der beutfchen Aug:
wanderer Fahrten und Schidfafe« (1847),
»Miffiffippibildere (1847—48, 3 Bbe.),
»Reilen um die Welt« (184748, 6 Bbe.:
3. Aufl. 1870), »Die Flußpiraten bes Mif-
fiffippie (1848, 3 Bde.; 5. Aufl. 1873) und
»Amerikaniſche Wald: und Strombilder«
— 2 a — Über:
ebungen aus bem Engli erſchienen.
Kran führte ©. eine Neife um bie
Belt, 1860—61 eine neue große Reiſe nach
Südamerika aus; 1862 begleitete er den
geraos Ernft von Koburg: Gotha nad
gypten und Abefjinien. 1867 trat ereine
neue Reife nach Norbamerifa, Derifo und
Venezuela an, von ber er im Juni 1868
zurüdtehrte; feine lebten Jahre werlebte
er in Braunichweig. Bon äckers ſehr
zahlreichen ſpaͤtern Schriften ſeien bier nur
angeführt: »Der —— 1853);
»Wie iſt es denn nun eigentlich in Ame⸗
rika?« (2. Aufl.1853); »Tahitie, Roman
aus ber Sübfee (4. Aufl. 1877); »Nach
Ameritac (1855, 6 Bbe.); »Ralifornif
Stizzen« (1856); »Golb« (4. Aufl. 1878);
»Inſelwelt« (3.Aufl. 1878); >Die beiben
Sträflinge« (5. Aufl. 1881); »Unter den
Benchuendene (1867, 3 Bde); »Die
Blauen und Gelbene, venezuelanifches
264
Charakterbild (1870 a »Der Float⸗
bootsmanne«(2. Aufl.187 ; >gn Meriko«
GB 4 Be.) xc. See einern Erzäh-
n und Skizzen wurben unter ben vers
ſchiebenſten — n mir »Hell und
Duntele (185
ade und
unheimliche — 1862 ; WUinter
Palmen und — ne(1 Bbe.);
»Wilde Welt« (1865—67, —* »Kre
und — 1869, 3 Bbe.); »Aus zwe
Welten« 1, 2 Bde.) u. — Als ab
nach dem eb des Autors erfchienen feine
»Gejammelten Schriftene (1872—79) in
44 Bänden. Gerſtäckers Reifen galten nicht
wifienjgafttigen Der Kal Sr allgemei= | 2
nen 3 fonbern ber Befriedigung
eines ve Inlicen Dranges ind Weite;
feine Schi gen en find baber vorwiegend
Unterha — re, wenn ſchon um
klar — willen ——
benſo verfolgte der fruchtbare Autor bei
einen zahlreichen Romanen und Erzähs
Lungen nicht poetiiche, ſondern ſchlechthin
ne e.
erpinns, a ee Ge⸗
—X ge
Dan adt, geſt. 8. März 1871 in Seibel:
f uchte bas Gymnaſium feiner Va⸗
he It, mußte fih dann dem Kaufmanns⸗
fand wibmen, HN aber nach —“
ger Lehrzeit zur gelehrten Laufbahn über
und holte —52 — durch angeſtrengte ea
vatftubien bie nk e Cöbere
bildung nad. Er ftubierte darauf feit1 or
zu Gießen und Heibelber habilitierte ſich
an leßterer — 830 als Dozent
De —— ging 1836 als Profeſſor ber
ichte und Ritteratur nad) Göttingen,
ct bier ein a ahr fpäter ben be⸗
fannten Proteſt ber »Göttinger Sieben«
unb lebte dann, ſeines Amtes entjekt und
des Landes verwiefen, teils in Darmftabt,
teils in Italien, bis er 1844 ale Honorars
profefior nach Heibelber — rte. Er
gründete hier 1847 bie »Deutſche Zeitung⸗
und ward 1848 in bie Frankfurter Natio⸗
nalverfammlung gewählt, aus ber er je:
doch (er a zum rechten Zentrum)
ſchon Im Auguft d. J. ausſchied, um fortan
nus A wiſſenſchaftlichen Arbeiten zu
ri I loſſers
—— di ie ns —— —
Kr
Gervinus — Gherardi bel Teſta.
»Geſchichte der poetiſchen Nationallittera⸗
tur der Deutſchene (1835—42, 5 Bde.;
d. Aufl. 1871—74) dahnbrechend und be:
beutend —— inſofern ſeine Behand⸗
lun Gegenſtands für alle Spätern
ma — geblieben iſt. Bon feinen übri⸗
gen Schriften nennen wir: »Grunbzüge
er Siftorife (1837); »Shafefpeare« ad
Aufl, 1872): »öeleiäte bes 19. —5—
derts« (1 Bde.); »Friedrich
Chriſtoph Schloffer« 1861), >Händel
und Shafeipeare< (1868). Seine »>Dinter-
laſſe .. riften« erſchienen 1871.
Bel Tea, Tommaſo, ital.
pielbiäer, — zu Terticiubie
im iet von Piſa, geflorben im Sep-
tember 1881; erlangte mit 18 de um
ben Doftorgrab ber Rechte zu Pila und
ne ſig als Advokat in lern nieber
1848 kämpfte er in ben Reiben we Nas
tionalen bei Montanara, bann bei San
Silveftro, wo er, auf bem Punkt, von
Kroaten getötet iu werben, durch bag Das
——— eines ——
iers gerettet und für einige ——
u ener nach Thereſienſtadt geſandt
on vor Ausbruch der — — hatte
er einen Roman: »Ilfigliodel bastardo«,
onnen, ben er fpäter zu Florenz heraus:
gab. Sein erftes Luftipiel: »Una rolle
ambizione«<, in em die jugenbliche
Riſtori auftrat, fand Beifall.
Beer te Gerücht, er ſei nicht der wirkli
aſſer, wiberlegte er bald mit zahlrei-
a weitern Komödien, bie ihn zum Bes
ee ber italienifchen Bühne madten.
ſchrieb beren über 40, von welchen zu⸗
nächſt am populätften ——— find: >
sistema di Giorgio«, eig uomini
non si scherza«, »Il one delle
mortelle«, >Il regno Adelaide«, >
sistema di Lucrezia«. Diefe Altern Ars
beiten verbankten ihren Erfolg ber friſchen
Laune, ber harmlos⸗-komiſchen Erfindung
bei Einfachheit ber Verwickelun —**
lichkeit des — und toscanifger Rein
heit ber Sprache. Später begann er, über
ben % wed ber Beluffigung hinaus ne
ziale Sittenfomöbie aupfl en, und m
auch Gebrauch von der bie —
San — größern Freiheit ber
übne. >Le false letterate«, »Lamoda
Ghita —
e la famiglia«, »Le scimmie«, >Oro ed
orpello«, befonders aber >Il vero bla-
sone« und » Vita nuova« gehören dieſer
Richtung an. Auch einige Romane fchrieb
er noch: >La farina del diavolo« und
»Ricoca e povera«, eichen einige ſehr
hen: Fra he en in ve
ne
— ſeiner Stücke
erſchien zu unter dem Titel:
co« * 86 ff.).
Teatro.
a, Helene, ſ. Dora d'gIſtria.
Giscometti (fr. Dina), Paolo, ital.
— DD: 19. März 1816 zu Novi
b litterarifhe und rechts: | Iu
—— —* Studien in Genua, trat|z
n als men — üng u
— Drama: »Bos
Bühnenerfolg ihn rm vn
ber EN tkunſt zu wibmen.
bem er eine Anzahl von Tragöbien ges
trieben und inzwifhen einer ber wans
Scaufpielertruppen Staliens als
er — ſich an — (mit
jaͤhrlich nicht weniger
nr Aa — Le Arbeiten zu
liefern), errang er auf den Bühnen ber
Halkinfel einen außerorbentlichen Erfolg
— dem le »Il poeta 6 la balle-
Shui Mlergefelljften überteetenb, mar
elergefe ü war
er zu wunflätem Wanberleben verurteilt.
Gebrängt zuunabläffiger Brobuftion durch
feine Verpflichtungen, babei Beimgefuct
von Krankheit und anberm gemütverftd-
renden Ungemach, ba8 ihm aus einem
—— Ehebund erwuchs, ermattete
nnoch niemals in ſe iner probuftiven | ri
Kraft und erntete auf bem Gebiet der
3 ie el aber auch auf bem
aber ſtets wirffamen Srilden mögen ges
nannt fein bie Tragödien: »Elisabetta,
Gidel. 268
reginad’Inghilterra«(1853), a O0lpe
— la colpa« 1854
Davidson« (1854), —5 — Tasso«
1855), , »Qiuditta« (1 i
isconti« (1860), »Naria Antonietta«
1870), »La morte civile« (da8 PBarabe-
üd Salvinis), vor allen aber >Sofocle«
a bes Dichters gebiegenfle, auch von
einen Gegnern anerkannte RUN: fer:
ner die Komödien: »Quattro donne in
una casa«, »La donna« (1850), >Il
fisionomista« (1850), >La donna in
lung I nozzo⁊ —— on ——
einer emäblten e ven
Te air
"Gincofa (pr. Die), Giuſeppe, ital.
n | Bühnenbichter, geb. 21. Okt. 1847 zu Col⸗
leretto Parella im piemontefiichen Bezirk
von Sure madhte feine erften Stubien zu
Sporen, De30 dann bie Univerfität Turin
und übte alelöft nachdem er zum Doktor
ber Rechte promoviert worden, eine Zeit:
u bie Abvofatur aus. Balb aber vers
a er fein Glück als Luſtſpieldichter mit
Proverb >A can, che lecca cenere,
non gi fida farina« (1872); sin bemfelben
Jahr noch ließ er das Luſtſpiel >Storia
vecchia« und im nädıiten >La partita
& scacchi« aufführen, welches Stüd ſchon
allenthalten großen Beifall fanb. *
—58 — Erfolg aber hatte er nach eini
andern Verſuchen mit ber —— Rı
mödie in ee : »Trionfo d’amore« ;
find zu —
»Arturo«,
Anussscui in Mon a«, >Affari di
banca« unb »Il conte Rosso« (1880 mit
= | dem Staatöprei an) Grazidfer Stil
und gefhmadvolle Form finb die charak⸗
teilig Vorzüge diefes binnen wenigen
Jahren zu ehrenvollem Ruf Ren
ie | Dich ters. Cine Sanımlung >Scene 6
die erichien von ihm bereits 1873.
— (ipr. ſchidal), Charles Antoine,
Litterarhiſtoriker, geb. 5. März 1827
rn nt Alter) und ım bortigen Col⸗
&ge vorgebilbet, — nach Erlangung der
abe,
- ernannt.
266
alabemiihen Grabe an verichiebenen Ly⸗
ceen thätig, wurbe 1872 Direftor bed Ly⸗
ceumsd Henri IV in Paris und feht jet
1873 bem Lyceum Louis le Grand vor.
Seine alademiſchen Erfolge und öffent⸗
lichen Borlefungen über Litteratur mach⸗
ten ibn auch in weitern Kreifen befannt
und trugen ihm eg Alabemie dire
ein, fo für die > au sur Saint-
mond« (1866), »Discours sur J. J
Rousseau« (1868), »Imitations faites
en grec de le douziöme siöcle, de
nos anciens poämes de chevalerie«
(1864) und bie ausgezeichneten » Etudes
sur la litt&rature ® een
1866— 78, 2 Bde), fein Hauptwe
ußer biefen reisfchriften ind noch Br
nennen: »Les caisdu .sidole«
1873); »Histoire de la litterature | un
e« (1874) x.
Glch en
log und Schriftiteller, geb. 13. t
1 zu Queblinbur habilitierte ich
1848 an der Ilniverfität in Halle für
Naturwiſſenſchaften und wurde 1861 zum
ordentlichen Profeſſor ne Zoologie daſelbſt
G. vertritt in feinen Schriften
die Theorie von ber —— Vervoll⸗
kommnung der organiſchen Welt und die
Anſicht, daß die aufeinander folgenden
Tierſchöpfun en Bein fortſchrei⸗
tende Entwickelungsſtufen (aber nicht in
—— Sinn) repräjentieren. Mit
ergehung bed rein Willenfchaftlichen
gemeine DE ALT 1852;
—— Thesaurus
ornithologiae«, is ch 3 Bbe., ıc.)
nennen wir von feinen Werten: das weit»
verbreitete »Lehrbuch, ber Zoologie« (5.
Aufl. 1872); »Kosmos für das Volk«
(1849); ee aus ber Naturges
ne. IT : ni bes Tier:
ati de Boologie< 1869); Der —
iche Zoologie« ;»Der Menſch⸗
eg * beſorgte er eine deutſche
—— yn Cuviers »Erbummäl-
zungene (1
ee Wilhelm von, Ge
ſchichtſchreiber, geb. 5. März 1814 zu Ber:
lin, widmete ſich anfangs philologifchen,
fodann, durch Rankes Vorträge Be benogen,
biftorifchen Studien, warb 185 7 ordent⸗
Giebel- — Gilbert.
licher Profeſſor der Geſchichte in al
berg unb wirft in Base Eigenihaft
an ber Univerfität zu Mü
©. iſt zugleich beftändiger Sefretär ber
Hiftorif den Kommiffion in Ründen unb
wurde durch Biss a Ordens ber
bayrifhen Krone in ben Adelſtand verfeßt.
Sein twerk ift bie noch unvollendete
Fr —
Vandes Te bie burd; patriotifchen
—— Be PR * een ng wie
ur i tihung ben allgemein-
ſten Beifall fand, Außerdem erwähnen
.|ber fetı tigen Selöiäte &
r fränfiigen Ge e a von
ZTours(1851 ee <, Samm⸗
Tung feiner kbemifgeneftreben 1871),
»Arnold von Brescia«,
(1873) Seit 1874 leitet ©. auch bie Fort
> jur ber Heeren = Ufertihen Samm-
un von Geſchichtewerken.
ilbert, 1) Joſiah, en
Kunftfchriftfteller, geb. 7. tt. 1814 zu
Rotherham in Horibire, beſuchte die
königliche Alademie zu London, wo er ſich
dann als Portratmaler aufthat, ſiedelte
aber 1843 nach Marden Aſh bei Ongar
über, wo er feitbem, mit litterarifchen und
artiftifchen Arbeiten befchäftigt, lebt. Er
ſchrieb: »Art, its sco sc. and purpose«
(1858); »Cadore, or Titian’s oountry«
(1859); >Art and religion« (1871)
und im Verein mit G. Churchill: »Ex-
cursions among the Dolomite moun-
taing« (1864, deutſch 186568).
2)WilliamSchwench, beliebter engl.
Dramatift ber leihtern Art, geb. 18. Nov.
1836 zu Zonbon, wo er febt. Er ftubierte
die Rechte in Konbon, ward 1864 Rechts⸗
anmwalt, wibmete fich aber in der Folge
g ganz br Litteratur. Sein erſtes Stüd:
camara«, fani1866 3urAufführung;
eine lange Reihe jotgte. In Berien bat
er burd die Samm komiſcher Ge⸗
dichte: »Bab ballads« (1869, neue Folge
1873; Auswahlen 1877 u. 1878) fiheinem
gro en Kreis 1 en —— Ein
ernſter Verſuch, die zu Dean:
bein: »Gretchen« (187 er verunglüdt.
Seit einigen Jahren a ex mit dem Mu⸗
ſiker nd Sullivan gemeinfam eine
Giles — Girardin.
Reihe höchſt günftig aufgenommener ko⸗
mifder Opern geliefert, wovon »Her
Majesty’s ship Pinafore« unb »The
of Penzance« ben durchſchla⸗
gendſten Erfolg hatten. Das Neuefte auf
biefem Gebiet ıft: »Patience« (1881).
3) Billiam, engl. Romanfctriftfteller
der Nenzeit, erinnert durch forgfältige
Durhführung der Motive und Einfady-
heit des Stils vielfach an die guten alten
Mufter. Seine vorzüglichern Werke find:
»The rosary« (neue Ausg. 1864), eine
in wirkſame kb u »De
profundis« (1864), eine ergreifenbe Scil-
derung aus der unterften Schicht bed Lon⸗
boner 2ebens; »The Goldsworthy fa-
mily« (1864); »The magic mirror«
(1866); die Novellen: »Doctor Austin’s
guests« (neue Ausg. 1868), »The wizard
of the mountain« (1868), »The washer-
woman’s foundling« (1867) unb »Sir
Thomas Branston< (1869); »King
George’s middy« (1869); der hiſtoriſche
Roman »The inquisitor« (1870); »Mar-
tha« (1871); »The landlord of the sun«
(1871); »Shirley Hall Asylum« (neue
Ausg. 1871); »Clara Levesque« (1872).
Außerbem ſchrieb G.: »Lucrezia Borgia,
duchess of Ferrara« (1869, 2 Bbe.;
deutich 1870), ein auf Urkunden geftüb:
ter Verſuch einer Ehrenrettung.
Giles (Ipr.digeite), Henry, amerifan.
Scäriftfteller und Vorlefer, geb. 1809 in
Stland, wanderte 1840 nad Amerifa
aus und Hielt daſelbſt in mehreren Stäbten
Vorlefungen über englifche Litteratur, bie
ſtets ein großes Auditorium anzogen.
G. hatte beitändig mit Krankheit und Ars
mut zu fämpfen und ift noch jeßt auf bie
Unterfügung feiner Freunde angewie-
fen. Er 39 eb: »Lectures and essays«
(1850, 2 Bde.); »Christian thoughts
on life« (1850); »Human life in Shake-
speare« (1868) und »Lectures and es-
says on Irish and other subjects«(1869).
Gilfillan (ipr. Hin), George, engl.
Litterarhiftorifer und Kritifer, geb. 1813
zu Somrie in Schottland, geft. 13. Aug.
1878 zu Dunbee, wo er lange gelebt. Bei
der Spaltung ber ſchottiſchen Presbyterial⸗
fire 1846) war er al8Geiftlicher in ber
Reihe der Austretenden, ber fogen. Freien
267
Kirche. Sein erſtes Buch war: >A gal-
er 0: literary portraits« (1845),
1850 und 1854 zwei ähnliche Bände nady:
folgten. Seine »Bards of the Bible« er-
lebten 1874 bie 6. Auflage. Seine theo:
Iogifchen —— übergehend, erwähnen
wir noch: »Night, a poem« (1870). Zu
Zeitſchriften hat er vielfach beigetragen,
auch fi) durch biographifche und Tritifche
Einleitungen zu ber von Nichols unters
nommenen Sammlung von »British
poets« wirkliches Verdienſt erworben.
Gilmore (fpr. -mor), John, f. Kirke.
Girard (pr. ſchirahr), Jules Augu⸗
ſtin, franz. — und Schriftſteller,
eb. 24. Febr. 1 u Paris, bejuchte
ie Normalfchule bajelbft, war ſodann
1848—51 Schüler der franzöſiſchen Schule
in Athen und befleibete nach feiner Rück⸗
kehr verichiebene Lehrerftellen in ber Pro⸗
vinz, bis er 1854 zum Profeljor ber grie-
chiſchen Litteratur an der Normaljchule
zu Paris ernannt wurde, Seit 1874 hat
er ben neuerrichteten Lehrftuhl der grie⸗
chiſchen Poeſie an ber Fafultät der Willen:
ſchaften daſelbſt inne; feit 1873 ifl er
Mitglieb ber Akademie ber Infchriften.
Bon feinen Werfen nennen wir: »Mé-
moire de l’ile d’Eub&e« (1852); die ne:
frönte Breisfchrift: »Thucydide« 4 s
»Hyp£ride, sa vieetses &crits« (1861);
»Un proc&s de corruption chez les
Athöniens« (1862); »Le sentiment re-
ligieux en Gröce« er ebenfall8 von
ber Afabemie gekrönt); »Etude sur
l’eloquence attique« (1874),
Girerdin (pr. Ihirardäng), Emile be,
franz. Bublizift, geb. 27. Juni 1806 in der
Schweiz, Ri 27. April 1881 zu Limoges;
war ber illegitime Sohn bes royaliftifchen
Generals Alerandrede ©. (geft. 1855),
erhielt auf einem Pariſer Collöge feine
Bildung, warb 1823 im Kabinett des
Generaljetretärs der Königlichen Muſeen
angeftellt und einige Jahre fpäter Kunft:
inſpektor im Minifterium bed Innern.
Litterarifch machte er, fich zuerſt befannt
durch den Roman »Emile«, worin er
feine Herkunft und die Gefchichte feiner
Kindheit berichtet, fowte buch Gründung
mehrerer Blätter. 1834 zum Abgeorb:
neten in bie Kammer erwäblt, that er fich
268
als eifriger Miniſterieller or unb
te das Journal »La < als
gan ber Hofpartei und der Konjerva-
tiven, deſſen Schmäbungen ihn in einen
Zweilampf mit bem Rebalteur bes »Na-
tional«e, Armand Garrel, ber im Duell
blieb, verwidelten. Nach den Februartagen
von 1848 ſchloß er fich der Tenublifanifcen
Partei, ald Mitglied der Nationalver:
enmlun (1850) der äußerfien Linken,
er Bergpartei, an, lebte dann kurze Zeit
als Verbannter in Brüffel und führte
nach feiner Rückkehr wieder bie oberfte
Redaktion ber »Presse«, biser fie 1856an
bie Bankiers Millaub u. Komp. verkaufte.
Trotz allen liberalen Scheins, den er fi
geb unterflügteer das Kaijerreich, ohne je⸗
bie erhoffte Senatorftelle zu erhalten,
g 7 die ee — u
maßloſen Hetzereien gegen Preu ⸗
nutzte, aber ebenfalls bald wieder ver⸗
kaufte, und war 1870 einer der heftigſten
Schürer des Kriegs. Noch vor der Be⸗
lagerung von Paris ſich nach Limoges
zurückziehend, gründete er hier das Jour⸗
nal »La Defense nationale« , ließ dann
feit April 1871 »L’Union frangaise« er:
feinen, worin ‚er bie Idee einer Umge⸗
Haltung Frankreichs in eine Foöderativ⸗
republif vertrat, erwarb fpäterbin das
»Journal officiel« und übernahm im No⸗
vember 1874 die Direltion der »France«.
Hier trug ex 1877 weſentlich zum Sturz
ber reaftionären Regierung vom 16. Mai
bei und gewann ſich dadurch eine neue
Popularität. Noch in a. Jahr
wurde er als Nachfolger Thiers' in die
Deputiertenkammer gewählt, trat aber
1881 in das Privatleben zurüd. Bon
feinen Äußerft zahlreichen Schriften heben
wir noch hervor: »Ktudes politiques«
(2. Aufl. 1849); »De l’instruction B -
blique en France« (neue Ausg. 1842);
»De la libert& de la presse etc.« (1842);
»Les Cingante-deux« (1848, 13 Bbe.);
»La politique universelle« (4. Aufl.
1854); »La s¶tion de l’&glise et. de
l'ſtat· (1861); »Paixetliberte« Kr s
»Les droits de la — 1864);
» Force ourichesse«(1864); »Lesucces«
(1866); »La voixdansledösert« (1668);
»Le gouffre« (1870); »Grandeur ou d&-
Girndt —
Gijele.
cline de la France« (1876); >La ques-
tion d’argent« 1er) sL’sgale de.
l’homme« (über bie Srauenfrage, 1880)
ꝛc. Eine Auswahl feiner Journalartiteler-
ſchien geſammelt unterbenTiteln: »Ques-
tions de mon tempe« (1858, 12 Bde.)
Huch tchrere Shhipiele kai ©. beißt
mehrere Luftfpiele hat ©. verfaßt,
ae »Le supplice d’une femme« (mit
umas Sohn) und »Les deux seurs«,
beide 1865 aufgeführt, das erftere mit uns
geheuerm Erfolg, das letztere mit ebenſo
——— Fiasko. Verheiratet war ©.
4831 —55 mit ber Dichterin Delpbine
Gay, darauf mit einer Gräfin Tieffen-
‚ von ber er fich jedoch 1872 trennte.
irudt, Otto, GSchriftfteller, geb.
6. Febr. 1835 zu Lanböberg an der Warthe,
bejuchte bie Schulen von Lübben, Ludau
und das Gymnaſium zum Grauen Klofter
en ftubterte zuerft die Rechte in
rlin unb —— dann
ur Geſchichte und at ſchließlich die
—— Aber troß einer
Menge veröffentlichter, aber niemals auf:
geführter Traueripiele vermochte er fidh
vor Not des Lebens en zu [hüten
unb mußte um des lieben Brots willen
für Zeitichriften arbeiten, bis fein Luft:
ipiel »Y I«, das mit Erfolg in Berlin und
anderwärts — aufgeführt wurde,
ihm eine unabhängigere Lage verſchaffte.
itbem haben feine meiften bramatifchen
Arbeiten die Bühne paffiert. Neben feinen
Dramen (gefammelt 1867—74, 2 Bbe.)
bat G. auch »Novellen« (1867, 2 Bde,
und 1873) und »Humoriftifche Erzählun:
gen« —8 2 Bde.) herausgegeben.
Giſeke, Robert, Schriftfteller, geb. 15.
San. 1827 zu Marienburg in Preu
obn eined Beamten, welcher fpäter
nad Poſen und dann nad) Breslau ver-
feßt wurbe, erwarb fich feine Bilbung auf
dem bortigen Gymnaſium, ftudierte im
Breslau und Halle erft Theologie, hier:
auf Philoſophie unb Gefchichte, beteiligte
fih 1848 an ber or: bie gegen Auf:
löſung ber preußifchen Rationalverfamm:
lung proteftierte, wurde beöhalb in eine
a en en en er
mußte, n er ſtraflos ausging, Ins
folge bes Prozefies auf ben Staatsdienft
Giudici — Giuliani.
ichten, was ihn bewog, die ſchriftſtelle⸗
iſche Laufbahn zu —R Er ging
nach Leipzig, erwarb ſich bier 1852 den
Doltorgrab und übernahm 1855 bie Re⸗
baftion ber »Novellenzeitunge. 1859 fie:
deite er nach Dresben über, wurde Re
dafteur der »Ronftitutionellen Sritungs,
vertaufchte 1861 dieſe Stellung mit der
Rebaktion ber »Stoburger Zeitunge, lebte
feit 1863 in Berlin ausichließlich feiner
ichriftftelleriichen Thätigleit und nahm
nach einem nocdhmaligen Aufenthalt in
Breslau 1875 feinen Wohnfig in Görlitz.
Seine Romane: »Moberne Titanen«
a »Küthchene (1864), >Garritre«
‚ Otto Ludwig Brooke x. fowie
die Dramen: »Die beiden Caglioftro«,
»Moritz von Sacfene, »Ichann Rathe⸗
nomwe, »Lucifere, »Dramatifche Bilder
aus der neuern Geichichter zc. haben ihm
einen geachteten Ramen verjchafft, obfchon
einen Ersengnifien bieeigentliche Wärme,
ber poetiiche Herzſchlag fehlen.
Ginditi (pr. diguitig), Emiliani
G. Paolo, ital. Anerarhiſtorier, geb.
13. Juni 1812 zu Muſſomeli auf Sizilien,
gef 8. Sept. 1872 au Turnbridge in Eng⸗
and; wibmete ſich dem Stubium ber Litte⸗
ratur und erhielt, nachdem er eine Zeitlang
in Florenz gelebt, 1848 eine Lehrfangel
an ber Untverfität zu Pila, verlor diefelbe
aber beim Eintritt ber politifchen Reaktion
na wenigen Monaten wieder. Nun
war er fih ganz auf fchriftftellerifche
Arbeiten und veröffentlichte feine jehr ge:
Köägte »Storia della letteratura ita-
iana« (zulept 1855, 2 Bde.) Auch eine
»Storia un — —
er herauszugeben, von welcher jedoch nur
ber 1. Band (1860, fpäter neu aufge
Gegenſtand nur bis auf Lorenzo von Me⸗
dici verfolgt. Weiterhin betrieb er hiſto⸗
riſche Studien, ging in zahlloſe um:
unterbrochene iden fi ud itternden
‚ Heinen und kleinſten
emeinwefen ber Vergan⸗
genheit nad und entwarf ein intereflans
tes Bild davon in feiner »Storia dei
communi italianie, welde 1851 zu
— in 3 Bänden, aber arg von ber
ur verftümmelt, erfhien und 15
legt) erichienen if, und melde ihren |b
269
Sabre fpäter (1866) inhaltlich wieber er:
gänzt unb formell neubearbeitet —
Sen wurde. Scharflinn undgründli
iffen zeichnen G. als Geſchichtſchreiber
aus, bob wird fein Stil als inkorrekt an-
gefochten. Er fchrieb audy einen Roman:
»Beppe Arpia« (1851), ber nicht ohne
Wert, und lieferte eine Überfegung der
engliſchen Geſchichte Macaulays ins Sta-
lienifhe (1856, 2 Bde.). Erft die natio-
nale Wiedergeburt Staliend verhalf ihm
zu einer dauernden öffentlichen Anftellung
als Profeſſor der Aſthetik und Sekretär
an ber Afabemie ber ſchönen Künfte ji
Slorenz; auch wurbe er 1867 ins Parla-
ment gewählt. Er ftarb während einer
Reife in England.
Ginlieni (pr. dſchu), Siambattiftea,
ital. Philolog und Dante-Erflärer,, geb.
4. Juni 1818 zu Eanelli im Gebiet von
Aſti (Piemont), trat nach beendeten Stu:
dien 1836 in einen geiftlihen Orden zu
Foſſano, wurde als girofeffor ber Mathe⸗
matif und Phyſik ans Collegium Clemen⸗
tinum in Rom berufen, lehrte von 1839
an Philofophie am Lyceum zu Lugano
und ſchrieb Hier ein geihibis, no® im
Gebrauch befinbliches ee
elementare di Algebra« (1841). Durch
Krankheit genötigt, feine Lehrkanzel auf-
ugeben, ging er nach dem Süden, be:
I te Neapel, begab fich 1843 nad Mom
und befhäftigte fh mit Dante-Stubien.
41845 veröffentlichte er zu Genua einen
»Saggio di un nuovo commento della
Commedia diDante«, nachdem er einige
Feinere Abhandlungen über Einzelheiten
ber Dante⸗Forſchung vorausgefchidt hatte.
1847 wurde ihm bad Lehramt ber Moral:
philofophie zu Genua übertragen, wo er
alb allgemeines Vertrauen gewann und
1848 ein ihm angebotene Mandat als
Deputierter im Parlament zwar ausfchlug,
aber boch lebhaften Anteil an ber natio-
nalen Erhebung bed Jahrs nahm. Spä-
terhin übernahm er den neugegrünbeten
Lehrſtuhl der religiöfen Bereblamfeit, ben
er elf Fahre lang innehatte. Seine Be:
ſchäftigung mit Dante führte ihn auf ein
tiefered Studium der toscaniſchen Sprache,
und um diejelbe in ihrer Reinheit aus dem
Volksmund zu fchöpfen, ging er 1853
270
nah Toscana. Die Frucht diefer Be
mühungen waren Biene beiden Flaffifchen
Werke: »Letteresul viventelinguaggio
toscano« (1858) und »Moralitäe poesia
del vivente linguaggio toscano« (3.
Aufl.1873). Inzwiſchen hatte erauchfeine
Dante: Forfhungen mit Eifer fortgefebt
und gilt nummehr als ber gründlichſte
Kenner dieſes Faches in Stalien. Unter
feinen Schriften ragen noch hervor: »Me-
todo di commentare la Divina Com-
media« (1861); »Dante spiegato con
Dante« (neuefte ee ; »Arte, pa-
tria e religione« (1870). Kritiſche Aus-
gaben mit Kommentaren veranftaltete er
von Dantes »Vita nuova« und bem
(1875) unb ben Vateimhen Scheifien bea
un ateinifchen en
sie (1878). |
jelerup, Karl Adolf, bin. Ro:
manfjchriftfteler, geb. 2. Juni 1857 zu
Roholte auf Seeland, wo fein Vater Baftor
war, fam nad) deſſen Tob zu dem gelebt:
ten Fibiger (f. d.), in deſſen Familie ein
poetiſcher Geiſt herrſchte, bichtete ſelbſt no
in ſehr jugendlichem Alter und wurbe 187
Student der Theologie. Auffeinebamalige
Produktion wirkten namentlid; die beut-
hen Klaffifer und Heine; gegenüber fei-
nem Fachſtudium verhielt er ſich durchaus
kritiſch, machte jedoch 1878 das Eramen
cum laude. Sechs Wochen jpäter war
bad Manuffript zu feinem erften Roman:
»En Idealist«, Bei ‚ der unter ber Sig⸗
natur Epigonos (1878) erfhien und na-
mentlich in litterarifchen Kreifen die Auf:
merkſamkeit auf ihn lenkte. Das Bud
hrachte ihn in Beziehung zubemWortführer
der Zeitbewegung, G. Brandes, und zu
jeinem Better Harald Höffding, deſſen⸗Hu⸗
mane Ethik« auch deutſch erſchienen iſt.
Dieſes Freundſchaftsverhältnis weckte ſein
Intereſſe für Philoſophie, während er mit
dem theologiſchen Studium in einer ein⸗
gehenden Unterſuchung über »Den tü-
——— (»Die Tübinger Schule«,
1879) abſchloß. Trotz dieſer Beſchäftigun⸗
gen hatte er im Sommer 1879 einen neuen
Roman: »Det unge Danmark« (2Das
junge Dänemarf«, 1879), fertig, welcher
durch feine kühne oppofitionelle Haltung
großes Auffehen machte und ihn fofort in
Gjellerup —
Gladſtone.
bie erſte Reihe der modernen daͤniſchen
Schule ſtellte. Immer enger ſchloß er ſich
an Brandes an, dem er auch ſeinen
»Antigonose (1880), eine Erzählung
aus bem 2. Jahrh., wibmete, welche in
technifcher Hinfiht einen großen Fort⸗
ſchritt bofumentiert, das Ehriftentum in
feiner erſten Gaͤrungszeit ganz vom Stanb-
punft ber Tübinger Scale aus beban-
belt und fomit der einzige antike Roman
ift, der auf der mobernen kritiſchen Baſis
berubt. Zugleich trug er mit feiner Löfung
ber pbilofophifchen Sreitaufgabe ber Uni⸗
verfität: »Über bie neue Erbtheorie und ihre
Pebeutung für bie Würdigung ber Örunb-
begriffe ber Moral« ben Preis bavon.
Gladflone (ivr. -fiten), William
Ewart, engl. Staatsmann unb Schrift:
fteller, geb. 29. De. 1809 zu Liverpool von
f —98— Eltern, lebt teils in London,
teils auf feinem Landgut Hawarden Caſtle
in der Grafichaft Chefter. Die meiften feiner
Schriften find polemifher Natur unb be
zieben fich auf Taufenbe öffentlihe Sragen,
wie gleidy fein erfte Werk: » State
in its relations with theChurch« (1838,
2 Bbe.), in welchem ber feither zum Li⸗
beralen Gewanbelte fi ganz toryiitifch
barftellt. Er ftubierte in Orford, trat 1832
in? Barlament und ward ſchon 1834 von
Robert Peel als jüngerer Lord ber Schab-
fammer in den höhern Staatsdienſt er-
hoben. Mit Peel ging er zum Freihandel
über; als ein Koalitiongminifterium ein-
trat (1852), warb et zum erfienmal
nanzminiſier. — tte er ſich
in kräftigſter Weiſe der politiſchen Gefan⸗
* in Neapel angenommen, mit deren
age er ſich auf einer italieniſchen Reiſe
bekannt machte, was nach einiger Zeit zu
deren Freilaſſung führte. 1858 erſchienen
feine »Studies on Homer and the Ho-
meric age« (3 Bbe.). 1868 wurbe er
Minifterpräfibent und führte nun eine
Reihe wichtiger Anderungen im Staats:
leben durch, unter welchen hier das Geſetz
über Berbeilerung oder vielmehr Verall⸗
gemeinerung bed Bolfsunterrichts Erwah⸗
nung verlangt. Don unten Anftrich
ift fein »Ecce Homo« (1868), womit er
ſich gegen freifinnige SU in Reli:
gionsjachen wendet. In bemfelben Jahr
Blajer — Glaßbrenner.
erſchien: »A chapter of autobiography«
unb im folgenden: »Juventus mundi:
the gods and men of the heroic age«.
1874 von ber — abgetreten, wid⸗
mete er einen ſeiner Muße litterari⸗
ſchen Arbeiten, trat auch mit Schliemann
(1. d.) in Verbindung. Es erſchienen von
ihm: »Homeric synchronism: Inquiry
imto the time and place of Homer«
(1876) und ein großes Sammelwerf:
»Gleanings of past years« (1879, 7
Bde.). Die Wahlen von 1880 haben den
thätigen Dann wieder an bie Spike ber
ierung gerufen.
ee Kb olf, Schriftfteller, geb. 15.
De3.1829 zu Wiesbaden, Wr te Bier bas
Realgymnafium, trat mit 16 Jahren ala
Lehrling in einen Kunftverlag zu Mainz,
durchreiſte 1848— 52 Deutſchland, Sfter-
reich, Holland und Stalien, befuchte dann
die Univerfität Berlin und erbielt nad
ber Promotion ben Antrag bes Buchhänd⸗
lers Weltermann, bet der Gründung ber
>Monatshefte« ihm zur Seite zu treten.
1856 —78 beforgte er die Redaktion bie:
Zeitfehrift unb fand baneben Muße,
Anbifhe Romane und Novellen für
das beutfche Lefepublifum zu bearbeiten.
Bom Frühjahr 1878 an wibmete er fi
ganz ber eignen Probuftion. Bereits 1869
war ©. nad) Berlin übergefiebelt; gegen⸗
wärtig lebt er in Darmfladt. Außer ben
oben angebeuteten zahlreichen Umarbei⸗
— hollaͤndiſcher Romane erſchienen
vonG. bie Dramen: »Kriemhildens Rache«
(1853) und »Penelope« (1854), beide un:
ter dem Pfeubonym Reinald Reimar;
ferner: »Mofes in Aonpten«, »Galileo
Galilei⸗ (1861), » eg zum Ruhme,
»Johanna von Flanderne; ſodann auf
bem Gebiet des Romans: »Familie
Schaller⸗ (1857), »Bianca Candiano«
(1859), »Was iſt Wahrheit« (1869),
Novellen« (1862—69, 7 Bde.), »Der
Hausgeiſt ber Frau v. Eſtobal⸗(1878),
»Schlitzwange (1878), »Eine Magdalene
ohne Glorienſchein« nn , »Weibliche
Dämonen« a »Wulfhilde⸗ (1880),
»Moderne Gegenſaͤtze« (1881). ©. ift ein
liebenswürdiger, aber auch gebiegener Er:
read feine Schilderungen find fein und
ber und, wo es fich (wie in feinem ges
271
Tefenften und befannteften Wert: »Schlig-
wang«, oder bei »Wulfhilbee) um Wieber-
erwedung altertümlicher Sitte und Kul⸗
tur handelt, in hohem Grab gewiſſenhaft.
Reben biefem Iehrreihen Moment ift auch
ber leichte Fluß des Stils gerigne), ben
Reiz der Lektüre zu erhöhen. Seine kultur⸗
eſchichtlichen Novellen »Aus bem 18.
ahrhundert« (1880) bafieren auf hiſtori⸗
chen Thatfachen, welche die novelliftifche
Kunft bloß umrahmt und mit Ranken
umjponnen bat.
Iaßbrenner, Abolf, fatirtiher Dich
ter und Schriftfteller, geb. 27. März 1810
zu Berlin, geft. 25. t. 1876 daſelbſt;
— .
zeichnete ſich ſchon in Schule durch
witzige Epigramme aus. Wegen beſchränk⸗
ter licher Verhaltnifſe am Studieren
verhindert, widmete er ſich dem Kauf⸗
mannsſtand; doch hielt er es dabei nur
bis zum 20. Jahr aus und lebte von die⸗
fer Zeit an ausfchließlich ber Schriftftelle-
rei. Er rebigierte ein (ſehr gefchättes)
Sonntagsblatt: »Berliner Don Quirote«,
da8 aber wegen feines Freimuts bald ver-
boten wurde, veröffentlichte ſodann unter
dem Schriftfiellernamen Brennglas
eine Reihe kleiner Schriftchen unter bem
Titel: »Berlin, wie e8 ift und — trinfte,
welche in ganz Deutſchland bie günftigfte
Aufnahme und vielfachlte Nachahmung
fanden. Als Frucht eines längern Wie:
ner Aufenthalts ließ er: »Bilder und
Träume aus Wien« (1835) erfcheinen,
bie in Ofterreih und Deutfchland ver
boten wurben; basfelbe Los erfuhren feine
1843) in Bern erfchienenen »Berbotenen
ieber eined norbbeutfchen Poeten« und
ber »Neue Reinele Fuchd«. Von ber a
revolution 1848 Ei enttäufcht fehend,
wandte er ſich nach Neuſtrelitz, wo feine
Gattin (Adele Peroni) als Schaufpielerin
einen lebenslänglichen Kontraft abneichlof-
fen hatte, wurbe bier auf die brutalfte und
efeßwibrigfte Weife (amt feiner Frau)
uch die reaftionäre — wegge⸗
wieſen, ſiedelte nach Hamburg über, wo
er in Beagle) Verbältnifien bie »Ko⸗
mifche Taujend und eine Nachte (1852)
herausgab, Fehrte 1858 in feine Baterftadt
urück und übernahm bier die Redaktion
r »Berliner Montagezeitunge, bie er bis
270
nah Toscane. Die Frucht diefer Be⸗
mübungen waren feine beiden Flaffifchen
Werke: »Letteresul viventeli ggio
toscano« (1858) und »Moralitä e poesia
del vivente ]i gio toscano« (3.
Aufl. 1873). Inzwiſchen Hatte erauchfeine
Dante: Forfhungen mit Eifer fortgefebt
und gilt nunmehr al8 der grünblichfte
Kenner dieſes Faches in Stalien. Unter
feinen Schriften ragen noch hervor: »Me-
todo di commentare la Divina Com-
media« (1861); »Dante spiegato con
Dante« (neuefte nn ; »Arte, pa-
tria e religione« (1870). Kritiſche Aus-
gaben mit Kommentaren veranftaltete er
von Dantes »Vita nuova« und bem
»Canzoniere«< ee: vom »Convito«
(1975) und den lateinifchen Schriften bes
— (1878).
—* Karl Adolf, Bin. Ro⸗
manſchriftſteller, geb. 2. Juni 1857 zu
Roholte auf Seeland, wo fein Bater Paſtor
war, kam nad befien Tod zu bem gelehr⸗
ten Fibiger (f. d.), in befjen Familie ein
poetiſcher Geift Herrfchte, bichtete felbft u.
in fehr jugendlichen Alter und wurde 187
Student ber Theologie. Auffeinebamalige
Produktion wirkten namentlid bie deut⸗
hen Klaſſiker und Heine; gegenüber ſei⸗
nem Fachſtudium verhielt er ſich durchaus
kritiſch, machte jeboch 1878 das Eramen
cum laude. Sechs Wochen fpäter war
bad Manuffript zu feinem erften Roman:
»En Idealist«, —* der unter der Sig⸗
natur Epigonos (1
mentlich in litterariſchen Kreiſen die Auf⸗
merkſamkeit auf ihn lenkte. Das Buch
brachte ihn in Beziehung zu bem Wortführer
t Zeitbewegung, ©. Brandes, und zu
jeinem Better Harald Höffbing, befien> Hu:
mane Ethik« auch beutich erſchienen if.
A A haftsverhältnis wedte fein
Intereſſe für PHilofophie, während er mit
dem — Studium in einer ein⸗
gehenden Unterſuchung über »Den tü-
bingskeSkole«< (»Die Tübinger Schule«,
1879) abſchloß. Trotz biefer Beſchäftigun⸗
gen hatte er im Sommer 1879 einen neuen
Roman: »Det unge Danmark« (2Das
junge Dänemart«, 1879), fertig, welcher
durch feine kühne oppofitionele Haltung
großes Aufjehen machte und ihn fofort in
8) erſchien und na⸗
Gjellerup —
Gladſtone.
bie erſte Reihe ber modernen bänifchen
Schule ftellte. Immer enger ſchloß er ſich
an Bra an, er auch feinen
»Antigonos« — eine Erzaͤhlung
aus dem 2, Jahrh., widmete, welche in
techniſcher Hinſicht einen großen ⸗
ſchritt dokumentiert, das Chriſtentum in
ſeiner erſten Gaͤrungszeit ganz vom Stanb-
punkt der Tübinger Schule aus beban:
belt und fomit der einzige antife Roman
ift, ber auf ber mobernen fritifchen Baſis
berust. Zugleich trug er mit feiner Löſung
ber philoſophiſchen Breisaufgabe ber Uni-
verfität: »Uber bie neue Erbtheorie und ihre
Pebeutung für bie Würbigung der Srunb-
begriffe ber Moral« ben Brei davon.
Gladflone (ip. -fitn), William
Ewart, ea Staatsmann und Schrift:
fteller, geb. 9. De. 1809 zu Liverpool von
Ill auf feinem Bandgut Saioarben Gaple
eils auf feinem A
in der Grafſchaft Cheſter. ale
Schriften find polemifcher Natur und be-
ziehen fich auf laufende öffentliche Sragen,
wie gleich fein erſtes Wert: »The State
in its relations with theChurch« (1838,
2 Bde.), in welchem ber feither zum Lis
beralen Gewandelte fi) gar toryiſtiſch
darſtellt. Er ſtudierte in Orford, trat 1832
ind Barlament unb warb fon 1834 von
Robert Peel als jüngerer Lord der Schatz⸗
fammer in ben höhern Staatsdienſt er-
hoben. Mit Peel ging er zum Freihanbel
über; als ein Koalitionsminiſterium ein
trat (1852), warb er zum erftenmal Si:
nanzminifter. Kurz vorher hatte er
in träftigfter Weiſe ber politiſchen Gefans
enen in Neapel angenommen, mit beren
age er ſich auf einer italienischen Reife
befannt madte, was nad Fr
beren Freilaſſung führte. 1858 eridienen
feine »Studies on Homer and the Ho-
merio age« (3 Bbe.). 1868 wurde er
Minifterpräfibent führte nun eine
Reihe wichtiger Anberungen im Staats:
leben durch, unter welchen bier das Geſetz
über Berbefferun oder vielmebr Verall-
gemeinerung bed Bolfsunterrichts Erwãh⸗
nung verlangt. Bon religiöfem Anftrid)
ift fein »Ecce Homo« (1868), womit er
fi gegen freifinnige Auffaffung in Reli:
gionsfachen wenbet. In bemf Jahr
it zu
Glaſer — Glaßbrenner.
exſchien: »A chapter of autobiography«
unb im folgenden: »Juventus mundi:
the gods and men of the heroic age«.
1874 von ber Regierung abgetreten, wib-
mete er einen Zeil jeiner Muße litterari-
{hen Arbeiten, trat auch mit Schliemann
(f. d.) in Verbindung. Es erfchienen von
ifm: »Homeric synchronism: Inqui
into the time and place of Homer«
(1876) und ein große® Sammelwerf:
»Gleanings of past years« (1879, 7
— Die Wahlen von 1880 haben den
thatigen Mann wieder an bie Spike ber
rn Berufen.
laſer, Adolf, Schriftfteller, geb. 15.
Dez. 1829 zu Wiesbaden, Dein bier bas
——— trat mit 16 Jahren als
Lehrlin
durchreiſte 1348 — 52 Deutſchland, Oſter⸗
reich Holland und Italien, beſuchte dann
die Univerfität Berlin und erhielt nach
ber Promotion ben Antrag bes Buchbänd:
lers Weftermann, bei ber Gründung ber
»Monatshefte⸗ ihm zur Seite zu treten.
1856 —78 beforgte er bie Rebaltion die⸗
fer Zeitfchrift und fand daneben Muße,
bollänbifde Romane und Novellen für
das deut HR Lefepublilum zu bearbeiten.
Bom Frübjahr 1878 an widmete er ſich
ganz der eignen Produktion. Bereits 1869
war ©. nach Berlin übergefiebelt; gegen:
wärtig lebt er in Darmftadt. Außer ben
oben an teten zahlreichen Umarbei⸗
en hollaͤndiſchet Romane erſchienen
von G. die Dramen: »KriemhildensRache«
(1853) und »Penelope« (1854), beide un:
ter dem nn ReinalbReimar;
ferner: »Moſes in Agypten«, »Galileo
GSalilei< (1861), > eg zum Ruhme,
»Xobanna von Flanderne; ſodann auf
dem Gebiet des Romans: »Familie
Schaller⸗ (1857), »Bianca Candiano«
(1859), »Was iſt Wahrheit« (1869),
»Novellen« (1862—69, 7 Bde.), »Der
Hausgeiſt der Frau v. Eſtobal⸗(1878),
»Schlitzwang« (1878), »Eine Magdalene
ohne Glorienſchein⸗ (1879), »Weibliche
Dämonen« Em), »Wulfhilde⸗ (1880),
Moderne ——— (1831). ©. iſt ein
liebendwürbiger, aber auch gebiegener Er:
ler; feine Schilderungen find fein und
ber und, wo es ſich (mie in feinem ges
er
in einen Kunftverlag zu Mainz, | ter
271
leſenſten und befannteften Wert: »Schlik-
wang«, ober bei »WulfHilbe«) um Wieder-
erwedung altertümlicher Sitte und Kul-
tur banbelt, in hohem Grab gemwiflenbaft.
Neben biefem Iehrreichen Moment ift auch
der leichte Fluß bes Stils geeignet, den
— der te —— Seine kultur⸗
eſchichtlichen Novellen »Aus dem 18.
* — (1880) baſieren auf hiſtori⸗
chen Thatſachen, welche die novelliſtiſche
Kunſt bloß umrahmt und mit Ranken
umſponnen hat.
laßbrenner, Adolf, ſatiriſcher Dich⸗
ter und Schriftſteller, geb. 27. März 1810
zu Berlin, geft. 25. Sept. 1876 bafelbft;
zeichnete ie fhon in Schule durch
wit Sr rammeaus. Wegen beſchränk⸗
icher Verbältniffe am Studieren
verhindert, wibmete er fih dem Kauf:
mannsftand; doch bielt er es dabei nur
bi3 zum 20. Jahr aus und lebte von bie-
fer Zeit an ausfchließlich der Schriftftelle-
rei. Er rebigierte ein (ſehr geichättes)
Sonntagsblatt: »Berliner Don Quirote«,
das aber wegen feines Freimuts balb ver:
boten wurde, veröffentlichte fobann unter
bem Schriftſtellernamen Brennglas
eine Reihe Heiner Schriftchen unter dem
Titel: »Berlin, wie es ift und — trinkt«e,
welche in ganz Deutfchlanb die günftigfte
Aufnahme und vielfachfte Nachahmung
fanden. Als Frucht eines längern Wie:
ner Aufenthalts ließ er: »Bilder unb
Träume aus Wien« (1835) ericheinen,
bie in Ofterreich und Deutfchland ver:
boten wurden; basfelbe 208 erfuhren feine
1843) in Bern erfchienenen »Berbotenen
ieber eines nordbeutichen Poeten« und
ber »Neue Reinele Fuchd«. Von der März:
revolution 1848 enttäufcht fehend,
wandte er ſich nach Neuftrelig, wo feine
Gattin (Adele Beroni) als Schaufpielerin
einen lebenslänglichen Kontrakt abneichlof-
fen hatte, wurde bier auf die brutalfte und
eſetzwidrigſte Weife (famt feiner Frau)
urch bie realtionäre Regierung wegge⸗
wiefen, fiebelte nad Hamburg über, wo
er in — Verhältniſſen die »Ko⸗
miſche Tauſend und eine Nachte (1852)
herausgab, kehrte 1858 in ſeine Vaterſtadt
urück und übernahm hier die Redaktion
r »Berliner Montagezeitung«, bie er bis
272
u feinem Tod führte. ©., ber »Vater des
erliner Witzese, ift beſonders als fatiri-
{cher Dichter bedeutend; fein Salz ift ſcharf
und beißend, baneben fauber und blank.
Stets ſchlagfertig, um Pointen und Sta⸗
cheln nie verlegen, war G. hier und da
auch derb, aber een flach. Seine Spra
gewanbtheit hä
nen Schrullen,
und Ausfällen. Bon feinen »Gedichten«
(1851, 5. Aufl. 1870) find die wertnoliften
die, wo ber Verſtand auch ein Wörtchen zu
ſprechen hat, d. h. alſo die politiſchen,
überhaupt die ſatiriſchen und mit Witz
operierenden. Am ſchonungsloſeſten wird
bie Geißel geſchwungen in: »Reineke
Fuchse; unſchuldiger, aber nicht unwitzi⸗
ger iſt das zweite komiſche Epos: »Die
verkehrte Welt« (1856), ſchneidend bie ari⸗
ſtophaniſche Poſſe: »Kaſpar ber Menjce;
echte Berliner Kinder ſind: die »Politiſie⸗
renden Eckenſteher« (1833); bie »ꝰHumo⸗
riſtiſche Table b’hote« 3 »Herr von
Kurzweil age (1 ; »Herr von
Luſtig auf der Reiſee (1866) und »Ko⸗
miſch, komiſche (1867). Eine Fundgrube
für alle bunt ſchillernden Arten itzes
iſt der von ihm in 20 Jahrgangen heraus⸗
negebene »Komiſche Volfsfalender« (1846
- bi8 1865). Merfwürbigerweife fanb ein
Talent wie bad Glaßbrenners auch bie
un get Augendfchriftfteller in:
»Die Inſel Marzipan« (1851); »Lachenbe
Kindber« (1850); >Sprechende Tiere«
(1854) 2c. Der Ton, ben ©. als Birtuofe
angegeben, iſt bekanntlich bei gar vielen
feiner unzähligen Nachfolger zum erbärms
lien Klimperton geworden.
Gleichen⸗Rußwurm, Emilie von,
geb. 25. Juli 1804 zu Weimar als jüngſte
Tochter Schillers, wurde von ihrer Mut:
ter in Weimar erzogen, war 1827 in
einem Penfionat zu Berlin, lebte eine
Zeitlang mit ber Familie Wil. v. Hum⸗
oldt8 zufammen, heiratete 1828 den bay:
riſchen Kammerherrn v. G., mit
welchem ſie auf Schloß Greifenſtein (bei
Bonnland in Franken) in — Ehe
lebte, und ftarb bafelbft 25. Nov. 1872.
Sie war eine mit Berftand und Gemüt
reichbegabte Frau und hat ſich um die Lit⸗
teratur beſonders verdient gemacht durch
t Pi Schritt mit fet-
de | »Schillers
nurren, feinen Ein:
Gleihen-Rukwurm — Glderſen.
Veröffentlihung von Schriften unb Dos
tumenten, welche zur Kenntnis von Schil⸗
lers Leben, Berbältniffen und Familie
weſentlich beitragen. Hierher gehören:
»Sciller und Xotte«, Briefwechiel (1856;
3. vermehrte Aufl. von Fielitz, 1879);
ee zu Eltern, Ge:
Familie v. Wolzo⸗
gene (1859); »Charlotte v. Schiller und
ihre Freunde⸗ (186065, 3 Bde.; mit
Urli herausgegeben); »Schillers Ra:
Iender, ein Stüd Tagebucdy« (1865) und
»Schiller8 bramatifche Entwürfe« (1867).
Gleig (ipr.gleg), George Robert, engl.
Geiftliher und Schriftfteller, geb. 1796,
Sohn eines ſchottiſchen Bifchofs, ftubierte
auf der Univerfität Orford, bie er ſchon
mit 15 Jahren bezog. Aber bald fagte er
ben Mufen Lebewobl und trat 1812 als
— in das Heer. Er diente ımter
ellington in Spanien, nahm dann am
al SL Amerika teil und wurbe bei
ber Einnahme von Waſhington ſchwer
verwunbet. Er Tehrte auf die Univerfität
Orford aus ſtudierte Theologie und er⸗
ka 18
ſchwiſtern u
eine Pfarre. Drei Jahre nad
er trat er fchriftftellerifch auf, das Sol-
datenleben fchilbernb; fein Roman »The
Subaltern« hatte einen durchſchlagenden
Erfolg. 1844 wurbe er a bes In⸗
validenhaufes in Chelſea, 1846 Oberpre
biger für bas ganze Heer, eine Ehrenſtelle,
welche er 1875 nieberlegte. Dem »Subal-
tern« hat er vieles folgen laffen: Romane,
Kriegsbilder, ale: Lebensbe-
fchreibungen. Wir erwähnen: »Cam-
peigne at Washington and New Or-
eans«, »The story of the battle of
Waterloo«, »Life of Lord Clive«
»Life of Warren Hastings«, »Life of
the Duke of Wellington«, »Memoirs
of Sir Thomas Munro«, »Traditions
of Chelsea College«, »Chelsea Vete-
rans«, »Chronicles of Waltham«, »The
country curate«, »Family history of
Glöerfen Kriftian,no ter,
eb. 7. April 1838 zu Chriſtiania n
eined Pfarrers, befuchte bie Lateinſchule in
Lillehammer, widmete fi fobann ber
Glück — Gneiſt.
Theologie, beichäftigte ſich aber faſt mehr
mit philofophifchen und äftbetifchen als mit
ifchen Studien, da es nie feine Ab-
fit war, in bie ee Laufbahn zu
treten. Sieben Jahre brachte er in Hamar
als Borfland einer Töchterſchule zu, vier
Jahre in ähnlicher Stellung zu Tromsd;
878 erhielt er die Vorſtandoſtelle ber kom⸗
munalen Zöchterfchule in Kragerö, welche
er nody bekleidet Schon ald Student
ſchrieb er Fleinere Sachen, Gedichte und
Erzählungen, die anonym in Zeitichriften
erſchienen. Selbfländign und unter feinem
Namen trat er erit 1877 mit bem Roman
»Sigurd« auf, dem 1880 »En Fremmed«
(»Eın Fremder«) le Während
in dem erften einzelne Schilberungen aus
dem Leben der’ »Bygd«, namentlich das
Seftiererweien, vortrefilich find, ift bie
Mychologifche Seite in dem andern, einer
anfpruchslos erzählten Alltagögefchichte
von Liebe und Refignation in einem
Rahmen fatirifcher Schilderungen jetzi⸗
Berhältnifie und Perfonen, noch bei:
* gelungen. Außerdem lieferte G. Bei⸗
träge zu der Sammlung von —
ten und Erzählungen jüngerer norwegi⸗
fer Dichter, welche unter dem Titel:
> endämring« (1880) erfchien, und
je Doioat »Foikekalender for 1880«.
ie > Tidende« brachte 1878
bi8 1880 Fleinere mi LANDEN von ihm,
welche unter der Preſſe find, ebenfo wie
eine — Jagd⸗ und Naturbilder
unter dem Titel: »Fra mit Frilufslive«.
Gläd, Elifabeth, |. Paoll.
Glümer, Elaire von, Schriftftelles
tin, geb. 18. Oft. 18% zu Blankenburg
im Harz, Tochter ber als Schriftftellerin
Bekannten ©. Zolftoy, befuchte eine Pen-
fion in Weißenburg im Eljaß, wo ihr
wegen feines Liberalismus mißliebig ge-
worbener Vater nach längerm Wander:
eben im Elſaß und in ber Schweiz ſich
niebergelaffen hatte. Seit 1841 wieber in
chland, übernahm fie 1846 eine
Stelle als Gouvernante in einer sis)
verſchen Familie, fchrieb fpäter (1848)
273
litiſch ſchwer fompromittierten, zum Tod
verurteilten Bruder bei einem Fluchtver⸗
ſuch behilflich geweſen war, aus Sachſen
verwieſen, lebte hierauf in Wolfenbüttel
und kehrte 1859 nach Begnadigung ihres
Bruders nad) Dresden zurück. Ihre litte⸗
rariſche Thaͤtigkeit iſt vorwiegend eine
novelliſtiſche: »Fata ne (1850);
Aus ben Pyreniene (1854); »Düſtere
Mächte, »Erlöfte (1867); »Rovellen«
9); »Liebeszauber«e (1870); »Die
ugen der Valoiß« — ; »Frau Do⸗
mina« (1873); »Alteneihen« (1877);
Novellen aus dem Bearn« (1878); »Dön-
ninghaufen« a Ferner bat fie ver:
öffentlicht: »Mythologie ber Deutichen«
(1856); »Berühmte Frauen« (1857);
»Aus der Bretagne« (1867); »Erinne:
tungen an Wilhelmine Schröder -Des
vrient« (1862).
‚Rudolf, Rechtsgelehrter und
PBolitifer, geb. 13. Aug. 1816 zu Berlin,
ftubierte bafetöpt und habilitierte fih 1839
an ber Univerfität als Privatbozent, blieb
aber babei in der Braris thätig (feit 1841
als Afleffor, dann ala Hilfsrichter bein:
Kammergericht, fpäter, bis 1850, bei
dem Obertribunal); 1844 wurde er zum
außerorbentlihen, 1858 zum orbentlis
hen Profeſſor der Rechtswillenfchaft er:
nannt. Im Abgeorbnete 8, bem er
jeit 1859 bis jeßt ununterbrochen ange:
hört, zählte er (namentlich in ben Zeiten
des Konflifts) zu den Führern des linken
Bu und zu ben bervorragendften
ednern; ebenfo im Reichstag, deſſen Mit⸗
lied er ebenfalls ſeit 1871 iſt. 1875—
877 war er außerbem Mitglieb des Ober:
verwaltungsgerichtd. Bon * Werken
nennen wir als bie wichtigſten: »Die Bil⸗
dung der Geſchwornengerichte in Deutſch⸗
lande (1849); »Adel und Ritterſchaft in
England« (1853) und als fein Haupt-
werk: »Das heutige englijche Verfaſſungs⸗
und Berwaltungsrecht« (1857—63, 2
Teile; 1. Teil in 2. umgearbeiteter Auf-
lage unter dem Titel: »Gefchichte und
heutige Geftalt ber Amter. unb bes Vers
im Frankfurt a. M. dieBarlamentsberichte —— in England«, 2 Bde.),
die »Magbeburger Zeitung«, baneben
———— und Novellen, {08 1851
nach Dresden, wurde, weil fie
Schriftſtellerlexilon
hrem po⸗
bſchnitt über »Das engliſche
— ſeparat er⸗
un des Self:
1
woraus ber
Grundfteuerfgitem«
ſchien; ferner: »Die
274 Gobineau
governments in England« (1863, 2Bbe.);
a nment, Rommunalverfaffung
erwaltu ngögerichte in England«
( Aufl 1871) »Berwaltung, Sufi
echtoweg, te: unb fe
verwaltung n ge chen und deutichen
Verbältni * (1869). Ein —— ör⸗
derer aller praltiſch⸗ politifchen Fragen der
rieb er noch: »Soll derla
enwart, |
Er zu be *
ie es! u (I Di gr
nelle Schule« »Die bürg
Eheichliehung« el, >Die —
Kreißorbnunge (1870); > Der Rechtsſtaat⸗
(1872, 2. KU. 167); »Bier Fragen zur
deutſchen Strafproze EN Ki)
»Geſetz unb Bubget« (187
Gobinean (iyr. 6), delt rthu r,
— ‚franz. Orientaliſt und Schrif
r
bie. diplomatifhe Laufbahn, warb 1855
—— Gefandter in Berfien,
wo er brei Sabre blich, an befleidete ſpaͤ⸗
ter Geſand ftöpoften in Athen, Rio be
Janeiro un Sram, bis er fich 1877
ins Privatleben zu radzog 1868 wurde
er zum Kommandeur ber Ehrenlegion er⸗
nannt. Bon feinen Schriften, bie teils | Di
g F chichtlichen ve pbilofop ifhen, teils
tiſchen und phitokogifgen Inha nhalts 1,
nennen wir bier: »Ess
des races humaines« 1808 * 4
Bde.); »Trois ans en 1
DR ä Terre Neuves 1861
6critures cuneiformes«
(1864, 2 Ehe), €
wichtigſten Dentmäler beruhendes Wert;
»Les religions et les philosophes dans
l'Asie centrale« (2. Aufl. 1866); »His-
toire des Perses« (1869, 2 ®be.). Dem
beletriftifchen Gebiet gehören andie Novel:
Ienfammlungen: »Souvenirsdevoyage«
1870). und »Nouvelles asistiques«
1876), »La Renaissance; scönes his-
toriques« (1877) und bie. a Bla)
»Les cousins d’Isis«, Drama (1844);
»L’Aphrocssa« (1869); »Les — —
nn und »Amadis«, Epos in ſechs Ge⸗
ſaängen (1876).
ein auf er ber | Schi
— Godin.
— "ix ri
Karl, verfakte Die für Benntmis
ame Se —* *
——— & de I langes
u
siecle en göntral« (1862, 2
re unb bie en »Histoire de
—8 —
— © à nos JoUr8«
Eee
nt wu 8 hat er
— eineh auf ge in Bände sehe
ten »Dictio landen langue
francaise et et de tous ses dialectes da
IX. au XV. siöclo« begonnen.
Göpeke, Karl, Litterarhiftorifer, &
15. Aprit 1814 zu Ge "Celle, flubierte in
tingen Philologie und
privatifierte dann viele Jahre, a
1872 zum außerorbentlichen Isrofeifor ber
ls | Litteraturge kr
geb. 18 6 u Borbeaur, betrat 1849 | G8 an *
ernannt wurde. G. verbffent⸗
ne Komddie in Ari iſchem
König Kobruse (1839 um
die Oi Sta > ſowie
tti
lichte
—*
ter dem Namen
Novellen⸗ as
ungen: >De
bis — ss
b. Brant bie anf bie
Oi en: (1849 2 Bir. ie »Deutſche
tung im Mittelalter« 1852, 2,
u — die Mon
us
erſchien. bee — er mit J.
Tittmann die rg » Biblio
thek deutſcher ter * 16 Jahrhun⸗
— Ai unbe gab im Verein a
an ie hiſtoriſch⸗kritiſche Ausgabe
von »Schillers ſamtlichen Werlen⸗ (1867
bis 1876, 15 Bde.) heraus. Selbfländig
veröffentlichte er noch: —— Geibele «,
eine Biographie (1869, Bd. 1); »Goetheb
Leben unb Schriften« (2. ufl, 1877);
>A. K. Bürger in Odttingen und Selling
baufen« (1874).
Gobdin, Amelie (Pjeudonym für
—
Godwin — Goldſchmid.
Amelie Linz), Schriftſtellerin, geb. 22.
— —
. Speyer, verbrachte, herange⸗
wachſen, mehrere Winter in Münden I
mit anregenben Kreifen, beis
tatete 1845 den preußiichen Ingenieur:
leutnant Franz Linz (geft. 1870) und lebt
jeit 1873 wieder in München. Sie ver:
öffentlichte eine Anzahl Jugendſchriften,
weldye, wie bie » Märchen, von einer ⸗
ter erdachte (4. Aufl. 1876), »Neue Mär:
chen⸗ u. a., viel Anklang fanden. Bon
Romanen und Novellen fchrieb fie: »Eine
« (1862);
W85: Kr
(187
„ George, engl. Baumeifter
unb ‚ geboren im Januar
1815, lebt in London, fehr angefeben un⸗
ter feinen er er Seine Baus:
und rein techniſchen Schriften über-
; nen wir aus feiner Fe⸗
der: »History in ruins« (1853); »Lon-
don shadows« (1854); »Town swam
anäsocial bridges«( 1858); »Memori
for workers« (1860); » Another blowfor
lifee. Er hat zum >Art Joumal« und
andern Site vielfach) Beiträge gelie-
jert und ift feit 1844 Herausgeber bes
Vochenblatts »The Builder«.
Goethals, Felir Bictor, belg. Ge
lehrter und Schriftfteller, fi . 4. Juni
1799 zu Gent, ſtudierte bafelbft Die Rechte,
ward 1830 Bibliothelar ber Stabt Brüflel,
1342 der belgiigen Staatsbibliothek und
farb, feit 1893 in Ruheſtand verfebt, 10.
Rai 1872. Er ſchrieb: »Lectures rela-
tives & l’histoire des sciences, des arts,
des lettres, des maurs et de la poli-
tique en Belgique etc.« (1837 — 38,
4 &be.); »Histoire des lettres, des
sciences et des arts en Belgique etc.«
(184044, 4 Bde.); »Dictionnaire a
ri et höraldique des illes
nobles de la Belgique« (1845—52, 4
dbe.); »Miroir des notabilites nobi-
liaires de la Belgique etc.« (1857 —
1861); »Arch£ologie des familles de
cs ique« (1864, unvollenbet).
275
26. OR. 1819 zu SEN ugDbzn bon jübt-
fen Eltern, ftudierte an der Univerfität
Kopenhagen mit Auszeihnung, fühlte fich
aber um Teiner Religion willen zurückge⸗
fett und verließ das Univerfititsftubium,
um fi ganz ber Litteratur zu wibmen,
indem er ie Früchte feiner Feder in einem
Provinzblatt nieberlegte. 1840 gründete
er das —*8 bolitich-fitterari he Wo⸗
latt »Corsaren«. Unter dem abfolu:
tiſtiſchen Regiment ber bamaligen Zeit
machte ber ſcharfe, ätzende Witz bes Blat⸗
tes, der gegen den alten Schlendrian und
das Protektionsſyſtem in Politik und
Kunſt gerichtet war, außerordentliches Auf⸗
— und Glück, das noch erhöht wurde
urch die Schritte, welche die Regierung
Chriſtians VIIL machte, um ber kecken
Oppofition Einhalt zu thun. Im Herbſt
1843 beſuchte G. zum erſtenmal Paris.
wo er fpäter noch oft war, wie er überhaupt
einer ber weiteftgereiften Dichter Däne-
marks ift. Seine erfte größere Arbeit war
ber Roman »En Jöde« (»Ein Jude«,
1845; beutich 1852), in bem er das juͤdiſche
Leben mit einer Treue ſchilderte wie kaum
ein andrer feiner zahlreichen Nachfolger;
ihm folgten »Fortällinger af min On-
kels Hus« (1846). Er 309 fih nun, er:
freut über den Beifall, den dieſe Schöpfun:
gen feiner Phantafie fanden, von bem
»Corsar« zurüd, machte eine Reife ins
Ausland, namentlih nad Stalien, und
begann nach feiner Heimfehr 1847 bie
Deonatsfchrift »Nord og Syd«, welche fich
fpäter in eine Wochenfchrift ummwanbelte.
In diefer Zeitfchrift, die er, wie früher ben
»Corsare, jahrelan gans allein jchrieb,
nahm ©. einen —— ndigen und eigen:
tümlichen Standpunft ein, von bem er
die T ——— überſchaute, und erhob
joe timme für bie Wieberberftellun
es Gefamtftaats und für bie Heranbil-
bung zur tonftitutionellen Freiheit. Auch
begann er in »Nord og Syd« 1853 einen
proben Roman: »Hjemlös« (> Heimats⸗
<), ber erſt 1857 beendigt wurde, was
auf die Kompofition jehr nachteilig ein:
wirfen mußte, während er im übrigen
reich an intereffanten und ge Ein:
elheiten ift. Eine Auswahl der bebeutend:
mid, Meir, dän. Dichter, geb. —* Artikel aus beiden Wochenblättern er⸗
18*
276
ſchien als »Blandede Skrifter« (»Ber-
miſchteSchriftene, aa a einem
—— zwe jägrigen It im
Ausland gab er 1 li itifches
Blatt heraus: »Hjemne og Ude«, u bem
foßtene 7 ——— —
tene politi 8 Wo
— aber nach dem Aufhören >
elben Us ber Politik ab u nz der
—5 — Produrtion zu. Aus der näd-
n Zeit ſtammen nun eine Reihe von Ro:
manen: »Arvingen« (»Der Erbe«, 1865),
»Ravnen« (»Der Rabe«, 1867), »Kjär-
— et fra mange Lande« |n
ri iebesgeihichten aus — Rändern«
1868 ‚ »Maaser eller isode af
on Levis Liv« (1869), bie meiſter⸗
ae Meine Fra »Avromche Nat-
ann C »Smaafortällinger«
Gr P Ars em ‚Dramen, Su 2 ie
Fre en aufge:
h — wurden: — eh *
enborgs ome«(»Smwebenborgs Ju:
gende), — klare (»Ein Heiner Feh⸗
ler«), »I den anden Verden« (2In ber
— Welt«), und »Engelsmand i In-
In feinen Reifebefchreibungen:
»Dagbog fra en Reise pas Vestkysten | bi
at Vendsyssel og Thy«, »En Hedereise
i Viborgegnen< u den »Vägelsin-
dede paa Graaheden« ging er nicht über
Dänemarf hinaus; bagegen bat er in feis
nen »Fortällinger irkelighedsbil-
leder« (1877) eine Reihe von Erinne
rungen aus feinen Reifeleben im Aus-
land gegeben. Endlich Bat er »Livs Erin-
dringer og Resultater« (1877, 2 Bbe.)
ericheinen laflen, in deren erftem Zeil er
fein Xeben erzählt, während der zweite,
»Nemesis« seite, bie Entwidelung ber
Nemeſis durch alle Seiten Eu to ®&., ber
in fih ben Juden und Dänen in ihren
Garakteriftiichten Elementen zeigt, ver:
bindet mit ſcharfem Wi und feinem Ur⸗
teil eine meifterbafte Form. Unter feinen
Schriften find wahre Berlen ber Littera⸗
tur, die burch bie Sch rfe in der Detail⸗
malerei und ſein wunderbares Talent,
ben Eeelenzuftänden in ihre ge geheimiten | >
Fe nachzugehen alänzen; ebenfo aber | 2
Bis Au bie Seinbeit und Eleganz
Sol — Golowin.
—— Seren a ae un)
iftorifer, geb. 1845 zu
öhmen, wirft als Biofefer ber ‚x
chte an ber Univerfität zu
Ben On Der ihm "Serie, wor werke m 4
und Bal⸗
laden von großer —5*—
— "A 5 —
wie Geſchichte ber Bohnmiſchen
mit der
—
neue Se
R ationszeitalters. G.
— Be * und 355*
Dal en längere en in — Ber⸗
n, ngen,
ch — en) ee
Cfilperumg es 3K ech 5
age er »Die —* von
u welche er 1878 a Prag
. Im — n mit O
g ſterium des Außern, verließ
— 1843 ben ruſſiſchen Staatodienſt und
ins Yusland, um bier eine ges
Bälfie olemit gegen Rußlanb und na
mentlich Die fogen. = he Partei zu ev»
öffnen. Die Hei ge
Schriften Golowins a er 2 has ars
Russie sous
Aufſehen
Nicolas z“ ‚ das — ewige Ver⸗
bannung aus — Vaterland eintrug. Er
lebte in der Fol ſelnd in Deutſch⸗
land, Italien, — und Amerila.
feit ben legten Jahren meift in Paris-
Bon feinen Schriften führen wir noch an:
et caractöres russes« (1847,
Y: ars d’un pretre russe«
(1849); »Stars and stripes, or Ameri-
can impressions«, eine leineswegs be:
Goltz — Gomes de Amorim.
le Bien-intentionnd« (1859); »La con-
stitution« (1862);
. (1864);»>L peimp£rialiste«(1866).
1
»La
ert.
Nov. 1870 in Thorn; beſuchte ba
Gymnaſium zu Königsberg, kam dann
zu einem Lanbpfarrer in Klein= Trom:
nau bei Marienwerder, wo er unaus:
loſchliche Natureindrüde und eine tiefe
Reigung für das Landleben empfing, trat
te furze bei einem Amtınann in
Bifh- Polen in die Lehre, fühlte aber
einen fo — Trieb nach wiſſenſchaft⸗
licher Ausbildung, daß er 1821 die Uni⸗
verfität Breslau bezog und daſelbſt Theo⸗
logie uud Boilofopbie ftubierte , verfuchte
ed bernach wieder , aber ohne Erfolg, mit
der Landwirtſchaft, Tieß fich endlich 1847
in Thorn nieder, von wo aus er längere
und ausgedehnte Reifen machte, und be:
Ihäftigte ſich nad feiner Rüdkehr mit
fhriftnellerif roduktion, deren Re-
fultate er teilweife in Wanbervorträgen
mitteilte. ©. ift eine originelle Natur und
bat, zum Schaden feined Charakters und
feiner Schriftftellerei, aus dieſer Origina-
hißt oft Kapital geſchlagen, d. b. er hat fie
mit Bewußtfein gepflegt und zur Kofet-
terie werden lafien. Sein erſtes Buch er-
ſchien, als er ſchon 46 Jahre alt war(>Buch
der Kindheit«/ 1847). Seine ſämtlichen
Arbeiten find eigentlich Charakteriſtiken;
dafür Hat er auch ein merfwürdig ſchar⸗
ſes Auge, aber er fieht oft nur nach einer
Seite Sin. Er ur überrajchende Blicke
ins Herz ber Menſchen und ganzer Völker,
277
weife ift fprunghaft, wie die Sean Bauls,
boch faßlicher als diefe, von Überrafchenden
Wendungen, Gedankenblitzen, Grotesfen
burcchzogen, und wenn auch viele feiner
Ideen DURING und parabor find, fo
werben dieſe förmlich überflutet von einer
gile anbdrer, bie zum Nachdenken anregen.
ir nennen noch von ihm: »Deutfche Ent:
artung in der lichtfreunblichen unb mo:
bernen Lebendart« (1847); Das Men:
ſchendaſein in feinen weltewigen Zügen
unb Zeichen« (1850); »Ein Jugenbieben«
(Biograpbif Sep, 1851, 3 Bbe.);
»Ein Kleinſtädter in — 1853);
»Der Menfh und die Leute« (1 :
»Sharalteriftit und Naturgeſchichte ber
gu (1859); > Zur — und
un — — 9); —
t nograp Studien«
(180; 2. Aufl. unter dem Titel: »Zur
ſchichte und Charakteriftif bes deutſchen
Genius«, 1864); » Typen ber Gefellichaft«
(1860); »ieigenblätter, eine mgange-
philofophiee (1861 —64, 3 Bde.); »Die
Bildung unb bie Gebildeten«e (1863);
»Die Weltklugheit und bie Lebensweisheit
mit ihren Fforrefpondierenden Stubien«
a , 2 Bbe.); »Borlefungene (1869,
e.).
Gomes de Amorim, Francisco,
einer der bebeutenbften — der Iberi⸗
ſchen Halbinſel, geb. 13. Aug. 1827 zu
Avelomar, unfern Porto, verbrachte ſchon
die erſten Jahre in bitterer Armut und
kam noch als Knabe nach Braſilien, wo
er jahrelang ein abenteuerliches Leben,
Sal in Bara als Hanbelsbeflifiener, bald
im Urwald bei den Wilden des u
und Amazonenftroms, führte. Die Be:
kanntſchafi mit Almeida Garetts Dich:
tung »Camöes« führte ihn der Poeſie zu,
und das wohlwollende Entgegenfommen
Garetts, mit bem er ſich in Korreſpon⸗
denz geſetzt hatte, bahnte bem jungen Dich:
ter ben 3 ins litterarifche Leben. ©
fehrte 1846 nah Portugal zurüd und
nahm nun in Liffabon an den innern
Bewegungen jener Zeit thätigen Anteil.
us ben abe 1848 ftammen einige fei:
ner feurigften Gebichte; er gewann bei
Freund und Feind Anerfennung, allein
um feinen Verdienit fland es fo, baß er
278
das Hutmacherhandwerk erlernte, um fich
dadurch fein tägliches Brot zu erwerben.
1851 endlich erhielt er eine Stelle im
Staatsdienſt, und 1859 ward er zum Bi-
bliothefar ber Marine ernannt. Die Aka⸗
bemie der Wif Pal zu Liſſabon hatte
ihn bereits 1 n ihren Schoß aufge
nommen. BG ift ber Dichter durch ein
—— Eng 5 eit
zwei Jahrzehnten ans 8 gefeſſelt. An
Gedichten liegen von ©. vor: bie tief
und warın empfundenen »Cantos matu-
tinos« (2. Aufl. 1866); »Ephemeros«
(2. Aufl. 1866), ein Band Yyrit, veich
an poetifchen Gebanfen; »A flor de Mar-
more« unb »Hesp -Murcia«. ©o:
eben werben noch ein Band letzter Gefänge:
»Derradeiros cantos«, und ein Gebicht
in gehn Gefängen: »A ideia velha« (»Die
alte Idees) zum Drud vorbereitet. Auch
für die Bühne iſt G. mit großem Erfolg thä⸗
tig. Vor allem beachtenswert iſt ſein dem
brafilifhen Leben entnommene? Drama
»O cedro vermelho«, mit einem höchft
intereilanten Kommentar über Sprade
und Sitten ber Indianer Brafiliens; fer:
ner: »Ghigi« (2 Aufl.); »A prohibicäo«;
»Odio de raga<, ein an Beichreibungen
der Sitten Brafiliens reiches Stüd, Auch
»A abnegacäo«, »A viuva«, »Figados
de tigre«, »Aleijdes sociaes«, »O casa-
mento e a mortalha«, »Os incogmitos
do mundo«, >Os herdeiros do millio-
nario« find burdaus ehrenvoll aufge
nommene Bühnenftüde. Weitere Dra⸗
men (»A independencis dasmulheres«e,
»Bom fructo mal sasonado«, >O bapti-
sado«, »Historia de um enforcado«,
»As rosas de cera«, 20 feriado no col-
legio«, »Dom Sancho IIl<, »O caso
estupendo«) find unter der Preſſe. Eine
ganz neue Bahn betrat ©. im Roman,
en er zur Darftellung erhebenber Bilder
echter Vaterlandsliebe, zur Schilderung
des Seeleben® und befonders zur Zeich⸗
nung von Land und Leuten feiner ——
Minho) in vollendeter Weiſe ust.
nn gehören: »Os selvagens«, cin
buntfarbiges Bilb brafilifchen Lebens, mit
ſeiner Fortſetzung: »O remorso vivo«;
ferner »Fructos devariosabor«, »Muita
parra e Pouca noa«, »O amor da pa-
Goncourt.
tria«, ein trefflicher Seeroman, und fein
jüngſter Roman: »As duas fiandeiras«,
ein Bild 2 — ey ——
Minhos. Ein Den inen Wibes i
das von ©. herausgegebene —
»Diccionario de Joßo Fernandes«. Ein
ftarfer Band »Memorias e viagens«
wird mit —— erwartet. Von dem
umfangreichen, auf 3 Bände veranſchlag⸗
ten Wert »Garett, memorias biogra-
hicas« iſt foeben ber 1. Zeil (1881) er:
hienen, ein für bie @ejchichte ber Roman:
tifer in Ferne! hochwichtiges Werl, in
welchem nicht bloß Garetts poetifche Ent-
widelung, jonbern ein Stüd der innern
Geſchichte Portugals ſich entfaltet, und
das um fo wichtiger ift, als bie jüngft er: '
vun »Historia do Romantismo em
ortugal« von Braga (f. d.) ben Roman:
tifern nicht völlig gerecht geworben ijl.
Goutourt (ip. gongtuhe), Edmond
und Jules be, franz. Schriftftellerpaar,
jener geb. 26. Mai 1822 zu Nancy, biefer
17. De. 1830 Mu Paris, Söhne eine
Eskadronschefs Der Kaiferzeit, betraten
uerſt 1851 die Schriftflelle
ben biejelbe jeitbem immer in Gemein:
haft verfolgt. Bon einem erniten Stre
n befeelt und durchaus —
Kunſtanſchauungen huldigend, find die
Brüder ©. auf dem Felde des Romans
neben Flaubert die Führer ber mobernen
naturaliftifchen ule geworben und
— eine Reihe forgfältig gearbeiteter
omane geliefert, burch bie man ſich ſtets
auf das lebhafteſte angeregt, aber bei ber
ihnen zu nde Tiegenben melancdheli:
ſchen oder peflimiftifch refignierten Welt:
ge! jelten befriedigt und m
berührt fühlt. Wir nen n:
»Les hommes de lettres« (1860, fpäter
unter dem Titel: ⸗ les Demailly«
neu ia ar »Sœur Philomene«
(1861); »Rense Mauperin« (1864);
»Germinie Lacerteux« (1865); »>Ma-
nette Salomon« (1867), eine Erzählung
aus dem Parifer Künftlerleben, und »Ma-
dame Gervaisais« (1869, antiflerilal).
Daneben haben fie auf bem Gebiet ber
Kunft: und Kulturforfhung Vorzügliches
neleiftet in ben Werfen: Histo ire de la
societ& francaise pendant la R£volu-
Gondinet — Gonticharom.
tion«e (1854); »La soci6t6 francaise
pendant le Directoire« (1855); »Sophie
d’aprös sa correspondance«
irede Marie Antoinette«
: »Les maitresses de LouisXV«
Arnould
185 ; Histo
1858);
a: : »La fomme au . siöcle«
:»L’artauX VIII. ‚siöcle<(2 Aufl |»
(874, p) Bde); »L’amour au
siöcle« (1875). Nach dem Tod Jules’ de
6., ber 20. Juni 1870 ftarb, veräffent-
lichte Edmond allein den altzatenliil a
Roman »La fille Elisa« (1878), bie
ſchichte einer Straßenbdirne, welcher unzaͤh⸗
Auflagen en: ferner »Les fröres
« (1879), ein rührendes Dent:
mal der Bruberliebe, — zwei a miese
werte räfonnierenbe Kataloge: »
de — —— de
Pradhon« aufpiel:»Hen-
ma bas die Brüber ©.
135 gr ie & Aufführung brachten, ftieß we
— EnE
Les —— d
) und >»Revoltses« < (1867)
eutichiedene Erfol
een bur fin Ari Ab-
Charakteriſtik und unver:
ae rer leich ſehr auszeich-
net, den hervorr gg nfen Dramenbi tern
cho an die Seite zu flellen. es
(beide 1er: —— »Les
<, laidoyer gegen | fi
die ST — ndpunft
279
ben Erwartungen. Die Erfolge
Gondinet3 im rein Tomifchen Genre find
kaum zu zaͤhlen; u den vollendetſten und
—*5— — Stücken dieſer Art gehören:
»Eanazol«,»Lehomard«,»Le panache«
(1875), »Les convictions de Papa«,
——— pour dames« (1877),
es couches« (1878) u. a. Auch
a Gemeinſchaft mit andern bat ©. ver:
jchiedenes geichrieben.
Gondrecourt (ipr. gongbrähuhre), Henri
ende Alfred de, fram. Roman chrift⸗
fteller, geb. 22. März 1816 auf Guade⸗
loupe, in Frankreich erzogen, widmete ſich
ber Militärlaufbahn, in der er e8 bis zum
Brigabegeneral brachte, und farb als Kom⸗
mandant ber Schule von St. Eyr 16.Nov.
1876 in Albi (Departement Tarn). Seit
1865 war er Kommanbeur der Ehren⸗
legion. Als Schriftfteller trat ex zuerft
1844 auf mit bem Roman »Les derniers
— welcher eine Epiſode aus dem
der beiden Roſen behandelt. Seit:
— er nicht aufgehört, das Leſepubli⸗
‚tum mit immer neuen en größern
| und geringern Umfange zu verforgen.
| Wir erwähnen aus ber langen Reihe (a
ner Romane nur einige: »La marquis
ı | de Candeuil« (1846); »Le bout de Po —*
reille« (1853); »M&moires d’un vieux
gargon« (185556); »L’amour au bi-
vonac« (1860); »Le mendiant« us)
»La guerre des amoureux< (1865);
Se alt e
utter
280
in St. Betersburg, wohin ex fich wandte,
eine Anftellung als Translateur im Fi⸗
nanzminifterium. 1852 machteer mit dem
ae Grafen E. Butjatin ale Se-
tretär besielben eine Reife um die Welt,
deren Ziel in der — neuer Han⸗
delsbeziehungen mit Japan la
Rückehr nach St. Petersburg trat er wie⸗
der in das Finanzminiſterium, ging aber
dann in die Oberpo ltung über,
wo er bis 1873 als Zenſor energie
den 60er Jahren war er auch eine Zeitz
lang Rebalteur bed offiziellen Regierungs⸗
blatis »Ssewernaja Potschta« (»Nors
bifche Voft«). Seitdem lebt er zu St. Pe
tergburg in ftiller Zurüdigezogenheit. Die
ruffifche Litteratur befigt von ©. nur vier
große Werke, aber jedes von ihnen ift
ein Meifterwert. Es find bies bie drei
Romane: »Eine —— Geſchichte⸗
(1847), »Oblomow« ( , auch deutfch)
unb »Der Abbang« (1870) fowie bie Be:
ng feiner Reife: »Die Fregatte
allas« —1 — Außerdem verdffent⸗
lichte er 1880 eine ſcherzhafte Skizze:
»Ein litterariſcher Abende. In allen
nen Werten bewährt er ſich als ein vorz
licher, Funitvoller Erzähler, befien Schil⸗
berungen ebenfo ausgezeichnet find nad
ber Seite der Charakleriſtik wie binfichts
lich der Verarbeitung und Vertiefung bes
Stoff. Den inneriten Kern des ruſſi⸗
ſchen Lebens oloßlegend, zeichnet er das
geiftige und fittliche Leben feiner Nation
mit rkenswert fcharfen und klaren
Sin und ſchafft vollendete Kunſtwerke.
ouzalesctpr. gongiatä), Louis Jean
Emmanuel, franz. Romanfchreiber und
Journaliſt, geb. 25. Oft. 1815 zu Saintes
Niebercharente), urfprünglich ſpaniſ
bkunft, ſtudierte in Paris anfangs bie
Rechte, ging dann zur litterarijchen Lauf⸗
bahn über und beteiligte ſich als Mitar:
beiter am verfchiedenen Kournalen. Als
bie beflern feinerRomane find zu nennen:
»Les freres de la odte« (1841; fpäter
auch bramatifiert, 1866); »Les francs-
juges« (1847); »Esaü le l&preux«
(1850); »Les sabotiers de la Fortt
Neire« (1861); »Les proscrits de Si-
cile« (1865); »L'épôo de Suzanne«
(1865); »Les gardiennes du trösor«
Gonzales —
9. Nach ber | be
Börner.
(1872); >La servante du diable« und
»Les trois fiancses« (1877).
Moral Ne Säuiftfeler er
en ru ‚geb.
Mai 1838, lebt in London. FR ac ec
durch Privatitudien fich Fertigkeit erwor:
—— — a us nn Ala⸗
ie ber Kunſte a er aufgenom=
men. 1860 ging er bem Feſtland,
lien und Genen — 1
ropa, um ſich in Geſe eines ſpani⸗
ſchen Künſtlers nach Weſtindien ju bene
ben. In Cuba war nein ga
Maler thätig, fchrieb ge! engliſche Be
richte für ben »New York Herald«, jpa-
niſch feine Reifebilder: »Un viaje al es
jero« (auch ins Englifche überfeht),
überjebte ein englifches Luſtſpiel ins Spa⸗
niſche und half e8 aufführen. imal
ber — — chen Umtrieben be⸗
ichtigt, ward er einmal gefangen
IR: (1869) rettete er da Bun —5
—— be ar ei ee aifa,
yti u n ig:
— —
en m bie Heimat zu ns
det er feinen Unterhalt Iwieber in Pinſel
und Feder, ftellt Bilder aus und liefert
Beiträge für Beitichriften. Die für »All
the year round« gefchriebenen hat er
aefammelt in »The Pearl of the An-
tilles«e (1873), welches Buch nicht mit
einen gleichnamigen von Gallenga (f. »)
zu verwechſeln ift
Görner, Raıl Auguf, Shaufpieer
und Bühnendichter, geb. 29. San. 1806
u Berlin, Sohn eines Finanzbeamten,
ın befien Haus bie bamaligen Koryphäen
der —A — Unzelmann,
E. Devrient ꝛc.) viel verlehrten, entfernte
fi) 1822 heimlich aus dem Elternhaus,
um fi der Bühne zu wibmen, warb
1827 am Hoftbeater zu Strelig engagiert,
wo er bis 1848 Blieb und es ſchließlich
zum Oberregiffeur brachte, fi
an Breslauer und Berliner Bühnen unb
wirft feit 1857 in Hamburg. Sein erfies
Bühnenftüd: »Gärtner und Särtnerine,
wurde 1826 zu $reiburg aufgeführt. Seit
dem bat er die beutfche Bühne mit etwa 150
0
Stüden beſchenkt, von denen 117 in ver-
ſchiedenen Sammlungen gebrudt find,
* ben bekannteſten gehören: »Nichte und
«, »Schwarzer Petere, »Englifch«,
= Heine aählung ohne Namen«,
iher Kamtlienvatere, »Zant: | ten
noerzagt«e, »En passante, »Der
Kaufmann n«, srziejung macht
den Menſchen«, »Sperli und Sperber«,
ber Ehe« u.a. Als ein onbered
Genre bildete ©. die Kinderfomödie aus
er«, 1855—56, 5 Bde.).
a, Sasyarı, ü ital, Sandftit-
gefeheter, u Bagnasco
ber ing sahen ndovi —— er⸗
warb bie Doktorwůrde ber Philologie an
ber — zu Turin und betrieb ſo⸗ a
——— —— ——
— Dal
—2 an der — zu Eur
und —— mit ga ber Zeitfchrift »Il
— ar rten Auf:
er von ber Regie
rung ——— * fciit um dort unter
VBournoufs Leitung dem Siudium bes
— und ber inboeuropäiichen Eth⸗
wibmen, was er mit
that, da a5 er alsbald fich
en die m Sie Aufg machen konnte,
alien Du Berstigung ef er feinen
Ruf verba
gie und 1 Vollänbige Ttafleniie 8 fiber:
— — weiten großen indiſchen Natio⸗
yana, poëma indiano
di 1 Valnichi. testo sanscrito e tradu-
zione italiana« (1843 —58, 10 Bbe.).
Diefe Überfegung, die erfte vollftändige,
die in Europa — erſchien, genießt
ihrer Treue ſowie der gelehrten Einlei⸗
tungen halber, welche jedem Band vor⸗
—* icht find, in be gelehrten Welt
ſehen; auch wird die [rapide
anz berfelben von ben Italienern ge
— 182 war er nah Piemont au:
kehrt, ah vier Jahre lang die
——— ehrkanzel des Sanskrit
an ber Nniverfität zu Turin, bie erſte die⸗
s in Italien, und inauguriertehier
die either mit gutem Erfolg in Italien
betriebenen indiſchen Studien. Aud den
Anhang bei »Bamayana«, den »Uttara-
Gorrefio —
Goſzezynski. 281
karanda«, veröffentlichte G. mit Übers
feßung und Kommentar (1867 ff.). Seit
1860 ift er Bibliothekar der National-
bibliothek zu Turin und befländiger Sefre-
tär der bortigen Akademie ber Wiſſenſchaf⸗
in deren Alten er auch viele gelehrte
Arbeiten über Gegenflände feines
ferner über Mythologie, über Binbar, über
bie antife Tragödie x. — hat.
Goſſe (ipr. goſ), Edmund William,
engl. — und Schriftſteller, geb. 2.
Sept. 1849 zu London, wo er lebt. Der
Sohn eines I angefehenen Zoologen,
— er eine — Erziehung und
an vun i1tabiß ibliothefar am
hen Muſeum ein. Nachdem er bort
acht 2613 ie lang thätig gewefen, erhielt er
telle ein Überfepere am Handels⸗
minifterium. Er fchreibt viel für die »Sa-
ber |turda iew«, »Academy«, »Corn-
hill Magazine« unb bat fi als Dichter
D | und Kritiker einen guten Namen gemacht.
a Zweck litterariſcher Studien, bielt er
& längere Zeit in Sfanbinavien —
Holland auf. Seinem erſten Buch: >
viol and fiute« (1873), — »Ring
Erick«, Tragödie (1 — un-
known lover« . (re); »Nor-
thern studies: via«
(1879); »New — Sr) »Eng-
lish odes« (1881).
Gofzezyuski (pr. gofiti), Sewerin,
poln. Dichter, geb. 1803 zu nee im im Gou⸗
vernement Kiew, geft. 25. Febr. 1876
u 2emberg; war. ber Sohn eined Wirt:
N hafteben beamten, beſuchte das Gymnaſium
— Anal wo er innige Freundſchaft mit
dan Zaleski (f. d.) ſchloß, aber auch
durch die blutigen Reminiszenzen an den
Bauernaufſtand, welche ſich an jene Stadt
knüũpfen, in jene duͤſtere Richtung ge
drängt wurde, welche ſich in ſeinen
ſchauerlich⸗ romantiſchen Dichtungen und
auch in ſeinen Lebensverhält⸗
Klee te. j ge 1820 die ar
ver Univerfität bezog, begann e
jene politifch- re Bewegung, bie
he Aufftand von 1831 führte. ©. —*
zum Tei
niſſen bethätig
ch in jeder Richtung ben Extremſten an,
ndem er fi in ben Strubel ber politi⸗
fen Verſchwörung ſtürzte und als Emiſ⸗
fär für ihre Ideen in feiner Heimatsgegenb
282
u wirkten fuchte, wo er jahrelang zu bie-
* Zweck unter ber ländlichen Bevölle⸗d
rung lebte. pie fchrieb er audy feine
u poetiſche Erzählung »Zamek
Kaniowski< (»D18S > —
3 welche rg: oßer, ur:
wie er Kraft ja, I aber r zugleich
alle ine Maplofigkeiten, a Geifteripuf ul,
Entfefielung brutaler Woßelefement x. 2
welche von bem Flaffi en ——
den Romantikern getadelt wurden
lich auf die Spitze getrieben eid em
In ber denkwũrdigen Nacht vom 29. Nov.
1831 gebörte ©. au jenen 18 Studenten
und Kabettenfhülern, welche den Groß:
fürften Konitantin im Belvedere über-
fielen und damit das Lofungswort zum
Kriege gaben, ben ©. dann als Soldat
mitmadhte. Nach dem Fall von Warſchau
verließ er Polen und begab ſich nach Paris,
wo er ſich wieder den radikalſten Elemen⸗
ten anſchloß. Dabei entwickelte G. eine
fieberhafte, aber — einſeitige litte⸗
rariſ Thatigi eit, indem er ſich zum
Kunſtrichter und unfehibaren Kriliker
aufwarf, — Dichter, wie den
Grafen Alex. Fredro, durch maßlofe Ans 1
griffe zum Berftummen veranlaßte zc.,
alles aus ehrlihem, aber irre geleiteten
Patriotismus. Unter feinen Dichtungen | w
verdienen noch das ebenfalls büfter aus»
klingende Idyll »Sobötka« , welches bie
Sobannisfeier in Rarpathen verherr⸗
un» bie Ben tzäblung »Xxol zam-
czyaka« , enblid) »Poslanie do Polski«
erwähnt u werben. Anfang ber 70er
Jahre fiedelte ©. aus Paris, wo er ſich
auch als eifriger ums ber myſtiſchen
Towianskiihen Sekte bemerfbar gemacht
Sad nach Lemberg über, wo er bie ee ten
ahre ſeines Lebens verbrachte. ©. —
mit A. Malczewski, Bohdan Zaleski —
bem Kritifer M. Grabowoti zu ben
tern ber fogen. —
welche die romantiſchen Motive eigenartig
geſtaltete. Seine Schriften an
unter anberm in ber Brodhausichen Aus
Balz a Klaſſiker.
Gottigall, Rudolf von, Dichter
und Schriftfieller, geb. 30. Sept. ‚4823 Ki
Breslau, Sohn eines preußifchen Arti
vieoffiziers, verlebte hier, fpäter in Mainz
Gottſchall.
und Koblenz ſeine Jugend und erregte
zu feine Talente (don eng bie Aufmert:
ſamkeit feiner Lehrer. Er hatte fich ſchon
einen gewiffen Namen errun en,als er ve
Univerfität Köni — g zum
een
en
für bie freiheitlic)e Bewegung 309 aber
allerlei Unannehmlichkeiten nad fi und
neben andern aud) bie, baß ihm —
berg die venia docendi
Er übernahm nun für furze ci bie
tung ber bortigen Bühne und — als
Dramaturg die Stücke: »Der Blinde
Alcala« (1846) und »Lorb —— in Sin:
nk fentbal oe (Hamburg,
er feinen Aufenthalt öfters
Breslau, Bofen), unternahm eye
Reiſe nach Italien und ließ ſich 1865
Redakteur der »Blätter für. rariſche
Unterhaltunge und der Monatsſchrift
»Unire —5 in Leipzig nieder, wo er noch
Igrwoa — ——— — ſeit
ER Abel erbobener —* Iebt unb —*
ide Bag mann Dichter von n ——
5 ae was er
Me it. their unb VBelletrift
ſchon geleiftet, ift erftaunlich und würbe,
tere Sihriftfteller verteilt, genügen,
le bekannt zu machen. Und fo viel
feitig fein Talent ift, mittelmäßig ze es
nirgends. Unter ſeinen —
fen (geſammelt in 12 Bon. 1 80)
find vor allen hervorzuheben bie —
ſpiele: »Katharina Howard⸗
»DerNabobe, »König Karl X.« »Bern
barb von Beimare, Amy Robfarte,
»Arabella Stuart« und das Be
Luftfpiel >Pitt und Fox«; achtbare Lei-
ftungen find: » Ulrich von Hutten«, > Ro:
beöpierre«, »Rambertine von Mericourte,
»Jerdinand von Schill« und die Suffpiele:
e Diplomaten« und »Die Welt bes
Schwinbeld«. Unter ben erzäblenden Did;
tungen verdienen Erwäh »Die Söt-
tin, ein hohes Lieb vom "Belbee (1882),
»Carlo Zeno« (1854), »Sebaft
Govean —
nig Pharao«. Bon feinen Iyri-
Gebichten: »Gedichte« (1849), Neue
Gebichte« (1858), »Kriegslieber« (1870),
— Kriegs⸗ und IR rn
—* nimmt eine große Zahl bu
Schwung, Bilderihmud und Ge⸗
baten m einen
—* A (1864) und das komiſche
——— cin, wie konn ©.
— ne ber fpradflichen n
ift, in feiner Proſa — ſchen
Bil di
seen —— ein Jahren
Schwarzen Adlere«, ne heit Blät-
. 1878; —— ne Ralb«, 1880;
Fraulein von t.Amarantbee, 1880)
— ſeines dichteriſchen Denkens
Krane — ug übrigen, befonders
— Werken erwähnen
I te in
fen Häfe — 19. Jahrhunderts«
— — ; 5. Aufl. 1881, — »Poetik· | einer
1858, 4. Aufl. fl. 1877); »Nap
— Re Stubie« Cum »Pors
a »Reifebilder aus Stalien« (1864).
Bon dem 1874 unter Miwirkung nam:
Ki Dnotiter begonnenen »Reuen
<, einer ende von Biogra-
er Charaktere ber | met
Fa ab au — Schefers letzte &e-
— »Für — und He 6
— Anthologie: —— neuer
Didtunge (9. Aufl. 1878),
6 — Felice, ital. Dramatiker
und Publizift, geb. 1819 zu Ben
in Piemont aus gräflichem Gefchlecht,
machte feine Stubien iu Zurin unb über:
nahm dann Se — — —
verſicherun ter wurbe er
Pr gefiel fich aber auch in bie:
her Laufbahn nicht, fonbern wollte ein
dandwert Iernen, ging nah Mailand und
derbingte fich als — eger — in
einer dortigen Druckerei, ſpäter in Turin,
wo er ſich einen häuslichen Herd gruͤndete.
1848 begann er, biographifche Beofehliten
für das Volt zu fchreiben, welche reißend
Graf. 283
abgingen, unb gründete hernach mit Bot-
tero en bemofratifches Blatt, die »Gaz-
zetta del popolo«, welche halb eine un
heure Verbreitung fand nd. Ebenfoviel SI d
© | hatte er mit nn Dramen, d von welchen
»I Valdesie (»Die Walbdenjer<) und
»Jesus Christus«e auch in Deutichland
durch Überfegungen befannt geworben
(erfteres in Reclams »Univerjalbiblio-
thef«), originelle Werke im Stil des beut-
»Kraftdbramas«, aber mit gröbern
Striden, von grellem Farbenau in
durch firchenfeinbliche Tendenz ſenſa
n bes | wirffam. Seine übrigen Dramen: »L’ =
sedio d’Alessandria«, »Il Gutenberg«,
Un ballo dimodiste«, »Pinto Ribeiro«,
»Maometto« , wirkten. leichfalls in Ita:
lien fehr ftart auf die Maſſen. Er ſchrieb
auch Erzählungen, bie nicht minder ein
großes Publikum fanden: »La camera
triotfen" c, »La 1 gehört 5 u Pia pa:
trio n ten ge u
San. mit welder er 100
n ILL, —— für die Feſtu ng Aleſſandria auf:
brachte. enwärtig lebt er meift us
4 | gezogen aufjeinem Bandhaus mu uAlpigiano
traf, Arturo, ital. Dichter und
Philo — 1848 zu Athen, von väter:
licher beuticher Abkunft, brachte
— in Rumänien zu und wid⸗
ch dann dem Studium ber Rechte
an —— Univerfität zu Neapel. Nachdem
er darauf wieder in Rumänien gelebt,
ließ er fih 1874 in Rom als Privatdo:
zent an ber dortigen Univerfiiät nieber.
Gegenwärtig verfieht er die Lehrfangel
ber italienifchen Litteratur und der ver:
gleichenden Geſchichte der romanifchen Lit-
teraturen an ber Univerfität zu Turin.
Schon während feiner Rechtsſtudien ‚pi
Neapel hatte er fih nebenbei mit Philo:
— ſowie mit den Naturwiſſenſchaften be⸗
faht und Proben eines —
poetiſchen Talents gegeben. Er veröffent⸗
lichte: »Versi< (1874), »Poesie e no-
velle« (1876) und zuleßt eine Gedicht:
fammlung unter dem Titel: »Medusa«
(1880), in weldher der Dichter ergreifenbe
Klänge für den Ausdrud feiner ernten,
Es: düftern und fozufagen norbifch an⸗
—— Stimmung zu finden weiß.
an muß ihn zu den —0 und in⸗
284
tereflanteften italienifchen Lyrikern ber
Gegenwart rechnen. Bon feinen Brofa: | Rich
arbeiten mögen genannt fein: »Dell’
epica neo-latina«; »Della storia lette-
raria 6 de’ suoi metodi« (1877); »Stu-
dii dramatici«< (1878); »La leggen
del paradiso terrestree. Aud gab
er aus einem Kober ber Turiner Natio-
nalbibliothef heraus: >Complementi
sb —— d’Huon de Bordeaux«
878
Granelle, Victor nn für
Wilhelm Zar ermann), altkathol.
Theolog und Schriftiteller, ae. 6. Zuli
1815 an Efien an der Ruhr, be je
bie Alademie zu Münfter, abfolvierte
bier ben philoſophiſchen .. unb bes
gann das Studium ber ie, das er
&42—43 in München an öllinger,
Gorres und Haneberg beendete. Darauf
in das erzbifchöflihe Klerifalfeminar zu
Köln aufgenommen, erhielt er 1845 bie
—— und ward 1846 an in
Neuß, 1862 Pfarrer in Unkel. Infolgen
feiner Weigerung, bie vatifanifchen De-
trete vom 18. Juli 1870 anzuerkennen, | >
wurde er jedoch feines Amtes entiebt, ‚zog |
nah Bonn und übernahm
Pfarramp bei ber neuen ei
— — Er En Mr Kan —ã
nennen wir: die philo tiſchen
Studien »Wahrbeit, —*— ei Liebe⸗
(1867); — tn und Zeit⸗
are (1871); »Aus zwei —
hrheit und Dichtung 1871); »Dio⸗
tima«e, yeah er Koman (1873);
en Staratterifit er kirchlichen Zu⸗
ſt ih: en und ee Dichs
tungen (1876); »Bhilofophie und Ehri-
ftentum ın ihren Baiehung en zur Rultur-
und Religionsfrage« (1 876). Alle diefe
Schriften ſtehen mit der geiftigen Rich:
tung, als beren unerjchrodener Streiter
G. eingetreten ift, im Zufammenbang,
offenbaren aber über ihien tendenziöfen
Zwed ee eine poetiſche Anlage und
vertiefte Bi 2.
Granier De Caſſagnat (ip. granjeh do
ER eh * Publiziſt, geb.
* — — n⸗Bergelle (Gers),
31. Jan. 1880 in Eouloume (Ger);
machte fich ſeit 1832 in Paris als Sour:
4840 | befannt, wenn auch nicht gas
te
Sranella — Granier de Saffagnar.
Fre in Zeitungen ber verichiebeuften
ng burd) die zügellofe Dreiftigkeit
feinen Sprade bemerklih und zwar im
Intereſſe und im Solde ber orleaniſtiſchen
ynaſtie, ward nach 1848 ein ebenio
da | leidenfchaftlicher Bonapartift und vertrat
1852 —70 fein heimatliches Departement
im Gejeßgebenben Körper. Zugleich war
er Mitarbeiter am a:
und Rebafteur de von ihm 1866
beten offiziellen Tageblatts »Le =
Gehaͤſſige Polemik, uͤltralonſervative und
——8 er Prozefle und
Duelle machten 5 — Rad
e
Napoleons Sturz (1870) lebte er in *
— in — dann in Brüůſſel
unb febrte 1871 nad Paris en
er die Zeitichrift »L’Ordre« g ndete un
an ben bonapartiftiichen ıtrigen ber»
vorragenden Anteil nahm. Als Schrift:
fteller it G. auch mit größern Geſch
werten aufgetreten, von benen wir enpäß-
nen: »Histoire des causes de la Rövo-
lution fran « (2. Aufl. 1856, 4 Bbe.);
»Histoire de la chute du roi Louis Phi-
og | lippe« (1857, 2 Bbe.) und »Histoire
es Girondins (2. Aufl. 1862, 2 Bde.).
2 find gut gejchriebene Improvifationen,
bei benen bie Lebhaftigkeit der Darftellung
—— bie öfters — Quellen,
ut und bie Barteilichleit der Auf:
ee feben läßt. Eine Sammlung
run rail Kritiken erſchien un:
ter dem Zitel: »Portraits litt£raires«
— — Sein Sohn Paul G. geb. 2.
Dez. 1843, ift als gleich eifriger Bonapar-
tift und Vertreter bes ournaliftifchen
— — fein würbiger Nachfolger. Als
»Pays« ig er mebrere
flanbaldfe Tuelle mit den nacdhherigen
Kommuniflen Rochefort, Flourens ab
Ranc und wurde von Lullier thätlich miß-
ndelt. 1870 geriet er bei Sedan in
fangenſchaft und wurde in Kofel in-
terniert. Seit 1876 ift er Mitglieb ber
Deputiertenfammer. Mit feinem Vater
gemeinfa — er: —
pol&on (1875); rdem eine
»Histoire de la troisi, s epublique«
(1875) und verſchiedene Broſchüren, wie
»Empire et royaut6« (1873) u. a.
Grant. 285
aan) JEMEN: engl. Schriftfteller a (1869); »Six years
(nicht mit dem folg enben zu verwechjeln), — 1877). Mit ſchotti her Aiterrume
— ige — kunde befchäftigte er ſich in mehreren Wer⸗
jr — fir Beta tourt. |(1850); volfstümlide Behandlung be
r war er für hriften ig, ; vollstüm ndlung ber
an hatte er einen Teil feiner Ss griepeneihichte findet fih m: British
Beiträge als »Solitary Hours« gefam- baten on land and sea« (1873) und
melt geben, als er 1827 infeiner | »British heroes in foreign wars«e.
bera
Heimat ein Sewinjtt blatt und Taſchenbuch
un Mi ben Beifall Walter
8 erwarb. 1831 fiebelte er nad
London über, war für das »Morning
Chronicle« und das »Metropolitan Ma-
gazine« — hauptſaqlich aber für
ben one Advertiser«, deſſen
— 1850 — 70 Teitete. Seine
vielfache tbeologifche XThätigfeit über:
gehend, feien aus feiner Feder erwähnt:
»Recollections of the House of Lords«<;
»Becollections of the House of Com-
MOons« (16); »The great metropolis« | be
— — ; »The bench and
837); >Sketches in London«
808); > * of Sir — —
elair« und >The nr —
rogress an ition« (18 *
7* —2 ein für das Studium eng⸗
bens bedeutendes Werk, von
— Ban bearbeitet.
— James, — — ac
beim vorfergehen ge verwech
— 1822 zu Edinburg, lebt
a hn eines englifchen
Hei = — t sehn Sn na Rei
eine Erziehung verlief in
ber ug 105 kehrte er nad) Englanb
zurüd, trat als Faͤhnrich in das , ba8
er aber on * wenigen Jahren ver⸗
ließ. Seinen Geſchmack an militärifchen
rk beibehaltend, färbte er
ten —2— äußerft berftjchfeigen
Romane, die bei ün- |
F Beliebtheit —
Dies war “ gleich mit feinem erhen [1
ud: »The romance of war, or
— — «(1846), welchem eine
en in Belgium«
8 der a Reihe ber
jr aan, >Adventures of|»
an aide-de-camp« (1848); »Frank
Hilton« (1855); »The yellow frigate«
(1855); »Lucy Arden« (1859); »The
’ mern
Sein neueftes Wert ift ber Roman »The
Cameronians« (1881). Viele feiner Bü:
her find ins Deutſche überfeßt; manche
Bat er mit eignen Handzeichnungen ge
ſchmückt. 1875 trat er zur fatholifchen
Kirche über.
3) James Auguftus, engl. Offi-
ier, Reiſender und Schriftfteller, eb.
827 zu Nairn ea, lebt n⸗
don. Sohn eines Ge Harn n, flubierte er
in Aberdeen, trat 1845 in die indi iſche Ar-
— — ſich 1849 in ber Schlacht
udfcherat aus und abermals 1857 bei
en Entſatz von Lakhnau, wo er verwun⸗
bet wurbe. Während bes Friedens unter:
nahm er 1863 die Erforſchung ber Nil-
ts | quellen mit Leutnant Speke (f. d.), welcher
— Burton * Shnlice —
ngsreiſe gema m abeſſini
Reit 1568 Eye er an ber Spike vs
| Snte ale Er ift der Berl
von >A walk across ica« (1864),
Fer of as eke and G. expe-
dition« (1872) e botany of the
ers, | Speke and @. ns ©. ift Oberft
im indifchen Heer, Ritter des Bathor⸗
dens und des Sterns von Indien ſowie
Inhaber ber golbnen Mebaille ber Geo:
granbiiden Geſellſchaft von London xc.
4) Charles, engl. Dichter und ein
Bermittler awifchen deutſchem und ar
le Scriftentum, geb. 25..Mä
ir e bei London, lebt in F en
t beinabe fein anzes —R
im Ausland zugebracht. In nn bielt er
1864-65 eine Reihe von Vorträgen, aus
Denen das u. Yun entftand: »The
last hundred years of English lite-
rature« (1866). Die deutſche Helben-
fage gab ihm ben Stoff zu zwei Dramen:
he charm and the curse« (»Burn-
hilda's bridal«e und »Atli’s death«,
1873). Reizende Gebichte hat er gefam:
melt in »Studies in verse« , in welchen
286
er die verjchiebenften Töne anſchl
find liebliche Kinberlieber , bie —A
. —— — —
»r 0l1ande > D
Beview« hat er über beutfche, Im ben | fünp
»Breußiichen —— über englüige | 2
Litteratur berichtet, neuerdings auch in
ber Berliner — —S
Grabb neh öfterreich. Did’
ter, geb. 2. Mai im oberfleitifchen
Mar tflecken Obdach, ftudierte 185660
in Wien bie Rechte, beteiligte fich 1859
an einer vom Severinus-Berein veranftal-
teten Pilgerfahrt nach Jeruſalem und trat
päter in bie Redaktion des »Dflerreichi-
u n Volksfreunds«, welches Blatt er bis
leitete. Nachdem er 1866 aeitweilig | d
in ber Redaktion ber ac thätig ge:
weien, verbradte er die Jahre 1867— 73
in ne größtentell3 zu Nom, wo er
Kunfftudien trieb unb als Berichterftatter
für bie Wiener »Prefle« und andre Vlät:
ter t war. Seit 1870 ift er ſtändi⸗
ger eferent der »Preſſe«. Erſchie⸗
nen find von ihm: >Sonette aus dem
Orient« (3. Aufl. 1873), eine —— feis
er abrt; Zu u
angelo« in acht re —* ein
en unb 1869); »Aus
m Karneva ke Sicher Gebiete (1873),
und >» gan Mitnehm’«, Geist teinfteirif
färntnerifcher Mundart (1
Gräfle, Theodor,
unb Schriftfte et, geb. 31. Jan. 1814 zu | d
Grimma, flubierte in Leipzig Philologie
unb ließ fich dann in Dresden nieder, wo
er 1843 zum Bibliothefar bed Königs
unb in ber %olge nt um Direktor
ber Borzellanfammlung (1861) unb bes
(Srünen Gewölbes (1864) an wurbe.
Sein Hauptwerk ift das umfaflende »Lehr-
buch einer allgemeinen Bel ichte
itterarbiftorifer
aller bekannten Völker der Welt« (1837 —
1860, 4 Bde. in 13 Abtlgn.), welches die
Sitteratur —— mehr vom bibliogra⸗
phiſchen als vom — chen Standpunkt
aus behandelt. * — daraus
überfichtlicher Darſtellung bildet das
ndbuch der allgemeinen Kitteraturge⸗
ichte« ie 4 Bde.). Bon feinen
bib iographiſchen Werten und be:
föreibender Katalogen ber Dresdener
Grasberger — Green.
Sammlungen eben, veröffe
er noch: >Der Back er
—æe
n«
as) und — F
Sic = Gefäßbildnerei« ey
’amatour
)unb ide de l’amateur d’objets
Dart et de curiosite« (2, Aufl. 1
anſchloſſen.
Graffi, Angela, ſpan. Dichterin, g
boren zu Crema in Italien, ſiedelte hit
ihren Eltern nad) Barcelona über, wußte
—2— bigotten Erziehung ihren poe⸗
tiſchen Neigungen zu folgen und brachte
15. Jahr unter großem
Beifall ein ——— Drama: men
y expiacion«, auf bie Bühne. Sie rn:
und bat fich feitbem ber Novpelliſtik ge
wibmet. te en die meift auf einer
Sr tal bafieren, Haben vi
tote ehabt. yo Novellen: »Riquezas
« und »La gota de Agna« er»
ten ben Ehren — der ———
Akademie und ihr ud »P
reles« einen gleichen Preis ee ——
gu den befannteften ihrer vielgelefenen
ücher gehören: »El hijo«, »Los que no
siembran nocojen«, > | copodenieve«,
»El capital de virdude«, »El balsa
de las penas«, »El primer ano de —*
trimonio« und »Marina«, Auch redi nn
die Dichterin feit 1868 bie geſchaͤtzte
ſchrift »Correo de la Moda«.
Green (pr. grihn), 1) Mary Anne
Everett, geborne Bon, engl. Schrift:
fiellerin auf dem Ge biet ber Geſchichte,
geb. 1818 zu Sheffield, — die Gattin
eined Malers in Fondon. Sie fchrieb:
»Lives of the princesses of England«
(6 Bbe.), nad) bem Borbilb von Strid:
Greenwood — Gregorovius.
land, und »Queens of England« (1849—
4855), gab heraus: »Letters of >
I ustrious ladies« (1846),
diary of John Rous« (185
letters of Queen Henrietta Tine
Sie und lieferte Beiträge für Zeitfchrife
8 Hilfsarbeiterin bei bem Staate-
urhio (Record Office) zum Zweck ber Ber:
öffentlichung von Aftenftüden angeftellt,
— die Zeit a L( ie
Seenbiguig der von —
mon (f. d.) begonnenen Arbeit, bie ber
Elifabeth (6 Bbe.).
ee on —3* en N
teten ebt teils auf
Kr Se el Sapri, teile m — Er ſtu⸗
dierte Orford, ſchloß ſich dort an die
an Stubbs und Freeman an und
> viel für die »Saturda iow«.
Einen außerorbentlichen o18 en
feine »Short history 0
people: | (1874, feither wiederholt ms
gt und in mehr als 66,000 Eremplaren
Es ift eine philofophierenbe
Kulturgeſchichte; wer mit den vorzüglich
achen, dem politifchen Gerippe,
nicht an vorher vertraut, wird aus
Greens nicht viel füger, wert werben,
obwohl iöm er anziehenbe Stil da rüber
täufchen mag. Denfelben Gegenftand be:
Banbelt er eit 1877 in einer größern
a. of the English peo ee, wo⸗
nde erſchienen find. Zu erwäh-
— En auch feine »Stray studies from
ee and Ital — (1876) und »Bead-
— history« (1879).
ober (fpr. grihnwudd), Grace
(mit bemeigentlihenRamen Sara Jane
ippincott, geborne arte): nord⸗
amerikan. Schriftſtellerin, geb. 23. Sept.
er au en im Staat New Dort, |N
ochefter erzogen, verheiratete
fih ne 1853 mit Leander —E in Phi⸗
labelphia, bereifte zu wiederholten Malen
Europa und lebt jet meiftens in Waſh⸗
ington. Bon ihren Schriften nennen
wir: »Greenwood leaves« (1850—52, 2
— ), gen; "list aus frühern Zei⸗
in (1850); »Eoe — my pets<
ections
— sn
of my childhaode (1852); bie
) unb »Recol- | der
287
Reifefchilberungen: »Haps and mishaps
jet atourin 1855, e« = a „Merry
a „The ii grim« eigene
hre Gedichte — + bur nmig:
feit bes Gefühls und originelle Gedanken
aus; namentlich findet ihre ſchwärmeriſche
Liebe zur Natur darin einen ſchwungvol⸗
len Ausdruck. Sie Proſaſchriften find
a Zeil mehr auf augenblidlichen Effekt
ere
en ‚William Ratbbone, el
NR: teller und So aialn Hofoph,
Mancheſter —* in Wimble
h | bei Soon. In feinem jüngern Mannes⸗
alter ein Baummollipinner in Chefbire,
trat er 1856 in den höhern Staatsdienft
beim Zollwefen ein, bem er biß 1877 ans
er — viele ae für bie an⸗
ann eviews und bie »Pall Mall
el Sein erfteß felbftän-
diges Wert von Bebeutung war bie kriti⸗
ſche Auer gun »The creed of chris-
tendom« Do 1878), wodurch er in
bie freiere neun ber letzten 20 Sabre
Br eingrifl. Unter feinen fpätern
ritten, mit benen er auf neuen Bab:
nen weiterfchritt, find die bedeutendſten:
»Literary and social judgments« (-
Aufl. 1876); »Enigmas of life« (13.
sun 1879) unb »Rocks ahead, or the
u of Cassandra« (1874).
Akad Terbinand, Dichter
35 at eiber, geb.19. Ian. 1821 zu
urg in Ofipreußen, aufdem Gym⸗
— zu Gumbinnen vorgebildet, ſtu⸗
dierte in Königsberg anfänglich Theologie,
widmete ſich hernach aber der Geſchichte
und poetiſchen Studien und blieb dieſen
auch treu, als er mehrere Jahre lang
als Hauslehrer und dann als Vorſteher
einer öffentlichen Schule wirkte. Als
Früchte dieſer Beſchäftigung erſchien 1845
oman »Werdomar und Wladislaw,
aus der Wüſte ber Romantike, ferner die
288 Gregor Samarsw — Geemier.
> « (1849) umb ' 18% rt is
—— Me ERLUEN mu einen
gödie, weldhe im [höner rad von ben fscht, umb >Uchen VIIL im Wiberfpruch
Schriftftellerei inbeffen
ee ar) 5
er vielfach burdywanbert und in mehreren
ellungen gemäblt bat.
hören: »Eorfica« (3. Aufl. 1878); * 5— i« (1878) unb
»Figuren. Sefchichte, Leben umb > — — —
aus Italien⸗ (1856); —e— 8* l
derungen — an: « (1860); | > —— * ws er
Beat >
aufge unter bem Zitel: »Wanderj als Dramatifer fehlen ihm ber gro Sl
in a see, — — — —
achtet chaftegemälde von | genbe, beivegende un
als bas ee ade eier — arccich). Ed b,f
ens (fe.
und Lebens präfentieren. mm. Ca vi nn
Ihöne Feine Epos >Euphorion« (1 Doubs), war [in als Gefandt-
bewies, baß ber 7: —— Ka — — hat zahlreiche
die poetiſchen An die beim Publikum
eitigt hatte. Ba Bee rer e Auf:
ng reihen Melic, | nahme fanden. Sie erſchienen ge It
1 G — — :\al3 »Petits 4. Ausg. 1871),
fit in Rom unb ſchrieb hier fein befann: | von der Akademie geftönt (darin bie Ge:
te8 Werk »Die Grabmäler ber römi bichte: »La mort errant«, >L’in-
Papſte⸗ (neue Ausg. 1881) unb fein be: | fini«, »Elkovan« x.) und als »Po&mes
mies, Sammelfleiß, Gelehrſam⸗ es< (1861; enthaltend: »St&-
feit, Fachlenntnis, Kritik excelsis«, »Le premier jour
bervorrage Hauptwerk: Byrne & I’Rden« unb »Pro delivre<).
der Stabt Rom a. Mittelalter« (159— veröffentlichte er eine hiloſo⸗
1872,8 Bbe.; 3. Aufl. 1875 * — pbifdhe ee > »Amicis« ‚eine
ihm Rom — um von Gebichten (darum:
des Ehrenbü ter — prei nte Poem >»La mort ine
unb zu deſſen ins a en resident Lincoln«), bie Dichtun
King Viktor — ** — eine alieniläe —æ (1869, PR von ber
Sum Seine zu: | demie Beil chat) ab »Marcel« (1874), bie
i acqueline Bonhomme-
: »£ucrezia Ba nad) Urkunden x. fowie eine Übertragung von
»Reinele Fuchd« (1860).
nn
Sreville — Grigorowitich.
Gresille (pr.-wid, Henr y (Peudonym
für Frau Alice Durand, geborne
— franz. Schriftſtellerin, geb. 12.
1842 8 Paris, Tochter eines Profeſ⸗
fors, der 1857 an dte Univerjität nach Pe⸗
teröburg berufen warb, machte unter deſſen
Zeitung ernfte Studien in Sprachen und
ET unb vermählte ſich
bafelbft mit Emile Durand, einemberfran:
zöſiſ Profeſſoren an der Rechtsſchule
zu ersburg (jet ale unter
dem Namen Durand-Grevi 3% mit dem ſie
1872 nach Frankreich zurüdtehrte. Hatte
fie ſchon in Petersburger Journalen einige
Romane, wie: »A travers des champs«
und »Sonia«, veröffentlicht, jo ſetzte fie
dieje Thätigleit jebt in Paris noch eifriger
fort und erregte zunächſt durch die Ro⸗
mane: »Dosia« a) und »L’expia-
tion de Saveli« (1876), worin fie mit
einer du rchaus urwüchſigen Darſtellungs⸗
gabe ebenſo neue wie anziehende und na⸗
turwahre Bilder aus der ruſſiſchen Geſell⸗
ſchaft vorführte, die allgemeinite Aufmerf:
amkeit. »Dosia« wurde 1878 von ber
abemie mit dem Preis Montyon ges
krönt und erlebte 32 Auflagen. Von ben
m Werten ber Berfafierin, bie viel-
licht etwas allzuhaſti aufeinander folg:
ten, ihr aber boch die Gunft der Leſewelt
erhielten und infaftalle Sprachen Europas
überſetzt wurben, nennen wir: »La prin-
cesse Ogrheroff« (1876); »Lees Koumias-
sine<(1 ;»>Suzanne Normis«(1877);
»La maison Maurdze« ; »Les
&preuves de Raissa« (1877); >L’amie«
(1878); »Un violon russe« —53
»Mariersa fllle<;»LucieRodey«(1879
»Le moulin Frappier«; >Le cit& Me-
nard« unb >»Madame de Dreux«.
Grieben, Hermann, Dichter und
Bublizift, geb. 8. Febr. 1822 zu Köslin
in Pommern, ftubdierte 1841 —45 zu
Breslau Theologie, Philoſophie und Ge:
ſchichte, erwarb ſich hier den Doftorgrab
durch eine Differtation über Dante und
wirkte von 1846 an zwei Sabre lang als
Hauslehrer zu Laskowitz in Preußen. Seit
1848 journaliftifcher Thätigleit zugewandt
Fr Köslin, Stettin, Lübeck), if er feit
89 Redakteur der »Kölnifchen Zeitunge.
8. bat mit feiner gelehrten Studie »Dante
Exiftfielierlegiton.
I
L)
289
Aligbierie (1865) durch eine ganz neue,
mit vielem Scharffinn verfochtene Anficht
über ben Gharafter ber »Divina comme-
dia« den Dante-Kennern Bull ver⸗
urſacht. Seine dramatiſchen Verſuche ſind
verſchollen; als lyriſcher Dichter dagegen
hat er viel Beifall geerntet durch ſeine
»Lieder eines Studenten« (1843), »Buß⸗
pfalmen« (1846), »Liebfraue« (2. Aufl.
1858), »Norbdeutfche Frühlingsterzinen«
(1859), »Rheiniſche Wanderliebere (2
Aufl. 1872), > Zeitftimmen« (1870) und
»Gott grüß’ die Kunſt«, Buchdruderlieder
(1874). Seine »Gefammelten Gebichte«
are 1875.
riefinger, Theodor, Schriftfteller,
eb. 11. Dez. 1809 zu Kirnbach bei Zorn-
rg im Schwarzwald, fludierte in Tü⸗
bingen Theologie, war eine Zeitlang im
eiitlichen Amte thätig, wibmete ſich aber
Pilieh ich der Schriftftellerei. Er debü⸗
tierte mit ben beifällig aufgenommenen
»Silhouetten aus Schwaben« (4. Aufl.
1868), rebdigierte 1839—41 die Zeitfchrift
»Der ſchwäbiſche Humorifte und trat dann
in eine Buchhandlung ein, bis om bie Wo-
gen des Jahr 1848 wieber an bie Offent-
lichfeit riffen. Er —— das demokra⸗
tiſche Blatt »Die Volfäwehre, verfiel einem
Hochverratsprozeß und mußte zwei Jahre
in Unterfuhungshaft auf dem Hohen:
adperg verbringen, warb aber fchlieplich
von ben Geſchwornen freigefprochen. Nach
Nordamerika ausgewandert, vermochte er
dort nicht teten Kuh zu faſſen und kehrte
1857 nad Stuttgart zurüd, wo er ſeitbem
lebt. Bon feinen Werken, bie zum Teil
dem hiſtoriſchen Roman angehören, find
die bedeutendern: »Lebende Bilder aus
Amerika« (1858); »Die alte Brauerei,
ober Kriminalmpfterien aus New Norfe
(neue Ausg. 1873); »Myſterien des Va⸗
titande (4. Aufl. 1865); »Das Damen:
regiment an ben verfchiedenen Höfen Eu-
ropad« (186670, 4 Bbe.); »Württem-
berg, nach feiner — und Ge⸗
en geſchildert« (18 3, und >3mwölf
chickſalswege; (1870, 3 Bde.).
Grigorowitſch, Dimitri Wafilje:
witfch, ruff. Schriftfteller, geb. 1820, ber
Sohn eined Ebelmanns aus ben Gou⸗
vernement Riäfan, erhielt En Erziehung
1
2%
in einer Privatpenfion zu Moskau und
kam daun in bie Petersburger Ingenieur: |
ſchule. Seine ————— de te Natur
fonnte IR in das ihm tr cheinende
wiſſenſchaftliche Studium nicht hinein⸗
finden, und er verließ die Anſtalt 1846,
ohne den Kurſus der Militärſchule abſoi⸗
viert zu haben, Er ergriff nun bie fünft-
Beide Laufbahn und trat in die Afabemie
ber Künfte, wo er eine Zeitlang Schüler
bes befannten ruſſiſchen Malers Brüllow
war. Gleichzeitig trieb er aber auch äſthe⸗
tiſch⸗ ——* Studien. Um die Zeit,
als er die Ingenieurſchule verließ, begann | A
auch ſeine litterariſche Laufbahn und zwar
mit der Ab ung » Das Dorfe, die von dem
bedeutendſten ru (hen Kritiker, Belinskij,
mit großem Beifall begrüßt wurde. Dann
4 ten bie — 5 »Ein verfehltes
en« (in welcher G. feine eignen Ju⸗
gendſchickſale erzählte), »Anton Gore
myla«, »Die Fiſcher«, »Die Proletarier«
»Die Übergefiebe ene und endlich >3 Amel
Generale«, bie lebte, 1863 erfchienene Er:
zählung von ©., der nun ber itteratur | 3
entjagte und fich ge ben bildenden Kün= | e
ſten widmete. Großes Verbienft bat fich
G. in ber fpätern Zeit um bie Peters:
burger Gefellihaft zur Yörberung ber
Künftler erworben, in welcher er als
Sefretär eine raftlofe Thätigfeit entfaltete
und noch gegenwärtig, nachdem er eine
große Zeichenſchule bei ber Gejelligaft
ein gerichtet, bas he ——— der ge⸗
Geſellſchaft ein äſt
tiſch gut durchgebildetes Talent; ſeine
arben ſind warm und lebendig, ſeine
ichnung iſt naturgetreu, wenn auch der
toff meiſt ein wenig idealifiert erſcheint.
n deutſcher Übertragung erſchienen: »Die
Bene (1859) und >Die Ft
. .
— ranz, Dichter, geb. 15.
* 2 L zu aA gefonten bafelbft 21.
an. 1871; war ber Ehn eines beliebten
Advokaten, erhielt eine :gebiegent Erziehung | »
und ftubierte bann in Wien Jurispru⸗
benz. Nach Beendigung feiner Stubien
wurde er Hauslehrer, erhielt barauf eine
Anftellung beider faiferlichen Fler
wo er Zeit fanb, feinem Hang zu poetifcher
Brobultion fi Binzugeben, unb erntete
Grillparzer.
ii einer »Ahnfraue (1 einen bei⸗
iellofen Erfolg, ber — aubte, eine
eiſe nach Sal zu zu machen, und auch
hauptſaͤchlich mitwirkte eg feiner Ernen=
A als Privatfetretär ber Kaiſerin
19). 1823 warb er poftonzipif, 1832
— bei der kaiſerlichen Hoflam⸗
mer (dem ſpätern Finanzminiſſerium);
1856 trat er in den Rubeflanb url rüd.
Sein Außered Leben war ein zu —*
genes, nur bier und ba durch Reifen (
nad Deutfhhland, 1838 nah Paris mit
2 monat ichem Aufenthalt, 1843 nadh
und Konftantinopel) in Fluß ges
braten, An Ehren zwar Ma — dem
Dichter nicht, aber aber au) micht
gen, ‚Enttäufhungen und a ner.
wurbe 1847 zum Mitglieb ber kaiſer⸗
Iihen Alabemie ber Witlenfchaften er-
naunt, 1849 — ren
Beweife der Verehrung und Anz
eenmung überlebte denfelben aber nur
wenige Tage ae »Sämtliden Werke«
wurden 1 in 10 Bänben von ne
Laube und Joſ. Weilen —
Grillparzers poetiſche Natur ildung
find von verfchiedenen Einflüflen beſtimmt
worden: das antike Schönheitsibeal war
in — lebendig, dann hatte er unſre
deutſchen Heroen, Goethe und 3
Schiller, als Vorbilder bewundern —
aber en Green Speal auf
dem Boden Frei —
zen, prallte bti —— — itiſchen
und kirchlichen Vorurteile, — Damals
das Öfterveichifche u umfjpannte. Der
ängftliche, tn Dichter wagte —
dieſem Konflikt zu geben
eu innerlich all er dadurch beu n
t und _verbüftert und bie Freudig⸗
= a Kane Schaffens Be Mit —
Ahnfrau« Hatte er die age
falstragäbie betreten, aber er kam *
zur Einſicht, daß befe Karikatur des Fa⸗
tums fi weber mit ber poetifchen noch
mit ber Bühnen
echtigfeit vertra — und
ſchrieb ſeine tor (1 .
1819),
Gofbne Blied« (1822; ei Tri — Be
Grimm.
ſtehend aus den Stüden: »Der Gaft-
freund«,, »Die Argonautene und »Me⸗
dea«), König Ottolars Glück und Ende«
(1825), bochpoetifche, ſchwunghafte und
wirffame Dramen 0 das letzt⸗
annte von burchſchiagendem, beiſpiel⸗
em Erfolg. Auch die Dramen: »Ein
treuer Diener feines Herrn« (1830), »Des
Meeres und ber Liebe Wellen« (Hero und
Leander, 1840), »Der Traum ein Leben«
1840) unb bie viel ſpätern, erſt nach des
ichters Tod erichienenen Stüde: »fi-
kufla« (1873), » Ein Bruderzwift im Haus
—— 1873), »Die Jũdin von To⸗ 1
(1873) ſowie das Fragment »Efiher«
reich an großen, bejonbers Iyriichen,
önheiten. Abweiſend, aber entfchieben
abweiſend verhielt ſich das Publikum bloß
ein Stüd des Dichters, das Luſt⸗
— dem, ber lügt« (1840), eine
teberlage, welche verfchulbete, daß fich
ichter aus ber DOffentlichleit zurück⸗
und mit Ausnahme weniger allers
i ge erbebenber Momente bis an fein
in diefer Einfamfeit verblieb. So⸗
ger feine >&ebichte« ſowie einige Novel:
(darunter das Meifterftüd »Der alte
Spielmanne) find erſt nach feinem Tod fe
ausgefommen. &8 liegt eine eigenrümliche
ifin ber Stellung dieſes Dramatikers
feiner Umgebung und in nn menſch⸗
wie dichteriſchen Schickſalen.
—— 61806 su Eabtiln Ge
r, geb. zu Stabtilm, gef.
3. OR. a Ge —
Philoſophie u ichte in Jena, e
En Sell, ma —
iehun a eteröburg, beglei-
tete dann 1832 eine gräfliche Samnilte auf
einer Reife nad) Frankreich und Stalien
unb wurbe nach feiner Rückkehr 1835 zum
Stubienbireftor ernannt, als welcher er
die Erziehung des Großfürſten Konitantin
und ber Großfürſtin Aleranbrine leitete.
Er begleitete erftern 1845—47 auf Reifen
nach dem Orient, nad) Griechenlanb und
Algerien und wurbe bei ber Bermählun
besfelben 1847 zum Staatsrat ernann
a eabelt. Auch fpäter war er noch als
ih
t am faiferlichen Hof thätig, zo
nach bem Tode — Deut
ter (1860) definitiv zurück und ſiedelte nach
291
Berlin, | ter nach Wiesbaden über. Er
veröffentlichte: > Wanberungen nach Süb-
often« (1855 — 57, 3 Bbe.); ben Roman
»Die Fürftin ber fiebenten Werit« (1858;
deutſch, 2. Aufl. 1861), beffen Titel von
bem in Petersburg üblichen Gebrauch,
mit ber »fiebenten < Peterhofer
Wegs ein berühmtes Irrenhaus bei Pe:
teröburg zu bezeichnen, hergenommen ift,
und bejjen Anbalt durch bie vortreffliche
Schilderung ruſſiſcher Zuftänbe großes
Aufſehen erregte; endlich »Alerandra
borowna, Kaijerin von Rußland« (2, Aufl.
866, 2Bde.) und das bramntifche Sebicht
2) Herman, Schriftfteller, geb. 6.
San. 1828 zu Kailel, Sohn bes befann:
ten Germaniften Wilhelm ©., ftubierte
184649 in Berlin und Bonn bie echte,
wandte fi) dann aber p Te en und
bejonders ee den Studien zu,
u
»Meiſter Martin« (1878).
die er während eines längern Aufenthalts
in Stalien jortießte, beren Reſultat
er unter anderm in feinem »Leben Dtichel-
angelos« (5. Aufl. 1879, 2 Bde.) nieder:
legte. Im übrigen ſprach er fich über
Sragen ber bildenden Kunft vielfach in
nitzeitfegriften und in politifchen Zei:
tungen Berlins aus und fchrieb: »Effays«
1859 u. 1865, neue Folge 1871 u.1875).
ie von ihm gegründete Zeitiihrift »über
Künftler und Kunſtwerke« ging mit dem
3. Banb wieber ein. Seit mehreren Jah⸗
ren Privatdozent an ber Berliner Unis
verfität, ward er 1873 zum ordentlichen
Profeſſor der Kunſtgeſchichte bafelbft er-
nannt. Zu ben wichtigern kunſthiſtoriſchen
Arbeiten Grimms gehört bie Bearbeitun
und Erflärung von Vaſaris »Leben Raf:
faeld« (1872); Iitterarifch bebeutend find
feine Borlefungen über »Goethe«r (1877,
2 Bbe.; 2. Aufl. in 1 Band 1880). Yon
feinen belletriftifchen Leiftungen ift ber
in ber — ſpielende Roman »Un⸗
ũberwindliche Machtes (2. Aufl. 1870) bie
wertvolffte, nicht nur durch bie olegang ber
Darftellung (melde alle Werte bes Ver⸗
faffers Fennzeichnet), fondern durch Fein⸗
beit der Beobachtung und Tiefe der Em:
pfindung. oe find bie Dramen:
»Armin« (1851) u. »Demetrius« (1854),
welch letzteres eine Fortſetzung und Voll:
190
292
enbung des Schillerfchen Torfo fein in
Die »Novellen< (2. Aufl. 1862, 2 Be.)
find wahre Kabinettsftüde von feiner, ja
Blängerber Darftellung.
rifebag, Eduard, Schrififteller,
geb, 9. Dft. 1845 zu Göttingen ald Sohn
8 Botanikers ©. (geft. 1879), ftubierte
bafelbft die Rechte, warb zunähft Kam:
mergerihtöreferenbar, wibmete fi) dann
der diplematifhen Laufbahn, bie er 1872
in Rom ald Beamter ber Gefanbtichaft
begann, 1873 in Konftantinopel fortſetzte,
und bie ihn 1874 ala Kanzler bes deut:
[hen Konfulat3 nad Smyrna, 1879 als
Bizefonful nad Jaſſy und 1881 als Kon:
ful nad Peterdburg führte. ©. ift ber
anonym gebliebene Verfaſſer ber Gedicht:
fammlung »Der neue Tanhäuſer«, welche | (
bei ihrem Erfcheinen 1869 ebenjo umihres
poetifchen Gehalts willen als wegen bes
freien Tons und ber glühenben Schilbe-
rung des rein finnlichen Liebesgenuffes viel
Aufſehen erregte unb ern in vielfach
veränderter und vermehrter Form elf Auf⸗
lagen erlebt bat. Nicht ganz ben ihr ent:
egengebrachten —— entſprach
ie zweite poetiſche Gabe: »Tanbäufer in
Rome (4. Aufl. 1880), welche dasſelbe
Thema in epifcher Form unb gleichfalls
auf dem Grunde ber mobernen Gefellichaft
behandelte. Seine litterarifhen Stubien
über moderne Dichter, welche geiftuolle Ur⸗
teile mit paraboren Ausſprüchen vermen-
gen, veröffentlichte er unter dem Titel:
»Die deutſche Litteratur 1777 — 1870«
(1876, 2. umgearbeitete Aufl. 1877), wäh:
rend >Dietreulofe Witwee (3. Aufl. 1877)
ein intereflanter Beitrag zur vergleichen:
ben Litteraturforſchung ift, ber ein chine⸗
ſiſches Märchen auf feiner Wanderun
durch die Weltliteratur verfolgt. Au
feine neuefte Veröffentlichung ift der di:
nefifchen Litteratur entnommen: »Slin-
Ku⸗Ki-Kuan. Neue und alte Novellen
ber Chinefen« (1880).
Groß, Ferdinand, Feuilletonift, geb.
8. April 1849 zu Wien, abfolvierte bier
Er Studien und trat fehr früb, mit 15
jahren, als Schriftfteller an bie Offent⸗
tig elt, um von ba an eine lebhafte Thä:
tigkeit als Mitarbeiter an den Feuilletons
ber verfhiedenften Wiener und außer:
Griſebach —
Grofſe.
öſterreichiſchen Blaͤtter zu entfalten, wozu
ihm auch feine fpätern Reifen und Aufs
enthaltsftationen in.Agypten, Frankreich,
Sialien reihen Stoff boten. Als im Herb
877 vom Berliner Ritterariichen Zentral⸗
büreau eine Konkurrenz für das befte
Feuilleton ausgefchrieben wurde, erhielt
er für ben Eſſay »Litterarifche ae
mufife den erften Preis. Seit 1879 lebte er
als Redakteur des Feuilletons ber »Frank⸗
furter Zeitunge in Frankfurt a. M., von
wo er Anfang 1881 nach Wien überfiebelte.
Seine Heinen Skizzen und Stubien ver-
einigte er in ben Sammlungen: »Sleine
Münze« (1873); »Nichtig und flüchtige
(1 ); »Oberammergauer Paſſions⸗
riefe«e (1880); »Mit dem Bleiftift«
1881). Wie bier, liebt er auch in fei-
nen »Gedichten« (1880) ftimmungsoolle
Genremalerei. Als Dramatifer veröffent:
lichte er die einaktige Plauderei »Gcheim:
niffee (1 und mit Mar Norbau (f. d.)
emeinſchaftlich das Luftfpiel »Die neuen
ournaliften« (1880).
Groſſe, Julius, Dichter und Schrift:
fteller, geb. 25. April 1828 zu Erfurt,
Sohn eines Divifionsprebigers, erhielt
feine Bildung auf ber Seminarfchule,
fodann am ge u u
(1833 —46),, wohin fein Vater ald Ober»
prebiger berufen worden war. Zuerft für
das Baufach beftimmt unb bemgemäß zu:
nächſt die Feldmeßkunſt ftubierend, Tegte
er 1847 das Staatseramen ab, entihloß
fi) aber bald zu einer wiffenfchaftlichen
Laufbahn, ftubierte 1849 —52 in Halle
Jurisprudenz, Philoſophie und Litteratur:
eſchichte und ging bann mit dem Ent:
—60 ſich ganz der ſchoöͤnen Litteratur und
dem Stubdium ber bildenden Künfte hin⸗
zugeben, nach München, wo ſich bald eine
vielfeitige Thätigkeit und ein fruchtbarer
Verkehr mit Geibel, Heyſe u. a. ent⸗
falteten. Zunächſt wurde ©. bei ber Re
daftion ber »Neuen Münchener Zeitung«
beſchaftigt, und eine nach Stalien (1
unternommene Reife wurde im Interefie
biefer Zeitung auögebeutet. Darauf über:
nahm er die Redaktion bed Morgen:
blatts ber ale itunge, ab {pi
terhin auch die »Mündyener Propyläen«
heraus und wurbe 1869 zum Generalſekre⸗
tär ber Sciller-Stiftung ernannt, als
welcher er gegenwärtig feinen Wohnſitz in
Beimarhat. G.gehört zu den fruchtbariten
Dichtern ber Gegenwart und bat in der
Lyrik und ber epiichen Erzählung Bleiben:
bes geſchaffen; feine Lyrik ift farbenreich,
feine blühende Phantaſie läßt ihn epil
Stoffe und Geftalten fpielend finden und
beleben. Seinem Dranın aber fehlt der
mächtige Nerv, der durch bie ganze Hand:
lung vibriert und fie in Bewegung erhält.
Seine Werke find: 1) Lyriiches: »Ge⸗
— a; »Aus bewegten Tagen«
(1869); » Wider Franfreich« (in den »Lies
Grote.
bern zu Schub und Truß«, 1870); »Wi⸗
ber Rome (inder Sammlung von Schroms
5 1878). 2) Dramen (geſammelt
0, 7 Bde.): »Die nn »Die
fleinerne Braute, »Johann von Schwa-
bene, »Friedrich von ber Pfalze, »Der
legte Grieche⸗, »Gudrun«; fpäter famen
Sn u: »Meifter Dürer Erben:
« (1871) und »Tiberius« (1876).
3) Erzählenbe Dihtungen (ge
fam in 6 Bbn., 1872): »Gundel vom
Königbfeee, »Tamarena«, »Das Maͤdchen
von Gapri«, — »Farek Muſas,
»Die Sphinre, »Der Magier«, »Der graue
«, »Des Ketzers Beichte⸗, >Der
rr von Eompoftella«. Seither find
i kommen: »Der —5 Not«
t — Heldenlied, 1872); »Pe⸗
< und »Hilpah und Schalum⸗
3 2Aul Kazinis
lenmanderung«
1873); >Die Abenteuer des Kalewiben«
niſches Volksmaͤr 1875) x. 4)
ER »Untreu — — (1868,E
2 Bde); »Maria Mancini« (1868, 3
rg »Gegen ben Strom« (1871, 3
Bde); >Dffene Wunden« (Novellen, 1873,
3 Bde.) ;» Der Stadtengel« OR
»Da Bonte und Mozart« (1874, 3 Bbe.);
‚Reue Erzählungen« ga 75, 3 Bbe.);
— nniete (1876, 2 Bbe.) und
‚ lettere zum Teil gefammelt in
3 Bänben, 1861 — 63.
Grste (fr. groht) George, engl.
Seichichtfchreiber, geb. 17. Nov. 1794 zu
Glay Hill bei Bedenham in Kent, geit. 18.
uni 1871 zu London, mo er ein Ehren-
Begräbnis in der Weftminfterabtei erhielt.
In ber alten Kartäuferfchule erzogen,
BE
293
trat er ſchon im 15. Jahr in das von fei-
ht befhenbe Banfheidäft Mrekrat
jetzt bei nkge rescott,
Grote and Co. Seine Nuhetunden wid⸗
mete er klaſſiſchen Studien, wobei fein
älterer Freund, James Mil, wie auch in
Nationalöfonomie, ihm teilweife Führer
war. Schon früh fahte er ben Plan, bie
Geſchichte — zu ſchreiben im
Sinne neuerer Kritik und mit Bei ichung
der Arbeiten ber Deutichen. Mitfords
Wert war 1818 vollendet; an Sabre
päter beganır ©. das Material für das
einige zu jammeln, welches jenesaus dem
ge ſchlagen follte. Indeſſen Hatte er fich
mit gar, der Tochter bes Schrift:
ftellers Th. Lewin, verheiratet, welche,
ochbegabt, ihm eine verftändige Mitar:
eiterin warb. Zunächft drängten freilich
die Anfprüche bes öffentlichen Lebens fein
Geſchichtswerk zurüd; er beteiligte fi) an
ber fortfrittligen Bewegung, ſchrieb: »A
statement of the nen of parlia-
mentary reform« (1821) und »Essen-
tials of parliamentary reform« (1832).
Als nun die neue Reformalte ins Leben
getreten, warb er 1832 einer ber Vertre-
ter ber Stadt London im Unterhaus. Er
trat 1841 von ber parlamentarifchen Lauf:
bahn zurüd und widmete fich wieder feinem
Geſchichtswerk, der »History of Greece«,
welche 1846—56 in 12 Bänben erichien
en ufl. 1872, 10 Bde.). Dies große
reift allenthalben hochgeitellt, auch ins
Tranzöfifche und Deutfche (von Meißner
und Höpfner, 2. Aufl. 1880 ff.) überjekt.
r wanbte fi) nun beſonders dem Stu:
dium bes Platon IT als deſſen Frucht
1865 fein Wert »Plato and the other
companiong of Socrates« erſchien. Der
Tod unterbrach ihn bei einer Ähnlichen
Studie über Ariftoteles, welche darauf von
Bain und Robertjon (2. Aufl. 1879) her:
ausgegeben wurde. ©. ſchrieb vieles für
bie »Westminster«, fpäterbin für die
»Quarterly Beview«. Er half das Univer⸗
ſithy College und die London Nniverſity grün
den, war ein er des Senats ber leb-
tern und feit1 ee auch Pr
fivent bes Univerfity College. Seit 1848
torrefpondierendeß, wurbe er 1864 aus⸗
wärtiges Mitglied des franzofiſchen Inftis
294
tuts. Auch —— er zu den Direkto⸗
ren des Britiſchen Muſeums. Aus ſei⸗
nem Nachlaß ——— »Minor works«
1873) und »Fragments on ethical
suhjects«e (1876). — — personal
life of George Q.«, 0 von
feiner Witwe e (1873, be beutfch
Groth, Klaus ter, 2A
April 1819 u —D marf *6
ſtein), hat N Tem Wiffen und Können |e
Btenteils nis! Autoolen. b. h. aus
üchern, ohne Lehrer, erworben. Die Ele:
mente lernte er ſchon vor ber Schulzeit
von feinem Großvater, bie Bürgerfchule
feines Heimatsort3 befuchte er meift nur
im ®inter. Vom 15.—19. Jahr war er
Schreiber bei dem Kirchſpielvogt bafelbft,
hierauf befuchte er das Schullehrerfeminar
in Tondern, lernte aber für fich alte und
neue Sprachen, war al als Lehrer an
ber Mäbchenichule n Heide angeftellt
(1841 —47), wo er Zeit fand, ie obne
Anleitung in eine Anzahl neuer Sprachen
hineinzuarbeiten, und den Entichluß faßte
und teilweiſe ausfübrte, filr das verachtete
a zu wirfen. Überangeftrengt,
ebelte er nach Fehmarn über und fchrieb
bierden1. Band ſeines »Quidborn«, Volks:
sa in plattbeutfchen Gedichten in Dith⸗
re Mundart (1853). Das Jahr
856 brachte ihm ben Doftortitel honoris
— aus Bonn; 1857 habilitierte er ſich
als Privatdozent in Kiel, wo er Ave zum
—* ernannt wurbe und jet noch
. G. hat ſich tüchtig in der Welt um⸗
auf enund felbft in Orforb u. Leiden (1872
u.1 Hear Durch feinen
»Quidborn« 2 Bde.) bat er
fih eine ber eriten Stellen auf dem dichte: | ti
riſchen — ber Dialeltpoeſie erobert
(1878 erichien bie 13. Miniaturausgabe).
a af gleicher Di öbe fteben feine »Bertelln« | I
2 Bbe.) und »Ut min
able drei Vertelin« (1876) jo-
wie das Gebicht »Rothgeter Meifter Lamp
un fin Dochdere (1862). >»Duidborn«
und ber Kinderroman »Vör be Börn«
(1658) find von namhaften Künitlern
Otto Spedter und Ludw. Richter) illu⸗
or —— ee des era es
von taleftpoefie geben
ſchaft feine Schriften: »Briefe fiber Hoch⸗
Groth — Grün.
ben und Plattbeutfch« (1858) und
„Über ne und mundartliche Dich⸗
tun
u groww), George, Ingenieur,
Mufiffenner und Schriftfteller, geb. 1820
in Clapham, einer Vorftabt von London.
wo er lebt. S 1841 warb er in
Jamaila mit tung bed erften guß⸗
Einen Leuchtturms betraut, 1850 wurde
———— der Society of Arts
ber Kriftallpalaft: Gefellichait,
In eldher et 1873 zum Bolten eines Di⸗
reftors aufrückte. Seine rdienſte um
die große Anftalt in Sydenham find erheb⸗
li. Auch ift er Geichäftsteilhaber in ber
Verlagsbuchhandlung von Macmillan and
Co. und war einer der Hauptarbeiter an
William Smithe »Dictionary of the bi-
ble« ; das von ihm 1878 begonnene ae
tionary of music and musiciang«
umfaffenbes Wert, Bat fidh Autorität erz
mworben.
Grube, Auguft allem, Biest
Schriftfteller, geb. 17. De.
Wernigerode, bejuchte ao 33 je —*
ceum da elbft, ex; dann auf das Lehrer:
feminar in Weißenfels, befleidete —38 *
mehrfach Hausle ftellen in
fern und privatifiert feit reg
er
Aus feiner fohriftitelleri Orden,
beben eng die ve SER —*
naturkun aphiſchen
ſchichtlichen —— —
oft aufgelegten Werte —— als: om
rakterbilder aus der Geichichte und = A
—* Aufl. 1871, 3 Bbe.) ——
afterbifder« rach 1a );
——— aus der Naturkunde in Afthe:
r nn nr en Sinn« (lebte
ri le); »Bilder und
= — aus er Natur: und Menſchen⸗
n in al uptteilen ber Erbe«
(6 Aufl. 1 ile); ——
Piniaturbilbere (legte Aufl.
Teile); »Alpenwanberungene (1874,
Bbe.) u. a.
Grün, 1) Anaftafıus (Pſeudonym
für Anton Aleranber, Graf von
— ter, geb. 11.
1806 zu Laibach, geſt. 12. Sept. 187
a3; wurde je auf dem väterlichen
—ã—, — hurn von einem Hofmei⸗
Grün.
ſter —— 1813 dem Thereſianum in
Wien, hernach einer —e in
Graz anvertraut, ſtudierte hier und in
Wien die Rechtswiſſenſchaft und philo⸗
ſophiſche Disziplinen und ließ 1830 unter
dem ebenen, fortan beibehaltenen
chriftſtellernamen feine »Blätter ber
Liebe« unb ben Romanzencyklus »Der
legte Nitter« nen, weldem 1831
chei
(anonym) die »Spaziergänge eines Wie: | 15
ner Boeten« folgten. In der Folge unter:
nahm er mehrere größere Reifen (nad)
Italien, Frankreich Belgien, England),
— —
, wo er eine entſchie⸗
den deutſche nung kundgab, zog ſich
aber bald wieder, enttäufcht und angewi⸗
bert von dem Gang ber DINGE in bie
Stille des Stubierzimmers zurüd, das er
erſt 1860 als Reichstagsmilglied verließ,
und wurde ein Jahr darauf zum lebens⸗
aaluyen Mitglied des Herrenbaufes und
1 gem Geheimrat mit dem Präbilat
Erzellenz« ernannt. 1864 erhielt er als
>
»Borfämpfer für bie Freiheit in Öfterreich« | 6
von ber Stabt Wien das Ehrenbürgerredht,
1865 von ber Wiener ſchule den Titel
eined Ehrenboftors; 1868 wurbe er zum
Bräfidenten ber Delegierten des Reichstags
erwählt, in welcher Stellung er feiner bis⸗
berigen freiheitlichen Geſinnung durchaus
treu blieb. Anaſtaſius G. ift das anerfannte
Haupt ber mobernen öſterreichiſchen Dich:
terichule — er auch deren radikale und
teilweiſe ktive ya in der Boli-
tie nicht teilt), und biefer Rang gebührt
ihm: er ift der größte Öfterreichifche Lyriker
des Jahrhunderts. Sein glänzendes Bei-
fpiel (vgl. die »Spaziergänge«, dauptiäch
lich aber die Dichtungen »Schutt«, 183
bat bewiefen, baß die heiligen Hallen ber
Boefie auch ber Bolitif Eintritt gewähren
fönnen, ohne fich zu profanieren. Solche
Klänge waren während ber Grabesitille
ber tternichſchen Geiſtesnacht noch
nicht vernommen worden; der Dichter
hauchte dem ſtockenden Atem ſeines Volks
wieder Leben und Bewegung ein; daher
der Enthuſiasmus beim Erſcheinen jener
Gedichte. Der Dichter weiß ſeine Gefühle
unb Gebanten bald fpielend, bald mit dem
Ernft und der Weihe des Propheten dar:
295
auftellen; re ihm fein Ton auf feiner
vielftimmigen eier, auch der humo Hu
nicht. Beweiſe dafür find das h tifche
Genrebildb »Der Pfaff von Kahlenberg«
(1850) und fo manches feiner farbenpräce
tigen, im Blüten und Bilderſchmuck pran⸗
genben unb doch bie finnigften Gedanken
umranfenben, aus ben Tieren ber Empfin⸗
dun nn »Gedichte« (1837,
. Aufl. 1877). ©. hat ferner veröffent-
licht das Capriccio »Die Nibelungen im
Trade (1843) und ben Ballabenfranz
Robin Pi nach altenglifhem Mu⸗
fter, 1864). Auch verdanken wir ihm eine
Sammlung von »Bollsliebern aus Krain«
(1850) und eine Ausgabe ber Werke ſei⸗
nes Kreundes und Genofien Nikolaus Le
nau (1854). Seine eignen »Sefammelten
Werke« gab Sant (1877, 5 Bde.) beraus.
J. Radics, Anaftafius ©. (1878).
Karl, Schriftiteller, geb. 30. Sept.
4817 zu Ludenſcheid (Weftfalen), ftubierte
in Bonn und Berlin, wurde dann Lehrer
bes Deutjchen am Kollegium zu Kolmar,
egründete in Mannheim bie rabifale
Mannheimer Zeitung«, ging, aus Baden
und Bayern verwieſen, nach Köln, wo er
als Vorlefer und Journaliſt thätig war,
und befuchte 1849 Paris. Zurückgekehrt,
wurde er in bie preußifche Nationalver:
fammlung gewählt, dann wegen angeb:
licher Beteiligung am Pfälzer Aufftand ver:
aftet und erft nach adhtmonatlicher Haft
1850) freigefprochen. Er Iebte jeitbem,
ſchriftſtelleriſch thätig, in Belgien, brachte
ein Jahr a in Stalien zu, wurde nad)
feiner Rüdfebr Lehrer an ber Handels:
ſchule und höhern Gewerbſchule in —
furt, hielt 1865 — 68 Wandervorleſungen
in den rheiniſchen Stäbten und ſiedelte
1868 nad) Wienüber, wo er noch jebt weilt.
Er fchrieb: »Friedrich Schiller ale Menſch,
Gefhichtfchreiber, Denker und Dichter«
(1844); »Die foziale Bewegung in Frank⸗
reich und Belgien« (1845); »Louis Na:
poleon Bonaparte, die S Binz auf dem
franzöfifchen Kaiſerthron« (3.Aufl. 1866);
»Frankreich vor bem Richterftubl Euro:
pa3« (1860); »talienim Frübjahr 1861«
(1861); > Fragmente aus Stalien: Na-
tur und Runft« (1862); »Rulturgefchichte
des 16. Zahrhundertse (1872); »Ludwig
296
uerbach in feinem Briefwechlel und Nach⸗
aß 2c.c (18 E »Die Philofophie in der
Gegenwart« ( 876), Ps ce bes
2 ‚Sahrhunderts« (1880, 2 Bde.) u. a.
Seine Schriftftellerei zeichnet ſich durch
großen Freiſinn, geiftreiche —
und lebendige Da
gau
' Grünhagen, Kolmar, Geihichtöfor: | P
ſcher, geb. OK au in: Trebnik ei Breslau,
ftubierte 1847— 50 in Jena, Berlin und
Breslau, habilitierte fich an Tekterer Uni⸗
verfität für Gefhichte und warb 1866 zum
— Profeſſor ernannt. eit
1863 ift er zugleich Vorftanb des Bres⸗
lauer Stantsardivs und feit 1871 Bor
figender des Vereins für Gefchichte und | b
Altertum Schlefiens, defien > Zeitichrift« | n
— redi 5 x Bess
ichtsquellen u eften ver⸗
sent er von felöftänbigen Werfen:
rznifchel Adalbert von Hamburg und
eines norbifhen Patriarchats«
SR Gemein ne 106 Dede als
meinmwefen« -
nb bie Breslauer 1 Fra
Ihe 54 »Die der
leſiere (1872); »Geſ — des eriten | £
ſchleſiſchen Kriegs« (1881, 2
Gruppe, Dtto —— ter
und Re geb. Ei
Danzig, geſt. 7 „Ian. reine —** ollte
als der Sohn eines wohlhabe nben | auf:
sun gleichfalls zum mann ausge | W
ülbet werben, — 2 zum ge⸗
—* Stubium u bezog bie einher |2
Berlin. Hier wurde er durch Verkehr mit
berühmten Archäologen und Runftfennern
zum Kunftftubium angeregt, trat,na ic
er bie Univerfität verlaffen, als
fteller auf poetifchem , kritiſchem, fibeti-
gem und philoſophiſchem Gebiet a er:
warb fich durch den trag feiner St
ftellerei eine materiell unabhängige ls
lung, bie ihn den Berluft bes väterli
— verſchmerzen ließ, trat 1842 in
niſt
erium des Kultus als ——
für das Kunſtfach, erhielt 1844 eine Pro:
feflur an der Univerfität für gnifolonbie
und Geichichte und wurde 1862 zum
digen Sekretär der Akademie ber Künfte
ernannt. ©. war eine ebenfo leicht em⸗
pfängliche wie probuftive Natur, bie fich
Grünhagen — Gruppe.
mit virtuofer Gewandtheit in bie hetero⸗
enften Stoffe hineinlebte, ohne indeſ⸗
—* die Spuren des Dilettantismus jedes⸗
mal ——
— on G
5 können. Dem rein phi⸗
iet — an die Schrif⸗
ten: »Antäus« Duett über fpefulative
— e (1831); >Wenbepunft ber
opti im 19. — ——
Gegenwart und ft der Philo-
—X in Deutfchland« (1855). —
lologiſchen Kritit gehören an die We
»Die rt mife Gl ie<c, mit eingeflogtenen
Überfegungen (1 38— 39); über bie
ab ente des Archytas und ber altern
ot goreer« (Preisichrift, 1a »Über
onie des Hefiob« (1841); »Mi-
Ionen eine der Frage Kenia den In
vun: »Der = se
———
Leben und ee ae (1 4) unb bag *
Ban Beni ben ei lan
irken t ter« legten
- a 1868—70, 5 Be.;
we Was ©. als Dichter ges
leiſtet net ſich alles aus —
eine t : Torrefte Form b
geihmadvolle Behandlung. Es ift mehr
218 bloße philologiſche Reminiszenz, es iſt
wirklich een Talent, was uns bier
anfpricht ‚ wenn auch bie afabemifche Zucht
Pure gi ttende unb wehrenbe ee ier
a vollere Triebl
| Buße — ee
» rländi te«, zwei
1866 und 1 {
Anzahl — en epiſchen
deutſ halts: »Alboin«
heine 7830): Königin Bertha«
—— »Kaiſer Karl« (eine re
852); ferner bie brei biblifchen
Ruth, Tobias, Sulamith« —E
Gruyer — Guerrazzi.
ein perfifches Epos: »Firduſie (1856).
Auch im Drama hat fi ©. verfuht und
in feinem Zauberfpiel »Die Winde, oder:
Ganz abfolute Konftruktion ber neuern
Weltgefchichte durch Oberons Horn, gebich-
tet von Abjolutusvon Hegelingen«
— ſogar den Ariſtophanes nachzu⸗
abmen g
Gruyer (pr. grüjch), Francois Ana⸗
tole, franz. Kunſtkritiker, 85 of.
1 1852 Repetent
85 ris, war bis
ber am agrongmifchen Inftitut in
Berfailles, mwibmete fih dann ganz bem
Studium der —— ke zu und be
reifte zu dieſem Zweck bie hauptſächlichſten
Länder Europas, vor allen Stalien. 1872
wurde erzum Generalinfpeftorber ſchönen
Künfte, 1
ernannt
d
1858 — 59, 2
; »Des conditions de la pei
en cö« (1862); »BRaphaöl et l’an-
tiquit&« (1864, 2 Bbe.); »Les vierges
de Baphaöl et l’antiquit6« (1864, 2
Bbe.); »Les vierges de Raphaöl et
l’iconographie de la vierge« (1869, 3
Bbe.); »Les auvres d’art de la renais-
sance italienne au temple de Saint
Jean, baptistöre de Florence« (1875)
und »BRaphaöl, peintre de portraits«
(1881, 2 Bbe.).
Onberuatiß, |. De Gubernatis.
Gücl y Rente, Joſe, je Schrift:
fteller und Politiler geb. 14. Sept. 1818,
wurbe, nachdem er feine juriftilchen Stu:
bien vollendet hatte, in feiner Baterftabt
Avana Abvofat, begab ſich aber bald nach
Madrid, wo er im uni 1848 die Infan⸗
tin Donna Sofefa, die Schwefter bes Kö:
nigs Franz, heiratete. Darin lag für ihn
die Duelle langer Unannehmlicfeiten.
Das Tönigliche Haus fah die Ehe höchſt
ungern, man verwies ihn ins Fönigliche
Palais von Valladolid; er aber ftellte ſich
1854 an bie Spite ber Volläbewegung
und des aufflänbi mr ers. So kam
er als Bollgmann in die Kammer unb
wurbe zum Kommandanten bes 4. Ba-
taillons der Nationalmiliz in Madrid er:
wählt, wobei er immer auf Esparteros
297
nach Paris verbannt, begann er hier feine
litterarifche Thätigleit; 1879 wurbe er
fuͤr die Infel Cuba an Senator ernannt.
Außer zahlreichen Beiträgen zur liberalen
eigen veffe veröffentlichte er einen
Band ſpaniſcher Gedichte, ein Drama:
»Don Carlos« (1879), ſodann eine Reihe
von Werken in — Sprache, als:
»Larmes du caur«, Gebichte (1854);
»Les amours d’un n&gre«; »Penstes
chretiennes, politiques et philosophi-
ques« (1854); »Traditions americai-
nes« (1 1);>Lavier edulys« (1862);
»Consid6rations politiques et litt£rai-
Te8« (66 ; »Legendes du Montser-
rat« (1866); »Lögende de Catherine
Ossema« (1873); »Neludia« (1874); bie
wertvolle Studie »Philippe II et Don
Carlos devant l’'histoire« (1878); »Les
deux folies« 2 u. a.
Guerrazzi, Freberico Domenico,
ital. Schriftſteller und Politiker, geb. 1804
u Livorno, geft.23. Sept. 1873 auf feinem
ndhaus daſelbſt; wurde ſchon während
ſeiner Rechtsſtudien in Piſa ſeiner politi⸗
ſchen ——— halber vielfach verfolgt,
lebte dann als Sachwalter in Livorno, im⸗
mer im Kampf mit den Machthabern, ein
Freund Mazzinis. 1828 erſchien zuFlorenz
ſein origineller, kraftgenialiſcher Tendenz⸗
roman La b ia di Benevento«,
Guerrazzis befted Werk, in zahlreichen
Auflagen verbreitet. 1830 und neuerdings
1834 auf die Inſel Elba verbannt, ſchrieb
er bort einen zweiten, ebenfalls jehr bei-
fällig aufgenommenen Roman: »L’as-
sedio di Firenze« (deutſch von Fink,
1850). Nun ging er nach Florenz und
gewann bald politifchen Einfluß in Tos⸗
cana. Sein offener Brief an Mazzini
1847 309 ihm eine neue Verbannung auf
die Inſel Elba zu. In demfelben Jahr ver:
öffentlichte er zu Florenz ein biftorifches
Drama; »I bianchi ed i neri«, und drei
Povellen: »Veronica Cybo«, »La Ser-
picina«, »I nuovi Tartufie. In bas
durch Leopolb II. mit einer Verfaſſung
beſchenkte Land — ekehrt, gab er zu
Florenz ein rep tifaniihes Blatt: »L’In-
Hexibi e<, heraus, wurde Deputierter,
dann ind Miniiterium berufen als Präs
Seite Rand. In den Stürmen von 1856 | fibent des Kabinetts mit dem Portefeuille
298
bes Innern. Nach der Ylucht bed Groß:
herzogs 1849 wurbe er von ber National-
ver ammlung mit Mazzini und Monta⸗
nelli in das leitende Triumvirat gewählt,
und das Übergewicht feiner energifchen
Natur war fo entſchieden, daß man ihn
bald als Diktator bezeichnen konnte. Die
Mipftimmung nad) der Niederlage ber
italienifchen Armee bei Novara beforberte
den Ausbruch einer Gegenrevolution in
Florenz; G. vom Bolt bedroht, wurde
I ge sammen und ins — is
Volterra gebracht. Hier ſchrieb er *
befannte »Apologia della vita politica
di G.« * ). Nach breijähriger Haft
zu 15jährigem Kerker mit Zwangsarbeit
verurteilt, aber zu lebenslaͤnglicher Ver:
bannung begnabigt, lebte er auf Korfica.
In bieje EI fällt die Veröffentlichung
feines gleichfalls fehr berühmt geworbe-
nen Romans »Beatrice Cenci« (neue
Ausg. 1872, deutſch 1858). Seit 1855
bielt er fi in Savona und Genua auf,
nach 1859, als die ee Berbältniffe
es erlaubten, wieder in jeiner Vaterftadt.
Er fchrieb noch einen Roman: » Pasquale
Paoli« (neue Audg. 1873), und eine in
ihrer Einfachheit liebenswürbige Erzäb:
lung: »D buco nel muro«. Ein feltener
enanntes, aber ſehr merfwürbiges Bud)
N »L’Asino, un sogno«
0: Aufl. 1860). Mit ftaunenswerter Ges
ehrſamkeit findet fich hier alle8, was auf
Litteratur und Gefchichte der Völker über
ben Ejel anzuführen ift, zu einer großar⸗
tigen Satire in einem ftarlen Banb ver-
arbeitet. ©. wurbe in der Folge wieberholt
ins Barlament gewählt, nahm inbeflenam
öffentlichen Leben des neuen Italien kei⸗
nen regen Anteil mehr und verbrachte ben
Reit feiner Tage zurüdigezogen auf jeinem
Landhaus bei Zivorno. Drigineller, von
je?
1:
it:
a?
ad
Ss
fe
d,
1:
Guerrieri⸗Gonzaga — Guillemin.
Gnerrieris Gonzäge, Anfelmo,
Marcheſe, ital. Politiker und Schrift⸗
fteller, geb. 19. Mai 1819 * andern
1817), geſt. 25. Dez. 1879 auf feinem Land⸗
us bei Mantua; lag —
ichen und litterariſchen Studien ob, ſchrieb
por 1848 für bie » Rivista europea«, war
1848 —39 — ber — * Regie⸗
rung in Mailand und ging mit Aleardi,
dem Vertreter Venedigs, in einer politi⸗
ſchen Miffion nach Paris. 1849 flüchtete
er erfi nad) Genun, dann nach Paris, Too er
die Sympathien für die Befreiung feines
Vaterlands zu fördern fuchte. Seine Güt-
ter waren von ber —— Regie-
rung Tonfisziert worden. 1860— 76 ſaß
er Deputierter im italieniihen Par:
lament, flimmte mit der Rechten unb
ſuchte im übrigen ſich in ben adminiſtra⸗
tiven unb finanziellen Kommiffionen nüßs
lich zu machen. Er war aud) eine Zeit
lang Seneralfefretär im Minifterium ber
auswärtigen —————— und Bin
mit biplomatifchen Aufträgen 1865 na
Deutſchland, fpäter nad Spanien. Was
feinen Namen für Deutfche befondere er:
wähnenswert macht, find feine Bemühun:
en zur Förderung be Intereſſes an deut⸗
—* Litteratur in Italien und feine ſehr
geſchätzten, — ——— aus
dem Deutſchen. Er hatte ſi on in ſei⸗
ner Jugend mit poetiſchen uchen be⸗
jeBt, aber nichts in Drud gegeben; daß
hm aber ein ungewöhnliches Sermialen
innewobne, bewies er durch k ne vorzũg⸗
liche une von Goethes »TFauft«
(neue Aufl. 1872); desgleichen ũberſetzte
er Goethes »Iphigenia auf Tautis«, fer:
ner »Hermann und Dorothea« in Stan-
gen und bie »Römifchen Elegien« ( Pro⸗
en bavon in Hillebranb# » Italia«). Auch
bie Überjeßung von Treitſchles Schrift
über ben Grafen Savour (1872) ſtammt
aus feiner Feder. Zudem lieferte er eine
Überfegung des Horaz.
Gnerrini, Dlinbo, f. Stecchetti.
Guillemin (ſpr. oij'mäng), Amedee
Victor, franz. Bopulärfchriftfteller, geb.
5. Juli 1826 zu Pierre (Sadneset-Loire),
lebt als Profeffor der Mathematif in
Paris und machte ſich durch zahlreiche
illuftrierte und oft aufgelegte riften
Guizot.
um Verbreitung naturwiſſenſchaftlicher
Kenntniſſe —— Die bekannteſten
find: »Les mondes, causeries astrono-
miques« (1861); ann explication
des chemins de fer« (1862); »Le ciel«
(1864); »La lune« (1865); »Kl&ments
de cosmographie« (1866); »Les phöno-
menes de la ique« (1869); »Les
applications de la physique aux scien-
ces« (1873); »La vapeur« (1873); »Le
soleil« (1873); »Les comätes« (1874 ;
»La lumiöre et les couleurs« — 5
»Le son« (1876); »Les étoiles« (1877
.
,
«
*
»Le monde physique« (1880 ff.) u. a.
4 —* war er vielfach thätig.
zot (pr. gtiöp), Francois, franz.
Staatämann und Geſchichtſchreiber, geb.
4. Oft. 1787 zu Nimes von proteftanti:
fen Eltern, geit. 12. Oft. 1874 zu Val
Rider bei Lifieur. Seit 1808 in Paris, be:
Bra ELIEILE ION na IE De ausahu nit
tbeiten über die franzöſiſche Sprache und
Litteratur (»Dictionnaire universel sur
les synonymes etc.«, 1809; »Vies des
re francais du siecle de Louis
«, 1813), warb 1812 Profeſſor der
neuern Geſchichte an der Sorbonne, 1814
Seneralfetretär im Minifterium des In⸗
nern, fpäter Staatsrat und Generaldirek⸗
tor der Departementöverwaltung (Bid
1820). Sodann einer der Führer der ge:
mäßigt Tonftitutionellen Oppofition,, ent-
widelte er in den legten zehn Jahren ber
Reitauration eine erftaunliche Thätigkeit
als Gelehrter wie als Staatsmann und
wußte namentlich durch feine Vorträge
über die Gefchichte ber Zivilifation bie
franzöfifche a für biftorifhe Stu-
bien zu begeiftern. Nach der Julirevolu⸗
tion ſtand er mehrmals an ber Spi
TUN, Insbeſondere war er 1832—
1 als Unterrihtäminifter thätig, half
dann im Bund mit ber Linken das Kabi⸗
nett Moͤlée ftürzen, ging 1840 ald Geſand⸗
ter nach Lonbon, war feit Oftober b. 3.
ala Minifter des Auswärtigen bie Seele
des Kabinetts Soult, indem er fich ganz
der perfönliden Politik —J— hi⸗
lipps anbequemte und die unbedingte
Herrſchaft des königlichen Willens inner⸗
— ber konſtitutionellen Formen wieder:
tauftellen verſuchte, bis endlich die Re:
ber
299
m ein
eifriger Beförderer ber Fuſion, rief aber
ulett durch feinen orthodoxen Eifer eine
klagenswerte Spaltung in der reformier:
ten Kirche hervor. Seit 1836 war er Mit⸗
pie der frangöfifchen Alabemie. Als die be⸗
utfamften unter feinen —— Wer⸗
fen, bie ihn vermöge der Gründlichkeit ber
Studien fowie der Kunft der Kompofition
und Darftellung den eriten Schriftftellern
Frankreichs anreiben, nennen wir: »His-
toire du year: repr6sentatif«
(1821 — 22, 4. Aufl. 1880); »Histoire
erale de la civilisation en Europe«
17. Aufl. 1880, deutſch 1844); » Histoire
e la civilisation en France« (1829—
1830, 4 Bbe.; 13. Ausg. 1874) und »His-
toire de la r&volution d’Angleterre«,
erfte Abteilung: »Histoire de Charles I«
1828, 2 Bde.; 10. Aufl. 1874; deutſch von
ülau, 1850), nach dem Urteil der Eng:
länder felbft die befte Darftellung biefer
Epoche und bie Hauptleiftung der fogen.
pragmatifhen Geſchichtsſchule in Franf-
rec ber fich als Fortſetzung fpäter anreib:
ten: »Histoire de la r&publique d’Ang-
leterre et d’Oliver Cromwell« (1854;
6. Aufl. 1874, 2 Bde; beutich 1854) und
»Histoire du protectorat de Richard
Cromwell« (1856, 5. Aufl. 1869; deutſch
1857). Ferner find anzuführen: »Vie,
correspondance et &crits de len 9
ton ete,« (1839—40, 6Bde.); »Corneille
et son temps« (6. Aufl. 1880); »Shake-
speare et sontemps« (1852); »L’amour
dans le — 11. Aufl. 1879);
»Mémoires« ( —67,8 a reiches
Material für bie Geſchichte der Reſtaura⸗
tion und der Julimonarchie enthaltend;
»Meditations et études morales«< (2.
Aufl. 1858, deutſch 1864); »Möditations
sur l’essence de la religion chrötienne«
(1864, deutſch 1864), worin die Ortbo:
dorie verteidigt wird;» Histoire de France,
racont&e & mes petits-enfants« (1870—
1875, 5 Bde.); re ur
ques et litt6raires« (1868) und »Me-
langespolitiquesethistoriques«( 1869).
300 Sal — Guthrie.
GER, Friedrich. Dichter, geb. 4. Wpril | wurde Dorfprebiger, — ————————
1812 zu Ansbady, gef. 23. Den, 1879 in | Jahren einer Geme
Wänden; war be Cohn eine
ters, und auf der im Ansbach zurückgekehrt, biente er ala Geifllicher in
unb bem Echrerfeminar zu Utvorf (Brit: | London, dann in Reben aller
ig: |Tei Grbauungsfchriften hat er vetfaht:
u f cerin Slachklanden mul sCharles Le, ein beumatikhes Gedicht,
an u Unsbadh berufen und of the present« x.
fam bierauf an ir proteftantifche Schule| Gnflap vom Gere (
in Mün wo er neben feiner Schule | Guſtav Otto von Struenfee), Ro:
während 25 Jahren einen Surd für Töde | manfchriftfieler, geb 1803 zu
ter aus ben be Ständen hielt, der | Greifenberg in En, Sept.
m viel Anerkennun ee 1875 in Breslau; Rubierte zu Bonn und
1858 mit der filbernen und 187 mit Berlin bie Rechte und ward 1834 Regie:
— It een ge Berlin. Unter feinen ältern
0 tert, 309 er ſich in I rungsrat zu Berlin.
nannten Sahe in ben —RX — Romanen verbienen »Rance« (1845),
&. ift ein echter und wahrer ), »Die
t: Bu: |von Rheinfelse (1850), welche in den
»Gefammelten Schriften« (186769, 18
— fanden, zu
n. Seine ſtärkſie
ent=
var einer ber fleikigflen Mitarbeiter der | faltete ber talentvolle und Er⸗
Tohmeperjdhen > hen Jugend«: feinen er in ben lebten — [eines
(den Naclah | Bebens, wo er bie meif drei unb vierbän:
Gnmpreät, Otto, Mufiffritiker, geb,
1823 zu Erfurt, fubierte in Breslau,
184
iſcher Beriäterflatter in bie Rebafl
ber» Rationalgeifunge und Hat fi feitber
mg ‚1814 zu ir:
ſtalteter Form Tiegen gefammelt vor unter ber Graffhaft Forfar,
ben Ziteln:>Duftkalijche Charakterbilder« | aug einer alten Familie von M
1068) unb »Neue Muftfalifche Charakter: | des proteftantif Glaubens abſtam⸗
menb, — erſt Theologie zu Edin⸗
tg
uthrie (pr. gothri s Cargill,
—— ap —
foul Farm
tern
ſpiel: Der Ring des Nibelungen« 187
gehört Slerber. a
Gurney (Ipr. gene), Archer Thomp⸗
ſon, engl. Geiftlicher und Schriftfteller, | erlebte 5 Au agen. Inter feinem Na
aeh 120, ftubierte bie Rechte, ward Anz | mer erſchienen: »The first false step«
ig zur anglifanifchen Kirche über,
—
Gutzkow.
lost love« (1865), »Summer flowers«
(1867), »Rowena« (1871), »Woodland
eehoese (1878), alles in Berfen. In
Brofa ſchrieb er: »The vale of Strath-
more< (1875). Viele gern Gejungene,
zum Bolkslied Gewordene ift feiner Feder
en
en.
‚Karl, Schriftiteller, geb.17.
März 1811 zu Berlin, geft. 16.Nov. 1878
in Sranffurt a. M.; war der Sohn eines
Subalternbeamtenim Kriegaminifterium,
ſtudierte in Berlin, nachdem er bas Fried⸗
richswerderſche Symnafium befucht, Theo⸗
logie unb Philoſophie, letztere mit ſolchem
erfolg. baß feine Bearbeitung der Preis-
aufg »De diis fatalibus« gekrönt
wurde, wandte aber auch ben großen Ta-
gesftagen, weldye durch bie Julirevolution
zu brennenben en waren, fein In⸗
tereffe au 1831 erſchien feine aufſehen⸗
erregende Schrift »Korum ber Journal⸗
litteratur<, auf deren Grund Wolfgang
Menzel ihn zum Mitarbeiter der Cotta=
ſchen »Litteraturblättere nah Stuttgart
berief. Hier veröffentlichte G. unter ans
berm bie Novelle »Der Sabbuzäer von
Amfterbam« (die Unterlage feines fpätern
Dramas »Uriel Acofta«, 1847). Es folgte
nun eine — Wanderperiode (Oſter⸗
reich, Sũddeulſchland, Oberitalien), nach
deren Beendigung er ſich abwechſelnd in
Leipzig, Berlin, Hamburg und Frank⸗
furt a. MR. aufhielt. Der inzwiſchen ver-
öffentlichte Roman »Maha Guru. Ge
ſchichte eines Gottes. (1833) hatte den
Ruf bed jungen Dichters auch in wei:
tem Kreijen det. Da erfchien
1835 eine neue Schöpfung: »Wally, bie
iflerine, welche ihm bie berüchtigte
nziation des Zionswächters Menzel
unb eine breimonatliche Gefangenſchaft
in Mannheim eintrug. Während diefer
Haft fchrieb ©. die zermalmende Abhand⸗
| »Zur ——* der Geſchichte«.
Rad feiner Freilaſſung vorwiegend jour:
naliftifeh thätig, eröffnete er mit »Nero«
feine dramatifche Laufbahn in erfolgreich:
fer Weife. Früchte ber Frankfurter Zahre
waren außerdem: »Beiträge zur Ge⸗
fchichte ber neueften Kitteratur« (1836);
»&oethe im Wenbepunft zweier Jahrhun⸗
berte< (1836); »Die Zeitgenoffen« (1837)
- | Diefem Inſtitut feit 1
801
und »Götter, Helden und Don Quirote«
(1838), Sammlungen von Kritifen und
Efiayd. Der amzug nad Hamburg bes
eichnete für ©. den Übergang von ber
eure it, welche ihm durch die Zen⸗
ur unmöglich gemacht worden war, zur
höhern Litteratur. 1838 erſchien fein
weites Drama: »König Saul«; ber
an »Seraphine«e war vorausgegan:
gen, und es folgte ber fomifche Roman
»Blafebow und feine Söhne« (1838-39).
Er entwidelte von jetzt an eine großartige
Thätigleit auf ben genannten beiden Ge:
bieten, unterbrochen von Streifzügen ing
olemifhe: »Die rote Mütze und die
apuze< (gegen Görres, 1838), ind Bios
graphtide: >2. Börned Leben« —933
und Reifen: »Briefe aus Paris« (1842),
Seine Artifel aus dieſer Zeit find geſam⸗
meltinben»BermijchtenSchriften«( 1842)
und »Aus der Zeit und dem Xeben« (1844);
auch die Sammlung rg (Novellen
unb en) fällt in _diefe Zeit (1842).
In demielben Jahr finden wir ihn als
anerfanntes Haupt bed »jungen Deutſch⸗
lande« in Frankfurt a. M. wo er fih unter
anderm mit der Herausgabe feiner »Ge⸗
fammelten ®erte« (1845—46,, 12 Be.)
befchäftigte, und von 4847—50 ale Dra⸗
maturgen in Dresben. * gründete er
1852 die Wochenſchrift »Unterbaltungen
am bäusliden Herd«. ALS Hauptbegrüns
ber ber Schiller-Stiftung befleidete er bei
die Stelle eines
Generalſekretärs (in Weimar); inbeilen
ion 1864 nötigten ihn Geſundheitsrück⸗
ſichten, dies Amt wieder nieberzulegen.
G. war jebt anerfanntermaßen der erſte
riftſteller Deutſchlands. Seine groß:
artigen — »Die Ritter vom
Geiſte⸗ (1850—52), »Der Zauberer von
Rom« (1859—61) Hatten neben feinen
Dramen: »Richard Savage (1839),
»Wernere, »Patkul« (1840), »Die Schule
ber Reichen«e (1841), »Der 13. Novem-
ber« (1842), »Ein weißes Blatt« (1843),
»Ropf und Schwert« (1843), »Das Ur⸗
bild des Tartüffe«⸗ (1844), ir atſchew«
(1845), »Uriel Acoſta« SE 6), »Dtts
fried« , »Wullenweber« N } »Liesli«,
»Der Königsleutnant« (1849), »Freun⸗
beöglüd«, »Philipp und Perez« (1803),
302
nd «, »Lorbeer und Myrie«
(1855), nn Rofec un ihm biefen
*
——— aber
erſchũttert, daß ſich ſeiner eine
i er die ihn
u einem
iebberg). Nach feiner
anftalt Baireuth ann
bielt er Narr (1866 hu — am Gen
———
in über
ire —
Aber ben äfthetifchen
Schwulſt in Rise neuern deutſchen Littera⸗
tur⸗ — be an feiner fpätern Jahre
Iaitee (1868); + ——
ichte « ‚> ne ide
(Roman, a
Ellrodte (bi
ſcher Roman, 1 Werwolf·
ſtoriſche 7 — ae »Lebensbil:
ber« (meifl ovellen, 1869—71, 3 Bbe. J; |ber
»Ein eg — 1872);
»Säfularbilder« 1 Go hg au
mein Leben< (1 e neuen Sera-
— (Roman. 1877 1877) 1
ramen:»Dichingischen« pie 1
und »Der Gefangene von (Eur u.a. P
dieſer knappen und .. erſchöp —
Überficht ergibt fich — . OD. daß
G. der vielſeitigſte untere riftftellern
ber Ge — iſt; aber er auch der be⸗
beutendfte nach Anregung, Inhalt und
Wirkung. ©. if ein großer Dichter, a
AA bie
Reim, ohne Vers, ohne Lyrik ja ohne | Seit
eigentliden Stil; die Form ift bei i
Nebenfache. Alle feine Mängel aber es
find beren nano) werben burch die glän-
zenbften Vorzüge in Schatten —9— Ine
Syöry — Gyulai.
feinem 55 aan fpiegeln ſich fo
f&arf und fich Ien ber Bei
—— — ——
fie und Geflal - ge
Aus
1838 ru Wa ungar. Schrift-
Raab, ftubierte in
von — jo re:
ln ‚con 4 denden«,
x | ai mung
ule un
Kritiker, geb. DE
vie | jovierte daſelbſt feige Studien und lebt
Jagen in eh. & nötig feit einer Reihe von
urbe 1858 Mitglied
riichen —— 1870 Sekre⸗
und ſchonwiſſenicha chaftlichen
n ſowie 1873 —55
er un —
te »B uec.
riften — > ——
ie VBörödmartye);
« (Sligen und
von denen einige auch
in deutfcher Drache ren. b (im
Reclams — — *
temenyei« ıchte, 3 rei
Kritiken und Aftbetijch-Fritifche Studien x.
ven arbeitet G. an einem ſatiri⸗
le eitgebit t im Genre Lord Byrons
, von bem bis jetzt ein ein-
ie —5 — vie lwerſprechender Geſang
chienen iſt
Saar — Hadländer. 303
Saar, Bernard ter, beliebter holländ. | ordentlichen, 1865 zum orbentliden Pro
Dichter, geb. 13. end "1806 zu Amiter- | f iener. —— wurde und noch gegenwär:
dam, ward 1830 Prediger und bekleidet | tig wirkt. Größere Reifen nad Liſſabon
feit 4854 bie Profeffur der Kirchengefchichte | D
in Utrecht. Außer einer populären »
ichte der Reformation« (1846) und an-
riften auf demfelben Gebiet hat
er — onders durch ſeine Gedichte, welche
1870 in 3 Bänden geſammelt erſchienen,
befannt gemadt. Sein »Huibert en
Kane gehört 209 jept au ben popu⸗
Gebichten in Holla
aberfi one rn Bitter.
ler, otthel na Schrift: |g
er, geb. 7. San. 1829 in der Naͤhe von
Zittau, bejuchte das Gymnaſium Tebt-| 1
genannter Stadt, ftudierte hierauf
g Philologie, beffeibete 1855 — 68
ee an mehreren öffentliden und
en Anftalten Dresdens, bethätigte
Banden an ale Dichter und Kri-
tifer an einer gr ahl von Zeitjchriften,
at Stubienteiten nad Paris, Eng:
— und wi noch jetzt
an einigen Privatſchulen ber | T
Bi Sauptfaht. Als Krititer hat
— durch ſeine Abhand⸗
Über die Dramen ded Aſchy
und ——— (1859), »55 Sãtze über
ba8 Drama ber Bergangenheit und der Zu-
funft« on), u. a als Lyriker durch feine
»Lieder« (1852), als — durch Witte⸗
find< ( Epos in T 1864), >Thal:
Fönigs Sohn« (in laden, 1 6), »He⸗
taffed« (in Jamben, 4872) und burh den
in Proſa geichriebenen Märchencyklus
»Die Töchter bed Grafen Alban«
mehrere Dramen verfaßte ©., Di: „Lie
besgeichide«, Donna Blancae, »Siwan:
bild« (1867) Sr —A— (1803)
Särifthele, geb. 16. Febr. 1834 zu Bots:
bam, ftubierte in burg, © 5 und | der
Bin Mebizim und Naturwi
wanbte fich — bald eb use
— — ee a
en be
und —— ſich 1861 als Privatbozen
der Joologie in Jena, wo er 1002 zum au
(08 | gebiet ber —— e
Aud |.
ra, Teneriffa, nah Norwegen, na
Syrien und Agypten, nad Eorlica und
Scrdinien fielen in die Ja — 1866, 1869,
1873 und1875. H. gilt gr mein für ben
beroorragenbften eetreter bes Darwinie-
mus in Deutichland, der als kühner Theo
vetifer auch jeakig alle jene Konfequenzen
30g, mit welchen Darwin feld enjäng ich
noch — Von Ar ann be:
ben wir hier hervor: »&enerelle Morpholo:
—— — (1866 x. 332Na⸗
Age Mark lea te« ‚Auf.
bung es
as des Menſchengeſ —*
(3. Aufl. 1873); »Uber Arbeitsteilun
Natur und —52 — eben« (1869);
Leben in den größten Meeretiefen« 1870);
»Anthropogenie, aan saeihihte
bes Menſchen« Aufl. 1877); »Ziele
unb Wege der gig Entwidelungage:
— (1875); »Die heutige Entwide-
ngölehre im Verhältnis zur Geſamt⸗
ei — em; N A te
Eine populäre t über das Formen:
Sreie @iffenfjaft und fee ehre« (1870
»Freie Wiſſen und freie Lehre⸗
egen Virchow) und »Geſammelte po
fi äre Vorträge u bem Se ber op:
widelungslehre« (1878
ader, Stanz, f. „nr
adländer, riebri
tiftfteller, geb. 1. Nov. 1816 zu Burt:
cheid bei Aachen, geit. 6. Zuli 1877 in
eoni am Starnberger See; verlor früh
feine Eltern, trat mit fehr ——
Schulbildung in eine Nr
fung in Elberfeld, vertauſchte dieſen Beruf
mit dem Soldatenftand, wanbte fi) aber,
von a Laufbahn wenig erbaut, wie:
bem Handel unb, als biejer infolge au
Wilhelm,
ft, fälliger — nicht profperieren wo *
der Sa tiftftellerei zu, ſchrieb in Stuttgart
feine »Solbatenreminiggenzen« (fpäter als
»Bilder aus dem Soldatenleben im Frie-
t | ben« gefammelt, 1841) und gewann fich
dadurch die Sunft des Barons v. Tauben⸗
304
beim, ber ihn als Reifebenleiter mit in
den Orient nahm. Gleichfalls durch bie
Gunft eines bo erhielt er dann
an der Hofkammer Belchäftigung, wurbe
[päter Sefretär beim Kronprinzen (1843)
mit bem Titel Hofrat, begleitete dieſen auf
feinen Reifen, befuchte nach feiner Ent:
laffung (1849) Stalien und bad Haupt:
quartier Radetzkys, fpäter dad des dama⸗
ligen Bringen von Preußen in Baden,
begründete in Stuttgart (mit Höfer ver-
eint) die »Hausblätter« (1855), mit Zoller
(1858) die Zeitung Ȇber Land und Meere,
wohnte auf befondere Einlabung bes öfter:
reihifchen Kaifers dem italienitähen Feld⸗
zug bis nach der Niederlage von Solferino
bei und wurde 1861 in den öſterreichiſchen
Ritteritand erhoben. Bein Regierungs-
antritt des wũrttembergiſchen Thronfol⸗
gers plötzlich aus feiner Stellung als kö⸗
nigliher Bau: und Gartendirektor entlaf: | Le
jen (1865), lebte er von jet an in raſt⸗
loſem * ausſchließlich der ſchriftſtelle⸗
riſchen Produktion. H. iſt keineswegs eine
tief angelegte poetiſche Natur, aber das
Ideal eines anmutigen Erzählers; er hat
bie ſchönſte, blankſte Scheidemmünze geprägt,
bie in ber Belletriſtik möglich iſt. Gut⸗
mütigsfhalfhafter Humor, ſcharfer Blick
für die Realitäten bes Lebens, für bie
Eigentümlichkeiten des Charakters, fobalb
fie nicht zu tief Tiegen, ein unerfchöpflicher
Quell ber Erfindungs⸗ und ber Kombina-
tionsgabe, graziös fliegende Darftellung,
ein reicher HN von Lebens: und Reife:
erfahrungen: das find die probaten Haus-
mittel Hadländerfher Produktion. Er
ift mit Due befonber® in ber zweiten
Hälfte feines Lebens zu verfchwenberifch
umgegangen und bat fie über zu große
Flächen verzettelt. Vgl. die Romane: »Der
neue Don Quichotte« (1858); »Krieg und
Frieben«(1859); » Tag und Racht« (1861);
»Fürſt und Kavalier« (1865); »Neue Ge:
Ichichten« —J—— te Bombardier«
(1870); > (dichten im Sidzad« (1871);
»Der Sturmvogele (1872); »Nullen«
u): »Rainszeichen«e (1874); »Ver⸗
otene Früctee (1878): »Das Ende ber
Sräfin Patapfye (1877); »Refidenzges
ſchichten⸗ (1877). Zu feinen gelungen:
hriften gehören jedenfalls die Sol-
Hagberg.
batengefchichten, fowohl die »Bachftuben-
abenteuer (1845) als die »Bilber aus dem
Soldatenleben« (sim Zrieben« 1841, unb
»im Strieg« 1849); ferner bie »Namen⸗
Geſchichten⸗ (1851), der Roman
matifche Faͤdene. Wo H. auf tiefer
Fast und Zei — oder bie
Trachtfeiten des Lebens eingeht (3. B. in:
1860); »Zagebuchblätter« (1861); »Der
Wechſel bed Lebens« n,
ae a tale
novellen« u poſthume
»Der Roman miines Lebend« (1878) au
erwähnen, die beſonders durch ſtoff⸗
liche Juterene feſſeln. Seine »Geſammel⸗
ten < erſchlenen in 3, Auflage 1875
+ ee kob Teobor, ſchwed
a „Jakob Teodor, ſchwed.
— ohren Litterarhiſtoriker,
eb. 20. Jan. 1825, ftubierte von 1842 an
biloiophie und Philologie und erhielt
1848 bei der Promotion ben Lorbeerlrang.
Nachdem er eine Abhandlung: »Om arten
af Molidres lustspel«, verteidigt, wurde
er als Dozent für die frangöfif e Littera⸗
tur an ber Univerfität Upfala angeftellt,
fungierte 1855—58 am Gymnaſium da⸗
ſelbſt als Lehrer, wurde 1860 Adiunft
in der franzöſiſchen unb italieniichen
Sprache an der Univerfität und las au
über Aſthetik, Litteratur⸗ unb Kunſtge⸗
kat worauf er 1866 zum Profeſſor
r neuzenropäifchen Sprachen unb Litte⸗
taturen befördert wurbe. Zu wiſſenſchaft⸗
lichen Zwedten unternahm er früher und
Hagen — Hahn.
fpäter mehrere Reifen nach Deutſchland,
kreich Stalien und England. Seine
arifchen Arbeiten bewegen fich meift
anf Eritifchem Gebiet, Doch ii ſich auf | a
als Dramatiker verfucht. bie erftere | u
Reihe ——— »Hvarför är mir tid icke
1802), 0 tft unfre geil nicht
De, De: — Don Juane«
(185 1861); »Det
— — 866); »Pri⸗G
ar m svensk national-
(»Die Fritbiofsfa —— als —
* ge ee ; »Den pro-
edens ar
delsei i det xx ——— (1873);
in die zweite: »Karl XIL« (1864) und
»Karl XIL< (1865), zwei hiſtori *
Stũcke, welche in —X mit Beifall
aufgeführt wurben. Doch ift er bebeuten=
ber als Litterarhiſtoriker und Aſthetiker,
als welcher er ein [iertet und feines Ur⸗
teil mit großer Be nbeit namentlich i in
Laura« (1874) ) voraüg li überfekt.
— —— 19 u —*— und
April 1797 zu Köni
berg i. — Febr. 1880 daſelbſt;
war ber ohren Aut tiverfitätsprofeflors,
— in ſeiner Vaterſtadt ſeit 1816 erſt
Naturwiſſenſchaften, ſodann
ib Litteraturgefchichte, verweilte
tem Sramen zwei Sabre in
mad) abgeleptemn fi ale Bobo!
für die obengenannten Fächer an ber Kö⸗
— ger Univerſität, wurde 1825 außer⸗
tlicher, 1851 — le
und Auffeber ber d zn ſtſamm⸗
——— ſtiftete den Kun n und das
7 Alice I m m nie
willen tche e nach Stalien
— te ſeitdem in ſeiner Stellung.
In Befannteflen ift H. geworben durch
fine mit köſtlichem Humor ——
»Norica. Nũrnbergi ii Novellen aus al:
ter Zeite (1827,5. Aufl. 1876; engl. 1855),
Schiftftellerlexikon.
la
305
nad) einer (fingierten) Sanbfchrift bes 16.
Insel herausgegeben, die nach Stil und
nbalt vorzüglich dem Geiſt ee Br
cr find. Vorher hatte er »Ottfri
— roman Gedicht in ze kr
Sefän gen (1 820), »Gedichte« (1
veröffentlicht, Alswifienfhaftli Br
— rien er ubien er ann. »Künſtlerge⸗
Hichten« (1 ‚enthaltend: —
Ghibertis at einerBaterftadte, >
— der heil. Katharina von S Ai
»Leonardo da Vinci in Mailand«); »Die
beutfche Kunft in unferm —
———— — »Acht Jahre aus
dem Leben Mi angeloß«, nad) Bafari
(1869). Ferner to re er: »Marv.Schen
kendorfs Leben, Denken und Dihtm
(1863), wie er auch bie 3. Auflage von
befien Gebichten bejorgte, und eine »Ge⸗
Ichichte bes Theaters in Preußen« ( —
Ha *— Karl un N
und Bias iftorifer, Fr
aus Bafel, geft. 7. gm 874 bon & war
Sohn eines befannten Botanikers und
‚| Arztes, ftubierte in feiner Vaterftabt, in
Bonn und in Berlin eologie, babilitierte
fi 1823 in Bafel als Privatdozent, wurde
bald Lektor und 1828 ordentlicher Profef⸗
‚| for daſelbſt und wirkte beſonders als Kir⸗
chenhiſtoriker anregend und einflußreich
auf Studierende wie auf das weitere Pu⸗
blikum feiner Baterftabt. Seine Haupt:
\ riften find bie — te von den
aͤlteſten Zeiten bis zum * thunbert«
(neue ek, 1869 — 72,7 Bde.) und bie
»Enc ie und Methobologie ber Sun in
fogifchen "Riffeniaften, (10. Aufl.
ausgeg. von E. Kautzſch, 1880). Seine
Leiftungen als Dichter find zwar nicht
gablreich, , aber ſchätzenswert. Seine »Ge⸗
ichte« (1846) durchweht ein wa Bar
umaner und finnigsreligiöfer Gei
klus »Luther und feine Zeite ( 1838)
malt zwar ben Reformator mit Ss Far⸗
ben idealiſierender Poeſie, aber in wohl⸗
klingenden und zugleich kernhaften Verſen.
ahn, 1) Werner, Schriftſteller, geb.
13. Mat 1816 zu Marienburg in .
reußen, ftudierte — und Phi
—*— zu Berlin und e und widmete
ſich dann, ſeinen Aufenthalt in Berlin
nehmend, een und äſtheti⸗
306
fen Stubien. Seit 1870 lebt er in Sa⸗
from bei Potsdam. Ein preußifch-deuticher
Patriot, fchrieb er eine Reihe von vater:
landiſchen Volksſchriften, wie: >» Friebrich
Wilhelm IH. und Luiſe, Königin von
Preußen« (1850, 3. Aufl. 1877); »Hans
Joachim von Zieten« (5. Aufl. 1878);
*Friedrich J., König in Breußen« (3. Aufl.
1876); »Kunerdborfe —5 — »Kurprinz
iedrich Wilhelm. Geſchichte der Kind⸗
eit bed nachmaligen Königs Friedrich
Wilhelm I.« 1867%; »Der Krieg Deutſch⸗
lands gegen Frankreiche (1871). Bon ſei⸗
nen litterarhiftorifhen Studien geben
Zeugnis: »Geichichte ber poetifchen Titte-
ratur der Deutſchene (9. Aufl. 1879);
»Helgi und Sigrun, germaniſche Hel-
denfage« (1867); »Ebda, Lieber germani:
ötterfage, bearbeitet und erläuterte
(1872); »Deutiche Poetil« (1879).
2) Lu dwig, Geſchichtſchreiber, geb. 18.
Sept. 1820 zu Breslau, ftubierte 1838—
1842 in Breslau und Berlin Theologie, war
1842—48 Erzieher im Haus bes Finanz⸗
minifterd Humann in Paris, wo er Be:
ziehungen zu hervorragenden Perfönlich-
feiten anknuͤpfte, ward nach feiner Rüdfehr
1849 als Hilfgarbeiter in der Schulabtei:-
lung ber Regierung zu Breslau, dann im
preußifhen Kultusminifterium verwen:
det, 1851 an bie Regierung zu Breslau,
1855 als Geheimer Regierungsrat in bas
Minifterium bed Innern berufen, in dem
er bag Litterarifche Büreau Teitete. Unter
dem Minifterium Schwerin wurde 9. als
——— an die Regierung in Stralſund
verſetzt, aber 1862 wieder in das Mini⸗
ſterium zurückberufen und ſpäter zum Ge⸗
heimen Oberregierungsrat beförbert, um
die »Provinzial⸗Korreſpondenz« zu redi⸗
ieren und die Regierungsprefie zu leiten.
ſchrieb: »Das Unterrichtswefen in
Hahn» Hahn.
ter und feine Zufunft, von einem Staats⸗
beamten« (anonym, 2.Aufl. 1880); > yürft
Bismard, fein politifches Leben und Wir-
kene, eine vollftändige, bragmatifch —
nete Sammlung der Reden, wi ii
Staatsfchriften ac. des Fürſten (187
1881, 3 Bbe.); »Gefchichte des Kultur:
kampfs in Preußen« (1881).
Hahn⸗Hahn, Ida, Gräfin von,
Romanfcriftitellerin, geb. 22. Juni 1805
zu Treſſow in Mecklenburg, geft. 12. San.
1880 zu Mainz; war bie Tochter des be:
Tarfnten Theatromanen Grafen Don ver:
heiratete fich, nicht aus Neigung, jonbern
aus Eitelfeit und in ber Hoffnung auf ein
glänzendes Leben, mit ihrem reihen Vet⸗
ter, bem Grafen Hahn a wurde brei
Ann m geſchieden und erwarb
& durch das ihr zugefprochene Vermögen
eine fo una bäingige Stellung, daß ſie ganz
Europa und den Orient bereiſen konnte.
Ihre Reifeeindrüde hat fie niedergelegt in
benSchriften: »Reifebriefe«( 1841)» Erine
rg aus und an Tranfreich« (1847);
»Ein Reifeverfud im Norden« (1843);
»Drientalische Briefe« (1844). bar u.
nervds, wie fie war, ftand fie allerlei ro-
mantiſchen, jentimentalen und auch reli=
gidfenEinflüffen unbEinflüfterungeno
und trat 1850, vorzüglich durch Die
digten Kettelers, bes katholiſchen Pfarrers
in Berlin (fpätern Biſchofs von Mainz),
beflimmt unb gemütlich angegriffen durch
ben Tod ihres Seelenfreunds Kern v.
Biſtram, zur Fatholifchen Kirche über. Als
echte Konvertitin wirkte fie nun mit =
tiſchem Eifer für diefelbe, befonbers
das Buch »Von Babylon bis falem«
(1851), trat 1852 zu Angers ind Klofter
und fiedelte 1854 nad) Mainz über, wo fie
ein Klofter gründete und fortarı der ſchrift⸗
ſtelleriſchen Thätigfeit und — en
Zwecken lebte. r ihre ſchriftſte *
urdigung kommen die nad) ihrem Über-
tritt erfchienenen Schriften: bie ——
fammlung »Unirer Lieben Frau« GIB I
bie Romane »Maria Regina« (1860),
»Doralicee (1861), et Schweltern«
(1863), ee
von Sronenftein« (1
armenFraͤuleins « 8333 »Die Glockners⸗
—
rats· (1872), »Eine reiche Frau⸗ (1877)x.
kaum in Betracht, und auch ihre katholiſch⸗
frommen Erbauungs⸗, Belehrungs⸗ und
Bekehrungsſchriften (Aus Jeruſaleme,
1851; >Die Liebhaber bes Kreuzes«,
1852; »Legenbe ber dem, 1
1855, ıc.) fönnen höchſtens zur Charakte-
riſtik ihrer menfhlihen Wanblungen unb
Schwachheiten dienen. Dagegen enthalten
ihre frü Romane troß der exkluſiv
arıftofratifchen Tendenz , troß der manie⸗
rierten Sprache und bes Kofettiereng mit
»Eſprit« viel Wahres und wirklich Geift-
i und zeigen uns eine hochbegabte
Schriftſtellernatur, welche fcharf zu be⸗
obachten und das menſchliche Herz zu ſon⸗
dieren eht. Wir erwähnen: »Der
Rechte (1839); > Jenfeit der Berge« (1840);
»Gräfin Fauftinee (1841); »Ulriche
(1341); »Sigigmund Forfter« 93
»Gecil«e (1844); »Iwei Frauen« (1845);
»Gräfin Elelia Sonti« (1846) unb »Le⸗
vin< (1848). Eine Gefamtaußgabe ihrer
frühern Romane erfchien 1851 in 21
Bänben. Ihre »Gedichte« (1835), »Lieder
und Gedichte« (1 und »Benetianis
fen Nächte« (1836) haben Fein charak⸗
teriftifches ã
e.
Sale (vr. — Edward Everett,
nordameritan, Schriftſteller, geb. 1822 zu
Bofton, ftubierte Theologie, war 1846—
1856 Prediger zu Worceiter in Maſſachu⸗
fetts und ift jeitbem Paftor der South
Congregational Church in Bofton. Er
fhrieb: »The man without a country«
(in faft alle europäifchen Sprachen über:
fest); » The Ingham papers« ; »Ten ti-
mes on6«; »If, yes and — »The
Bosary«; »Kansas and Nebraska« und
»Sketches of christian history« fowie
ben feiner Zeit in ben Vereinigten Staa-
ten großes Aufſehen erregenden Baar
fihen Roman »Philip Nolan’s friends«<
(1876). Ale feine Werke zeichnen ſich durch
; gun Erfindungsgabe aus.
Haͤlet, en law, tſchech. Dichter,
geb. 5. April 1835 zu Dolinel in Böhmen,
get. 8. Dft. 1874 zu Prag; ift der Mitbe-
ründer ber mobernen tſchechiſchen Boefie.
858 erfchienen fein lyriſch⸗epiſches Ges
dicht »Alfrebe, in Byrons Stil, und feine
Heiß durchglühten »Abenblieber« (deutſch
Hale — Hales.
⸗
307
von G. Dörfl). Das folgende Jahr ſchrieb
9. zwei größere erzählende Gedichte: »Mej⸗
rima und Hufeine und »Die ſchöne Lejla«.
1860 trat er auch als Dramatiker mit der
hiſtoriſchen Tragödie »Carevic Alerej« auf,
wobei der mächtige Einfluß Shakeſpeares
auf fein Dichtertalent fih äußerte. So
hat H. alle drei Richtungen angebeutet,
in denen feine hohe poetifche Begabung
jpäter ſich entwidelte; in der Lyrik ift je
boch der Höhepunft feines gefamten dich⸗
terifchen fiens. Seine Gebichte »Aus
ber Nature (1872) gehören zu bem Trefj-
lichſten, was bie tichechifche Poeſie aufzu⸗
weiſen hat. Einen Übergang zu feinen
lyriſch⸗ epiſchen Dichtungen bilden bie
Märchen aus unſerm Dorf«, Motive aus
dem tſchechiſchen Vollsleben, voll poetiſcher
Unmittelbarkeit und ergreifender Wir⸗
kung. Im —— folgten auf die
bereit8erwähnten Erſtlingswerke: »Goar«
(1864); »Die ſchwarze Flagge« are:
»Die Erben bed Weißen Bergs« (1869)
und »Das Mädchen aus den Karpathen«
(1871). Au den meiften biefer Gebilde
jammelte H. Stoff auf feinen Reifen. Er
durchwanderte Galizien unb Oberungarn
—— Kärnten, Kroatien, das Küſten⸗
and, Dalmatien, Montenegro, Griechen⸗
land, die Türkei und Kleinaſien (1865),
Bayern, Tirol und Italien (1870). Als
Dramatiker iſt H. verhältnismäßig von
geringerer Bedeutung. Seine beſte Schö⸗
pfung in dieſer Richtung iſt die hiſtoriſche
Tragödie ⸗Zavis von Falkenftein« ; neöſi⸗
dem ſchrieb er die Traueripiele: »König
Rudolf«, König Vukaſin« und »Sergius
Gatilinae, ſchließlich das Leſedrama »Am:
non und Tamar«, eine Dichtung voll poe⸗
tiſchen Reizes, wenn auch von ſchwacher
Bühnenwirkung. Originell und glücklich
iſt H. auch in der Novelle, die er mit be⸗
ſonderer Kenntnis des Dorflebens behan⸗
delte. H.erwarb ſich außerdem als Redak⸗
teur litlerariſcher Zeitſchriften und belletri⸗
ſtiſcher Sammelwerke ſowie als Feuille⸗
toniſt namhafte Verdienſte um den Auf⸗
ſchwung des — Schriftweſens.
Seine geſammelten Werke (auf 8 Bände
berechnet) ſind im Erſcheinen begriffen.
Hales (ſvr. hehls), John Wesley,
engl. Litterarhiſtoriker, geb. 1836 zu Aſhby
20°
308
be la Sud als Sohn eines Geiftlichen,
lebt in Zondon als Brofeffor der englifchen
Litteratur am King's College. Sein erites
Werl war eine 35 von »Longer
English poems« (1872), weldem balb
Miltons »Areopagitica« fofgte. Seitdem
bat er verſchiedenes Ahnliche geliefert, auch
ur »Quarterly Reviewe«, zu » r’8
azine« und »Cornhill Magazine«
vieles beigefteuert und an ben Arbeiten
litterarifcher Geſellſchaften teilgenommen,
überall die Pflege neu: und altenglifcher
—— ru ae Schriftſel
aleoy, on, franz. eller,
eb. 14. Jan. 1802 zu 5 ſtudierte
echtswiſſenſchaft, bekleidete 1837 — 53
eine Stelle im Miniſterium des Unterrichts
und widmete ſich dann ausſchließlich der
Schriftſtellerei. Von feinen Schriften ge⸗
ſchichtlichen und litterargeſchichtlichen In⸗
dar nen wir: »LaGrecetragiqgue«
neue Aufl. 1860—61, 3 Bbe.), ein von
ber Afabemie gefrönted Werk. Außerbem
machte er ſich beſonders durch Übertra:
gungen (»Po6&sies europsennes«,, 1837)
und Bearbeitung ausländiſcher Dramen
. B. Werners »Luther«, Shafefpeares
»Machethe, Goethes »Clavigo«, Sopho:
led’ »Elektra« u. a.) für bie franzöfifche
Bühne verdient. Auch gab er eine Bio-
apbie ſeines Bruders, des Komponiften
—** Fromental H. (2. Aufl. 1865),
8
aus.
2) Lu dovie, Sohn des vorigen, geb.
1. San. 1834 zu Paris, machte 8 zuerft
befannt als Verfaſſer ber Texte zu ben
Offenbachſchen Burlesken (zum Teil in
Gemeinjchaft mit Meilbac: »Orphee aux
enfers«, 1861 ; »LabelleH£löne«, 1865;
»Lavieparisienne«, 1866; »Lagrande-
duchesse de Geroistein«, 1867; »Les
brigandse, 1870, u.a.), ſchrieb außerbem
eine große Anzahl von Vaudevilles, Luft:
jpielen und Dramen berleichtern Gattung,
die anziehenden Skizzen aus dem Barifer
Theaterleben: »Monsieur et Madame
Cardinal« (1873) und »Les petits Car-
dinal« (1880) die ihn als ebenfo feinen
Sittenmaler wie echten Humoriften be
Funden.
Hall, 1)SamuelEarter ſehr frucht⸗
barer engl. Schrififteller, geb. 1801 zu
Halevy — Hall.
— in Devonſhire, lebt in London,
n n feinem 81. Jahr thätig. Der
Sohn eines Oberften, erhielt er eine gute
Erziehung, wurbe Rechtsanwalt und wib-
mete fi dann ber Litteratur. 1824 hei⸗
ratete er Anna Maria Yielding —
welche, ſelbſt Schriftſtellerin, ihm bis zu
ihrem Xebensdende treue Mitarbeiterin
wurde. 1825 gründete er das Taſchenbuch
»The Amulet«, welches er viele Jahre
a 41830 wurde er Rebafteur des
»New Monthly Magazine«, 1839 grün-
bete er das noch blühende »Art Journale,
welches beträchtlichen Einfluß auf Hebung
und Verallgemeinerung bed Geſchmacks
für bildende Künfte oe bat. Auch
bat er eine Neihe von illuſtrierten Werfen
herausgegeben, teils allein, teild mit fei-
ner Gattin, fo namentlich das illuftrierte
Wert »Ireland, its scenery, charac-
ter etc.«, »The book of the e8«
»The book of South Wales«, »Book of
gems«, »Book of British ballads«,
»Baronial halls« u. a. 1870 veröffent:
lite H.: »A book of memories of great
men and women of the age«. Sein
letztes Werk ift: »Rhymes in council«
1881), welches er ber Nachwelt als »das
Boni eines Tangen Lebend« empfiehlt.
)AnnaMaria,gebomeiiel-
bing, engl. Schriftflellerin,
ord in Zrland, geil. 1
don. MeütterlicherfeitS von ie Ara
eboren zu
zu Lon⸗
fchweizerifcher Abkunft, verließ fie rlarıd
ſchon früh, verheiratete ſich 1824 mit bem
vorigen und Tieß 1828 ihr erfted Origi⸗
nalwerf: »Sketches of Irish character«,
erſcheinen, das günftig aufgenommen
ward; fie wehrte darin befänft end bie
berrichenden ler und politifchen Bor:
urteile ab. Es folgten mehrere Kinder:
bücher , dann wandte fie ſich dem Roman
zu mit: »The Buccaneer« (1832);
»Woman’s trials« (1834); »The Out-
law<(1835);>Uncle Horace<;»Marian«
(ind Deutfhe und Dänifche überfekt);
»The white boy« (1845); >A woman’s
story« (1857); »Can wrong be Ban
1862); »The fight of faith« (1869).
ür bie Bühne bat fie geichrieben: »The
groves of Blarney« und »The French
refugeo«. Beträchtlichen Erfolg hatten
Halliburton — Halm.
ihre Skizzenbücher: »Lights and sha-
ows of Ärish character«, »Stories of
the Irish ntrye und »Pilgrimages
to Eng shrines«e.
Halliburton (ipr. «bört'n), Thomas
Chandler, engl. Scriftiteller, geb. 1797
in ber englifchen Kolonie Neuſchottland,
get. 27. Aug. 1865 zu Isleworth bei Lon⸗
don. Juriſt, erſt Rechtsanwalt, dann
Richter in hoher Stellung (bis 1842),
ſchließlich hochtoryiſtiſchesParlamentsmit⸗
ied, war er ber Leſewelt hauptſächlich
urch feinen Schriftſtellernamen Sam
Slick bekannt. Er trat zuerſt auf mit
»The clockmaker, or sayings and
doings of Sam Slick of Blickville«
(1837 ) Das wibige unb bumoriftifche
Buch gefiel jehr, und er fchrieb weiter:
»The attache, or Sam Slick in Eng-
land«; »The old judge, or life in a
colony«; »Sam Slick’s wise saws and
modern instances«; »Nature and hu-
man nature«.
Hallibay (ivr. «deh), Andrew, engl.
Schriftfteller, geb. 1830 zu Grange in ber
chottiſchen Grafſchaft Banff, geft. 10.
ril 1877; hieß eigentlih Duff, und
. ift nur ein Borname. Der Sohn eines
Rlichen, ftudierte er auf der Univerfität
‚ begab fih dann nady London
und fand Beichäftigung bei ——
Zunächft arbeitete er an dem ſpäter ein⸗
gegangenen »Morning Chronicle«, wo fo
viele junge Talente ihre eriten Sporen
verdienten, dann auch am »Leader« und
»Cornhill Magazine«, wodurd) Lewes u.
Thaderay auf ihn aufmerffam wurben.
Run trat er auch Didens näher und war
von 1861 au mebrere Jahre ein Haupt:
mitarbeiter an ben »Household words«.
Biele feiner Beiträge hat er in Bänben
gefammelt: »Every-daypapers« (1864);
»Suunyside papers« unb »Town and
country« (1866). Sein Schrifthen >My
account withHer Majesty« (1863) ward
in beinabe einer halden Million Erem-
plaren verkauft; das Poſtamt Tieß «8
wieber abbruden als eine Ermutigung
zur Beteiligung an ben bamals neuerrich
teten Poſtſparkaſſen. Später widmete fich
H. beinahe ans bem Drama und bat
teils allein, mit bem Schauſpieler
309
Brougb zahlreiche Luftfpiele, Poſſen und
Rübefihds veröffentlicht, welche alle eine
Zeitlang fi) auf der Bühne erhielten, und
wozu er die Stoffe oft aus den Romanen
von Didens, Walter Scott, Ainsworth,
Bictor Hugo entnahm. Auch fein Jahr:
buch »The Savage Club papers« ver-
bient Erwähnung.
Halliwell, James Orchard, hervor:
ragenber — geb. 1820
zu Chelſea, lebt in London. Seine bedeu⸗
tendſten Werke ſind: »A life of Shake-
speare« (1847); »The records of Strat-
ford on Avone; »Dictionary of archaic
and provincial words« (9. Aufl. 1878,
2 Bde.); »Popular rhymes and nursery
tales« (1849), »An account ofthe New
Place« (1864); eine Neuausgabe Shake⸗
fpeares in 16 Foliobänden, auf Privat:
iubjfription herausgegeben und 1865 be-
endet, und »Illustrations of the life of
Shakespeare« (1874). Seit einigen N
ten bat er jich den zweiten Namen Phi
lips beigelegt.
Sal, ER (Pfeudbonym für
Eligins Franz Joſeph, Freiherr
vonMünd-Bellingbaufen), Dichter,
eb. 2. April 1806 zu Krakau, geit. 22.
ai 1872 in Wien; war ber Sprößling
eines altadligen Gefchlehts und Sohn
eines öfterreichifchen Appellationsgerichts⸗
rats, kam früh nach Wien, wo der Um⸗
gang mit Bauernfeld, Lenau, Seidl u. a.
auf die Entwidelung feines dramatifchen
Talents fördernd wirkte, hatte mit 20
Sahren feine Univerfitätsftubien bereitd
abfolwiert und ließ 1835, von feinen Freun⸗
ben aufgeforbert, feine »Griſeldis« aufs
führen, welde, enthuſiaſtiſch aufgenom-
men, über alle Bühnen die Runde machte.
Schon 1826 in bie Beamtenlaufbahn ein
getreten, wurde er 1840 zum nieberöfter:
reihifhen Regierungsrat unb 1845 zum
eriten Kuſtos an ber Sofbibfiothefernannt,
eine Stellung, die nicht nur feiner perſön⸗
lien Neigung entſprach, fondern ihm
auch Muße lieb in poetifcher Produktion.
1852 wurde er Mitglied der kaiſerlichen
Akademie ber Wiſſenſchaften, 1867 Prä⸗
jeft ber ——— und gleichzeitig mit
dem Titel eines Generalintendanten zum
Oberleiter ber beiden Wiener Hoftheater
310
ernannt (was Laubes Rüdtritt von ber
Direktion des Burgtheaters zur Folge |f
batte); doch behielt er dieje Stelle wegen
der vielen bamit verbundenen Unannehme | |
lichfeiten nur bis 1870. Die lekten Jahre
feines Lebens waren vielfach durch Kränk⸗
lichfeit und körperliche Leiden getrübt und | (
rießlich. H. war eine lyriſch Hochbegabte
atur, und wenn er auch feine Lorbeeren
großenteils feinen Dramen verbantt, fo find
es eben boch die Igrifchen Vorzüge: Glanz,
Schwung, Bilderpradht der Darftellung,
bie weichen, ſympathiſchen Klänge einer
Iyrifch geftimmten Seele, welche ihn fo po=
pulär machten. Doc kann ihm allerdings
auch dramatiſches Geſchick nicht abge:
prochen werden, nur iſt die Anlage ſeiner
ramen zu gekünſtelt und die Entwicke⸗
lung bis zur Unnatur raffiniert. Am
meiſten Erfolg hatten (neben »Griſeldis«)
»Der Sohn der Wildnis« (1842) und »Der
echter von Ravenna« (1857), der aud)
itterarbiftorifch merkwürdig geworden
ift und erft fpäter, nach einem unlieb-
famen Konflift mitdem als Prätendenten
ſich en Schulmeifter Bacherl, als
Wert Halms erkannt wurde. Außerdem
find zu nennen die Dramen: » Der Abept«
1838), »Camoens«(1838), »>Imeldatam:
ttagzie (1842), »Sampiero« (1857),
»Eine Königine (1857), »Ein mildes Ur:
teil« (1857), »Iphigenia in Delphi«(1864,
nach Goethes dee), »Wildfeuer« (1864),
dasLuſtſpiel »Verbotu. Beiehl«( 1857) u.a.
Die »Gedichte« (, Aufl. 1877) und »Neue⸗
ten Gedichte« (1872) find höchſt beach:
tenswert durch Tiefe und Sinnigfeit der
Empfindung und Adel ber Spradye. Die
»Seinmmelten Werke« bes Berfafiers find
1856— 72 in 12 Bänden herausgekom⸗
men; ed finden ſich darin auch Novellen
und Erzählungen fowie neue Dramen.
Samerling, Robert, Dichter unb
Schriftfteller, geb. 24. März 1830 zu
Kirchberg in Riederöfterreih, Sohn armer
Eltern, erhielt durch Vergünſtigung adliger
benachbarter Damen Privatunterricht im
Giftercienferftift Zwettl, ſetzte dieſen ſpãter
in Wien fort on jetzt mit dramatiſcher
Produktion beſchaftigt), vertiefte ſich eifrig
in allerfei teilweife auseinander liegende
he feine poetiſche Schaffensluft nicht er:
Hamerling — Hamilton.
866 lebt 9. in Graz.
Test in feiner binreißenben Darſtellungs⸗
hen ou BR u
mit feinen n ngen: »Ahasver
in Rom« (12, Aufl. 1 unb »Der Kö-
nig von Sion« (1869, 8. Aufl, 1879),
dann mit feinem antifen Künſtler⸗ und
Liebesroman »Aſpaſia« (1875). Das lehr⸗
ft:dramattiche Gedicht »Die fieben Tod⸗
ünben« (1872, 5. Aufl. 1876) entwidelt
viel Schwung unb Pathos, aber biefe Far⸗
benpradt ift von ber Rhetorik angelrän-
kelt. Bon höchſter Formvollendung find
die Gedichtſammlung »Sinnen und Min⸗
nen« (1860, 6. Aufl. 1877), ein Jugend⸗
leben in Liedern , ferner fein Schwanen⸗
lieb der Romantife (1862, 4. Aufl. 1873);
von warmen PBatriotismus durchweht ift
die Kanzone » — « (1864,
4. Aufl. 1873). H. veröffentlichte ferner
bad Traueripiel »Danton unb -
pierre« (1870), welches mehr durch eine
randioſe — als durch ausgetiefte
harakteriſtik imponiert, das Scherzſpiel
»Teut« (1872), das Luſtſpiel »Lord Luci⸗
fer« (1880) und eine treffliche überſetzung
von Leopardis »Gedichten« —
Hamilton (fpr. hämilt'n), Gatl (mit
bem wahren Namen Mary Abigail
Dobge), nordamerifan. Schriftftellerin,
geb. 1838 zu Hamilton in Mafiahufetts,
wirkte einige Jahre als Lehrerin und
Sammer — Hannay. 311
widmete ſich dann der Schriftſtellerei. Sie andelmann, Gottfried Heinrich,
ſchrieb zahlreiche Artikel bie Tages⸗ Ge — geb. 9. Aug. 1827 zu
fragen für bie hervorragendſten —— Altona, ſtudierte 1847 -53 i idelberg,
—— und veröffentlichte eine Reibe | Kiel, Berlin und Göttin ilologie
und — nahm 1848—50 an ber
meift fenfationelle Themen behandelnber
Schriften, von been wir nennen: »Wo-
man’s wrongs«, »Battle of the books«,
»Red letter yB«, »Stambling blocks«,
»Woman’sworthand worthlessnessexc.
Hammer, Julius, Dichter, geb. 7.
au Dresden et. 22.
— 1810 ‚8 a
862 in Pillnitz; De! te bie ner e V
u Dresden, dann (1831) die Univerſität
ig a wi — us der R — en⸗
ee mit Vorliebe liite⸗
SA Er wurbe durch fein
in — aufgeführtes Luſtſpiel »Das
—— Frũhſtuck⸗ (1834) mit Tieck und
Hell bekannt, ihn ermunterte,
der Sitteratur zu wibmen, be:
eg an en Zeitſchriften,
unter andern an ber Dresdener »Konſti⸗
tutionellen Zeitunge, beven — er
beſorgte, — worin er al⸗ erfier den
— einer »Schiller⸗Stiftunge« an⸗
an deſſen Ausführung er angele
— arbeitete. 1859 fiebelte er von
geh nach Nürnberg über, kehrte aber
ne nach jeinem san in "Pillnig zu
rüd. 9. ſchrieb — ein il Luſtſpielen
Dos Leben ein Ta 1; »Auch eine | f
ter«, 1859) und ei fpiel »Die
nn (Aa ) mehrere nicht gerabe ber: | reminisce
vorragende Rovellen: »Leben —* raum«
(1839); von unb ng] — ichten«
(1845) und den Roman »Einfehr und
Umtehr« (1856). Größere Wirkung er-
ielte a u feine lyriſch⸗ bibaftifchen
y und ſchau' in
ee er art fo:
piert — Ebenſo iſt in ſeinem os⸗
maniſchen Liederbuch »Unter dem Halb⸗
monde (1860) ber organ ng Goethes und
Platens verjpürber; »Pfalmen ber
rg n Schrift in Dichtungen« (1861)
Fur Formſchönheit ausgezeichnet.
Erhebun Herzogtümer gegen Däne:
mark — —* auch — er zu den
— ber deutſchen Partei. 1866 wurde
zum SKonfervator bes Mufeums für
— Altertũmer und zum
rofeſſor der Geſchichte in Kiel ernannt.
on ſeinen Schriften nennen wir: »Die
legten Zeiten hanfiſcher Ubermacht im
kandinaviſchen Norden« (1853); Ge⸗
Nichte e der Vereinigten Staaten« (1856,
d. 1); >Gefchichte der Inſel ah
as 560 :>GeichichtevonBra —X
rz 38 Abolf von Holftein: tr
ao); or Ar tliche Steindenkmã⸗
En. ro — et ——
efte); »Geſchichte von! eswig⸗
»Die — Ausgrabungen auf Sylt«
(1873 en tertumsfunde
von Schleswig«
anna) (fpr. — James, engl.
riftfteler, geb. 1827 Ju Dumfries,
9. Jan. 1 Fin Barce — Er trat
mit 13 Jahren in die Marine, nahm aber
— ſeinen Abſchied, um ſich der Littera⸗
widmen. Außer Beiträgen zu Zeit⸗
föriten beſonders 3um>Punch«,veröffent:
hr: er: »Biscuits and grog, personal
an — — an an
ug« , rortgejeßt in > a-
ret-cup« ( 88). Daran fchloffen ſich:
»Hearts are trumps« Ss 849, neue ut
1873); » Dobbs, etches in ul —
—— 9, neue Ausg. 1856);
Roman leton Fontenoy« 850,
neue Ausg. 1873); die aus einer Reihe
von Vorträgen "elta EB) Schrift
»Satire and satirists« F —
.⸗2Sand and shells« (
‚| Conyers«, Roman (1855. *
»Essays from the Quarter. iewe«
80; ; 24 memoir of the late Mr.
erayc (1864), an welches ſich
bie »Studies on Thackeray« (1869) an-
T eben; »Characters and criticisms«
(1865); >A course of English litere-
ture« 1866) umd »Three hundred years
of a Norman house« (1867). Bon 1860
312
bis 1864 gab H. ben »Edinburgh Con-
rante heraus; 1868 ward er zum engli-
Shen Konful in Barcelona ernannt, von
wo er treffliche Beiträge für bie »Pall
Mall Gazette« und das »Cornhill Ma- | u
gazine« lieferte.
Haufen Iebann olm, dän. Ro:
Fr er und Bramatifer, geb.
1841 auf Zütland, wurde vom
Bater rübzeitig zum Schneiberhanbwerf
hg das er jeboch bald aufgab, um
fih der Schaufpiels und Dichtfunft zu
widmen. Nachdem er mehrere Jahre kũm⸗
merlich den Kampf ums a etämpft,
debütierte er1868 auf dem Föniglichen Thea⸗
ter als Leontes in Shalefpeares » Winters:
märdyen«, verließ jedoch auch bald wieder
die Bühne, um eine Kunftform zu ein
in ber ſich feine eignen Gedanken und jeine
eigentumliche Gemütsftimmung e
lern Ausbrud ſchaffen un Kin ertte
poetifche Arbeit war: »En Fa-
milie« (1875), Bilder aus ee Segen | (1
wart von der
Keen bie all 5 Anerkennung ver⸗
einen vol⸗
iſtoriſches — und: ejserfesten
E — das auf * konig⸗
* en 2% Erfolg aufgeführt
a der und treu und f rieb zu:
: »En frı Ma »Ein freier Manne«,
und »Vikingeblod« (1878), eine
San ber Jettzeit von Jeland, wo er zwei | A
gebre un eweilt, um bie Sagas und das
olkaleben zu Rubieren. In feiner legten
Eyählung : »FraDannevirke tilRosen-
vänget« g <a bat der Dichter eine
ompathif ifderung der Rahwirkun-
gen gegeben, bie ber Kr in von 1864, an
welhem er als Freiwilliger teilgenom«
men, auf fein Vaterland hatte.
Hansgitg,KariBiltor, Rittervon,
Dichter, geb. 3. Aug. 1823 zu Pilfen, geft.
23. San. 1877 in oahimöthal; ftubierte
zu Prag und machte fich ſchon als Student
in poetifche Beiträge zu bem bie fe
buch »Libuſſa« fowohl als un bie ſelb⸗
ftändig erſchienene Gedichtſammlung > Hei-
matftiimmene (1844) befaunt. Er begarın
1846 die Beamtenlaufbahn, auf welcher
Hanſen — Handlid.
er ſich durch bie — en Stabten
hindurch, unter ſtets r nahme an
den öffentlichen Inte nn journaliſtiſch
chriftſtelleriſch — unter Gunſt
nſt ber maßgebenden Behörden,
ſJ — yum Bezirlshauptmann in Joa:
—— Geförhent ab (1868), wo er in
er — ng ſeiner | re Raifer
itterftanb erhoben Man
ei zuverfi Eli be gr bie ge:
h amte Sri —— es Dichters men:
—— ichen und eb en Impulſen ent;
ſprang; alle feine Produfte follten, ſei es
öfonomifch, fei es morafifch, eine gute
Sache fördern. Der Zwed tritt allerdings
bier und da zu fihtbar — und beein⸗
trächtigt den rein äfthetichen Wert; gleich⸗
wohl zeichnen fich feine Poeſien durch au
mut ber Form und Wärme ber Emp
bung aus. Kaum hat je ein Dichter fo
viele Komponiften begeiltert wie er durch
fein »Liederbuch für Deutiche in Böhmen«
2) beifen Sangbarkeit d 272
moeftinen — Tondichter be⸗
kunde tift. Außer ben genannten Schrif
ten veröffentlichteer: Bi
blättere (zur Radetzky⸗Feier 1858
— ilien« —*X —
Dichtungen, 1 »Glockenſtimmen;
*
33 »Liebe und b Sebene, Sonettenbud
1873); »Orient unb Occibente, epiſche
ichtun en (1875), und bie Romane:
»Begebniffe auf einem böhmifchen Grenz»
10 — u. »Ich oderbu« (1871). —
uch fein ttin Thereſe ift unter
dem Samen Theobor Reinwalb als
Scriftftellerin aufgetreten. Es erfchienen
von ihr ber Roman »Dunfle Fügungen«
Nie und eine Sammlung ibrer zer:
reuten »Novellen« (1874).
Hanslid, Eduard, Mufikichriftfteller,
eb. 11. Sept. 1825 zu Prag, ftudierte bie
echte, betrat 1849 in Wien die Staats:
farriere, wibmete ih RN ließlich ganz
der Mufif, „Sabititiert fich 1856 als Prk
vatdozent für Aſthetik und Gefchichte der
Tonkunſt an ber Wiener Univerfität unb
wurde 1861 zum außerorbentlichen, fpä:
ter zum ordentlichen Profeſſor ernannt.
gt fih durch za dr und gediegene
Fakten n Beth
ften (namentlid in
ber »Breffe« und »Neuen Freien Breile«),
DE
Hardy — Harte. 313
n Wert »Vom
Berta — — Aufl. 1881)Sch
geachteten Namen —A— ee ge
—*— Gegner der neuen
ſtreilet H. datin die Peg bab
a ieh ber Tonkunſt fei, Gefühle ne
pie und zu a wogegen er be | 1
tet, baß bie Muſik als Kunft, wie
iebe anbre u: nicht8 andres darzu⸗
habe als die reine Schönheit, und
daß bei ihr Inhalt und Form Eins feien.
ne feine Schriften: »Geſchichte des Wie
Konzertwefend« (1869), »Aus dem
aal«, ———— von Kritiken
ufſaͤtzen (1870), »Die moberneOper;
gritifen und Studiene (1875) und Mu: |i
wenn, — neueKritiken(1879),
homas, engl, Novelliſt, |!
—— ——— in Dorſetſhire
e alas 8 Maurer werben, on fd
aber durch Fleiß und Eiferzu höherm Stre⸗
J— au war nun willens, fich der Kunſt⸗
u widmen, nachdem einige Verſuche
en In hie ai u günftig aufgenommen
des wandte er fich nad) eini-
— ganz der ſchönen Litteratur
* it Akne Erfolg Wen: er:
»Under the greenwood tree« (1872);
»A pair of blue eyes« (1873); »Far
from themadding crowd« 7a): »The
hand of Ethelberta« (1879);
of the GB) (1878); > ö trumpet
jor«
re (fm. Ben), ne Sohn
SA 1. Schriftiteller, geb. 13.
März 1834 m, lebt in Ho mhurſt
bei Saftinge, Nicht zu verwecjeln mit
feinem Obeim Auguftus William
1834), ber in Gemeinfhaft mit
at 1° „( eft. 1855) das feiner Zeit
rt »Guesses at truth,
by two — 1848) ſchrieb, wel
den Grund u eiern Richtung,
fogen. Broad in der englifchen
Staatsfir Dr H. Er »Walks in
BRome« (1870); »WanderingsinSpain«
Gen), »Memorials of a quiet life«
4872); »Days near Bome« (1874);
»Cities of Northern and Central Italy«
(1875) unb »Walks in London« (18
Häring, Wilhelm, ſ. Alexis. .
Harms, Frie ri ER philoſophiſcher
Schritten, geb. 24, Oft. 1819 au Kiel,
April 1880 in Berlin; —8
—— und Philoſophie, habilitierte fi
1842 als Privatdozent ber Philoſophie in
Se wurde 1848 zum außerordentlichen,
858 zum m ordentlichen Profefſor ernannt
und 1867 nad) Berlin berufen, wo er 1873
auch Mitglied der Akademie der Willen:
ſchaften wurbe. Bon feinen Schriften feien
bier hervorgehoben: »Der Anthropologis⸗
muß in ber ——— der Philoſophie
ſeit Kante (1 ee — zur
Bine (1852); Fichte
2) und »Die — de —* nach
* —— Stellung und ihrer
— (1862 J »Abhandlungen
o
ematiſchen Philoſophie; (1868); >
ai; an egel⸗ 100jährinen
burtötage (1871); >. © ————
Scho
— (18 * »Die Philoſophie ſeit
Kante (1876); »Geſchichte der N
gie« (1878); >Gefchichte ber Logif« (1881
Harte (ipr. hahr), Francis Bret,
nordamerikan. Dichter und Novellift, geb.
1838 zu Albany im Staat New York als ber
Sohn eines Lehrers, begab fich, fein Glück
u verſuchen, mit 45 ahren nad Kali:
nen, war bier nacheinander als Gold»
ar: und Landmeſſer, als Schullehrer,
chriftſetzer und, nachdem er burch meh:
tere humoriftifche Gedichte bie une emeine
a nn hatte, als Journa⸗
liſt und Redakteur eines Blattes: »Phe
Californian«, thätig, bis er 18604 eine An⸗
elung ais Seftetär bei ber Zweigmünz⸗
ätte der Vereinigten Staaten in San
—— fand. Einige Jahre ſpäter
1868) begann er die — abe der Zeit⸗
ſchrift »T heOverlan Monthly«, bie ale:
bald große Verbreitung fand; bier erſchie⸗
nen die erſten ſeiner ei entümlich ſpannen⸗
den talfornifden@tähtungen: »Theluck
of RoaringCamp«(1868),» The outcasts
of Pokerflat« (1869), >Mi, gles«, »Ten-
nessee’s partner« &., en —
andern Arbeiten in Verſen (»Poems«
1870, »East and West poems«, 41874)
und Brofa das kleine Gebicht »Plain lan-
guage from truthful James« (1871),
vom Volksmund »Heathen - Chinee« ge-
I nannt, das bes Dichters Namen mit Einem
314
ag in ber A Union populär
en Im Frühjahr 1871 legte 9. ſo⸗
wohl jeine Rebaftion als die Profefiur der
a die er in letter Zeit an ber
Hochſchule zu San Francisco befleibet
hatte, nieder und kehrte nach bem Often, |
nad New York, zurüd, wo er in freier
litterarifcher Thätigfeit eine Reihe von
Jahren lebte, biß er 1878 zum amerikani⸗
ſchen Konfuli in Elberfeld ernannt wurde.
Gegenwärtig bekleidet er ein Konfulat in
England. H.ift ein Schriftfteller von unge:
wöhnlicher Originalität. Seine Dichtun-
gen find, wie man mit Nedht gejagt bat,
sganz von Amerifanismus getränkt« und
n durch bie —* Vereini nigung von
Humor und Batho8 einen befondern Reiz
aus, Es find meijt Bilder aus dem An-
fieblerleben i in Kalifornien, und ber Did;
ter weiß in ihnen bie Landichaft wie die
Charaktere und Gemütsberwegungen mit
gleicher Meifterichaft zu ſchildern und [I
vermöge feines warmen Gemüts und ſei⸗
ner Tiebevollen Betrahtung ber Natur
ent das Rohe und Wilde der Teilnahme | g
Leſers nabezurüden. Gen lc 5
Überfegung denen feine
zählungen unter dem Titel: ‚en &r
Erzählungen« —3 und »Ar ng
eſchichten⸗ (1873, 2 Bde.). Bon feinen
fpätern Werfen reiben fi) die »Episode
of Fiddletown«, »The rose 0
lumne«, »Idyls ofthe foot hills« (1874) | in
u.a. den frühern würdig an. Für weniger
gelungen a der Roman »Gabriel Con-
roy« (1 Sch ihten Ab: »Drift Die Titel nes
ner neu re en find: ⸗
two shores«, »An heiress De RedDar«
»Thankful Blossom«, »Two men o
Sandy Bar« = von 9. bramatifiert), | 5
»The twins of Table mountains« ıc.
Die neuefte Ausgabe feiner »Complete
workse erſcheint feit 1880 in London.
Hartmann Yorke Schriftſteller,
— 1. Jan. 1814 kei Zangenthal im Kan-
ton Bern, befuchte 1827 — 31 die Schulen
von —— und ſtudierte ſeit 1831
in Münche ee und Berlin bie
Rechtswi Genf haft. Währenbeineslängern
Aufenthalt in Paris verlor er ben Ges
ſchmack an feinem Studium und wibmete
ſich litterarifchen Studien. In bie Heimat
Hartmann.
gelehrt, nahm er 1836 feinen blei-
— Wohnfſitz in Solothurn, wo er unter
anderm in rege Verbindung mit dem be:
Tannten Maler Difteli trat und feit 1845
den es Bighlatt ber ein re —
—— iſt —J — durch feinen du
»helvetifchene Roman »Deifter Putfch
und a Un wie benn biefer
Sa en in Die, 1 18 x
Gebiet (Martin ie »
v. Staale, 1861;
Schweiz ere er Te —
Kanzler» Dentwürbigfeitene, 4 1876) no
mit vielem Süd auf dem bes Ro Al
und der Novelle bewegt. Wir nennen
— nl (ai
»Er e
»Yunker und @ü er«, ——
aus den letzten
noſſenſchaft (1865
Sr ber alten
en« (ie ; Meue re
Eidge:
weizernovel⸗
ovellen«
Een 7 bifeer Smilie, ri 13. Mai
1872 zu Wien; flubierte aule ammen mit
Alfreb Meißner in Prag u
reifte, nachbem er feine — vollenbet,
Stalien und die Schweiz und wurde Er:
ie | ie in einer abligen lie. Er
ie Stellung 1844 a weil ber ——
Veröffentlich Sun, Giner —
———
— ſich it air aeg —
ug. Die Gedichte erregten
| en, fo daß H. bald einen
ı Plaß unter ben politifi
Pe Durch Pole IE SE
in ur — n (in Kr
wo er Eranger, Mufiet, Venedey,
Heine verfehrte, ode Berlin), fette
er fih 1848 an bie ige ber beu
Partei feiner Heimat und wurde von an
merit zum Abgeorbnieten in das Frank⸗
furter Sarlament gewählt. Der Dftober:
aufftand 309 ihn mit feinen Freunden Ro⸗
bert Blum unb Jul. Fröbel nad Wien,
von wo er nad) Unterdrüdun un bes Auf:
ſtands entfloh. Hierauf je igte er ſich
am Aufftand in Baben, ging nach bem
Daßlingen besfelben nad) he Shen
bereifte Frankreich, En land, Schottland,
Irland, bie Niederlande, bis er, von ber
»Rölnifchen Zeitunge für denſKtrimkrieg als
Korreipondent gewonnen, während dieſes
Kampfes feinen Aufenthalt auf bem
iegsſchauplatz nahm. Nach weighrpen
einen Sturz verurſachtem Kranken⸗
lager durchſtreifte er Deutſchland, Italien
und die Schweiz und ließ ſich in Genf
nieder, wo er zum Profeſſor der
deutſchen Litteratur ernannt wurbe. 1
ging er nad Stuttgart ald Redakteur ber
erſchen » Freya., verließ aber auch
dieſen Aufenthalt wieder und begab ſich
1868 n — wo een bad Feuille⸗
»Neuen Freien e< redigierte.
Von Hartmanns She
fanntefien geworden: bie in Heineſcher
Manier af e »Reimdronit bes
Bf auritiuse (1849), das teil-
weife reizende Idyll »Adam und Eva«
Sartre einige feiner Novellen aus
den ern Jahren feined Schaffens
(» lungen eines Unftäten«,
als ber Schaffendfreubigfeit an ber Stirn
tragen. Bon ben Gedichten (»Kelch und
—— 1845, 3. Aufl. 1851; »Neuere
Gedichte«, 1847: » Zeitlofen«, 1859; Neue
Anzwahle, 1875) find die politifch gefärb-
ten die wertvollern; ber rein lyriſche Ton
will dem Dichter nicht recht gelingen. Das
BE Element fpielt a auch
inüber in bie poetiſchen Erzaͤhlun⸗
gen »Schatten« (1851). Das »Ta er
aus Langueboc und Provence« (1853) i
voll von feinen Beobachtungen und far:
benreihen Schilderungen. Die »Gefam-
melten Berle« Hartmanns erfhienen in
10 Bänden 1873—75.
3) Eduarbvon, loan geb.
23. Febr. 1842 zu Berlin, Sohn bes
Beneralmajord Robert v. H., trat, auf
bem —— Gymnaſium
und ve Artillerieſchule vorgebildet, 1858 | fich
in die preußifche Armee, mußte aber we⸗
gen eines nervöſen Knieleidens 1
Harpenbufch.
862 |I
find am bes | Heg
865 |1847 in die fpanifce
915
feinen Abſchied nehmen und wibmete fi
nun, in Berlin privatifierenb, philofophi-
(hen und naturwiſſen haftlicen Stubien.
H. hat feitbem eine ur von Schriften
veröffentlicht, bie ſich Hr A buch
Scharffinn, vielfeitige® Wifjen unb weit-
reichenben, {pefulativenBlid'twie burch are
und pifante, mitunter ans Barode ftreis
fende Darftellungegabe auszeichnen. Sein
erk erſchien unter bem Titel: »Phi⸗
— des Unbewußten, Verſuch einer
Weltanſchauung« (1869, 8. Aufl. 1878)
unb erregte — Aufſehen. Von ſeinen
übrigen Schriften erwähnen wir: »Über
die bialektifche an: (1868); »Schel-
lings pofitive Philojophie als Einheit von
openhauer« rar »&e-
fammelte phi onhifehe Abbanblungen«
(1872); — zur Metaphyſik
des Unbewußten (1874; 2. Aufl. unter
bem Titel: »Neukantianismus, Schopen-
hauerianismus und Hegelianismus 2c.«,
1877); »Die Selb —— bes Chri⸗
ſtentums und die Religion der Zukunft⸗
(2. Aufl. 1874); »Kritiſche Grundlegung
bes tranfzendentalen Realismus« (1875);
»Wahrheit und Irrtum im Darminis:
(
Aufjägee (1876); »Bhänomenologie bed
fittlichen Bewußtfeins« (1878); » Zur Ges
[dichte und Begrünbung bes Peifimis:
mud« — Außerbem jſchrieb er: »Über
Shafeipeares Romeo und Zulia« (1874);
»Aphorismen über das Drama« (1870)
und unter bem Namen Karl Robert
»Dramatiihe BDichtungene (1871). —
Auch feine Gattin Agnes, geborne Tau⸗
bert, ift unter dvem Namen A. Taubert
mit der Schrift »Der Peſſimismus und
feine Gegner« (1873) als Schriftftellerin
aufgetreten. l. Hartmanns Autobio:
apbie in Lindaus »Gegenwarte (1875,
.1—3).
Hartzenbuſch, Eugenio, fpan. Did:
ter, geb. 6. Sept. 1806 zu Mabrib, geil.
2, ne: bafelbft ; war der Sohn eines
beutichen Schreiner, der fi in Mabrib
mit einer Spanierin verheiratet hatte, ſtu⸗
bierte in Madrid Theologie, wandte
ich aber fpäter ganz ber Kitteratur, inäbe-
ſondere ber Bühnendichtung, zu. Er ie
ufge:
FR
UNIVERSITY
CALIFORNIÄ
816 Hasdeu
nommen, 1852 zum Oberrichter des
Theaterrats 1862 zum Direktor ber Na⸗ Court
tionalbibliothet ernannt. Seinen erften
Bübnenerfolg Hatte er 1836 mit dem
Drama »Los amantes de Teruel«
(beutf
bemfelben »Dofßa Mencia« (1838), b
Komödien: »La oma —————
(1839) und »La Visionaria« (1840), |]
daß Luſtſpiel »La coja Z el ke
(1843), »La madre de Pelayo« ( 26),
die Dramen: »Alfonso el casto« , »Pri
mero yo«, »Honoria« und »El bachil-
ler Mendarias« (1847) u. a. nach. Die
meiſten dieſer Fre en
durch blühende Phantafie, träftige Dif-
tion und einen gewifien nationalen Zug
in ber Wahl und Be ung Der Stoffe
aus. Außerdem veröffentlichte er: »En-
sayos poeticos ati rosa etc.«,
eine Sammlung zerftreuter Gedichte und
—— unb»Cuentosyfabulas« | mu
— ferner: »Obras de en-
Eh 864) und »Obras esco idasc |
(2. Aufl. 1876) Auch durch kritiſche Aus⸗
gaben altſpaniſcher Dramatiker machte
er fich verbient.
Hasden, Bogban Betriceicn, ru:
män. Gelehrter und Schriftſteller, geb.
16. Febr. 1838 im Dorf Ehriftinesct in
Bellarabien aus einer alten molbauifchen
yamilie, ftubierte in Charkow, war dann
ter in Kabul und optierte, als durch
den Parifer Vertrag ein Zeil Bellarabiens
an die Moldau zurüdfiel, für die Heimat —
feiner Vorfahren. Er ward darauf Pro- | 1
feſſor der Geſchichte am Lyceum zu Jaſſy
und Univerſitätsbibliothekar und if gegen⸗
* Generaldirektor der Staatsarchive
in Bukareſt ſowie erſter unbe bes neus
gegründeten un ür vergleichende | ba8
Sprachwiſſen ſchaft an ber dortigen Uni=| 1
verfität. H. ift von Haus aus Hıftoriker, | (
2 fih er fpäter mehr linguiſtiſchen
tudien zugewandt. Bon feinen Werfen
verdienen Hervorhebung: = te bes
Woimoden Johann ichen«
(1865); »Ge aan in ber Ru:
mänen« (18 3 Bbe.); »Kritiſche
Seföiiteber Rumänen«(187.): »Prinzi⸗
pien der vergleichenden Bhilologie« Kon
»Fragmente aus ber Geſchichte ber rumäs
1873) errungen; ſchnell en S
zeichnen fich | 25. A
— Safe.
niſchen — (1876); »Bauboin von
nb ber Dialekt von Refin«
Gi); —— über die — —
⁊ (1878); »Pal bif
—— Studien über die ru nifeh
zwifchen 1550 —1600« (1878
e | bis 1879, 2 Zeile) u. a. Außerdem gab
a ‚bie —38— Te —5 —
* Set ich fbelletrifti ——
und verſuchte ſich au i
mit verſchiedenen Dramen: »Prinzeſſin
Rorandra« (1868); »Razvan und Vidna⸗
ee — * eg ln 1873), x.
e, Kar o
Aug. 4800 zu Seine in Säle en,
ftubierte zu ln Erlangen und
war —* (feit 1823) Privatdozent ber
logie zu Zübingen, als er in eine
Unterfuch wegen Teilnahme an ber
Burideniheht ae geriet und zehn Monate
a a obenasperg Aut 1839
Hakiittierte fi darauf 1
—3 — Ab aber ber he Aa ger
eflor ologie n
ena, wo er ſeitdem blieb. Seine Theo:
ie erftrebt bie Ausgleihung des kirch⸗
Ted Chriſtentums mit ber mobernen
— —— ——
wir an: »Lehrbu evangelifchen Dogs
matit« (6. Aufl. 1870), »Gnofis ode
oteftantifche enge — Blaubenslehre
für die Gebildeten ꝛc.« % Aufl. u:
»Hutterus redivivus, oder Dogmatif ber
evan elifch-Tutherifchen Kirche⸗ (11.4
dt. Ku
2 Ki ge e< u
j8r7 ; fein — in — ngcliigr
pe antifche Kirche bes Irak
2. Aufl. 1852); an Si area bie
—— von Orleans, Savonarola und
0); der ‚Biebertäufe; 2, Aufl.
»Jenaiſches Fichte s Büchlein«
N; Brunn ra, ao» en
a); uipiel«
der proteftantifchen — gm ae
———— Kirche⸗ ey 1188);
(öißte See (1876); »Rofenver
ichte Jeſu⸗ ; »Rofenvorle as
eſchichtlichen Inhalts« (1880).
Ar ie gab er in dem ans
iehenben Werk »Ideale und Irrtümer,
ugenberinnerungene (2. Aufl. 1873).
Haffelt —
— Andre Henri Conſtant
„1806 u |yu
Ar bes dien
tiverfe 2 pe eſchicht em —
— poeésie frangaise en
Belgique 1838); »Histoire de Ru-
bens« <11800); »Les Belges aux croisa-
des« (1846, Ba); »Histoire des Bel-
ges: (1847, 2 Bbe.); »Splendeur de
art en Belgique« —* »La Belgi-
que ee (1858). Auch an den
——— een »Les Bel-
gesillustres«, »LaBelgiquemonumen-
tale«, »La bibliothöque nationale«
ua. nahm er Anteil und förderte ebenfo
lebhaft bie belgiſch⸗franzöſiſche Volkslitte⸗
ratur durch Novellen, Dorf geihisten und
ans für ‚Säle e ya ve
Seine »Po&sies«
reihen ihn ben t — — —
Dichtern an; als bedeutendſte Leiſtung auf
dieſem Feld "werben bie >
nations du Christ«, Epopde in vier Ge⸗
ne angeführt. "Stine ‚gelammelten | ve
Werke erſchienen 1875— 78 in 8 Bänben. | we
Sein Leben beichrieb Alvin ——
tton (pr. hatin) Joſeph, engl.
iftſteller, * 1839 zu Andover, lebt
in London. t Sohn eines Buchhänd⸗
lers, welcher in Derby eine Wochenſchrift
herausgab, begann er frühzeitig, fich jo *
naliſtiſch zu bethätigen, und ging
u ndon, wo feine Feder —
Beihäftigung fand. Selbſtändig trat er
auf mit dem Roman »Bitter sweets: a
love story« (1865). Ermutigt, veröffent-
fihte er weitere Romane: » the
stream« (1866) unb »The Tallants of
Barton« (1867). Im folgenden Jahr
warb er zum Leiter bes alten »Gentle-
Hauch. 317
einen neuen Charakter annahm und,
ſtatt dem Dilettantismus einer Klofie
ART als Nebenbuhler bed »Corn-
Magazinee x. fi in moberner
e| Tracht und Geberbe bervormwagte. Hier
verd — er zuerſt ſeine Romane:
»Christopher Kenryck« und »Clytie<
Geis | (1874). ‘Den letztern, wohl feine erfolg:
teichfte Arbeit, dramatifierte er ſelbſt; er
Ye vorher mit 9. Orenford fh
Arte ber
ein nt — von New Horfe.
Sand, nt Carften, din.
Dichter, Mai 17% zu Frederiks⸗
bald in Norwegen, geft. 4. März 1872 auf
einer Reife zu Rom; ftudierteerftdie Rechte,
dann Philoſophie und Naturwiſſenſchaf⸗
ten, warb 1821 Lektor ber Phyſit an ber
—* zu Sord, bereifte in ben näch⸗
"0 hren Deutf land, Stalien und
ankreich und war 41846 rofejlor ber
norbifchen Litteratur zu Kiel. Ald er von
hier durch den Ausbruch ber Revolution
von 1848 vertrieben ward, gewährte i m
die Königin eine Zuflucht auf
eberifsborg Ne aoVen bogen wo er b
incar- 5 er nad ——— — Tod aa
zum Profeſſor ber it an der Uni-
tät — Kopenhagen ernannt wurde,
telle er bi8 an feinen Tob mit
— — bekleidete. Ein Nacheiferer Ohlen⸗
Klägers, entwidelte 9. m in feinen
erften bramatifchen Verſuchen: »Contra-
sterne« (1816) und »Rosaura« (1817),
ein ungewöhnliches Talent, und feine
nachfolgenden Tragödien zeichneten ſich
n durch tüchtige® € —æ— und
lebendiges Kolorit aus. Wir nennen da⸗
von: »Tiberius« (deutſch a Sr
Ehe „Se 1er); * nd
ring« u ; >Sven
Grathe«; »Söstrene —
Be »Marsk Stige (180)
rahe’s Ungdom« (1851) x. *
»Lyriske Digte« (2. Ausg. 1854), benen
man’s Magazine< ernannt, weldys nun | jpäter »Lyriske Digte og Bomancer«
318
(1861) folgten, gehören zu ben Perlen ber
iniiden er Endlich bewährte
er ſich auch als vo icher Erzähler in
den Romanen:»Wilh ae EB
beutich 1848); »Guldmageren« (1836,
deutſch 1 2 »En polsk Familie«
(1839, deutfch 1840); »Slottet ved Rhi-
nen« (1845, deutich 1851); >Saga om
Thorvald Vidförlee (1849); »Robert
Fulton« (1853), »Charles de la Bus-
siöre« (1860) und »Fortälling om Hal-
dor« (1864). Was 9. harakterifiert, ift
eine ungewöhnliche Tiefe bes Gefühle und
der Begeiſterung, bie ihn fo ſtark u dem
Ahnungsvollen und Myſtiſchen hinzieht,
daß über allen ſeinen Dichtungen ein
tiefer romantiſcher Dimmer Tegt. Aber
weit entfernt, baß bies feiner Poeſie gr
erhält fie gerade dadurch eine Stärke in
ber Charafterzeichnung unb einen Reich:
tum an Bildern, weldye ihr ihren eigent:
lichen Wertverleiben. In beutfcher Spra
erſchien von ihm: »Die nordifche Mythen⸗
(ehre« (1847), eine Frucht feiner Kieler
na N en 16 an: »Af-
er og etiske Be in-
ger« (1 ” und »Ästhetiske Akhand-
inger 0g nsionere (1861—69, 2
Bde.). Zuletzt gab H. eine Art Selbfibio-
grapbie in: »Minder fra min Barndom
og Ungdom« (1867) und »Minder om
min förste Udenlandsreise« (1871).
Seine »Samlede Romaner og Fortäl-
lingere erfhienen 1873— 75 in 7 Bänben.
ulleville (fpr. olwii), Bros p er,
Baron von, belg. Bublizift und Führer
des Tonftitutionellen Katholizismus, geb.
28. Mai 1830 zu Luremburg aus einer
lothringiſchen igrantenfamilie, ſtu⸗
dierte in Lüttich, Brüſſel und Bonn und
wurde 1856 Profeſſor des Naturrechts an
ber Univerſitaͤt Gent. Bei dem Sturz bes
Miniftertums Deder: Bilain 1857 feines
Amtes enthoben, nahm er teil an ber
Gründung bes Tatholifch=Tonfervativen
Blatted »Universel«e, übernahm 1865
die Direftion ber »Revue en und
wurde daneben Anfang 1878 Chefrebat:
teur be >Journal de Bruxelles«, bes
DERUDTERBENEDEN. Tatbolifch-Tonftitutionel-
en Blattes in Belgien. Als feine Haupt:
werte find zu nennen: »Histoire des
Haulleville —
Haurdan.
communes lombardes depuis leur ori-
ine Jean la fin du siöcle«
(1858) 2 Bde. ; von ber Afademie gefrönf);
»De l’enseignement primaire en
gique« (1870); »La nationalit&
ou Flamands et Wallons« (1875); >»
definition du droit®(1875) und bie in
neun Spraden überfeßte Schrift » De l’a-
venir des peuples catholiques« (187
Saurean (ipr. oreö), Sean Barth
lemy, franz. Sejchichtichreiber und Pu⸗
blizift, geb. 9. Nov. 1812 zu Paris, erhielt
feine wifienichaftliche Sergey Ian ben
Kollegien Louis le Grand und Bourbon,
veröffentlichte, nachdem er kaum letzteres
verlaffen, die politifche Schrift »La Mon-
tagne« (1832), die heftigen Widerſpruch
ermwedte und fpäter von ihm felbft verur⸗
teilt wurde, und beteiligte fich zu gleicher
Zeit an der »Tribune«, bean »Journal du
peunles, »National«, ber »Revue du
orde x. 183845 rebigierte er barauf
ben »Conrrier de la Sarthe« inte Mans,
trat dann wieder beim »National« ein
und wurde nad der Februarrevolution
Konfervator an ber Nationalbibliothek ſo⸗
wie Mitglied der Konftituante. Nach dem
Stantsftreid vom 2. Dez. gab er feine
Stellung ald Konfervator auf unb pris
vatifierte feitben, big er im tember
1870 zum Direktor ber Nationaldruderei
ernannt wurbe. H. ift Mitglieb bes In:
ftituts und ber Alabemie der Infchriften
ſowie (feit 1878) Kommandeur ber Ehren:
legion. Bon feinen Schriften führen wir
an: »Critique re -
es Pela
siques de e etc.« De :
»Hi ire litt£raire du Main e< (2. Aufl.
1870 —77, 10 Bde.); »Le manuel du
clerg&« (1844); »Histoire de la Po-
— (1
1853); »Charlemagne et sa cour«
1859) »Hugues de Saint - Victor«
philosophie scolastique«
nard Delic Pin
eoise« (1877) x. Auch bearbeitete er
and 15 und 16 bed Werks »Gallia chri-
stiana« (1856—65), wofür ihm von ber
Akademie zu wiederholten Ien ber
Preis Gobert zuerfannt wurde.
Oãuſſer,
Bi ——e— geit. 17.
Deibelberg; Bit 1 „2
delberg u ena Philologie un
—* machte ſich durch ne Säriften
, beutfcher Geſchicht⸗
18 3 zu Kleeburg
— in
ee
nter »Die Sage vom Telle, 1840
net — und habilitierte ſich 1
für Geſchichte in — Pe er 1845
— ßerorden — — 9 zum ordent⸗
—* Profeſſor dert wurde. An der
1846 en! politischen ung
beteiligte a Schrift und Wort
— ſeit Anfang 18 mit Gervinus
Rebaltion ber »Deutſchen Beitung«
ee wurde im November b. J. in bie ba⸗
bifche —— Kammer gewählt, wo er die⸗
felben tonftitutionellen, und bundesſtaat⸗
lichen nn —— deren Organ jene
ng war. Jedem gewaltſamen Bes
ginnen abhold, blieb er * Mairevolution
von 1849 fremd, trat 1850 von neuem
in die Kammer und nahm eine Wahl zum
Barlament in Erfurt an, wo er in glän⸗
zenber Rede das preußifche Unionsprojekt
verteidigte, wandte ſich aber bald darauf
von er Wirkſamkeit
nach dem Wiederaufleben
—XãX I nl Den nun 1859
nahm er wieder an ber Politik thätigen
Anteil und trat namentlich) ie auf dem
bentichen Abgeorbnetentag i —
mit Erfolg gegen Nur a
formproj aut
er vornehmlich — tar als Se tz
fepreiber verdankt, ift bie > Deutiche
ſchichte vom Tod —— d. Gr. bis |m
r Sr ra Deutſchen Bundes«
Bde.; 4. Aufl. 1869), die
erfte auf grünbl ichem Studium der Ar:
chive berubendeund erſchopfende Geſchichte
dieſes — die ſich durch glänzende
Darſtellu len Patriotismus aus⸗
zeichnet. — ſonſtigen Schriften
nennen wir: »Geſchichte ber rheiniſchen
Dialj« (1845, 2 x — »Denkwürdigkei⸗
en zur Ge der badiſchen Revolu⸗
tan 1851); Rat an Stein,
gen (2. Sul. |
1861); »Zur
vn Gr., Sen
nn an Onno Klopp« (1862).
»Gefammelten
Häuffer — Hauffonville.
Schriften⸗, Rezens Form Öffentlicher
819
fionen, Abhandlungen 2c. enthaltend, er:
{dienen 1869 —70 (2 Bbe.); feine Bor-
lefungen über bie »&efchichte ber —
ſiſchen Revolution« (2. Aufl. 1
e | die »Gejchichte des Zeitalter ber Fr
matione (2. Aufl. 1879) gab Onden her⸗
aus. Dal. a Ludwig H., ein
Vortra
—ã (pr. oſjongwil), Joſeph
Ay Bernard be Gleron, Graf
Dan 2 ‚Bolitifer undGefchichtfchreiber,
011809 zu Baris als der Sprößs
; a einer alten familie Lothringeng, trat
unter&ubwig Bhilipp inden biplomatifchen
Dienft, wirkte als Gefandtichaftsfefretär
in Brüffel, Turin und Neapel und warb
1842 Mitglied der Deputiertenfammer.
Nach * bruarrevolution 1848 vom
öffentlichen Schauplatz zurüctretend, blieb
er den parlamentariſchen Kämpfen unter
der Republik und dem Kaiſerreich fern,
griff letzteres aber um ſo erbitterter im
Brüffeler »Bulletin frangais« an und
war dann einer ber Führer ber liberal:
orleaniftiihen Oppofition. Nach bem Krieg
— nn. ehrte fich fein ganzer ne ge:
bie beutfchen Sie. Er ma
eben beſonders in Pamphlet »La
ce et la Prusse devant l’Europe«
Luft, ftellte fich dann an die Spige aller
Vereine, welche bie Elſaß⸗Lothringer zur
Option für Frankreich zu beitimmen ſuch⸗
eIten, und verfiel fchlie li auf das un-
em | glücliche Projekt, für bie elſäſſiſch⸗-lothrin⸗
iſchen Auswanderer Niederlafiungen in
Igerien zu gründen. Vermöge feiner
mächtigen monarchiſch⸗klerikalen Verbin:
dungen wurde H., ber allerdings ald Ge:
Ichichtfchreiber nicht ohne Berbienft if,
1869 in die Afadbemie gewählt unb 1878
Ei Vebenslänglichen ator ernannt.
eine Hauptwerfe find: »L'église ro-
maine et le premier empire« (1864—
1879, 5 Bbe.), worin alle a
feiten ber veligiöfen Politik Napoleons
ſchonungslos bloßgelent find; »Histoire
dela politiqueext£rieure du ouverne-
ment francais de 1830 à « (1850,
2 Bbe.); > ire de la le de la
d⸗ — (1854—59, 4
Bbe.). Außerdem pflegt H. mit Borliebedie
} Sendfereiben und polis
Haulleville — Haurdan.
318
mn RD DE BEE Tr — — — — — — — —*
——
* Häuffer _
er, ups. ER n Hauffonville
320
tifcher Gelegenheitsfchriften. — Seine Gat⸗
tin, Sräfin Louiſe d’H., eine geborne
Prinzeffin von Broglie und Entelin
der Frau v. Stall, gabanonym verfchiebene
Salonromane heraus, barunter nament-
lid: »Robert Emmet« und »Lajeunesse
de Lord Byron« (1872). — Sein Sohn,
BicomteGabrielPaulDthenin d’H.,
eb. 21. Sept. 1843, war eine Zeitlang
? 1871—76) Tonfervativer Abgeordneter
unb machte fich durch Tefenswerte Abhand⸗
lungen, litterarifche Studien über Sainte-
Beuve, George Sand, Frau v. Stadl xc.
ober Eſſays über gemeinnüßige Bragen,
wie Gefängnis: und Bohlthätig eitswe⸗
ſen, bekannt.
Savlafa, Gottlieb, tſchech. Roman-
ſchriftſteller, geb. 1852 & trunfovic
inBöhmen, geh. Nov. 1877 im Orient:
frieg am Kaufafus als Freiwilliger im
ruffifhen Heer. H. war zum Kaufmann
beitimmt, body die ideale Richtung feines
Geiſtes führte ihn frühzeitig der Littera⸗
tur zu. Er fchrieb Romane: »Im Ges
folge des Königs⸗Abenteurerse, »Rubige
Waſſer«, »Der Drachee, und Novellen:
»Auf dem Bahnhofe, »Das Leben im
Sterben«. Ein unbezwingbarer Drang
trieb ihn in die Fremde; nad) einem eins
jährigen Aufenthalt in ber Schweiz und
in Frankreich warıdte er ſich bei Ausbruch
bes ruſſiſch⸗ türkiſchen Kriegs nad bem
Orient und nahm als Freiwilliger in
einem ruffifhen Dragonerregiment teil
an ben Kämpfen um Sars, an dem aben:
teuerlihen Zug nach Saganluf ꝛc., bis
in Alerandropol der Tob ihn ereilte.
Hamtbarne (pr. haüthörn) Nathaniel,
einer ber bedeutendſten Novelliften Nord:
amerifas, geb. 4. Juli 1804 zu Salem
(Maflachufetts), rd in Ply⸗
mouth (ebendafelbft); ftubierte mit Long⸗
fellow auf dem Bowdoin College (Maine),
war 183 1 im Boftoner Zollamt ange:
ſtellt, beteiligte fi dann an ber 2 en.
rook-Farm Association, einer tel
ſchaft von Fitteraten und Philoſophen, bie
fih dem Landbau gewidmet Hatten und
ein Utopien gründen wollten. Als jenes
Euler men tehlfchlug, übernahm 9.
wieder ein beicheibenes öffentliches Amt.
1853—61 war er Konful ber Vereinigten
Hablafa — Haym.
Staaten zu Liverpool, unternahm barauf
ur Herftellung feiner leidenden Geſund⸗
Beit eine Reife nach Stalien, ftarb aber
bald nad feiner Rückkehr. Seine Novel-
len, in denen er mit Vorliebe das Selt-
fame, Geheimnisvolle und Schredliche be⸗
handelt, füllen 18 Bände und find auch
in Taudnig’ »Collection« enthalten. Be
fondere Erwähnung verbienenbie »Twice
told tales« (beuti 1852); »The scar-
let letter«, eine Geſchichte aus der Kos
Ionialzeit Amerikas, und »The house
of seven gables« (1851, beide deutſch
1851); »The snow-image, and other
tales« (1852); »The Blithedale ro-
mance«, das Leben auf ber Brooks izarın
befchreibenb (1852, beutih 1870); »The
marble faun« 2c. Seine Tagebücher, von
einer Gattin Sophie H. (geit. 1871)
erausgegeben, erjchienen nad feinem
Tod unter ben Titeln: »P. es from
the American note-books«, The Eng-
lish note-books« und »The French and
Italian note-books«, ebenfo die Novelle
»Septimus Felton« (1872). 2gl. das
Wert feines Schwiegerfohns: »A study of
H.« (1877 — H. (1880).
aym, Rudolf, Gelehrter undSchrift⸗
ſteller, geb. 5. Oft. 1821 3 i
Schlefien, ſtudierte zu Ha
Theologie und Philologie, wurde 1848
zum a an ber Frankfurter National:
verſa ng erwaͤhlt, wo er ſich ber
rtei des rechten Zentrums anſchloß,
bernahm 1850 die Redaktion ber »Kon⸗
ſtitutionellen Zeitunge in Berlin, warb
aber ſchon im November b. I. von dort
ausgewiefen unb habilitierte ſich darauf
in Halle, wo er 1860 zum auferorbent:
lihen, 1868 zum ordentlichen Profefior
ernannt wurde. 1858 —64 leitete er zus
gleich Die Herausgabe ber neugegründeten
PBreußiichen — 5 — 18 ift-
fteller machte er ſich, von zahlreichen Abs
handlungen abgefehen, befannt durch fein
vom altliberalen Stanbpunft aus abge:
faßte® Wert »Die deutſche Nationalver-
jammlung (1843—50, 3 Bde.) befonbers
aber durch mehrere nn biogras
— Werke: »Wilhelm v.
umboldte (1856), »Hegel und feine
ite (1857), »Arthur hapenanere
Hayne —
(1864), »Dieromantifche Schule« (18370),
»Serber, nach feinem Leben und feinen
Werten dargeftellte (1877, 8b. 1), welche
alle die gemeinfame Tendenz einer Ver:
bindung der Philofophie mit ber Littera-
turgefchichte verfolgen.
ayne (fpr. hehn), Paul, amerifan.
Dichter, geb. 1. Jan. 1831 zu Eharlefton
in Sübcarolina, ftubierte Aurispruben ;
warf fih aber fpäterbin auf bie Journali⸗
ſtik. 1855 ließ er ein Bändchen Gebichte
erfcheinen, und bald barauf folgte fein
Bert »Avolio, a legend of the island
of Cose. Nach bem Bürgerkrieg, an bem
er nur furze Zeit im Stab bed Gouver-
neurs Pidens von Sübdcarolina teilnahm,
veröffentlichte er zwei weitere Sammlun-
gen von Poefien unter den Titeln: »Le-
gends and Iyrics« — und »Moun-
tain of lovers, wi ms of nature
and tradition« (1876), in welch letzterer
er hauptſächlich Sagenftoffe aus dem euro:
päilchen Dlittelalter behandelte. Haynes
ablreicye Kriegslieder finden fich in Ma⸗
Tone Sammelwerf »The southern poems
of the war« (1869). Eine Gefamtaus-
gabe jeiner poetifchen Werke wirb vorbe-
reitet. Haynes jebiger Wohnfig ift in ber
Nähe von Auguſta im Staat Georgia.
Hahyward (fpr. heh⸗, Abraham, engl.
Rechtögelehrter, Überſetzer und Kritiker
erften Ranges, geb. 21. Okt. 1803, lebt
in London. Er ftubierte bie Rechte, warb
1832 Anwalt, überfette 1831 Savignys
»Unterfuhung über ben Beruf unſrer
it zur Geſetzgebunge und erwedte Auf:
n durch feine ir bes
Goetheſchen »Fauſt«, welche feit 1
neun Auflagen erlebt bat. Rein juriftifche
Schriften übergehend, erwähnen wir fer:
ner aus feiner Feder: ee sn i
letters etc. of Mrs. Piozzi« R N;
»Diaries of a lady of a 1864);
»More about Junius« (18 I Beſon⸗
ders wichtig aber iſt die Neuherausgabe
ſeiner größern kritiſchen Arbeiten aus
Bierteljahrsichriften, auf denen beſonders
fein beträcdhtlicher@influßberubt:»Biogra-
ical and critical essayg« (1838—74,
Serien; Auswahl in 2 Bon. 1878).
Aud fein »Goethe, a b i
sketch« (1877) ſei erwähnt.
Söpiftielleriegiion.
jographi
cal | »History of
Hazlitt. 921
Haweis (ipr. piiss), Hugh Regi—
nalb, engl. Geiftlicher. & wi nd
Mufiffenner, geb.3. April 1838 zu Egham
in der Grafſchaft Surrey, lebt in London.
Er ftubierte zu Cambridge, ift als Pre⸗
diger auf ben Bolten bed verftorbenen
B- D. Maurice getreten, wie jener eine
eiere Geifteßrichtung verfolgendb und da:
r eins ber Häupter ber * Broad
urch. An Zeitereigniſſen hat er im
Sinn der Bewegungspartei öfters An-
teil genommen; er iſt ein Freund Gari-
Balbis, war bei der Belagerung von Ga-
pua und hat bie Sache Italiens vielfach
mit ber Feder vertreten. Ein beneifterter
Kenner der Mufif, bat er für bie Ein:
[uprung Riharb Wagners in England
ich erfolgreih bemüht. An Zeitfchriften
ift er unabläffig thätin. Seine wichtigften
Werke (Theologie beifeite gelafien) find
wohl: »Music and morals« (9. Aufl.
1880) und »Thoughts for the times«
(10. Aufl. 1877). Auch fein »>Shakspere
and the stage« (1878) ſei erwähnt. —
Seine Gattin Mary Eliza 9. hat fi
ebenfalls als Schriftftellerin verfucht; » The
art of de (1878) und »The art of
dress« (1879) waren nicht ohne Erfolg.
Hazlitt (ipr. par), William Carew,
engl. Schriftfteller, geb. 22. Aug. 1834,
lebt in London. Ein Enfel des großen
Kritikers gleichen Namens (1773—1830)
und Sohn von William H., ber Rechts⸗
elebrter, aber auch Schriftfteller war,
—* ber junge H. die Beſchäftigung mit
der Litteratur erbli in feiner Familie.
Auch er fludierte die Rechte und trat
833 | 1861 feine Anmwaltichaft an. Bereits im
vorhergebenden Jahr Hatte er veröffent-
lit: »The hi of the Venetian
republic« (4 Die). Auch im Roman
verfuchteer ſich: »>Sophie Laurie« (1865).
une find feine »Memoirs of Wil-
liam H.< (1867) und eine Reihe von
litterargefchichtlichen Arbeiten und Aus:
gaben älterer Werke, 3. B. ber Gebichte
von R. Lovelace (1864), von Mary und
Charles Lamb (1874) u. a.; ferner: »Bi-
—— of old English literature«
(1867); a —— (1869);
nglish poetry« (1871, &
21
Bde.) ıc.
922
Head (Ipr. Head), Sir Francis Bond,
engl. Schriftfteller und Bolitifer, geb. 1.
Jen. 41793 bei Rochefter, ftarb 23. Juli
875 in Croydon. Er trat in bie Armee,
fümpfte mit bei Waterloo unb wurde
1835 zum Statthalter von Oberfanaba
ernannt, wo revolutionäre Bewegungen
entflanden, die erft fein Nachfolger, Sir
George Arthur, bewältigte. Nach Eng:
land zurüdgefebrt, verteidigte er fich wi⸗
der Anklagen über feine Berwaltung durch
feine »Narrative of government in Ca-
nada« (1839). Als Schriftiteller war er
bereit3 mit den »Rough notes ofa jour-
ney across the Pampas« (1826, 6. Aufl.
1861), ber Frucht einer Reife nad Süd⸗
amerifa, unb ben launigen »Bubbles
from the brunnen of Nassau« (1833,
7. Aufl. 1866) aufgetreten ; barauf folgte
»Life of Bruce« (1844). Seine An⸗
ſchauungen bes — Lebens legte
er in»The emigrant« (1847, neue Ausg.
1852) nieber, dem »Stokers and pokers«
n ‚neue Ausg. 1861) und » The de-
enceless state ofGreat Britain« (1850)
folgten. Nach dem Staatsftreih Ludwi
Napoleon? trat er mit »A faggot o
French sticks, or Paris in 1851 1852,
neue — 1855) hervor als
ner Xobrebner Napoleons III. Noch er:
fhienen von ihm: »A fortnight in Ire-
land« (1852); »Descriptive essays«
(859 ; »Highways and byeways« |1839
1859); »Thehorseandhisrider«(1861)
und »The royal engineer« (1870) u. a.
9. war ſeit 1867 Privy councillor unb
enoß eine jährliche Benfion von 100
fd. Sterl.
Headley (pr. Hepdie), Jone Tyler, nord⸗
amerikan. Schriftfieller, geb. 3. Dez. 1814
zu Walton (New Hort), fiudierte Theo:
ogie und wurde Prediger zu Stodbribge
in Maffachufetts. 1842—43 bereifte er
Europa und verweilte größtenteils in Ita⸗
lien, worüber er in ben Werfen: »Letters
from Italy« und »The Alps and the
Rhine« (beibe 1846) berichtete. Durch
die günftige Aufnahme, welche biefe Bit:
her fanden, ermutiat, ſetzte er feine fchrift-
ftellerifche Thätigkeit fort und ließ nad)
und nad) eine Reihe von Schriften, vor⸗
zugsweiſe Hiftorifchen Inhalts, erfcheinen,
Head —
entfchiebe- | m
Hebbel.
von benen wir nennen: »Sacred scenes
an r8« (neue Ausg. 1859);
»Napoleon and hismarahalls« ( mehr als
20 Auflagen, zulett 1876); »Washing-
ton and his generals« (aß33, 2 Bde.);
»Miscellanies sketches and rambles«
1850); »The second warof the United
tates with England« (1853, 2 Bde.) ;
»The Adirondack, or life in the woods«
(neue Ausg. 1875); »The sacred moun-
tains« (neue Außg. 1859); »The great
rebellion« (1863—66, 2 Bbe.); »Cha-
plains and clergy of the Revolution«
je »Sacred heroes and martyrs«
Kur ; »Life and travels of General
— Febr ih, Dichter, geh. 18,
el, Friedrich, er,
März 1813 M Weſſelburen in Diymar-
chen, geil 3. Dez. 1863 zu Wien; be-
fuchte die Ortoſchule feine! Heimatsorts
und fam mit dem 14. Jahr als Schreiber
zum Vogt feines Kirchſpiels. Auf fein poe⸗
tifches Talent machten einige in
der Hamburger »Mobezeitung«e aufmerk⸗
fam; man intereffierte fih für ihn, und
es wurben Mittel gefunben, die ihm einen
fängern Aufenthalt in Hamburg unb bas
mit bie Vorbereitung zur Univerfität er:
— H. wibmete ſich demnächſt in
Heidelberg und München philoſophiſ
und biftorifchen Studien, während |
fein Dichterberuf mehr unb mehr entjchieb.
nad Hamburg zurüdgelehrt, dich⸗
tete er bier jeine ingstragöbie: »Ju⸗
bith« (1840), welcher wenig ſpaͤter Geno⸗
veva« (1843) folgte. In Tragödien
zeigte fich eine feit Jahrzehnten nicht ⸗
vorgetretene dramatiſche Dichterkraft, na⸗
mentlich eine Gewalt ber Charalteriſtik,
die H. auf der Stelle als ein Talent erften
Ranges erkennen ließen. Daneben mochte
freilich die Neigung zum Kraſſen und Bi-
arren unb mehr noch die zu einer zer-
Tehenben Neflerion erfchreden. Eine erfte
Sammlung feiner »Gebichte« (1841) be:
wie, dat dem Dichter auch die zarten
und innigen Töne der Lyrik zu Gebote
ftanden. Vom König von Dänemark mit
einem NReifeftipenbium bedacht, ging er
1843 diern nach Baris, wo er das bürger-
— rauerſpiel »Maria Magdalena«
(1844) dichtete, ohne Zweifel das reifſte
—
Hedberg.
Produkt ſeiner erſten Periode, dann auf
mehrere Jahre nach Italien. Auf ber
Heimkehr begriffen, ward er 1846 in Wien
durch eine Neigung zu der Schauſpielerin
Chriſtine — feſtgehalten und
feine Vermählung mit dieſer zu
dauernber Nieberlaffung in der Kaifer:
Rabt veranlaßt. Die bramatifchen Dich:
tungen biefer zweiten Periode: »Herodes
und DMariamne« (1850), »Sulia« (1851),
»Der Rubin«e, Märdenluftfpiel (1851),
»Ein Trauerfpiel in Siziliene, Trag
fomöbie (1851), zeigten wohl im Ausbrud
weniger Überjchwenglichfeit, waren aber
bafür bizarre, herber, Fälterals bie Werke
aus bed Dichters Sugenbgeit. m Ber-
lauf der 50er Jahre gann er ſich in be-
merfenswerter Weife zu laͤutern und neben
der Erhabenheit auch Schönheit der Tar-
ftellung zu erftreben. Dieje britte Beriode
des Dicters begann mit bem Drama
»Michelangelo⸗ (1855) und ber Tragödie
»Agnes Bernauer« (1855), bis * die
— widerſtrebende Staatsibee ein
Bert voll Friſche und anmutigen Reizes;
fie fette fich fort in bem formell ſchönen,
aber im Konflilt unverföhnlich herben
Zrauerfpiel»Öyges und jeining«(1856)
und gipfelte in den Iyrifchen Dichtungen
diefer Jahre, ber prächtigen Dichtung
»Mutter und Finde (1859) und in bem
Meift bes |. ber bramati-
ſchen Trilogie »Die ibelungen« (1862,
3. Aufl. 1874), in welcher H. ben gewal⸗
tigen epiſchen Stoff als ben großen Kon-
fl — an hr a chriſt⸗
li vollſtaͤndig drama⸗
, indem er be Geſtalten Kriem⸗
hilds und Hagens in den Mittelpunkt
ſeiner Dichtung rückte. Seine letzte bedeu⸗
tende Tragödie: »Demetrius«(1864), blieb
unvollendet. Eine Geſamtausgabe feiner
»Gedichte« war 1857 erfchienen; feine
»Sämtlihen Werke⸗ gaben &. Kub un
4. Glaſer heraus (1866— 68, 12 Bde.).
LKub, Friedrich H., eine Biographie
adır 2 Bde); Ad. — Zur Sitteras
tur ber Gegenwart (1879).
Hedberg, Franz Teobor, ſchwed
bramati ichter, geb. 2. März 1828
zu —2 kam nach dem erſten Un⸗
terricht im deutſchen Lyceum, 13 Jahre alt,
b | »Stolts Elisif«, zwei hifioriice
323
u einem Kaufmann, fpäter zu einem
Seifen, bei dem er fünf Jahre blieb, wäß-
send welcher Zeit er in feinen Kreiftunden
eifrig bemüht war, feine Kenntniſſe zu
erweitern, bis es ihm 1849 gelang, bei
einem PBrovinzialtheater als Sgaulpiele
anzufommen, von woer 1853 an das Min⸗
dretheater zu Stodholm fam. Inzwiſchen
war ed ibm immer beutlicher geworden,
daß e8 weit mehr fein Beruf fer, drama:
tifche Eharaktere für anbre zu fchaffen,
als fie felbit darzuftellen, unb fo beſchloß
er, fi einzig ber dramatilhen Did
tung zu wibmen. 1852 warb fein erſtes
Stüd: »En herre, som Pi vilse« (»Ein
err, der irre geht), auf bem Tiergarten-
ter aufgeführt, und vom Beifall et:
mutigt, Tieß er rafch »Hin ondes gafva«
(2Das Teufelögeichent«), »Min vän
löjtnanten« (»Mein Freund, ber Leut⸗
nant«e) und »När man inte har pengar«
(»Wenn man fein Geld hat«) auf dem
Minbdretbeater folgen. Mit dem lebten
Stüd war das Eis gebrochen, under ſchüt⸗
telte nun mit unerjchöpflicher Yaune im
Verlauf weniger Jahre eine Menge Luft:
ipiele aus feiner Phantaſie, teild Origi⸗
nale, teild Bearbeitungen, welche auf dem
Södra⸗, Humlegärbs: und Djurgaͤrdsthea⸗
ter gegeben wurben. 1860 aing er zum
hiſtoriſchen Schauspiel mit »KungMärta«
über, bem mit gleichem Beifall »Dagen
gryre (»Der Tag graute) folgte. 1865
aber machte er feinen größten Wurf mit
»Bröllopet * « or Hochzeit
auf dem Wolfgberge), welches in Stock⸗
olm über 8Omal, in Kopenhagen über
al während ber erften Zeit gegeben
wurde und auch in Deutichland über die
meiften Bühnen ſchritt. Bon feinen übri:
en bramatifchen Arbeiten (im ganzen 50
Driginafe und 70 Bearbeitungen) find
noch hervorzuheben: »Vasa-arfvet« und
Schau:
fpiele, und bie Luſtſpiele: »Blommor i
drifbänk« (»Diedlumen imXreibhaug«),
»Sà kallad ungdom« (»Sogenannte Zu:
genb«), »Det ar inte« (»Da8 fchabet
nichts«), »Majorens döttrar«, »Glans-
kisse ; auch hat er die Terte u Jar ya
Rröms Opern gefchrieben. Yu eſen
dramatiſchen Arbeiten hat — Band
v
324
»Dikte« (1866), Theatermemoiren unter
bem Titel: »Fyra är via landsortstea-
tern«, —— ee
truppenleben un ungen:
»Svart och hvit« (»Schwar und Babe
1876-79), erfcheinen laſſen. Seine Stüde,
benen ber große Schwung der Phantafie | d
ind haben alle einen ftreng fittlichen
Charakter, verraten genaue Kenntnis der
Bühne und zeugen von einem fcharfen
Blid für dramatiſche Kompofition. 1862
wurbe er als Dramaturg und Lehrer der
Deflamation am Föniglichen Theater an:
geftellt, 1871 als Antendant, nachdem er
im Jahr zuvor Mitglied ber Alabemie
(dev »Achtzehne) geworben.
Hedge (fpr. heddſch), Frede rick Henry,
norbamerifan. Schriftiteller, geb. 12. Dez.
1805 zu Cambridge (Maſſachuſetts), ftu-
bierte Theologie, war abwechſelnd an Uni-
tariergemeinden zu Bangor in Maine,
Providence und Broofline ald Prediger
thätig und ift gegenwärtig Profeffor ber
deutihen Litteratur am * College
in Maſſachuſetts. Unter ſeinen Schriften
find beſonders zu bemerken: »The ——
writers of Germany« (neue Aufl.1870);
»The priheval world of Hebrew tra-
dition« (1870) und »Ways of the spirit,
and other essays« (187).
Hegelingen, Abfolutus von, |.
Gruppe.
en, Viktor, kulturhiſtoriſcher
riftſteller, geb. 8. Oft. 1813 zu Dor⸗
pat, ftubierte 1831—35 dafelbft Philologie
und wurde nach Sängern Reifen, vornehm-
ih durch Stalien, 1846 zum Lektor der
deutſchen Sprache an bie Univerfität Dor⸗
pat berufen. merein verdächtig, warb er
1851 nad längerer Unterfuhungshaft in
den Rafematten ber Petersburger Feſtung
Hedge — Heigel.
aber ift: »Kulturpflanzen und Haustiere
in ihrem Übergang aus Afien nad) Grie
chenland unb Si en —T in das übrige
Europa« (1870, 3. Aufl. 1877), ein Buch,
das durd feine Methode wie durch feine
— geradezu epochemachend gewor⸗
en iſt.
Heigel, )X Karl, belletriſtiſcher ift⸗
eier geb. 25. Mä ——
übern Offiziers, fpätern Oberregifſeurs
am Münchener Hoftheater, ſtudierte an
der Münchener Univerſität rg
wurbe Bibliothefar auf bem Schloß
hal Karolath: Beuthen in Nieberichle:
ten, machte bierauf mit beflen Neften,
dem jegigen Majoratsherrn, größere Rei⸗
fen, wobnte längere Zeit in Berlin, feit
1875 abwechjelnd in München, Tirol und
Stalien und ift Bupaane mit Titte
rarifchen Arbeiten für König Ludwig von
Bayern beichäfti Außer zahlreichen
Aufjägen mannigfachſten Inhalte, Humo⸗
testen 2c. und mehreren bloß vor dem Rd:
nig Eule orten Dramen (unter anbern
ar ea —X *
ragments »Ejtber« geſchrieben
die Dramen: KR »Vor hundert
Jahren« und »Die Freunde«; ferner »No⸗
—
epi »Bar < .
ae Reihe von Erzählungen und Roma:
nen: »Es regnet« (2. Aufl. 1878); »Der
Theaterteufele; »Ohne Gewifien« (1871);
»Die Dame ohne Herze (1873); »Bene⸗
bictus« a); »Der Karneval von Be
in Tula interniert, wo er bis zum Zobe | Münd
bes Zaren Nikolaus verblieb. Die neue
Regierung ernannte ihn zum Oberbiblio:
tbefar ander Faiferlichen Bibliothek, welche
Stellung er von 1855—73 innehatte.
Jetzt lebt er als Taiferlich ruffiicher Staats⸗
rat meift in Berlin. Außer vielen Sour:
nalartikeln ee er verfaßt: »Stalien; An:
fihten und Streiflichtere (1867, 2. Aufl.
1879); »Das Se fulturbiftorifche
Stubie« (1873). Sein bebeutenbfties Wert
en ‚Königvondayern«
1872); »Der öfterreichifche Erbfolgeftreit
nd er Raiferwaht Karla VIL« GIBT):
Heije — Helfert.
»Die beutjchen Kaifer« (1880); »Die Wit:
telöbacher«, Feſtſchrift (1880); »Aus drei
Jahrhunderten«, Vorträge aus ber neuern
deutſchen Geſchichte (1881).
e, Jan Pieter, nieberländ. Dich⸗
ter, geb. . März 1809 zu Amfterbam,
eftorben bafelbit als praftifcher Arzt 24.
rt. 1876. Neben feinen Berufsarbeiten
eifrig Poeſie treibend, ertegteer zuerft durch
feine»Liederen enzangen« (1841 ),dvann
durch feine »Kinderliederen« at bie
öffentliche Aufmerkſamkeit. Ihnen folg-
ten: »Nieuwe kinderliederen« 1853),
vielleicht Heijes befte poetifche Gabe; fer-
ner poetifche Bearbeitungen ber Märchen
von » Alchenbröbel« und dem » Geftiefelten
Kater« (1870) u.a. Seine »Verspreide
gedichten« fowie feine »Kindergedich-
ten«e erſchienen in Geſamtausgaben (3.
Aufl. 1872).
ve ilhelm, Maler und Schrift-
ſteller, geb. 30. Jan. 1827 zu Dresben,
machte feine Kunſtſtudien in Dreöben und
Barıs, wanderte 1849 nah New Hort
aus, unternahm von a 1851 eine Stus
dienreife nad) Zentralamerifa, begleitete
832 als Zeichner bie nordamerilanijche
Erpebition nad) ben oftafiatiihen Gewäf-
fern unb verweilte — Zeit in Japan.
Später (1860) ging er über Agypten nach
Singapur, um ſich der preußiihen Expe⸗
dbition nad Oftafien anzufchließen. Beim
Ausbruch des Kriegs trat er in bie Armee
ber Rorbftanten unb avancierte bier bis
um General. Über feine Reifen veröffent:
ihte er: »Wanberbilder aus Zentral:
amerifa« (2. Aufl. ak »Reiſe um bie
Erbe nad; Japans (1856, 2 Bbe.); >Die
Erpebition ın bie Seen von China, Japan
und Ochotsk zc.e (1858—59, 3 Pro
yoran und feine Bewohner« (1860);
»&ineSommerreijenahTripolid«(1860);
»Eine Weltreife um bie nördliche Hemi⸗
ipbäree (1864, 2 el »Japan, Beis
träge zur Kenntnis bes Landes und feiner
Bewohner« (1878 ff.).
rich, Karl, f. Red.
IB, r\ Jof eph von, Rechtsgelehr⸗
ter, geb. 9. Aug. 1815 zu Würzburg,
ünchen und Heibelber
habilitierte fih 1839 a
— ier, in
ig
Dozent zu Würzburg und warb 1841
825
außerorbentlicher, 1843 orbentlicher Bro-
ſeſſor dafelbft. Seine litterariichen Haupt:
werke find: »Syſtem bes Berfaflungsrechts
ber nen Staaten Deutſchlands«
1856—57, 2 Bde.) und »Staat und Ge-
cuſchaft (186165, 3 Bbe.). Außer:
ſchrieb er: »Nattonalitäte (85a):
»Legitimität u. ——— 1859);
»Frankreich an der Spige ber Zivilifa:
tion ?e (1863); »Deutichland, ber Deutfche
Bund und die beutihen Großmächte«
1864); »Grunbzüge bed allgemeinen
taatsrechts« 1869): »Die Verfaflung
bes Deutichen Neichs« le u. a.
2) Abo f Nationaldfonom, Sohn bes
vorigen, geb. 10. Mai 1844 zu Würzburg,
gent 25. Aug. 1880; fludierte in feiner
aterftabt unb in M chen Staatswil:
ienfchaften, wurbe von Hermann für
die Volkswirtſchaft gewonnen, arbeitete
1865 als Redhtzpraftifant in Würzburg,
ging dann nad Berlin, um ſich unter
ngel® und Hanſſens Leitung weiter aus⸗
zubilden, habilitierte jich 1867 für Natio-
nalöfonomie in Bonn und ward 1868
jum außerorbentlichen, 1872 zum orbent:
ihen Profefior daſelbſt ernannt. Seit
1879 in gleicher Stellung an der Univer-
fität Berlin thätig, ertrank er, auf einer
Ferienreiſe begriffen, bei einer Kahnfahrt
auf bem Thuner See. H. gehörte zu den eif-
rigften Mitgliedern bed Vereins für So-
ialpolitik, deffen Sefretärer feit 1873 war,
t fih aber niemals in perfönliche Pole:
miken vermwideln laſſen. Seine Schrüiten:
»Careys Sozialwiſſenſchaft und bag Mer⸗
kantilſyſteme (1866), »Die Einkommen⸗
fteuer« (1872), »Die deutſche Arbeiterpreſſe
ber Gegenwart« (1873) u. viele Auffäge in
itichriften fanden auch von m ge
ite lebhafte Anerfennung. ⸗
nuſkript zum erſten Teil eines Werks über
die neuere »Sozialgeſchichte Englands«
hat er nahezu druckfertig hinterlaſſen.
elene, f. Hülſen.
Ifert, Joſeph Alerander, öfters
reih. Staatsmann und Gefchichtichreiber,
eb. 3. Nov. 1820 zu Prag, Sohn eines
fannten Kirchenrechtsfchriftitellerd, warb
1847 Rechtslehrer an der Univerfität in
Krakau, ein Jahr jpäter Mitglied bes
öſterreichiſchen Reichstags, wo er das Mi:
326
niftertum na
feit Oftober b.
im Unterrihtöminifterium thätig, bis er
1863 den — der Kommiſſion zur Er⸗
—— und er un ber alten Bau:
—— übernahm. 1854 wurde er zum
en
fall fand, gründete Beiletriftifche —
bücher«, machte 1839 eine größere Reife, | w
pin 1848 ald Berichterftatter nad) Frank⸗
rta.M., übernahm 1850 vorübergehend
die Redaktion ber »Deutfchen Zeitunge,
jiebelte im gleichen Jahr nach Berlin und
von da nach —ã über, wo er die Re
baftion des Feuilletons der > Hamburger
Nachrichten« übernahm und bis an feinen
Tod führte. H. bat zahlreiche frifch ges
ſchriebene Novellen und Romane veröf:
fentlicht. En erfiern nennen wir: »No⸗
vellen«e (183 1 Be ſpa⸗
ie elle — Rovellen aus
dem Süden« (1 — »Sieben Win⸗
— Novellen 8 aählungen;
ee bite Erzählungen« (1857-52);
elaffene Erzählungen« (1874); von
Heller — Hellwalb.
ft unterftüßte, und way] den Romanen:
. al Unterflantsfefretär (1838
»Der Scleihhänbler«
Ki »Der ſchwarze Peter« (1844),
»Der Prinz von Dranien« (1844), »Pri:
mabonna« (1871
2 ellemann. Schriftſteller und
Dichter, geb. 8. Juli 1831 zu Raudnitz in
Böhmen, war mehrere Jahre als Sea
teferent bei der > ohemia« und a eichzei-
tig als Profeſſor der beutfchen Sprache
Er ua an der Handelsakademie
rag thätig, folgte jedoch 1873 einem
Fu ber »Deutichen Zeitung« nach Wien,
wo er eine Zeitlang beren Feuilleton redi⸗
1 |gierte. Hellers Haup ift das Epos
»Ahasver«e (1866, 2. Aufl. 1868), eine
Schilderung ber Wandetung Ahasvers
durch bie Geſchichte der Menſchheit von
röbaehgee D} biftorifcher Suffaffung, re
And zu erwähnen: »Die I
näere,Drama(1865),u.>Geb Fre 1872).
ervac, van Romanjcriftfteller,
geb. 12. Mai 1 Er Wlaſchim in Boh⸗
men, flubierte Philoſophie und Rechts⸗
wiſſenſchaft an ber Prager Hochſchule. bes
reifte 1867 Deutichland und das nörbliche
Rußland, fpäter das fühlihe und Öft-
liche Rußland, die Krim, Beſſarabien und
zn (1 72), umämien und Yulgarien
is an ben Balkan während bes ruffiich-
türfifchen Kriegs (1877). In ber Zeit von
87 tebigierte er mit Swatopluf
eh auch bie belletriftiiche Wochenſchrift
»Lumir« ‚für welche er eine Reihe ſehr in:
terefjanter Reifebriefe undgeiftreicher Sfiz-
zen (die ſchönſten aus ber Krim und vom
ihen Abhang des — ug) ſchrieb.
Seit 1879 gibt er mit bem Dichter
die belletri alle illuſtrierte Monatsfchrift
»Kvöty« (»Blütene) heraus. Fur biefe
bichtete er einen Au fpannenden unb
fünftlerifch a gr Roman aus
ber hoben ruſſiſchen — Fran
— (»Der Steppenfönig«).
lieferte 9. viele —— 5
und mannigfache novelliſtiſche Beiträge in
bie verfchiebenften rg — *
Zwei Bände intereſſanter Rei a
gen harren der Veröffentlichung.
ellwald, ——
S riftfteller. > Bye
bua, Sohn bes 3 2. Din 166 Feldmar⸗
ſchauleutnanis Friedrich v. H. (geſt. 1864),
Helps — Heraud.
trat mit 16 Jahren in bie Biterreichifche
Armeeein, nahm 1864 eine Zivilanftellung
an, unt feinen Lieblingöftudien, der Erd:
kunde und den verwandten Wiſſenszweigen
fich beſſer wibmen zu können, wurbe 1
un ann gegen Preußen wieder unter
bie gerufen, trat fpäter in bie Re
baftion der »Dfterreichifchen Den
Zeitfchrifte ein unb übernahm 1871 bie
Rebaktion bes »Auslands« ; lebt in Stutt-
gart. Bon feinen zahlreihen Werken find
die tſächlichſten: »Die amerikaniſche
Bölferwanderunge (1866); »Marimi:
lian I., Raifer von Mexiko 2c.c (1869, 2
Bde.); »Zentralafien, Landſchaften und
Bölfer in Kalaget, Turfiften, Kaſchmir
und Tibete (1875); »Hinterinbifche Län-
der umb Bölfer« (1870); > Rulturgeichichte
in ihrer natürlihen Entwidelung« (2.
Aufı. 1876), wel letzteres Buch eine von
den bisherigen Anſchauungen abweichende
Bahn einſchlaͤgt; »Die Erde und ihre Völ⸗
ter« (1876— a »Die heutige
Türfeic (mit 2.Bed, 1878—80 2 Be}:
»Im ewigen Eis« eine Geſchichte ber
Nordpolfahrten Ve »Naturgeſchichte
des Menihen« (1880) x. — Sein Bru⸗
— von H., geb. 22. Sept.
1843 zu Wien, zur Zeit Sefretär bes Mal:
teferorbens in Rom, iſt ein nambafter
Kenner ber nieberlänbiichen Litteratur
und bat fich beſonders durch Auffindung
(auf ber Wiener Bibliothef) und Heraus⸗
gabe bed 2, Teil von >» lants Spie-
gel historiael« verdient —— Außer⸗
dem ſchrieb er: »Vlaͤmiſches Leben; Ge⸗
en und Bilder« (1868) und >Ge:
dichte bes holländischen Theaters« (1874).
198, Sir Arthur, engl. Schrift-
ſt eb. 10. zu 1813 zu Streatbam,
geſt. 7 &rz 1875 in London; warb auf
ber Univerfität — Beet, war
dann Privatſekretär des Lords Monteagle
—— inanzminiſters), ſpäter des
ords Morpeth während deſſen Wirkſam⸗
keit als Staatsſekretär für Irland und trat
1859 als Sekretär des Geheimen Staat®-
rats an bie Stelle von W. L. Bathurſt.
4872 warb er Baronet. Seine Schrift:
ſtellerlaufbahn begann 1841 mit »Essays,
written in the intervals of business«
(neuefte Ausg. 1870), auf die in Tängern
327
Zwiſchenränmen folgten: »The claims
of labour« 1 »Companions of my
solitude« (1850, 7. Ausg. 1869); > The
conquerors ofthe new world and their
bondsmen« (1852, 2 Bbe.); »Friends
in council« (1854, 2 Bbe.; neue Folge
1857, zulegt 1869); »The Spanish con-
quest in America« (185561, 4 Bbe.);
»The life of Las Casas« (1868); »The
life of Pizarro« (1869); »Brevia: short
essays and aphorisms« (2. Ausg. 1871);
»Conversations on war and general
eulture« (1871); »Thoughts upon go
vernment« (1871); »The life of Her-
nando Cortes and the conquest of Me-
xico« (1871, 2Bde.); »Life and labours
of Thomas Brassey« (5. Aufl. 1876) u.a.
Bon feinen belletriltifhen Werfen erwäh:
nen wir bie Tragödie »Oulita the serf«
(1858, 2.Au9g.1873), »Some talk about
animals« (1873) und fein legte Werk,
ben biftorifchen Roman »Ivan de Biron,
or the Russian court«e (1874). -
Hennegnin (fpr. benn’täng), Alfreb
franz. Theaterbichter, geb. 13. Jan. 1842
zu Luͤttich, befuchte die Berafchule daſelbſt,
= | wurde ingenieur ber belgiſchen Staatsbah⸗
nen undfam ſpäter zur Leitung eines Tram⸗
way⸗Unternehmens nad) Paris, wo er ſich
1875 ganz der Bühnendichtung zuwandte.
Er batte bereit3 in Brüſſel unter dem
Pſeudonym Alfred Lebrun einige Luft:
fpiele, wie: »J’attends mon oncle« (1869)
unb »Trois chapeaux« (1870), zur Auf:
führung gebracht. In Paris erntete er zu:
nächft mitden ausgelaflenen, bis zur eübn-
beit pifanten Stüden: »Le procès Veau-
radieux« (1875) und »Les dominos ro-
seg« (1876) einen — Erfolg
und ließ dann »Bébé« (1877) und »Nou-
noue (1879, beide mit Najac) und »La
femme & pepa« (1879, mit Millaud)
nachfolgen, Stüde, in denen der Ton
allerdings oft an die Poſſe ftreift und die
Sanblung zumeift auf den Grenzen ber
oblanftänbigkeit ſich bewegt.
Herand (pr. her), John A, engl.
Dichter und Kritiker, geb. 1799 zu London,
wo erlebt. Autodidakt und für den Han:
bel beflimmt, begann er 1818 für Zeit-
Hanke zu arbeiten. Seine erfte felbitän-
ige Arbeit war das Gedicht » Tottenham«
328
—933 dem 2Tho legend of St. Loy«
(1821) folgte. H. wurde als Mitarbei-
ter an ber gewidhtigen »Quarterly
viewe« zuselaiien erhielt etwas jpäter
den Polten eine Mitarbeiters von >Fra-
ser’ Magazine«. Er veröffentlichte nun
prei größere Gedichte: »The descent into
elle (1830) und »The judgment of
the flood« (1834), beibe Pnäterbin um:
gearbeitet und vermehrt; die Zrauerfpiele:
»Videna«, welches 1854 auf die Bühne
gelangte, »The Roman brother« und
»Salvator, or the poor man of Naples«;
ferner die Werfe: »Wife or no wife«
»Agnolo Diora«, »>Life and times o
Girolamo Savonarola«. Auch übertru
er Legounts »Medea«. Beachtung e
fi jein »Shakspere, his inner life as
intimated in his works« (1865). Zur
Dichtkunſt Tehrte er zurüd mit einem
Band gefammelter Gedichte: »The In-
gathering« (1870), worauf Im ber fran=
— Krieg Veranlaſſung zu der
epiſchen Arbeit gab: »The war ofideas«
(1871). Seine legten ®erfefind:»Uxinal,
an antique love story« und »Mac&e de
Lesdepart«, hiſtoriſcher Roman (1878).
Serbfl, Bilgelm, Schulmann und
Scriftiteller, geb. 8. Nov. 1825 zu Wetz⸗
lar, ftubierte —47 in Bonn und Ber:
lin Philologie und Geſchichte, wirkte als
Gymnaſiallehrer an verichiedenen Orten
in Dresden, Elberfeld, Kleve), bes
leidete dann Direktorenſtellen in Köln, Bie-
lefeld, Magdeburg, zulegt (1873—76) in
ae privatilierte darauf in Halle
und wurde 1880 zum Profeflor ber Bäbe-
gesit an ber Univerfität bafelbft ernannt.
on feinen Schriften fanden in weitern
Kreifen Beifall die trefflichenbiograpbifchen
Werke: »Matthias Claudius, der Wands⸗
beder Bote« (1857, 4. Aufl. 1878); >Karl
Guſtav Heiland« (1869); »Joh. Heinr.
Boß« (1872—76, 2Bde.) und »Goethe in
Wetzlar« (1831). Außerdem erwähnen wir
von ihm: >» Zur Gefchichte der außwärtigen
Politit Spartas im Zeitalter des Pelo⸗
ponnefilhen Kriegs« ed »Hiſtori⸗
(ches Hilisbuch« (d. Aufl. 1875, 3
>» Zur Frage über den Geſchichtsunterrichi
“sen Schulen« (1869); »Das Maf-
ertum in ber Segenwart« (1872); | Sranz Grillparzer e
Re- |bie Herausgabe einer »Ency
ile); | Eng
Herbſt — Herford.
»Die neuere und neuefte Gefchichte auf
Symnafiene (1877). 1880 begann er
ie ber
neuern Geſchichte«.
ano de Garsalhs e Arauis,
Aleraubro, namhafter — Dichter
und Schriftfieller, geb. 28. je 10
u Liſſabon, eft. 13. Sept. 1 in
antarem; erhielt feine wiſſenſchaftliche
Bildung in Paris und machte fi bier
auch mit den Hauptipradden Europas be>
kannt. In fein Vaterland aurüdgetehrt,
ſchloß er fich ber liberalen Partei an, ũ
nahm die Redaktion bed Journals »Pano-
rama« und wurbe 1841 m Mitglied ber
Cortes, fpäter zum Bibliothefar ded Kö:
nigs ernannt. Als Dichter machte er ſich
zuerft mit bem religiös⸗politiſchen Poem
»A voz de propheta«, worin er in Vi⸗
5— bie Zukunft Spaniens mit dü⸗
ern Farben malte, allgemein befannt.
Dann folgten eine Sammlung früherer
Dichtungen unter bem Titel: »A harpa
do cerente« (»Harfe des Gläubigen«),
und der Roman >0 Monasticon« (»Das
Kloftere, 184448, 4 Bbe.), ber in zwei
Einzelromane: »Eurich, ber Priefter der
Goten« (deutſch 1847) und »Der Mönd
von Eiftere, zerfiel. Außerdem veröffent-
gie er eine durch kritiſche Schärfe und
ftiliftifche — — Hi-
storia de Portugal« (1845—52), ein
andres wertvolles hiftorifhes Wert: »Da
origem e establecimento da inquisic&o
em Portugal« (1854—59, 3 Bbe.), und
»Estudos sobre o casamento civil«
(1866), welch leßtere Schrift auf den jr
ber gejeßt wurde. Vgl. Döllinger,
bächtnisrebe auf H. (1878).
erford, Charles Harold, engl.
Schriftfteller, geb. 1853 zu Ran bee:
lebt in London. Er ftubierte zu Sambribge
unb bat ſich viel mit Shafefpeare und mit
beutfcher Litteratur beichäftigt. Aus feiner
Feder find zu erwähnen: »Easay on the
romantic and classical styles« OR
»The first Quarto of Hamlet« (1880);
»Sketch of the social history of the
lish drama« (1881). In ne neues
ifchen Leſe⸗
nnten
fien Arbeit führt er bei ber eng
welt ben ihr bisher fait ganz unbela
n.
Herholdt — Her.
Bert, ——
ranz .Novelliſt, geb.
1851 zu Wodırian In Böhmen, ubierte
auf der Univerfität zu Brag und errang
ih in der tichechifchen ſchönen Proſa raſch
eine hervorragende Stelle. Das Genre,
meift nur eine Szene, eine Situation,
fiefert ihm Stoff genug zu einer geift-
reichen und formell glänzenden Arbeit.
Die beften feiner >Arabesien und Skiz⸗
zen« find: »Die Familie des Herrn Kon:
irollors⸗, »>Die Fliederblüte·/ »Amors
Pfeile«, » Italieniſche Zeichnungen«, >Aus
meinem Herbarium«, »Eine kleinſtaädtiſche
Romanſiudie« 2c. Eine Sammlung feiner
iften erfchien 1880.
rrig, — Dichter und Schrift⸗
Reller, geb. 10. Dez. 1848 zu Braunſchweig,
Sohn eines Kammermuſikus und Klavier⸗
lehrers, wurde nach dem Tod ſeines Vaters
(1858) im Haufe ſeines Oheims, bes Pro:
ſeſſors Ludwig H. in Berlin, erzogen, be:
ſuchte bier daß Friedrich⸗Gymnaſium,
ging 1864 zu Univerfität und ftubierte in
Berlin und Göttingen bie Rechtswiſſen⸗
haften. Nachdem er 1868 promoviert
hatte, betrat er bie Laufbahn ber juribi:
ſchen Praris, verließ diefelbe aber 1872,
um ſich fortan ber litterarifchen Thätigleit
u wibmen, zunächſt der journaliſtiſchen.
Reben zahlreichen Auffägen litterarifchen
und äfthetiihen Inhalts in verſchiedenen
itfchriften verdffentlihte er: die Bro:
üre >Die Meininger, ihr Gaftfpiel
unb ihre rung ur das beutjche Thea⸗
tere; ferner die Dramen: »Aleranbere
(ist , »Kaifer Friedrich der Rotbarte
1873), »erufalem« (1874), »Der Kur:
prinze (1876), ↄKonradin⸗ — und
»Drei Operndihtungen« (1881); endlich
das originelle philoſophierende epiſche Ge⸗
dicht »Die Schweines (1876) und »Mä⸗
ten und a en fleinere
Diptungen(1879). H.ifteine auf fharfes
unb gründliches Denken angelegte, bane:
ben aber auch mit ——— begabte Na⸗
tur, bei welcher es freilich nicht ohne ma⸗
nierierte Extravaganzen abgeht.
Herſch, Hermann, dramat. Dichter,
eb. 1821 F „yüchen en): geft.
. Zuli 1870 in Berlin; ftudierte zu
Bonn, ging barauf nad) München, wo er
829
unter Dingelftebt8 Leitung 1854 fein erftes
Drama: »Prinz Guzmans«, zur Auffüh:
rung bradte, und wählte dann Berlin zu
feinem bleibenden Aufentbalt. Er ſchrieb
eine Reihe von Stüden: »Merope« (1858),
Anna Lielee (1858), >Die Raven!
berger« (1859), »Sophbonisbe«e (1669),
»Marie von Burgunde (1860), »Ein:
taufendfiebenhundertundvierzige (1861),
»Der Tabrifherre (1867) u. a., von be:
nen mebrere (namentlih das Luftfpiel
»Anna 5 urch vollstümlich-patrio-
tiſchen Anſtrich und burleske Charakter⸗
eichnung Glück machten, Veh jedoch
öhern — gen gen.
Hertz, 1) Henrit, dan. Dichter, geb. 5.
Aug. 1798 1 Kopenhagen, geit. 25. Febr.
1870 dafelbft; warb nad) bem Tod feiner
Eltern im Haus bed Großhändlers Na⸗
Hanf on erzogen, wo feine früh erwachende
eigung zur Poefie und Kunſt reiche Nah⸗
rung fand, ftudierte Jurisprudenz, wandte
ſich aber jpäter, auf den Staatsdienft ver:
zichtend, ganz der litterarifchen Thätigfeit
u. Bon Haus aus Israelit, trat er in
er Folge zum Proteftantiemus über,
unternahm 1833 mit öffentlicher Unter:
ſtützung eine Reife durch Deutfchland,
Stalien, die Schweiz und Frankreich und
erhielt nach feiner Rũckkehr den Profei:
fortitel ſowie vom Reichstag eine jährliche
an Als Dichter gebört H. zu ber
ule Heibergs, mit deſſen Kreis er fein
anzes Xeben lang verbunden war. Er
prach feine theoretifchen Anfichten aus in
feinen berühmten, in Baggejenfcher Art
verfaßten »Gjengangerbrevene«(1830),
einer Reihe von Reimbriefen, durch bie
er auf die äſthetiſche Richtung der Zeit be:
beutfam einwirkte, und brachte biefelben
dann in feinen zablreihen eignen Dich:
tungen praftifch zur Anwendung. Sein
apred war das bramatijche; in allen
weigen der Bühnendichtung bat er Bor:
ügliddes geleitet. Er jchrieb treffliche
— wie: > erne«, »De-
batten i Politivennen« (»Die Debatte
im Bolizeifreund«,, einem Kopenhagener
£ofalblatt), »De Fattiges Dyrehave«
(»Der Tiergarten der Armen«) xc.; ferner
gebiegene Lufifpiele mit aus bem Leben
gegriffener Handlung, wie: das feine und
828
(1820), bem »The legend of St. Loy«
(1821) folgte. H. wurde als Mitarbei:
ter an ber getviöhtigen »Quarterly Re-
viewe zugelafjen und erhielt etwas ſpäter
ben Wollen eines Mitarbeiterd von »
ser’s Magazine«. Er veröffentlichte nun
wei größere Gedichte: »The descent into
elle (1830) und »The judgment of
the flood« (1834), beibe hnäterbin um:
gearbeitet unb vermehrt; die Trauerfpiele:
»Videna«, welches 1854 auf bie Bühne
gelangte, »The Roman brother« und
»Salvator, or the poor man of Naples«;
ferner die Werke: »Wife or no wife«
»Agnolo Diora«, »Life and times of
Girolamo Savonarola«. Aud ie
er Legouvés »Medea«. Beachtung erwar
fi ſein > ere, his inner life as
intimated in his works« (1865). Zur
Dichtkunſt kehrte er zurüd mit einem
Band gefammelter Gedichte: »The In- | ft
gathering« (1870), worauf ihm ber fran=
zöſiſch-deutſche Krieg Veranlaſſung zu ber
epifchen Arbeit gab: »The war of ideas«
(1871). Seine legten Werke find: »Uxinal,
an antique love story« unb »Mac&e de
Lesdepart«, biftoriiher Roman (1878).
Herbſt, Bil elm, Schulmann unb
Sähriftiteller, geb. 8. Nov. 1825 zu Wetz⸗
lar, ftubierte —47 in Bonn und Ber:
lin Philologie und Geſchichte, wirkte als
Gymnaſiallehrer an verfchiebenen Orten
Köln, Dresden, Elberfeld, Kleve), bes
leidete dann Direltorenftellen in Köln, Bie:
lefeld, Magdeburg, zulett (1873—76) in
Schulpforta, privatifierte barauf in Halle
und wurde 1880 zum Profeſſor ber Päda⸗
gpsit an ber Univerfität daſelbſt ernannt.
on feinen Schriften fanden in weitern
Kreiſen Beifall die trefffichen biographifchen
Merle: »Mattbiad Claudius, der Wands⸗
beder Bote« (1857, 4. Aufl. 1878); Karl
Guſtav Heilande (1869); »Joh. Heinr.
Bop« (1872—76, 2Bde.) und »Goethe in
Wetzlar« (1881). Außerdem erwähnen wir
von ihm: > Zur si ber außwärtigen
Politik Spartas im Zeitalter des Pelo⸗
ponnefifchen Kriegs« rk „ei ori:
ſches Hilishudh« (5. Aufl. 1875, 3 Teile);
»Zur stage über ben GefchichtSunterricht
auf höhern Schulene (1869); »Das klaſ⸗
ſiſche Altertum in ber Gegenwart« (1872);
Herbſt — Herford.
»Die neuere und neuefte Gefchichte auf
Gymnafien«e (1877). 1880 begann er
die Herauögabe einer »Encyllopäbie ber
neuern Geſchichte«.
Serenlano de Garpalhe e Arauje,
Alerandro, nambafter DR: Dichter
und Schriftfteller, geb. 28. Ve
u Liſſabon, eft. 13. Sept. 1 in
antarem; erhielt feine wiſſenſchaftliche
Bildung in Paris und — ſich hier
auch mit den Hauptſprachen Europas be⸗
kannt. In ſein Vaterland zurückgekehrt,
ſchloß er ſich ber liberalen Partei an,
nahm die Redaktion des Journals »Pano-
ramae und wurde 1841 Mitglied der
Cortes, ſpäter zum Bibliothekar des Kö:
nigs ernannt. Als Dichter machte er ſich
zuerſt mit dem religiösſ-politiſchen Poem
>A voz de propheta«, worin er in Bis
fionen die Zukunft Spaniens mit bü-
ern Yarben malte, allgemein befannt.
Dann folgten eine Sammlung
Dichtungen unter dem Titel: >A harpa
do crentee (»Harfe des GTläubigen«),
und der Roman »O Monasticon« (Das
Kloftere, 1844—48, 4 Bbe.), der in zwei
Einzelromane: ⸗»Eurich, ber Priefler ber
Goten« (deutf 1847) und »Der Mönd
von Ciſter«, zerfiel. Außerdem veröffent:
lichte er eine durch Fritifche Schärfe und
ftiliftifche Vollendung ausgezeichnete »Hi-
storia de Portugal«e (1845—52), ein
andres wertvolles hiftorifhes Werk: »Da
origem e establecimento da inquisicko
em Portugal« (185459, 3 Bde.), und
»Estudos sobre o casamento civile
(1866), welch lettere Schrift auf den In⸗
der gejegt wurde. Vgl. Döllinger, Ge⸗
bächtnisrebe auf 9. rs
erford, Charles Harold, engl.
Schriftfteller, geb. 1853 zu Manchefter,
lebt in London. Er fludierte zu Gambribge
und bat fi viel mit Shafefpeare und mit
deutfcher Ritteratur befchäftigt. Aus feiner
Teber finb zu erwähnen: >Essay on the
romantic and classical styles« 38
»The first Quarto of Hamlet« (1880);
»Sketch of the social history of the
English drama« (1881). In fe ner nelles
ften Arbeit führt er bei ber englifchen Lefes
welt ben ihr bisher faft ganz unbefannten
Franz Grillparzer ein.
Herholdt — Herk.
Ist —
ranz .Novelliſt, geb.
1851 zu Au in Böhmen, flubierte
auf der Univerfität zu Prag und errang
fih in der tichechifchen Schönen Proſa raſch
eine hervorragende Stelle. Das Genre,
meift nur eine Szene, eine Situation,
liefert ihm Stoff genug zu einer geift-
reichen und formell glänzenden Arbeit.
Die beften feiner »Arabesten und Skiz⸗
zen« find: »Die Familie des Herrn Kon:
trollors⸗, »>Die zFlieberblüte«, »Amors
Pfeilee, » Italieniſche Zeichnungen, »Aus
meinem Herbariume, »&ine Heinftädtifche
Romanflubiee 2c. Eine Sammlung feiner
riften erſchien 1880.
z dans, Dichter und Schrift:
Reller, geb. 10. Dez. 1845 zu Braunfchweig,
Sohn eines Kammermufilus und Selaviers
lehrers, wurbe nach dem Zob feines Vaters
(1858) im Haufe feines — des Pro⸗
ſeſſors Ludwig H. in Berlin, erzogen, be⸗
ſuchte hier das Friedrich⸗Gymnaſium,
ging 1864 zur Univerſität und ſtudierte in
Berlin und Göttingen bie Rechtswiſſen⸗
haften. Nachdem er 1868 promoviert
hatte, betrat er bie Laufbahn ber juridi:
ſchen PBraris, verließ biefelbe aber 1872,
um fich fortan ber litterarifchen Thätigfeit
— zunächſt ber journaliſtiſchen.
ben zahlreichen Aufſätzen litterariſchen
und äſthetiſchen Inhalts in verſchiedenen
Zeitſchriften veröffentlichte er: die Bro:
fhüre »Die Meininger, ihr Gaftipiel
und ihre Bedeutung für das beutfche Thea⸗
ferner die Dramen: »Alerander«<
182), >Kaifer Friebrich der Rotbart«
‚, »Serufalem« (1874), »Der Kur:
prinz« (1876), »Konradin⸗ (1881) und
‚Drei Operndichtungen« (1851); endlich
das originelle philofophierende eptiche Ge:
dicht »Die Schweine« (1876) und »Mä-
ten und aan — kleinere
Dichtungen (18 9.8. eine auf fcharfes
und gründliches Denken angelegte, bane:
ben aber audy mit Bhantafie begabte Na⸗
tur, bei welcher es freilich nicht ohne ma⸗
nierierte Ertravaganzen abgeht.
Herſch, Hermann, dramat. Dichter,
— 1821 r Jicen — geſt.
. Juli 1870 rlin; ſtudierte zu
Bonn, ging darauf nach Münden, wo er
329
unter Dingelftebts Leitung 1854 fein erftes
Drama: »Prinz Guzmans, zur Auffüh-
rung brachte, und wählte dann Berlin zu
feinem bleibenden Aufenthalt. Er fchrieb
eine Reihe von Stüden: »Merope« (1858),
Anna Liejee (1858), »Die Ravens⸗
berger«e (1859), »Sophonisbe« (1859),
»Marie von Burgunde (1860), »Ein:
taufendfiebenhundertundvierzig«e (1861),
»Der Tabrifherre (1867) u. a., von be:
nen —— das Luſtſpiel
»Anna Lieſe«) durch volkstümlich⸗patrio⸗
tiſchen Anſtrich und burleske Charakter⸗
— Glück machten, ohne jedoch
—* ——— en
“ 6erg. 1) —— — n. * — 5.
u u Kopenhagen, geſi. 25. Febr.
18% daſelbſt; warb nach dem Tod feiner
Eltern im Haus bed Großhändlers Na:
non erzogen, wo feine früh erwachende
eigung zur Boefie und Kunſt reihe Nah⸗
tung fand, flubierte Jurisprudenz, wandte
fih aber fpäter, auf den Staatsdienſt ver-
zichtend, ganz ber litterarifchen Thätigfeit
u. Von Haus aus Jsraelit, trat er in
er Folge zum Proteftantismus über,
unternahm 1833 mit öffentlicher Unter:
ſtützung eine Reife durch Deutſchland,
Italien, die Schweiz und Frankreich und
erhielt nach feiner Rückkehr den Profeſ⸗
ſortitel ſowie vom a jährliche
an Als Dichter gehört H. zu ber
ule Heiberge, mit deſſen Kreis er fein
anzes Leben lang verbunden war. Er
prach feine theoretifchen Anfichten aus in
feinen berühmten, in Baggejenfcher Art
verfaßten »Gjengangerbrevene«(1830),
einer Reihe von Reimbriefen, durch bie
er auf bie äfthetiiche Richtung ber Zeit be⸗
beutfam einwirkte, und brachte diefelben
dann in feinen zahlreichen eignen Dich:
tungen praftifch zur Anwendung. Sein
uptfach war das bramatijche; im allen
weigen ber Bühnendichtung hat er Bor:
jinihes geleiftet. Er fchrieb treffliche
aubeville®, wie: »Arvingerne«, »De-
batten i Politivennen« (»Die Vebatte
im Polizeifreund« , einem Kopenhagener
£ofalblatt), »De Fattiges ehave«
(»Der Tiergarten ber Armen«) x.; ferner
gebiegene Luftfpiele mit aus dem Leben
gegriffener Handlung, wie: das feine und
330
anmutige, in gereimten Verfen abgefaßte
»Amors Genistreger« (1830), das Cha⸗
rafterluftfpiel >»Emma« (1852), »Den
eneste Feil< und »Sparekassen« (1836),
»Besöget i Kjöbenhavn«e (»Der Be:
fuh in Kopenhagen«) u. a.; enblid
Schaufpiele, beren Stoff ben verſchie⸗
denften Rändern und Zeiten entlehnt if,
wie: »Ninon«e, »Tonietta«, »De De-
porterede« :ıc., und romantische Schau:
jpiele, barunter namentlich basallbefannte
»Kong Ren&s Datter« (»König Rend
Tochter«), das fait ale Bühnen überfchritt
und viermal ins Deutfche überjeßt wurde
von Leo, 12. Aufl. 1874), und »Svend
yrings Hus« (deutſch von Neo), worin
ein den Volksliedern entlehnter Stoff in
einem eigentümlichen effeltoollen Vers⸗
maß auf die Bühne gebracht wird. Herr-
ſchaft über die dramatiſche Technik, IK
frifhe Laune und eine reiche Galerie
trefflich gezeichneter Geftalten charakteri⸗
fieren biefe bdramatif Dichtungen.
Auch Hat H. eine große Anzahl durch
[höne Form und anfpredienden anbalt
ausgezeichneter Gedichte (»Digte« 1851 —
1862, 4 Bde.) einige Novellen ſowie awei
größere Zeitbilber: »Stemninger og Til-
stande« (»Stimmungen und Zuftänbe«,
1839) und »Johannes Johnsen« (1358),
verfaßt. Seine »Dramatiske Värker«
erichienen 1854 — 73 in 18 Bänden.
2) Adolf Ehriftian, bän. Drama⸗
tifer und NRomanfchriftfteller, geb. 16.
Sept. 1824 zu Kallunborg auf Seeland,
zu ſich nad — Univerſitätsſtudien ber
itteratur zugewandt und lebt als Schrift⸗
ſteller in Kopenhagen. Er veröffentlichte
drei kritiſche Schriften: »Konstens skan-
dinaviske fremtid« (»Die Zukunft ber
Kunft in Sfandinavien«, 1853), »Om
N Poesi« (1854) u. »Lohengrin og
en Wagnerske Retning« (»Lobengrin
und bie Wagnerſche Richtung«, 1872); fer:
ner bie Erzählungen: »Marie 6<
(1876) und »Onde Stjärne« (»Unglüds-
jterne«, 1880), eine Gedichte aus bem
Leben Tycho Brahes; endlich das Luftipiel
»Student og Komediant«, das 1877 im
föniglichen Theater in Kopenhagen aufge:
führt wurde. Seine bramatifche Dichtung
»BaldursDröme« (»Baldrs Traume) Hat
Herhberg. :
Niels Gabe in Mufit
reihen Gedichten und ae
bie in Journalen zerftreut find, hat er Die
meiften neuern Opernterte (von Gluck bis
Wagner) für bie bänifche Bühne bearbeitet
und fih auch als mufifalischer Kritiker
einen befannten Namen gemacht.
3) Wilhelm, Dichter, geb. 24. Sept.
1835 zu Stuttgart, wurbe zuerft für die
Landwirtſchaft beſtimmt, entfagte aber
diefem Plan fon früh, um ſich der Wil:
fenihaft zu wibmen. 1 58 ſtu⸗
dierte er in Tübingen Philofophie und
Sprachwiſſenſchaften mit befonderer Hin⸗
neigung zu germaniftifchen Studien, wo⸗
zu ihm Uhland bie Hand bot. Der Umgang
mit legterım wirkte auch anregenb auf die
poetifche Neigung bes Schülers, und fo
entitand fhon während ber S eit ber
rößere Teil feiner »Gebichte« (1859).
. fiebelte 1858 nah Münden über, wo
er fich dem Dichterfreis von Seibel, Sie
ei ap
ne
t. Neben zahl⸗
De an €i =
m s
Lingg 2c. anſchloß, unternahm zw
fpäter zu wiſſenſchaftlichem
Reife durch England, — und
Frankreich und habilitierte ſich nach ſeiner
Rüdfehr 1861 in Münden als Privat:
bozent für germanifche Altertumskunde.
4865 bereifte er Italien; feit 1869 wirft
er als ordentlicher Profeſſor ber allgemei:
nen unb ber beutjchen Litteraturgefchichte
am Münchener Polytechnikum. Als Did
ter hat & einen ftarf romantifchen Anflug.
Seine Stoffe find ausfchließlidh dem Mit:
telalter entnommen. Erwähnung verdie⸗
nen bie epifchen Gedichte: »Lanzelot und
Ginevra« (1860), — Braut⸗
fahrt« (1863, 3. Aufl. 1 und » Hein:
tih von Schwaben« (1867); ferner bie
Nachdichtungen: »Marie de —
(1862), »Triſtan und Iſolde⸗ ( ſo⸗
wie die — »Das Rolandslied⸗
1861) und »Aucaſin und Nicolette⸗
1865). H. bat ferner veröffentlicht: »Der
rwolf, ein Beitrag zur Sagengeſchichte⸗
en und »Deutſche Sagen im Elfaß«
Serkberg, 1) Wilhelm, Philolog und
ausgezeichneter — geb. a 813
zu Halberftabt, geft. 7. Juli 1879 in Bre⸗
men; flubierte zu Halle und Bonn unb
wirkte dann als Schulmann an verfchiebe-
Hervilly — Herwegh. 331
nen Orten, zuletzt (ſeit 1866) als Direktor
des Gymnaſiums zu Bremen. Von ſeinen
Aberſetzungen führen wir an: »Babrios
Fabeln⸗ (1346); »Ausgewählte Gedichte
der römifchen Elegifer« (1855); >Vergils
Gedichte« (1859); »Ausgewählte Komö:
dien des Blautus« (1861) ; ferner: »Tenny-
ſons Gebichte« (1853) und »Chaucerd Can⸗
terbury⸗Geſchichten (1866), fein Haupt-
wert, mit ausführlicher u vortteflicher
Einleitung.
2) Sufav, ——— geb. 19.
Jan. 1826 zu Halle a. S., ierte da⸗
ſelbſt und in Leipzig zuerft Theologie und
orientalifche Sprachen, wanbte ſich nach⸗
her aber der Geſchichte zu, habilitierte ſich
1851 zu Halle, führte ſeit 1858 in Berlin
bie Redaktion des »Preußiſchen Wochens
blatts« und fehrte von dort im April 1860
als außerorbentlicher Profeſſor ber Ge:
ſchichte nach Halle zurüd. Das Hauptge
biet feiner biftorifchen Arbeiten ift die alte,
beſonders bie griechifche, Geſchichte. Seine
Hauptwerke finb: »Alfibiades, ber Staats⸗
mann und Feld
bes Königs Agelilaos I.« (1856); »Die
Geſchichte Griechenlands unter der Herr:
ſchaft ver Römer« (1866—74, 8b. 1—3);
»Geſchichte Griechenlands feit bem Abfter:
ben des antifen Lebens Bis zur Gegen-
warte (1876—79, 4 ara} —
von Hellas und Rom« (1879). Für bie
halliſche » Jugenbbibliothe« Tieferte er eine
Reihe von Beiträgen ausbemfelben Gebiet.
Herwig (ip. ärwii), Ernefted’, franz.
Schriftſt ge 26. Mai 1839 zu Paris,
erhielt feine Bilbung auf bem Lycke von
Berfailled, wurde dann Eifenbabninges
nieur, wandte ſich aber bald ausſchließ⸗
lich ber Litteratur und dem Journalismus
u. Nachdem er abwechfelnd eine ganze
eihe von Journalen mit feinen Bei:
trägen verforgt hatte, trat er 1872 in ben
»Bappel«< ein, für den er unter bem Pfeu:
bonym Le Baffant fchreibt. Außer eini⸗
gen Bänden Gebichte: »La lanterne en
vers de couleur« (1868), »Les baisers«
und »Le hareme (1874), veröffentlichte
er Sammlungen jeiner bumoriftifchen
Skizzen unter den Titeln: »Contes pour
lesgrandes e8«(1874); »Mesda-
mes les Parisiennes« (1875); »Histoires
« (1853); »Das Leben | K
divertissantes« (1876); »d’Hervilly-
Caprices« a ferner: »Histoires de
mariage« (187 ); »Les armes des
femmes« (1880) u. a. Auch auf dem
Theater erfchien er mit Heinen Bühnens
ftüden, wie: »Le malade röel«e (1874),
»Le docteur Sanspareil« (1875), »La
belle Sainara« (1876), »Le magistre«
— * Bibelot« (1877) zc., nicht
ohne Erfolg.
Herwegh, Georg, Dichter, geb. 31. Mai
1817 zu Stuttgart, get. 7. April 1875
in n=Baben; warb pi See
Maulbronn und im theologifhen Stift
u Tübingen vorgebildet, mußte wegen
leibigung eines Offiziers feine Heimat
verlafien, bielt fi dann ala Mitarbeiter
radikaler Blätter im Kanton Thurgau
a“ segte durch feine in Zürich ge:
fc en »Gedichte eines Lebendigen«
(i einen wahren Sturm ber Be:
gi g in Deutichland, bereifte dann,
n: ſem Aufenthalt in Paris, bie
di Heimat, wobei er jogar mit dem
on Preußen in freundliche Be:
rührung fam, wurde aber balb darauf
wegen eines beleibigenden Brief3 an bei
König aus Preußen verwiefen, fehrte, mit
verfchiedenen, nicht immer freundlichen
Gefühlen a — nad der Schweiz
urüd, begab ſich mit feiner reichen Frau
ber Zochter eines jüdiſchen Bankiers)
auf Reifen, ließ ih dann in Paris nieber,
wo er einen zweiten Banb feiner Gedichte
vorbereitete, der ziemlich geräufchlo® ver:
hallte (1844), tauchte plößlich 1849 wieber
und zwar als Freiſcharenführer im Badi⸗
ſchen auf, flüchtete, von ben württember:
iſchen Truppen gefchlagen, in Todesangſt
berdie Grenze und fiebelte nach öfterm Do:
mizilwechſel endlich 9 nach Baden⸗Ba⸗
den über, wo er die letzten Jahre ſeines Le⸗
bens in ſtiller Zurückgezogenheit zubrachte.
iſt trotz allem, was dem Menſchen an⸗
eben mag, nicht bloß der volltönendſte,
ondern auch ber vollfräftigfte Lyriker ber
eutfhen Gärungsepoche. Seine Klinge
ift blank geichliffen wie feine, und ihre
Hiebe figen im Fleiſch; fie trifft wuchtig
und mit Fühnem, ja ſchönem Schwung in
allen möglichen Fechtarten. Diejes Reim:
und Rhythmenſpiel ftammt von einer Mei⸗
332 Herzen.
kerhumb, 3 ht ei Heget einge ud | Fichte er eine Reihe politiicher Schriften,
ax ttermter Sul eye kw Aırfarh. | wie: »Die Entwidelung der revolutionäs
vecäter, abtt Dad Dur? und wahr n in Rußlande — »Das
— ‚SIR Tai, wad er WAT, wEBET den Eigentume (d. h. die Leibeig⸗
tem 1866 — 183); Gefan — Rn u —
—XXEI re ie
aut der Stereis« 1 1343), umt mad jermrmı bie ↄGlode- — trotz nahen Ber:
ist eritemmen »Rome —— UISTA boteâ jahrelang ne die ruffifche
unter weikbrm, allertimyd mebem maamcher Ürenze, ne ne Belt, in melden
be —
eines ruſñ ichen Ju Sram umd eimer Sale — ſchien letztere —
Deutichen, Gang aus Etuttgart, ' als er 1859 bie »M&moires
wurde nach keiner Studien ne ser limperatrice Catherine, 6crits per
in Moslau 1534 wegen Suint- elle-m£me« (deutic 1869), eine von dem
Simoxifikher Gefinnungen mit einigen —“ än er bewahrie Ge⸗
en
und ſchroffen Wiberiprüde ber
eff; jozialen ar rũck⸗
haltlos, aber mit warmem Herzen be:
einer freien Au g zum — prach, und der Kaiſer ſelbſt ſoll den
nach Nowgorod verbannt. Nachdem er, »Kolokole bamale vegelmäßig geleſen
1842 aus dem Staatsdienſt geihieben, baden. Als ſich H. fpäter mehr Partei:
beichäftigte er jih in Moslau mit interefjen bingab, begann fein Anfehen zu
ſophiſchen Studien und veröfie ichte finfen, und als er während der polniiche
mehrere Schriiten, au zwei Romane, | Revolution 1863 = feine Stimme
deren einer unter dem Titel: »Wer an ie Bolen erhob, Der üttete er e8 in
ſchuld?« in Wolfſohns >Ruffil Roe | mit den Rufien. 1863 ließ er fich in Genf
vellendichtern« (1851 Jauch deutf erichien. nieder, wo von 186568 aud ber »Ko-
Rad) bem Tod jeined Vaters (1846) ver: lokol« erichien, unternahm dann mehrere
ließ er die — und ging zunächft nach Reifen und hatte ſich eben zu dauerndem
Deutichla von dba nah Stalien u Aufenthalt in Paris niedergelafien, als
Frankreich. Seine erſten aufſehen ihn der Tod ereilte. Bis in die NMer
den Werke waren bie Zlugichriften: » * ahre ſchrieb H unter dem Namen
andern Ufer« und »Briefe aus Italien Iskander. Ein beſonderes Verdienſt
und Ftankreichs, die zuerſt anonym und |erwarb er fi noch durch —
in deutfcher uberſeb etzung (von Kapp, 1850) | moderner ruſſiſcher riftiteller,,
erichienen. Bald darauf fiebelte er nad | Bufchfin, Lermontow, Marlinsty u. = »
London über, gründete bafelbi eine ne — Zen urlüden. Eine Sefamtaus:
Druderei und feine Zeitfchrift >Ko- — F ruſſiſcher Sprache er⸗
lokol« nie Iode«) heraus, in Ari Yen 1875 1 Bde.).
er bie ruſſiſchen Zuftände auf das ſcho⸗ —— au Baum,
nunaslofefte angriff. Zugleich veröffent: | Sohn bes vorigen, widmeie ſich in der
*
labimir, dann nach Moslam, endlich
wegen
—
Heſeliel —
Hettner. 838
Schweiz und in London mebizinifchen unb | (1869); »Unter dem Eifenzahnne (1864;
naturwifienfchaftlihen Studien, machte
eine Reife nach Norwegen und Island
und ließ ſich 1803 in Florenz nieder, wo
er ſich zu Run nambaften hofiolſ en
ausbildete. Seit 1877 iſt er Profeſſor der
Phyfiologie am Inſlituto ——— *
ſelbſt. Bon feinen zahlreichen geſchätzten (1
be gues« (1856); »Bon Turgot bis Baboeuf«
en nennen wir nur: »Vergleichen
malen der niebern Tiere« (ruff.
862); >Analisi — del libero
arbitzio umano« (3. Aug. 1879); »Gli
animali martiri, i loro protettori e la
a 187); >Cos’ ô la fisio-
logia« >Lezioni sulla dige-
stione« 17 : »Il moto psichico 6 la
conscienza« (1879).
efiel, 1@cor; Ludwig, Schrift:
a er, geb. 12. Aug. 1819 zu ade, —8
26. Gebr. 1874 in Berlin; ftubierte zus ena
und Halle Theo ie, diente Daneben fein
Jahr als —— iger ab, widmete ſich
dann aber, Adlic infolge feiner Be:
tanntfchaft mit La Motte Fouqud, andern
Studien unb ber litterarijchen ——
Seit 1849 in Berlin lebend, half er die
ſozialpolitiſche Wochenſchrifi »Berliner
Revue« gründen, in welcher fortan jene
Romane erichienen, und übernahm gleich:
itig bie Redaktion ber „Neuen Preußi-
(en (Kreuz:) Zeitunge, welche er bis anı
nen Tod mit jeltener Hingebung führte.
1 iſt — er Preußendichter mit ziem⸗
— rbter realtionaͤrer Tendenz,
in u ONE Een Se:
— Are
fhen Sumpf und Sanb«' ——— iſche
Dichtungen, 1863; >Aus dem Dänen-
We, eußenlieber, 1864; »Neue Ge⸗
1866; »Gegen bie Sranzofene,
1871, m fonbern us in feinen Ro
— e nn von ſehr unglei-
gegen die Ins:
tem ge dien, —— ung leihem Cha-
ft find bie Stoffe
ee —— entnommen. Wir
rennen: »Das liebe Dorle, Perle von
Branbenburg« (151); »Bor Jena«
—938 ; »Von Jena nad Königsberge
1861); »Bis ns Anm 8), © 1861);
»Gtilfe vor dem Sturme (1 »Bier
Junter« (1865); —A u. lan:
wi= | Schaberv
vielleicht das befte, was 9. gefchrieben).
Aber auch die weitere beutfche ſowie bie
franzöfifhe Geſchichte haben om Stoffe
elietert, Hierher gehören: »Lux et um-
ra«, eine Selhicte ber Bhilippine Wel⸗
fer 1861 861), und »Auß brei Kaiferzeiten«
2); dann: »Graf d'Anethan bD’Entra-
87); ; »Bon St. Cloud bis Lazienfi«
1857); prangöfifce —
»Lilienbanner und Trikolore⸗
89 Das »Buh vom Grafen Bis⸗
marde (3. Aufl. 1873) ift menigerinters
eſſant als —5— Denkmalals durch
die darin enthaltenen Familienbriefe.
2) Ludovika, Schriftſtellerin, geb.
3. Juli 1847 zu Alten 0% Tochter bes
vorigen, war ſchon mit 20 Jahren littera-
riſch thätig. Sie lebte feit 1849 in Berlin,
mo fie neun Jahre lang eine höhere Töchter:
ſchule befuchte, ſpäter mit ihrer Mutter
und Schweiter in Potsdam, wo fie jetzt
noh ihren Wohnſitz Hat. Reiſen in
Deutſchland und Frankreich haben viel
Di ihrer frühen Entwidelung beigetragen.
ie ift Mitarbeiterin za ee belletri-
ftifcher und politifher Blätter, befonders
ber »Kreuzzeitung«, al? Regenfentin für
belletriftifche und genealegijche Werke.
Zn ben legten Kriegen bat fie lich nament-
ih auf dem Gebiet der Krankenpflege
ausgezeihnet und ift mehrfach beforiert
worden. Ihre Romane find: — bran⸗
ln ee —— ; »tenz
Tanben:
burg zu —— ara: Unterm
Sparten ns (1877); »Deutfche Träu-
mer« (1 ; »Bünftige (1880); ⸗Lott⸗
hen ar « (1881). Serner veröffent-
lichte fie: »Die Erulanten«, brei h⸗
lungen (1880), und »Baradenleben, kiz⸗
zen aus einem Reſervelazarett«.
Hettner, Hermann, Litterarhiſtoriker
und Kunfforiftfieller, geb. 12. März
1821 zu Beufersbonf bei Goldberg i. —*—
dierte zu Berlin und ibefberg
bilofophie und Philologie, widmete fi)
eit 1842 ausſchließ ie tunft: und litterar-
geſchichtlichen Studien unb unternahm
In diefem Zweck 1844 eine mebrjährige
eife nach Italien. Nach feiner Rückke
934 Hegel — Heydrich.
1a) habilitierte er ſich im Heidelberg
ür Aſthetik und Kunftgefchichte, folgte
1851 einem Ruf als außerordentlicher
Profeſſor der Aſthetik, Kunſt- und Litte⸗
raturgeſchichte nach Jena, unternahm im
an ern ie Göttling
und reller eine Reife nach Griechen:
land und wurde 1855 als Direltor ber
Antifenfammlung und BProfeflor der
Kunſigeſchichte an bie Afademie ber bil: ſchlo
denden Künfte zu Dresden berufen. Durch
bie me ber Direktion aud bes
binoriſchen Mufeums und die Berufung
zum ordentlichen Frofeifor der Kunfi:
5 um ermeiterte
tertd«, melde bis 1340 vollendet warb
wmr amd drei Abteilungen: >Gnglifce | tif
Numeranurgeihi az
> Stamzfiiiche Sitteraturgefchichtee (1859,
ä 181) und »Deutſche Litteratur⸗
1879,
I Soc), Foieht Diefe zugleich willen:
lebenbig
x rtimen Sibrırien zu erwähnen: »Bcr-
Aue zur dudenden unit ber Alten«
II): » Die remantiihe Schule in ihrem
Nuummerdung mit Goetbe und Schiller«
AN): Dat medernt Dramae (1552);
»Grieduce Rericihigene (1855) und bie
Manbateriichen Sihriiten der fpütern
Kur »Die Bildwerke der Föniglichen
Antifenfummlung zu Dreötene (2, Aufl.
109), »Das Foniglihde Mufeum ber
Gipoabgũſſe in Dresden« (3. Aufl. 1872),
»Der Zwinger zu Treöden«e (1873, mit
16 Tafeln) und »Italieniſche Gtubien.
Zur Geſchichte der Renaifjance« (1879).
etzel, ſ. Stahl.
euglin, Theodor von, Afrifareifen:
der und Nordpolfahrer, geb. 20. Mirz
1824 zu Hirfhlanden in Württemberg,
get. 5. Nov. 1876 zu Stuttgart; ftubierte
Vv⸗curwiſſenſchaften, namentlich Zoologie,
— 54 zum erftienmal Aghp⸗
nd Abeffinien und feßte dann 1856
m
bis 1858 feine Forf im Oftfudan
und an ben Fi — des Roten
Meers und der Somal fort. 1861 reifte
er, mit ber Leitung ber Erpedition zur
al Vogels betraut, durch das
Rote Meer bis Maffaua, von da durch
die Bogoslänber bi Arum und Gondar,
wanbte fi dann, ber Leitung ber Erpes
dition entboben, allein nad Chartum,
B ſich Hier ber Erpebition der Frau
Zinne an, mit ber er bis zum Dembo-
fluß — und kehrte 1864 nach
Europa zurüd. Im Sommer 1870 un:
ternabm er mit bem Grafen Waldburg-
Zeil eine Fahrt nad Spigbergen, er
forſchte 1871 die Südweſtküſte von Rowaja
Semlja, machte 1875 wieber eine Reife
nad dem norböftlidden Afrika und trat
noch im gleihen Jahr zu Kairo in äayp:
iſche Dienfte, kehrte aber nach kurzer Zeit
nad) Deutichland zurüd, wo ihn, mitten
in ber Borbereitung zu einer neuen Reife,
ber Tod ereilte. Bon feinen Schriften
nennen wir: »Die deutſche Erpebition in
Dftafrifa 1861 und 1862« (1864); »Syſte⸗
matijche Überficht ber Säugetiere Nordoſt⸗
afrifadxc.« (1867) ;»Reifenach Abeffinien,
den Sallalänbern, Oftfuban unbChartum«
(1868); »Ornithologie Rorboftafrifad«
find | (1869— 75) ; »Reiſe in das Gebiet des
Ge am '
und jeinerweitlicden Zuflüffe«
(1869); »Reifen nad bem Rorbpolar:
meer< (1872— 74, 3 Bbe.); »Reife in
Rorboftafrifa« (1877, 2 Bbe.).
ne on one Ogeit:
fieller, geb. 13. März 1820 zu Dresden,
wurde vorgebildet au ber Thomasſchule
in Leipzig und ftubierte hier und in Berlin
Philologie, ſchichte und Litteratur,
wurde aber ſchon in ſeinem 17. Jahr
von einem Nervenleiden heimgeſucht,
welches nicht bloß hemmend auf ſeine gei⸗
ſtigen Beſtrebungen einwirkte fondern ihn
auch zu jeder allen Thätigkeit un:
fähig machte. Nachdem er mehrere Jahre
ae tt rg, Berlin und
er fih 1852 in
ichte er eine Ans
von PBortugale
= Need anan
*
2
:
*
Heyduk —
(1851), »Die [höne Magelone« (Zauber:
märdyen, 1861), »Der Schab« (Lieber:
fpiel, 1861), »Tiberius Grachuß« (1861),
»Prinz Lieschen« (Pofie, 1861), »Der
Paſtetenbãcker· (Operntert, 1861), und
ab Otto Ludwigs »ShafelpearesStubdien«
1871) fowie deſſen »Nachlaßſchriften«
mit biographifcher Einleitung und fach
lihen Erläuterungen heraus —
gdnt, Adolf, tſchech. Dichter, geb.
7. Juni 1835, bejuchte die pipe
Säule in Prag und machte bann große
Reifen in Italien, Ungarn und Deutſch⸗
land. Als die beften feiner Igrifchen und
erzaͤhlenden Dichtungen gelten die »Zi-
geunermelodien«, »Cymbal und Geige,
»Waldblumen« und feine neuefte: »Der
Izbauer« (1880). Außerbem veröffent-
lichte er: >Klänge aus Stalien und So⸗
nette, »Epiſche Gedichte, »Milota«,
‚Mahomete, »Die Schlacht von Kreſſen⸗
brunne unb »Des Großvaters Vermädt:
nid«, fämtlich in tſchechiſcher Sprache.
Heyſe, Paul, Dichter und Novellift,
b. 15. Mär 1830 zu Berlin ald Sohn
8 Univerſitaͤtsprofeſſors und Sprach⸗
forſchers W. L. H., beſuchte das dortige
Friedrich⸗ Wilhelms - Gymnafium und
danın bie Univerfitäten Berlin und Bonn,
wo er Philologie flubierte. Die Haupt:
anregung zu feiner poetiihen Zhätigfeit
fand er, eefehen von feiner eignen Na⸗
tur und Beanlagung, im Haus bes (ſpä⸗
ter ald Schwiegervater ihm noch näher
tretenden) Kunithiftorifer® Franz Kugler,
wo neben dem Hausherrn noch eine An⸗
zahl andrer Gelehrten und Dichter (3. 2.
Gottiried Keller und Adolf Menzel) för-
dernd auf neulet Entwidelung einwirk⸗
ten. Zwei Reifen nach Stalien (1849 und
1852) brachten vielfeitige Belehrung und
Anregung zu litterarifchem wie zu poeti⸗
ſchem fien: auf erſtgenanntem Ge⸗
biet bie »Romanijchen zuones 1856)
und das »Italieniſche Kiederbuch« (18360),
— ſeine Biographie und Überſetzun
»Gedichte bed Giuſeppe Siuftic (187 5)
und des »>Biacomo Leopardi« a
auch die Sammlung »Stalienihe No⸗
velliiten« (157; auf dichteriſchem Ge⸗
biet eine ar von Novellenftoffen unb
Motiven. fiedelte H. nah Müns
Heyſe. 335
Er über, wo er unter äußerlich änttigen
edingungen eine Stellung am Hof
— a i8 186 Str
abrgehalt bezog. genannten Jahr
verzichtete er * denſelben, behielt aber
ſeinen Wohnſitz in München bei. Unter
ſeinen Schriften ſtehen obenan die »No⸗
vellen⸗ (erſte Sammlung 1855, zweite
1858, dritte 1859, vierte 1862, fünfte:
»Meraner Novellene, 1864; ſechſte 1866;
fiebente: »Rovellen und Terzinene, 1867;
achte:»MoraliicheNtovellen« 1869; neunte:
»Neues Novellenbuch«, 1871; 3chnte 1875;
elfte: »Neue moralifche Novellen«, 1878;
mul »Das Ding an fi und andre
ovellen«, 1879; breizehnte: — v.
F. und römiſche Novellene, 1881, wozu
noch die »Geſammelten Novellen in Ver⸗
ſene, 1863, »Spyrithae, 1867, und »Die
Mabonna im Olwald«, 1879, kommen).
Auch ſeine Dramen zeugen von hoher
dichteriſcher Begabung, wenn ſie auch
meiſt zu lyriſch ——— und für die
Lektüre geeigneter find als für bie Bühne.
Es find: »Francesca von Rimini« (1850);
»Delenger« (1854); »Die Sabinerinnen«
(1859, —— ; »Ludwig der en
(1862); »Elifabetb Charlottee (18065);
»Maria Moroni« (1865); »Hadrian«
108 »Hans Lange« (18 }; »Kolberg«
1868); »Ehre um Ehre« (1 75 ; »Graf
znigsmark« und »Elfriede« (be a:
»Die Weiber von Schorndorf«e (1881);
als Manuffript gebrudt: »Die Pfälzer
in Irland«, »Die Göttin der Vernunfte,
»Die Franzoſenbraute«. Das epiſche Ge:
bicht »Thekla« (1858) verbient befonbers
ervorgeboben zu werben. Die neuere
ntwidelung bes Dichterö hatauch größere
— * zu eis efördert:
»Die Kinderder Welt«(1873,7.Aufl.1880
und »Im Baradies« (1875, 3 Bbe.;5. Aufl.
1880), beide? gebiegene Leiftungen, folte
man auch mit ber Tendenz berjelben nicht
einverftanden ei Zu feinen neuern Pu⸗
blifationen gehören: »Das Skizzenbuche,
Lieder und Bilder von prächtiger Farbe,
eine Sammlung von Gedichten eines er-
im rungsreihen Jahrzehnts (1877); das
ächen »Der Sungbrunnene ( 578);
»Der Salamander«, ein Tagebuch in
Terzinen (1879), und die Gedichtſamm⸗
336
lung »Verſe aus Ktaliene (1880). Im
Berein mit Geibel hat H. noch herausge⸗
geben: »Spanifches Lieberbuche (2. Aufl.
1852), mit Dann Kurz den »Novel⸗
lenſchatz des deutſchen Volks⸗ (1871 ff.)
und »Novellenfchat bes Auslands«. ALS
glücklicher und — überfeßer
nimmt er in ber beutfchen Xitteratur eine
der allererften Stellen ein. Seine gefam:
melten Schriften erfchienen 1872 — 80 in
14 Bänden.
Hicotk, Laurens Perſeus, norbame:
rikan. Philoſoph, geb. 29. Dez. 1798 zu
Danbury in Connecticut, geſt. 10. Juni
1876 zu New Hort, wo er ſeit 1852 als Pro⸗
feſſor der Philoſophie am Union College
wirkte. Seine —— Schriften |g
find: »Moral science« (1833, neue Ausg.»
1880); »Rational psychology« 1318);
»Empirical psychology on the human
mind asgiveninconsciousness« (1854);
»Rational cosmolo Ts (1858); »Crea-
tor and atmet 871); »Humanity
ara (1872); »Logic rational«
Biel, Emanuel, vläm. Dichter, geb.
31. Mai 1834 zu Denbermonde, war erit
Chefeiner Baumwollipinnerei, dann nach⸗
einander Buchhändler und Douanenbe⸗
amter, befleidete darauf einen Poſten im
Minifterium bes Innern unb ift gegen:
wärtig Profefior der Dellamation am
Konfervatorium ber Muſik unb Biblio:
tbefar am Induſtriemuſeum zu Brüffel.
Ein eifriger Kämpfer Ile: Freiheit unb
en ift er auch als vlämifcher
rteiführer und tonangebender Litte⸗
rator bervorzubeben. Als Dichter bürfte
er unter ben Vertretern ber jüngften vlä:
miſchen Lyrik wunübertroffen daſtehen.
Außer verſchiedenen Gedichtſammlungen
(»Gedichten«, »Nieuwe liedekens« :c.)
find als bebeutenb befonbers zu erwäh⸗
nen bie beiden großartigen und umfang-
reihen Gejänge: »Lucifer«e und »De
Schelde« , deren Aufführung (mit Mus
fit von Benoift) Epoche machte, das Ora⸗
torium »Prometheus« unb bie ber nor:
difchen Sage entlehnte »Helga«; ferner
bie are er a ——
ninge ‚ welche bie Sporenſchlacht
von 1302 befingt, und »Jacobe van
Hickok — Hildebrand.
Beieren« (1879). Daneben ift er mit
großem Erfolg als Kinderliederdichter aufs
etreten mit »Liederen voor groote en
eine kinderen«, bie zu Unterrichts:
zweden von van Gheluwe fomponiert
wurden (»Liedersolfege«, 1875) und
(1879) in Ce ſeht vermehr⸗
ter Auflage un ßtenteils den Melo⸗
bien ber berühmteſten deutſch-vlamiſchen
und vlämiſchen Volkslieder angepaßt er⸗
ſchienen. Schon vorher hatte er eine Reihe
neuer, zart empfundener und ſchwungvol⸗
ler Gedichte: »Bloemeken, een lieder-
krans« (1877), und die lyriſch⸗ drama⸗
tifche, auch ins Erotifche fpielende Dich:
tung »Bloemardinne« ( berauss
egeben. 1862—68 erſchien außerdem
unter Hiels Leitung in Brüjlel bie patrio-
tifche »Nederduitsch Maandschrift«, bie
nachher ben Titel: »Nederduitsch Tijd-
schrift« annahm. Aus neuefter Zeit find
feine 1880 zur eier bes 5Ojährigen Be:
ee ber belgiſchen — t ge⸗
ichteten Feſtlieder: »Belgenland« und
»Eer Belgenlande, die F den var la
Iyrifhen Ergüffen bes Dichters gehören,
hervorzubeben. ine Sammlung von
ield Gedichten eröffnet Brodhaus’ »Ne-
erlandsche bibliothek« (1874).
Higginſon (pr. Higsinfi'n), Thomas
Wentwortb, anglonmerifan. Schrift:
fteller, geh. 1823 zu Cambribge bei Bofton,
war bis 1858 Unitarierprediger zu New
Buryport und Worceſter in Mafjachufett3,
gab aber ſein Predigtamt auf, um ſich
ausſchließlich ber Litteratur zu widmen.
a feinen zahlreichen, zunächft in Zeit:
Hriften erſchienenen Abbanblungen be:
kundet er einen gefunden moralifhen und
patriotifchen Geiſt. Er ſchrieb: »Out-
door - papers« (18699; »Molbone: an
Oldport romance« ( PAR »Army life
in a black regiment« (1 9); »Oldport
aan 1873), die Schulbücher: »Young
folk’s history of the United States«
Ge auch deutfch 1876) und »Young
olk’s book of American explorers«
(1877) fowie die vortrefflicden Eſſays:
»Atlantic essays« (1872) und »Short
studies of American authors« rg
ildebrand, 1) Den Dlaf, ſchwed.
eb.
Kulturbiftorifer, geb. 5. April 1842 zu
HIN — Hillebrand.
Stockholm als Sohn bes berühmten
Reichbantiquars A M. H., flubierte
156065 m Upfala und wurde dann an
dem archäofgi ch = Biltorifchen Muſeum
und Münztabinett, bem fein Vater vor:
ſtand, als außerorbentlicher Amanuenfis,
1871 als erfier Amanuenfis und Konſer⸗
vator angeſtellt und endlich 1879 zum|g
Reichdantiquarius und Infpeltor ber ar-
en Denkmäler ernannt, wie er
Sekretär ber Afabemie ber ſchö⸗
nen ng enfchaften ift. Er machte wieber-
bolt uten zu wiſſenſchaftlichen Zweden
nach Oſterreich, Deutſchland, Frankreich,
—— allen und den Ni landen,
874 als Generalfetretär des
reſſen zu ve⸗
* ae if und en Bungrefien Seine
8 reiche fitterarifche —— t be⸗
wegt ſich auf den Gebieten der Ar e,
Kulturwiſſenſchaft, Geſchichte und Nu⸗
mismatit. Namentlich bat er ſich um bie
Erforſchung ber — Zeit des
ſtandinaviſchen Nordens Verdienſte er:
worben und den ſpröden Stoff auch für
die Kreiſe der —— fü — ma⸗
a feinen Schri Ur find |1
nd zu nennen: »Svenska
tiden« (2. Aufl.1872;
beutich: »Das heidniſche Zeitalter in
Schweben«, 1873); »Lifvet p& Island
under sagotiden« (»Das Leben Islands
in ber Sagenzeite, 2. Aufl. 1881); » Afrika
iväre dager« (>Afritai inunfern Tagen«,
1868); »Bidrag till spännets histo-
N > Beiträge zur —
— 74); »Den vetenskapliga forn-
——— (»Die willen! ee —
tertumsforihung«, 187 IE »Lärobok
historien« a ); »De für-
istoriska folken i Europa< (»Die vor:
a Völfer in Europa«, 1873—
lkens tro om sina döda«
De "Bolte Glaube von feinen Toten«,
74); »Denkyrkli akonsteniSverige
under medeltiden« (»Die lirchliche Kunſt
in Schweden im Mittelalter«, 1874);
—— medeltid 1350 — 1531«
— ; 2Troas och Homeros
ja« as): »Sveriges medeltid«
Edxiftftellerleriton.
337
(1879-80). H.ift auch Redakteurber>An-
— Tidskrift för Sverige etc.«
ee! Beets.
——— e Schrift⸗
FR geb. 7. Juni 1835 zu Tottenham
Hei London, lebt in Burghfield bei Reading.
Der Sohn des im Erziehungsweſen aus⸗
ezeichneten Arthur H. der Neffe des Poſt⸗
—— Sir Rowlarıb 9., erhielt er
eine treffliche Erziehung, une in Ox⸗
ford und ftanb während 17 Jahren der
vom Vater gegründeten Erziehungsanftalt
Bruce Caſtle vor. Seit 1869 Mitarbeiter
an ber »Saturday Review«, m er fi
in ben legten Jahren gan itteratur
gewibinet und veröffentli — —* John-
: | son, his friends and his critics« 7%
»Boswell’s correspondence« (1879),
»Life of Sir Rowland H.« (1880 um
»Colonel Gordon in Central
(1881), en ar alle jehr günftig aufs
genommen wurbe
Hillebrand Rail, Schriftſteller, geb.
1% Sept. 1829 zu Gießen als Sohn ded
Sitterarbifioriferd und Philoſophen Jo⸗
ſeph H. (geſt. 1871), des Verfaſſers von
»Die deutſche Nationallitteratur ſeit dem
a e des Re Jahrhunderte (1845 —
Aufl. 1875), ftudterte in
fine? Buterfabt und be idelberg die Rechte,
nahm 1849 am —55 — aiaufſtand
teil, ward in Raſtadt gefangen, entkam
aber nach drei Monaten aus den Kaſe⸗
matten und lebte dann als Flüchtling in
Straßburg, Paris und Bordeaur, wo er
bie verfchiedenen afabemifchen Grade der
Universit6 de France erlangte. Rad
bem er in Paris an ber Sorbonne pro=
mopviert hatte, warb er 1863 Lehrer ber
beutfchen Sprache an ber Militärjchule
von St. Cyr, nody in demſelben Jahr aber
als Safe or ber fremden Fitteraturen an
bie —2 — Sun zu Douai be
rufen. Nach ber Kriegserflärung im Juli
1870 reichte er feine Entlaffung ein, nahm
als Korrefpondent ber >Timede ar ber
italienifden Erpebition nad Rom teil
unb ——— ſeitdem in Florenz, wo er
das — Bänden —*
Sammelwerk»Italia⸗ (1874— 77,
Bde.) herausgab und A einer —
Frankreichs von —
338
Philipps bis zum Fall Nap
en «arbeitet (1 TER: 1u2).
Außerbem gab er inbeuticher Sprache eine
Sammlung zerftreuter u und Ab-
Des ———— itel: »Zei⸗
u
Bd. 3: »Aus und über England«, 1876.
8b.4: »Profile«, 1878; 86.5: Aus dem
Jahrhundert der Revolution«, 1881).
T, Ferdinand, Komponift und |ih
\ ithelen u ge. .U.ORt. 1811 zu Frank⸗
n wohlhabender Eltern,
in * Taf ir ler von — —
Schri wi bem Tonleben
unſrer Zeit« (1868, 2 Bde.; neue NH
18 1); un van Beethopen« a
fir Mendelsſohne (1874); > file:
fi ches und est (1876); »Briefe
an eine Ungenannte« (1877) und »Künft-
Verleben« (1880). Auch aA
Reihe von Jahren ee bie »Kolniſche er
tung« geiari nen Kritiken find als
nen — re zu betrachten.
Wilhbelminevon, Roman
——c ge 11. März 1836 zu
Mündyen ais Tochter bes befannten Pu⸗
bliziſten Chriſtian Birch und der drama⸗
— —— Sn PIE ae
org iehung und ber rege geiftige
—5 — 9 olerigen «us mu in a
Talent ihre |(
frühzeitig fih fun
Fin rkungen Yen bye fühlte fih zur
Schaufpielerin geboren, und ihr Drang | 1
war nicht mehr zu hemmen, nachdem
Dawifon und bie Rachel gefehen unb be
wundert hatte. 1854 betrat fie zum erſten⸗
mal (in Gotha) die Bretter; es folgten
— einer
—
« (1874); »Auf immer verf nden«<
ne a ee —5 ——
Hiller — Hiltl.
en a. O. ae en
a nzenbe
za eit wurbei
Gele einen ausgehen Der
— ch mit: »Ein * der
PAR (1869), —— 872
„Jund mit den originellen, von grellen Effe
© ——
poefievollen
« (1878), »Un fie fommt
187 ). De ühne ift von der
ellerin ber Blüette »Guten
ex | Abende (1873), dem Charafterbild >Ein
— (1874) und einer
Bear g ber »Geier⸗Wallye beſchenlt
—— jpieler undSchrift⸗
geb. 16 Kur 1826 zu Berlin, geft.
13 Nov. 1878 bafelbit; wandte ji, nach⸗
e | dem erauf dem Liebhabertheater »Urania«
fih mit Glüd verfucht hatte, gänzlid) zur
—— trat —
worde
nnover auf und
warb 1845 am Berliner a pie
engagiert, wo er fortan bli
Stellung [äufereine Reihe hüten! Gar
den und Branbeiburgiiien Gefhuten
unb Brandenburgi u
Grunde lagen: — «< En
u Freier ber —A—
angener der «
ber een Eminenz« ); die or
bes DVerberbend« 4 ; »Der Münz-
turm« (1872); »Um Abm und ae
1872); »Der alte Der —
ra — — »Der
NER, Morifde ——————
ori en« —
EN .); >Die Damen von Rans
Itend geſchrieben, freilich
flugu. ohne weitere Perf
idealen
Großen
Hlinta —
Beifall hat H. gefunden mit feinen popus
»Der böhmi
Besen Bari or nie
— — 70« (1871)
— Se
—— 28
— —— Karl von Breußen,
bie er aud) —— zugedachten
hre, Direktor ber Rama zu wers | bung,
ben, ihn der Tod entzogen.
late Abalbert, ſ. Prawda.
„Ferd and — Mine⸗
ralog und Geolog, geb. 30. April 1 —
Eßlingen, ſtudierte in Maulbronn und
i Theologie und daneben Naturwiſ⸗
ſenſchaften und en 1852 in Tü-
—— — Ab⸗g
Sellang ne: ben eben Sicbeiten ber
geologi hen R
tigt hatte, —*— erte er ſich 1856 an ber
Univerfität bafelbft, nahm 1857 an ber | ni
Rovara-Erpebition teil, von ber er fich in-
befien in Reufeelanb trennte, und wurbe
nach feiner Rüdtehr 1860 Vrofeffor ber
Mineralogie An Seele am polytechni- | mit
fchen ——— henten ber € r — nee
räfibenten ber Geographi
Feifaft in ®ien, 1874 zum Hofrat er-
nannt. Bon nen Schriften nennen wir
— ehung der ſtreng wiſſen⸗
chaftlichen: »Karlsbad, feine gesanofi- | ben
— Berhaltniſſe und feine Quellen«
on); die Lager der Karlebaber
> eufeeland« 10
adeira« 1861);
1867); —
engl. von
e —5 — der —
und ber etztwe
ihrer
— »Die Erde nach
— ung, ihrem Bau u
ihrer « (1875).
Dec. rans Oscar Leonarb,
j web. bramatifcher Dichter, geb. 13. Aug.
Stockholm, trat nach ben Gym:
hafialubien in in eine Apotheke, ging dann
bier, mit
aus innerm Drang zur Bühne und
Fe a nn le zu⸗
eich als uſpieler u er in
9 von ihm verfaßten Luſtſpiel »Ett
rum att hyra< (»Ein Zimmer zu ver:
mieten«). Später gehörte er bem Labu:
gärbslandstheater an und wurde endlich
am Södratheater als Schaufpieler und
nftalt in Wien betei- | 1
nd | man-Dentma ——
Hoẽvel. 839
Dramaturg angeftellt, wo er bis 1870
blieb. In dieſem Jahr übernahm er die Re:
baftion des verbreitetften | Ben ii
on Blattes: »Sön
ie teften und police Bi
——— ühne. Sc
Stüde zeichnen ſich durch glückliche Erfin⸗
wechſelungs ompofition und
muntern Witz aus. Seine befannteften
Originalarbeiten find: »Bort med stän-
den« (2 Fort mit ber Rande), »En Stock-
holmsmamsell« , »En — i det
gröna«, »Ett sommarndje« (> in Som:
mervergnügen«), »Fabriksflickane(»Die
ul), —— Trö-
—* (Mein alter
— 8 frd er Räbterin-
nen«), »Visitlädane, > och
andsfolk«, »Guldbröllopet« (»©olbne
Sodgeite), '"sKungens dom« (Des Kö:
ige Urteile), »Stockholm nattetid«
a todholm bei Nacht«), »Tre par skor«
»Drei PaarSchubee). Auch als Bearbei:
ter bat er eine glüdliche Hand gehabt, fo
feinem » Andersson, Petterson
Lundströme (Neftroys »Lurmpaci- —
Stüde, von denen 20 in —*8
—5— überſteigt Hundert. Biete in
ben für — —E n ae
— eine große Rolle, namentlich in
ole, deſſen vornehmfte —
es if, bie Erinnerung an den Dichter Karl
Michael Bellman, den größten Liebling
bes Nordens, lebendig zu halten, und am
50. Jahresta der Enthüllun bes u
e gro
goldne Medaille für
Hotvel, W. R, Baron van, holländ.
Publiziſt, "geb. 4817, geit. 10. Febr. 1879;
ſtudierte in Groningen Theologie und
ging dann nad) Batavia, wo er e Se abre
be: | ala Geiftlicher und Vorſtand ber l⸗
und Miſſionsgeſellſchaft wirkte und ne⸗
benbei die Erforſchung Indiens zu ſei⸗
ner Aufgabe machte. Die Reſultate ſeiner
Studien legte er in der »Tijdschrift voor
Nederlandsch-Indiö« nieder. Um bie
Kenntnid der Kolonien in der Heimat ae
fördern, gab er bie — edkundi
340
overzieht ter N ing van kunsten
en wetenschap ederlandsch-
Indiö« — in 1740«, »On-
ferner >»
derzoek vande oorzaken vanhet onder-
scheid tuschen de Soendanezen en
eigenlijke Javanen« u. a. heraus un
überfette das alte ee he Spra
mal >Sjair Bidasai« ne Schrift, hie
fih mit der Eman — der niederian⸗
diſchen Provinzen machte das
eiärtint,
Bte Auffehen. 1 ebrte H. nach
olland zurüd, wo er an bie Spiße ber
wegung gegen das Privilegium ber
Delfter Akademie, bie indifhen Beamten
anzuftellen, trat. & wurde gemaßregeit
aber in die Kammer gewählt, der er 14
Jahre als einer ber längenbften Rebner
angehörte, und fchlieglich zum Staatsrat
ernannt. — ab feine Neben in 4 Ban⸗
ben heraus; es ift eine lange Verteibigung
der Pr di ien®.
Höfer, Edmund, Romanfcriftiteller,
& 45. ‚Stk. 1819° zu Greifswald als
bes Stabtgerichtäireftore $.. durch⸗
das dortige Gymnaſium, fubierte
aller in feiner Baterftabt, in Heidelberg
und Berlin und widmete fi dann mehr
und mehr derjenigen Thätigfeit, zu wel:
cher ihn ſowohl feine Natur befähigte, als
auch feine enbeindrüde unb Jugend»
erlebniffe (die Nähe bes Meers, a |R
Reifen, Lanbaufenthalt) mit Macht bins
zogen, der poetiſchen und litterariſchen.
Seit 1845 veröffentlichte er feine dichteri⸗ | A
er Arbeiten, vorwiegenb Novellen und | 1
Erzählungen, im Stuttgarter >
blatte. Nach bem Tod feines Vaters,
er während befien langjähriger Kränflic:
feit treu zur Seite geftanden hatte, fiebelte
er 1854 nad) Stuttgart über, wo er im
Verein mit Hadlänber bie > Haudblättere
gründete. Höfers Stärke ift bie Erzählung
und Novelle, und feiner Degabung ent:
ſpricht die Fruchtbarkeit. Die 1865 erfchie-
nenen 12 Bände — hlender Schriften«
umfaſſen bloß einen Teil feiner Schöpfun-
gen; voraußgegangen ift ihnen eine ſtatt⸗
lie Reihe von »Geſchichtene und »Er⸗
Kagen ul | welche ſowohl in vergangenen
en als in der Gegenwart, auf freiem
wie unter ber emdberrf ft, in
w Stabt und auf dem Land, im Trieben
en⸗
Hofer — Hoffmann.
wie im Krieg ſpielen. ah find jener
Sammlung unter nen
»Ein an ls (1868), > inter fi
Fahnen; (1 Demagoge« 1873)
— seen
e > Zwei ien« ;
Für ber — verloren⸗ (1869);
———— Feine
een tene ( ; »Auß ber Beimat-
nftere (18°
1879).
ftrömt ein
thuenber, *
tur reflektiert die Einbrüde ——
Außenwelt und or nu ng in einem
tiſchen Spiegel hält ie ſtiliſti⸗
I de und d Vet Entwidelung des ta-
tuollen Verfaſſers nicht Schritt mit ber
rmiſchen Eile bes Produzierens und der
— ber Produktionen. H. hat
ke a l u > Sun Dialek⸗
tiſches (» 8) und Litterar⸗
— — * —
auen u
e zur Bock Diogrupki
und 6 — — Skin * u. —
wie eine wörterſammlu >
das Volk fpricht«, 8. Bee 1876) Knb von
fei FR eber vor
— (H. von ——— eben)
einri 2. April
erstehen bet bei — geſt.
15 gu 1874 auf Schloß Korvei; wurde
m | vorgebilbet Eule Imftädt und Braun:
ſchweig, erte in Göttingen erſt Theo⸗
logie, dann, durch Benede angeregt, Ser
maniftif, Deiog zur Weiterführung feis
ner Stubien die neu — Univerfität
Bonn, wo er, bereit al als Dichter befannt,
die »Bonner Burfchenlieder< herausgab,
befuchte die Rhein⸗ Man: und Mofelge:
genden und bie Niederlande zum Zweck
wiffenjchaftliher Ausbeute (1819 — 21)
und wurde in Breslan, wo er feit 1823
eine Stelle als Kuftos der Univerfitätsbi-
bliothef bekleidete, 1830 zu um —
lichen und 1835 jan ordentlichen Pro
for ber germaniftijchen — Bi
nannt, aber 1842 infolge feiner »Inpoliti-
Höfler.
en (1841) von feinem Amt ohne
fion undführtenun, aus meh⸗
reren Bunbesftaaten ewiefen, ein uns
fätes Wanberleben. in Preußen ve:
nunn, fiedelte er 1853 nach Weimar
‚wo er mit Oskar Schabe bie leider
bald wieber — »Weimariſchen
Jahrbücher für deutiche Sprache, Litte⸗
ratur und Kunft« herausgab, und lebte
jeit 1860 als Bibliothekar bes Herzogs
von Ratibor auf deſſen Schloß Korvei.
9. bat fein Leben ſelbſt gefchildert in ſei⸗
nem übrigens nicht immer zunerläffigen
und durch übermäßige Eitelleit getrübten
Bert »Mein Leben. Sufgeichnungen und
Erinnerungen« (1868). Er gehört zu den
bedeutendern Germaniften des Jahrhun⸗
derts und bat fein Fach nicht nur mit Fleiß
und Ernſt, fondern auch mit patriotifcher
Begeilterung erfaßt und gepflegt. — ie
meiſten und beſten feiner eigen to:
bufte find aus diefer Quelle entiprungen.
&r weiß ben Vollston wie faum ein
3 fi
anfchlägt, Klingt je ee voll und Hell.
Auft
viale; Gedankentiefe und Schwung Ken
ihr auch da, wo fie und mit ihrem lieb⸗
ichen Spiel und ihrer melodiſchen Weife
le
(1828); »Buch ber Liebe« (1836); »Un-
politif 4 5
»Rinderliebere(1843, 1845, ni >Deut:
341
usum Delphini«(1846); > ul⸗
lieber mit * — ee
unbbreißig Xieber fir das ganze Deutſch⸗
lande (1848); Dpiglune ne (Diftichen,
1849); »Rheinleben« (1851); » Heimat»
HMäüngee (1851); »Liebeslieder« (1851);
»Solbatenlieber« (1851 u. 1852); »Lieber
aus Weimare (1854); »Deutfchland über
alles« (1859); »Streiflichter« (neue un-
ei Lieber, 1871); »Baterlandslies
bere (mit Melodien, 1871). Bon feinen
ebenfo zahlreichen gelehrten Publikationen
nennen wir die Überjeßungen unb Aus-
legungen von »Reinele Vos« (1834) fo:
wie von »Willirams Hohem Kied« (1877);
ferner: »Fundgruben für Gefchichte deut:
ſcher Sprache und Ritteratur«e (1330 ;
»Geſchichte bes deutſchen Kirchenlieds bis
Luthere (1831); »Horae belgicae« (hol⸗
ländiihe Volkslieder, 1833—62, 12
Bde.); — Monographien«
ah »Deutiche Philologie im Grunb-
riße (1836); »Altdeutiche Blätter« (zus
fammen mit Mori Haupt, 1836—40);
»Spenben di altdeutichen Litteraturge⸗
Ian (1844—45); »Die deutſchen Ge:
eNfchaftötieber des 16. und 17. Sahrhuns
bertö« (1844); »Findlingee (1859—60)
und die Bi 3 ie »Martin Opit von
Boberfeld« (1858).
2) Heinrich, Dichter, geb. 21. Juni
1809 zu Frankfurt a. M., wo er als Arzt
ver Irrenanſtalt wirft. Nach dem Ge:
burtsnamen feiner Frau nennt er fih H.⸗
Donner. Er veröffentlichte: »Gedichte«
(1842) und bie ariftophanifche Komödie
>Die Mondzüglere (1843), wiederholt
in den »Humoriſtiſchen Stubien« (1847),
welche auch >Die Kartofjellomddie. Ein
gar arg Trauerftüd in drei Akten« entbals
ten. 9. ift auch Berfafier des allbefannten
»Strummelpeter«e. Auf feinem Berufs-
feld machte er ſich durch die Schrift »Be⸗
obachtungen und Erfahrungen über See:
lea ya in ber Irrenanftalt zu Frank⸗
furt a. M.« (1859) vorteilhaft befarftt.
öfler, Konftantin, Ritter von,
Ge hichtöforfcher, geb. 26. März 1811 zu
Memmingen, ſtudierte in Münden, ha⸗
bilitierte ſich 1838 als Privatdozent an
ber Univerfität daſelbſt und wurde 1841
ordentlicher Brofejlor jowie 1842 Mit
3423
lieb ber Münchener Alabemie. Die 1846 | b
n Bayern entitandenen politifchen Zer⸗
würfife veranlaßten H. zu der geſchicht⸗
lihen Denkſchrift »Konkordat und Kon:
ftitutiongetd der Katholiken in Bayern«e.
1847 ohne Angabe von Gründen penfio:
niert, ward er im Juni d. 3. als Archi⸗
var in Bamberg reaftiviert, folgte aber
vier Sabre fpäter einem Ruf als rofeſſor
der Geſchichte nach Prag, wo er noch jetzt
wirft. 1872 wurde er als tebenslängliches
Mitglied in bag öfterreichiiche Herrenhaus
en. Bon feinen Werfen Bess
wir: »Die beutfchen Päpite« —
Bde.); »Kaiſer Friebrich I.« (1844
ȟber die Reformbewegung in
Deutſchlan —8 . Sahrhundert uns den
Anteil Bayernd an berjelben«e (1850);
»Lehrbuch der allgemeinen Geſchichte«
(185056, 3 Bde.) ; »gränfifhe Stubien« | n
(1852-53); > BöhmifdeStudien«(1854);
»Die Geſchi —2— der huſſitiſchen Be⸗
wegung« Bde. a
von * falz« (1861); » 0%
Huß und ber Abzug ber deut Br
fefloren und Studenten aus Prage (1 5
»Barbara SB von Branben:
burg 2c.« (1867); »Die Zeit ber luxem⸗
burgiſchen Kaiſer« — ; »Der Auf:
fand ber Faftilianiichen Stäbte gegen
Kaifer Karl V.e (1876); »Der beutiche
Kaifer und der letzte a. Papſt: Karl V.
und Adrian VI.« 6); »Zur Kritik
und Quellenkunde et eriten Regierungs⸗
ui). .e(1876);» BapftAdrian
Hofmann, Friedrich, Dichter, 2
15. April 1813 zu Koburg, befußte Das
dortige Symnaftı um und bezog 1834 bie
Iniverfität Jena, — une n
Eijenberg und Rerbft und fiebelte 1
ur —— über. Eine —
e führte ihn 1855 nach Italien und
Steiermark; fpäter war er redaktionell an
m hreren —— beteiligt. Seit
1iſt er ſtändiger Mitredakteur der
—— in deren Auftrag er 1870
ug in Frankreich an Ort und
nd fih anfah. Er ſchrieb: »Die Schlacht
bei Fokſans, Schaufpiel (1838); er
ger Ouädbrünnfee (dialettifch,
»Die Harfe im Sturme«, —
Hofmann — Holland.
te (1872); »Drei Kämpfer«, Feltipiel
di 3); >Dichterweihe«, Dramolet (1875);
die komiſchen Epen: »Die Efelsiagbe (2.
Aufl. 1874) und »Beifterjpuf auf ber Befte
Koburge (1876); »Der Rattenfänger von
Oameine, Dperntert (1878), u.a. Beſon⸗
dern Erfolg hatten feine» Kinderfefte« (mrit
Mufit von J. Otto): »Schulfeft«, » Weib:
nachtsfeft«, »Vaterlandsfeft« xc.
ee en Jauch, a reiin von,
rin, geb. rz 1812 zu
Ghänege in Heſſen, ſchrieb unter Anlei⸗
ihrer Mutter, ber nicht unbekannten
Dihkerin besielben Namens (geft. 1857),
; | fon mit 17 Jahren Novellen und Über:
feßungen, verheiratete fihin ihrem 9. Jahr
mit dem O erungsrat Rüdiger in
Minden, nahm, als derjelbe 1862 ftark,
been früßern Namen wieder an, fiebelte
Berlin über und wibmete fih aus:
er eßlich der jchriftflellerifchen Thätigfeit,
welche burch ben Verkehr mit fitterarifchen
Größen und ee eher Pay
& eigerten Impuls erhie ie ſchrie
— ebespaare« (1870, neue
a
; »Berühmte reunbichaften«
Roman bes Lebende (No:
vellen aus ber höbern Gefellichaft, 18376);
»Brevier ber — Geſellſchafte (1877);
»Romantiſche Biographien aus der Ge⸗
—— AR »Rachtgebanfene (Ko:
u.a
land (fr. «L&nd), Sofias Gilbert,
nordamerifan. Dichter und Nopellift, geb.
« | 24. Juli 1819 zu Belchertown (Maifadu:
jetts), ftubierte Medizin unb — ra.
nachdem er einige Jahre als Arzt pra
ziert, ber Sournaliftil. Seit 1 Mer er
Redakteur von Scribners »Monthly Ma-
gazine«. Seine profaifchen Schriften find:
»History of Western Massachusetts«
(1855, 2 Bbe.); »The bay path« (1857);
»Letters to young people, single and
married, by Timothy Titcomb« (1858);
»Gold foil, hammered from popular
roverbs« (1859); »Lessons in life«
1861); »Letters to the Jonesses<
1863); »Plain talks on familiar sub-
ects« (1865); »The life of Abraham
inooln« (1866); die Romane: >Miss
Gilbert’s career« (1867), »Arthur Bon-
nicastle« (1873), »Sevenoaks« und »Ni-
Hollingshead — Holſt.
cholas Minturn⸗. Seine poetiſchen Werke
tragen bie Titel: Bitter-Sweet«, »Kathe-
rina« nn el ae): und »The |S
mistress 2 the manse«; befonbers letz⸗
nn. Dichtu par ihm in Amerika einen
geivonnen. Gejammelt
eiöienen eine Poefien unter dem Titel:
sheaves«, feine »Complete
more in ** Auflage 1873 i a 10 a
7] ea —— — n, eng
Schri ‚geb. 9 a zu Lon⸗
bon, wo er febt. Gr trat ar hie in ben Han:
belöftanb, verließ denfelben aber, um ſich
bem Journalismus zu wibmen, und trat
1857 ala — bei Didens’ »Hou-
sehold words« ein. Bon 1859 an gab
er — — Aufſatze in Sammel: | f
8. So entitanden: —
bow rin: (1859); »Bubb
offe und »Odd journeys« —S
———e (1861): »Bongh dia.
ground 1LONGON«< 2Roug
monds« unb»To-daye dien Alle diefe
Bere enthalten lebendige Bilder ber grd-
bern Seiten des Lebens in ber Weltftabt.
Als Theaterkritiker hat er viele Jahre Ein-
uß gebt, auch einige Dramen bat er ge⸗
chrieben. Mit Boucicault ift er lebhaft
für bie Theaterfreibeitaufgetreten. Endlich
— er ee 2 — ar Theaterunterneh-
iety leitet er hir
icht und ara I au periodif range
Ihe Schaufpieler eingeführt. Cine Aub-
wahl feiner en su ien als »Mis-
cellanies« (1874, 3 Bbe.).
— 7465 use bän. Hiſto⸗
Under
833 zu Kopenhagen, ftudierte
a Beinen ui unb Nichte, pro:
movierte 1860 unb wurbe 1868 zum or⸗
dentlichen Profeſſor der Gefchichte an ber
Univerfität ernannt. Nachdem er zuerft
mit Arbeiten aus ber Gefchichte be Al:
tertums bebütiert (3. B. ũber bie politifche
Stellung ber griecht chen Unterthanen un:
ter den Kaiſern u.a.), wanbte er
ſich fpäter der heimifchen Gef ichte u, in
welcher er fi) namentlich dur
Abwãgen der Forſchungen und große Un
parteilichteit auszeichnet. DEE DE
find in diefer Hinficht die Werfe: »Dan-
marks og Norges udenrigs Historie
fra 1791—1807« (» Dänemarks und Nor:
343
wegend auswärtige Gefchichte«, 1875) und
>Holbergs staatsretslige og politiske
ynsmaade« (»Holbergs — —
und politiſche Anſchauunge, 1879).
redigierte er bis vor kurzem die > rk
Tidskrifte«.
Holmes (ipr. hohms), Dliver Wen:
dell, nordamerifan. Dichter und Schrift:
fteller, q eb6.29.Aug. 1809 zu Cambridge in
Maffad uſetts, ſtu —* ſchaft,
dann ebizin, Vie fih, nad) einem mehr:
jährigen Aufenhalt in Paris, als prafti-
jcher Arzt in Boſton nieber und erhielt
1838 eine Profefiur am Dartmouth Col-
lege, 1847 an ber Harvard Univerfity,
rg: fih aber 1849 ganz ber litterari⸗
— qkeit zu. Er hat Ag 1836
— nb »Poems« ( 1848
t | veröffentlicht und ließ if ne ige eine
ys | Reihe von Gedichtſammlungen nachfol⸗
Ya 1sı7 als: »Poetical works« (neuefte
— — from the At-
Fer 2 ); »Humorous poems«
1870 »Songs of many 8easons«
1874); »Wit and humour« (neue Ausg.
875); »'The iron gate« (1880). Seine
Gedichte find vorwiegend bumoriftifcher
und fatirifcher Natur, babei formell aus:
ed zeihnet und fanben „groben Beifall.
icht minber wertvoll und verbreitet find
feine friſch gefchriebenen —
fe | Brofafkingen: »Theautocrat ofthebreak-
fast table« (neue Ausg. 1874), »The pro-
— at the breakfast table« (neue
. 1874) und »The poet at the
b ast table« (1872); ferner bie Ros
mane: »Elsie Venner« (1861) und »The
er angel« (1867) und ein Fleiner
nb Eſſays: »Mechanism in thought
and moralse (1870). Seine Werke er:
ſchienen 1880 gefammelt in 6 Bänden.
Holf, Hans Peter, bin. Lyriker und
Romanjchriftfieller, geb. 22. Oft. 1811 zu
Kopenhagen, machte fich zuerft durch Be⸗
antwortung einer poetijchen Preisaufgabe
zugleich mit Baluban= Müller be:
annt, wedte aber die allgemeine Auf:
mertjamteit erft durch das ſchöne Bebicht,
das er beim Tod Friedrichs VI. zu beffen
Ehrengedächtnis ſchrieb. Später hat er
—* als Dichter wie als Überſetzer den
auf ihn geſetzten Hoffnungen Ehre ge
344
macht. Am beiten find ihm Lieb und Ro⸗
manze gelungen, namentlid) fein Cyklus
»Den lille Hornbläser«, eine beliebte
Dichtung, welche Epiloden aus dem Krieg
von 184850 behandelt. Er beherricht
bie Form mit ungemeiner Leichtigkeit;
auch feine Profa in Roman und Drama
ift ungemein gewählt. Dagegen fehlt es
ihm an der eigentlichen Originalität. Von
feinen Dichtungen find zu nennen: »Ud-
—— dbie&rzählungen
in Verſen: »Fra min Ungdom« (»Au3
meiner Jugenb-), bad romantifche Drama
»Gioacchino« ek von feinen Profas
hriften die »Noveller« (1834) und die
immungsvollen »Sizilaniske Skizzer«
(1852). Auch hat er als Herausgeber von
Anthologien und Leſebü vielen Ge⸗
Ihmad an den Tag gelegt. H. war lange
zeit Lehrer an ber Yandfabetten= unb ber
eefadettenafademie, rebigierte einige
abre das Feuilleton ber »Berlingske
idende« und [päter auch bag Blattjelbfi.
Einige Zeit fungierte er als Inftruftor
am Töniglichen Theater.
Holtei, Karlvon, Dichter und No⸗
manfchriftfteller, geb. 24. San. 1797 zu
Breslau, geft. 12. Febr. 1 daſelbſt;
war der Sohn eines öſterreichiſchen Ritt⸗
meiſters, erhielt in Breslau ſeine Schul⸗
bildung (wobei bereits die Theaterluſt
zum Vorſchein kam), trat 1815 als Frei⸗
williger in die Armee, ſtudierte nach Be⸗
endigung des Kriegs die Rechte, gab
aber dieſes Studium bald auf, da ihn
ein unwiderſtehlicher Drang zur Bühne
trieb. Seine mimiſchen Verſuche in Dres⸗
den hatten indes wenig Erfolg. Auf ſei⸗
nem Schauſpielerwanderleben lernte er
1821 eine bedeutende Kunfigenoffin ken⸗
nen und verheiratete fi) mit ibr. Seine
rau wurde eine Zierde der Breslauer
ühne, er jelbft Thenterdichter an ber-
jelben, daneben Herausgeber und Grüns
er mehrerer Zeitfchriften für Ritteratur,
Kunſt und Theater. Mißhelligfeiten mit
ber übrigen Truppe führten den Weggang
des Holteifchen Ehepaars herbei; ie ea
fand ein Engagement in Berlin, u ;
ſelbſt erzielte mit feinen beiden Liederſpie⸗
len: »Die Wiener in Berline und »Die
Holtei.
1828 entfagte er ber Bühnenthätigkeit
(er hatte alle möglichen Stellungen,
die des Schaufpielerd, Direktors, a⸗
terdichters, Regiſſeurs und Sekretärs,
eingenommen) und trat als Vorleſer
Shakeſpeareſcher Dramen auf und zwar
mit ungeheurem Erfolg. Aber bie alte
Liebe eriwachte wieber. Nach längerer
Wanderfahrt und einem mehrjährigen
Aufenthalt in Berlin finden wir ihn wies
ber, zum zweitenmal verbeiratet, in Darm⸗
ftabt als Regiffeur und Theaterbichter,
Da gaftierend an faft allen namhaften
ühnen u lands, ee eit
n Hamburg, Leipz ‚Bien,
Dresden verweilenb, 1837 zu Berlin mit
einen Memoiren: »Bierzig Jahre« (2.
ufl. 1859, 6 Bde.) befhäftigt und ſchließ⸗
lich wieder als Theaterbireftor in Riga
thätig. Aber des Wechſels war noch fein
Ende. Nah bem Tobe ber zweiten Frau
(1838) ergriff er aufs neue den Wander⸗
ſtab als Rhapſode Shakeſpeares. Erſt
1847 ließ er ſich für lange Zeit in Graz
nieder, wo er eine verheiratete ter
hatte. Seit 1870 finden wir ihn in ſeiner
Vaterſtadt Breslau; hier beſchloß er im
Kloſter ber Barmherzigen Brüber, hoch⸗
— und lebensmüde, feine Tage. H. iſt
als Lyriker, als Dramatiker und als Ro⸗
manſchriftſteller dem deutſ Volt be⸗
kannt geworden; alle ſeine Schriften ha⸗
ben einen autobiographiſchen Zug. Seine
ee und »Schlefiichen Ge
dichtee (1830, 17. Aufl. 1880), im bun⸗
teften Allerlei, enthalten einzelne Num⸗
mern von unvergänglicher Volkstümlich⸗
teit (»Schier breißig Jahre bift bu alte,
»Fordre niemand, mein Schidfal zu
rene x.). Auf bramatifchem Gebiet hat
8 beſonders das Liederſpiel und das Me⸗
odram mit Vorliebe, aber auch mit Glück
gepflegt (»Der alte Feldherre«, »Lenoree«,
— a und —— — ar
erfchienen in feinem »Theater« (Ausga
5— a Sy ae en
taäbler . Bleibenbes ge en.
ne Nomane: »Die Bagabunden«
(1852), »Chriſtian Rammfelle (1853),
»Die Eſelsfreſſere« (d. h. die Schlefler,
1860) und »Der letzte Komddiant« (1863)
Berliner in Wien« die größten Erfolge. | find Volkslektüre geworben, weniger: »No-
Holgendorff — Holub.
blesse obli «(1857)» EinarmerSchnei:
er »Haus Treuftein« (1366),
»Die Erlebniſſe eines Linreedienerö« (1868)
fen 1861—66 (39 Bbe.), der »Na
B; lungen u. Plaubereiene 1871.
A von, Rechts⸗
lehrer unb Scri tfteller, geb. 14. Oft.
urisprudenz — ſich
1außerordent⸗
ichtet, l⸗
Zweck er ech nichreife
n als
»Das irifhe Ger
);
Strafmittele (1859);
ns 808 u.a. use
n baben
Brüubde bes Rauben Haufed«(1861
und a Fade Se )
Is und fein Birken in den Strafanital-
orträge«
mit &.Onden die > Zeit» und Streit:
ft
—— — Die Prinzipien
ber Politit᷑ (1869, 2. Aufl. 1879); »Das
n bes Mordes und die Todes⸗
ftrafee (1875); »Ein englifcher Land»
ſquire⸗ (1877). Auch gab er in Berbin-
dung mit andern bie »Enchklopädie der
Restswiffenfgaft« 2. Aufl. 1873—75,
3 Bode), das »Handbuch bed beutichen
Strafredhtö« — n
»Handb n Strafproz
rechts⸗ (1877—79, 2 Bde.) heraus.
— ———— „Adolf, Germaniſt, geb.
2. Mai 1810 zu Karlsruhe, geſt. 3. Juli
1870 in Heidelberg; ſtudierte erft Theolo-
che | diſtri
345
gie, bann in Mündden und Paris Sprach-
wilfenfchaft, wurde 1837 Erzieher ber
babifhen Prinzen und erhielt 1852 die
rofeſſur ber deuten und indifchen
prade an ber Univerfität Heidelberg.
Seine Arbeiten gehören bem Gebiet der
orientaliihen Sprachen (Indiſch und Alt
perſiſch) wie dem ber deutſchen Sprache
und Kitteratur an. Bon jenen find beſon⸗
ders zu nennen feine Überfebung des in-
difchen Epos »Ramayana« 2. Au er
bie »Indiſchen Sagene (2. Aufl. 1854,
2 Bde.) und die Schrift ȟber den grie-
hifchen Urfprung bes inbifchen Tierlrei-
jes« (1841); von ben auf — Litte⸗
ratur bezüglichen Werfen namentlich ſeine
»Unterfuhungen über das Nibelungen:
liede (1854), worin er ber berrichenden
Anſicht von Lachmann mit Erfolg entge⸗
gentrat, unb woran ſich die —ãA
»Kampf um ehe ort«(1855),
feine Ausgabe des »Nibelungenlieds«
4857) u. a. en rollen. Großen Wider:
ruch und wenig Zuftimmung fand jein
Buch »Kelten und Germanen« (1559).
worin er die Identität beider Völker zu
beweiſen verjuchte. Nach ſeinem Tod er:
ſchienen, von Holber herausgegeben: »Ger⸗
manifche Altertümer mit Tert, Überfegung
und Erflärung von Tacituß’ Germania«
(1873); »Deutfhe Mythologie« (1874)
»Die ältere Edda, überjeßt und er-
flärte 172).
slub, Emil, Afrikaforſcher, geb.
1847 a Holig in Böhmen, reifte 1872
nah Sübafrifa und wußte durch ange
fisengte —— Praxis in den Diamant⸗
ten von Kimberley und Dutoitſpan
ſich hinreichende Mittel zu verſchaffen, um
drei größere Expeditionen unternehmen zu
können. Die erſte are ihn 1873 von
Dutoitfpan aus bis Lelatlong, bem größ:
ten Kraal ber Barolongen, bann bis
Springboffontein und über die Pokone⸗
berge bis zu ben Höhlen von Wonderfon⸗
tein und den Ruinen von Monomotapa.
Er trat darauf im November 1873 feine
zweite Erpebition an, welche die Erforſchung
eined Teild ber Welt: und Oft: Trans
vaalrepublif fowie der Negerreihe Se
le und omo umfaßte, und im
13 1875 eine britte Reife zunächſt nad)
346
Moiloa, von da zur Mündung be Marico
in den Limpopo und dann od Soſchong
und weiter nach ber Stadt Sefchefe, von
wo er 1876 durch die Transvaalrepublik
nahKimberley zurüdtehrte. Seit Anfang
1880 lebt H. in Brag, um fi zu einer
neuen Erpebition zu rüften. Er Ken
»Sieben Sabre in üdafrifae
Bbe.); >Eine — des
Mambundareichs in — ac
We Am großartigften find die von
zurüdgebrachten Sammlungen, welche
alles übertreffen, was von andern Reiz
fenden in Afrifa gefammelt wurbe.
— (pr. hotlioht), George Ja⸗
kob, engl. Schriftſteller, "geb. 13. April | (
1817 zu iemingbam, lebt in pe ton.
Als Buchhändler, Agitator und Schrift
fteller bethätigte er fich vielfach an en»
lichen Fragen, beteiligte fi im Sinn des
Radikalismus an Politik und Religion,
aber in weſentlich gemäßigten Formen.
Er hat fih um das Genoſſenſchaftsweſen
grobe Verdienſte erworben und auf diefem | 1
biet in_jeiner »History of coopera-
tion«e (1875— 79, 2 Bde.) ein Werk von
bleibendem Wert gefchrieben. Die meiften
feiner Schriften Ik bon vorübergehenden
Intereſſe. Er ift der legte Mann, der in
England wegen Atheismus Gefängnis:
ftrafe erlitt.
ame = hohm), Cecil, ſ. Webſter.
onegger, Jakob, fittecar- und Kul- | ters
turhiftoriter, "oe. 13. $uli 1825 zu Dürn-
ten (Kanton Züri), wurde wiber: feis
nen Willen zur Lehrerlaufbahn beftimmt
und, na üglicher Jugendbildung,
auf dem — Küßnacht un⸗
terrichtet. Er legte hier das Examen als
Sekundärlehrer ab, mußte aber wegen
des damaligen Bebürfniffes in feinem —*
matskanton den Schuldienſt von unten
antreten. 1849 quittierte er denjelben,
widmete ſich acht Jahre lang in Zürich,
ulegt in Paris angeitrengten Titterari- | po
fen und Il hy GStubien,
befleidete 1857 —61 eine Kehreritelle am
Seminar zu Küßnacht, wurde 1861 als
Lehrer an die Rantonfcule in St. Gal⸗
len berufen, erhielt nady Errichtung ber
Lehramtsſchule an ber Univerfität Bürih
ben Ruf eines Dozenten für Gelchichte
Holyvale —
Hopfen.
und beutfche Litteratur und wurbe ſchließ
lich daſelbſt zum Profeſſor ernannt. Er
wirkt * eute in friſcher Kraft; wie
derholte Reiſen (nad) Deutichland, Frank⸗
reich und Italien) haben ſeine Kenntnifle
und Anfhauungen erweitert und vertieft.
Als Dichter hat 5 »Herbfiblütene (1849,
212 Dbe.) veröffentlicht; als Litterar= und
es | Rulturhiftoriker ift er eine anerfannte
Autorität. Er fhrieb: »BVictor ugs,
Lamartine und bie frangöfifche Lyrik
19. Sahrhundert« (1858); »Litteratur
und Kultur bes 19. Jahrhunderts« (1865,
2. Aufl. 1879); Grundſteine einer ale
— a oe ber neueſten
Kritiſche Se
Kö ber Konzöfilen Rultureinftüffe in
den lebten Jahrhunderten« 0) »Ka⸗
ismus der Kulturgeſchichte⸗ (1879);
ſſiſche Litteratur — tur« (1880).
8* (pr. hudd), Tom, engl. Dichter
und Schriftſteller, geb. 19. Yan. 1835 zu
Lake Houfe(Grafichaft Eifer), get. 20.Rov.
874; war ber Sohn des befannten Humo⸗
tiften Thomas 9. (geft. 1845), fhudierte
ee
rfo ne Did teri ufbahn mi
»Pen and pencil pictures« (1856, 2.
Aufl. 1857). Gleiches Slüd machte feine
zweite Ernie »Quips and
cranks« (1861), ber zahlreiche ? Berte
—— * — an: »Thedaugh-
861); »Loves of
— cken ee (1 ;>A disputed
inheritance«, Roman (1863, neue Ausg.
1865); »Vere Vereker's veng BANCE«
(1864, neue Ausg. 1868); > I and
jokes for the Er folks« —
Ausg. 1869);
dren« — Move, 18 65); > »A ——
(1867, neue Yiutg, 1869) ein —— —
man; »The lost N man, 1
»‚Upside down« 8); —
dk (Novelle, 1870); »Tetsetilla’s
‚a fai tale« 1870); »Love and
valsare (1871); »The pleasant tale of
Puss and Robin« (mit $Auftrationen von
2. Frölich, 1871), »The book of modern
English anecdotes« (1873) u.a. Seit
1865 leitete H. bie Herausgabe bed »Fun«.
Hopfen, Hans, Romanjchriftiteller,
geb. 3. San. 1835 zu München, ab olvierte
Hom —
daſelbſt das Gymnafium unb fludierte
bis 1858
Münchener Digtertreifen m poetifcher | ge
Thätigkeit anger Geibel führte ihn
zuerft bei cn beie ber — des
—5* — ichterbuchs⸗ (1 ) mit
fg in bie Kitteratur ein. Nachdem H
ingen — Brugg op u Arte
— erlan er 1
Italien — Ar ‘6 Tan ng Eh in Be
nebig auf. Jahr 1863 brachte er in
Paris zu; mine me
Generalfefretär ber Schiller - Stiftung
wurde. Seit 1866 Lebt er in Berlin. Nach
einer zweiten italienifhen Reiſe (1878)
farb ihm feine von ihm ſchwarmeriſch ge-
a au. Seine folgenden Sur
en baburch eine el ich web:
ai und ergreifenbe e erhalten.
a iR ein gewandter, fein ige und
beobachtender Erzähler. Seine
größern Romane ( ee: 1863;
— — ee 1867; > Arge
Sitten« — eunde,
1874; — — Siebe, 1876, und »Die
beö Herrn von Waldenderg« ‚1879)
ben fein beſonders au eichnendes ori⸗
inelles Gepraͤge, als daß fie ſtilvoll ge
ten ſind und durch reiche Erfindungs⸗
gabe feſſeln. Dagegen finden ſich in ſeinen
en Dorfgefhichten« (1878) und
han des — (1879)
neben baroden Abſonderlichkeiten die fein:
ften Züge pſycholo idee un und
eine nicht gewöh ide Kunft der Darftels
lung. Dasſelbe gilt von der Erzählung
»Der alte Praktikante (1878) un *
»Kleinen Reuten«e (1880), wo die eine ber
Sn ungen: »Gewitter im Frühling«,
on eignen Entwidelungsgang
ildert. In den »Streitfragen und Er-
Be 1876) finden ſich eine Menge
feiner Bemerlungen über litterarifche be: | b
ſonders dramatifche und theatralifche) 3
fände ber Gegenwart, und bie in *
ihriften erſchienenen Gebichte des talents
vollen Schriftſtell Sa ftellen feiner lyri⸗
hen Begabun günftigfte —
Seine ir er kte ſind: »Mein On:
kel Don Ban — en) »Aus der
andern man, 1881) und »Die
Einfame« Camel Novellen in einer, 1881).
bie Rechte, wurde aber von ben | W
862 | bez
Horne. 347
ern, W. D. von 68 m für
Wilhelm Orte olksſchri —
b. Aug. 17 orn (bei Sim:
— dem — geſt. 16. Sept.
1867 in Wiesbaden; war ber Sohn eines
Pfarrers, fam 1804 mit feinen Eltern nad
Bacharach, 1812 nah) Mannbach, erhielt
feine Bildung meift durch Privatunterricht,
1815 die Univerfität Heibelberg als
Studiofus ber Theologie un wurde in
ber Folge Pfarrer in (einem
Thaldorf auf dem — en
lichen Rhein: und Naturg — in de⸗
nen er ſchönſten Jahre ſeiner Jugend
gebrast, entfalteten früb bie in ihm
ie ummernben ——— trat
er unter dem Namen Lips a —
auf. Als ſolcher iſt H. bedeutend. Seine
Geſchichten ſpielen — in den
Rheingegenden und deren Nebenthälern.
Seine Landſchaftsmalerei ſteht auf hoher
Stufe, die Erfindung iſt einfach, die Dar:
ftellung lebendig un — kernig
und von — gewürzt. 1835 kam er
nach Sobernheim als Superintendent.
Hier begann er ſein treffliches Volksbuch
»Die pinnſtube⸗ (ſeit 1846) zu ſchrei⸗
ben, das ſeither bis zu feinem Tod erſchien.
Daneben ließ er ſeit 1861: >Kleine Erzah⸗
Tungen für die — — erſcheinen und
feit 1858 das Volksblatt »Die Maje«
aus. 1863 legte H. fein Amt nieber Ins
zog nach Wiesbaden. Er veröffentlichte:
-Ösummelte Erzählungen« (185063,
16 ); »De8 alten Schmiedjafobs Ge⸗
fchichtene (185354); »Rheinifche Dorf:
gefchichten« (1854); > —E— (Züge
ed es Leben ausgezeichneter Menichen,
Horne, Richard $ ift, engl. Kri⸗
tifer und Dichter, ge 1804 zu Edmonton
in der Grafjchaft —*— lebt in Lon⸗
bon. In der Militärſchule zu Sandhurſt
ogen, trat er Ion früh in den mexika⸗
nilhen Flottendienſt, in weldem er biß
pm Enbe bes Krieg? gegen Spanien thätig
lieb. Nach England zurüdgefehrt, wid⸗
mete er fi) der ournaliftif und war
eine Zeitlang Herausgeber des »Monthly
Repository«. Seine geöbern Eee en
Werte find: oo de e Medici« (183
»The death of Marlowe« (1838))
848 Hornfeck
»The death Fetche«; a
(1840) und »Orion« (1874) Icptere,
ein epiſches Gedicht, ließ er dem Publi-| ri
fum um ben Preis eines Heller8 anbie- | Rev
ten. Dann folgte fein bibliſches Drama
»Judas Iscariote, in welchem ber Ge
danke vorwaltet, ber Keinbare Verräter | Kri
abe ben fchleunigen —— ſeines Au
tbeiführen wollen. 1
uftralien, wo er un —
ðoldbebedung aus den G
bourne ernannt wurde. Um — kehrte
er nach BE 1874 wurde ihm
ein Ehrenjold aus ber Bioitüif e gewährt,
Ein neue Drama aus * Feder:
»Laura Dibalzo, or the patriot mar-
tyrs«, erichien ko, Seine ——
biblifchen amen: »John the baptist«
»Job« und »Judas Iscariot«e gab er
1881 heraus. Sein letztes Werk iſt: »King
Nihil’s round Yen or the regicide 8
ren (1881).
Babe: griebzig, Dichter, geb. 8.
8* 1 — Saal münfler, Aubdierte i in
Marburg, Berlin und Münden die Rechte,
——— in Heidelberg und wurde in
em kurheſſiſchen —2 oſtreit wegen
—7 lun egen Fir berüchtig⸗
enpflug rordnungen i in der
n —2* ae die er in Fulda
al A. Trabert herausg ab, zu zwei Jah⸗
er u he ——— bie er 185
uf bem Spangenberg perbüßte;
(et in Frankfurt a. M. In weitern, be:
an alabemifchen, Kreifen ift 9. bes
annt und beliebt urch die friſchen, volks⸗
ET a »Schenkenbuchs«
(1854; 2. Aufl., vermehrt durch einen Ey:
Hus Hdeingaur Fresken und das heitere
Kulturbild »Johannisberg«, 1880).
Horvath, age —— Geſchicht⸗
ſhreiber, geb. 20.0 u Szentes
im Cſongrader —5 geſt. 19. Aug.
1878 zu Karlsbad; fiudierte in Weiten
Theo und wirfte als Kaplan an meh-
teren Orten, nahm aber 1844 eine Er-
ieberftelle in Bien an, mwurbe 1844
Bf ber ungarijchen Fitteratur am
Thereſianum bajelbft, 1847 Propft zu
gan und 1843 vom SKultusminifter
51008 zum Biſchof von Cſanad ernannt.
Nach der Unabhängigkeitserflärung Un:
Mels | der rege am politif
— Hoftrup.
arns (April 1849) erhielt er das Portes
kei En nn und —5 — —
en nn iegung
Revolution nach Paris und begab fich
von ba ald Erzieher ber Kinber bes Gra⸗
I UN. 1851 nad Zürich. Bom
ericht in contumaciam Tod
verurteilt, wurde er. — —— er⸗
ach | hielt von ber — g eine
reichdotierte Abtei und —* te ſich wie⸗
war Brä-
u
ident — —
und
riker der Un
gan: — * ——— Sn »Gefchichte
r — on um — 1823« Sa —*
1873
aus — 5—
und Schrift eller Fi
dierte Althetif und nfige Akte: in Prag
und Münden, verlebte längere Zeit in
Stalien, namentlich in Rom, und iſt
(aid
wärtig —— der ect
am Konjervatorium be
ber ARE Br Griänid: *
Wagnerc, orenkige Stube N,
»Das Dt nee G
riß über ige ragen ber A —
Kunſigeſchichte· (1877); Lehre der
mufttaiigen Klänge« (1879); »füber bie
Entwi —— a jegigen Stanb ber
per« (1880
Pal Chriftian, dan. Ly⸗
ſpieldichter geb. 20. Mai
1818 zu Sp en, Aubierte von 1837
an Theologie, nahm an dem politifi =
wegten Stubentenleben eifrigen Antei
machte fi) befonders als Verfaſſer in
reicher von Jugendluſt überſtrömender
Stubentenlieder und Tleiner Komödien
(»Den Tredie«, »Den gamle Elsker«),
welde unter dem Namen Jens Chris
ſt rup erſchienen und auerft von ben Stus
denten aufgeführt wurden, befannt. 1843
machte er das theologiſche Eramen und
fchrieb kurz darauf für eine Studenten
vorftellung das Singfpiel »Gjenbörne«
Hotho — Houghton.
»Die Nachbarn«), das bald im ganzen
dbefannt wurde. Die Luftfpieldichtung,
die er damit begann, und welde großen
Einfluß auf Dänemark unb Norwegen ges
wann, indem er eine mehr realiſtiſche B
Schilderung ber Charaktere und Lebens-
verbältniffe anbahnte, wurde bis 1855
fortgeſetzt. In allen feinen Komödien
&t die harmloſe, heitere Laune, wenn
es auch meift an einem ernften Hinter:
grund nicht fehlt und bie Satire auf die
modernen Zuftänbe eine fehr padende if.
Bortreffliche Lieder, bie er, wie fein Vor:
gänger Her, ben Dichtungen einwob, ha⸗
ihnen bie vollſte Bopularität verfchafft.
Die erſte Sammlung feiner Komödien und
Lieder erſchien unterbem Titel: »Poetiake
Skriftere (1852, 4 Bbe.), fpäter als
»Samlede Skrifter«e (1863), und enblich
erſchienen bie bramatifchen Arbeiten allein
als »C, Bean Komedier« (1876, 3
Bde.). Die n legten vollſt nbigften
Sammlungen — folgende einen
ganzen Abend füllende Stüde: >Gjen-
börne« (1844); »En Spurv i Trane-
dandse (»Ein Sperling im Kranichrei-
«, 1846); »Eventyr paa Fodreisen«
— auf ber Fußreiſes, 1847), ein
ieblingoſtück der bänifchen Bühne; »Tor-
denveir« (»Donnermwetter«, 1851); »Me-
ster og Lärling« (1852), das große Be:
—5 hervorrief; »Dröm —
(Traum und Wirklichkeit«, 1854) und
acht Fleinere Stüde, unter welchen »Intri-
Bene: ‚»Soldaterlöjer«, »En Nat imel-
em Fjeldene« und »Feriegjästerne«
die bebeutenbften find. Eine Sammlung
feiner Gebichte: »Viser og Verse, erfchien
1872 in vermehrter Auflage. In diefen
ſpricht ſich namentlich der patriotifche,
durch die Kämpfe feines Vaterlands ge:
bobene Geift aus. Anfang 1856 wurde
Pfarrer in Silkeborg auf Jütland und
863 in Frederiksborg auf Seeland. Als
Geiſtlicher gehört er ber Grundwigſchen
—5— an und hat eifrig an der Volks⸗
aufklaͤrungsarbeit auf dem Lande teilge⸗
nommen, die namentlich durch Vorträge
und Geſangodichtung gefördert wurde.
Seine Gedichte haben unter den Bauern
die größte Verbreitung gefunden. Ebenſo
M feine Hauspoſtille »Prädiker paa alle
849
Son- og Helligdage« (1375, 2 Bbe.),
ein beliebtes Erbauungsbuch. 1880 ift er
n” ° ger Zeit mit einem neuen viers
al 5chaufpiel: »Eva«, wieber auf der
rſchienen.
„Heinrich Guſtav, Kunſt⸗
d ler ge. 22. Mai 1802 zu Ber:
il., oe A. Dez. 1873 bafelöft; ftubierte
in feiner Valerſtadt Redtswilienichaft,
darauf in Breslau Bhilofophie, habilitierte
fi) 1827 an ber Berliner Univerfität als
Dozent ber Aſthetik und Kunftgefchichte,
wurbe 1829 Profeffor, 1833 Direktorial-
affiftent der Gemäldegalerie und 1858
Direktor des Kupferſtichkabinetts im könig⸗
lichen Muſeum. Von ſeinen Schriften ſind
anzuführen: »Vorſtudien für Leben und
Kunft« (1835), worin ſich fein überwiegend
Hegelicher Stanbpumft zeigt; »Gefchichte
ber deutfchen und nieberländifchen Dale
reie (1 43, a ale ul
Huberts van Eyd« (1855 —58, 2 Bde.)
und ⸗Geſchichte ber dhriftlichen Dralerei«
(1867 — 72), beide Ietern Werke unvol:
lendet. Er fchrieb außerdem ein Trauer:
ipiel: »Don WRaniero«, und gab —
»Vorleſungen über die Aſthetik« (2. Aufl.
1842—43, 3 Bde.) heraus.
Houghton (ipr. Hauttn), Lord, bis zu
Luz tandeserhöhung 1863 Richard
onkton Milnes, engl. Bolitifer und
Schriftfteller, geb. 19. Sun 1809, lebt
teils au) feinem Landgut in Yorkſhire,
teils in London. Aus wohlhabender und
angefehener Familie, bezon er bie Univer-
fität Cambridge, trat ſchon 1837 ins Unter:
aus und vertrat hier bie Stabt Pomfret
i8 au feiner Erhebung ins Oberhaus 1863.
Er ift ein Liberaler, unterftügte Sir Ro-
bert Peel bei a des Kornzolls,
ſchloß fih dann an Lord Ruſſell an, lehnte
den Eintritt ins Miniſterium Palmeriton
ab, Hat ſich um Verbeflerung jugendlicher
Verbrecher lange und thätig bemüht, nriß-
billigte Sladftones ruffenfreundliche Poli-
tit 1876— 80 und hat Verſöhnung mit
Irland angeſtrebt. Mehrere Gedichtſamm⸗
lungen aus ſeiner Feder wurden günſtig
aufgenommen, fo: »Poems of many
years«, »Palm leaves« :c., gefammelt
alö »Poetical works« (1876, 2 Bbe.).
1873 erſchien: »Monographs, personal
850
and political«e. Um Errichtung bes Dent:
mals für Lord Byron (1879 re u
weſentliche Verdienſte erwor
letzte Arbeit ie ii Dentichrift über W.
©. Lanbor (j. d
oufla —* are, >, ent fen
—
Bruyeres aon, Ta ri na
Paris — widmete — 4836 mu
großem Erfol 7 erei.
von ber Comedie — ee ji — Fr
miniftrator erwäh er ſich auf
dieſem Poften, er er bis biß 1856 bekleidete,
um bie dlonomiſchen nee &h bie a
Bühne wie um ihre fün g:|u
keit nambafte Verbienfte, erhielt ſodann
bie für ihn geichaffene Stelle eines Gene: | bes
ralinſpeltors der Muſeen ber Provinz *
wurde 1861 zum ne Re er
befördert. 9. ten fein his
Be feine Sa näte, Kine vielfachen
unb weitreichenden Beziehungen einer ges | >
wiffermaßen — ſozialen Stel⸗
lung in Paris; bie Mastenbälle, welche er
unter bem Kaiferreich in feinem Sokel a,
waren als ein Stelldichein bes Iogen.
Paris weltberühmt. ne Schriften And
ebenjo zahlreich wie verfchteben. Bon feinen
etwas iM
lichen und frivolen, aber vielge-
Vefenen Romanen erwähnen wir: »Les
onze maitresses delaissses« (1840);
»La vertu de Rosine« (1844); »Les
trois sœurs; —963 »Philosophes et
comediennes«(1850);>Lesfillesd’KEve«
(1852); »Lerepentir de Marion«(1854);
»Le violon de Franjole« (1856); »Les
revenants« NY 859) fowie m neueiter
Zeit: »La belle Rafaölle« (1875); »Les
mille et une nuits — (1875,
4 Bde); »Histoire etrange d’une fille
du monde« RE »L’&ventail bris6«
(1880). Seine Gedichte erfchlenen geſam⸗
melt: »(Euvres po6tiques« (1858). Auch
für das Theater ſchrieb er einige Stüde,
wie: »La comedie à la fen&tre« (1852),
»Les com&diennes« (1857) u.a. A
Kunſtkritiker bewährte er ſich in zahlreichen
Berichten en ays er in feiner
»Histoire de la peinture flamande et
hollandaise« (1844-47), bie ihm jedoch
eine Anklage A. Micield’ (f. d.) wegen
Plagiats zuzog, welche H. mit »Un mar-
Houflaye —
Howells.
tyr littöraire« beantwortete. Von feinen
fonftigen Werfen nennen wir: »Galerie
2 rtraits du XVIIL siöcle« (1846
er,4 Zeile); »L’histoiredu quarante
ef uniöme de l’acad&mie «
(eine Satire auf die Alabemie,
»Leroi Voltaire« (1854); »Les —
comme elles sont« (1687); »Histoire de
l’artfrancaises siecle« 13)
»Les femmes du — passe« (1862);
18 (1863); L —
e Warens« »Le
peien de l’avenue fontaigne« 5
— sa femme et sa fille« (1
3 Henri, franz. Schriftſteller, *
vorigen, geb. 2% Seh Febr. 1848 zu
at fi) namentlich auf dem ebiet der
nſt⸗ und Altertumswiflenichaft vorteil:
vn befannt gemacht. Beſondere Hervor:
mus. von feinen Werfen verbienen:
Ten etudes sur l’art
* (1.—3.Aufl 1857 auch ins Deutſche
berſetzt) und »Histoire d’Alcibiade et
m Mr 3 — —8*
t | trentetyrans« n⸗
diger Mitarbeiter am » Journal d
bats«, ander »BevusdesDeurMondese,
am »Artistee und andern tiften.
Sowellß ee William Dean,
amerifan. Schri na er No⸗
velliſt), geb. 11. rtins
erry in DO io, Teenie im Geicäft ſeines
aters die uchdruckerei unb widmete N
fpäterhin der Journaliftit. 1861—65 wa
er amerilanifcher Konſul in Beneig, und
22 leitete er bad » Atlantic
thly«. Außer einem Bandchen
(1873), die den —— ines erkennen
laſſen, veröffentlichte er: » Venetian life«
(1 ;» Italian journeys«(1868); »Pri-
vate theatricals« beutjch: »Bühnenipiel
ohne Kulifien«, 1847); »Their wed
journey«; »Suburban sketches« ;
chance arquaintance« (1873); Shore.
gone conclusion« (1875; deutſch: »Vor-
eiligeSchlüiee, 187 :»Memoirs ofJean
Francois Marmontel« ET 2 Bie.);
erner: »The lady of the Aroostook«
1879); »The undiscovered country«
bas Shafertum und ben Spiritigmug
ehandelnb, 1880) und bie Luftipiele:
Howitt —
»Out of the question« unb »A counter-
feit presentment« (1877). Auch jchrieb
er eine Biographie des —— Hayes
unb eine Serie von Autobiographien
Gelebritäten heraus.
(pr. Höttt), William, engl.
europüi
68
Sähriftiteller, geb. 1795 zu Heanor in Der: lie,
byſhire aus einer Quäferfamilie, geft. 3.
1879. Ra unvollftänbigen tudien
ratete er fih 1823 mit MaryBotham,
bie fih unter bem Namen Mary 9. ſelbſt
als Schriititellerin befannt gemacht bat.
Sie Bee Den emeinfam die Ge
ah a n: »Theforest minstrel«
6 desolation 9
— andre gemein] Kr |et
— darunter »Stories of 33516
— life«, 1863) folgten. ch war
m als Novellifiin und Jugendſchrift⸗
a Billiam als Kulturbiftorifer und
Achäolng boskofihe Letzterer ſchrieb zunächſt:
een er »Po-
— id se —
As ag; De» bie
malen —
»Rural life
— mer * Be 3. Aufl. 1862),
worin er Sitten unb Gebräuche bes La
er — en), »Colonization
»The boy’s
— — neue Ausg. 18%0)
und das Prachtwert »Visits to remar-
kable places etc.« 1 zweite Serie | p
1842; A: — —
riger in rg veranlaßte
— Werke; »The student Iife of Ger-
« (1841); »The rural and dome-
sich e of Germany« —— neue Aufl.
1861) und bie —*8* »German ex-
— (1844, neue Aufl. 1847). Nach
gland 1844 zurückgekehrt, veröffent⸗
lichte er: » The aristocraoy of England« | Va
—— poses (07, ne efe Aue.
e neuefte Ausg.
; »The hall and the Hamlet« | au
aan ; ben Roman »Madam Doring-
ton of the Dene« (1851) u. a. 1802
ging er nach Auftralien, von wo er 1854 | W
un. England zurückkehrte. Bon feinen
jpätern Werfen find zu erwähnen: »A
an: adventures in the wilds of Au-
De hand' neue Ausg. 1872; deutich
1857); »Land, labour and gold, or two
Huber. 851
ri an Victoria« (1855, neue zung.
ee the aqua
home« (1857 lustrated Hay of
mal: (1861, 6 u a »The history
wein ages and
—— 863); Discovry ——
d New Zealand«
——S »The Ar war planet, and
other poems« (1871) u.a. Gegen das
Ende ſeines Lebens ergab er ſich dem Spi⸗
one und — das Anſehen, das
er bie enofjen.
bard (ipr. äbkı), Nicolas Bu:
—4 — franz. Nationalöfonom und Hi
orifer, geb. 1828 zu Fourqueux (Seine:
—— bei Unterdrückung
administration noch als
* Schüler die Broſchüre »Défense de
M coled’ ion« — wurde
dann Advokat, 1851 Sekretär des Ko:
mitees für die Propa anda der Societ&s
de pr&vo vn. unb ließ ein Jahr darauf
die von ber Akademie gefrönte Schrift
und — — des societes de
ce et des secourg mutuels«
1182 ericheinen. ab Enns Der Double:
rebafteure bed Journals »L’industrie«
und Mitarbeiter ber »Preſſe« fowie bes
»Journal des 6&coonomisteß«, jchrieb er:
»Saint-Bimon, 8a vie et ses travaux«
Huber, Johannes, freifinniger Ka⸗
ke, und = — Schriftſieller,
ünchen, geft. 20,
n 16 18 —5 ſtudierte in ſeiner
t Theologie und Philoſophie,
ae ſich daſelbſt 1854 als Privat:
bozent für On wurbe 1859
ordentlicher, 1864 ordentlicher Pro⸗
fef or. Als philofophiicher Schriftfteller
bat er fich va die eiften : ȟber bie
f —— Su 1678) ie Bor
er eite u »Die Phi⸗
— e der Kirchenvätere (1859) und
rd über »Johannes Scotus Eri⸗
ena« (1864) befannt gem jem acht. Die vor-
etzte Schrift wurde in Rom auf den Sn:
352 Hudſon — Hüffer.
der geleh! unb, ba 9. bie Aufforderung
zum Widerruf zurückwies, ben katholiſchen
Studenten der Theolcgie ber Beſuch fei:
ner Borlefungen verboten. H., welcher
ſchon früher gegen den von den ee
in Katholizismus eingeführten Neuſcho⸗
Yaftizismus im Namen freier Wiſſenſchaft⸗
lichkeit Proteſt eingelegt hatte, ſchloß ſich
nun Ma An a — = wur en
te en Vorkämpfer gegen ben in
Deuttehlanb um ſich greifenden Jeſuitis⸗
mus. Er hatte an der Ausarbeitung bes
berühmt gewordenen Buches »Der Papſt
und das Konzil, von Janus« en ſo⸗
wie an den während des vatikaniſchen Kon⸗
zil8 in der »Allgemeinen Zeitunge« erſchie⸗
nenen »Römifchen Briefene wefentlichen
Anteil, ſchrieb die Brofhüren: »DasPapft-
tum und ber Staat« na und »Die
ee der — en Kirche« (1871
owie das Wert » ejuitenorden na
feiner Verfaffung und Voltrin, Wirkſam⸗
feit und Gefchichtee (1873), das fofort in
Rom auf ben Index gefeßt wurde, und
führte in Zeitungen und auf Volksver⸗
fammlungen forte auf ben altkatholifchen
Kongreſſen —J—— das Wort. An
der nationalen Erhebung beteiligte
H. mit der Schrift »Das Verhältnis der
deutihen Philoſophie zur nationalen Er⸗
hebunge (1871) in zuſtimmendem, bages
gen an der von den Naturwiſſenſchaften
ausgehenden Strömung in ber Philoſo⸗
phie, den Werfen von Darwin, Strauß,
Hartmann, Häckel 2c. gegenüber, in ab:
lehnendem Sinn. Noch findzu erwähnen:
»Der Proletarier, zur Orientierung iy
ber — (1865); > Kleine Scrir
ten« (1871); »Der Beffimismus« (1876);
»Die Forſchung nach der Dkaterie« —833
ee hiloſophie der Aftronomie«(1878);
> Gedächtnis« (1878). Seine Bios
grapbie fehrieb Zirngiebl (1881).
Ondien (ipr. Höddfn), Henry Nor:
man, angloamerifan. — ⸗For⸗
ſcher, geb. 1814 zu Cornwall im Staat
Bermont, ftudierte Theologie, war meh:
tere Jahre als Epiffopalprediger thätig
und ift gegenwärtig Profeſſor ber englifchen
Litteratur an ber Univerfität zu Bolton,
H. fchrieb außer mehreren Schullefebü-
dern: »Lectures on Shakespeare«;
»Shakespeare, his life, art and cha-
racterse (1872, 2 Be); auch gab er
1851 —57) eine Tritifche — der
rke Shakeſpeares in 11 Bi und
eine Schulausgabe in 3 Bänden heraus.
Sue, Conrad Busten, holländ.
Säriftfefler und Krititer geb. 28. Dei.
1826 im Haag, wirkte als Prediger in
Haarlem, legte aber infolge von Berwide-
(ungen, in welche ihn feine freifinnige
Richtung brachte, feine Stelle nieber und
wibmete gen der Kitteratur. Bereits
batte er fi ritifer auf theologiſchem
Gebiet durch feine »Brieven over den
bybel« unb »Polemische fragmenten«
wie ald Novellifi durch »Groen en ryp«
unb > jese befannt gemadıt;
jeßt trat er in der Zeitichrift »De Gids«
auch als Titterarifcher Kritiker auf, ber
alles Mittelmäßige und Anſpruchsvolle
in ber Litteratur ſchonungslos geißelte
Seine größtenteild meifterbaften äße
diefer Art find unter bem Titel: »Litera-
rische fantasien« (1868—79, 8 Be.)
und »Nederlandsche belletrie« (1857 —
1876,3Bde.) gefammelt erihienen. Au
bem veröffentlichte er einen Roman: »Li-
dewydee (deutich von Safer, 1874), und
Schilderungen feiner Reifen in Atalien,
Frankreich und Belgien. Nach einem
Aufenthalt in Batavia, wo er bie Zeitung
»Java-bode« rebigierte, lebt er gegen:
wärtig in Paris.
Hüffer, Hermann, Rechtsgelehrter
und —— geb. 24. März 1830 zu
Müniter, ftudierte 1848—51 in Bonn
und Berlin bie Rechte und habilitierte ſich
nad längern Reifen in Stalien und
Frankreich 1855 als Dozent ber Rechtes
RL in Bonn, wo er 1860 zum
außerorbentlichen, 1873 zum orbentlichen
Profeſſor der Rechte ernannt wurde.
1864—65 gehörte er dem preukifchen Abs
georbnietenhaus, 1867—70 bem Reichs⸗
tag bes Norbbeutichen Bundes als Mit-
glied an. In der wiſſenſchaftlichen Welt
machte er fich zuerft burch feine Forſchun⸗
en über mittelalterlihe Rechtsquellen
Fonic durch mehrere Arbeiten über das
franzöfifche Kirchenrecht und feine Ein-
wirkung auf Deutſchland befannt; bann
wenbete er ſich der Geſchichte, beſonders
Hügel — Hugo.
dem Zeitalter ber Revolution, zu. Wir
nennen von ben hierher gehörigen Wer⸗
ten: »Sfterreich unb Preußen big zum
karl re bes Friedens von Campo or:
mio« (1868), worin er Sybels Beurtei:
Iung ber preußiſchen und öſterreichiſchen
Bolt als zu partetiich für — be⸗
; »Politit ber deutſchen Mächte
im Revolutionsfriege (1869) und »Der
Raftadter ———— und die zweite Koali⸗
tione (1878, 2 Bde.). Außerdem gab er
mehrere a Auffä übe über
H. Deine Marianne Willemer | R
"er
art don, Meifenber, geb.
— zu Regensburg, geft. 2,
Sr 1 1870 in —2 ſtudierte feit 18111
ifjenichaft, machte
— die ee 5 781 —15 mit, war
181 — U Attache der Öfterreichifchen Ge-
ſandtſchaft in Neapel und lebte dann in
Bien. Seit 1831 bereifte er Griechenland,
Syrien und Oftinbien, 1833 Auftralien
und NReufeelanb, us
Gefandter i in en a 1a 00 5
Se — — nn on und das
ch der
»Das Kabul⸗ —— (1851-32, 2 Bbe.)
unb >Der Stille Ozean unb bie —
Befikun Bun nd, Archipele (1860).
Edw., f. Brabazon.
juhp), anomos, engl.
er, geb. 0, 1823 in Bert:
(ir, m Rugby ergopen, ſtudierte in Ox⸗
wurde 1848 Rechtsanwalt.
lich aber widmete er ſich der
lnahme am öoͤffentlichen Leben. Er
war_einer ber Hauptgrünber bes fogen.
Hriftlichen Sozialismus und be Work-
ing men’s College, an deſſen Spi An
et ſteht. Litterarifch machte er fi
annt burdh »Tom Brown’s N hooldeyne
188, ‚ feitbem vielmals aufgelegt; deutſch
867), eine ——— Sue aut
erinnerun gen, welche b
—25 — rziehers Th. — in in belle
353
weien Englands beleuchtet. ine Fort:
ſetzung bavon erfchien als »Tom Brown
at Oxford« (1861, neue an 871).
Interefſante Erinnerungen aus dent weit:
lichen England enthält das Werk »Scour-
ing of the white horse« (1858, neue
Ausg. 1869). Carlyles Einfluß ai fi
befonders in » Alfred theGreat« (1
1865—68 vertrat 9. Lambeth, cu 18 Ai
Frome im Parlament. 1879 gründete er
unter bem Namen »Rugby⸗ eine englifche
on in Tenneſſee, die er bei Yeiher
üdtehr 1880 in blühenden Zuſtand
zurüchgelaſſen hat.
Hugo, Bictor, ber bedeutendſte franz.
nr des Jahrhundert, ‚ neb. 26. Febr.
802 zu Be re als der Sohn eines
Office Sigisbert H., der fi in ber
olge zum General und Fr, bes Kai:
erreichs emporſchwang, und ber roya⸗
iſtiſch geſinnten on eines Reeders
von Nantes, Sophie Trebuchez. Ein früh
entwidelter "Knabe, begleitete er den Va⸗
ter auf deſſen wechfelvollen Zügen nad)
len und Spanien und trat 1812,
r bie militärijche — beftimmt,
in bie polytechniſche Schule ur ris ein.
Er zeigte ungewöhnliche agen für
Mathematik, aber noch entſchiedener kam
ſchon damals fein dichteriſches Genie zum
Durchbruch. Bereits mit 15 Jahren be⸗
warb er fih um einen Brei ber Alademie
mit bem Lehrgedicht »Les avantages de
l’&tude«, bad al3 beſte Arbeit anerkannt
wurbe, trug dann in den Jeux floranx
von Taufe mit den Gedichten: »Vier-
gesde Verdun«, »R&tablissement dela
statue de Henri IV« und »Moise sur
le Nile ee) dreimal ben Preis
bavpn un — feine »Odes et bal-
lades« (1822—26, 2 a bie außer:
ordentliche Aufje en erregt An ber
Form laſſen diefelben noch fig bie ber:
gebrachten Mufter erfennen, aber ber bin:
veißende Schwung ber Sprache, die Kühn⸗
it ber Bilder und bie ungewohnte Be
nblung des Verſes verfündigen bereits
ben Tünftigen poetifhen Revolutionär.
Vom König Lubwig XVII. mit einer
en ven 1500 Opäter N rank
cht, verheiratete ch H. mit Adele
ſeht, zugleich aber das ganze Schul: Foucher unb ließ zunächft zwei Roman,
23
Edxiftftelleriegiton.
354
»Han d’Islande« eideinen und »Bug
Jargal« (1826), erfcheinen, worin er ſich
ſchon entſchloſſener von der Haffiihen Rid-
tung losriß und, wenn au nädft auch nur
burd die Vorliebe für das a U
Mifgeformte und Ungeheure, das Signal
zu ge großen A Bewegung
gab, deren oberfter Vertreter er in ben
näcjften 50 Yahren fein follte. Weiterhin
folgten: das bie Verhältniſſe eines Büh⸗ Bebe
nenabends weit überfchreitenbe Trauers
ipiel »Cromwell« (1827), in befien Vor⸗
rebe er zugleich ſein bamaliges äfthetif
philoſophiſches Glaubensbekenntnis
legte; die »Orientales« (1828), Gedichte,
welche bie Erhebung Griechen anbs feiern
unb ben Zauber des Orients in farben-
glühenden Strophen preijen; ein mit An-
celot verfaßtes er »Amy Rob- | I
sart« (nad) W. Scott), bas Finsto machte | sur
unb ungebrudt blieb, und bie (183)
Dramen: »Marion de Lorme« (1829),
die Berberrlihung einer burch Liebe rein
gewaſchenen und verklärten Kurtifane,
und »Hernanic, ber 1830 zur erften Auf:
führung fam undzu einer oesen Schlacht
een ben Klaffiziften unb —
eranlafſung gab. Das Std iſt das
fm Se Prototyp des Hugoſchen Dras
mas mit all feinen Gebrechen und Abſon⸗
derlichfeiten , aber auch mit feinem über
alle & Betifchen, hiſtoriſchen und pfycholos
giſchen Bedenken unwiderſtehlich himweg⸗
—— te der Sprache und ſeinen
ch jedoch durch die Form genbelten
ffekten. Mit wechſelndem Erfolg Löften
ſich in ben nächſten Jahren auf bramatts
{chem Gebiet ab: »Lerois’amuse«(1832),
nad der erften Borftellung verboten;
»Marie Tudor« unb »Lucräce Bo Borna:
1 »Angelo« (1835); »Ruy B
1838) und die Trilogie »Les Bourgra-
ves« (1843), — dem Dichter
eine jo emp ndi iche Niederlage bereitete,
daß er dem Theater für lange Zeit den
Rüden kehrte. Überhaupt errang er durch⸗
ae Bühnenerfolge Damals, zur
noch beftehenden —— wif
der alten und neun Richtung, n it, * k
bern erſt in viel ſpaͤterer Zeit, wie na⸗
mentlich 1867 und unter der britten Res | 2, Da. 1
publit mit der Wieberaufführung von | biert, zog fich H. mit feiner
Hugo.
»Hernani« unb »Ruy Blase, benjen
unter Hugos — we die Se Ne Bu
ofen m tam
onfligen Me —* — in dieſe =
riobe: ber Roman »Notre Dame de Pa-
erlichteiten
ein —
— Ibe bes mittel:
alterfi
=
n6« — ein vr ara nn
gegen bie To
lau eQueux« (1834) mit — gleichen
Tendenz anſchloß; bie »Fenilles > -
tomne« (1831), eine Sammlu
— in welchen bie politif
ar bie revolutionäre Saite ——
vernehmlich anflingt; bie nRtirdes
u« (1834) ; die »Chants du
eröpuscule« (1 mit bem berühmten
Liedercyklus »An bie Bendomefkulse (la
One) Nee emer: —— voixintsrieures«
J * ombres«
1“ * She — wer
gen i
1841 zum im gie ber m en
1815 ernon —— ig I
— n
—— von Fra a ln Sin
6: bt eh Don Dem enger nie
graben Ideenkreis ber Reflaurationspe
tiode allmählich zu den Anſchauungen des
modernen Liberalismus befebrt unb war
Bonapartift rang ber in bem großen
Kaiſer nicht bl hmbedeckten
herrn, ſondern Fa bie eigene
— —— und den
Mann, welcher mit ſeinen Adlern die
Früchte ber franzöftfchen Revolution darch
und en —— —e
einer Der er
Hugo.
einige Zeit fpäter nach
m und veröffentlichte von
bier aus 1852 das zermalmende Pam:
phlet »Napol&on le petit« und 1853 bie
wit dem unerbittlichen Griffel eines Ju⸗
venal gejchriebenen Gebichte »Les Chäti-
ments«, welche troß des firengen Taifer:
lien Berbot3 in unzähligen Eremplaren
über ganz Frankreich verbreitet wurben
und die fait beifpiellofe Popularität, deren
ſich der Dichter in ber Folge erfreute, be:
ündeten. In ber Verbannung nahm
ugos Lyrik vorwiegend philofophiiche
und zwar ausgeiprochen pantheiftifche
Tendenzen an, benen er ſeitdem in zabl-
reihen, an Wert ungleihen Dichtungen
Ausdrud gegeben bat. Dabin Ben:
»Les contemplations« (1856, 83
»Chansons des rues et des hois« (1866);
»La legende des sièclese, in kühnen,
oft dunkeln Zifionen alle Zeitalter und
rmen ber menſchlichen Zivilifation um⸗
afienb (1869, zweite Serie 1877); »Le
pape« (1878); »Beligions et religion«
(1879); »L’Ane« (1880), fämtlih in
den Jahren des Erild entflanben. Auf
ben Felde bes Romans Tultivierte er um
biefe Zeit bie en Tragen in: »Les
Miserables« (1862, 10 Bbe.), »Les tra-
vailleurs de la mer« (1866, 3 Bbe.) und
»L’homme qui rit« (1869, 4 Bbe.).
Außerdem entftand damals fein Bud)
William Shakespeare« (1864). Ge⸗
gen das Kaiferreich bis zutebt unverföhn-
lich, kehrte er erft nach beflen Pur 1870
nach Paris zurüd, beſchenkte die belagerte
Stadt mit zwei Geſchützen und wurde im
ruar 1871 in die Itationalverfamm:
von Borbeaur gewählt, wo er gegen
den Friedensſchluß proteftierte, um balb
darauf aufzutreten. Bei einer zweiten
Kandidatur 1872 in Paris unterlag er
infolge feiner Sympathien für bie Kom:
mune, bagegen wurbe er 1876 von ben
Bertretern der Hauptftadt in den Senat
gewählt. Seit feiner Rückkehr publizierte
er außer ben ſchon oben erwähnten lyriſch⸗
didaktiſchen Arbeiten: »L’anne&eterrible«
' 1872), voll von Rachedurſt und ben aus:
chweifendſten Zornergüſſen gegen die
n;»Quatre- treizee,einen
in ber e fpielenden Hiftorifchen Ro⸗
ber a. Jerſey,
ey zurück
‘355
man (1874); »Mes fils«, Gedenkblatt für
feine früh verftorbenen Söhne (1874);
»Actes et paroles« (1874); >Avant
l’exil; pendant l’exil; depuis l’exil«
(1875— 76); »L’histoire d’un crime,
depositions d’un t&moin«, die Gefchichte
bes Staatsitreihd vom 2. er nach per:
ſönlichen Erlebniffen erzählt (1877);
»L’art d’etre grand-pöre«, ein Inrifches
Familienbilb (1878), und »La pitie su-
pr&me«, ein Schlußplaidoyer für die Am⸗
neftie der Kommuneverbrecher (1879). 9.
ift in den Augen ber ranzofen ihr grö
ter und univerfelliter Dichter. as ihn
a über bie beiten feiner Zeit:
genojjen erhebt, ift die bei Dichtern fo ſel⸗
tene — Kraft. Gewaltig iſt er
in der Schilderung menſchlicher Leiden⸗
ſchaft wie großer Naturerſcheinungen, in
der Behandlung der nationalen Sprache,
welche er nachgerade verjüngt hat, wie in
der Struktur des ſpröden franzöſiſchen
Verſes, den er um ungeahnte Modulatio—
nen bereichert bat. Auf ber andern Seite
Tanner ben Hang bed Romanen zum Über:
fhwengliden, Schwülftigen und Betäu-
benden, zum grob materiellen Effeft nie
verleugnen. Das Einfache iſt ihm nicht
völlig verfagt, Doch Tiegt e8 feinem ganzen
Naturell ferner. Humor ward ihm aber
kaum verliehen, und witzig ift er nie g 2
wefen. So verfinnliht 9. in feiner oͤf⸗
fentlichen wie in feiner ſchriftſtelleriſchen
Laufbahn bie vollfommenfte Form des
ranzoſen bed 19. Jahrh. Der Voll
änbigfeit wegen find von feinen Schrif:
ten noch nachzutragen: »Discours ; @U-
vres oratoires, et discours de l’exil«
(1853); »Les enfants, livre des mè-
res«e, Gebichte für bie zarteite Jugend
(1858); »John Brown« (1859) ı. Seit
1837 ift er Dffigier ber Ehrenlegion. Eine
Geſamtausgabe feiner Werke iſt eben im
Erſcheinen begriffen. In beuticher Über:
feßung bat man von ihm: »Sämtliche
Werke, überfest von ie (3. Aufl.
1858—62, 21 a oetifche Werke«,
überfegt von L eger (unvollendet,
1860—62, 3 Bbe.), und eine Auswahl von
eis Gedichten, überſetzt von Freiligrath
1845). In »Victor H., racont& par
un t&moin de sa vie« (1863) hat dem
23%
356
gelent, 9 Dal. Aula: Nivet, Victor | >
Don —— * ft Charles Vic⸗
ee geb. 1826), der an ber Seite fei-
aters publi aiftifch wirkte und auch
ine jetzt ——— Romane ſchrieb,
15. März 1871 zu Bordeaux, ber zweite,
a: Bickor (geb. 188), af-
er einer lobenswerten Überfeßung von
Shafefpeares fämtlihden Dramen und
nn: 25. Dez. 1873 zu Paris ge
ſtorbe
Oälfen, Helene, Gräfin von, ge
borne von Häfeler, Schriftftellerin, gs.
. 16. Febr. 1829 zu Blantenfelbe, jeit 1
mit dem Theaterintendanten v. Hülfen
in Berlin verheiratet, trat unter dem | 187
Namen Helene als Schriftftellerin auf.
Bon ihr erſchienen: »Aus Herz und Les
Dt edichte, und mehrere Bände
Novellen und a = en: »Novellen
1869 ngefudt — ge
und Skizzen⸗
funden« (1872), »Aus alter und —
eite ie? 3), >»Obne Don (1
icht und Schatten« (1879) Die b
leßtgenannten Bänbe fowie bie Romane:
»Traum und Wahrheit« (1874) und|1
»Climar« (1880) tragen ihren eigents
lichen Namen.
unold, Baltbafa ftelper.
Schriftfteller, geb. 24. April 11888 zuO
urnen im Kanton Glarus, war in nn
Sugenb im Sommer Wilbheuer unb
und, nachdem er bie Vollsſchule abfolorert,
im Winter Hauſierer. eine zierliche
ei war Urſache, daß er zum
orffbulmeifter feiner Heimatögemeinde
gewählt wurde. In feinen $ ftunden
that er dad Möglichſte, um ſich weiterzus
bilden, und eignete fi autodidaktiſch Das
Franzdfifche an. 1848 ging er nad) Inns⸗
brud unb trat in das dortige Gymnaſium;
nebenbei trieb er — Spraden, |
beſonders Englifch. Seit 1853 ift er amti- S
roliſchen Nationalmufeum bafelbft beichäf:
tigt, erft a Striptor, gegenwärtig als | |
Kuftos. ft und war mit vielen teils
austänbifde — tinländifchen Dichtern und
and Schri ttellern befannt und —
det (Longfellow, Anaſtaſius Grün
Pichler, A. Frankl, Herwegh, H Deut
Hülfen — Hunt.
Dichter feine eigne Frau ein Denkmal bob, Maler De
Teepper u. a.). Seine
Wachen Träume« (1853) haben bereits
bie 5. Auflage erlebt und verdienen bie®
auch durch ihre warme Empfindung und
paiben Form. Ferner hat er veröffent-
icht: »Haller Spaziergänge« (3. Aufl.
4880, humoriftifche Gebichte in ſchlichter
orm) und bie beiden kunſthiſtoriſchen
en: »Der Tiroler Maler r
Schöpf und feine Werfe« (1875) und >
tob Fink, der Maler aus dem ———
Wr ut —R 5 L. Seift-
unt (pr. Hönnt), 1) Sohn, e
liher und Schriftfteller, geb. "1827 zu
Perth in Schottland, Lebt als Bfarrer
zu Otforb bei Seven: Dals. Er ftudierte
auf an Univerfität Perth, die ihm Me
8 ben Doftorgrab verlieh, wanbt
von ber preöbptertaniichen Kirche zur eng⸗
liſchen Staatskirche, verd tühte einen
Band — en von gi
chen Liedern (184 , Bebichte von
Schiller, Bürger (1861), einen *
on Pantheism« (1 (1866), welcher in Rom
auf ben Inder peiet et wurde, fowie eine
n | Reife von theologiſchen Säriften (> —
onghe in England«, 1
»Contemporary essayß«,
1873) unb nahm thätigen Anteil an der
altfatbolifchen Bewegung. Mit Döllinger,
Biſchof Reinkens, run or v. Schulte und
andern Leitern perfönl id) befannt gewor:
ben, vermittelte er beren Verbindung mit
tt | England. Mehrere von ihnen wurben
zug feinen — Mi er an der
> —— Reviewe, und er über:
I gr * ins Englifche.
Bepp a —
eadows
Gattin ve can, geb. 1845 zu
Jevo in ber Sraficaft Huntingbon als
die Tochter des Nechtsanwalts Thory,
eröffnete vor zehn Jahren ihre —
Kate ann n durch Beiträge
— ilweiſe religiöſen Kt
ihrer Verheiratung mit H. nahm fie
en Beitrebungen zu gunften ber
ER „ altfatholifchen Bewegung regen An⸗
—5 — die Kongreſſe von Konſtanz
und war eine der wenigen
Bu bie 874 zur Konferenz tn Bonn
ugelaffı en wurden. Einen beträchtli .
ud bat fie durch ihren biftorif
Huxley — Hymans.
Roman aus bem 3. Jahrh.: »The wards
of Plotinus« (1881) heroorgebracht. Ders
felbe befundet gründliche —
Studien und bedeutendes Erzaͤhlertalent.
re (fpr. Höre), Thomas Henry,
hmter engl. BE undSchrift-
fteller, geb. 1825 zu Ealing in ber Graf:
{haft Dlibdlefer, lebt in London. Er ſtu⸗
bierte Mebizin in ber Hauptflabt, wirkte
1846—50 ale Wunbarzt auf einem eng⸗
liſchen Kriegsſchiff, mit dem er bie Süb-
een gr —— — der
urgeſchichte an ber koͤnig Berg⸗
ſchule ar 1870— 72 Mitglied bes ba-
mals gegründeten Erziehungsrats für den
Vollsunterricht, in welcher Stellung er
fi eifrig dem theologiſchen Einfluß ent-
Ne unbwurbe 1872 zum Rektor der
Uni tAberbeenerwählt. H. iſt Doktor
der Philofophie und der Rechte ſowie Mit⸗
glieb vieler gelehrter Geſellſchaften und
einer der bervorragenbften unb einfluß-
reichften Jünger Darwins. Seine Schrif⸗
ten find bauptfählich naturwifienichaft:
licher Art, doch durch Flare und glänzende
Darftellungsweife auch fitterarife bedeu⸗
tend. Wir erwähnen: »Man’s place in
nature« (1863; deutfch von Carus, 1863); |1
»Lectures on comparative anatomy«
864); »Lessons in elementary phy-
siology« 6: Aufl. 1872; deutſch von Ro:
al 1); »Lay sermons« (1870);
quesandadresses« (1873); »Phy-
siography« (3. Aufl. 1880); > —
fish« (1850; deutſch: »Der Krebs«, 1881).
Seine Lorlefungen über »Yeast« unb
über »Corals and coral reefs« (1871)
find Mufter volkstümlicher Behandlung.
Mit feinem Buch über den Philoſophen
Hume (1879) hat er ſich an einen erwei-
terten Leferfreiß gewenbet. Hädels »Freie
Wiſſenſchaft und freie Lebre« übertrug er
1879 ins Engtiice. Eine deutfche Aus:
gabe feiner »Reden und ee veran⸗
ftaltete Fritz Schulte (1877).
u, Luiſe, ſJ. Ludolff.
unsmand, Jorris Karl, franz.
Schriftiteller, neben Zola und Goncourt
einer ber Führer ber neuen Naturaliiten:
ſchule, geb. 5. ‚ehr, 1848 zu Paris aus ur:
ſprünglich Hollänbifcher Familie, befuchte
das Lyceée St. Louis und bie Rechtsſchule,
857
befleibete dann einen Poften im Minifte-
rium bes Innern, wibmete fi) aber ſchließ⸗
lich der Schriftftellerei. Gleich feine erften
Werfe: »Le — aux öplcese« a
unb ber eine Zeitlang als unmoralijch ver:
botene Roman »Marthe«(1876), verrieten
ein urwüchfiges, aber leider ultrarealifti-
12 Talent, das fih in >Saur Vatard«
1879), einem Roman, worin das Leben
ber Brofchierarbeiterinnen gefchilbert wird,
vollends bie Zügel fchießen ließ. In ber
Analyſe des Unappetitlichen leiſtet H. bier
wie in den fpätern Werten das Unglaub:
lie. Wir nennen von benfelben: »Les
croquis parisiens« (1880) und >»En ın&-
nage« (1881). Für die von Zola ber:
ausgegebenen »Soir&es de Medan«(1870)
lieferte 9. bie Novelle »Sac au dos«.
Außerdem der er in verichiebene Blät-
ter und gibt feit Ende 1880 unter Mit-
wirfung von Zola, Goncourt u. a. bie
Wochenſchrift »La Comedie humaine,
organe du naturalisme« heraus.
bitfeldt, Henrik J degen, norweg.
Hiſtoriker, geb. 2. Febr. 1834 zu Chriftia-
nia, gehört dem alten bänifchen Adelöge:
Schlecht diefe® Namens an, ftubierte von
852 an Rechtswiſſenſchaft, wandte fich
aber vn ganz der nordiſchen Gefchichte
zu und wurde 1858 Affiftent beim nor:
wegifchen Reichsarchiv, 1868 Unterardi-
var. Eine Reihe ber erften wiſſenſchaft⸗
lihen Geſellſchaften ernannte ihn infolge
einer litterarifhen Thätigkeit zu ihrem
itglieb, Dieſe Hl in ber Herausgabe
verjchiebener perjonalbiltorifcher Arbeiten
und Samen norvegicum«
(184780, 10 Teile) ſowie ber Hödhft inter:
effanten »Christiania Theaterhistorie«
(1876— 77). Für den Verein zur Her:
— norwegiſcher Quellenſchriften hat
er »Biskop Eysteins Jordebog« (2 Das
rote Buch⸗, 1873 — 79) herausgegeben.
Außerdem bat er eine Menge Artifel hiſto⸗
riſchen und äfthetifchen Inhalts für ver:
ſchiedene Zeitſchriften gefchrieben.
ylten⸗ Cavallius, ſj. Cavallius.
ymans, 1) Louis, belg. Geſchicht⸗
ſchreiber, Dichter und Journaliſt, geb.
1829 zu Rotterdam, nahm infolge ber
Überfiebelung feiner Familie nach Antwer-
pen bie belgiſche Stantsnngehörigfeit an
358
unb machte fi früh unter ben Schrift-
ftellern ber liberalen Schule bemerklich.
1854 zum Profeffor ber Geſchichte am
Ibſen.
1869 -79, 3 Bde.). Beim 5Ojährigen
ubelfeſt Belgiens 1880 vertrat er, dem
[ämen Hiel (f.d.) gegenüber, Die Muſe der
nbuftriemufeum zu Brüffel ernannt, | Wallonen mit bem Feſtgedicht »Stances
bernahm er 1857 bie Ehefrebaltion des
liberalen >Eitoile belge«, 1865 die bes
einflußreichen »Echo parlementaire« ;
in die Kammer der Repräfentanten war
er bereit3 1859 gewählt worden. Als
Schriftſteller trat er zuerft mit ber »His-
toire du marquisat d’Anvers«e (1848)
auf. Später folgten außer mehreren po⸗
litiſchen Streitſchriften das große be-
ſchreibende Wert »Le Rhin monumen-
tale (1857 —61, 2 Bbe.) und bie vielges
(efenen Romane: »La famille Buvard«
(1858) und »Andr& Bailly« (1861);
jerner die »Histoire populaire de la
Belgique« (1860, 18. auf, 1880); »His-
toire de Léopold I« (1 Din fein ge
ſchichtliches Hauptwerk: »Histoire poli-
tique et parlementaire dela Belgique«
patriotigues« und ben Ehören zur >Ca-
valcade historique« (Mufitvon Lahory),
rk Dichtungen, weldde denen Hiels an
geifterung nichts nachgeben, jeboch bie
ſpezifiſch romaniſche Haltung des Wallo-
nentums nicht verleugnen.
' 2) — ——
i er, Bru s vorigen, geb.
je zu Antwerpen, feit 1867 beim Ku.
pierftichlabinett ver BrüffelerStaatsbiblie-
thek angeftellt, bat ſich an vielen bergroßen
nationalen Bublifationen Belgiens betei-
ligt und namentlich zwei größere kunſt⸗
archãologiſche Werte herausgegeben: »Do-
cuments de la bibliotheque royale de
Belgique« (1864) unb »Composition
des grands maitres de toutes les &co-
les« (1869). |
J.
Ibſen, Henrik,en dramatiſcher/ und gab mit Vinje und Botten⸗Hanſen
Dichter, geb. 20. März 1828 zu Stkien, | ein Wochenblatt: » Andhri
wo fein Vater Kaufmann war, trat in
einem 16. Jahr in eine Apotheke zu Grün:
t, woburdy er fi) ben Weg zum Stu:
bium ber Medizin bahnen wollte. Neben
feiner Vorbereitung zum Eramen benutte
er feine freie Zeit zu allerlei tollen Strei-
hen, in benen fich feine gärenbe Natur
Luft machte, namentlich zu Improviſatio⸗
nen gegen bie Kleinbürger ber Stabt, was
ihm viele Feinde machte. Sein unruhi⸗
ger Geiſt ließ es bei diefer Satire nicht
ewenden; er ſchrieb ein breiaftige3 Drama:
»Catilina«e (1850), das von ber Kritik
des Theaters in Chriftiania fehr günfti
beurteilt wurbe, Ai baß man be
wagte, es aufzuführen. In demjelben
ahr fam I. nah Ehriftiania zum Era-
men, aufdasergemeinfchaftlich mit Bjdrn-
fon und Binje vorbereitet worben; aber
wie dieſe fühlte auch er fich mehr zu äſthe⸗
tifcher Lektüre ding ogen, ließ das Stu⸗
dium liegen, ſch e, brachte ein klei⸗
nes Stũ :»Kämphöjene, zur Aufführung
ere, yerauß,
für bas er Gebichte und fatirifche Stüde,
wie »Norma«, lieferte. 1851 wurbe $.von
Si Bull als —— für das ee
ete Theater agiert u
machte 1:93 um bie enge Kunſt zu
ftudieren, eine Reife ind Ausland. Ehe
Sabre blieb er in biefer Stellung an der
Bergener Bühne und fchrieb: »Gildet paa
Solhoug«. Für das nl: Theater
in Ehriltiania, an a %.1857 als ars
titifcher Diteftor angeftellt wurbe, fchrieb
er: > Inger ti trad« (deutfä:
»Herrin von abe, 1877), worin fich
bereits ein großer Fortſchritt In piycholos
gifcher Hinficht Tundgab; aber bie Gd-
rung fohritt nur langfam ber Klärung
entgegen. 1858 erfchien fein »Härmän-
dene pas Helgeland« (deutſch: »Rorbi:
che Heerfahrte, 1876), ein noch bebeutens
deres Wert, in welchem ſich feine bichteri-
[hen Gaben zu Fünftlerifcher Form durch⸗
arbeiteten. Zwei erlige ichtungen:
»Terje Vigene unb »Paa Vidderne«
Ambriani.
1860), wie in noch höherm Grab »Kjär-
——** Komedie« (1862) ——
trotzigen und herausfordernden Freiheits⸗
drang kund, der Norwegen großes
Aufſehen machte, aber auch viel Polemik
hervorrief und ihm die Geſellſchaftskreiſe
entfremdete. In »Kongs - Emnerne«
1863; deutſch: »Die Kronprätenbentene,
872), einem Drama, das namentlich von
piychologifcher Seite ganz hervorragend
ıft, wie in »En Broder ı Nöd« (1
war mit unerbittlicher Strenge bie Forde⸗
rung an bas Volt geſtellt, Bart au er=
ifen, in ber Sache bes Nordens zufam-
menzutreten unb dem Bruber zu helfen.
Sein Wortverhallte, und er wählte freiwil-
lige Berbannung. Er ging nach dem Sü⸗
ben. In Rom vollendete er ba8 Drama
« (1867, deutſch 1880). Das
ſpiel »De Unges Forbund« (beutfch von
trodtmann: »Bund der Jugend«, 1872)
war gegen Iolale Verhaltniſſe der Hei⸗
mat gerichtet, namentli g en das Phra⸗
fenbeldentum. Das St hnte ihm jes
bocdh den Weg auf bie fchwebifche und däni-
fche wie namentlich et auf die beutfche
Bühne. Ervertaufchte infolgedeſſen feinen
Wohnſitz und ging nach Dresden, ſpäter
nchen, wo er noch wohnt. Erſt vier
re fpäter erfchien Nie Drama »Kejser
og Galiläere (1871), das bie Kulturs
konflikte unter Julian Apoſtata bebanbelt.
Das ideenreihe Werk war jedoch zu ums
jangreic), entbehrte einer Hauptfigur und
nnte feinen um Herzen des Volks
finden. Mit > Samfundets Stötter«
(1877; deutſch: »Die Stüben ber Gefell-
ſchaft«, 1878) betrat J. wieder den Boben
der modernen Zeit und vertiefte den ethi⸗
ſchen Konflikt mit ber gewohnten Saale
einer Reflerion, jebody ber verföhnlichen
timmung des Publikums Rechnung
tragend die Außerfte Konfequenz ver⸗
meidend. In »Et Dukkehiem« (1879;
deutfch: >Norae, 1879, im Herbit 1880
auf dem Wiener Stadttheater in Szene |
359
gegangen) 309 er erſt mit vollem Mute die
onfequenz feiner ‘been, und Charaftere
wie Kompofition jtellen das Drama an
bie Spiße feiner Werke. 3. ift ein ägenber
Satirifer ohne ben befreienden J
er geht der Halbheit und Mattigkeit der
Gegenwart hart zu Leibe, ohne aber bis 9
das verſöhnende Wort gefunden zu haben.
Imbriani, Vittorio, ital. Dichter
und Schriftfteller, geb. 24. Dit. 1840 u
e
I Neapel, machte biftorifche, philologif
und litterarifhe Studien, war Solbat in
bem BE von 1859, Freiwil-
liger im Heer Garibulbis 1866 und lebt, in
Erwartung einer Lehrkanzel, zurüdgezo:
en zu Pomigliano b’Arco bei Neapel.
: if eine ber eigentümlichſten Charak⸗
tergeftalten de heutigen Italien, von
origineller Begabung, aber unbezähm:
barer Heitigfeit, mütenber Noyalift und
Gegner der »veriftifchene ule, mit
welcher er doch fo manches gemein hat,
Liebhaber von Paraboren, von Kraftaus⸗
brüden, von Duellen mit dem Schwert
Luft | und mit der Feber. Seine Titterarifche
Hauptbefhäftigung ift eine fehr
lofe; er fammelt Denkmäler ber volks⸗
tümlichen Überlieferung, Sagen, Lieber
u. dagl. und veröffentlichte in dieſer Art:
»Canti popolari delle province meri-
dionalie (1871—72, 2 Bbe.); »Dodici
canti pomiglianesie (1877); »La no-
vellajs fiorentina« (1877); >La no-
vellaja milanese« und 3 lreichẽ ähn⸗
liche wertvolle und yelsähte Sammlun:
gen. Uber bie ganze Eigentümlichkeit ſei⸗
nes lebhaften und zum Zeil bizarren Gei⸗
ſtes zeigt er ie Lyrik und in feinen
— riften. Er hat zwar nur
cine kleine Sammlung von Gedichten un⸗
ter dem barock⸗beſcheidenen Titel: »Eser-
cizj di prosodia« (1874) zur Verteilung
an Freunde drucken lafjen; aber man muß
ihm ein bedeutendes und merfwürdiges
Talent als Lyriker und Satirifer zuer-
fennen. In feinen Oben: »An bie Kö:
nigin von Staliene und »Bei ber Begna⸗
digung Paſſanantes« entwidelt er eine
Wucht ber Gedanken, eine vernichtende
Kraft des Ausdrucks, eine Schärfe ber
Ironie, die kaum ihresgleichen haben. In
feiner Schrift »Fame usurpate« (1877
harm⸗
860
— er eine kritiſche Hinrichtung an
ardi,
dem Übe eher Maffei. Ju ar eis: |;
»Quando nacque Dante ?« ſpricht er von
»Altweibergemäfch«,, womit ber Dichter |
feine »Divina commedia«e anfüllt,. Er
ſchrieb auch einige phantaftifch-realiftifche
Novellen, zum Teil im Dialekt feiner
Heimat.
Ingelow (pr. »Lob), zen, ‚engl. Dich:
terin, geboren um 1830 zu Ipswich, lebt
in Sonbon. Sie trat _zuerft 1860 vor bie
Leferwelt mit einer Sammlung von Ere
jäblungen: »Tales of Orris«, welder
ald ein Band Gedichte: » The round of
days«, folgte, ber, AR günftig aufgenom:
men, in wenigen Jahren 14 Auflagen er-
lebte. Seither hat fie viel für Zeitfchriften
—— und weiter ſelbſtãndig Den
anella, Goethes »Fauſt« und —
Ingelow — Jacobſen.
ben (2, Aufl. 1879). Ihr Neueſtes iſt ber
man »Sarah de —
ugleby, Element Mansfielb,
en "Re, geb. 29. Oft. 1823 g Sog:
on
alton — lebt in
Der Sohn eines Rechtsanwalts, ſtudierte
er in Cambridge, wurde — feſſor
der Logik und idland
Inſtitute, erwarb
und wurde J
er Royal Socie ey ct
nannt. Neben einigen —e—
Handbüchern hat er beſonders Kritij
has —— en, au Fr A
keſpeare⸗Geſellſ ir
nennen: »The Shakes ee
tions« (1859); »A complete view of the
Shakespearecontroversy«(1861); > The
still lion« (1867, neue vergrößerte Aus-
»A story of Doom and other | gabe 1874); „Shakespeare s century of
— 1867); >Mopsa the « | prayse« 1874); »Shak e herme-
11869);» elittlewonderhorn«(1872); | neutics« (1875) — > espeare, the
»Off the Skelligs« (1873, 4 Bbe.). FR man and the book« (1877).
fammelte »Poems«e erſchienen in Bin Yölander, f. Herzen V.
3 (Iot).
Zablonsty, a —————
für Karl Eugen Tupy), tie. Dich⸗
ter, geb. 1813 zu — fteht
feit 847 als Propft der Brämonftraten:
fer: Erpofitur in Krafau vor. 3. ift einer
der beliebteften Lyriker Böhmens und
Mährens, lg »Liebeslieder« (1841)
noch jet junge H erzen entflammen. Er
ſchrieb aud ein didaktiſches Gebicht: »Sa⸗
lomon«, worin er die Wahrheit, Tugend,
Aufklärung und andre rein men [iche
been befingt.
acob Wibliophile., f. Lacroix.
acobfen, Jens Peter, din. Roman:
ſchriftſteller, geb. 7. April 1847 u Thiftebe
am Limfiord, ftudierte von 1867 an Bota⸗
nik und befchäftigte fih namentlich mitben
niebern Algenformen. 1873 erhielt er bie
gebue Medaille ber Univerfität für eine
otanifche Abhandlung: »Apercu systs-
matiqueetcriti
du Danemark«. Eine zweite Abhandlung:
»Fortegnelse over de paa Läsö og
ie sur les ermidacses | de
Anholt 1870 fundne Planter«, ift bas
— eines längern Aufenthalts auf
diefen Inſeln. Nun wanbte er ſich aber
ber Dichtung zu, nachdem er noch Dar:
wind »lber den Urfprung ber Arten«
und »Die Abftammung bed Menfchen«
überfegt hatte. Seine erfte poetijche Ar:
beit war bie a ee, — (1872);
biefer folgte »Et —
(»Ein Su im — ——
nen un ngewöhnliches” Glück ——
»Aus den Sandregionen und andre Er⸗
zählungen«, von Strodtmann 1878), das
aber erft buch f fein ber neuen Schule
angehörendes und bie Grundſätze berjel:
ben am nn en — Verf
»Fru Mari be« Ge Aufl. 1877,
Sacobfon
Analyſe ausʒeichnen. Sein Roman »Niels
Lyhne« (1880) iſt der Ausbrud der mo⸗
bernen negativen Weltanfhauung, ein
—— und pf ea! ches Kind unfrer
teriſche Behandlung des Ge⸗
— ſchwer zu leben und ſchwer
—— pen — Miſchung von Darwin | db
n Lebenbigfeit und
3; F gr Handlung, fdarfer | d
Gharafteriftit ber ee Schönheit | a
ee fine en Heben — eo
yhne« und feine 5 ei
zweimal das Ausland, 1878 De AR
— Serien — Er
z u ten, beſucht.
Darwind und Verfaſſer mehre
rer Abhandlungen hat er ben evolutioni-
Rifchen Ideen der modernen Naturwiſſen⸗
haft Eingang in Dänemark verſcha
Zacobien, Eduard, Bofiendi “
— 10. Nov. 1833 zu Groß ebli
— eſien, ſtudierte 1 zu
lin Medizin und hat ſeitdem ſeinen
u Diet beibehalten. Noch als Stu:
bent ſchrieb er fein erſtes Theaterftüd:
»Fauſt und Gretchen« (1856). Seit bie | S
ier a bat er eine ir attliche Reihe meift |
ger Geſangspoſſen teils jelbitändig, | Dar
teils nit Aflocies verfaßt, unb die mei⸗
ſten find Repertoireftüde geworben. Wir
nennen: »Meine Xante, beine Tante«
(1858); »Bei Waffer und Brot« (1859);
»Lady —8 oo; Wer zulekt
ehr on; is 1 grade (160);
; »Narziß im Trade
»Rammerlä lad: 500.000
Teufel« (ein —58 we des 3 300° Auf-
— hintereinander erlebte); »Die
Galoſchen bes Glüds⸗, »Moberne Vaga⸗
bunden«, Berliner in BE x.
— „J. Mir
albert, Öfterreich. Ges
(ich reiben, geb. 8.001 1801 zu Soma
in Zirol, trat nad) beendigten Studien
in das Benebiftinerfft ariaberg bei
uns, ward 1845 Profeſſor ber Ge:
Iichte in Innsbrud, 1851 in Wien. Er
gab zahlreiche Negeften und Urkunden
8 und fchrieb: »Tirol und ber bay-
riſch⸗ feanzöfijce Einfall 1703« (1844);
»Der Streit bes Karbinals Nikolaus von
Cuſa mit Herzog Sigismund von Oſter⸗
— Jager. 861
reiche (1861, 2 Bbe.); >Raifer Joſeph IL
und Leopold L; Reform und Gegen⸗
reforme (1867); »Tirols Rückkehr Nr
Oſterreiche (1 1): »Geſchichte der land⸗
ſtaͤndiſchen Verfa Tirols. SEHR
Bd. 1) u.a. Seit 1847 if er Mit De
ber Taiferl. Akademie ber Wiſſenſcha
2) od —— und Di
agog, geb u Stuttgart
ohn bes als 5 Naturforlier bekann⸗
* — Georg Friedrich J. und
einer SAH bes Dichters &. Schwab,
ublerte 05 nal un bilekogt ie in Tür
bingen, war auf Reifen im
Ausland, ss dann u Lehrer an ver:
fhiebenen Orten und Bun: 865 Direk⸗
1877
1
AN Er Aufl.
6
Ki ege Er n Quellen BT lie)
loſſers en eichichte« bene) für
2 eh eine vortreffliche
ellung ber neueften Geſchichte von
181 2 (1874—75, 3 Bde.) ſchrieb.
Seine kurze Vveſchreibung des deutſch⸗
franzöſiſchen Kriegs für die Schriften des
Deutſchen Vereins, welche 1876 in großer
Zahl in den rheinifchen Schulen verbrei-
tet wurbe, erwedte den Zorn ber ultra-
montanen Partei, nachdem ſchon früher
feine politiſche Brojhüre »Preußen und
mm Bon einem Anneltierten«
3) 6 Auffeben erregt hatte.
Guftav, 1 log und Schriftfteller,
gi I Juni 1832 zu Berg in Würt-
erg, ftubier re unb Wien,
Gebiet fih 1858 al8 Dozent der Zoo:
ogie an der Univerfitäit zu Wien, er-
baute ben Tiergarten daſelbſt und leitete
ihn bis ur or er als Profeſſor der
Zoologie an ber Afabemie in ren
nad stuttgart überfiebelte. 1870 über:
nahm er bafelbit auch das Lehramt für
—— am Polytechnikum und 1874 das
— ie an der Tierarzneiſchule.
rt zu den eifrigſten Vertretern der
ken Lehre und ſchrieb in dieſem
fer
362
lands Tierwelt, n ihren |
eingeteilte (1874, 2 ar — wo. os:
allgemeinen Zoologie 1880
fodann in h In der = Nictung ale
menſchliche Arbeitskraft« ) und
»Seuchenfeftigfeit iimatane
— Am bekannteſten aber machte er
ich die Schrift »Entbe ber
——— ‚ in welcher er ben
er ſuchte daß die ſpezifi —
mit n ber Ausdün ber
bie Erzeuger ber Affelte, Triebe und in
ſtinkte und wahrſcheinlich auch bie Träger <
ber — wie der Entwickelung
Jagie, Battof a, kroat. Sprachfor: | f
unb öterachifineier geb. 6. Juli |t
en , ftubierte in Wien und
A 860 Gpmnafialprofeffor in Agram,
in welcher Stellung er bis 1870 verblieb.
Seine vereinzelt erichienenen Abhandlun⸗
gen über das Altkroatiſche, das Verbält- | ter
nis ber de aner Lyriker zu ben Minne⸗
Den, ber Altertümer zc. find mur
zu einer ausführlichen Ges
—*8 der et n und Feoatifchen Lit⸗
teratur, von welcher 1867 ber 1. Teil
en ien. Das Organ ber — fü
abem
ie: »Bade«, in Agram und da
gan ber Serbifchen —— —E
iu«, enthalten viele gediegene Ar:
titel Aasie. 1870 warb er Profeffor ber
> eichenden Sprachkunde an ber Unis
He zu Obefla, 1874 aber nahm er bie
i6m angebotene —55 — ber ſlawiſchen
Sprachen an der
wo er 1875 mit — und Nehring das
og Jay ſlawiſche ee grün:
folgte er einem Ruf an bie
— und Univerfität zu Petersburg.
Eeine in letzter Zeit im»Bad« —
Abhandlung Ȇber die Entwickelung ber
an & ationalpoefie« wurbe in alle
iſchen Sprachen überſetzt.
ach⸗ feflor ber a ee
ochſchule in Berlin an, | geb. 22.
Jagié — Jahn.
Jahn, 1) Otto, Archäolog und Kun
Stel A geb. 16. Juni 1813 zu Kiel, oe.
A ——
zu ipzi in ogie
unb Aräo Ina, unternahm bann eine
: | längere Fe e — ae m Ita⸗
lien, habilitierte — — ückkehr
———
u ilo
Soma, 1847 als Profeſſor
—— nach Leipzig berufen, rg —
bier 1 en Beteiligung an ben nas
Ben Beitrebungen ber Jahre 1848
unb 1349 feines Aımieh entſetzt. Nachdem
er die —28 in Leipzig privati⸗
ſiert, folgte er 1855 einem ale Pros
— =
wurbe 1867
ee ee
Bam 1843) und ki Hermann
— SIE *
en € T
— er und ee ——
e
= arts (2. auf. 1867, Ste hen einem
rwerk ber fh » * ologiſchen
—** und für die Muſikgeſch —
machend; ferner in ben Schriften: >»
gie
) ber
2) Eid tiflaw, t Dichter,
2 * un rg Mubiette
Prag und ift
* — — Lcbensbiider
und ließ eine Sammlung von patrioti⸗
ſchen Seeger: »Unſre Gräber«, erfcheis
nen. 1863 folgte fein poetiſches "Haupt
werk: »Der Nolenfranze. Für bie bei J.
(1868
Jaͤhns — Janet.
2. Kober (Prag) erſcheinende »Chronik ber
Arbeit« Tieferte J. einige wertoolle Arbei-
ten aus dem Gebiet ber Chemie.
Jähns, Mar, Militärfchriftfteller und
Kulturhifiorifer, geb. 1837 zu Berlin als
Sohn bed Komponiften und ea
ftellers Frie drich Wilhelm I. (Karl
Maria v. Weber in feinen Werken«, 1873)
ergriff bie Militärkarriere, wurde 1857
n ter, war während bed Kriege von
mit einem Dezernat im Kriegsmi⸗
hiferium betraut, wurbe 1867 in dem
damals begründeten »Mebenetat für wiſ⸗
ſenſchaftliche Zwecke bed Großen General:
ftabe« —5 und 1869 zu Jam Haupt:
nn befördert. Während des Feldzug
von
Bi ar bed Generalftabs zu — le
beffeidet er ben Lehrſtuhl ber
(ie ber Kriegsfunft an ber Fri
— Berlin. Litterariſch —3*—
poetiſchen Arbeiten auf: »Rein⸗
— ein Märcheneyklus — »Ein
ahr ber Jugende, Gedichte —
Dann wendete er ſich beſonders
iſtoriſchen Arbeiten zu. Wir nennen von
inen en: »Krieg und Friede«
ſeium und Heerweſen«
(1 0
1870); »Deutf (bzü e gegen —
del ed — Asa in Reben,
Erde, A
ek und Geſchichte ber
— Deer don ber großen evolution
i r — großen Revolution
bis ur Gegenwart« — ne
Emil v. Sybom« (1873); >
Kriegs⸗
kunſt als Kunft« (1874); >Die Schlacht
bei Königgräße ( Ri 10; Die einer
et: des es: (187
mit Atlas). Auch gab er bie Saat
erde n 8. 3. v. Klödens« (feines
Stokvaters) heraus (1874).
James (ipr. diäehms), kan jun.
norbamerifan. Romanſchriftſteller, hat fich | 1
(ange in Europa, vornehmlich in London
ve i8, aufge balten und zählt jenfeit
eand zu Den beliebteften Autoren.
Bon feinen —— Werken gehören die
1876 auch in deutſcher Überfegung erſchie⸗
nenen: »Ein Erbenpilger und andre Er⸗
— ——
an, und »Der Amerilaner« zu ben
beachtenswerteften. Außerdem verdienen
fungierte er als Linienlom: | Schi
868
—— : die » Transatlantio sket-
a worin das Leben und Trei-
benin Rom lebendig geſchildert wird; »The
Europeans« (1 N; »Dais
»Confidence« (1879) und »
the future« (1379).
Jamot, R. €. Ye m für Jo⸗
f ern, Thom ayer), tſchech. Schriftfteller,
geb. 1862 zu Trhanov bei Taus in Böh-
— Doktor der Medizin in Prag. J.
fleibet feine reihen naturwi enfhaftlichen
Femme in bie Form 5 —
novelliſtiſcher — Eine ideale
Anſchauung vetleiht dem realiſtiſchen De⸗
— Wert. J. arbeitet mit
ben unſcheinbarſten, alltaͤglichſſen Dingen:
A Sr Bogelneftern, Wieſenrai⸗
eichniederungen 2c., erzielt aber
eine hohe aſthetiſche Wirkung. Oft betritt
er auch den Dorfplatz, um eine neue ty⸗
piſche Figur für fein Skizzenbuch zu fin
den, welches unter bem Titel: »Natur und
en (1880) erſchien.
Janda, Gottlieb, tie, 2, ge
| geb. 1831 zu Patel bei Podiebrad,
875 in Prag. Sein bedeutendſtes
iſt das Epos »Talafus« (1864), worin bie
Kriegsabenteuer eine wandernden Hel⸗
den aus der Huffitenzeit ge 6: Seien werden.
x — — — ſtark
elegiſcher und eine Reihe von
hiſtoriſchen Gene en (15. Sabıh)); De
unter & befte: »Unter dem Vyſchehrad«.
a Paul, j. Eouft de Vorkenfeldt
auet (pr. ſchanãh) Paul, franz. Phi⸗
loſoph, geb. 30. April 1823 u Paris, er⸗
nr | * Ausbildun dem Lycee
t. Louis und auf Normalſchule
und wirkt ſeit 1864 als Profeſſor der
Sun (pe an ber Parifer Iniverjität.
einen Werfen erwähnen wir als
san eh Intereſſe: »La famille;
an osophie morale« (1855,
10. a 1873), ein von der range iget
Akademie preisgefröntes W
phie du bonheur« (4. Aufl. 1873); »Le
matörialisme contemporain en Alle-
magne« ne Aufl. 1878); La crise
— — A MM. Taine, Renan, Lit-
tré et erot« (1865); »Le cerveau
et la pensöe« (1867); »El6ments de
morale« (1870); »Histoiredela science
Miller«;
onna of
364
politique dans ses rapports avec la
— 1872, 2 ei.) »Les proble-
mes du
aiöcle« ( 872): »La mo-
rale« (1874); »Philosophie de la r&vo-
lution francaise« (1875); »Les causes
finalese (1877); »Saint-Simon et le
Saint-Simonisme« (1878); »La philoso-
hie frangaise contomporaine« (1879).
. ift Mitglied ber Akademie der moralts
ihen Wiſſenſchaften feit 1864.
Janin (pr. hanäng), Jules, franz. Kri⸗
tifer und Romanfchriftfteller, geb. 16. Febr.
4804 zu St. Etienne rtement Loire),
geft. 19. uni 1874 in Paris; erbielt feine
wiffenfchaftlihe Bildung In Paris und
betrat dann bie Sournaliftenlaufbahn,
inden er feine Feder zuerſt bem freis
— Oppoſitionoblatt⸗ Pigaroe, dann
dem Regierungsblatt »Quotidienne« und
ſchließlich dem »Journal des Débats«
wibmete. Seit 1836 führte er an letzterer
Zeitung faft 40 Jahre hindurch das Amt
des Bucher⸗ und Theaterkritikers unb übte
durch feine geiftvollen, witzigen und pi⸗
kanten Beſprechungen einen weitgreifen⸗
den, wenn auch keineswegs durchaus heil⸗
ſamen Einfluß in der franzöoͤſiſchen Litte⸗
ratur aus. Die Form und das Gel
galten bei I. alles, Inhalt und Charakter
joviel wie nichts. Seit 1870 war er
Mitglied der franzöfifchen Alabemie. Bon
Romanen nennen wir: >»L’&nemortetla
femme guillotin&e«, ein offenbarironifch
gemeintes Phantafieftüd (1817, neue
Ausg. 1860); »La confession«e (neue
Ausg. 1860); »Barnavee (neue Ausg.
1860); »Contes fantastiques« (neue
Ausg. 1863,4 Bde); »Contesnouveaux«
(1833, 4 8be.); »Lechemin de traverse«
Ur Ausg. 338 »La religieuse de
oulouse« (1850); »Un caur pour
deux amours« (nee Ausg. 1863); >»Les
oiseaux bleus«e (1864) und »L’interne«
(1869). Eine Sammlung feiner ber:
vorragenbften Feuilletonartifel erfchien
unter dem Titel: »Histoire de la littöre-
ture dramatique« (1858, 6 Bde.), viel-
leicht fein bedeutenbites Werk. Andre ge-
ſchichtliche und litterarhiftorifche Schriften
von 3. find: »Böranger et son temps«
(1866); »La po&sie et l’&loquence au
temps des Cösars« (2, Aufl. 1864);
db | und Mädchen
Janin — Sanfon.
»Tableaux anecdotiques de la littera-
ture frangaise depuis Francois I«
(1829), »Lamartine« (1869) u.a. Auch
ſchrieb er eine Anzahl anziehender Sitten-
und lnne ulegt: »Paris et Ver-
sailles il y a cent ans«, 1874) unb über:
feßte den Horaz (3. Aufl. 1865). Nach
feinem Tod erfchtenen: »(Kuvres choisies
pn de J.« —— FE und
eine »Correspondance« ;
Jauſon, Kriftoffer, norweg. Linguift
und Novelift, geb. 5. Diai 1841 zu Bergen,
(her Konfuf mar, Ahiblerte in Chriftig.
t Konful war, in iſtig⸗
nia Theologie bis 1865 und ſchloß fü
bort ber nationalen Sprachbewegung an,
welche von bem gelehrten Aaſen (f. d.) und
bem Dichter Binje repräfentiert wurbe. Da
Ach Richtung bei den Behörden in Mi
kredit ftanb, trat ihm dies als Hin
bei einer Öffentlichen Anftellung entgegen.
Er lebte deshalb als Brivatmann teils
von Vorlefungen, die er in Stabt und
Land bielt, teild von feinen Dichtungen.
abrelang leitete ev mit einem
eine fogen. »Bolfshochichule«, d. h. eine
Schule für erwachſene Bauernburſchen
‚ in welcher ber Un
durch mündlichen Vortra — 5 — der die
Aufgabe hatte, bei den Skyline das In⸗
terefte für alle geiſtigen Fragen der Zeit
zu weden. Der Unterricht wurde flets in
der norwegifchhen Bauernfpradhe erteilt.
Inzwiſchen hatte er fich auch al8 Erzähler
einen gefhähten Namen gemacht. Rad;
bem er mit »Fraa Bygdom« unb »Björ-
grin« (1865), zwei — aus dem
norwegiſchen Bauernleben, begonnen, eine
Sammlung lyriſcher Gedichte unter dem
Titel: »Norske Dikt« (1867) und un
ftorifche Tragödie: » Jon Arason« (1867),
atte folgen laſſen, brachte er in Einem
abr (1878) 3 Bänbe hlungen: »Ei
] em ehe et und »Marit
Skjölte«. Eine epifche grund: »Sig-
mund Bresteson«, unterbrach die Rei
ber Bauerngefdichten, die mit »Tor-
rime (1872) und »Den Bergtekne<
1876), En beften Arbeit, fortgefebt
wurde. In temielben Jahr jebte ihm
das norwegifhe Storthing einen Jah⸗
resſold von 1600 Kronen Ihr feine Ber:
Sanflen — Jeaffreſon.
bienfte um Sprache und Ritteratur aus.
Ein hiſtoriſcher Roman aus dem 16.
ee ren —
rchen:ꝰ Aus e sol og ves e
Maane« (1879), ein däniſch gel chriebenes
Schauſpiel: »En Kvindesſskjebne⸗(1879),
und — unter dem Titel; Smaa-
stykke« (1
Reihe diefer ſämtlich in der norwegischen
Bauernſprache geichriebenen, das Bauern:
leben mit photographiſcher Treue ſchil⸗
dernden, von warmem Patriotigmus ge
tragenen Dichtungen, die troß bes eng
begrenzten Kreiſes reiche Abwechſelung in
Erfindung und Kompofition bieten. Große
Reifen in ber Heimat, im Süben und
Norden Europad und in Amerifa haben
feinen Blick erweitert.
Yanflen, Johann, Hiftorifer, geb. 10.
april 1829 zu Kane, ubierte fathofifche
ie unb lie um Briefter wei:
ben, sen fih aber dem ehrfach und
wurde als Profeſſor der Geſchichte für bie
fatholifhen Schulen an das Stadtgym⸗
nafium in Frankfurt a. M. berufen, wo
er noch jetzt wirkt. J. ift einer ber be:
deutendſten unter ben wenigen deutichen
Gelehrten, welche fich entichieben zur ul-
tramontanen Partei halten und beren
Sache durd In Schriften fördern. Be⸗
ſonders bemerfenswert ift feine »Geſchichte
des deutſchen Volks feit bem Ausgang
bes Mittelalterö«e (1877 ff. bisher 2 Be. ;
6. Aufl. 1880), ein reichhaltiges und an:
regenbed Wert, worin er jedoch zu bewei⸗
ſen fucht, daß allein die Tutherifche Refor⸗
mation die Blüte der Kunft und Wiſſen⸗
[haft in Deutſchland im 15. Jahrh. ver:
nichtet babe. Bon f Schriften nen:
nen wir: »Frankreichs Rbeingelüfte und
deutfchfeindliche Politik in früßern Jahr⸗
underten⸗ (1861); »Schiller als Hiſto⸗
rifere (2. Aufl. 1879); > ur Geneſis ber
erftien Zeilung Polens 86 »Guſtav
Adolf in Deutfchland« (1865); >Karl b.
Gr.⸗ ad »Zeit⸗ und Lebendbilder«
(3. Aufl. 1 Niger Leopold, Graf
zu et 1877,2 Bde.).
arke, Franziska, |. Ruborff.
aregewsli, Rafimir von, poln.
Geſchichtsforſcher, en 1818 zu Sofolniti
im Bofenjchen, erhielt im elterlichen Haus
3) beichließen bis jet die 2 Bde
865
eine forafältige Erziehung, ſtudierte in
Berlin Jurisprudenz und di gegenwärtig
— Ali —
wichtige Aktenſtücke zur iſchen Zeit
unter dem Titel: Peka Gabryela J.
Podoskiego« (1856—61, 6 Bbe.), dann
bie »Geſchichte Augufts II.e (1856—74,
). Seine fleinern hiſtoriſchen
Schriften erfhienen unter dem Titel:
»Opowiadania historycezne«(1860—63,
2 Bbe.). ee an — »Pröba
emancypacyjna polityki Augustows-
ki6je (»Ein Emanzipationsverſuch Au-
guftge, 1878); — ina«
(>Die Affaire Kalkftein«, 1878); >Ob-
lezenie Poznania prez Patkular. 1709«
»Die Belagerung Boiens durch Patkul«,
879); _ »Koniec Radziejowskiego«
(2 Das Ende Rabziejowätis«, 1879) und
unter bem Pfeubonym Severin Brze:
rowa: »Literatura poznanska« (>Die
Litteratur bes ann ojen«e,
1880). 3. ift einer ber gruͤndlichſten Ge⸗
ſchichtsforſcher Polens.
Jarves iſpr. dihdrwis), James Jack⸗
on, nordamerikan. Schriftſteller, geb.
. Aug. 1818 zu Boſton, machte daſelbſt
feine Studien und begann bann (1838)
ein Wanberleben,, das ihn zunächſt nad)
Honolulu, wo er längere Zeit blieb, von ba
nad Kalifornien, Mexiko, Mittelamerifa
führte. Nach feiner Rückkehr veröffentlichte
er: »History of the Sandwich Islands«
(sa), »Scenes and scenery in the
andwich Islands« (1844) und »Scenes
and scenery in California« (1834) unb
begab fi dann nach Europa, wo er ſich,
ehe in Florenz und Paris, mit
nitgefchichtlihen Studien unb Bilder:
fammeln befhäftigte. Er fchrieb noch: »Pa-
risian sights and French principles«
(1855—56); »Italian sights and papal
principles« (1856); »Kiana, a tradi-
tion of Hawali« N ;»Confessions of
an inquirer« (1857, 3 Teile); »The art
idea« (1865); >Art thoughts« (1869);
»Glimpseattheart ofJa an«(1876)u.a.
Seine Sammlung altitalieniſcher Bilder
wurde 1871 vom Yale College in New:
baven erworben.
Jeaffreſon (pr. dicheffreſen), Kohn
Cordy, engl. Schriftfieller, geb. 14. Jan.
966
1831 zu — bon in Suffolt, Iebt in
London. Der Sohn eines bmten
Wundarztes, widmete auch er fich ——
dem Studium der wahl gab dies aber
auf, flubierte in Oxford, um Geiftlicher
zu werden, fanb indes nad beenbetem
Studium, baf ihm der Beruf bazu feble,
und wanbte fich der Rechtswiſſenſchaft zu.
Er erreichte 1859 die Abvofatur, nachdem
er bereits brei Romane unb vielerlei in
Zeitfchriiten veröffentlicht hatte. Er wurde
bann bei ber Regierungstommiffion für
geihichtlihe Urkunden angeftellt, und
englifhe Blaubücher geben vielfach Zeug-
nis feiner archivaliſchen Thätigfeit. Sein
erfter Roman war: »Crewe-Rise« (1854);
von feinen fpätern nennen wir: »A wo-
man in spite of herself« (1872) und
»Lottie Darling« (1873). Er ſchrieb eine
Geichichte des englifhen Romans: »No-
vels and novelists from Elizabeth to
‚Vietoria« (1858); eine wichtige Bio-
graphie: »Tihe life of Robert Stephen-
Son« er wozu die Familie Material
geltefert, und wobei Profeſſor Bole ben tech:
nijchen Teil bearbeitete; mehrere Sitten-
fhilderungen: »A book about doctors«
ice): »A book about lawyers«
1866); »A book about the derer‘
1870), »The annals ofOxford« (1871),
vielfach fatirijch gegen die Überlieferungen
ber alten Univerfität, »Brides and bri-
dals« (1872); »A book about the table«
1874, 2 Bbe.); »A oung squire of the
VL. century (1877), dies letztere, aus
alten Papieren, das Leben eines Lanbedel⸗
manns von 1676-86 darſtellend, mit Nach⸗
richten über damalige Koloniengründbung.
— Iſaak, f. Seidtig.
enkins (fpr. dſchen· Ebwarbd, engl.
Schriftfteller, geb. 1838 zu Bangalore in
Indien, lebt in London. Teilweife in
Amerifa erzogen, wurbe er 1864 Rechts:
anwalt in Xondon, warf fi Dann auf bie
Politik, wurbe 1874 Generalagent für die
Regierung von Kanada und in bemjelben
ab für die fchottifhe Stadt Dunbee
ind Parlament gewählt, wo er fich radikal,
aber antirepublifanifch, der Auswande⸗
rung in bie Kolonien günftig, aber zugleich
gegen m Loslöfung gefimmt zu er
weifen ſuchte. Bei ben Neuwahlen 1880
Jeitteles — Jenſen.
verlor er ſeinen Sitz. Einen außerordent⸗
lichen Erfolg Batte er 1870 mit feinem
Bud >Ginx’s Baby« (38. Aufl. 1879),
das die Schidfale eines verlaffenen Kinbes
eranlt, fehr komiſch, wär’ es nicht fo tra-
gi ch. Diefe Bloßlegung gefellichaftlicher
bei machte bem Verfafler rafch einen
Namen. »Little Hodges, die Üübelftände
barlegend, bie im ländlichen Tagelöhner:
ftand ſich vorfinden, wurde auch noch gün-
fig aufgenommen, fpätere Sachen weni-
ger. Er hielt ih nun mehr an das Tages:
ereignis, Gladſtone verherrlichend, als
Klopffechter filr Rußland dienenb.
Jenſen, Wilhelm, Dichter und Re-
manſchriftſteller, geb. 15. Febr. 1837 zu
Seiligenbaufen in Holftein, Sohn eines
andvogts auf Sylt, wurbe in Kiel und
Lübed erzogen, flubierte in Kiel, Würz⸗
burg und lau Mebizin, ipäter Philo⸗
opbie, privatifierte ar glüdlich beftan-
em Examen eine Zeitlang in Kiel,
vorzugsweife hiſtoriſchen und Titterarge:
ſchichtlichen Studien obliegend, brachte
ieraufzwei Jahre, mit Dichtersund Künft:
erfreifen verfehrenb, in München zu,
fiebelte 1865 nach Stuttgart über, wo er
feit 1868 die »Schwäbiſche Bolfszeitung«
rebigierte, nahm 1869 feinen in
Flensburg als Redakteur der »Norb-
beutichen Seitung«, von welcher Stellun
er 1872 ausſchieb, begab fh nach Kie
wo er ſich ausſchließlich der Iitterarifchen
Thätigfeit widmete, und hat in ben letzten
Jahren, eine feltene Probuftionsluft und
PBrobuftionsfraftentfaltend, feinen Wohn⸗
fig in Freiburg i. Br. aufgeichlagen. J
ift fein — Romanſchriftſteller.
Er bewältigt feine Stoffe (z. B. feine Schil⸗
berungen bed Meerlebens) mit einer zau:
berhaften Sprachgewalt; feine Originali:
tät fpielt aber öfter ind Barode und Un:
gebeuerliche hinüber, eine gewifie wilde
und unheimliche, nicht duch Kunft ge
pflegte und gezähmte Schönheit Teuchtet
u i und zu grell in feinen Gemälden.
tößere Romanfhöpfungen find: »Mi-
natka«, Roman aus dem Dreißigjährigen
einen (1871); »Sonne und Schatten«
1873); »Die Ramenlofen« (1873), »Radı
unbert Jahren« (1873); »Flut und Ebbe.
1877); Nirwana« (1 ; »Fragmente.
Jerabek —
(1878); »Um den Kaijerftuhle 79);
»Nach Sonnenuntergang« ai Dane
ben [chrieb er in ee I Novel:
len: »Novellen hie pellen«
(1869); Das * i« Er »Drei
Sonnen« (1873); »Aus dem 16 . Sabr-
1877; kulturhiſtoriſ
fl big. gearbeitet). Gebi ener
find bie furz Bone erichienene Einzelno-
velle »NRympbäa« und ber märdhenbuftige
»Holgwegtraume« (1879). Jenjens Dra-
men: Dido« (1870) und »Suana von Kaftis | 1
lien« (1871) ermangeln des Inappen dra⸗
matiſchen —— bedeutend dagegen
ſind die lyr (gen Left en ter:
at 9), de prä e Terzinene
cyklus⸗ꝰAus meines fl ; —— 879
und »Stimmen des Lebens« —— owie
bie» Kinder aus Frankreich⸗ ( Aufli 13).
- _ Yeräbel Ir. Its, Bram 2 tſchech.
Dramatiker, geb. 26. Jan. 1836 zu So⸗rin
botla in Böhmen, ge gegenwärtig Peofeffor
au 1 ie ſtudierte Theologie in —
e — in Prag,
— talien, wo er nament
Flotenz, "Rom und Neapel
I Be t verweilte. 1872 reifte er nach
—— und Moskau; 1873 finden
wir ihn wieder in Italien, 4877 in Deutf
land. Gründliche hiſtoriſche und äfthetiiche | erin
Studien machen ihn zu einem ber erjien
und Tu Den Schriftfteller ber
Tichehen. Nachdem er in ber Lyrik
fein Dichtertalent bekundet hätte, ging er
zur bramatijchen ‘Boefie ü und zaͤblt
rest zu ihren glüdlichften Pflegern in ber
tſchechiſchen Litteratur. Scihe vorzüg⸗ | teils
lichſten Leiftungen find das foziale Drama
»Der Diener feines Herrm« (lan), De bie
Luſtſpiele: »Wege ber öffent
nunge und »Das Luftfpiele rs bie Bifle-
riſche Tragödie »Des Menſchen Sohn⸗
(1873). Eine ſchwungvolle, geiſtreiche Dik⸗
tion, ſpaunende Situationen, ethilcher | er
Ernft und —— Technik ſind
die Vorzũge dieſer dramatiſchen Gebilde. J.
als trefflicher Stiliſt ange Set auch
einen der —* Platze unter den tſchechi⸗
en Journaliſten eingenommen und iſt
lied ſowohl bes boöhmiſchen Landtags
als au Tre —— enhauſes im oſter⸗
reichiſ
ſe | Hanb.
Jerrold. 867
Jerichau, Anna Marie Eliſabeth,
geb. Baumann, bün. riftftellerin,
geb. 21. Nov. 1819 zu —— 9—
deutſchen Eltern, geſt. 10. Juli 1
in Kopenhagen; lebte gen in *
dann in Berlin und ham endli
Düffeldorf, um die Akademie A be udn,
wo fie fih unter Sohns sur
Malerin beranbildete. In R ern
fie ihren fpätern Gatten, ben bänifcen
Bildhauer 3., Tennen, mit bem fie is
1846 vermählte. Mit ihrer Rüdkehr n
Dänemarf trat eine völlige Umwandlung
in ihrem ium ein, das nun ganz
auf bänifche Natur und bänif e Verhãlt⸗
niſſe FAR re war. Sie ma te ——
ter Jar Ne mit Yrem el verfichenen
er. ie mit ihrem orbenen
Sohn Harald, ee einem Maler,
bem ne eine Ir om ei : »Til Erind-
H. J.« (1379), wibmete, große
Rei en, 1, namen im Drient, gemacht
und fi mit Glüd auch fchriftftellerifd
verſucht. Sie — — anſchau⸗
lich, hat viel zu erzählen und erzählt gut.
Sort Reifen erfcheinen unter bem —*
»Brogede Beisebilledere«(»Bunte Reiſe⸗
bildere, 1881) mit Bildern von ihrer
"Früher fhon Bat fie »Ungdoms-
ere (> ugenderinnerungen«,
1874) herausgegeben und für zahlreiche
Sournale Beiträge geliefert.
Jerrold (ipr.dfäer), Villiam Blan⸗
chard, fruchtbarer a Schriftfteller auf
dem Gebiet ber Neifebilder, ber Sitten-
(er ung 2c., geb. 1826 zu London, Tebt
n Paris, teil in feiner Vaterſtadt.
Der Sohn des berühmten Humoriſien
Douglas J. (geſt. 1857) und teilweiſe
in Frankrei e en, begann er ſich zum
Maler auszubilden, bat auch manche
Arbeiten feines Vaters illuftriert. Als
bie »Daily News« gegründet wurde, fanb
zunächit daran einen Platz, ging als
Berichterſtatter nah Paris und fo zur
Litteratur über. Bon jebt an jchrieb er
für eine Reihe englifcher Blätter, verfaßte
auch mehrere Lujtipiele, von denen > As
cool as a cucumber« (1851) fi auf
ber Bühne erhalten bat. Kür den Kriftall-
palaft von Sydenham bereifteer Schtweben,
und es erſchienen die Reiſebilder: »Swedish
368 Jefſe —
sketches« (1852), benen 1855 ba8 Buch
»Imperial sketches« folgte. Won biefem | de
etsuntt an läßt * wohl ber eigentüm:
ie Stanbpunft batieren, welchen er feits
ber einnahm: Verbindung ber Demofratie
und volfstümlichen Monarchie, Caſaris⸗ en
mus. Diefen Standpunkt geltend zu
machen, follte um bald ein mächtiges
Werkzeug werben, indem er beim
feines Vaters 1857 biefem in ber Leitung
3 Voltoblatto »Lloyd’s Weekly News-
baper« folgte, welches fich ber —
erbreitung von 600,000 Eremplaren
rühmen barf. Hier liegt ein EN hai
wenn auch nicht ber einzige Grund
Napoleon III. und fein Haus beim eng:
liſchen Volt, bei den fogen. untern Klaſſen,
nicht unbeliebt geweien find. Auch folgte
> mit diefer großen Einflußmaſchine
einesweg3 ber ruſſenfreundlichen Rich⸗
tung, in welche Gladſtone den liberalen
engliihen Mittelftand führte, noch ber
unter den Gladſtonianern normal gewor⸗
denen Verketzerung Disraelis, ber viel:
mebr bei feinem egierumgsantrtt ſei⸗
ner Erhebung ins Oberhaus und ſeinem
Tod, als dem Volk entſprungen, ein
felbfigemachter Mann und den nation
len San vertretend, vom »Lloyb« hoch
a en wurbe. unächft erfüllte J. bie
richt der Pietät für — — »Life
and remains of J.e (1858
dann folgte ein Buch F : c bie Armen in
London: »The chronicles of a crutch«,
nebft einer Reihe von Werken über Frank
a ‚ wo er fortan meiſtens wohnte,
von bort den Ton feines Blattes ans
geben, Hierher a »The French
under arms« (1860); »The children | t
of u: un 1803); sat) home in Paris
au a tri ran, * the vineyards to
aus (1864); the boulevards«
66); »At Teac and at war« (1870);
The Gavroche party« (1870). Bon
der Familie mit Dtaterial — be⸗
gann er 1874 ſein größeres biograp a
als »The life of Napoleon IIL.« (4
bas als das Buch eines Anhängero
ir orficht zu Iefen, doch beim Quellen:
ftudium Br iſt. Romane
hat J. geſchrie »Up and down in
the world« (1866) u.a. Wie demokra⸗
Firaſek.
tiſch i t, b
Me sn Bu a Me
ter — Fin⸗Bec gibt er ſeit 1867
»The Epicure’s year-book« heraus.
* (fpr. Die), John Penende
Sähriftfteller, geb. 1808, gef. 7
yuli 1874 in Aondon. Bom Vater, ber
aturforſcher und Scriftfieller war, er:
djerbte er Titterarifches Talent, und |
im 16. Lebensjahr veröffentlichte er
Gedicht über Maria Stuart, bem er
einen weitern Band Verſe: »Tales of
the dead«, fol gen ließ. Dann wandte er
fi der Geſch chte und Biographie mit
aneldotiſ Vorgeſchmack zu. Wir ha⸗
— * nn of the — *
ngland during reigns e
Stuarts« (1839—40, 4 Bde); »The
eourt of London from the revolution
in 1688 to the death of George 2:
(1843, 3 Bbe.); »George —
his — (1843—44, a;
»Literary and historical memorials
ondlbast SAN; len nn ar its ei.
brities« );
his contemporaries« I) Mason
of celebrated Etonians« (1875). Als
fein bebeutendfied Wert wirb —
»Memoirs of the life and reign of
GeorgeIll.« 1867). Eine Überarbeitung
von Frũherm iſt: »London, its celebrated
| characters and places« 1870, 3 Bbe.).
ZYirdfel, Alois — Novelift,
1851 zu Hronov bei Nachob, Vrofeflor i in
Leitomiſchl. Seine erfte Novelle: »In ber
Nachbarſchaft⸗, erichten 1874; * der zeit
ae — egnet man feinen nn
lfd ifchen litterariſchen un
laͤttern ununterb
le feine zeralite fowohl aus bem
mobernen Dorfleben ald auch aus ber
Geſchichte bes tſchechiſchen Volks, nament-
ih aus dem 15., 17. und 18. Jahrh.
Hervorgehoben feien bier: »Biltora«,
»Auf bem berzogfichen Hofe, > Gebirge
— »Ausden ftürmifchen itene,
»Auf dem blutigen Steine, »Die Mar:
— » Die philofophiehe Hiftoriee,
»Die Engel Gottes«, »Das Paradies der
Welte, > tGeopferte«, vor allen aber bie
Föflliche Novelle Bei den Rittern«. I. ge:
bört wegen jeiner friiden, anmutenden,
Stireiet — Joͤkai.
369
burchaus modernen Schreibweifezu — erſchienen von ihm: »Über bie altbulgari⸗
— ———— in ber tf
—— (for. iſchet), 1) Sofepb, tſche
Litterarbiftorifer . 9. Okt. —
Hohenmaut —* men, ern aa
—— zu wurde 1850 im Wiener
Unterriktömini jerium als Sekretär ans
Ken und warb 1871 unter Hohenwart
elbftUnterrihtsminifter. Als ſolcher führte
er die polnifche Sprache auf der Univerfi-
tät in Zemberg ein und dete bie Aka⸗
demie in Krakau. 1875 wurde J. zum Brös
ſidenten ber königlich böhmiſchen Geſell⸗
—* der — en in Pra Bean t
und ift derzeit auch Mitglieb bes
netenbaufes im Rerreie iſchen Hei *
ireceks Hauptwerk iſt das ⸗Handbuch der
tſchechiſchen Litterature in der Form eines | hen
biograp Men — Bun N —
is zum uß des r
1874— 76 Au a t er bie True
un itteraturwert:
—— Bine m run 6 — trat er
in dem in —— —— und mit
wiſſenſchaftlicher Gründlichleit verfaßten
Berl »Die Echtheit ber Königinhofer
— ae (1858) für biefes Dentmal
chiſchen Kitteratur ein.
—— — tſchech. he
riſcher Sch er, Bruder bes vorige
geb.1 6.1827 —— in Böhmen,
r Univerfität zu Prag, und ini
feit 1871 Seftionsrat im öſterreichiſchen
Unterrichtäminifterium. Er ſchrieb tſche⸗
— ſlawiſche Recht in Böhmen
Mähren feit den älteſten Zeiten bis
= 14. Zahrhunberte fowie viele Auf:
aus ber —ã — —
nn verfchiedene Zeit
dex juris bohemici« enthält in 3 Bänden
bie —— Dokumente des böhmiſchen
"IR kant ER —A
onſtantin Joſep iſto⸗
riker, geb. 24. Juli 1854 au — ohn
von 3 1), ab ice bie Univerfitäte-
ſtudien in a mit au ——— Nei⸗
ng für A ilologte unb Ge:
dichte, berei ie lkanlãnder
u md eich — — Abhandlungen:
Land und Volke und »Auf dem
— (Beibe1875). In bemfelben Jahr
Schriftſtell erlexikon.
iſchen [hen Nafenlaute« und »Die Seeanſiede⸗
en in Altbulgariene, Vorwiegend
5. |Sefhäfigte ihn re in biefem Jahr bie
Drudlegung feiner bisher bebeutenbiten
s | Arbeit: »Geichichte der Bulgaren« (1876,
auch in deut ——— Zur Ian:
gung einer Dogentur an ber Prager Uni⸗
verfität ſchrieb 3.: »Die Heerftraße von
zen nad Konftantinopel und bie Bal-
-Tanpäfle« (ort: auch beutfch). Im Som:
mer 1877 bejuchte 3. bie ſtandingviſchen
Länder; 1878 hielt er ſich einige Monate
in Ragufa auf und machte in den borti-
en — Archiven eine große Ausbeute
r bie Geſchichte der Ballanländer. Eini⸗
ges davon veröffentlichte er in feiner
Hrift »Die Wlachen und Maurowla⸗
chen in ben Denkmälern von Raguſas,
deren Hauptinhalt von Hellwalb im »Aus-
lande Ban erg eben wurbe, 1879 ließ J.
in ben Abhandlungen ber königlichen Ges
e. | jelfcHaft der Wiflenfchaften in Prag eine
neu — Arbeit: »Die Handelsſtraßen
und Bergwerke von Serbien und Bosnien
währen bes Mittelalterd«, erfcheinen.
Auch gab er >Die alibohmiſqhen Gedichte
der Grünberger und — Hand⸗
ſchrift im Urtext mit deutſcher berfeßung«
(1879) heraus. Im Juli 1879 wurde
in die neue —S Regierung berufen
und ihm bie Drganifation bed Schul:
end übertragen.
oe Eugenie, f. Marlitt.
ölai — ungar. Schriftſteller,
* 19. Febr. 1825 zu Komorn, ſtudierte
echtswiſſenſchaft und ward 1846 Advo⸗
kat, befchäftigte ſich jed —
mit Lineratur und verd entlichte 1
Co- | feinen erſten Roman: »Hetköznapok«
(»Werktagee). Seit dem März 1848 war
er einer ber litterarifchen Stimmnführer ber
reiheitsbewegung, floh Anfang 1849 mit
er ungarifchen Regierung na Debreczin
und redigierte bafelbft bie »Esti lapok«
eg Seit 1849 mit ber
ufpielerin ofa Laborfalvi verbei-
ratet, lebt er jebt teils in Budapeſt, teils
auf feinen Bee nnen im Ofener Gebirge
und am Plattenſee, unausgefegt eine ſtau⸗
nenswerte litterarifche tigleit entfal-
tenb. Die Zahl ber Bände, bie er veröffent:
24
370
lichte, betrug 1875 ſchon nahe an 200,
darunter 29 Romane ——— 100
Bde.), 2 Bde. Gedichte, 2 Bde. Dramen,
48 Bde. Novellen x. Er rebigiert außerdem
ur Zeit ein politifches Tageblatt: »Hon«
——— de), eine humoriſtiſche Wochen⸗
ſchrift: »Ustökös« (»Komet«), und ein
Wochenblatt für das Volk: »Igazımondo«
(»Wahripredier«e). Im Landtag, deſſen
Mitglied er feit 1861 war, gehörte er bis
aut Fuſion von 1875 zur Deakpartei.
ine Romane, mit denen er hauptſäch⸗
lich feinen Ruhm begründete, laſſen zus
erjt den Einfluß Victor Hugos, dann
Jules Vernes erkennen; fie zeichnen fich
durch lebhafte Phantafie, ſpannende Dar⸗
ſlellung und oft durchgeſunden Humor aus,
leiden aber an ſtarker Unwahrſcheinlich⸗
keit, Effekthaſcherei und Flüchtigfeit ber
Arbeit. Die bedeutendern ſind: »Die weiße
Roſe« (deutſch 1854); »Die Türkenwelt
in Ungarne (deutfch — »Ein unga⸗
ren der Liebe« (deutſ
menſche (deutſch 1873); »Der Roman des
künftigen Jahrhunderts« (deutſch 1876);
»E a si muove« (1879); »Rab R&by«
(1 x. 3. tft ſeit 1861 Mitglied der
ungarifhen Akademie.
olin, Johan Kri 1 ſchwed.
dramatiſcher Dichter, geb. 28. Dez. 1818
u Zu fiudierte ſechs Sabre in Up:
la in der Wahl feines Fünftigen Beruf?
terſchule angehörte. Nicht weniger bedeu⸗
tend als feine fchaufpielerifche Thätigfeit
»DerGolb- | I
Solin — Jonckbloet.
ift feine dramaturgiſche und bichterifcke.
Von ben etwa 40 Stüden, die er geſchrie⸗
ben, nennen wir nodh: > r Smith«
A »Barnhusbarnen« (»Das Wai:
jenfind«e, 1849), »Strid och seger«
(»Streit und Siege, 1850), »Vetere-
nen« N, »Ung Hanses dotter«
(>Die
ochter be jungen Hanfe«, 1860),
»Smädeskrifvaren« se uil⸗
a⸗
friſche
Manier der di Bi
anier bern ſchwe en ur
durch bie
von:
kamellior«, »Eremiten«, »Vinglaren«,
»Konstnär eller handverkare«. Seine
»Smä berättelser« (»100 Tleine Erzäb«
lungen«) erlebten rajch eine zweite Auf-
lage, die ganze Sammlung wird 5 Bände
ge . Sie erſchienen unter bem Pfeus
onym > Jo. Jo.c Auch iſt J. feit 2053
ren fogen. Ordensdichter ber —
Geſellſchaft Per Brickol und hat von ihr
nicht weniger als fünf Goldmedaillen er⸗
it 1880 iſt er Sefretär ber
Joncbloet (ipr. «diut), Willem 3 gef
Andreas, nieberländ. Litterarhiftorifer
eb. 1817 im ap, ftudierte feit 1835 zu
eiben zuerft in, dann Rechtswifſen⸗
ſchaft, um ſich ſchließlich dem Studium
der niederdeutſchen Litteratur zuzuwenden.
Nachdem er bereits 1840 wegen einer Ab⸗
Jonge — Jordan.
der philoſophiſchen Fakultät zum Doktor |
ernannt worden, erhielt er 1847 eine Pro⸗
fefiur an ber Afabemie zu Deventer, bie
er bis 1854 befleidete, unb wurbe 1878| S
Profeſſor an ber Univerfität zu Leiden.
Von Ausgaben verichiebener tittelalter: | thä
licher Dichtungen abgejehen, von benen
wir nur bie bes »Reinaert« (»Van den
vosBeinaerde«, 1856) nennen, fin feine
uptwerfe bie: »Gesc iedenis der mid-
noderiandsche tkunste (1851
bis 1854, 3 Bbe.), die »Etude sur le ro-
man de Benart- %: (1668) und namentlich
die > enis der nederlandsche
er
= von a
0 — ext, das
ET. —
ichkeit u mack den en e⸗
J war übrigens ir Mitglied
dien Kammer ber Generalftaaten | Le
uud mehrere Jahre auf politifchem Gebiet
tig.
Is obann Karel Racob b
nicberlän. Öfen, er, geb. 17. Sumi 18
im Haag, geil. y1 daſelbſt; 1
ſtudierte in den Necptöwiffenfcha| j und
ar im als ee beim *
archiv im Haag angeſtellt, wo er ſich mi
— van ben Brink und mit van
eigb an ber — von »Het
landsch rijksarchi
ar Pe * »De opkomst
gezag in Oost- | ber
— 108 B%. ‚unvollenbet),
eftellung, ber —
ne sie im Indiſ
rchipel, und b »De oorsprong van %
derlands bezittingen op de kust van
Sue et), ‚ae ie r der
Beſitzung
in — an je Endl
handlung über — van Velthem von
efe beteiligte. *
Eine
hiſtoriſche Studie über —— Soligny
ien nach feinem
een m N Wilhelm, Dichter und
nieht 2 8 Febr. 1819 zusn er⸗
zung in — Abkömmling einer
cwegiſchen Familie — die Sm
man von Tilfit und un
biete bierauf im Köni 1838 —
1842, Mich in Berlin * ophie und
371
— —
— nach Verſteigerung der tt
penfioniert na — feitdem als
und Drudereibefiber in Frankfurt a. iR.
von wo er jeweilen größere Reifen, fogar
nach Amerifa, unternahm als Ahapfobe
ja eignen epifchen Krfungen en. J
M —— Epiker. brigen
ſtun — — ES a Did
fterium« (1852
ramen: »Die
»Die Witwe bes
Eee
bis 1854, X Sn), Me
Siebesleugner« (1
As (mit — ten Preis gekrönt,
), »Dur hre (1871), Arthur
Arden« (1874) zc., find barum nicht un⸗
ar re (weniger Erfolg — aller⸗
8: »Graf Drontee, 1856; »Taufchen
iu ht, oder die Er Anzungene, »Der
falſche Fürſt«); aber wendet doch ſeine
aft auf bie Pflege des (vaterlän⸗
diſchen) Epos, und hierin liegt auch in
at für ihn die — ſeiner Kunſt
— eines Ruhms gehören:
— —5 en« (A. ieb: »Die Sieg:
feiebfage«, 1 , 10. Aufl. 1880; 2. Lieb:
ants Heimkehre, 1874, "4. Aufl.
s), een und Stäbe (1871).
Ri bat auch einige Stubien über bie Kunſt
bes Epiferd und bed Rhapſoden erjchei-
nen Ken: »Der epiſche ers und der
Stabreime (1868); »Das Kun nftg eich
Home und bie } jpfoblte (1 (1869) u
»Epiſche Briefe« (1876). Durch feine
en Sus Schöpfungen ſucht er =
—A re wieder zu
zu Bingen. Shile rache — die fd
ner Lyrik: Rus ien«
»Ihr uk is: »Schaume, 1846)
»Andachten«, 1877, u.a. Ihate etwad Kraft
372
lichen Überfeber gefunden (1861 die »Ge⸗
bichtee, 1865 einige Dramen).
2) Gornelia, gest Mathews,
nordamerifan. Dichlerin, geb. 1830 zu
Lynchburg in Virginien, erhielt auf ber
Catholic Academy of the visitation zu
Georgetomn eine gebiegene Schulbildung
unb verheiratete fih dann mit einem Ad⸗
vofaten RG Sie ift die Verfafferin fol-
gender Werke: »Flowers of hope and
memory« (1861); »Corinth, and other
poems of the war« (1865); >A christ-
mas poem for the children« (1865);
ch her glory and her graves«
en ie bat an ihm einen vortreff:
Joret (fpr. jhoräp), Charles, franz.
Philolog und Ritterarbiftorifer, geb. 183
zu Formigny ee), Profeſſor der
auslänbifchen Litteraturen an ber Facultö
des lettres zu Air, begann feine Studien
auf ber Sorbonne und fette fie in Heibel-
berg und Bonn fort, inbem er fich beſon⸗
ders mit beutfcher Litteratur und Sprach⸗
funbe beichäftipte. Das Intereſſe an den
letztern bethã gie er in ber Folge durch
vortrefflicde Arbeiten, von benen wir:
»Herder et la renaissance litt£raire
en Allemagne au XVIIL siecle« (1875)
und »La littörature allemande au
XVII. sidcle dans ses rapports avec
la littsrature francaise et avec la lit-
terature anglaise« (1876) anführen.
Jorifſen, Theodor, nieberländ. Hi-
ftorifer, geb. 23. Febr. 1833 zu Utrecht,
war zuerft Lehrer am Gymnafium in
Gouba, dann an ber höhern Bürgerfchule
zu Haarlem und wirft feit 1865 als Pro⸗
feffor der Gefhichte am Athendum (jebt
Univerfität) in Amfterdbam. Seine haupt:
ſächlichſten Schriften find: »Ab&lard en
Heloise« (1862); »Charlotte de Cor-
day« (1864); »Over het ——— al-
gemeene geschiedenis« N ); »De
omwenteling van 1813« (1865 —68);
»Napol6on I et le roi de Hollande«
(1868); >G. K. van Hogendo
van Limburg-Stirum« (1869); »De
ondergang van het koningrijk Hol-
land« (1 ße »Konstantin Huygens«
(1871). Außerdem hat fi) 3. durch littes
en L.
Soret — Joͤfika.
voll⸗Gedrungenes, Marfiges, Kernbaftes. ratu
rgeſchichtliche Arbeiten, namentlich
über Bonbel, einen Namen gemacht.
Joſephſon, Lubwig Oskar, ſchwed.
dramatiſcher Dichter, geb. 20. Febr. 1832
zu St aris bem
Buchhandel und eröffnete 1855 nad} ſei⸗
gen ber Bühne genau befannt geworben,
——
id nd Überſetzun⸗
de e Stüde mehr
in ıl3 urfprüng-
u
ton, ungar.
N 3, April 1794
u geſt. 27. Febr.
{ uerft bie mili-
tä yte e8 bis zum
Hauptmann, verließ dann ben Dienft
und wandte ſich ausichließlich ber Litte⸗
ratur zu. Seine erften —
Verſuche erſchienen 1834 unter ben Titeln:
»Iranye (»Tendenze) und »Väzlatok«
(Stinene). Neben Beiträgen für Zet-
tungen und Sammelwerle bat 3. dann
big zur Revolution von 1848 an 60 Bände
Romane DEI die von einem tie
fen Stubium des ungarifchen Volkslebens
ugen und in lebendigem Stil geſchrieben
ind. gar bie bebeutenbften berjelben gel⸗
ten: > « (3. Aufl. 1851); ent a
Xdltð· on Dichter Zrinyie, 1843);
»Az utöls6 Bätöry« a ——
2. Aufl. 1840); »A Osehek r-
szagban« (Die Böhnen in Ungarne, 2,
Aufl. 1845); »Jösika Istvan« (»Sterban
zontas, 41847) ıc. An ber Revolution
Eike fih 3. lebhaft, war infolgebefjen
nad Kataftrophe von Vilagos zur
Jovanovie —
ht ind Auslarıb an t und an
Bohnfik in Bruͤſſel, Ipäter (1861)
* a — ſpätern en
beach ‚> magyar cs
a forradalom alatte [oEine ungarijce
Familie während der Revolution«, 1851)
und die beutfch gefchriebene >Familie
Nailly (1850). Von jeinen »Memoiren«
find nur A Bände (1865) erfchienen.
— (pr. witih), Zmaj Jo van,
ſerb. Dichter, geb.1833, ſteht ſeit 1849 in der
——
er. auptſaͤchlich die Lyrik,
die Ballade und Satire; beſonders mit
der letztgenannten Dichtungsart wirkt J.
—5 — zündend im ſerbiſchen Volk.
ine Überfegungen deutſcher, ruſſiſcher
und ——— Dichter gelten wie ſeine
Driginaldichtungen als Zierden ber ſer⸗
biſchen Litteratur. Seit 1879 erſchienen
feine an Werke in Neuſatz.
allen eu Inte
ullien (ipr. Ihäljäng), Ado lphe, franz.
riftſteller, geb. 1. Juni 1845, Sohn
des gelehrten Grammatikers Marcel
Bernard J. beſuchte das Collège Charle⸗
magne, erwarb ſich eine gründ⸗
liche muſikaliſche Ausbilbung, beteiligte
ſich ſeit 1009 als Mitarbeiter an verſchie⸗
denen Journalen und übernahm 1872
das Muſikfeuilleton des >Frangais«. Bon
feinen fchriftftelleriichen Leiftungen nen-
nen wir: >»Le musique et les philoso-
phes au XVIIL siöcle« (1873); »His-
wire du th&ätre de Mme. de Pompa-
dour« (1874); »La comödie & la cour
de Lonis XVI« (1875); »Les specta-
teurs sur le thöätre« (1875); >Airs va-
res, Histoire, critique, —
(870); ·Weber à Paris en1826«(1877);
»La cour et l’opera sous Louis XVI,
Marie Antoinette et Sacchini« (1878);
»La com6die etla galanterieauX VII.
siecle« (1879); »Histoire du costume
au thöätre en France« (1880); »La
ville et la cour au XVII. siöcle. Mo-
zart A Paris etc.« (1830); »Goethe et
la musique« (1880).
Jung, Aleranber, Schriftfteller,
* — März 1799 zu Raſtenburg in
teußen, befuchte, obgleich ein Sohn
Junghans. 873
fach thätig, ſah er fich wegen Kränklichkeit
5 ſowohl ——— als
uch die in Ausſicht genommene theolo⸗
iſche Laufbahn ugeben, und wandte
fortan litierariſcher Befchäftigung zu.
n Königsberg mit Karl Roſenkranz aufs
innigfte befreundet, machte er mit ihm
eine größere Reife durch Deutfchland und
lernte bei biefer Gelegenheit auch ben m
loſophen Schelling kennen, der einen blei-
benden Einfluß auf feine Anſchauungen
ausübte. Als Schriftfieller Hat ſich X. meift
auf Kitterarhiftorif und fozialen Ge
biet bewegt. Aber er iſtals Kritiker zuwenig
nüdtern; er hulbigt einem ũberſchweng⸗
lihen Optimismus, — über Ba
und Schäden wegſehen mittelmäßige
Unläufe im Lichte des Bolllommenen er-
bliden laͤßt. Wir führen von feinen bier:
ber gehörigen Schriften an: »Briefe
bie neuefte Litteratur«e (1839); »Vorle
fungen über die moderne fitteratur ber
Deutfchene (1842); »Vorlefungen über
das foziale Leben unb bie höhere Gefel-
figfeite (1844); »Frauen und Männere
847); »Charaftere unb Charakteriſti⸗
en« (iss ; »Sriebrich Hölderlin umb
eine Werke⸗ (1848); »Goethed Wanber:
abre und bie wichtigften Fragen bes Jahr⸗
unberts« (1854); >DaI Geheimnis ber
Lebenskunfte (1858); Ioſeph v. Schel-
finger ein Lebensbilb (1864); Ȇber Franz
v. Baaders Dogmatıd als Reform ber
Soztalwiffenfchaft« (1868); >» Panacee und
Theobicee. Illuſtrationen und Karifatu:
ren ber Gegenwart« (1876); Moderne
Zuftändee (1880) u.a. Als Dichter ver:
folgt er durchaus ernfte Tendenzen, bie
aber zu unverhüllt hervortreten und das
poetifche Rüftzeug bloß als Nebenwert er:
feinen laſſen: »Elirire gegen bie Flau⸗
eit der Zeite — 1846); »
ttler von James Bart« (Novelle, 1850);
‚Rosmarin, oder die Schule des Lebend«
(Roman, 1862); »Darwin. Komiſch⸗tra⸗
gifcher Roman in Briefen an einen Peſſi⸗
miften« (1873, 2. Aufl. 1879)
proteftantifcher Eltern, bas Tatholiihe|. Aunghans, Sophie, Schriftftellerin,
374
eb. 3. Dez. 1845 zu Kaſſel als Tochter
es Hofrat Yuftus J., erhielt eine reiche
Bildung, bie durch bie Eindrüde eines
— Aufenthalts in Berlin, Eng⸗
land, Italien vertieft und erweitert wurde,
verheiratete ſich 1877 mit Joſeph Schub:
mann, Profefjor am techniſchen Inſtitut
u Rom, und lebt feit 1878 wieder in
afiel. Ihre Romane und Novellen, bie
vornehmlich in der »Kölnifchen Zeitung«
uerſt ans Licht traten, zeichnen fich aus
uch Menſchenkenntnis wie Energie bed
Stils und ber Charakteriſtik. Es erfchie-
nen bieRomane: »Käthe« (1876, 2 Bde.),
»Haus Ediberge (1878, 2 Bbde.); die No-
vellenfammlungen: »Berflofiene Stun:
ben« (1871), »Freudvoll und Teibvoll«
(1873, 2 Bbe.), »Orfanna, und andre
Eraählungen« (1880).
urtit (fpe. jurtſchitſch), Jo 434 der
bedeutendſte fübflaw. Romanſchriftſieller,
eb. 4. März 1844 zu Muljawa, einem
orf in Unterfärnten, geft. 1881. Seine
Hauptwerke find: »Domen«, » Zehn Brü-
dere, »Der Müller Sepec« und »Die
Säfte in der Dorfſchenke⸗. J. exzelliert am
meiften mit der ſchärfſten Beobachtung
und funftvollen Schilderung von Volks⸗
Charakteren. Ein Hiltorifcher Roman aus
der Zeit ber Slawenapoſtel Eyrillus und
Methobius ift unter ber Brefie.
Juſte, Theodore, bela. gms:
geb. 11. Yan. 1818 zu Brüffel, machte
den gewöhnlichen a Be iſt
feit längerer Zeit Direktor des Muſeums
für Altertümer an ber beigifchen Kriegs⸗
ſchule ſowie Mitglied ber belgiſchen Ala-
demie. J. iſt der beliebteſte Geſchicht⸗
ſchreiber des liberalen Belgien der Gegen⸗
wart und bat zahlreiche Werke veröffent⸗
licht, die ſich faſt ausnahmslos auf die
Geſchichte Belgiens, der Niederlande und
Frankreichs — Wir erwähnen von
benfelben: »Histoire de la Belgique«
Jurtit — Juſti.
de la révolution belge en 1790« (1846)
»Charles V et Marguerite d’Autriche«
(1858); »ViedeMarnix de Sainte-Alde-
gonde« (1858); »Histoire du congres
national de la Belgique on de lafonda-
tion de la monarchie belge« (2. Aufl.
1861, 2 Bbe.); »Christine de ing,
rincesse d’Epinoy« (1861); »Le comte
Egmont et le comte de Hornes«
(1863); »Histoire de la r&volution des
Pays-Bas sous Philippe II« (1856—
1867, 4 Bbe.); »Histoire da royaume
des Pays-Bas« (1870 - 72, 3 Bde.) und
das Bor biographifche Wert »Les fonda-
teurs de la monarchie belge«, bas in 24
Bänden bie Reihe der StaatsmäÄnner vor⸗
führt, denen Belgien fein Dafein unb fein
politifches Wohlergehen verdankt. Unter
denfelben heben wir befonbers bie von
warmem Patriotismus biktierte Doppel:
biographie »L6opold I et L&opold II,
rois des Belges, leur vie et leur ex
1878) hervor. Andre neuefte Schriften
ind: »La rivalit6 de la France et de
la Prusse« (1877) und »PierreleGrand,
son regne et son testamente (1877).
Zufll, Karl, Kunſtgelehrter, geb. 2,
Aug. 1882 zu Marburg, itubierte in feiner
Vaterſtadt —* undPhiloſophie, habi⸗
ko 77 TR mit der Schrift
» nte in der Plato⸗
n! 60), wurbe nach
la n — 1867
P 1871 in Kiel und
if t Archäologie und
K a. Sein Haupt⸗
JJ. n. Sein Leben,
feine Werke und aeugenelien: (1866—
1872, 2 Bde. in 3 Teilen), bie einzige
Verklärung Chriſti, Gemä
(1840; 4. Aufl. 1868, 3 Bbe.); »Histoire | (1870).
Kaalund — Kaiſer.
875
8.
and Een bän. Ly⸗ Gabi * relg
feed geb. 23. Suni 1818 en
arbeitete in Pe Fu ab er ale als di
boch wellt
in feiner biefer —— etwas ren
— —— —— Lyriker I
on Be zu
wibmen eichlog. Digte«
und das Epos — don Stärke ers
Khienen in einem Jahr (1840). Beide
verraten noch ſtark ben Einfluß Ohlen⸗
fglägers, von dem er ſich fpäter loszu⸗
reißen ſuchte. Es folgten: das Drama
En naok: (1842), einunglüd-
licher Verſuch, die fpelulative Auffa Jung
der norbif idhen Mythe in poeti
umzufegen, und »Fabler og Anode
18 — n und —— —1—
ie maunches Vortre — enthiel⸗
I oe doch faft fpurlos vorüber Ingen.
enmachten ie »Fablerfür
— für Are welche den Gert
nungen bildeten, großes
* Serge fih ein unendlich feiner
- Sinn für bie atur und eine gl liche
Beobachtungsgabe. Seinen beiten Wurf
that er aber, nachdem er in verſchiedenen
Lebensftellungen vergeblih nad) einer
ſichern Baſis gefucht, mit feinem »Et
Foraar« (»Gin rühlinge, 1858; 5. Aufl.
1877), einer Sammlung feinen ver beim SIR
tern unb neuern Gedichte. Das echte Gold
ber Boefie — aus jeder Seite biefes
Heinen B Nun erft erfannte man
Kaalunds Bedeutung als Lyriker, die Ver⸗
wandtſchaft ſeiner oeſie mit der nordi⸗
ſchen Natur, zu der er immer wieder aus
dem verſchrobenen ſozialen Leben zurück⸗
kehrte, ohne darum elegiſch zu werden.
Seine Poefie iſt vielmehr der Ausdruck
eines (&önen. und wohlthuenden Optimid-
mus. In feinem Drama »Fulvia« (1875)
herrſcht die Iyrifche Stimmung vor; im-
merhin aber hat es padenbe dramatifche
Szenen und gibt ein ergreifenbes Bild
bes Kampfes zwiſchen * Chriſtentum
und dem alten Götterglauben. Seinem
»Foraar« ließ er 1877 einen ꝰ» Pſtervaar«
en, und auch dieſer
zeigte, o das Leben von ſeiner
ernſteſten eite — kennen lernen, daß
er den Glauben an des Lebens ew migen —
ſammenhang mit den idealen chten
nicht verloren hatte. — zeugt auch
Bes | fein neueſter Band te« (1881
Bolemifchen Sun And: »Brändende
Sporgsmaal« (»Brennende Fragene,
1877) unb »Idealität og Realität«
(1873), worin er fih mit Schanborph
auseinanderſetzte. K. iſt jebt Lehrer am
Zellengefängnis in Bridsiöfelille.
Kaden, Woldemar, Schriftftcller,
eb. 9. ae 1838 u Dresden, bierte
—*2— ogik und war als
er, ale ale Dire * einer Privat-
alt in Dorpat thãtig. Nach Ball
em Aufentbalt in Aa wirkte er 1
bis 1873 als Direltor der deutſchen
Schule zu Neapel, bereifte dann Deutſch⸗
land, die Schweiz und Stalien und ift jeit
4876 rofeflor ber deutſchen Sprade an
dem philologiihen Symnafium zu Nea⸗
pel. Seine Schriften jhildern in mun⸗
terer und anfprechender Weife Land und
Leute Italiens. Wir erwähnen von ihnen:
»Wandertage in Jtalien« (1874), »Dur-
ftige a (1874); Siotiens Wunber-
— olkolieder in deutſcher Über⸗
tragung (1878); »Sommerfahrt. Eine
u, die ann andſchaften
——
880); »Unter den Oliven⸗
ũditalieniſche Vollsmärchen·
380 Italieniſche Gipsfigurens (1881)
und »Skizzen und Kulturbilder aus Süd⸗
— (1881). Auch ſchrieb erden Text zu
Prachtwerk »Schmweizerland« (1 1877)
a für das illuſtrierte Werk »Italien«
die zuui über Rom und Unteritalien.
aifer, 1 3 tiedrich, Bühnenbichter,
geb. 3. April 1814 zu Biberady in Würt-
temberg, geft. 7. Nov. 1874 zu Wien; war
ber Son eines höhern Offiziers, kam früb-
eitig nach Wien, befuchte dort das Gymna⸗
ium unb bie Univerfität und verjah dann
fünf Jahre lang bie Stelle eines Rechts:
praktikanten anı Hoflriegsrat, von ber er
1838 aus öfonomijchen Gründen zurück⸗
376
trat, um fich ber Theaterdichtung zu w
men. Während ber folgenden 9 *
Ir 1859) übte er bi un ausſchließ⸗
ntraktgemãß für das Leopold⸗
ſtaͤdter "Venen mit ebenfoviel Geſchick als
en indem feine Lage fich befferte und
eine — feiner Poſſen und Volkoſtücke
dem Repertoire erhalten haben.
—— — andrer Seite war er thaͤtig:
die Stiftung der ed tk ft Con⸗
cordia, des Zentrums Shen
bens in Wien, war fein Bat? Mit 1848
aber trat eine jühe Wendung der Dinge
ein. K., als am Straßentampf beteiligt,
fonnte nur mit großer Mühe durch Ber:
wendung eined hoben Militärs der drohen⸗
den ſchweren Strafe entriffen werben.
Sein ganze ferneres Leben war ein Kampf
mit ber Rot ums Brot, und er enbete in
einer der Vorſtädte Wiens, von allen ver:
lafien, im Zuſtand erbarınungswürbig-
ſter Armut. K. ift, als dritter im Bund
mit Neſtroy und Raimund, ber belichtefte
und begabtefte der Wiener Volksdramas
titer und Poffendichter. Eins der gelun-
enften feiner Bolköftüde ift: »Der Vieh | Ro
hänbfer * — ‚(ober »Stabt
und Lande). Er hat auch einen gelhiht
lichen Roman geichrieben: »linter dem
Alten Zrig und Kaiſer Jofeph« (1873);
jerner bie Zeitbilder:
Carl, fein Leben und Wirken« (1854),
>Sriebrich Bedmann« (1866) und »Unter
Künfaehn Theaterdirektoren· (bunte Bils | den
r aus der Wiener Bühnenwelt, |
PR.L ge: num, f. König, Emald Aug.
a ar, Dichter und Schrift:
fteller, 5 4. San. 1 u Breslau, er-
bielt Gajeibit| feine Gymnafialbildung und
bezog dann die bortige Univerfität, an wel-
cher er zuerft die Rechte, dann Philologie
und Philoſophie ſtudierte. Von —
—— a er ſich Her, Men
n, verfah eine Zeitlang eine Hofmeiſter⸗
fa im Haus des Grafen Moy und be | N
häftigte Bi — mit aſthetiſchen und | >
fritifchen Arbeiten aus bem Gebiet ber
—5 — und der Muſik. K. bildete ſich
zugleich auf dem Münchener Konſervato⸗
rium theoretiſch und praktiſch in der Mu⸗v
it aus und ift Virtuoſe auf der Violine.
achdem er eine Zeitlang auch das Amt
Kalbeck —
»Theaterdirektor | fi
Kaliſch.
id⸗ ſeines Archivars am neugegrünbeten Mu⸗
ſeum der Künſte zu Breslau verwaltet
hatte, trat er 1879 von dieſer Stelle zurüd
und folgte 1880 einem Ruf an die »Wie-
ner emeine Zeitunge als Redakteur
des Feuilletons a. Er
veröffentlichte: Natur und ne
(Gedichte, 1870); — —
dedichte (1871); ei
menſprache in ae.
ngen« ch
Gedichte, 1 Eon Ri ein RR =
tfe durch mufilalifchen Wohltla
or unb ſich jeber Form mit veiae
nmut anjchmiegen. Zwar feine Geftal-
ten (wo er überhaupt auf bie Plaſtik
ausgeht) find nicht feft umriflen, nicht
klar ausgeprägt, fondern er cheinen ver:
fchleiert, im mmerlict; r ihre Um»
gebung wirft dafür fo Aimmungsvoll, daß
man bie mangelnde Blaftif kaum —
nen enwärtig ift 8. .mit einer Biographie
ert Schumanns beſchäftigt, welche
beifen von Klara Schumann ihm Üübergebe:
nen ſchriftli ten ſoll.
n B
Kaliiq,1)Ludmig, ü
7 * 814 ee
pät für
— ber — vor. Diefe be
trat = e = father
rat er zuerfi als humo a
— hervor J— 1843 46
bie Karnevalszeitung »Narrhalla« heraus,
beren ausjchl eßlicher Verfafſſer er —
Daneben verö at er: »Das Buch be
ee — (1845);
»Boetifce Ölungen« (1845)
brapnels« ns aa ber ne
nären B Jahrs 1849 betei⸗
ligt 1 er fi edit, Deutihland zu
erla ſſen; er ging nach Ba riẽ, dann nad)
London, wo er ein Bild von den ben Einbrüden
beider Städte in »Baris und Londou«
Kaloufet — Kapp.
(1851, 2 Bde.) entwarf, und ließ ſich
barauf dauernd in Baris nieber. Neben
— Journalartikeln ſchrieb er ſeit⸗
itere — 872); »Bilber
aus meiner Knabenzeit« ( Seo »Gebun⸗
den und Un under: (1876) und »Pari⸗
fer Leben«e (1881). Auf dem Gebiet ber
bumori Ballade und Romanze hat
er —A a ”
eleiftet.
er David, enbichter und Humo⸗
rift, geb. 23.
1820 zu Bredlau, ‚Bei
21. Aug. 1872 in Berlin. Der Sohn j
bifcher Eltern, widmete er fih dem Kauf: | (1
mannsſtand, verweilte eine dar lang in
und trat 1846 in ein Sandlungss
—
i und franzbfi
udevilles für die deutſche Bühne bear⸗
beitend, errang er mit dem Schwank »Ein
Billetvon Jenny Linde fei nenerſtenErfolg,
und binnen kurzem beberrfchte er mit ſei⸗
nen Stüden bieh komiſche Bühne in Berlin
nen) )undin ganz Norbbeuti
and faft — nter feinen Bo):
en, von benen einzelne Hunderte von Bor:
lungen erlebten, find die belannteſten:
a nu, Thalere, »Bers | er
lin bei Nachts, »Graͤfin Gulte«, Ein ge:
bildeter Haußfnedhte, »Berlin, wie eöweint
und lachte, »Berlin wird Weltftabte, »Der
Aktienbubiler« x. Eine Sammlung ber:
jelben erſchien unter dem Titel: »Luſtige
Berfe« (1870, 3 Bde.). Seineleden, meift
durch Tuftige Anfpielungen braftifch wir
enden Couplets gab er rec als
»Berliner feierfaftene (185 3Bde.)
heraus. K. war auch Begrü Wi
blatts »Rlabberadatiche, dejlen Redaktion
—— eg
ou I? oſeph, ichts⸗
— eb.1
forſcher und
Wamberg in Böhmen, fiudlerle en be
—** und der Univerſität zu
—* und iſt gegenwärtig —— *
Oi te Böhmens an der legtern. 187
rebigierte er die tſchechiſchen »Ar⸗
näslogifchen Erinnerungene; felbfländig
fchrieb er ein großes Wert »füber das bõh⸗
miſche Staatöre s unb die Monographie | beuticher
Karl IV.« (1
— 328 Felix, Schriftfteller,
geb. 1829 zu Budapeſi, ftudierte ſeit 1846
877
in Wien und wibmete fich dann, durch einen
Beſuch in Dalmatien und Montenegro
dazu veranlaßt, der eg Erfor⸗
ſchung der von Südſlawen bewohnten
türfifchen Länder, gu welchem Zweck er ſeit
1859 faſt alljährliche Reifen dahin unter:
nahm. Als Refultat derſelben veröffent:
lichte er: »Die se Funde in Ser-
bien« (1861); das Prachtwerk »Serbiens
byzantin ie ner: (1862); Kr
——* ern Publikationen len:
Mei e in Sübferbien und Norbbu
; »Serbien, biftorifch = et a
DE al dien un ben Jahren 1859 -
1868) und als Hauptwerk:
Bene Baltaden und ber Balfan. gi
a SE 5
bereits in 2. Auf:
Ban, Friebrid, beutfchsamerifan.
insbe, be, geb. 13, April 1824 qu
Hamm, ftub Heibelber
und Berlin * Rechte, geteilte fih 1
am Septemberaufftandin Frankfurt a. M
und flüchtete 1849 nach Paris, wo er Er-
zieber im — von A. Herzen war, dem
auch nach Genf folgte. Ende 1849
——— er nach New York aus, wo er
ſich als Advokat niederließ und 1850—
1870 praktizierte. Auch am politiſchen
Leben —*8 er ſich mit Eifer, um den
liberalen Ideen der republifanifchen Bar:
tei und dem Deutjchtum Achtung zu ver-
haften und die Sklaverei zu befeitigen.
m Mai 1870 kehrte er nach Deutichland
zurüd und ließ ſich in Berlin nieder, wo
ig: | er 1871 in den deutſchen Reichstag und
in das preußiiche Abgeordnetenhaus ge-
wählt wurbe, in denen er zur national:
liberalen Partei gehörte. Bon feinen Wer:
u | ten, die ſämtlich auf gründlichen Quellen-
ſtudium beruhen und gut gefchrieben find,
nennen wir: — des amerikani hen
Generals F. W. v. Steuben« (1858);
4z2Geſchichte der Sklaverei in bei Dereinig-
ten Staaten von Amerifa« (1861); »Le⸗
ben des amerifanifchen Generals hann
v. Kalb« (1862); »Der Soldatenhandel
riten nad) Amerilae ( —
2. Aufl. 1874); »Geſchichte ber —
Einwanderung in Amerila«e (1868,
1); »Friedrich d. Gr. und die Berzimig,
378
Kapper — Karaſin.
ten Staaten von Amerika« — * von denen beſonders »Talas« Beifall fand;
und über Amerika. Thatſachen
lebniſſe« (1876, 2 a
Er: | »Serbijche Rationalpoefie« (1871,2Bde.)
ee j= undeinen Banb te(»Gusle«, 1874).
Bolmann. Ein 2 aus zw Rardjen, a or — von,
Beltteilen« (1880). Sara. i er > . San. 1810 zu Wien
mit Abfaffung einer Ge ice des deut⸗ | von Itern, April
ſchen Buchhandels beichäftigt. 1873 da chf; — in feimerß@aterfaht
Kapper, Siegfried, Dichter unb | warb 1841 bei ber Hofbibliothek angeitellt,
Schriftiteller, geb. 18. März 1821 zu im Mai 818 ins deutſche Parlament ges
Smidow bei Prag von jübiihen Eltern, | wählt, wo er im rechten Sentrum faß, und
geſt. 7. Juni 1879 in Piſa; te in erbielt 1850 bie Profefiur der beutichen
Prag und in Wien biz Sprache an der Wiener Hochſchule, welche
:\er jeboch infolge ber Verordnung. daß fein
ter erhaltenen Unterricht volllommen | Alatholit an ber Univerfität zu Wien ein
mädtig, eine Zeitlang an Mori alabemifches Amt befleiben Se, ner
mannd Stelle eine Hofmeifterftelle in EST 1851 wurde er
nah Bunzlau, 1863 ir rag über, wo
er ſeitdem Iebte. Unter feinen *
ſind ges ac bie ep
Srün
dere und feine br
dem
ene (1851), »Die milde — Bäber«
U und »Das Böhmerland« (1863);
die hiſtoriſch⸗politiſche Stubie »Chriſten
und Türken« (1854); die Romane:
alte (1853) und »Das Vorleben eines | dor
en (1855); — in tſchechi⸗
m S hai — iſche Blätter« mit | hen
r — Den Söhnen meines
—— in Böhmen« (1846); endlich:
Märchen aus bem Küftenlanb« « (1865),
1 Qi k. K. hat
terer deutf
IA
hear ange gemacht, ee wir Hier un
=:
(1861); —— alte Ela en Bien
vor ben % N ri raham a
Sancta Clara« eisen) eine Biographie
che | des befannten Wiener Kanzelredners, bie
BA ech neue — erteilt; »Kaiſer
Leopold. u. Peter mbedte(1868) ‚>
Tina und Ottader von Steiermarf« (1870).
Karafin, Nikolai Nitolajewitich,
ruſſ. und er, geb. 1
wurbeim Moslauer weiten Kabettenkorps
Een ogen unb trat nad) Ablauf ber Studien:
als Offizier in die Armee, wo ihn fein
ie | KHatenbrang überall dahin trieb, wo e6
—F einen ae Stand zu Ehren
pub naen. 64 Tampfte er
— — Bolen; als ber Krieg
bort zu Ende war, ließ er fi} in bie tur=
— Armee ren und machte
—71 alle Selbglige mit. Yyür
— — Dienſt hat er mehrere
uszeichnung erhalten, unter
— auch einen goldnen Säbel.
: | rend ſeines Aufenthalts in Turkiſtan ent⸗
widelte fih in hohem Grab fein Talent
Karnowitſch — Karr.
als Slizzenmaler. Einige Zeichnungen, bie
er von bort an illuftrierte Era? hide,
mactenfein — ſo daß er ſich ſeinen Ab⸗
gt erbitten entſchloß u 1871 ein
ben illuſtrierten * ———
er iſt, der namentl en ruf:
7 Feldzũgen in —— während
der legten sehn Jahrealß Rorrefponbentber
ee illuſtrierten Blaͤtter: 556
und »Wsemirnaja Dllustrazija« (»
meine SUuftrierte Zeitunge) fowie
englifchen » London News«
* Korreſpondent fungierte. Au
iſt aber K. auch ein talenwoller belletri⸗
ſtiſcher Sch
erſchienenen Romane und
»An der fernen Sr > if
ber Zagb nad Gew
— — x. Aeugen we einer eskan en P u
tafie, die ben ei mlichen rfblick
Dichters ie bie befondere Gefü \s
un An Map: swelt der afiatifchen
ich erg gängt und höchſt Ah
ee — mit charakteriſtiſch beru
a —— Kolorit zu wage unit
arns 2 — — a
witf G, Hl ti nl geb. 28
alten S 1823 auf einer Beflt ans
eines Batert in ber Nähe ber Sal as
roslaw, erhielt feine —
ai — kam er 184 als en ber
rache an das Gymnaſium
en, nad Wilna als Chef ber
Ran! let des nn en — und ver⸗
ließ —2*8* 1857 gen Staatsbienft.
Seitdem hält ſich As in © in St. Peters⸗
burg auf, wo er — Ehrenämter
einnimmt. Seit 1879 ift er auch Re:
dafteur ber Wochenfchrift FOtgolowskie. ||
Eins feiner erfien Werke war bie Über: |n
tragung ber »Wolfen« bed Ariſtophanes
feine eigentliche Titterarifche
itgfeit beginnt aber erſt mit 1857,
als in ben ruffiichen en feine
Erzählungen: »Waren wae,
a — es ft Kru:
a hinse € päter wandte er
eine —* aa * ganz gt
Unterfuchungen zu, auf welchem Ge
bem|R
riftfteller. ya bis jetzt von hab H
879
manche hochbedeutende und intereffante
Leitungen 8 verzeichnen ſind, ſo unter
andern: kizzen bes alten Lebens in
Volene, Die tung ber
Birone, »fiber bie Teilne me Rußlands
an ber Befreiung ber Ehriften 2
kiſchen Joche, Dre unbertjäh
—e— zmifchen Bland un
—— ſtantin Paw⸗
fowitfche u.0. —— hat K. in den letzten
t | Jahren auch einige belletriſtiſche Werke
aßt, Fobiebemerfenöiwerten biftorifchen
omane: »Liebe und Krone«, »Die Dal:
teferritter in Rußland« und »Auf ber
de und im Thalc. Der erfiere Roman
bat bereits eine Überfeßung ins Franzd⸗
(ice und Schwediſche erlebt, und ei
utfche Übertragung befindet ſich in Vor⸗
scho . Die leßtern Romane — id
namentlich aus durch eine vorzügliche W
bergabe des Hoflebens inber ellen te
Is | des — en Jahrhunderts und durch ihre
—* tigem Studium berubendeSchil-
rhältniſſe jener Zeit.
Rat, Alpbonfe, franz. Schriftfteller,
*
geb. 24. Nov. 1808 zu Paris, war einige
Zeit Stubienauffeher am Colldge Bourbon
und beteiligte fi bann als A
ober Redakteur am »Figaro«, »Corsaire«
t. | undandern Zeitungen. Seinem erſten Re
man: »Sous les tilleuls« (1832), ver
b | eine überaus günflige Aufnahme fand,
folgte raſch ne ganze Reihe andrer nadh,
die in ziemlich ungebilbetem Stil meift
Seföfterlebniffe Karrs behandelten, und
von benen euer ne (1838 als der
gem enfte chnen if. Größeres
n ma nk eine »Guêpes« (»MWed- .
a eine Jufammenftellung von Bon⸗
mots, beißenden Aneldoten und litterari-
en Soliierriükeeien, bie er 1839 —
— erſcheinen ließ, auch ſpäter
och fortſetzte und geſammelt (1853—59,
|7 Bde.) —— Außerdem hat ſich K.
im Drama (Penélope normande«) unb
in ber Sattung ber — oder dra⸗
matiſierten — verſucht
und in »Les femmese (1 2 eine Sit-
Inf, ——— — 185 — —*
wohnhaft, trat ern angem weigen
dem Krieg von 1870 Im »Moniteur
A| untrarsals « mit neuen »Gu&dpes« hervor,
378
Kapper — KHarafin.
von benen befonders »Talad«e Yale fand;
= | »Serbifchde Rationalpoefie« (1871,2 Bde. )
Iebnifle« (1876, 5 'Bde.); > ſtus Ba unbeinen Band Geb te(»Guslee, 1874).
Bollmann. Gin aus Raräjen, Theodor Georg von,
Weltteilen« (1880). ern — & | Germaniit, eb. — 1810 zu Wien
mit Abfaſſung einer Ge ar des heute | von viechif n „geſt. April
ſchen Buchhandels beſchäftigt 1873 ſelbſt; ——
Rapper, —— Diät nb | warb 1841 bei ber ofbibliothek angejtellt,
Schriftiteller, geb. 18. März AT zu |im Mai 1848 ing deutfche Parlament ges
Smichow bei lg m von ag sr en wählt, wo er im rechten Zentrum faß, und
geft. 7. Juni 187 ierte in erhielt 1850 bie Profefiur der beutfchen
Prag und in Wien hin, verſah, Sprache an ber Wiener ——* we et
bed Pa —— den — anne Bas | er jedoch infolge ber —
ter erha Ukommen Akatholik an ber — Wien ein
mãchtig, ne Ban 6% an orig Hart⸗ | atabemifches Amt befleiben Mer ei
manns Stelle eine Hofmeilterftelle in Late. 41851 wurbe er ek 1866
Prag und folgte nach beenbigten Studien | Prä ber Tailerlichen Aabenii ber
einem Ruf ala Arzt nach Sarlivak an
ber kroatiſchen Grenze, wo er feine ſchon
ber begonnenen übflawifchen (befon: | A
3 ferbifhen) Studien rtgujeben | ber
— Gelegenheit fand. Zu wieder⸗
holten Malen bereiſte er einen ——— Teil
ber füdflawifchen Länder, 1852 und 1853 | Sch
auch Deutichland SR 57 — ließ ſich
dann, mit einer Sch Moritz Hart⸗
mannd verheiratet, — als —
Arzt in Dobnitz bei Prag nieder umd
fiedelte 1860 in ber gleichen Su Hals
nach Bunzlau, 1863 nad) Prag
1 fetben Lee 6 Unter er Sören
in m ervo e ep
—— Saarc (mi Terbifgen
Sagen und Heldengefängen, od) unb | Leo
bie >Gefänge ber Serben« (Überfegung,
1852). Ferner veröffentlichte er: »Sla⸗
Ir» Melobien« (1844); die Überfehu *
—A — von Koniginhof u
iſche Poeſien, 1859)
—35 eine teunde« (Bilder “
dem böhmiſchen Schu Den 1853); bie
Reiſewerke: Süd e Wanberuns
ene (1851), >Die + Bäbder«
gmi ſchen
1857) und »Das Böhmerland« (1863);
die hiſtoriſch⸗politiſche Stubie »Ehriften
und Zürfene (1854); die Romane:
If« (1853) und »Das Vorleben eines
— (1855); außerdem in tſchechi⸗
mm S ae HN Blättere mit | chen
r ®i PROn Den Söhnen meines
Stanımes in Böhmen« (1846); enbli
Märchen aus dem Küftenlanb« « (1865),
Wiſſenſchaften, 1870 — Vorſtand der
eh K. al namentlich er
aben älterer beu Litteraturwerk
verdient gemacht, ir wir bier ü ben.
ie veröffentlichte er eine »Mittel⸗
beutfche Srammatite (1870) unb die
Schriften: »Zur 1500); ae bes pen
von Lyon 1245« (1
ben Teichnere (1855); »Mari
und Graf — Ioa-Tarouca« 80); 3
n London 17 7
ſeph und —
(1861); „Die nn Kai ee be
vor bem Jahr 1500 ); > Abraham a
Sancta Clara« (8 eine —
des — ener die
a
Se Auf PP ein: "Rai
I. u. Beter ambed«(1868); >
Iina no dlafereon Stetermart« (A 0).
Korafin, Nikolai Nikolajewitich,
ruff. Belletrift und Zeichner, geb. 1842,
eogen und it na weiten Kadettenkorpe
ogen und trat nach Ablauf ber Stubien:
Ar Offizier in bie Armee, wo ihn fein
SHE überall dahin trieb, wo c#
galt, feinen militicjgen Stand — Ehren
u bringen. 1863—64
che
eb er A in bie *
machte
—— Aufenthalta in Turtifian ent⸗
delte ſich in hohem Grab fein Talent
Karnowitih — Karr.
als Skizzenmaler. Einige Zeichnungen, bie
er von dort an illuflrierte Blätter ſchickte,
machten fein Glück, Ahle, feinen Ab
ſchied zu erbitten entſchloß und jeit 1871 ein
von ben illuſtrierten Blättern ehe efuhter
Zeichner iſt, der namentlich en ruf-
fchen Feldzügen in Zentralafien während
der lebten zehn Sabre ala Korrefponbentder
ruſſiſchen illuftrierten Blätter: »Newa«
und »Wsemirnaja Illustrazija« (»Allge-
meine Illuſtrierte Zeitunge) ſowie ber
englifchen »Ill London News«
als Korrefponbent fungierte. Außerdem
iſt aber K. auch ein talentvoller belletri-
ſtiſcher Schriftfteller. Die bis jebt von ihn | H
erfhienenen Romane unb Erzählungen:
»An der fernen Grenze Rußlands«, »Auf
ber Jagd nad) Gewinne, »Im Schüf⸗
tohre x. zeugen von einer lebha en Phan⸗
taſie, die den eigentümlichen Scharfblick
des Dichters für die beſondere Gefühls⸗
und Anſchauungswelt der aſiatiſchen Völ⸗
lie trefflich ergänzt und höchſt in⸗
tereſſante Kulturbilder mit charakteriſtiſch
ar ae Kolorit zu Tage förderte.
aruowitſch, Jewgenij PBetro:
witſch, ruſſ. iftſteller, geb. 28. Okt.
alten Stils) 1823 auf einer Befigung
eines Vaters in ber Nähe ber Stabt Ja⸗
roslaw, erhielt feine Erziehung zu St.
a der beutichen St. Annen-
fchule unbimpäbago ſchen Inftitut. Nach
Abſolvierung des vollen Lehrkurſus in letz⸗
— ee nn — der
i prache an mnaſium
u Tula, 1850 nad Wilna als Chef ber
Ranzfei bes bortigen Lehrbezirks und ver-
ließ endlich 185 gen Staatsbienft.
Seitdem hält fih K. 44 in St. Peters⸗
burg auf, wo er mehrere Ehrenämter
einnimmt. Seit 1879 iſt er auch Ne
bafteur der Wochenfchrift »Otgolowski«.
Eins feiner erſten Werke war die Über:
tragung ber »Wolken« bes Ariſtophanes
1845), feine eigentliche Titterarifche
itgfeit beginnt aber erſt mit 1857,
als in ben ruffifhen Zeitfchriften feine
Erzählungen: »Warenka Tſchenzowas,
»Glücksſtrahlen⸗, »Die Erbſchaft Kru⸗
ſchichins⸗ erſchienen. Später wanbte er
feine Aufmerkſamkeit faft ganz hiſtoriſchen
Unterfuchungen zu, auf welchem Gebiet
879
manche bochbebeutende und intereflanie
Leiftungen zu verzeichnen find, fo unter
andern: »Sfizzen bed alten Lebens in
olen«, »Die Debeutung ber haft
tond« , »Über die Teilnahme Ruflanbs
an ber Befreiung der Ehriften vom tür⸗
fiihen Joche, »Dreihundertjährige Be⸗
Puma zwiſchen Rußland und Eng
ande, »Der Caͤſarewitſch Konftantin Paw⸗
lowitſch« u. a. Enblid hat K.in den letzten
ieh auch einige belletriftifche Werke
aßt, ſo die bemerkenswerten hiftorifchen
Romane: »Liebe und Krone«, »Die Dal:
teferritter in Rußland« und »Auf ber
be und im Thale. Der erflere Roman
bat bereit3 eine Überfegung ins Franzd-
fifde und Schwediſche erlebt, und eine
beutfche Übertragung befindet ſich in Vor:
—— Die letztern Romane kauen ſich
namentlich aus durch eine vorzügliche Wie⸗
dergabe des Hoflebens in der zweiten Hälfte
des vorigen Jahrhunderts und durch ihre
auf for em StubiumberuhendeSchil:
derung ber Verhältniſſe jener Zeit.
Katr, Alphonfe, franz. Schriftfteller,
geb. 24. Nov. 1808 zu Paris, war einige
Zeit Stubienauffeher am Eollöge Bourbon
unb beteiligte fi) dann ala Mitarbeiter
ober Redakteur am »Figaro«, »Corsaire«
und andern Zeitungen. Seinem eriten Ro-
man: »Sous les tilleuls« (1832), der
eine überaus günftige Aufnahme fand,
folgte raſch eine ganze Reihe andrer nach,
die in ziemlich ungebilbetem Stil meift
Selbfterlebnifle Karrs behanbelten, und
von denen »Genevieve« (1838) als der
Iungenfte zu bezeichnen ift. Größeres
uffeben machten jeine»Gu&pes« (»Wes: .
pen«), eine Zufammenftellung von Bon:
mots, beißenden Anekdoten und litterari-
hen Splitterrichtereien, bie er 1839—48
m »Figaro« erfcheinen ließ, auch ſpäter
noch jortfegte und gefammelt (1853—59,
7 Bbe.) herausgab. Außerdem bat ſich 8.
im Drama (»PE&ndlope normande«) und
in ber Gattung ber Proverbes ober bra=
matifierten Sprichwörter >) verſucht
und in »Les femmes« (1853) eine Sit⸗
tenflubie geliefert. Seit 1855 in Nizza
wohnhaft, trat er nach langem Schweigen
nad) bem Krieg von 1870 im »Moniteur
universel« mit neuen »Gu&pes« hervor,
EN
bie dann unter verſchiedenen Titeln wie-
ber gefammelt erſchienen, aber fih nur
als das Werk eines grämlichen und mat:
ten Alten erwiefen. Seine jüngften Publi⸗
fationen find: »Le livre de bord, souve-
nirs personnels«e (1879, 3 Bde.) und
»Grains de bon sens« (1880). — Seine
Tochter Therefe K. ift ebenfalls Schrift-
ftellerin und veröffentlichte unter anderm:
»Les huit grandes öpoques de l’his-
toire de France« (1861); »Dieu et ses
dons« (1864); »Causeries« (1873);
»Souvenirs d’hier et d’autrefoi«e
(1875); »Pas encore« (1879).
Kaftropp, Guſtav, Dichter, geb. 30.
Aug. 1844 zu Salmünfter in Kurheſſen,
Sohn eines Apothekers, befucchte das Gym⸗
naſium ſeiner Vaterſtadt, wurde Apo⸗
theker und konditionierte in Göttingen,
anau, Mannheim und Bremen, ſtudierte
ierauf am Stuttgarter Konſervatorium
uſik, wurde daſelbſt Hilfslehrer, ſie⸗
delte nach Weimar über, wo er zum
Lehrer an der großherzoglichen Orcheſter⸗
ſchule ernannt wurde, und lebt feit 1877
ausſchließlich ber Litteratur und litte⸗
tarijcher Thätigfeit. Im Herbſt 1877
machte er in Gemeinfhaft mit bem Ma⸗
ler Karl Gehrts eine Stubienreife durch
Dberitalien und weilte 1878 mehrere Mo⸗
nate in Graz. Er veröffentlichte bisher:
König Elfs Lieder«, Iyrifche Rhapfodie
(1875); »Dornröschene, ein bramatijches
Märchen (1878); die Trauerfpiele: »He⸗
Iene«e (1875) unb »Guleilfa« (1876);
»Önomenmärcden«e (1877) und bie epi-
fen Dichtungen: »Kain« (1880), fein
bedeutendſtes Wert, und >Heinri von
Dfterdingen« (1880). er Verfaſſer vers
fügt über ein ungewöhnliches Sprach:
talent, die Verfe fließen anmutig: melo-
diſch und in wohlthuendem Wechiel, eine
reiche Phantafie weiß die verfchiedenften
Lagen und Stimmungen bervorzuzaubern.
Auch fehlt es (3. B. in >Raine) nicht an
tieffinnigen Gebanfenproblemen, ohne
daß deswegen ber poetifche Blütenflaub
—— würde.
ate, Jan Jacob Lodwyk ten,
holländ. Dichter, geb. 23. Dez. 1819 im
aag, wurde 1845 Prediger an der refor⸗
erten Kirche daſelbſt und lebt feit 1860
Kaſtropp — Kaufmann.
in Amfterdam. Er bat zahlreiche größere
unb Fleinere Dichtungen veröffentlicht
und fi) auch als Überſetzer aus ben mei-
fien europäifchen Sprachen einen Namen
emacht. Der erite Band »Gedichten« er:
Ühien 1836. Unter feinen größern Dich:
tungen, bie meift religiöfen Inhalts find
und mehrfah in andre Sprachen über:
tragen wurben, find beſenders »Deschep-
pi
Katlom, Michael Nikifurowitſch,
ruſſ. Publiziſt, Herausgeber der ſlawophil
gef rbten »Moskauer Zeitunge und ber
oskauer Monatsſchrift »Ruſfiſcher
Bote«, geb. 1818 zu Moskau, ſtudierte
bafelbft und begab fi) barauf nad) Kö
nigöberg und Berlin, um fi zu einer
Profeſſur in Moskau vorzubereiten. In
ſein Vaterland zurückgekehrt, wurde er
zum Profeſſor der Philoſophie an der Mos⸗
kauer Univerfität gewählt, zog ſich aber,
nachdem er 1856 den zuerft ben Prinzipien
des engliihen Selfgovernments huldigen-
ben »Ruſſiſchen Boten gegründet, von der
Univerfität zuräd, und ſeitdem bejchränft
fi feine Iitterarifche Thätigkeit auf bie
Herausgabe der beiben obengenannten
riobifhen Schriften, bie gegenwärtig in
ochtonferbativem, fatt tealtionärem, mit
bem Panjlawismus, wenn nötig, kokettie⸗
rendem Geift rebigiert werben. Unter ben
frübern Werten Katkows find folgende zwei
Unterfuchungen bemerkenswert: Ȇber die
Elemente und Formen ber flawijdh = rufe
fiiden Sprache und »Eine Skige ber Al:
teften Beriobeder griechifchen Philofopbie«.
Kaufmann, ya erander, Dichter,
geb. 15. Mai 1821 zu Bonn, wo fein Bater
währenbber franzöſiſchen Herrihaft Maire
war, ftudierte die Rechtswiſſenſchaft, lei⸗
tete bie en) Erhpringen Karl
von Lömwenftein (1843), ſtudierte dann im
Verkehr mit den Gebrüdern Grimm, mit
Tied, Gruppe, Eichendorff in Berlin
Kavanagh — Keightley.
deutſche Altertumswiſſenſchaft und lebt
ſeit als — — Ar⸗
chivrat in Wertheim. In ſeinen nnigen,
Tedten , Vebensfrifchen Gedichten verbindet
er tomantifche eye unb ge
mütvolle finbung; er gen? rt zu ben
beliebteften Dichtern bes Rheinland. Von | d
Fi ne 1898): — Ba er
agen« ;> oterpe< erein
mit feiner Gattin und Daumer heraus: | (
rd 1858); »Unter ben Reben«, Lie⸗
3. Gedichte dh ferner
bie Kult —A Bi ie »Caſarius
von Heiſter
2) — — Gat⸗
tin des vorigen und unter dem ÿfeudo⸗
nym Amara e befannte Dichte
tin, geb. 5. u Nürnberg, wo
ihr Vater als B —S — lebte, war frũh
ſchon leidend und lebte daher in Zurüdge:
zogenbeit, bis Profeſſor F. Daumer (f. d.)
ihr poetifches Talent entdedte und ent-
widelte. Unter feiner Leitung ——
WAR mit ee und unter
Profefford Reuß in Würzburg mit
—55 — ‚ ſpäter auf a nogen bed
at3rat® v. Hermann in
wo fie einen In ern Aufenthalt —
und auch mit Heyſe, Geibel, Bodenſtedt,
M. Meyr in = hrung kam, mit Athe
aio- ae Sun. Seit 1857 Iebt | ©
fie mit ihrem Gatten in Wertheim, wo
fie 1858 zur Fatholifchen Kirche Übertrat.
Diefer Umftand und, als zweites Moment,
ihre Dar jährige Krän ichkeit erflären
man
lerei, vor Sentimental: Melandıo-
Tifche, Ihre find :»Blütenber Nacht«
(1856); » Mythen und Sagen ber India:
ner Amerifag« (in
2 — — ählun en
— JE Au —
Nove — 859 es »Die ie gung m
von ne iſtoriſche Stubie rd:
unb ber Roman »Diffonanzen und
korde⸗ (1879).
Kapaungd, Julia, engl. Schriftftel-
lerin, geb.1824 zu Thurles in Irland, geft.
4877; am früh nach London, dann au län:
ge Aufenthalt nach Paris, wo fie den
nb zu jener Vertrautheit mit franzdfis
chem Leben legte, welche ſie nachher in ihren
— ihrer Schriftitel: | Aufl.
381
Büchern vorzugsweiſe verwertete. Nach
London zurückgelehrt, trat fie zuerſt 1847
mit — Ju enbfrift auf: »The three
aths«, welder im folgenden Jahr ber
oman »Madeleine« folgte. Biogra:
AR NEE it »Woman in France
eeighteenth century« (1850),
und 1b Aenliche ilder des nn lie
ferte fie in »Thhe women of christianity«
(1852). Nachdem fie no ri Romane:
—— 1851) und > Burns«
(1853) veröffentlicht, pege te ſich ins
Ausland, lebte in — ——
Italien. Es folgten eine von Ro⸗
manen und len, von a hen »John
Dorrien« (1874) genannt fei; außerbem
Neifebilber und Charakterifiifen: A
summer and & winter in the two
Sicilies«, »French women of letters«,
»English women of lettera«. Der fa:
tholiiche Teil der Lefewelt zollte ihren
auch meift ind Deutiche überfegten Ro⸗
manen vorzugsweife Beifall.
ed, Heinrich, Schriftiteller,
20.März 1824 au Schleswig, trieb in ei
und Bonn philologifhe Studien, beteiligte
ſich 1848 a Kia iger am ———
kampf nemark und fiel in Kriegsge⸗
fangen Set, mi wirkte fpäter an verfchiebenen
Gymnaſien und ift jeit 1870 Direltor des
eh mnaſiums zu Hufum. Er veröffent:
ichte, teilweife unter bem Namen Karl
—— die deutſch⸗patriotiſchen Dich⸗
tungen: »Anna. Ein Idyll aus ber zeit
ber Nöte hoteiniigen —
1880); »Heldenlieder von Adolf
dem Schauenburger« (1851); ferner: >Die
Gubrunfa ‚ei Vorträge 1867); »Sedan«
1873); » N esLeſebuch« (8. Aufl.
; Die Ihönften deutſchen
Sa en« ( 87580, 4VBde.); »Schledwig-
2 ein. ofötalenber« (J 81) u.a.
Fre (fpr. keitfe), Thomas, engl.
er unb nung, eb. 1789 zu Du-
Hi efl. 4. Nov. 1872 zu Erith in
Kent; Kudierte in —— ab die Rechts⸗
anwaltihe taufundfami y nad) Eng:
and, um fich ganz der Fitteratur zu wi
en. Hier begann er feine lange und thä-
tige Lau bahn als Mitarbeiter Eroferz in
ben »Fairy legends of the South of Ire-
land«. Neben feinen forgfältigen Hands
382
büchern ber Gefchichte Griechenlands,
Roms unb Englands und feiner Mitar:
beit an Lardners »Cabinet Cyclopedia«
find aus feiner Feder zu nennen: »Fairy|g
(1850); »Mythology of
and Italy«e (4. Aufl.
1877); — of the crusaders«
(neue Ausg. 1852). Er gab Salluft und
anbre lateiniſche Klaffifer heraus, über:
fette aus dem Holländiſchen Koeſtsvelds
»Manse of tland«, Tieferte eine
Shafefpeare- Ausgabe und ben »Shake-
speare sitor« (1867).
Keim, Theodor, Theolog und Schrift:
ſteller, geb. 17. Der. 1825 zu Stuttgart,
geft. 17. Nov. 1878 in Gießen; fludierte
a Tübingen und Bonn, mwurbe 1857
iafonus in Eplingen und folgte 1860,
nachdem er fich durch eine Reihe kleinerer
Schriften zur ſchwäbiſchen Reformation:
ar fannt gemacht batte, einem
tuf als orbentlicher Profeſſor ber Theo:
logie an die Univerfität Zürich, von wo
ex 1873 in gleicher Eigenf haft nach Gießen
überfiebelte. Seine litterarifhen Haupt:
leiftungen find feine epochemachenden Ar:
beiten über die Lebensgefchichte Jeſu, die
in ben drei auch durch die Form e⸗
zeichneten Meiſterwerken: »Der t⸗
ak EHriftug« (3. Aufl. 1866), »Geſchichte
Jeſu von Nazara« (1667 — 72, 3 Bde.
und »Gefchichte gehn nach ben Ergebnij:
fen heutiger Wiffenfchaft, für weitere
Kreife Überfichtlich erzäblt« (2. Aufl. 1875)
vorliegen. Außerdem fchrieb er: »Der
übertritt Konſtantins d. Gr. zum Ehri-
fientum« (1862); »Celſus' wahres Wort«
(1873); »Besttcheitentum«(1878,8b4).
Keller, 1) Gerard, nieberländ.Schrift-
fieller, geb. 13. Febr. 1829 zu Gouba,
wurbe im Dans —— warb 1849 Ste⸗
nograph ber Eriten Kammer und über-
Holm 1864 bie Rebaltion des »Arnhem-
sche Courante. Bon feinen Arbeiten
nennen wir vor allen bie weitverbreiteten
Reifebilder: »Een zomer in het suiden«
(1864); >Een zomer in het noorden«
(1867); »Het belegerde Parijs« 29
und »Het vermoorde Parijs« (1871);
»Weenen. Besoek aan Wilhelmshöhe,
Dresden, Pr ete.« (1872); »Wal-
deck in vogelvlucht«e (1879, bei Ge:
——
ancient (Greece
Keim — Seller.
legenbeit ber Bermählung bes Königs ber
Niederlande mit der waldedifchen Prinzeſ⸗
fin) und »Europa in al zijn heerlijkheid
eschetst« (1880). Außerbem fchrieb er
ahlreiche Novellen, von denen angeführt
in »Het huisgesin van den praece
tor« (1858) ;»Binnen en buiten« (1860);
»Deh eek op Wasenstein« (1865);
»Van huis« (1867);
(1871); »Overkompleet« (1871) u. a.
Einige davon wurben durd U. Slafers
Bearbeitung auch in Deutfchland bekannt. -
Daneben wars. alsRebakteurber>Kunst-
kronick« auf dem Gebiet ber nieberläns
diſchen Kunftgefchichte thätig und trat auch
als bramatifcher Dichter (»Het blauwe
linte, »Duitsch en «, »De doch-
ter van den barbier«) fowie als belieb:
ter Zugendfchriftfteller auf.
2) Gottfried, fehweizer. Dichter und
Schriftfteller, geb. 19. Juli 1819 zu Glatt⸗
felden im Kanton Zürich als Sohn eines
Drechslermeifters, erhielt von feiner Mut⸗
ter, nachdem ber Vater früh gefor:
ben, eine gute —— und wurde zu
einem Landſchaftsmaler in die Lehre ge⸗
than. Im 20. Jahr pilgerte er zu feiner
weitern dung nad Münden und
kehrte nach drei Jahren, ohne irgend einen
Erfolg erreicht zu haben, mittellos, wie er
gegangen war, nad) Haufe zurüd (1842),
a Are zu machen, ftellte füh
bei feiner Malerarbeit ein, und er rubte
ni bis er einen Stoß von Gebichten
gu anbegebracht hatte. Der bekannte Fol⸗
en nahm fich berjelben an und vermittelte
ben Drud einer Auswahl berfelben. Hiers
auf fuchte K., mit einem ftäbtifchen Sti-
enbium verfeben, durch einen längern
ufenthalt in SHeibelberg und Berlin
———— ſeinem Ieht mangelhaften
iffen aufzubelfen. Bald erfchienen feine
»Gebichtee (1851), die übrigens obne
Auffehen bie Kritik paffierten und in ber
That Fein befonderes auszeichnended Ge
präge trugen, 1854 fein Roman »Der
grüne Heinriche (neue Ausg. 1880), ber
mehr Beifall eintrug. K. war jebt, ohne
itpenb welche Anftellung, auf den Ertrag
feiner Feder angewiejen. Die »Leute von
Seldwyla« (1856, 3. Aufl. 1876), fchlichte,
aber von gefundem Realismus getragene,
Kemeny — Kent
poetiſch empfundene, mit Humor gewürzte
und in ber Charalterzeichnung meiſter⸗
bafte blungen, machten ihn zu einem
efuchten unbgelejenen Autor. Auch feine
terflabt Aug an, ihn zu gaben,
wihte ihn 1861 zu ihrem ——
en t minderer Beifall warb dem Novellen-
»Sieben Legenben« (2. Aufl. 1873
2 teil, in welchem ber Atem bes Mittel-
alter? weht, ein Leben voller Kraft unb
Friſche; es find — e, farbenfatte hi
—* enbenfoftüm
wie zu einem — nz tragen.
Auch bie »Züricher Rovellen« (1878) ent
balten bes Schönen und chen viel,
atmen aber nicht mehr ben frifchen Duft
wie bie frühern Novellen; das Natürliche
weicht oft bem Gefuchten unb Hyperorigi-
nellen, en ein ng Nee u hausbackenes
Weſen vertritt e eines poetiſch
empfunbenen — eat ismus.
Seit 1876 lebt K. aurüdpeasgen, frei von
— amtlichen Thätigfeit.
any, Siegmund, Baron von,
un — riftſteller un Boluter, E
1816 in Siebenbü ——
zde Rune
1875 auf feinem Carb
as. Er fludierte zu 2 atken und Nagy: | &
Enyed, lebte Ye meift auf feinem Gut
Marod- Kapub, übernahm 1841 bie Lei-
tung beß Oppofitionsblatts »Erdelyi Hi-
— und machte ſich zuerſt durch eine
freimätige Schrift ——— wie
durch den Roman >Gyulai Pal
1846, 5 Bde.) in weitern Reiten, befannt.
Er fiedelte Ende 1848 or über, um
die Mitredaltion bed » Hirlap«e zu
——— war journaliſtiſch für bie
Zwede der Revolution fehr thätig und
wurde im April 1849 zum Rat im Mi-
niſterium des Innern ernannt. Nach der
Kataſtrophe von Vilagos zur —
ũbergehend, unterwarf er in den Werken:
»Forradalom utän< (>Nach der u.
Tution«, 1850) und »Meg —
forradalom utän« »Noch ein Wort nach
ber Revolution«, 1851) d bie) ungarifche Re-
ge Fe — —
gericht na er t eſprochen,
nahm K. ſeine —— —5 — |
»Pesti Hirlap« wieder auf, en daB
maßgebende politiſche Organ bis zur Fuſion
1844— | of Herodotus« .
383
von 1868 blieb. Seit 1847 war er Ehren:
Bl. ber ungarifchen Afademie und
bis 1873 Bräfident ber Kisfaludy⸗Geſell⸗
ſchaft. Von feinen Romanen, bie fi
er | burdh forgfältige Kompofition und bifto-
riſche Treue —— ſind noch zu
nennen: »Férj &s nd« (»Mann und
Weibe, 1852); »Ködkepek a kedäly
läthatäran« (»Nebelbilder am Horizont
nn nn 1855); »Szerelem &s
« (»Liche unb Citelfeite, 1855);
Zorn idd« (Bilde Zeite, 1861 u. 186 )
u.a. Außerdem bat man von K.
——— raphiſchen
eſſelenyi und des Gra⸗
fen — — (1850) ſowie eine
Si ob, l. Hiftorifer, Geiſt⸗
licher und Philolog, ein ermittler deut:
ſchen Wefens mit m: ‚ geb. 1788 zu
Ereter, geit. 4. Mai 1877 in Dort. Der
Sohneines unitarif —— gehörte
er von Jugend auf einer freiern — 5*—
an, in welcher deutſcher Einfluß ihn be⸗
— und weiterführte. Er ſtudierte in
w, dann in Göttingen und Berlin
nd [eb ich nachdem er fid) an verichiche-
* Orten Deutſchlands und der Schweiz
aufgehalten, in ve nieder. Theologifchen
und bloß Philo übergebenb, m
nen wir von ine riften: »TheE
;»Essay on ar
« (1846); » Ancient t
under theP hs« (1850) und »Phoe-
nicia« (1855).
Kent, W. Charles M., engl. Dichter
und Bublizift, geb. 3. Nov. 18 zu Lon⸗
bon, wo er lebt. Aus einer katholiſchen
Familie, ber Sohn eines Flottenoffiziers,
wurde er in katholiſchen Colleges en en,
Scähriftftellere IM
eval histo
widmete ſich früh ber Sch
bierte f ter Die Nechte und wurde 1859
a | Anwalt. Indeſſen war 1850 fein erfter
Band Gebichte erſchienen: »Aletheia, or
the doom of mythology«, und er hatte
die Nebaftion ber »Sun«e "übernommen,
bie er bis zu beren Untergang 1870 fort:
im | führte. Von Samartine (ch ermuntert,
gab er einen neuen Band Gedichte heraus:
»Dreamland« (1862). Biele fpätere Ar-
384 - Keératry —
beiten find in Beitfehriften zerſtreut;
»Poems« Reken le 4
An Diden?’ »Household words« war er
Mitarbeiter; 1872 gab er fein Werk »Ch. |t
Dickens asa — heraus; 1874 ward | t
ihm als langjähri em goeunde bes erſten
Lords nl (€. wer) bie Heraus
abe der v an Schriften besfelben
bertragen. Nun übernahm er auch bie
ui ber Bao SEN Wochenſchrift
— ister«. Er iſt Mit⸗
acer ber»EncyelopaediaBritannica«.
„Emile, Graf von, franz.
Basti und olitifer, geb. 20. Mä
2 zu Paris,
hifen und ehemaligen Pairs von Frank⸗
reih, Auguſte Hilarion be 8. (ge
1859), trat 1 unter bie Chaſſeurs
b’Afrique unb war 1861—65 unter Du⸗
pin Eskadronschef der Konterguerillaß in
Mexiko. Nah Frankreich au urücgefehtt,
erregte er großed Auffehen durch die An-
Hagen, bie er gegen das Verfahren Ba: | &
zaines und ber franzöfifchen Regierung
dem Kater Marimilian gegenüber erhob,
ward 1869 vom Departement Finisterre
in ben — Körper gewählt und
fungierte 1870 nad) bem Sturz Napoleon?
als Polizeipräfeft von Paris, erhielt auf
kurze Zeit ben Oberbefehl über das Lager
von Eonlie, gingim März 1871 als Präfeft
nad) Touloufe, wo er bie Inſurrektion un⸗
terdrüdte, und wurde im November Brä-
fett von Marfeille, nahm aber infolge hef⸗
tiger Konflifte, in bie er mit bem Muni-
zipalrat ber Stadt eriet, fhon im Augu
1872 feine Entlaffung. K. ift feit nn
Kommandeur der Ehrenlegion. Erjärieb:
»La contre-guerilla« (1367); »La cré-
ance Jecker« (1867); »L’E 6vation et
la chute de l’empereur ien«
(1867); »Le 4 septembre et le gou-
vernement de la defense nationale«
1872); »Arme&e de Bretagne 1870— | va
871« (1874); ); »Mourad V, 5 e, sul- | S
tan, prisonnier d’&tat« (1875) u. a. In
früherer Zeit ſchrieb K. für die Bühne.
t von ihm bie Luſtſpiele: »A bon
char n rat« X »La toile de
sonne SE ne »La guerre des bla-
sons« (1860
nfaftige Drama »La
vie de club« easy on e
tz
ohn bes liberalen Publi⸗ 2
ſt. ——
Kielland.
Keribeny (eigentlich Ben ler * Karl
870. Maria — 28. Febr. 1824
gu Bien — am frũhzeitig nad) Ungarn, wo er
eit den Bu chhandel erlernte, war fpä-
era Wohnfib lebt er gegenwärtig in
Berlin. Er bat fi als Ferfaffer habe
reicher Überfeßungen aus bem Ungari⸗
ſchen (Petöfi, Arany, Vördsmarto, Jo⸗
fai 2c.) und Biftorifchepolitifcher u "Tüte:
targefchichtlicher Skizzen bekannt gemacht.
Bon den lettern Arbeiten find zu nennen:
»Silhouetten und Reliquien« (1861—63,
Bde.); »Ungarns Männer ber Zeit«
633 »Diskretes und Inbiökretes«
»Spiegelbilber ber Erinnerung«
1869); »&roße Leute, eine Schwächen«
1871); »PBetöfid Tode (1880) u. a.
Keroun de Lettenhove, Joſtze me:
ria Bruno —— 9 — ur
— un. 17. Aug. 1817 zu
Michel in Weflflandern, “Mi I
vr belgifchen fowie der franzöfifchen Aka⸗
demie, 1870— 72 auch klerikaler Unter:
richtsminiſter; veröffentlichte außer meh⸗
teren wertvollen Editionen rg
ee * nn
eine umfangreiche und gebienene
»Histoire de Flandre« (2. Aufl. ige
1854, 5 Bde.) und bie I —5— Stu⸗
bie »Froissart« (1858, 2 Bde
von ber —— Aiabemie gekront
wurde; ferner: »Jacques d’Artevelde«
| 1869); »La Flandre pendant les trois
erniers siöcles« (1875) und als Reue
ſtes: »Histoire et chroniques de Flan-
dres« (1879, 8b. 1). °
Kiel and, Alerander L., no nu.
ale ‚geb. > Kebr. 1
Stavan ne, ftubierte in € briftiania,
ee bafelbft Doktor und —5 als Be⸗
fiber einer Ziegelfabrit in Malk bei
ner. Nachdem er ſchon während fe
bien tin en ten debütiert te,
a eri erfte Sammlung »No-
velletter« ee — —— yet
bev Roman >» Worse«,
kleinere dramatiſche erden: »For Sce-
nen« (»Für bie Bühne«), unb »Nye
Novellettere (ſaͤmtlich 1880) fomwie ein
neuer Roman: »Arbeidsfolk« (1881),
Kinglale —
Sala — b in den
* hat ſich len anz
Bm ln l — he
ule eichlofs
3. indem er zn Geſtalten mit 5
Hand aus vollen Leben ber
und das Leiden und Rin⸗
= in lebhaften Bildern vor
Die Kompofition feiner
en ermangelt ber Strammheit,
genwart
der
ie
—5 —
leicht auseinander;
und die
elnen Spenen Andi immer ſehr
let, —* Arbeiten ie |.
bitter, ‚Sn aufge
form.
——— in
— ie⸗
nen: —E Sa
Singlale (ie. aan Bit
liam, engl. Geſchichtſchreiber, geb. 1802
zu Taunton inber Öraffdaft Somerig, wo
er jet lebt. Er fludierte auf ber Univerfi
tät — wurde 1837 Rechtsanwalt,
begab fi auf eine Reife in das Morgen:
laud und erwedte allgemeinfte ziligung
. fein 9 Buch »Eoth
vielf — an
rg — er ſi ſchicht⸗
— ‚trat au 1 7 für ® idge⸗
er ing nterhaus; doch 1868 verlor
er feinen Sitz und das Städtchen als allzu
be Fr fein Wahlrecht. Die beiden er-
n Bände feines riefigen Werks »The
invasion of the Crimea« erfchienen 1863,
der fechfte erit 1877. Nachdem ber Anfan
bereits bie 6. Auflage erreicht nd 2
Die Epifobe
über den Staatsftrei Ludwig Napoleons | y
— von F. — ins Deutſche ũbertra m
En Dezember und bag Kaif
870) * mit unndtiger Bitterkeit gegen
bie —— eingeleitet.
Kingsley (pr. -Ie), 1) Charles, engl.
Dichter, Novelli ‚ Geiklicher unb Sozial:
teformer, geb. 1 Juni 181 1m Holne in
Devonjbire, 3, San. 1875 zu Evers:
in in Hampſhire, wo er lange, unbeſcha⸗
bet feiner andern Stellungen, Landpre⸗
Gemnbridge par auf Fi —
Cam e zeichnete er ſich durch Flei
und Geiſtesgaben aus, und als eri 1844 bi ie
Priefterweihe genommen, erichienen feine
»Village sermons«, bie fi einen Platz
Sqiftſtellerlexilon.
XR
bie Idee aber | de
Kingsley. 385
ber | bewahrt haben als Programm eines aufs
IE ie = Eich Tr } —
vom Sel Chriſtentums
wurde ee fa einer ber Bührer bee —
fogen. chriſtlichen Sozialismus, we
mit einer bekannten beutſchen ihm
kaum etwas andres als ben Ramen ge:
mein bat; — Maurice ee f
ge
ramım ‚neiiiehatlen Küdfäritt susfdioh,
E ale — . Gruppe —
— and « (1349), welche F großes
Talent, ſcharfe nung und ſchreiende
Mißidne das größte — erregte.
nben | Dies fleigerte nn zur Beitürzung,
als er 1851 »Yeast mon folgen
ließ. Hier war bie Rot ber untern K aſ⸗
fen ins grelle Licht geſtellt. Es folgte ein
ergreifendes Bild bed Kanatiömus, wels
hen das fiegreiche Ehril ntum ausgeübt,
in bem Roman bus, or new foes
with an old face« (1853), der auch ins
Deuti — wurde (2. Aufl. 1878).
War h otwenbigleit ber Toleranz
geprebigt, fo wurde der Baterlandeliche
— gethan mit den Werken: »Two
a unb »Westwardhol«
9 Aufl 3), wovon jenes bie moderne
3 5 8, bieje® bie Eliſabethi⸗
te. K. wurde 1
—— * a in Canıbribge
ernannt, gab aber 1869 bie Stelle freiwils
auf und wurde zum Kanonilus von
Hl ernannt. Indeſſen hatte er, fi)
gegen ben Katholizismus wendend "und
auch ſtark unter bem Einfluß von Thomas
Garlyle, in einen üeberfricg mit Rarbinal
Newman fich — aſſen, os ben hiſto⸗
rifhen Roman > the Wake«
(1865) ge Een in ten bie Empd-
rungen ber Angelfachfen gegen bie nors
männifchen Eroberer af geſchildert
386
werben. Kurz vor feinem: Lebensenbe
unternahm er eine Reife nad ben Per:
einigten Staaten unb nad) Weftindien,
das er einft in »Westward hole bes
ſchrieben, ohne das Land geſehen zu haben,
und berichtete darüber in feinem legten
Bud: »At last: a christmas in the
West Indies« (1872). In ben »Water-
babies« (1863), einem phantaftifchen
Buch, halb in der Form einer Erzählung
für Kinder, 9 er fich ſtark über man⸗
nigfante eſellſchaftli elſtände aus.
In »’The heroes, or Greek fairy tales«
(1855) Hat er griehiihe Mythologie,
etwa in ber Art von Niebuhrs »Heroen⸗
nefchichten«, anziehend bearbeitet. Auch
Naturbiftoriiched wußte er ber Jugend
lebenbig darzuftellen. Seine gefhichtlichen
Vorträge erfchienen unter dem Titel:
»The Roman and the Teuton« (neue
Ausg. 1875). Bon feinen Gedichten ift
befonber® ba® größere: »Andromeda«,
u nennen; mandye® Singbare ift in den
— übergegangen.
2) Henry, engl. Romanſchreiber, geb.
1830, geſt. 1876, Bruder bes vorigen und
berfelben Schuleangebörend. Er ſtudierte
in London und Orford, verließ die Uni-
verfität und wanderte nach Auftralien,
wo er fi) reiche Erfahrungen fammelte,
bie er in feinen Romanen verwertete, da=
mit ein neues Feld ber fenfationellen
Abenteuer eröffnend. Er hat viele Bei-
träge für Zeitfchriften geliefert. Nach feis
ner Rückkehr nah England war fein
erſtes felbftänbiges Werl: »Becollec-
tions of Geoffry Hamlyn« (1859). Es
Bi ten: »Ravenshoe« (1861); » Austin
iote 1); »The Hi yars and the
Burtons« (1865); >»Leighton Courte
(1866); »Mademoiselle Mathilde«
(1868); »Tales of old travel« (1869);
»Old Margarete (1871) u.a. Unter:
beifen hatte er bie — ber »Daily Re-
viewe in Ebinburg übernommen unb
Beth — Berichterſtatter ins Fa
ager gegangen, wo er ber erſte Eng:
länber in Seven war. Seine lebten
Werke waren: »Hornby Mills« (1872);
»Valentin: a French boy’s story of
Sedan« (1872) und »Reginald Hethe-
redge« (1874).
Kinkel.
Kintel, Gottfried, Dichter und
ine er, geb. 11. Aug. 1815 zu Ober:
Taflel bei Bonn als Sohn eines rechtgläu⸗
bigen Pfarrers, beſuchte das Gymnaſium
in Bonn, dann auf der dortigen Uni⸗
verfität (1831— 34), ſpãter in Berlin dem
Studium der Theologie unb Philologie
ob, war baneben als Xheaterrezenjent und
Korrektor thätig, habi itierte uch 1837 in
Bonn für Kirchengefchichte unb wurde
nad einer größern Kunftreife nach Sta:
lien (1837 —38) balb einer der beliebteſten
und befuchteften Dozenten, ber fi) burdy
nähere Berührung mit Geibel, Freiligrath,
Simrock und andern —— Dichtern
ih lei) zu poetifcher Produktion angeregt
—* Seit 1840 Religionslehret am
Gymnaſium zu Bonn unb bald barauf
nen er ın Köln, verheiratete er fi
843 mit der gejchiebenen Johanna Mat:
thieur, gebornen Model, brady mit ber
a eotogie, trat 1844 zur philoſophiſchen
Tafultat über und veröffentlichte 1845
ben erften Banb feiner »Geſchichte ber bil-
benden Künſte bei ben chriftlichen Vol⸗
ferne. Im verhängnisvollen Jahr 1848
ſchloß er ſich der republikaniſchen Partei
an, nahm am en Aufftand
teil, wurde hier (1849) verwundet und
e
I
be. — | Be — ER re A: Er A
London zurück, hielt bier vor beutfchen
Kreifen befuchte Vorlefungen über Kunft
und Litteratur, hatte das Unglüd, feine
He ſchon langſi ſchwer leidende Gat⸗
tin durch einen Fall aus dem Fenſter zu
verlieren, und nahm 1866 einen Ruf als
Profeffor der Archäologie und Au
ſchichte an das Polytechnikum in Züri
an, wo er noch jetzt mit großem Erfolg
und als einer der anregendſten Dozenten
— — iſ — er ig an Nr
weiß au n rheto n uß zu
verkleiden, er iſt Redner undDichter in einer
erfon. Seine »Gebichte« (1843, zweite
mmlung 1868) entfalten Schwung,
Kirchmann
Kraft und Wärme. Den größten Teil feis
ned Ruhms verdankt der Dichter feinen
ben epifhen Dichtungen: »Otto der Schüße«
(1846, 50 Auflagen) und »Der Schmieb
nr Antiverpen« (1872). Schönheiten
erften Ranges Muh, auch das dramatiſche
Gedicht »Nimrod« (1857) auf, das jüngft
auch auf den Brettern Erfolg hatte. Von
ben im Verein mit feiner Gattin Johanna
verfaßten »Erzählungene (1849) ift bie
dßere Anzabl — anſprechend.
bar abren ift K. neben feinen
en tn ol r —— —
r ſeine ſpeziell ge⸗
men durch — n ber
ide® bie bildende Kunſt«
1 ‚Peter [ NRubens« (1874);
— der Ele —
ltur im
en, ta Ai ei en "ame (1878).
mann, Julius von, publizis
ler unb philoſophiſcher Schriftiteller,
ov. zu fftäbt bei ale
u, "Rubierte bie Rechte in Leipzig u
Halle, trat 1823 in den Staatsbien *
wurbe 1846 erfter Staatsanwalt bei dem
Kriminalgeri dt, Erg bei dem Kammer:
gericht zu ter zum Abgeordneten
ie bie reife tionalvertammlung
ewäßlt, nahm er feinen Sit im linken
Senteum, wurbe aber bald als Bi a
t des Appellation erichts nach Ratibor
verſetzt, mon: fein Mandat erlofch. m
Beißling 184 849 wurbe er zum d
weiten Kammer gewählt, een ins
pe eines Konflikts mitdem uffizminift er
3 beurlaubt und 1867 endlich wes
—— Vortrags über das KEN
ie
gi
ertlofig * der ea
Als philo⸗
riftfelfer veröffentli te ei:
% Wiſſens⸗ 1864,
— Klaczko. 387°
Bde.) und »Katehismus ber Bhilofophie«
(1877). Als Herausgeber ber »Philoſo⸗
phifchen Bihliothet« Hat er auch Schriften
von Ariftoteles, Bacon, Srotius, Hume
und Spinoza überfegt und zahlreiche »Er⸗
läuterungene (beſonders zu Kants Wer:
ten) geihrieben. Eine Sammlung klei⸗
nerer Aufſätze erfhien unter dem Titel:
»Seitftngen und Abenteuer« (1881).
räner, Friedrich, philoſop iſcher
Schriftſteller, geb. 1. Mai 1848 zu Span⸗
ang ſtudierte ſeit 1846 in Halle und Ber:
lin Ahesiagie und Philoſophie und ift ge⸗
naſiallehrer in Berlin.
n kin © —— br bier —
»Leibniz —* »Leibniz,
ſein —* * —E 6); »Kate⸗
Giemus ber Gefiche a ——8
( —2 — auptpunkte der Metaphy⸗
it 879) atechismus ber Kirchenge⸗
er »Ethik. Katechismus der
Sittenledre« (1881) x. Auch »Gebichte«
(2. Au — find von ihm erſchienen.
(pr. tdrt), John Forfter, nord:
— ae, geb. 1 1824 4 zu
dericktown in Reubraunfchtveig, war
ber Prescotts Amanuenfis und unter:
üßte ihn in feinen bi — Arbeiten.
Er ſchrieb das auf gründlichen Quellen⸗
ſtudien beruhende Wer! »History of Char-
les the Bas: duke of Burgundy«
(1864—68, 3'Bbe.). K. iſt jetzt Redak⸗
teur von Sippincotiß »Magazine« und
bat neuerdings eine vollſtändig revibierte
Ausgabe der Werke Prescott3 veranflaltet.
rke (ipr. 3, Ebmund (mit feinem
wahren Namen Kohn Gilmore), nord:
amerifan. Schriftfteller, geb. 1 123 zu
Bofton, mwibmete fi dem Kaufmanns
ftand und lebte als Affocie einer reichen
— die hauptſächlich Geſchäfte
mit dem Süden machte, in ber Stabt
New Dort. Nach Ausbruc bes amerifa=
nifhen Bürgerfriegs gründete er das
»Continen Pan: worin er Skiz⸗
en bes Lebens im Süden veröffentlichte.
Ya bemfelben ftellte er — das ur
eleſene Buch — o pines⸗
:) Amen Außerdem veriaßte ec
;|>My southern friends«,
Tennessee« und mehrere ——
ſelaczko (fer. Hattide), —* poln.
388
Publizift, geb. 6. Nov. 1828 zu Wilna,
machte feine Univerfitätsftubien zu Königs:
berg i. Br. und begab fich nach einem mehr:
jährigen Aufenthalt in Deutſchland nach
Baris, wo er ein fleißiger Mitarbeiter an
ber »Revue des Deux Mondes« ward.
1869 ernannte ihn ber moi Reiche:
kanzler Beuft zum Hofrat im öſterreichi⸗
{hen Minifterium bes Auswärtigen, doch
nahm K. 1870 nad) Ausbruch bed Kriens
feine Entlafjung, verweilte aus Geſund⸗
beitsrüdfichten mehrere Jahre in Stalien
und ſchlug 1875 wieder feinen Auſenthalt
in Paris auf. Bon ben Bublifationen
Klaczkos, der mit gleicher Leichtigkeit fran⸗
zöſiſch, deutſch und polnifch fchreibt, heben
wir bervor: »Une annexion d’autrefois«
(2.Xusg. 1869); »Etudes dediplomatie
contemporaine« (1866); »Les imi-
naires de Sadowa« (1208) und bejon-
ber bie Schrift »Les deux chanceliers«
(d. 5. Fürſt Gortſchakow und Fürft Biss
mard, 1876; beutfch 1877), deren Ent:
büllungen viel Lärm machten. In andrer
Richtung veröffentlichte K.: »La poésio
polonaise au XIX, siöcle« (1862) und
eineüibertragung ber »M&moires d’unSi-
berien« von Rufin PBiotromwsfi fomwie vers
ſchiedene Schriften in polnifcher Sprache.
Klapp, Michael, Journaliſt und
Schriftiteller, geb. 1835 zu Pra
nah abfolvierten Stubten 185
Wien, wo eran Kurandas »Oftbeuticher
Vofte als Feuilletoniſt g war. 1859
erſchienen feine »Komiſchen Geſchichten
aus dem jüdiihen Volksleben«, 1878
ein Luftfpiel: »Roſenkranz und Gülben-
fterne, welches vom Burgtheater feinen
Weg über alle beutfchen Bühnen machte.
Sournaliftifh war er bis 1877 als Mit-
herausgeber der offiziöfen Wiener » Mon:
tagsrevuee thätig, mußte jeboch infolge
eines von ihm in der »Gartenlaubee ver:
öffentlichten Auffabes über ben Aufent-
halt ber Kaiferin Elifabeth in Ungarn
jeine Stellung aufgeben.
Klein, Julius Leopold, bramat.
akt und Litterarbiftorifer, geb. 1810
u Miskolcz in Ungarn, geft. 2. Aug.
876 zu Berlin. Bon deutichen Lehrern
unterrichtet und frühzeitig mit ber deut⸗
[den Litteratur vertraut, zeigte er ſchon
Klapp — Klemm.
auf dem Lyceum außergewöhnliche Bega⸗
bung und ging als —— — zur
Univerfität Wien ab, wo er vorzugsweiſe
geſchichtlichen und philologifhen Studien
an bie er nach längerm Aufenthalt in
Stalien zu Berlin 1830 mit bem medi⸗
zinifchen Fachſtudium vertaufchte. ine
ee Reife nach Stalien unb Griechen
anb zehrte feine Gelbmittel auf, und ba
er es verichmähte, . ärztliche Praxis
fi feine Eriftenz zu fichern, fchrieb er
Thenterkrititen und verfaßte mehrere Dra⸗
men. 1865 begann er bie ver
feine® großartigen, einzig baftehenden
Werts, der »Gejchichte bes Dramase, eine
— — welcher nur ein eiſerner
Fleiß und eine Beleſenheit wie die ſeinige
gewachſen waren. Er wurde dabei vom Ver⸗
waltungsrat der Schiller⸗ Stiftung durch
eine jaͤhrliche Penſion von 300 Thlr. unters
ftüßt, konnte e8 aber nicht zu Ende führen.
Der Torſo [liegt mit dem 13. Band (Ges
fchichte bes nen Theaters, 1876) ab.
Neben einer Toloffalen Stoffbewältigung
zeichnet fich dieſes Werk burch eine Fülle
neuer, wenn auch oft paraborer Geſichts⸗
punkte aus; ed ift nicht bloße maffige
Kärrnerarbeit, ſondern ein durch Geiſt und
Gedankentiefe imponierendes Denkmal.
Allerdings wäre ed noch harmoniſcher und
; Ei: — 5 ausgefallen, hätte ber Ver⸗
na
afler die Kunft der Beichränfung zu üben
verftanben und feiner krankhaften Neigung
zum Bizarren widerſtanden. Auch feinen
Dramen haftet diefer Zug an und ſtumpft
* Wirkung die Spike ab. Es fehlt
ihnen weder an dramatiſcher Kraft noch
an Einzelſchönheiten, aber leider wird das
Schlagfräftige in ihnen durch eigenwillige
Gegenparaden des Dichters paralyfiert.
Sie erſchienen 1871—72 in 7 Bänden
— Trauerſpiele: »Maria von
ebicie, »Luines⸗, »Kavalier und Ars
beiter«e, » Marias, »Strafforde, »Helio⸗
bora« u. a.; Luſtſpiele: »Die Herzogine,
»Voltaire« u. a.).
Klemm, Guſtav, Kulturhiſtoriker,
gr 12, Nov. 1802 zu — geſt. 26.
ug. 1869 in Dresden; ſtudierte zu Leip⸗
zig und fiedelte 1825 nach Dresden über,
wo er 1831 zum zweiten Sefretär an ber
föniglichen Bibliothek, 1834 zum Biblio
Klende — Klette.
thefar, 1852 zum Oberbibliotbelar und
oftat befördert wurde und 1863 in ben
eftand trat. Sein Hauptwerk ift bie
»Allgemeine Kulturgeſchichte der Menſ
beit« (1843—52, 10 — worin er ſich die
a ara Entwidelung
ber Menſchheit von den roheften Anfängen
an biß zu deren Gliederung in organiiähe
Volkskoͤrper nach allen Richtun an zu
erforſchen und nachzuweiſen. Von jeinen
übrigen Werten heben wir hervor: » Hand⸗
buch ber germanifchen Altertumsfunde«
5*
»Zur Geſchichte der Sammlungen
ſſenſchaft und Kunſt in Deutſch⸗
lande (2. Aufl. 1838); >SItalica; Reiſe
Staliene (1839), die Frucht einer
1 mit dem Prinzen —— —
König) AH unternommenen Reiſe
reunbichaftliche Briefe« (1847, 2, Aufl.
41850); »Allgemeine Kulturwifienfdafte
1854.55, 2 Bde); >Die Frauen«
184 - 59, 6 Bde.); »Bor 50 Jahren« | walb
1865, 2 Bbe.), eine Sammlung fulturs
iftorifcher Briefe.
Blende, Demon Arzt und Schrift:
* geb. 16. Jan. 1813 zu Hannover,
dierte Medizin, ließ fih dann als praf:
tifcher Arzt in feiner Vaterſtadt nieber,
wanbte fih 1837 nad) Leipzig, 1839 nach
Braunſchweig, wo er naturwiflenfchaft:
liche Borlefungen bielt, und lebt feit 1866
—ã— — de © iften’ über Gegen
wiſſen | ri en⸗
ſtaͤnde ber Medizin veröffentlicht, 5
— fruchtbare ſchriftſtelleriſ
ti
Art:
Atzungen
lerxik Geſundheitslehre« (7. Aufl.
1a); —ã— ——— 6 um
biätetife (1871); »Chemifches Kodh= und
Birtfchaftsbuche (3. Aufl. 1876); »Die
Mutter als Erzieherin« (2. Aufl. 1)
»Das Weib als Gattin« (3. Aufl. 1879);
»Diätetifder Seele« (1873); > Der’srauen:
arzte (1874) u.a. Außerdem f rieb er
eine Biographie A. v. Humboldts (7. Aufl.
fl. | öfterreichifchen
389
1875) unb gab unter dem Nanıen Her:
mannv. Mallit eine lange Reihe kul⸗
turhiſtoriſcher und ſozialer Romane (über
Beireis, Cranach, Leibniz, Gleim, Herder,
Stolberg x.) heraus.
Riehheim, Anton, Freiberr von,
Öfterreich. Dialeftdichter, geb. 9. Febr.
1816 zu Peterwarbein, betrat, obwohl
Hein und verwachſen, unter bem Namen
»Platzere die Volksbühne in Preßburg
und Peſt und gab bereit 1837 »Steyri⸗
fe Alpenblumene heraus, dichtete dann
munbartlich weiter und verjuchte fich end»
lich unter jeinem wirklichen Namen als
Borlefer jene ae 1846 zuerft
in ‚dann in Wien. mit brachte
er es einige Jahre förmlich zur Mode⸗
; I beliebtbeit ſowohl in Wien als in ben
tovinzen und felbft an
beutfchen Höfen. Es —— von ihm
allmaͤhlich: »Schwarzblattlaus’n Weaner⸗
abe eh 5 nu in
oßrahmen«; »Schwarzblatil a an:
derichaft« (1862); »Mo.tüfterle (1853);
»Frau'nkäferle (1854). K. war auch
Thenterfelretär und ſchrieb Kinderkomö⸗
dien. Er feierte 1876 ſein 40jähriges
litterariſches Jubilãum durch Vorträge in
Wien, wo er noch lebt.
Klette, Hermann, Dichter und Pu:
blizift, geb. 14. März 1813 zu Breslau
als Sokn eines biicherliebenben und bil:
cherſammelnden Rechtsanwalts, erhielt,
ſchon früh mächtig und nachhaltig angeregt
burch dieſe e feines Vaters, feine
Ausbildung auf dem Gymnaſium und der
Univerfität feiner Vaterſtadt. Schon ala
Stubent lieferte er verfchiebenen Journa⸗
len Feuilletonbeiträge, und 1836 erichien
bie erfle Sammlung feiner Gedichte. Seit
1837 in Berlin angefiebelt, bald barauf
ala Mitarbeiter der »Voſſiſchen Zeitung«
thätig, feit 1849 Mitrebafteur und 1867 —
1880 Chefrebalteur biefes Blattes, vertrat
er eine fortfchrittlich= liberale Richtung.
K. it beſonders als JZugenbfchriftfteller ge⸗
ſchätzt: »Rinderlieber« (1 s »Deutfche
Kindermärden« (1849); »Märchen mei⸗
ner Großmutter« (1851); » Märchen am
Kamine Sehr »Alexander v. Hum⸗
boldts Reiſen« u.a. Doch find auch feine
Gedichten (3. Geſamtausg. 1881) Höchft
390
anſprechend durch Gmpfinbungswärme,
Phantaſie und Zartheit. Aber auch als
— und geſchmackvoller Sammler
het eich * . Verdienſte erworben. Wir nen:
»Deutfcher Liederſchatz« NEE
— — Völker« (1844
utſche en el her bes 18. und 19.
2 ehunbertse (1 »Deutiche Ges
ſchichte in Liedern ‚usb; »Deutſchlands
Di nen (1
I spe ar, iber, geb.
opp, Onno, Ge reiber, ge
9. Okt. 1822 zu Teer in —5 — ward
1845 Lehrer in Osnabrück, fpäter in Hans
nober, wo erber Bertraute König George V.
wurde und 1865 daß Referat über bie
Landesarchive erhielt. 1866 im Haupt:
quartier bes Königs verweilend, ward er
mit einer Sendung an ben Bundestag
und ben Prinzen Karl von Bayern be:
traut und begleitete bann ben Stönig, de
er durch feine Ratſchläge mit ins Unglüd
geftürzt hatte, nad) Hieking, von wo aus
er mehrere Teidenfchaftli e Broſchũren
gegen Preußen veröffentlichte. 1874 trat
# am Katholizismus über. Von feinen
Schriften. welche Ian. ein
ee ——— Parteiſtand⸗
punkt und ausgeſprochen len
Tendenzen kennzeichnen, welche aber fonft
vom An und Talent bes Verfaſſers Zeug:
nis ablegen, nennen wir: — Di |]
friesfandee (185458, 3 Bbe.); ⸗Frieb⸗
rih IL und bie beutfche — * 860,
2. Aufl.1867); >Zilly im Dreißigjährigen
Kriege dl 1861, 2 Bbe.), eine Ehrenrettung,
die, an ſich berechtigt unb gelungen, nur in
ber Verunglimpfung ber Genner über ihr
iel — ieht; — des 10) und
eo.
tuarte (
die Biograpfie at even en « (1878).
Auch iſt K. Bar er von Leibniz’ Wer:
ten rn Bp.
Kludhohn, — inoriter, geb.
6. Juli 1832 u Bavenhau en im Fürften
tum Lippe, —8* in Heidelber "ra
Senne Sefchichte, übernahm 1
Münden bie Mebaftion bes tritfen
Teils ber »Hiſtoriſchen Zeitſchrifte von
v. Sybel, trat bann als Mitarbeiter bei
ber Hiftorif Kommiſſion ein, babtlis
tierte fich 1860 als Dozent ber Gefchichte
und |w
Klikſpaan — Kneppelhout.
an ber Münchener Univerfität, warb 1865
außerorbentlicher Profeflor und 1869 zu:
gleich ordentlicher Profeflor an ber tech-
nifchen —— Er ſchrieb: »Die Ge⸗
ſchichte des a > 1857); »Lubs
wig 165 ke ——
hut<(1 Sie» seue Koni
von Preußen« se 1879):
Sromme, Kurfürft von «ah Er 9);
»Blücher«e (1879) u. a. it
ber bayrifchen Afabemie ber Wi —55
und gegenwärtig mit Abfaſſung der »Ge⸗
—* Deutſchlands von der Reformation
is zum Weſtfäliſchen Frieden« beſchaftigt.
napp, Albert, Dichter und Schrift⸗
fteller, geb. 25, uli 1798 zu Tübingen,
eft. 18. Juni 1864 in Stuttgart; war
r Sohn eines Hofgerichtöabvofaten, er⸗
hielt ſeine Vorbildung im Kloſterort Al⸗
pinbach, zu Rottweil und Tübingen, be
n | juchte das theol sgilde Stift zu Maul:
an und zu — en, ictet dann
Pfarrſtellen an ve *— Orten und
ward ſchließlich aslh an Guſtav Schwabs
Stelle Stadtpfarrer an der Leonhardtlirche
zu Stuttgart. Knapps Stärke Tiegt imgeiſt⸗
lichen Lieb, wo er wenige ebenbürtige Ri⸗
valen hat. tibe eugung, Wärme ber Ems
— und Abel der Form machen bie
ktüre jeiner [. um wohlthuen⸗
das Dogmatiſche
r Border nd tritt und die
tt. Außer zahlreichen Bei:
tr m Tafhenbuc »Chriſto⸗
te - 53) ließ er erſcheinen:
»( ichte« (1829 und 1834);
>| gi n Eyflus von Liedern
u af Sie e« (1843);
>! ; »Bilber ber Bor:
Cd Außerdem erfchies
nen von ihm: —— Liederſchatz«
eine Sammlung geiſtlicher Lieder aus allen
ahrhunderten, 1837) und »Geſammelte
— Scriften« (1870 - 75, 2 Bde.).
— ⸗Hugeſſen(ſpr. nättf@bn-ju),
' Rnebpeifeut »_ San, nieberländ.
— b. 8. Jan. 1814 zu Leiden,
ſtudierte daſe R und erwarb & durch
ſeine originellen S rezungen bes Stu⸗
bentenlebens: »Studententypen« (1841)
und »Studentenleven« Cie ), bie unter
Knight
bem Pſeudonym Klikſpaan erichienen,
eine erfte Stelle unter ben jungen Schrift:
ftelern, welche um jene Zeit ein neues
Leben in bie nieberländi 2 Litteratur
brachten. Die genannten Schriften erleb:
ten wiederholte Auflagen und finb bis
heute populär geblieben. Auch feine ſpä⸗
tern Werke (Reifcerinnerungen, Erzäh⸗
ungen, er unb litterarifche
Abhandlungen 2c.), 1860 — 64 von ihm
felbft gefammelt, haben ihn als fcharfen
Beobachter und originellen Denker be:
fannt gemacht, aber doch ben Erwartuns
gen, welde feine Erftlingsfchriften er⸗
regten, nicht entfprochen.
Ruipkt (fpr. nei), Charles, enal:
Buchänble b. 1791
zu
b r und Schriftfieller, ge
inbfor, ge.9, März 1873. Der Sohn
eines Buchhändlers, trat er früh ins väter:
liche Geſchaͤft, wandte ſich bald bein Ver:
lag zu, gab ſchon in Windforbie Jugendzeit⸗
f N ne Er gie wie au
»Knight’s Quarterly Magazine«, wel-
ches er bei Überfiebelung nad) Lonbon
1823 dort fortfeßte. Nun mwibmete er fi)
in großartigem Maßſtab ber Beröfient-
lichung von volfstümlichen illuftrierten
Werken gediegenen Gehalts, an welden er
ſelbſt fchriftftellerifch mitwirfte, währenb
einiges bavon (namentlich fein »Shake-
«) ihm ganz angehört. Für Volks:
bi Idung und außerdem für ben nn be
bes Holzſchnitts bat er Namhaftes ges
wirkt. Die vier bebeutendfien unter feinen
ea find:»ThePenny
Magazine« (1832 — 45), das einen, na⸗
mentlich für jene Zeit, unerbörten Abſatz
von 200,000 Eremplaren wöchentlich hatte,
auch fogleih in Deutfchlandb und anber-
wärts nachgeahmt wurde; »The Penny
Cyclopaedia« (1833—56, 30 Bbe.), wor:
auf dann m »English Cyclopaedia«
(ii —61, 22. Bde.) fi gründete; bie
eitserwähnte, mit reihlihem Kommen:
tar verſehene Ausgabe Shakeſpeares (1839
bis 1841, 8 Bde.; aber fpäterhin auch in
mehreren hanblichern Ausgaben); endlich
»The history of England« (1856 — 62,
8 Bbe.), eine mit Fleiß und Geſchmack voll:
führte Arbeit. Daran ſchließen ſich zahl⸗
reihe Tleinere Werke. Einen Ruͤdblick
auf fein Leben hat er geliefert in »Pas-
— Knortz
391
sages from a working life« (1863;
neue Ausgabe mit Einleitung von S.
Thorne, 1873).
Knorring, Erik Oskar von, ſchwed.
Schriftſteller, geb. 23. Febr. 1822 ji
Mariators in Weftgotland aus einer alt=
abligen ſchwäbiſchen Familie, ftudierte
in Upfala, machte 1842 dad Offiziersera:
men unb trat bet bem weftbottnifcten Felb:
jägerforps ein. Anfangs bei topographi-
den Kartenarbeiten verwendet, nahm cr
1849 ald Freiwilliger am bänifchen Krieg
teil und rüdte na — desſelben
bis zum Oberſtleutnant vor. Große Rei⸗
fen führten ihn durch beinahe alle euro-
päifchen Länder und Nordafrika; auch warb
er mehrfach mit militärifhen und andern
Miffionen betraut. Neben feinen ſpezi⸗
ſch militärifchen Arbeiten und zahlreichen
ournalartifeln bat er namentlich als
eifefchriftiteller Ausgezeichnetes geleiftet:
»Tv&ä mänader i Egypten« (» Zwei Mo⸗
nate in Agypten«, 1873), »Genom Lapp-
land, Skäne och Seeland« (1874), und
ift ein beliebter novelliſtiſcher Mitarbeiter
von Almanachen. Auch ıft ein Stüd von
ihm: »Wirtabro«, am föniglichen Theater
1858 öfter mit Beifall aufgeführt worden,
und feine Märfche und Tänze find in
— geſchätzte Muſik. Seine neueſte
Arbeit iſt eine romantiſch⸗hiſtoriſche Schil⸗
2Kriege Schwedens«, welche
ver Prefte befindet.
Karl, beutic = amerifan.
fic
S er, pe. 28. Aug. 1841 zu
G m bei Wetzlar, wanderte 1863
ne ifa aus, wibmete fich hier dem
ke n welchem er feit 1866 an vers
1] Orten tHätig war, und lebt feit
1 tobnstomn in Pennſylvanien.
B ı felbfländigen Veröffentlichun⸗
en nennen wir: » Märchen und Sagen
r nordamerikaniſchen Indianer⸗ (1871);
»Gedichte⸗ (1874); »Amerikaniſche Skiz⸗
zen« (1876); »An American Shake-
speare bibliography« (1877); »Humo⸗
riſtiſche Gebichtes (1878); »Epigramme«
1878); eine —— che Studie über
nafellom (1879); Aus dem Wigwan.
Uralte und neue Märchen und Sagen ber
nordbamerifanifhen Indianer⸗ Gel),
»Kapital und Arbeit in Amerila« (1881).
392
Auh gab er »Lieber und Romanzen
Altenglanbs«e (1871), »Schottiihe Bal⸗
Iaden« (1875), die Anthologie »Modern
American lyrics« (mit Dickmann, 1880)
beraus und war als Überfeger aus bem
Englifchen, Spaniſchen zc. vielfach thätig.
nowleß (jpr. nopis), Sheriban, be
beutender engl. Schaufpielbichter, geb.
1784 zu Corl, geft. 30. Nov. 1862 in Tor⸗
uay FDevonibire). Auch fein Vater war
Shriftfteller, und unter feinen nähern
” Berwanbten befanb fich ber große Sheri⸗
dan. Diefe litterarifchen Überlieferungen
wurben nod) verftärkt, als er nad) London
fam; er trat nun mit Hazlitt, Lamb und
Goleridge in Verbindung unb ſah Air
mannigfach aufgemuntert. Sein erſtes
Traueripiel: »Caius Gracchus«, wurde
1815 —— In der langen Reihe
der 6347 find »Virginius«, »The
Hunchback« Geutfeh:» Der Budelige-non
Wertheimer), »Wi Tell« und »The
love-chase« bie bebeutendften. Die beiben
erftern a fi ae erie auf ber
ie als er, ya Stüde. Did;
teriihe Begabung Tann ihm nicht abge:
Ipr n werben; in feiner Nahahmung
hakeſpeares ift ihm jeboch bag Lärmende
beſſer gelungen als das arte und Tiefe.
Auch als Schmufpieler trat er auf, doch
mit wenig Glück. Im Roman verfuchte
er fih mit »Fortescue« unb »George
Lovel« (beide 1847). Nebenbei, body mit
großem Ernft, trieb er abeoiogie, ſchrieb
über das Evangelium Matthäi, polemi⸗
fierte in firenggläubig = proteftantifchem
Sinn gegen ben Kardinal Wijeman und | J
machte den Wanberprebiger. Sir Robert
Peel verlieh ihm einen Löniglichen Ehren-
fold von 200 Pib. Sterl. Eine Samm-
lung feiner Bühnenftüde gab er 1841—
1843 in 3 Bänden (neue Ausg. 1873),
feine zeritreuten Erzählungen unter dem
Titel: »The Elocutionist« (25. Aufl.
1874) heraus. Aus feinem Nachlaß kam
noch da8 Stüd >Alexina, or True unto
death« zur Aufführung (1866) und er-
ſchienen: »Lectures on dramatic lite-
rature« (1873— 74).
Knowles — Köberle.
ſeine —— ſeiner Vaterſtadt und
befuchte Hierauf die Univerfität Landshut,
um bie en eyaen, zu ſtudieren.
Bereits 1823 erbielt er eine Anftellung
an bem SKonfervatorium ber mineralos
gifchen Sammlungen, wurbe 1826 außer:
orbentlicher, 1 orbentlicher Brofeflor
der Mineralogie an der Münchener Uni:
verfität und 1842 Mitglieb ber Alabemie.
Im Jntereſſe ſeiner Wiſſenſchaft machte
er wiederholt Reiſen nach Griechenland,
u: Stalien 2c. und leiftete nicht
nbedeutendes als Diineralog. Als Dichter
erwarb er fih einen Namen durch feine
»Gedichte in oberbayriiher Mundart«
1839, 8. Aufl. 1877), welche mit großem
fent und ebenfo großer —
das Leben ber Natur und bes Volks be:
handeln. Dagfelbe gilt von feinen »Ge⸗
dichten in piätatier Mundarte (1844,
6. Aufl. 1876), den brei größern Gedich⸗
ten: »Der Hansl vo’ Finfterwalb«, »Der
chwarze Beitle, »s Krampner Refei«
1852, 2. Ausg. 18), von ben »PBälzi-
hen G’ichichten« (1863) und ben »Schna⸗
dahüpfeln und Gefchichtin« (1872), über:
aupt von allen den Probuften des Ber:
affers, welche ſich mit dem Volksleben
efaffen und fi dazu bes Dialekts als
Mittels bedienen. Weniger originell ift der
Berfaljer in Jan chdeutſchen »Ge⸗
dichtene (1852) und ſeinem bidaktiſchen
(ebenfalls — Poem »Die Urs
zeit ber Exrbe« (1856). Noch ift feiner
unter bem Titel: »Wilbanger« (1859) er-
fhienenen Skizzen aus bem Gebiet der
agd zu gedenken.
öberle, Georg, Schriftfiefler und
Dramaturg, geb. 21. März 1819 zu
Nonnenhorn am Bobenfee, fam nad Be
ſuch des Symnafiums zu Augsburg in
dad von Sefuiten geleitete Collegium
ermanicum — aus dem er ent⸗
—* um in nen Philoſophie nnd
ura zu flubieren. In Leipzig, wohin er
ich 1845 wanbte, ſchrieb er die Auffehen
machenben ——— en aus dem deut⸗
re Kolleg in Rome (1846) und begann
1849 feine Laufbahn als Dramatifer mit
Kobell, Franz von, Dichter, geb. 19. | dem Drama »Die Mediceer« (1849), bem
uli 1803 zu gen, Sohn eines
niglih bayriſchen Staatsrats, erhielt
unächſt die Tragödie » Heinrich IV. von
er « (1851) 5 — Nachdem er
Koberftein — Kol.
durch eine die Jahre 1853—56 umfaflenbe
Direktionsführung in Heidelberg auch
praktiſche Erfahrungen fi Ba ge
fucht Hatte, wurde er im Oktober 1872 in-
Bike feiner Reformjchrift »Die Theater:
Yu
kriſis im neuen Deutichen Reiche (1872)
zum Leiter des Karlöruber Hoftheaters
ernannt, ging aber bereits Oſtern 1873
jeiner Stelle wieber verluflig, morüber
er in ber Brofhüre »Meine Erlebnifie
als Hofthenterbireftore (2. Aufl. 1874)
berichtete. Seine bramatifchen Were, bie
außer den genannten Dramen die Schau:
fviele: »Mar Emanuels Brautfahrt« und
»George Wafbington«, eine Tragödie:
»Die Heldin von Yorktown«, u. a. enthal⸗
ten, erſchienen 1873 in 3 Bänden. Sein
jüngfte8 Dramaturgifches Werk betitelt fich:
»Der Beriall der deutſchen Schaubühne
und bie Bewältigung der Theaterkala⸗
mitäte (1880). Außerdem fchrieb K., der
jest bei Wien lebt, das gegen den Jeſuitis⸗
mus gerichtete Werk > eutiche Antwort
auf mwelfche Projekte« (1870) und ben Ro-
man »Alles umein Nichtö« (1871,3 Bde.)
Koberfiein, Auguft, —
Litterarhiſtoriker, geb. 10. Jan. 1797 zu
Rügenwalbe, geft. 8. März 18570 in Schul⸗
pforta; ftudierte von 1816 an zu Berlin
Philologie und erhielt 1820 eine Adjunk⸗
tenftelle in Schulpforta, wo er 1824 zum
Profeſſor ernannt wurde und bis zu (in
nem Tob wirkte. Sein Hauptwerk iſt der
»Grundriß ber Gefchichte ber deutſchen Na-
tignaflitteratur«, welcher, in ber 1. Auf:
lage (1827) nur als Leitfaden für Vorle-
fungen entworfen, in ber 4. Bearbeitung
(1847—66) zu einem umfaflenden Hands
buch ber Geſchichte der beutfchen National:
fitteratur wurde und fowohl von einer
ungemeinen Belelenbeit als von feltener
nblichfeit der Forſchung Zeugnis gibt.
Die 5. Bu e wurbe —
Tod von —— (1872— 75, 5 Bde.)
herausgegeben. Noch find von ihm zu
nennen: »Bermilchte Auffäße zur Kittera:
turgefchichte und Aſthetik⸗ (1858). Außer:
bem gab er »Heinrich v. Kleiſts Briefe
an feine Schweſter Ulrife« (1860) unb
= en —F a lung
r n e« ( aus. —
Sein Sohn Karl, geb. 15. Febr. 1836
393
u Schulpforta, ift feit 1862 Mitglied des
Softheaters in Dreöden und bat ſich als
dramatifcher Dichter durch die Trauer:
fpiele: »Florian Geyer« (1863) und >Stö-
nig Erich XIV.« (1869) ſowie das Luft:
fpiel »Was Gott aufammenlügt, das foll
ber Menſch nicht fcheiden« (1872) einen
Namen gemadit.
— Hermann, Philolog, geb. 5.
Aug. 1815 zu Leipzig, geft. 3. Dez. 1876
in Trieft; ftubierte zu Leipzig unter Her:
mann, ward 1840 an der Kreuzſchule in
Dresden angeftellt, 1848 mit Ausarbeis
tung eines Entwurfs zu einem allgemei-
nen Schulgeſetz — a Sachſen
beauftragt, den er ſpäter veröfſent⸗
lichte, und im Februar 1849 in bie ſäch⸗
iſche Zweite Kammer gewählt, Wegen
einer Teilnahme am Maiaufftand zur
lucht genötigt, pin er zunächſt nad
eaftlhen M9Stofogie nach Aüric Aber und
aſſiſchen Philologie nad) Züri run
wurbe 1864 in gleicher Eigenfchaft =
— berufen. Auf einer Reiſe na
riechenland 1876 ereilte ihn in Trieſt der
Tod. Von ſeinen Schriften pädagogiſchen
Inhalts find beſonders nennenswert: Uber
das Prinzip des Oymnaſialunterrichts ber
ET er ; »Zur Gymnaſial⸗
teforme (1846); »Vermiſchte Blätter zur
Symnaftalreform« (1847). In fpäterer
2 befchäftigte ſich K. vorzüglich mit der
omeriſchen Frage, wovon feine »Disser-
tationes« über die Iliade (1857—59, 7
Teile) und die Odyſſee (1862-63, 3 Teile)
Zeugnis ablegen. Mit Rüftoro bearbeitete
er bie a te des griechiichen Kriegs⸗
wejende (1851), welcher eine Sammlung
augerlefener »Kriegsſchriftſteller ber Grie⸗
chene mit beutjcher — (1853 -
1855, 2 Bde.) und die »Einleitung zu
Cãſars Kommentarien über den 2
Kriege (ebenfalls mit Rüſtow, 1857)
folgten. Bon feinen fonftigen Schriften
erwähnen wir die »Afabemilchen Vorträge
und Reben« (1856) und die trefiliche Bio-
grapbie: Aa eig ermann« (1874).
od, Paul de, franz. Romanjdrift:
nel geb. 21. Mai 1794 zu Paſſy, geit.
. Aug. 1871 in Paris; ftand zuerft
in einem Bankgeſchäft in ber Lehre, wid⸗
mete fih aber ſchon mit dem 17. Jahr
394
ausſchließlich ber Schriftftelleret und wurbe
bei feiner pikanten, oft leichtfertigen unb
ſchlüpfrigen Darftellung ber Sitten unb
Gebrechen ber Parifer Gefellihaft bald
ber Liebling bes franzöftichen Leihbiblio⸗
tbefenpublitume. Die Gefamtausgabe
feiner Werke (1844—45) umfaßt 56
Bänbe; bie Titel ber einzelnen Romane,
von benen er einen großen Teil auch zu
Vaubevilles verarbeitet bat, bier anzus
führen, fehlt der Raum. — Auch fein
Sohn be K. aeb. 25. April 1821,
machte ſich durch viele Romane und einige
Theaterftüde befannt. Dan bezeichnet
ihn auch als ben Verfafler ber »Souve-
nirs et notes intimes de Napol&on III
a Wilhelmshöhe« (1871).
Kehl, Georg, Schriftfteller age, 28.
April 1808 zu Bremen, geft. 28. 1878
daſelbſt; ftudierte en Heidelber
unb Münden die Rechte, ieh fi 1
in Dresden nieder, unternahm von hier
aus zahlreihe und ausgebehnte Reifen
unb —* 1858 nach Bremen über, wo
er zum Stadtbibliothekar ernannt wurde.
Seine ſchriftſtelleriſche Laufbahn begann
er mit den Werfen: »Petersburg in Bil⸗
bern und Slizzen« (2.Aufl.1846, abe)
»Reiſen in Sübrußlanbe (2, Aufl. 1847,
3 Bbe.) und »Die beutfch-ruffifchen Oftfees
provinzen« (1841, 2 Bde.), denen er dann
— Beſchreibungen ſeiner Rei⸗
en in Ungarn, Großbritannien und Ir⸗
nd, ben Niederlanden, Nord: und Suͤd⸗
deutfchland, Dänemark, Frankreich, der
Dame, Dalmatien, Nordamerika ꝛc.
folgen ließ. Bon feinen übrigen Schrif⸗
ten erwähnen wir: »Der Verkehr unb
die Unftedelungen ber Dienfchen in ihrer
Abhängigkeit von ber Geftaltung ber
Erboberfläche« (1841); »Land und Leute
ber britiihen Inſeln« — 3 Bbe.);
Die Mari und Inſeln ber Herzog-
tümer Schleswig = Holfteine (1846, 3
Bde.); »Aus meinen Hüttene, Jugend⸗
— x. (1850, 3 Bde.); »Der
Rheine (1851, 2 Bbe.); >Sfiggen aus
Natur: und Völterleben« (1851, 2 Bbe.);
»Kitiht:Gami ober Erzählungen vom
Dbernfee« (1859, 2 Bbe.); »Geſchichte der
EntdedungAimerifase(1861);»DasHaus
Seefahrt zu Bremen« (1862); »Nord⸗
Kohl —
Kolb.
weftbeutfche Stigzen« (1864); »Der Rate-
Ba Bremen« (1866); »Am Weg.
Blicke in Gemüt und Welt« (1866, neue
1873); »Die Völker Eu « Sa
e
bedungsreifen und Schiffahrten zur Ma⸗
gellansftraße« (1877).
Kohn, Salomon, Schriftfteller, neb-
8 M 2 1825 zu Prag, Sohn eines
israelitiihen Kaufmanns, ftubierte 1844
bis 1846 auf ber an Univerfität be:
ſonders mathematif iſſenſchaften und
trat dann als Teilnehmer in das väterliche
Geſchaft ein, das er 1863 allein übernahm.
R. ift der ext fpät befannt gewordene Ber:
faffer bes Romans »Gabriele (2, Aufl.
1875, 2 Bde.), ber zuerft anonym in bem
Sammelwer! »Sippurim« —— er⸗
ſchien, fpäter wiederholt ins Engliſche,
ind Italieniſche, ſelbſt ins Hebraäiſche
überfegt wurde. Außerdem ſchrieb K. No⸗
vellen und Erzählungen, meiſt in Zeit⸗
— und die Romane: »Ein Spiegel
er Gegenwart« (1875, 3 Bbe.); »Die
Starten« (1878).
Klar, Joſeph Georg, tſchech. Dra-
matifer und Novellift, geb. 1812 zu Prag.
Seine Tragddien »Monila«, »Dagelona«,
»Bizfas Tode und »Der Prager Jude⸗
Kun nd durch VBühneneffefte aus.
ebftdem fchrieb K. die Ruftfpiele: »Drei
Pharaone«, »Die Ameifene u. a. In dem
Novellenfach find von ihm: »Der Maler
Reinere, »Die Muſikanten«, »Die Prager
BZauberine, »Die — ber Hölle«,
meiftend phantaftiihe Schilderungen.
Weit bebeutiamer iſt K. als Überſetzer
klaſſiſcher Werke. Die tſchechiſche Poeſie
beſitzt durch ſeine Vermittelung Goethe
(»Faufte, »Egmonte), Schiller (»Die
Näuber«,, »Fabale und Liebe«, »Wallen-
fteind Lager«, »Mallenfteind Xobe),
Shafefpeare ehe u.a) K. ver
use ſich auch als Lyriker.
olb, Georg Friedrich, Statiſtiker
und Publiziſt, geb. 14. Sept. 1808 zu
Speier, ward als Bürgermeiſter ſeiner
Vaterſtadt 1848 in das Vorparlament
und in die beutfche Nationalverfammlung
gewählt, war auch Mitglied bes Rumpf⸗
Kompert — König.
parlaments unb trat 1849 in ben bay:
riſchen Landtag. 1853—60 Iebte er in
Zürich und feitben in Srar”
Von neuem Mitglied bei
Landtags, verfocht er feine |
demofratifchen been unb w
ber bunbesftaatlien Einigı
lands bartnädig. Seit 18 ‚ich
vom politifchen Schauplag zurückgezogen.
Bon feinen Werken erwähnen wir ala bie
wichtigern: »Handbuch ber vergleichen:
ben Statiftif« (8. Aufl. 1879) nebſt dem
»Statiſtiſchen Handbüchlein ber Völker:
zuſtands⸗ und Staatenfunde« (1875);
»Geſchichte der Menſchheit und Kultur«
‚ 2 Bde.); »Die wichtigſten ältern
—— in Englande (1861, 2 Bde.)
und »Kulturgeſchichte ber Menſchheit«
(2. Aufl. 1873, 2 Bde.).
Kompert, Leopold, Schriftiteller,
eb. 15. Mai 1822 zu Mündengräß in
öhmen von sub en Eltern, Tam,
nachdem er feine erſte gend unter nach⸗
baltig fruchtbaren Eindrüden im Eltern:
haus verliebt, mit zehn Jahren auf das
Gymnaſium in Jungbunzlau, wo er im
Umgang mit einigen talentvollen Stu⸗
biengenofjen (Morik Hartmann, Iſidor
Seller u. a.) mandherlei Anregung erbielt.
nter ſchweren Entbehrungen lag er dann
in Prag philofophifchen Studien ob, fah
fi aber genötigt, fie zu unterbrechen, um
in Bien eine Hauslehrerſtelle an:
unebmen. Später finden wir ihn in-
ge einer poetifhen Grille in einer
Pußta von Ungarn anfäffig, allein die zu
Ende gehende Barfchaft verlangte balb bie
Rückkehr in das profaifche Leben. Auerit
für die⸗Preßburger Zeitungs thätig, erhielt
er endlich eine Hofmeiſterſtelle im Haus
des Grafen Georg Andraſſy, verließ das⸗
ſelbe aber 1847, um ſeine Studien in
Wien fortzuſetzen. Das Jahr 1848 durch⸗
kreuzte ſeinen Plan. Die wieder aufgenom⸗
mene journaliſtiſche Thätigkeit drohte feine
Kräfte aufzureiben, weshalb er wieder eine
Erzieherftelle annahm. 1857 verheiratet,
erhielt er eine Anftellung an ber Wiener
Krebitanftalt, legte aber gr biefe bald
wieber nieber und wibmete ſich, nachdem
ex furze Zeit das Feuilleton ber »Kon⸗
ftitutionellen Öfterreichifchen Zeitung« ges
895
leitet, von neuem ausfchließlich fchriftftelle=
rifcher Arbeit. K. ift Ir des after
"R. | Gebiets, das er beherriht (Schilderung bed
Lebens unb Fühlens feiner Glaubens:
e Ted Faches, ber
ie, bi oeg| che
eriftit und ben
Zauber feiner
ıng. Seine Ge:
fd betto« (1848)
ie eits in bobem
Publikationen
1; »Am Pflug«,
| us bem Ghettoe,
R Gecſchichten
einer Gaſſe«, 1865; die Romane: »Zwi⸗
ſchen Ruinene, 1875; en und Heini«,
ah laſſen eber eine Steigerung wahr⸗
nehmen.
König, 1) Robert, Schriftfteller, geb.
15. Nov, 1828 zu Danzig, fludierte in
Berlin, Edinburg, Bonn und Halle,
wurde 1854 Rektor ber Cäcilienjchule
höhere terfchule) in Oldenburg, 1858
nfpettor der Gouvernantenanflalt in
Droyßig bei Zeitz, privatifierte 1860—63
in Laufanne und lebt feit 1864 als Chef:
rebafteur des »Daheim« in Leipzig. Außer
einigen Schulbühern bat er mehrere
Schriften über bie Srauenfrage heraus:
egeben, 3. B. »Zur Charakteriſtik ber
5** e« (1870), und eine Reihe
olks⸗ und Jugenbichriften verfaßt, wie:
»Der große Krieg von 1870« (2. Aufl.
1875), »Der alte Nettelbede (1874);
»Meifter Schott. Aus der Belagerung
von Straßburge (2, Aufl. 1877) u. a.
u feiner »Deutfchen Litteraturgejchichte«
10. Aufl. 1881) wurde nebenbei verfucht,
die Dichtwerke auch Außerlih (durchSchrift,
SUuftration 2c.) im Gewand ihrer Zeit
vorzuführen.
Ewald Auguft, Schriftiteller,
neb. 22, Aug. 1833 zu Barmen, befuchte
die Schulen von Köln, wibmete fi dann,
durch Verhältniffe gendtiat, bem Kauf:
mannsftand und fiebelte 1859 nach Elber:
feld über, um bier eine Stelle als Ges
(Häftsführer anzunehmen. Im folgenden
Jahr betrat er die Schriftitellerlaufbahn,
welche mit einem ſolchen Erfolg gekrönt
wurde, daß er fich ſchon nach einigen Jah⸗
396
ren ausschließlich bem Litterarifchen Schafe
fen widmen konnte. 1871 ließ er fi
bauernd in Neumwieb nieder. K. ift einer
ber gelefenern Romanſchriftſieller und
Novelliften. Er ug feine Farben zwar
etwas grell auf und geht beſonders auf
die »Spannung« aus, aber man folgt mit
Intereſſe den Dean genen Pfaden ſei⸗
ner nie ermüdenden Einbildungskraft und
ben erheiternben Sprüngen feiner uner:
ſchöpflichen Laune, Letztere bekundet ſich
vorzüglich in — Humoresken (»Hu:
moriſtiſche Bilder aus dem Kaufmanns⸗
ande, 1864; »Luft und Leib im bunten
od«, 1864; »Auf der Landftraße«, 1865;
»Kaferne und Wachtftube«, 1865; »Unter
bem Gewebr«, 1865; »Plakpatronen«,
1866, xc.). Bon feinen Romanen nennen
wir: »Der Deferteure (unter dem Pfeu:
donym E. Kaiser, 1866); »Berfchollen«
Kr: 9); »Durh Kampf zum Frieden«
1871), womit 8. einen New Yorker Preis
von 1000 Thlr. gewann; Das große Los«
(1872); »Das Kind Bajazzose 1873;
»Die Tochter des Franctireurs« (1873);
»Um Geld und Ehre« (1874); »Unter ben
nn ED); »Auf der Bahn bes
erbrechend« (18 5 »Die Wege zum
Glucke (1878); »Schulbia« (1878); »Die
Hand ber Nemeſis« SL »Dondorf
und Söhne« (1879); »Der Armendoktor«
1879); »Der goll
reißigiährigen Kri
em
Köpfe, Rubo eb.
23. Aug. 1813 zu 8 eft.
21. Juni 1870 zu jeit
1832 zunächſt Theoli nn
unter Ranfes Leit ts⸗
ſtudium zu und gehi ſe
brecht u. a. zu den ke⸗
ſchen Schule. 1838—42 war er Lehrer am
Joachimsthalſchen Symnafium, trat dann
aber als Mitarbeiter bei den Pertzſchen
»Monumenta« ein, habilitierte fih 1846
an ber Berliner Univerfität unb wurde
4856 außerorbentlicher Profeflor ber Ge⸗
ſchichte an berfelben, 1860 Profeſſor der
Geſchichte an der Krieggakademie. Bon
feinen Werken ſeien bier — »Das
Ende ber Kleinftaaterei« (1866); »Wibu:
find von Korvei« (1867); >» Hrotsuit von
Gandersheim« (1869); »Die Gründung
= | baneben t
Köpfe — Koffal.
grapbifße Wert »Lubwig Tie
gelaſſene Schriften (1855) unb Heinrich
v. Kleifts »Politifche Schriften« (1862)
heraus. Köpfes »>Sleine Schriften zur
Geſchichte, Politik und Litteratur« wurden
von Kiekling (1872), fein Wert »Kaifer
Dtto db, Gr.« von Dümmler (1876) ver:
Ne ei Schriftfteller, geb
oppel, Kranz, riftfteller, geb.
7. De. 38 zu Eltville in Nafjau,
ubierte bie Nechte und Geſchichte zu
Tübingen, Leipzig und Heidelberg unb
widmete fich ber litterarifchen Sautbahn.
1866 ließ er fi in nchen nieber,
unternahm bann längere Reifen nad
talien, Spanien und Stanbinavien und
tebelte 1870 na n über, wo er
ih 1871 am Polytechnikum als Dozent
r Kulturgefchichte habilitierte und 1876
zum außerorbentlichen Profeflor ernannt
wurbe. Er veröffentlichte die epiſch⸗humo⸗
riſtiſche Dichtung: »Eervantes auf ber
Habrt« (1865); Zwei Brüder in Jeſu⸗,
oman (1867); die Sammlung »Welt:
gefchichtliche —“ (1875, 2Bde.);
mehrere Luſtſpiele (>Bange machen gilt
nichte, »Auf Kohlen«, » Welcher Maier?«
a fowie die Tragdbie »Spartacus«
Koffak, Ernft, humoriſtiſcher Schrift:
fieller, geb. 4. Aug. 1814 zu Marien:
werber, geft. 3. Jan. 1880 in Berlin;
warb zu Dansig auf dem Gymnafıum
vorgebilbet, ſtudierte zu Königsberg und
Berlin P — und Geſchichte, trieb
oretifch und praktiſch Muſik,
beteiligte ſich Hierauf als Mitarbeiter an
mufifalifhen und Fritifchen Zeitichriften,
game: ein eignes Wochenblatt: »Die
ontagspoft«, das er größtenteild mit
Artikeln aus feiner eignen Feder ver:
forgte und erſt 1868 eingehen ließ, und
war dann als Feuilletonift mehrerer Blät:
ter thätig, wozu er ſich in vorzüiglichen
Grab nicht bloß wegen feiner geittvollen
Darftellung und feiner kritiſchen Schärfe,
fondern auch wegen feiner auf Reifen ers
worbenen weltmännifhen Gewandtheit
vorzüglich eignete. Seine Schriften (der
Köfter — Köfting.
Hauptſache nach gelamımelte Feuilleton:
artifel) haben alle einen geiftreichen
pifanten Zug unb eine originelle Färbung,
die fie über das bloße Geplauder erheben:
»Berlin und der Berliner« (1851); »Ber:
liner Hiftorietten« (1856); >Berliner Sil-
houetten« N; »Berliner Federzeich⸗
nungen« A ); ferner: » Humores⸗
ten« (1852); »Barifer Stereoflopen«
— »Aus dem Wanderbuch eines lit⸗
terari hen Hanbwerköburfchen« (1856);
»Schweizerfahrten« (1858); >Babebilder«
(1858) und »Reifehumoresfen« (1862).
Nach des Maler E. Hildebrandt Tage
biihern und miündliden Mitteilungen
gab er deſſen »Reiſe um bie Welt« (6.
Aufl. 1879) heraus,
Käfer, Hans, Dramatifer und
Scriftfteller, ge. 18. Yug. 1818 zu
Kritzow bei Wismar in Medienburg,
ftubdierte zu Berlin, Bonn und München
Philoſophie und woibmete fih dann, durch
günftige äußere PVerhältniffe beftinmt,
der Lanbwirtfchaft, erft auf feinem Rit⸗
tergut Bagenz in der Mark, dann auf
Sctiffem i Kottbus. Während eines
zweijährigen Aufenthalts in a
verfaßte er mehrere Dramen, bie freili
auf der Bühne wenig Eingang fanden
als Leſedramen banegen entichiedenes Lob
verdienen. Seit 3 mit der renom⸗
mierten Opernjängerin Luiſe Schlegel ver-
heiratet, hielt er fich an verfchiedenen Orten
auf, wo biefelbe gaftierte, verlebte aber
ben Sommer gewöhnlih auf feinem
Rittergut, wo er jet, nachdem feine
Srau ocn längſt von der Bühne zurück⸗
getreten, nad) einem Tängern Aufenthalt
in Weimar befländig weilt. 1867—76
faß er in dem konflituierenden norbbeut-
ihen und deutfhen NReichätag. Köſters
Dramen find teilweife in ſchwungvollen
Samben geichrieben und die meiften von
patriotifher Wärme — »Hein⸗
rich IV. von Deutfhhland« (1844, Trilogie);
»Ulrich von Hutten« 6); »Lutder«
(1847); »Der Große Kurfürte (1851);
»Hermanı ber Cherusfer« (1861). Ferner
veröffentlichte er: »Alcibiades« (1839);
»Maria Stuarte (1842); »Luife Amidei⸗
(1842); »Paolo und Francesca« 9
Der Maler von Florenz« (1876); bie
897
Komödie »Liebe im Mai« (1866); den
lyriſch⸗epiſchen Cyklus »König Wilhelm
und ſein Heer« (1868); das poetiſche
Tagebuch »Kaiſer und Reiche 1871);
die »Pfalmenweifen« ed; bie Novelle
»Liebe und Leiben« er und bie No⸗
vellenfammlung ⸗Erlebniſſe und Geſtal⸗
tungen« (1872),
Ring, Karl, dramatiſcher Dichter,
geb. 3. Febr. 1842 zu Wiesbaden, bejuchte
das bortige Gymnaſium, widmete fich bem
Sanbelsftanb unb brachte einige Jahre
als Lehrling in einen Zuchgefhäft zu,
bis feine poetifchen Anlagen und Weis
ungen ibn gewaltfam aus biefer Bahn
eraustrieben. Sein Drama »Kolumbuse,
das er in Stuttgart 1862 entworfen hatte,
und das im folgenden Jahr auf dem
Theater inWiesbaden zurAufführung kam,
machte feinen Namen rafch befannt. Zwei
anbre größere Dramen, bie der jugendliche
Verfaſſer, begeiftert von jenem Erfolg,
folgen ließ: »Zwei Könige⸗ (1863) und
»Shakeſpeare, ein Winternachtötraum«
1864) wurden zwar von Köſtings Gönner,
rofeſſor Viſcher in Tübingen, gleichfalls
als höchſt beachtenswerte Produkte aner⸗
kannt und empfohlen, ernteten aber keinen
o groben Erfolg. Hierauf ſuchte K. die
üden feine? Billens und feiner Bildung
durch einen längern Aufenthalt in Berlir
u ergänzen und Fehrte, nachdem er be:
Fondere Bi rifhen und philoſophiſchen
Stubien obyelegen, 1868 nad Wiegbaden
zurüd, um bier, von einer befreundeten
und begüterten Familie unterftüßt, aus⸗
ſchließlich Titterarifcher Arbeit zu leben.
Bon feinen großartigen Entwürfen, einer
Pentalogie: »Der Meg nach Ebene, unb
einer Heptalogie: »Verheißung und Er:
füllung« an he bie deutſche Geſchichte
in ihren Hauptepochen dramatiſch ſchil⸗
bern fol), find einftweilen mehr nur ein-
elne Vorläufer verfuchsweife zur Dar:
—* gekommen. Dagegen hat das pa⸗
triotiſche Schauſpiel »Im großen Sabre
(1874), welches den letten Teil ber er:
wähnten Septalogie bildet, dad Licht ber
Welt erblidt, ohne jedoch ben Erfolg des
»Kolumbus« zu erreichen. In ber lebten
it hat der Dichter, von einer Reife aus
talien zurüdgefebrt, feinen Wohnſitz in
398
Bun aM. auf
Ausarbeitung eines FR ern epifchen
flimmt abgewandt zu Fe feit die Aufs
führung feiner neu beiteten Zwei
Königes von der Intendanz ⸗aus politi⸗
chen Gründen« verboten worden war.
Köflin, Karl, Theolog und Aſthetiker,
geb. 28. Sept. 1819 gu Urach, fiubiere
ın Tübingen und Berlin Theologie, habi⸗
Titierte fi) 1849 in Tübingen unb wurbe
1857 zum außerordentliden, 1863 zum
ordentlichen Profeſſor ber Afthetit und
Kunftgefhichte ernannt. Er verdffent⸗
lichte: »Der Lebrbegriff des Evangeliums
und ber Briefe re (1843); »Der
Urſprung ber ſynoptiſchen Evangelien«
(1853); »Goethes Fauſt, feine Kritiker
und Ausleger⸗ (1860); > Hegel in philos
ſophiſcher, politifcher und nationaler Be⸗
jiehunge (1870); »über ben Schönheit-
griffe (1879) unb als fein Hauptwerk
bie »Afthetif« (1863—69, 2 Bde.), worin
ein feines Urteil mit fharffinniger und
klarer Darlegung ber Grundfäge ver-
bunden ift.
ſtotzebue, Wilbelm von, rufl. Di-
lomat und deutfcher beletriftifcherSchrifts
eller, geb. 19. März 1813 zu Reval, er⸗
bielt eine uuöarsekönete iehung in
Rußland, wibmete fidh ber dip omatifhen
Laufbahn und ift feit 1870 als bevollmäch:
tigter Minifter in Dresden beglaubigt.
Unter dem Pſeudonym W. Auguftfohn
ließ er die bramatifchen Dichtungen: »Ein
unbarmberziger Freunde und »Amei
Sünberinnen« erſcheinen, von denen na=
mentlich die erftere auf ben meiften deut⸗
fhen Bühnen mit Erfolg gegeben warb.
Anonym erfhienen: »Aus der Molbaue,
Bilder und Skizzen (1860); »Kleine Ges
fhichten aus der großen Welt« (1862);
»Laskar Vioresku«, molbauifches Genre:
bild (1863); »Künftliches und naturuiches
Leben« (1869) u. a. Auch gab er eine
Übertragung rumänifher Volkslieder
(Rumänische Volkspoefiec, 1857) heraus.
EArajnik, Miroflam, iſchech. Dichter,
Doktor der Rechte und Abvofat in Pr
geb. 1. Jan. 1850 zu Humpolek in BB
men, gab 1870 einen Band »Gebichte«
Köſtlin — Krämer.
gödie »Rohaͤẽ von Duba« ( a
n
bis aum Hauptmann vorrüdte, und nahm
1865 feinen Abfcjieb. Ws Senior ber
Adelsfamilie v. K. war er 185066 Mit:
lieb bes Reichstags, Tebte dann vom df-
entlichen Leben | purfitgegogen, bis er 1876
in ben neuen Reichstag trat, wo er für
einen ber beiten Redner gilt. Als Schrift:
ftellee trat er zuerft mit einem Banb
Gedichte unter bem Titel: »Nordens na-
tur« (1853) auf, für welche er den zwei⸗
ten Preis der Akademie erhielt. Ahnen
folgte eine größere Dichtung: »Sy -
ter«, welche feine Reife na Stalten fchils
bert. Mit brei andern Dichtern zufam:
men gab er ben poetifchen Almanach
»Quartetten« heraus. Er hatte inzwi⸗
fchen fich den Beifall bes Publifums wie
der Kritik erobert. Mit feiner nächften
Arbeit aber: »Diamanter i stenkol, resa
no och Skotland« 1857), trat
ein plößlicher ee in ihmein. Er
fe — — — de
zwijchen bem gefchriebenen und geiproches
nen Wort in je ſchwediſchen —
große grammatikaliſche Verſchiedenheiten
obwalten, und in dem genannten Gedicht
die Sprechform angewandt. Dies rief
on —— * Br yY
eitungen hinzog. K. ſpra »Af-
tonblad« in pa Reihe von Artikeln, bie
als »Bvenska spräkfrägan« (1858) er:
ſchienen, für feine Sade aus. Auch in
zwei fpäter erfhienenen Werken: »Tvà
resor 1 Spanien (»Ziwei Reifen in Spa⸗
nien«, 1861) und »En vinter i Orien-
Krasnohorska —
ten« (1866), wandte er bie Beugungsfor:
men ber ge prochenen Sprade an. Troß
biefer ee fanden bie beiden
— ee — x an bat er
noch ein Bã « (1867) unb
eine az — dvälen af
musikensrytmik<(1874) herausgegeben,
* letztere für die IE RUE prache
bahnbrechend geworden
Kraszewski. 399
Kraszewsti (fpr. raid), Joſeph
naz, ber fruchtbarfte poln. Schriftfte 4
b. 26. Juli 1812 zu Warfchau, wo fich
eine in Litauen begüterten Eltern damals
wegen ber Kriegeereignifje aufhielten. Er
bejuchte das Oymnafium n au Swislocza im
GouvernementSrobno, be R 1820 die Uni⸗
br Wilna, veröffentlichte in demſel⸗
odnik wilenskie jeine
ben Jahr im »Tyg
Si Sharlotte Bovifa von, ſchwed. | erften bumoriftiihen Skiggen und wurde
erin, Schwefter des vorigen, geb. 6.
u: zu Stodtolm, bei äftigte fi
ung. mit fpefulativen Aufgaben, ent-
5 — nebenbei ein ſchönes poetiſches Ta⸗
lent und trat hi einer ber wichtigften Fra⸗
ge en ber Zeit, ber religiöfen, in die öffent:
iche Diskuffion mit ihren ‚Tankar i re-
— — weite in no reli⸗
idſen e< ‚ weldhe Schi
Be ber Kritil beurteilt wurde und als
% Wert einer — zu nicht geringed Auf:
—* erregte. chien dann eine
—— "Blandi de skotske berg och
sjöar«e, und im gleichen Jahr eine Ge⸗
bichtfommfun : »Ackorder«. Ununter-
— if fie ſeitdem an Zeitſchriften thä-
re mit eignen Dichtungen, teils mit
—* namentlich aus dem Un⸗
Die a ade A fie nah | S
eine: N Shen , indem Ai
unter * — ein endium fü
Studentinnen an der Socfhule Upſala
ſtiftete. Seit 1877 redigiert fie die illu⸗
ftriertegeitfchrift» Värtid«( —
— nehorstd, Clidta N eubonym
De DR: tſchech. Dichterin,
rag. Ihre lyri⸗ Du
— Gedichte: Aus bes ———
—938 und »Aus * Böhmeriwal
(1873) find voll poetifcher Weihe, bie leb-
tern auch von hiſtoriſchen und patriotifchen
Erinnerungen getragen. Dad Hauptwerk
jedoch, worauf ber Künftlerruhm der Dich- | (1
terin nd rünbet, ift ber Cyllus epifcher Ge⸗
fänge: » er me Sübden« (1880),
—— Bearbeitun en ften|n
n unb montenegrinifchen Frei⸗
heitskampfe. K. ift auch in Take äftbetifie-
renden Kritik mit hir aufgetreten und
— für die einheimiſchen Komponiſten
[ und Smetana brei Opernterte:
»Leila«, » DerKuß« und⸗Das Geheimnis«.
währenb bes Aufſtands von 1830 als Ver:
bädhtiger in, eine langwierige Unters
In ung verwidelt. Auf Grund einer Ab:
nblung über bie Gefchichte ber Poren
Sprade erhielt er zwar 1832 bie Pro⸗
feſſur dieſes Gegenſtands an ber neuge:
gründeten Univerfität zu Kiew, trat jeboch
dieſe Icalcic wieber aufgehobene Stelle
n | thatfächlich nicht an. dem er in ben
folgenden Jahren me abe Sitten- und
Hillorienromane veröffentlicht, die feinen
Anklang fanden, nahm er 1 en das Gut
Omelno in Bolhymien in Pacht, wo er,
eifrig litterariſch thätig, mit dem Roman
»Poeta i swiat« — Dichter und die
Welt«, 1839) endlich die Gleichgültigkeit
des Vublitums überwanb und der popu⸗
lärfte Romanfchriftteller ver Bolen wurde.
eit 1838 mit Sophie v. Woronicz, ber
Nichte des namhaften Dichter und Erz
rbiſchofs von Warfchau, verheiratet und
bald darauf Eigentümer bes Guts Grodek,
entwidelte K. eine überraſchend fruchtbare
Thätigkeit, die fich, ohne die Höhen bes
Genies zu erreichen, immerbin über bie
gi —9 — des lem en erhob.
bie Gründung ber Wilnaer Mo:
natsrevue »Ateneum« (1841) ſchuf er
für die Oftprovinzen Polens ein gediege-
nes Ah organ, das unter feiner eifti-
gen — elf Jahrgänge erlebte.
Wi Bein eined Ausflug nad Warſchau
) mit Beweifen allgemeiner Aner-
Tennung überhäuft, trat er mit ber bor:
tigen Brefle in Verbindung, indem er zu⸗
fin ber »Gazeta Warszawska« eine
feibe von Briefen über Kunft unb Lit:
reale veröffentlichte, welche Auffehen
ertegten, dann nad) & einem mehrjährigen
Bufentblt in Bun (1853—58), wo
er zuerit { in entſchieden fort:
fehrittlicher enden entgegentrat(»Wiec- -
400
zory wolynskie«, 1869), bie Rebaftion
ber »Gazeta Polska«e übernahm. Ob:
ichon er fi an ben Vorbereitungen des
1863er Auſſtands nicht unmittelbar be⸗
teiligte, fo — ihn doch ſeine große Po⸗
pularität verdaächtig. Er wurde demnach
ausgewiefen unb fiedelte zunächft nach Ga⸗
ligien, darauf nad) Dresden über, wo er
ſeitdem in raftlofer fchriftitellerifcher Thä⸗
tigkeit lebt. Den interejlanteften Augen-
blick dieſes Lebenslaufs bilbet das 5Ojährige
Schriftfiellerjubiläum Kraszewsfis, das
im Oftober 1879 in Krakau unter einmü⸗
m Teilnahme aller Volksſchichten und
aller polnifchen Landesteile gefeiert wurde.
Man rühmt K. nach, »daß er die Polen
lefen gelehrt habe⸗«. In ber That brach er
uerſt ben Bann abjoluter Vorliebe für
anzöfilce Lektüre in ben höhern und ber
Gleichgültigkeit in ben mittlern Schich⸗
ten der polnifchen Geſellſchaft. Er ver:
ſchaffte bem polnischen Roman in Polen
das Bürgerrecht, wa® um fo anerkennens⸗
werter erfcheint, als er ſich zu biefem
Zweck keineswegs ber — n Reiz⸗
mittel bediente, zu denen der franzöſiſche
Roman ftet3 feine Zuflucht nahm. Und
ba in ben 40er Jahren die Poeſie fait aus:
fchlieglich von der Emigration Tultiviert
wurde, beren allerdings vielfach über⸗
fpannte und gefährliche Schöpfungen feine
nabrhafte Kot bilbeten, fo geftalteten fich
bie Erzählungen Kradzewstis zum wich
tigften Yen ber belletriftifchen Littera⸗
tur in Polen. An und für ſich aber ift
die Fruchtbarkeit eines Schriftftellers, wel:
her über 500 Bände, d. h. mehr fchrieb,
als andre zu Iefen pflegen, bewunde⸗
rungswürdig wie auch feine Vielſeitig⸗
feit, vermittelt beren ex abwechjelnd das
Gebiet des Romans, ber epifchen und bra-
matifhen Dichtung, ber politifchen Ge:
ſchichte ber Literatur und Kunftgefchichte,
ber Aſthetik und Archäologie, ber Kriti
betrat und allenthalben Nambaftes Teiftete.
Bon einer beutichen Ausgabe feiner »Aus-
gewählter Werfe« find bis jet 10 Bände
erſchienen.
Krauſe, Ernſt Ludwig, f. Sterne.
Kremer, Alfreb von, Orientaliſt,
neb. 13. Mai 1828 zu Wien, ftubierte das
ſelbſt Philofophie und Rechtswiſſenſchaft,
Krauſe — Kreſtowskij.
betrieb daneben Orientalia und bereiſte
1849 — 51 Syrien und Agypten. Nach
kurzem Aufenthalt in der Heimat kehrte
er alo erſter Dolmetſch des öfterreichifchen
Konſulats nach Agypten zurück, ward
1859 Konſul in Kairo, erhielt dann 1862
das Konſulat in Galatz, 1870 das in Bei⸗
rut und ward 1872 zum Miniſterialrat
und Referenten für das Konſularweſen im
Miniſterium des Auswärtigen in Wien,
1880 zum öͤſterreichiſchen Handelsminiſter
ernannt. Von ſeinen Schriften nennen
RR Der: an —
32 ten. un r
Bam db Bee
ge« ‘> i r he n⸗
den Ideen des Jeiam. (1868); »Ru
a gab er mehrere arabiiche
Zerte heraus und beforgte eine deutſche
Bearbeitung vom »Diwan bes Abus: Ru-
was« (1855).
Kreſtjovitſch, Gavriil, bulgar. Ge
ſchichtſchreiber, geb. 1833 zu Kaſanlyk,
abſolvierte in Paris die Rechtsakademie
und wibmete ſich dann dem Staatsdienft
im osmaniſchen Reich. Seit 1879 iſt K.
Mitglied des oſtrumeliſchen ran
bireltorat® in Philippopel. 1869 — 71
age von ihmin Sonftantinopelbererfte
Teil eines großen Geſchichtswerls: >Die
Geſchichte von Bulgarien«. Außerdemgab
K. Schriften bes verſchiedenſten Inhalts
zur Aufflärung feines Volls heraus,
Krehomstij, 1) Wſewolod Wladi⸗
mirowitjch, rufl. Schriftfteller, befonders
befannt als Verfafler des Sittenromans
»Peteröburger Seheimniffee, geb. 11. Febr.
(alten Stils) 1820 auf einem Gut im Gou⸗
vernement Kiew, bezog, nachdem er im
erften Petersburger Gymnaſium ben Lehr:
kkurſus abjolviert, die Peteraburger Unis
verfität, um Philologie und Geſchichte zu
ftudieren, ver! “i biefelbe jeboch, ohne feine
Studien zu vollenden, und trat 1868 ale
Junker in das 14. Ula nenregiment. Da er
ſich unterdeſſen bereits durch einige ſchrift⸗
ſtelleriſche Arbeiten bekannt cht, ward
er beauftragt, die »Geſchichte bes
burgfchen Wianenregiments« zu fehreiben,
ke Arbeit ruhmvoll entledigte, fo
r zur Belohnung vom en Kr
3 Seibgare Ulanentegiment verf
eh — er als Alb a ar
Koprapd. n n ruſſi i
mit. — — rtig befinbet er ſich
efretät des Kommandeurs ber Es⸗
en Ku
vernementöftabt Rjäfan, Ai ihre Ba:
terftabt ftets nur auf — it verlaſ⸗
re it lebt ne bafelbft.
e litterarifche KA feit begann 41850
mit einer in ber ruſſiſchen Monatsichrift
»Otetschestwennyja Sapiski« (»Bater>
landiſche Annalen«) veröffentlichten Er:
a, : »Anna Michailowna«. Seitdem
e ihre toeitern Dichtungen mit we⸗
nn Ausnahmen ſtets in ber Ben
Monatsichrift erſchienen. Den größten
Erfolg be batten bie Romane: »2In
tung bes Beſſerne (1861); > toße
Bär« (1871) und »Der Baritone« (1
Scharfe Beobachtungsgabe, realiiti
— p —2 — Tiefblick, *
ee ernjtsanmutige Darftellung,
an bie weientlichfien Borzüge dieſer
ellerin, von deren Werken gegen:
wärtig eine Gefamtau abe in Peters:
burg erſcheint. Einige ihrer Dichtungen
find aud) ins See un ins Stalies
niſche (von A. be G
Schriftſtellerlerilon.
Kreyſſig — Kriegk. 401
eine Aufgabe, deren er ſich 1874 nach drei⸗/ Krepifig,
iebrich, Padagog und
— Sn fer 10 6 Okt.
8 zu —* ohrungen in
1 Offen, geſt. Dez. 187 anf
M.; war erft Boltefau ehrer,
ubierie dann, nachdem er fi) privatim
pas Maturitätseramen vorbereitet, 1839
is 1842 zu Köni — Philologie und
Geſchichte, wurbei berlehrer an ber
Realſchule zu Sring, ® 808 Direktor ber:
. | felben, folgte 1869 einem Ruf nach Kaſſel
als Direktor der dortigen Realſchule m
nn 1870 von ber — —
ellſchaft zu Fran hung
von ihr gegrünbeten Lehranftalten:
: [einer Doppelrealfchule an: Ordnung,
einer höhern Handels⸗ und einer Gewerb⸗
Ius | Ile, rufen, bie jämtlich unter feiner
ein | Direktion einen re Aufſchwun
nahmen. K. hatte ſich bald von der fallt
a Philologie ab⸗ und ter modernen
ilologie und Litteratur — e auge
wanbt unb 1851 feine erfolgrei
rariſche — mit der ——— »Ge⸗
ſchichte der — ſiſchen ar
= |tur« (5. Aufl. 1879), er »Juſtus
Elan ein Lebenzbild« css ) folgte, er:
öffnet. ALS fein bedeutendſtes Wer find
wohl bie sBerefungen über Safe
fpeare< (3. Au 2 Bde.) zu ver:
zeichnen. Von = fpätern erwähnen mir:
»Stubien zur franz a n Kultur und
gitterahurgefcichtee (1 bie »Borle:
jungen über Goethes Fauft« — — »Vor⸗
eſungen über den ud en Roman ber
Segenwart« (1870); eipeare = Fra⸗
gen« (1871); »Die * fiiche Geiſtedbe⸗
wegung im 19. Sahrhundert« (1873).
Sn der Nealſchulfrage nahm 8. in meh⸗
teren Schriften entj feben Partei für bie
war Gonterifteng an felbftändigen Realſchule.
Georg Ludwig, hiſtor.
| särite eller, geb. 28. Febr. 1805 zu
Darmflabt, geft. 28. Mai 1878 als Stabt:
En in granffurt a. M. Bon feinen
iften nennen wir: »Schriften zur all:
emeinen Erblunbe« (1840); >
— und ihre ige« (4.
1856); ankfurter Bir ergife und
Zußänbe im m Mittelalter«e (1862); >Die
oldne Bulle der Stadt Frankfurt a. M.«
tig) übertragen. | (1867); »Deutſches in im Tits
402
telaltere (1868--71,2Bbe.); »Die drüber
Sendenberg«
anffurt a. M. in ausgewählten Dar:
elftungen« (1871); »Die beutiche Kaifer:
frönunge (1872); »Deutfche Kulturbil⸗
der aus dem 18. Sabrhunderte (1874, mit
einem Anhang: »Goethe als Rechtsan⸗
— he Des baute eur
ers »Weltgejchichte für Daß deut olk«
(1843—56, 18 Bbe.).
Krone, Carl (Pleubonym für Frau
en geborne Svens ſen), dän.
Roman hriftitellerin, eb. O0. Mai 1835
als Tochter ded Kapitäns Svensſen in
Kopenbagen, vermählte fich 1866 mit dem
Adjunften A. Juel an ber Lateinſchule
zu Aalborg in Jütland. Sie bewegt fidh,
wie ihre Schweitern Ring und Svensſon
(.d.), mit Vorliebe im Bereich ber Novelle,
für die ihr ein hübſches Grfinbungstalent
und eine leichte, anmutige Darftellung?-
gabe zu Gebote ftehen. Sie begann mit der
Eraäälung »Caja« (1860), der »Fluen«
»Det bärer Frugt« und »En Rejse ti
Jylland«, zunächſt noch in Zeitfchriften,
folgten. 1861 erfchten ihr erſtes Buch: Dok-
tor H...e; bann: »Planterens Dat-
tere (»Die Tochter bes Bflangers«, 1864);
»Hans ——— Jeppa« (1866);
»Bonden og illingerne«e (»Der
Bauer und bie Jwillinge«, 1868); »Guld«
»Golde, 1869); »Aaget« (»Im Joche,
871); »Zigeunerbarnet« (»Das Zigeu⸗
nertinde, 1871); »Karen⸗ (1874). Gleich⸗
eitig mit ihren novelliſtiſchen Verſuchen
rachte — große Epen: »Jan Mik-
kel« (1860) unb »Den sorte Ravn«
(»Der ſchwarze Rabe«), beide in 14 Ge
fängen, denen 1866 noch ein brittes in
42 Gefängen: »Barnlig kjärlighed«
(»Kindlichetiebee),folgte, deren Titel fchon
Inhalt und Richtung verraten. Außerdem
bat fie gemeinfam mit Ivar Ring unb
Fanny Svensſon drei Dramen und einen
Band Kindererzählungen veröffentlicht.
Krnfe, Heinrich, dramat. Dichter,
geb. 15. 8: 1815 zu Stralfund, erhielt
bort feine Schulbilbung, ftudierte 1833 —
1838 in Bonn und Berlin Philologie
und bielt ſich einige Jahre im Ausland,
befonber in England, auf, nahm 1844
eine Stelle als Sumnaflallehrer in Min:
Krone —
1869); »Geſchichte von | füch
Kühne,
Faliero⸗ (1876); >» n von
Biyanze (1877); »Nofamunbee (1879);
»Der Berbanntee (1880); »Raven Bar:
nefow« (1880). Außerdem erſchienen
von ihm auch »Seegefdhichten«, Pleine Dich
tungen (1879).
Kuh, Em il, Schriftfteller, geb. 13. Des.
1828 au Wien von israelitifchen Eltern,
geft. 30. Dez. 1876 in Meran; flubierte
zu Wien Philoſophie und Geſchichte, trat
1847 in ba8 Handlungsgefchäft ſeines Ba-
ters in Trieft ein, widmete ji) aber ſchon
nad a erg ellerberufund
erhielt, da er 1848 in Berlin zur katholi⸗
ſchen Kirche übergetreten war, 1864 als
ein ſchon anerfannter Litteraturkritiker
die Brofeffur ber deutſchen Sprache an ber
Walabentie zu Wien. In biefer
& telung wirkte er bis zu feinem Tob. 8.
at ai
kritiſd
ken:
Dicht
Adalb
ch aa re
— worden iſt. Mit Glaſer geb
er bie »Sefammelten Werke Fr. Hebbels«
(1864—68) heraus.
Ban 1) Suftav, Schriftiteller, geb.
27. Dez. 1806 zu Magdeburg, Sohn eines
Kufuljevie- Saktinfi — Kullberg.
Beamten, beſuchte das Joachimsthalſche
Gymmaſium in Berlin und bezog 1826 bi
dortige Univerfität. Er trat in lebhaften
Verkehr mit ben litterariſchen Kreifen und
ſchloß fich nach ber Sulirevofution dem
{ungen Deutichland« an. Seit 1835 Re
dakteur der » Zeitung für die elegante Welte,
vertaufchte er biefe Stellung 1846 mit ber | Archäolo
tedaktionelfen übernahme der »Europa«,
die er mit großem — 13 Jahre hin⸗
durch leitete. Er legte ſie nieder, um ſich
ungeſtört ſeinen litterariſchen Arbeiten
widmen zu können. Seit 1856 lebt K.
in Dresden, in beffen Nähe (Hofterwik)
er während bes Sommers feine Billa bes
wohnt. Seine litterariihen Erzeugniſſe
find teils biographiſch⸗kritiſche Arbeiten:
Weibliche und männlide Charaktere«
1a) »Borträte und Silbouetten«
1843), »Deutſche Männer unb Frauen«
1851); teils Schilberungen aus dem Ge:
« (1841), »Dein Karneval in Ber:
Iin« (1843), »Aus merifanifchen Gefäng-
nifien« a »Mein Tagebuch aus bes
wegter Zeit« (1863); teils Novellen: »Eine
Duarantäneim Srrenhaus« (1835), »Klos | R
unb
Zeit«
en von
fternovellen« (1838), »Witten
Kar) Kloöfternovellen aus Lut *
1870);
—— ben und Fabeln. Neue
—— (1 2 . ee Kühnes
nen ur ‚ feine $orm
* Sem — —
chmadvo „el aber etwas ; ſei⸗
nem Dichterpuls fehlen Kraft und Wärme.
Seine »Geſammelten Schriften erſchie⸗
nen 1862 —67 in 12 Bänden.
2) Auguft, f. Dewall.
Kutulienid- Saktinfti, Span, kroat.
Schriftſteller, geb. 1816. In ber eriten
Hälfte feines vielbewegten Lebens Dra⸗
und Dichter, hat K. bie reifern
Fahre der va iſchen Geſchichtsfor⸗
bie | bis 1
fchaftsleben: »Sofpirt, Blätter aus |
1835 abin Upſala und befcyäftigte fich mäh«
< das tu ichtet, befri
403
ewidmet. Aus den Jahren 1842
ſtammen feine Gedichte, Dramen
filemifchen Patti geld, 2 fh. 1800
rmiſchen ik gelockt, zog
bei angebrochener Reaktion von der öffent-
lichen zu und grünbete eine
Gefellihaft für Troatifche Gefchichte und
u gie, in deren Organen er balbviele
wertvolle Monographien veröffentlichte.
1860 erſchien fein großes biftorifches
Wert »Jura regni rostine, Dalma-
tiao und Siavoniae«, und feit 1863 wer-
ben unter feiner Rebattion bie »Monu-
menta historica Slavorum meridio-
naliume veröffentlicht. K. ——
bem "bie Herausgabe alter kroatiſcher
Schriftfteller und veranftaltete eine Ehre
ftomathie kroatiſcher Dichter des 15. und
16. Sach fowie ein Lexikon ſüdſlawi⸗
cher Künitler.
— Karl, ſchwed. Dichter, geb.
26. Okt. 1815 zu Eriksdorp, ſtudierte von
{hun
rend ber zehn Sabre, die er auf ber Univer⸗
fität zubrachte, namentlich mit Maffiichen,
—— — und äſthetiſchen Studien.
achdem er 1847 und 1848 für mehrere
Preisarbeiten von der ſchwediſchen Akade⸗
mie mit ihrem zweiten Preis ausgezeichnet
worben, trat er endlich 1850 mit »Dikter«
auf, welde namentlid ein großes Form⸗
talent verrieten. Sein »Prins Gustafs
drapa< wurbe 1853 in ber ſchwediſchen
) | Afademie vorgelefen. Seine hervorragen-
ichtergaben, namentlich aber feine
berfeßung von Taſſos »Det
(1860) unb Ario:
ftos »Den rasande Roland« (1864—70),
braten ihm ben großen Preis der Akade⸗
mie jowie zweimal den Letterftäbtfchen
überfeßuingspreis der königlichen Alabe-
mie ber Wiffenfchaften und endlich 1865
die Aufnahme unter bie »Achtzehn«. Die
ſchwediſche Nation bat bamit anerkannt,
welch hohen Wert feine Überfegungen für
bie ſchwediſche Sprache haben, und wirklich
behandelt er bei aller Treue gegen ben
Dichter bie Formen der prächtigen, ftolgen
Sprade mit großer Leichtigkeit, wie
den
bie® auch feine neuefte Überfeßung: »Pe-
trarcas cansoner, ballater segti-
nere (1880), beweilt. &.
kehrte von Upſala
26 %
402 Krone — Kühne.
telalter⸗ a 2Bbe.); »Die Brüder
a F 69); »Geſchichte von
ne in ausgewählten Dars | R
en: 5 — »Die deutſche Kaiſer⸗
krönung« (1872); »Deutſche Kulturbil⸗
der aus dem 18. ahrhunberte (1874, mit
einem Anhang: »Goethe ald Rechtsan⸗
walt«). Auch ift K. Bearbeiter von Schloſ⸗
Io et für das deutfche Volk⸗
Krone, Garl Pfeubonym für Frau | Ru
Tetlajuel,geborne Spensjen), Dän.
Romanſ hrüftitellerin, eb. 20. Mat 1835
als Tochter ded Kapitäns Svensſen in
Kopenhagen, a fich 1866 mit bem
Adjun U. Juel an ber Lateinjchule
zu Aalborg in Jütland. Sie bewegt fich,
wie ihre Schweitern Ring und Svensjon
(.2.), mit Vorliebe im Bereich der Novelle,
für bie ihr ein hübſches Grfindungstalent
und eine leichte, anmutige Darftellungs-
nabe u Gebote fiehen. Sie begann mit,
Graäöfung »Caja« (1860), der »Fluen«
»Det bärer Frugt« und »En Rejse til
Jyllande, zunãchſt noch in Bine,
folgten. 1861 erſchien ihr erſtes Buch: Dok
tor A...«; dann: »Planterens Dat-
ter< (>Die Sohter 6 Se anne 1864);
»Hans Lindber ‚ Jeppa« (1866);
»Bonden og ingerne« (»De
Bauer undbie Willingen 1868); »Gulde
»Gold«, 1869); »Aaget« (»Im Joche,
871); »Zigeunerbarnet« (2Das Figeu: | ba
nerfind«, 1871); »Karen« (1874). Gleich:
— ihren novelliſtiſchen Verfuchen | (
eh" i große Epen: »Jan Mik-
kel« ) und »Den sorte Ravrn«
oder ſchwarze Rabe«), beide in 14 Ges
Jängen, denen 1866 noch ein brittes in
Gefängen: »Bamlig kj ärlighed«
Rinne eSicbee),folgte, deren Titel ſchon
Inhalt und Richtung verraten. Außerdem
bat je g emeinfam mit Ivar Ring und
un Eensfon brei Dramen und einen
nd Kindererzählungen veröffentlicht.
A Heintid, dramat. Dichter,
geb. 15. De: 1815 zu Drau, erhielt
Bott feine Schulbilbung, ſtudierte 183 —
1838 in Bonn und Berlin —A
und hielt ſich einige Jahre im Ausland
beſonders in England, auf, nahm 1
eine Stelle als Symnaflallehrer in Min:
den an, gab biefelbe aber 1847 auf, um
füh der Prefle zu widmen. Er trat in bie
en ber »Stölniichen Zeitunge, bie
er, nach kurzer Unterbrehung, feit 1855
als Chefredalteur leitete, bis er 1872 n
Berlin überfiebelte. K. ift ausſchließli
Dramatiler, und geis fein erſtes Stüd:
»Die Gräfin« (1868), hatte einen durch⸗
fhlagenben Erfolg. Die folgenden Dra⸗
men a ihn auf ber Höhe feines
nd: »Wullenmeber« (1870);
5 — —* (1871); »Moritz von Sach⸗
jen« (18 ; > Brutuse (1874); »Marino
5 1876); »Das Mädchen von
yzanze (1877); ’Rofamunde« ED);
»Der Verbanntee (1880); »Raven Bars
netow« (1880). Außerdem erſchienen
von ihm TEN eegefchichtene, Peine Dich»
tungen
ee: il, Schriftfteller, geb.13. Dez.
1823 zu Wien von israelitiſchen Eltern,
geft. 30. Dez. 1876 in Meran; fiubierte
zu Wien u oe und Bed e, trat
1847 in bas Hand | nes Va⸗
ters in Trieſt ein, widmete ſich aber ſchon
nach Ja teäfriftbemGchrif rufund
erhielt, da er 1848 in Berlin zur ——
ſchen Fick —— war,
Ye hr — ine —
e Profeſſur eutſchen Sp an der
ndelsakademie zu Wien. In dieſer
tellung wirkte er —* u ſeinem Tod. K.
hat zwar als ſchöpferi Poet nur we⸗
eiſtungen zu verze en: »Gedichte⸗
) und »Drei en« (1857);
aber a Lyrik iſt ni ——
ondern hat no eigentümlichen Hcoente.
18 m r ber Anthologie » Dichter:
buch aus iche (1863) bewährte .
feinen kritiſchen Talt. Seine übri
kritiſchen Arbeiten find bie Charalt
ten: »Friedrich Hebbel« (0 um unb
Adalbert Stifter« (1868); ferner > Sei
Dichter Oſterreichs: Franz rzer und
Adalbert Stiftere ( 872) unb bie »Bios
graphie Friedrich Hebbeld« (1877, 2 Bde.),
welch letzterm Wert vielfa Barteilichfeit
Be» worben ift. Mit Glaſer gab
ammelten Werke Tr. Hebbeld«
) berauß,
„Riley 1) Suftav Schriftfteller, geb.
zu Magdeburg, Sohn eines
”
Kukuljevie⸗Sakkinſti — Kullberg.
Beamten, beſuchte das Joachimsthalſche
Sumnafium i in Berlin unb bezog 1826 bie
bortige Univerfität. Er trat in lebhaften
Berfebr mit den litterarifchen Kreifen und
— ſich nach der Julirevolution dem
jungen Deutfchland« an. Seit 1835 Re | I
bafteurber> Beitungfürbiee nte Melte,
vertaufchte er ur ee 846 mit ber
redaktionellen 1k der »Europae,
=: er m ehem ee 13 Jahre Bir
ungenöet feinen (tiererilden Wrkeiten
un — ari
widmen zu — Seit 1856 lebt K.
in Dresden, in deſſen Nähe (Hoſterwitz)
d des Sommers ſeine Villa be⸗
— ne ni iiiite Bebalene
und männliche raktere⸗
EN »PVorträte und Silhouetten«
1848 , »Deutf — unb Bauen:
1851); teils n aus
eben: —— Blaͤtter aus
Venedig« (1841), »Mein Karneval in Ber»
line (1843), »Aus merifanifcen ek
nifiene (1858), »Mein Tagebuch aus
wegter Zeit« (1863); teils Novellen: »Eine
Duarantäneim Irrenhause (1835), Klo | R
eg (1838), »Wittenberg u
Rom; Kiofternovellen aus Luther Zeit«
1877 ‚ bie Romane: »Die Rebellen von
tlanb« N und »Die aurer«
1854); teils Dramen: »Die Verſchwö⸗
rung von Dubline (1856), eine de libso
* — »Demetrius« )
s teile Satirifches: >Römifche ©o> | den
nee 1869) und » Shriftus auf ber Wan⸗
das tum tet,
————
1810 ;
en enben und Babeln. Reue
Gebichte« (1880). Alle Schriften Kühnes
zeichnen durch bite, feine —
I, elegant, aber etwas fühl
nem Dichterpuls fehlen Kraft und
Seine »&ejammelten Scriften« erichie:
nen 1862 —67 in 12 Bänden.
2 Au ul f. Dewall.
Sun — &. re
di fi n ber erften
me viel en Lebens Dra-
rer, ER. bie reifern
Pal * va iſchen Geſchichtsfor⸗
e|dem bie Herausgabe ir
403
{hun Tree Aus den Sahren 1842
bis 1848 ftanımen feine Gedichte, Dramen
Kür ion lit gefoct, —— 1850
rmiſchen Politik gelodt, z
— an — Reaktion on ber öffent
rück und gründete eine
it
| — —— Geſchichte und
Arhäo
logie, i ai beren Organen er balbviele
wertvolle Monographien veröffentlichte.
1860 erſchien fein großes Be
»Jurs regni Orostine Dalma-
tiae und Slavonise«, und feit 41863 wers
ben unter feiner Rebaftion bie »Monu-
menta historica Slavornm meridio-
nalium« veröffentlicht. K. beſorgte außer⸗
roatiſcher
Selle und veranftaltete eine Chre⸗
ae — iſcher — Mar und
a owie ein on ſüdſlawi⸗
ſcher —7*—
‚Karl, ſchwed. Dichter, geb.
15 zu Erifsborp, ftubierte von
1835 abin ipfala und befchäftigte ſich wäh«
rend ber zehn Jahre, bie er auf ber Univer-
bes | fität aubrachte, namentlich mit klaſſiſchen,
— und äſthetiſchen Studien.
Nachdem er 1847 und 1848 für mehrere
und Preisarbeiten von ber ſchwediſchen Akade⸗
mie mit ihrem zweiten ar — eichnet
worden, trat er endlich 1850 t »Diktere
auf, welche namentlich ein 1 rohe Form⸗
talent verrieten. Sein »Prins Gustafs
drapa« wurbe 1853 in ber ſchwediſchen
Afademie vorgelefen. Seine hervorragen⸗
— n, namentlich aber feine
—— iſeung von Taſſos a
befriade Jerusalem« (1860) und A
[3 — ind 150 70)
rachten 1 n großen er E
mie fowie zweimal den Letterfläbtichen
Überfegungspreis ber — Akade⸗
mie der Wiſſenſchaften endlich *
die Aufnahme unter bie »Achtzehn«. Die
ſchwediſche Nation hat damit anerkannt,
welch hohen Wert feine Überfebungen für
= ſchwediſche — haben, und wirklich
handelt er Treue gegen den
— bie Formen der prächtigen, ftolzen
Sprade mit großer Leichtigkeit, wie
dies auch feine neuefte Überjegun — »Pe-
trarcas cansoner sesti-
ner« (1880), beweilt. 8. — von üpfaia
404
wieber in feine Heimat zurüd, wo er
Fa nt ————
— * N Set
Kürnberger, — —8
ſteller, geb. a Dien, geft.
44. Oft. 1879 Nora wäce in bürfti-
gen Verhältnifien auf unb mußte ſchon
ber Jugend fein Brot durch Unterricht:
erteilen verdienen, doch verhalf ihm ei
Energie zur Verwirklichung feines
ſches, ı ieren zu können. Nach Beenbis
Bunt feiner Stubien in Wien wandte er
er Journaliſtik zu. Nach 1848, wo
er > len zu verlaflen gezwungen war, | &e
lebte er lange in ber Verborgenheit, bis | 1
er als preißgefrönter ri tfeller bes
——“ Familienbuchs des Oſterrei⸗
chiſchen Lloyb« wieder an bie Offentlichkeit
trat. Nach einem längern, an Arbeit und
an en N N in
Mün xte ex 1864
A a eß fi id 1865 in ra nieber,
wechſelte aber 1867 feinen Wohnfig und
108 wieder nach Wien, wo er fortan blieb.
r veröffentlichte unter anderm: »Catis
lina« — 1855); »Der Amerika⸗
müilde⸗(Roman 1856); »Au [te Po⸗
vellen« (1857); Movsllene 01
3 Bde.; 1878); »Der Haustyranne (fe:
8
man, 1876); »Pitterarif erzens⸗
ſachen⸗ 8 ; »Siegelringee (Feuille⸗
tonartif
Sur, 3) gen, Litterarhiftoriker, | ft
eb. zu Paris von beut:
= Eiern et. 9 Ir 1873 in Aarau;
an zu Leipzig Theologie, dann I
Br Paris orientaliiche Spra
bie 1830 in Münden Vorlefungen er |
hinefifche Srammalt gab dann in Augss
burgein —— —
»Die Zeit«, ger eraus, weldyes ern
nach wenigen ochen zmweijährigeigeftu
haft zuzog. den feiner reilaffun *
er ſich nach der Schwelz, fand hier eine
Anſtellung als Lehrer in St. Gallen,
wurde 1839 Profeſſor an der Kanton —
— * ra age
ur bie re be ber arauer
Bibliothet nn tte er ſich faſt aus⸗
ſchließlich dem um der —
Litteratur — Schaͤtzbare Sam⸗
melwerke lieferte er in bem Handbuch der
ch Sfterreich | Eriti
Kürnberger — Kurz.
poetiihen Nationallitteratur ber ar
(den feit Hallere (1840— 43, 3 Bbe.;
ufl. 1859) und »Handbuch der eutiden
Ba von au bis auf die neueſte
eite (184552, in Haupts
wert aber bilbet hie > hichte ber deut⸗
ſchen Litterature (Bd. 1—8, 7. Aufl.1876 ;
Bb. 4, 2. Aufl. 1873), welche biftori=
iche Auffaffun mit gut au
Proben und Süuftrationen verbindet,
body unter ber Zeriplitterung nad ne
u er Aa unb Dich⸗
Een eidet. Sin »Leitfaden zur
a ) Ytest fd dem (1860, aan Aufl.
ießt fih dem größern
Außerdem gab K. eine —
ner Schriften der ältern rel
nallitteratur unter bem Titel: »Deutfche
Bibliothek⸗ (1862 ff.) Heraus, fügrte bas
von — begonnene biegrap iſch⸗
Werk »Deuiſche Dichter und Pro⸗
1863 ff., 4 Bde.) zu Ende und
ſorgte 9* Ausgaben mit biogra=
p iſch u — und Lesarten von
fämtliden ®erfene in 9 —
ben (1867—68) unb von »&oethes Wer
ten« ın 12 Bänden (1867-68) u. a. Selb-
ftändig veröffentlichte er noch: »Über Wal-
ters von ber Vogelweide Herkunft und
ke te * * gu u
in ubierte hierau Fübingen Phi:
privatifierte er
von Jahren ben > Beobadhter« redi⸗
e gierke, und wurbe 1864 zum Univerfitäts-
ibliothekar in Tübingen ernannt. 8. ift
eine originelle Dichterphy ——— eine
chwabiſche Kernnatur, g Kate im
en und geroifiende in Im Söre ben. Sein
»Sonnenwirt« ‚eine —
Volksgeſchichte, — abrheit und D
tunge gemiſcht, ift wohl feine populärfte und
ö
Roman lee ——
ie und x, abe mit noch
er
Orten Württem rttemberg®,
ber alten beut-
— in Stuttgart, wo er eine
Kvidalı — La Bedolliere.
Er veröffentlichte ferner ben Novellen-
405
Rnitala (iyr. fwitigala), Jo H ann,
ftrauß: »Genzianen⸗ (1837); 2 —— tſchech. Sprachforſcher und Schriftſteller,
gen« (185961); die Einzel: ungen:
»Der Weihnachtöfreund«(aus dem ſchwaä⸗
biſchen Volksleben, 1856) und »Ilnter dem
Zannenbaume (1856) jowiedie Geſchichts⸗
bilber (aus der Melac:Zeit) »Aus den Ta:
Di berSchmade(1871). Seine»Gebichtee | bi
1836) und »Dicytungen« (1839) zeichnen
fi durch Innigkeit und Formvollendung
aus. Ein feines Formgefühl hat ber Vers
jofler auch befunbet in feiner meifterbaften | di
tragung von Gottfriebs von Straß:
burg »Triftan und Iſolde⸗ (1844), ferner
in feiner überfebung von Arioftos »Raſen⸗
bem Rolanb« ir unb Cervantes’ » Zwi⸗
chenſpielen⸗ (186 ) Mit Paul Heyſe
er den »Deutſchen Novellenſchatz«
1871 ff.) herausgegeben. Seine »Geſam⸗
melten Werle« gab Paul Heyfe heraus
(1874—75, 10 Bde.).
geb. 6. Mai 1834 zu Mündengräg in
Böhmen, fludierte in Prag, 1855 —57
in Bonn, wurde bereitd Ende 1857 zur Lei⸗
tung bes an ber Prager Hochſchule gegrün⸗
deten Seminars für klaſſiſche Philologie
und iſt bafelpft feit 1867 orbent:
li rofeſſor dieſer Disziplin. K. ver⸗
fü Reihe von kritiſchen und litterar:
bi en Abhandlungen in tichechiicher,
und lateinifcher Sprache unb re
bi mit Gebauer feit 1874 bie in
if ver Sprache eriheinenben »Philo⸗
le Blättere. Als Redakteur einer
B ek tſchechiſcher Überfebungen latei⸗
n ind griechiſcher Klaſſiker Tieferte
K — der Werke von
f und Sallufl. Seit November
er Mitglied bes Abgeordneten:
hauſes des öfterreichifchen Reichsrats.
8
Labarte (for. Labart), Charles Jules,
franz. Kunfthiftorifer, geb. 23. Juli 1797,
eftorhen im November 1880 in Boulogne
* Mer; wurde Advokat und 1824 dem
Obertribunal bes Seinebepartements beis
egeben, legte aber 1835 fein Amt als
welter nieder und wibmete fich —
hiſtoriſchen Studien. Sein Hauptwerk
die »Histoire des arts industriels au
moyen-äge et & Iepoque de la renais-
sance« (2. Aufl. 1872—75, 3 Bbe.), wo⸗
nn er von ber Alademie ber Inſchriften,
n —— er — war Ay ber
eriten ifle au ichnet wurde. Von
ſeinen übrigen Sen nennen wir nur:
> es sur la peinture en &mail
dans l’antiquitö et au moyen-äge«
(1856); »Le palais imperial de Con-
stantinople et ses abords etc.« (1861);
»L’&glise cath6drale de Sienne et son
868); »Dissertation sur le
Rössel d’or d’Altostting« (1869); >Dis-
sertation sur l’abandon dela gl m
en Occident au moyen-dgeetc.<(18 2:
La Bedslitre (ipr. doljaͤr), Emile
Gigault be, franz. Publizift und Schrift-
ſt zum 2Siecle« und war 1869
e | Prusse« (1867);
ſteller, geb. 24. Mai 1812 zu Amieng,
befuchte Die Ecole des chartes in Paris
und bebütierte als Schriftfteller mit bem
Werf »Vie politique du marquis de La
Fayette« (1833), das ibm fofort die
Spalten ber angejebenften Journale öff⸗
öffnete. Er trat fpäter in nähere Beziehung
einer ber
Gründer des »Nationale. Bon feinen
Schriften erwähnen wir noch: »Beautes
des victoires et conquêtes des Fran-
cais« (2. Ausg. 1847, 2 Bbe.); »Histoire
des maurs et de la vie privee des
Frangais«e (1847, 3 Bbe.); »Histoire
de la möre Michel et de son chat«
(1851 u. öfter); »Kinburn et la Mer
Noire« (oo): »Naples et Palerme, ou
l’Italie« (1 »Histoire de la guerre
du Mexique« (1861—68, 3 Zeile); »Hi-
stoire de Paris«< (1864); »Histoire
complete de la guerre de l’Allemagne
et d’Italie« (1806); »La France et la
»Histoire de la
de 1870—71« (1872); »Histoire göne-
rale des peuples anciens et modernes
(1879, 2 Bde.).
406
Labiche (ſpr. Aihſch), Eugene, franz.
Luſtſpieldichter, geb. 5. Mai 1815 zu Pa⸗
ris als ber Sohn eines Ar und
—— Induſtriellen, beſuchte das Col⸗
ge Bourbon, bereiſte dann Italien, von
wo ans er in einige Parifer Blätter Plau⸗
bereien ſchrieb, die er hierauf unter dem
titel: »La clef des champs« gefammelt
Eu, und brachte 1837 fein erftes
tüd: »La cuvette d’eau«, 1838 bie
Poſſe »Monsieur de Coislin« mit großem
Erfolg zur Aufführung. Seitdem lieferte
er vier Jahrzehnte hindurch ben Pariſer
Bühnen, hauptſächlich ben Genretheatern,
einen reichen Schaut von Luftfpielen, Poſ⸗
I ale —— F — a
e Gattung mu tig geblieben find,
und in denen ſich faſt immer ein faufti-
ſcher, menſchenkundiger unb doch nie ver-
legender Humor, feltene Schlagfertigfeit
bes Dialogs und fihere Bühnentechnit
bie Sand reihen. Wir nennen als die be
beutendften: »Le chapeau de paille
d’Italiee (1851); »Le misanthrope et
l’Auvergnat« (1853); »Le voyage de
M. Berrichon« (mit Martin, 1860);
»La poudre aux yeux« ——
mare le bien-aimé« (1863); »La Cag-
notte« (1864); »Un pied dans le crime«
1866); »Le plus heureus des trois«
mit Sonbdinet,1870) ;»Doit-on ledire?«
am Appellhof in Paris, errang buch vers
— juriſtiſche
reiſe und ward infolgedeſſen 1849 zum
für |wir übe
. jaud einen Namen
Labiche — Lachambeaudie.
— Be Fe de
oit francais tranger « ⸗
15 — wodurch er ber Begründer ber
rechtsgeſchichtlichen Stubien in Frankreich
ward. Im lebten Jehrebnt trat er, ob»
ſchon mit weniger Glüd, auch als Voli-
tifer hervor, war 1871—76 Mitglied ber
Rationalverfantmlung, wo er fi den ge-
mäßigten Republifanern bes linken Zen⸗
trums anjhloß, und warb dann zum
lebenslaͤnglichen Mitglieb des Senats er⸗
nannt. litterartfche® Hauptwerk,
bie »Histoire Pie des Ktats-Unis«
(6. Aufl. 1876, 3 Bde.; deutſch 1870)
Außer feinen juriftiiden Schriften, bie
rgeben, lieferte er auch eine
Reihe belletriftifcher Arbeiten, fo den ſehr
bebeutenden humorifiifchen Roman >Pa-
ris en Am6rique« (27. Aufl. 1872, deutſch
1867); ferner: »Contes bleus« (1863);
»Nouveaux contes bleus« (1867) und
»Le prince Caniche« (1868, deutſch
41869) fowie zahlreihe Eſſays in t⸗
ſchriften geſchi tlichen, kulturhiſtoriſchen
und religiöſen Inhalts, die zum Zeil in
»Etudes contemporaines sur l’Alle-
magne et les pays slaves« (4. Aufl.
1 A Aare rté religieuse«
gelammelt enen.
——
Pierre, frauz. Fabeldichter, ge
1807 zu ar
1872 in Brunoy bei Paris;
— — ya — 4
em elshaus zu Lyon, e nn
eine Anftellung an einer Eifenbahn und
Bann zu gleicher Zeit bie » de
fäten, müßfeigen und burd) eifige Mer
en, mübfe und bu e Ber:
irrungen lenken tem lagen
— »Fables aires« (7. Aufl.
1849) durch ihren zenben Erfolg ihm
nicht bloß eine geficherte Eriftenz, fondern
chafften. An ber
Revolution von 1848 thätig — ent⸗
gim er nad) dem Staatöftreich bes 2. Dez.
er Deportation nur durch die mächtige
Türfprache des Minifters Perfigny, ini
ehemaligen Mitarbeiterö an ben »Fuchos
de la Loire«. Spätere Publikationen
Be |von ihm find: »Fables et po&sies di-
verseg« (neue Ausg. 1858); »Fleurs de
Laeretie —
Villemomble« Geal »Fables et po&-
sies nouvelles« (1865) und »Prose et
vers« (1867). Eine größere Anzahl der
obengenannten Fabeln wurde von Ludwig
Pfau vortrefflic ins Deutſche übertragen.
Racretie, Arnold, f. Ciaretie.
Lacroig (ipr. too), Paul, franz. Ge
ner und Schriftfteller, meift unter bem
Pſeudonym Bibliophile Jacob, geb.
27. Febr. 1806 zu Parıs, feit 1855 Kon-
Kal an ber Bibliothel des Arfenals
ſelbſt. 2. machte ſig beſonders durch
feine mit ſchätzbaren Erläuterungen be
leiteten Au n älterer Litteraturmwerfe
Marot, Rabelais, arete von Na⸗
Yarrazc.) Jene elehrten »Dissertationg«
(183547, 3 Bbe.) und feine hiforifchen
Werfe: diebramatifchslebenbige » Histoire
du XVL siöcle en ce« (1834, 2
Bde.), die gefrönte »Histoire de la ville
deSoissons« (mit Martin, 1837, 2Bde.).
bie »Histoire boli ique, anecdotique et
populaire de —— IHIe (1853, 4
Bde.) und bie »Histoire de la vie et du
rögne de Nicolas I« (1864 — 73, DB. 1
bi! 8) einen geachteten Namen. &r ver
faßte ferner eine große Anzahl von Ro
manen und Erzählungen, unter denen bie
biftorifchen beionders anziehend find, fos
wie ein 3 Drama: »Le maré-
ter, meiſt illuſtrierter Werke, von denen
wir hervorheben: > riques
Costumes histo
de la France« (1852, 10 Bbe.); »Le
moyen-äge et la renaissanoe« (1847—
m
stumes au moyen-äge et & reg
12);
usages et
costumes de la France« Na »Les
sciences et leslottres« (1876); »X VIII.
le. Lettres, sciences et arts en
France« (1878); »Dix- septiäme siöcle,
Institutions, usages et
(1880) Auch gründete 2. unter anderm
1 > nome«, gab mehrere
8
Kataloge und interefiante bibliographifche
oostumes« doch iſt
Lafuente 407
Werke heraus, war als überſetzer thätig
und gilt als Verfaffer der unter ben
Namen Pierre Dufour erfhienenen
Werfe: »Histoire de la prostitution
chez tous les les du monde« (1851
bis 1852, 6 Bde.) und »M&moires cu-
rieux sur l’histoire des mœurs et de la
prostitution en France« (1854, 2 Bde.),
bie beibe mit Beſchlag belegt wurben.
Laddey, Emma, ———— geb.
9. Mai 1841 zu Elbing als Tochter des
Arztes Radtke, kam 1859 nach Berlin in
Penſion und vermäßlte ſich 1864 mit bem
Hiftorienmaler Ernſt & in Amfterbam,
mit dem fie im folgenden Jahr nach Stutt-
rt überfiebelte. Im Seifte ber Frauen⸗
* e, mit der ſie ſich theoretiſch und prak⸗
tiſch befchäftigte, ſchrieb ſie eine Reihe von
Romanen und Erzaͤhlungen, von denen
wir anführen: — «(1869);
»Auf eignen Küßen« (2, ul 1876);
»Flitter und Gold« (2. Aufl. 1878); »Ans
dem Reich ber rau« (1873); »Auß freier
Wahl«, Charakterbilder aus der Frauen:
welt (1875); »Tagebuh einer Waife«
1876); »Wild erblüht« (1877); »Vier
äbchenleben« (1879) und das ce
albume« (1880). Schon vorher hatte fie
bie Dramen: »Abele, ober bes Schickſals
Wechſel« undb>Antonio« (1368) veröffent-
licht. wärtig lebt fie in München.
urbe Fr Kohn Alfrieb be, f. De Laet.
ente, Modefto, ipan. Geſchicht⸗
fchreiber, geb. 1806 zu Rabanel de Ios
Gaballeros (Provinz Palencia), geit. 25.
Oft. 1866; war zuerit Profeffor in Aſtorga,
fiebelte 1838 nad Mabrid über und trat
bier als Journaliſt und Satirifer auf mit
den unter ben Pſeudonymen Fray Ge:
runbio und Tirabeque herausgegebe⸗
nen periodifhen Werfen: »Coleccion de
capilladas y disciplinarzos« (16 Bde.),
»Viage por Francia, Belgica y Ale-
mania« (2 Bbe.), »Viage aerostaticoe,
»Teatro social del siglo XIX.« (2 Bde.)
und »Bevista europea« (4 Bde.), welche
wiſchen 1844—50 erſchienen und weite
Berbreitun fanden. Sein Hauptiverf je⸗
iftbie »Historia gene de Espafia«
(2. Aufl. 1874, 26 B q die grünblichfte,
unparteiifchte und trefflichft geichriebene
Geſchichte Spaniens. L. war zuletzt Direk⸗
408
tor ber Escuela superior dediplomätica
fowie Bräftdent ber Junta de los archi-
vos y bibliot&cas und zeichnete ſich auch
als Deputierter und Bizepräfibent ber
Cortes burch feine Rednergabe aus.
La Gneronniere (ipr. ⸗gheronnjaͤhr),
Louis Etienne Arthur Dubreuil:
Hélion, Vicomte be, franz. Publizift
und Diplomat, geb. 1816, oe 23. De.
1875 zu Paris; flammte aus einer ab-
ligen Familie bes Poitou, wurbe im Fe⸗
bruar 1848 von Ramartine, dem bamalis
ee des Außern, zu befien erftem
etär ernannt unb mit berÖberleitung
bes Journals »Le Bien public« betraut,
basaberbalbeinging. Er warbbaraufeiner
der Hauptrebafteure ber» PBreffe« und 1851
furz vor bem Staatöftreich Oberrebafteur
bes »Pays«. Nach dem 2. Dez. Ya an
als Verehrer Ludwig Napoleons auftres
tend, wurde er 1852 Mitglieb bes Legis⸗
Vativen Körpers, 1853 des Staatsrats und
verfaßte bienorzüglichften Artifelim » Con⸗
ftitutionnele und »Pays« über bie Löfung
der ruſſiſch⸗ türkiſchen Frage. Im Februar
1859 Tünbigte er die in Stalien bevor:
— Kataſtrophe durch die Flugſchrift
»Napoléon III et l’Italie« an; gleicher:
weife regte er durch die of idfe Broſchũre
»La France, Rome et l’Italio« (1861
bie Erörterung ber deß über bie welt⸗
liche Herrichaft des Papſtes von neuem
an. Er wurbe 1861 in ben Senat ge
wäplt, wo er verſchiedene Male glänzende
Reden hielt, übernahm 1862 bie Leitung
bes Journals >»La ce«, das bie im⸗
erialiftifchen mit ben Merifalen Intereſ⸗
en zu verbinden ftrebte, und ing 1868
als Franzöfifher Gefanbter ne rüffel,
1870 als Botfchafter nach Konftantinopel,
trat aber noch in bemielben Jahr ganz
von der politifchen Bühne zurüd. Bon fei-
nen Schriften erwähnen wir noch: »Etn-
des et portraits politigues contempo-
rains« (1856); »L’abandon de Rome«
(1862); »De la politique int£rieure et
ext£rieuredela ce« (1862), »Com-
ment finira la guerre?« „ii 4) und
»Le droit publique et l’Europe mo-
derne«e (1875, 2 Teile). — Sein älterer
Bruber, Graf Alfred de L., geb. 1810,
war ſtets ein heftiger Gegner des Bona⸗
)| und befleibete
La Gueronniere — La Lumia.
partismus. Er veröffentlichte: »Les hom-
mes d’etat d’Angleterre« (1853) und
die Pamphlete: »L’homme de Sedan«
(1872) und »L’'homme de Metz« (1873).
Lake (fpr. Ich, Claude, ſ. Blind 2).
La Lumia, Iſidoro, trefflider ital.
Gefciätfehreiber, geb. 1. Nov. 1823 zu
Palermo, gen 28. Aug. 1879 bafelbf;
abfolvierte Studium ber Redte unb
wibmete fi dem Sachwalterberuf, be⸗
trieb aber dabei mit Eifer biftortfche Stu⸗
bien und fchrieb, angeregt durch Amaris
»Siztlianifche Befper«, eine Monographie
zur Geichichte u mat: »I Luna e
ı Perollo« (1844). An ber Revolution
= ig — — Anteil *
nſte ber proviſori ierung,
ner als Publiziſt durch die in: Baris fran-
oſiſch erſchienene Broſchüre »Memoire
histori ue sur les droits politiques de
la Sicile«e unb zuletzt als en
auf dem Schlachtfeld. Zur forenfifchen
Thätigkeit unb zu feinen Stubien urüdge-
rt, veröffentlichte er in einer Heiticheft
ben wertvollen Eſſay >Matteo Palizzi,
ovveroI Latini ei Catalani«. Im Aufs
ftand von 1860 war er Mitglied des ge
furreftiongfomiteeß, rebigierte im Auf:
trag Saribaldis bie »Gazzetta officiale«
hernach einige Stellen in
politifchen Amtern. Aus dieſer Zeit ſtammt
feine Brofüre »La restaurazione bor-
bonica e la rivolazione del 1860 in Si-
alia« (1860). Nachdem er 1864 zum
Direktor ber Staatsarchive zu Palermo
ernannt worden, lieferte er eine Reihe
von Höchft trefilichen Abhandlungen zur
figilianifchen Gejchichte, worin nament Mi
dao Bild des bunten Völkergewirts au
ber Inſel im 12. Jahrh. und des Auf
.. einer neuen Sprache, Poeſie und
Kultur in ebenfo lebensvollen wie gelehr⸗
ten Schilderungen erneuert ift. Dieje Ab⸗
panbiungen, von welden bie >Storis
elle Sicilia sotto Guglielmo ilBuono«
ferner »I quattro vicarii«, >Sugli Eb
siciliani« und »La Sicilia sotto CarloV
imperatore« Need hervorzuheben
find, erſchienen ſpaäͤter gelammelt unter
bem Titel: »Studii di storia an
(1870, 2 Bde.). Weiterhin folgten noch
die Schriften: »I Romani e le guerre
La Mara
civili in Sicilia« ee »La Sicilia
sottoVittorioAmadeo diSavoja Ne,
La Rara EN: eubonym de arie
le Mufitfchriftitellerin, geb. 10.
—5 — als die ter des
— —* r Thomasſchule da⸗
RB a im elterlihen Haus gründe
nterricht in Wiſſenſchaften wie in
* Due, ing bann zu ihrer weitern
Ausbildung in leßterer auf einige zeit
nad) Weimar, wo Lilzt wirkte, unb
Dkuntbafiiee
—— in ne PR Sie hat
5* ders uch
—— sn bis jetzt 4 mehr⸗
ch aufgelegte Bände (1873—80) er⸗
Sum en ind, einen nd, einen —— und weitge⸗
kannten Außerdem ver⸗
öffentlichte * —E Gedanken⸗
Bolyphoniee, Sammlung von, au prüs
den berühmter Muſiker über i nft
(1873); »Beethoven« N Aufl 1873):
»Im ö einge Shen aus Ober:
— 1876); »Sommerglüd«, eine
üre über das Baireuther Seftfpiel
183 ‚ und einebeutiche Bearbeitun a.
— Weri »Friedrich Chopin« (1880).
mber (ipr. —
1336 yu Werte rau,
Schriftſtellerin, geb.
in erfter Che an m Arzt *
Diſe
Bf in mn mit Edmond Abam
877 als Senator ftarb,
trat er als Scriffiellerin auf verſchie⸗
benen Gebieten auf, hielt bann feit dem
Sturz bes Kaiſerreichs einen politifchen
Salon, in welchem bie Spiken ber Fort⸗
fhrittöpartei, Künftler und Schriftite
verkehrten, und ne 1879 die >
velle Revue«, in weldyer bie been ihrer
politifchen Freunbe: Beſeſtigung demokra⸗
Einrichtungen im Innern des Lan⸗
ne forgfältigfte Pflege des Ra ge (fi
dankens Be bie A von 1870,
—* ebadurch eine
chnelle, er * Be⸗
—e—— Von ihren zahl
—— — igen und andern ale t8,
bie fie unter dem Namen L. veröffents
lite, nennen wir: »Blanche de Coucy.
L’enfance etc.«, Novellen (1858); auge
antiprondhoniennes sur l’amour
femmes etlesmariages« (2.Aufl. 18a):
»Mon village« (1860); »La papautö«
ei
— Landau.
(1860) ;»Re£eits as
»Dans les Al "&ducation
de Laure« ( 68): »Le si6ege de Pa-
ris, journal (an Parisienne« (1871);
»Grecque« (1878); »Laide«e (187 )
und »Po@tes grecques contemporains«
(18814). Die Romane von Juliette 2. find
affektiert unb mit J———— und ge⸗
lehrtem Kram überla
Lammers, Auguf, Eee: am
409
nne«(1862);
hs (1862);
Schhrijtfteller, geb 1 zu
a Pubierte kt nen ——
i ei rt Bu vn
wirfte fe h ee 2 als R eur vet chie⸗
dener en in Norbs und Süd
—
mer Zeitunge, >Zeite >Süddeutiche
tung« 2c.), bis er 1866 bie Leitung
en — — —5 — —*
n dieſer journa eit
er auch durch Ba und Brofhüren
zur Hebung des —— und des libe⸗
ralen politiſchen Lebens in Deutſchland
verdienſtlich gewirkt. Von ſeinen ad
ten find zu nennen: >Die se
Entwidelung bes Freihandels⸗ (1 6);
»Die beutiche Auswanderun — un⸗
desſch iss): »Deutichland nach dem
Krieg. Ideen zu einem * tamm natio⸗
naler Bolitite (1871); r er
und feine Kulturmiffion« (1876); »Ber
jüngung ber Kirche« (1876); Die Schup-
zölle« ( u: »Die elplage« 1880);
»Die * Trunkſucht«;
— en een Snap it
n ben preu ndtag gew v
er fich ber nationalliberalen Bes ar
Seit 1878 gibt er bie —
chenſchrift »Rorbweit« u n Berbin-
Fr mit er rau Mathilde L., bie
a e Schrift, »Die Frau,
n|ige re Ste ung un Aufgabe in Haus und
eli< ( 1878) befannt gemacht hat.
Zaudau, ee litterarhiſtor.
——1 geb. 21. Novp. 1837 zu Brody
in Galizien, ward Kaufmann, fanb ba=
bei Muße fich gründliche Renntmiie in
ben II tiaſſiſchen und modernen Sprachen
anzueignen und ward dadurch auch an
Fra Pa hiſtoriſche Studien
führt. wieberholten Reifen fiebe k
er 1869 nad) Wien über und erwarb fich
and (>Weferzeitunge«, ste de
410 Landesmann — Lane.
auf Grund feines Werks »Die Quellen
des Decamerone« (1869) den Doktorhut.
Seit 1878 widmete er he] ausſchließlich
litterarhiſtoriſchen Studi veröffent⸗
lichte ſeitdem noch: Beiträge zur de
ſchichte der —— Nove (1875),
»Giovanni Boccaccio, fein Leben und feine
Berle« (1877) und »Die italienische Lit: | de
a am öfterreichi — Hof« (1879).
andesmann, Heinrich, ſ. Norm.
Landor, Walter — engl.
Dichter und andere b. 30. San.
n > zu Spely- «Court bei ee, geſt.
864 in Wale am. wohl«
bie Un ie um j ugenblicher af
men n zu ver a en und verſchmaͤhte,
ahin Ben was ihn nicht ab-
gielt, England den Ruf bes
atiniften neuerer Zeiten zu erlangen.
Er ließ, 20 Yahre alt, »Poems« erſchei⸗
nen, zei Jahre nachher das BR era
gericht »Gebire, welche ihn mit
prung in Die erfte Reihe ber damals auf
firebenden neuen Dichterfchule einführte
und ihm bie ndichaft Southeys ver:
In wiberftvebenb, le „
‚ ine Heer ober in bie R gi
cnaucen teiftenach dem warb,
öfifcher Abſtammung
iratet, aber bie Ehe war nicht glüd-
t lebte in Pifa, wo er
2 —— Gedi berausgab,
Se Pe ſchließlich trennte man
a
= en feiner rau ega n
—— Er lebte nun viele in
und vereinſamte allmählih. Jetzt
le Hauptwerk, bie er ichleten
7 conversations | Au
en and statesmen«
12028, 3 Bde. ; — Serie 1829, 3
de.), benen »Pericles and Aspasia«
183 nachfelgt: In biefen Werfen, die
man nicht für fogen. Totengefpräche hal⸗
ten darf, hat er in Kraft und Zartheit
beinahe alle Saiten des menſchlichen Le:
Hilfen nn zane — Kennt⸗
Stellen die hoͤchſte beumatiiche Kraft er
—F mit —— Sorgfalt age
ie Spra e ea
— —
ent e n u
an fien Anteil, in
4 wie —— on Ludwig Na⸗
poleon, mit dem er lange befreundet war,
wandte er fih nad dem Waffenſtillſtand
von Billafranca = ab. Bon Mina
fam- | und Bolivar biß ; offurh und Saribaldi
ber| Daten De Bor bie Vorfechter — oder frei⸗
Kämpfe feine Sympathie.
Gegen das Ende fm
gerichtlich der Beleibigung angeflagt und
ns ward er
rößten | zu au Bober Geldbuße verurteilt. Er konnte
oder wollte bie 1000 Pfd. Sterl. nicht zah⸗
len und begab fi nach Stalten zurüd.
Seine Dramen: »Count eg —
ungary« n
zone 3 ir gi = —
enices« ehr ge ine letzten
Werke wa * —**—
—— de — ae
⁊ ne Geſamtausgabe ſeiner
— | ee mit
iographie von
Lane (fpr. Ichn), Edwarb William,
engl. Schriftfieller, geb. 1801 zu Dereionh,
10. Aug. 1876 in or ee
cin en n eines Geiſtlichen, bezog er bie Uni⸗
Cambridge, —— aber ſeine
Studien, ging nad London und wurde
Kupferſtecher, fühlte fich nad) dem Orient
gezogen, ging 1 nad ten und
nun bad Studium bed Arabiſchen
= ber Altertümer zu feiner ernten
e. Das litterari u. Ergebnis wa⸗
ven En > Account of che masnere and
(1836), » he Beier fl
,‚ we 8 Au
erlebte, und feine alles gen
treffenbe überſetzung ber ——
Lanfrey — Lange.
einen Nacte mit umfaſſenden Erläute⸗
zungen (18383—40 u. 1859). Er kei-
tarete 1840, ging Im brittenmal nad
pre und Sr ice 1, ze
jur jein gro arabi rterbu
ſammelnd, wovon der 1. Teil 1863 er⸗
jsien, und das ihn bis an fein Lebensende
eichäftigtee L. warb vom Snftitut be
France zum Mitglied ernannt unb erhielt
von ber Krone einen Ehrenfold. Noch find
feine »Eastern tales«e (1854) zu erwäh:
nen. Vgl. Boole, Life of L. 1877).
Lanfreh (ipr. langfrä), Pierre, franz
Politiker und Geſchichtſchreiber, geb. 20.
Ott. 1828 zu Chambery in Savoyen, gef.
45.R00.1877 zu Bau; ftubierte in Paris
bie Rechte, widmete fih dann hiftorifchen
und philoſophiſchen Forſ ungen und er⸗
warb ſich durch ſeine Schriften im In⸗ und
Ausland bald einen ——— amen.
Während bed Kriegs 1870/71 ein hefti⸗
tr Gegner Gambettas, jchlug er eine ihm
rgebotene Präfektur aus, warb darauf
Mitglied ber Nationalverfammlung, wo
er mit ben gemäßigten Republifanern
flimmte, und fungierte 18741 — 73 als
Isangöfilher Geſandter in ber Schweiz.
1875 wurde er zum lebenslaͤnglichen Se:
nator ernannt, konnte aber kraͤnklichkeits⸗
Iber an den Beratungen der Berfamm:
wenig teilnehmen. Sründliche Sad:
kenntnis und fcharfe, aber unparteiifche
Kritik zeichnen ihn als Hiſtoriker aus.
Sein Hauptwert ift bie »Histoire de Na-
er I«e (186575, Bd. 1—5; deutſch
869 ff.) worin er, auf ein umfangreiches
Material gettütt, mit rückſichtsloſer Kri⸗
tif die napoleonifche Legende zeritörte und
Napoleon als das barfiellte, was er wirt;
en - roßen —535 — aD ren⸗
en Egoiſten. Außerdem erwähnen
wir: »L'église et les philosophes du
XVIL 58 (3. Aufl. 1879); »Les
lettres d’Everarde, Roman in Brief:
form (1860); »Le retablissement de la
Pologne« (1863); »Etudes et portraits
politiques« (3. Aufl. a: »Histoire
politique des Pe «(neue Ausg. 1874
Lang, Wilhelm, Schriftfleller, geb.
16. Juli 1832 zu Tuttlingen, ftubierte | S
1850— 54 in Tübingen Theologie, trat
aber 1858 in bie Rebaftion ven »Allge⸗
411
meinen Zeitunge ein und iſt ſeit 1860
Mitredbafteur des »Schwäbiſchen Merkur⸗
in go ‚ leit 1879 — re
geber der, Leipziger Wochenſchrift »Im
neuen Reihe. Auf politiihem EM
er ſich fe um bie Grünbung unb
Leitung der deutſchen Partei in Württem-
ber Ir verdient gemacht. Er fchrieb:
‚Michelangelo YBuonarroti als Dichter«
(1868); > David Friedrich —
»Trandalpinifche Studien« (1875,2Bbe.);
»Peloponneſiſ Wanderung«(1878) u.a.
Lange, 1) Philipp Karl, ſ. Galen.
2) Friedrich Albert, Philoſoph und
Nationalölonom, geb. 28. Sept. 1828 zu
Wald bei Solingen, geft. 23. Nov. 1875
in Marburg; flubdierte zu Züri und
Bonn Philologie, wirkte dann ald Gym⸗
nafiallebrer in Köln und Duisburg, ließ
— en Aufl. 1870), »Mills An⸗
fihten über fo
: »Et
Symposion« (1877); »NytLiv« (Reues
412
Leben«, 1879). 8. ift, im Gegenfat zur mo⸗
dernen reali ifchen Richtung, noch durch
und durch Romantiler.
4) Julius Henrik, bin. Litterar⸗
biftorifer und Aſthetiker, g e6.19. Auni 1838
zu Borbingbor eg inSübfeeland, bezog 1858,
2 feinem Vater vorbereitet, bie Kopen= | der
a ah Univerfität, begl eitete, nachdem
i Jahre ftubiert und namentlich bie
funfigifiorifgien Vorlefungen Höjeng’ be⸗
fucht, einen reichen alten Herrn auf einer
fünfmonatliden Reife nad Stalien und
wandte fi dann ausfchlieglich ber Kunſt⸗
neichihte u. ale er eine Reihe von
Eſſays über moderne Kunft in
ten rl fammelte 7 en efe unter
bem Titel: »Nutidskunst« (1873). Reis
fen im Norden und Süben, m Rußland
und Spanien, haben feinen Gefichtöfreis | fo
erweitert, feine Anſchauung vertieft. Nach
gu. Meifter Höjens Tob wurde er 1870 | ve
n bie Afabemie, 1871 an bie Uniwerfität
Popentogen als Dozent ber Kunftgefchi te
berufen und erhielt 1874 das Sekretariat
ber Afabemie. Neben Abhandlungen über
bie bänifche Kunft und Stubien über bie
brei großen Weltausftellungen fowie bie
morbilce Kunftausftellung Tat er 18791 un
in feinem »Vor Kunst og Udlandets«
(2Unſre Kunft und die bes Austanbse)li
bie Ziele der bänifchen Kunft teftgeftellt,
nachdem er fon, in feinem
»Om Kunstvärdi« (1876) ben allgemei-
nen Begriff bes in erifhen Werts ana⸗
Infiert hatte, Ban rift viele Volemit | te
beroorrief. Au ltern Kunit, na⸗
mentlich der ital — hat er eine fteibe
von geſchichtlichen Stubien gewibmet, wie
——— bie intereſſante: »Michelan-
Marmoret«. Endlich beziehen
gi aus antike Kunft die Schriften: »Om
en Räkke antiker Figurer og Hove-
der« (1869); »Det joniske itäls
Oprindelse og Formhistorie« (1870)
und »Guder og Mennesker hos Ho-
mer« oe und Menfchen bei Ho-
mer«, 1881). Auch Tieferte er 1873 eine
jegt in 2. Auflage erſchienene Überfepung
ei berk unfigefehl te«.
ro nn eu
—52*— —— ſeine B hrs ei 1
itſchrif⸗
Buch ter und Shrifite
VLanger —- Banier.
—— — und auf der Uni⸗
tät u Wien, wollte fi) anfänglich
ium ber R echte und der Staats⸗
—S wibmen, kam aber bald von
biefem Gedanten zurüd und mard Schrift:
ung Er begann — Thätigfeit mit
Journaliſtik un aterfritt, und
— ihn der Bühne [27 rün⸗
dete mit ſeinem Freund Juſt ein Som⸗
⸗mertheater und wirkte an demſelben als
FOLIE, nachher fette er biefe Thä-
— im Jojephfläbter Theater fort. 1850
rnahm er die im Wiener Dialeft ge
tenefatirif ——— „San
rael«, bie er bis zu feinem Tod rebi-
ierte. ß. war neben jan bramatifchen
irffamfeit nicht bloß als Überfeger eng⸗
ni > franzöfifcher Romane —
t auch eine Anzahl ſelbſtãndi⸗
ER ie n —— teils fogialerRomane
Der letzte Fiaker⸗ »Ein
— "Die Schweben vor Wien«,
» Bankier und rn >Raifersfohn
und NL Bon feinen
Dramen * Pleinern Teil in ber
»Miener —* übnee 1859—64 gem:
ei batten den meilten Erfolg: »Strauß
anner«, »Ein Wiener Yreiwilliger«,
‚Or Akti iengreißfer«, »Vom Juriſten⸗
« und — Pvibelber ere.
"Bansford, n Er ‚engl. ne
u Birmingkam, wo wo er ie Er an Kar
ag und ben Angelegenbei-
Han * — zu einer an⸗
geſehenen Stellung aufgeſchwungen, na⸗
mentlich ei Erziehungs — en bat
von ibm: rama of life, and as N
— (1852); The lamp of
; »Poems of the field and ne
: »Shelley, and other poems«
1860): »Prison books and their au-
thors« (1861); »A century ofBirmin
ham life« (1868, 2 ®be.); »Modern
Birming J
in Geo iq, — 5*— während bed amerika⸗
nifchen Üsgerkriepe al emeiner Sols
bat in ber Tonföberierten Armee von Virs
ginien, ſtudierte fpäterbin Jurispruden
3
auf bem|unb praftigierte brei Jahre als Abdvolat
Laprade —
in feiner Geburtsftabt, worauf er nad) numlun von Berfaille bat L. eine
Baltimore überfiebelte. Es erfchienen von
ihm: »Poems« (1876), von denen das
—— rag — er »The
symphony« einen Ehrenplaß unter
den lebenden Dichtern ſichern; >The
— 2 ben Ta — (1880 eu
au i tudien beruhendes Werk;
»Florida, its scenery, elimate and his-
eye (3. Aufl. 1879) fowie eine Bears
Beitung ber Froiffartfchen abenteuerlichen
EHroniten. Auch die Kantate »The cen-
tennial meditation of Columbia« 1876
verdient Erwähnung. ——
Laprade (ipr. -prahd), Victor be, franz.
Dichter, geb. 13. Zan. 1812 zu Mont-
Brifon, fludierte in Lyon Rechtswiſſen⸗
ſchaft und ergriff die Advokatenlaufbahn.
Als Dichter machte er ſich zuerſt durch das
in Lamartines Stil gehaltene Boem »Les
de Madeleine« (1839) Befannt,
er zahlreiche andre tungen, wie:
»La coläre de Jesus« (1840), »Psych6«
(3. Aufl. 1860), »Odes et poömes«
—— »Po&mes évangéliques(2.Aufl.
ro »Les 8 onies« (2. Aufl.
1862) unb »Idylles iques« (1859),
nachfolgen ließ. 1858 zum Mitglied ber
franzöfifchen Akademie ernannt, bat er
feitbem noch andre, auch profaifche Werke
veröffentliht: »Questions d’art et de
morale« (1861); »Le sentiment de la
nature avant le christianisme« (1866)
und bie entiprechende Schrift »Le sen-
timent de la nature chez les moder-
nes« (3. Aufl. 1872); »L’sducation
homicide« (1 unb »L’öducation li-
berale« (1873); ferner das Gedicht »Per-
nette« (1868); die Tragödie »Harmo-
dius« (1870); »Le livre d’un pöre«
(1876) u. a. $. gilt feinen Landsleuten
als der echtefte Nachfolger Lamartines;
alle erwähnten Dichtungen zeichnen fi
ebenfofehr durch einen myſtiſchen Anhau
und hohe Sbealität aus, wie fie durch Mo⸗
no ermüben. Doc weiß er auch den
fatirifchen Ton anzufchlagen, fo naments
li in ben »Poömes civiques« (1873
unb in ber Gebihtfammlung »Tribuns
et courtisans« (1876). Eine Samm:
kung feiner »(Euvres po6tiques« erſchien
)|Taum 19 Jahre alt, ein Werk
Laſſalle. 418
it⸗
lang (1871 - 73) als Mitglied bes rechten
Zentrums angehört.
L'Arronge iſpr. larrongſch), Adolf,
Bühnendichter, geb. 8. März 1838 zu
Hamburg als Sohn eines Theaterbiref:
tors und Schauspielers, ftudierte auf dem
Leipziger Konfervatorium Mufit, wirkte
bieraufalsThenterfapellmeifter in verichies
denen ——— Städten, übernahm 1866
bas rat der Krollſchen Oper zu
Berlin und fchrieb für dieſe feine erite
Poffe: »Das große Loß«, deren Erfolg
ihn ermutigte, auf ber betretenen Bahn
—— und der Muſik untreu zu
werden. Aber er fand daneben doch auch
noch = zu journaliftifhen Arbeiten
1869 — Redakteur der »Berliner
erichtözeitunge). Alle feine bis 1873
errungenen et wurden verbunfelt
durch Das Volkoſtück » Dein Leopold«, das
zwar keineswegs ein Mufterbrama , aber
durch echt vollstümliche Stimmung unb
Szenerie ſowie burch geſundes bürgerliches
Ethos von großer Wirkung ift. Mit dieſem
Stüd eröffnete 2. 1874 das während ber
nächſten drei Sabre von ihm geleitete Lobe⸗
— in Breslau. * ernten, von nz
minber gro gleitet: »Haſe⸗
mannd en erh und das —
kraft und Beliebtheit alles Frühere vollends
überflügelnde, durch koͤſtlichen Humor und
gelungene Gbarafterzeihnung amüſie⸗
rende Luftfpiel »Doktor Klaus« HL
das alle Süden eroberte. Auch bie ſpaͤtern
Stüde: >» — e — (1879),
» Haus Loney« (1880), »Der Kompagnon«
(1881), find durch die gleichen Eigenichaf:
ten andgeaeiiänet: Wohlthuend wirkt bei
L. befon eine negative Eigen⸗
ſchaft: die enheit des frivolen und
chnifhen Elements.
Laſſalle, Ferdinand, ſozialdemokrat.
Agitator und Schriftſteller, geb. 11. April
1 zu Breslau, geft. 31. Aug. 1864;
ftudierte in feiner Vaterſtadt und Ber⸗
lin Philofophie und Philologie, begann,
Bhilefophen Seraflf, Das (per vollendet
iloſophen Heraklit, das fpäter vollendet
ward und im Drud erſchien, wurde 1848
in ben Habfeldfhen Kaffettendiebftahle-
in 2 Bänden. Der Nationafver: | prozeß verwidelt, aber freigefprochen, trat
414
— an bie Spike ber revolutionären Bes
gung im Regierungsbezirk Düffeldorf,
infolge fien er aufs neue in Anflage:
ftand verjegt und zu ſechs Monaten
fängnis verurteilt warb, und gab ſich in
ii Folge ganz ber fotalbemofratifchen
ation bin, in die er durch wirkſame
= it und zündende Neben beitim-
ab Er erflärte die Spar- unb
el für —— — i
dagegen die Produbktivaſſociation
un Ife, wirkte für eügemeines, Dive:
ahlrecht und gab 1863 Anftoß gut
an bes Allgemeinen beutfchen
beitervereins, ben er im nationalen Stun
leitete. 1864 in der Schweiz, wurbe er
dort in eine Intrige verwi elt und er⸗
hielt in einem Duell mit dem wala rss
Bojaren — eine er
ber er erlag
das obenerwähnte Bud Be —5 —
— des Dunkeln« (1 2 Bde.)
»Das Syftem ber erworbenen an
(1860, 2 Bde.; 2. Aufl. 1880), letztere
ein vom Stanbpunft ber Al — aus
unternommener Verſuch einer Reviſion
— — ——
a net durch geiſwwolle Be ung
der Aufgabe, Gelehriamfeit und bins|g
teißenbe Darftellung. Bon feinen zahl:
reichen Flug: und re eien
nur erwähnt: en politiſches Tefta-
mente (1860); »über Berfaffungsweien«
age »über — ammen⸗
ng der gegen en
mit der Ide — (189),
worin — wird, daß ar
- Staats auf ber gen bed re
reiheit beruhe; >» Zur Ars
peihiehte zur
* e⸗ id 3 > HerrBaftint-Schulze
itzſch, der Öfonomiidhe Zulian
pei Kapital und Arbeite kr x. Na
feinem Tob wurben veröffentlicht: »Eine
Liebesepifobe aus bem Leben a
rn Briefe, Belenntni ee
»Briefe von L. an Mobbertug« (89).
BL Brandes, Serbinand L., ein littes Ve ar 18. Sep
rariſches Sharafterbilb 1877).
Laſſon li Si Schrift:
fteller, UM ftreliß
in Mi —
Berlin —— und Rechtswiſſenſchaft
u Alt
ierte ee 52 zu | pietiftiiche Anhauch bi
Laflon — Laube.
und ift feit 1859 als Lehrer an ber Luifen-
ftädtifchen SeUAUE dafelbft forwie feit
1877 als der Philoſophie an ber
— — tl ig In feinen Schriften
vertritt er eine durdh die Anfichten ber
biftorifchen Re Herr ule unb durch bie
—— — bung ber —
en beein rt ng n
ubeben 3.9.
1868); »Prinzip unb nft bes Bol⸗
trechtö« Ger, —E—— der
ee u ——
olf veröffentlichte er: » e
Lieber und Sprüche« (1
Latham, Robert Serben, Arzt
unb Schriftiteller,, geb. 1812 au illing⸗
be, | Borough, ffchaft Lincoln, ebt in ber
nd | Nähe von London. Er fiudierte i in Cam⸗
bridge, wurbe Dotor ber ee er
IDanbte fh ber Ethnologie und Binganfif
warn er Ethnologie un
8 | zu, wurbe Profeſſor fen; — Litte⸗
ratur am Univerſity College in Lonbon.
er ee Merk über feine Mut⸗
re Pa)
e« u
Erfolg und feuerte zu —8
* hie der Sprade an. Noch
erwähnen wir: »The natural history
of the varieties of mankind« (1850);
feine Ausgabe ber »Germania« bes
Zacitus, mit ſehr umfaflenden Abbanb«
kungen (1880); > »Ethnology of the Bri-
tish col ne (1851);
69.2 ae »Deseri
eye c
nalities of ee Be) fie 2 Bde. Be:
»BRussian and Turk« 170). Er —
vielfach auf den deutſchen —
von Zeuß gefußt. Eine neue usgabe ven
Johnſons »Dictionary«, worin er die
bniffe neuerer Sprachwiflenichaftein-
zuführen fuchte, beenbete er 1870.
Zaube, Heinrich, er
hie in ber ——
ger — hierauf an dem evangeliſchen
ymnafium zu au, fpäter, ba ihm ber
er Anftalt nicht
fagte, auf dem Gymnafium zu Schweib
Zaube.
nit, pfleate auf ber Univerfität e als
Student ber Theologie ein fröhliches, ftel-
lenweiſe röhliches und um ebiindenes
Burichenleben, wandte dann in Breslau
1826 feinem ftubium etwas größere
Aufmerkjamleit zu; aber nach unb nad)
in fleigenbem Grabe durch Theateranres | €
gu aus bem Geleiſe gebracht, ne
ih enblich mit ganzem Eifer auf
bramatige Probuttiom beren Ergebnifie
er jedoch meift nur Freundeskreiſen zur
Kenntnis brachte. Nach glüdlich beſtan⸗
denem philofophifchen Eramen nahm er
zu Breslau eine pen an unb
fand in biefer Stellung Gelegenheit zur
Bortiebung feiner Kar .. bie a.
deſſen mit ben Ereignifien von 1830
anz andre, nämlich
dus nahmen und in feinen
Bolene (1833) und »Politifche Briefe«
1833) mn Ausdrud fanden. In bem:
elben Jahr übernahm er in ee bie
ebaktion ber »Zeitung für bie ele
Welt« und ſchloß ſich ben Berieen des
fogen. »jungen Deutihland« an. BDie| u
nächſte Folge war die nach feiner Rückkehr | w
aus Stalien ihn treffende Verweiſung
aus Sadjfen. Berlin wegen feiner
Teilnahme an der fogen. Burſchenſchaft
verhaftet, suche er neun Donate in ber
Hausvogtel fetgehalten, arbeitete indeſſen
an feinem Roman »Das j jung —
(1833 - 37, 4 nach
——— Freilaſſung 18 nach Naum⸗
an nad bem Bab Köfen, wo er
ahricht non dem Beichluß des Bun⸗
— in betreff der Schriften des »jun⸗
gen Deutfhland« erhielt, wurde gleich
nach feiner Rückkehr nach Berlin 1836,
als er ſich eben verheiratet hatte, zu 4Ya
Fahren Feſtu npebait verurteilt nk Ichrieb
währendberje n inbehaglicher Lage feine
un: rigend umreife und ungrünbli s
Gefdichteberbeutfeien kitteraturr«(18 1
aft als Humor
fee Duftung, 1841). 1639 made er miı
eer mit
Feine Genen ä Tängere Reife buch Frank:
te * ch Algerien und wählte
au wieber Leipz EFF feinem Wohnſitz
Seit 1841 — er
bie politifche Wen:
riften:
ch hauptſã —2 (1880, 3 Bde.),
Drama zu, auf welchem Feib ra fpäter pieubonymer
415
teils als Dichter, teils als Kritiker und
Dirigenten die meiften und verbienteften
Lorbeeren blühten. 1848 Mitglieb" des
Vorparlamentd zu Franffurt und dann
in die deutſche Nationalverfammlun
= It, befürwortete er bier ein —*
—5 — legte aber, da En Wähler
un mit ihm waren, fein Mandat
nieber. Bald darauf (10) wurbe er als
artiſtiſcher Direktor bes Hoftheaters nach
Bien berufen unb wirkte bier mit ent:
| ee in bie Hebung ber deut⸗
en B ißverhältniſſe mit ber
rften Theaterbebörbe beftiimmten au:
nad) 17jähriger thaten= und ruhmrei
Wirkſamkeit von feiner Stellung —**
utreten Ara worauf er 1869—71 bie
ae führte,
Nah Wien zurüdgelehrt, erhielt er vom
Kaifer bie Konzeffion zur Gründung eines
neuen Stadttheaters, das er mit ben tüch⸗
tigften Kräften ler ze! ber Wie:
ner Börfenkataftrophe 187 war feinem
Schickſal überlaffen — 75 aber mit
chwächtem Vertrauen als Direktor
ieber Tiberna a bis er ſich vier Jahre
* dur erlei Umftänbe abermals
veranlagt ſah, von feiner Stellung zu:
rüdzutreten. Seitdem lebt er bichtend,
ſammelnd unb probuzierend in Wien.
Zaubes Hauptleiftungen find auf dem
Gebiet bed Drama? unb be Romans
(inf. Novelle) 5 Unter den
Novellen eichrien ie; eine »Reifenovellen«
(1834— 37) durch befondere Friſche und
ng aus, een ie ihre Ent⸗
m Heinefchen »Reifebilbern«
verbanten. — ſind ferner auf
biefem Gebiet der Roman »Gräafin
teaubriante (1843) und bie biftorifche
Novelle »Der Prätendent« (1842), und
Sr als bie reiffte und fchönfte Frucht
es Laubeſchen Talents barf der fpätere,
aufforgfältigften Studien berubenbe, treff⸗
lich fomponierte und a — Kunſt
der Darſtellung glängenbe ge tige Re
man »Der beutfche a
Dreigigjährige Ri —X —*
bezeichnet werben. sie neuefte —
tion des Unermũdlichen: »Die Bohmin dere
führt unter einer
sten aus ber —
416
Bilder aus ben 30er Jahren vor. Bon |P
feinen Dramen m bie beachtenswerteften:
»Stiuenfeee (1847), bie Litteraturkomd⸗
—S œ Die —* — —
uſpiel »Die ere (d.h.
ler und ſeine Genoſſen auf der Karls
bfal-
ei ku
muß auch Fre
Eine
rt
rie und
ifung
repräfentieren bie »Franzd
K Hand in
kei ere (1840); Novelli
eifefchilderung re een
bem Bud, >Drei Königsftädte bes Nors
bens« — Von großem kulturhiſtori⸗
nd feine ya — und
— en Erfahrung en ber jenen
tfe: »Das Burgen «(1 el Das
er<
Wiener Stabttheater« a" a
———— zu hnen als Herausgeber
der Werke von W. Heinſe 1838) und
(im Verein mit %of.
norbbeutidhe Theat »Das
F deutſchen ergeſchi te.
von Gri
Bellen, 878).
Werle⸗ —28 zuletzt 1880 in 12 Bäns
a eine GE ne ar ine
Scriften« 1 Bänden,
beren erfter feine nie 1810—
1840« enthält.
egal ren ol engl. Schrift:
ftellerin, ge zu St. Armand bei
Quebed in Kanada, Test teils auf Reifen
in Europa, teild in Toronto als Gattin
eined Parlamentsmitgliebs. Sie bat viel | go
für Zeitfchriften gearbeitet. Ihr erftes
ſelbſt Bert iſt: »Evergreen lea-
ves« Ne 6 an enthaltend), das
neuefte: »Leg tales of the
Harz —— (1881).
Lann, Adolf, — eller und Über-
ſetzer, = 31. Der. 1807 zu Bremen,
geſt. 14. pt.1881 in Oldenbu ‚ftubierte
in Göttingen und Berlin Bhilo ophie und
and
Seine »Dramatifchen Ei
Lauder — Laurent.
* ie, war dann über ein Jahr⸗
rofeflor ber ——— — F
ee unb ‚na
lungen, 1851—69 als — —
nafium und an ber Mil
benburg. Ron feinen Au
(Briten von lage ,
fontaineß x. — nennen wir von
2 ans
1862); »
Gewanb«
Ruperti, 1
Bilde — (1863 ———
bas | Charakterlomödien«e (1 »Racined
ausgewählte Tragödien⸗ Bl ); »Lieber
und Chanſons von Beranger« 83
»Burns' Lieber und Balladene (1869
>Merimees ausgewählteRtovellen« 1872);
»Longfellow. Altere und neuere
in Auswahle (1879) und »Molitred außs
ewäblte d iele in paarweis gereimten
— ). _Dem letztgenannten
uftfpielbichter bat 2. auch ſonſt ein ein
gehendes Stubium gewibmet, das er in
vielen Auffäten, namentlich aber in der
lan eg von Molitres Werken
eh er —— 1873-81)
un en« —
bat. Launs —** fit:
—— * Werke find: »Dich rak⸗
tere« (U. Chenier, Beran net, — u.a.
behandelnb, 1869); »2 > — Irving.
n Lebens⸗ und
t (fpr.
Recht ———
zul 181 en fludierte in
wen unb Lüttich bie R an, m 1832
bis 1834 als Abpofat erhielt
1835 die Profefiur bes Zivi er an ber
Univerfität zu Seine Hauptwerte,
bie fi ebentofehe burq Srünplicleit de;
Kung als durch Weite bes Blicks un
geiſtvolle auszeichnen, find: >His-
toire du droit des gens; Etudes sur
l’histoire — —5 — el
18 — —
—5— — vers
—— er Gelegenheits ſchriften zut Ver⸗
teidigung der liberalen Grundſätze gegen
Laurentie —
bie Klerifalen, wie: »De la passion des
eatholiques pour la libertö« (1850);
»Van , etude historique sur l’&-
gise et l’&tat en Belgique« (1860—63,
Teile); »Lettres d’un retardataire li-
b£eral A un progressiste catholique«
(2. Aufl. 1864); »Lettres sur la ques-
tion des cimetieres« (1864, 2 Teile);
»Lettres sur les J&suites« (1865). Au
ein »Cours &l&mentaire de droit civi
frangais« (1878, 4 Bde.) ift von ihm
erſchienen.
Lauzanne. 417
der — — Schulen und lebt ſeit⸗
dem in Bukareſt. Von ſeinen Werken
wurden auch in Deutſchland bekannt:
»Tentamen criticum in originem, de-
rivationem et formam linguae roma-
nicae« (1840); >» azinu istoricu
tru Dacia« (1845—48, 5 Bde.) ; »Die
umänen ber diterreihiihen Monardjie«
(1849 — 51); »Istoria Romäniloru«
—33) »Geografia territoru romäne«
1855); >Dietionariulu limbei romäne
ete.e (mit Maffimu, 1871— 77, 3
LZanrentie (fpr. Lorangtih), Pierre Se: | Bbe.)
baftien ran, Bublizift und Hiftorifer,
— n. 1793 zu Houga (Gers), gel
. Febr. 1876 in Paris; wurde 1818,
na er verjchiebene Lehrerftellen be⸗
kleidet Hatte, Profeffor der Geſchichte an
der polytechniſchen Schule in Paris und
chließlich Generalinſpektor bes öffentlichen
nterrihtswefens. Nebenbei war er lange
Oberrebafteur der »Quotidienne« und ſpa⸗
ter (mit Lubis) de8 Journals »L’Union«.
In den Leitartifeln für biefe Zeitungen
wie in feinen übrigen Werfen bewies er
fih als einen der bebeutenbften Verteidi⸗
er ber katholiſch⸗ monarchiſchen Weltan⸗
aa, Er ſchrieb: »De l’6loquence
politique« (1819); »Etudes sur les his-
toriens latıns« (1822, 2 8be.); »Intro-
duction & la philosophie, ou Traits de
l’origine et de la certitude des con-
naissances humaines«(1829); »Histoire
des ducs d’Orl&ans« (1832 — 34, 4
); »Theorie catholique des scien-
(4 Aufl. 1846); »De l’esprit chr6-
les &tudes« (1852); »Histoire
de France« (4. Aufl. 1873, 8 Bbe.);
»Histoire de l’empire romain« (1862,
4 Bde.); »Melanges« (1866, 2 Bbe.);
ferner 3° gunften des päpftlichen Stuhls:
»Les rois et le pape« (1860), »Rome
et le pape« (2. Aufl. 1860) und »Rome«
(isst).
Lauriaun, Trebonie, rumän. Ge
ſchicht ſchreib⸗r, geb. 1810 in der Nähe von
Hermannitabt in Siebenbürgen, fludierte
u Klasıfenburg und Wien, warb 1844
rofeffor an er Schule St. Sava in Bu:
beteiligte ficg 1848 lebhaft an den
in Siebenbürgen,
Seneralinfpeftor
Bde.
ce8«
tien
far
politifden Bewegungen
war dann 185058
Schriftftellerlexilon.
RRu. a.
Lauſer, Wilhelm, Publiziſt und
Hiſtoriker, geb. 1836 zu Stuttgart, ſtu⸗
dierte in Tübingen Theologie und Philo⸗
logie, widmete ſich ſpäter in Heidelber
iſtoriſchen Arbeiten und verweilte fünf
ahre als Publiziſt in Paris. Seit 1868
eifte er wiederholt Spanien, um bie
Materialien zur zeitgenöffifchen Gefchichte
des Landes zu fammeln, befuchte in glei-
her Weife Italien und den Orient und
lebt gegenwärtig in Wien, mit ben Vor:
arbeiten zu feiner Litteraturgefchichte des
yitgenöfigen Spanien beihäftigt. Außer
ahlreichen Berichten und Effay in Zeit:
foriften veröffentlichte er: »Aus Spa⸗
niend Gegenwarte (1872); ⸗»Geſchichte
Spaniens von dem hun Iſabella⸗ is
ur ——— Alfonſos XI.«
; »Unter der Barifer Commune«
1878), worin er als unparteiiſcher Augen⸗
zeuge die Geſchichte der letzten Pariſer Re⸗
volution erzählt, und »Von ber Maladetta
bis Malaga«, Reifeffizzen (1881).
Lanzanue (ſpr. lohſam, 2. de Vaux⸗
Rouſſeh, Auguſtin Théodore be,
einer ber Altmeiſter des franz. Vaudevilles,
eb. 4. Nov. 1805 zu Verneille (Seine⸗et⸗
arne), geſt. 15. Okt. 1877 in Paris;
ftammte aus einer alten Familie ber Bre-
tagne, bebütierte erfolgreich mit»Harnali,
oulacontraintepar corps«, einer Parobie
auf V. Hugos »Hernanis, und fchrieb
dann, meift in Gemeinfchaft mit Duport,
mehr als 100 Vaudevilles, welche ein
ganzes Menjchenalter hindurch bag Reper⸗
toire des Palais Royal und ber Varietes
beberrfchten. Als die beliebteften find ji
nennen: »M. Chapotard« (1831); »
et Mme. Galochard« (1836); »Riche
27
418
d’amour« (1846); »Renaudin de Caen«;
»Le supplice de Tantale« (1850); >Ce
que femme veut« x. Seine Stüde find
für den Geift ihrer Zeit fo charalteriſtiſch,
dag man fih vom er Pan
Standpunkt aus nody neuerlich veranlaft
gejeben er fie gefammelt herauszugeben.
Laveleye (ipr. lawiä), Emile de, bel.
Nationalölonom und Schriftiteller, geb.
d. April 1822 zu Brügge, beiuchte dad
bortige Athenäum und Eolltge Sta:
nislas in Paris, ftubierte Dann zu Gent
—— wandte ſich 1848 ganz
ben nationalöfonomij tubien zu
und wurde 1864 Profeſſor ber Volkswirt⸗
[delt an ber Univerfität Gent. Anhänger
r liberalen Partei, Fampfte er unermub-
lich für deren Grundfäße in wen wie
franzöfifchen Zeitichriften und gehörte na=
mentlich zu den bewäbrteften Mitarbeitern
ber »Revue des Deux Mondes«. Bon
feinen Schriften führen wir als die wich:
tigften an: »M&moire sur la langue et
la litt6rature provengales« (1844);
»Histoires des rois francs« (1847);
»L’enseignement obligatoire« (1859);
»La question de l’or« a: »Ques-
tions contemporaines«(1863); »Etudes
d’&conomie rurale« (1864); »Etudes
et essais« (1869); »La Prusse et l’Au-
triche depuis Sadowa« (1870); »L’in-
struction du peuple« (1872); »Essai
sur les formes du gouvernement dans
les societes modernes« (1872); »Des
causes actuelles de guerre en Eu-
rope« (1873); »De l’avenir des peuples
catholiques« (1873); »De la propriete
et de ses formes primitives« (1874;
beutjch von Bucher: »Das Ureigentum«,
1879); »Le Posstanume et le ca-
tholicisme« (1875); »Du respect de la
55 Be en temps de guerre«
(1875); »L’Afrique centrale« (1878);
»Le socialisme contemporain« (1881).
L. ift Mitglied der belgifchen Alabemie
ſowie (jeit 1869) der Alabemie ber mo:
a und politiſchen Wiflenfchaften zu
arig.
Layard (ip. Ie-ärd), Sir Auften
Si nry, bedeutender engl Staatsmann,
ltertumsforſcher und Schriftfteller, geb.
1817 zu Paris, fludierte die Rechte, fand
Lavelehe —
Layard.
aber wenig Geihmad an dieſer Beichäf:
tigung und begab ſich auf Reifen nad) bem
ann I Tigristhalerregten 1840
bie Ruinen von Nimrud, weldye von ber
Legende als die Überbleibfel von Ninive
bezeichnet wurden, feine Aufmerffamfeit,
und es entſtand in ihm ber lebhafte
el diefe Trümmer zu unterſuchen;
aber ſeine befchräntten Mittel entfprachen
nicht feinem ernften Beftreben, während
Botta, ber franzöfiiche Konful von Mo⸗
ful, 1842 umfaflende Ausgrabungen aus-
führen konnte. Da wandte ibm 1845 der
engliſche Gefanbte in Konftantinopel,
Lord Stratford be Nebcliffe, die nötigen
Selbmittel zu. Die geflügelten Löwen
und Stiere mit Menfchenföpfen, bie Bas⸗
relief8 und Infchriften verfündeten eine
neuerftandbene Welt; nun ftellte das Un:
terbaus bem Vritif Muſeum 3000
PR. Sterl. je Be ng, um durch 2.
die Ausgrabungen fortfegen zu laſſen.
Die Sammlungen wurden ins Britifche
Dujeum abgeliefert, dem fie eine Der:
gierte find. 2. berichtete ausführlich in
m Bud) »Nineveh and its remains«
1849, 2 Bde. nebft Atlas ; deutſch von R.
. Meißner, 1854; auch in andre Spra-
hen Be) Eine zweite Erpebition
1849 —51 lieferte weitere reichliche Aus-
beute an Altertümern jowie das Bud
»Discoveries in the ruins of Nineveh
verloren, erwarb er 1860 von neuem
atsfefretär für
das Anßere. Seine amentsreden bat
er veröffentlicht, auch andre Politiſche.
1869 ging er als Botichafter nad Spa⸗
nien, 1877 nad) Ronftantinopel, wel
Poften ihm Beaconsfield anvertraute jet:
ner Kenntnis bes Oftens unb feiner anti-
Lazarus — Leclercq.
tuffifchen Gefinnung halber, obwohl er
nie zu ben Stonjervativen gehört hatte.
Aber feinen alten Gefinnungsgenoilen,
den Liberalen, welche Gladftone zu Ruf
fenfreunden gemacht, mißfiel der Dann,
der feiner alten Fahne —— und
fobalb Glabftone (Mai 1880) als Mini-
iter wieder ind Amt getreten war, verlor 2.
tadt London bat ihn
»Ideale Fragen in Reben und VBorträgen«
—* die mit Steinthal heraus⸗
(pr.lih), Henr y, ein um die Kirchen⸗
eſchichte hochverdienter nordamerikan.
——— geb. 1825 zu Bbilabelpbin,
woſelbſt er jetzt als Buchhändler lebt. L.
ſchrieb außer mehreren wichtigen, in Zei⸗
tungen veröffentlichten Cjjays: »History
of sacerdotal celibacy« (1867); »Su-
perstition and force< (3. Aufl. 1877);
»Studies in church history« (1869).
Lean (ipr. Linn), Florence, ſ. Marryat.
Leander, Richard (Pfeubonym für
R.Bollmann), Dichter und Schriftftel:
ler, geb. 17. Aug. 1830 zu Leipzig, Sohnes
Geheimen Medizinalrats und Profefiors
Alfred Wildelm Volkmann, ift Direktor
der chirurgiſchen Klinif und ordentlicher
Brofeflor der Medizin an der Univerfität
Tis | Volfston ift mit gleicher Meifterichaft ful-
419
Halle- und Tonfultierender Generalarzt
ber Armee. Außer willenfchaftlichen Ar-
beiten bat er (al »Richarb L.«) bem
Publitum auch poetifche Gaben geboten,
worunter befonders die »Träumereien an
franzöfiichen Kaminene, Märchen (1871,
12. Aufl. 1880), ungewöhnliches, aber ver-
bientes Aufſehen erregt haben. Auch die
»Gedichtee (1871) und das Idyll »Aus
ber Burſchenzeite (1881) zeugen von
toßer bichterifcher Begabung, feinftem
— und plaſtiſcher Sprachbehand⸗
ung. Die Stoffe frappieren durch Origi⸗
nalität und individuelle Belebung; der
tiviert wie der Ton der Kunſtdichtung; in
ben »Träumereiene fühlen wir ung vom
zarteften Märchenduft umfponnen.
Lebrun (ipr. lönröng), Alfred, |. Heme
quin.
Ledy, William Ebwarb Hart:
poole, engl. Hiftorifer, geb. 26. März
1838 bei Dublin, auf deſſen Univerfität
(Trinity College) er 1863 feine Stubien
—5 — en or ſich “u 5
eſchichtli orſchungen zu und hat ſich
Puch zwei Werfe auf Elefen Gebiet einen
guten Namen gemacht: »History of the
rise and influence of the spirit of ra-
tionalism in Europe« (5. Aufl. 1872,
2 Bde.; deutih von Jolowicz, 2. Aufl.
1873) und »History of European mo-
rals from Augustus to Charlemagne«
(1869, 3. Aufl. 1877, 2 Bde.; beutich
von bemjelben, 1870). Vorher hatte 2.
anonym veröffentlicht: »The leaders of
Feng opinion in Ireland« (2. Aufl.
871; deutſch unter dem Titel: »Vier
biftorifche Eſſays; Swift, Fload, Graf:
ton, O’Connelle, 1873); jein Jünaftes
Werk ift: »History of England in the
XVII. century« (1878, 2 Bde.).
Leclertq (ipr. tl), Emile, belg.
Schriftfteller, geb. 10. Febr. 1827 zu Don:
ceau fur Sambre im Hennegau, widmete
ſich erft der Malerei, wandte fih dann ber
Belletriftil und Kunftkritif gu und ift ge⸗
genmätig Inſpektor der fchönen Künite.
on feinen zahlreihen Romanen nen-
nen wir: »Le Came&l&on« (1858); »Les
amours sinoeres« (1860); »Tableande
genre« (1860); »Gabrielle Hauzy«
27°
420
(1866); »Contes vraisemblables pour
les enfants« (1867); »Les petits-fils
de Don Quichotte« (1867); »Histoire
intime d’un homme« (1869); »Romans
à l’eau de rose« (1874); »Une fille du
peuple« (1874) 2c. Außerbem fchrieb er:
»Le second empire francais. De la
rison de Ham aux jardıns de Wil-
elmshöhe« (1872); »Les heros de la
libert& en Belgique« (1875); »L’art et
les artistes« (1877) ⁊c.
Letoute De Lisle (fpr. 18 kongt dd KEN,
Charles Marie, franz. Dichter, geb.
23. Ott. 1818 auf der Infel Reunion
aus vornehmer Familie, erhielt eine vor:
zünliche Erziehung und nahm 1846 nad)
mehreren Seereifen feinen dauernden Auf:
enthalt in Paris. Erft ein ſchwärmeri⸗
jcher Anbänger ber fozialiftifchen Träume
Fourniers, wurde er bald deren entſchie⸗
dener Feind und nahm mehr und mehr
eine — gefärbte Weltanſchauung
an, welche auch den Untergrund ſeiner
poetiſchen Produktionen bildete. L. ſteht
an ber Spitze ber jungfranzöſiſchen Dich:
terfchule der »Parnassiens« und ift ohne
Zweifel ber formgewandteſte Lyriker fei-
ner Nation. Er gab beraus: »Poämes
antiques« (1852), »Poes.ss nouvel-
les« (4854) und »Poämes et possies«
(1855), gefammelt als »Po&sies com-
pletes« {iese); »Po&ömes barbares«
(1862). Auch überfeßte er den Theofrit
und Anafreon (1861), die» Iliade⸗ (1867),
ben Hefiod (1869) und Aſchylos »Erin-
nyen« (1873), welche in diefer Übertras
- gung, mit Muſik von Maffenet, unter
roßem Beifall auf dem Obeontheater in
zene gingen, ferner ben Horaz (1873)
und Sophofles (1877).
Lee⸗Child (vr. Lip-tigeito), Lyd i a, . Child.
Leferre (pr. Län), Andre, franz.
Dichter und Schriftfteller, geb. I. Nov. 1834
zu Provins (Seine=et: Marne), durchlief
die Ecole des &hartes in Paris, machte fein
ſchriftſtelleriſches Debüt mit ber Schrift
»Les finances de la Champagne aux
XIII. et XIV. siöcles« (1857) und er-
bielt eine Anftellung in ben kaiſerlichen
Archiven. Näaͤchſtdem beteiligte er ſich in
nambafter Weife an ber »Histoire de
France par les monuments« von Bor:
Leconte de Lisle — Legoube.
dion und Charbon, arbeitete auch für bass
> in pittoresque« unb bie »Revne
de l’instruction publique« und veröffent:
lichte einen Band Gedichte: »La flüte de
Pan« (1861), bie fi Durch tiefes Natur:
geräh! auszeichnen, wie auch bie fpätere
dihtfammlung: »La Iyre intime«
1865). In der Folge rebigierteer mehrere
Jahre das Fritifhe Bülletin der »Illustra-
tion«, balf die Revum: »La libre Pen-
söe«e unb »La Pensee nouvelle« grün-
* Ir — — ne bes litterari-
n Teils der »Röpublique francaise«.
Bon feinen Schriften find noch zu erwãh⸗
nen: »Les merveilles del’architecture«
(1865); Übertragungen von nei »Bu-
colicae und Kalidaſas »Wollkenboten«
— 36); »Les parcs et les jardins«
1867); »L’&pop6e terrestre« (1868);
»Les finances See de Napo-
l6on IH« (1873), nad Bapieren ber
Tuilerien;einevortreffliche überſetzung bes
Lucretius (1876); >Le vrai Napol&on I«
(1877); »Religions et mr jes
— (1 ; »La philosophie«
at ); »L’homme & travers lea <
kritiſch⸗hiſtoriſche Eſſays, 1880) u.a. Auch
aber Diontequieus »Lettres persanes<
(1873), Voltaire »Dialogues et entre-
tieng philosophiques« (1 a unb
Sie Hauptwerke Diberots (187980) mit
Einicitungen und Noten heraus.
Legaune qpx. Uguweh), Erneft, franz.
Theaterbichter und Schriftfieller, geb. 15.
Tebr. 1807 zu Paris, erlangte [yon 1827
mit einer metrifchen Arbeit über bie Ent:
deckung ber Buchdruckerkunſt einen Preis
der Alabemie und trat dann zunächſt als
Nomanfcriffteller mit »Max« (1
»Kdith de Falsen« (1840) zc. vor bie
Offentlichkeit, aber ohne befondern Erfolg.
Erſt eine Reihe von Borlefungen, bie er
1847 ale Privatdozent am Colllge de
Trance über bie Entwidelungsgefchichte
ber Frauen bielt und fpäter in den Wer-
fen: »Histoire morale de la femme«
(6. Aufl. 1874) und »La femme en
France au . siecle« (1864) veröf:
fentlichte, erregten bie Teilnahme des ge⸗
bildeten Publikums und wandten ihm ins:
befondere ben Teil beöfelben zu, ber noch
jest feinen treueften Anhang bildet: bie
Leitner — Leirmer.
Trauenber höhernStänbe. Einen verwand⸗
ten Ton jchlug er fpäter mit bemfelben Er:
folgin »La science dela famille« er
und in »Messieurs les enfants« (1868
an, einer launigen 1 Aleinlen bes
franzöfiihen Ki als Alleinderrichers
im Haus, bie ihm das Herz aller Mütter
gewann. Inzwiſchen war 2. auch als Dra-
matifer aufgetreten und hatte das Glüd,
daß brei große Tragödinnen in von ihm
entworfenen Rollen ſich auszeichneten:
Mademoifelle Mars in »Louise de Li-
gnerolles« (mit Dinaur), die Rachel in
»Adrienne Lecouyreur« (mit ide,
1849) und A. Riftori in der Tragödie
»Möde&e«, welche bis heute eins ihrer wir:
fungsoolliten Repertoireitüde geblieben
if. Andre dramatiſche Dichtungen von
L. find: »Bataille de dames« (1851);
»Leg contes de la reine de Navarre«
(1851); »Pardroitdeconquete« (1855);
»Le pamphlet« on: »Les doigts
de f6e« (1858); »Beatrixe (nad) feinem
eignen Roman »B£atrix, ou la madone
de l’art« (1861); »Le jeune homme qui
ne fait rien« (1861); »Les deux reines
de France« (1865, lange Jahre von der
Sale, verboten); >Miss Suzanne«
1 ; Anne de Kerviles« (1879
und »La considöration« (1880). 2. i
feit 1855 Mitglied ber Alademie. Bon
fonfligen Werfen erwähnen wir nod:
»Les ne et les enfants au XIX. sid-
cle« (186769, 2 Bbde.), ein Teil der öf>
fentlichen Vorträge, bie 2. unter großem
Andrang bes Publikums über die Fami⸗
lienfrage, die Frauenfrage, über Erſchei⸗
nungen ber Litteratur und Kunſt 2c. ſeit
länger als zwei abrzebnten zu halten
pflegt; ferner: »Nos et nos filles«
(1879) unb die weitverbreitete Brofchlire
»L’art de lecture« (2. Aufl. 1881), worin
er auf ausbrudsvolled Leſen und Herjagen
in den Schulen —
Leitner — Gottfried, Rit⸗
ter von, di ter, geb. 18. Nov. 1800 zu
Graz, ftudierte daſelbſt die Rechtswiſſen⸗
ſchaft, wurde 1827 Mitglied der ſteier⸗
markiſchen Stã ndeverſammlung und 1836
erſter Sefretär derſelben, nahm eifri⸗
un an ber Gründung 5 Norifger
ine für Inneröſterreich jowie an ber
421
Nebaktion ber ne Beit-
fhrifte, trat 1854 in den Rubeftand, er-
bielt 1858 das Ehrenamt eined Kurator
des ftänbiihen Joanneums in Gray und
lebt feit 1864 daſelbſt in ftiller Zurückge⸗
dogenheit, Er ſchrieb (außer einer Anzahl
ovellen für en. »Gedichte⸗
(2. Aufl. 1857); »Leonoree (Oper nach
Bürgerd Ballade, 1835); »Herbfiblu-
men«, neue Gedichte (1870), u. a.
2) Gottlieb W., engl. Orientalift
beutichen Urfprungs, geb. 14. Oft. 1840
u Peſt, lebt in Labor (Indien). In Kon:
* Bruſſa, Malta und ſchließ⸗
ich am Sting’8 College in London erzogen,
wurbe er 1855 währenb bed Krimkriegs
zum engliichen Dolmetfch ernannt, dann
1859 als Lektor für Arabiſch, Türkifch
und Neugriehiih am King's College an⸗
geflelt; 861 warb ihm Die neugegrüns
e Brofefiur des Arabiſchen an berjelben
Anftalt übertragen. Nach Oftindien be-
rufen, er dort eine er ⸗
bo Gollege und Hegiizer ber Benbfhnße
or Kollege u egiſtrer ber
Univerfität, an beren Gründung er we:
fentlichen Anteil genommen, fowie Direk⸗
tor des öffentlichen Unterrichts im Ben:
era Er bat Kafiriftan unterfucht, und
18570 — Altertümer zu
Tage gefördert. 1873 beſuchte er London
und die Ausſtellung in Wien, wo ihm
das en e große Diplom für Förderung
ber Erz in wurde; 1878 wohnte er
dem Orientaliftenfongreß in Florenz bei.
Seine Sprachkenntniſſe find jehr umfaſ⸗
fend; er fol 25 Sprachen leſen, [prechen
und fchreiben. Grammatiſches übergehenb,
erwähnen wir aus feinen Schriften :»The
Sinin-ul-Islam«, Geſchichte und Littera⸗
tur des Mohammedismus in Verbindung
mit ber Weltgefhichte; »Theraces of Tur-
key«; »BResults of a tour in Dardistan,
Kashmir etc.< — »History ofDar-
distan, songs, legends etc.«; »Graeco-
buddhistic discoveries<; » Adventures
of a Siah Pash Kafır«,
Leiruer, Dttovon, Dichter und
Schriftfteller, geb. 24. April 1847 au Saar
in Mähren, erhielt feine erfte Bildung in
Weißkirchen, fpäter auf vem Gumnafium
zu Marburg in Steiermart, bezog 1866
433 Leland —
bie Te
bie Goölänle zu mo ei ko
for, begab ſich dann nach München , wo er
mit einer Anzahl litterarifcher Größen i in
Berührung trat, fuchte nach beendigtem | u
Univerfitätsftubium fich durch journa⸗
liſtiſche Thätigfeit eine ren u grün-
ben, was ihm aber dank etzereien
der ultramontanen Preſſe — trotz ver⸗
ſchiedener litterariſcher Erfolge (in Vor⸗
trägen über »Das ſpaniſche Dramac, in
— Kampf gegen das Proteftiond:
a Si ne IE nicht gelingen
4 nad) Berlin,
unb ee
Künfte in ihrer — — Ent⸗
en bis auf die Neuzeit« (1880),
sANbetifche Stubdien für bie Frauenweli«
rk »Zur Frauenfrage« (12 Effays, | lish
881), » Die moderne Kunſt und bie Aus:
ftellungen ber Berliner Alademie 1877
und 1878« (1878 — 79, 2 Bbe.) zeus
gen von feinem Veobachtungdſinn und
nn enen Kenntniflen. Als ra
fd durch »Gebicdhte«r (1877) und »No⸗
vellen« (1878) befannt gemacht; beibe
find durch Glätte der Form, geiftreiche
un und warmed Empfinden
audgezeichnet. Im genen begriffen
find bie Berfe: »Illuſtrierte Litteratur⸗
eſchichte« (1879 ff.); »Illuſtrierte Ge⸗
946 der fremden Litteratuten⸗ (1880 ff.) | 1
und » Unſer ee: fulturgefchicht-
lichen Inhalts (1880
Lelaud (ipr. uͤhloͤnd) "Charles God⸗
frey, nordamerikan. Schriftſteller, beſon⸗
ders als — ausgezeichnet, geb. 15.
Aug. 1824 zu Philadelphia, fudierte auf
dem Princeton ER e Whilofopbie und
brachte fpäter drei Jahre auf europäifchen
Univerfitäten zu. —8 hrte er nach Phi⸗
ladelphia zurück u. widmete ſich ausſchließ⸗
lich litterariſcher Beſchäftigung. 2. Bee
Mitarbeiteran mehreren »Magazines« u.
veröffentlichte die erfte Sammlung feiner
Titterarifchen aniffe unter dem Titel:
«Sketchbook of Meister Karl« (1855)
Lemoinne
unb »Poetry and mystery of dreams«
(1855), eine halb poetifche, halb philoſo⸗
phiſche Schrift, der eine überſetzung von
Deine »Reijebildern« (neue Ausg. "j868)
:»Sunshine in thou
nachfolgten. Seine Popularität Iren
2. aber bauptiächlic feinen brolligen
»Hans Breitmann’s <, einer
Reihe burlester, in einem wunderlichen
deutſch⸗ englifchen Dialekt gefchriebener
Gebichte, i den benen er bie Abenteuer eines
ne en Samen mit zwe un
— beſingt ——
—A— Ausg. — verdffent
lichte er ee — dem Titel: »The
anne A872 —— ius, and other
: | poems« eine fiberfegun von
Scheffeld »Gaubeamus« (A871); Meer.
das »E aketch -book a:
das intere ne zus »The ee
sies and th 2, auf
a: dem fid) Hals Ergänu Aa e»Eng
-SONgB«, eine fun —
— iedern 3 — — 3Fu-
ang, or the disco
in de Sf
Chinese Buddhist — in the
E 1875) A das Wert »Pid-
gin n
neſen Amerifas eine
abzugewinnen fucht. "Tebt Hi —
Sagen nn in London.
ARE (ipr. Lömdann), Kohn Emile,
* Publizift, geb. 14 DR. 1815 zu
ndon von franzöfifchen Eltern, trat
840, zuerft als engliſcher Korreſpondent,
in das »ournal des Debats« ein, deſſen
geſchätzteſter politiſcher Redakteur er in der
olge ward. Die kauſtiſche Schärfe feiner
eber ift in ber Pariſer Tagespreſſe ebenfo
prihwörtlic wie die Geſchmeidigkeit ſei⸗
nes politifchen Charakters, ber alle bie
vielen Ummanbfungen des Teitenben Or-
gans ber franzdfifchen Bourgeoifte, wel⸗
chem er a vorſteht, ar fpielender Leiche
tigteit durchgemacht hat. 1876 wurbe er
ules Janins Sıeli Da Mitglied
anzöftfchen Alabemie, 1 en
——— lichen Senator ernannt.
Teil feiner —— teils ——
lichen Inhalts, teils biographifcher Ratur,
Lemon — Lenmep.
exſchien gefammelt unterbem Titel: »Etu-
des critiques et biographiques« (1852)
und »Nouvelles &tudes« (1862).
Lemon (ſpr. lem'n), Marc, engl; 5 5
morift, geb. 1809 zuLondon, get. 23. Mai
4870 in Crawley, Graffchaft Suffer. Er
hat wohl 60 Luftfpiele gefchrieben,, 100
Lieber, — Erzählungen und Skizzen⸗
bücher, iſt aber beſonders wirkſam ge⸗
blieben durch das Witzblatt »Punch«,
bei dem er 1841 als Mitarbeiter eintrat, | beiv
und welches bald unter feine Leitung ge⸗
ftellt wurde, bie ihm bis zu feinem Tod
blieb. Manche feiner Beiträge zu andern
Blättern bat er geſammelt al$»Prose and
verse« (1852). Bon feinen Romanen
feien bt: »Loved at last« (1864)
und »Golden fetters« (1867). Auch
feiner Märchen ift zu gebenten: »Fairy
unb «Tinykins transfor-
pol ichter, geb. 1822 zu Warſchau, be
fuchte nur bie Volksſchule, trat im 14. Les
bensjahr als Schreiber in eine Advokaten⸗
fanzlei unb wurde 1840 — beim
oberſten Gericht zu Warſchau. Durch eif⸗
rige Lektüre und Umgang mit gebildeten
Kreiſen ergänzte er die Mängel ſeiner
Erziehung. Es bildete ſich damals in
Warſchau ein junger Kreis von Dichtern,
welchem Zmorski, Wolski, Norwid, L. u.a.
angehörten, die ihre Verſuche im »Prze-
glad Warszawski« und im »Nadwisla-
nin« niederlegten und im allgemeinen bie
Ausfchreitungen ber Romantik nod zu
en fuchten. 2. unterſchied es
von biefen Genoſſen durch maßvollere idyl⸗
liſche Richtung. Nach den Stürmen von
1848 wurbe e8 ihm indeffen zu eng un⸗
ter bem ruſſiſchen Polizeiſyſtem, er ver:
ließ Warſchau und hielt ſich mehrere Jahre
in Krakau, Breslau und Poſen auf; dann
begab er fich nad Frankreich und wohnte
en 3 in Fontainebleau, von wo
er nach Rom überfiebelte. Seit
Mitte der 60er — lebt er zu Florenz,
ſeine zeit yo n Dichtung und Bild
nerei teilend. L. weift in einer poeti-
ſchen Richtung eine große Ahnlichfeit mit
ti a, m er, wie biefer,
eine befonbere Liebe für das Landvolk hegt
423
und befien an In zartefter Weile ideali⸗
fiert. Unter feinen Dichtungen: »>Szopka«
(1849), »Lirenka« (1851), »Nowa Li-
- | ronka« (1857) hat namentlich die zweit:
—— Sammlung ſtimmunggreicher
ieder allgemeines Aufſehen erregt und
ven Namen bes Dichters populär ge⸗
macht. Von einer —5 Rhapſodie:
»Kosciuszko«, ſind biöher nur einzelne
Teile in Zeitichriften erfchienen. Neueſtens
ies er in ben reigenden Idyllen >»Ja-
goda mazowieckich lasöw« (1880), daß
er fich die ganze Frifche und Gemütstiefe
feiner Jugendjahre bemahrt hat.
Lennep, Jacob van, bolländ. Dichter
und Schriftfleller, geb. 25. März 1802 zu
Amfterdam, geft. 25. Yun. 1868 in Oofler-
beek bei Arnheim; ftubierte zu Leiden bie
Rechte, ließ fich dann als Advofat in fei-
ner Baterftabt nieder, wibmete fid, aber
faft en) ber Ritteratur. Seine
eriten Beröffentlihungen waren: Über:
etungen aus Byron; die »Academische
dylien« (1826), eine Sammlung von
Dichtungen über das Univerfitätsleben,
und bie trefflicden »Nederlandsche le-
genden«, enthaltend bie poetijchen Er⸗
zjählungen: »Hethuis ter Leede en Ade-
ild«, »Jacoba en Bertha« (deutſch von
egener: »Jakoba von Bayern«, 1867)
und »De strijd met Vlanderen«. Die
politiſchen Ereigniffe von 1830 begeifter:
ten 2. zu einer großen Anzahl politifcher
Gedichte, die ihm eine ungemeine Popu⸗
larität erwarben. Noch beliebter machte
er fih durch feine biftorifchen Romane,
welche in ber Litteratur ber Niederlande
unübertroffen baftehen. Wir nennen da:
bon: »De Pleegzoon« (1829, deutſch
1835); »De roos van Dekama« (1837,
beutfh 1876); »Onze voorouders«
— , eine Reihe hiſtoriſcher 9
ungen; »Ferdinand en (1840);
»Elizabeth Musch« (1 und »De
lotgefallen van Klaasje Zevenster«
Ga deutſch von Gtakkr: »Hänschen
iebenftern«, 1867), welch letzteres Wert
beſonders wegen feiner tre den Sitten:
ſchilderung geihägt wird. Auch als Büh⸗
nendichter war L. thätig und lieferte
über 30 Stücke, von denen die Luſtſpiele:
»Het dorp an die grenzen« und »Het
494 Lennox —
dorp over die — bebeutenben
Erfolg hatten. n unterhaltend ges
fchrieden ift feine »Geschiedenis van
Noord-Nederland aan myne kinderen
vertaald« (deutfch von Lenz, 184043,
11 Bde.). Nachdem L. mehrere Jahre
hindurch ein richterliches Amt bekleidet,
war er auf furze Zeit auch Mitglied ber
weiten Kammer, wo er aur 1 fonfervas
tiven Partei gehörte, Seine »Poetische
werken« erſchienen 1859—72, 13 Die.;
feine »Romantische werken« 1
1872, 23 Bde.
Senney, William Pitt, Lorb, engl.
Militär, Politiker und Säriftfteller, ‚ge
boten im September 1799, geſt. 18. Febr
1831in London ; war ein S sont bes vierten
Herzogs von Richmond und Taufpate bes
großen Miniiters William Pitt. In ber
rühmten Weftminfterfchule erzogen, er:
hielt er fein Offizieröpatent, als er faum
mehr als ein Knabe war, machte dieSchlacht
von Waterloo mit und wurde Geſandt⸗grins
IhaftsattachE erft in Paris, dann beim
Wiener Kongreß. Später diente er als
Adjutant feines Vaters in Kanada, wo
diefer Statthalter war. Er verließ die
Armee 1829 und trat 1831 aldgemäßigter
£iberaler ins Parlament. Yür bie Kennt:
nis der — Geſchichte hat er dankens⸗
werte Beitr ns geliefert in » y
biographical reminiscenses« (1863, 2
Bde.), feinem Hauptwerk, wie as in:
»Three years with the Duke of Wel-
lington« und »Life of theDuke of Rich- | I
monde. Zu Taſchenbüchern und Zeitſchrif⸗ 2
ten gab er viele Beiträge. Auch hat man
von ihm eine Anzahl von Novellen:
»Compton Audley« ei »The Tuft-
Hunter« (1843); »Percy Hamilton«
(1852) und »Philip Courtenay« (1855).
An Jagdgeſchichten und Abenteuern War
er reich. Dahin gehören: »Merrie E
land, its sports and pastimes« 433
Reôecreations of a sportsman« (1862);
»Adventures of aman of family« (1864,
1873) Bode, ); vom at home and abroad«
Gensrmant (fpr. »mäng), Er
franz. olog und 1 San eller, geb
17. a 837 zu Pa ohn des ge⸗
lehrten — Ch arles L. (geft.
Lenftröm.
1859), machte g durch Mono
raphien über nzen der Lagiden
1856) und über — —53 — Urſprung
der ſinaitiſchen Inſchriften (1859) bekannt
bereifte 1 ben Orient unb fu —
nach ſeiner Rückkehr als Unterbiblio
des Inſtituts, bis er 1874 an
Stelle zum vrofeor ber Archäologie an
ber Nationalbibliothef ernannt wurbe.
Bon feinen Schriften maden wir nam:
I —— Ubergehung des fiteng Philoſo⸗
tl »De ux dynasties
chez les Slavesn mö6ridionaux aux
et XV. sidcles« ‚1ss1); »Histoire des
massacres de Syrie en 1860« (1861 1);
»Recherches arch6ologiquesä
(1862); »La r&volution de Gröce, zes
causes etc.« (1862); »Essai sur l’orga-
nisation politique et &conomique de la
monnaie dans l’antiquit&« (1863);
»Monographie de la voie sacröe &leu-
— 1864)3 »Turcs et Monténé-
rl: >Chefs-d’ an A l art
small (1 2.289, 3 Bbe.
fpätern Arbeiten beziehen * mei auf
die Urgefchichte der orientaliſchen Völker,
fo das von der Abademie gefrönte » Manuel
d’histoire ancienne de l’Orient« (1868,
2 Bde.: 2. Aufl. 1881; deutih von M.
Bufc, 2. Aufl. 1871— 72, A ); ferner
ears’ | bie »Lettres Te oe epigne-
e.
hast (1871—74
e et l’&pop6e bah flonienno« (1873). ;
> ‚Les premieres civilisationse, gefchicht:
— — che Stubiin (1874,
a0 ie Anfänge ber —
ture, Mh ; »Les sciences occultes
Asie« (18 475, 2 Zeile; deutſch 1878);
»La monnaie dans!’ antiquits« (1878 ⸗
1879, 3 Bbe.); »Les origines de l’his-
toire d’apres la bible< (1880); »La
Grande Grece« (1881, 23de.) u.a. Auch
- | hat L. zu dem Kupferwerf »Les tableaux
du mus&e de Naples« (1868) ben Tert
eſchrieben.
Lenſtröm, Karl Julius, re
8 an in
—— — und Theolog, geb
1811 zu Gefle, ftubierte von 1
Upfala Eco unb wurde 1836 Dozent
der Litteraturgeichichte, las auch mebrere
abre über Aſthetik, inbem er —
itterariſche Zeitung »Eog« herau
Lenzen — Leo.
ber eine Reihe glänzenber Talente, wie
be Geer, ——— Nybom, Afzelius,
Sillen x.,zum anal auftraten. Nach:
dem er 1840 eine Reife nad Dänemarf
emacht, wurde er 1843 zum Lektor ber
—** in Gefle ernannt, vertauſchte
aber dieſes Amt mit einer "Pfarrei in
re
das
Trap
— — 1838). in der Afthetif
und Litteratur ehe: »Lärobok i es-
tetiken« (183 ———
diſche Werk diefer Wiſſenſchaft), »Hand-
bok i romerska literaturens historia«
— 1% »Konsttheoriernas historia«
(1839), »Svenska ieng historia«
(183940), »Handbok i van his-
toria« (183940), > ne litera-
tur- och konsthistoria« (1841), »Hand-
bok i de sköna ‚Konsternas historia«
at XIV. Tids-
alder« 1844); in ber Di »Ly-
riska — (ↄLyriſ eh e«,
1834), »Guld Ibröllopete Ir ee
Hochzeite, an 2. Aufl. a
juwelen«(1 ——— ——
well« (1 »En —— eher döden«
on cn Poly:
bifterie; aber er — Yeichter Hand die
ſchwierigſten Probleme klar zu behandeln
und wird als Bahnbrecher ber Aſthetik
in der heimiſchen Litteratur dauernd eine
ehrenvolle — — EN
augen, arie, Schriftfiellerin,
18. Dez. 1814 Br Dorften in Berker
als er Dr. med. Rüdiger bi
Sebregondi, he: im 18. 3 ahr die Gattin
bes Advofatanwalts 2. in CI rfeld, ben
425
fie jeboch ſchon im folgenden Jahr burd)
ben Tod verlor, mit bem für ſich —
mat«
= und Gelben 55 —* aaa
»Geheime Schuld«e (1879); »Vor einem
| faus a Hu »Unter Sonnen:
aub und Winterjchnee« (1881). Ihnen
waren in ben 40er Jahren mehrere größere
biftorifche Romane (»Die Bettler in Köln«
och u. a.) unb die Erzählung »Meleta, oder
der Sieg des Glaubens« (3. Aufl. 1867)
“ar do gen.
—— Geſchichtſchreiber,
IM 14 1799 zu Rubdolftabt, geil.
it. H: 8 in alle; ‚Rubierte feit
1816 in Breslau, dann” in Sena unb
zulegt in Göttingen Philologie und (na:
mentlich mittelalterliche) a und
habilitierte fi für fegtere 1820 in Er:
langen. u ein eifriged Mitglied der
Burſchenſchaft, brach er plöglich alle Be⸗
ziehungen zu "berfelben ab und begann
als Gegner ber fogen. demagogiſchen Par:
tei aufzutreten. Nachdem er 1823 zu
SiRorifchen Forſchungen in Italien ver:
- | weilt hatte, habilitierte er fich in Berlin
als Lehrer ber Gefchichte und übernahm
1828 eine außerorbentliche Profeſſur ber
Geſchichte zu Halle, welche 1830 zu einer
‚| ordentlichen erhoben wurde Bon Schriften
hatte er ieh erfcheinen laſſen: »Ent⸗
— der Verfaſſ der lombardiſchen
Stäbte« (1824) und »Vorleſungen über
bie Geſchichte des jüdiſchen Staats« (1828).
In [ehe Io gte fein a. buch ber Gejchichte
ittelalterö«e ( nk worin ber ihn
nn und Ben den chende Geift ber
Bu ige hen Reaktion und des religiöfen
bſturantismus bereits deutlich her⸗
vortritt. Weniger iſt dies der Fall in den
beiden nächſten Werfen: »Zwolf Bücher
nieberländiicher Geſchichten⸗ (1832—35,
2 Bde.) und ⸗Geſchichte der italienifchen
—
426
Staatene (1829—30, 5 Bbe.), welche von
ben dargeſtellten uflänben ebenfo getreue
wie lebendige Schilderungen ge
Le Pafſant —
Lettſom.
Le Paſſant,
— —— Ida -boptiih),
Das a Paul, franz. etionaldfonser
gen 209 zog et, von Fleinern, gegen bie neue 4843 zu Sam. erbielt
Beh gerichteten Schriften u la Ve Bildung auf dem Bonaparte,
abgefehen, in ben Werten: »Lehrbuc der | befuchte dann bie Univerfitäten in Bonn
TE eſchichte· (1835—44, 6 Bbe.;
9—56), >Leitfaben für den
Unterriht in ber Univerfalgefchichte«
1838—40, 4 Bde.) und »Vorlefungen
ber bie Geſchichte des deutſchen Volks
und Reichs« (1854 ‚8. 1—5)
ohne Scheu bie legten Konfequenzen ſei⸗
ner reaftionären politiſchen und kirchlichen
Anfchauungen Boy ni Zeit ber Reaktion in
Preußen (nach 1850 „yes er befonders
als Mitarbeiter der »Kreuzzeitung« eine
nicht unbebeutende Rolle. wurde er
mlebenslänglichen Mitglied bes Herren:
Daufes ernannt, trat aber nur felten in
demſelben al& Redner auf und 308 fich vor
ber fiegreichen Gewalt der [pätern Ereig-
niſſe refinniert von ber politifchen Bühne
zurüd. L. war auch auf bem Gebiet ber
altgermanifeen Sprache thätig und bat
namentlich ein ſchaͤtzenswertes A
fü Kies, Sees: VE 77,28
veröffentlicht. Nach feinem Tod erſchien:
»Aus meiner Jugendzeit« (1880).
2) Andre (Pjeubonym für Madame
Shampfeir), franz. Schriftftellerin,
geb. 1829 zu ufignan, feit 1848 an De
einen Journaliften, Namens Ehampfeir, | i
verheiratet, ber 1861 ſtarb, ift Verfaſſerin
einer Reihe von Romanen, von denen wir
anführen: »Un mariage scandalenx«
(1862, 3. Aufl. 1865); »Les deux filles
deM.Plichone (3. ‚Aufl.1868) ;> Jacques
Galleron« - 2: »L’ideal —
(1867) ; »Dou ire« (1868) und
»Marianne« a) Unter ber Commune
von 1871 fand fie zu Malon, einem Mit:
glied ber repolutionären Negierung, mit
dem fie fich fpäter in Genf vermäh te, in
Beziehungen, arbeitete an einem revolu:
tionären Blatt: »La Sociale«, mit und
mußte wegen ihres eraltierten "Gebarens | m
in diefer Periode fpäter eine Zeitlang | >
tee meiden. Seitdem bat fie bs
euilleton des »Sidcle« und ber »Répu
blique francaise« wiederhoft mit Roma:
nen verjeben.
und Berlin, wurde nad, feiner Rũckkehr
nad Paris Mitarbeiter an verfchiebenen
zeitfänitten und errang burdy Memoiren
nationalälonomif ragen wieder⸗
holt akademiſche Preife. 1871 mount
Fe »Journal des — —— 2
r die proteltioni en iers
las dann 1872 über Finanzweſen an der
Freien Schule der politiichen Wifienfichaf:
— und gründete zu derſelben Zeit den
nomiste francais«.
ir Bus, am Coläge be eit
1878 Mitglied des In 18. Bon
feinen Schriften find zu erwähnen: »Les
guerres contemporaines« (186869, 2
Re ftatiftifche Unterfuchungen über ben
Verluft von Menſchenleben und Kapital
in den Kriegen 1853—66; > 5
ouvriäre au XIX. sidele« t u »Le
travail des femmes au
e.) | (1873); »Trait6& delascience des —
= 8 Aufl. 1879, oe, —
——— Bu EN rift:
(fpr. LäyaM), Leo,
fteller, geb. 18. Juni 1815 zu Bouchain
Nord), geft. 21. April 1875
begann feine litterarifche Lauf:
— in I At Pariſer Zournalen, ſchrieb
Denn eine — ——
und gründete zu elbſt verſchiedene
Blätter, darunter 1 ide, das »Petit
nal«, das bald in einer Aufla ae vo
200 ‚000 Exemplaren gebrudt wurde, und
bad er ſelbſt unter dem leubenyn ee
mothee Trimm mit re
bereien verforgte. Seit 1 > —
x eschronifen für ben »Petit Moniteur«.
on feinen —— aufgelegten Bu
fationen verdienen Erwä 1523); »Leo
toires roses et noires« (1
— du grand ie) 1
ire & faire peur«
tacles yus de ma fı rl
»Promenades dans Paris« (1 * a.
Lettſom, William Nanſon, engl.
Schriftfteller, geb. 1796, geſt. 3. Sept.
Leuthold
1865 in Paddington, einer Vorſtadt Lon⸗
dons. Der Sohn eines Arztes, ſtudierte
er in Cambridge und widmete go ganz
der Yıtteratur. Für uns ift er nn ro
durch ſeine überſetzung des Nibelungen⸗
lieds von Bedeutung, welche 1850 erſchien.
Späterhin beihäftigte er fich viel mit
Shafefpeare.
Lenthold, Heinrich, fchweizer. Dich⸗
ter, geb.9. Aug. 1827 zu Wetzikon im Kan⸗
ton Zürich, geft.1. Juli 1879 ;wareinSohn
des Wolke und mußte fi) qus ben ärm:
lichften Berhältniffen emporringen. Sein
Bater flarb im Armenhaus bes Heimat-
orts, und nur nach wechfelvollen Schid:
falen und einer unter bem Druck mate-
rieller Sorgen mühfam erworbenen Vor⸗
— Sie * San bie —
ri ulen u
beſuchen. einer — Stel⸗
lung bereifte er ſodann bie franzöfiſche
Schweiz, Sübfranfreih und Oberitalien
(Senun). Nachher durchlief er bie Litte⸗
ratens und Redakteurkarriere (in Mün⸗
hen, Frankfurt, Stuttgart und wieber in
Munchen), und einzelne der bebeutenbften
füddentfchen Blätter hatten Beziehungen
zu ihm. Als Lyrifer wurbe er von €.
Seibel (mit dem er die meifterbaften
Übertragungen > Fünf Bücher franzdfi-
cher Lyrik« unb zwar mit bem Löwen⸗
anteil der Arbeit herausgab) in dem be-
kannten » Drünchener Dichterbuche in bie
deutſche Litteratur eingeführt. Seit biefen
Gedichten hörte man den Namen bes Dich-
ters Taum noch nennen, feine Harfe ſchien
verftummt. Unb als fie ihre vollen, be⸗
— Akkorde wieder vernehmen
ieß, da miſchte ſich bald darauf in das
freudige Erſtaunen die ſchmerzliche Ge⸗
wißheit, daß der Dichter nicht mehr unter
den Lebenden weile, daß er, an Körper
und Geiſt zerrüttet, nach langem Sie
tum in ber Irrenheilanſtalt Burghoölzli
bei Zürich geftorben fei. Eine unglüd-
liche Liebe Hatte noch vollends ihre düftern | 13. No
Schatten auf fein Leben geworfen, dem
ohnedies bie Sonne ſpaͤrlich genug lächelte.
An ber Sammlung und Herausgabe ſei⸗
ner Werke hinderte ihn feine Krankheit.
Erſt als er im Juli 1877 dem Wahnfinn
verfiel, forgten feine Freunde (vorab Bäd-
— Levay.
427
told) dafür, daß ihr enbliches Erfcheinen
möglich wurde. Sie erfchienen 1879 und
in bedeutend vermehrter zweiter Aufla
1880. 2. ſchuf drei größere Epen: »Winkel⸗
tieb«, »Hannibale, »Pentbefilea«. Die
beiden letztern find in ben »&ebichten« von
1880 enthalten. Diefe Gedichte manifeftie-
teneinentyrifer erſten Ranges, bem wenige
ber Lebenden vergleichbar find, ben feiner
ber Zeitgenoſſen überragt. Was man hier
anfaßt, ıft Gold, funkelnd und fchwer zu:
geis; bierwaltet eine ®eiftesfülle —*
nkentiefe, bie jeden, der in ihren Bann
tritt, mit Bewunderung erfüllt und um
fo mehr, als fie aud) bie Form mit ſiegen⸗
der Gewalt in ihren Dienft zwingt und
zur makellos ſchönen Erfcheinung geftaltet.
Levallois (Ipr. Iiwanoa), Ju les, franz.
Scriftiteller, geb.18. Mat 1829 zu Rouen,
machte dafelbit feine Stubien und fam
1850 nad) Paris, wo er einige Jahre fpä-
ter in die Mebaftion des »Moniteur« eins
trat und 1855 Sekretär Sainte: Beupes
wurde, dem er befonbers bei der Umarbei⸗
tung feiner Geſchichte des »Port Royal«
behilflich war. 1859—72 übte er das Amt
des litterarifchen ſtritikers an ber »Opi-
nion nationalee., Seine Hauptpubli-
fationen find: »Critique militante«
philoſophiſch⸗ litterariſche Studien (1862);
»La pi6t6 aux dix-neuvidme sidcle«
( J »Deisme et christianisme«
1866); >L’ann&e d’un Ermite« (1870);
»Sainte-Beuve« (1872); »Corneille in-
connu«, ein geiftwolles und gelehrtes, von
der Afabemie gefröntes Wert (1876), fo:
wie verſchiedene politifche Brofhüren und
das Sammelwer! »Les contemporains
chantes par eux-mämes« (1868). Mit
Stredeilen: Moultou gab er unter dem
Titel: »J. J. Rousseau, ses amis et ses
ennemis«e (1865, 2 Bde.) eine Samm-
ch⸗ fung bisher unbefannter, an ben Genfer
—
gerichteter Briefe heraus.
Levay, Joſeph, ungar. Dichter, geb.
. Nov. 1825 zu Sajo Szent-Betez, ſtu⸗
bierte Rechtswiſſenſchaft in Käsmark,
wurde 1848 mit ber Leitung der amtlichen
Zeitung betraut, die er während ber Dauer
der Revolution führte, erhielt 1852 eine
Profeflur am Lyceum zu Miskolez und
1865 das Advokatendiplom. L. ift ein vor⸗
428
trefflicher volfstümlicher Lyriker, ein guter
Pirna u. ausgezeichneter Redner. Außer
zerſtreuten Abhandlungen erſchienen von
ihm Lobreden auf Kazinch, Paloczy, Deak
u. a., Überſetzungen Shalefprareſcher
Stücke und die Gedichtſammlungen: »Lie
ber der Erinnerunge (1850), »Gedichte«
(1852), »Neue Gebichte« (1856) ſowie
Rn Tröſtungen Senecad an Marcia«
Leder (pr. lieww'r), Charles James
engl. Arzt und Schriftfteller, geb. 1806
zu Dublin, geft. 1. Zuni 1872 in Trieft.
Er ftubierte in feiner Vaterſtadt, ging
aber, nachdem er er erften Univerfis
tätögrab erlangt, 1829 nach Nordamerika,
wagte ſich in die Mitte eines indianifchen
Stammes, wurde von ben Rothäuten als
Genofje angenommen und entlam, nad
dem er ber Sache mübe geworben, nur
mit — Er nahm in Gsottin⸗
gen feine mebizinifchen Stubien wieber
auf, erwarb fich den Doktorgrad und ließ
fih als Arzt in Dublin nieder. Als dar⸗
auf das »Dublin University Magazine«
gegründet wurde, warb er baran Mitarbei⸗
ter, und es eridien 1837 fein erfiter Ro⸗
man: »The confessions of Harry Lor-
requer«, der ſehr —— fand.
Nun wurde er Arzt bei der engliſchen
Geſandtſchaft in Brüſſel, von wo er 1842
zurüdfehrte, um bie Zeitung ber genann⸗
ten Monat2fchrift zu übernehmen, die er
big 1845 führte. Seitdem unb bis zu feis
nem Tod lebte er im Ausland, in Florenz,
Spezia und Zrieft, wo er ben Boften eines
britischen Konſuls befleidete. Durch feine
zahlreichen Romane war er ein Liebling
jenes Teils der Leſewelt, ber auf Unter:
haltung ausgeht. Irgend einen erniten
Zweck haben fie nicht, auch als Sittenſchil⸗
derungen find fie übertrieben ; aber fie find
immer leöbar, zeigen großes Erzäbler-
talent, und ein hbarmlofer Humor erfüllt
feine Bilder Irlands und Irländer.
Es ſeien noch davon erwähnt: »Charles
O Malley, the Irish oon«; »Tom
Burke of Ours«; »Jack Hinton, the
puardsman.) »The Martins of Oro’
«; »One of them«; »Luttrel of
Arran«; »Davenport Dunn«. Ernftern
Gehalts und größern Werts ift fein letztes
Lever — Lewald.
Werk: »Phat boy of Norcotts« (1878).
Gefamtausgaben feiner Schriften find er
fchienen. Sein Leben fchrieb W. 3. Fitz⸗
patrid (18
liva, f. Bennet, Silvia.
liebte, heiraten zu Lönnen. Ihr Bater,
ber von ber Religion fehr frei Dachte, und
bem das Glück der Tochter mehr am
Herzen lag als bie Religiondfrage, hatte
nichts gegen ihren Schritt einzuwenben.
Die ter aber, welche — das bei
dieſem Anlaß abgelegte Bekenntnis ein
»trauriges Muſter von Wii gie
eſuitismus« nannte und es für bie
einzige Züge erflärte, bie fie in ihrem
Leben gejagt, bereute fofort den Schritt
unb entjagte ihrem Geliebten. ſchrift⸗
ſtelleriſches Talent entwidelte durch
ſorgfältige — und durch Reiſen.
So ee fie 1831 ihren auf
einer Reife durch Deutfchland und Frank:
reich, und 1845 bereifte fie Stalien, wo fie
unter andern Abolf Stabr kennen lernte.
Nachdem fie ſchon 1834 zur Unterhaltung
ihrer Tranfen Schweſter Märchen ges
fhrieben hatte, betrat fie 1841 die för:
ftellerifche Laufbahn und bat ſeitdem eine
grobe Fruchtbarkeit befonder8 auf bem
ebiet des Romans unb ber
entwidelt. 1854 vermählte fie mit
Adolf Stahr, mit dem fie gemeinfam eine
Reihe von Reifen unternahm. Seit feinen:
Tod (1876) lebt fie in Berlin. Außer
bem »Stalienifchen a Nee
tb
bem Zeitbilb »PBrinz Louis anb«
Fr ‚ ben »Erinnerungen ausbem Jahr
848«, dem Reiſetagebuch »Englanb und
Schottlande (1852), den terbriefen
für Frauene (1863), der Streitſchrift
» Für und wiber bie Srauene (1870) und
dem Tagebuch »Sommer und Winter am
Genfer See« (1869) hat fie ausfchließlich
ben Roman und bie (ung gepflegt.
Wir erwähnen von ihren Romanen aus
ben Mer Jahren: »Klementine<, »Jenny«,
Lewes.
»Eine Lebensfrage«, »Diogena« (eine ano⸗
num erſchienene Perſiflage ber Gräfin
—— aus ben 50er Jahren: ⸗Lie⸗
besbriefe«, »Wandlungen«, »Abelee, >Die
Kammerjungfer«, »Die Reifegefährtene ;
aus ben 60er Jahren: »Der Seehofe,
»Schloß Tannenburge, »Graf Joachime,
»Das Mãädchen von Hela«, » Von Geſchlecht
bee aus den 70er Jahren: »Die
löferine , »Benebifte, »Benvenuto« ;
enblich »Helmar« (1880). Bon ihren No:
vellen nennen wir: »Auf roter Erbe«,
Dünen» und Beragefhichten«, »Deutiche
te, »Bunte Bildere, »Erzäb-
fungen«, Villa Reunionee ‚Nella, eine
Weihnachtsgeſchichte«, >Die Unzertrenn⸗
lihen«, » Pflegeelterne,» Zu Weihnachten«,
Nene Novellen«. * den Schriften dieſer
Frau trittbas f ner Verſtandes⸗
element, das ihren Stammgenoſſen eigen
iſt, ſehr in den Vordergrund, der Idea⸗
lismus dagegen über Gebühr zurüd. Der
einfache und klare Stil erhebt fich nie auf
den Schwingen der Begeifterung in den
Ather verflärter Poeſie; was dagegen bei
einer allein auf bie Realitäten des Lebens
gerichteten Geiftesart Durch fcharfe Beob⸗
achtung und Tichtvolle Darſtellung ge
leiftet werben Tann, bat bie talentvolle
Schriftftellerin in ber ‘Chat geleiftet. In
»Meine Lebensgeſchichte⸗ (1861—62) hat
fie ihren Entwidelungsgang geſchildert;
von ihren »Geſammelten Werken« find
1870-74: 12 Bände erfchienen.
Lewes (pr. Ins), George Henry,
engl Philoſoph und vielfeitiger Schrift:
fteller, geb. 18. April 1817 zu London,
geſt. 30. Nov. 1878 dafelbft. Nachdem er
eine gute Schulerziehung genoflen, trat er
in ein Handelsgeſchäft ein, welches er
aber Bald verließ, um fich dem Stus
dium ber Medizin zu wibmen. Zwar hat
er fie nie als Arzt ausgeübt, aber Ana⸗
tomie und Phyfiologie, dann auch andre
Zweige der Naturwiflenfchaft wurden ihm
zur wiſſenſchaftlichen Beichäftigung, erft
in England, dann auch bei längerm Aufent>
halt in Deutfchland. Heimgefehrt, wandte
er gar ber litterariſchen Laufbahn zu,
fieferte viele und mannigfache Beiträge in
eine Reihe von Zeitfchriften erften Ranges,
wurbe auch Diitgründer und Leiter ber be⸗
429
beutenden Wochenſchrift >The Leader«
(1849—54), welche damals über alle äbn-
lihen Erſcheinungen durch Sachkenntnis
und glänzende Behandlung weit hervor⸗
ragte. Unterdeſſen hatte er mehrere Ro⸗
mane geſchrieben: »Ranthorpe« (1847),
»Rose, Blanche and Violet« (1848);
Litterargeichichtliches, wie »The Spanish
dramase, worin er bereitö neben Galderon
den Goetheſchen⸗Fauſt«beſpricht; ein⸗Life
of Robespierree; auch ein Trauerſpiel:
»The noble heart« (1850), wie er ſich
denn auch fpäterhin nit nur für das
Drama als litterarifches Erzeugnis, fon:
bern auch für bie Schaufpielfunft interef-
fierte. Er ſchrieb auch Einleitungen zu
einer Auswahl aus —— Dichtern.
Auf höhern Grad erhob er ſich mit der
»Biographical history of philosophy«
(3. Aufl. 1866) und durch jein vortreff-
liches »Life of Goethee (deutſch von
tefe, 1857), welches 1 bem Leben
illers von Carlyle ebenbürtig an bie
Seite flellt. Die erſte le (1855)
ift indeffen ber zweiten (1863) vielfach
vorzuziehen. Wie Harriet Martineau und
Richard Eongreve, trat nun L. als Ber:
treter ber pofitiven Philoſophie des Fran⸗
gofen Augufte Comte auf und machte fich
ie Einführung biefer Auffaffung zur
Lebensaufgabe, welcher er bis zum Tode
treu blieb, ohne indes bie religidje Für:
Bund anzunehmen, welche Comte beliebte.
Dabin gehört fein Wert »Comte’s phi-
losophy of the sciences« (1853, über:
feßung); ferner bie »History of philoso-
Bay, from Thales to Comte« (5. Aufl.
18805 deutſch 1873—75, 2&be.). Diefe
Werke haben einen bedeutenden Einfluß
auf bie Geiftegrichtung ber Gebildeten in
England ausgeübt. Hand in Hand mit
ihm wirkte bie Schriftftellerin George@liot,
bie in inmigfter Verbindung feine langjaͤh⸗
ri ul war. SeinerSöchriiten
über manche fpezialsnaturbiftorifche Dinge
ift bier nur kurz — »Sea-side-
studies« (1858, N 1859); »On the
spinal chord« (1858); >The nervous
system« (1859); — of com-
mon life« a beutich 1 ; »Ari-
stotlee (1864; deutſch von Carus, 1865).
1865 gründete 2. bie raſch zu großer
430 Lewis — Libelt.
Bedeutun enbe » F htly Re und das für bas Quellenſtu⸗
view«, * te aber ſchon i — des Sm na — Tage⸗
vis Jahrs die Leitung —— an
Morley abgeben. Seine I
Bere waren: »Problems of life and
mind« (1873— 79, 3 un und >Ün
actors and the art of actinge (1875,
deutſch 1878).
Lewis m it), d Sir George
Cornewall, taatsmann unb
ter 1806 er Schrift ler, — im Ok⸗
geſt. 13. April 1863. Er ſtu⸗
bierte in ord, Bat —— Sioais⸗
ämter bekleidet, trat 1847 ing rlament,
wurbe Finanzminifter, dann Miniſter des
Innern, auch auf einige zit Kriegsmini-
fter unter egal es ——
er mit itteratur;
Karls »Staatshaushalt ber At
— und mit Tufnell die »Dorier« Ot⸗
fried Müllers überlegt. Sein Hauptwerl
iſt bie »Enquiry into the
early Roman history« (1855; deutſch von
ae, 1863). Hier iſt feine Richtung
in ber Verneinung bie den e —— Nie⸗
buhr; dabei enthält er reng alles by: | kin
pothetifhen Aufbaus auf unzulänglicher
Grundlage. Außerdem feien erwähnt:
»Essay on the origin and formation of
the Romanic ie und »Histo-
rical survey of astronomy of the
ancients« (1862). Diefe Titel mögen ges
nügen, zu zeigen, wie weit 2. bie Gren⸗
zen feiner Studien ausgedehnt hat. Neben
vielem Politiſchen, auf Vorübergehendes
Bezüglichen iſt noch als von ——
Intereſſe zu erwähnen: »Dialo
the best form of government«, ſein ie
ted Wert ( th Ein Denfmal in Here
ford und eine Büfte in der Weitminfterab»
tei — rrlichen ſein Andenken. — Seine
zweite Gattin, N a. Therejat,
eb. 8. März 1803 ‚gef. 8. Nov. 1865 in
jord, war bie Schweiler des Grafen
Slarendon und Witwe des Romanſchrift⸗
ſtellers Liſter und hat ſich ebenfalls als
Schriftſtellerin nt gemadt, Sie
ſchrieb die Romane: »The semi-deta-
ched houses und »The semi-attached
couple«, bearbeitete mit ihrem erften Gat⸗
ten >Memoir of the life and adıi-
nistration of the Earl of Clarendon«
be: | minstrels
ibility of
Barry heraus.
2) Eftella Anna, geborne Robin:
jon, norbamerifan. Dichterin, geboren im
April 1820 zu Baltimore, 24. Nov
1880; wurbe — Hort, * —2
ris erzogen, allen
fand unb verweilte I gere Zeit in S
frankreich, fpäter in England. Seit 1841
mit einem er Namens 2.,
verheiratet, hatte fie ihren feflen Wohnfip
in Sroftyn bei en Kan Ihre eriten
gr r nen waren:
e records of the — (1846)
und bie Seeromanze »Child of the sea«
Study. (ABS) und bir »Myths of the
€ u e >
< a ben »Sonnets to Ya
mar« folgten nad. Die erfte
Sammlung ihrer »Poems« erichien 1858.
Später fid) auch bem Drama zumwenbend,
veröffentlichte fie die Tragödien: 33
mar, or the fall of ————
ge of Les (1968); Th
em« (186 )u.a. Andre
Werlevon ihr find: »Loveand madness«,
Erzählung (1871); die unter bem Na:
men »Stella« publizierten »Leaves from
my diary<«, Betrachtungen über Geſell⸗
icaft, Sitteratur und Kunft, und der Ro⸗
man »Master of Riverswood« (1876).
Libelt, Karl, yoln. Philoſoph und
Bolitiker, geb. 1 1807 & u Polen, geft. .
uni 1875; war der Sohn eineß
werkers, beſuchte das re ein
on Valerſiadi und bezog 1826 die Berliner
Univerfität, wo er ein eifriger Schüler
egels wurde unb 1830 promovierte.
ihren einer Erholungsreiſe nach Frank⸗
reich ereilte ihn die Runde vom Aufftand
in Warſchau. Er eilte zurüd, trat in ein
Artillerieregiment unb zeichnete fich wie-
derholt durch — aus, wurde aber
nach Niederwerfung der Revolution zu
ten —— in Magde⸗
burg verurteilt. der Sage be —55 —
er ſich mehrere Jahre mit Landw
gründete dann a in Poſen au Sr
zugehen wur . on ber Behd
und hielt ——
rtrage über —E — —— —
Lie.
tik. Endlich ſich ausſchließlich litterariſcher
Thätigfeit widmend, regte er durch ſeine
Abhandlungen in ber Zeitfchrift »Roke zu
philoſophiſchen Studien an und trug bu
feine trefflihen Kritiken seien um
Berftändnis ber Dichter, namentlich Slo⸗
wackis, bei. 1845 erfchien feine »Filozofia
ikrytyka« als Einleitung zu einem jelb-
Kändigen Syſtem ber Philofophie. Im
5* Jahr wurde er wegen ſeiner
Kerne zur Emigration verhaftet,
am ſt in Poſen, dann in Moabit im
Nüngmis gehalten, wo er fein treffliche8
Bud, über »Die ungfran von Drleand«
ſchrieb (1847). erliner Märzauf:
ftand befreite ihn aus ber Haft. Mitglied
des Nationalkomitees in Poſen, bann bes
Slawentongrefles zu Prag (Mai 1848),
veröffentlichte er in ben beiben folgenden
F ren 3 Bänbe feiner »Estetyka«. Seit
lebte er auf feinem Gut Czeszewo,
wurbe inbeljen regelmäßig zum Mitglied
des preußifchen Landtags und zum Ob:
mann bes polnifhen Abgeorbnetenflubs
ewäblt, in deſſen Ramen er zahlreiche
eben hielt. Eine Gefamtausgabe feiner
Werke erſchien bis 1876 zu Pofen. Bon
dem Syſtem Hegel® ausgehend, verfuchte
L. eine neue ſlawiſche (eigentlich polnische)
— zu — indem er
reinen Vernunft die Intuition oder das
»unmittelbare Erfaſſen der Wahrheit« als
leichberechtigt an die Seite ſtellt und die
nheit der ſichtbaren und der unſicht⸗
baren Welt betont, daher auch für die my⸗
ſtiſchen Verirrungen des Ad. Mickiewicz
viel Nachſicht zeigt. Immerhin hat L. nes
ben Cieſzkowski in Bolen am meiften g
Erweckung bed Intereſſes für die Phi
fopbie beigetragen.
ie, Sonas Lauritz Idemil, nor
weg. Dichter, geb. 6. Nov. 1833 zu Efer
bei Trammen, verbrachte feine Sugenb
in Tromsd, wo fein Vater Bürgermeifter
geworben war. Hier im ſchwediſchen Finn:
marken, in der großartigen und eigentüm-
ir) hönen Natur empfing er unauslöfc-
liche Eindrüde, bie auf fein fpäteres dich⸗
terifches Schaffen nachhaltig einwirkten;
namentlich wedte bie See feine Phantaſie,
und er hatte fogar Luft, Seemann zu wer:
den, trat auch in ein Seefabetteninftitut
431
ein, mußte aber wegen feiner Kurzſichtig⸗
feit dieſe Laufbahn aufgeben und bezog
1851 die Univerfität Ehriftiania, wo er
ch | mit Biörnfijerne in nahe Beziehung trat.
Er ließ fi) in Kongsvinger als une
richtsadvokat nieder und war, an allen
öffentliden und —— Angelegenhei⸗
ten regen Anteil nehmend, ein eifriger
Mitarbeiter an Zeitſchriften, trat auch
1860 in die Redaktion bes »Illustreret
Nyhedsblad«, und bie nächfte Gelegenheit
benutzend, gab er ſeine Stellung als Ad⸗
vokat auf, um ſich ganz der Litteratur in
die Arme zu werfen. zog nach Chri⸗
ſtiania, wo dem talentvollen Journaliſten
alle Zeitungen offen ſtanden, und ſeine
1864 erſchienene Sammlung »Digte<
machte auch feinen Namen populär. Er
dichtete in den nächften Jahren eine Reihe
Gelegenheitögebichte, die jebt noch in
Norwegen als Nationallieber im Munde
bes Volks find. Erft 1870 erfchien in Ko:
penhagen feine erſte Novelle: »Den Frem-
synte< — Hellfehere), welche 6 Auf:
Lagen erlebte (deutich: »Der Geilterfeher«,
1876). Damit hatte er ſich aber auch gleich
einen erften Pla unter den zeitgendffi-
hen Dichtern Norwegehs erobert. Es war
eine neue Selle bed norwegifchen Natur:
und Volkslebens entfaltet, und bie tiefern
hiloſophiſchen Kämpfe bildeten einen we⸗
Fentficen Gegenſatz zu ben minder foms
binierten Berbältniften in den Bauern:
novellen aus dem füblichen Norwegen. In
demfelben Jahr erſchien auch das Volkes
märchen »Am Enarſee«. Mit einem
Reiſeſtipendium reiſte L. nach Nordland
und Italien. Eine Anzahl kleinerer »For-
tällinger og Skildringer fra Norge«
(3. Aufl. 1872) find Studien von der
genannten Reife im Norben feiner Hei:
mat. jest trat er mit einer größern
Arbeit: »TremasterneFremtiden, eller
Liv nordpas« (»Der Dreimafter Zu⸗
kunft, ober das Leben norbwärts«, 1872),
einer Reihe frifcher und kecker Bilder aus
Nordland in Romanform,, bervor. Über:
wiegt hier noch das Ausmalen ber Sze⸗
nerie, fo tritt bie Charakterfchilderung um
fo kraͤftiger in re re
5. Aufl. 1874) in ihr Recht, unb diefe
ichtung machte auch foldhe Senfation,
432
baß fie in alle — — Euro
überſetzt wurde. In ſeine Heimat zurüd⸗
gekehrt, erhielt L. vom Storthin ———
ap: und die Ostarsmebaille vom
König. Einige italieniſche Früchte unter:
brachen bie nordiſche Reihe: »Fanfolla⸗
3 875), »Antonio Banniera« (1875) und
ein I riſch⸗ bramatifches Gedicht »Fau-
stina Strozzie (1875), eine Epifobe aus
sem —— ra Dee 1859. Aber
8. den beimi ſchen Boden nicht unter
Ben Füßen bat, wirb er ſchwach. 1878 er-
ſchienen feine — — »Susanne«,
ie Novellen: * Um Ross« u.» Adam
Schrader: ‚ in benen er in ben
Ai bes wi haftslebens trat. Obs im
glei eich es ihn immer wieber nad) bem Sü-
n trieb und er bie letzten Sabre, im in
Deutihland (Stuttgart, Berdhtesgaben
und Dredben) zubrachte, iſt er doch ſeiner
Heimat in der Dichtung treu geblieben. Da⸗
are feine jüngfte Seenovelle: »Rut- | 4
einigen Wo: | i
n drei⸗
lands (1880), die an na
hen * te Auflage erlebte.
afti sun fpiel: »Gra ws Kat« (1
wurde in Chriftiania und Stodholm mit
großem Beifall aufgeführt.
Biebig, Juſtus, — herrvon,
rühmter Shemiter un — ge
12. Mai 1803 zu Darmitadt, geft. 18. April
1873 in München; lernte 1818 als Apo:
thefer, fludierte dann in Bonn und Er:
langen Naturwifienichaft, namentlich Che:
mie, fette feine Studien 1822 in Paris
fort unb warb 1824 auf Gay⸗Luſſacs Em:
pfehlung außerordentlicher, 1826 ordent⸗
licher Brofeffor an ber Univerfität Gießen,
bie er unter größten Hemmniſſen unb
Schwierigkeiten zu einem Zentralpunkt
bes chemiſchen Studiums machte. 1845
in ben Freiherrenſtand erhoben, folgte er
1852 einem Ruf nad Münden, wo er
als Lehrer und Schriftfteller eine reiche
Thätigkeit entfaltete und viele Sabre ie
durch Bräfibent ber Afabemie ber Wi
Ihaften war. 2. hat ber chemiſchen if:
ſenſchaft bie wichtige Stelle errungen,
Liebig — Lilieneron.
&| mie, begründete bie neue Lehre von ber
J und durch die aus der⸗
elben gaogenen onjequenzen eine neue
n ber Landwirtſchaft, wie er auch
Die nterfuchungen — die —
mittel anſtellte Suppe
für Säu —— —5* — "Son fei-
nen Schriften nennen wir hier: »Die Che⸗
mie in ibrer Anwendung auf
un Phyfiologie« (9. Aufl. 1875, ie
mie * —— au au Feige
bältnis der Zier-
b I Aufl.
merhingen Ber ss Be ch ni}
— BEN.
a e Untefuäuungen | ne Di Fleiſch
und 5 Sr unge
mittele (1847); Die eunbfäte ber Agri-
urn a ni re — die e
and a nterjudungen«
uf 185% über und Bı aris
er Landivi chaft⸗ 89); Nature
wiffenfchafttiche tiefe
380), | Landwirtiafte (1859); >&uppe für
Säuglinge« (2. Aufl. 1 6);
con von VBerulam und bie "Methode
De J— — »Induktion und
Deduktion⸗ (1865); —— —
Ideen in der Naturwwiffenfcha 25 s
„Neben und Abhanblungen« (1874).
— — 0, N)
Febr. 13% ie
— in —S ſtudierte 1859— 61
auf ben Univerfitäten Jena, Leipzig umb
lle, wurbe 1866 Privatbozent ber Phi⸗
ofophie in Tübingen und folgte 1872
einem Ruf als ordentlicher Profeſſor an
bie Univerfität Straßburg. Außer zahl⸗
reichen Abhandlungen i n ben Be
chen Monatöheften«, — chrift für
bilofophie« und andern Fachjournalen
len. er folgende ſehr ——
Werke: »Kant und die Epigonen⸗
über bie Freiheit bes Willend« 10)
Über den objektiven Anblid«e (1869)
und »Analyfis ber Wirflichleit« (2, Aufl.
welche fie heute einnimmt. Er lieferte | 1880).
außerordentlich zahlreiche Unterfuhungen | Li ieneron, Rochus, Freiherr von,
in der ——— und phyſiol iden|& Sprachforſcher, geb. 8. Dez. 1810 zu Plön
Chemie, un e bie gewonnenen Reful: | in Holftein, ftudierte zu Kiel und Berlin
m zum Ausbau ber theoretifchen Che:
Theologie, ſodann bie Rechte, feit 1843
Lindau.
aber er altbeutfche Sprache und
habilitierte Fi) 1847 für bie letztere an
ber Univerfität Bonn. Beim Ausbrudy
des beutich = dänifchen Kriegs 1848 trat
er in ein Freikorps, ward bald darauf Se⸗
fretät im Büreau für bie —
—— und eine 1849 als Be⸗
mädhtigter feiner Regierung nach Ber:
lin. 1850 entlaflen, fam er 1852 als
Profeſſor der Philofophie nah Jena, 1855
Kammerberr und Kabinettsrat nad
Meiningen. Späterließer ih in München
nieber, wo er bie Mitrebaktion ber großen
von ber Münchener Hiftorifhen Kommif-
fion unternommenen »Deutichen Biogra-
phie« übernahm. Im Herbft 1876 wurbe
er zum Kloſterpropſt in Schleswig er:
nannt. Unter feinen Publikationen feien
ungen-
beſonders aber »Die
13.—16. Jahrhundert, gefammelt und er⸗
läutert« (1865— 69,4 Bde. und Nachtrag).
Daneben fchrieb 2. geiftreiche (mufifalis
fe) Tendeninovellen.
Lindau, 1) Rudolf, Schriftfieller,
ge. 10. Ott. 1829 zu Gardelegen in ber
Itmarf, wurde burch feinen Lebensgang
auf bie biplomatifche Laufbahn hingewie⸗
jen. Er bielt ſich fat zehn Jahre lang in
Dftafien (China, Siam, Japan) auf, ver⸗
mittelte als Vertreter ber Sy
belövertrag zwijchen diefem Land und Ja⸗
pan, kehrte kurz vor Ausbruch bes Serie
von 1870 nad Europa zurüd, Mer 8
Sefretärdes Prinzen von Württembergim
berfommanbo ber Garde teil am Krieg
und fhrieb die großes Auffehen erregen-
ben »Berichte vom Gardekorps« (jpäter
unter bem Titel: »Die preußifche Garde
im Feldzug 1870—71« als Bud erſchie⸗
nen) für ben »Staatsanzeiger«. Nach bem
nsichluß trat 2. in die biplomatische
artiere zurüd und wurde ber Botſchaft
in Paris als AttachE zugewielen. 1879
ward er mit bem Titel eines Legationsrats
im auswärtigen Amt zu Berlin angeftellt.
Er war viele Jahre hindurch ein fleißiger
und angejehener Mitarbeiter an ber »Ro-
Säriftftellerlegiton.
433
vue desDeux Mondes« und fungierte als
Kommilfar des Deutfchen Reichs bein:
geographilhen Kongreß. Ein Zeil feiner
zuerft in ber »Bevue« erſchienenen Reife:
bilder ift unter dem Titel: »Voyage
autour du Japon< im Drud erfchienen
(2.Aufl. 1865). Als Schrijtfteller verdient
er befondere Erwähnung wegen feiner
»Erzählungen und Novellen« (1873), feis
ner »Novellen« (1877), feiner »Vier No⸗
vellen und Erzählungene (1878), >Die
Meine Welte (1879) und feiner Romane:
»Robert Aſhton⸗« Ga »Gordon Bald»
wine (1878) und »Gute Gefellfchaft«
(1830) , die ſaͤmtlich von feinfter Beobach⸗
tungsgabe zeugen und durch pſychologi⸗
ſchen Tiejblick, ſchärfſte Kunſt der Charakle⸗
riſtik ſowie durch die eigentümliche darin
waltende Stimmung ausgezeichnet ſind.
2) Baul, Publizift und Schriftſteller,
Bruder be3 vorigen, geb. 3. Juni 1839
u Magdeburg, beſuchte das Gymna⸗
—* daſelbſt und ſtudierte hierauf in
Halle, Leipzig und Berlin Philoſophie
und Litterargeſchichte. Nach Beendigung
ber Univerſitätsſtudien hielt er ſich meh⸗
rere Jahre zu Paris auf, um die lit⸗
terariſchen Zuſtände Frankreichs von der
Nähe aus kennen und beurteilen zu ler⸗
nen und auch Studien über frühere litte⸗
rariſche Epochen an der Quelle zu machen.
Nebenbei lieferte er verſchiedenen deut⸗
ſchen Zeitſchriften Beiträge. Später un⸗
ternahm er Ausflüge nach Italien, Bel
ien, nn und England. Nach feiner
ückkehr erwarb er fich bie Doktorwürde
und übernahm zunächſt bie Redaktion der
»Düffeldorfer Seitung« (jeit 1864), trat
1865 bein Wolffichen Telegraphenbüreau
ein, war 1866—69 Redakteur ber »El⸗
berfelder Zeitung«e, gründete 1870 in
Seipain das »Neue Blatt« (illuftriertes
amilienjournal) und ſiedelte im Juli
871 nach Berlin über, wo er erſt den
litterariſchen Teil des »Bazar« leitete,
dann 1872 die »Gegenwart« (politiſch⸗
litterariſche Wochenſchrift) und 1878 bie
Monatsſchrift »Norb und Süb« grün-
bete und feine kritiſche und belletrijtifche
Thätigfeit noch jetzt entfaltet. Doch ift er
in jüngfter Zeit (1881) von der Rebaftion
ber »Gegenwart« zurüdgetreten. Lindaus
28
434
anzes Weſen bat eine durchaus franzd-
Kid Prägung. Er vereinigt ben durch
Eiprit glänzenden Kritifer mit dem ge:
ſchmackvollen Belletriften, Tann zeitweiſe
recht gründlich, manchmal aber aud) forg-
108 und bequem fein, doch immer fo, daß
er mit virtuofer Gefchidlichkeit den Schein
gründlichen Wiffens zu bewahren weiß.
Stets ift er unterhaltend, fprüht von Wit
und Laune, führt feine kritiſche Klinge
mit Meifterfchaft und mit Grazie zus
glei, erſpaͤht und trifft bie Bloͤßen *
ner kritiſchen Opfer mit dem nie fehlen⸗
ben Inſtinkt bes feinen Geihmads, läßt
alle Genres gelten, bloß nicht das genre
ennuyeux, und fpielt, mit Ausnahme
bes mufifalifhen und bochpoetifchen Aus⸗
drucks, alle iftee ber Sprade mit
toßer —— Seine Schriften gr
allen in Titterarbiftorifhe Ar:
beiten, wie: »Molitre« ——
Biographie bes Dichters, 1872), »Beau⸗
marchais⸗ (1875), »Geſammelte Auf:
fäße<(zur Litteraturber@egenwart, 1875),
„Alfred de Muffe (1877); in kriti⸗
ſche: »Litterariihe Rüdfichtslofigfeiten«
(1870), »Harmlofe Yale eines deutſchen
Kleinftädterde (1871, 2. Aufl. 187
»Dramaturgifche Blätter« (1875, 2Bde.),
»Nüchterne Briefe aus Baireuth« (1876),
»überflüffige Briefe an eine Freundin⸗
1877); in dramatiſche, wie: »Theater«
(1873—75, enthaltend: ꝰ Marion⸗, »In
diplomatiſcher Sendunge, »Maria und
agdalena«, »Diana«, »Ein Erfol RL
»Tante Therefe« 99— »Der Ban ale «
1876), » Johannistrieb⸗e (1879), »Gräfin
ea« (1880), »Berfhämte Arbeit« (1880),
und in ver miſchte Schriften, wie: »Aus
Benetien« (1863), »Aus Paris« (1865),
»Kleine Geichichtene (1874), » Moderne
Märdyen« a »Bergnügungsreifen«
(1875), »Wie ein Luftfpiel Entiebt und
sl0is (1877) und »3wei ernfthafte
>
Geſchichten⸗ (1877).
indh, Anders Theodor, finn. Dich:
ter, geb. 13. Jan. 1833 zu Borgaͤ. wo
jein Vater Dompropft war, ftubierte von
1851 in Helfingfors phyſikaliſch⸗mathe⸗
matifche Wiflenfchaften, promovierte 1857
und erhielt 1859 das Anıt eines »Konbuls
eurs« beim Forftwefen. Er fungierte bar:
Lindh — Lindner.
ee — bei der ee
örde für bie Landesvermeſſung
verließ dann ben Staatsdienft, um fich
der Rechtskunde zuzuwenben. 1871 trat
er denn auch beim (gericht in Abo, 1873
beim Sajgeriät in Wiborg ein und wurbe
1877 als Auftitierädman (Mitglied bes
Stabtrats) nach Borgä berufen. L. bat
fih fowohl als originaler Dichter durch
feine beiben Iyrifchen Sammlungen »Dik-
ter« (1862 u.1875) und die Trauerfpiele:
»Konung Birger och hans bröder«
(1864) und »Maria af Skotland« (1865)
wie durch feine meifterhaften Überjekum=
en aus dem Daniſchen, Deutichen, Eng⸗
iſchen, Franzöſiſchen und Jtalieniſchen
ausgezeichnet, und —— ſeinem
Namen in zahlreichen ſchwediſchen und
finniſchen Zeitſchriften. Seine aft
liegt jedoch in der Lyrik, die ſich nament⸗
lich durch die Erguͤſſe eines tiefen Ge⸗
můts einer friſchen Lebenskraft wie
a — Naturſchilderungen aus⸗
zeichnet.
Lindner, Albert, dramat. Schriftſtel⸗
ler, geb. 4. April 1831 zu Sula im
Großherzogtum Weimar, Sohn eines un⸗
tergeorbnieten Angeſtellten einer Salz⸗
og abfolvierte das Gymnaſium in
imar und die Univerfität zu Jena, wo
er fi) dem Stubium ber Philologie wibs
mete, verfah von 1857 an brei Sabıe lang
die Stelle eines Hauslehrers in Bommern,
ftudierte mit eriparten Honorar
noch ein Jahr in Berlin, erhielt hierauf
eine Anftellung am Oymnafium zu Prenz⸗
lau und wurbe 1864 als Gymnaſiallehrer
nahRubolftabt berufen. Hier vollendete er
feine Tragdbdie»Brutus und Collatinus«,
die anfängli von allen Hoftheatern als
unbraudbar an. nichtsdeſto er
1866 mit dem König Wilhelms⸗Preis
dacht wurbe und nun auf ben beutfchen
Bühnen mit größtem Erfolg die Runbe
machte. Diefer Erfolg bewog L., feine
Stelle aufzugeben und nad) Berlin über:
an, um bier fein dramatiſ
Talent auc nad) ber Seite ber Buͤh⸗
nenpraxis bin ausbilden zu fönnen.
Allein die Hoffnung auf eine Lebranftels
fung ſchlug fehl, und L. mußte drei Jahre
(ang durch Privatftunden feine Eriften;
Lingg — Linton.
friſten, bis er endlich 1872 durch Ernen⸗
nung zum Bibliothekar des Reichstags
dieſer prekãren Lage entriſſen wurde.
ſein ————— durch fortgeſetzte
Leiſtungen zu einem populären —
war, legte er dieſe Stellung 1875 freiwil⸗
lig nieder und lebte ſeitdem ausfchließlich
ber MOST lerifgen Thätigkeit in Berlin,
wo er 1876 bie »Montagopoſt· grünbete.
Lindners Dramen finb: > ha ES
(1855); » William Shafefpeare« (1864);
ee io Ta
u € »Katharina I.«
»Die Bluthodzeite (1871); »Marino
ierie (1875); »Don Juan b’Auftria«
1875). Die on Erfolge erzielte er
mit > Gollatinus« und ber
»Bluthochzeite. Die Sprache feiner Dra⸗
Dee e A A Du —
uß von ge⸗
u fie erinnert an Schiller; die Hand⸗
lung iſt geſchickt aufgebaut, die Charakter⸗
ichnung ermangelt bagegen vielfach des
inen pf ologifihen Details. Außerdem
veröffentlichte er: »Geſchichten und Ge⸗
ftaltene (1877); »Das ewig Weibliche.
Beobachtungen über Frauennatur und
uenleben« (1378) ; »Der Schwan vom
1881 ; "Bhpantiniihe Novellene (1881)
‚> ni ovellen«
und »@öltertrühlinge brei biftorifche No⸗
Ringe, Hermann, Dichter, geb. 22,
San. 1820 zu Lindau ald Sohn eines An⸗
walts, lei Gymnaſium Ay Kemp:
ten, 1837 die Univerfität Münden,
um Medizin zu flubdieren, fehte diefe Stu:
bien in greiburg, Münden und Prag fort,
promovierte in München zum Dr. med,
und ließ ſich als Arzt in ber bayrifchen
Armee anftellen, in weldher Eigenjchaft er
feinen Aufenthalt abwechſelnd in Auges
burg, Straubing und Paſſau nehmen
mußte. Einen mehrwöochentlichen Urlaub
benußte er zu einer Reiſe nach Italien,
wo er beſonders Nom und Neapel bejuchte.
1851 gab er kränklichkeitshalber feine
ärztliche Thätigleit auf und wählte Mün⸗
den zu feinem bleibenden Wohnſitz. Er
hatte jeßt volle Muße, feinem Hung zur
le den er ſchon laͤngſt in fich * rt
„Genüge zu thun, und ſah in dem
435
von König Marimilian IL. ihm —
ten Jahrgehalt einen fernern mächtigen
Sporn zu poetifcher Produktion. 1854
erſchien ſeine erite Sammlung Gedichte,
welche von feinem Freund Seibel einge:
wil- | führt unb mit warmen Worten empfohlen
wurde; verdiente das geipendete Rob
unb fand ſympathiſche Aufnahme. Im
Berlauf feiner weitern Entwidelung fin:
ben wir ben Dichter auch auf bem Gebiet
des Dramas und bed Epos Atigt.
Dramen von ihm find: »Catilina« (1864);
Die Walküren« (1864); »Violante«
a; »Der Doge Sandiano« (1873);
»Bertbold Schwarz« 35 »Die Gi:
ilianiſche Veſper« (1876); »Macalda⸗
* Der Epik gehören an: »Die Völ⸗
— (1 ‚3 Bbe.; nicht
vollenbet); »Baterlänbifche Balladen und
Gefänge«e (1868); »Dunfle Gewalten«
1872); »Schatten« — Aber die
yrit iſt bad Gebiet, weliches Linggs
Natur am meiſten zuſagt, und wofür er
vorzugsweiſe geſchaffen Es fehlt auch
ſeinen Dramen und Epen nicht an
Schwung und Tiefe der Gedanken, an
Bilderreichtum und an ſtellenweiſe hin⸗
reißender Gewalt der Diktion; aber das
richtige Maß, die Blüte des geläuterten
Sefhmads laſſen fie oft vermilfen. Dies
jeistheh unter anderm auch im Stoff, wenn
. die »Befiegung ber Cholerae (1873) zu
einem Satyrbrama mit Vorfpiel gewählt
bat. Auch das Technifche glaubt 2. ver-
nachläffigen zu dürfen (otelleicht auch fehlt
ihm das Geſchick dazu), und neben dem poeti-
ſchen Gold liegen viele recht unpoetifche und
unſchöne Schladen (vgl. bie »Völkerwan⸗
ed. | berunge). Selbft feine Lyrik verträgt nicht
überall es :
firengen Maßſtab ber vollen-
beten — es miſchen ſich oft zu grelle,
bisweilen bizarre Züge hinein; im allge
meinen aber leuchtet hier des Dichter Ge⸗
nius am hellften und — Hierher
re bie »Gedichte« (1854, 7. Aufl.
871; zweite Sammlung 1868; britter
Banb 1870), bie » Zeitgebichte« a
bie »Schlußiteinee (neue Gebichte, 1878).
Linten (ipr. linnt'n), 1) William Ja:
med, engl. et Dichter und
ublizift, geb. 1312 zu London, Tebt zu
whaven ın Connecticut. Er trat 1828
®
I *
————
UNIVERSITY
436
in bie Lehre ein, wurde 1842 Gefchäftsteil:
ber von Orvin Smith, brachte mit bie:
em bie erften bebeutenden Holzfchnitte in
ber »Illustrated London News« bervor
und trat bald in die erite Reihe der Holz-
Schneider. Als junger Mann eifriger Char:
tift, trat er fp&ter mit italienifchen, polnis
* und franzöfiichen Flüchtlingen in
erbinbung, wurde Mazzinis Freund und
überbrachte 1848 ber proviforifchen Regies
rungin Paris die Gluͤckwunſchadreſſe engli⸗
ſcher Arbeiter. Er half 1851 den »Leader«
gründen, wurde 1855 Herausgeber von
»Pen and pencile«, lieferte zahlreiche Bei:
träge für »Westminster Review« »Exa-
miner« unb »Spectator« , wanberte1367
nach Amerika aus, bielt fich mehrere Jahre
J New York auf und trat dann an
die Spitze einer großen au a
in Newhaven. Er verd — »A his-
tory of wood engraving«; »Poems and
miscellaneous pieces« (1845); »An-
cient and modern colours« ( Beh
»The scenery of Greece« (1856—69);
»The works of deceased British ar-
tists« (1860); »The poetry of Ame-
rica« (neue Aufl. —558 »Claribel, and
other poems« (1865); >The life of
Thomas Paine«; »The English repub-
lic« (von U. Herzen ins Ruffifche sage:
führt); »The Paris Commune« (1871);
» isconces of E.Jones« ; »Studies
ofsensationand event« (1879); »James
Watson: a memoir of the days of the
fight for free press in England and of
the agitation for the people’s charter«
are) und zahlreiche illuſtrierte Werke
mit erffärendem Tert.
2) Elizabeth Lynn, engl. Schrift: | Werte
ftellerin, geb. 10. Febr. 1822 zu Derwent-
water in Cumberland als Tochter eines
Pfarrers, Iebt in London. Sie bat fi
viel in Stalien aufgehalten und dort eng
an ben Dichter Landor (f. d.) angefchlofien,
deſſen Titterarifche Aboptivtochter fie ſich
nennt. Der erfte ihrer zahlreichen No:
mane war: »Azeth the Egyptian«
1846); ihr neuefter ift: »The rebel of
e family« (1881). Sie felbft Hält »The
true history of Joshua Davidson« für
ihr eigenartigſtes Werk. Für das »Morn-
ing Chronicle« ſchrieb fte die Leitartikel
Linz — Lioy.
über den Zuftanb der Armen. Der Ar:
tifel »The girl of the period«, befien
Titel in England ein Sprich⸗ und Schlag-
wort geworden, und viele ähnliche ſogen.
»woman’s articles« in ber >» y
Beviewe find aus ihrer Feder. Den Über:
treibungen mancher Borfechterinnen ber
Trauenrechte trat fie ſcharf entgegen.
Linz, Amelie, f. Godin.
Lioy, Re olo, ital. Schriftfieller, geb.
1836 zu Vicenza ald Sprößling einer alt-
adligen fiziliantfchen Familie, widmete ſich
dem Studium ber Jurisprudenz in Padua,
betrieb jeboch babei mit Vorliebe naturwiſ⸗
fenfchaftlide Stubien. Bis 1866 ftand
feine brillante Feder im Dienfte ber Sour:
naliftif; er fchrieb für Blätter, welche ben
Krieg gegen Sfterreich predigten, und warb
deshalb im genannten ge wenige Wo:
chen vor ber iun edigs, aus dem
öfterreichifch-italieniichen Gebiet ausgewie⸗
fen. Nach feiner Rüdtehr wurde er 1867
in zwei Brovinzialdeputationen gewählt,
fpäter ſtets ins Parlament, wo er mit
ber Partei bed gemäßigten Liberalismus
ftinnmte und bisher zu wieberholten Malen,
namentlih in gewiffen abminiftrativen
Angelegenbeiten, wirkſam in die Diskuſ⸗
fion eingriff. Als Schriftfteller blieb er
feiner Neigung für die Naturwiſſenſchaft
getreu he an n es, (ai KR ber
jige neben Mantegazza in ien, allge
mein intereffante —8 des Ratır-
lebens buch Iebbaften, geiftreihen Stil
und II a De Dar Delungegabenem großen
Publikum mundgeredht zu machen. Gr
veröffentlichte in diefer Art, außer zahl:
reichen Artikeln in Journalen, biegrö
erte: >Lo studio della storia natu-
rale« (2 — »La vita nell uni-
verso« (1859, auch ins Franzoͤſiſche über:
feßt); »Escursione nel cielo« (4 Aufl.);
»Escursione sotterra« (2 Aufl.); >Con-
ferenze scientifiche« (2 Aufl.); »Sovra
alcuni vertebrati fossili del Vincen-
tino«; »La legge della produzione de’
gessi« (2 Aufl.); >Le abitazioni lacu-
strie di Fimon« (mit Tafeln, 3. Aufl.
1876; auch ins Englifhe und Deutfche
überſetzt). Auch als Belletrift ift 2. her⸗
porgetreten mit Erzählungen: »Fra le
Alpi«, »Racconti«, >Chi la dura, la
“
Lippincott — Littre.
vince«, »Giuseppe Perzilo«. Neueftens
veröffentlichte er unter dem Zitel: »In
montagna« (1880) äußerit —
ilderungen aus der Alpenwelt.
ippincstt, ſ. Greenwood.
Lips, 1. a W. O.
——— arie, ſ. Sa Mara.
ittre, Marimilien Baul Emile,
Fan. hi und Schriftfteller, einer
ge A Fi u —2 — Timer Zeit
8
A uni 1831; fludierte urſprüng⸗
lich Mebizin, betrieb biefelbe eine Zeitlang
praktiſch in Hofpitäfern, gründete mit
mehrere ist un Zeitſchrif⸗
ten und 1839 bie Überfegung ber |n
»(Euvres d’Hi e in Angriff, .
ion — 1861 bet igte, beren erfte
— —— e Pforten ber *
ea ſchriften öffneten. iR wiſchen
Be er er m air — a Böll
egt und nachei
bif a6, — unb —æã ori. die
tigften neuern Sprachen ſtudiert. Bon
biejen Studien wandte er ſich ber Philo- | n
Iepyie zu und wurbe einer der erften und
ne Zünger A. Comtes, des Begrün-
ae. pofitivi iſchen — 55
— Derbreitung n geläuterter Korm | an
— beitrug, während er ſich ſelbſt durch
eine — fe Richtung ben ki ser
Kap ber alen zuzog. Er veröffent-
— in dieſer Richtung: »Analyse rai-|b
— a cours de philosophie posi-
en ‚ bann im Verein mit Wy⸗
tevue »La Philoso mt or
— (eit 1867), welche von ihm Lei
Ar wg DS Eins
ep a ufſatz >» 0
organiques de la morale« 0 er
bält; ferner: »Applications de la philo-
ie positive au gouvernement des
socjetes« (1849); »Conservation, r&vo-
lution et positivisme« (1852, 2, Aufl.
1879); »Paroles de p losophie posi-
tive« (1859); »Auguste Comte et la
philosophie positive« (1863, 3. Aufl.
1877); »La nn. au pointdevue phi-
losophique« 53 ; »Litterature et
histoire« (187 gments dephilo-
sophie positive ie ——— contem-
poraine« (1876). Troß diefer Thätigfeit
437
Liegt die fruchtbarfte Seitevon Littres Wir:
ten erſt auf dem Gebiet der Sprachwiſſen⸗
Wet — gehören ſeine Beyer
— francaise« (1862, 2 Bde.; 6.
uf 1878) und vor allem das monumens
tale, mit einigen andern Forſchern durchge⸗
führte »Dietionnaire de la langue fran-
— 1863—72, 4 Bde.; Supplement:
nb1878), das burshweg auf ber Höhe ber
heutigen — ——— ſteht
und dem ähnlichen Werk —— —
Alabemie weitaus überlegen iſt. Wie zur
Erholung überfebte 2. nebenbei Strauß’
Jeſu«, gab Armand Earrels i
fanmelie Werke heraus und fchrieb
apbien, wie: »La verit& sur la ort
F exandre le Grand« is 864), »M£-
0s | decine et mödecins« (1871) x. Auch
an ben Öffentlichen Yingelegenbeien leb⸗
——— Anteil nehmend, hielt er ſich von
an zur Tepublifanichen en
6 mit ——
arrifaben, trat fpäter in bie —
tion des »National« ein fih aber
je 1848 von aller olitikken Thätigfeit
d. Während bes Krieg von 1870
—* er ſich in der Provinz und wurde
von Gambetta zum Profeſſor der Geſchichte
der polytechniſchen ule ernannt,
ch | bot bat er dieſe Stelle niemals angetre⸗
ten. Auch andre Auszeichnungen lehnte
er —— ab, ſo wiederholt Kreuz
er Ehren egion. Dagegen nahm er «8
mit dem Abgeorbnietenmanbat, bas ihm
die Stadt Paris 1871 übertrug, ſehr
ernſt. 1875 wurde er von der Nationalver⸗
ſammlung zum Senator auf Lebens⸗
eit ernannt, wie er ein Jahr früher
(pe gern). zum Mitglied ber franz *
hen Afabemie gewählt worden war, was
den Austritt feined Gegners, bed E nr
ſchofs Dupanloup, zur Folge hatte.
tern Schriften fin noch zu erwähnen:
Cholera: asiatique«‘ (1832), »La po&sie
nern ue et l’ancienne po&sie fran-
alas Ci — feine — ber »Hi-
bes Blinius (1848 —
1850) und gar mit Robin unternommene
»Dictionnaire de medecine, de chirur-
ie etc.e vr Aufl. 1877); von neuern
eine metrilche Übertra agung von Dantes
»Hölle« in die Langue d’oil des 14. Jahr:
438 Lipingfioue.
pour suıte &
[’histoirede frangaise«(1880) | er wieber auf; er zog nechwärt am Ge
mit einer © var de fei- | Rgami vorüber nach Liaganti, blieb dort
nes W (letztere beutich 1 1). ſechs Monate und drang nach Loango an
(Wer. Immwingfion), David, | der Weſtlũſte durch. Die do Seogra⸗
engl. Reijenber und Gchriftfleller, geb.phiſche Gefeliichaft verlich ihm bafizr 1855
Ianb, geh, 1. Dal1675 1u Dial m Serra AESt ka De ara
’ . u in > >
tralafrifa, Der Sohn eines — unbelannte
in einer Baumwollſabrik feiner 6
fultät zugelaflen. Während — 1
ſetzte er —6 und mediziniſche Stu⸗
—— babin — ward | entbediten bie Murciſon bie
n u 6, ⸗
—— — ie | Seen Schirwa und Noafla, ben obern
Lauf — die Per lle.
m =
Ap nn Frau er gen
ſionsgeſellſchaft ermächtigt, begann er
1849 feine Erforfhungsreifen nerbwärts,
begleitet von zwei Genofien und feiner
Gattin, der mutigen Tochter des Miffio-
närs Robert Moftat, der ſchon jeit 1816
Ba rg ne 1865 — 66 in Bombay
jum Konful bei ben Stämmen bes innern
in jenen Gegenden thätig war. Nach
wei Monaten fanden fie ben gefuchten
See Ngami: das war bie feiner
großen Entbelungen. Im Juni 1851
entbedte er ben Klug Sambefi. Im fol-
genden Jahr fandte er Weib und Kinder
@ Kazembe auf unb befuchte Udſchidſchi
nad England und fand, zum Dorf Kolo⸗
auf u
Februar 1869). Inzwiſchen war buch
Ziunggren.
verbreitet worben und im März 1867 nad)
London gebrungen. Die Regierung fanbte
eine Erpebition unter Doung, Faulkner
u. a. aus, ibn aufzufuchen; doch wurde
nur feftgeftellt, bob er noch nach bem
berichteten Todestag am Leben war. In⸗
des war 2. wieder aufaebrochen, hatte das
Land Manyema durchforſcht, ben Fluß
Lualaba erreicht, den er irrigerweije für
ben Nil hielt, beffen eigentlihen Quellen
er nachſpürte; ein letzter Brief vom 30.
Mai 1869 war eingetroffen, er blieb ver:
fhollen. Da fandte Gordon Bennett, ber
Sean eber und Eigentümer des »New
ork Herald«, Stanley zur Auffuchung
Lioingftones aus, Mit frifiher Kraft über:
wanb dieſer alle Hinbernifie; er fand den
Berlornen 3. Nov. 1871 in Udſchidſchi,
wobin er buch Mangel und Krankheit
zurüdgetrieben worben war. Auch eine
weite engliihe Erpebition war unter:
en ausgefahren; ihr weiteres Bor:
dringen warb aber unnötig, als im April
1872 in Sanfibar bie Nachricht von Stan
leya Erfolg angekommen. Der alte Wan:
berer erhielt nun alles, was er brauchte;
imkehren aber wollte er nicht mehr. Er
rach zu einer neuen Forſchungsreiſe auf:
bas Geheimnis der Nilquellen jollte ſich ihm
bloßlegen. Trotz zunehmender Sch
und vielfadher Hinberniffe drang er vor-
wãärts unb führte fein Tagebuch, folange
er ftehen Tonnte. Endlich mußte er von
treuen Dienern auf ber Bahre getragen
werben: ix warb bald zur Totenbahre,
Er farb ber Hütte eines Eingebornen.
Sein Leib wurbe, fo gut ed ging, einbal-
famiert unb von feinen Dienern forglich
ben langen an nad) Sanfibar getragen.
Im April 1878 fam er in England an
und warb mit hoben Ehren in der Weſt⸗
minfterabtei beigefeßt. Noch vor dem
Schluß bes Jahrs erihien: »The last
of DavidL. in Central Africa«
(1874, beutih in Petermanns »Mits
— 1 Rav gät
unggren uſtav on DT:
dan, fhiweb. Hfhetifer, geb. 6. März
1823 zu Lund, wo jein Vater Pfarrer war,
ſtudierte daſelbſt von 1839 an Philofophie
und promovierte 1844. Nachdem er ſich
mit einer Abhandlung über die »Medea«
dhe|von Werken
43)
bes Euripides im Vergleih zu Shafe
fpeares>Otbello« bie venialegendiermwor-
ben, wurbe er zum — der Aſthe⸗
tik ernannt. 1849 — 50 beſuchte er zum
wed Tunfige) chichtlicher Stubien Deutſch⸗
and und hoͤrte namentlich Hotho in Ber:
lin und Viſcher in Tübingen. Auch ver⸗
weilte er längere Zeit in Paris. Heim⸗
gefehtt, erhielt er die Ernennung zum
ftor ber beutichen Sprache an ber Uni-
verfität Lund und lad von 1852 an über
Kunſtgeſchichte. 1856 erhielt er von ber
ſchwediſchen Akademie bie große Preis⸗
medaille für feine »Jemförelse mellan
Ehrensvärd och Winckelmann« (»2er:
gleihung&hrenfvärbsu.Windelmanns«).
Als die Aſthetik 1859 an ber Univerfität
Lund einen eignen Lehrſtuhl erhielt, wurde
8, auf benfelben berufen, vornehmlich auf
Grund feines großen Werks »Framställ-
ning af de förnämste esthetiske sy-
stemerne« ee: ber a he
äfthetifchen Syfteme«, 1856—60). 1865
wurbe er unter bie »Achtzehn« ber ſchwe⸗
diſchen Alabemie aufgenommen, und als
Rektor ber Iniverfität erhielt er bei ihrem
ubelfeft den Norbftern in Brillanten.
nzwiſchen war er Titterarifch außeror-
bentlich thätig gewefen und hatte eine Reihe
hmeren wiſſenſchaftlichen
Gehalts veröffentlicht, die Gründlichkeit
und Eleganz in feltener Weiſe vereinigen
und ben Einfluß ber deutſchen Aftheti-
fer auf feine Anſchauung und fein Urteil
auf jeder Seite erfennen laſſen; fo fein
»Svenska dramat indtill sluttet af
sjuttonde ärhundradet« (»Das ſchwe⸗
diſche Drama bis Ay Schluß bes 17.
Jahrhunderts«, 1864); »Bellmans och
Fredmans epistler« (1867); »Frän
enrefa« (»Bon einer Reiſes 1871);
»Svenske witterhedens häfen resa der
efter Gustav III. döde (»Gefchichte ber
ſchwediſchen Litteratur nach dem Tob Gu⸗
ftavsIII.«, 1873—80, 3 Bde.); fein Haupt⸗
»Smärre 8 « (»Sleine
Sähriften«, 1872—80, 3 Bbe.), nament⸗
lich intereflant durch die Eſſays über Teg-
ner unb die Frithjofsſage, und »Svenska
herregärder« nr Serrenhöfe der Pro:
vinz Schonen«, 1852—63); endlich Mono⸗
graphien über bie Dichter Frefe, Vitalis,
440
Talis Dualis und zahlreiche Abhandlun⸗
gen in Zeilfchriften und ben »Handlin-
are ber ſchwediſchen Afabemie. 1869—
870 machte er we durch gan Stalten
und Deutichland. Seit 1869 tft er Lands⸗
tingsmann und Stabtverorbneter Lunds.
obedanz, Edmund, Schriftiteller,
geb. 10. Dez. 1820 zu Schleswig, Sohn
eines Kanzleirats und Archivars beim
ſchleswigſchen Obergericht, wurbe Apo⸗
thefer, wanbte ſich dann aber bald huma⸗
niftifhen Stubien zu und ftubierte in Kiel
7 ilofophie. Seit 1847 Iebt er in Kopen⸗
agen, wo er vorübergehend ein minifte-
rielle8 Amt bePleidete, fich aber bald aus⸗
ſchließlich Titterarifcher Befchäftigung hin⸗
gab. Wieberholte Reifen in Skandinavien
und Deutfchland erweiterten feinen Ge:
ſichtokreis und ermöglichten ihm, wert
vode Bekanntſchaften anzufnüpfen. 2.
ai & vornehmlich als gefchmadvoller
berjeter einen Namen gemacht (8
dafa, grieije Dramatiker, Shakeſpeare,
Zegner, Björnfon u. a.), aber auch felb-
fländige Werke geliefert: Romane, Dras
men, Gedichte, von denen bie ee
ten, wie: Narren bes Slüd8«(1856),»Ein
neuer Glaube« (1859), »Die Bauern-
freunde«(1874)u.a.,ambefannteften find.
Lader, De berid,engl. Dichter, geb.
1821, lebt zu London. Er war eine Zeitları
in der Admiralität befchäftigt, wandte fi
bann ganz ber Fitteratur zu und hat für die
»Times«, »Blackwood s« und »Cornhi
Magazine« und »Punche viele Beiträge
— Seine meiſt leichten und ge⸗
älligen Verſe erfreuen ſich großen Bei⸗
falls; die »London Iyrics< haben 1857
1878 neun Auflagen erlebt. Eine Auswahl
feiner Gedichte erjchien 1865. Außerdem
bat er veröifentlicht: »Lyra elegantia-
rum« (1867) und »Patchwork« (1879).
2) Arthur, engl. Schriftiteller, Bru-
der des vorigen, geb. 2. Juli 1828 zu Green⸗
wich, erhielt eine ſorgfältige Erziehung,
ſmdierte in Orford, wanbte ſich in Liver⸗
pool bem Handel zu, ftreifte jahrelang
in Auftralien und Indien umber, kehrte
1861 nad) England zurüd und mwibmete
[9 un ber Kitteratur. Er ſchrieb 1865
i8 1870 Kritifen für bie »Times« und
wurde 1870 Herausgeber bes neugegrün⸗
alis li
Lobedanz — Löher.
deten großen illuſtrierten Blattes »The
Graphic«, welchen Poſten er noch inne⸗
at. Seine Romane entnehmen ihren
toff teilweiſe ſeinen Wanderungen: »Sir
Godwin’s folly« (1864); »Sweet seven-
teen« (1866); »Stephen Scudamore«
(1868); >»On a coral reef« (1869);
»The
The village eon« (1874). Au
at er B. Hu o8 »Histoire d’un crime«
berfett (1877). .
Logan (fpr. logän), Olive, amerilan.
——15 und Vorleſerin, geb. 1841
u Elmira im Staat New York, wurbe
Hr bie Bühne berangebildet, war Bi61868
bauptfächlich als Schaufpielerin thätig und
dramatifierte eine hl alien Ro-
vellen für ihren einen Gebraud). i
1871 iſt fie mit Wirt Sikes aus New
Bor:
Erwähnung:
»Chäteau Frissac, or Home scenes in
France« (1865); »Photographsof Paris
life«; »Women and theatres« (1869);
»Before the footlights and behind the
scenes« und »The mimic world«.
Löher, Franz von, Gelehrter und
Scähriftfteller, geb. 15. Oft. 1818 zu Pa-
berborn, jtubierte in Halle, Freiburg,
Münden und Wien die Rechte, nebenbei
ad: und Raturwifienfcaft, bereifte
1846—47 Kanada und bie Vereinigten
ill} Staaten, grünbete 1848 in feiner Vater:
ftabt bie »Weftfälifche Zeitunge und wurde
1849 als Abgeorbneter für bie Aweite
Kammer in Berlin gewählt, wo er fich
aut gemäßigten Tinten hielt. Darauf be⸗
(eibete er einige Jahrelang das Amt eines
Stabtverorbnetenvorftehers in Baberborn,
abilitierte fich 1853 als Privatdozent für
taats= und Rechtsgeſchichte in Göttingen
unb folgte 1855 einem Ruf als Profellor
an bie Univerfität zu München, wo er
fpäter zum Mitglied der Töniglicden Ala⸗
bemie ber Wiflenfchaften und 1865 zum
Direktor bes bayri hen [Ru er:
nannt wurde. Loͤhers litterarifche Thätig-
feit erftredt fich über bie verſchiedenſten
Gebiete, findet aber in einer vorziiglichen
——— Bildung und hiſtoriſchen An⸗
chauung ihre Einheit. Als ſeine bedeu⸗
Lohmann — ———
tendern Werke ſind zu nennen: »Fürſten
und Städte zur de ber Hohenftaufen«
1846); »Geſchichte und Zuſtände ber |i
tichen in Amerifae (1848, 2. Aufl.
1855); »Land und Leute i — der Alten und
Neuen Welte (1854—59, 3 Bbe.); ferner:
OL eine biographifche Dich:
Bd un Aufl. 1858); »König Kon⸗
und be deinrid » on va
a von verne (
is Ti 9, Bde.) nebft —— au
Geſchichte der Jatobän von et (1
bis 1866); ar Reifeftudie »Sizilien und
Neapel« ‚2 Bbe.); »Aus Natur
und Gef ie "von ElfaßsLothringen«
(1871); »Die Magyaren und anbre Un⸗
garnı« (1874); bie farbenreiche Hiftorifche
Darftellung: »Der Kampf um Baberborn«
(1875), der fich neuerlich die LO DIN:
»Griechiſche Küftenfahrten« (1876), >
Dice Geftabee (1876), » Nach ben Glüd-
en Inſeln. —— Reiſeta 55 —
1877) und »Eppern« }
Ne »Kaifer — II. Bun um
Eyperne Ge und »Rußlands Werden
und Wollene (1881, 3 Bde.) anfchloffen.
Lohmann Beter, bramat. Schrift:
fteller, geb. — April 1833 zu Schwelm
bei Elberfeld, widmete ſich in Eſſen dem
Sun und erhielt nach vollenbeter
Lehrzeit 18
Aber bie ! sr
bühne wir :0=
duftionglu uf
aufgab (1! ie:
belte, wo ı us
feierten & eit
nfang en
he z
reitet. ©...
bat er in ber Schrift über bie —
ſche Dichtung mit zus (2. Aufl. 1864)
niebergelegt. Seine ei ae »Dramatifchen
Werfe« Sn Aufl. 1875, 4 Bde.) behan-
beln durchweg ernfte Stoffe, teilweiſe in
ber Form von Opernbichtungen und nb »&e:
er — ſie enthalten viel über⸗
Rheiorik nd aber geſchickt auf⸗
* feffeln urch richtige Entwide:
— —5 — erfundenen Handlung und
tes, dramatiſch ſich ſtei⸗
las
441
Löhn, Anna, Schriftſtellerin,
30. Nov. 1830 zu "Naunborf bei reis
©., wo ihr Vater Geiſtlicher *
fich fih in Dresden für bie Bühne aus:
bilden und betrat dieſe zum erftenmal
1848 in. Pofen. Seit 1831 in Dresden
engagiert, verließ fie 1832 die Bühne und
heiratete ben Redakteur ber Dresdener
»Sonftitutionellen Zeitung«, Ludwig
862 | Siegel, welcher 1877 farb. Fürdas Chen,
ter {hrieb fie außer der Tra De »Luiſa
Strozzie meift kleinere Luſt ie e, vondenen
»Rechter und linker Flügel« durch Dawi⸗
on ſowie »Pindars Werke⸗ und »Gefahr
ber 9 durch Räder auf den Büh⸗
nen heimiſch wurden. Ihre lebendig und
mit Humor geſchriebenen Reifelfizzen er⸗
ſchienen gefammelt als: »Reifetagebuch
einer allein reiſenden Dame in Italien⸗
Er »Weitere Streifzüge in Stalien<
1864) ;»AusNorben undSüben«(1865);
»Heitere Opagiergäin e durch Deutichland«e
(1866); ee zehn Jahren« (2.
Aufl. 1571 erdem veröffentlichte fie
neben zahlreichen Gedichten, Novellen x:
»Ein deutſcher Schulmeiftere, eine Dorf:
gefchichte in Verſen (1872), und bie Ro⸗
mane: »Zwei alte Apothefer« (1874, 2
Bi Pinder ber Gflarice
S hr neueſtes Buch iſt
au »Wie ich
S e« (1880).
p), Louis de, franz.
S Des. 1815 m Et.
9 9 geſt. 2. April 1878
in e aus altberühmtem
G n Avignon, widmete
fic, —— Arbeiten,
namentli für bie»Revuedes Deux Mon-
a | des« und die»Patrie«, und ließ demnächſt
unter bem Namen eines Homme de
rien feine »Galerie des contemporains«
(1846 — 47, 10 be.) folgen, welche nicht
bloß durch —* uverläſſi ipteit, ade
auch burch bie ge Fr und unpar:
teiiſche Behandlung feitens des Verfaſſers
Tee een erregte. Ein zweites aͤhn⸗
ie »Hommes de 89«, blieb
leider unvollendet. Bon feinen fonfligen
Schriften ıv zu erwähnen: bie Mono⸗
xapbie »Beaumarchais et son temps«
(2. Aufl. 1858), in vielen Beziehungen
442
ein —— ches Deiftertverl ;>La com-
tesse efort et ses amis. tudes
sur les maurs en France au XVII.
siecle« (1871); »Esquisses historiques
et litt£raires« (1878) unb »Les
beau« (1879, 2 Bbe,). Auch hat einen
Teil bes »Erbrecitse von E. Gans ins
Heampöltice überſetzt. Seit 1871 war er
itglied ber frangöfifhen Afabemie.
Long, George, engl. Schriftiteller,
eb. 18 au — in Lancaſhire, geſt.
0. Aug. ee Chichefter; bezog bie
Univer rn in Sanıbridge, wurde Pro⸗
feſſor ber alten Sprachen an ber —
tät von Virginien, dann des — In
- andem neugegrünbeten Univerfity
von London, warb auch Rechtsanwa
und Tas über ivilgeſetz und —
ſophie. Aus Plutarch hat er eine ſehr les⸗
bare Geſchichte ber »>Civil wars of Romo⸗
ufammengeftellt (184448). Außerdem
2* er: »France and itsrevolutions«
(1850); »Decline of the Roman re-
public« (1864—74, 5 Bbe.) u.a. Eine
rege tigfeit entfaltete er als einer
ber Leiter ber Geſellſchaft zur Verbreitung
une ran En als Herausgeber | 2
« (29 Bbe.).
a (fpr. rg 5
entry Wab3-
WE ber populärfte Dichter Amerikas,
Be. Ehe 1805 zu Portland im Staat
aine, terte auf bem Bowdoin Col⸗
lege und wurde 1826 zum Profeljor ber
neuern Sprachen an — nftitut er⸗
nannt. Um ſich für dieſe Stelle vorzube⸗
reiten, brachte er einige Sabre in Europa
mit Studien beichäftigt zu. 1835 wurde
er zum Nachfolger Ticknors (f.d.) am Har⸗
vard College ernannt; boch legte er 1854 |%
feine Profeſſur nieber, um fi von nun
an ausſchließlich litterariſcher Beſchäfti⸗
gung widmen zu können. Sein erftes
Anden erfhien 1833 und enthielt eine
Überfegung ber fpanifchen, unter dem Na⸗
men: »Coplas de ue«< befannten
Ode nebft einem Auffaß über bie en
und moralifche Poefie ber Spanier.
folgte des Stizzenbuch »Outremer, a pil-
rimage beyond the sea«, eine Fruch
einer europäifchen Reifen und Stubien;
1839 »Hyperion« (deutſch von Böttger,
1856), ein auf deutſchem Boden fpielen-
er
Long — Longfellow.
ber Keane, reich an geiftvollen Be:
merfungen über Kunſt, Litteratur und
— In demſeiben Jahr veröffent:
lichte 2. noch: » Voices of the night«, eine
- | Sebiätfammtung, i in welche auch fein bes
rühmtes Gedicht >A psalın of life« und
eine große Anzahl — aus dem
Spaniſchen, Deutſchen, Italieniſchen,
Sranzöfifchen x. aufgenommen waren. Die
genannten Dichtungen fanden allgemei:
nen Beifall und machten ben Namen bes
Derfaflerd in Amerita und Europa be-
fannt. Weiter erſchienen von i Ri: »Bal-
lads and other poems« (1841; beutich
von Nielo, 1857); »Poems on slavery«
e |(1842); das Schaufpiel »The Spanish
t |studente (1842 ;deutihvon Safe, n87 1);
»The po ets and p oetry 0
ich), in harter” be, ber bie
——— Erzengnille der europäi-
hen Dichtkunſt in fremden und eignen
berfegtingen nebit — und
litterar — Einleitungen enthält;
»The a ruges, and other
poems« ); ‚Evan ine<, ein fas
mabifchet —* * beutfch von Nitlas
Aufl. 1872, von Knortz, 1872) :»Kava-
naghe, eine das Leben in Puch Iand ber
ſchreibende Novelle (1849, a HN a;
»Seaside and fireside« (
Bad — eine —— —
rgabe des »Armen Het < von
mann von Aue dt beutich von Keck,
1860) ; die entf byllifäe ihn
pr; . — ein au
craftihen Indianerſagen ——
Plan und Ausführung ſtark an bie Kale⸗
wala« erinnerndes Werk, das in Einem
Jahr 30 Auflagen erlebte (1855; deutſch
von Freiligratb, 1857, von Knorb, 1872).
— ſind zu erwähnen: »Thecourtship
Miles Standish«, eine in Serametern
— Erzählung auß ber anterifanis
—* ne (1858; deutſch von
—— 874), »Tales of a wayside
inn«, poetiiche Erzählungen aus —
835 | (1863); »Flower de Luce, and
oems« (1866); die »New Bag.
ebene
and tragedies« (1 a unb ee
tragedy«, eine p ae lung ber
—— Ehriltt (1871). Die eis
ben letzigenannten bramatif Werke
Longman — Lorm.
ge: | ordentlicher Profeflor er ol ichte an
bilden mit ber »Golden legend« in
willer Hinficht eine Trilogie und erſchie⸗
nen auch 1873 in einem Band unter dem
Titel: »Christus: a mystery«. Die letz⸗
ten Beröffentlihungen des unermübli-
chen Berfafier find: eine überſetzung ber
»Göttlihen Komddiec von Dante (1867):
»Three books of song« (1872); » After-
Te is aan ei
ora« von — t
1878); »Keramos« (1878) unb >
— — Sein großes Sammel⸗
e poems of places« füllt 31|®
Bände. 2. gilt — — LandeleutenSche
wie in Europa, das er auch fpäter n
wieberbolt be ucht hat (zufekt 1869), ne
ben Bryant für . —— Ver⸗
treter ber ameril er oefte und ift
durch 3 — ſeiner Dichtungen zugleich
ein mãchtiger Kulturvermittler zwiſchen
He — und —— mr gene a —
eigentlicher Kunſtdichter von
nem Sinn für ſchöne Form, während
Liebe zut Natur und hiſch⸗ reli ern
Sinn den Grundton feiner Boefie *
Bel. ug an — —
one Mir
81
Aug. An ae in Aſh — 28
hampſtead. Der — — ne en Zeiaber
bed großartigen eauh
man bee: trat eri1 on per! ieh
und ale ber Bater fon drei Jahre Be
ftarb, fiel die Hauptleitung desſelben ihm
unb Mr nun aud perhorbenen Brus
der Thomas zu. Er ſchrieb: »Lectures
on the of England down to the
reign of Edward Il.« (1859); oT
of the reign of Edward (1869,
2 DBbe.) und »History of the three
cathedrals dedicated: to St. Paul in
London« an. Auch war er ein Bey
Alpenfreund, beitieg viele Gip
ſchrie 6 darüber.
Sa Ditokar, Hiſtoriker, geb.
1832 zu lau, ftubierte zuerft wiſ⸗
— — ehe
i un o
wurde 1860 außerordentlicher —ãA
48
ber Wiener Univerfität. ſonders
auf die Bearbeitung der vernach⸗
— Geſchichte Deutihlands im 13.
ahr eingewirkt. Seine Haupt⸗
werke find: »Die ölterreichifche Regenten⸗
balle«, Biographien 1857); > Deutiche Ge:
f ichte im 13. und 14. Jahrhundert«
acer —67, 2 Bbe.); »Gejhichte König
ttofar8 IL von Böhmen und feiner Zeit«
tima | (1866); »Deutichlands A a
a itern Mittelaltere (2.
era bes ei jafled« (mit W.
1; 2. Aufl. 1872); »Papft:
Ar a Kaifertum« ———
Bücher Gefchichte und Volitif« (1876).
pei nri Schr
er, geb. 9. Aug. 1821 zu Stifofburg in
Mähren als obn eines Wiener Kauf:
manns von vielfeitiger Bildung und eb:
ler Humanität, war von Kindheit an lei⸗
dend und konnte nur burch die liebevollſte
— ſeiner Mutter am Leben erhalten
bleiben. In der Schule ſchon hervorra⸗
ws | genb durch feine ungewöhnliche Degabung,
mußte er jene auf Befehl bes Arztes ver-
Yaflen und mit Privatunterricht vertau⸗
. | fen. Mit dem 12. Jahr Befuchte er zwar
nun bie polytechniſche Schule in Wien,
„wurde aber nach einem Jahr durch eine
plößlich eingetretene Lähmung abermals
auf das TONER eworfen. Die zu⸗
rüdbleibenden Folgen Biefes Anfalls wa⸗
ren eine chung der Sehkraft und
ber vollſtändige Verluſt des Gehörs. L.
war hiermit gezwungen, autodidaktiſch in
ſeiner — ee reiten. Derjchwere
ickſalsſch Sag vermochte feinen Geift
nicht nieberzudrüden, er erwedte ben
Grübler, aber auch den Dichter, allerdings
einen Dichter, ber ſei jene ee dem Peſ⸗
— a 846 erfchienenes,
von her Schärfe zeugenbes Buch
ins bare Schwingen und Federne,
beim Fehdebrief gegen das Metternichiche
— veranlaßte feine Flucht nach
Sen wo er das Pſeudonym Hieron 2
mus 2. annahm, um feine in Wien le
bende Familie vor polizeilihen Maßnah⸗
men zu fihern. Nach der Revolution von
1848 kehrie er nad zurüd und ſetzte
444
bier feine journaliftifhe und poetiſche
Thätigfeit fort. Beſonders war e8 in er-
fterer Hinficht die »Wiener Zeitunge«, bie
fich feiner eifrigen Ditarbeiterfchaft zu ers
freuen hatte; als Litteraturfritifer und
Romanſchriftſteller en Name bald
unter den erſten. it 1856 verheiratet,
lebte L. im Kreiſe ſeiner — von der
Außenwelt faſt gamuin a gelhlofien, in
Baden bei Wien; 1873 fiebelte er nad)
Dresden über, mo er gegenwärti —
weilt. L. hat —2 ) Novellen und
REES »Gräfenberger Aquarelle«
), »Am Kamine (2. Aufl. 1878),
—— eines
(1858), »Intimes Leben⸗ (2.Aufl.1878),
»Novellen« 1864), »Wanderers Rubes
banf« (1880); 2) Romane: »Ein Zög-
ling des Jahro 1848« (1855, auch untere
bem Titel: »Gabriel [_Selmar«), »Tote
Schuld« 3«
I t«
1880), >% 3)
Epifches uꝛ e⸗
ſängen, 18 ue
Gedichte⸗ ie
aan «,
> er e«
2.0.5 98 i⸗
tiſche Str te
Stunden; je
— „ _
Iopbie ber —
nd zu Hauſe⸗ (881). Lorına Noel:
len enthalten Charafterzeichnungen von
Bone piychologifcher Vene Sane
»Gedichtee (Gefamtaudg. 1880) glänzen
durch überrafchende Originalität und die
Fähigkeit, bie ww bie in Poefie um:
zugießen, und doch finden fie nur eine
Elite — Leſer. Populär wird 2. |1
ſchwerlich jemals werben; fein Tieflinn,
feine Bointen, feine Antithefen und Para⸗
doren muten dem gewöhnlichen Menſchen⸗
kind zu viel zu.
Lorne (ipr. lorn), Lord (eigentlich Sir
John George Edward Henry Dou⸗
glas Sut De Campbell, unb
artigfeitöhalber der Marquis von L.
nd, — eb. 1845 zu London, Ältefter
ohn des Herzogs von Argyll (1. d.) und
Schwiegerjohn ber Königin Viktoria, ſah
Lorne — Lotze.
ſich ſchon 1868 von den Liberalen der
vãterlichen Grafſchaft ins Unterhaus ge⸗
ſandt und wurde noch in demſelben Jahr
Sefretär ſeines Vaters, des bamaligen
Minifterd für Indien. & hatte bereits
eine feine Schrift veröffentlicht: »A
trip through the tropics and home
through Armenia« (1867). Am 21.
März 1871 reichte ihm Prinzeſſin Luife,
bie fünfte Tochter der Königin, die Hand
dur Ehe, bie kinderlos —2 Er ver:
ffentlichte ferner: »Guido and Lita«
—* ein größeres Gedicht, wozu ſeine
Gemahlin die —— lieferte, und
literally rendered in
ne MET). Im folgenden Jahr warb
er zum — von Kanada ernannt.
Scibem — 5 } ſeine Muſe.
ln
—* Sof eller, geb. d. 2.
zu Da bt als ber Sohn bes Hofg fges
richtsprãſidenten 2. daſelbſt, ftubierte auf
ben Univerfitäten ‚Göttingen und Berlin
Hof HIIk — ie, promovierte 1856 in
Gießen, wurde 1859 als Gymnaſiallehrer
in Büdingen angeftellt und ging 1863
nad) Sen? um bie Mitdirektion einer gro⸗
pen Unterrichtanftalt zu übernehmen.
Seitdem wibmeie er fi) mit befonderer
Vorliebe dem Studium ber franzöfiichen
Eee machte zu au Stubienzweden haͤu⸗
fige und längere Reifen in bie verfchiebe-
nen Zeile Frankreichs und wurbe 1870
als Profeſſor an eine Oberrealſchule in
Wien berufen, wo er zugleih Dozent
filr moderne franzöfifche Sprache und Yittes
tatur fowie Vorſtand des franzöfiihen
Seminars an der Univerfität iſt. Er ver:
öffentlichte: »Litteratur und Geſellſchaft
nn rankreich 3 u ber Revolution
— 94. Zur Kulturgeſchichte des 18.
—— — (1872); »Geſchichte *
franzoöſiſchen a im 17.
derte (1878—79, ®d. 1 und 2);
Tiere, fein Leben und feine Werke« (1880).
oge, Hermann, namhafter philo⸗
—— Schriftfteller, geb. 21. Mai 1817 zu
ugen, geft. 1. Juli 1881 in Berlin;
ftubierte zu Leipzig Philoſophie und Mes
h in, ber il r —— Pro⸗
eſſor der Philoſophie daſelbſt un
1844 als ordentlicher Profeſſor —A
Loudun —
nad Göttingen, von wo er 1880 nad
Berlin berufen wurbe. Als Philofoph bat
2. von Herbart und Weiße Anregungen
empfangen, am meiften aber nad) feinem
eignen Belenntnis von Leibniz fich ange
zogen gefühlt. Bon feinen Schriften er:
Dom wir bier: »Metaphyſik⸗ 33
»Über ben Begriff ver Schönheit« (1846);
»Über bie Bedeutung ber Kunftihöngeit«
(1848); >Allgemeine Batbologte und The⸗
—ã— — Naturwilienfchaften«
Raturgeic — Ba
ur Naturgeſchichte u efchichte ber
Meenfcheite (3 Aufl. —X Er
fein Hauptwerl, in welchem er feine ganze
Weltanſchauung niedergelegt und ein
merkwürdiges Seitenftüd zu 7
»heen< geliefert bat; »Gefchichte der
Aſthetik in Deutichland« (1868) 5 »Syſtem
ber Vhilofophie« (erfter Teil: »LRogif«, 2.
Aufl. 1880; zweiter Teil: »Metaphyſike,
1879) u.a. Seine Werfe eichnen he ins:
ejamt durch vornehme Saltung und ge
**— nicht immer ungeſuchte Dar⸗
ellung aus.
Lond (m * — ——
eyguier), Eugene, franz. rift⸗
Nele, geb. 8. —8 1818 zu Loudun
(Bienne), erhielt ſeine Bildung in Nantes
und Poitiers und kam 1843 nad) Paris,
wo er ſich zunächſt mit philofophifchen und
Titterari Artikeln an verjchiedenen
ournalen beteiligte. Später ward er
rivatfefretär des Miniſters Fallour, fo:
dann im Juli 1849 Unterbibliothefar am
Arfenal und in der Folge Eiſenbahnkom⸗
miſſar, welchen Boften er jedoch 1872 in=
folge einer bonapartiftifhen Broſchüre
bie er veröffentlichte, verlor. Bis 1856
gehörte er für das Fach ber Kunſtkritik zur
daftion der »Unione. Von feinen
Schriften verdienen Erwähnung: »Les
trois races, ou les Allemands, les
Anglais et les Frangais« (1852); »Les
peres de l’Eglise« (1861); »Vie du
general Abattucci« (1855); »Le Salon,
ou l’exposition universelle des beaux-
arta« Sa »La an ysages
et rscits« (2. Aufl. 1873); »Les nou-
veaux Jacobins« (1869); »Journal d’un
Parisien pendant la r£volution du
septembre et la commune« (1872—73,
erberö | And
Lowell. 445
2 Bde.); »Les pr&curseurs de la Révo-
Iution« (1875), ein Wert, bem bie fran-
zöfiäe Alademie den her Guerin zuer:
annte; >Le mal et le bien«e (18/6—
1880, 4 Bbe.).
Lover (for. Iomwr), Samuel, engl.
Maler, Dichter und Romanfcriftiteller,
geb. a Dublin, geft. 6. Juli 1868;
ward 1 um Mitglied ber iriſchen Afa-
bemie ber Künſte erwählt. Sein Porträt
Passen machte ihm einen bebeutenben
amen; doch gab er die Malerei auf, ſchrieb
Lieber und erzählende Gedichte, wie »Le-
gends and stories of Ireland, metrical
tales etc.« (8. Aufl. 1866), und beionders
bumoriftifche Ronane, von benen>Handy
« und »Bory O’More« ungemein
beliebt wurben. In England und Ame-
rika hielt er mit Erfolg Vorträge, die er
»Irish evenings« nannte. Sein littera-
rifches Gepäd war leicht, Doch bezog er
gegen fein Lebensende einen Ehrenſold
von ber Krone. Bayle Berard ſchrieb fein
Leben (1874).
Lowell (ipr. 15m, James Ruffell,
amerifan. Dichter und Silent, eb. 22,
ebr. 1819 zu ribgein affochufetts,
udierte bie Rechte, wandte fid} aber ſpäter
er Schri — bereiſte 1851 Europa
und wurde 1855 Longfellows Nachfolger
nachdem
ſchafts
7* oW-Ppapers« (1849,
1864), eine Sammlung humoriſtiſcher,
im HYankeedialekt gefchriebener Gedichte
und jein populärſtes Werk; »Under the
willows, and other poems« EN
»Thecathedrale,epifches @ebiht (1870),
u.a. Bon feinen Proſawerken verdienen
Erwähnung: »Conversations of some
of the ol oem: 1845), »Fireside
travels« (1865), »Witch craft, New
England two centuries ago« (1870),
»My study windows«e (1871) und
» Among my books« (1873— 76, 2 Bbe.),
446
welche ſämtlich Ace —— ge
bien enthalten. Eine ee ea
ner an erſchien 1881 in 5 Anben.
Lömenflein zul Dichter u. Jour⸗
nalift, geb. 20.% Febr. 1819 zu ‚Breslau,
— 55 — daſelbſt und ſeit 1841 in Berlin
hilologie und machte ſich auerft als es
ter reizender Kinberlie
gartene, nn — —8 — air
tigte er ſich mit Mnemotechnik, war teils
als 5 teils
Blätter t tig und
bemofrati = —* — ae
une ch in demfelben Jahr trat er
ie Rebaftion bes neubegrünbeten | po
»Kladberabatich« ein, in ber er ſeitdem
— ſetzt tbätig war. Seit 1863 ift er
auch Verfafjer * politiſchen Rundſchau
in ber »Gerichtszeitung⸗· Noch veröffent⸗
lichte er bie Dichtung »Ehret bie —
(mit — von E. Schuß, 1
Lubb Sir John, engl. Bentier,
— und Schriftſteller, geb. 1834
zu London, in deſſen Nähe (zu Mitcham)
er lebt. Sprößling einer Familie, die en
mebreren Generationen an einer großen
Londoner Bank beteiligt ift, erhielt er in
Eton die Erziehung, welche ben Söhnen
höherer Stände in England zu teil wird; ins
des bezog er nicht bie —— ſondern
wurde ſchon im 14. Jahr in bas Banl-
efchäft gezogen, ar dem er 1856 Teil⸗
Baber wurde. Er nahm balb in ber Ge⸗
(häftzwelt einen bebeutenben Plat ein,
wurde ſowohl von feinen Kollegen als von
ber Re egierung mit Ehrenämtern bebadht, | de
trat 1870 ind Parlament ald Mitglieb
für die Stabt Maidſtone und vertaugchte
biefen Sit 1880 mit ber Vertretung der
Univerfität London. Er hat ſich befonders
um das Finanzwefen unb bie Förderung
bes Erziehungsweſens Berbienfterworben.
Auch, wurde er ein Öffentlicher Wohlthä⸗
ter, indem er das Parlament veranlaßte,
vier neue jährliche Weiertage einzuführen,
bie fogen. »Bank holidays«e (daher ber
dee schrende zuu »Sankt L.«).
ngeregt bu U und Darwin unb in
deren Sinn ſchrieb er die bebeutenben,
vielverbreiteten WWerfe: »Pre-historic
times, as illustrated by ancient re-
mains and tlıe manners and customs
jan haftliche ee
Löwenftein — Lubowski.
of modern savages« (1865, 4. Aufl.
1878; deutſch von A. Baflow, 1874; ‚auch
bänifch ar allen); The origin of
ci ion and the primitivecon. ition
of man«. (1870, 3. Aufl. 1875); »On
British wild fowers consid in re-
lation u insects« (1873); »On the ori-
metamorphoses of insects«
Häte| (1873, 8 beutich Da)
tions az ants and insects«
deutſch ). über Ameiſen bat
öchſt pie ante — en ge⸗
Ems, he er noch fortſetzt. Seine kleinern
nalen find getammelt tin: »Addresses,
litical and educational« (1879) und
Scientific lectures« (1879).
Lüble, Wilhelm, Runftichri fteller,
2 17. Jan. 1826 —2 —— ierte
8 ————— Gen lm
ĩ er nſtgeſchichte, ward
867 ra ber ————
—— zu Berlin Per!
effor am m in
folgte Ofte a en einem Ruf als *
fejor Fe Kunfigefdichte an das Poly
a =. Sorten fh —
ga nter ſeinen Schri wor⸗
er »Die mittelalterlide Kunft in
alen« a; ; »Grundriß der Kunſt⸗
eſchichte (8. Au > nn jur
Cefeüäte der Kirchenbaufunft bed Mittel
alterd« (6. Aufl. 1873); >» —35 der
Architeltutr· (5. Aufl. 1
»Geſchichte ber Plaſtik« (3. Aufl.
sau ea ;>Abrı
Geſchichte ber Bauftile<( 4 1878);
„Sf ichte ber un Frankreichs ·
(1868) und »Gefichte der deutſchen Res
naiffance« (2. Aufl. 1881), letztere —
im Anſchluß an Kugiere iere·Ge chichte der
a: Faller m lahm ber
re
beutfchen Mittelals
Ha auf auf uf. 1er); »Geſchichte der ita-
Tienif alerei vom 4. bis ins 16.
thunberte (1878—79, 2Bbe.); »Raxl
—— biograpbifche Stige (1879).
f. Bürger,
—— € Mach, poln. Schrifts
fell, 9 geb. 1840 zu Krakau, abfoloierte
O
rtige nano unb bie Di fe
Fafultät und bereitete ſich —
die Advokatur vor, widmete jedoch
Ludlow — Luganskij.
feit Anfang ber 60er Jahre ausſchließlich
ber Belletriftit und wurde Mitarbeiter
a eh polnifcher Zeitfehriften. Nach
ben Wechjelfällen des — 1863 fiebelte
er 1865 nah War über, wo er
feither als Litterat lebte. Unter feinen
zablreichen Romanen find hervorzuheben:
nik slabi« ir CH unb bie
wacene): > TKaA< ( Ste U⸗
— —
abſchuſſigen Bonn); »Cichy Janek i
gloeny Franek« (»Der ftille Hans und
der Taute Franze, 1879) x. Vie bebeus
tenbdften a 2, indefien auf
dramatiſchem Gebiet mit ben Luftfpielen
und GSittendramen: »Karyery« (1863), | f
»Protegowany«(»DasProteltionsfinbde,
1864), »Zyd« (»Der Jude«, 1867), nas
mentlich aber mit den inhaltreihen Cha⸗
rakterfchaufpielen: »Ni* - - ° Pie
Fledermäufee, 1874), >] r⸗
urteile«, 1875), »8qd h as
Ehrengeridht«, 1880). en
binfichtlich der Charakte en
unb hinſichtlich ber Te
fhulblofen Smbividuur__ __. n⸗
dung und vor den Schrecken des Vorur⸗
teils en lobenswerten Schöpfun:
gen in bie Reihe ber vorzüglichften brama=
tifhen Schriftfteller Polens. Er fchrieb
außerdem hiſtoriſche Stubien über Marie
Leſzezynska, Don Karlos, MWallenftein,
das Haus Borgia 2c. und überfebte vieles
aus tefpeare, Alfreb be Muflet, Weis
Ien, Heine unb Börne.
Blow (ipr. Ich), John Malcolm,
engl. Schriftfleller, geb. 1821 in Indien
als Sohn eines verdienten Offiziers, lebt
in Wimblebon bei London. Gegen 1850
trat er in bie Gruppe ber Männer ein,
bie unter dem Namen ber hriftlichen So:
ialiften (f. Singstey) das Wohl der leiden:
n Volksklaſſen au verbeſſern fuchten, und
aus deren Befttebungen das 1854 gegrüns
bete, noch blühende Working Men’s Col-
lego hervorging. Später wurde L., feines
Zeicher s ein Rechtsanwalt, von der Regie⸗
rung dem Amt vorgeſetzt, welches den ſogen.
Friendly Societies (gegenſeitigen Ver⸗
icherun heiten ke Arbeiter) mit
at und That an die Hand geht. Seine
Fahresberichte in biefer Eigenſchaft find
447
von hohem Intereffe. An den allgemeinen
Lefer wendet er fi) durch fein »British
India, its races and its history« (1858),
»The war of American ind ence«
an unb ganz beſonders durch fein
öochſt anziehendes, bem Gebiet ber Welt:
litteratur angebörige® Buch »The po-
pa — of the middle ages, of the
\orse- German and Carlovingian cy-
cles« (1865 — 68, 2 Bde.).
Ludolff, M. (Pfeudouym für Luife
Huyn), Scriftftellerin, geb. 6.Nov.1843
als Tochter eines Rechtsanwalts zu Ko:
blenz, wo fie auch ihre Jugendzeit ver:
bradte. Ihre eriten belletriitifchen Ver⸗
uche madhte fie mit Fleinern Erzählungen,
die im Feuilleton ſüddeutſcher Blätter,
fodann auch als Bud (»Erzählungen«,
1876) erfchienen. Diefem Erftling folg-
ten: »Der Talisman« (1877); »Die —
ter des Spielerd« (1877); »Verfchiebene
Wege« (1879) und »Beata« (1880). Un:
ter neuern katholiſchen Autoren ge:
hört 2. zu den dichterifch talentvolliten.
an) Kofat (Pfeubonym für
Wladimir $wanowitfhDapN),rufl.
Schriftfteller, geb. 1802 als der Sohn
eined aus Deutſchland eingewanberten
Arztes, geit. 4. Okt. 1872 ın Moskau;
ward im Seefabettenforps zu Petersburg
erzogen und trat 1819 als Offizier in bie
arine, wanbte fich aber fpäter in Dor:
pat bem Studium ber Medizin zu und
nahm als Militärarzt 1328—29 an bem
türfifchen gelbaug fowie 1830 am Krieg
in Bolen teil. Später beteiligte er ſich an
ber Erpedition bed Grafen Perowski nad)
Khima, warb nad feiner Rückkehr zum
Kanzleichef im Minifterium ernannt und,
nachdem er elf Jahre lang biefen Poften
befleibet hatte, als Präfivent bes Apana:
enfontors nad Niſhnij Nowgorod vers
* Seit 1858 privatiſierte er in Mos⸗
kau. L. hat eine große Reihe von Novel⸗
len und&rzählungen geliefert, Die ſich durch
treffende Schilberung bes ruſſiſchen Volks⸗
lebens, zum Zeil auch durch gelungene
pſychologiſche Darftellungen auszeichnen.
Wir nennen als bie befannteften die »Er:
zählungen bes Luganfchen Kofaten« und
»Erzählungen aus bem ruſſiſchen Wolfe:
lebens; dann bie Novellen: »Der Raufche,
448
»Der Traum und das MWacen«, »Das
Aiptewelen und das Gewelene«, »Der
g nechte, »Der Of jieröburfche« x.
u
ab er eine große Sammlung ruffi-
[her Sprichwörter (1862) und ein Leri-
vs ruffifhen Sprade (1861 —68,
raus. ine Gelamtausgabe
ine ie lan Sat erſchien
——— So eph von, poln.
—— geb. 1793 au Krompkewo bei
ofen, geit. 13. Febr. 1873 in Zargofzig | wa
bei Krotoſchin; war bis 1852 —
des Grafen Raczynski in Poſen, ü
nahm dann die Verwaltun * Güter
feiner Familie im Poſenſchen. Seine| Sch
Hauptwerfe, die vorz — e die geiftige
Entwidelung Polens behandeln und
das Studium ber ältern innern Gefchichte
bes Landes ald Quellen betrachtet werben
können, find: »Geſchichtliche Nachrichten
über die Diffibenten in Po a im 16.u.17.
Jahrhunderte (1832, deutſch 1843), »Über
bie Kirchen ber Sun en Brühe im
ehemaligen Großpotene 35) und »Ge⸗
ſchichte Ber Kirchen bed Ki hen Slaus
Ben in Litauen« (1842,
Bde.; deutſch 1848— 50), benen ſich bie
Weſchichie der Unterri — in
Polen und Litauen« (1849—51, 2 Bde.)
bie ae Tate ee Befhreißun
der Stadt Pofen« (18 beutfe
880) und »Gefchichte aller em in
— ge polniihen Diözefe« (1856
de.) anjchließen.
",.) Fr? Chriſtian, bin. Did
Rs eh. 18. Juni 1829 zu Kopenba en,
machte feine erften Stubien auf ber Afa-
bemie zu Sord, wibmete fi) dann auf der
Univerfität Kopenhagen ber Jurisprudenz,
obgleich Neigung und Intereſſe ganz ber
Poeſie zugewandt waren. Dieſer Drang
fand auch in zahlreichen Gedichten Aus-
druck, welche in den erſten Blättern Däne⸗
mart3 erſchienen. 1857 machte er bas
Amtseramen, wibmete fidh aber von ba
abganz der Literatur. Seine erfte Samm⸗
fung von Gedichten erfchien unter bem
Titel: »Smaadigte« (»Kleine Gebichte«,
1861). Zwei Jahre barauf wurbe auf bem
Töniglichen ater ein Drama: »Kon-
gene Billed« (Das Bilb des Königs«,
Lukaszewitſch — Luthardt.
1863), gegeben. 1867 folgte die zweite
Gedichtſammlung: »Digt og Sang.,
1868 ein größeres Gebicht:»Klintekorset«
(»Das Kreuz auf ber Felswand«), bas 3
Auflagen erlebte. 2. unternahm dann
eine Reife ins Ausland: Deutichland,
Frankreich, Italien und Schweden. 1870
erichien endlich fein Roman »Zitta eller
Domkirkens Datter«, ber ihm burdjjeine
reihe Erfindun und Iebenbige Erzäh-
Ding aunı, die Gunft des Publikums er-
Endlich Aue 8 noch ein größe:
res Gebiht: »Guldgaasen« (»Die goldne
Gans«), —— das indes weniger
Anklang fand. L. lebt ohne Amt als
Schriftſteller in Siltebo tg.
2) Troels Kreberit, Eon: Hiftorifer,
Eden. 1840, ftubierte in Kopenhagen Theo:
ogie und machte 1871 das Amtseramen,
nachdem er Ion 1870 als ale se
Geheimen Arch a
worauf er MA — Lehrer der ee ie
der Kriegsfchule geworben. Seine
—— —* ſtand noch auf phi
ſophiſchem Boden: »Om Sokrates’ Läre
og Personlighed« (1871); dann aber
2|mwanbte er fih mit — »Historiske
Skizzer« (1375), Stubien es bänifchen
Geſchichte am hluß des 16. Jahrh., der
gen Geſchichte zu. Auch, »Mogens
Heinesen« (1877) ilt ein Zeitbild aus
dem 16. Jahrh., einer Periode, bie er in
feinem Hauptiwerl: »Danmarks og Nor-
ges Historie i Slutningen af det 16.
rhundrete« (1879), ——
Lunt (pr. lönnt), George, nordameri⸗
kan. Dichter und Juriſt, geb. 1807 zu New
Buryport in Mia achufetts, ftubierte am
ward College und lebt genenwärtig in
cituate (Belfauet) Er veröfient>
lichte drei Bände Gedichte, nämlich:
»Poems« (1839), »The A gold«
(1343) u. »Lyric «( Außer:
dem ließ er einen Banb — 78 — und lit⸗
terariſcher Eſſays unter dem Titel: Three
eras of New England« (1847) erſcheinen.
Luſzewsta, Seßwig, 1. Deotyma.
ardt, Chriſtoph Ernft, m
fireng Yutherifchen Richtung,
u Marolbsweilacdh in =
Theo⸗
langen,
Lut
De der
ann, we zu —
logie, warb 4851 Dozent in
Lutti — Lyell.
1854 außerordentlicher Profeſſor zu Mar⸗
burg und 1856 ordentlicher Profeſſor ber
Theologie zu Leipzig, wo er 1865 ben
Titel eines Konfiftorialrats erhielt. Bon
feinen Schriften find hervorzuheben: »Die
Lehre von ben legten Dingen« (2. Aufl.
1870); »Die Lehre vom freien Willen«
> )5>Apologetifche Borträge« (1865—
872, 3 Bbe.; mehrfach aufgelegt); »Die
Ethik Luthers in ihren Grundzigen« (2.
Aufl. 1875); »Gefammelte Vorträge ver:
fchiebenen Inhalts« nt »Die Ethik
des Ariftoteleße (1876); »Die
a lungen ( 880
Lutti, Francesca, ital. Dichterin, geb.
1831 zu Sampo im Gebiet von Trient,
et. 6. Nov. 1878 zu Brescia; war bie
Tochter eined ehemaligen Kapitäns in
ber Ehrengarbe Napoleons I. und bildete
fih unter Zeitung ihres Landsmanns, bes
annten Dichters und überſetzers An:
brea Dlaffei, mit welchem fie zeitlebens in
warmer Freundſchaft verbunden blieb, zur
bebdeutendften unter ben dichtenden italie>
nifhen Frauen ihrer Zeit heran. Unter
ae — — ſie
uerſt drei poetiſche Erzählungen: »Gio-
anni »Ross e Stella« und »Maria«.
Die erſte derſelben fchildert mit großer
Lebenswahrheit und Herzenskenntnis den
Kampf zwiſchen religiöjer Überzeugung
und weltlihen Trieben im Herzen eines
Bi: den Brieiterftanb beftimmten jun en
annes. Weniger gelungen find die bei-
ben andern —— und auch die
Heine Iyrif mmlung, welche fi an
dieſe »Cantiche« fchloß, enthält nur we
nig Hervorragende. Aber als vollendete
Meiſterin ber poetiihen Erzählung be:
wähtte fi) die Dichterin in ihrem »Al-
berto«, welder mit einem Vorwort Maf:
feis 1851 erihien und großen Erfolg hatte.
war kann die Charakterfchilderung bes
Iden nicht gen befriedigen, aber bie
—— ten find meifterhaft gezeich⸗
net. Mit Darftelungsgabe und feiner Be:
obachtung verbindet ſich eine fo beftechende
unb gebiegene Form, bag man die Schü:
lerin Maffeis darin wiebererfennt; ja,
man bat feinen Anftand genommen, bie
malen, in welchen das Gebicht verfaßt
ift, als die beften zu bezeichnen, bie feit
Gäriftftellerleriton.
mobernen
449
Arioft geſchrieben worben. Leider entfprady
ber glänzenben Begabung biefer Dichterin
nicht ihre Fruchtbarkeit.
Lyell (fpr. lei), Sir Charles, be
rühmter engl. Geolog und Scriftfteller,
eb. 14. Nov. 1797 zu Kinnordy in ber
—2 — Grafſchaft Forfarſhire, geſi.
. Febr. 1875 zu London. Der Sohn
eined Mannes, ber ſich fowohl durch feine
Arbeiten in der Botanik als feine tiber
— lyriſchen Gedichte Dantes und
ſeine Kenntnis der altitalieniſchen Litte⸗
ratur — net, ſtudierte er in Ox⸗
1099: wurde dann Rechtsanwalt in Kon:
on, gab aber, im Beſitz eines anſehn⸗
ea Vermögens, bie Praris auf, um
fih der Geologie zu widmen, zu welcher
ibn Bucklands — angezogen,
und begann 1824 Frankreich, bie ahroeig,
Deutihland und Stalien au bereifen.
Einer der Gründer der Geological So-
ciety, brachte er einen höchſt bedeutenden
Eindrud hervor, als er 1830 feine »Prin-
ciples of geolo < (3 Bbe.) veröffent:
lichte, bie bi8 zu jeinem Tod, nicht ohne
Mobifitationen, wölf Auflagen erlebten
(deutſch 1833— 34). Hier ward der Eu:
vierſchen Annahme einer Reihe von Rata-
ſtrophen bie ar entgegengeftellt,
baß biefelben Kräfte feit Anfang ftetig und
weſentlich fortwirfen. Eine erite Reife
nad Amerifa (1841—42), wo er Bor:
träge hielt und Beobachtungen machte, er:
gab das Wert »Travels in North Ame-
rica etc.e (1845, 2 Bde.; deutich von
Wolff, 1846), eine zweite (1845 — 46)
ba Buch >A second visit to North
America« (3. Aufl. 1855; deutſch von
Dieffenbach, 1851). Noch zweimal begab
er ſig dahin, das letzte Mal im Auftrag
ber Regierung, um ber Weltausftellung
in New Dort 1853 beizumwohnen. Nach⸗
dem Darwin feine Theorie aufgeitellt,
fanb er in 2 % berühmten Buch » The
antiquity of man« (4. Aufl. 1873; deutfch
von Büchner, 1874) bie gewichtigfte Un⸗
terftüßung. Bon bürgerlicher Abkunft,
wurbe 2, zunächſt zum Ritter gefchlagen
und fpäter zum Baronet erhoben Y R
Univerfitäten und gelehrte Geſellſchaften
erwiejen ihm Ehren. Sein Leichnam
wurde in ber Weitminfterabtei beigefekt.
29
450
Le JE DNaED DEDBE
Carl, L. Bulwer, erſter Lord L., be:
rühmter engl. Schriftſteller und Staats:
mann, ber beutfchen Lefewelt befannter
unter feinem frübern Ramen Ebwarb
Bulmer, geboren im Mai 1805 zu Heybon
Hall in Norfolt, geit. 18. Jan. 1873 zu
Torquay. Er war der erfigeborne Sofn
bes Generals William, Earl Bulwer; ber
Familienname feiner hochbegabten und
reihen Mutter war 2, ihr Familienſitz
—— Sein jüngerer Bruder war
enry Bulwer (f. Dalfing and Bulwer). Seine
genderziebung erhielt er zu Haufe durch
bie Mutter und Hauslebrer; bie öffent:
lihe Schule wurbe, engl er Gewohnheit
uwider, vermieben. befuchte er bie
niverfität Cambridge, wo er
zeichnete und 1825 durch das icht
»Sculpturee bie Golbbenfmünze bes
Kanzlerpreifed gewann. Schon 1820 hatte
er ben poetifchen Verſuch: »Ismael, an
Oriental tale« herausgegeben. Seine
Gedichte: »Weeds and wild flowers« | Rhin
1826) und »O’Neil, or the rebel«
1827) zeugten von dem Einfluß Byrons
auf ihn, machten aber menig Cindrud.
Dies gilt auch von feinem erften Roman:
»Falkland«. 1827 fchloß er, aljo noch
febr jung, feine frübzeitige unb unglück⸗
liche Ehe mit ber Irlänberin Rofina Wbee-
ler, Enfelin des Lords Maflay. Ein Sohn
entfprang diejer Verbindung (f. Lytton 2).
Dann kam bie Trennung, und bie nicht
unbegabte Frau verwendete binfort ihr
mäÄßiges fchriftitellerifches® Talent auf
Schmähjäriften gegen ihren Gatten, welche
die Form von Romanen annahmen. Mit
»Pelham, or the adventures of a gent-
leman« (1828) gab 2, bie Anonymität
auf und brachte gewaltigen Eindrud ber-
por, wenn auch heute daß Buch nicht mehr
gefallen würde. Er hatte unterdefjen durch
eifen und durch das Studium des Deut:
Ken, bem er zugethan blieb (wovon feine
— von Schillers Gedichten und
bie Widmung bes Buches »Ernſt Maltra⸗
perd« Beweiſe find), feinen Geilt mannig-
fach bereichert. Seine Beliebtheit flieg mit
jebem feiner neuen Romane; er trat nach
und nad in die Ranaitellung ein, von
ber Walter Scott allmählich abtihieb. Hier:
Lytton.
ber gehören: »The Disowned« (1829),
»Devereux« (1829), »Paul Clifford«
(1830). Er betrat nun ernftlich die polis
tifhe Laufbahn, fchrieb fatirifche Verfe:
»The Siamese twins« (1831), wurbe
von St. Ives ins Unterhaus gemäblt,
und als dieſer Ort fein Wahlrecht burch
bie Reformalte verlor, vertrat er 1832—
1841 die Stabt Lincoln im vorgeſchritten
freiſinnigen Geiſt jener Zeit. Bei der Krd-
el ber Königin Viktoria —
wurde er zum Baronet geſchlagen
ihm ber erbliche Rittertitel »Sire beige⸗
Ient: er batte bem liberalen Minifterium
elbourne durch bie Flugſchrift »The
Crisis« einen weſentlichen Dienft gelei⸗
ftet. In biefe erfte Periode feiner parla⸗
mentarifhen Thätigfeit fällt eine Reihe
feiner größten fchriftitelleriichen Erfolge,
unädft bie Romane: »Eugene Aram«
1182), eine höchſt merfwürbige Berbres
chergeſchichte, päterbin auch Dramatifiert ;
das liebliche Buch »The pilgrims on the
e« (1834); »The last days of
Pompeii« CE), die Frucht einer italies
nifhen Reife, und bie großartige Wieder⸗
belebung einer bis babin bunfeln Ges
ſchichtsepoche in »Bienzi, the last of
the tribunes« (1835), welder Mofen
ben Stoff zu feinem Drama, Wagner zu
feiner Oper geliefert; dann von ganz an⸗
derm Gehalt, Sitten ſchildernd, des Les
bend Aufaabe bebandelnd, an Goethes
» Wilhelm Meiftere ſich anlehnend, für
die Jüngern ungeeignet: »Ernest Mal-
travers« (1837), »dem großen deutichen
Bolf, einer Nation von Dentern und Kri⸗
tifern, gemwibmet«, unb die Fortſetzung:
» Alice« (1838). Weniger bedeutend find:
»Godolphin« (1833); >Leile, or the
siege of Granada« (1840); »Night and
morning« (1841); »Zanoni«e (1842),
worin fich ber Hang zum Geheimnispol-
len darthut, ber jpäterhin großen Einfluß
über 2. erlangte. Aber biefe bedeutenden
Werte erichöpften keineswegs feine fchrift-
ſtelleriſche Thätigkeit während diefer Pe⸗
riode. veröffentlichte Bilder des Na⸗
tionallebens: »England and the gr
lish« (1833), ſchrieb eine Reihe von fehr
geichägten kritiſchen Auffägen in »Black-
wood's ine«,, die er nachher als
Lytton.
»The student« (1835) zuſammenſtellte,
leitete da8 »New Monthl azine«,
ſchrieb fein Geſchichtswerk »Athens, its
rise and falle (1837) unb eine Reihe
von Dramen , von weldhen »The As
Lyons« (1838) und »Richelieu« (1839)
ſich zu allen n einen hoben Ran
auf der Bühne bewahrt haben, währen
»Money« (1840) noch fürzlich ein halbes
Jahr lang jeben Abend ein Londoner Thea⸗
ter füllte und auch »The sea-captain«
(1839), umgearkeitet al »The rightful
heir« (1869), einen nennenswerten Neus
erfolg batte. Bei ben Neumahlen von
1 fiel 2. buch, und während zehn
Jahren, bie für feine weitere Entwide-
lung bedeutend wurben, lebte er in ver:
— Zurüdgezogenheit. Bald
nach Beginn dieſer —— Ael ihm (1843)
durch den Tod ſeiner Mutter ein bedeu⸗
tendes Vermögen zu; er änderte —
Namen nun in Bulwer⸗L. Auf dem
Felde des Romans begann er mit dem
wichtigen hiſtoriſchen Bilde: »Tho last of
the barons«, aus dem Krieg der Roſen.
Er wollte damit dem Roman den Rücken
kehren, und in ſeinem ſehr ſchönen Buch
ld, the last of the Saxon kings«
(1845) tritt das Romantiſche weit hinter
das Hiftorifche zurüd. Dennoch Tehrte er
in »Lucretia, or the children of night«
(1846) zum eigentlichen Roman zurüd,
nicht mit dem frübern Erfolg. Unterdefien
hatte er wieber Gedichte herauögegeben mit
Önlichen Beziehungen: »Eve, and the
ill-omened marriage« (1842), in liebe-
vollem Sinn Schiller überfegt: »Poems
and ballads« (1844), in fatirifchen Ver:
fen bie Mitwelt gegeikelt: »The new
Timon, a romance of London« (1846),
und fi zum — — erhoben in
»King Arthur« (1848). Mit andern
begründete er 1851 eine Heinftätte für
alternde Schriftfieller und Künſtler, gab
dazu bei feinem Landſitz Knebworth den
Bauplatz, ſchrieb dafür das Luftfpiel »Not
so bad as we seem« (1351) und ließ es
beim Titteraturfreunblichen Herzog von
Devonfhire aufführen. Die Sache war
gut gemeint, aber biefe Guild of lite-
rature and art bat de nicht le
1879 wurbe die Anflalt wieder aufge
451
löſt. In aller Stille, zuerft anonym in
Dionatslieferungen von »Blackwood’s
Magazine«, bereitete fi) Bulwer⸗L. einen
neuen — vielleicht ſeinen höch⸗
ſten: aus dem Mittelalter und dem Al⸗
tertum kehrte er in die Neuzeit zurück,
aus der Fremde in die Heimat. gir hatte
er mit »Pelhame angefangen, bier ſiand
er nun wieder mitben »Caxtons« (1850),
aber an Geift und gen unendlich ver:
tiefter, erwärmter. an überfah Teicht
ober, ſah nicht, daß er dad Gerüfl dem
»Tristram dy« bes Lawrence Sterne
abgeborgt hatte. Man erbaute fih an dem
reichen Snbalt des Familienbilds, bas
Herz ber Nation flog ibm zu, ben man
[ beinahe erſchöpft gehalten. Auf ber:
elben Höhe erhielt er fich in ber Fort⸗
fegung: »My novel«e (1852). Indeſſen
Hatte eine Ylugichrift: »Letter to John
Bulle (1850), in acht Auflagen, ben Über:
tritt Bulwer⸗Lyttons zu einem gemäßigten
Konjervatismus verfünbet, und als Tory
trat er bei den Wahlen von 1852 als Kan:
bibat auf und wurbe von ber Graffchaft
Hertford in das Unterhaus gewählt, wo
er zum zweitenmal und bis 1866 faß,
merfwürdigerweife nun ein hohes Red⸗
nertalent entwidelnd, dad man früher an
ihm nicht gelannt. Unter Derby war er
1858—59 auch Minifter für die Kolonien.
Er pas den Birk Britiſch⸗ Columbia
m Rang einer Kolonie und fchafite das
Monopol ber Hubfonsbaifompanie ab.
Seine Thätigfeit war auf Bewahrung ber
Kolonien und beren engere Berfnüpfung
mit dem Mutterland gerichtet. Die Uni»
verfität Orforb verlieh ihm 1852 den Dok⸗
koche), Glasgow ernannte ihn 1856 zum
Rektor feiner Univerfität. In diefe Pe:
riobe gehören feine Romane: »What will
he do with it?« und »A strange story«
(1861), in welch lebterm er ftarfe Hin⸗
neigung zu bem Spiritismus unfrer zeit
an den Tag legte, fowie das längere
dicht »St. Stephens«, eine bolitifähe Sa:
tire, und eine Reihe von fürzern Auf:
lägen, Ergebnifien einer gereiften Lebens⸗
—— die zuerſt in »Blackwood’s
agazine«, dann in 2 Bänben ge:
Ken erſchienen als »Caxtoniana«.
uch in die »Quarterly«, »Edinburgh«
29%
452
und »Westminster Review« lieferte er
manche wertwolle Beiträge, unter benen
»The reign of terror« zu erwähnen (ge
fammelt von feinem Sohn: »Essays«e,
1875). Ins Oberhaus berufen (1866),
bielt er fich von feiner Partei inſoweit
unabhängig, als er für nase von
Gefehesbeftimmungen, welche ber Litte⸗
ratur und dem Buchhandel hemmend was
ren, mit Erfolg ſprach und ftimmte, auch
Gladſtones Mapregeln zur Verföhnung | {cha
mit Irland unterftüßte. Litterariſch thä-
tig zeigte er fich in biefer Periobe, wie im»
mer Genie mit Fleiß verbinbend, durch
»The lost tales of Miletus« (1866), eine
Überfegung ber Oben des Horaz, bieer mit
einer Neuausgabe feiner Bericht ber
Gedichte Schiller 1869 erfcheinen lich, und
das Luſtſpiel »Walpole« (1869). Ano-
nym veröffentlichte er: »The coming
race<, eine Utopie, in ber er neuere Ent:
bedungen ber Naturwifienfchaft mit bem
Phantafiegebilde fliegender oralen ders
quidte; fein Vorbild war die Reiſe bes al-
ten Niklas Klimm in das Innere ber Erbe.
Während feiner tödlichen Krankheit las er
die Korrekturen feines vorletzten Romans:
»Kenelm Chillingly« ; aus feinem Nach⸗
laß erfchien fein letter: »The Parisians«
uerft in »Blackwood’s Magazine«),
owie der unbeenbete Roman »Pausa-
— ae
ut erſetzungen). An eri⸗
* Kraft und an —X um das
enſchenwohl haben ihn wenige Zeitge⸗
noſſen übertroffen, an Fleiß und Man⸗
nigfaltigkeit der Bethätigung keiner. Seine
Reden mit ausführlicher Venkſchrift hat
fein Sohn herausgegeben (1874, 2 Bde.)
fowie auch »Pamphlets and sketches«
1875). In der äußern Politik neigte er
ch mehr zu Deutichland als zu Frank⸗
reih. Es wurbe ihm bie Ehre ber Be⸗
ftattung in ber Weftminfterabtei zu teil.
Seine Romane find wiederholt in wohl-
feilen und eleganten Ausgabengefammelt.
Der größte Teil feiner Schriften ift mehr⸗
mals ins Deutfche überjett.
2) Ebward Robert Bulwer-L.,
Lord, engl. Dichter und Staatömann,
Sohn des vorigen, geb. 8. Nov. 1831, lebt
gegenwärtig zum Teil auf feinem väter:
Lytton.
lichen Gut Knebworth, zum Teil in Lon⸗
don, nachdem er in den verſchiedenſten
Teilen ber Welt feinem Vatetiand Dienfte
aeleiftet. Er wurbe in Harrow erzogen
unb — dann ſeine Studien in Bonn
fort. on vor zurüdgelegtem 18. Jahr
wurbe er in ben biplomatifchen Dienft ein⸗
geführt unb feinen Oheim, dem bamali:
en Sir Hen ulmer, fpätern Lorb
alling (1.5.), al8 Attach bei der Gefanbt-
ft ın Wafhington beigegeben. Bon
ftantinopel (in demſelben Jahr), W
ber zweite Lord 2. en das Ende feiner
Sekretärſchaft in Parıs vertrat er bereits
in Abweſenheit des Geſandten befien Stelle
mit förmlicher Aftrebitierung. Eine ſelb⸗
ftändige Gejandtichaft wurde ihm 1874
u Liſſabon; im Januar 1876 berief ihn
raf Beaconsfield auf bie hohe Stelle
bes Vizelönigd von Indien. Als folder
bat er die Verkündigung der Königin Vik⸗
toria als Kaiferin von Indien vorgenom⸗
men, zweimal mit weithin au nter
ne Ben gefämpft, die antiruffifche
Hr ae — >
itishen Verhandlungen mit i
zer die beiben afghaniſchen Kriege gelei:
tet, woraus ihm hohes Lob, aber auch ſei⸗
tens ber Freunde Gladſtones bitterfter
Tabel erwuchs. ALS ber letztere burch die
Neumahlen von 1880 zur — Eng:
lands zurüdgeführt wurbe, kam X. ber
fiher drohenden Abſetzung durch Einrei⸗
chung ſeiner Entlaſſung zuvor. Mit 24
—5 hatte er unter dem Namen Owen
eredith ſeinen erſten Band Gedichte:
»Olytemnestra, the Earl’s return, the
Artist, and other poems« (1855), ver⸗
öffentlicht. Der Erfolg war günftig, und
e8 folgten: »The Wanderer, a collec-
tion of poems in many lands« (! 859)
unb »Lucile« (1860, neue Ausg. 1868),
eine Erzählung in anmutigen Verſen.
Maccabe — Mac Coſh.
Sein Aufenthalt in Serbien brachte uns
»Serbski pesme« 9 eineSammlung
von ferbijchen Volksliedern, bei welcher er
ſich deuticher Vorarbeiten in beträchtlicher
Weiſe bedient hat. In Verbindung mit
feinem fpäter verftorbenen pres Julian
Fane, deſſen Leben er 1871 beſchrieb, gab
er in bemfelben Jahr heraus: »Tannhän-
ser, or the battle ofthe bards«; er felbft
nahm dabei den Namen Ebwarb Trevor
an, fein Freund nannte Neville
Temple Im Roman verfuchte er ſich in
»The ring of Amasis« (1863). Eine
453
Sammlung ee Gedichte erfchien unter
bem Titel: »Thepoetical works ofOwen
Meredith« (1867, 2 Bbe.). Es folgten:
»Chronicles and characters« (Gedichte,
ee »Orval, or the fool of time«, eine
Nach {bung von Krafinsfis >Ungöttlicher
Komöbiee nebft andern Riten en
aus bem Bateinifchen, RN en, Italie⸗
nifchen und Dänifchen; »Fables in song«
(1874) Au ein 1877 — — te:
»King Pappy« ‚ fowie als
der Pietät Mr ea Bater: »Speeches
of Edward Lord L. etc.«
M.
Maccabe(ipr.mattäpt), WilliamBer:
nard, engl. Schriftiteller, geb. 23. Nov.
ne zu en ; Bon lat — 35 a 4
riſchen Preſſe be igt, von ba bis
4851 an der Londoner. O'Connell er:
Härte, baß er fih für feine Neben nur
in ber Er verantwortlich halte, in
welder fie von M. aufpeaeichnet feien.
41847—51 war M. auch Konful für Uru⸗
guay. Dann kehrte er nad) Yan us
rüd, gab big 1856 ein katholiſches Blatt
an arbeitete feither für Monats:
chriften, überfette aus dem Deutfchen,
Griechiſchen und Stalienifchen. Bon jei:
nen oft polemijcheg Werken jeien erwähnt:
>A catholic tory of land«
(1848—54); »Bertha, a romance of
the de Feg (1851, — ir u
anzölt ertragen); > es Ar-
Ar —* — prin-
cess of BUS: Erzählung aus dem
erften Kreuzzug | ; Aufl, 1873).
Mer Elintod, Sir Francis Leo:
pold, engl. Admiral, geb. 1819 zu Dun⸗
dalk, wohnt in Bortsmouth. Auf feine
ehrenvolle bienftlihe Laufbahn ift Bier
nicht weiter einzugehen, als daß er mit
bem Schiffe For, welches Lady Franklin
ausrüftete, eine Korfchungsfahrt 1857—59
nach dem verlornen Sir James Franklin
infoweit erfolgreich zu Ende führte, als
er den Tod dieſes Seefahrer? und das Auf:
geben feiner beivenSchiffe feſtſtellen konnte,
worüber erin dem höchſt anziehenden Buch
berichtet: >»T’he voyage of the Fox in the
Arctic seas ete.« (3. Aufl. 1869). Die
ann ug ihn zum Ritter, die Uni⸗
verſitaͤten lin, Oxford und Cambridge
verliehen ihm ben Doktorgrad, bie Stadt
London machte En zum Ehrenbürger.
‚Rue Col, Malcolm, al Geiſt⸗
licher und Schriftſteller, geb. 27. März
1838 zu Glenfinan in der ſchottiſchen
Grafſchaft Roß, lebt in London.
erhielt ſeine Erziehung zum Teil in Hei⸗
delberg, wurde 1 Geiſtlicher, war
1862—63 Kaplan der engliihen Geſandt⸗
fchaft in Rußland, hat Stalien und Teile
der Türkei bereift. Beſonders bemerkt
at er fih gemacht durch feine bittere
eindihaft gegen bie Mohammedaner,
eine kräftige Unterftüßung ber ruffen-
freunblichen Hanblungsweife ber Freunde
Gladftoned. Seine rein tbeologifchen
Schriften übergehend, erwähnen wir:
»The Ober-Ammergau passion play«
(1870); »Theeastern question, its facts
and fallacies« (1877).
Mac Coſh (ip. mät tofh), norbamerifan.
Schriftfteller, geb. 1811 in Schottland,
ftudierte zu Glasgow und Ebinburg Ai
Iofophie, wirkte 1852—68 als Brofejlor
ber Philoſophie am Queen's College zu
Belfaft und ut feit 1868 Präfident bes
Princeton College in New Jerſey. Er
ichrieb: »The method of divine govern-
ment« (9. Aufl. 1867); »The intuitions
of the mind«e (3. Aufl. 1872); »The
454
supernatural in relation to the na-
tural« (1862); »Examinations of Mill’s
philosophy« — »Laws of discur-
;
sivethought« 6 »Christianity and
Positivism« (1870); »Scottish philoso-
phy« (1874 2).
. Mill’s philosophy ;
adefenceoffundamentaltruthe 17h.
>The emotions« (1880). M. ift Anhän:
er ber Philofophie Hamiltons und gibt
fi in feinen Schriften die größte Muͤhe,
das Chriſtentum gegen bie Angriffe ber
Materialiften zu verteidigen.
Mac Cullagh, William, f. Torrens.
Mardenald (pr. macdonnald), George,
engl. u unb Novelift, geb. 1824 zu
Huntley in der Grafſchaft 4 been, lebt
in London. Er beſuchte die Univerfität
Aberdeen, bann bag theologiſche Seminar
ber indepenbenten in London, war eine
peit ang Geiftlicher, trat dann zur angli-
anifchen Kirche über und widmete ih
anz der Litteratur, nicht obne ans
chriften häufig einen religiöfen Beige:
ſchmack zu verleihen. Sein erſtes Wert
war: »Within and without«, drama⸗
tifches Gedicht (1856); es folgte ziemlich
raſch eine lange Reihe: »Poems« Ges ;
»Phantastes, a fairie romance« (1858);
David Elginbrod« (1862); »Adela
Cathcart<(1864); > Theportent«(1864);
»Alec Forbes« (1865); »Annals of a
quiet neighbourhood« (1866); »Guild
court« (1867); »The disciple,and other
poems« (1868); »The Seaboard« und
»Robert Falconer« N he ka
Cambermede« — ‚ 27he vicar’s
daughter« und »Malcolm« (1874); »St.
George and St. Michael« (1875); »Tho-
mas Wingfield« (1876); » The marquis
of Lossie« (1877); »Sir Gibbie« (1830).
Von feinen Jugendſchriften empfiehlt fich
durch Originalität: »At the back of the
north wind« (1870). Aud une
ſchriften hat er —— Seit 1877 be⸗
zieht er einen jährlichen Ehrenfold von
00 Pfd. Sterl. 1879— 80 durchzog er
mit feiner Familie und einigen Freunden
die Provinzen, ein religidfes Drama auf:
führend, beffen Stoff dem allegorifch-theo:
logiſchen »Pilgrim’s progress« von Bu:
nyan entnommen. Sein neueiter Roman
ift: »Mary Marston« (1881).
Mac Cullagh — Macebo.
Mack (ſpr. mafieh), Jean franz. Schrift:
fteller, geb. 22, April 1815, Sohn eines
Arbeiterd, befuchte 1825—35 bas College
Stanislas, war dann Soldat, bis ihn
fein ehemaliger Gefchicätslehrer, TH. Bus
rette, Iosfaufte und zu feinem Sefretär
machte. 1848 finden wir ibn ald Redak⸗
teur ber>»R£publique« ; nach dem Staats⸗
ftreih vom 2. Dez. zog er fi in ein Pen:
fionat, Petit⸗Chaͤteau im Elfaß, zurüd,
wo cr K n Sabre lang als Lehrer thätig
war. Ritterarifch hat ih M. beſonders
buch Erzählungs: und Volksbildun
fchriften verdient gemacht. Die Reibe ſei⸗
ner bierber gebörigen Bücher eröffnete er
mit ber vielfach aufgelegten »Histaire
d’une bouchée de pain<, Briefe an ein
junges Mäbchen über unfre Organe und
deren Funktionen (1861). Bon ben jpä-
tern find bie befannteften: »Contes du
Petit-Chäteau« (1862); »Theätre du
Petit-Chäteau« (1862); >» Arithmeti-
= du Grand-Papa, ou Histoire de
eux petits marchands de pommes«
(1863); »Les serviteurs de l’estomac,
pour faire suite à l’Histoire d’une bou-
ch6e de pain« (1068); »Le genie et la
etite ville« (1868); »L’anniversaire
e Waterloo« (1868); »Les premiers
livres des petits enfants« S Dr »Les
idees de Jean Frangois« (1 3a.
Mit J. Stahl begründete er 1 bas
»Magasin d’&ducation et de recrea-
tion«. Auch verdankt man m eine Re
velle: »Morale en action« ae fowie
die Gründung mehrerer Geſell haften,
welche die Anlegung von Gemeinbes und
Volksbibliotheken ꝛc. bezweden.
Matedo (ipr. maßedu) Joaquino Mas
noel de, brafil. Dichter, geb. 24. Juni
1820 zu Säo 300 de Itaborahy in der
Provinz Rio be Janeiro, war urſprüng⸗
lih zum Mediziner beftiimmt, wanbte ſich
aber fchon früh ber Poefie zu und lebt jekt
als Profeſſor der braſiliſchen Geichichte in
Rio be — Seine Romane, deren be⸗
rũhmteſte »Moreninha« (1844), »O Moco
louro« (1845), »Vicentina« (1859) unb
»A carteira de mentio« (1859) find,
haben viel Anerfennung gefunden, und
unter feinen Bühnenftüden wirb das na⸗
tionale Drama »Cobd« (1855) befonders
Macgregor — Maday.
mt. Auch fein Epos »A nebulosa«
1857) bat viel Beifall errungen. Außer
dem befchäftigt ſich M. mit wiſſenſchaftli⸗
chen, meiſt der Geographiſchen Geſellſchaft
Braſiliens gewidmeten Studien.
Nacgregor, John, engl. Reiſender
und Schrifiſteller, neb. 24. San. 1825 zu
Gravesend, lebt in Greenwidy bei London.
Der Sohn des Generals Sir Duncan M.,
litt er, erit wenige Wochen alt, Schiff:
brud in der Bai von Biscaya, indem das
Schiff, auf welchem fein Vater Kind und
Sattin mit bem Regiment nad) Indien
u führen gedachte, 1. März 1825 in
* geriet. Unftät war, dem Ort nad),
ine Erziehung; er folgte überallbin dem
Regiment. Doc konnte er die Univerjität
beziehen, erft Dublin, dann Cambridge.
Er war 20 Jahre alt, ala er anfing, für
den »Punche zu fchreiben; 1847 trat er in
bie Rechtsichule des Inner Temple; 1848
wohnte er ber Revolution in Paris bei.
In den beiben folgenden Jahren durch⸗
wanderte er Europa und bie Levante, fam
über Paläftina und Agypten beim; 1851
warb er Rechtsanwalt. Die Reiſeluſt
führte ihn wieder nah Rußland, nad
Algier und Tunis, nad) ben Vereinigten
Staaten und Kanada. Endlich erfann er
fih 1865 eine neue Art zu reifen, bie ihn
beliebt gemacht hat. Er ließ ſich ein leich⸗
te8 Kanoe bauen, das ſich auch unſchwer
von Ort zu Ort tragen läßt, nannte e8
Rob Roy und veröffentlichte 1865 die
un). der bamit gemachten Reifen
al >A thousand miles in the Rob
Roy canoe on rivers and lakes in Eu-
rope«e (11. Aufl.1880). Mit einem neuen
Ranoe (14 Fuß lang mit allem Zubehör
nur 70 Bid. wiegend) befuchte er Schles⸗
en Dänemarf, Norwegen und
bie Ditfeefüften, worüber er berichtete in
»The Rob Roy on the Baltic« (5. Aufl.
1379). Dann freuzte er ganz allein 1500
engl. Meilen lang im Kanal und Tängs
ber Küfte Frankreichs und erzählte feine
Fahrt in »The voyage alone in the
* Rob Roye (4. Aufl. 1880). End⸗
ich ging er wieber a Often und
chrieb darüber: »The Rob Roy on the
ordan« ee; Aufl. 1871). Wenn er auf
feinen Reijen nicht rudert oder fein Boot
455
ſchleppt, ißt ober ſchläft, fo predigt er auch
wohl den Eingebornen, bie er antrifit;
benn religiöfe Propaganda ift nicht min
der fein Steckenpferd als Reifen und Ru⸗
bern. Er ift Hauptmann bes Kanoe⸗
Hubs, deſſen Kommobore ber Prinz von
Wales, und vertritt Greenwidy im Lon-
boner Erziehungsrat.
Macielowsti, Waclav Alerander,
poln. Rechtsgelehrter und Kulturbiftori-
ter, geb. 1795 zu at wurde nad)
dem frühen Tod feiner Eltern von feis
nem Bruder, einem Piariftenprofeflor in
Piotrkow, erzogen und ſtudierte jeit 1812
an ber Univerfität zu Krakau, jeit 1814
in Breslau, Berlin und Göttingen Jura
und Geſchichte. Zum Profeſſor bed rö⸗
miſchen Rechts .an ber neugegrünbeten
Univerfität in Warſchau (1818) er-
nannt, dozierte er daſelbſt bis 1831. 1838
ward er Profeſſor der antifen Litteratur
an der römiſch⸗katholiſchen Alademie und
gleichzeitig Nichter am Appellationstribu:
nal. Er lebt noch zur Zeit in Warfchau.
Sein Hauptwerk iſt die »Historya pra-
wodawstw slowianskiche (1832 — 35,
4 Bde.; deutſch 1835 — 39), worin er bie
vergleichende Geſchichte ber ſlawiſchen Ge-
ſetzgebung begründete, obſchon das Werk
heute en und ſehr unvollitändig
erfcheint. Unter feinen zahlreichen Publi⸗
fationen find noch zu erwähnen: »Pis-
miennictwo polskie« (»Polnifche Littera⸗
turgefchichte«, 1851, 3 Bde.); »>Przegled
najnowszych prawodawstw slowian-
skich«e (»Überlicht der neueften ſlawi⸗
hen Geſetze«, 1871); »Historya wloi-
cian w Polsce«e (»Gefdichte des polni-
ſchen Bauernſtands«, 1879). M. wird nad)
dem Vorgang bes Ab. Mickiewicz irrtüm⸗
lich als Yan lawiſt bezeichnet, während in
Wirklichkeit feine flawiftifchen Arbeiten
mit ber politiihen Theorie bed Panſla⸗
wismus nichts gemein haben.
Moday (fpr. made), Charles, fruchts
barer engl. Dichter, geb. 1814 zu Perth
in Schottland, wohnt jekt nad —
lei Wanderungen in Fern Dell bei Dorkin
(Grafſchaft Surrey). Er wurde in Bel-
gien erzogen, veröffentlichte in feinem 20.
Jahr ein Bändchen Gedichte und wurde
infolge davon Mitarbeiter am »Morning
456 Madenzie — Macready.
Chronicle« , der Wiege fo vieler Talente. | (1880) iſt er ber Richtung engetre:
Hier blieb er neun Sabre und gab heraus: | ten, welche SIabftone ben engli Libe⸗
»The hope of the world, and other ralen in bezug auf auswärtige Politik
poems- 840). Er war 1844—47 Leiter
»Glasgow Argus«, auch zu verjchiebe:
nen Zeiten eifriger Mitarbeiter an »Daily
News«, »Illustrated London News«,
»Times«, »Alltheyearround«, »Black-
wood’s azine« 2c. Bon feinen Ge
bichten, bie ſich Band auf Band folgten,
wurben bejonderd »The voices from
the Crowd« beliebt. Andre Bänbe find
betitelt; »The salamandrine« (1842);
»Legends of the isles« (1845) ; »Voices
from the mountains« (1847); Br
(1850); »Under green leaves« (1857);
»>A man’s heart« (1860) u.a. Seine ge:
fammelten dichterifchen Werke hat er 1876
neu herausgegeben. In Proſa machte er
Aufſehen durch feine »Memoirs of extra-
ordinary Due delusions«e (1841,
neue Ausg. 1869). we bemjelben Sinn
jgeieb er: »The Mormons« CE an
1856). Während acht Monaten (1857-58)
hielt er unter warmem Beifall Vorlefun:
gen in allen großen Städten ber Vereinig⸗
ten Staaten und Kanadas; bas Ergebnis
feiner Beobachtungen gab er 1860 heraus
al3 »Life and liberty in America«. In
demjelben Jahr gründete er die »Liondon
Beviewe. Weniger günftig geftaltete fich
fein Aufenthalt in Amerika, als er dort
währenb bed Bürgerkriegs bie bem Nor:
den ungünftige »Times« vertrat. Es
folgten Fine erfe: »The a phi-
losopher by John Wagstaffe« (1862);
»Under the Blue — »Lost
beauties of the English language«
(1873). Autobiographiſch ſowie als Quelle
jür die Zeitgefchichte ift von Bedeutung:
»Forty years recollections of life, lite-
rature and politics« (1876). Auch phi⸗
lologiſch hat er D verſucht in »Gaelic
etymology« (1874). M. it Herausgeber
der poetilchen Werke von Ramjay (1
1758) und breier bemerfendwerter lyri⸗
IherSammlungen: »TheJacobitesongs
and ballads«, »The book of English
songs« und »The book of Scottish
songs«. An öffentlichen Angelegenheiten
bat er fih immer im Sinn des Tiberalis-
mus beteiligt, aberin»Theliberalparty«
vorgefchrieben. Drei neue Werke aus ſei⸗
ner Feder find in Ausſicht: »Obscure
words and phrases in spea!
etc.«; »Luck, or what came of it«, ein
Roman, und in franzöfiiher Sprade:
»R£creations oises et origines
celtiquese. Die Univerfität Glasgow
machte ihn 1846 zum Ehrenboftor.
adenzie (fpr. mäderfih), Robert
Shelton,norbamerifan. Journaliſt, geb.
1 in Irland, fludierie Mebizin und
wibmete ſich nach erlangtem Doftortitel
der Journaliſtik. 1852 nad) Amerika übers
efiebelt, nahm er anfänglich feinen Wohn⸗
ig in Rew York und ging 1857 nad) Phi⸗
ladelphia, wofelbft er 108 jest ald Redak⸗
teur der »Philadelphia Press« thätig if.
M. ichrieb: »Lays of Palestine«; »Ti-
tian«, ein Künftlerroman (1843, 3 Bbe.);
»Pressilian, or the story Pellerse;
»Life of Walter Scott«; >» —
Matlock«, Erzählungen (1850, 3 Bde.);
»Bits of Blarney« 9); »Life of
Charles Dickens« (1870).
Maclesd (ſpr. madland), Norman,
engl. Geiftliher und riftiteller, geb. '
mA le De zu og en a der
ottifhen Gra t e, 16.
Yan 1872 zu Olasgom. 1% ftudierte in
lasgow und Edinburg, wohnte eine
Zeitlang in Weimar, bereiite Kanada und
bie Vereinigten Staaten fowie Indien
mit bezug auf bie hriftlihen Miſſionen
bort und berichtete über feine Reifen in
mehreren ann, Als einer der Kaplane
der Königin Viktoria und als Herauss
geber der Zeitichrift »Good Words« übte
er. anfehnlihen Einfluß. Seine zahl:
reichen geiftliden Schriften übergebenb,
erwähnen wir die Erzählungen: > i-
niscences of a highland Parish« (neue
Ausg. 1880); »The old lieutenant and
his sone (14. Aufl.1877) und >» The star-
Ing (7. Aufl. ve Vgl. »Memoir
of Norman M.« (1876).
Marready (fpr. maktihdi), William
Charles, —— pieler und Schrift⸗
ſteller, geb. 3. März 1793 zu Lonbon, geſi.
27. April 1873 in Cheltenham. Als Dar:
Madach —
fteller und Direktor immer das Höchfte
anjtrebend, gewann er wenig Gelb, aber
bie Achtung feiner Zeitgenoijen. Beifall
wurde ibm in London, Bari unb Ame⸗
rifa, wo indes 1849 die Eiferfucht de
amerifanifhen Schaufpielers Forreſt zu
ernten Unruhen und Berluft von Men⸗
ſchenleben führte. Als er 1851 fich von der
Bühne zurüdzog, wurden ihm Ehrenbes
zeigungen durch Bulwer:Lytton, Dickens,
unfen, Talfourd 2c. Den Abend fei-
nes Xebens widmete er der Volfsbilbung
und feinen Memoiren. Letztere gab feiı
Freund Sir F. Poltod heraus: »Remi-
niscences and selections from diaries
and letters« (1875).
Madach, Emerich, — Dichter,
geb. 21. San. 1823 zu Alſoͤ⸗Sztrezova im
eograder Komitat, geſt. 5. Oft. 1864
zu Balaſſa⸗Gyarmath; wurbe nad) bem
üblichen Studiengang Bizenotar, fpäter
Oberkommiſſar in feinem Heimatskomi⸗
tat. Segen häugliches Zribpeisic in ber
Poeſie Troft juchend, ſchrieb er fein aus
Goethes, Byron⸗ und Schopenhauer:Re:
miniszenzen hervorgegangenes philoſophi⸗
ſches Gedicht »Az ember tragoediäja«
(»Die Tragödie des Menſchen«, 1861;
9 von Dietze), worin er die Geſchicke
der Menſchheit vom — bis zur Ge⸗
enwart darſtellt und ziemlich imiſti⸗
Ne Anſichten entwidelt. Seit 1863 war
M. Mitglied der — Akademie.
Madden (ipr. maͤdd'n), Richard Ro⸗
bert, engl. Schriftſteller, geb. 1798, lebt
in Dublin. Der Sohn eines Kaufmanns,
ſtudierte er Medizin, wurde 1829 Arzt,
trat 1833 in ben Staatsdienſt und be
kleidete verſchiedene Amter, namentlich in
Verbindung mit der Befeitigung ber Skla⸗
verei unb Unterbrüdung bed Sklaven:
handels in Weftindien und auf ber Küfte
von Weftafrifa. Er wurbe 1847 Kolo-
nialfefretär für Weftauftralien und kehrte
1 urück. Mitglied ne gelehrter
Sefell iten, bat er feit langen Sahren
vieles für Zeitfchriften geliefert. Von ſei⸗
nen Büchern nennen wir: »Travels in
Turkey, Egypt« (1829), das, wie meh:
tere folgende, bier zu übergehenbe Reife:
werfe, notiwenbig veraltet ilt; »The Uni-
ted Irishmen«, hiftorifch ſehr bedeutend
Maffei. 457
(1023; umgearbeitet 1858, 4 Bde.); »The
ife and martyrdom of Savonarola«
1854); >Memoirs of the countess of
lessington« (1855); »Phantasmata«
—933 »Galileo and the inquisition
1863); »The history of Irish periodi-
cal literature« (1867, 2 Boe.).
Mädler, Zobann Beintio von,
Aſtronom und Schriftiteller, geb. 29. Mai
1794 zu Berlin, get. 14. März 1874 in
Bonn; war erit Xehrer an bem chulleh⸗
rerſeminar zu Berlin, ſtudierte dann vie
1822) an der Univerfität Naturwiſſen⸗
ſchaft, insbeſondere Aftronomie, fungierte
jeit 1830 als — am Seminar und er⸗
hielt 1836 eine Anſtellung an der könig⸗
lichen Sternwarte zu Berlin, von wo er
1840 als Profeſſot ber Aſtronomie und
Direftor der Sternwarte nach Dorpat
ging. Hier itellte er wichtige Unterfuchune
gen über bie Fixſternſyſteme an und ge:
langte zu dem Refultat, daß die Plejaden
ben Zentralpunkt unfers ganzen Firitern-
Iyftems bildeten. Seit 1858 zum Wirkli⸗
hen Staatsrat ernannt, legte er 1865
feine Stelle nieber und zog fi) nach Bonn
urüd. Sein befannteftes Werf ift: »Der
underbau bed Weltalls ober poruläre
Aftronomie« (7. Aufl. 1877). Bon ſei⸗
nen übrigen Schriften nennen wir: »Alls
gemeine Selenograpbiee (1837, 2 85
»Die Zentralſonne« & Aufl. 1846);
»Aftronomifche Briefe« (1844—47) ; »Un:
——— en über die Fixſternſyſteme«
(184 „2 Bde.); »Der Fixſternhim⸗
mel« (1858); »Reden und A Ban Hunden:
über Gegenftände ber ——— «
— — der Himmelskunde«
—73, e.
Maffei, Andrea, ital. Dichter und
Überfeger, geb. 1802 zu Riva di Trento
am Gardaſee, wurbe im Alter von 15
Jahren von feinem Bater nad Mün-
hen zu einem bafelbit weilenden Oheim,
dem Xitterarhiftorifer Giuſeppe M., ges
ſchickt, machte fi dort während eines
weijährigen Aufenthalts mit der beut:
* Sprache vertraut und gab, mit
einem frühzeitig entwickelten poetiſchen
Talent ausgerüſtet, zunächſt eine freie
rn von Geßners »Idyllen« her⸗
aus (1818), bie äußerft beifällig aufgenom⸗
458
men und mehrmals neu aufgelegt wurde.
Von Monti angeipornt, machte er fi
ierauf an Pyrkers »Tunifiade und Klop-
8 »Meifind«, vollendete jedoch bieje
Arbeiten nicht, fondern lieferte 1827 eine
Überfeguhg von Schillers »Braut von
Meflinae, ausgezeichnet durch Eleganz
ber poetifhen Form und Melobie bes Ber:
Magalhaes — Mahaffy.
lyriſche Produktionen find: »Mysterios«,
ein philoſophiſches Gebicht, und »Urania«,
eine erotiſche Dichtung (1862). Bon fei:
nen Dramen hatten am meilten Erfolg:
»Antonio Joß6« (1839) unb »Olgiato«
(1a); von feinen Epen wurde am be
annteften die nach alten Traditionen be-
arbeitete »Confed. dos Tamoyos«
ke welcher er ſodann bie ebenfo treffliche | (1857). Außerdem ſchrieb er einiges Lit-
ertragung ber übrigen Dramen Schil-
lers ſowie eine Auswahl feiner Gedichte
folgen Tieß. Nicht ſklaviſch treu und
von echt italienifhem Gepräge, wirkte
diefe Übertra ung faft wie ein Original
und errang ſich die Geltung einer Tünft:
lerifch vollendeten Schöpfung. Weiterhin
überfeßte M. ben »Fauſte, »Hermann
und Dorothea« , »Iphigeuia auf Taurise
und viele Gedichte von Goethe; ferner
Grillparzers »Abnfraue und »Medea«,
den »Almanforcund»Ratcliffe von Heine,
ben »Struenfeee von Beer und in neue
fter % bie Tragödie bes Prinzen Georg
von Preußen: »Bianca Capelloe. Aus
dem Engliſchen übertrug er drei Stüde
von Shakeſpeare, zahlreiche Dichtungen
Byrons, von Moore: »Das Paradies und
die Berie, »Liebe der Engel«, »Die Feuer⸗
anbeter« u. a. Die mit Friſche und An⸗
mut verſchwiſterte Eleganz ber Form,
welche biefe Übertragungen auszeichnet,
iſt auch Maffeis lyriſchen Originalgebich-
ten eigen, von weldhen zuerft eine Samm⸗
lung: »Dal Benaco« 18 4), bann eine
nrößere ee in 3 Bänden, eine
Auswahl 1869 erfchienen ift.
Magalhüeß (ipr. machaljängſſ), Do:
mingo Jofſé Soncalves de, brafil.
Dichter, geb. 13. Aug. 1811 zu Rio de
Janeiro, wurde 1838 Brofeffor der Philos
jopbie bafeTbft, trat dann in ben biploma=
tifchen Dienft, in welchem er ſchon früher
thätig gewefen, und war nacheinander
Gefandter in Turin, Wien und zuleht
(1867—71) in Rafhington. Seitdem lebt
er wieber in ber Heimat. M. gilt für das
Dane der nationalen Diäterhiule Bras
iliens. Zwar zeigte er ſich in feinen erften
»Poesias«(1832) nod; von portugiefifchen
Borbildern abhängig, dagegen fchlug er in
Jen »Suspiros poeticos« (1 eine
rchaus originale Richtung ein. Weitere
terargeſchichtliche (»Ernsaio sobre a histo-
ria litteraria do Brazil«, 1837, u. a.)
und»Factosdoespiritohumano« (1854),
das erfte von einem Brafilier gefchriebene
philoſophiſche Wert.
Maguire (fpr. maguel’r), ‚John Fran:
cis, engl. Schriftiteller und iriſcher Pa⸗
triot, geb. 1815 zu Cork, geft. 1. Ron.
1872 in Dublin. Er ftubierte zu Dublin,
warb 1843 Rechtsanwalt, griindete ben
»Examiner« von Cor, folgte 0) Connells
ührung, wurde 1852 ins britiſche Unter⸗
us gewählt, wo er bis 1865 Dungar⸗
van, dann bis zu feinem Tod feine Vater:
ſtadt vertrat. Er bereifte Norbamerifa,
war breimal in Rom und als eifriger Ka⸗
tholif bei Pius IX. beliebt. Er war ein
warmer freund feines engern Vaterlands,
doch gewaltjamen Unabhängigleitsverfus
hen abgeneigt. Er bemühte fih, ben Ge-
werbfleiß zu heben, unb, mit Vater Ma⸗
thew, ber Trunkſucht zu fleuern. Bon
feinen Schriften erwähnen wir: »Rome
and its ruler« (1857; 3. Aufl: »The
Pontificate of Pıus IX.«, 1870); »Fa-
ther Mathew, a biography« 1863 u.
öfter); »The Irish in America« (1868)
und ben Roman »The next genera-
az un & —
ahaffy, John Peytland, en
Schriftſteller, geb. 26. gr 1839 zu Ch
fonnaire am Genfer ‚Iebt ın Du:
blin. Er warb in Deutfchland erzogen, be⸗
ann 1856 feine Univerfitätsftubien anı
rinityg College in Dublin und wurbe
1871 zum Profellor der alten Geſchichte
ernannt. Der König von Gri and
verlieh ihın 1877 da8 Goldkreuz des Er:
löferorbens. Neben vielen Beiträgen in
——— beſitzen wir von M. eine
berſetzung von Kuno er »Com-
mentary on Kant« (1866); »Primitive
ceivilisatione (1868); »Kant’s critical
>
Mähly — Maikow.
philosophy for English readers«(1871);
»Prolegomena to lish history«
(1871); »Greek social life from Homer
to Menander«e (3. Aufl. 1877); »Greek
antiquities«e (1876); »Rambles and
studies in Greece« (2. Aufl. 1878);
»History of classical Greek literature«
(1830, 2 Be.) u. a.
Mählh, Jakob, Philolog und Schrift:
fteller, geb. 24. Dez. 1828 zu Bafel als
Sobn eines Küferz, ſtudierte daſelbſt und
in &öttingen, wo befonder® Karl Fried»
rich Hermann mädtig auf ihn einwirtte,
klaſſiſche Philologie (1846— 50), wurde
dann Lehrer in feiner Vaterſtadt, habili⸗
tierte fich 1852 als Privatdozent an ber
Univerfität daſelbſt, wurde 1863 zum
außerordentlichen und 1875 zum orbent-
lihen Profeffor der Philologie ernannt
unb wirft gegenwärtig noch in dieſer
Stellung. In ber erften Hälfte der 60er
Sabre verfah er die Redaktion der »Illu⸗
Beet Schweize, für welche er mehrere
ovellen ſchrieb; auch als Jugendſchrift⸗
ſteller bat er der »Schweizeriſchen Jugend⸗
bibliothef« eine Reihe von Beiträgen gr
— Von wiſſenſchaftlichen Werken
ind (außer Programmen, über »Theo⸗
frite, »Die Schlange im Mythus«, »Die
Frauen des griedifchen Altertumse,
»Beatus Rhenanude u. a.) zu verzeich⸗
nen: »Sebaftian Eaflellioe (Biographie,
1862); »Weſen und Gefchichte bes Luſt⸗
fpiels« (1862); »Angelus Politianus«
(Kulturbild aus der Renaiflance, 1864);
„Richard Bentleye (Biographie, 1868);
»Der Odipus Koloneus«e (1868); »Ge⸗
ſchichte der antifen Fitterature (1880, 2
Bde.) und mehrere Überfeßungen: »Dra-
men bed Euripides« (1880), »Griechi⸗
ſche Lyrifer« (1880), »Römiſche Lyriker⸗«
1880) x. Sonſtige Schriften find: »Die
entralhochſchule⸗ (Luſtſpiel in Verſen,
Fest »Mathilde« (epifhe Dichtung,
1855); »Das Erdbeben zu Bafel« (epifche
Dichtung, 1856); >» Die Sängerfahrt«(No-
velle, 1856); »Rhigmurmele (Gedichte in
Bafeler Mundart, 1857); »Frieden · ¶ Idyll
in 6 Geſängen, 1862); »Trauerlieder«
(1863); »Lieb und Leid« (Gedichte, 1863);
»Zwiſchen Thal und Gletfchere (Humo:
teöfe in Berfen, 1869); »Mofait« (1873);
459
»Aus der Gegenwart« (Gebichte, 1874);
»Byrſopolias⸗ (Humoriftifche8 in Ber:
fen, 1875); »Die Belagerung von Baſel⸗
(Drama in Verfen, 1875).
Mahoney (Ipr. mehonneh), Francis,
engl. Schriftfteller, beiler befannt unter
feinem Pfeubonym Father Prout, ge⸗
boren um 1805 zu Cork, gef. 19. Mai
1866 in Paris. In einer Jeſuitenſchule
in Frankreich erzogen, trat er in ben Or⸗
den, wurde ausgeftoßen und wibmete fich
gan ber Litteratur. Er war ale Mitar:
iter am »Athenaeum«e, ben »Daily
News« u. a. thätig, durch Wib und Fri⸗
ſche anfprechend. Wir erwähnen: »Facts
and figures from Italy« und »The re-
liques of Father Prout« (1849); »The
final reliques of Father Prout« (1876).
Auch unter dem Namen. Savonarola
bat er geichrieben. Schließlich zog er fich
doch in ein Klofter zurüd. Seine geſam⸗
melten Werfe gab C. Kent 1881 heraus.
Mailow,ApollonNitolajewitich,
ruſſ. Lyriker, geb. 23. Mai (alten Stils)
4821 zu Moskau, fam 1837 auf die St.
Petersburger Univerfität, um bie Rechte
u ſtudieren. Aus diefem Studium wurbe
ae Ar viel; M. war zu fehr der Kunit
(der Malerei am ſich
mit ftreng w um zu
befreunben. chickſal
verſchaffte ib e Reiſe
ind Ausland Stalien,
zu unternehn yar für
feine ganze fi....... ent:
fcheidend. Die alten Meifter, bie er nun
fennen lernte, erweiterten ben Horizont ſei⸗
ner Kunſtanſchauungen, und er wurbe ein
begeifterter Verehter bes Hellenismus und
ber italienifchen Malerei. Nach Peters⸗
burg zurüdgefchrt, erhielt er eine Anſtel⸗
Tung bei der ausländiſchen Zenfurabteis
Tung, wibmeteaber alle feine Mußeſtunden
der Dichtkunſt. M. nimmt in ber ruſſi⸗
ſchen Litteratur ungefähr die Stellung
ein, bie Blaten in der deutſchen Litteratur
behauptet. Es gibt gegenmwärtig feinen
zweiten ruffiichen Dichter, der mit ſolcher
Meiſterſchaft das antıfe Metrum zu
handhaben weiß ıındb ber nicht bloß anti-
fifierend da8 Fremde bem heimiſchen
Idiom aufzwingt, ſondern bemfelben in
460
der ruſſiſchen Sprache auch Bürgerrecht
verſchafft. Maikows — Gedichte
erſchienen zuletzt 1872 in 3 Bänben.
aine (fpr. mehn), Sir Henry Ja⸗
mes Sumner, engl. Rechtögelebrter,
Staatsmann und Schriftfteller, geb. 1822
au Caversham Grove, Grafſchaft Orford,
ebt in Oxford. Der Sohn eines Arzte,
bezog er bie Univerfitit Cambridge, wo
er 9 auszeichnete und nach zurückgeleg⸗
ten Studien 1847 ſchon im — ——
Keen Alter von 25 Zahren zum Pro:
effor des Zivilrecht3 ernannt wurde. Er
wurde 1850 auch Rechtsanwalt und über:
nahm 1854 das Amt eines Lektors ber
— an der Londoner Rechts⸗
ſchule des Middle Temple. Der Ruhm
feines Lebens beruht hauptſächlich auf ſei⸗
ner Thätigkeit in Indien, wo er 1862—
1869 als rechtsgelehrter Rat der oberſten
Regierung viele Verbeſſerungen durchfüh⸗
ren half. Bei ſeiner Heimkehr ward er
zut Profeſſur ber Jurisprudenz in Orforb
erufen, 1871 auch zum Regierungsrat
für Indien ernannt. Neben jeinen ſtreng
juriſtiſchen Schriften find von ihm befon-
ber zu nennen: » Ancient law: its con-
nection with the early history of so-
ciety, and itsrelation tomodernideas«
(1861, 4. Aufl. 1870); »Village com-
munities in the East and West« (3.
Aufl. 1876), ein Buch, welches allfeitig
mit dem hochſten ntereſſe aufgenommen
wurde, und bie » es on the early
history of Institutions« (1876).
Maioresen, Titu, rumän. Staats:
mann und Schriftfteller, geb. 1840 zu Kra⸗
jowa in ber Walachei, Sohn bes gelehrten
Joan M. (geit. 1864), ftudierte zu Wien,
Berlin und Paris Philoſophie und Juris⸗
pn und erhielt 1862 bie u
ber Bhilofophie ander Univerfitätzu Jaſſy.
Im Berein mit Gleichgefinnten begrün:
dete er hier eine anfänglich nur littera=
rifche, bald aber auch politische Bewegung,
welche unter dem Namen der »neuen
Richtunge auf ernite® Studium unb
— Wiſſen ſowie auf Anpaſſun
r ſtaatlichen Inſtitutionen an die wirt:
lichen Bedürfniffe des Landes bringt und
dadurch von nicht — Einfluß ge⸗
worden iſt. 1874—76 war M. Unterrichts:
Maine —
Malecki.
miniſter und ging im Sommer des letzt⸗
genannten Jahrs als diplomatiſcher Agent
RKumäniens nad Berlin. Jetzt iſt er
Parlamentsdeputierter. Als Schriftſteller
trat er zuerſt mit einer Schrift in deutſcher
Sprade: »Einiged Philofophifche in ge:
meinfaßlicher Forme (1861), auf. Dann
folgten: »Poesie roumana« (1867);
»Contra Scolei Barnutiu< (1868); »Be-
tia de Cuvinte« (1873); > le
revistei contimporane« (1873); »>Cri-
tice« Sammlung fleinerSchriften 1874);
»Logica« (1876) u. a.
Roffey, engl Sipfigrapt‘ und Oife:
offey, engl. iograph u i
tifer, 966.1702 zu Bonbon, geft. 19. Jarı
1866 in Gloucefter. Er ftubierte zu Cam⸗
bridge, wurde 1816 Rechtsanwalt, wanbte
fih der Theologie zu, wurbe 1821 ordi⸗
niert, 1838 zum Bibliothefar des Lam⸗
bethpalaſtes ernannt u. zog fi 1848 von
biefem Poſten zurüd. Aus feinen zabl-
reihen Schriften find zu nennen: >
dark ages«e (neue Ausg. 1853), worin
er die wirklich vorhandenen Bildungsele
mente bed Ken Mittelalter in ein
günftigered Xicht zu ſetzen fucht; »Tracts
and documents illustrative of the his-
tory of the Albigenses and Walden-
ses« (1832); »Essays on the reforma-
tion in England« (1849); »Eruvin, or
essays on nature, history and destiny
of man« (1850).
Malecli (ipr. zi), Anton, poln. Se
lehrter, geb. 1821 im Großherzogtum Po⸗
fen, itudierte zu Berlin, war 184550
Gymnafiallehrer in Poſen, 1850 — 53
Vrofeflor der Vhilologie in Krafau, 1854
big 1856 Profeſſor desjelben Faches in
Innsbruck, 1856—73 Profeſſor der pol⸗
niſchen Litteratur an der Lemberger Uni⸗
verſität und lebt jetzt den Wiſſenſchaf⸗
ten in Lemberg. Er veröffentlichte das
Trauerſpiel »List zelaznye (»Der ei⸗
ferne Briefe) und das Luſtſpiel » Wieniec
Grochowy« (1855), ferner eine grund:
— Grammatik ber polniſchen Sprache
(1863), Vorträge über klaſſiſche Philolo⸗
ie, endlich das in ber polniichen Sprach⸗
ee epochemachende Wert »Grama-
tyka historyczno-porönawcza jezyka
polskiego« (>Hiferifh = vergleichende
Malt — Malmftröm.
Grammatifber polnifchen Sprache⸗ 1879,
2 Bde). Auch ald Litterarhiftorifer hat
f M. durch feine Biographie Slowacki's
1866, 2 ae und eine Ausgabe ber
Werte biefes Dichters verdient gemacht.
Malet (ipr. malt), Sir Alerander
Charles, engl. Diplomat und Schrift:
fteller, ge 1 ftubierte in Orforb,
wurbe Attache Bei den Gelandtfchaften in
Petersburg, Paris und Liffabon, Lega⸗
tiondfefretär in Turin und dem Haag
und 1852 Geſandter beim Bundestag in
Frankfurt bis zu bdeilen Ende (1866),
worauf er in Rubeltanb trat. Er über:
ſetzte aus demMormänniſch⸗Franzöoſiſchen:
»Master Wace’s chronicles of the con-
quest of England« und fchrieb: »The
overthrow ofthe Germanic confedere-
tion by Prussia in 1866« (1870).
Malefon, George Bruce, engl.
Dffizier und Hiftorifer, deſſen Schriften
roße Autorität in bezug auf Indien und
fghaniftan genießen, geb. 8. Mai 1825
u London, wo er jeßt wieder lebt. *
ai 1842 trat er in das angloindiſche
eer, in welchem er zum Oberften auf:
eg. Nah 35 Jahren en
Dienfles verließ er Indien 1877. Er
tte dort mehrere bedeutende Amter be:
eidet; feit feiner Rückkehr hat er an ben
Berhandlungen über indiſche Dinge eifri-
gen Anteil genommen, ift auch thätiges
itglieb ber Geographiſchen Geiellihaft
und war 1864—69 Serausgeber ber
»Calcutta Reviewe. Seine Hauptwerke
find: »History of the French in India«
(1868); »Studies from Genoese his-
tory« (1875); »History of native states
of India« 876); »History of Afgha-
nistan« (1879); »Herat, the grana
and garden of Central Asiac (1880
und bie umfafjende »History of the In-
dian mutiny« (1878—80, 3 Bbe.).
Mallod, William Harrell, engl.
Schriftſteller, geb. 1849 in der Nähe von
Torquay in Devonfbire, lebt teils auf feis
nem Gut bei Ereter, teil® auf Reifen.
Aus einer alten Familie ſtammend, er-
bielt er eine forgfältige Erziehung, ſtu⸗
bierte in Oxford, wo er fi auszeichnete,
und fah fih von Rob. Browning, Sohn
Zorfter u. a. zu Titterarifcher Thhligfeit
461
ermuntert. Er gebachte ſich der Diplos
matie zu wibmen, ift aber ohne Amt pe
blieben. Sein erfte® Buch war: »The
new republic«e (1876), dem »The new
Paul and Virginia«e nachfolgte. Be
trächtlicheg au machte 1879 fein
peflimiftiiche® Buch »Is life worth liv-
ing?«e Er bat auch Über Lucretius ge:
ichrieben unb ein Bänden Gebichte
(1880) veröffentlicht. Sein Neueftes ift
ein Roman: »A romance of the nine-
teenth century« a
Nalmfröm, 1) Bernhard Elis,
fchweb. Dichter und Ritterarhiftoriker, geb.
1816 in der Provinz Nerife, geit. 1865
als Profeſſor der Afthetif und Kitteratur-
und Kunftgefhichte an ber Univerfität
Upfale. Als Dichter gehörte M. feiner
befonbern Schule an, ſondern war einer
der wenigen ſchwediſchen Poeten, welche,
geftügt auf tiere klaſſiſche Bildung, in
voller moderner Originalität hervorge⸗
treten find. Er debütierte 1838 mit dem
epifchen Gedicht »Ariadne«, das unter
dem Eindrud feiner griehifhen Studien
entflanden war. Um biefelbe Zeit wurde
er na Fa ee Re m u
von Lenftröm herausgegebenen Zeitjchri
»Eos«e. 1840 erhielt er für ben Elegien:
cyklus » Angelica« den großen Preis der
ſchwediſchen Akademie, und zehn Jahre ſpä⸗
ter wurbe er jelbft in den Schoß berjelben
aufgenommen. Bon feinen übrigen poes
tiſchen Erzeugniffen find feine trefflichen
Romanzen, eindbramatifher Entwurf über
Kaifer Suite, die poetiiche Erzählung
»Fi ickan frän Tynnelsö« (»:Da8
Fiſchermädchen von Tynneljd«e) und vor⸗
ügliche BAR Gedichte hervorzuheben.
e Sammlung feiner Dichtungen bat
bereits fieben Auflagen erlebt. Litterar⸗
biftorifch hat fich M. durch feine trefflichen
»Literaturhistoriska studier«große Ver:
dienfte erworben, während die nach feinem
Tod veranftaltete Sammlung feiner Vor:
lefungen: »Grunddragen af svenska
vitterhetens historia« (»&runbzüge der
ſchwediſchen Litteraturgefchichte«) wegen
ihrer Einfeitigleit im ganzen von gerin-
germ Wert ifl.
2) Karl Guſtav, ſchwed. Hiftorifer,
Bruder be vorigen, geb. 22. Nov. 1822
462
Malot —
Maltib.
zu Stora Holmftrup, fludierte von 1840 | cur6 de province« und »Un miracle«
an auf ber Univerfität Upfala, wurde
1849 zum Dozenten der vaterländifchen
Gefhichte ernannt, machte 1852 mit
Staatsunterftügung eine wiſſenſchaftliche
Meile nach Franfreih, England zc. und
erhielt 1863 die außerordentliche Brofef-
je der Geſchichte an der Univerfität
und, 1877 die ordentliche Profeſſur an
ber Univerfität Upfala. 1878 übernahm
er das Kultusminifterium, das er bis
1880 verwaltete. Seit 1878 ift er aud)
Mitglieb der Ihwedilhen Akademie. M.
ilt als einer ber eriten Gefchichtfchreiber
chwedens, der ſich ebenfofehr durch
gründliche Gelehrſamkeit, — —
Quellenſtudium, Selbſtändigkeit und Ge⸗
———— des Urteils als durch un⸗
ze arftellungsweife auszeichnet.
in Hauptwerk iſt: »Sveriges politiska
historia frän konung Carl död
till statshvälfningen 1772« (1855— 77,
6 Bde). Ein fehr beliebtes Handbuch ift
fein »Sveriges statskunskap i kort
sammandrag« (6. Aufl. 1880).
Malot (ipr. -lop), Hector, franz. Ro
manfchriftiteller, geb. 20. Mai 1830 zu La
Bouille bei Rouen, ftudierte bier und in
Paris die Nechte, widmete ſich aber bald,
feiner Neigung folgend, ber Schriftitelles
rei. Nachdem er mehrere Sabre hindurch
litterarifche Handwerksarbeit böhern und
niedern Grades hatte verrichten müffen,
erntete er zuerſt mit feiner Romantrilogie
»Les victimes de l’amour«, deren eriter
Teil: »Les amantes«, 1859 im »Consti-
tutionnele erſchien, einen dDurchgreifenben
Erfolg. Er ging nun zunächſt als Korre-
ſpondent der »Opinion nationale«, bie
zu für fi gewonnen, nadı England (feine
erichte von bort erfchienen geſammelt in
bem Werk »La vie moderne en Angle-
terre«, 1862) und lieferte ſodann noch
eine Reihe vor Romanen und Erzählun:
gen, von denen wir zunächſt bie beiden
andern Zeile ber erwähnten Trilogie:
»Les &poux« (1865) und »Les enfants«
er nennen; ferner:»Un beau-frere«
1868); »Les aventures de Romain
Kalbris« (1869); »Madame Obernin«
(1869); »Une bonne affaire« IR
»Souvenirs d’un blesss« (1871); »Un
1872); »Un mariage sous le second
mpire« (1873); »Le mariage de Ju-
liette«, »Unebelle-möre« und»Le mari
de Charlotte« (1874); >La fille de la
comedienne« und »L’heritage d’Ar-
thur« (1875); »L’auberge du monde«
(1875—76, 4 Bbe.); »Les b es du
mariage« (1877, 3 Bbe.); »Cara« und
»Sans famille«, von der Afademie ge:
krönt (1878); »Le docteur Claude«
(1879). Das Hauptverbienft biefer faft
immer an zei agen anknüpfenden und
in mobdern=liberalem Sinn gefchriebenen
Nomane liegt nach ber piychologif
Seitehin; Ir tragen ein männliches
präge und ind realiftifch im beften Sinn
bes Worts. Neben F. Fabre iſt M. einer
der Lieblingsfchriftfteller ber heutigen fran=
len Bourgeoiſie.
altig, YApollonius, Freiherr
von, Dichter, geb. 1795, geſt. 2. März
1870 in Weimar; wibmete FR ber Diplos
matie, war feit 1811 nacheinander Attache
bei den ruffiihen Geſandtſchaften in Karls-
tube, Stuttgart, Wien, Berlin, Rio de
er ,‚ wurbe 1836 Legationdrat unb
efandtichaftsfefretär in Münden unb
1841 mit dem Titel Ruffiiher Staats:
rat ruffiicher Gefchäftsträger in Weimar.
1865 nahm er feine Entlaffung aus dem
Staatödienft, blieb aber in Weimar woh⸗
nen. Er veröffentlichte: »Gedichte« (1817
unb 1838); den bumoriftiihen Roman
»Geltändnijfe eines Rappen mit Anmer⸗
tungen feines Kutſchers« (1826); bie
Dramen: »Der Dichter und ber Überfeßer«
r 829), »Dramatifche Einfällee (1848
843), »Birginiae (1858), »Anna Bo:
leyn«e (di ‚ »Spartacuse (1861),
»Quelle und Abgrund« (1861), »Die Ge-
dächtniskur« (Luſtſpiel, 1862), »Das unhi⸗
ſtoriſche Fenſter« (1863) 2c.; ferner: »Drei
Fähnlein Sinngerüctes (1844); bie Epi
grammenfammlung »Bor dem Verſtum⸗
men« (1858); da8 fomifh=humoriftifche
Gedicht »Triclinium« (1856); das didak⸗
tifhe Gedicht »Noch ein Blatt in Lethe«
(1857); die poetifche — lung Die
Wunderkur ber Hölle« (1863). Auch hat
ber Dichter ein längft vergeſſenes Genre
wieder zu Ehren zu bringen verfucht: die
Maltzan — Mamiani della Robere.
Heroiben (d. h. verfifizierte und dichteriſche
Briefe berühmter — mit den
Dichtungen: »Bothwell an Maria« und
Maria an Bothwell⸗ (128). M. muß
auf jeden Fall Originalität zugejprochen
werden, aber er ift auch geiftreich, beſon⸗
ders in feinen Sinngedidhten. Eine Aus:
wahl feiner Gebichte, mit Biographie, gab
Beaulieus Marconnay (1873) heraus.
2 ermannvon, f. Klende.
alkan, Hei un VL von,
t . 6. Sept. 1826 bei Dress
tofto, bereitete fih dann in Algier auf
eine Reife nach Mekka vor, die er 1860 in
arabifcher Verkleidung glüdlich ausführte,
und lebte darauf abwechfelnd in Europa
und Algerien, mit arhäologifchen und na-
turwiſſenſchaftlichen Studien beichäftigt.
Neue Reifen führten ihn 1867 nah Tu⸗
nefien, 1868 nach der Inſel Sardinien,
1869 wieder nad) Tunis und Tripolita-
nien, 1870 nah Südarabien. In den
legten Fahren von bößartigentervenleiben
gequält, machte er feinem Leben ſchließlich
ſelbſt ein Bon feinen gehaltreihen
und äußerft anziehend gefchriebenen Wer:
fen nennen wir: »Drei Jahre im Nord:
weften von Afrika« (2. Aufl. 1868, 48be.);
»Meine Wallfahrt nad) Melka« (1865,
2 Bbde.); »Reiſe auf ber Inſel Sarbinien«
(1869); »Sittenbildber aus Tunis und
Algerien (1869); »Reifen in ben Regent:
{haften Tunis und Tripolis« (1870) und
Reife nah Sübdarabiene (1872). Auch
bat er einige Bändchen Gedichte: » Pilger:
mufdeln«e (1863) und »Das Grab der
Ehriftin« 1 865), herausgegeben und v.
Wredes »Keife in Habhramaute (1870)
veröffentlicht.
Mamtiani della Rovere, Terenzio,
Graf, ital. Philofoph, Dichter und
Staatdınann, geb. 1800 zu Peſaro in der
463
er infolge feiner Beteiligung an
ber politifhen Bewegung von 1831 als
Mitglied der ep Regierung aus
dem Kirchenſtaat ausgewieſen, ging er
nah Frankreich. Er hatte ſchon durch
— Kanzonen und Hymnen bie Auf:
merkſamkeit auf feine ungewöhnliche gei⸗
ftige Begabung gezogen. Nun aber ver:
legte er fich ganz auf philofopbifche Stu:
bien und fegte fid) zur Hauptaufgabe fei-
nes Lebens, bie italienifche Philoſophie
gan auf nationale Grundlagen zu ftellen.
r eröffnete dieſe Beitrebungen mit bem
—
antica fllosofia italica« welchem
bie »Sei lettere all’ — ——
(1838), die »Ontologia« und bie »Dia-
loghi di scienza prima« (1844) folg:
ten. Auch feine Gedichte erſchienen ge⸗
jammelt 1843 (ipäter 1857). Amne
ftiert, kehrte er 1846 nad) Stalien zurüd,
gewann, feinen nationalen Gefinnuns
gen treu, 1848 großen Einfluß in Rom
unb wurde von Pius IX. im Mai d. J.
zum Miniiter des Innern ernannt,
verbarhb es aber durch feine gemäßigte
Sun mit allen Parteien, legte daber
Kon im Auguft fein Portefeuille nieder
unb gründete mit Gioberti und andern
GSefinnungsverwandten zu Turin einen
Bund zur ——— Dr
November wieber nah Rom heimgekehrt,
befleidete er einige Wochen lang das Mi-
nifterium des Außern und begab fich, als
bie Franzoſen intervenierten, nad) Genua.
185 eehbien zu Paris fein Werk »Del
papato«. Bon ber Stabt Genua wurde
er 1856 ind Parlament gewählt, verfah
— 1857 —6 die Lehrkanzel ber Phi:
oſophie der Geſchichte an der Univer⸗
ſität zu Turin und erhielt im Januar
1860 von Cavour das Portefeuille des
Unterrichts. Im Kae Fahr ging er
als Gefanbter nach Athen und 1865 als
ſolcher nad) Bern, wo er zwei Jahre ver:
weilte. Zu berfelben Zeit erfchien wieder
eins feiner philoſophiſchen Hauptwerfe,
bie »Confessioni di un metafisico«
(1865, 2 Bde.), hierauf Die »Prose lette-
rarie« (1867) und die »Teorica della
religione e dello stato« (1868). Eine
befonbers rege Thätigfeit entwidelte M.
venire< (1>5:), am Zeıf, zu grußen zurmı un Tuer, Dez 1815 zu
Eriela hatte, zu we/hem der Anter Fever Caũle im ber Graf 5
roch einen AaSımı: Crities delle rive- lebt meiiene im Ein
lazioni« (157.1, ım Trmd gab: urent: Ecke bei Tüntıen Herzogö ven
»La della realii« (150). Seit üntierte erim Cambridge, entwidelte Truhe
— ——
nun e
3 und 1833 in die Alademie ber lang verfolgt. 1852 trat er in bie Regie⸗
Künfle, wo er mehrere Preiie —— tn wat er Überpoft-
eg —X chule in Schwe⸗ ae >
ũndete. — eine Verbindung poems
er Kanne und Gchriftfieller unter m Wilhelm, auf
vn A »Konstnärs - Gillet« ift | dem Gebiet ber germanif logie,
Ein Berl. 1845—51 machte M. eine |geb. 26. März 1831 zu iedrichſtadt im
— Reiſen in feinem Baterland zum | Schleswig, geſt. 26. Dez. 1880 zu —
e kunſthiſtoriſcher Forſchungen, wor: | Sohn eines mennonitifchen Predigers
auf er fein großes Werk »Monuments — er 1836 mit ſeinen Eltern nach es
une du moyen-äge« (1853 — | zig über, faßte frühzeitig Neigung zur
mit — ung der ame Bunderioelt ber germaniſchen Sagen,
an — — gierung herausgab. | ftubierte 1851 —54 in Berlin und Tübin⸗
Su li n wiſſen —* en Zwecten gen, übernahm 1855, nad Berlin über:
machte er im Auftrag König rieb- ſiedelnd, bie Herausgabe ber > Zeitfchrift
richs VII. von Dänemarf und oiter im | für beutfche Mythologie u —
Auftrag bed Königs und bes Reichstags | und habilitierte fich 1858 daſelbſt als
von Schweden Reifen in Skandinavien, | vatdogent. Aus Gefunbheitsrüdfi ten
als deren Früchte feine »Samlingar til zog er ſich 1863 nad) Danzig zurüd, wo
svenska konst- och odlingshistorien« | er jeitdem ald Privatmann Tebte. Bon
0 866—68) zu betrachten find. 1870 end: | feinen Schriften nennen wir: —
ich — er die Archaologiſche Geſell⸗ ſche Mythen, Forſchungene (1858); das
Mantegazza
populäre Werk »Die Götter ber beutfchen
und nordiſchen Völfer«e (1860); »Meib:
nadıtsblüten in Sitte und Sage⸗ (1864 -
»Roggenwolf und Roggen dun < (2. Aufl.
i »orndämonene (1868); »Walb:
und Keibhultee (1875—77, 2 Bbe.):
»Klytia« (1876) u. a. Auch verfahte er
die Denkſchrift »Die Wehrfreiheit der alts
preußifchen Mennoniten« (1863).
Hantegasza, Paolo, ital. Anthropo⸗
Log, Bbufiolog u. Arzt, geb. 31. DOM. 1831 zu
onza, lag den me Alan Studien ın
Bife, Mailand und — a ob, gab ſchon
frũh Beweiſe ſeines wi — undphi⸗
loſophiſch angeregten Geiſtes ſowie ſeines
ungewöhnlich tiefen Gemüt. Um ſich dem
Bann einer beftigen unb unglüdlichen
Leidenſchaft zu entreißen, welche bei der
Lebhaftigfeit feines Empfindens ihn gei⸗
ftig und Lörperlih zu zerftören drohte,
unternahm er eine große Reife durch bie
— 5 Fe England, Holland,
Belgien, ottland. Zu Paris beenbete
er fein erites Werft: »La fisiologia del
piacere« (1854), das bis jetzt achtmal
neu aufgelegt wurde. Dann ging er nad
Sübdamerifa, wo er ſich verheiratete und
als ausübenber Arzt lebte. 1858 Be
er ne Stalien zurüd, um eine neue itas
lieniſche Kolonie aus der Lombardei nad)
ber Argentinifchen Republit zu führen.
: eilgebalten im Vaterland von ben poli⸗
ſchen Ereinnifien von 1859, übernahm
er eine Stelle als Hofpitalarzt zu Mai:
Iand, dann bie Profeſſur der allgemeinen
Pathologie an ber Univerfität zu Pavia,
wo er ein Laboratoriun: für Erperimen:
Antropologia e di Etnologia«. Zugleich
Sn ber
Thätiffeit ea entfalten. A
e 2
—— ——
e M. phyſiologiſch⸗pſychologi
—* in ſeinen »Quadri delle na-
Exiftftelledlegiton.
— Manuel. 465
tura umana«, feiner »Igiene dell’
amore« (3, Aufl. 1878) und feiner »Fi-
siologia del doloree (1879, mit einem
Atlas für Phyſiognomik des Schmerz-
ausdruds), einem Seitenftüd zu ber
»Fisiologia del piacere« , worin er bie
Mittel und Wege zu erforfchen ftrebte, ben
pönfifäen
Erden bis auf ein kleinſtes Maß zu ver:
tingern. In diefen und in zahlreichen
andern Schriften und Abhandlungen zur
Hygieine, zur Medizin, zur Anthropologie
und Phyſiologie finden, bei ſüdländiſcher
Überfhwenglichfeit des Stils, na viele
feine Beobadhtungen und finnige Bemer:
fungen. Seineneijefchilderungen: »Pro-
fili e — gi della Sardegna« und
»Rio della Plata e Teneriffa«e ſchloſſen
fich neueftens Briefe und Artikel an über
eine 1879 unternommene Reife nach dem
[&wedifhen Lappland. M. ſchrieb auch
zwei Romane: »Un giorno a Madera«
und »Il dio ignoto« (1876), und feierte
das Andenken feiner trefiliden Mutter
in bem Bud »La mia mamma«. In
BeILERDeT ber je aan ec IGiIenien [eine Eoy:
fiologie der Liebe« (1877), die »Memoiren
eines Tierbändigers« (1880) und bie »Phy:
fiologie des Genufjes« (1881).
anmel (fpr. mug), Eug?ne, ran.
Gelehrter und Dichter, geb. 13. Juli 1823,
Sohn eines israclitifchen Arztes, beſuchte
bas rlemagne und bie Ecole nor:
male, befleibete dann verfchiebene Lehrer:
ftellen, zulett die Brofeffur ver Rhetorik
am Lycke Henri IV zu Paris, wurbe im
September 1870 von Jules Simon, bem
Minifter des Öffentlichen Unterrichts, zum
dii | Chef feines Sekretariats ernannt und iſt
a 8 Seneralinfpeftor bes öffentlichen
Interricht?. ATS Dichter beröffentlichte
er: »Pages intimes« (1866), eine von
ber Afademie gefrönte Sammlung von
Gedichten; bie Dramen: »Les ouvriers«
(1870) und »L’absent< (1873), von be:
nen namentlich das erftere die wärmite
Aufnahme fand und bem Verfaſſer einen
afademifchen Preis von 6000 Frank ein:
trug; ferner neue Gedihtfammlungen:
»Pendant la guerre« (1871) und
»Po&mes populaires« (1871), die eben:
falls von der Afademie preidgefrönt wur:
30
464
im letzten Jahrzehnt, im hoben Gl
alter Durch ungewöhnliche geiftige Rüſtig⸗
feit überrafchend. Er veröffentlichte unter
anderm: »Compendio e sintesi della
propria filosofia« (1876); »Della Psi-
cologia di Kant« (1877); »Elogi fu-
nebri« (1878); »La religione dell’ av-
venire« (1880), ein Werf, das großen
Erfolg hatte, und zu welchem der Autor
noch einen Anhang: »Critica delle rive-
lazioni«e (1880), in Drud gab; zulegt:
»Le filosofia della realtä« (18&0). Seit
einigen gaben rebigiert M. zu Rom, wo
er als Vizepräfident bes oberften Unter:
richtörats lebt, eine Zeitfchrift: >»La filo-
sofia delle scuole italiane«e, noch immer
die Begründung einer echt italienischen
Philofophenfchule als Ziel verfolgend, für
das er troß hoher Geiſtesgaben, bie ihn
ur nambafteften philoſophiſchen Kraft
feiner Zeit machen, im ganzen fich doch
bemübt hat.
andelgren, Nils Mänsfon,
ſchwed. Kunſthiſtoriker, geb. 17. Juli 1813
u Ingelſträde, trat mit 19 Jahren in bie
—— der Porzellanfabrik von
anäs und 1833 in bie Akademie ber
ſchönen Künfte, wo er mehrere Preiſe
erhielt. 1838—41 verweilte er in Ko:
penhagen und bereifte dann Sübdeitropa,
worauf er 1843 Profefior an ber Aka⸗
demie ber ſchönen Künite wurde und
1844 die erfte Kunftgewerbichule in Schwe⸗
den gründete. Auch eine Verbindung
ber Künftler und Schriftfteler unter
dem Namen: »Konstnärs - Gillet« ift
fein Werl. 1845 —51 madte M. eine
Menge Reifen in feinem Vaterland zum
Zwede kunſthiſtoriſcher Forfchungen, wor:
auf er fein großes Werf »Monuments
scandinaves du moyen-äge« (1853—
1863) mit Unterftügung ber ſchwediſchen
und franzöfifhen Regierung herausgab.
Zu gleichen A en Zwecken
machte er im Auftrag König Trieb:
richs VII. von Dänemark und fpäter im
Auftrag bes Königs und bes Reichstags
von Schweden Reifen in Skandinavien
als deren Früchte feine »Samlingar till
svenska konst- och odlingshistorien«
(1866—68) zu betrachten find. 1870 end:
lich gründete er die Archäologiſche Gefell-
Mandelgren — Mannhardt.
Thaft in Schweden und war bei mehreren
— ſchwediſcher Abgeordneter.
Außer zahlreichen kunſthiſtoriſchen Auf⸗
ſätzen für ſchwediſche Zeitſchriften hat er
auch zu Kuglers »Kleinen Schriften und
Studien« Beiträge geliefert.
Manners, John, Lord, engl. Staats⸗
mann und Dichter, geb. 13. Dez. 1818 zu
Belvoir Gaftle in der Graffchaft Leicefter,
lebt meiftens in London. Ein jüngerer
Sohn des fünften Herzogs von Rutland,
ftudierte erin Cambridge, entwidelte frübs
geil tbätige Begeifterung für Wieder:
elebung des gotifchen Bauſtils und Bil-
bete mit Disraeli und andern jene we
tei des »jungen England«, welche die Ari=
ftofratie mit ber Demofratie verbinden
jollte. Seine erften Gedichte: »England’s
trust etc.e, erihienen 1841; in bemjelben
Jahr ward er mit Gladſtone (beide als
Konſervative) ing rlament ———
Biel hat man über feine Verſe gelacht:
Let wealth and commerce, laws and learning die,
But leave us still our old Nobility,
und mit Verdrehung ihres unglücklich
ausgebrüdten Sinnes haben fieihn lebens:
lang verfolgt. 1852 trat er in Die Regie
rung; unter Beacondfield war er Oberpoſt⸗
meifter. Bon feinen fpätern Schriften find
noch zu erwähnen: »A plea for national
holidays« (vgl. 2Zubbod); »Notes of an
Irish tour« om): »A cruise in scotch
waters« ; »Ennglish ballads, and other
poems« es,
Mannhardt, Wilhelm, Forſcher auf
dem Gebiet der germanischen Mythologie,
geb. 26. März 1831 zu Friedrichſtadt in
Schleswig, geit. 26. Dez. 1880 zu Danzig.
Sohn eines mennonitifchen Prebigers, ſie⸗
delte er 1836 mit feinen Eltern nach Dan:
dig über, faßte frühzeitig Neigung zur
underwelt ber germanifchen Sagen,
ſtudierte 1851 —54 in Berlin und Zübin-
en, übernahm 1855, nad Berlin über:
iedelnd, Die Herausgabe ber » Zeitfchrift
für deutiche Mythologie und Sittenfunde«
und habilitierte fich 1858 daſelbſt als Pri⸗
vatdozent. Aus Geſundheitsrückſichten
zog er ſich 1863 nad) Danzig zurück, wo
er feitdem als Privatmann lebte. Von
feinen Schriften nennen wir: »Germani:
je Mythen, Forſchungen« (1858); das
——
Mantegazza
populäre Wert »Die Götter ber beutfchen
und nordifhen Völfere (1860); »Meih-
nachtsblüten in Sitte und Sage« —
»Roggenwolf und Roggenbunde (2. Au
4866); »Korndämonen« (1868); »Walb:
und Feibhulte« (1875—77, 2 Bbe.);
»Klytia« (1876) u. a. Auch verfaßte er
Die Denkſchrift »Die Wehrfreiheit ber alts
preußifchen Mennoniten« (1863).
Mantegazza, Baolo, ital. Anthropo⸗
log, Phyfiolog u. Arzt, geb. 31. Okt. 1831 zu
onza, lag den mebizinifchen Studien in
Vila, Mailand und Pavia ob, gab ſchon
früh Beweife feines wiſſenſchaftlich und phi⸗
Iofopbifch angeregten
ungewöhnlid) tiefen Gemüts. Um fich ben:
Bann einer heftigen und un ce
Leibenichaft zu entreigen, welche bei der
Lebhaftigkeit feines Empfindens ihn gei⸗
ftig und Törperli zu zerftören brobte,
unternahm er eine große Reife burdy die
weiz, Frankreich, England, Hollanb,
Belgien, Schottland. Zu Paris beendete
er fein erites Werk: »La fisiologia del
piacere« (1854), das bis jest achtmal
nen aufgelegt wurde. Dann ging er nad
Sũdamerika, wo er fich verbeiratete und
als ausübender Arzt lebte. 1858 kehrte
er nach Italien zurüd, um eine neue ita=
Lienifche Kolonie aus der Lombardei nad
ber Argentinifchen Republit zu führen.
Feſtgehalten im Vaterland von ben poli⸗
tifchen Ereignifien von 1859, übernahm
er eine Stelle al3 Hofpitalarzt zu Mai:
land, dann bie Profeſſur der allgemeinen
Pathologie an der Univerfität zu Pavia,
wo er ein Laboratorium für Erperimen-
talpathologie gründete. Als Profeflor der
Anthropologie an das Istituto di studii
superiori zu Florenz berufen, errichtete er
bier ein Muſeum für Anthropologie und
rief eine antbropologifche Geſellſchaft ſowie
eine Zeitichrift ind Leben: »Archivio di
Antropologia e di Etnologia«. Zugleich
begann er, enthuſiaſtiſch befirebt, bie Wiſ⸗
fenfchaft zu popularifieren und fo gemein
nützig als möglich iu —— eine unge⸗
mein rege und vieljeitige ſchriftſtelleriſche
Thätigfeit zu entfalten. In ber ſinni⸗
A lets be⸗
—— —— ————
e M. phyſiologiſch⸗pſychologiſche
—*— in ſeinen —— della na-
Schriftftellerlexikon.
eiſtes ſowie feines | f
— Mantel.
tura umana«, feier »Igiene dell’
amore« (3. Aufl. 1878) und feiner »Fi-
siologia del dolore« (1879, mit einem
465
[Atlas für Phyſiognomik des Schmerz:
ausbruds), einem Seitenftüd zu ber
»Fisiologia del piacere« , worin er die
Mittel und Wege zu erforichen ftrebte, ben
phyſiſchen und pfochiihen Schmerz auf
Erden bis auf ein kleinſtes Maß zu ver:
ringern. In diefen und in zahlreichen
andern Schriften und Abhandlungen zur
Hygieine, zur Medizin, zur Anthropologie
und Phyſiologie finden, bei a er
Überfhivenglichfeit des Stils, ni viele
eine Beobachtungen und finnige Bemer:
fungen. Seinenfeifefhilderungen: »Pro-
fili e pam gi della Sardegna« und
»Rio della Plata e Teneriffa« fchloffen
ſich neueftend Briefe und Artikel an über
eine 1879 unternommene Reife nad) dem
ſchwediſchen Lappland. M. fchrieb auch
zwei Romane: »Un giorno a Madera«
und »Il dio ignoto« (1876), und feierte
ba8 Andenken feiner trefilihen Mutter
in bem Bud »La mia mamma«. In
deutſcher überſetzung erichienen feine» Phy-
fiologie der Liebe« (1877), die » Memoiren
eines Tierbändigerd«(1880) und bie »Phy-
foigie bes Genufjes« (1881).
anmel (ipe. mug), Eugèene, Hang
Gelehrter und Dichter, geb. 13. Juli 1825,
Sohn eines israelitifhen Arztes, befuchte
bag Lycke Eharlemagne und die Ecole nor:
male, befleibete bann verfchiebene Lehrer:
ftellen, zulest el ur der Rhetorik
am Lycke Henri IV zu Paris, wurde im
September 1870 von Jules Simon, dem
Minifler bes öffentlichen Unterrichts, zum
Chef feines Sekretariats ernannt und iſt
fett 1878 Generalinſpektor bes öffentlichen
Unterrihtd. Als Dichter veröffentlichte
er: »Pages intimes« (1866), eine von
ber Akademie gefrönte Sammlung von
Gedichten; bie Dramen: »Les ouvriers«
(1870) und »L’absent« (1873), von de⸗
nen namentlich das erftere die wärmſte
Aufnahme fand und dem Verfafjer einen
afademifchen Preis von 6000 Frank ein:
trug; ferner neue Gebichtfammlungen:
»Pendant la erre«e (1871) und
»Po&ömes populaires« (1871), bie eben⸗
falls von ber Akademie preisgefrönt wur:
30
466 Maquet — Mareneo.
den. Mit Levi⸗Alvarès gab er »La
France«, ein Leſebuch für die Schulen
(1854—55,4 Bde.;11.Aufl.1876), heraus.
Maquet (ivr. std, Augufte, franz.
Schriftiteller, ge 13. Sept. 1813 zu Pa⸗
ris, erhielt 1831 eine Stelle am College
Charlemagne, wandte fi bann aber ber
Litteratur zu und wurde Dumas’ Mit-
arbeiter an bejien —— Romanen
(»Les Mousquetaires«, »Monte- Chri-
sto«, »La reine Margot«, »La dame
de Monsoreau« , »Les Quarante-cing«
u.0.). Nach feiner Trennung von Dur
mas fchrich er — ———— mehrere Ro⸗
mane, wie: »La belle Gabrielle« (1853)
mit der Fortſetzung: »La maison du
baigneur« (1 9). »Le comte de La-
vernie« (1855), »L’envers et l’endroite
(1858), »La rose blanche« (1859), bie
phantaſtiſchen Erzählungen: »Voyage
au pays bleu« (1859) u. a., die er, wie
uvor bie, obengenannten Dumas 2
Romane, meift auch zu Bühnenſtücken
verarbeitete. Bon De bramatifchen | 1
Arbeiten Hatte das Volksſchauſpiel »La
— du baigneur« (1864) den meiſten
Erfolg.
Marked, 1) Oswald, Dichter und
Schriftfteller, neb. 13. April 1810 zu
a in Schleſien ald Sohn eines
eiftlichen, ftubierte zu Breslau und
gan erit Theologie, dann Philoſophie und
taturwillenfchaften, erhielt auf Grund
einer Abhandlung über die Platonijche
Ideenlehre einen — reis
(1830), habilitierte ſich zu —
heiratete 1836 die —— ſalie
Wagner, erhielt 1843 eine Stelle als
Obetlehrer an der Nikolaiſchule daſelbſt
und warb 1845 zum Profeſſor ernannt.
1848 —51 fungierte er als Chefrebaf-
teur ber »Leipziger Zeitunge, ward 1852
Teitender Direktor der »Teutonia« und
befleibet jegt noch diefe Stellung, M.
ift ein noir von feltener Vielſeitigkeit,
ein gründlicher Kritiler, ein gebiegener
und zugleich feingebilbeter Gelehrter, ein
gelhmagvoller, prachgeivandter über:
ſetzer. Iu unermüblicher fünfzigjähriger
Schriftſtellerthätigkeit hat er zahlreiche,
teilweise Biene Proben dieſer Biel:
feitigfeit abgelegt. Wir erwähnen bier
feine »G&ebichte« (1826, unter bem Pſeu⸗
rum Silefius Rinor; 2. Aufl
1838), »Snomen« (1832), »Manfred ber
Hobenftaufe« (1836), feine Schrift »Über
moderne Ritteratur« (1836—38, 3 Bbe.),
feine Sammlung »VBollabüdere ¶ 1838
1847, 44 Die) »Das Buch der. Lichee,
Gedichte ae, ‚ Die Dioskuren« (No
velle, 1 VL »Unfterblichleite (Sonetten:
franz, }: »Johanned« (ethifche und
religiöfe Ge — ——— Welt⸗
untergange (tragi ilogi
—— uf
(Satyripiel, 1 2, »Dramatu
Blätter« (1870), »Das Hallja
lands· ech a be Wieder:
geburt« (1871), eine Anzahlüberf
und Nacbichtungen, wie bed Aſchylos,
Sophofled, Euripibes, Ariſtophanes, des
»Nibelungenlieds«, Ghakeſpeares u. a.
eine ärung von Goethes ge
SR) und bie wiffenfchaftlichen =
»Phyſikaliſches Lerifon« (2. Aufl. 1888 -
‚6 Bbe.), Ft te ber griechiſchen
bilofophiee (1838), Geſchichte der .
oſophie des Mittelalterse (1841), >
metrifche Formenlehre« Bas) »Drama-
turgie des Ariftoteles« (1855) x., wozu
ae eine Anzahl von freimaurerifchen
Schriften kommen, welde M. als Meiſter
vom Stuhl gefchrieben hat.
2) Hans, Schriftfteller, geb. 21. San.
1841 zu Beipiig Sohn bes vorigen, be
308 1860 bie niverfität Tübingen, fpäter
* in ve a he ER Stu
ien zu Leipzig. Hierauf bielt er fich zeit-
weiligin Dresben Genf, Münden, Paris,
Wiesbaden, Berlin und Leipzig auf und
ließ ſich in letzterer Stabt nach feiner Ber:
heiratung 1872 dauernd nieder, um fi
ausf lietich mit ſchriftſtelleriſchen Arbei-
ten auf bem Gebiet ber Belletriftil zu bes
Thäftigen. Außer Novellen und Krititen
(im > Fr bat er veröffentlicht: »&es
a (1869); die Dramen: »Timoleon«
(1869), »Lorenzino von Mebici« (1875),
Marius in Minturnä« (1375); >Auf
Irrwegen«, Erzählungen (1880), u. a.
Mares Konrnier „|. Fournier 1).
Marenco, Leopoldo, Graf, ital.
Dramatiker, geb. 8. Nov. 1831 zu Ceva
in Piemont, Sohn des befannten Tragd:
—
Marie — Markham.
diendichters Carlo M. (geft. 1843),
brachte jhon im Alter von 20 Jahren eine
Tragõdie: »Isabella Orsini«, mit Erfolg
zur Aufführung. Eine Stelle im Finanz:
minifterium, welche er 1851 —— ab
er in Erkenntnis ſeiner mangelhaften Be⸗
fähigung zur Beamtenlaufbahn wieder
auf. Auch das 1860 — 64 zu Bologna
und 1864 — 71 zu Mailand befleidete
Lehramt ber —— Litteratur ent⸗
ſprach nicht ſeinen Neigungen, und er
lebte fortan ausſchlietßzlich dem dichteri⸗
ſchen Beruf. ne »Picarda Donati«,
von ber Riftori meilterlich Bargeiei, fo
wie die Dramen: »Saffoe u pa
nella« hatten zuerſt feinen Erfolg bes
[)
liſche; er nahm feine Stoffe aus dem länb-
—— idillio cam-
pestre«), aus bem Leben der Gebirgs⸗
bewohner (»Il ghiacciajo del Monte
Bianco, bozzetto alpinos), auch aus dem
Seemannsleben (»Giorgio Gandi, boz-
zetto marinaresco«). Eine neue A
tung ſchlug er mit dem »Nitterjchaufpiel«
ein, mit welchem er auf bad Mittelalter
urlidging (Il falconiere di Pietro Ar-
enae u. a.). Seine Erfolge in diejen
Richtungen machten vg erfucheeine
Zeitlang zur Modeſache. Er ſchrieb auch
zahlreiche Zuftfviele, barunter: »Un malo
esempio in famiglia«, »Letture ed
esempi«, >Lo spiritismo«, >Supplicio di
Tantalo«,»Gliamori delnonno«(1876),
»Quel che nostro non &« N a
taſie und Erfindungsgabe Be . reich
lich zu @ebote, wenn auch Poetiſche
in ſeinen Werken mehr lyriſcher als dra⸗
maliſcher Natur iſt. Gegenwärtig lebt
er, ſehr zurückgezogen und dem Verneh⸗
men nach mit dem Entwurf eines »Mar-
tin Luthere beidäjtigt, zu Turin.
Marie, Pſeudonym einer norweg.
Schriftitellerin aus ariftofratifchen Krei:
— zuerſt mit einem Alltagsbild: »I
mörket«e (»In ber Dämmerunge,
1875), auf, das troß feiner Anſpruchs⸗
Lofigleit duch feine pfuchologiiche Tiefe
grope Anerkennung fand. Ihm folgten:
»Gjennem Kamp« (⸗Durch Kampfe,
467
1876); »Fra min Födeby« (1877); 21
der Stille« (1878); »Ved eget Kraft«
(Durch eigne Kraft«, 1879). Die unge:
mein feine Charakteriſtik der Perſonen,
welde —— aus dem vollen Leben ge⸗
griffen ſind, die reife Lebensanſchauung,
etragen von echt religiöſem Sinn, und
ie natürliche, Teichtflüffige Darſtellung
haben biefen Lebensbildern, bie ben nordi⸗
ſchen Boden nicht verlaffen, fo große An:
nung verſ „ daß fie ſämtlich
zweite und britte Auflagen erlebten.
Mariette (pr. ⸗riet), Augufte
Edouard, genannt M.-Bei, franz.
Agyptolog, geb. 11. Febr. 1821 zu Bou⸗
logne fur Wer, geft. 22, am 881 in
Kairo als Direktor des Bulak⸗Muſeums;
at fich durch umfangreiche und wichtige
uögrabungen in Aghpten (Serapistem:-
pel und Apidgräber zu Memphis, Sphinr:
Eoloß u. a.) verbient gemacht unb Darüber
in hen ebiegenen Abhandlungen
und riften berichtet. Wir erwähnen
ier davon: »Choix de monuments et
dessins dé couverts ou ex&cut&s pen-
dant le ee ge du Serapion &
Memphis« 6); »Le Sörap&um de
Memphis« (1857—64, 9 ®pe.); »Lettres
a M. de Roug6 sur les r&sultats des
fouilles entreprisesparl’ordredu Vice-
roi d’Egypie- (1860); »Apercu de
l’histoire d’Egypte« (1861); »Prin-
cipaux monuments exposes dans les
galeries de Boulag« (1864): »Nou-
velletable —— (1865); »Fouilles
ex&cutes en Egypte etc.« (1867);
»Abydos, descriptions des fouilles etc.«
(1870 - 80, 2 Teile); »Les papyrus
€gyptiens du mus&e de Boulagq« (1871
bis 1877); »Monuments divers recneil-
lis en te etc.« (1872 — 75); »Iti-
neraire de la Haute- te« (1872);
»Denderah« (1873—75, 5 Bbe.); »Kar-
nak« (1875) u.a. M. Hatte vom Vize:
fönig von Agypten ben Titel »Bei«, fpäter
ben eines »Paſchas« erhalten und war
Mitglied des Inftitut de Trance ſowie
(feit 1867) Kommandeur der Ehrenlegion.
Nariotti, Quigi, |. Sallenga.
NMarkham (pr. martäim), Elements
Robert, engl. Offizier, Reifender und
Schriftiteller, geb. 20. Zuli 1830 zu Stil:
30*
468
lingfleet bei Hort, Tebt in London. Er
wurde in ber Wellminfterfchule erzogen,
trat 1844 in bie flotte, die er 1851 ver:
ließ, nachdem er eine ——— nach
dem verlornen Sir John Franklin mit:
pemadkt, bereilte Peru 1852—54,
en Chinabaum in Indien ein, wo er
forgfältig a er, bereifte
Cehion 1865—66, nahm an ber abeffini-
Ichen Erpebition 1867—68 teil. M. wurde
1863 zum Schriftführer der en? i⸗
ſen Geſellſchaft ernannt und erhielt 1871
n Bathorden. Er ſchrieb: »Franklin’s
footsteps« (1852); »Cuzco and Lima«
(1856); »Travels in Peru and India«
(1862); »History of the Abyssinian
expeditione (1869); »Life of Lord
Fairfax« (1870); »Ollanta, a Quichoe
drama« (1871); »History of Persia«
(1873); »A memoir of the countess of
Chinchon« (1875); »Threshold of the
unknownregion« (Rolarfahrten, 4. Aufl.
1876); »Peruvian bark: Chinchona
cultivation in British India« (1880)
und viele Arbeiten für die Hakluyt So-
ciety unb bie Geographifche Gefellichaft ;
and war er Herausgeber des »Geogra-
phical Magaßine«.
Marlitt (Pjeudonym für Eu genie
N en). Romanſchriftſiellerin, geb. d. Des.
zu Arnfiabt in Thüringen, Tochter
eines Vorträtmalerd, befuchte zuerſt die
Bürgerfchule * Vaterſtadt, ſpäter die
vortreffliche Höhere Töchterſchule in Son:
bersbaufen. Im 17. Jahr ging fie auf
Koſten ihrer Pflegemutter, der Yürftin
von Schwarzburg:Sonbershaufen, nad
Bien, um fih im Gefang auszubilden;
daneben erhielt fie Privatunterricht in der
italienifhen Sprache, der Deklamation
und Rhetorik. Infolge einer Erfältung
wurbe fie jeboch KOwerbörig, unb mußte
ihre in Ausficht genommene Laufbahn als
Sängerin aufgeben. Sie kehrte hierauf
an ben Hof ber Fürſtin zurüd, um da⸗
felbft weitere elf Jahre in angenehmen
Verkehr mit intereflanten, geiftig anregen⸗
ben Menſchen IM verleben, und wohnt
— in ihrer Vaterſtadt Arnftadt.
18 Schriftftellerin trat fie zum erſtenmal
1865 in der »&artenlaube« auf mit ber
Novelle >Die zwölf Apoftel«, unb aud
Marlitt —
führte | >
Marmier.
ihre folgenden Erzählungen fie aus⸗
Schließlich für das genannte Blatt geichrie-
ben. Später find die Arbeiten in Bud
form erſchienen und haben zahlreiche Auf-
lagen erlebt. Die Titel derfelben find:
olbelfe« (1868); »Blaubart« (1868);
eheimnis ber alten Mamſell«
an a hr
afin Giſela« (1870), »Heide⸗
en« (1872); »Die zweite Frau⸗
; » Im Haus bes Kommerzienratd«
illingshof· (1879). Der
außerorbentliche Erfolg, ben biefe Schrift:
ftellerin erzielt hat, zeugt ohne alle Srage
für ihre Begabung, ift aber gleichwohl fein
uted Zeichen für ben herrſchenden Ge:
mad. Reiche Erfinbungegabe und fpan-
nenbe Darftellung find noch lange nicht
das richtige und vollwichtige Rezept für
eine mufterhafte Romankompofition, ins⸗
befondere bann nicht, wenn jene Eigen:
fchaften fich um die natürliche Wahrfchein-
lichkeit fo wenig wie um bie poetifche Wahr:
fi —— — einer en
ologie au gefpannteften
fteben. Fir gewöhnliche Lefer, bie nur
unterhalten fein wollen, ift allerdingd aufs
anftänbigfte geforgt.
armier (ipr. mich), Zavier, franz.
aus und Reifender, geb. 24. Juni
1809 zu Bontarlier (Doubs), wibmete
je frübzeitig der journaliſtiſchen Xhäti
eit unb war mehrere Jahre Hauptredak⸗
teur ber Parifer »Revue germanigque«.
Seiner Wanberluft folgend, unternahm
er wieberbolt ausgebehnte Reifen er ben
verfchiedenften Ländern, zunächſt 1832
nad Deutſchland, als deren Krucht unter
anberm bie (etwas feichten) »Ktudes sur
Goethe« (1835) erihienen. 1840 erhielt
er eine Anftellung im Departement bes
öffentlichen Unterrichts; 1846 wurde er
zum Sonfervator an ber Bibliothek von
Ste. Genevitve ernannt. Seit 1870 if er
Peiner berfranzdfif — —
ehr zahlreichen Schrifien haben meiſt ſeine
Reiſen ———— ie»Lettressur
le No 2 Bbe.); »Lettres sur
la Russie, la Finlande et la Pologne«
2. Aufl. 1851, 2 Bde.; deutich 1854 ; »Du
hin au Nil« (1846, 2 Bbe.); >
surl’Amerique«(1851,2B8be.); »Lettres
Marryat —
surl’Adriatique et Montenegro« (1854,
2 Bbe.); ‚Voyage pittoresque en Al-
lemagne«< (1 unb 1859, 2 Teile);
»Voyage en Suisse« (1861); »De l’Est
a 1’Ouest; voyages et littörature«
(1867); »Les vr es de Nil & la re-
cherche de l’ideal« (1869) u.a. Erwäß:
nung verbienen außerdem feine »Es-
— po6tiques« 1), »Po£&sies
'un voysgeur« (1841) und die von ber
Akademie gefrönten Novellen: »Les fian-
c&s du H. Spitzberg« 8 Aufl. 1875)
und —— erner bie »Mé-
moires d’un orphelin« (1864); »Histoire
d’un pauvre musicien« (1866); »Les
ämes en peine, contes d’un voyageur«
(1875) ;die Novellen »Cimarosa« ( 867),
» drames du caur« (1868) und
hr de — nee (1 eos:
u etzungen Goet u il⸗
lerſcher Dramen hat M. ge Ar
Maxrryat (ipr. märriätt),
engl.
lebt in London. Die Tochter des feiner
Zeit Außerit beliebten Romanſchreibers
Kapitän M. (geft. 1848), verriet fie
frühzeitig Luft an Pbantafiegebilben jos
wie ein nicht aa Wal Darftellungs-
vermögen und warb noch jung vom,
ter ermuntert, fi) ber Bühne zu wid⸗
men (»Go on the stage, Flo’«). Sie
war ein erſtes Mal mit einem ier,
Ramens Church, verheiratet und brachte
mit ihm mehrere Jahre in Oftindien zu,
über deſſen gefellihaftliche Zuftände ſie
era tet bat. Sie ſteht in
iter Ehe mit ben Oberften Francis
n, ift aber al3 Schriftftellerin nur un»
ter ihrem Familiennamen befannt. Ihr
erfter Roman: »Love’sconflicte, erichien
1865, und 17 andre haben fich in rajcher
Folge en mehrere davon find
ins Deu de Bean öoſiſche, Schwebifche
und Ruſſi berte t. res Vaters
»Lifeand letterg« veröffentlichte fie 1872.
Nachdem fie oft in Liebhabertheatern und
durch öffentliche Recitationen Beifall er:
rungen, betrat fie im Februar 1881 bie
Londoner Bühne in einem von ihr ſelbſt
neichriebenen Stüd: »Her world«. Eine
ihrer Töchter hatte längft diefe Laufbahn
erwählt. Vier Jahre lang leitete fie bie
Martin. 469
Monaisſchrift »London Society«e. Ihr
neuefter Roman it: »My sister the ac-
tress« (1881).
Marſh⸗Calpwell (ſpr. marſch Tara),
Anne, engl. Schriftſtellerin, geboren
um 1796 in Sl ire geftorben im
Oktober 1874 zu 8 ndleh⸗Wood Sie war
mit einem Bankier Marſh verheiratet
und trat als Schriftſtellerin zuerſt 1834
auf mit »Two old men's tales«, welchen
»Tales of the woods and fields« (1836)
folgten. Aber einen durchſchlagenden Er:
folg —— fie erſt mit dem Roman »Emi-
lia dham« (1846), und ſeitdem
ſchrieb fie ausschließlich unter bem Namen
der »Berfafferin von ‚Emilia Wynd-
ham'«. Bon ihren fpätern Romanen feien
erwähnt: »Aubrey«e (neue Ausg.
1875); »The Rose of Ashurst« (1857);
»The chronicles of Dartmoor« (1866).
Auch bat fie Hiftorifches gefchrieben, fo:
»The protestant reformation in France
and the Huguenots« (1847), und das alt⸗
franzöfifche Rolandglieb dem größern Pu⸗
blitum mundgerecht gemacht.
Marfion (ipr. martin), Weftlanb,
engl. Dichter, geb. 30. San. 1820 zu Bo⸗
fton (Lincolnfeire), lebt in London, Er
bildete fih zum Rechtsanwalt aus, wanıbte
fi aber ganz zur Litteratur und arbeitet
jeit 1843 für die Bühne. Die beften ſei⸗
ner Stüdefind: »Thepatrician’sdaugh-
ter« (1841); »The heartandthe world«<
(1847); »Strathmore« (1849); »Phi-
lip of France« 10); »Ann Blake«
(1852); »Borough politics« und »The
favourite of fortune«e (1866); »Pure
gold« u. a. Auch, veröffentlichte M. li⸗
rifhe Dichtungen (darunter das fchöne
Gedicht »Death ride at Balaklava«)
und Novellen: »A lady inherownright«
(1860), »Family credit« (1861), > The
wife’s portrait« u. a. Seine Werke er:
fhienen in 2 Bänden gefanımelt 1876.
Merlin, 1) (ipr.täng) Henri, franz. Ge⸗
ſchichtſchreibet, geb. M. Febr. 1810 zu St.
Duentin, erft die Rechte, wandte
ſich aber 1830 der Litteratur zu und fchrieb
eine Reihe biftorifcher Romane aus der
Zeit derigronde,. Darauf begann er in Ge:
meinſchaft mit B. Lacroir eine »Histoire
de France par les principaux histo-
470
riens« (1833 ff.) und fobann fein Haupt:
wert, b an »Histoire de France«
1833 — 36, 15 Bbe.; 3., völlig umgear-
tete Aufl. 183794, 19 Bbe.), bie in
ber 4. Auflage (185060, 17 Bde.) vom
Inftitut 1869 mit dem großen Preis von
30,000 Front gekrönt wurde, nachbem
vor in der 3. Auflage bie Bände 10 und
11 (bie Religionstriege) und 14—16
— * Ludwigs XIV.) 1856 den Preis
obert erhalten hatten. 1848 lehrte M.
auch die Gefchichte an der Sorbonne. Die
Reaktion entfernte jeboch ben republika⸗
nifch gefinnten Gefchichtfchreiber vom Lehr⸗
ftuhl, und er trat nun erſt Ende 1870 als
Maire eined Arrondiliement von Paris
wieder in bie Offentlichfeit. 1871 in bie
Nationalverfammlung gemählt, Ey er
eingetorix«, heroifhes Drama (1865);
> Russie et ee (1868); isch
Ance populaire« 1867 ff., 6
Bbe.); »Etudes d’arch&ologie —
1871); »Les Napoléons et les fron-
stren de Eu re Philoſoph
2 omas Henri, franz. ſoph,
geb. 4. Febr. 1813 zu fBelledme (Orme),
wirkt als Profeſſor der alten Litteratur
an ber Fakultät ber — held zu
Rennes und ift feit 1871 Mitglied des
Anftituts, feit 1862 Offizier der Ehren:
legion. Von feinen Schriften find bier zu
nennen: »Histoire des sciences phy-
siques dans l’antiquit6« (1849, 28 N
»La vie future«, eine Apologie ber chriſt⸗
lichen Lehre (3. Aufl. 1870); »Les super-
stitions dangereuses pour la science«
(1863); »La foudre, l’electrieit6 et le
magnötisme chez les anciens« (1866);
»Galil&e, les droits de la science et la
;| Außerbem f
Martin.
methode des sciences physiques« (1869,
preisgefrönt);»Newton defendu«(1869);
»Le mal social et les remödes preten-
dus« Ge: » La Prometheide« (1875).
3) Nicolas franz, Dichter und Über
ter, geb. 7. Zuli 814 zu Bonn, ein
effe K. Simrods, geftorben im Auguft
- je in Auteuil bei Paris; m: J
elgien erzogen, war eine Fitans ⸗
Beamter in Dünfi a Far: *
na ris, wo er tralzoll⸗
büreaus wurde. uftrag bes Unter:
richtsminiſters Salvandy unternahm er
4850 eine wiflenfchaftlihe Reife nad
Deutichland zur Erforfhung der dent⸗
fhen Sagenfreife, deren Ergebniſſe er in
dem Wert »France et Allemagne«
Fr veröffentlichte. Won feinen poeti-
chen ROH nennen wir: »Leshar-
monies de la famille« um; >Ariel«,
Sonette und Lieber (1
(1842); »Les cordes ves« (1845);
»Une gerbe« (1849); »L’6&crin d’Ariel«
— »Le presbytäre«, epiſche Dich⸗
tung (3. Ausg. 1869); »Marisca«, eine
magparifche Xegende (1861); »Gazette
en vers. Julien l’Apostat, po&sies nou-
velles« (1863). Eine Sammlung feiner
Poeſten erihien 1867 in 4. Auflage.
trieb M. das kritiſch⸗ biogra⸗
baihde Wert »Poetes
e l’Allemagne« (184660, 2 en)
und gab eine Übertragung der Grimm-
ſchen Märchen (1846) fowie »Contesalle-
Ser (nach Hebel und Simrod, 1866)
aus.
4) Sir Theodore, engl. Schrift:
fteller, geb. 1816 zu Ebinburg und dort
erzogen. Als Rechtsanwalt fam er 1846
nach London, wo ihm beträdtlider Er:
told in feinem Geſ k ward. Schrift:
ftellerifch trat er zuertt in »Fraser’s Ma-
azine« unb »Tait’s Magazine« mit
iträgen auf, die er »Bon Gaultier«
unterzeichnete. In Verbindung mit Pro:
for Aytoun gab er unter demſelben
amen das »Book of ballads«e heraus
fowie einen Band überſetzungen: »Poems
and ballads of Goethe« (1 Indes
hatte er unter ſeinem eignen Namen be⸗
reits 1860 eine poetiſch gelungene über:
ſetzung von Henrik Herb’ »King Rene’s
Martineau.
471
daughtore veröffentlicht, die ſehr gün⸗ter dem Titel: »La legenda del trabajo«
flig aufgenommen wurde; die Darſtellerin
ber Hauptrolle, Ak Helen Faucit, da⸗
mals bie erfte ufpielerin Englanb$,
wurbe bie Gattin Martins. Er überfebte
ferner O malte »Correggio« (1854)
Soraz (1860) welen cr gehn Jahre {6
o welchen er gehn Jahre ſpä⸗
ter ne — Arbeit über biefen he
ter folgen Tieß, ben Catull (2. Aufl.
1875), bie »Vita nuovae bes Dante und
ben 1. Zeil von Goethes »Fauft« (1866).
Letztere Uberſetzung ift, wenn auch nicht
— fehlerfrei, doch in durchaus poeti⸗
chem Geiſt und mit Schwung behandelt,
auch in vielfachen ſpätern Auflagen ver:
befiert, von benen bie neuefte al in
Großfolio) mit Krelings Bildern ge
ſchmückt ift. Hierher gehört auch ein Band
»Poems, original and translated«
(1863) ſowie eine Übertra en eined
»Poems and ballads« (1878). Endlich
verfaßte er auf Erſuchen ber Königin
Viktoria, und von ihr weſentlich mit Stoff
unterftüßt, auch ins Deutiche über:
ſetzte »Life of H. R. H. the Prince
Consort« (1874—80, 5 Bde.), nach bef-
fen a die Königin ihn zum Rit⸗
ter jhlug und ihm das Kommandeurkreuz
des Bathorbens verlieh. Schon 1875 hatte
ihm die Univerfität Edinburg den Doktor⸗
grab verliehen.
5) Don Meliton y Arauz, fpan.
Ingenieur und Schriftfteller, geb. 1820
zu Segovia, verlebte feine zu enbjabre
in England, war 1844—45 Holmetſch
un fpanifhen Minifterium, nahm dann
am Bau ber Norbbahn teil und wurde
fpäter Ingenieur der Sasanftalt zu Ma⸗
drid, fein in 15 Auflagen erſchie⸗
nenes Buch »El naevo sistema m£-
trico de
on feinen zahlreichen zur Förderung ber
nationalen Arbeit veröffentlichten Schrif⸗
ten feien WR »Ponos« (1863), eine
allegoriſche Gejchichte der menjchlichen Ar-
beit, von der 1870 eine Volksausgabe un: |
erfchien; ferner: »Filosofia del sentido
comun« (1872), eine Art Lehrbuch ber
Arbeit bes Menſchengeſchlechts; »Las
Huelgas« (1875); »La imaginacion<
(1877). 1873 wurde er zur Parifer Welt:
ausſtellung abgeorbnet und veröffentlichte
dann in franzöfifcher Sprache: »Le tra-
vail humain«, fein — Werk,
welchem 1879 »El trabajo en Espaila«,
eine fchneidige Kritif der Zuftände Spa:
ni ens folgte.
Martineau (pr. moh), Harriet, viel⸗
ſeitige engl. Schriftſtellerin, neben George
Eliot die bedeutendſte Frau bed Eng⸗
land ber Neuzeit, geb. 12. Juni 1802 zu
Norwich, geft. 27. Juni 1876 in Amble⸗
five am See Winbermere, wo fie lange
gelebt. Auß einer vertriebenen Qu enot⸗
tenfamilie ſtammend, wuchs fie tem
proteftantifchen Geift und mit Tradi⸗
tionen ftaatlicher Freiheit auf; ein M.
fpielt fhon im parlamentariſchen Frei:
heitsverfuch der Fronde eine Rolle. Den
— — ſie A * ni ein
rzt, erzog fie; doch ging fie ſchon ihren
eignen Id, auch in der — ee tus
bien, und wandte ſich ber Gefchichte und
Staatswiflenfchaft in einer Weife zu, die
bei jungen Mäbchen höchſt ungewöhnlich.
Auch ihre früge hwerbörigfeit mag zu
ihrem unabhängigen Sinn beigetragen
a Indes war ihr erſtes Litterari des
eugnis weit entfernt, ihre jpätere Rich⸗
tung anzubeuten; es war ein Erbauung?-
bud), womit fie, faum großjährig, vor Das
Publitum trat: »Devotional exercises
for the use of young persons« (1823).
Weithin follte fie von dieſem Anfang weg⸗
treiben. Bereitd die beiden nächſten Bü:
cher, zwei re »Christmas Day«
(1824) und »TheFriend« (1825), legten
den Nachdruck auf bie vernachläffigten
Nechte und Intereſſen ber arbeitenden
Klaſſen, welche damals noch unter viel:
fachen geieplicen Einſchränkungen litten
überdied in bem Übergang von ber
Handarbeit zum Maſchinenweſen fich hart
bedrängt fanden. Es folgten aus Mar⸗
tineau Feder in ähnlichem Sinn: »Prin-
ciple and practice« und »The rioters«
(1826); »Mary Campbell«, »The Turn-
472
out«, >My servant Rachel«e. Aber
bie religiöfe Aber floß noch immer; M.
ſchrieb: »The traditions of Palestine«
unb »Five years of Youth« (1831).
Um diefelbe Zeit gewann fie, anonym,
brei Preisaufgaben zugleich, welche die
Unitariſche Aſſociation, mäßiger Aufklã⸗
rung huldigend, —— atte.
waren Abhandlungen über: >»Faith as
unfolded by u prophetg« ron |
dence«e und 8 essen faith«.
Seht wandte fie fich einer neuen Aufgabe
zu, einem Feld, welches vor ihr wohl nie
eine rau betreten: bie Ö onomijchen
Grunbläbe, welche ein Aım Smith
temp Bentham u.a. in lat Saftlider
Rilke eigen eftellt, follten durch Erzählun:
en unb Vlide ins tägliche Leben bem
olk warn and Herz gelegt werden. So
— fie ihre berühmten »Illustrations
olitical sconomy«, die 1832—34 in
20 Rieferungen erfchienen, danu in 9 Bän-
den gefammelt, auch ins Deutfche unb
Fra eb dee überfept wurben. Damals
* Lord Brougham in einem Brief:
. iſt in Norwich ein taubes Mädchen,
* mehr Gutes thut als irge Eu en ann
im Land; Sie mögen den Namen
und einiges aus ihrer — in bem, fon-
thly R — ge haben; aber
wahren —* erwirbt ſie ſich durch ihre
Ilustrations of political economy’« xc.
Eine neue Serie Erzählungen: »Poor
laws and paupers«, erſchien 1834 und
furz darauf »Illustrations of taxation«,
bier Erzählungen, Als der Minifter Mel:
bourne ihr einen € ale von 100 Pfd.
Sterl. aus ber Zivillifte zuwenden wollte,
ben fie wohl brauchen konnte, ſchlug fie ab:
»fie könne nichts aus dem Ertrag eines
Steuerſyſtems annehmen, das tie als
brüdend getabelt«. Auch ein jpäteres Aners
———— ertefie. Nun
ping fie nad) Amerika, wo ihre Schriften
hr bereits 9 ſehr g ünftigen Empfang
bereitet hatten. Das Ergebnis waren ihre
Bücher: »Society in America«e (1837) |thirty y
und »A retrospect of western travel«
(1838). Zurüdgekehrt, ſchrieb fie die An⸗
leitung: »How to observes, bann eine
Reihe von — welche den Vorwurf
derlimveiblichkeit von ihrabwenben follten,
Martineau.
eine Art von Lehrbüchern: >» The Maid-of-
all-worke«, »The Housemaide«, »The la-
dy’s maid«, »TheDressmaker«. Es folg⸗
ten zwei vortreffliheRomanevon durdaus
bleidbendem Wert: »Deerbrook« (1839),
worin die Lebenskonflikte — —
vorzuhe
planen;
—
—
erweckte. Kaum ae
toolle . Sarakterfäifberung
2 ein in — kleinern Werk aus biefer
— : »The billow and the rocke, einer
rle ber englifchen Litteratur. Darauf bes
geb fie ſich in den Orient, nach Paläſtina,
gypten, Arabien, worüber fie in »Eas-
tern life, its past and present« (1848)
berichtete, Wenige Sabre jpäter über:
tafchte fie viele ihrer Lefer und Freunbe
durch bie Datlegung des genglicen Ums
chwungs ber Überzeugungen, der in ihr
attgefunben. Es erfchienen die »Letters
on the laws of man's nature and de-
velopmente (1851), in welden fie, im
Berein mit ihrem teund Atkinſon, ſich
von jeder religiöfen Überlieferung loe
Kate n bernlefben Sinn veröffentlichte
ie, billigend, eine gedrängte Darftellung
von Gomtes »Positive philosophy«
— 2 Bbe.). Dieſen ſpat erfaßten An⸗
ichten blieb fie bis ans Lebensende treu. Zu
derſelben Zeit rüdte fie aud in bie Reihen
ber — ein na ihre trefi-
liche »History of
ears Peace« a. 2 Bbe *
wurde er ournafitifg jehr Hat;
1852—66 fchries fie KH bie»DailyNe
Berichte und Bi ien, aber au
y ge »People’s —
artikel, ebenſo IS
nal« und für »Once a week«. Aus einer
Martini
Menge von teilweife ephemeren
riften erwähnen wir nur noch: »Bri-
tish India« (1851); »Schools in Ireland«
(1859); »Health, Husbandry a Handi-
craft< Are Allmaͤhlich kam Ermü-
dung über fie, doch bewahrte fie ein war:
mes Intereſſe für jede humane Beſtre⸗
bung und blieb im Briefwechjel mit
vielen leitenden Perſönlichkeiten. Aus
ihrem Nachlaß erichien ihre Autobiogra⸗
phie: >Memorials of H. M., wi di-
tional memorials by Maria W. Chap-
man« (1877),
Rartini, Karl Wilhelm, Ritter
von, Schriftfteller, geb. 11. Juli 1821 zu
Lugos in Ungarn, ftudierte zu Wien und
trat 1838 in die Artilleriefchule, von wel:
her er 1841 als Profeſſor ber Mathematik
an eine Grenzkadettenſchule bes Banatz
kam. 1848 trat er bei der revolutionären
Bewegung als Hauptmann in ben unga-
riſchen Generalitab ein lag gegen bie Ser:
ben zu Selbe, ftellte fi 1849 freiwillig,
ala Windifchgräg in Peſt einrüdte, uns
tetrnahm nad) beenbigter kriegsgerichtlicher
Unterſuchung eine Reife nad) Stalien, fies
beite 1850 nach ‚Bag über, |päter nach
Graz, wo er bis 1866 die amtliche »Gra⸗
ger Zeitungs tebigierte, unb wurde 1867
im Preßbüreau des Staatsminifteriums
in Wien angeftellt. Gegenwärtig wirft er
wieber als Redalteur bed » Fremdenblatts·
daſelbſt. Er ſchrieb: »Bilder aus dem
— (1851); »Pflanzer und
oldate, Bilder und aka aus bem
Banat (1854); »Stillleben eines Grenz
offiziers« (1854); »Bor hundert Sahren«,
deutiche Lebens- und Sittenbilder (1864),
alles in fchöner, lebendiger Darftellung.
Marvel, Ik, |. Mitdell.
Karxr, 1) Karl, Bublizift und So
Jalpolitifer, geb. 2. Mai 1818 zu Trier,
ohn eines Hagen Oberbergrats,
Rage 1 E eg —— *
wiſſenſchaft, ohne je in den
Staatsdienſt zu treten, wandie ſich dann
beſonders der Philoſophie und Nalional⸗
ölonomie zu und wurde Redakteur der
oppofitionellen »Rheiniſchen Zeitungs
— ren — ale
i uge die ⸗»Deutſch⸗franzöſiſchen
Sahrbüchere und mit H. Heine De »Vor⸗
— Marx. 473
wärtse berausgab. Auch aus Frankreich
1844 ausgewiejen, begab er fich nach Bel⸗
gien. 1848 kehrte er nach Köln zurüd, wo
er eine Zeitlang bie fozialiftiiche »Neue
Rheinifche Zeitunge redigierte, und nahm
nach deren Unterdbrüdung 1849 feinen
bauerndben Aufenthalt in Yondon. Sein
— iſt: »Das Kapital« (2. Aufl.
873). Außerdem ſchrieb er: »Kritik der
politiihen Ofonomie« (gr ment, 1859);
»Der 18. Brumaire« (1869) u.a. Dur
feine Schriften ift_er ein Hauptvertreter
bes theoretiichen Sozialismus, war das
neben aber auch ſtets bemüht, die kom⸗
muniftifhe Agitation praftiih zu orga⸗
nifieren. Nach mehreren mißlungenen
Verſuchen gelang es ihm 1867, die »In⸗
ternationalee zu gründen, in welcher er
bis etwa 1870 einen ſchlechthin maßgeben-
den Einfluß ausübte.
2) $riebrich, Dichter, geb. 20. Sept.
1830 zu Steinfeld in Kärnten, Sohn
eined Hüttenbeamten, wurde in Klagen:
furt und Laibach gefhult, 1849 in ber
Armee Radetzkys zum Offizier befördert,
lebte nach dem Feldzug von 1866 als Pri⸗
vatmann zu Graz, trat 1871 als Haupt:
mann in bie Landwehr, abjolvierte den
Staatseramenfurs, wurde zum Kommans
ie Keygen — au er
either in Bifino (Sftrien). Fördernd wirt:
ten auf ihn, neben einer — Schul⸗
bildung und Sprach wie Litteraturſtudien,
der Verkehr mit hervorragenden Männern
der Armee in Italien, ferner der Einfluß
und die Anregung von Land und Leuten
in Oberitalien, Oberöſterreich, Wien und
Graz, wo er den meiſten bedeutenden
Männern der Zeit näher trat. Von 1870
bis 1872 war er Präſident des Steier⸗
märfifhen Schriftſtellervereins zu Graz.
Er machte fich zuerft befannt durch einen
Band »Gedichtee rar dem 1858 eine
neue Samm ung olgte. Die — Pu⸗
blifation: »Gemüt und Welt« 162) noch
mehr aber bie hiftorischen Dramen: »Olym-
piad« (1863) unb Pe von Bayern«
(1864) brachten reihe Anerfennung. Als
Üüberfeßer der Gebichte Longfellows a
trat er zur amerifanifchen, als Biograp
und Äberſetzer Aleſſandro Poerios (1868)
zur italieniſchen Kitteratur in nähere Bes
474
ziehung. Seine jüngfte Publikation iſt:
»Glarijfee (Erzählung, one E
Marziald (ipr. marfiah, Theophile,
engl. Liederdichter und an geb.
21. ae 41850 zu Brüffel, lebt in London.
Sein Vater war ein franzöfiicher Geiſt⸗
licher, feine Mutter eine Engländerin.
Teild in ber Schweiz und Belgien, teils
in England erzogen, wandte er fich auf
ber einen Seite ber Muſik, auf ber andern
dem Studium des Provencalifchen und
bes Neugriehi zu. Über bie Ballaben»
poefie biefer n Sprachen bat er in
Zeitfchriften gelceichen. fand eine
Anftellung im Britifhen Mufeum, vers
—— unter dem Einfluß von Heine
und A. de Muſſet ſeinen erſten Band Ge⸗
dichte: »The gallery of pigeons, and
other poems« (1875), hat ſeither viele
Lieder fomponiert und ift im Begriff, ein
Liebling bes Publikums zu werben.
ee Dr. ( Pſeudonym für Do:
cip Berad), Diäiter und Schriftfieller,
geb. 21. März 1818 zu Wien, ſtudierte bier
und wibmete fi dann ausf ——
ſchriftſtelleriſchen Laufbahn (ſeit 1834),
auf welcher er eine ungewöhnliche Frucht⸗
barkeit entwidelt hat. Vielfach mit Zeit:
ſchriften in Rapport ftehend (3. B. ftändi-
ger Mitarbeiter ber Münchener liegen
n Blättere), bediente er biefelben mit
gelungenen Humoresken. So ſchrieb er für
»Uber Land und Meer« bie feiner Zeit
vielgelejenen unb jet noch leſenswer⸗
ten »Wiener Kroquise, eine fortlaufende
wigige Chronik des Wiener Lebens. Auch
gab er das Album — ulvere heraus
und gründete die humoriſtiſchen Zeitſchrif⸗
ten: »Der Komet«und»Die komiſche Welt«.
rüber in Baden bei Wien, lebt er jett
jeit zehn Jahren in Salzburg. Seine Ge⸗
dichte In Öfterreichifcher Mundart (»Bil-
der, Lieder und Gefchichtene und »Bitt
ar fhön«) laſſen zwar in bezug auf das
Formelle zu wünfden übrig, treffen aber
den Volkston glüdlich und ungefudht. Das
»LicberbuchohneGolbfchnitt« (1856 fann
das Gleiche von fich behaupten. Außer fei-
nen Humoresfen (»Satans Leier«, 1860;
»Spottoögel«, 1864, u. a.), feinen zahl:
reichen (gegen 200) Novellen und feinen
Teuilletonromanen erwähnen wir noch
Marziald —
Maspero.
eine dramatiſchen Produkte (Luſtſpiele:
KR — »Bittfchriften«, »Die
Frau Brofeflorine »EineunruhigeRacite,
»Geheimnifje eines Jagdgewehrd«, » Zur
Statiftil der Frauen« x.), feine »Gedi
in — Eee *. die
> ihnu a er
——— ah bie —eú— Ge:
mg (1 1).
nig bei Bernburg, ſtudierte zuerft in Halle
eologie, um fi ſ
widmen, war dann als Lehrer oder Di⸗
rektor an verſchiedenen Orten thätig und
wurde 1862 als Profeſſor der ik
an bie Univerſität Leipzig berufen, wo er
feitdem wirkt. Bon feinen Schulbüchern
ift das »Deutſche Lefebuche in brei Teilen
basverbreitetfie. In weitern Kreiſen wurde
M. beſonders befannt durch fein Buch
»Naturftudiene (1852, 7. Aufl. 1869; ein
zweiter Ban folgte 1868, 2, Aufl. 1877),
worin er eine finnreiche Eharalteriftif der
befannteften Pflanzens und Tierarten,
mehr vom äfthetif als vom natur
A n Standpunkt, zu — ver⸗
uchte. Von ſeinen on füß
ten wir an: »Deutſcher Wald und
in Bild und Wort« (1871); »Luftreifen
von —— Don Fonvi
und Tiffandier« el rapbifches
Leſebuche (1874, Teil 1). Mit a
Naturforf ab er das Sammelwert
»Die gefamten Naturwiflenfchaftene (3.
nn 87377, 3 Bbe.) a
aspere, Guido, franz. Orientalifl,
insbefondere Agyptolog, geb. 23. Juni
1846 zu Paris von italienifchen Eitern,
machte daſelbſt feine Studien, wurbe 1870
naturalifiert und erhielt 1873 an Rougẽs
Stelle die Brofeffur ber Agyptologie am
Eolldge be France. Bon feinen riften
nennen wir hier (mit Übergehung der
tein grammatiſchen): »La grande in-
scription dedicatoire d’Abydos et la
jeunesse de Sösostrise (1867); »La
stele du Songe« (1868); »L’hymne au
Nil«e (1868); »Le conte des deux fre-
res« (1870); » Le litt£rature religieuse
de l’ancien Egypte« (1871); »La stäle
de l’excommunication« (1871); »La
Maffarani
stöle de l’intronisation« (1871); >»Une
naar a Thebes au temps
de .dynastie« (1872); »Du genre
istolaire chez lesanciens fgyptiens«
(1873); »Un gouverneur de Thèbes au
tempsdel .d ie«(1873); »His-
toire ancienne des peuples d’Orient«
a) deutſch von Pietſchmann,
u »M&moire sur quelques papy-
rus du Louvre« (1876); »Le papyrus
Mallet« (1877); »Le conte du prince
estind« (1877 — 78); »Comment
outii prit la ville de Joppé⸗ (1878);
»Le conte des delix freres« (neue
Überfeßung, 1878) 2. Treffliche Auffäge
von ihm enthalten auch bie en
—— * , engliſchen und beutf
ar tiften.
sflarani, Tullo, ital. Schriftfteller,
eb. 1826 zu Mantua von ißraelitifchen
Itern, welche fpäter ihren Wohnfik in
Mailand nahmen, ftubierte die Rechte zu
Pavia, fah ſich aber als der Erbe eines
beträchtlichen Vermögens in den Stand
est, in voller Unabhängigkeit feinen
itterarifhen und Tünftlerifhen Neigun-
gen zu folgen. Er bildete fi) zum tüchti-
en Maler aus; von feinen Schöpfungen
in dieſer Richtung ift das große Gemälbe:
die von Alerandria, mit Pügern
gebeizt, am belannteften. Als Publiziſt
verſuchte er fich zuerft 1848, ging nad
dem Scheitern der nationalen —
gen des Jahrs nad) Paris und veröffent-
lichte dort im März 1849 eine Art Me
moranbum: »Quelques mots sur la d&-
fense de Venisee, 1850 erſchien von
ihm die tiefgedachte Abhandlung »L’idea
italiana attraverso i tempi«, welcher
eine andre: »Prodromi della libertä
moderna«, folgte. 1851 ließ M., nad
turzem Aufenthalt in der Schweiz, ſich
wieder in Mailanb nieder, wo er zwar in
bie Mazziniſche Verſchwörung mit ver-
widelt wurde, ber Verfolgung aber we
gen Mangels an Schulbbeweifen entging.
Nun veröffentlichte er eine Reihe umfang-
reicher und gebiegener Abhandlungen im
»Crepuscolo« und in ber »Nuova An-
tologia«. In erfterm erfchien 1857 fein
grober ———— eine, welcher dem
It dieſes Dichters in Italien bie Bahn
— Mafiey.
brach, ferner ein Eſſay: »Monaco e No-
rimberga«, in welchem er feine Lands:
leute mit der deutſchen Kunft befannt
machte. Auch in politifcher Beziehung
fuchte er die gegenjeitige Verſtändigung
ber beiden Nationen zu fördern burch eine
Be ee —
»Deutſchland und die italieni rage«
1859 erihien. 1860—67 war er Dit.
glied des Parlaments, wibmete ſich aber
von ba an ausfchtieglich ben Angelegen:
beiten der Stabt Mailand, als Mitglied
der Giunte municipale eine —
und verbienftvolle Thatigkeit entwickelnd.
Vielfach erwarb er ſich, unter anderm durch
den patriotifchen und mwohlthätigen Ge:
braud, den er von feinem Vermögen
machte, Dank und Anjeben unter feinen
Mitbürgern. Seine Eſſays fanımelte er
in den >Studü di letteratura e d’arte«
(1873) und »Studii nn e di sto-
ria« (1875). Bei der Weltausftellung zu
Paris 1 fungierte er als Präfes ber
internationalen artiſtiſchen Jury und ver:
öffentlichte hernach fein ebento gründliches
wie gut gefchriebenes Buch »L’arte a Pa-
rigie, das aud in franzöfifcher Sprache
erfhien. a gebunbener Rebe be-
wäbrte er die Eleganz feines Stils in ben
Stiyen: »Piazza d’armi, bozzetto mila-
—4338 — — infer-
nale« ‚> 0, grandi e pic-
eole storie« (1876); »>Sermoni« (1880).
Maſſeh (fpr. maſſeh), Gerald, engl.
Dichter und Litterarbiftoriler, geb. 29.
Mai 1828 zu Tring in Hertforbihire, Tebt
zu New Soutbgate in Mibölefer. Sohn
armer Eltern, arbeitete er zuerſt in einer
Seibenfpinnerei, dann als Strobflechter.
Mit 15 Jahren wandte er fid) nad) Lon⸗
don, förderte mit Außerfter Anftrengung
feine geiftige Ausbildung und veröffent-
lichte die Sebichtfammlungen: »Poems
and songs« (1846) und »Voices of free-
dom and Iyrics of love« (1849), dann
die reifern Erzeugniffe: »The ballad of
babe Christabel« (1854), »Craigerook
castle« (1856), »Robert Burns: a cen-
tenary Bong“ (1869), »Havelock's
march« (1861) und »A taleof eternity«
(1869). Die groben und tiefen Ideen ber
legten Sammlung haben M. einen weiten
475
476
Kreis von Lefern verſchafft. Schon 1863
erhielt er einen Jahrgehalt aus der Zivil:
liſte. Ein Ergebnis langjähriger Studien
ift fein Wert »Shakespeare’s sonnets«
(1866, 2. erweiterte Aufl. 1872), worin
er eine neue Theorie aufftellte, die auch
von neuern Überſetzern der Sonette,
Gelbcke (1867) und Krauß (1872), aufge
nommen worben tft.
Moflen (fpr. man), Davib, engl.
Litterarhiſtoriker, ge 2. wen zu
Aberdeen, lebt in Edinburg. Er ſtudierte
in biefen beiben Stäbten, begann feine
Titterarifche Raufbahn als Redakteur eines
ſchottiſchen Provinzialblatts, begab ſich
aber jchon 1844 nad) London, wo er für
N en thätig war, kehrte
aber bald nah Edinburg zurüd. Zum
———— 1847 nach London gezogen
lieb er 18 Jahre lang bort, errang fü
eine — ende Stellung unter ben Zeit⸗
enofjen, bekleidete 1852—65 bie eins
ußreiche Profeſſur ber engliſchen Sprache
und Litteratur am Unive “ — e, ſeit
1859 auch die bes Leiters von⸗ 8
Magazine«. Seit 1865 wirft er ala Pro⸗
feſſor der Rhetorik und englifchen Rittera-
tur in Ebinburg. Er ſchrieb: »Essays,
biographical and critical, on English
ne neue vermehrte Ausg. 1874, 3
be.); »Britishnovelists« (1859); »Re-
ee en « (3.Aufl.1877);
»Drummond of Hawthornden« (1873);
»The three devils: Luther’s, Milton’s
and Goethe's« (1874); »Wordsworth,
Shelley, Keats, and other essays«
(1874). Aber fein Hauptwerk und Haupt:
verbienft bleibt das allerdings Tangatmige,
—— enöſſiſchen Umſtaͤnde dar⸗
ſtellende »Life of John Milton« (1858—
1879, 6 Bde.), das als ein Flaffifches Bud
betrachtet wird. Daran fchließen fich zwei
Ausgaben der poetifchen Werke Miltons.
athien (ſpr. jd) Abolphe&harles
Shislain, beig. Schriftfteler, geb. 22.
Juli 1804 zu Mong, geft. 13. Juni 1876
in Srelles; ftubierte zu Löwen und Gent
bie Nechte, zog fi durch eine Ode auf
den Tod feines Obeimd, eines alten
Deputierten der vereinigten Königreiche,
Bye Verfolgung zu, gewann ba=
urch zugleich große Popularität unb er:
Maſſon — Maupaffant.
* nach ber Revolution von 1830 bie
iſſion, die holländiſche Garniſon in
Charleroi zur
enſtreckung aufzufor⸗
dern, die er mit vollſtändigem —*—
aus
führte. Fortan finden wir M. mitten im
—— er der großen Politik. Er war
—42 Gonfernatet ber öffentlichen
Bibliothel von Mons, wurbe 1852 zum
Vorſteher der Manuſkripte an ber Fönigl.
Bibliothek zu Brüjfel ernannt, balb dar
auf Mitglied ber belgischen Akademie. Als
Schriftfteller hatte er feine Hauptftärte in
ber politifchen Satire; body war er
au anbern, rein poetiſchen Gebieten thätig.
Wir nennen von feinen n: »Passe-
tem tiques< (1830): »Boland de
Latkros (0 wne, 1840); O1la Potridae
(1839), eine Sammlung, deren bunte
Mannigfaltigkeit feine Eigenart am beſten
darafterifiert; »Po6sies du clocher«
(1347); »Le Guersillon«, Sammlung
von Satiren (1848); »Les m&moires
d’outre-tombe« , Gedichte gegen bie Ty⸗
rannei ber Preſſe (1 a »Givre et
eldes« (1852); »Seniliac, Gebidhte
1856), und »Souvenirs« (1866). Seine
»(Euvres po6tiques« etſchienen 1856 in
6 Bänden.
Mattheh, ſ. Arnould.
Maupaflant (ſpr. mopafling), Henri
Nene Albert Guyſde, franz. Schrift:
fteller, geb. 5. Aug. 1850 auf Schloß Mi-
romesnil in ber Normandie auscineralten
Iothringifchen Adelsfamilie, wurde, nach
bem er nach beendigten Studien ben Krieg
mitgemacht hatte, von G. Flaubert in bie
Litteratur eingeführt und ſchloß ſich fo
gleich und mit Leidenichaft der jüngern
naturaliſtiſchen Schule an. Er fteuerte zu
den von Zola und Genoſſen veröffentlichten
»Soir&es de M&dan« (1880) eine Novelle:
»Boule desuif«, bei, nachbein er ein Jahr
zuvor — —— —
tempse, zur Auffũhrung gebracht hatte,
und ließ 1880 unter bem Titel: Des vers«
einen Band Iprifcher Gedichte nachfolgen,
die in ihm einen Meifter der Form und
einen Boeten von feltener Urfprünglichfeit
und feiner Empfindung erkennen laſſen.
ALS Feuilletonift wirkt M. mit ungewöhn-
lihem Erfolg im »Gaulois« und ın eint
gen andern politifchen Vlättern.
Maurenbrecher --- Maurice.
Manrenbreiier, Wilhelm, Hiſto⸗
rifer, geb. 21. Dez. 1838 zu Bonn, ſtu⸗
bierte Gefhichte in Bonn, Berlin und
Münden unter Ranke und v. Sybel, ha-
bilitierte fi 1862 in Bonn als Private
dozent, hielt fi 1862—63 zu Simancas
in Spanien zum ee her Stus
dien auf, wurbe 1867 als PVrofefior ber
Geſchichte nach Dorpat, 1 nah Kö⸗
nigöberg berufen und lehrt feit 1877 an
ber Univerfität zu Bonn. Seine Schriften
find: »Karl V. und die deutſchen Prote-
m. 1545—55« (1865); »England im
eformationgzeitaltere (1866); »Don
Garlod« (2, Aufl. 1876); »Studien unb
Skizzen ur Geſchichte ber Reformations⸗
* (1874); »Kbnigtum und Verfaſſung
n Preußen« (1878); »Geſchichte ber ka⸗
tholiſchen Reformation⸗ (1880, Bd. 1);
»Die preußiſche EL ie und ber
Kölner Kirchenftreite (1881).
Maurice (fpr. morif), 1) go Des
aılen: engl. Geiftliher, Sozialreformer
und Schriftfteller, geb. 1805 zu Normans⸗
ton in ber Groffhaft Suffolt, geft. 1.
April 1872 zu London. Der Sohn eines
unitarifchen Beebigerß, bezog er bie Uni:
verfität Cambridge, Tonnte aber zufolge
der bamaligen Gefete keinen Univerſi⸗
tät8grad erlangen und verließ Cambridge,
um fi in London mit feinem Freund
Sterling der Arbeit an dem damals neu:
—— Atheräum zu widmen. All⸗
maͤhlich milberte fi in Hin der Wider:
prus gegen die Glaubensſätze ber angli-
aniſchen Kirche; er bezog, ſpät im Leben,
die Univerfitit Orforb, wurde bort 1835
Magifter und erhielt in demſelben gebt die
Prieſterweihe fowie eine Kaplanſtelle. Da⸗
neben wurde er 1840 Profeſſor der neuern
Geſchichte und engliſchen Litteratur am
— College in London, 1846 Profeſſor
der Kirchengeſchichte. Als er indeſſen in
feinen > ar ee essays« (1853)
in freifinniger Weiſe über Firchliche Dinge
ausfprah unb namentlich die Ewigkeit
ber Höllenftrafen bezweifelte, wurde von
jener rechtgläubigen Hochichule ein Ketzer⸗
icht über ihn gehalten und er genötigt,
Fine utialjeng zu nehmen, während
bie Rechtögelehrten ihn in feiner Kaplan-
fielle in Lincoln's Inn feithielten. Der
>
477
Tall machte ungeheures Auffehen, wurbe
zu einem der Ausgangspunkte ber jeither
im al fiegreihen Bewenung
freierer religiöfer An en und eröffnete
für M. einen bebeutenden Einfluß, ber
fi durch feinen Ernit, feine Milde und
yerfönliche Liebenswürdigkeit ftetig hob.
Er ir fih dem jungen Ludlow (f. d.)
an, half Arbeitergefell ften gründen,
warb das Haupt ber driltlihen Soziali-
ften, unter denen fi Charles Kingsley
(f. d.) auszeichnete, ftiftete 1854 das noch
blühende Working Men’s College, ftrebte
nach Ausgleichung der Gegenfäge zwiſchen
ben verjchiedenen Gefellf körlaffen, war
eifrig in Förderung der Volksbilbung, ber
höbern Srauenerziehung, der Ausdehnung
des Wa 5 x. Die YBeiegun ‚ welche
Arnold (ge . 1842), ch ni 1855)
und Thirlwall ( . d. angebahnt, fortſetzend,
iſt er mit Kingsley als Haupt der ſogen.
Broad Church⸗Partei zu betrachten, zu
Be auch A. Stanley (f. d.) gehörte.
1 erhielt M. wieder eine Pfarre und
war, durch ben perfönlichen Einfluß der
dnigin, die von Vere-Street, wo er nun
bie gebilbetften Sreifinnig: Religiöfen ver:
fammelte. Die Univerlität Cambridge,
welcher er einft den Rüden wenben mußte,
ernannte ihn 1866 zum Profeſſor der Mo⸗
— Von ſeinen Werken, die
meift einen theologiſchen Anſtrich haben,
feien noch erwähnt: »History of moral
and metaphysical N. (1850—
1860); »The religions of the world«
(5. Aufl. 1877); »Lectures on the ec-
clesiastical history of the I. and II.
centuries« (1854); »Thepatriarchsand
lawgivers of Old Testament« (2. Ausg.
1855); »The religion of Rome« (1855);
»The conscience« (1868); »Social mo-
rality« (1869). Auch eine Novelle: »Eu-
stace Conwaye, hat M. verfaßt. Eine
fich | Büfte verewigt fein Andenken in der Weſt⸗
minfterabtei. Sein Sohn, Major M., be
fchreibt fein Leben. —
2) C. Edmund, engl. —
Sohn des vorigen, geb. 29. Juni 1843 zu
London, in deſſen Naͤhe er lebt, erhielt eine
treffli Sea unb bat ſich bie grobe
Aufgabe geitedt, bie »Lives of the Eng-
lish popular leaders in the middle
478 Maurh
es« zu ſchreiben. Bon biefer Reihe find
erihienen: »Stephen Langton« (1872)
und»Tyler, Balland N En:
Außerdem fammelt er die Materialien für
eine Gefchichte des Jahrs 1848,
Maurd (ipr. mo), Alfred, franz. Als
tertumsforfcher und Kulturhiſtoriker, geb.
23. März 1817 zu Meaur, trat 1840 als
königlicher Bibliot Paris in ben
Staatsbienft, warb 1862 Profeſſor ber
— am College be France und eini
Sabre fpäter Generaldirektor der franz
fifchen Archive. Außer zahlreichen Arti-
feln für Revuen unb Journale veröffent:
lichte er: »Essai sur les l&gendes pieu-
ses du moyen-äge« (1843); »Histoire
des grandes for&ts de la Gaule et de
— Fee * ; 2Les *
u moyen-äge« ; »Topographie
des anciennes — de la Frances
(1856); »Les for&ts de la Gaule et de
la France« a; ferner: »La terre
et ’homme« (1856); >Histoire des re-
—— de la Grèce antique« (1857 —
1860, 3 Bbe.); »La magie et l’astrono-
mie dans l’antiquit& et au moyen-
äge« (1860); »Le sommeil et les r&-
ves« (1861); rn et l&gendes
de l’antiquitö« (1803); »Les &mies
d’autrefois« (1 ‚2 Bde.) u. a.
Manthner, Fritz, Schriftfteller, geb.
29. Nov. 1849 zu Horik bei Königgräg in
Böhmen, fiebelte 1855 mit feiner familie
nach Brag über, wo erauf Wunich des Va⸗
ters bie Rechte ftubierte. Mit einer Samm⸗
lung von Sonetten: »Die große Revolu-
tion« 9 trat er zuerſt litterariſch
auf / ließ derſelben kleinere Luſtſpiele fol⸗
gen, die auch mit Erfolg aufgeführt wur⸗
den, und wibmete ſich dann ausſchließlich
dem litterariſchen Beruf, zunächſt als
feuilletoniſtiſcher Mitarbeiter r deutſchen
Blätter Prags, darauf ſeit 1876 in Ber:
lin. Einen durchſchlagenden Erfolg erzielte
er mit einer Reihe parodiſtiſch⸗ſatiriſcher
Studien, welche in ber Art von Bret Har⸗
te8 »Condensed novels« ben Stil ber
hervorragenden beutichen Dichter ber Ge⸗
genwart zum Gegenitand Hatten und zu:
erft anonym im »Deutihen Montags
blatte, dann als Buch unter bem Ti-
tel: »Nach berühmten Muftern« (15. Aufl.
— May.
1879; neue Folge, 1.—9. Aufl. 1880) er
ſchienen. Weitere Sammlungen von Fri:
tiſchen Feuilletons find: »Kleiner —
(1878), Einſame Fahrten; Pla
und Sfgene (1879), benen fi) die ori
ginelle Hung »Bom armen
niſchko. Kleine Abenteuer eine el
fliderö« (1880), »Die Sonntage ber Ba-
tonin«, Novellen (1880), und der Roman
»Der neue Ahasver« 1881) anſchlofſen.
Mautner Sr Schäfer. .
13. Nov. 1824 zu Veit als Sohn eines
Kaufmanns, bejuchte das Gymnaſium in
Wien und zu Prag, fubierte feit 1843
in Wien unb Leipzig, an beiden Orten
in fleißigem Verkehr mit Morig Hart:
mann und Alfreb Meißner, arbeitete für
mehrere größere Journale, errang 1851
mit feinem Luftfpiel »Das Preisluſtſpiel⸗
ben vom Hofbur er ausgeſetzten Preis,
unternahm 1853 eine größere Reife durch
Deutſchland, Belgien, Frankreich und Eng⸗
land und erhielt 1865 eine Anftellung
bei dem Direktorium ber Tranzöfifchen
Staatsbahngefellfchaft, 1868 eine ſolche
bei der Taiferlihen Bibliothek in Wien.
Bon feinen im übrigen nicht zahlreichen
Dramen bat keins den Erfolg des » Preis:
Iuftfpield« erreiht. Die »Rleinen Erzä
Tungen« (1858) und>&ebichte« (1858)
ohne originelles Gepräge; fein ae
harnifchter Sonette gegen Napoleon x
»In Catilinam« (1859) ift infofern ber:
vorzubeben, als der Berfafler troßbent fpä-
ter von bejagtem franzdfiichen »Satilina«
einen Orden erbielt und annahm.
Hay (vr. meh), Str Thomas Era:
fine, engl. Schriftiteller, geb. 1815, lebt
in London. Er trat 1831 als Gehilfe in
die Bibliothek des Unterhaufes, erlangte
1838 die Advofatur, ift feit 1856 zweiter
und feit 1871 erfler Schriftführer bes
Unterhaufed. Er wurde 1866 zum Ritter
gefchlagen und gilt als Autorität in ben
oft verwidelten Gebräuhen de Parla-
ments. Er ſchrieb: »On the law, privi-
leges, a 8 and usage -
liament« (8. Aufl. 1879, deutſch 1850) ;
»Constitutional — of a
since the accession of George «,
das Ähnliche Werl von Hallam vervoll-
fändigenb (5. Aufl. 1875, 3 Bde.; deutſch
— — Mazade.
Rayer 1 arten uft, Hiftoriker
/ hen 8. Zuli 1 1808 auf br
Berlin Spracwiffenfgaft und —
be reiſte Italien und wirkte dann ala Schul:
mann an verſchiedenen Orten, z J als
Rektor des Realgymnafiums ın Karls⸗
rube. Eine
Aufenthalts in Neapel war bie Schrift
Neapel und bie Neapolitaner« (1840—
1842,2Bbe.). Von feinen fonftigen Werten
nennen wir: »Der Räuber und jein Kinde,
Novelle Fark »Deutiche a für
das deutiche Volle (1
treffliches, Durch patriotifche Wärme un
ichereß Usteilaus ezeichnetes Werk; »Kai⸗
Heinri « (1862), für F. Schmibts
— —* und die Romane:
re — 2 Bde.), »Die R
Brůũder« Bde.), »Zwei tapfere | t
en« 1876) und Auf ber Hoch⸗
ſchule« (1878). Auch feine Beiträge zu du
ben »Liebern pi Schug und Truße (1870)
befunbeten feine poetifche Begabun
ulius a a berühmter
Phyſiker, — .Nov. 1814 zu Heil
bronn, geft N! 1878 bafelbf; ſtu⸗
dierte A Tübingen ebizin, ging zu weis
terer Ausbildung n Per A und Pa⸗
ris, dann als arzt nach Batavia
und ließ ſich 1841 als Arzt in feiner Va⸗
terſtadt nieder, wo er feitben: blieb. 1876
an ihm ber e perfönlic Adel verliehen.
t eine Reihe Feiner phyſikaliſcher
& ften veröffentlicht (Ipäter gefammelt
unter dem Titel: »Die Mechanik ber
ans 1867; 2. Aufl. 1874), die buch
eue Gedanken und Entbedungen in der
Biffenfeaft Epoche gemacht und bazu
beigetragen haben, ber ganzen Phyſik
eine neue Richtung zu neben. Die Lehre,
welche er entwidelt, ift ber — riff der
Aquivalenz von mechaniſcher Arbeit und
Wärme, und die Darſtellung iſt fo Mar
unb ae daß fie auch bem wi ne
5 bildeten Laien ve ine wird
— Robert v. M., der Gali
9. Jahrhunderts 18H)
3) Rudolf, iſchech. Dichter, geb. 13.
Frucht feines zweijährigen | haben
479
Okt. 1837 zu Strantſchißz in Böhmen,
ſtudierte Rechtswiſſenſchaft — ur und
tag und ftarb 12. Aug. Seine
See ei a. «fammelt als poſthu⸗
rausgeg. von Joſ.
328 ans ball wahre Kunftwerfe:
»Nachitionetter, »Sturmlieder«, »Mo:
tive an dem VBöhmerwalde, »Die Emig:
feit« und »In ber Mittagsrubee.
mentlich bie zwei letgenannten Gedichte
ben vorzeitig babingefchiebenen
Sänger einen Platz unter ben beften tſche⸗
chiſchen Dichtern erworben.
Mahhew (ipr. mehiu), Henry, engl.
Schriftiteller, geb. 25. Nov. 1812 zu Lon⸗
bon, befuchte die Weftminfterfchule, machte
auf einem Kriegsſchiff bie Fahrt nach Kal⸗
futta, ftanb einige Jahre einer Farm in
Wales vor und begann feine Titterarifche
Laufbahn, indem er die Poſſe »The wan-
dering minstrel« zur Aufführung brachte.
—5 — er itlang am Fund
en n und eine — von *
ar ovellen, Erziehungsſchriften
unb Artifel für Zeitfchriften veröffentlicht,
trat er mit »London labour and Lon-
don poor« (1851, 2 Bbe.; u Ausg.
1866) hervor, in we Idem ® ert er das
Londoner Straßenleben mit großer Schärfe
darſtellt und dazu en die Aufmerk⸗
— auf Zuftände zu lenken, ni bis⸗
er wenig Berücfichtigun gefunden bat:
ten. Ferner jchrieb er: »Thhe wonders of
science« (1855, neue on .1872); »The
Upper Rhine« (1858). Dit feinen Brü-
bern Horace und Auguft vereinigte er
ſich zu bumoriftifchen Schriften, wie: »The
greatest plague of life«, »’The magic
of kindness«, »Tricks oftrade« u.a.
Mazade Ki .tahd), Charles de, franz.
Bublizift, geb. 1821 zu Caftel Sarrafin
u (Tarn⸗et⸗ Saronne) ‚ ftubierte in Zouloufe
und begab ſich dann nah Paris, wo er feit
1843 für bie »Presse« fchrieb. Seit 1846
ift er ftändiger Mitarbeiter ber »Revue
des Deux Mondes«, für welche er bis 1858
und bann wieber ſelt 1868 nach Forcades
Tode die politiſche — in gemäßig⸗
tem Sinn redigierte. M. gehört zu den
eſchmadvollſten Proſaifien Frankreichs.
ußer ſeinen journaliſtiſchen Arbeiten ver⸗
öffentlichte er noch hiſtoriſche und litterar⸗
480
fchichtliche Werke, befonbers zur Zeitge⸗
richte, von benen wir anführen: »L’Es-
e contemporaine« (1855); »L'Ita-
e moderne, r&cits des guerres etc.«
ea »La Pologne oontemporaine«
1863) ;»L’Italie etlesItaliens«(1864);
»Deux fommes de la r&volution« (1866,
Schilderungen ber Marie Antoinette und
Mad. Roland); »Les revolutions de
V’Espagnecontemporaine«(1868);>La-
martine, sa vie litt£raire et poli-
tique« (1872); »La guerre de France«
(1875, 2 Bbe.); »Portraits d’histoire
morale et politique du temps« (1875);
»Le comte de Cavour«e (1877); >Le
comte de Serre, la politique moderde
sous la restauratione (1879).
Mazuranié (fpr- -furaniti), Ivan,
Troat. Schriftfteller, geb. 1813, fpielte in
den Kämpfen genen Ungarn 1848 — 49
eine große Ro
ragendes Mitglieb der tifhen Regie
rung, nad dem Ausgleih mit Ungarn
187 nus von en. Als Dich⸗
ter gehört er ber illyriſchen Gruppe ar,
welde in ber Zeit 1830—50 die Serben,
Kroaten und Slowenen litterarifch zu
vereinigen trachtete umb zur Wiebergeburt
ber ſüdſlawiſchen Ritteratur weſentlich bei⸗
getragen hat. Sein Gedicht »Der Tob des
Smajl Aga Cengiée«, weldes vo: Ale
ruſſiſcher, polnifcher und tichechifcher Übers
feßung erſchienen ift, unb bie Ergänzung
der fe re Gejänge von Bunbulics
(1588— 1638) großer Epopde »Döman«
haben ihn zumgefeierten Froatifchen Epifer
gemacht. M. leiftetete Treffliches auch in
ber ſüdſlawiſchen Sprach⸗ und Geſchichts⸗
forſchung und gab ſchon 1842 ein deutſch⸗
illyriſches Wörterbudy —
Mazzini, Giuſeppe, tal. Politiker
und Schriftſteller in engliſcher und fran⸗
xöfiſcher wie italieniſcher 50 —
28. Juni 1805 zu Genua, geft. 10. März
1872 in Piſa. Seine vielbewegte politi-
* Laufbahn beiſeite laſſend, müſſen wir
einer geiſtreichen litterarkritiſchen Arbei⸗
ten gebenfen, in denen er ſich, in regem
Verkehr mit engliſchen Größen lebend, eine
geachtete he engliſchen Schriftens
e
tum erworben. beiten, naments
e, war fpäter ein hervor: | lif
Mazuranie — MEarthy.
George Sand u. a., erihienen zuerft in
Bierteljahrsichriften; fie find mit feinen
politiſchen Schriften gefammelt in »Maz-
zini’s life and writings« (1864 —70,
6 Bde.). Eine Ausgabe feiner italienis
fen Schriften: »Seritti editied inediti«,
ericheint feit 1861 (bis jebt 9 Bde.). Eine
beutfhe Auswahl berfelben lieferte Lud⸗
milla Afling (1868, 2 Bbe.).
M'Carthy, 1) Denis Zlorence,
engl. Dichter, geboren um 1820 in Irland,
veröffentlichte: »Ballads, poems and ly-
ricge, iriſche Stoffe behandeln, auch Übers
ekungen aus vielen Sprachen (1850);
erner: »Under - glimpses, and other
poems« und »The beil-founder, and
other poems« (beide 1857). Aud über:
fette er Calderons Dramen unb zwar in
aflonierenden Verſen (eine Seltenbeit im
Englischen) und fchrieb: »Shelley’s early
ife«, ferner »Original sources« (1872).
Die Krone verlieh ihm 1871 einen ie
lichen Ehrenfold von 100 Pfd. Sterl.
Ir al in, engl. Hiſtoriker und Romans
ſchriftſteller, geboren im November 1830 3u
Cork in Irland, lebt zu London. Er er:
ielt eine gute Erziehung, wurbe 1863
itarbeiter einer ng in Liverpool,
trat 1860 bei bem Londoner »Morning
Star« ein, war 1864-68 Hauptrebafteur
diefes damals bedeutenden Blattes, reifte
dann während brei Jahren in den Verei⸗
nigten Staaten, war mehrere Jahre lang
ein Hauptmitarbeiter an ben »Daily
News«, ſchrieb außerdem auch für ver-
ſchiedene enalije und amerilantiche Wo⸗
chen⸗ und natsfchriften, wurde im
April 1879 für Longford ind Unterhaus
gemäblt, wo er zum radikalen flügel ber
damaligen Home-rule-PBarteigebörte, und
bat fich, bei den Neuwahlen von 1880 wies
ber ernannt, ber ertremen irijchen Partei
unter Parnell angeichlofien, beren ein⸗
dipes Titterarifch bedeutendes Mitglied er
ft. Als Romanjchriftfteller trat er 1867
auf mit »Thewaterdale neighbourse; es
folgten: > — hter« 4869);
»Lady Judith« (1871); >A fair Saxon«
(1873); »Linley Rochford« (1875);
»Dear lady Disdain«e (1877); »Mi
Misanthrope« (1878);»Donna Quixote«
ih über Goethe, Dante, Lamennais, | (1879). Auch hat man von ihm einen Band
Me Cullagh — Meilbac.
fritifcher Aufjäpe: »Cdn amore« (1867)
und eine »History of our own times«
(1879—81, 4 Bbe.), welche fleißig gear-
beitet und bemjenigen, welcher ben extre⸗
men Parteiftandpuntt des Verfaſſers nicht
außer acht läßt (wie dies in Deutichland
geichehen), von tlihem Nutzen ift.
t Cullagh, William, f. Torrens,
Medlenburg, Alfbilba, f. Ring.
Meding, Oskar, Romanfchriftiteller
(Pſeudonym Gregor Samarow),
geb. 1829 zu Köni als Sohn bes
damaligen Ih ten ber Bropinz
Oftpreußen, ftudierte 1348— 51 in feis
ner Baterftabt, in Heibelberg und Ber:
fin die Rechte, wurbe 1851 Auskulta⸗
tor in Marienwerder, ging fpäter in das
Verwaltungsfach über und war nachein⸗
ander bei den Regierungen zu Minden,
Liegnig, Potsdam und Düſſeldorf na⸗
mentlich in Er
tigt. Da er fich jedoch für zurüdgelegt
bett, trat er 1859 aus dem preußifchen
in den hannöverſchen Staatsdienft, wo
er durch des Könige befonderes Vertrauen
anögezeichniet wurde. 1863 wurde er Re:
terungsrat mit perjönlihem Vortrag
im König. In diefer Stellung arbeitete
er an einer neuen Gewerbeordnung, ha
ben Zunftzwang befeitigen und fuchte die
aphiſche Lage des Königreich für ben
Sanbel nußbar zumachen. Beim Ausbrud
bes Kriegs 1866 war er für Neutralität thä-
tig, ging nachher zur Vertretung ber In⸗
rn des Königs nad) Wien unb 1867
nad Paris und trat während der drei Sabre
1867 —70 zu allen Rotabilitäten ber Bolitit
und Wiſſenſchaft in nahe perfönliche Be:
siehung, Sm legtgenannten Jahr verlieh
er den Dienft des Königs von Hannover,
machte Frieden mit ber preußiichen Regie
tung, ließ ſich in ber Schweiz, fpäter in
Stuttgart und 1873 in Berlin nieder und
veröffentlichte nun unter bem angegebenen
Pſeudonym einen Cyklus von Zeitromas
nen, in welden er in bichterifher Form
einen Teil feiner eignen Erlebniffe einge:
ten hat: »Um Szepter und Kronen«
(1872); bie Fortfeßungen: »&uropäifche
Minen und Segenminen« (1873), » Zwei
Kaiferfronene (1875), »Kreuz und
Schwert« (1875) und »Helb und Kaijere
Schrifiſtellerlexilon.
If | puntt« (187
481
(1876); ferner die Zeitromane: »Die Rö⸗
merfahrt der Epigonen« (1873), »Der
Tobesgruß der Legionen« (1874); den um:
fangreichen — Roman ⸗Höhen und
Tielene (1 80, 20 Bbe.), beftehend
aus den einzelnen Romanen: »Verſchol⸗
len«, »Gold und Blute und »Sühne und
Segene; ben hiſtoriſchen Roman »fai:
ferin Elifabeth« (1381, 6 Bde.). Un:
ter feinem eignen Namen veröffentlichte
er neuerdingd: » Memoiren zur Zeitge⸗
fhichte« (1881, Bd. 1).
Mehlis, Ehrifian, Altertumsfor:
ſcher, iR 28. April 1850 pi Herſchberg
in der Rheinpfalz als Sohn eines Pfarrers,
ſtudierte in Erlangen, Leipzig und Mün—⸗
hen Philologie und Altertumskunde und
ift gegenwärtig Gymnaſiallehrer in Dürk⸗
im. M. bat feine litterarifche Thätig-
eit beſonders auf die Ergründung ber
Kultur⸗ und Ortsverbältnilie bes Rhein⸗
lands feit ben älteften Zeiten gerichtet
und zu dieſem Zweck wiederholt wifjen-
ſchaftliche Reifen in Mitteleuropa bis
Standinavien und Stalien unternommen.
Bon feinen zahlreichen Schriften find an-
zuführen: »Die Grundidee des Hermes
vom ver: ——— iſchen Stand⸗
5—77, 2 Teile); »Stubien
ur älteſten Gefchichte der Rheinlande«
1875 — 79, 4 Teile); »Der Rhein und
der Strom ber Kultur« (1876—79, 3
Teile); »Im Nibelungenlanb. tho⸗
logiſche Wanderungen« (1877); »Fahrten
durch die Pfalz. Hiſtoriſche Landſchafts⸗
bilder⸗ (1877); »Materialien zur Vorge⸗
ſchichte —— im ae Europa«
(mit A. Kohn, 1873—79, 2 Bbe.); »Bil-
der aus Deutfchlandbs Vorzeit« (1879).
In mehreren ber genannten Schriften bat
er zur OL Sun feiner Anfichten
fi Ber poetischen Geftaltung bebient.
Meilhac (pr. mejad), Henri, franz.
Bühnendichter, geb. 1832 zu Paris, er:
ie feine Bildung auf dem Lycke Louis
e Stand, befchäftigte fa dann mehrere
Jahre mit Zeichnen (als Mitarbeiter bes
»Journal pour rire«) und brachte 1855
feine erften Stüde auf die Bühne, bie,
ohne äußern Erfolg zu haben, doch al?
Proben eines nicht unbebeutenden Talents
erkannt wurben, das ſich dann auch bald
31
482
Bahn brach. Bon feinen zahlreichen an:
fangs allein, fpäter meift in Gemeinſchaft
mit Lubovic Halkoy verfaßten Stüden
fein nur erwähnt: »L’autographe«
ER »Le petit-fils de Mascariılle«
1859); »Ce qui plaitauxhommes« (mit
N 1860); »La vertu de C&limdne«
und »L'attaché d’ambassade« 33
ferner: »La belle Heläne« (1864),
»Barbe-bleu« und »La vie parisienne«
(1866), >La grande - duchesse de G£-
rolstein«e (1867), fämtlih mit Haltoy;
»Le chäteau & Toto«, »La P£richole«,
»Le bouquet« (1868); bie graziöfe Dich:
tung »Suzanne et les deux vieillards«
(1868); »Froufrou« (1869), bis jett fein
pa twerf; »Lesbrigands« (mit Halevy,
869); »Tricoche et Cacolet« (1872);
»La boule« (1875); >Le mari de la
debutante« (1879) u.a. M. ift unter
ben franzöſiſchen Theaterbichtern ber ſpe⸗
zififch pariferifche, Der eigentliche Sitten
maler ber Boulevarbs, baber jeine Werte
in ber Überfegung oft viel verlieren.
Meinide, Karl Eduard, Geograph,
geb. 31. Aug. 1803 zu Brandenburg,
eft. 26. Aug. 1876 in Dresden; mirfte
eit 1825 am Gymnaſium au Prenzlau,
deſſen Direktorium er 1852 übertragen
befam, und lebte feit 1869, in Ruheſtand
verfebt, in Dresden. DM. war namentlich)
einer der gründlichiten Kenner ber poly-
nefiichen Snfelmelt. Seine Hauptwerte
find: »Verſuch einer Geſchichte ber euro:
päiſchen Kolonien in Weftindien« 99
»Beiträge zur Ethnographie Aſiens«
— »Das Feſtland Auſtralien« (1837,
Bde.); »Die Südſeevölker und das Chri⸗
ſtentum« (1844) und als Abſchluß ſeiner
Studien das grundlegende Werk »Die
Inſeln desStillen Ozeans« (1876,2 Bde.).
Meißner, Alfred, Dichter und Schrift⸗
fteller, geb. 15. Oft. 1822 zu Teplitz als
Sohn be dortigen Babearztes und einer
ſchottiſchen Mutter, erbielt feine Vorbil⸗
dung zuerſt auf einer nach klöſterlichem
Schnitt eingerichteten Anſtalt zu Karls
bad, wohin feine Eltern übergefiebelt
waren, fpäter auf dem Gymnaſium ber
Prager Altfiadt, ftudierte unter fruchtba-
ten und nachhaltigen Anregungen ber
altertüimlichen, erinnerungsreichen Böh⸗
Meinicke — Meißner.
menſtadt Medizin, promovierte, nachdem
1845 feine »Gedichte« erfhienen und mit
Beifall aufgenommen worden waren, und
nach einer Reife nad Stalien, 1846 im
Wien zum Doktor ber on und er:
hielt Beſchäftigung als praftifcher Arzt
an einem Spital. In feinen Mußeftunden
beichäftigte er fih mit den Stubien zu
feinem großen epiſchen Gedicht > Zidfa«,
ing hierauf, da bie öſterreichiſchen Zen:
urverbältniffe den Abbrud des Gedichta
in ber urſprünglichen Form unmöglich
madten, nad) Leipzig (1846), um dort
einen Umſchwung ber Dinge abzumarten,
trat hier und in Dresden in enge Verbin-
dung mit berühmten Schriftfiellern und
Künftlern (KarlBed, Kuranda, M. Hart:
mann, Auerbach, Gutzkow, Schwinb,
ir Rich. Wagner), verließ, als » Zie
as« Erſcheinen ihn Unannehmlichkeiten,
ja Verfolgungen befürchten ließen, Dres:
den und begab ſich nach Paris, wo er im
College de France einzelne Kurſe anbörte.
1848 nah Ofterreich zurüdgelehtt, wandte
er fih, angeefelt von dem Antagoniemus
wilhen Tſchechen und Deut * nach
Sean furt a. M., verbrachte Winter
848 49 wieder in Paris, befuchte für
einige Zeit London und kehrte nad) Prag
un 1869 fiebelte er nad) Bregenz (am
odenfee) über, wo er noch gegenwär:
tig lebt. Unter ben öflerreichiihen Dich-
tern fteht M. in vorderfier Reie. Seine
»Gedichte« (1845) zwar zeigen uns erk
ben kämpfenden, anfät wiſchen ben Zeit:
fragen umberjchwanfenden, noch nidht
abgeflärten Denter; dasſelbe gilt teilweiſe
auch — von feinem »Zista« (1846),
an ier neben und troß aller über:
flüflinen Rhetorik die Energie und Kraft
der Darftellung ein bebeutenbes dichteri⸗
ſches Talent erfennen läht. Noch konzen⸗
trierter und ftrammer zeigt fich dieſe Kraft
in den Dramen: > eib des Urias«
(1851), »Reginald Armſtrong, oder die
Welt des Gelded« (1852) und »Der Prä-
tendent von Yorke (1857), während das
ältere humoriſtiſche Gedicht: »Der Sohn
bes Atta Trolle (1850), mit virtuojem
Geſchick auf Heines Pfaden wandelte, den
ber Dichter kurz vorher zu Paris ken⸗
nen gelernt hatte. Schade, daß M. dem
Mejinar — Melnikow.
Drama fortan den Rüden Lehrte und
die breitere, bequemere Fläche bed Ro⸗
mans zu feinen poetiichen Gängen wählte.
Es erjhienen: »Der Freiherr von Hofti:
wine (1855), dem ſich inhaltlih ans
fchließt: »Sanfarae (1857), »Der Pfarrer
von Örafenriebe (oder: »Zwiſchen Fürſt
und Volk«, 1855); »Zur Ehre Gotted«
(eine Sejuitengefchhichte, 1860); »Neuer
Adel« (1861); »Schwarzgelb« (1861);
»Zemberger und Sohn« Misch ; »Ba-
bele (aus Hſterreichs neuefter Geſchichte,
1867); »Die Sirene« (1868); »Die Kin»
ber Roms« (1870); »Die Bildhauer von
Wormd« = 4); »Driolae (1874);
»Feinbliche Polec (1878); »Auf und nies
ber« (1879). Ragen diefe Schöpfungen,
bie übrigens von ungleichem Wert find,
teilweife auch Hoch empor über das Niveau
der gewöhnlichen Wache, fo fehlt ihnen
boch die ftrenge Gefchlofienheit des Kunſt⸗
werke, für bie eine Summe von glänzen:
ben Vorzügen nicht entichäbigen Tann.
An — Rahmen, lebendigen Farben
nd vo —— erſcheinen ſeine »No⸗
vellene (1864) und deren zweite Serie
(1876); ferner die »Seltſamen Geſchich⸗
ten« (1859). Gine geiftvolle —* —
ren⸗ (1868); ⸗»Rokoklobilder⸗ (1871);
das Gedicht »Werinherus« (1872);2 Hiſto⸗
tien« hau); »Schattentang« (1881) u.a.
Reifnar, gnal,
Schriftfteller, geb. 23. April u
Revolar in Finnland, gen 2. Aug. 1878;
ſtudierte feit 1821 in Upfala Theologie,
wurbe 1829 als Geiſtlicher in Stodholm
ordiniert und 1852 Pfarrer zu Norra
483
Wram in Schenen, wo er ben Reit feines
Lebens verbrachte, Seiner erften hiftori-
{hen Novelle: »Blomman p& Kinekulle«
(1829, deutſch 1845), Die fehr beifällig
aufgenommen wurde, ließ er eine Dienge
ähnlicher nachfolgen, die, ald »Svenska
historiska noveller« gefammelt, in meb-
reren ——— (zuletzt 1866 69 erſchie⸗
nen. Außerdem hat er zahlreiche Romane
Dean, von denen mehrere auch in deut:
cher Überſetzung erſchienen, z. B.: »Schwe:
dens Schutzgeiſt wacht er (1842);
»Fohannes Kjällmane (1845); »Johan
Kafimir de la Gardie« nebft ber Fort:
feßung: »Der Zug über den Großen Belt«
(1850) u.a. Bon feinen übrigen Werken
ift namentlich feine »Fäderneslandets
historia för fruntimmer« (3. Aufl. 1844;
deutich von Freeſe: »Geſchichte Schwe⸗
dens«, 1844) zu erwähnen. Sammlungen
feiner Gedichte erfchienen 1852 und 1864.
Melnikow, Bawel Iwanowitſch,
ruſſ. Schriftfteller, geb. 12. Oft. (a. St.)
1819 zu Nifhnij Nowgorod, ftudierte in
Kafan, trat dann in den Staatsbienft und
machte im minifteriellen Auftrag mehrfache
Reifen burh Rußland, um das geiftige
Leben daſelbſt zu erforjchen. Eine Fru t
diefer Forſchungen war eine geheime, auch
is jebt noch nur teilweije veröffentlichte
Denkſchrift an den Gro ürften Konftantin
über die Lage, die Verhältniſſe, die Gei⸗
ftegbildung und die ſittlichen Zuſtände der
ruffifchen Geiſtlichkeit. Später widmete
fih M.volftändig bem Stubium des ruffi-
ſchen Diffidententumg und veröffentlichte
mebrere bierauf bezügliche riften.
Außerdem bat aber M. unter dem Namen
Anbrei Petſcherskij mehrere größere
und Meinere Erzählungen in befletriftifcher
Form aus dem Leben ber Raskolnilen (der
ruſſiſchen Diſſidenten) an der Wolga er⸗
ſcheinen laſſen. Beſonders geſchätzt und
viel geleſen ſind die Romane: »In den
Wälderne (1872—75) und »In ben Ber:
gen« (feit 1876 in Fleinen Bruchftüden
in ber ruffifhen Revue »Der ruffiiche
Botee ericheinend, noch jeßt nicht vollen:
bet). Beide Romane ee tn kulturhiſto⸗
riſch⸗ ethnographiſcher a ST
tem Intereſſe, da fie überaus betaillierte
Schilderungen des Lebens und Denkens
31*
484 Melde — Menzel.
ber rufjifschen Rasfolnifen an den beiden | zog, und bat ſich in ber Sorge bald in der
Ufern ber Wolga bieten
Mels, Auguft (eigentlih Martin
Cohn), Schrirtfteller, geb. 1829 zu Ber:
lin, ftubierte dafelbft und führte hernach
ein höchſt wechſelvolles Leben: Freiwilli⸗
ger gegen die Dunen, Sekretär Betiffiers
in Afrika, Korreipondent in Paris, Re:
dakteur in Madrid, Hauptmann in ber
fpanifchen Armee, Mitarbeiter der »Gar⸗
tenlaube« und für das »Daheim« Bericht:
erftatter über die Mainarmee, hernach über
die De Austellung, Genoffe Napo:
leons ILL. auf Wilhelmshöhe, Überjeter
von beffen Schriften, Feuilletonift vom
»Wiener Tageblatt« 20. Seine 1874 un:
ter dem Pfeudonygm Don Spavento
erfchienene Schrift »Typen und Gil:
bouetten von Wiener Schriftfiellern und
ournaliftene machte feine Stellung zu
jenem Blatt unbaltbar, und er fiedelte nach
Graz über, lebt aber jekt wieder in Paris.
Sein erftaunliches Spradtalent macht
ihn in ben meiſten europäiſchen Kultur⸗
laͤndern heimiſch, und fein gewandter Geiſt
findet ſich in die verſchiedenſten Aufgaben
und Lebensſtellungen. Großes a
erregten feiner Kal feine anonym erſchie⸗
nene Schrift »Von der Elbe biß zur Tau:
ber« (Feldzug ber preußifchen Mainarmee,
vom Berichterftatter des > Daheim«, 186
fowie feine — Verteidigung der
Perſon Napoleons III. Zur Belletriſtik
gehören: »Erlebtes und Erdachtes«(1869);
»Herzenskaͤmpfe« (Novellen, 1869); »Ge⸗
bilde und Geſtalten« (1870); »Seltfame
Schickſale« (1871); »Unfihtbare Mächte«
(Roman, 1875); »Neue Horizontee (Mor
man, 1876—78, 11 Bbe.); mu junge
Leiden« (Luftfpiel, 1871); »Der Staats:
anwalte (Schaufpiel, 1875); »Das lebte
Manuffripte (Ruftipiel, 1875), »Der neue
Frühling« (Drama, 1880).
Melville, j. Woyte- Melvine.
Mendes (fpr. mangdäſ), Catulle,
franz. Schriftiteller, geb. ie Bordeaur,
gründete 1860 in Paris die Zeitfchrift
»Reine fantaisiste«, worin er ein verfi-
fizierte8 Drama: »Le roman d’une nuit«,
veröffentlichte, da® dem Verleger (da M.
felbft noch minberjährig wur) eine zwei⸗
monatliche Haft nebft einer Geldftrafe zu:
oefie, bald im Roman, bald in der Büh⸗
nendichtung verſucht. eine —
»Philoméla« (ein Band Lyrik, 1864),
»Hesp£rus« (1869), »La colöre d’un
franc-tireur, odelettegnerriere«(1871)
und »Contes &piques« (1872) erfhienen
1876 unter dem Zitel: »Po&sies« gefam-
melt. Auf die Bühne brachte er bie Ko—
mödie »La part du roi« (1870) und ein
Drama: >Justicee (1877). Bon feinen
Romanen feien erwähnt: »Histoires d’a-
mour« (1868); »Les foliesamoureuses«
—433 »La vie et la mort d’un clown«
1878); »La petite imperatrice: (1879);
»Les meres ennemies« (1880) 2c. fowie
bie Schrift » Les 73 journ&es de la Com-
mune« (1871).
Mendes Leal da Silva, Soft, portug.
Dichter, geb. 2. Oft. 1820 zu Liſſabon,
debütierte als Schrijtiteller mit Artikeln
im »Diario« ber utiertenfammer,
wurde 1846 Sekretär Herzog von
ZTerceira und 1848 Sefretär bes Konfer:
vatoriumd, welde Stelle er 1850 zwar
verlor, aber 1857 wiebererbielt. 1874
wurde er zum Minifterbevollmächtigten
in zus ernannt. Zur Zeit lebt er wieder
in Liſſabon. Seine Gedichte (gefammelt
1858) atmen einen hocpoetifchen Geil;
feine Dramen (»A pobre das ruinas«,
20 tributo das cem donzellas«, »Os
homens de marmore«, »Os homens de
viro«, »Os dons renegados«) ſowie jeine
Luftfpiele zäblen zu ben beliebteften
Stüden ber neuen Bühne. Auch mebrere
feiner Romane werben gern gelejen.
Schon 1845 wählte ihn bie Alabemie der
Wiſſenſchaften zu ihrem Mitglied.
Menzel, Wolfgang, Kritifer und
Schriftiteller, geb. 21. Juni 1798 zu Wal⸗
benburg in Schlefien, geil. 23. April 1873
zu Stuttgart; ftudierte in Jena, wo er
der Burfchenfchaft beitrat, unb feit 1819
in Bonn Philofopbie und Geſchichte und
Tieß ſich 1825 in Stuttgart nieder, wo er
ſeitdem als Privatnıann feinen litterari-
ſchen Studien unb Beſchäftigungen (1826
6131848 als Redakteur bes Litteraturblatts
um »Morgenblatt«) lebte. Als Schrift:
Heller madhte er fich zuerit befannt durch
feine »Stredverfe« (1823), bie fidh durch
Meredith — Merimee.
Witz und Originalität der Gedanken aus⸗
nich dann folgten bie populäre »Ge⸗
485
ſeins« (2. Aufl. 1873). Nach Menzels
Tod erjchienen feine »Dentwürdigfeitene
hichte der Deutichen« (1824— 25, 33be.; | (1876
6. Aufl. oa und »Die beutj
Litterature (2. Aufl. 1836, 4 Bde.), worin
er namentlich das junge Deutfchland fo:
wie Goethe und beffen Richtung angriff;
ferner die Märchendichtungen: »Rübe⸗
go (1829) und »Rarzifiuse (18).
ie Zulirevolution machte ihn zum ent⸗
ſchiedenen Gegner der Franzofen und ber
% zu ihnen binne — deutſchen
chriftſteller, nament eines und
Bornes, welch letzterer ſich durch feine
rift »M., der Franzoſenfreſſer« (1837)
rädhte. Die »Geſchichte Europas vom Be
ginn ber franzöſiſchen Revolution bis
zum Wiener Kongreß«e (2. Aufl. 1866)
und »&e sat ber Ichten 40 Jahre« (3.
Aufl. 1865) befunden feine Hinneigung
zu ftreng monarchiſchen Grundſätzen, die
ın der Folge immer ſtärker hervortrat,
zugleich aber feine echt nationale Gefin-
nung. Dieje bewährte er, namentlich feit
die Frage der deuiſchen Einigung 1859
brennend wurbe, auf bad @länzenbite in
den —— »Die letzten 120 Jahre der
Weltge Das (1860, 6 Bde.), »Allge-
meine tgefchichtee (1862 — 63, 12
Bde.; in 4 weitern Bänden bis 1870 fort⸗
eführt), »Der deutiche Krieg im Jahr
866 in feinen Urſachen 2c.« (1867, 2
Bde.), »Unſre Grenzen« 9 »MWas
ds reußen für Deutfchlanb gethan ?«
1870),»®ejchichte bes Franzöfifchen Kriege
von 1870« — 871, 2 Bde.), »Roms Un⸗
recht« (1871), »&efchichte ber neueſten Je⸗
fuitenumtriebe in Deutſchlande (1875).
Noch erwähnen wir: »Geiſt ber Geſchichte⸗
(ie ); »Mytbologifche Forſchungen und
mmlungen«e (1842); >Die Gefänge
ber Bälfer. Lyrifhe Muſterſammlung in
nationalen Barallelen« (1850); »Furoree,
Roman aus der Zeit bes Dreißi jãh⸗
rigen Kriegs (1851, 2 Bbe.); »Chrili e
Symbolif« (1854, 2 Bbe.); »Die Natur⸗
funde, in chriftlihem Geiſt aufgefaßt«
(1856, 3 Bbe.); »Die deutiche Dichtung
von ber älteiten bis auf die neueſte Zeit«
(1858—59, 3 Be); »Die vorchriſt⸗
liche Unfterblichfeitslchre« (1869, 2 Bde.)
und »Kritif bed modernen Zeitbewußt⸗
Meredith (pr. merevith), 1) Luiſe, ges
borne Twamley, engl. SO LEE,
geb. 1812 in Birmingham , lebt zu Syd⸗
ney in Auftralien. Sie rg forgfäls
tige Erziehung, beſtimmte fi das Ziel,
Malerin zu werben, trat 1834 auerit mit
einem Band »Poems« vor bie Lefemelt und
— 1839 C. M., den fie nach Auſtra⸗
ien begleitete. Sie bat unter anderm
veröffentlicht und mit ihren eignen Zeich⸗
nungen geziert: »My home in Tasına-
nia« (1853); »Some of my bush friends
in Tasmaniıa« (1859); »Overthestraits,
a visit to Victoria«, »Loved and loste,
ein erzählendes Gedicht (1860), und »Tas-
manian friends and foes« (1880).
r George, engl. Novelliſt, geb. 1828
in Hampfhire, zum Teil in Deutfchland
erzogen, bat außer einem Band Gedichte
1851), einem burlesfen Gedicht in Profa
»The shaving of Shagpat«, 3. Aufl.
871) und »Farina<, einer genial⸗ un⸗
finnigen Kölner Sage (1857), zahlreiche
Romane gefchrieben, von benen wir nen-
nen: »The ordeal of Richard Feve-
rel« (1859); »Mary Bertrand« (1860);
»Evan Harrington« (neue Aufl. 1868);
»Emilia in England« (1864); »Rhoda
Fleming« (1865); »Vittoria« (1867);
»The adventures of Harry Richmond«
(1871); »Beauchamp’s career« (1875)
und »The egoist« (1879). Außerdem
veröffentlichte er: »Modern love and
poems of the English roadside« (1862)
und neuerlich »The tragic comedians«
(1881, 2 Bbe.).
3) Owen, |. Lytton, Vord 2).
erimde, Brosper, fan. Dichter
und Schriftiteller, geb. 28. Sept. 1803 zu
Paris, geit. 23. ht. 1870 in Cannes;
ergriff die Abvolatenlaufbahn,, widmete
ji aber mebr ber politifchen Sournaliftif,
r Poeſie und dem Studium ber fchönen
Künfte. Er wurbe 1831 Kabinettsfekretär
be3 Minifters Grafen — und In⸗
ſpektor der hiſtoriſchen Denkmäler, dann
Sekretär im Handelsminiſterium, 1834
Büreauchef im Marineminiſterium, 1853
Senator und 1858 Präſident ber Kom:
484
Med — Menzel.
ber rufjifchen Raskolniken an ben beiben | 309, und hat ſich in ber Solge bald in ber
Ufern der Wolga bieten,
Mes, Auguſt (eigentlih Martin
Eohn), Schriftſteller, geb. 1829 zu Ber:
lin, fludierte daſelbſt und führte hernach
ein böchft wechſelvolles Leben: Freiwilli⸗
ger negen bie Dänen, Sekretär Peliffiers
in Afrifa, Korrefpondent in Paris, Res
bafteur in Madrid, Hauptmann in ber
fpanifchen Armee, Mitarbeiter ber »Gar⸗
tenlaube« und für das »Dabeime Bericht:
eritatter über die Mainarmee, hernach über
die — Ausſtellung, Genoſſe Napo⸗
leons III. auf Wilhelmshöhe, Überſetzer
von deſſen Schriften, Feuilletoniſt vom
»Wiener Tageblatte ꝛc. Seine 1874 un:
ter dem Pſeudonym Don Spavento
erſchienene Schrift »Typen und Sil⸗
bouetten von Wiener Schriftſtellern und
Journaliſten« machte feine Stellung zu
jenem Blatt unbaltbar, und er fiedelte nach
Graz über, lebt aber jett wieder in Paris.
Sein erfitaunliches Sprachtalent macht
ihn in den meiſten europäiſchen Kultur⸗
ländern heimiſch, und ſein gewandter Geiſt
findet ſich in die verſchiedenſten Aufgaben
und Lebenzftellungen. Großes Aufſehen
erregten feiner ge feine anonym erſchie⸗
nene Schrift »Von ber Elbe bis zur Tau⸗
ber« (Feldzug der preußifchen Mainarmee,
vom Berichterftatter des » Dabeim«, 186
fomwie feine —— Verteidigung der
Perſon Napoleons III. Zur Belletriſtik
gehören: »Erlebtes und Erdachtes« (1869);
»Herzenskämpfe« (Novellen, 1869); »&e:
bilde und Seltalten« (1870); »Seltfame
Schickſale⸗ — »Unſichtbare Mächte«
(Roman, 1875); »Neue Horizontee (Ro-
man, 1876—78, 11 Bbe.); Seine junge
Leibene (Luftfpiel, Er, »Der Staats:
anwalt« (Schaufpiel, 1875); »Das letzte
Manuffripte (Luftfpiel, 1875); »Der neue
Schlinge. (Drama, 1880).
Relville, f. Wänte-Melvide.
en (br. Bu. € L t alle
tanz. Schriftiteller, geb. 1840 zu Bordeaur,
grünbete AN in Paris die Zeitſchrift
»Reine fantaisiste«, worin er ein verſi⸗
fijiertes Drama: »Le roman d'une nuit«,
veröffentlichte, da@ dem Verleger (da M.
felbft noch minberjährig war) eine zwei:
monatliche Haft nebft einer Gelbfirafe zu:
oefie, bald im Roman, bald in ber Bũh⸗
nendichtung verfucht. eine nungen
»Philoméla« (ein Band 2yrif, 1864),
»Hesp£rus« (1869), »La coläre d’un
franc-tireur, odeletteguerriere«(1871)
und »Contes &piques« Bol erſchienen
1876 unter dem Titel: » Po&gies« geſam⸗
melt. Auf die Bühne brachte er bie Ko-
mödie »La du roie (1870) und ein
Drama: »Justicee (1877). Bon feinen
Romanen feien erwähnt: »Histoires d’a-
mour« (1868); »Les foliesamoureuses«
EN »La vie et la mort d'un clown«
1878); » La petiteimp6ratrice: (1879);
»Les mères ennemies« (1880) x. fowie
bie Schrift » Les 73 journ&es de la Com-
mune« (1871).
Mendes Leal da Eilva, Joe, portug.
Dichter, geb. 2. Oft. 1820 zu Liſſabon,
debütierte als Schriftiteller mit Artifeln
im »Diario« ber utiertenfammer,
wurde 1846 GSefretär Herzogs von
Zerceira und 1848 Sekretär bes Konſer⸗
vatoriums, welche Stelle er 1850 zwar
verlor, aber 1857 wiebererbielt. 1874
wurbe er zum Minifterbevollmächtigten
in Baus ernannt. Zur Zeit lebt er wieder
in Liſſabon. Seine Gedichte (gefammelt
1858) atmen einen hodpoetifden Gef;
feine Dramen (»A pobre das ruinas«,
»0 tributo das cem donzellas«, »Os
homens de marmore«, »Os homens de
viro«, »Os dons renegados«) fowie jeine
Luftfpiele zählen zu den beliebteften
Stüden ber neuen Bühne. Auch mehrere
feiner Romane werden gern gelejen.
Schon 1845 wählte ihn bie Afabemie ber
Wiſſenſchaften zu ihrem nn
Menzel, Wolfgang, Kritiker und
Sähriftiteller, geb. 21. Juni 178 zu Wal:
denburg in Schlefien, geft. 23. April 1873
gu Stuttgart; fiudierte in Jena, wo er
er Burſchenſchaft beitrat, und feit 1819
in Bonn Philoſophie und Gefchichte und
Tieß fi 1825 in Stuttgart nieder, wo er
feitdem als Privatmann feinen Titterari:
ſchen Stubien und Beſchäftigungen (1826
bis 1848 als Redakteur beskitteraturblatts
um »Morgenblatt«) lebte. Als Schrift:
eller machte er fich zus befannt durch
feine »Stredverfec (1823), die fi durch
Meredith — Merimee. 485
Wit und Originalität der Gedanken aus:
I nen; dann folgten die populäre »Ge⸗
ve der Deutichen« (1824—25, 3 Bde.; | (1876
ufl. on und »Die beutiche
Litteratur« (2. Aufl. 1836, A Bde.), worin
er namentlich dag junge Deutfchland fo-
wie Goethe und deſſen Richtung angriff;
ferner die Mürchendichtungen: »Rübe⸗
geht: (1829) und ⸗»Narziſſus« (1830).
ie Julirevolution machte ihn zum ent-
ſchiedenen Gegner der Franzofen und ber
ih zu ihnen hinne — deutfchen
chriftſteller, nament 2 Heined und
Börnes, welch letzterer ſich durch feine
rift » M., ber Srangofenfrefier« (1837)
rãchte. Die »Geſchichte Europas vom Be
ginn ber franzöfifhen evolution bis
zum Wiener Kongreße (2. Aufl. 1866)
und »Geſchichte ber letzten 40 Jahre« (3.
Aufl. 1865) befunden feine Hinneigung
zu ſtreng monarchiſchen Grunbfägen, bie
in der Folge immer flärter hervortrat,
zugleich aber feine echt nationale Geſin⸗
nung. Diefe hrte er, namentlich feit
bie Frage der beutfchen Einigung 1859
brennend wurde, auf das@länzeudite in
den Schriften: »Die fetten 120 Jahre der
Weltg Ser (1860, 6 Bde.), ⸗Allge⸗
meine tgeichichte« (1862 — 63,
Bde.; in 4 weitern Bänden bis 1870 fort:
efüßrt), »Der deutiche Krieg im Jahr
866 in onen Urſachen 2c.e (1867, 2
Bde.), »Unfre Grenzen« eo) »Was
dis reußen für Deutichland getban?«
1870),»Gefchichte bes franzöſiſchen Kriegs
von 1870« (1871, 2 se »Roms Un⸗
rechte (1871), »Geſchichte ber neueſten Je⸗
ſuitenumtriebe in Deutſchlande (1875).
Noch erwähnen wir: »Geiſt ver Geſchichte«
1835); >» niboalige Sorläungen und
mlungene (1842); ⸗Die länge
ber Völker. Lyriſche Mufterfammlung in
nationalen Barallelen« (1850); »Turore«,
Roman aus der Zeit bes Dreißi jäb-
rigen Kriegs (1851, 2 Bbe.); »Ehriftli
Symbolit« (1854, 2 Bbe.); >Die Natur-
funde, in — Geiſt aufgefaßte
(1856, 3 Bde.); »Die deutſche Dichtung
von der älteſten bis auf die neueſte Zeit<
(1858—59, 3 Bde.); »Die vorchriſt⸗
liche Unfterblichfeitsichre« (1869, 2 Bde.)
und »Kritif bed modernen Zeitbewußt-
2 | rel« (1859); »Mary Bertrand« 100)
feind« (2. Aufl. 1873). Nach Menzels
Tod erichienen feine »Denkfwürbigfeiten«
Meredith (fpr. merebit), 1) Luife, ges
borne Twamley, engl. Schriftitellerin,
geb. 1812 in Birmingham , lebt zu Syb-
ney in Auftralien. Sie forgfäl-
tige Erziehung, beſtimmte ſich das Ziel,
Malerin zu werben, trat 1834 zuerit mit
einem Band » Poemse vor bie —3 und
iratete 1839 C. M., den ſie nach Auſtra⸗
ien begleitete. Sie hat unter anderm
veröffentlicht und mit ihren eignen Zeich⸗
nungen sgeiert: »My home in Tasma-
nia« (1893); »>Some of my bush friends
in Tasmania« (1859); »Overthestraits,
a visit to Victoria«, »Loved and lost«,
ein erzählenbes Gedicht (1860), und » Tas-
manian friends and foes« (1880).
2) George, engl. Novellift, geb. 1828
in Hampfhire, zum Teil in Deutfchland
erzogen, bat außer einem Band Gedichte
1851), einem burlesfen Gedicht in Brofa
»The shaving of S ate, 3. Aufl.
871) und »Farina«, einer genialsuns
finnigen Kölner Sage (1857), zahlreiche
a en von benen wir nen
nen: »The ordeal of Richard Feve-
»Evan Harrington« (neue Aufl. 1868);
»Emilia in England« (1864); »Rhoda
Fleming« (1865); »Vittoria« (1867);
»The adventures of Harry Richmond«
(1871); »Beauchamp’s career« (1875)
und >The egoiste (1879). Außerdem
veröffentfichte er: »Modern love and
poems ofthe Erg roadside« (1862)
und neuerlich »The tragic comedians«
(1881, 2 Bbe.).
3 Hwen, f. Button, Lord 2).
erimde, Prosper, jranz. Dichter
und ee eb. 28. Sept. 1803 zu
Paris, geit. 23. Eur. 1870 in Cannes;
ergriff die Abvolatenlaufbahn, widmete
fd aber mehr ber politiichen Sournaliftif,
ber Poefie und dem Studiunt ber fhönen
Künfte. Er wurbe 1831 Kabinettsjefretär
bes Miniiters Grafen u unb In⸗
fpeftor der hiſtoriſchen Dentmäler, dann
Sefretär im Hanbelsiminifterium, 1834
Büreauchef im Marineminifterium, 1853
Senator und 1858 Bräfident ber Kom:
486
niffion für die Reorganifation ber Faifer-
lichen Bibliothef. Seit 1844 war er Mit-
glieb der Alademie und feit 1866 Groß-
offizier der Ehrenlegion. Ein langjähriger
Vertrauter ber Gräfin Montijo, der Mut-
ter der Kaiferin Eugenie, war M. wäh-
rend ber ganzen Dauer bes Kaiſerreichs ein
gern gejehener Hausfreund der Tuilerien,
unb der Sturz Napoleons IIL. foll denn
auch feinen Tod befchleunigt Haben. Als
Schriftfteller trat er —* anonym mit
kleinern Erzählungen und einer Anzahl
biftorifher Romane auf. Seinen Dichter:
ruf begründete er mit zwei das Publi-
fum myſtifizierenden Veröffentlihungen:
»Theätre de Clara Gazul, comédienne
espagnole«e (1825, neue Ausg. 1877),
einer Sammlung von ihm felbft verfaßter
Stüde, deren en in ber Zeich⸗
nung des wirklichen Lebens liegt, und ber
Gedichtſammlung »La Guzla<« (1827),
angeblich einer Überfeßung ferbifcher Ge:
fänge, in ber That aber — von ihm
verfaßt. Dem genannten »Theätre«, wo⸗
durch M. den Sieg ber romantifchen
Schule beſchleunigte, folgten: »Jacquerie,
scenes féodales⸗ (1828) und fpäter das
Luſtſpiel »Don Quichotte, ou les deux
heritiers« (1850), worin ber Gegenfat
eine® einfachen und natürliden Charak⸗
ters zu ber Sittenverberbnid unfrer großen
Städte zur Anſchauung gebracht wird.
Bon feinen biftorifchen Arbeiten find die
»Histoire de Don Pädre I, roi de
Castille«e (1848, zuletzt 1865; deutſch
1852), bie »Etudes sur l’histei
maine« (3. Aufl. 1870) und »Les faux
Demetrius« (1852, beutich 1853), von
feinen Funfthiltorifchen die »Monuments
historiques« (1843) eo Den. Auch
beſchrieb er feine Reifen (»Dans le midi
de la France« , 1835; »Dans l’ouest«e,
1836; »En Auvergne et Limousin«,
1838; »En Corse«, 1840, ıc.) und veröf-
fentlihte: »Melanges historiques et
‚litteraires« (2. Aufl. 1869) und »Les
cosaques d’autrefois« (1865). Seine No:
vellen endlich, unter denen fich befonder®
»Colomba« (beutfch 1872), »Mateo Fal-
cone«, »Carmen« und »La dame de
pique« al# wahre Mufter ber erzäblenden
Sattung auszeichnen, erfchienen in meb: | bes
toire ro- | beö
ni
Merivale.
teren Sammlungen, als ———
(1833), »Contes et nouvelles« )
unb »Nouvelles« ag Aus jeinem
Nachlaß erfchienen : »Dernidres nou-
velles« (1874); bie »Lettres & une in-
connue« (1.—8. Aufl. 1873; wie der
»Soire enthüllte, an bie Gräfin Life
Przedrzerska, weſter der Marquiſe
von Noailles, gerichtet) und die »Lettres
& une autre inconnue« (1875). Bal.
Tamifier, Prosper M., l’öcrivain et
l’homme« (1875).
Merivale (fpr. merrünehN), er Herman,
engl. Stantsmann, Biograph und Litte⸗
rarfritifer, geb. 1805, geit. 8. Febr. 1874.
Der ältere Sohn bes Dichters John den
man M. (neft. 1844), ber auch Schillers
Gedichte Überfeßte, warb er 1839 zum
Profeſſor der Nationaldfonomie in Dr:
ford, 1859 zum flänbigen Unterfiaatss
efretär für te ernannt. Er bat viel
ber Koloniſation gefchrieben; für das
allgemeine Publikum find feine »His-
torical studies« — zu erwähnen.
Mit Sir 27 Edwardes ſchrieb er: »Life
sg = efty Lawrence« (1872, 2
e.).
2) Charles, engl. Geiftlicher und Ge⸗
hichtfchreiber, geb. 1808, lebt in E
ruber bes vorigen, erhielt er vortrefilt
Erziehung, —2 in Cambridge, wu
dort Lehrer, 1838 Univerſitätspredi
1848 Pfarrer z3 Lamforb in Eſſer, we
Stelle er bis 1870 beibebielt, während er
1863—69 zugleich Kaplan bes Sprecher
auſes der Gemeinen war unb 1869
als ant von Ely inftalliert wurbe.
Die römische Geſchichte bat ihn viel be
ſchäftigt. Zuerſt veröffentlichte er 1843
eine History of Rome under the em-
perors« in einem mäßigen Oftavbanb,
die er 1850—62 auf 7 flarfe Bande er
weiterte (deutfch 186672, 4 Bbe.). Er
chloß fein Werk da ab, wo Gibbon das
eine beginnt: mit bem Zeitalter der An⸗
tonine, fo daß diefe beiden großen Werte
ewiflermaßen ein Ganzes bilden, von
em Untergang bes römiſchen Freiſtaatt
big u der Eroberung von Konitanti-
nopel durch bie Türken. Dann griff er
aus feinem Rahmen einzelne Gruppen
Semälbes heraus und behandelte fie
Merle d'Aubigne — Meteyard.
of the Roman republic« (1853); »The
conversion of Roman empire«
1853); »Pagan and christian —
1872); »The Triumvirates« (1876)
»T'he Teutons« (1878). Seine »General
history of Rome« in einem Band (1875)
umfaßt ben Zeitraum von ber Gründung
der Stabt bi8 zum — des weſt⸗
rõmiſchen Reichs. Er hat die »Ilias« me⸗
triſch — (1869) ſowie aus dem
Deutſchen Abekens Buch »Cicero in ſei⸗
nen Briefene (1854).
3) Herman Charles, engl. Schrifte
ſteller, geb. 1839 zu London, Sohn bes
vorigen, lebt in Eaſtbourne. Er ftubierte
in Orforb, ward 1864 Rechtsanwalt, war
1870—78 aeg bed »Annual Re-
gister«, lieferteeine Anzahl Bühnenftüde,
wovon » Alone«, »All for her« (ein hiſto⸗
rifches Drama, das großen Erfolg hatte),
»The white pilgrim« und »Forget-me-
note zu erwähnen, und hat ſich ne@erbings
dem Roman zugewandt.
Merle B’Mubigne (ipr. mer! dobinjeh),
Jean Henri, franzöſiſch⸗ſchweizer. Ge:
ſchichtsforſcher, 20 16. Aug. 1794 zu
Senf, geil. 21. Oft. 1872 daſelbſt; ſtu⸗
bierte logie und wirkte, nachdem er
Prebigerftellen in
befleidet hatte, feit 1871 als Profefjor
ber biftoriichen Theologie zu Genf. Seine
— ſind die vom calviniſtiſchen
tandpunkt aus nt und begeiftert
Belamlepene »Histoire de la r&formation
u XVI. siöcle« (2. Aufl. 1861 — 62, 5
befonders. Dahin gehören: »The fall
u
6
Bde.; deutſch, 2. Aufl. 1861 — 62) nebft
deren Sortjegung: > istoire de la r6-
formation en ope aux temps de
Calvine (1862 — 75, 8 Bbe.; deutſch
— —— Protecteur, ou
ublique d’ eterre aux jours
de Cromwell«, eine begeifterte Apologie
Grommells Ft beutih 1858), und
»Trois sißcles de luttes en B80«
(1849, deutfch 1850).
Nerlet (iv. 1), Suftave, franz. Ges
lehrter und Schriftfteller, geb. 7. Dft.1829
u Paris, befuchte die Eolldges Stanis-
Ins und Eharlemagne, gewann bei öffentli-
hen Konkurſen wiederholt Preife und er:
hielt, nachdem er verichiedene Profefluren
Hamburg und Brüffel | R
487
beffeibet hatte, ben Lehrſtuhl der Bereb-
famfeit am Lycée Louis le Grand. Geit
1879 ift er Öifigier ber Ehrenlegion. Bon
feinen geiftvollen Tritifch = litterarifchen
;| Schriften verdienen Erwähnung: »Les
r&alistes et les fantaisistes« (1861);
»Les portraits d’hier et d’aujourd’hui«
(1863); »Causeries sur les femmes et
les livres« (1865); »Extraits des clas-
siques francais« (1868— 74, 6 Bbe.);
»Hommes et livres« (1869); »Saint-
Evremond« (1870); »Origines de la
au resune francaise< (1873, 2 Bbde.);
»Etudes littöraires sur les classiques
francais« (4. Aufl. 1880); »Tableau de
la litterature francaise de 1800 à 1815«
(1878) u. a.
Merritt, Bene. engl. Kunftkritifer,
eb. 1822 zu Orforb, geft. 10. Juli 1877
n Ronbon. Sohn eines nur an Kin⸗
dern reichen Schneiders, erbielt er doch
eine gute Erziehung in der fogen. Blau⸗
rockſchule, lernte ale Slayer unb
Vergolder und erwarb ſich den Ruf des
beiten Wieberberftellers verborbener Bil-
ber. Seine Methode bat er erklärt in
»Dit and pictures separated«. Er
wurde Kınfifritifer bez »Standard« und
lieferte Beiträge zu ber »Fors Clavigera«
usfind. Sein Roman »Robert Dalb
and his world of troubles« (1865) i
wejentlich autobiographifch. In feinen ſpä⸗
tern Jahren heiratete er die amerifanifche
Malerin Anna M. Lea, bie den Nachlaß
ihres Gatten herausgab: »Henry M., art
criticism and romance« (1879, mit Bio⸗
graph).
etehard (fpr. mettjaheb), Eliza, engl.
Schriftftellerin, geb. 1816 zu Liverpool,
geft. 4 April 1879 in London. Die Toch⸗
ter eines Arztes, machte fie fich zuerſt durch
einen Roman befannt: »Struggles for
fame« (1845). Sie erwarb ve einen
Preis durch eine Arbeit über —R
Verbrecher: »Juvenile depravity«(1849),
fhrieb eine Anzahl von Kinderfäriften,
wurde Mitarbeiterin an ber Monatsſchrift
und der Zeitung des Douglas Jerrold, der
ihr den riftftelernamen Silverpen
beilegte, und bejchäftigte fich mit Kragen
ber öffentlichen Gefunbheitspflege. Bedeu⸗
tenden Eindrud machte fie, Feitdern fie
488
ihre Aufmerffamkeit der Familie Webg-
woob zuwandte und beren großen Ber:
bienften um künſtleriſche Behandlung bes
Porzellans. Dabın gehören ihre Schriften :
»Life of Josiah Wedgwoode« (2. Aufl.
1879, 2 Bbe.), das für ein Maffifches
Werf gilt; »A groop of Englishmen,
being records of the younger Wedg-
wo and their friends« (1871);
»Wedgwood and his works« und
»Memorials of W oode«, zwei illu:
ftrierte Bände über Wedgwoode Erzeug-
niffe (1873— 74); »Catalogue of Wedg-
wood's manufactures« und »Handbook
of Wedgwood ware« (1875); »Choice
ezamples of Wedgwood art« (1879).
Bon frühern Schriften fei noch erwähnt:
»The hallowed spots of ancient Lon-
don« (1861). Sie —— von der Re⸗
— einen Jahresſold von 100 Pfd.
terl.
Meurice (ipr. md), Paul, franz.
Dichter und Schriftfteller, geb. 1820 zu
Paris, ftudierte die Rechte, ſchloß ſich
dann, zur Litteratur Äbergebend, mit Leis
enge an V. Supo und die romanti-
Ihe Schule an und mühte fich zunächſt,
ne Liebling Shafefpeare dem franzd-
iſchen Theaterpublikum nabezubringen,
fo in den Stüden: »Falstaff« mit us
tier und VBacquerie, 1842), »Le capi-
taine Paroles« (nad; »Ende gut, alles
ute, 1843) und einer metriſchen Über:
etzung bed >Hamlet«. Spätere eigne
Dramen von M., in denen namentlich
ber Schaufpieler Melingue glängte, find:
»Benvenuto Cellini« Üi 92), »Paris«
(1855), »Schamyl« (1855), »L’avocat
des pauvres« (1856), »Fanfan la tu-
lipe« ee u.a. Auch he Romane
von ©. Sand bearbeitete er für die Bühne,
3. B.: »Les beaux messieurs de Bois-
Dorô« (1862), »Le Drac« (1864) und
»Cadio« (1868). Seineftomane find un-
bedeutend. Bei weitem erfolgreicher war
Kine Wirkſamkeit als republikaniſcher
agesſchriftſteller und Fahnenträger V.
Dugos im »Evenement« von 1848 un
in dem von ihm und Vacquerie gegrün:
beten »Nappele. Gegenwärtig ift M. mit
der Redaktion ber Geſamtausgabe von V.
Hugos Werken befchäftigt.
fl. | Hierauf bie polytechnifche Sch
d|»Der Feind vor Odeſſa«
Meurice — Dieyer.
Meyer, 1) Klemens Friedrich
nannt M. von a: ee
geb, 15. Mai 1824 zu Arolfen, befuchte
837 — 38 das Gymnaſium in Weblar,
ule zu Kafiel,
wo er fich für Die Technik des Bergweiens
vorbereitete, dann bie ſchule in Klaus
thal, endlich die Univerfität zu Berlin, we
er fi von Naturwiflenthaft ab: und
ben: Studium ber Litteratur, vornehmlich
ber beutfchen, zuwandte. Der Ruin des el-
terlichen Vermögens veranlaßte ihn, nad)
glüdlich beflandenem Doltoreramen eine
gauste rerftelle auf Schloß Reuenburg in
— und 1847 *— auf Remp are
anzunehmen. Hierauf leitete er eine
lang (bis 1850) eine Schule zu Mitau,
privatifierte ein Jahr lang in Dorpat,
begab fi 1851 nah St. Peter&burg,
———
n Sprache an der t fun
wurde 1852 von der kaiſerlichen Al
um Chefredalteur ber »St. Peterobutget
deutſchen) Zeitungs ernannt, fũhrte deren
edaktion, durch Lob oder Tadel der Re⸗
gierung unbeirrt, 22 Jahre lang mit der
größten Energie und ſeltenſten
im n Sinn und Intereſſe und
kehrte enblich 1874 nach der deutichen Hei:
mat zurüd, wo er fich zunächft in Bonn,
bald barauf (1875) in Heidelberg nieder:
ließ. Im Sommer 1880 babilitierte er fich
an ber bortigen Univerjität als Privats
dozent für bie An Wiſſenſchaft.
Außer —— —— en (2 Hero
und Leandere, 1858; »Formenlehre ber
—— Dichtung«, 1868; > Studien über
beutiche Gefchichte, Art und Kunft«, 1851;
»Goethes Märcenbichtungen« , 1879,
u.a.) veröffentlichte er während jeiner
Studentenjahre unter dem Pieubonym
EN Montan bie beiden poetifchen
erſuche: » Der Paria« (1843) und »Bil-
ber aus dem Bergmannglebene (1844);
fpäter unter feinem rechten Namen: »Boe:
tifhe Schriften. Aus dem Gedenkbuch
eines Bergmanns« (1854); die Dramen:
(41854), »Der
Pathe des Kardinals« (1855), >Die Er-
bin von Ölengary« (1867), »Ganz was
Apart’Sc, »Childeriche (1872) und »Rufs
ſiſche Erzählungen« (1878). Auch gab er
Meyern= Hohenberg.
ans dem Feuilleton ber »St. Petersbur⸗
ger Zeitunge bie Sammelwerke: »Maga⸗
Iigen € jür die Kunde des geiftigen und ſitt⸗
Lebens in Rußland«e (1853 — 55,
Bde.) und »Belletriftiiche Blätter aus
Fu (ande (1853 — 55, 3 Bde.) heraus,
2) Konrad erbinanbd, Ihmeiger.
er und riftfieller, geb. 12.
1825 zu Züri als Sohn eines Regie
rungerats, beſuchte das Gymnaſium feiner
Vaterſtadt und nahm au bie Univ tjb
von dorther eine Vorliebe für klaſſiſche
Philologie und ... mit , fein Fach⸗
ftubium war aber bie Rehtswirienichaft.
Es wurde unterbrochen durch ein frößs | a
liches Wanderleben und einen längern
Auienthalt in Lauſanne, Genf und Paris,
ferner durch wieberholten Befuh und
Binteraufenthalt in italientichen Städten
(Rom, Een. RE ao), u —
Graubü flüge na
Deutſchland ——— Dan) ). Seht
dog er ii feften — in Kır
Anerkennung feiner
— iſtungen —— die
re rich 1880 zum
ernannt. M. — ſeinen — — Im
Jus — tnismäßig genommen, | i
leich ſtattlich und impofant.
— * aden, Romanzen und Bi
(1871) zeigten ben ausgeprägten Gharat:
ter der genannten bichterijchen Form und
— ——— Erfaſſen ihres
—*— Dichtung »Huttens
er Tage« she ſtils und ſchwungvoll,
brachte den Namen des Dichters in wei⸗
tere Kreiſe. Alle Vorzüge eines ren |
Romans vereinigte 5 —
Eine alte Bũndnergeſchichte⸗ di 818 a
terejfant, packend ge — mit le
prähtigem SKolorit (ohne Verwilchung | g
der Lofaltöne) audgeitattet. Die beiden
Novellen: »Der Schuß von ber Kanzel«
und »Das Amulet« (1878) find glei
falls im Ton vortrefflich gehalten, befon-
ders bie zweitgenannte, welche zumeift in
Paris zur Zeit der Bartholomäusnacht
fpielt, während bie erfte mit der braftijchen
Figur bes Generals Werthmüller ihre Ko⸗
mit am Ufer bes Züricher Sees aufblühen
läßt. Die neueſte Schöpfung Meyers
nennt fi) >Die Seiligee (1880).
a
489
3) Zürgen Bong, philofoph. und
ei ner Schriftſteller, geb. 25. Oft.
829 zu Hamburg, ftubierte in Bonn
und Berlin Naturwiſſenſchaften und Phi⸗
loſophie, ward 1862 Privatdozent zu Ber⸗
lin und 1868 ordentlicher Profeſſor der
Philoſophie in Bonn, wo er wirkt.
ft. | Bon feinen 0 — Schriften ſind her⸗
vorzuheben: » ee der Seelenwanbe-
rum: (ER Neben an
»Rants Be
9);
au Zr
enſch und —— 2 .1 2
ea und Weltihmerz« « (1872
zum Bildungsfampf unjrer Beite
1875); »Der — Hunde! unjfrer
it« (1878) u.
4) Zuliug, , unffgeifeen, 96 eb. Fi
en,
Univerfität Göttingen, ick Bann ein einige
Dei in Paris und trieb in Heidelberg von
2 an vorn mlich —355 — und
— Studien. 1859 ſiedelte er nach
tor | Münden über, wibmete fich hier immer
— dem Kunfkubium und trat 1861
»Örenzboten« mit ben erften Ar:
Htefn über moderne Kunft auf. Im Herbit
« 11872 ward er als Direktor der Gemälde:
— des re Se eums nach Berlin
rufen. Er are mer = fran-
5 Malerei« (A866 67) und »Gor:
teggio« ( 1871). Auch führte er feit 1870
. Redaktion der neuen Ausgabe des
rſchen »Künſtlerlexikons«.
9) Auguft, f. Brunold.
6) Siegbert, f. Siegmey.
eyern erns Hohenberg, Guftav von,
— era 10. Sept. 820 u Kalvörbe,
ärz 1878 bei Konftanz; wurde °
AR uf ben Befißungen feiner Familie,
teild auf dem Symnaftum zu Stendal vor:
ge bilbet, ftubierte in Göttingen und Berlin
ie Rechte, trat dann in koburgifchen Zivil-
und Hofdienft, wurde 1843 Geheimer Ka⸗
binettsrat und fpäter Generalintendant
ber Hoffapelle und bes Hoftheaters und
lebte als folder abwechſelnd zu Koburg
und Gotha. 1868 erhielt er die nad
eine | Entlajfung und zog fich auf feine
illa bei Konſtanz zurüd. M. trat als
490
Dichter zuerft mit »Monatsmärden, Bil-
bern und politifchen Gebichten« (1850) und
dem epifchen Gedicht »Das Welfenlieb«
(1854) auf (letzteres eine poetifche Chro⸗
nik des Welfenhaufes). Später folgten bie
Dramen: »Ein Kaifere (politifch-drama-
tifhe Studie auf dem Untergrund eines
freifinnigen Kaifertums, 1857), a
rich von Schwerine (1859), »Die Braut
Konradins« (1859), »Prinz Eugen«
1860), »Die Kavaliere« (1871), »Das
Ehrenwort« (1873), »Ein Kind bes El⸗
faß« (1873), Das Hausder Bofa«(1874),
»Die Maltefer« (1876), alle von ſoli⸗
dem Aufbau und markiger Charakteriſtik.
Außerbem erfchienen von ibm: »Zeitges
bichte« (1870); >Ein Märchen aus unfern
Tagen« (1875 ; »Balladen vom Elſaß«
1876) und »Teuerdanks Brautfahrte,
oman (1878).
Meyr, Melchior, Dichter und Philo⸗
ſoph, geb. 28. Juni 1810 zu Ehringen (bei
Nördlingen), geft. 22. April1871 in Müns
hen; fiudierte zu Münden erſt Rechts:
wiſſenſchaft, dann aber, befonberd nt
Schelling angerent, bilofopbie, entſchlo
ich, als er 1837 in Erlangen weilte, auf
ückerts Zureben zu litterarifcher Thätig-
feit, arbeitete aber vorerfi noch an ber
Vertiefung feiner Bilbung in München,
este diefe Stubien auch noch in Berlin
Ih wohin er 1840 übergefiebelt war, und | (
nahm bier, mit ben bedeutendſten Män-
nern verfehrenb, ben regſten Anteil an
ben politiihen und philoſophiſchen Käm⸗
He ber Zeit. Seit 1852 lebte er abwech⸗
ünchen und in feiner Heimat,
und auch ist noch bis an fein Ende be:
fhäftigte ihn neben ber poetifhen Pro-
elnd in
bultion da8 Studium ber Philoſophie aufs | (
angelegentlichfte. Nicht nur wollte er mit
echt deutſcher Grünblichfeit die Refultate
ber neuern Forſchung fich aneignen, fon:
dern er trachtete auch mit eigner Kraft
den »Dingene auf ben Grund zu fommen
und fi feine eigne Philoſophie zu kon⸗
firuieren. Bon dieſer Philoſophie hoffte er
aber auch die letzten Aufſchlüſſe über alle
ragen bes geiltigen, auch bed politifchen
und fozialen, Lebens zu erhalten, und er
grübelte fo lange über die höchften Pro:
bleme, daß ein Anhauch von Myſtik feine
Meyr — Mäzieres.
Gedankenreihen überflog. Seine philofo-
phiſchen Anſchauungen hat er in mehreren
von tiefem und angeftrengteflein Denfen
zeugenden Schriften rs Bet
gehören: »Gott und fein Reiche (1860);
»Emilie, brei Gefpräche über Wahrheit,
Güte und Schönheite (1863); Die Forts
bauer nach dem Tode (1869); »Die Reli:
ion bes Geiſtese, Gebichte (1871); »Die
figion und ihre iegt gebotene Fortbil⸗
bunge (1871) und bie aus feinem Nach⸗
laß berausgegebenen »Gebanfen über
Kunft, Religion und Pbilofophie« (1874).
Die (ano m erichienenen) »Geipräcdhe
mit einem Grobiane« (1866) verbreiten fich
war nicht — über ſtreng philoſophi⸗
Ihe Gegenftänbe, aber boch über die bren⸗
nenden Tagesfragen von bamals. Als
Dichter bat ſich MR. beſonders berühmt ge⸗
macht durch feine Dorfgefchichten, b. 5.
feine in verjchiedenen Serien erfchienenen
»Erzählungen aus bem Ries« (gefanmelt,
3.Aufl.1875, 3Bde.) und durch ben politi=
hen Roman»Bier Deutjche« (1861). —*
ind Bilder von wahrhaft photographiſcher
reue, ſchlicht, natuͤrlich und dennoch vom
29 ber zarteften Poefie verflärt; ber
man ift durch Gebankenreihtum aus⸗
gezeichnet und Durch ſchöne Darftellung
— Außer dem genannten veröffent⸗
— noch bie Romane: »&wige Liebe⸗
1 und »Duell und Ehre⸗ (1870) ſo⸗
wie > u) a an Dramen:
»Franz von ngen« ‚>Herzog
— Far —— —
u. a. ſind zwar — achtbare Dichtungen,
aber zu beſchaulich auf Koſten des Dra-
matifchen. Vgl. Straf Bothmer, Mel-
u. Fi Biographiiches, Briefe, Gebichte
Meziereß (fir. mehfjäe), Alfred, franz.
Litterarhiftorifer, geb. 19. Nov. 1
Rechon in Lothringen, erhielt feine Bil:
bung auf ber Normaljchule zu Paris,
wurde 1854 zum Profeffor der auslänbi-
ſchen Zitteratur in Rancy ernannt und
1863 in gleicher Eigenichaft ar bie Sor:
bonne berufen. Seit 1874 iſt er Mitglieb
der Alabemie. M. bat fich vorwiegend mit
englifcher, deutfcher und italienischer Lit⸗
teratur befchäftigt und verfchiebene Preife
von ber franzäftichen Akademie bavonges
Michaelis — Michelet.
tragen. Seine Hauptwerfe find: »Shake-
Ber ses a@uvres et ses critiques«
( Aufl. 1865) und »Pr&döcesseurs et
contemporains de Shak re« (2.
Aufl. 1864), beides Breisfchriften; »Con-
temporains et successeurs de Shake-
speare« ee: »Dante et l’Italie nou-
velle« ( I »Pötrarquee (2. Aufl.
1868, gefrönt); »La soci6t& francaise«
(1869); >W. Goethe, les auvres ex-
pliques par la vie« (2. Aufl. 1874, 2
Bbe.) u. a.
Minaeliß, Karoline, |. Basconcellos.
Michel (ipr. miſchäͤh, Yrancisque,
franz. Zitterar= und Kulturbiftorifer, geb.
18. Febr. 1809 zu Toon, feit 1839 Pros
feffor an der Faculté des lettres in Bor:
beaur, gehört zu den gründlichften Ken⸗
nern ber ältern franzöfilchen Litteratur
und bat ſich Durch Herausgabe zahlreicher
Denkmäler berfelben verdient gemacht.
Bon feinen ulturbiftorifchen Werfen nen⸗
nen wir: »Histoire des races maudites
de la France et de l’Espagne« (1847,
2 Bbe.); »Le livre d’or des mötiers«,
eine Geſchichte ber Gaſthöfe, Hotels garnis
Reftaurants zc. (188.42 Bbe.); fer:
ner die preisgekrönten Schriften: >His-
toire de tissus de soie au moyen-äge«
(1852—51, 2 Bde.); »Le pays basque,
sa population, sa langue etc.« (1857);
»Len Koossei en France et les Fran-
cais en Ecosse« (1862, 2 Bbe.); »His-
toire du commerce et de la naviga-
tion à Bordeaux« (1867—71, 2 Bde. ;
ebenfalls gerrönt). Aud) gab er »CEuvres
choisies de Shakespeare« und einige
Dichtungen Tennyfons in Überfeßung
heraus (1868, 3 Bde.).
Michelet (pr. misg'ıa), 1) Jules, bes
rühmter franz. Gefchichtichreiber, geb. 21.
Aug. 17% zu Paris, geft. 9. Febr. 1874
in Epäres; ftubierte am College Charles
magne, wirkte 1820—26 als Selhichteleh-
rer am Eofldge Rollin, dann bis 1830 an
der Rormalfchule, ward nad) der Julirevo⸗
lution Chef der hiſtoriſchen Sektion im
Reichsarchiv ſowie Guizots Subſtitut an
der Sorbonne und t 1838 einen Sitz
in der Akademie ſowie die Profeſſur der
Geſchichte am Collge be France, wo er
nun eine erfolgreiche Propaganda für bie
491
Demokratie und gegen ben Jeſuitismus
eröffnete. Nach dem Staatöftreih vom
2. Dez. wurde er, da er Napoleon III. den
Eid ber Treue verweigerte, feiner Stellen
entſetzt und lebte fortan als Privatmann
in ber Bretagne feinen Stubien. Im Ges
genfaß zu ben pra adden Standpuntt,
auf weldyem bieGehhight reibungGuizots
und Mignets 5— hat man die hiſtoriſche
Darſtellungsweiſe Diichelets »die philoſo⸗
phiſche⸗ genannt. Sein Stil iſt geiſwoll
und glänzend, feine Darſtellung ſchwung⸗
voll und anſchaulich, feine Auffaflung ori:
ginell, wenn aud nicht frei von Tendenz
und einfeitiger Befangenheit. ebenfalls
ebört er zu dem gelefenften Hiftorifern
53 Seine beiden Hauptwerke
inb bie »Histoire de France« (1833—
1866, 18 Bde.; neue Ausg. 1871 ff., 19
Bde.) und die »Histoire de la r&volu-
tion francaise« (3. Aufl. 1868, 6 Bde.).
Von feinen übrigen biftorifchen Arbeiten
nennen wir: »Histoire romaine: R&-
publique« (4. Aufl. 1866, 2 Bbe.); »Pre&-
cis de l’histoire de France jusqu’& la
revolution francaise< (4. Aufl. 1841);
»Introduction & l’histoire universelle«
& Aufl. 1843, deutfch 1834); »Pre&cis
6 l’histoire moderne« (9. Aufl. 1864);
»Origines du droit francais cherchees
dans les symboles et formules du droit
universel« ua; »Les femmes de la
R&volution« (2. Aufl. 870 »La France
devant l’Europe« (1871) und die un:
vollendet gebliebene »Histoire du XIX.
siecle« (1872—75, 3 Bde.). Noch find
zu erwähnen bie polemilchen ober pro⸗
pagandiſtiſchen Schriften: »Des JEsuites«
mit €. Quinet, 7. Aufl. 1847; deutſch
843); »Le pr&tre, la femme et la fa-
mille« (neue Ausy. 1875); »Le peu le«
(4. Aufl. 1866, wg 1846); »La Po-
logne martyr< e2 ); »La bible de
l’humanit6« (1 sg. und »Nos fils«
0) owie eine Anzahl andrer von
mehr äfthetifcher oder praftifch-pfychologi-
[her Richtung ; »L’oiseaue(1856 ; deutich:
»Aus den Lüften. Das Leben ber Vögel«,
4, Aufl. 1869) ;»L’insecte« (1857, beutich
1858); >»L’amour« (1858: beutid von
Spiellagen, 4. Aufl. 1874) und »La
fomme« (1859; beutfch von bemjelben,
492
2. Aufl. 1875), eine Art Philoſophie ber
Liebe und Ehe; »La mer« (1861, deutf
1861); »La sorciere« (1862, beutf
1863) und »La montagne« 1868). Na
feinem Tod erfchienen noch: »Lees soldats
de la Rövolution« (1878) und »Le ban-
en (1879). Vgl. Monod, Jules M.
2) Karl Ludwig, beutfcher Philos
re egelfhen Schule, geb. 4. Dez. | ein
erlin, ftudierte daſelbſt Philo⸗
in mb —28 habilitierte ſich dann
1826) an der Berliner Univerſität und
—— 1829 zum Profeſſor en opbie
ernannt. Einer der ergebenften Jünger
‚Degel®, bat er ſich Ha deſſ en Tod als
ttreter ber Linken jeiner le durch
Ken fortgeichrittenen, an Radikalismus
eifenden politifchen und firchlichen Libe⸗
ralismus befannt gemacht. Bon feinen
Werfen find bier hervorzubeben: »Syſtem
ber philofopbiichen Moral« (1827), worin
er namentlich die Brinzipien ber Lehre *
der Zurechnung der menſchlichen Ha
a —* erörterte; —5 te der * *
— der ar Rn in a and
= Kant bis He ai a ;
—— unb ologier (1836);
»Borlefungen über die Perſ önlichkeit Got:
te3 und bie Unfterblichfeit der Seele«
(1841); »Entwidelungsgefchichte ber ur
ften beutfchen Philofophte« (1843); »Die
Epiphanie der ewigen Perfönlichleit bes
Geifted«, drei Geſpräche (1844 — 52);
Geſchichte der —2*8 1855 —60,
2 Bde.); »Naturrecht oder hie
jophie« : (1866, 2 Boe.); »>Shftem ber Phi:
Io als erafte Willenf fte re
881, 4 Bbe.) u.a. Außerdem | tieb er:
>füber bie ne Madonna« (1
»Stalienifche Reifen in Briefen« (18 )|>
und »Das Forum Romanum oder bie
achte Region bes alten Rom« (1877). Mit
dem ae Cies os — er eine
Ale A ne ellſchaft gu Berlin, deren
Dip die er A danke« (1860 | 1
de
ee Friedrich, kathol. ort
befannt als einer ber Führer der altfa=
tholifchen Bewegung, geb. 27. Juli 2
zu Münfter, ftudierte dafelbft logie,
empfing 1838 die Priefterweihe und wurde,
Michels — Michiels.
nachdem er verfchiedene andre Stellen be
* — 1864 er Bbitefe-
pdie am um in Brauns n
eiern Regungen innerhalb ber Fatholis
hen Fir ets lebhaft teilnehmenb,
präfidierte er 1863 mit Dollinger der fa:
tholifchen — welche
dann vom Vatikan unterdrückt wurbe, mas
ihn zu der Schrift »Kirche oder Partei,
ein freies, offenes Wort an ben beutichen
Cpilfopat« (1864) veranlaßte. Seine
‚Sun ig ta i ee, ber
u ber Gegenwart«
Aufl. 1888) a auf ben Inder.
—9 Verkündigung bed Unfehlbarkeits⸗
bogmas, das er 22 befämpfte (est
eine Schrift »Die nfeßlbarteit De6
apftes im Lichte ber katholiſchen Wahr⸗
te, 1869), wurde er vom Bifchof von
rmland feines Amtes entfebt und im
Dftober 1871 nach feinem Beſuch ber
Münchener Katholifenverfammlung er
tommuniziert. Bon feinen wiſſenſchaft⸗
a erwähnen wir: »Die
loſophie Platons in ihrer innern *
ehung zur a Wah
—— 59-60, 8 »Öefchichte ber
ofopbie« (186). »Kant — und und no
dem Jahr 4770« usm); R
iſche Betrachtungen« ( —— „Die Bhre
—— Bemußtjeinde (1 BIT); »Ka-
tholiiche Dogmatil« < (1880, Bbe.).
Vielen miſchial), —
Xavier, franz. Schriftſteller, geb. 25.
Dez. 1813 zu Rom aus einer holländifchen
Familie, fam mit dieler 1817 nad} Frank⸗
reich, ſtudierte feit 1834 Jurisprudenz in
Straßburg, wanbte fi dann aber in Pa⸗
ris ganz ber Litteratur und Kunſigeſchichte
sizu Bon feinen Schriften nennen wir:
»Fitudes sur l’Allemagne« (1839, 2
——— des idses litt6raires
a * au * —
;»Voyage d'un amatenr enAngle-
— (4. Aufl. 1872); »Histoire de
peinture flamande et hollandaise«
(ee 3 Ausg. 186576, 10 Bde.), ein
ert, das ihn in eine hefti Solemit
mit 2. ouffaye (f. d.) verwidelte, nebſt
der Fortſetzung; >»L’art flamand dans
l’est et le midi de la France« (1877);
ferner: »L’architecture et la peinture
Mignet — Milicevic.
en Europe depuis le V. auXVI. siöcle«
(3. Aufl. 1873); »Rubens et l’&cole
d’Anvers« (4. Aufl. 1877); »Histoire
secräte du he here autrichien<
(4. Aufl. 1878); »Histoire de la poli-
tique autrichienne depuis Marie Thé-
rese« (1861); »Le comte de Bismarck,
sa biographie et sa politique« (1871);
»Les droits de la France sur l’Alsace
et la Lorraine« (1871); »Histoire de
la guerre franco-prussienne et de ses
origines« (1872); »L’invasion prus-
sienne en 1792« (1880); »Van Dyck
et ses &l&ves« (1831) u.a. Auf belle
triftifhem Gebiet verfuchte er fich unter
anderm mit ben beliebten »Contes des
montagnes« (1857), »Drames poli-
tiques« (1865) und verjchiebenen Über:
feßungen.
Miguel (ipr. mini), Fran (ois Au:
gufe, franz. Geſchichtſchreiber, geb. 8.
1 17% zu Air, ftubierte mit feinem
ee Thiers daſelbſt Die Rechte, wandte
ih aber infolge feiner Schrift »De l’Etat
du gouvernement de St. Louis« (1822),
bie einen Preis erbielt, der Ritteratur zu
und trat 1821 zu Paris in die Redaktion
des liberalen »Courrier frangais«, von
dem er 1830 zu dem von Thiers neuge-
gründeten »National« überging. Gleich⸗
deilig hielt er gefchichtliche Borlefungen am
tbenäum. Nach der Julirevolution er:
bielt er mit dem Titel eined Staatsrats
das Direltorium des ſehr wichtigen Ar:
chivs im Minifterium ded Auswärtigen;
1832 wurde er Mitglied, ſpäter ſtändiger
Sefretär der Akademie ber ——— und
moraliſchen Wiſſenſchaften, 1836 Mit:
lied der franzöſiſchen Alademie. Die
ebruarrevolution von 1848 beraubte ihn
einer Stellen im Miniſterium, und nach
dem Staatsſtreich —— er ſich ganz ins Pri⸗
vatleben zurück. gnets — iſt
die »Histoiredela r&volution francaise«
(1824, 2 Bde.; 13. Aufl. 1880; deutſch
4842 u. 1873), worin er in eleganter
Sprade, jedoch nicht ganz frei von Ten⸗
benz, ben urfädhlichen — der
einzelnen Revolutiongereigniſſe nachzu⸗
weiſen ſucht. Bon feinen übrigen hiſtori⸗
ſchen Werken nennen wir: »Négpociations
relatives A la succession d’Espagne«
493
1836—44, 4 Bbe.); » Antonio Perez et
hilippe Ile (5. Aufl. 1881, deutich
1845); »Histoire de Marie Stuart«
(2. Aufl. 1854, 2 Bde.; deutih 1852);
»Charles-Quint, son abdication, son
sejour et sa mort« (1854) und »Riva-
lité de Francois I et deCharles-Quint«
(1875, 2Bde.). Seine ald Sekretär in der
Akademie gehaltenen geiftreichen Gebächt:
nisreden und anbre Fleinere Auffäte find
— in: »Notices et mémoires
istoriques« (3. Aufl. 1854, 2 Bde.;
beutih 1843) und »Nouveaux &loges
historiques« (1877). Seit 1871 iſt M.
Großoffizier der Ehrenlegion, feit 1879
Mitglied bes Conseil de l’ordre.
ifower (pr. »weh), Ferdinand,
tichech. Dichter und Archäolon, geb. 1826
zu Sloup, get. 1862 in Prag; ſtudierte
auf ber Univerfität zu Prag, machte 1848
bis 1849 unter Banus Jeladie als Frei:
williger den Feldzug gegen die magyari⸗
che Revolution mit und gründete 1851
bie tichechifche belletriftifche Wochenfchrift
»Lumir« , weldye er bis zu feinem Tod
leitete. Er fchrieb zwei biftoriihe Tra⸗
nödien: »Der Untergang der Przemyſli⸗
ben« und »Dimitri — mit vie⸗
len dramatiſchen und ſzeniſchen Wirkun⸗
en. Als ———— Archäolog bat ſich
. ein bleibendes, ehrenvolles Andenken
efichert. 1860 gründete er ein wertvolles
ammelwerf: »Altertümer unb Denk:
mäler des Landes Böhmen« (erichienen
2 Bbe.), wozu er ben Text lieferte. Die
archäologiiche und kulturhiſtoriſche Stu:
die »Die Aldhimiften in, Böhmen unter
bem Kaiſer Rudolf II.« (1855) gehört zu
feinen beften Schriften.
Militenik ipr. Aitſchewitſch, Milan
Diakow, ferb. Schriftfteller, geb. 7. Mai
1831 zu Ripnji bei Belgrad, derzeit Se:
fretär im Kultusminifterium in Belgrad.
Seine Schriften find teild pädagogiichen,
teils —— Inhalts. M. iſt
als Begründer der pädagogiſchen Littera⸗
tur in Serbien zu betrachten. Was die
Reinheit und Gebiegenheit ber Sprache
anbelangt, bat er unter ben ferbifchen
Schriftftelleen kaum feinesgleihen. Sein
Hauptwerk ift eine ausführliche Topogra-
pbie des Fürftentums Serbien. Außer:
—
494
bem haben feine größern Schriften: »Die
Klöfter in Serbien«, »Die Schulen in
Serbien« und »Das Leben ber ferbifchen
Bauern«, einen bedeutenden Wert.
MIN, John Stuart, engl. Staate⸗
mann, Bhioſo und Schriftſteller erſten
Ranges, geb. 20. Mai 1806 zu London,
geſt. 3. Mai 1873 in Avignon, wo er den
größern Teil feiner legten ae zu:
—55 Der Sohn von — (geht
836), der eine hohe Stellung in ber Re⸗
gierung Indiens unter ber of
Kompanie einnahm und ald National
öfonom, Gejchichtichreiber und Philoſoph
im undriftliden Sinn fi bedeutenden
Namen gemacht, wurde ber junge DR. von
feinem Vater felbft erzogen, ft ſorg⸗
fältig, doch auch pedantiſch. Ihm fehlte
bie Ne mit Alterögenofjen, welche
die Schule mit fich bringt. Schon im brit-
ten Lebensjahr begann er das Studium
bes Griechischen; in feinem neunten Jahr
hatte er den ganzen Herodot —— Xeno⸗
phons »Kyropäbie«, Teile des Diogenes
Laertius, Lukian und Iſokrates, die ſechs
erſten Dialoge des Platon u. a. Latein
war bis dahin nebenher getrieben wor⸗
den, jetzt wurde dieſes Studium auch
Dane begonnen. In bemfelben
nsalter hatte er von englifchen Ber:
faffern Hume, Gibbon, Robertfon ge:
Yefen fowie die englifhen Überfeßungen
von Nollind alter Geſchichte und Mos⸗
heims Kirchengefchichte nebit vielem an-
dern. Ungern erlaubte ihm ber Vater den
»Robinſon Cruſoe« und »Zaufenbunb:
eine Nachte. Arithmetik diente zur Abend:
erholung. Vom 8.—12. Jahr brachte er
jeweils ein halbes Jahr auf dem Land zu,
bei feines Vaters Freund Jeremy Bent:
— dem Staatsphiloſophen. 12.
ahr beſaß er mindeſtens die Kenntniſſe
eines wohlunterrichteten jungen Mannes
von 22 Jahren. Er bezog keine Univer⸗
ſität. Im Alter von 17 Jahren entwarf
er ben Plan einer Utilitarian Society.
Er lebte nun eine Zeitlang in Frankreich,
teils in Paris im Haus bes franzöfifchen
Nationalötlonomen Say, teil ım ſüd⸗
Iihen Sranfreich bei bem Bruber von
Jeremy Benthbam, an welchen bie beiben
M. ſich anfhloffen. Damals legte er den
nbdifchen | Departemen
Mil.
Grund zu feiner großen Bertrautbeit mit
Leuten unb Bingen in Sranfreich, fam in
Berührung mit vielen damals ober ſpa⸗
terhin bervorragenben Perfonen, begann
in ber franzöfiihen Politik und Litteratur
u leben wie in ber engliichen. Erft 17
Fahre war er alt, als er ind Indiahaus
eintrat, und aus einer notwendig unter:
Dan Stellung flieg er allmählich zu
t feine® Vaters auf. Endlich 1856 ſah
er fi an ber Spibe des fogen. Political
t, d. b. ihm fielen die Be
ziehungen der Geſellſchaft zu ben i⸗
en Eingebornenſtaaten zu. Er be
858 lebhaft die Übertragung der Regie:
rung Indiens von der Gejellihaft an bie
Krone; auch lehnte er einen Sig in bem
neugeichaffenen Geheimrat für Indien
ab. Er wurbe 1865 von inter
ind Unterhaus gefandt, und feine Be:
liebtheit bei ben Gebildeten der
ſchrittspartei war bamalß jehr ; aber
1868 warb er nicht wieber gewählt. Sn:
bed war er 1867 zum Rektor der Univer:
fität St. Andrews ernannt worden. —
Schon fehr Ian erihien M. als Schrift:
fteller vor der Leſerwe he das Runder:
finb doch bereits im zwölften ya Manu
kriptbande einer Geſchichte Roms, Ge:
chichte Hollands, Geſchichte der Welt an-
efüllt, welche allerdings nicht zum Drud
amen. Aber veröffentlicht wurden feine
Beiträge zur »Weſtminſter Review⸗, an
ber fein Pater enticheidenden Einfluß
hatte, und beren Leiter er ipäter (1835
bis 1840) felbit war. Sein epochemachen⸗
bed »System of logic« erſchien 1842,
feine »Essays on some unsettled ques-
tions of political economy« 1844, jeine
»Principles of politi economy«
1848 (Bollsausgabe 1865; deutſch von
Spetbeer, 3. Aufl. ld, in nicht um:
fangreiches, aber höchſt bedeutendes Wert
iſt ſein Buch »On Liberty« (1859). Es
iſt auf Wilhelm v. Humboldts Grenzen
= — des — —E
we tz vorher ins Engliſche ũ
worden war. Die Gedanken, die in er
Kopf gearbeitet, ſah er nun in völliger
tbeoretifder Klarheit in Humboldt aus:
geſprochen; Mills Werf war, fie auf ein
gegebene® Jahrhundert, ein gegebened
Mile — Miller.
Land anzuwenden, zu erproben. Gewal-
tig zündete das herrliche Buch; die Uni-
verktät Breslau verlieh M. den Doktor⸗
grad. Es folgten biefem Werk ferner:
»Dissertations and discussions« (1860
fi., 3 Bde.); »Utilitarianism« (1863);
»Comte and van. (1865); »Exa-
mination of Sir William Hamil-
ton’s philosophy« (1865); »Inaugural
address« (von ihm verfaßt als Rektor
ber Univerfität St. Andrews, 1868);
»England and Ireland« (1868); »The
subjection of women« (1869), worin er
fich aufs lebhafteſte für Frauenemanzipa⸗
tion ausſpricht. Nach feinem Tod ern ie
nen feine Be ehe von feiner
Schwägerin Helen Taylor herausgegeben
(1873); >Nature, the utility of reli-
gion, and theism« (1874) und weitere
»Dissertations and discussions«(1875).
Ein Standbild auf bem Themſekai ver:
ewigt fein Andenken. Mills einzelne
en — ee 7
etzt; geſammelt von Gompertz u. a.
bis 1874, 11 Bde.).
Mille, James be, ſ. De Mille.
Miller, 1) Thomas, engl. Dichter und
Schriftfteller, ge 31. Aug .1808 3u Gains⸗
borougb in Zincolnshire, geft. 25. Okt.
1874 zu London ;erlerntekefen und Schrei:
ben bei feiner Deittellofigfeit durch Selbſt⸗
unterricht, war Korbmacher, gründete fo:
dann zu London eine Buchhandlung und
bat ſich durch Novellen, biftoriihe und
biographifhe Schriften, beſonders aber
durch Schilderungen aus bem Landleben
befannt gemacht. Wir nennen von feinen
Werken: »Songs of the sea nymphs«
(1836), feine erite poetijche Leiftung, welche
die Aufmerkfamleit Th. Moore auf ibn
lenkte; die Novellen: »Gideon Giles the
roper« (neue Aug. 1867) und »Godfrey
Malvern« (1842); ferner: »Pictures of
country life«e (1846); »Poetical lan-
guage of flowers« (neue Ausg. 1872);
rap of the Anglo-Saxons« (4.
Ausg. 1856) ; die Gedichtſammlung >»The
village Ne or summer in the coun- |%
« (1
9 2); »Our old town« (1857);
»No man’s land« (1863) ; »My father's
garden« (1866).
2) Dreft Fedorowitſch, rufi. Litte⸗
495
tarhiltorifer, geb. 1833 zu Reval, wurbe
in feinem elterlihen Haus zu Warfchau
erzogen, kam dann nad) Petersburg und
trat in bie BHiftorifch > philologifche Fa⸗
fultät ber dortigen Univerfität. Hier gab
er fich mit ſolchem Fleiße feinem Stubium
bin, baß er ſchon als Student für eine
Arbeit auf dem Gebiet ber ruffifchen Lit:
teratur eine goldne Medaille erhielt. 1855
verließ er die Univerfität nach abfolvier-
tem Stubium unb erhielt 1858 auf Grund
feiner BDiffertation Ȇber das fittliche
Element in ber Poefie« den —
Er unternahm zunächſt eine Reiſe ins
Ausland zu wiſſenſchaftlichen Zwecken
und wibmete ſich dann ſpeziell der ältern
Periode der ruſſiſchen Litteraturgeſchichte.
1863 las er an der Petersburger Univer⸗
fität als Privatdozent über das Studium
ber ruſſiſchen Nationallitteratut und ha⸗
bilitierte ſich 1863 als Dozent; ſpaͤter wurde
er zum Profeſſor der cuffiiden Ritteratur
(ipeziell der ältern) erwählt, welche Stelle
er noch bekleidet. M. hat viele größere
und Fleinere Schriften zur ruffifchen Lit⸗
teratur veröffentlicht; fein bebeutendftes
Berk bilden bie »Bergleichenben kritiſchen
Unterfuchhungen über die Beftanbteile bes
ruffiihen Volksepos, Ilja Murowetz und
die kiewſchen Helden‘« (1870), eine ſehr
intereffante, aber au Arbeit, in wel:
cher das ruffische Volksepos dem deutſchen
gleichgeftellt wird. Außerdem find zu nen:
nen: »Lomonoſſow und bie Reform Pe-
ters d. Gr.e (1866); »Die flawifche Frage
in Leben und Wifjenfchaft« (1 5):
„Bock funpen über bie ruffifche Litteratur
nach Gogole (2. Aufl. 1878) ıc. M. ge
hört ber ſlawophilen Partei an, ohne je:
doch bie extremen Anichauungen unb
Prinzipien berfelben zu teilen.
3) Joaquin (mit feinem eigentlichen
Namen Gincinnatus Heine M.),
nordbamerifan. Dichter, geb. 10. Nov. 1841
in Staat Indiana, wo feine Eltern auf
einer Fleinen yarın wohnten. 1851 fie
beite bie Familie nad) Oregon über, doch
vaquin trennte fich bald von ihr, um
fein Glück auf eigne Fauſt in Kalifornien
en Dort führte er anfangs ein
abundenleben, ftubdierte dann Dune
prudenz und warb 1870 in einem Tleinen,
4%
wenig befiebelten Diftrift zum Richter ge-
wählt. 1863 verheiratete er fich mit einer
unter dem Namen Minnie Myrtle
Ichreibenden Dichterin, und fieben Sabre
danach wurbe er von ihr gefchieden. 1870
ging er nach London und fand daſelbſt ei-
nen Verleger für feine höchſt originellen
»Songs of the Sierras« (1871). Diele
Gebichte, in benen er bie wilde Schönheit
und Prachtfülle füblicher Gegenben mit
ungewöhnlicher Energie ſchilderte, riefen
eine Senfation in England hervor, wie
man fie bort feit den Tagen Byrons nicht
erlebt hatte. Seit jener Zeit befindet fich
M. meiftenteild auf Reiten. Außerdem
veröffentlichte er: >Songs of the sun-
lands« (1873; eine neue, etwas fanfter
geſtimmte Fortſetzung der erſten Samm⸗
lung); »The ship in the desert« (1875);
»Songs of Italy«, »Songs of far away
lands« re das Schaufpiel » The Da-
nites« (1876); »Life among the Mo-
docs« (1873), eine Beichreibung feiner
Erlebniffe unter den Indianern; »One
fair woman«, Novelle (1876, 3 Bde.).
Rili, Siannina, ital. Dichterin und
Amprovifatorin, geb. 1827 zu Teramo in
den Abruzzen, machte fchon im Kindes⸗
alter e und erregte Aufmerffamfeit
durch ihre Kunft zu beflamieren. Gie
wurde bem König vorgeftellt, und biefer
ließ fie zu Neape ben Als aber die
Cholera in biejer Stabt ausbrach, wurde
das Mäbchen von feiner Mutter in bas
elterlihe Haug nad Chieti, wohin bie El⸗
tern Übergefiebelt waren, zurüdgerufen.
Hier begann fie allmählich, teild aus eig:
nem Antrieb, teils durch das Beifpiel Re⸗
galdis, den fie zu Teramo hörte, angeregt,
fi zur Improvifatorin beranzubilden,
ließ ſich als folche aber erft 1847 zu Te:
ramo, dann in andern Stäbten, auch in
Neapel, mit großem Beifall hören und
durchwanderte bis 1860 die Halbinfel, in
allen Hauptftäbten großartige Erfolge
feiernd, beionders 1860 in Turin, ber
damaligen Refidenz bes Königreichs. Vom
Minifter De Sanctis wurbe ihr eine Ben:
fion verliehen; auch wurde fie von ber Re⸗
ierung mit der Inſpektion ber Mäbchen:
guten Sübitaliens und mit ber Direftion
einer Dläbchenfchule zu Rom beauftragt,
Milli —
Milman.
welch letzteres Amt fie verſah, bis fie ſich
mit dem Proveditore scolastico Ferdi⸗
nanbo Gaflone zu Caſerta vermäblte, wo
fie gegenwärtig lebt. Ihre in 2 Bän-
den gelammelten Gedichte (1862-63),
Amprovifationen fowohl als anbre Did;
tungen umfaſſend, beweifen, daß es ibr
verliehen ift, nicht bloß in öffentlichen Bor:
trägen ben —— zu begeiſtern, ſondern
nu ben Leſer zu feifeln und zu befriedi⸗
gen, nur daß die Auswahl nicht fireng
genug ift und die Verquickung des reli-
gidfen Elements mit dem politiſchen wicht
immer die befte Wirkung macht.
Milmen (im. min), Henty Hart,
engl. Geiftliher, Dichter und Geſchicht⸗
fchreiber, geb. 10. Febr. 1791 zu Lonben,
gef. 24. Sept. 1 in Sunninghill bei
eading. Der Sohn von Sir Francis
M., Leibarzt —— erhielt er eine
ute Erziehung in Ston, ftubierte in Or⸗
ord, empfing 1816 die Prieſterweihe unb
eine Pfarre ın Reading. Im Jahr vorher
war jein Zrauerfpiel »Fazio« (6. Ausg.
1818) erjchienen und fam ohne feine Zu:
fiimmung zu Bath, dann in Lonbon mit
Beifall zur Aufführung, was ihn in Kon:
flift mit feinen altgläubigen Pfarrkindern
brachte. Darauf erſchienen das epiſche
Gedicht »>Samos« (1818) und bie drama⸗
tifhe Dichtung »The fall of J e
(neue Ausg. 1853), worin er ſich von uns
gebührlichem Weltlichen fern hielt. 1821
zum Profeflor ber Dichtfunft in Orforb
ernannt, ea en er: »The mar-
tyr of Antioch« (1822); »Belshazzar«
(1er) und »Anne Boleyn< (1826).
in erftes Geſchichtswerk war die >His-
tory of the Jews« (1829, 3 Bbe.); es
erſchien zuerfi anonym, und der Geiſt der
Neligionsbuldung, welcher es burchwebt,
erregte bei dem damaligen Geſchlecht der
Ned läubigen bie bitterften Angriffe.
Aud —* Irrtümer hat man ihm vor⸗
geworfen; er gab 1863 eine Neubearbei⸗
tung, welche dennoch an Unvollftänbigfeit
leidet. 1840 erjchienen jeine gefammelten
»Poetical works« (worin auch, aus dem
Sanskrit überfegt, »Nala and Dama-
yantic) und in bemfelben Jahr jeine
»History ofChristianitytothe abolition
of paganism in the Roman empire«
Milnes — Mirecourt.
(3 Bde.). Er wurde 1849 zum Dechanten
von St. Paul ernannt, und nun folgte
1854 fein Hauptwerk: »History of Latin
Christianityto the Pontificate of Nicho-
las V.« (3 Bbe.), das ihm einen Plab
in ber erften Reihe englilcher Geſchicht⸗
fhreiber verſchaffte. Er veröffentlichte fer-
ner ein »Memoir of Lord Macaulay«
— veranſtaltete eineẽ neue Ausgabe
von Gibbon mit Noten und ſchrieb viel
für die »Quarterly Reviewe.
Milnes, Monkton, ſ. Houghton.
Milew, Stephan (Pſeudonym für
Stephan v. Millentovics), Schrift
fteller und Dichter, einer germanifterten
I Woiwodenfamilie angehörig,
geb. 9, März 1836 zu Orfova als Sohn
eines öfterreihifhen Majors. Er wibs
mete fich ebenfalls dem militärifchen Bes
zuf, erlangte jeboch eine wilfenfchaftliche
Stellung beim militärgeograpbiichen In⸗
ftitut in Wien und avancierte ſchnell zum
Hauptmannsrang, ſchied aber 1870 auß
dem Dienft, um fid in Steiermarf bei
bem Flecken Ehrenhauſen anzufiedeln, wo
er feitbem feinen poetifchen Neigungen
Vebt, benen er ſchon früh Folge gegeben hat.
Seine poetifchen Gaben zeichnen ſich durch
ar on a Ne ele — ug aus,
welcher eine peſſimiſtiſche Grundſtimmung
dichteriſch a r
bichte« (1865 vie ah ng > Berl —
ichte« ; die ung ⸗Verlornes
Glück⸗ 15% s legiencyklus »Auf
); ben }
der Scholle« (1869, 2. Aufl. 1873); >Ein
Lieb von der Drenfchheit« (1869); »Neue
Gedichte« (1870); ⸗Zwei Novellen«
(1872); eine neue Igriihe Sammlung:
»In
Trauerſpiel »Kodnig Erich« (1880). Ver⸗
ſchiedene dieſer Werke wurden ins Ser⸗
biſche und Kroatiſche überſetzt.
indwig, Johannes, Dichter und
Schriftfteller, geb. 21. Jan. 18123u Lückers⸗
dorf bei Kamenz in der Lauſitz als Sohn
des dortigen Ortorichters, beſuchte das
Lyceum zu Kamenz, ſpäter die Dresbener
Kreuzichule und — 1830 die Univerſität
zeipig, wo er Philologie ftudierte und
ſich beſonders zur Poefie und zur tiefern
grünbung bes metrifchen Charakters
ber eu Sprache hingezogen I
Er habilitierte fi in ber Folge (1855)
Säriftftellerlegiton.
Sonnenwende« (1877), unb das | 1876
497
an ber Leipziger Univerfität und murbe
1861 zum —— Profeſſor be⸗
fördert. Litterariſch hat ſich M. beſonders
als Metriker und Überſetzer bekannt ge⸗
macht. Er geht in ſeinen metriſchen Prin⸗
— und in ———
ege, vielleicht nicht immer die richtigen,
aberimmerbin ſolche, bie eine Prüfung ver⸗
dienen, denn ber Autor gebt in feiner Un
uchung mit Ernft, Gewiſſenhaftigkeit
und Srünblichfeit zu Werke. Von feinen
wiſſenſchaftlichen Schriften nennen wir:
„Lehrbuch berbeutfchen VBersfunft und Pro:
fobie« (6. Aufl. 1878), »Lehrbuch der rhyth⸗
miſchen Malerei ber deuiſchen Sprache«
2. Aufl. 1858), »Vorſchule zu Homer«
1863), »Katechismus der deutfchen Poe⸗
tife (1877), »Taicenwörterbuch ber Di:
thologie aller Völter«e (5. Aufl. 1877)
und ⸗»Katechismus ber Mythologie alter
Kulturvölker« (4. Aufl. 1879); von ſei⸗
nen — en die der großen Attiker:
Aſchylos, Sophokles, Euripides und Ari⸗
ſtophanes (1835— 81) und bie des Ho⸗
mer in Profa or . Terner
veröffentlichte er verbienftliche Sam⸗
melwerk >Der illuftrierte neudeutſche
Parnaße, 1740— 1860 (2. Aufl. 1864),
unb gab nebft einer Biographie Platens
(1 auch deſſen poetin
unb ift verfaßte er: »Gedichte«
(1847); »Lieder und Odene (1854); > Der
PS enraub«e (Schaufpiel, 1839); »Der
nfllere (Novelle, vH, »Die Meifen
des Morgenlands« (2. Aufl. 1865); »Aus
Deutichlands größter Zeite (Gedichte,
u. a.
recontt (pr. mihrtuhr), EuUgene de
(eigentlich Jacquot), franz. Schriftſtel⸗
ler, geb. 19. Nov. 1812 zu Mirecourt, geſt.
13. Febr. 1880 auf der Inſel Hayti; be⸗
gann in Paris bie Schriſiſtellerichafdahn
mit Novellen für Pleinere Journale, gab
mit Leupol das illuſtrierte Werk La Lor-
raine« (1839—40, 3 Bde.) heraus und
erregte dann mit dem »Maison
Alexandre Dumas et Comp., fabrique
de romans« (1845), das ıhn in einen
reßprozeß verwickelte, nicht geringes Aufs
eben. Weiter folgten die Romane: »Les
confessionsdeMarion de Lorme«(1848)
32
498
und »Les m&moires de Ninon de Len-
clos« (1852). Mit feinen ſkandalreichen
»Contemporains« (1854—59,100 ddr.)
z0g er fich heftige Angriffe von feiten ber
angefebenften Schriftiteller und zahlreiche
neue Prozefle zu. Bon feinen übri
Werken nennen wir: »La bourse, son
abus et ses mystöres« (1858); »Lettres
& M. Proudhon« (1858); » Avant, pen-
dant etapres laterreur« (1865, 3 Be.);
»Dictionnaire des sciences catholiques«
(1865) und »Histoire —
portraits et silhouettes⸗(1860 - 67
er welch lebteres Wert aber im we
fentliden nur einen Abbrud feiner frü-
bern Biographien enthält. Nachdem M.
Ende ber 60er Jahre in ein Klofter ge
treten war und bie Briefterweibe empfan⸗
gen batte, a8 er fih nach Hayti zurüd.
i es, X f. ner.
Miſſon, Joſeph, öſterreich. Dialeft-
dichter, geb. 14. März 1803 zu Mühlbach
in Nieberöfterreich, geſt. 28. Juni 1875
als Profeſſor am Piariftengymnafium
St. Thella zu Wien; hat ſich nur als Ber:
faffer eines epifchen Brucftüde im nieder:
öfterreichiichen Dialekt bekannt gemacht,
verbient aber gegen als einer der ber:
vorragendſten DialektbichterAußzeichnung.
Sein in Herametern geſchriebenes Wert
»Der Naz, a nieberöfterreichifcher Bauern:
bui, de t in d’ fremde (3. Aufl. 1876) ift
fo voll ſchlichter Treuberzigfeit, treffender
Darftelung und gemütergreifender Wir:
fung, daß man bie Nichtvollendung des⸗
felben (e8 liegen nur acht Geſänge vor)
tief bedauern muß.
Miſtral, Frede ri, neuprovengal. Dich:
ter, geb. 8. Sept. 1830 zu Mailane (Bou⸗
ches du Rhoͤne), ſtudierte in Avignon bie
Rechte, zog fich dann aber in fein Heimate-
dorf zurüd, wo er nad) mehreren kleinern
Verſuͤchen in provengalifcher Sprache das
Epos »Mir&io«e (1859 zuerſt mit fran⸗
öſiſcher Einleitung und Interlinearver⸗
erſchienen, 6. Aufl.1875) dichtete, das
in ganz Frankreich ungemeines Aufſehen
machte und dem Dichter 1861 ſeitens der
Akademie den großen Dichterpreis ſowie
1863 das Kreuz ber Ehrenlegion ein⸗
brachte. Das Gedicht, eine reizende Dar⸗
ſtellung ſüdfranzöſiſchen Lebens, ward
Miſes — Möbins.
insbeſondere noch dadurch merkwürdig,
es die Anregung zu einer Verbindung
zahlreicher ſüdfranzoͤſiſcher Gelehrten und
Schriftſteller wurde, die ſich »Lou Feli-
brige« (db. h. Dichter, Schriftſteller) nennt
brigen | und die Wiederbelebung der altprovença⸗
liſchen Sprache zum der Herftellung
einer nationalen füdfranzöfiichen Littera⸗
tur — M., ber, — der —
punkt der Bewegung, n ute in feinem
Dorf lebt, ſchrieb ein zweited Epos: »Ca-
lendau« (1867), gründete dann in Mont:
pellier die Societ& des langues roma-
nes, beren Organ ” a —
rouvencan« ift, 9 noch einen
and — »Lis Iselo d’or«, heraus
und veröffentlichte neuerdings: >» tre-
sor dou Felibrige«, ein Wöorterbuch der
modernen »Langue d’oc« (1878 fi.).
Das Gedicht »Mir&io« (»Mireille«) if
aud als Oper (mit Muſik von Gounod)
in Frankreich populär geworben.
itchell (fpr. mittig), Donald, ein
unter dem Pfeudonym Ik. Marvel be
fannter norbamerifan. Schriftfteller, geb.
1822 zu Norwich in Connecticut, ftubierte
auf dem Yale College, gab jeboch feiner
ſchwachen Geſundheit wegen bald das Stu-
dium auf, bereifte wiederholt Guropa und
lebt — — hauptſachlich mit Land⸗
arbeit beſchaftigt, in feiner Vaterſtadt. M.
iſt hauptſächlich durch Die Werke: »Reve-
ries of a bachelor« (1851, mehrfach auf:
gelegt) und »Dream life« (1852) befannt,
ie in mehrere europäifche Sprachen über:
fett wurden. Sein Stil ift klafſiſch, und
feineSchilderungen findbezaubernd. Außer
biefen Werken veröffentlichte er: »Fresh
leanings, a new sheaf from the old
elds« (1847) und »The battle-sum-
mer« (1848), Ergebnifie feiner europäi-
chen Reifen; ferner: »The lorgnette, or
studies of the town, by an opera-
oer« (1850, 2 Bbe.); »Fudge doings«,
atirifhe Skizzen (1855); »Beven sto-
ries« (1858); »My farm at Edgewood«
(1863); »Wet days at Edgewood«
(1864); »Dr. Johns; events in life of
a minister of Connecticute (1866);
»Rural studies« (1867); »About old
tellers« (1878) xc.
bins, Paul, Schulmann unb
Möding — Mohl.
Shriitfieller, geb. 31. März 1825 zu Leip-
zig, Sohn eines Mathematikers, Fübierte
daſelbſt Theologie als ar Dane:
ben aber mit Borliebe Philofophie und
Philologie, bereifte dann Deutſchland, um
16 eine Einficht in bie verfchiedenen Bil-
ungsanftalten, beren Methodik, Lehrmit-
tel x. zu verjchaffen, lehnte 1848 einen Ruf
nad) Odeſſa ab, nahm bagenen eine Lehr:
er an der Thomasichule feiner Vaters
abt an, wurde 2865 Direltor ber eriten
Bürgerfchule bafelbft und fiebelte 1869
nach Gotha über, wohin er einen Ruf als
berzoglicher Schulrat, Direktor des bor:
tigen Seminars und Inſpektor ber Schu:
len erhalten Hatte. 1872 wurde er unter
Enthebung vom Direftorat bed Seminars
in wirklichen Mitglied bes herzoglichen
taat3minifteriums ernannt. In feinen
litterarifchen Arbeiten berricht vor allem
ein feiner, gebildeter Geſchmack: »Er⸗
barb der Waffenfchmieb« (VBollgerzählung,
1852); >Der Spieler« (1853); »Alpen-
erzaͤhlungen« — »Bar Cochba«
(Trauerſpiel, 1863); »Hundert Charaden
und Rätſel« (unter dem Pſeudonym M.
Paul, 1875). Durch überſichtlichkeit und
Gediegenheit empfiehlt ſich ſein »Katechis⸗
mus der deutſchen Litteraturgeſchichte⸗
(neueſte Aufl. 1876).
Röding, Albert, |. Verena.
Moe, Jörgen, noriweg. Dichter und
re —— 22. A r
m, ftubierte Theologie, tigte
nebenbei eifrig mit Sammeln von Sagen
und Märchen unb ließ 1840 bie erſte
»Samling af Sange, Folkeviser o
Stev i Norske Almuedialecter« erſchei-⸗
nen (3. Aufl. 1869). el brachte ihn
in enge Verbindung mit Asbjörnſen (j.d.),
welcher ahnliche Studien gema t. M.
bereifte nun mit neuer nterftügung
Hardanger, Thelemarfen und Gäther:
dal und brachte eine reiche Ausbeute an
Heldenliebern und »Stev« 663 Nors
wegen eigentümlichen Wechjelgefängen)
beim. Gemeinfam gaben bann bie For⸗
jher ihre Sammlungen unter bem Titel:
»Norske Folke Eventyr« (5. Aufl. 1874)
heraus, welche in bie meiften europäi:
Kt Spraden (deutih von Brefeman,
1847) überfegt wurden. Die 2. Auflage
499
(1848) begleitete M. mit einer wiſſen⸗
ſchaftli Einleitung über das Weſen
des Volksmãrchens und das Verhältnis des
norwegifchen zu dem des Auslands; außer:
dem enthielt fie einen wiflenfchaftlichen
Apparat zu den Märchen. Zeichnet ſich
Asbjörnjend Erzählung ber Märchen durch
bie plaflifche Kraft aus, mit der die mächti⸗
en Züge ber Volksdichtung wiebergen
Ins fo iſt —— von größerer
iliſtiſcher Feinheit und Abrundüng, bie
auch ſeine Originaldichtungen auszeich⸗
nen. Sn feinen »Digte« (3. Aufl. 1
findet man natürlich manden Anklan
an die Volkspoeſie, und überall gibt fi
fein langes und inniges Zufammente
mit ber nordiſchen Natur in Bilb und
Stimmung kund. In feinen fpätern Dich:
tungen: »Athängepaa Juleträet« (>An
ben Weihnachtsbaum zu hängen«, 4. Aufl.
1877), tritt das religiöfe Element ftärfer
hervor und fucht für den Gedanken über
bie Höchften Dinge den fombolifchen Aus-
drud zu finden. M. war inzwifchen Do:
zent ber Religion und P iTofopbie an der
normwegifhen Kriegsſchule, 1849 Dozent
für vergleihende Volkstradition an ber
Univerfität geworden, hatte ein hübſches
Kinderbudy: »I Brönden og Tijärnet«
(1851), geſchrieben, das dreimal aufgelegt
wurde, und ging 1853 zum geiftlichen Amt
über. Seit 1870 Propft in Drammen,
wurde er 1871 Pfarrer in Veſtre Aker
und furze Zeit darauf zum Bilchof des
Stifts Chriftianfand ernannt. Eine Ge:
amtausgabe feiner Werke, body mit Aus:
chluß der Volksmärchen, erfchien unter
dem Titel: »Samlede Skrifter« (1877).
Mohl, Robert von, ausgezeichneter
Stantsrechtslehrer und Staatsmann, geb.
47. Aug. 1799 zu Stuttgart, geft. 5.
Nov. 1875 in Berlin; ftudierte zu Heidel-
ber, OR UOEN und Tübingen, warb
1824 außerordentlicher, 1827 ordentlicher
Profeſſor der Staatswilienfchaften zu Tü⸗
bingen, fchied 1845 infolge von Konflil:
ten mit ber Regierung aus dem Staats:
bienft aus und igte 847 einem Ruf als
Profeſſor der Nechte nach Heidelberg. Als
Mitglied ber Frankfurter Nationalver:
fammlung 1848 bielt er zum linten Zen:
trum, übernahm im September im Reichs:
32*
500
minifterium das Portefeuille der Zuftiz,
trat aber 17. März 1849 mit Gagern zu⸗
rück und wibmete ſich wieber feinem
Lehramt zu Seibelberg, 1861—66 war
er Bunbestagägefandter in Faser
1867-74 Gelanbter in Münden; 1871
wurde er zum Präfibenten ber Oberred):
nungsfammer in Karlsruhe ernannt. Als
Mitglied des Reichstags, an deſſen Ver:
ndlungen er in bunbdesfreundlichem
inn teilnahm, ereilte ihn au Berlin ber
Tod. Bon feinen gepaline n unb lehr:
reihen Schriften, bie ſich vermöge ihrer
Haren und friſchen Darftellung meift auch
zur Leftüre eignen, find hervorzuheben:
»Staatsrecht des Königreih8 Württem⸗
berg« — ufl. 1840); >Die deutſche Po:
lizeiwiſſenſchaft nach ben Grunbfäßen
Rechtsſtaats« (3. Aufl. 1866); »Die Ver:
antwortlichfeitder Minifter« (1837); >Ges
— und Litteratur der Staatswiſſen⸗
ften« Gate 3 Bbe.); »Encyklo⸗
die der Staatswiſſenſchaften« (2. Aufl.
1872); 2Staatsrecht, Völferrecht und Po⸗
fitif« (1860—69, ey »Das beutjche
Reichsitaatsrecht« (1873).
Mohr, Eduard, Afrifareifender, geb.
1828 zu Brenn, geft. 16. Dez. 1876 in
Beiarrita; wibmete fi) bem Handel und
unternahm feit 1848 ausgebehnte Han
belsreifen, befuchte dann feit 1863 bie
Steuermannsfhule in Bremen unb trat
Ende 1868 eine Forfchungsreife nad) ben
Viftoriafällen des Sambeſi in Sübafrifa
an, von ber er 1870 nad) Europa zu:
rückkehrte. Im Juni 1876 unternahm
er im Auftrag ber Deutichen afrifanischen
Geſellſchaft eine neue Reife nad, Afrika,
um von der Weftfüfte aus in das unbe:
fannte Innere vorzudringen, erlag aber
u Malange in Angola tem Klima. Er
Krieb: > a und Sagbbilder aus ber
Sübfee, Kalifornien und Südoſtafrika«
1868) und »Nach ben Viktoriafällen bes
Bofro Dtofar, His, Dichter, gb
olry, Otokar, . Dichter, geb.
1854 zu Bubiveis, Doktor der Rechte in
Prag. Seine »Melodien aus bem böhmi-
ſchen Sübland« (1880) haben wirflihen
Kunſtwert. Vortrefflich ift auch feine Über:
ſetzung bes polniſchen Dichters Slowacki
¶yriſche und epiſche Gedichte, 2 Bde.).
Mohr —
Molbech.
Nolbech, Chriſtian Knut Frede⸗
rik, dän. Dichter, geb. 20. Juli 1821 zu
Kopenhagen als ber Sohn des Hiftorifers
und Linguiften Ehriftian M. (gef. 1857),
befuchte die Lateinfchule in Vordingborg
und kam 1839 auf bie Univerfität, wo er
chon 1840 die goldne Medaille für bie
dfung einer Aftbetiichen Preisaufgabe ers
an uch erſchien in bemjelben Jahr ein
ichtungscyklus von ihm: »Billeder af
Jesu Live (»Bilder aus Sefu ee)
Diefe ernſte Richtung gab ſich auch in ſei⸗
nen fpätern Arbeiten fund. Die Iyrifche
Fülle und Wärme, der ſichere Geſchmack und
die Beherrſchung der Form fanden fich glei⸗
cherweiſe in feinem romantifhen Drama
»Klintekongens Brud« (»Die Braut des
Berglönigse, — doch iſt hier das
Deklam̃atoriſche n fiberwiegend, ebenfo
in bem Drama »Venusbjerget«,, das in
bemfelben Jahr aufgeführt wurde. Nach
einer Reife ind Ausland, welche eine eine
litterarifche a »En Maaned i Spa-
nien« (1846), trug, wandte er ſich wieber
der Lyrik zu, bie fein eigentlichſter Beruf
iſt. on ——
5 1851) zeugt von großer Klarheit,
Schönheit und Präzifion bed Gedankens,
und fein Sonettenkranz »Madonna« ftebt
mit ben bebeutendften metrifhen Dich⸗
tungenber bänifchen Literatur auf gleicher
Höhe. Schon vor ber »Dämring« batte
er eine Äberfegung von Dante »Gud-
domlige Komedie« begonnen, beren 1.
Teil 1851 erſchien, und die 1880 bie 4.
Auflage erlebte. Sie zählt mit ihrer Eins
leitung unb ben Kommentaren zu ben
klaſſiſchen Werken ber überſetzungskunſt.
Die Vertiefung in bie Dichtung bes Ita⸗
Tieners gab Anlaß zu einem Drama:
»Dante« (1852), das jeboch bie Bü
nicht betrat. Nach abermaligen Reien
im Ausland wurde M. 1858 Profeffor
ber bänifchen und nordiſchen Sprachen
und Litteraturen zu Kiel und wirfte in
diefer Stellung big zur preußiſch⸗oſterrei⸗
chiſchen Offupation 1864. Eine Samm⸗
lung feiner ‚Digte, lyriske og drama-
tiske« war 1863 in 2 Bänden erfchienen.
Er trat nun in den Dienft der Journalis
ai und fchrieb für dad »Dagblad« Aufs
äte, die unter bem Titel: »Fra Danai-
Moleſchott — Molitor.
dernes Kar« ( · Vom Faß ber Danaidens,
1873) geſammelt erſchienen. Dieſe Thä⸗
tigkeit in der Preſſe hörte mit feiner
501
wechſels« (1851) und >Der Sereislauf bes
Lebend« (5. Aufl. 1877), fein erfolgreichfteg
und berühmteites Buch; ferner: »Georg
Anftelung als Töniglicher Theaterzenfor | Forft
auf, und nun gehörte jeine ganze Schaffen:
und Arbeitötraft ber Bühne für bie er
viele Stüde überfeßte und bearbeitete. er
30jaͤhrigem Schweigen trat er auch jelb
wieder als bramatiicher Dichter auf, in= | Xebe
dem er bei Selegenbeit der Entbüllung bed
Solßerge Denkmals ein het Ren.
teskriveren«, eine k
ipäter das Schaufpiel » Ambrosius« (9.
Aufl. 1879, deutich 1878) mit großem Er:
olg zur Aufführung brachte. Weniger
fall fand > Ring« (18/9,
beutich 1879), da hier die ſzeniſche Pracht
die Charakteriſtik überwiegt. Sein neueftes
Stüd: »Empor«, eine Satire auf die mo:
bernen Bühnenzuftänbe, wird demnächſt
auf ber Bühne erfcheinen.
oleſchott, Jakob, Phyſiolog, geb.
9. Aug. 1822 zu ——— ſtudierte
ſeit 1842 in Heidelberg Medizin und Na⸗
turwifienfchaft, ließ fich 1845 als prafti:
her Arzt in Utrecht nieder, habilitierte
ch zwei Jahre jpäter zu Heibelberg als
rivatbozent für Phyfiologie und Anthro⸗
ologie. Nachdem er 1854 infolge einer
arnung, die er wegen feiner materia⸗
liſtiſchen Richtung vom Senat ber Univer⸗
Ir erhielt, fein Amt niedergele —
bat e > einem Bf da die Neff
Phyſiologie an das eidgenöffifche Poly⸗
eh si u Zürih unb ward 1861 an
bie Univerftäf zu Zurin berufen, wo er,
1876 zum Senator ernannt, noch gegen:
wärtig wirft. M. ift einer der Haupt:
vertreter ber Lehre von ber feit Ewigkeit
beftehenden und unzertrennlichen Einbeit
von Kraft und Stoff. Ihm ift die Ma⸗
terie nicht ein bloßes mechaniſches Bewe⸗
aungsphänomen, ſondern felbft in ihren
erften Anfängen unmittelbar Geift, Le
ben und That; alles ift ihm Geift und
Stoff zugleih. Von feinen Schriften, bie
fih insgeſamt durch dialektif ärfe,
Klarheit, reiches Wiſſen und meifterhafte
Darftellung auszeichnen, nennen wir hier:
»Bhnfiologie der Nahrungsmittel«e (2.
Aufl. 1859); »Lehre der Nahrungsmittel«
(3. Aufl. 1857); »Phyſiologie des Stoff:
olberg: Studie, und | 1880
orfter, der Naturforfcher bes Volfs« (2.
Aufl. 1862); »Phyfiologifches a
buche (1861) und eine Reihe von An:
tritts⸗ und Eröffnungsreben zu feinen
Vorlefungen, wie: »Zür Erforichung bes
nd«e, »Die ern bes Menſchene,
»Licht und Leben« (3. Aufl. 1879). Seine
Heinern Schriften erſchienen gefammelt
Noleswortd, William Naffau,
engl. Geiftliher und Schriftfteller, geb.
8. Nov. 1816 zu Millbroof bei Southanıp:
ton, lebt in Rochdale. Er ftubierte zu
Cambridge, nahm 1841 bie ——
hat vielfach an gefelfchaftlichen Berbefle:
rungen in Schrift und Wort teilgenom:
men, insbefondere bie Entwidelung bes
Genoſſenſchaftsweſens gefördert. Erichrieb
unter anderm: »History of the reform-
bill of 1832< (2. Aufl. 1865); »History
of Eng end from the year 1830« (1871
bis 1873, 3 Bde.; abgekürzte Ausg. 1877).
Molitor, Wilhelm, Schriftfteller,
geb. 24. Aug. 1819 zu Zweibrüden in
Rbeinbayern, gent 12. San 1880 zu
Speier; ſtudierte bie ee ftunb
trat 1843 in ben Staatsbienft. 1849 gab
er biefe Laufbahn au und ging noch ein:
mal auf bie Univerfit om), um Theo:
logie zu ſtudieren. Er erhielt 1851 bie
PBriefterweihe, widmete fich Dann eine Zeit:
lang ber Seelforge und wurbe fchließlich
am Domkapitular in Speier ernannt
18 entichiedener Katholik erhielt er vom
Bapft Pius R. eine Einladung nad) Rom
we Teilnahme an ben Vorbereitungen für
a8 vatikaniſche Konzil; er folgte dem Ruf
und blieb nad} der Bertagung besfelben
noch eine Zeitlang in Rom. Einige feiner
Produkte find unter ben Pfeubonymen R.
Ur. Riesler und Benno Bronner
erſchienen. Molitors Schriften, bie wil:
jenfchaftlichen wie bie belletriftifchen, tra:
gen die ultramontane Xendenz an ber
tirn, — weniger ſchroff als die ſei⸗
nes Glaubensgenoſſen v. Bolanden (f. d.).
u den erſtgenannten gehören: »Das
heater in Is Bedeutung 2c.« (1866),
über Goethes Fauſt⸗ (1869), »Drama-
8
tiſche Spiele« (1878); zu ben letztgenann⸗
ten die Dramen: »Maria Magdalena«
48 ‚ Das alte deutſche Handwerk⸗
1864), »Die Freigelaffenen Neros«
(1865), »Julian der Apoftat«e (1867),
»Claudia Brocula« (1867), »Des Kaifers
Günftlinge (1874), bie Legende »Die
Blume von Sizilien« (1880) x. Aud)
Novellen (»Der Gefuite, » Herr von Sylla:
bus«, »Der Kaplan von Frieblingen« u.a.)
bat M. gefchrieben. Tendenzfrei find bloß
bie erſten Erzeugnilje, welche noch nicht
ben Priefter zum Berfafler baben: »Die
ſchöne Zweibrüderine (Roman, 1844);
das romantifhe Scaufpiel »Kynaſt«
1844) und bie dramatiſche Studie »Der
ungfernfprunge (1845).
Möllhanfen, Balduin, Schriftiteller,
geb. 24. San. 1825 zu Bonn ald Sohn
eines preußifchen Artillerieoffiziers, be
fuchte das Gymnaſium daſelbſt und follte
troß feiner Neigung zur Malerei in Bon:
mern bie Landwirtichaft erlernen, ent:
ſchloß ſich aber endlich zur militärischen
Laufbahn. Aber auch diejer Plan wurde
nit audgeführt, und anftatt in Wien
gut zu werben, jchiffte fih M., vom
rang nad ber Ferne ergriffen, nach
Amerika ein, ſchloß fich dort eine Zeitlang
einem Indianerſtamm an, kehrte zwar
wieber für Furze Zeit — nach Deutſch⸗
land zurück, begab ſich aber neuerdings
nach Amerika, war dort als Zeichner
und Topograph bei einer Expedition zur
Erforſchung eines Eiſenbahnwegs nach
dem Stillen Ozean thätig, kam wieder
nach Europa, ſchlug ſeinen Wohnſitz in
Moskau auf als Kuſtos der Lan
Bibliotheken bafelbit, nahm 1858—59
noch einmal Anteil an der amerifanifchen
Erpedition zur Erforfhung ber Colo⸗
rabogenenden und lebt jcht in Pots⸗
dum, meift fchriftftellerifch thätig, aber
auch feiner Liebhaberei, dem Aquarell-
und Olmalen, ergeben. Seine Reifen
t er gefhilbert in: »Tagebuch einer
Neife vom Miſſiſſippi nach ben Küſten
der alles (1858) und »Reiſen in das
gelfenge irge Nordamerikas⸗ (1861).
eine Schriftftellerei iſt von Reiſeluft
und Abenteuerluft durchhaucht und führt
meiſt auf transatlantifche Gebiete. Seine
502 | Möllhauſen — Molmenti.
Fruchtbarkeit iſt erſtaunlich und darum
auch bedenklich. Von feinen Romanen
nennen wir: »Der BPiratenleutnante
(1870); »Der Keffelflider« (1871); »Das
Finkenhaus« — »Die Einſiedlerin⸗
nen«(1873); »DasMtonogramme —938
»Die Kinder des Ströffingse (1876);
»Hyänen des Kapitald« (1876); »Der
Reiber« (1878); »Balduin. Bier Frag⸗
mente« (1879); »Die Töchter des Kon
fuld« (1880). Bon feinen Erzählungen
machen wir bie Sammlungen: »Palm⸗
blätter und Schneefloden« (1863), »Reli⸗
ien«e (1865) und »Nord und Güb«
1867) namhaft.
Holmen anempe Ghberarbo,
ital. Schriftfteller, geb. 1851 zu Xene-
dig, ftudierte Rechtswiſſenſchaft in Piſa
und Babua und lebte anfangs als Sach⸗
walter in feiner Baterfladt; gegenwärtig
ift er Profeffor ber italieniihen Sprache
und Pitteratur am technifchen Inftitut
daſelbſt. Ausgerüſtet mit Scharffinn und
feinem Gefhmad, erwarb er fih als
Geſchichtſchreiber wie als Belletrift bin⸗
nen wenigen Jahren einen fehr geachteten
Namen. Er veröffentlichte drei gut ge
ichriebene anna »Dolor«s (1872),
»Maria« (1873), »Clara« (1875); fer:
ner: »Impressioni letterarie« (1873),
eine Reihe von kritifchen Studien, wel
durch beißende Schärfe bes Urteil und
durch Lebhaftigfeit des Stils die Aufmerk⸗
famfeit auf fich zogen, und melden bie
etwas gemäßigtern, ernfler gehaltenen
»Nuove impressioni letterarie« folgten
(1879). Auch auf politifchem Gebiet zeigte
M. ſich als fcharfer Polemiker, weldyer
immer am liebften die eben herrſchende
artei befimpft. Seine fehr liberale
chrift »I partiti politici in Italia«
wurde ebenfo heftig angegriffen, wie warın
belobt. Seit einiger Bet widmet er ſich
mit Vorliebe dem Studium ber Bergan:
genheit feiner Baterftadt, und nachdem er
eine Feine Sammlung: »Curiositä, sto-
riche veneziane«, vorausgeſchickt, errang
er einen bedeutenden Erfolg mit dem Werf
»La storia di Venezia nella vita pri-
vata, dalle origini alla caduta della
republica« (1880). Diefe Leiſtung ge⸗
mann einen Preis bes Istituto veneto
. Moltke —
und wurbe auch von beutichen Gelehrten,
deren Gutachten der bayrifche Unterrichts:
minifter einzuholen Anlaß hatte, als eine
Arbeit bezeichnet, »welche einen Schaf von
neuen, aus ben Archiven gefhöpften Er-
gebnifien und eine Fülle treffenber und
anregender Bemerkungen enthälte. M.
veröffentlichte auch eine Bene Schrift
über Carlo Goldoni (1880), außerbem
viele Brofhüren und Zeitungsartikel, zum
großen Zeil litterarbiftorifchen und kriti⸗
den Inhalts,
Moltte, ellmuth, Graf von,
preuß. Generalfeldmarfchall und Chef des
Generalftabs der Armee, geb
1800 zu sonen in Medlenbur ‚ begann
1812 zu — die militäriſche Lauf⸗
bahn, trat 1822 aus dem däniſchen in den
preußiſchen Kriegsdienſt über und ward
bereits 1832 in den Generalſtab aufge⸗
nommen. 1835 unternahm er eine Reiſe
in den Orient, welche ihn dem Sultan
Mahmud nabebrachte und zur Folge hatte,
daß er, für — Sabre beurlaubt, ber
Ratgeber des Sultans bei den von ihm
a militärifhen Reformen
wurde. Nachdem er noch bem türkiſchen
Feldzugin Syrien 1839 beigewohnt, kehrte
er ind Vaterland zurüd, wo er 1848 zum
Abteilungschef im Großen Generalftab,
1849 zum Chef bes Generalftabs vom 4.
Armeelorps, 1856 zum Adjutanten bes
Brinzen (jegigen Kronprinzen) Friedrich
Wilhelm befördert wurde und 1858 an bie
Spitze des Generalftabs ber Armee trat.
Als folcher entwarf er die Feldzugspläne
für den Krieg von 1866 unb den beutfch:
franzöfifchen von 1870/71, die feine emi⸗
nente jtrategifche Begabung auf das glän-
zendfte bewiefen. Er wurde 1870 in ben
Grafenſtand erhoben und 1871 zum Ges
neralfeldmarſchall ernannt. Auch polis
tiſch thätig, ee M. feit 1867 dem
Reichstag des Norddeutſchen Bundes, dann
bes Deutſchen Reich, ſeit 1872 dem preußi⸗
{hen Herrenhaus an. Die muftergültis
gen Werte bed Generalftabs über ben
italienifchen u Ss Aufl. 1863),
ben Krieg von 1866 (1867 —68) und ben
beutfch=franzöfiichen Krieg von 1870/71
1873 ff.) erichienen unter Moltkes
eitung. Außerdem veröffentlichte er:
Mommien. 503
»Der rufſfiſch⸗türkiſche Feldzug in ber
europäifhen Türfei«e (2. u 1877),
»Briefe über Zuftände und Begebenheiten
in ber Türkei 1835—39« (3. Aufl. 1877),
»Briefe aus Ruflande (1877, urfprünglich
franzöfijch gefchrieben)und»Wanderbuche,
Aufzeichnungen aus feinem Reiſetage⸗
buch (1.—4. Aufl. 1879), Werke, die feine
vielſeitige, tiefe und edle Geiftesbilbung
befunden und, in Verbindung mit ber
Einleitung zu bem Generalftabswerf
über den legten eTbzug, ben großen Stra⸗
tegen zugleich als einen Stiliften eriten
Ranges ericheinen lafien. Biographie von
kt. Wilh. Müller (1879).
Hommien, Theodor, ausgezeichneter
Altertumsforft er und Gefchichtichreiber,
geb. 30. Nov. 1817 zu Garding in Schles⸗
wig, ſtudierte zu Kiel Philologie und Ju⸗
risprudenz, bereiſte 1844—47 Frankreich
und Italien behufs archäologiſcher Stu:
dien und wurde 1848 als Profeſſor der
Rechte nach Leipzig berufen. Seine Teil⸗
nahme an den politiſchen Bewegungen
von 1848 und 1849 hatte indes 1850 feine
Entlaffung zur Folge, worauf er 1852
eine Profeſſur des römischen Rechts in
ürid) annahm, die er 1854 mit einer fol:
en in Breslau und 1857 mit einer Pro⸗
feſſur der alten Geſchichte an ber Berliner
Univerfität vertaufchte. Ri biefer Stel-
lung wirft er noch heute. Sein re
ift die »Römiſche Geichichter (1854—55,
3 Bbde.; 7. Aufl. 1881), welche (bis 46 v.
Chr. fortgeführt) Durch die Lebendigkeit der
Darftelung und bie Kühnheit feiner
Ideen Epoche machte und, wenn aud
mancherlei Widerſpruch wegen be8 Par:
teiſtandpunkts des Verfaſſers und der allzu⸗
jebr beroortretenden Anklängean moderne
erbältniffe bagegen erhoben wurbe, auf
ordentlich anregend wirkte. Von ſeinen
ſonſtigen Werken erwähnen wir (von klei⸗
nern Schriften und Monographien über
Antiquitäten und römiſches Recht abge:
fehen): »Die römiſche Chronologie bis
auf Cäfare (1858, 2. Aufl. 1859);
»Geſchichte bed römischen Münzweſens«
(1860) ; Römische Forichungen« (1865—
1879, 2 Bbe.) und »Römiſches Staats:
rechte (1871—76, 2 Bde.; 2. Aufl.1877).
504
M. machte fi) außerdem durch Heraus:
abe mehrerer Werke über römifche In⸗
Foriften verdient unb rebigiert das große,
von ber Berliner Akademie (deren Sekre⸗
tär er feit 1873 ift) herausgegebene In⸗
ſchriftenwerk >»Corpus inscriptionum la-
tinarum«. Aud als Mitglieb bes Ab:
eordnetenhauſes, in dem er zur national-
iberalen Partei gehört, ift er wieberholt
bedeutfam bervorgetreten.
Monnier (ip. monnjeh), 1) Henri Bo:
naventure, franz. riftiteller und
Zeichner, geb. 6. Juni 1799 zu Paris,
eft. 3. San. 1877 dafelbft; trat als
Säreiber bei einem Notar in bie Xebre,
erhielt dann eine Stelle im Juſtizminiſte⸗
rium und trat enblich in bas Atelier des
Malers Girodet ein, wo er fi zu einem
ausgezeichneten Karikaturenzeichner aus⸗
bildete. Seine Illuſtrationen zu Beran⸗
ers Liedern und Lafontaines Fabeln, be⸗
onders aber feine »Scènes populaires,
dessinses & la plume« (1830), mit ben
ftereotyp gewordenen Figuren von Mr.|(g
Brubhomme und Mad. Gibou, fanden
roßen Beifall und erhielten zahlreiche
ortfegungen. Später brachte er auch
mehrere feiner Volkotypen mit Erfolg auf
dieBühneunbfpielte gelegentlich felbit, be⸗
fonder3 in der Provinz, bie Hauptrolle.
Hierher gehören bie Luftipiele: »Lees com-
patriotes« (1849); »La grandeur et dé-
cadencedeJose ———
»Le roman chez la portiere« (1853);
»Les bonheurs de vivre en ande.
‘ (1855); »Peintresetbourgeois«(1855);
>) oseph Prudhommechef debrigands«
100) u.a. Bon feinen fonftigen Wer:
en nennen wir: »Voyage enHollande«
(1845); >La religion des imbe&ciles,
nouvelles scenes populaires« (1862);
»Paris et la province« (1866).
2) Marc, franz. Schriftfteller, geb.
1823 zu Florenz als Kind franzöſiſch
— Eltern, brachte einen großen
eil ſeines Lebens in Italien zu und er
warb ſich eine gründliche Kenntnis von
ben Zuftänben und ber Geſchichte dieſes
Landes, wovon unter anderm fein bes
rühmtes PBamphlet »L’Italie est-elle la
terre des morts?« (1860) Zeugnis ab:
legt. Durch feine Mutter, eine Öenferin,
Monnier — Monod.
kam er auch mit ber Schweiz in näbere
a er lebt gegenwärtig als
feffor ber Litteratur unb Korte t
des >» Journal des Debats« in Genf. Außer
feinen dramatiſchen Verſuchen, worunter
bie Diarionettenfomdbien: »LeroiBabo-
nes« ; »Les contes populaires
re — Auch über]
ogues, verses« . Au
er Goethes »Fauft«. Eine ——
ner Gedichte erſchien 1878.
Monod (fr. monop), Gabriel,
Geihichtöforfcher, geb. 7. März 1 zu
Le Havre, bereifte nach vollenbeten Stu⸗
bien Stalien und Deutſchland, wo er
1867—68 in Berlin unb — —
ſchichtliche Studien trieb, und wa
zum Repetiteur an der vom Miniſter Du⸗
ruy errichteten Ecole des hautes tudes
ernannt. 1874 balf er bie Ecole alsa-
cienne gründen und lehrte an ihr frans
zöfifche Sefehichte bis 1877. Seit 1880
it er —X an ber Ecole normale.
Bon feinen Schriften nennen wir: » Alle-
mands et Francais« (1872), eine durch
Unparteilichfeit ausgezeichnete Studie;
»Sur les sources de l’histoire möro-
vingienne« (1872); »Jules Michelet«
1875) ;>Delsapossibilit6 d’uner&forme
e l’enseignement sup£rieur« (1876);
»Les origines de l’historiographie &
Paris« (1877). Auch überſttzte er bie
»Geſchichte ber Könige EhHildebert und
Chlodoveche von Junghans (1879) und
Monjelet — Montazio.
veröffentlichte zahlreihe Abhandlungen,
namentlich in ber von ihm geleiteten »
vue rique«.
Monfelet (pr. mongſſ'lq), Charles,
franz. Schriftfieller, geb. 30. April 1825
zu Nantes, erhielt feine Bildung hier und
in Bordeaur, veröffentlichte bereits mit
17 Jahren das anmutige Gebicht »Marie
et Ferdinand« (1842) und lebt feit 1846
als Schriftfteller in Paris. Seine zahl:
reichen Schriften beitehen zumeift in Ro:
manen ober in Titterarifch-Fritifchen Schil⸗
derungen aus der Gegenwart und Ver⸗
gangenheit. Aus letzterer Kategorie ver:
ienen Erwähnung: »Statues et sta-
tuettes« a tif delaBretonne«
gen
ten nennen wir: »Les folies d’un grand
seigneur« (1854, 4 Bhe.); >La C-
maconnerie des femmes« (1856 u.
ter); »Les chemises rouges« (1858,
4 Bbe.); »Les galanteries du XVIIL
siöcle« (1862); »Le plaisir et l’amour«,
Dichtungen 4865); »Monsieur le duc
s’amuse« (1865); »Francois Soleil«
(1866); »Les freres Chantemesses«
1872); »Chanvallon, histoire d’un
souflleur de la Come&die Frangaise«
1872); »Les amours du temps pass&«
(1875); »Panier fleuri«, Proja und Poe⸗
tiſches (1878), »Une troupe de come-
diens« (1879), »Petit-Paris« (1879).
Auch hat M., ber 1 gern befondere ku⸗
linariſche Kenntnille KENN läßt,
eine »Gastronomie« (1873) und>Lettres
gourmandes« (1877) veröffentlicht. Ge:
genwärtigwirft er als jehr beliebter Chro⸗
ni im »Kiv6nement«.,
ontan, Frede rikt, ſ. Meyer von Walde.
Montanns, ſ. Zuccalmaglio.
Montazis, Enrico, ital. Journaliſt,
Roman: und Luftfpieldichter, geb. 29.
Sept. 1817 auf einem Landhaus bei Bor:
tico di Romagna im Toscanifchen, fchrieb
ſchon mit 14 Jahren für ein talblatt in
Siena und verfuchte fich in ber Dicht:
505
kunſt. Zu Piſa fundierte er Arzneikunde,
ging aber bald gänzlich im Sournalismus
auf, begab ſich 1842 nad Florenz, ſchrieb
bier einige beifällig aufgenommene Ko⸗
möbien, gründete und redigierte belletrifti-
ſche Blätter, fpäter, in den Revolutions⸗
lehren, auch ein politiihes: »Il Popo-
ano«, deſſen demokratiſche Haltung ya
einen Majeſtätsprozeß, eine fünfjährige
Kerkerhaft und die Verbannung zuzog.
Er ging nad Frankreich, war zuerft in
Marfeille journaliftiich thätig, gründete
bann in ‘Paris dad Blatt »L’Appel«,
Icrieb für andre franzöfifche Blätter,
überfeßte das ganze Repertoire der Riftori
ins Franzöſiſche und veröffentlichte eine
Biographie berfelben, welche bie Grund⸗
lage aller übrigen wurde. Nach Lonbon
übergefiebelt, rief er auch hier ein Blatt
ins teben: »La Presse de Londres«, lit-
terariihen Inhalts, ſchrieb überdies für
englifhe und korreſpondierte in italieni=
ſche Blätter. 1860 kehrte er nach Stalien
zurüd, übernahm in Turin bie Redak—⸗
tion de8»Mondo illustrato« und ber >Ri-
vista contemporanea«und begann mitber
Veröffentlihung zahlreicher Romane im
Feuilleton von Zeitfchriften, barunter: »Il
pele ggio di un’anima« u.»Fran-
cilla lafioraja«, —
von Biographien für die »Galleria degli
illustri contemporanei« und brachte
Komdbien zur Aufführung, von welchen
»L’origine d’un gran banchiere« einen
toßen Erfolg in gan Stalien hatte. ALS
lorenz zur Hauptilabt bes Reichs erbo-
ben worden, begab er ſich dahin, wurbe
Mitarbeiter bortiger Blätter und veröffent-
lichte auch bier wieber eine große Anzahl
von Feuilletonromanen,z.®.:»LaRistori
in America« (2 Bbe.), »Brunellesco«
2 Bbe.), »I Prigionieri del Mastio di
olterra«, »I Rejetti«, »Stori di tre
boci⸗ u.a. Gegenwärtig beläuft fich bie
Zahl feiner Romane ungefährauf 70. Zahl:
108 ift Die Menge ber von ihmgefchriebenen
Broſchüren, Biographien, Zeitungsartikel,
und M. darf wohl als der größte Vielſchrei⸗
ber des Kontinents bezeichnet werden. Er
verfügt über eine gewandte, zuweilen bril-
lante Feder. Zur Zeit ift er im Begriff,
feine »Memorle« zu veröffentlichen.
506
Montepim (fpr. mongtepäng), Xapier
Aymon de, franz. Schriftfteller, geb.
18. März 1824 zu Apremont (Hautes
Saöne), war 1848 als politifher Publi:
zift in antirevolutionärem Sinn thätig
und wandte fih dann ausichlieplich ber
Romans: und Bühnenfchriftftellerei zu,
babei unter Fonfervatio:moralifcher Maske
eine ausgeſprochene realiftifhe Richtung
verfolgend, im übrigen wegen feines lie⸗
derlichen Stils übel berufen. Bon feinen
ablreichen Romanen führen wir als die
edeutendern an: »Les chevaliers du
lansquenet« (1847); »Confessions d’un
Bohöme« (1849); >Mignonne« (1851);
»Les viveurs de Paris« (1852—56, 13
Bbe.); »Mademoiselle Lucifer« (1853);
die von der Polizei unterdrüdte Sitten:
ftubie »Les filles de plätre« (1855, 7
Bde.); »Les viveurs de province«
(1859—60, 10 Bbe.); »Les marionnet-
tes du diable« (1860); >Le moulin
rouge« (1864); »La maison maudite«
(1867); »Les femmes de Pailasse«
(1874);»Lestrag&dies de Paris« (1874);
»Le secret de la comtesse« ers,
»Les drames du mariage« (1878);
»Le mödecin des folles« (1879). on
feinen Dramen mögen »Le conn6table
de Bourbon« (1850), »Pauline« (1850), | in
»La tour St. Jacques-1la-Boucherie«
(1856), »La sirene de Paris« (1860),
»L’homme aux figures de cire« (1865)
und »Le me&decin des pauvres« Erwãh⸗
nung finden.
ontifaud (fpr. mongtifog), Marc be
(Pſeudonym fürMarie Emilie Char:
troufe), franz. Schriftftellerin, geb.1850
zu Rarıs, Tochter eines Arztes, verhei⸗
ratete fich noch fehr jung mit einem ſpa⸗
nifchen Grafen Quivogne, ber ſich nach:
ber dem Buchhandel zumandte und fein
Geſchäft allmählich auf ben Vertrieb ber
um großen Teil verbotenen Schriften
Rrinet Frau beſchränkte. Schon mit 13
Jahren hatte bas frühreife Mädchen ihren
eriten Roman verfaßt und fodann, faum
verheiratet, eine glänzenb geichriebene
Stubie über bie franzöſiſchen Dichter
ber 30er Jahre: »Les Romantiques«,
veröfientlidht. Dann folgten: »Les cour-
tısanes de l’antiquit&«, »Marie Mag-
Montepin — Mörile.
deleine, vie de l’amante de Jesus«,
»Eloyse et Abaylard«, »Les Vestales
de l’öglise«, »Racine et la Voisin«,
»Alosie avec notice surCorneilleBles-
sebois«, >Le lion d’Angelis«, »Les
triomphes de l’abbaye des Conards«,
»Bon ie, bon an«, >»Mad. D
ucroissy<
(1878), »Les Devoye&s« (1879), >Con-
tes drölatiques« (1880). In dieſen
Werken, von denen einzelne, wie » Alosie<,
alte, in Vergeſſenheit geratene Texte wie:
derberftellen, andre Kompilationsarbeit,
bie brei lebten Romane find, befunden
fi) ein ungewöhnliches ftiliftifches Taten
ſowie eine bei rauen jeltene Gelehrſam⸗
keit, aber auch eine franfhaft ausſchwei⸗
fende Phantafie, bie vor Feiner Unzüchtig-
feit zurüdfchredt, was ihr von fetten bes
I tpoligeigerichtö wiederholt Verbote
ihrer Schriften jowie Gelb- unb Freiheits⸗
ftrafen zuzog. Dabei ift fie im bürger:
lichen Leben eine Frau von unkefcholtenem
Ruf, die in ber Geſellſchaft des abligen
Kaubourg St. Germain, der fie Durch ihre
tter — verkehrt und auch auf
dem Gebiet der bildenden Kunſt zu Hauſe
und als Schriftſtellerin thätig if.
Mörike, Eduard, Dichter, geb. 8.Sept.
1804 zu Ludwigsburg, gef. 4. Mai 18.5
Stuttgart; war der Sohn eines Arz:
tes und Medizinalrats und bezog, auf dem
Seminar von Urach vorbereitet, 1822 die
Univerfität Tübingen, um im Stifte Theo:
Iogie zu ftubieren. Er ſchloß bier innige
Freundſchaft mit Ludwig Bauer, mit dem
er fih in Shafefpeare und die alten
Klaſſiker vertiefte, wirkte einige Sabre an
verjchiedenen Orten als Pfarrverimeier,
wurbe 1834 zum Pfarrer von Kleveſulz⸗
bach (bei Weinsberg) ernannt, trat 1843
wegen Kränklichleit in ben Ruheſtand
zurüd, übernahm, nachdem er jabrelang
privatifiert, 1851 wieder eine Lehrftelle
für Litteraturgefchichte am Katharinenſtift
u Stuttgart und trat endlich 1866 aus bie-
Tem Amt für immer in bie Stille des Fa⸗
milienlebens zurüd. M. machte fich 5*
einen Namen durch die Novelle »Maler
Nolten« (1832), ein pſychologiſches Mei⸗
ſterſtück von dämoniſch-unheimlichem Cha⸗
rakter. Wohlthuender iſt die Wirkung
ſeiner »Gedichtes (4. Aufl. 1867), welche
Möritofer — Morley.
durch N ber Form, durch In⸗
nigkeit, buch Adel und Humanität der Ge⸗
finnung fi) auszeichnen und ben Volks⸗
ton ebenjo glücklich treffen wie die dithy⸗
rambijchen Laute ber Beneifterung oder
die ber höhern modernen Bildung eigen-
tümliche Denk- und Gefühlsweife. Biel
Driginelled enthält auch fein »Idyll vom
Bodenfee« (1846); ferner: »Das Stutt-
arter Hutelmännden«e, ein Märchen
(1853); bie »Vier Erzählungen« (1857)
und die Novelle »Mozart auf der Reife
nad Prag« (1856). M. gab außerdem
ein Jahrbuch ſchwäbiſcher Dichter und
Novelliftene (1836, mit W. Zimmer:
mann), »Iris« (Sammlung erzählenber
und bramatifher Dichtungen, 1839) und
— von Theofrits Idyllen (mit
Notter, 1853—56), des Anafreon (1864),
u. a. beraus, obne indeſſen die Höhe wirt:
licher Überfeßungskunft zuerreichen. Seine
»Geſammelten Schriften« erichienen 1878
Rt — ei Bol. Notter, Eduard M.
MRörilofer, Sobann le
ſchweizer. Litterar: und Kirchenhiſtori⸗
fer, geb. 1799 Bi Sr im Thur⸗
gau, geft. 17. Okt. 1877 zu Zürich; ſtu⸗
dierte am Garolinum in Zürich, warb
1830 Rektor der Stadtfchulen zu Frauen:
feld und kam 1853 als Pfarrer nach Gott-
lieben. Hier blieb er bis 1870, worauf er
nach Winterthur, zulegt nach Zürich über:
fiedelte. Seine Hauptichriften, die ſämtlich
gründliche Forſchung mit geſchmackvoller
Darſtellung verbinden, ſind: »Die ſchwei⸗
zeriſche Mundart im Verhältnis zur hoch⸗
beutichen Schriftiprachee (neue Ausg.
1864); »Klopfiod in Zürich« wo
»Die ſchweizeriſche Litteratur des 18. Jahr⸗
hunderts« (1861); »Bilder aus dem kirch⸗
lichen Leben der Schweiz« tesa »Alrich
engl nach den urfunbliden Quellen«
1867 —69, 2Bde.)ʒ J. J. Breitinger und
ürich« (1873); »Gefchichte der enanaeli-
ſchen Flüchtlinge in ber Schweiz« (1876).
Morley (pr. morle), 1) Henry, engl.
Litterarhiſtoriker und Dichter, geb. 1
zu London, wo er lebt. Er wurbe teil:
weife in Deutichland (Neuwied) erzogen,
ftudierte dann Medizin in London und
ließ ſich 1844 als Arzt zu Madeley in
507
Shropigire nieder. Nach vier Jahren gab
er feine Praris auf und errichtete eine Pri⸗
vatfchule in der Nähe von Kiverpool, die
er aber troß großen Erfolg! 1851 wieder
aufgab. Er fchrieb damals: »A defence
of — (1851); ſchon früher hatte
er Gedichte DREH. »The dream
of the Lily Belle (1845) und »Sunrise
in Italy« (1847). Er kam nun nad) Lon⸗
bon, wurde bei Charles Dickens Hilfsrebaf:
teur ber Zeitichrift »Household words«
und ging echs Fahre fpäter zum »Examıi-
ner« über, beijen Hauptrebafteur er 1859—
1864 war. Schon zwei Jahre vorher batie
er eine Stelle am King's College in Lon⸗
bon erhalten; 1865 wurde ihm die Pros
feffur der englifhen Litteratur am Unis
verfity College übertragen, welche er noch
jet beffeibet. Außer einigen Schriften
über populäte Geſundheitslehre erſchienen
aus feiner Seber: »Fairy tales« (1859
bis 1860); die folgenden Biograpbien:
»Life of Bermard Palissy« (1852),
»Life of J6röme Cardan« (1854), »Life
of Henry Cornelius ee: (1856),
»Clement Marot, and other studies«
(1871); die Sammlung bramatifcher Bes
ſprechungen: »The journal of a London
Playgoer« (1857 — 66) n. a. Seine
Saupttpätigteit liegt auf dem Felde der
englifchen Xitteraturgefchichte. Hier ift
unãchſt zu bemerfen: »First sketch of
English literaturee (1873), welches
Mer in England mehrere Auflagen er:
febte und in Amerila durch Tyler, unter
RN er Verfaſſers, eine Neubear⸗
beitung (1879) erfuhr. Es bildete gleich⸗
wohl nur ben Umriß zu einem größern:
»English writers«e, von weldem bie
beiden erften Bände 186467 erichienen,
das er dann aber in der gewählten Form
nicht fortfeßte, indem er an beilen Stelle
bie umfangreiche »Library of English
literature« in 5 Großquartbãnden (1875
ff.) treten ließ.
2) Kohn, enal. Schriftfteller, geb. 1838
iu Blackburn in Lancafhire, Tebt zu Lon⸗
on. Er ftudierte in Orford, wandte
fih ber Bolitif und Litteratur zu, gehört
zu den fogen. philofophifchen Radikalen,
war eine Zeitlang Leiter der feither einge:
gangenen »Literary Gazette« und über:
508 Morris — Moſen.
nahm 1867 von ©. F. Lewes die »Fort-
nightly Reviewe, burch welche er bedeu⸗
tenden Einfluß auf bie laufende Litteratur
ausübt. Er ſchrieb: »Edmund Burke, a
historical study« (1867); »Critical mis-
cellanies« (1871-77, 2 Teile); »Vol-
taire« Q: ufl. 41878); »Rousseau«
(1873, 2 Bde.); »Diderot and the En-
cyclopsedists« (1878, 2 Bbe.); »Richard
Cobden« (1881); ferner: »ꝰ The struggle
for national education« (1873) und
»On Compromise« (1874; deutſch unter
dem Titel: »Überzeugungstreue«, 2)
Seit 1878 gibt er die Serie »Eng
men of letters« heraus, in welcder je
weils ein bebeutenber Schriftfieller ber
Gegenwart in einem mäßigen Band einen
groben Schriftſteller der Vergangenheit
toarapdı! ch und kritiſch behandelt.
orris, William, bervorragenber
engl. Dichter, geb. 1834 zu London, wo er
lebt. Der Sohn eines fehr wohlhabenden
Kaufmanns, erhielt er eine vortrefliche
Erziehung, ftubierte in Orford, wandte
fi) der Dealerei zu, ohne darin ſonderliche
Erfolge zu erringen, veröffentlichte 1858
fein erfted Buch: » The defence of Gui-
nevere, and other poems«, an bie da⸗
mals mit Jubel begrüßten »Idylis of the
king« von Tennyfon ſich anlehnend, aber
auch fchon indem Hervortreten des Stark⸗
Sinnlichen und dem Aufnehmen fremb-
ländifhen Elements den eignen Weg be:
tretend. Mit mehreren Teilhabern grün-
bete er 1863 eine Anftalt, in welcher die
ochſte Kunſt aufbiegewöhnlichiten Gegen:
ände des Hausrats Anwendung finden
jolte, In diefem Kunftgewerbe iſt M.
noch immer als Zeichner thätin, und feine
und feiner Freunde Beftrebungen haben
in der That einen großen Umſchwung im
Geihmad für biefe Dinge hervorgebracht.
Ein Epos war fein nächſtes Werk: » The
life and death of Jason« (1867). Das⸗
jelbe wurde jehr günftig aufgenommen,
wie auch das in Abjchnitten erfchienene
»E paradise« (1868—70, 3 Bde.),
aus 24 Legenden und romantifchen Er⸗
zählungen aus dem Altertum und Mit:
telalter beitehend (alternde Männer, bie
Refte einer Schiffsgefellichaft, bie im 14.
ch. von der Normandie jung abge
fegelt, ein irdiſches Paradies zu f
finden nad) langer Irrfahrt eine Inſel im
fernen Weiten, wo bie Abfönımlinge einft
dahin verfchlagener Griechen fiegaftlich aufs
nehmen; gegenjeitig erzählen ſich Fremd⸗
linge und Wirte, ben Tod vor Augen, bie
Sagen ihrer Vorzeit, und fo wirb ein
Jahr verbradt). Mit biefem großen, in
wahrhaft dichterifhem Sinn geſchaffenen.
an Chaucer erinneruden Werl war M.’
Stellung auf dem engliſchen Parnaß er-
rungen. Er ift Hinfort anzufehen als
eins ber Häupter ber neuern a
Dichterſchule, ein eigenartiges, garen
Gemiſch darbietend von Romantik und
—u — Fornwollendung und Lang⸗
atmigkeit, Sprachreichtum und Dunkel⸗
beit des Ausdrucks, nackter Sinnenluk
und tiefen Todesgedanken. Dahin gehört
auch fein »Loveis enough, a
(1873) in bramatifcher Form, den Myſie⸗
rien des Mittelalters aͤhnlich. M.
audy bie »Aneide« überjegt (1876) und
* beſonders eingehend mit den nordi⸗
chen Sagen gt, wobei Erik May
nusfon als fein Mitarbeiter auftritt. Hier:
ber gehören: »T'he story of Gretter the
strong« (1869); »The story of the
Volsungs and Niblungs ete.« (1870);
»Three northern love stories« (1875
Ein weiteres Ergebnis biefer Studien i
fein großes Gedicht »The story of Si-
the Volsung and the of the
iblungs« (1877). Seine Gebanfen über
Kunftgewerbe bat er niedergelegt in bem
Bud) »The decorative art« (1
‚ enbli 1831 ala
Altuar in einem Dorf unweit Leipzig
Mofenthat.
angeftellt, Tieß fich hierauf als Sachwalter
in Dresden nieder und entwidelte bier
als bereit3 anerkannter Dichter, neben
einer lobnenben, feine dkonomiſche Lage
erfreulich geftaltenden Braris, eine durch
ben Verkehr mit bebeutenden Männern
unb durch bie frudtbarftien Kunſtan⸗
tegungen genährte lebhafte poetifche Tha⸗
tigfeit, insbeſondere auf bem novelliltifchen
und dem dramatiſchen Gebiet. Hierauf
dur Adolf Stahrs PVermittelung zum
Dramaturgen und Hofrat ——
von Oldenburg ernannt, ſchied er 1
unter ben Kundgebungen allgemeiner
Teilnahme von Dresden. Doc follte feiner
neuen, mit raftlofem Eifer und dem ſchön⸗
ſten Erfolg betriebenen Thätigfeit nur eine
furze Dauer befchieden fein: fchon 1846
ftellten fi bie Symptonte jener furchtba⸗
ren Krankheit ein (Lähmung ber Glieber,
befonders ber Zunge), welche ihn während
20 Schmerzensjahren an das Krankenbett
fellelte, bis der Tod ihn enblich erlöfte.
Seine »Simtlihen Werke« erſchienen zu⸗
letzt 1880 in 6 Bänden, mit Biographie ber:
ausgegeben von Mofend Sohn. Mofens
Bird iſt in ber Galerie der zeitgenöffifchen
beutichen Dichter eind ber glänzendern,
feine ſchoönſten und bebeutendften Züge
d die lyriſchen. Wenn auch von ber
omantik angehaucht, find die »Gedichte«
(18336) von folder Zartheit der fin:
dung, fo fiimmungs = und feelenvoll, fo
naturfinnig unb baneben fo vollstümlich,
daß ihre Ei Ber jeden fühlenden
e & eine ergreifende if. Manches bavon
»Die
ten Zehn vom vierten Regi⸗
er Hofere, >Die Bölfer-
fchlacht bei Leipzige, »Der Trompeter an
ber Katzbach« u. a.) ift Es ge:
worden. Auch feine epifhen Dichtungen
(»Ritter Wahn«, eine uraltitalifche Sage,
1831, und »Ahasver«, 1838) legen troß ber
beiden Stoffen anhaftenden allegorifchen
Zuthaten, bie ſelbſt im Fräftigften poeti-
Ka a nicht ohne Nieder:
chlag aufgingen, Zeugnis ab von einem
glänzenden poetiſchen Talent, Als Er:
zähler bat M. feiner romantifchen Nei⸗
ng zu Sehr nachgegeben (»George
Benlots, 1831; Holen 1837; »Der
Kongreß zu VBerona«, Roman, 1842; bag
509
Novellenbuch »Bilder im Moos«, 1846),
doch ſchimmern auch bier zahlreiche poe⸗
tifhe Perlen aus dem Grund entgegen.
Die Dramen bes Dichters (mworunter bie
bedeutendſten: RR er Finkler«,
1836; »@ola Rienzi« ; »Kaiſer Otto I.«
und »Bernhbardb von Weimar«, 1855)
find von edler Gefinnung und fittlihern
Ernſt durchhaucht und — im Schmuck
des Ideals; aber es fehlt ihnen die Natur⸗
wahrheit des menſchlichen Lebens, das
wirkliche Beilo und Blut feiner Perſonen
ift durch Die Gebantenarbeit bes Dichters
etwas mager und bünn geworben, und
di etori wäce wirb bei
Pal — — ee
liſchen Effekte nicht verwifcht.
— al, Salomon Hermann,
Ritter von, dramat. Dichter, geb. 14.
San. 1821 zu en bon israelitifchen El⸗
tern, gef 17. Febr. 1877 in Wien; bes
fuchte Gymnafium feiner Daterftah,
wo er bereits Gedichte machte, bezog 1
das Polytechnikum in Karlörube, erwarb
IK in Dar un bie Doktorwürde (1842),
erbielt eine Erzieherftelle in Wien und er»
rang bier mit jeinem Drama »Deborah«
einen Dura a agenhen Erfolg, ber ihm
fogar zum Eintritt in ben Staatsbienft
Ber all (1850). Er wurde Später Biblio-
thefar im Minifterium für Kultus und
Unterricht, erhielt 1867 den Titel eines
kaiſerlichen Rats und warb 1871 vom
Kaifer in den Ritterfiand erhoben. M.
bat als Dramatifer großes Aufiehen ge:
madt; nad und nad hat man erfannt,
daß feine Eigenſchaften und Vorzüge
nidyt beſonders tief liegen, und baß ber
Scein bei ihm blendet. Er hat eine ges
Hi Hand im Anorbnen bed eat
hen; dramatiſche Routine, blumige Rhe⸗
torik, grelle Effekte find feine Kunftmittel,
dagegen geben ihm bie pſychologiſche Ver⸗
tiefung und bie Kunſt naturgemäßer d. h.
ttliher, Motivierung ab. Das Vollks⸗
chauſpiel »Deborah« ift fein beſtes und
zugfräftigftes Stüd geblieben, neben ihm:
»Der Sonnenwendhofe (1857) und »Der
Schulz von Altenbürene (1868). Wir
erwähnen noch: »Cäcilie von Albano«
(1851); »Das gefangene Bilde (1858);
> Diwerte« (1860); Wie deutſchen ae⸗
510
“ möbianten« (1863); »Ifabela Orfini«
(1870); »Maryna« (1871); das Luftipiel
>Die Sirene« und das Familiendrama
»Ein deutſches Dichterleben« (Bürger
und Molly, 1850). Bon feinen zahlreichen
Dpernterten find durch die Kompofition
beſonders zu Ebren Belang): »Die luftigen
Weiber von Windfor« (fomponiert von
Nicolai), »Die Kinder ber Heibe« Sean)
fein) und »Das goldne Kreuze (Brüll).
Die »Gchichte« (1845) und »Gefammelten
Gedichte« (1866) enthalten, wie es bie
Di tgennen Anlagen des Autors erwarten
aflen, man brillante Stüd, aber —
es iſt nicht alle Gold, was glänzt.
Hofer, Suftav von, Luftfpieldichter,
geb. 11. Mai 1825 zu Spandau, Sohn
eines Majord im In enieurforps, be⸗
fuchte das Friebridy” Wilhelms: Gymna⸗
ſium, hierauf bie Kabettenjchule in Berlin,
erhielt 1843 bag —— (im
Gardeſchützenbataillon), diente als ſolcher
in Yale — — nahm
1856 feinen Abſchied und lebt ſeitdem ver⸗
a in Holzfich bei Lauban. Die
infamleit des Landlebens brachte ihn
auf bie Idee, für das Theater zu fchreiben,
und fo find jeit 1 einige 60 Luft:
Kr entitanden. Allerbings trat in feiner
roduftion eine längere Paufe ein, als
M. nach dem Tod feines Schwiegerpaters
deſſen Gut — in der Abſicht, ſich
völlig der Landwirtſchaft zu widmen. Na
Verlauf von ſechs Jahren hatte er fi
aber — daß ihm das Talent für
dieſelbe gänzlich abgebe, und er wandte
jih mit neuer Kraft und gereiften Urteil
der ſchriftſtelleriſchen, reſp. bramatifchen,
Laufbahn wieder zu. Er bat bamit jchöne
Erfolge erzielt. Bon feinen einaktigen
Stüden find die befanntern: »Wie denken
Sie iiber Rußland?« (1861), »Ein
moderner Barbar« (161), »Kaudels
Öarbdinenprebigtene (1871), »Aus Liebe
ur Kunft« (1873); von den größern bie
leiden: Das Ctiftungsfefe (1873),
»Ultimo« (1873), »Der Beildhenfrefier«
1876), » Mädchenſchwüre« (1877), »Der
ppochonder« (1878), »Der Bibliothekar⸗
(1878), »Derfegiftrator« (1879), Krieg
im Sriebene (mit dv. Schönthan, 1880).
Moferd Lujtfpiele haben alle bie vis
Mofer — Motley.
comics, aber diefe liegt weniger im Witz
bes Dialogs als im Lächerlichen ber
Situation. Seine Charaltere find nick
eiwa pfſychologiſch wahr ober vertieft, wie
teilweije die von Benedir, fonbern reine
Marionetten für ben Situationdwip.
Eine regelrecht logiſche und natürlich
durchgeführte Handlung, eine Funflae
rechte Steigerung und Schürzung bes
dramatischen Knotensverihmäht M, weil
er mit andern, leihtern Mitteln Eifelte
erzielen Tann. Eine Sammlung fet
Luftipiele erſchien 1873—80, 10
Höfer, Albert, Dichter, geb. 7. Mai
1835 zu Göttingen ald Sohn eines Un⸗
terbeamten ber Univerfität, ftubierte ba=
ſelbſt Rechtswiſſenſchaft, abjolvierte die
juridifhe Staatäprüfung, gab aber we
gen Mangels an Mitteln die Juriftenfar:
riere auf, ftubierte nachmals Philologie,
Philoſophie und Geſchichte und wirft feit
1862 als Lehrer der klaſſiſchen Sprachen,
der beutfchen Litteratur und ber Geſchichte
am Kraufeichen iehbungeinftitut im
Dresden. M. Bat ſich bisher bloß ale Yyri-
fer gezeigt: »Gedichte⸗ (1864), worunter
bie auch gefondert erfchienene Kanzone » Au
. ans a und —— a &e
ichte , woraug ei tie Kanzont
»Totenopfer«, und »Schauen unb Schaf:
fene, neue Gebichte (1881), woraus die
»Idyllen« beſonders abgebrudt wurden.
Eine geſchichtliche Stubie ift: »Das Dres
bener Hoftbeater von 1862—69«. Mir
ſers Lyra bat vortrefiliche, ſſimmungs⸗
volle und reine Töne; auch bas formelic
Element ift mit großer Sorgfalt, Keuſch
beit und Kunſt gepflegt.
Motley pr. ie), John Lothrop, nord
amerifan. Hiftorifer, geb. 15. April 1814
3 Dorcheſter in Maſſachuſetts, geſt. 29. Mai
877, ſtudierte Jurisprudenz, doch wollte
es ihm mit der Praxis derſelben nicht recht
glücken. Seine beiden Novellen: »Mor-
ton’s hope« und »Merry Mount« (1839)
waren ebenfalls erfolglos. 1851 machte er
eine Reife nah Europa, um Material für
ein hiftorifches Werk zu fammeln, unb ließ
einige Jahre fpäter in Yondon fein Berl
»History of the rise of the Dutch re-
ron N 3 Bde.; mehrfach aufge
egt; deutſch 1867 — 60) erfcheinen, welchem
Moultrie — Mühlfeld.
jpäter bie »History ofthe United Nether-
lands from the death of William the
Silent to the Synod of Dort«e (1860 —
1864, 4 Bde.) nachfolgte. Neuere Werte
von ihm find: »Life and death of Peter
Barneveld« (2 Bbe.) und »Primary cau-
ses of the Thirty year’s war«. bat
die hauptfählichften Archive Europas nach
Quellen durchfucht und zahlreiche vorher
unbenutte Manuſkripte in feinen Werfen
verwertet. Leiber hat er ſich ftetS zu viel
von feinem perſönlichen Gefühl bei der
Betrachtung biftorifcher Charaftere leiten
lafien. M. war zur Zeit des Präfidenten
Johnſon (1861) ameritanifcher Geſandter
in Wien, und fpäterhin ernannte ihn
Praͤſident Grant in gleicher Eigenjchaft
für England. Seine Biographie fchrieb
O. W. Holmes (1878).
MRonlirie (ipr. mohltri), Kohn, engl.
Geiſtlicher und Dichter, geb. 31. Dez. 1799
zu London, geft. 26. Dez. 1874 in Rugby.
Er gehört einer Familie an, bie fich zur
Zeit des amerifanifchen Unabhängigkeits:
kriegs auf beiben Seiten ausg Ener
erhielt eine trefiliche Erziehung, Ab erte
in Cambridge, ftand in Verbindung mit
vielen bedeutenden Zeitgenofjen, war von
1825 bi a einem ob Bfarıer zu Rugby,
gab 1837 —54 mehrere Bände Gebichte
beraus, veranftaltete auch eine neue Aus⸗
abe von Gray. Seine gefammelten Werke
And in 2 Bänden erjchienen nebit aus:
ale Denkſchrift von Derwent Cole⸗
mm 876).
ahlbach, Luise (Pfeudonym für
Klara Nundt), Scähriftftellerin, geb. 5.
Yan. 1814 als Tochter bes Oberbürger:
meifters Müller zu ———— geſt.
26. Sept. 1873 in Berlin. — tig er⸗
zogen, von aufgewecktem, nglichem
Weiſt, begeiftert für gewiſſe Modefchriftitel-
ler, wie Heine, Gutzkow, Börne, befonders
ür Theodor Munbt als den Titterari-
chen Berfechter der Intereſſen des weib⸗
lichen Geſchlechts, trat fie, nachdem eine
Reife nad) Italien und burch die Schweiz
ihrem äfthetifchen Drang noch mehr Nab:
rung zugeführt hatte, mit Mundt, dem
fie einige ihrer Verſuche geichidt hatte,
in einen fentimentalen Briefwechfel, ber
fpäter zur perjünlichen Bekanntſchaft und
511
Ice BR ehelichen Verbindung führte
(1839). Sie Tebte ſeitdem in Berlin, von
wo fie, auch noch nach denn Tod ihres Man⸗
nes (1861), wieberholt große Reifen unters
nahm. Luiſe M. repräfentiert von mei
licher Seite unfer tintenfledjendes Sä-
fulum. Ein Talent ohne alle Frage, ift
fie im trüben Strom ber Bieljchreiberei
untergegangen; fie litt an Produktions:
wut und an unerfättlicher Ruhmſucht.
Populär, gelefen wollte fie werden, und fie
bat ihren Leſerkreis an ſich gezogen mit
einem Magnet, ber verpönt ift in ber
Kunft, mit der Spekulation auf die Ner⸗
ven: Gift, Dolch, Wolluſt u. dgl. find ihre
Agenten, nachher auch der Reiz der hiſto⸗
riihen Perjönlichfeit. Das Beh, was fie
geichrieben bat, find ihre Novellen Gaup:
vögele, 1840; »Novellettenbuch«e, 1841;
»Novellen und Szenen«, 1845; »Feder⸗
zeichnungen«, 1865; »Hiſtoriſche No-
vellen«, 1868, wozu auch die >Hiftorifchen
Gharafterbilber«, 1856, das »Hiftorifche
Bilderbuch«, 1855, die» Hiftorifchentebeng-
bilbere, 1864, gehören; »rauenherzen«,
1873) und ihre touriſtiſchen Schriften
»Federzeichnungen auf einer Reife nad)
talien«e, 1846; »Federzeichnungen auf
einer Reife nach ber Schweize, 1864, und
»Meifebriefe aus Agyptene, 1871). Im
übrigen gibt e8 kaum ein gefröntes euro-
püifches Haupt von hervorragender Bedeu:
tung aus ben zwei lebten Jahrhunderten,
das nicht entweder ald Held ihrer Ro-
mane ober doch als intereifante Staffage
ihrer Gemälde figurierte; manche, wie der
Alte Frig, Zojeph IL. und Mehemed Ali,
baben fogar ein paarmal die Ehre; nach
en fommen in ihrer®alerieandiefteibe:
aria Therefia, Marie Antoinette, Kö⸗
nigin Hortenfe, Napoleon J., Karl DL,
Erzherzog Johann, der Herzog von Reid:
itadt, Katharina IL, Kaifer Leopold II.
Raiferin Yofephine, der Große Kurfürft,
Kailer Alerander, Kaifer Ferdinand IL,
a hm ee erh
erzöge, Kriegshelden 2c. zu gejchweigen.
Hösitets. Julius (Pſeudonym für
Robert Rösler), Schriftſteller, geb. 6.
San. 1840 zu Köthen, geſt. 18. Mai 1881
in Königsberg ; vorgebilbet auf dem Gym⸗
naſium feiner Vaterftadt, bereits im 17.
< (aus
bame, 1863); > Baterlanb« | Abgeordneter
1866); >1866« —E— Bahn«
ee Im Bann —— tionalverfa
Kileine Romane«(1875); ferner Novel
Porträtffizgen, Bühnengefchichten, Bilber
unb Lyrifdes (»Wilde Veilden«, 1859;
»Eyanen«, 1859; »Xotenfränge«, 1861).
Geſchichtl riften find:
Korner⸗ ( Lebensbild
— ein Nachtbild,
2Das Buch det Schwarzen« (1872);
Gefellfchaft Fefu (1872) u. a.
Muller, Pieter Lodewijk, holländ.
Hiftoriker, geb. 1842 pu Koog in Nord⸗
holland, ftubierte 1861— 67 zu Leiden,
arbeitete dann in verichiebenen Ardiven
bes In⸗ und Auslands, ward 1869 Lehrer
anf Gymnaſium zu Leiden, 1874 Beam:
ter am Wei iv im Haag unb 1878
georene ber Geſchichte in Groningen.
ine Sauptwerfe find: »Nederlands
eerste betrekkingen met Oostenrijk«
a »De staat der Vereenigde Ne-
erlanden in de jaren zyner wording
1572—97« Bra}; »Wilhelm von Ora⸗
nien und Georg Friedrich von Waldeck«
873, 8b. 1); »De Unie van Utrecht«
über Wolf t
er, o ang (genann
M. von Köni 5—— ae und
Säriftfteller, geb. 5. März 1816 zu Könige:
winter am Stebengebirge, geft. 29. uni
1873 Im Bad Neuenahr. Sohn eine
BR sed erhielt er feinen erften Unterricht
zu Bergheim im Zülichichen, befuchte dann
-| und feiner ns
Später
Wiezbaben (1869). IR. gehört zu ben au:
on und talentvo theiniichen
ihtern: in ben beften feiner Gedichte
rt man ber
Rhein taufchen. Am |
——— Werke
eine lyriſchen und epiſchen Dichtun
beiten
bie
Bläffe kennen feine Empfindungen nicht,
aud) feine unergründliche Tiefe darf man
Saithenbribee (piiges Gebiht- 186%);
»Alchenbröbele (epi ebicht, :
»Der Zauberer Keite Gedicht, 1871);
ferner das »Märchenbuch für meine
der« (1866) ; die Erzählungen: »Der Rat⸗
——— von St. Goare, »Von brei
Muͤhlen«, »Johannes von Werthe, »Bier
Burgene, » Fum ftillen Vergnügene, » Im
Nitterfaale ꝛc. M. ift auch auf andern
Gebieten als Schriftfteller anfgetretem'
Müller.
Ay a Eandſchaft, Geſchichte,
* (ds): » ) ; »Münchener Skizzen⸗
Rethel⸗ (Blätter
ber Erinnerung, 1 1861) )Ru. a. Eine Aus-
wahl aus feinen Dichtungen erſchien unter
bem Titel: Fre eines rheiniſchen
Boeten« (1871—76, 6 Bde.).
2) Otto, Romanfchriftfieller, geb. 1.
Juni 1816 zu Schotten am Vogelsberg,
erhielt feine erfte Bilbung auf den Gym⸗
naſien zu Büdingen und Darmfladt, wählte
die fameraliftifhe Laufbahn, gab biefe
aber bald wieber auf, um an der Darm⸗
ſtädter Hofbibliothet eine Stelle anzu⸗
nehmen, mit welcher er ſpäter die eines
tbibliothefarg des durch feine wiſſen⸗
chaftliche Bildung — — EI Segen
Karl von Helfen verband.
nahm er bie Rebaltion ber nun
Konverfationdblättere (an welchen ſich
bald vorzügliche Talente, wie Riehl, Gar:
tiere u. a. — — dieſe
dann 1848 mit der be8 >» Mannheimer
——— bes einzigen pr wg > Fan
onftitutionellen Blattes in Baden
dem Tod feiner rau (die er durch feinen |C
Ge Jugendroman ee
& errungen hatte), hielt er fü
cin Yal zur Erbolu lung in Bremen auf;
kehrte er nach Frankfurt zurüd a 8
erauögeber und Leiter der »Deutfchen
ibliotfee, welche unter anderm auch
ſeinen Roman »Charlotte Adermann« | 2,
(1854) brachte. Später gründete er (im
Verein mit Creizenach) vos anffurter
Mufeunm« a fein »Stadt fehultbeiß
von „ranffurte 1856 erichien).
Spätherbft 1856 ging M. mit der Schweiter
feiner verftorbenen trau eine neue Che
ein und lebt feitben. n Stuttgart in un:
ausge ejegt fleißiger fchriftftellerifcher Thä⸗
tigleit, als deren j note une de
Romane: »Diaden um Diasfe« (1
»Der Poftgrafe (1876), bie *
wälber Dorfgeidhichte ⸗ tonika«
und »St. Kilians PBatenfinde (1 4) zu|ru
verzeichnen find. Müllers Stärke Liegt in
ber Darftellung des innern Lebens, deſſen
geheimites Räderwert feinem Spähera
513
feinen Hauptwerken gehören (außer den
genannten) bie Romane: »Die Mebia-
tifierten« (1848); > oe (1848);
Der Klofterhofe — ); »Eckhof und
bee: Schüler« (1 »Der Wildpfarrer«
»Der —335 von Heibelbe
1870); ; »Der Jall von Kon u (1872);
»Der Majoratsherre (18
3) Karl, Naturforicher, — 16. Dez.
1818 zu Allſtedt, ſtudierte ſeit 1843 in
Halle Naturwiſſenſchaft ſpeziell Botanik,
und war dabei a — 288 Schrift⸗
ſteller al »Synopsis mus-
corum frandesoraim« (1849—51,2 Bde.)
brachte ihm von feiten ber Roftoder Uni-
verfität die Ernennung zum Ehrendoktor
ein. Die politifhen Ummälzungen ver:
anlaßten M., von der Univerfitätslauf:
bahn, welcher er fih zu widmen gedacht
hatte, abzujehen und — nur für die
Verbreitung naturwiſſenſchaftlicher Kennt⸗
niſſe im Volk zu arbeiten. Im Verein mit
Roßmaßler und O. Ule gründete er 1852 .
DIE BELEGE JENE rift> DieNature zaußers
— er: »Buch ber Pfla enwelte
1869); ; Wanderungen urch die
er 1852; 2.Aufl.: »Das Kleid
r Erbe«, 1873); >Deutf lands Moofe«
18); sAnfißten aus den deutichen Al⸗
ie —— ne — —
un ichte des nzenreichs«
Seil beim, Dr — geb.
—* zu ngen an ber Brenz
in ® tttemberg, ftubierte zu Tübin —
Theologie und Philologie, warb 1
Lehrer ber alten Sprachen und ——
an der Kantonſchule in Trogen (Appen⸗
el), 1851 Oberlehrer an der Lateinfchule
a Weinsberg und 1865 Profeſſor am
mnaſium zu Tübingen. Er jchrieb:
if G Aut 1875) ber neueften Zeit,
pl (3. Au Saufen
Selchi ————— —3 —
1823). ee e ar 76);
— Wilhelme (3 Be
Si er _78«
— Krie
Si); een marſchall Graf
Pe te (2. Aufl. 1879); »Deutſche Ge:
ichtee (1880). Seit 1867 gibt er ein
ſchich
offen ſteht; er verzichtet auf die ——— Br seihiätticee Jahrbuch unter dem Titel:
Jntrigen unb Spannungen zu
ner gefunben, ungefuchten au Zu | (14. Jahrg. 180 Be.
» Ehriftfiellerleriton.
»Bolitifche ber Gegenwart«
514
Säniftneller. geb. 16. Jan. 1821 gu eier | abe
riftfteller, ge an tie
berg in ber Wetterau, wo fein —* da⸗
mals Rektor des ann war,
ftubierte 1839 — 42 Forſt⸗ und Natur:
wiffenfhaft in Gießen, praktizierte dann
längere Zeit im — wurde ſchließ⸗
lich als Oberförhter zu Gladenbach ange
ſtellt und 1877 in bie Oberförfterei Krof⸗
borf bei Gießen verſetzt. Schon früh hat:
ten ihm gleiche Neigung und gleiches Stre:
Ben mit feinem iin en Bruder, Karl
(geb. 16. Juli 1825, jegt Pfarrer i in
life db), in loc Verkehr des Stu:
biums und sertigen Austaufches gebracht,
bem eine gemeinfchaftliche Titterarifche
zratmien entiproßte. Außer zahlreichen
Artikeln für geologifche und forjtliche Zeit:
ſchriften und namentlih für Unterhal-
tungsblätter ſchrieb M., meift in Gemein:
(hatt mit feinem Bruder: »Charafter:
deihnungen ber — —
ingodgele (1865); > Ranger 5
und Eigentümlidfeiten in ber böbern
Tierwelt«e (1869); »Gefangenleben_ber
beften einheimifchen Aa Gr);
»Die einheimischen Sä ug: etiere und V
nad) ihrem Nuten und Schaden« a)
»Unſre nüglid en Säugetiere und V
m ; »Der Hund und feine Sende
mit Aquerellen von Deiter, 1880). Er
veröffentlichte aud) mehrere Dramen und
Opernterte, Ionar einen »Tsaufte, ald zwei:
ten Teil au Goethes Drama (1869 ) wie
fein Bruder Karl »Gedichte« (186 ).
6) Konrad Friedrich (genannt M.
von ber Werra), — er, geb. 14. Nov,
1823 zu Ummerftabt 6 Hitdbur baufen,
gef. 26. April 1881 in eeipaig; udierte
n Seibelberg, mußte mg teili
an ben Bewegungen ahrs
Deutſchland — Biel ih, um Me⸗
bizin en längere Zeit in Zürich
und Bern auf, wurde bier Affiftenzarzt,
wandte fih aber fchlieglich der Ritteratur
und ben ſchönen Künften zu, Iebte abs
wechfelnd in ber Schweiz, in Weimar,
Koburg ⁊c. und nahm | ‚ließlich feinen
Wohnſitz in Leipzig. Er war Vertreter
mehrerer deutſch⸗ amerikaniſcher Zeitun⸗
gen ‚ bereifte 1869 Agypten unb erbielt
871 von ber Univerfität Jena ben Titel
848 | fl
Düller.
eines Ehrenboftors. M. ift nur Eyrifer,
ber ein frifcher, freier, Fröhlicher Zyrifer,
ber für jeden Anlaß einen Ton neu und
ohne Zaubern in bie Saiten greift. Das
Leben bes Volks, ber Studenten, der Sol:
baten, ber Kinder, der Kosmopolit wie
Kirchturmphiliſter — alle fügt ſich feiner
Leier, deren Töne allerdings auch trivial
fein können. Er iſt eine ergiebige Sumb —
grube für le sing und das
fomponiert zu werben, tritt bei ihm zu
ichtbar van Hier feien erwähnt: „Die
— 849); »Der Freiheit Wunder⸗
borne ( it edichte, 1850); >Der Lieber:
borte (1 F
—— ein *
ar: (Gebichte, 1855 855); >
boyant« a en en
und Schilde (Vaterlands⸗ und Kriegslie⸗
der, 1860); »Das Bu er Ce:
terlänbifche Gedichte, 1
Kinderfrühlinge (D a * 1 *
n | »Deutjcher ng orte (mit nufifafifeien
n | Kempofitionen, 1869). Auch hat M. poe-
tifche Anthologien, Kalender mit und ohne
— 7* ein »Allgemeines Reiche
ommersbuch für beutihe Stubentene
u. a. herausgegeben.
ar, beutfd: engl.
R % Dez. 1823 zu Deitau, lebt in Or:
Korb. Der Sohn bes Dihterd Wilhelm
M., ftudierte er A selnaig Feieiog un:
ter ‚Hermann, Sa nter Brockhaus
Aue babe die te Be at feiner Stubieni in
ber »Hitopa-
in sin). Er fee —3*— Studien in
Berlin unter dem Ein on Bopp, dann
in Parid unter bem von Burnouf fort.
als er 1846 England befuchte, veranlaßte
ihn Bunfen, ſich auf biefem für indiſche
Studien ſo viel bietenden Boden niederzu⸗
en; 1848 nahm er feinen Wohnfitz in
Orforb. Dort begann und vollendete er
fein großes Werl, die Ausgabe der »Rig-
veda«e (1849 — 7, 6 Bde). Er wurde
1850 a Hilfslehrer ber neuern Spra⸗
chen, 1854 zum Profeſſor berjelben, 1858
zum Yellow am AI Souls’ College er-
nannt, eine für den Ausländer faum er:
hörte Aus eihnung. Als 1860 bie Pro:
feilur des Sangfrit zu befeßen war, ging
bie — gegen ihn; dafür wurde
er 1868 auf ben neugegrünbeten Lehr:
Müller. 515
ſtuhl für vergleichende Sprachfunde beru⸗
fen. Einen Ruf nad) Straßburg, ben er
1872 erhielt, lehnte er ab, hielt aber einen
Kurfus Borlefungen daſelbſt und über-
mochte ber neuen Univerfität fein Honorar
ut Stiftung eine Sanskritpreiſes. Nach
jähriger Wirkfamfeit in Orford Tegte er
1875 feine Profeſſur nieber; boch befihloh
die Univerfität, da gleichzeitig eine Beru⸗
fung nad) Wien an ihn erging, Ki m
Bleiben einzulaben unb unter Be aflung
ber Profeffur ihm einen Stellvertreter zu
bezahlen. Er hatte fich allgemeine Anerken⸗
nungerworben unbweiten u. wohlthätigen
Einfluß ausgeübt burch feine »Liectures
on the science — <(1861—64,
2 Bde.; 7. Aufl. 1880; beutfch von Bött⸗
; 1863 u. 1870; Kan von Harris und
rot, 1864; poln. Durch dieſes
erk wurde die Aufmerkſamkeit der Ge⸗
bildeten, auch der ur er in
ebr erhöhtem, noch nicht dageweſenem
tab auf bag vergleichende Sprachflubium
gelenkt. Unb nachdem er fo einen gewal-
tigen Anftoß gegeben, bauten er und andre
auf bem gewonnenen Boben de weiter.
Es ift befonbers bie Reihe von Auffäken
zu nennen, welche er unter bem Titel:
»Chips from a German workshop«
( 1868-76, 4 Bde; beutich ala »Eſſays«,
1869-76, 4 Bde.) gefammelt hat. Eine
verwandte Richtung verfolgt fein »Essay
on comparative — (1858).
1870 hielt er an der Royal Snftitution
in London eine Reihe von Vorträgen, bie
als »Introduction on the science of re-
ligion«e (deutſch 1874; fpan. von Gar:
cia Moreno, 1 erſchienen, woran ſich
anſchloſſen bie »Lectures on the ori-
gin and Rom of religion« (1878,
deutfch 1880). Seine Ipegiel arammati-
fchen Arbeiten über Sanskrit übergehen,
erwähnen wir no: »The languages
of the war« (1854, fpäterhin in eine
»Survey of lan es«e umgearbeitet)
und feine Bemühungen zur Heritellung
eines allgemein brauchbaren Alphabets für
Miffionäre. Auf ganz anberm Gebiet ha⸗
ben wir von ihm bie reizenbe Erzählung
>Deutiche Liebe« (1857, 5. Aufl. 1877;
auch ind Englifche überſetzt), obwohl zug
hier das Sprachſtudium ſich freundli
einſchleicht. Während bes Kriegs 1870/71
ſchrieb er im deutihen Sinn eine Reibe
längerer Briefe an bie »Times«, welche
1871 als »Letters on the ware erfdjie:
nen. Auch fonft bat er viel für die »Ti⸗
med« und andre englifche Blätter gears
beitet. In reicher Auswahl gab er 1858
bis 1864 »The German classics« heraus
fowie 1372 die »Memoirs of Baron Stock-
mar«, bed Freundes und Ratgebers bes
Prinzen Albert und ber Königin Vikto⸗
ria. Seit feiner Benfionierung verwen:
bet M. feine Muße auf die von ihm ver:
anlaßte, von ber Univerfität Orforb feit
4879 unter feiner — herausgegebene
Sammlung ber »Sacred books of the
East«, wovon foeben ber 10. Band er:
ſchienen. Deutſch veröffentlichte er neuer:
dings: »Schillers Briefwechſel mit Her:
og Friedrich Chriftianvon Schleswig: Hol-
eine (1875) und die Denkfchrift »Baſe⸗
bow. Bon feinem Urenkel⸗ (1877). Schon
1849 erhielt M. den Volneyihen Preis
vom Inſtitut de France; er ift eins ber
acht auswärtigen Mitglieder bes Inſti⸗
tut8 und bat den Orden pour le m£rite.
Die Univerfitäten Cambridge und Edin⸗
burg haben ihn zum Ehrendoktor ernannt.
Hochgeſchätzt von feinen alten Landsleu⸗
ten wie in der neuen Heimat, an welche
ihn auch Familienbande fnüpfen (er ift
ber Schwager von Anthony Froube), ift
er als ber bebeutendfte lebende Bermitt-
ler zwiſchen England und Deutſchland zu
betrachten.
8) Arthur, Dichter und Schriftfteller,
—— um 1830 zu Breslau, geſt. 10.
pril 1873 in Münden durch Selbft-
morb; bezog 1848 die Univerfität feiner Va⸗
terftadt, trat bald nach vollendeten Stubien
als dramatifcher Dichter auf und wandte
fih dann nad Sübdeutfchland, wo er teil
in München, teil einfieblerifh an klei⸗
nern Orten Oberbayerns lebte. M. hat
fi Yitterarifch als Lyriker und Novellift
im Feuilleton ber ssreffee xc., nament-
lich aber als Dramatifer einen Namen
— Unter ſeinen Tragödien und
ramen verdienen Hervorhebung: »Kö⸗
nig Otto und ſein Haus«, »Die Kaiſer⸗
glocke von Speier«, »Kepler« und »Fürſt
und Bifchofe, bie teils in München, teils
33*
516
in Berlin mit Erfolg zur Aufführung
kamen; von Luftfpielen: »Der verhäng-
nisvolle Felbwebel«, »Bute Nacht, Hänz-
chen⸗ (das ihn in eine Fehde mit Bifchof
Keiteler verwidelte), »Die Verſchwörun
ber Frauen«, bie Einnahme Breslaus —
die Preußen behandelnd (in München
lange ein ſtãndiges Repertoireftüd), u. a.
Ferner heichnen fi als eigentliche Volks⸗
füde aus: »Das Haberfeldtreiben«, >Das
ichtele (in Berlin an hundertmal ge⸗
geben), »Das Johannisfeuer« und »Auf
t Oante. mtliche Stüde charakte⸗
rifieren äußerlich Kunſt des dramatiſchen
Aufbaus und Bühnenkenntnis, innerlich
eine freie Geſinnung, die mit Begeiſte⸗
rung für Vaterland, Recht und Wa rheit
in — —— for =
riedrich, Spra er, geb.
5. Aa 1834 zu Jemnik in Böhmen,
ftudierte 1853 — 57 zu Wien Philologie,
wurbe 1858 an ber Univerfitätsbibliothef,
1861 an ber faiferlichen Hofbibliothet da⸗
ſelbſt angeftelit, erhielt 1866, nachdem er
ſich bereit$ 1860 als Privatdozent habili⸗
tiert hatte, eine außerordentliche, 1869
eine ordentliche Profeſſur für vergleichende
Sprachwiſſenſchaft und Sanskrit an ber
Wiener Univerfität und wurde noch in dem⸗
ſelben Jahr zum Mitglied ber Taiferlichen
Afademie ber Wiflenfchaften ernannt. M.
ift ber Hauptvertreter der linguiftifchen
Ethnographie. ALS feine Hauptwerke find
zu bezeichnen: ber »Linguiftifche Teil« und
der »Ethnographiſche Teile der -Meife der
öfterreichifchen Tregatte Novara« (1867
u. 1868); bie »Allgemeine Ethnographie«
(2. Aufl. 1878) unb ber »Grundriß der
Spradmwifienihaft« (187679, Bb. 1 u.
2). Außerdem ftellte er in einer Reihe
von Abhandlungen, bie feit 1857 in den
»Situngsberichten ber Taiferlihen Aka⸗
demie« erfchienen, bie Materialien zu einer
vergleichenden Grammatif ber iranischen
Spraden zufammen und veröffentlichte | b
zahlreiche andre Auffäpe linguiftifchen und
ethnographiſchen —— in gelehrten
Zeitſchriften, ſo in den »Mitteilungen der
Anthropologiſchen Gejelichafte zu Wien,
beren Mitrebakteur er iſt.
10) Karl, Romanſchriftſteller, f.
Diylius.
Mulod —
Mund.
Aulod, Dinah Maria, j. Grait H.
Bundy, Hetöur Sofepf,cugl. Die
uby, Arthur Joſeph, engl. Di
ter, geb. 19. Aug. 1828 zu Clifton bei
ork, lebt in London. Der Sohn eines
ehr angeſehenen Rechtsanwalts, ſtudiette
er in Cambridge, wurde dann Advokat in
London, gab ſpäterhin Die Praris auf
und befleidet eine Staatsanftellung in ber
Ecclesiastical Commission. Er ſchloß
fi) der Gruppe der jungen Männer an,
welde F. D. Maurice (f. d.) um ſich ver:
fammelte, und beteiligte fich als einer
ber erften am Working Men's College,
ebenjo fpäterhin an ben beiden Working
Women’s Colleges, die aus jenem hervor:
aan . Er veröffentlichte: »Benoni«
X 2), Gebiäte unb Meditationen eineb
ju enblich Strebenben; »Verses new and
old« (1865) und »Dorothy« (1880), ein
Idyll. Mit ber Frage der Frauenarbeit
bat er fich eingehend beichäftigt.
und, Andreas, norweg. ;
gc6.19. 08.1811 zu Chriftiania, ftubterte
von 1830 an Jurisprudenz und mußte
nach bes Vaters Tode, ber Biſchof in Chri⸗
ftianfand gewefen, ganz für ſich ſelbſt ſor
en. Trotzdem brach er mit ber Amtk
arriere, um fich ganz ber Zitteratur
wibmen. Seine poetiiche Jugend fiel ın
bie Zeit bes bipigften Kampfes zwiichen
Wergeland und Welbaven, in ben er
verreß Jugenb«, 1834)
fiegte über Wergelande »Campbellerne«
Wergelands Stüd aufgeführt, was ben
Kampf zwifchen den beiven Gegnern von
neuem auflodern machte. Rachdem er 1843
ein neues Drama: »Donna Clara<, zur
Aufführung gebracht, trat er eine Reiſe
nad) Baris an, übernahm nach feiner Rüd:
Fehr dieRebaftionbes>Constitutionelle«,
Münch=Bellinghaufen — Murad Ejendi.
für welchen er viele Gebichte und Feuille⸗
tons fchrieb, gab jedoch dieſe Stellung bald
wieder auf und reifte mit feiner jungen
Gattin, bie auf feine bichterifche Entwicke⸗
lung ſehr einflußreich werden follte, nad)
Stalien, wo er ein Jahr blieb. Bon dieſer
gar heimgelehrt, bie feine Seele mit
Eindrüden erfüllt und feine Auffaflung
geflärt hatte, gab er 1848 feine »Di
e
Fe Nord og Syd« (2. Aufl.1856) heraus,
gan in
ber elegiihen Stimmung auf, übt aber
bebarf, der —A—
; deutſch von Stef⸗
fens, 1857); das hiſtoriſche ufpiel»En
Aften paa Giske« (1855) und bie hiſto⸗
rifche Tragödie »Lord William Russel«
1857, deutſch 1860); ferner: »Konge-
atterens Brudefart« (1861, beutich
1866); ein Gelegenheitsſtück: »Konge-
hallen i en« (1860), und »Hertug
Skule« (1864). Zroß bes Glüds, das
mehrere biefer Stüde auf ber san
machten, ift bie dramatifche Kunft nicht
—— horn * — Dramen
entbe r ich entgegenſtehenden
Sharaftere, ber tiefern dramatiſchen Kon
flifte Nachdem er n Amas
nuenſis ber Univerfitätshibliothef gewor⸗
ben, erhielt er 1860
Profeſſur ber —
Gleichzeitig mit ber dramatijchen *
duktion ſetzte M. auch die lyriſche fort.
tere Publikationen von ihm find: »Reise- | Spät
minden«, bie Frucht eines neuern Auf:
iche | Schule in Rom, ward 1876 Bib
517
entbalts in Rom (1865 —66) ; das Dranıa
»Moder og Sön« ein biographi-
ſches Bruchſtück: »Barndoms-og Ung-
domsminder« (1874); »Fangen paa
Munkholm« (Drama, 1876) und »Pave
og BReformator«, eine hiſtoriſche Did;
tung (1880). Auch Überfeßungen von
Tennyſon und Walter Scott hat M. ver-
öffentlicht. 1880 feierte er ſein SOjäh-
riges Jubiläum ald Dichter in Chri⸗
ftiania, wo ihn: zu Ehren König Oskar
ein Feſt gab.
And» Bellinghanien,, i. Dalm.
Mundt, Klara, |. Mühlbach.
Müns, Eugene, franz. Kunſtſchrift⸗
ee 1845 zu Sn ln Elfaß, machte
eine Stubien am Lycke Bonaparte in Pa⸗
ris, wirkte 1873—76 an ber anzoR den
iothekar
an der Schule der ſchönen Künſte in Pa⸗
ris und rüdte 1880 zum Konſervator der
Bibliothek, ber Archive und bed Mufeums
empor. Wieberholte Stubienreijen nad)
Deutichland, England und Italien haben
—8 Geſichtskreis erweitert. Er beteiligte
(von 1867 an) ald Mitarbeiter an der
»Revue critique«, »Gazette des beaux-
arts«, »Revue arch&ologique« und an⸗
dern Zeitichriften und veröffentlichte an
felbfländigen Werfen: »Les arts & la
cour des Papes dant leXV. et le
XVL siöcle« (1 19, Bd. 1u.2), un:
ter den Aufpizien des Unterrichtämini-
eriums herausgegeben und von der Aka⸗
mie ber ſchönen Künfte gefrönt; »His-
toire gen£rale de la tapisserie. Ta-
pisseries italiennes« (1877—79); »BRa-
El, 8a vie, son @uvre et son temps-
(1881, von ber frangöfifden Akademie
preisgelfräönt); »Ricerche intorno ai la-
vori archeologieidi@iacomo Grimaldi«
(1881) und »Etudes sur l’histoire des
arts & Rome pendant le moyen-äge,
Boniface VIII et Giotto« (1881).
Nurad Efendi (Pſeudonym für Franz
v. Werner), beuticher Schriftſteller, geb.
30. Mai 1836 zu Wien, geft. 12.
1881 im Haag; trat frübzeitig in das öfter:
veichifche Heer, verließ dasſelbe aber Kalb,
um ottomanifche Kriegsbienfte zu nehmen.
er fam er in das ottomanische Mi⸗
nifterium des Außern und wurde mit
518
verfchiedenen Miffionen betraut. 1864
wurde er Ey Konful für Temeswar er:
nannt, 1873 als Generalfonjul nad) Be:
nebig, "41874 in gleicher Eigenihaft nad)
Dresden verfeht; im Auguft 1877 wurbe
er türfifcher iniflertefi ent am Hof zu
Stodholm, darauf im Hang. Während
feines Au entbalts in erkennt nahm er
feine feit ipefter Jr ugend mb ger epflegten poe⸗
tifchen und litterarif tubien wieber
auf. Außer ben — —
»Klänge aus Often« (1865) und »Durch
Thüringen « (1870) entftanden bie Tra⸗
öbien: »Marino Falieri« (1871), »Se:
im III.« (1872), »Ines be Eaftro« (1872)
und »Mirabeau« (1875) — die Luſt⸗
ſpiele: »Bogadile (1874), t bem| |
Strome« (1874), Profeffors —
(1874), >Ein Roman« (1874) unb
» Dur) die Vafe« (1875), welche teiltweife
mit Erfolg in Szene ingen (gefammelt | m
als »Dramatifche ‚1881, 3 Bbe.
Außerdem veröffentli ® er: >Türfifche
Skizzen« (1876, 2Bde.); »Oſt und Welt«,
Gedichte (1877); >Nafrebbin Ehobia, ein
osmaniſcher —3 — —— und
»Balladen und Bilber« er
Muflet (ipr. mündy), Baul de, franz.
Schriftiteller, geb. 7. Nov. 1804 zu Paris,
geft. 17. Mai 1880 da elbft; war ber jün⸗
gere Bruber des berühmten Dichters Al:
freb de M. (geft. 1857) und machte ſich
äue uerſt durch eine Reihe gut ee
omane bemerflich, wie: »La table de
anıte ek an 1833), »Lau-
4. Aufl. 1875), »Femmes de la
—— 1841), > ui & elle« (1859),
nad ben ufgeiönungen feines Brubers
und als Antwort auf George Sands
»Eile et lui«; ferner »Voyage en Italie«
(1863) u. a. Seine Theaterftüde (»La
revanche de Lauzun«, >» e, roi
de Suede« xc.) hatten nur geringen € Er:
folg. Schließlich — er eine
Biographie ſeines Bruders Alfred (1877),
ir en den Erwartungen nicht ent⸗
pr
uselburg, Adolf, Schriftiteller,
geb. 3. Jan. 1831 zu Frankfurt a. O.,
fam in früher Jugend in ein Feines
Städtchen der Neumark, hernach auf das
Gymnaſium zu Königsberg und wieder
Muffet — Miylius.
urück nach feiner Vaterſtadt Frankfurt
1844), fiedelte 1849 nad Berlin über,
fand efhäftigung bei einer Rebaktion,
bereitete fich daneben auf fein — ——
abiturienteneramen vor und ſtudierte drei
Jahre lang als vegelrechter Student an
der bortigen Univerfität. 1851 erbielt er
einen Antrag, populäre — Romane
zu ſchreiben nahm ihn an und iſt jeitber
diefer Beichäftigung treu geblieben. Bei
3 ner erftaunlichen, Stüd für Stüd wie
abrifware liefernden ruchtbarkeit Tarın
von Kunſt und Pe
feine Rede fein.
yanker in 8
der Welt« (örtesung Sa Sum Dumas’ eu
ne riſtoe azeppa⸗
; »Eiſen und En uam Ro:
ert five, t Eroberer von Bengalen«
(1868); >Die Millionenbraut« rt⸗
ſetzung Don »Der Herr ber ®elt«, 1
Johanna, f. Ewäle.
My Fre ee (PBfeudonym für
Karl Müller), Schriftfieller, geb. &
Febr. 1819 zu Stuttgart als Kind unbe
mittelter Eltern, trat als Lehrling in eimt
Buchdruderei, beihäftigte ih in feinen
Mupeftunden mit Litteratur und poetifcher
Brobuftion, Tonnte 1840 die Univerfität
gl gen beziehen, wo er feine —
Ah Bildung buch huma niſtiſche Stı
erg ingte, führte (feit 1842) 26 Je
lang die Redaktion ber ihrer Zeit vielge⸗
lefenen »&rbeiterungen« und wurde *
Mitredakteur und Mitarbeiter der »All⸗
emeinen Yamilienzeitung«e und anbrer
im gleichen Verlag erfcheinender illu
ter (auch franzöfij und engliicher)
Zeitfchriften. Im übrigen ift er Romans
und Zugenbjchriftfteller, a unter fei-
nem wirklichen Namen; mden Belt:
teile find bier fein Revier a bie Heimat
feiner Gebilde. Die Zahl feiner Romane
Nachtigal — Najac.
ift Legion; es find natürlich Feine Kunſt⸗
werte, immerhin aber für eine jo atemlofe
Produktionshaſt noch unterhaltend genug.
Der Berfafler Fennt bie Rüftfammer ber
Effekte und ben Zauber des Wunberba:
ten, bie Lieblingstoft einer Tefehungrigen
Phantafie, gründlich und läßt ie diefe
Faltoren nicht entgehen
rifer Myſterien⸗, Neue Londoner Myſte⸗
rien«, »Das Geheimnis ber Baltille«,
»Das Teftament von St. Helena«, »Die
weiße raue, »Am Dei der norbifchen
Semiramid« u.a.). Unter feinen zahl:
vgl. »Neue Pa⸗ ſche
519
Iofen Novellen und hlungen (2Fa⸗
miliengefchichten«, 18685 »Der Menſch
denkt, Sott leufte, 1871; »Geprüfte Her:
«, 1874; » Für Frauenhand«, 1875, 2c.)
Endet fih manches Unziehende. Anonym
erſchienen feine ———— Geſchichte des
deutſch⸗franzöſiſchen Kriegs« und die deut⸗
großenteils ſelbſtändige Bearbeitung
von Loſſings »Illuſtrierter Geſchichte ber
Vereinigten Staaten«. Daneben ſchrieb
er noch zahlreiche Aufſätze über Gegen⸗
ſtände der Naturkunde, Biographie, Kul-
turgefchichte 2c.
N.
Nachtigal, Guſtav, Afrikareifenber,
geb. 23. Febr. 1834 zu Eichſtädt bei Sten⸗
dal, ftubierte in Berlin, Halle, Würzburg
unb Greifswald Medizin, fungierte feit
1859 als Militärarzt in Köln und begab
Ro 1863 aus Gefundbeitsrüdfichten nach
Algerien. Später fiebelte er nad) Tunis
über, wo ihn der Bei zu feinem zweiten
— und übernahm im Januar
1869 die Miſſion, die Geſchenke des Kö⸗
nigs von Preußen für den Sultan von
Bornu von Tripolis aus, bis wohin ſie
Rohlfs gebracht hatte, weiterzu
Nachdem er — einen gefahrvollen
Abſtecher nach dem bisher noch nie von
einem uropier bejuchten Lande Tibefti
gemacht, en: er im Juli 1870 in Kuka,
ber Hauptitadt von Bornu, an, bejuchte
von hier aus 1870 us n, 1871
Borgu und Kanem, 1873 Wabai und bes
ich 1874 über DarFur und Korbofan
nad Agypten, von wo er 1875 nad) Eu⸗
zopa zurüdtehrte. Über biefe ſtaunens⸗
werte, an widhtigften Auffchlüffen über-
reiche Reife, die N. zu einem Forſchungs⸗
reifenden erften Ranges erhebt, berichtete
er in Wert »Sahara und Sudan.
Ergeomille jehsjähriger Reifen in Afrika«
18579, 80.1). N. wurde 1876 zum Prä-
ten der Deutichen afrifaniichen Ge:
felichaft ernannt und ift auch Präfibent
ber Geographiſchen Geſellſchaft in Berlin.
Nadand (ipr. oh), Guſtave, franz.
örbern. | Gem
Bolksdichter und Komponift, geb. 20. Febr.
1820 zu Roubair (Nord), erhielt jeine
Eibung im — Rollin in Paris und
betrieb dann daſelbſt ein Handelsgeſchäft,
dem er ſchließlich den Rücken kehrte, um
ich ganz ſeiner Liebhaberei, der Poeſie und
zu widmen. Seine Lieber (»Chan-
sons«, 6. Aufl. 1870; »Encore des
chansons«, 1873; »Chansons inedites«,
1876, im ganzen etwa 600), bie er mei:
ſtens ſelbſt in Muſik feste, auch felbft
fang, ſchlagen alle Saiten des menſchlichen
üts an, bie heitern wie bie ernften.
Das Quartier latin liefert ihm ben Stoff
bazu fo gu wie die Politik, und Senti-
mentalität, Melancholie und Leichtfertige
keit finden fich darin vertreten; das Ge⸗
präge aber ift echt vollstümlich. Daneben
bat N. auch Kleine Operetten, welche in
den Parifer Salons ungemeinen Beifall
fanden (»Le docteur Vieux-tempse,
»La voliere«<, »Porte et fenetre« sr
einen Sittenroman:»Uneidylle« (1861),
und >Contes, scönes et r&cits« in Ber:
fen (1878) herausgegeben.
Neaiac (fpr. nahſchäh, Emile, Graf
von, franz. Theaterdichter, geb. 14. De;.
1828 zu Lorient (Morbihan), ftubierte dic
Rechte und befleidete ein Amt im Minifte:
rium bes Innern, bis er fich gänzlich ber
Bühnenlitteratur wibmete. it einem
Menſchenalter bat er dann, teilweife im
Bercin mit ben nambafteften Dramati-
520 Rannarelli
fern ber Gegenwart, eine Unzahl von Luſt⸗
fpielen, Poſſen und Operetten geliefert,
von denen als bie beliebteften anzujehen
find: »La e et ses poussins.,
fpiel (1861); bie Einafter: »Les oiseaux
en cage« 1863) und »La dernidre pou-
pee« (1875); »Thöätre des gens du
monde« — »Madame est servie⸗
(1874); ferner mit Scribe: »La fille de
trente ans« 1859); mit About: an
tana« (1862); mit Meilbac: man
(1872); mit enneguin: »B6he« (1877
»Niniche« (1878) und un (1879);
mit Sarbou: »Les noces de Fernande«,
Tomifche Oper, Muſik von De al
"und »Divor a —
NRaunareli, Fabio und
Schriftſteller, eb 25. Oft. 1825 zu Rom,
madte feine pcealftubien in iterbo,
fehrte 1844 nach Rom zurüd und betrieb,
in febr bürftigen ae febend,
mit Eifer naturwiflenfchaftliche und phi⸗
loſ ſowie auch ſprachliche Studien.
nahm er am N gegen bie Fran⸗
ns teil, Tam 1850 als Erzieher 5 ein
fürftliches Haus und erhielt zehn Jahre
fpäter vom Minifter Mamianı das Lehr⸗
amt ber italienifchen Ritteratur und ber
Aſthetik an der wiffenfchaftlich sTitterari-
[hen Akademie zu Mailand, welches er
1870 mit dem an ber Univerfität i in Rom
vertaufchte. ALS Dichter bewahrte N. bie
klaſſiſchen Traditionen der römischen
Schule, ald deren Haupt er gegenwärtig
gilt. Er —— re (1853);
»Nuove poesie« (185 uglielmo«,
eine Novelle in —2 ass): Dante 6
Beatrice« — Viſion (1 35 »Nuovi
a 1 875); ferner in PBrofa: »Gio-
orlonia, studio biografico«
( (1859); »Della regione estetica nella
Divina Commedia« (1868); »Studio
comparativo sui canti popolari d’Ar-
lena« (1871) nebft einigen anbern Ab-
bandlungen litterargefchichtlichen Inhalte.
Im Mailänder »Politecnico« von 186
veröffentlichte er einen »>Saggio di tradu-
zioni dal tedesco«.
Rares (pr. närs), Sir @eorge, engl.
Slottenoffizier, geb. 1831, bat bie lebte
engliiche Norbpolfahrt geleitet und bars
über berichtet in bem »Beport ofthe arc-
— Negri.
ticexpedition« (1876) und in»Narrative
of a voyage to the Polar Sea during
1875—76 in H. M. ships Alert and
Luft: | Discovery« (1878, 2 Bbe.).
Naumann, Emil, Mufficgriititeller
unb Komponift, geb. 8. Sept. 1827 zu
Berlin, Schüler Men delsfohn-
warb Hoflicchenmufifdireftor in Berlin
—— ale Seh en Titel eines
078, als Lehrer eſchichte
und mufifalifchen Eierie zu Beten
‚| Als Komponift bat er fi durch m
Oratorien, Opern und zahlrei
befannt — Von ſeinen —*
riſchen Produ sei beben wir bemer:
e nun, n ber Kulturgefchichte«
1669-70, © 1);
auf bie enwart«
& "auf. 5 ) Kin ein Ton:
er von Baleftrina bis au Segen:
werte (18706); >» — und die
Muſik der Zufunft« (1877), 2Architelto⸗
nit u ge« a); »% Iflrierte Mu:
fifgefchichte« (1880 ff.); »Der moderne
mufilaliihe Zopfe (1830); »W. A. Mo⸗
zart« —
N erihoforo, ital.
und Eeritie, geb. 13.
uni i
Maila fubdierte i in Bavia —
en unb —— beſuchte — die
Graz, Wien und Prag,
ließ en — in Pr nieber unb be:
gann 1843 als Privatdozent an ber *
verfität von Pabua un)
ten, bie außerorbentlichen —
1848 fi) auf die —5* der Se ftel:
end, wurbe er in Rektor ber Univerfität
— au Eye Studenten,
mußte aber nah bem von Bicenza
die Stabt räumen. Über Rom wanbte er
fih nad) Turin, warb dort Präfibent ber
Emigranten, darın Rektor ber Univerftät,
und trat unter Gtoberti ins Miniſterium
Nah der Schlaht bei Novara wurbe er
Direktor des Konfulatöweiens im Aus
7 | wärtigen Amt, behielt biefe Stellung auch
unter Azeglio, Rattazzi unb Cavour umd
folgte fpäter auch dem Minifterium nad
lorenz, woſ er die Te ame
weht f aft grünbete. Seine —
tigkeit war die a
ralfonfulat? in Hamburg ( —
Negruzzi —
Seitdem lebt er zurüdgezogen zu Turin.
Außer zablreihen Abhandlungen und
Brofhüren publizierte N.: »Memoria
storico -politiche dei Greci e dei Ro-
mani«; »Grandezza italiana« (1864);
»Storia dell’ antichita comparata alla
moderna« (1867, 3 Bbe.; deutich von
v. Reinhardflöttner, 1881) u.a.
Regruzzi, 1) Konftantin, rumän.
Dichter und Schriftfteller, geb. 1809 in
der Moldau, lebt in Jaſſy und machte
fich durch das hiſtoriſche Gedicht » Aprode
cee, durch anmutige Novellen und
Theaterftüde und bie ge hichtliche Stinge
»Alecsandro Lepusneano« fowie al®
überfeger von Dichtungen Victor Hugos,
A. Bulchfins u. a. einen fehr geachteten
Namen. Ein Teil feiner Gedichte erichien
unter dem Titel: »Jugendfünben«.
2) Jakob, rumän. Dichter, Sohn des
vorigen, Rn 11. Jan. 1843 zu Jaſſy,
ftubierte Rechtswiſſenſchaft in Berlin und
wurde nad) feiner Rüdlehr zum Profeſſor
an ber Univerfität feiner Vaterſtadt er-
naunt, welche Stellung er noch heute beflei-
bet. 1867 grüindeteermit Alecſandri die Re:
vue »Convorbiri Literare«, bie er ſeitdem
al und in ber er alle feine Arbeiten
veröffentlichte. Separat erfchienen daraus:
»Poesie«, lyriſche Ballaben und Sentens
en enthaltend; »Miron si Florica«,
yll in fünf Gefängen (aud) ind Deut:
jche überfeßt); »Copii dupna natura«
(»Stopien nach ber Pature) und ber Ro-
man »Mihaiu Vereanu«. Auch eine
Komödbie von R. errang auf bem Thea
ter zu Jaſſy einen Hübfchen Erfolg. Aus
bem Deutfchen übertrug er ——
Dichtungen Schillers.
Nekraſſow, Nikolai Alerejewitſch,
bedeutender ruſſ. Dichter, geb. 22. Nov.
(alten Stils) 1821 in einem kleinen Städt⸗
chen des Gouvernements Podolien, geſt.
27. Dez. 1877 zu Petersburg; Sohn eine?
Dffizierd, verbrachte. er feine Kindheit
auf einem Gut feines Baterd im Gouver⸗
nement SJaroslaw und kam barauf als
413jähriger Knabe in das Gymnaſium
von Karoslaw. Hier blieb er bis 1839
und ging bann nach St. Petersburg, um
fih nad) dem Wunſch des Vaters der mi:
litãriſchen Laufbahn zu wibmen, 308 es
Nemcomwa. 521
jeboch, von einem innern Drang nach freier
wijlenichaftlicher Yortbilbung erfaßt, vor,
u fudieren. Er befuchte einige Jahre
ieBorlefungen als freier Zuhörer, und
da unterdeflen einige von ihm veröffent:
lichte Titterarifche Verfuche ſich viel Bei-
fall erworben hatten, widmete er ſich ganz
der litterarifchen Karriere. Nun begannen
* Sehen immer * in er
igen Zeitfchriften zu erfcheinen und mach⸗
ten feinen Namen bald populär. 1847 er⸗
warb er zufammen mit bem Schriftfteller
Banajer das Journal »Der Zeitgenofie«,
welches burch ihn zu der gelejenften zeit
fohrift in Rußland erhoben wurbe. Nach
Unterbrüädung besfelben im April 1866
trat er (1868) in die Redaktion der Mo⸗
natsjchrift »Vaterlänbifche Annalene, bei
weldyer er bis zu feinem nach jchwerer
Krankheit erfolgten Tod verblieb. N. ges _
et zu den Heroen ber mobernen ruſſiſchen
itteratur; er ift ein Lyriker von Gottes
Gnaden, beffen hohes Talent manche ſchöne
Blüte getrieben. Wenn auch in manchen
Dichtungen ber Realismus, ber ſich durch
biefelben hindurchzieht, hart an bie Grenze
ftreift, wo er Aftbetiich unfhön wirb, jo
zeichnen fie ſich anderſeits wieder durch
wahrhaft hinreißende Tiefe der Empfin-
bung au; in ihr wurzelt auch hauptſäch⸗
lich der ganze Sauber Täter Poeſie, denn
die Form läßt oft viel zu wünfchen übrig.
Es iſt unmöglich, alle bie zahlreichen Did.
tungen Nekraſſows aufzuzählen, bie fo:
wohl aus Fleinern —— Gedichten als
auch aus epiſchen Dichtungen beſtehen.
Ganz beſonders charakteriſtiſch für das ei⸗
genartige Talent Nekraſſows ſind die klei⸗
nern Gedichte: »Im Dorfe, »Das Vater:
lande, »Das vergeſſene Dorf«, »Im Ho:
ſpital⸗, »Maſcha« ſowie bie größern Dich⸗
tungen: »Wer in Rußland gut zu leben
hate, »Ruffifche Frauen«, »Der Froſt«
und bie » Helden der Zeit«. Nekraſſows
Werte haben in 22 Jahren 7 Auflagen
erlebt; die Teßte in 4 Bänden erihien
1879 und ift gegemwärtig ſchon längſt
vergriffen. 2
emeowä (fpr. niempo-), Bojena,
tichech. Schriftitellerin, geb. Ra 18%
zu Wien, geſt. 21. Jan. 1862 in Brag. Ihre
Eltern (der Vater, Joſ. Pankl, ein Deut:
522
fher aus Oberöfterreih und bie Mutter,
— Novotnaͤ, eine Tſchechin) waren
ienſtet bei dem Grafen Schulenburk
und ſiedelten mit dieſem 1821 nach Rati⸗
borſchitz bei Nachod in Böhmen über. Bo⸗
jena fam auf die Volksſchule nach Sfa-
ig und fing in ihrem zwölften Jahr an,
deutſche Schriftfteller zu Iefen. 1837 hei:
ratete jie ben Finanzwachereipigienten Jof.
Nemec und zog mit ihm Kofteleb.
angeregt durch Die Leftüre von Goethe und
Schiller, ſchrieb fie hier in tichechifcher
Sprache zwei er en: »Arme Leute⸗
und »Ein guter Menſche. 1839 Fam fie
mit ihrem Manne nad) Polnd und Iernte
hier durch Vermittelung eines Geiftlichen
Die tſchechiſche Litteratur Tennen. Ihr
Wunſch, den Mittelpunkt berfelben, rap,
zu bejuchen, ging 1842 in Erfüllung, als
ihr Mann dahin verfeßt wurbe. din Prag
wurde N. bald in die Schriftftellerkreije
eingeführt und namentlich durch bie bei-
ben Aſthetiker W. Nebesty und 3. Gejta
ſowohl in der tſchechiſchen Sprache als auch
in der Poetik ausgebildet. Einige patrio⸗
— te ſchrieb ſie ſchon 1843.
Von Cejka lernte ſie die Nationalpoeſie
ſchätzen und fing an, Märchen und Sa⸗
gen zu ſammeln. Ihre erſten Arbeiten
in dieſer Art datieren von 1844.
nächſte Jahr kam ſie mit ihrer Familie
nach Taus, ſchöpfte hier Stoff zu ihren
ethnographiſch hochintereſſanten »Bildern | frühen
aus der Tauſer Umgebunge unb fchrieb
zwei vortrefilihe Erzählungen: »Karla«
und »Das Dorf im Grenzgebirge«. Im
regen Umgang mit bem originellen Land:
volk im Schatten des Böhmerwalds, eig-
nete fih N. ihre Lieblich-reizende, ben Nas
tur= und Volksgeiſt friich atmenbe Erzäh⸗
lungsart an. Nach einem furzen Aufent:
halt in Nimburg wurde ihr Mann 1850
als Kommiffar nah Oberungarn beorbert.
Sie blieb unterbeflen in Prag zurüd, bis
fie im Herbft 1855 ihrem Gatten nad
ber Slowalei nachfolgte. Hier gingen ihr
neue Schäte nationaler Poeſie u Sie
bereifte Die Slowakei von Dorf zu Dorf;
die litterarifche Ausbeute ihrer Wande⸗
rungen find die »Slowakiſchen Märchen
und Sagen« (1858, 10 Bbe.), »Slowaki⸗
Ihe Altertümer«, »Eineungarifche Stabt«
Das | trat mit 15 Jahren in den Stanb
ER
Nemmerdborf.
und andre kürzere ethnographiſche Auf-
füge. 1861 fiebelte fie nach Leitomiſchl
über, um bort die Drudlegung aller ihrer
Schriften Li leiten, mußte aber, fun
na
uptwerke,
itge«e, find:
Lanblebend«
mutter« ift überhaupt das getreuefte und
poetifch höchſte Bild ber tſchechiſch⸗ natio⸗
nalen Eigenart. N. befaßte ſich gründlich
bere it ter bautigen, (tanaötidhen, zuf
re mit ‚fra ‚uf
ſiſchen, ferbifchen und —5 — und
überjebte 900 gelungen Gutzkows >Ur:
bild des Tartüffe. In ihrem Nachlaß fans
ben fih: »Die Sitten und Gebräudge bes
bulgarifchen Volkse.
Nemmersdorf, aa 3 von (Pſeudo⸗
nym für Franziska, Baronin von
Reitzenſte in) Romanſchri in, geb.
19. Sept. 1837 als Tochter des Oberappel⸗
bilofophie, Phyſiologie x.),
ber Ehe
mit bem Küraffierrittmeifter Treibern
v. Reigenflein und begab ſich nach dem
Tod ihres Gemahls auf Reifen
(nach Italien, Paris Petersburg), wo fie,
eine ſcharfe Beobachterin, Welt unb Men⸗
ſchen kennen lernte (unter letztern Gut⸗
kow, der ſie in die Hand iffe der
Schriftſtellerei einweihte). Gegenwartig
lebt ſie in München. Ihr —— Denken
und Fuhlen bat einen männli i
chnergiſchen
Zug, und es iſt kein Zufall, daß ihr Pfeu⸗
donym männlich efallen iſt. Ihre
weltmännifche Auffaſſung bat —
einen ſtark vornehmen, ariſtokrati
Anſtrich. Sie bat ſich bisher beinahe aus:
ſchließlich im Roman verfucdht: »Unter den
Ruinen (162): »Moberne Geſellſchaft⸗
»La Stella« (1863); »Doge und
(1865); »Allein in ber Welt⸗
(1865); >Unter den Waffen« (1869);
»Nitter unfrer Zeit (1873); »Ein Gentle⸗
man« (1873); »Die Masken bes Glüdd«
Neruda —
(1875); »Ein Eheſtandsdrama in Vene
dige (1876); »Gebt Raum!« (1880) u. a.
Neruda, Sobann, tiſchech. Dichter,
Mitbegründer der modernen tichechifchen
Litteratur, einer ber gefeiertiten ver ⸗
ſteller in Böhmen, geb. 10. Juli 1 u
Prag, ſtudierte Jurisprudenz und Philo⸗
ſophie an der dortigen Hochſchule, bereiſte
rankreich (1862) die Balkanländer,
Oriaßenlanh nk ben vaerı Kama
„Norddeutſchlan ‚Un
(1872) und lebt gegenwärti RR *
tonift des Journals »Narodni Liſty« zu
Prag. Seine erſten Gedichte: — ge
blumene (1858), waren bie erfte r ve
Lyrik in ber tichechifchen Voefie; N. brachte
»Bücher und Berfe« (1868), unb noch mehr
in feinen »Rosmifchen Liedern« (1879;
beutih von Pawilowäft, I Arnd zu
einer hoben Blüte. Eine zweite Reihe von
. neuen, bahnbrechenden poetiichen Gebil⸗
ben in ber tichechijchen Kitteratur eröffnete
N. mit feinen >»Arabestene (1864), bie
Heine Begebenheiten mit fcharfer Charak⸗
teriftit von Menfchen und Verbältnifien,
Genrebilder mit — Figuren, zu⸗
hen.
fie in feiner zweiten Gedicht ——— 1
meift aus dem Prager Leben, vo
dieſer Kunftform entfaltete N. eine un
ſtreitbare Meifterfchagt. Seine Reiſeepi⸗
foben: »Unterichiebliche Leute« und noch
mehr die »Kleinfeitner Geſchichten⸗ haben
feinen ſchriftſtelleriſchen Ruhm befeftigt.
Als Feuilletoniſt zählt N. zu ben beten
in ganz Oſterreich; in Böhmen bat er an⸗
erfanntermaßen nicht feinesgleichen. Seine
efammelten Feuilletons (bis jet 5
—* Bände) behaupten in der modernen
i Belletriſtik einen der erſten
Plaͤtze. dieſer Sammlung befinden
ſich auch ta er
eine litterarifche Arbeit, für die N. auch
eine neue Form gneichafien bat. Seine
Reiſebilder find eine höchſt anziehende Lei:
türe, vol fachlicher Renntnife aus allen
Gebieten des Willens und im Stil ele⸗
gant und bezaubernd. N. fchrieb außer:
vier Luſtſpiele: »Ich bin es nicht!e,
»Das Weib liebt ben t«, »Die vers
kaufte Liebee und »Der Bräutigam aus
Hungere, von denen bie beiden letztge⸗
nannten ihres friſchen Humors und geiſt⸗
s | Bibliothek von ungefähr 10,000 Bän
523
reihen Dialog wegen auf bem Reper-
toire ſtehen.
Reumann,1)RarlYriebricd, Orien-
talift und Schriftfteller, geb. 22. Dez. 1798
en bei Bamberg, geft. 17.
&rz 1870 zu Berlin; ftubierte in Heibel-
erh Münden und Göttingen, war 1822
6181825 Lehrer am Gymnafium au Speier,
un Denebig, mo er bad Armenif
erlernte, Paris und London und bereifte
1829-31 China, wo er eine act) e
en
zufammenbradite, die alle Fächer der Litte-
ratur umfaßt und fi es in München
befindet. Nah gr ückkehr wurbe er
1831 zum Profeſſor in München ernannt,
852 aber wegen feiner politifchen Rich⸗
tung quiesziert; jeit 1863 lebte er in Berlin.
Bon feinen meift Ba nie
Werfen nennen wir: »Die Völfer bes fübd-
BE
e des engliſch⸗chine riegs«
(2. Aufl. 1855); »Geſchichte der Afgha⸗
nen« (1846); a des englischen
Reiche in Aflene (1857, 2 Bbe.); >Oft:
afiatifche Geſchichte 1840—60« (1861)
unb bie »Geſchichte der re Staa:
ten von Norbamerifa« (1863—66, 3 Bbe.).
2) Hermann Kunibert, Dichter,
geb. 12. Nov. 1808 zu Marienwerder,
eft. 8. Nov. 1875 in Neiße; befuchte bie
mnafien in feiner Vaterftabt und in
Elbing, trat 1826 in ben Militärbienft,
ging nad) 14jähriger Dienitzeit zur Ab:
miniftration über, wofelbft er in verfchie:
benen Stellungen und an verjchiedenen
Orten tbätig war, benahm fich in der Be:
wegung von 1848 mit Takt und Befon-
nenbeit, wurbe als Vertreter ya Vater:
ſtadt zum Tonftitutionellen Kongreß nad)
Berlin entfendet, ſpäter, als Garnifon:
verwalter von Sag, in bie Nationaler:
fammlung nad) Berlin gewählt, 309 ſich
nad) beren Auflöfung von ber Offentlid-
feit zurüd und war feit 1853 Oberin-
ſpektor der Sarnifonverwaltung zu Neiße.
Seine Lyrik geihnet fih durch Gedauken⸗
reihtum und Wärme der Empfindungaus.
Wir nennen: »Geſammelte Dichtungen«
(1856); die Sonettenfammlung —
rus. Troſt und Rat für Leidende« (1855);
»Geharniſchte Sonette« (1859); >Die
Neumann.
r
524
Atheiftene (Kanzonen, 1869); > Herzens:
lieder« (1870); = dem Kriege«(187 1)
und» Deutfches Schwert und Licd«(1871).
Er bat ſich auch im se 3 win t: »Des
Dichterd Herze ( ge
Nur Jehan« (2. Sul 1802): «Ui
Wullenweber« (1846) ;>Dinonhye (1
und ⸗Schleswig⸗ % flein und ba
a Eros, 1875). Auf —
ſchem Gebiet (»Robert Burns« u.a.) hatte
er — — Strela, Karl, Srift
enmann⸗ a, Kar rift⸗
ſteller, geb. 30. Dez 1838 ; u Stralfund,
erlernte ben — dieſen Be⸗
ruf aber bald auf, um ſich
rariſchen Studien zu wibmen, lebte dann
mehrere Jahre in Weimar und Leipzig
und ift feit 1868 wieder in Berlin an-
läffig, wo er befonbers als Feuilletonift | vo
(für die U bie »Voffiſche
Zeitunge zc.) thätig ill. enge
idienen von ihm: »Das Chri Se
Weihnachtögefchichte (1860); nr ie ale
Ro un Bielande,
(1872); »Narren unb Sndere, Humo⸗
reslen (3.
bed Toded«, AL, (3. *
Norm Rubinal, EL Cu und
m. Der € h
älterer Bruder bes fo — tte er ſchon
vor dieſem die Univerſität Oxford bezogen.
Dort zeichnete er ſich mannigfach aus, durch
Studien und durch Strenge bes Lebens,
unb ihm wurben Ehren und Würben, wie
biefe Univerfität fie zu verleihen hat, au |
eine Pfarre. Er fchloß fich bald jener hoch⸗
kirchlichen Richtung an, welche, von ber
Beweg gung unſers Jahrhunderts abſtoßend,
auf mittelalterliche Anſchauungen zurüd:
fteuert. Er und Pufey wurden bie aner-
fannten Leiter ber Reaktion gegen ben
Proteftantismus, einer Bartei, welche jetzt
»Ritualiftene genannt wird, anfänglich
Berlin littes | übe
Neumann» Strela — Newman.
»Bufepiftene, aber auch »Traktarier« biek,
von den Flugſchriften, welche fie unter bem
a »Tracts for the times« berau&
—
N. war es, der den berüchtigten
90 ſchrieb, womit bie Sache auf die
1%: — — De ae
n en ein, ſprachen ihren ern⸗
ante —— und
nterſchieds zwiſchen ber engli
—— 5* a a ee
Diefer 90
jey wirkte cas — ——
anglikaniſchen een — zu; &
trat 1845 Er En ——
tr. Mit offenen Armen —
wurden ihm Prieſterweihe und mancherlei
Ehren, fo 1804 — 58 bie — ber
neugegrünbeten een! are.
n Dublin. — das Ende der
—*8 Bi chien ſelbſt N. noch
be il. er ru en ihn zum
arbinal gem 8 ——
—A den ee 8 *
eits zu ehren. Seine ahlt
een ind alle auf das ——
richtet; von den am wenigſten ke
erwähnen wir: — of er llonius
—— ee; efourth
(1833); ee, on eo his-
ro is Turkse (1854); > Poben
DE vita sua« (1864), gegen Char zu
= | fey, ber ihn angegriffen.
mans auf einen beträchtlichen Zei ae
engliſchen Beitgenoflen ift nicht zu leugnen;
et un oft dem Önlichen Tiebenswür:
n Wefen bes Mannes ——
Francis William, engl. Gelcht⸗
ter OR; vieljeitiger E en ‚208.180
u London, lebt in
& Im Oren in Vriſiol und pe
New Eollege. 1846 zum Profeifor bes La⸗
teinifden am Londoner — —— Uni⸗
verſity College — legte er 1863 dieſe
Stelle .nieber. Bon feinen zahlreichen
Nichol —
Schriften haben die folgenden: »History
of theHebrew mo y<(1847), »The
Soul: its sorrows and aspirations«
(1849), »Phases of faith«e (1850) dag
größte Auffehen gemacht; fie verliehen N.
eine beveutende Stellung in bem bamals
mit frifhen Kräften beginnenden Kampf
wider religiöfe Befchränttheit. Dabin ges
bören ferner: »Catholic Union« 1859):
»Essay towards church of the future«
(1854); »Theism, doctrinal and prac-
tical«e (1858). Politiſch ſehr erregjam,
nahm er an ben italieniſchen und ungari-
ſchen Befreiungsfämpfen großen Anteil;
vertraute Freundſchaft verband ihn mit
Koffuth und namentlich mit Pulszky; das
m gehören fein »Crimes of the house of
burg« (1853), bie Herausgabe ber
»Speeches of Kossuth« unb manches
Ahnliche. Bon geigichtlichen Arbeiten
— an e : — —
i nigtums, noch aufzuweiſen:
»Lectures on ancient and Modern hie-
tory« (1851); »Introduction to Roman
history« und »Royal Rome« (1852);
»Miscellanies, academical and histori-
cale (1869). Linguiftiihe Studien haben
ergeben:»Homeric translation intheory
and practice« (1861); »The vine
inscriptions«<(1 ;»Handbook ofme-
dern Arabic« (1866) und ein großes,
noch unvollenbeted engliſch⸗ arabiſches Wör⸗
terbuch nach neuem Plan. Auch hat er
den Homer überſetzt in neuerfundenem
Metrum. Über Volkswirtſchaft, über Ma⸗
thematik unb Logik hat er gefchrieben, an
engliſchen aeg konn en auf politi-
unb fozialem Gebiet ſich vielfach be:
telligt. Zur »Westminster Beview«,
»Fraser's azine« und andern Zeit:
fchriften lieferte en und mannig>
fache Beiträge. Neuerdings bat ih N.
ber unitarijchen Religionsgemeinſchaft ans
ehiteifen und in beren Kirchen geprebigt.
ichol (ipr. nidol), Sohn, engl. Dih-
ter und Litterarhiftorifer, geb. 8. Sept.
1833 zu Montrofe in der ſchottiſchen Oraf⸗
haft Forfar, lebt in Glasgow ale Pro:
feſſor ber englifchen Litteratur an ber Unt-
verfität. Er erhielt eine jehr forgfältige
Erziehung, ftubierte in Glasgow und Or-
ford und erwarb den Grad eines Doftors
Nicolaie. 525
ber Rechte in St. Andrews. Zu Orforb
verweigerte er bag damals or ebräuch⸗
fer religiöje Bekenntnis, weshalb er erft
fpäterhin einen Univerfitätögrab erlangte.
Er reifte in ben Vereinigten Staaten, ver:
trat vielfach die Sache des Nordens wiber
ben Süden im Bürgerfrieg, wie er auch
ein Berfechter der italienifhen Unabhän-
gleit war. In Stalien, Deutichland,
ankreich hat er ſich wieberbolt aufgehal-
ten, in Schottland die New speculative
wel rünbet, vielfach für Befeitigung
bes kirchlichen Elements in ber Erziehung
fich thätig erwiefen. Für die Weſtminſter
und andre Reviews * er nase Bei-
träge geliefert, ebenfo für die »Encyclo-
paedia Britannica«, auch vielfache Flug⸗
und Streitichriften in laufenden Ange:
legenbeiten veröffentlicht. Seine größern
ke zogen Werte find: »Hannibal, an
istorical drama« (1873); »Byron«
(1880); »Themistocles, and other
poams« (1881). Sein neueftes Werk:
»Critical estimates«,ift unter ber Preſſe.
Nicholls (ipr. nitorm, John Gough,
engl. Altertümler und Schriftſteller, geb.
1806 zu London, gel 44, Nov. 1873 in
Holmwood bei Dorling, Grafſchaft Sur:
rey. Bon Bater und Großvater hatte er
die Luft an ben Nebenwegen ber ws
al a a — . be
tigten ihn ſehr. Er ver ichte zu⸗
erft: acatmiles ofauto Tha«(1820),
wurde Dtitarbeiter, dann Leiter bes »Gent-
leman’sMagazine« Mitglieb ber Society
of Antiquarians, einer ber Stifter ber
Camden Society, war ber Hauptarbei⸗
ter an den von F. Mabben (f. d.) heraus:
gegebenen »Collectanea topographica et
enealogica« (1833 —43, 8 Bde.), gab
der heraus ben »Topographer and
Grenealogist« (1846--57) unb den »He-
raldand Genealogist« (1863— 73). Bon
feinen zahlreichen Arbeiten feien als bie
wichtigern genannt: »The era
ofCanterburyandWallingham«(18439);
»Narratives of the days of the Refor-
mation« (1859); »Literary remains of
King Edward VI.« (1857). Sein Leben
wurde von feinem Bruder gefchrieben
(1874).
Nicolaie, f. Clairville.
526
Niendorf —
Niſard.
er und Martin Anton, rn Beliebtheit erfreuten und zu bem Beiten
feller und Polititer, geb. 24. Febr. 1
zu Niemegk in der Provinz —
geſt 12. Juni 1878 in ber Niederlößnitz
ee war zuerft lehrer, —
wegen Beteil igung an ber Berliner
Iutton eine ſechsmonatige Gefängnide
ſtrafe zu verbüßen und wandte fid nach
einem unftäten Hauslehrerleben der Land⸗
wirtichaft — er auf einer Wüftung
bei Zahna betrieb, biß er nach Berlin über-
—* Seit 1864 Fortſchrittsmann,
etzte er 1869 feine Wahl an Waldecks
Stelle rn Abgeorbneten für en
—* N gründete er im folgen:
den Jahr die »Deutſche Landeszeitunge,
deren Ehefrebafteur er bis kurz vor feinem
Tod blieb. Mit ber »Landeszeitunge fchuf
N., indem er fi von der Fortſchrittspar⸗
tei Tosfagte, zu zugleich bie ſelbſtändige kon⸗
jervative Partei der Agrarier, für bie er
mit aller Energie agitierte. Seinen fihrift-
ftellerifchen Ruf begründete er durch einen
Cyklus märkifcher Lieber: »Die He a
Mühle« (2. Aufl. 1861), dem »Die
mone«e, »Liebenftein« 1853) und Ge
dichte« (@. Aufl. 1868) folgten. In einer
Menge von Romanen und Novellen er:
örterte er fo ialpolitiſche Fragen der Ge⸗
enwart. Daneben behandelte er rein
andwirtſchaftliche Stoffe, BL
en eignen Romane, ſchrieb M&
iebeslieder und zahlreiche politifche
ſchüren und ſuchte auch bie flaffilcen
Merle der altdeutſchen Dichtung in feiner
Weife dem Volk näher zu Denen Sein
—— ſchrieb Schramm 879).
arl Guſtav, Volks⸗ und
— ‚geb. — uli 1795 au
resben, geft. 16. Febr. 1876 bafelbft;
befuchte bie Kreuzſchule und das Friedrich
ſtaͤdter Seminar ſeiner Vaterſtadt, war
ſeit 1814 Hilfslehrer ſeines Vaters und
wurde 1831 zum Oberlehrer und 1841
zum Direktor der Bezirksſchule zu Anton⸗
adt⸗ Dresden befördert. Letztere Stelle
fegte er 1864 nieder. Bereits feit 1834
hatte er fih durch zahl reihe € täblungen
für das Bolt und bie Jugend befannt
gemacht, 5— vom Hauch einer warmen
unb a gen ——— durchweht,
ſich bis zu ſeinem Tod einer verdienten
ehören, was bie Gegenwart auf di
bracht hat. Sie erſchienen
teilweiſe gefammelt al&: > Jugendbiblic-
te | tiefe, —— x. Seit 1850
ab N. auch ben vielgelefenen »Deut|
—**— —— er. Seine »Se
tie Se —2 ip, — rft
DON TEORIERENTe. 00
lichte im »Orliẽ⸗ (junger Aier), einer
Revue, von welcher unter der Leitun
Digters Sundeciẽ ſeit 1865 mehrere Soße
Kb in Ectinje erjchienen, eine —
ſeiner lyri a und epif
und
bichte. Liebe, Fr n yes
—— find hr halt. Außer:
dem ſchrieb N. eine Tragödie: »Vukaſchin⸗,
en Dei ber Zeit des Niedergangs des ſerbi⸗
Klara (pr. niſdhr), Defire, franz.
Litterarhiftoriter, geb. 20. März 1806 zu
Chaͤtillon fur Seine, erhielt 1844 bier
feifur der Beredſamkeit am €
France in Paris und war feit 185 ae
gleich Direktor der höhern Normalſchule,
bis er 1867 zum Senator ernannt wurde.
Als Litterarhiſtoriker führte er fih 1834
en mit bem anziehend geichriebenen Werk
tudes de maurs et de critiques sur
les pottes latins de la d6cadence«
en, |(4. Aufl. 1878). Seine fpätern
0= | werte find: > slanges« (1839, 2 J;
bie bortreffliche »Histoire de la littera-
ture francaise« (8. Aufl. 1881, 8
»Eitudes de critique litt6raire« (1858
»Etudes d’histoire et de littsrature«
(1864); »Les quatre grands historiens
latins« (1874), ein durch feine Kritik und
geihmadvolle Darftellung gleich 2
eichnetes Wert; »Portraits et eu
T'histoire littsraire« (1874); »Renais-
sance et reforme: Erasme, Thomas
Morus, Mölanchthon« —— ) und »Pre-
cis de l’histoire de la fran-
isee (2. Aufl. 1878). An feinen in
er Gelehrtenwelt fonit fehr ia
Namen knüpft fih nur bie bofe Remis
niszenz eines — in — er
zur Rechtfertigung des napoleoniſchen
Staalsſtreichs die bedenkli orie von
einer »doppelten Moral« (der öffentlichen
Niffel — Nohl.
und ber privaten) aufftellte, wie er benn
auch als Profeſſor feiner fervilen Haltung
wegen von feinen Hörern viel zu leiben
hatte. N. ift feit 1850 Mitglied der Aka⸗
demie unb feit 1856 Kommandeur ber
Ehrenlegion. — Sein Bruder Charles
N., geb. 10. Jan. 1808, hat fich ebenfalls
durch litterarhiftorifche Arbeiten, z. B.:
»Histoire des livres populaires« (2.
Aufl. 1864), »Les gladiateurs de la
pain des lettres« (1860, 2 Bbe.),
»Des chansons populaires etc.« (1866,
2 Be.) u. a. befannt gemadt. .
Rifiel geanı, dramatiſcher Dichter,
neb. 14. März 1831 zu Wien ale Sohn
des Hoffchaufpielers Joſeph N. (pſeudo⸗
nym Korner), befuchte nach zurüdgelegter
Volksſchule das Gymnaſium zuden Schot⸗
ten, hlieb aber dann wegen andauern⸗
ber Kränflichkeit auf Selbftbilbung an-
gewiefen unb wibmete fich, frühzeitig mit
der Bühne vertraut und zu bramatiichem
Schaffen angerent, ganz dem bichterifchen
Beruf. 1856 erd n ſich ihm zum erſten⸗
mal die Pforten des Hofburgtheaters; ſein
Schauſpiel »Ein Wohlthäter« errang ei⸗
nen glanzenden Erfolg. Es folgten: 1858
»Heinrich der Löwe« und 1862 »Berfeus
von Malebonien«, beide gut aufgenom:
men; weniger Beifall fanden bagegen bie
beiden Zrauerfpiele: >Dibo« und >Die
afobitere fowie das Volksdrama »Die
uberin von Stein« (1863). Der Tob
jeiner Jungen au (1 IR te auf ben
Gefundheitszuitand bed Dichter einen
ſehr nadhteiligen Rückſſchlag aus, und es
folgte eine Periode ber bitterften Sorgen,
he auch ſchwer auf bie dichteriſche
Stimmung brüdten. Das 1877 vollen:
bete Drama >Agned von Merane ließ er
in Berüdfichtigungber für das biftorifche
rama fo ungünjligen Theaterverbält-
niffe) Bun nt als Buch erfcheinen, und der
Erfolg war kein geringerer als die Auszeich⸗
nung den deutſchen Schillerpreis.
Seither lebte N. in gewohnter Zurück⸗
gezogenheit mit Entwürfen und Arbei⸗
ten BE — Franz R. darf nicht
ve elt werden mit ſeinem Namens⸗
vetter Kari N., ber gleichfalls Drama:
tiker iſt und — »Die Floren⸗
tiuer« (1878), hat erſcheinen laſſen.
927
o Heinrich, Schriftſteller,
geb. 16, Juli 1835 zu Mündgen, erhielt
aſelbſt ſeine Gymnafialbildung und ſtu⸗
dierte ſeit 1853 in Erlangen bie Natur:
wiſſenſchaften und Sprachkunde. 1857
bis 1863 an der Hofbibliothek zu Mün-
hen beicäftigt, machte er große Reifen
durch Stalien und bie Länber ſlawiſchen
Stammes und lebte nad} feiner Rückkehr
litterarifch befchäftigt in München. 1875
fiebelte er nad) Wien über, um bie Redak⸗
tion ber »Alpenzeitunge zu übernehmen.
N. Hat feinen ethnographiſchen Stubien
auch poetifden Ausbrud zu geben gewußt:
> gäblungen At nn 1er); "de
uberer des ebirgeß« ung,
Tarası »Gafteiner Novellene (1875);
»Robinfon in den Hohen Tanern« (1875,
Sittengemälbe aus dem Volkoleben in ben
en) und ber Roman »Die
Brüder« ( 7 Bon feinen mehr wiflens
Ihaftlihen Schriften auf jenem Gebiet
nennenwir: > ie
»Oſterreichiſches Seebuch« (1867); »Neue
Stubien aus den Alpen« (18 9% »Der
rübling von Deran« (1868); »Brenner⸗
uch« (1869); »In den Boralpen« al:
»Italieniſches Seebuch⸗ u: »Elſa
Lotbringene (1872); »Deutſche Alpen«
en u.a. Auch als Überſetzer er
»Tijutſchews lyriſchen Gebichten«,, 1861,
Sangfrit- Schriften 2c.) bat ih N. einen
Namen gemadit.
Kohl, Ludwig, Mufikichriftfieller,
gen 5. Dez. 1831 zu Sferlohn, flubierte in
onn und Heidelberg Jurisprubenz, wib-
mete fih ſpäter ausfchließlih Muſikſtu⸗
bien, lebte 1861—71 in München und ift
feit 1872 an ber Univerſität —
ſeit 1875 zugleich am Polytechnikum in
Karlsruhe als Dozent für Geſchichte und
Aſthetik der Tonkunſt angeſtellt. N. ver⸗
tritt in der Muſik hauptſächlich den Stand⸗
punkt der neudeutſchen Schule und machte
ſich ſowohl durch öffentliche Vorleſungen
in verſchiedenen Städten über die Ton⸗
kunſt und deren Meiſter als durch ſeine
Schriften einen bekannten Namen. Wir
nennen von letztern: »Mozarts Leben«
ei Aufl. 1876); »Beetbovend Leben«
Not,
2
*
1864— 76,3 Bbde.); »Glud und Wagner«
1870); ⸗»Beethoven, Liſzt, Wagner«
528
(1874). Auch gab er »Mozart3 Vriefe«
2. Aufl. 1877), »Beethovens Briefe«
1865—67, 2Bde.), » Beethoven nach ben
ilderungen feiner Dh (1877)
und »Mozart nad) ben ilberungen
feiner Zeitgenoffen« (1880) heraus,
Roire (ipr.noarch), zuunig. iloſoph.
Schriftſteller, geb. 26. März 1829 zu Al⸗
zen in Heſſen, ſtudierte 1846 — 48 zu
Gießen unbiftfeitdem als Gymnaſiallehrer
in Mainz thätig. Angeregt durch bas
Studium ber Werke Spinozas, Schopen-
— und Lazarus Geigers, veröffentlichte
. eine Reihe philoſophiſcher Schriften,
als deren Gegenftand er die Begrünbung
und Entwidelung eines ben heutigen
wiſſenſchaftlichen Denten entfprechenden
»Monismus« bezeichnet: »Die Welt als
Entwidelung bes Geiſtes« (1874);
an gun einer zeitgemäßen Philo⸗
fopbie« (1875) ; »Der moniftifche Te.
Eine Konkordanz der Philoſophie Scho-
penhauers, Danvins, Ro ayers und
Lazar. Geigerd« (1875); »Die Doppelna-
tur ber Kaufalität« (1875), »Aphoris-
men zur moniftifhen Philofopbie« (1877);
Einleitung und Begründung einer mo-
niſtiſchen Erfenntnistbeorie« (1877);
»Der Urfprung ber Spradye« (1 :
»Mar Müller und die Sprachphiloſophie⸗
(1879, engl. 1879); »Das Werkzeug
und feine N für die Entwide
Iungsgefchichte ber Menjchheit« (1880).
Nur in englifher Sprache le eine
»Hiftorifche Skizze der Entwidelung ber
Philoſophie bis auf Kant«, als 1. Band
u der von Mar Müller beforgten englis
* Säfularausgabe von Kants »Kritik
der reinen Bernunft« (1881). PN bem
»Pãdagogiſchen Skiggenbuch« (1874) zieht
N. hauptſaͤchlich gegen gelehrten Zunft:
zopf zu Felde.
Nolei de Brauwere van Steeland,
Fan Karl Hubert, vlämiſch-holländ.
ichter, befonders auf bem Gebiet ber Hu⸗
moriſtik, geb. 23. Febr. 1815 in Rotter:
dam, ſiudierte auf der Univerfität zu Löwen
und ließ ſich dann ald Brivatmann in
Brüfjel nieder. N. ift Mitglied der borti-
pen Alademie und wurde bei ben Ber:
ammlungen des Sprachkongreſſes und
Sprachverbands wiederholt zum Präfi:
9— ſeit 1877 an ber Univerfität zu Leipzig.
; | Er fchrieb: »Die Sage von Helgi« 6 N:
Noire — Nordau.
benten erwählt. Seine erfte größere Dich
tung war: »No&mi« ed ihr folgten
»Ambiorix« (1841 u. öfter), »Dichtlui-
men« (1842), »Ernst en boert« (1847),
»Zwart of wit« (1853), »Het groote
dietsche vaderland« (1857) u. a., welche
in der Gejamtausgabe feiner Gedichte
(1860-71, 3 Bde.) entbalten find. Mit
etwas berben Humor ift fein Profawert
»En reisje in het Noorden« (1843)
geſchrieben. Gefammelt erſchien feine
»Proza« 1873. rüber ein eifriger Ber:
ehrer und Förderer alles Deutichen, ſchlug
er nad 1 zum erbittertiten er
Preußens und Deutfchlanbs um, wie feine
in ber Afabemie gehe tene Rede »Du Pan-
ermanisme et de ses influences sur
& litterature flamande« (1868) bewies.
Noorden, Karlvon, Gefdichtichrei:
ber, geb. 11. Sept. 1833 zu Bonn, ftu:
dierte bafelbft, in Marburg und Berlin
indogermaniſche Sprachkunde und Litte:
ratur, dann Geſchichte, habilitierte fich
1863 als Privatdozent ber Geihichte in
Bonn, wurde 1868 ordentlicher Profeſſor
ber Gefchichte in Greifswald, fpäter in
Marburg, Tübingen und Bonn unb wirft
nen he 1
»Europãiſ eſchichte im 18. Jahrhun⸗
berte, 1. Abtlg.: »Der panije rbfolge:
friege, Bd. 1. u. 2 (1870— 73), eine auf
— Studien beruhende, lebendig
abgefaßte Geſchichte dieſes bisher vernach⸗
läjligten Zeitraums.
rdau, Mar Simon, deutſchert
Schriftteller, geb. 29. Juli 1849 zu Peſt
als Sohn eines jübifchen Gelehrten, fin:
bierte daſelbſt Mebizin und promovierte
1872 als Arzt. An ber Litteratur beteis
Tigte er fich früh, trat aber befonders erſt
während und nach einer ſechsjaͤhrigen Stu:
dienreiſe mit nern Stationen ın Bien,
Berlin, Rußland, dem flanbinaviichen
Norden, Belgien, England, Island, Frank⸗
reih, Spanien und Italien als Schrift:
fteller bervor, indem er bie Eindrüde bie:
fer Fahrten in Meifebriefen nieberlegte,
welche fich ebenso durch feffelnden Stil wie
geiftvolle Behandlung und Dark Beob-
achtung auszeichneten. Diefe Arbeiten
Nordenſtjöld — Nordhoff.
erſchienen geſammelt in den Bänden: Aus
dem wahren Milliardenland. Pariſer
Studien und Bilder« (1878, 2 Bbe.),
»Bom Kreml zur Albambra. Kultur:
ftudien« (1879, 2 Bde.) und »Paris un
ter der britten Republik. Neue Bilder
aus bem wahren Milliardenlandb« er
3. Aufl. 1880), die teilweife ins Stalieni-
e, Dänische, Holländifche und Engliiche
be ed wurden. Ferner ſchrieb er: »Seis
fenblajen; Federzeichnungen und Geſchich⸗
ten« (1879) und mit Ferd. Groß das Luft-
fpiel »Die neuen Sournaliftene (1880,
neuerlich u anı n»Aus der Zeitungs:
welte). R. ließ fih 1878 als praftifcher
Arzt in Belt nieder, wo er auch verfchiedene
mediziniſche Facharbeiten veröffentlichte,
und ſiedelte 1880 nach Paris Über.
Nordeuſt jöſd, Adolf Erik, ſchwed.
Naturforſcher und Reiſender, geb. 18. Nov.
1832 zu Helſingfors als der Sohn eines
finnif ergbeamten und Mineralogen,
verlebte feine end in Frugaͤrd unter
den Schäßen, die ſein Vater von ben For⸗
ſchungsreiſen im Ural und Sibirien nad
Haufe gebracht, und bie den Sinn für Na⸗
turwiſſenſchaften in dem Knaben wedten.
1845 kam er auf das Gymnaſium zu
Borgä; 1849 bezog er bie Univerfität
Helfingfors; 1853 machte er das Kanbi- | für da
dateneramen. Im folgenden Herbft unter:
nahm er mit dem Vater eine mineralogi:
fche Reife in ben Ural. Nach feiner Heim:
kehr veröffentlichte er eine Abbanblun
über »Grafitens och chondroditens kri-
stallformer«, die er für ben Lizentiatens
1855 verteibigte. Diefer folgte eine
naturwifienjchaftlicher Werte, Ri B.
über »Finlands mollusker« u.a. Nach⸗
— — in — en —— ——
rtgeſetzt, wandte er na weden,
nahm an D. Torells erſter Spi en:
fahrt teil und erhielt bafb darauf (1858)
die Ernennung zum Profeſſor an der
fchwebifchen Afabemie ber Wiflenfchaften
unb zum Intendanten ber mineralogifchen
Sammlungen bed Reihömufeums. Als
Sohn eines ſchwediſchen Edelmanns faß
er auch mehrere Jahre im Standesreichs⸗
tag, nahm in liberalem Sinn lebhaften
Anteil an den Verhandlungen und wurbe
infolgedefien bei der aflgemeinen Wahl
Shriftitellerieriton.
529
für die Periode 1870— 72 einer der Re:
präfentanten ber Hauptſtadt. ALS folcher
erwarb er fich große Verdienfte um ben
Fortſchritt auf geiftigem wie materiellem
Gebiet. Seine bedeutendfte Thätigfeit aber
entwidelte er auf bem Gebiet der artti-
ſchen Erpebitionen. Wie 1858, fo nahm
er auch 1861 an ber ſchwediſchen Erpedi-
tion unter Torells Leitung teil; die näch⸗
ften Reifen, 1864 und 1868, gingen unter
feiner eignen Führung. Durch diefe Er-
pebitionen waren bie Lage und die Beſchaf⸗
fenbeit der fpißbergiihen Inſelgruppe
genauer erforicht worden, und N. berich⸗
tete barüber in bem mit Torell "heraus:
gegebenen Wert »Svenaka expeditio-
nen till Spetsbergen«e (1867; deutſch
von Paflarge, 1869). Dielen Reifen
folgte 1870 eine Heine wiſſenſchaftliche
Erpebition nah Grönland, von der er
mit reihen Sammlungen nad Schwe⸗
ben zurüdfebrte, und die er in »Redo-
örelse for en expedition till Grönland
1870« (1871) beſchrieb. Die fünfte
Erpebition ging 1872, bie fechfte 1876
nach ber Mündung bes Jeniſſei ab, durch
welhe dem Welthandel eine wichtige
Straße eröffnet wurbe. Die Erpebition
von 1872 beichrieb er in »Redogörelse
r dat svenska polarexpeditionen är
1872—73« (1875), bie nad dem Jeniſſei
in ben Abhandlungen ber Alademie 1877
* 1). Endlich trat er 25. Juli 1878
eine große Erpebition mit ber Vega an,
welche bie lang erſtrebte Nordoſtpaſſage
fand, und bei beren Heimkehr N. einen
wahren „rlumpbaug durch Europa bielt.
Die Schilderung der Erpedition erjcheint
gegenwärtig unter dem Titel: »Vegas
färd ne Asien och Europa« (1881,
deutſch 1881).
Nordhoff, Charles, norbamerifan.
Sournalift, geb. 1830 zu Ermwitte in
Breußen, fam als vierjähriger Knabe
mit feinen Eltern nach Amerika und trat
1845 in ben Dienft ber amerikaniſchen
Kriegsflotte. Seine hauptſächlichſten Ars
tifel fohrieb er für die im Harperfchen
Verlag in Nerv York erfcheinenben Zeis
tungen. Außer einigen den Freihandel
befürwortenben Flugſchriften veröffent:
lichte er in Buchform: »Man-of-war life«,
34
530 Nordmann
»The merchant vessel«, »Whaling and
fishing«, >Stories of the Island world«,
»Nine years a sailor«, »Cape Cod and
all along shore« (1868); »California
for health, pleasure and residence«
(1873); »Northern California and the
Sandwich Islands« (18374); »Politics
for young Americans« (1875) unb»The
communists societies of the United
States« (1875). Letzteres Buchenthält eine
auf eignen Anſchauungen berubende voll:
ftändige Beichreibung ber in ben Vereinig⸗
ten Staaten eriftierenden fommuniftifchen
Niederlafjungen.
NRordmann, Kobannes (mit feinem
Familiennamen urfprünglid Rumpel:
maier), Schriftfteller, geb. 13. März
1820 zu Kremd in Nieberöfterreich, ſtu⸗
bierte zu Wien, wo er mit Sorgen aller
Art zu kämpfen hatte, frifiete fein Leben
mit Unterrichtgeben und journaliftiicher
Thätigfeit, verwandte feine Erfparnifie
auf größere Reifen nach Frankreich, Ita⸗
lien, Sfandinavien, weilte längere Zeit
in Dresden und Leipzig, in welch Ießterer
Stadt er »Gebichte« (1847) und ben Ro:
man »Aureliec (1847) veröffentlichte,
und kehrte nach ben: Ausbruch ber 1
Revolution nad Wien zurüd, wo er bie
urkundliche Schrift »Die Ligorianer und
ihre Konftitution und Korreipondenz«
a berausgab und befonbers journa⸗
iſtiſch zu wirken fuchte (in »Die Zeite,
»Der Salon«, »Die Neue Freie Prefie«
und feit 1873 >Die Neue Illuſtrierte Zei-
tung«), dody auch feinem eigentlichen Be:
ruf als Schriftfteller bis heute treu geblie⸗
ben if. Wir nennen: »Novellenbud«
(1846); »Einugenbleben« (Erzählungen,
1849) ; »3wei ber (Roman, 1850);
»Carrara« (hiſtoriſcher Neman, 1851);
»Ein Marſchall von Frankreich« ( Tragö⸗
bie, 1857); »Frühlingenächte in Sala:
manca« (Roman, 3. Aufl. 1880), >Ein
Wiener Bürger« (Roman, 1860) ;»Meine
Sonntage« (Wanderbuch, 18685 2. Aufl.
1880) ;» Wiener Stadtgefhichten« (1869);
»Eine Römerfahrte (epifhe Dichtung,
1875-77, 2 Teile). N. Hat glänzende An⸗
lagen, aber ihre. Triebfraft Tonnte nicht
zu rubiger, ftiller und voller Entwidelung
gelangen; es find neben fchönen und er:
— Noriac.
freulichen auch kranke und verfünmerte
Blüten zum Vorſchein gefommen.
Kordfröm, Wilbelmina, finn.
Schhriftftellerin, geb. 15. Dit. 1815 zu
Pottis, Regierungsbezirk Biborg, als
Tochter eines Geiſtlichen, kam ın bie
Schule nad Borgaͤ und dann nach Fre
derilshamn, wo fie, im Schullofal woh⸗
nend, a fand, ihre Lefeluft in
Sibliofet zu file. Pachben fe einige
ibliotbef zu fti e eimi
Jahre einer Schule zu Iyſerbãk =
weſen, um Sprachen zu lernen, wurde
fie endlich Lehrerin und grünbete 1858
Ibſt eine Privattöchterfchule zu Heinola.
achdem fie fchon feit I it mit
Gedichten in Journalen aufgetreten -
an:
erichienen ihre »Dikter« (1861) und
ben folden Beifall, baß nach brei Jahren
eine zweite Auflage erjcheinen fonnte.
1863 iebelte fie nad) Borgä über, wo fie
eine auf Staatsloften errichtete Töchter⸗
ſchule organifierte. Inzwiſchen hatte ſich
ihr Geſichtskreis durch Reifen ſehr er⸗
weitert, und die anjangs in dem engen
heimiſchen Kreiſe ſich bewegende Phantaſie,
welche allerdings dem tiefen Seelenleben
848er | und ber Natur glückliche Töne abgelauſcht,
ewann eine reichere Beſaitung. 1878
egte fie ihr Amt nieber und zog nach Hel⸗
finafors.
Roriar, Jules (eigentlih Jules
Cairon), franz. Schriftiteller, geb. 1827
zu Limoges, that fi) zuerſt als Feuille
tonift im alten »Figaro«, dann in einigen
von ihm felbft redigierten Blättern, wie
»Soleil«, »Nouvelles« u. a., hervor unb
ward namentlich durch feine —
Aufſehen erregenden und oft aufge
Humoresien: »Le cent-uniöme i
ment« und »La betise humaine; roman
philosophique« (1860) populär. Bon ſei⸗
nen fpütern riften Tonnte fich feine
gleichen Erfolgs rühmen; indeflen verbie
nen »Le grain de sable« 9 1), »Les
m&moires d’un baiser« (1863), >Le
journal d’un fläneur«e (1865), >Le
capitaine sauvage« (1866), >La mai-
son verte«e unb >La fin d’un homme
forte Erwähnung. Eine Reihe von Jah:
ren (1862—70) war N. Direktor des
Thkatre des Variete und der Bouffet
Norton — Novakovie.
Pariſiens und lieferte damals die Poſſe
»La boite au lait« (mit Grangé, von
Offenbach in ME Beiekl) und bie Ope-
retten: »Lo timbale d’argent« (eben:
falls mit Strange, Muſik von Balleur)
unb »Pierrette et Jacquote (mit Gille
Mufit von Offenbach) u. a.
KRorton, Caroline Elizabeth Sa⸗
tab, engl. Schriftftellerin, geb. 1808, geſt.
ee un — — Aa: rd
rinsley ‚machte fie on
in i ic Jahr durch das rührenbe
Idyll »Sorrows of Rosalies befannt
und heiratete 1827 George N., einen
Bruber des Lorb8 Srantley ; allein bie un
glüdliche Ehe wurbe 1836 getrennt. Nach
dem Tob von George N. (1875) heiratete
fie kraͤnklich und im Alter von beinahe
70 Jahren ben Baronet Sir Willtam
Stirling⸗ Marwell (f. d.), ftarb aber ſchon
wenige Monate darauf. Frau NR. nimmt
unter ben englifhen Dichterinnen eine
hervorragende Stellung ein. Außer bem
genannten Gedicht hat man von ihr: »The
wife and woman’s rewarde«, Novelle
Hr rn dream, and other poems«
1840) und »The child of the islands«,
eine ergreifende Darſtellung geſellſchaft⸗
licher Eihäben Englands (1845); die Kin»
derſchriften: >Aunt Carry’s ballads«
(1846) und »Sketches and tales in
prose and verse« (1850); bie büftere
Erzählung >Stuart of Dunleath« (neue
Ausg. 1872, deutfch 1852); das auf ber
Legende vom Ewigen Juden rubende Ge
dicht »The undying one« (1853) unb
bie Romane: »Lost and saved« (5. Aufl.
1863, deutſch 1863), »The lady of La
Garaye« (neue Ausg. 1864) und »Old
Sir Douglase (neue Ausg. 1871).
- Retter, Friedrich, Schriftfieler und
Üüberfeger, geb. 23. April 1801 zu Zub:
wigeburg, fundierte Mebizin, wibmete ſich
aber dann ausſchließlich der Kitteratur
und übernahm 1829 mit Mebold die Re:
baktion des von Cotta neugegründeten
ournals »Das Ausland«, die er bis
831, zuerft in Münden, dann in Augs⸗
burg, führte. Seitdem meift in — ——
lebend, war er 1848 — 56 auch politi
als Mitglied der — —— b⸗
geordnetenkammer ſowie 1871 — 74 bes
531
beutichen Reichstags (als Nationallibera:
Ver) thätig. N. überfegte Cervantes’ ſämt⸗
liche Romane und Novellen (1 ),
Bulmwerd Romane (1838) und Dantes
»Göttliche Komddie⸗ in Versmaß und
Reimen der Urſchrift en), erner in
Verbindung mit E. Mörike die Idylle des
Theokrit (1869) u. a. Bon eignen Werken
nd erichienen: »Vorlefungen überDante«
1860); »Dante, ein Romanzenkranze
1860); »Lubwig Uhlands Leben« (1863);
Eduard Mörike (1875) und das Schaus
fpiel »Die Johanniter« (1865).
KReurrifion (ipr. nurriſſönch, Jean
Elir, franz. Philoſoph, geb. 18. Juli
825 & Thiers (Buy de Dome), befleibet
eit 1874 die Profeſſur der neuern Philo⸗
ophie am &olldge de France in Paris und
ift Mitglied bes Inſtituts. Von feinen Ar-
beiten erwähnen wir als die —
ſten: »Tableau des progrös de la pensée
humaine aus Thalös j à Hogel«
(4. Aufl. 1867); »Histoire et philoso-
phie« (1860); bie brei von ber Alabemie
preisgefrönten Schriften: »Philosophie
de Leibniz« (1860), »Philosophie de
St. Augustine (2. Aufl. 1866, 2 Bbe.)
unb »La nature humaine«, Eſſays auf
dem Gebiet ber angewandten Pfychologie
(1865); ferner: »Spinoza et le natura-
Jisme contemporain« (1866); >La po-
litique de Bossuet« (1867); »De la
libert6 et du hasard« (1870); >»Essai
sur Alexandre d’Aphrodisias« (1870);
»La souverainetö nationale et la révo-
lIution« (1872); »Machiavel« (1875)u.a.
Rovakovid (pr. -watowitih), Sto jen
ferb. Litterarhiftorifer, geb. 1. Nov. 1842
iu batz, Profefjor an der Hochſchule
n Belgrad, früher ferbifcher Unterrichts:
minifter, gab in feinem 18. Lebensjahr
eine Sammlung Iyrifcher Gedichte heraus
und erwarb fich fpäter Titterarifche Bedeu⸗
tung burch Überfegungen polniſcher und
ruf I Dichter. 1867 erichien feine
»Geſchichte ber ferbifchen Litterature; 1869
folgte eine ausführliche ferbiiche Biblio:
grappie für die Zeit 1740— 1867. Diefe
ibliographie führt N. im »Glasnik«,
ch | dem Organber Serbifchen gelehrten Geſell⸗
| ft in Belgrab, regelmäßig weiter. Auch
rieb R. eine wertvolle Grammatik der
34°
532
ferbifhen Sprache, von welcher 1873 brei
Zeile erichienen find.
tter (ipr. nuitted, eigentlich Trui⸗
net), Charles Louis Etieune
franz. Bühnenbichter, geb. 24. April 1828
zu Paris, ergriff das Studium ber Rechte,
wandte ſich dann aber ber Ritteratur gu
und veröffentlichte teils allein, teils in
Gemeinſchaft mit andern eine große An-
ahl Vaudevilles und Operetten ſowie
— ***— Gedichte. Verſchiedene ſeiner Ope⸗
retten wurden von Offenbach Tompo-
niert und infolgedeſſen auch in Deutſch⸗
land bekannt, wie: »Les Bavards«,
»Vert-vert«, >La princesse de Tr6-
bisonde« u. a. Wit Sarbou brachte er
bie breiaftige komiſche Oper »Piccolino«
Mufit von Guiraud) auf bie Bühne.
ußerbem lieferte ex franzöfifche Terte zu
Mozarts .»Zauberflötee, NR. Wagners
»Rienzie und »Tannhäufere, Webers
»Preziofa« und »Oberone, Bellinis »Ro⸗
meo und Julie« u. a.
Nudez De Arce, Saepar, fpan. Dich:
ter, geb. 4. Aug. 1834 zu Valladolid,
widmete fih in Xolebo Da oleHb gen
Studien und befam bafelbft bereits 1849
für ein Drama das Ehrenbürgerredit.
Darauf ging er nad) Madrid, wo er, teils
mit Antonio Hurtabo, verfchiebene Dra⸗
men fchrieb, von benen »Deudas de
honra«, »Quien debe «, »Justicis
providencial«e und » az de leüa«
den meiften Beifall fanden. Als Korre⸗
fpondent der Madrider »Iberia« beichrieb
er den fpanifch=maroflanifchen Krieg.
1874 wurde er Mitglied ber fpanifchen
Alabemie. Seinen Ruf als Lyriker be-
gründeten die »Gritos del combate«,
denen von andern Dichtungen folgten:
»La ultima lamentacion de Lord By-
ron«, »Un idilio y una elegia«, >
selva obscura«, »Elvertigo«, »Elateo«
und »La vision de Fra in« (1880,
beutich von J. Faftenrath), worin Luthers
Abfall von Rom zum erftenmalvon einem
Spanier mit unparteiifcher Objeftivität
geichildert wird. Nuſiez de Arced Werke
erlebten in Spanien in einem Ir über
0 Auflagen. Sie zeichnen ſich durch
Schwung der Phantafie, Energie des
Ausdruds und geiftige Vertiefung aus
Nuitter —
Nyblom.
und fpiegeln zugleich die Unruhe und das
fürmifde Schwanfen unfers Zeitalter
ab. N. ift auch Bolitifer und gehört feit
1865 ununterbrochen ben Gorte® an, wo
er zu ben hervorragendſten Parteigenoijen
Sagaſtas zählt.
yblom, Karl Rupert, ſchwed. Dich⸗
ter unb —— 29. März 1832 zu
Upfala, wo er 1840 — 50 die Kathebral-
ſchule befuchte, dann die Hochichule net
und ſich namentlich mit philologiſ
und äſthetiſchen Studien beſchaftigte, auch
on für ein Gedicht: » Arion«, den Preis
r Afademie erhielt. 1857 prommwierte
erundwarmwährendber Aa eh Sabre Leh⸗
rer ber beutichen und ſchwebiſchen Sprache
am Realgymnafium feiner Bateritadt,
worauf er 1860 zum Oggenten ber Aſthetik
an ber Univerfität berufen wurbe. 1860—
1863 machte er mit Staatsunterftüßun
eine kunſtgeſchichtliche Stubienreife 06
Deutihland, Frankreich und Stalien und
vermeilte längere Zeit in Rom. Nach fei-
ner Heimkehr hielt er mehrere öffentliche
VBorlefungen über Kunft in Stockholm und
wurbe 1865 nah Malmſtröms Tod Pro⸗
felfor der Afthetik in Upfala. Stubien
über mittelalterliche Kunft bereifte er Finn:
land, Dänemark, Norbdeutihlanb und
Nordfrankreich und hielt 1867 und 1863
——— in Gotenburg, 1870 an der
Kunſtakabemie zu Stockkholm. 1879 wurde
er unter die »A ne ber Afabemie auf:
genommen. N. entfaltete eine reiche litte-
tarifche Thätigkeit, indem er nicht nur ale
originaler Dichter, fonbern auch als Über:
eber, als Reilefilberer und äfthetifcher
vetifer, endlich ald Herausgeber meh⸗
rerer Dichter feined VBaterlands bie ſchwedi⸗
ſche Litteratur befruchtete. Seine Iyrifchen
Ergüfie erſchienen unterden Titeln: »Dik-
ter« (1860); »Vers och prosa« (1870);
»Val « (1876), in benen er
»Flangvolle« Saiten anſchlug unbnament:
lich eine un Bersbaus
Yrlandskomelodiere (1858), "Shakape-
rlandskem er< ‚>
res soneter« (1871), ie fr&n främ-
mande länder« (1876), »Gullivers
Resore; als gelehrter Reiſeſchriftſteller:
»Konststudier i Parig« (1863), »Bilder
frän Italien« (1864) und >Italiens
Nybom — Ochoa.
konstskatter« (»Staliens Kunftichäge«,
1875— 79); als Afthetifer im engern |tarina
— den ee mer an Ken
ess p& nyttfödelse« (»Bon ber antiken
Kunft und ihrer Wiedergeburt«,
»Estetiska studier« (1873), oaent,
dens renaissansens samt Ludwig
XIV.tidhvarfs poesi och konst« (1877—
1878); endlich als Litterarhiftoriker 1865
bis 1868 eine »Svensk Litteratur Tid-
ekrifte” und mit Sanberd, Stranbberg
und Kramer bat er den poetifchen Kalender
»Quartettencherausgegeben. Seiner ſorg⸗
fältigen Redaktion verbanft man endlich
bie ——— von »Joh. Ludw. Rune-
en
Au erner: >»
von Leopolds poetiska arbeten«(1872—
1873) u. »Joh. Nyboms samlade skrif-
ter<« (1880). RN. erweift ſich al ein origi-
neller Denker, ein feiner Kritiker, ber na=
mentlich auch dem Geiftesleben andrer ge:
recht zu werben verfteht, und als offener
Kopf, dem eine Mare Darftellun eigen.
ybom, Johan, ſchwed. Dichter, geb.
8. Dez. 1815 zu Upfala als Sort eines
Zollwachtmeiſters, jtubierte von 1835 an
in feiner Baterftabt und ſchloß bier ein
Dichterbündnis mit R. E. Malmftröm
und ©. 5. Bergman, welche zugleich mit
Dagberg großen Einfluß auf feine Ent-
ung gewannen. Nachbem er fchon
533
1836 nn Preis für das Gebiht >Ka-
dotter la« und
folgenden Jahr einen gleichen für
»Byron i Grekland« erhalten, warb ihm
), | für >Aminas sang« (1338) ber Preis der
Alademie zu il Außer Dichtungen in
Zeitichriften und en find von ihm
erihienen: »Galeri af 5 fruntim-
mer« (1840, mit 9 Porträten); »Dik-
ter< (1840); »Samlade dikter« (3.
Aufl. 1880, 4 Dide. ); >Danemora och
Osterby« (1847); »Minnen frän en
sängerfärt« (i 4). Die letzte Arbeit
ent bie Eindrüde bes Dichters je
einer rt, bie er als Rhapſode bur
Schweden unternahm, und bei der a
Dichtervortt ‚ namentlich i in Stockholm
im Herbft 1 ben — Jubel
erregten. Mit dem pefuniären Erfolg
fonnte er ie Heim in Wefteräs bauen,
wo er ſich der publiziftifchen Thätigfeit
widmete. Er verlor jeboch fpäter alle
wieber durch einen Bankrott und mußte
aufs neue als Rhapfobe wandern. Auf
Antrag ber ſchwediſchen Alabemie ward
ihm eine jährliche Dichterpenfion Dilern ber
N. nimmt unter Schwedens Dichtern
Gegenwart eine ne Stelle ein;
er ift ein geiſwoller Eyrifer von glühender
unb reicher Phantafie, deſſen Dichtungen
fi) durch eine bilberreiche und effektwolle
Sprache fennzeichnen.
O.
Den (pr. otſchda), Don Eugenio
2 on: Dichter und Schriftfteller, geb.
til 1815 zu Lego in Guipuzcon,
er Ex Febr. 1872 au Mabrid; erhielt
eine erſte Bildung in une Stadt, be⸗
chte — ie Ecole des arts zu
Paris, mo er fich nebenbei mit Malerei
befchäftigte, und Beteiligte fih dann in ber
imat als Mitarbeiter an ber »Gaceta
e Madrid«, bis ihn die Ereignifje von
8a Granja zur Rückkehr nach Paris ver:
anlaßten. Hier war er — für die
von Baubry verlegte große Sammlung
fpanifcher Meifterwerte (»Tesoro de au-
tores espafloles«) thätig. Seit 144
wieder in Mabrid, wurde er Unterbiblio:
tbefar ber Nationalbibliothef, ein Jahr
fpäter Bezirkspräſident zu Huesca, 1847
aber Direktor ber Staatsöruderei und
bald darauf Büreauchef im Minifterium
des Innern, welde Stellung er fpäter
aufgab, um als Deputierter in bie Cortes
u treten. Seit 1844 war er Mitglied ber
Ipanifgen Akademie; 1854 ernannte ihn
die Königin zumWirklichen Kammerherrn.
Seine ſchrif an Arbeiten beſtehen
in chen ſehr —
ſetzungen aus Franz duges und zahl⸗
—— litterarhiſtoriſchen, kritiſchen und
politiſchen Auffägen in verſchiedenen zum
534
Teilvon ihm ſelbſt redigierten Zeitfchriften)
in einer Reihe von Dramen und ur
gen nebft einem Band Gedichte (»Ecos
el alma«). Um bie ältere fpanifche
Litteratur bat er fih namentlich Durch die
obengenannte Sammlung verdient ge
madt. Auch verfaßte er im Auftrag Lud⸗
wig Philipps einen Katalog der in ben
Parifer Bibliothefen befindlichen fpani-
ſchen Hanbichriften (1844).
Odhuer, Klas Theodor, ſchwed. Hi-
ftorifer, geb. 17. Juni 1836 zu Alingſaͤs,
ftudierte von 1851 an in Upfala, wüurde
1860 daſelbſt Dozent ber allgemeinen Ge:
ſchichte und fünf Jahre [päter zum are
ſchen Abjuntten an ber Univerfität Lund
befördert. Er machte nun eine große Reife
nach bem Süben zu archivalifchen Zwecken,
namentlich betreffs bed Wefttälifhen Frie⸗
dens, erhielt 1871 die Profeſſur der Ge⸗
ſchichte und wirkte in einer Reihe von Koms
miffionen zu päbagogifhen und wiſſen⸗
— wecken. Als Geſchichtſchreiber
at er beſonders durch ſeine Lehrbücher
befruchtend auf das Geſchichtsſtudium in
Schweden gewirkt, ſo namentlich durch
ſein »Lärobok i — Norges och
Danmarks historia« (8.Aufl. 1889, auch
illuſtriert) und das »Lärobok i fAdernes-
landets historia« (7. Aufl. 1878, auch ind
Lappiſche und Finnifche überfekt). er
a in fpezialgejchichtlichen Arbeiten hat
er ſich als ein trefflicher Forſcher und ſchar⸗
fer Krititer erwiefen, wie in: »Sveriges
deltagende i westfaliska fredscongres-
sen och dlä guing af det svenska
väldeti Tyskland« (1875; deutſch: »Die
Politik Säweens im weftfälijchen Frie⸗
bensfongreß und bie Gründung der ] we⸗
— —2* in — 7)
und zablreihen andern Eſſays in ber
»Nordiek —E »Svensk Tid-
skrift« und »Upsala Universitets Ar-
skrift«, indenen er namentlich bie hiftori=
ſchen Beziehungen feiner Heimat zum Aus:
land mit Vorliebe behandelte.
Odyniet (ipr. mich), Anton Ebuarb,
poln. Dichter, geb. 1809 auf dem väter:
lihen Gut Giejftuny in Litauen, geno
ben Somnafialunterricht zu Boruny un
bezog 1821 die Un tät zu Wilna, wo
er im freundſchaftliche Beziehungen zu
Ddhner — Odynter.
Mickiewicz und deſſen Kreis trat. Hiet
machte er bp mit den deutſchen und eng⸗
liſchen Dichtern bekannt und begann ſeine
Dichterlaufbahn mit einer trefflichen Über:
etzung ber »Lenoree von Bürger. ar
er 1823 bie philoſophiſche
abfolviert, kehrte er auf jein elterliches
Gut Ark obne 10 feine bichterifche
Ei gkeit einzuſtellen. Die
ſelben erſchienen 1825 in 2 Bänden un⸗
ter bem Titel: »Poezyeo«, welche von bem
Geiſte derRomantik burchhaucht find. 1826
fiebelte D. nad) Warfchau über, wo er an-
fängli im Haus bed Grafen Zamoyski
eine forgenloje Stellung hatte, in ben vor»
nehmen Salons, bie bamals von den lit⸗
— a
ei t bie Romanti ei ergri
mit a Dichtern beider Schulen, nament-
— Gap
eski, freu e ungen uns
terhielt und Eh bald viele i
ſchrift: »Moliteloe, herausgab, an we
die bedeutendern jüngern Dichter mit⸗
arbeiteten. Damals veröffentlichte er fein
hyperromantiſches Drama »Izora«. Die
interefjantefte Epiſode feiner Lehendge-
wigt bildet die italieniſche Reiſe, welche
er 1829 und 1830 in —— von Mic⸗
kiewicz unternahm. hrend des Auf⸗
ſtands von 1831 verweilte DO. in Dress
ben, bann in Leipzig, wo er fih an ber
Herausgabe ber polnifchen Klaffifer be:
teiligte und Kane trefflichen überſetzungen
aus Byron, Moore und Walter Scott ver-
Öffentlichte. Nach Litauen zurüdgelehrt,
mar er 1837— 39 Redakteur ber in Wilna
ericheinenden» AllgemeinenEncyflopäbie«,
dann 1840—60 Rebafteur des amtlichen
»Kurjer Wilenski« , ohne daneben feine
bichterifche Thätigkeit zu vernachläffigen.
Er fchrieb damals die Dramen: Shen Has
und »Barbara Radziwillowna« ſowie
hlreiche lyriſche Gedichte, welche 1879 ges
ammelt erfchienen. ch dem Aufſtand
von 1863 fiebelte er nad) Warfchau über
und erregte in ben letzten Jahren durch
bie Veröffentlichung feiner »Briefe« über
bie obenerwähnte italieniſche Reife allges
meines Auffehen, indem biefe ———
(»Listy z podrözy«, 1875—78, 4 Bbe.
die wertvolliten Anbeutungen über den
O Flanagan
Entwickelungsgang feines Reifegefährten
Mictiewicz enthielten, aber auch fonfl fehr
intereffant find. (Eine Epifode daraus:
»Zwei Bolen in Weintare, erſchien beutich
von Bratranel.) DO. bat, ohne felbft ein
Dichter erfien Ranges zu fein, viel zum
Sieg der Romantif beigetragen, nament-
lich aud) bur — erſetzungen
aus dem Engliſchen. Mit geringerm Er⸗
folg verſuchte er ſich auf dem dramatiſchen
iet. ſteht Sin auf bem Außer:
ſten Tonfervativen Flügel ber ältern Ro⸗
mantifer.
D’Flanagan (fpr._ofdnägin), James
en h ; Ä * a eher eb. Er
u Fermoy (Grafſchaft Kork),
warb 1838 —2*— und A: Staatsan⸗
walt für Cork. Eine Reiſe auf dem Kon⸗
tinent gab ihm Stoff zu ſeiner erſten lit⸗
terarifgen Arbeit: »Impressionsathome
and abroad« (1837, Bde.). Später
ſchrieb er: »Historical and pieturesque
ide to the Blackwater in Munster«
1844), Tieferte Beiträge zu der Serie
»Irish rivers«; 1845 —52 Teitete er das
»Irish National azine« und war
Mitarbeiter am »Dublin Saturday Ma-
ine«, In ben Berichten ber Royal
ish Academy, zu beren Mitglieb er
41853 erwählt ward, veröffentlichte er:
»The life and writings of the Irish
historian John D’Alton«, dem fich die
»History of Dundalk« (1861) und die
Romane: »Gentle blood« und »Bryan
O Ryan« anſchloſſen. Seine ar
find: »Bar life of O’Connell« (1866)
unb »The lifes of the lord chancellors
and keepers of the great seal of Ire-
land« (1870, 2 ®be.).
Oliphant (fpr. -fänt), 1) Margaret,
aeborne Wilſon, fruchtbare und treff:
liche engl. Schriftitellerin, geboren um
1820 zu Liverpool, ee ſchot⸗
tiſcher Abkunft, lebt in Windſor (nicht
die Gattin von Lawrence O., auch nicht
mit ihm verwandt). Sie trat 1849 zu⸗
erſt vor die Leſerwelt mit »Passages
in the life of Mrs. Margaret Mait-
land of Sunnyside«. Das Werk fand
vielen Beifall, namentlih durch feine
feinfühlige Auffafiung bes fchottiichen
Lebens. Yun ließ fie eine Reihe von Er-
— Oliphant. 535
Ablungen folgen achli ott>
Ih Be HAN — ei ie so” die
60er Jahre die Anonymität beibehielt, in-
en e ſich — als die SH jenes
ings bezeichnete. Dahin gehören:
—— und »C. Field, a tale of
the Puritans« (1851); »Memoirs and
resolutions of A. Graeme« (1852);
»Harrie Muir« unb »Katie Stewart«
1853); »M. Hepburn, a story of the
ormation« —— »Lilliesleaf«
(1855); »Zaidee« (1 56); »The day
ofmy life« und »The Athelings« (1857).
»The laird of Nodaw« (1858); »Lady
Crofton« (1859); »The house on the
moor« (18 1: »The last ofthe Morti-
mers« (1862); »Heart and cross«
(1863). hi auptwerk iſt: »The chro-
nicles of Carlingford« (1863), worin
fie in bebeutfamer Weile das Leben ber
proteftantifchen religiös Gefinnten, Angli⸗
faner wie Diffidenten, in einer Klein:
adt ſchildert, und das mehrfache Fort:
egungen erhielt, wie: »The perpetual
curato« (1865), »Salem chapel, Miss
Marjoribanks« (1866), »The curate in
charge«, bis mit »Phoebe junior, &
last chronicle of Carlingford« (1876)
ber Cyklus feinen Abſchluß erhielt. Aus
biefer zweiten, an innerm Gehalt reis
hen Periode ftammen ferner: »Agnes«
(1865); »Brownlow« (1868); »The
minister’s wife« (1869); »Three bro-
thers< und »John, alovestory« (1870);
»Squire Arden« (1871); »Ombra« und
»Athis gates« (1872); »Innocent« und
»Mary« (1873); »For love and lifes
und das reizende »A rosein June« (1874),
worin bie Zweifel eines Geiftlihen in
einer Weife eingefilhrt werben, bie noch
vor 20 Jahren in einem Roman unmögs
lich gewejen wäre: »Valentine and his
brother« unb »Whiteladies« —4533
»Mrs. Arthur< und »Caritä« (1877);
»Young Musgrave« und »The primroge
ath« (1878); »The greatest heiress in
ngland« und »Within the precinets«
( ), welches das heutige Xeben in Wind⸗
or vielleiht mit zu grober Porträtähn-
lichkeit fchilbert und böjes Blut gemacht
god fol. Auch auf andern Feldern der
itteratur war Frau D. thätig; in Bio⸗
536
en of E. Irving« (4. Au
tches of the reign Y
* in. < 8979}: »St. Francis
of Assisi« (1870); »Memoirs of Comte
Montalembert« (1872); »The The makers
ot Florence« a Zr Neueftes if
ber Roman »Harry Joscelyn« (1
Sie war fehr vertraut mit Th. Garlyle
und beflen Gattin unb bat 1880 eine] Bo
wertvolle Denkſchrift über ihren philofo-
phiſchen Freund veröffentlicht.
2) Lawrence, engl. MNeifender und
Säriftfteller, geb. 1829 als der Sohn des | Ra
Oberrichters n Geylon, lebt, vor Tu
aus Palãſtina En mgekehrt, au au pr.
Er ftubdierte in Oxford, dann in ber en —
len Rechtsſchule be nner Temp
Sein erſtes Werk: >» ussian shores
ofthe Black Sea« (4853, 5. Aufl. 1874),
warb durch bie heraufziehende Wolfe des
Krimkriegs boppelt wichtig. Es folgten:
»The Transcaucasian campaign of
the Turkish army: a personal narra-
tive« (1856); >» »Minnesota and the far
west«(1855);>A journeytoKatmandu,
the capital of Nepaul« ? (1856); »The
Earl of Elgin’s mission to China and
Japan« (1859); »Patriots and filibu-
sters« (1860) und »Piccadilly, a frag-
ment of contempo biog phy«
(1870), worin geſellſchaftliche uftände
unfter Zeit mit großer Kühnbeit befpro-
chen werben. Andres, auf vorübergehende
Ereigniſſe Gerichtetes übergeben wir.
Thomas Lawrence Kington, |1
engl. Schriftfteller an t mit bem vori-
gen zu Sn . 16. Aug. 1831
zu e bei Bri st, Icht zu Gast in
ber —F iihen Grafſchaft Perth. Er ſtu⸗
dierte in en dann auf der Londoner
Rechtsſchule bes Inner Temple. Er
ſchrieb: »Life of the emperor Frederic
the second« (1862); > »Jacobite Lairds
of Gask« (1870); »Sources of standard
English« (187 ); »Life of the Duc de
Luynes« (1875).
livier (pr. «wjeh), Jufte Daniel,
ber populärfte Dichter und Schri tfieller
her franzöfifchen Schweiz, geb. 18. Okt.
807 zu Eyſins im Kanton Waadt get.
ni a 1876 in Genf; wirkte exft als
881). | Aufl. 1869), und durch
Dlivier — Dllier.
litterarifcher unb nn in Profeſſor in N
lund Lauſanne und
privatifierte ſeit durch bü
Unruhen vertrieben, is, von wo er
erſt wenige Jahre vor feinem "Zob in bie
Heimat — ehrte. O. bat ſich burd
mehrere Gedichtſammlungen, namentlich
bie > ns lointaineg« (184
— zur — ———
8funde, wie: »Le
(18374, 2 Dbe.), >
nationale< (1842) u. a, —
aber durch ſeine Novellen, die ihn zum
Denn eu Tõpffer e ‚ ſchriftſtelle⸗
riſch befannt gemacht. irnennen daten:
Mei ent et ses compagnonsd’aven-
850); »Deuxnouvelles«( 1854),
— nard« (1856); »Le — aux
noisettes« (1863); »Sentiers
— (1875) x. Sie haben *
Nahahmungen gefunden und find zum
Teil aud — und Engliſche ũber⸗
— worden. — Sein Bruder Jean Ur⸗
— 3. Juni 1810 zu Ser Im
ere &e t Synditus feines heimatlichen
orfs, hat —— mit Fr rer
als Schrift er be ir führen
als bie eriten 5 — jün —*5 davon an:
»Les deux nevenx« (1857); »Matindes
d’automne« (1859); »>Le manoir da
vieux clos« (1864); »Betsy 1
(1878); »Monsieur Sylvius« (1879);
»R£cits vaudois« (1880).
Dlier, Edmund, engl. Dichter, Bu:
St und Gefdichtihteien ‚geb. 26.Rw.
in der Näbe von London, wo er lebt.
Der Sohn bed Verlagsbuchhänblers, wel:
her Keats, Shelley, pa Lamb
unb Brocter bei ber Le
erhielt er eine trefflihe Erziehung und
wuchs unter litterariſch günfigen Cin⸗
räffen auf. Mit Berg Hunt war er per:
önlich befreundet t eine Auswahl
aus deſſen Eſſays * einer pe
berauögegeben. Seit 1844, ba
»Ainsworth’s kn ie eintrat, —
er an ber periobif Preſſe als Reak
teur ober Mitarbeiter regen Anteil, na
mentlich an Didens’ »Household words«
a:
und »All the year round«, dem »Lea-
der« und» Atlas« undber >» News«,
von welcher er ſich 1877 als iebener
Ollivier — Onden.
Gegner der Ruffen trennte. Der König
Biltor Emanuel verlieh ihm 1867 das
Kreuz des heil. Mauritius und Lazarus
wegen feiner litterarifchen Vertretung ber
Unabhängigkeit Italiens. Gedankenreich
und voller Zartheit ift er in feinen Ge⸗
dichten » Poems from the Greek mytho-
logy and miscellaneouspoems« (1867).
Zu Bilderwerten, wie Dores, hat er oft
ben Tert geliefert. Seine größern Arbei-
ten find: »History of the Franco-Ger-
man war« (1871— 72, 2 Bbe.); »His-
tory of the United States« (181977,
3 Bde.) und die »History of the Russo-
Turkish war« (1880). Sie alle zeigen
großen Fleiß und neben feften Überzeu⸗
gungen Gerechtigfeitsliebe nach allen Sei⸗
ten. Gegenwärtig if D. mit einer Welt-
geichichte bejchäftigt.
DHivier (ipr. wie), Emile, kan.
Staatsmann und Schriftiteller, geb.
Juli 1825 zu Marfeille, ftubierte in Paris
Rechtswiſſenſchaft, machte fi) dann, nach⸗
dem er 1847 bie Advokatur sun hatte,
als berebter Verteidiger einen Namen.
1857 in den Geſetzge Körper ge-
wählt, gefellte er fich der Oppofitionspar-
tei zu und glänzte als freifinniger Red⸗
ner. 1865 wurde er Mitglied bed Gene-
ralrats des Departements Bar und juris
J—— Agypten.
Nachdem er im Januar 1870 zum Mini⸗
ſter der Juſtiz und zum Chef des neuen
Miniſteriums welches ein konſtitutionel⸗
les Kaiſerreich begründen ſollte, ernannt
worden, ließ er ſich durch ſeine Eitelkeit
um Plebiszit und zur Kriegserklärung
15. Juli 1870) verleiten, warb aber nad
den erften Nieberlagen geftürzt. Er zog ſich
zunächſt nad) Ztalien zurüd, und lebt jegt
ın feiner Vaterſtadt. D. ift (an Lamar:
tines Stelle) Mitglieb der Afademie. Von
feinen Schriften nennen wir: »D&mocra-
tie et libert&« (1867); »Le 19 janvier«
1869); »Une visite à la chapelle des
edicis« (ein Geſpräch über Michelangelo
u. Raffael, 1872); »Lamartine« (1874);
»Le ministere du 2 janvier, mes dis-
cours« (1875); »Principes et conduite«
1875); »L’eglise etl’etat au concile du
aticane (1879, 2 3be.); »Mr. Thiers
& l'académie et dans l’histoire« (1880). |
537
Sman, Viktor Emanuel, ſchwed.
Dichter , geb. 22. Aug. 1833 bei Sfäjtes-
berg, fiudierte zuerft in Lund, bann in
Jena und Leipzig Beülofopbie und Sprach⸗
wiſſenſchaft und wibmete ſich nad} feiner
Rückkehr ausfchlieglih dem Sprachſtu⸗
bium und der Schrüftftellerei. Seine lit-
terariſche Laufbahn eröffnete er 1857 mit
einer Gedichtſammlung: »Lyriskablad«,
bie ſehr günftig von ber Kritif aufgenom-
men wurbe. ar folgten die Überſetzung
von Miltons »Förlorade och ättervunna
paradis« (1862); »Ritter Herbart och
JungfruHilde« (1866) ‚eine neue Samm⸗
lung »Lyriska blad« (1868) unb eine
Überfegung von Curipides’ »Medea«
(1871), welde von ber ſchwediſchen Aka⸗
bemie mit dem gweiten Preis belohnt
wurde. Nun aber wandte fi ©. ber ruf:
ſiſchen, polniſchen und ungarifchen Litte⸗
ratur zu, die er ſeiner Heimat augin
fih madte. Seine »Sänger af Petöfi«
(1870), »Sänger af Puschkin« (1871)
und Novellen von Kraszewski und Zur:
genjew wurden von Sachkundigen als
vorzügliche Arbeiten ber Überfegungsfunft
eruhmt. Später übertrug er den Münch⸗
Banfen zu Doreés Bildern (1875), die
»Lustiga taflor ur djurenslif« von
Grandville, den Tert zu Konevkas »Sil-
houetter«e und Samerlings »Aspasia«
(1881). Als Sprachforſcher hat er ſich na⸗
mentlich durch ein »Lärobok i engelske
spräket« (1867) und ein »Svensk-
engelsk handordbok« (1872) belannt
gemacht. Seit 1878 iſt O. Redakteur ber
Zeitſchrift »Dagligt Allehanda«, nad
dem er ſchon früher »Nerikes Allehanda«
und» Allehanda for folkete«rebigiert hatte.
Oncken, Wilhelm, Geſchichtsforſcher,
geb. 19. Dez. 1838 zu Heidelberg, beſuchte
bie Yniverktäten eidelberg, Göttingen
und Berlin, habilitierte ei 1862 als
—— der Philologie und Geſchichte
zu Heidelberg, ward 1866 außerordent⸗
licher 5— daſelbſt und 1870 ordent⸗
licher Profeſſor der Geſchichte an der Uni⸗
verſität Gießen. Er war ſeit 1873 heſſi⸗
[her Landtagsabgeorbneter für bie Stabt
Gießen, 1874— 76 Mitglied des beutfchen
Reichstags. Schriften: »Atben u. Hellas«
(186686, 2 del * 7 *
Eu REN
UNIVERSITY
CALIFORNIA
538
des Arifiotelese (1870— 75, 2 zu
»Hſterreich
l — hatd,
ppenheim, Heinri a ar
politifher Schriftfi eb. 20. juli [dem
1819 zu — a. geh. 29.
1880 in Berlin ; flubierte bie Rechte und
habilitierte ſich in Iberg, übernahm | 9
aber bald barauf (1848) ın Berlin es;
Rebaltion ber »Reform« 9 A.
eo dann u Jahre als Zlüchtling i ind
Tranfreih und England, re
— * Ge Rüdkehr (1860) die
»Deutihen Jahrbücher« und war 1873 —
1877 Mitglied bes Reichstags, wo er ber
nationalliberalen Partei a ehörte. Ani
ben letten Jahren hatte er ſich vorzugs⸗ dem
weife volföwirtichaftliden Studien zuge-
wandt. Von feinen Schriften erwähnen
wir: »Syſtem ae (2. Sf,
1866); »Philofophie des Nechts umb
Gefelihaft« (1850); A Schrif⸗
ten aus bewegter Zeit«(1866—69,2Teile);
Ȇber Armenpflege en Heimatsrechte
1 ;>Briedensgloffen zum Kriegsjahr«
»Der a nen dee (2.
Sf. bay: >® ber 5
vreußifchen Demokratie⸗ (1 3): ‚Seli
werbegerichte und Kontraktbruch⸗ (1874).
Dppermaun, 1) Heimnrich Albertı,
Publizift, geb. 22. Zuli 1812 zu Göttin
gen, geft. 16. Febr. 1870 in ———
jtubierte in ae Vaterſtadt 1831 —
Jurisprudenz und Bhilofophie, geriet jeboch
durch feinen unter bem Namen Hermann
Forſch veröffentlichten Roman »Stuben:
tenbilber, oder Deutſchlands Arminen und
Germanen« (1835) mit ber Regierung
in Konflitt und konnte ſich —
erſt 1842 als Rechtsanwalt zu Ho
Weſer niederlaſſen, von wo er 1 2: als
Obergerichtsanwalt nach Nienburg verſetzt
wurde. Seit1849 war er wiederholt (libe-
rales) Mitglied der jean Zweiten
Kammer, jeit 1867 des preukifchen Abge⸗
orbnetenhaufee. Bon feinen Schriften er⸗⸗
wähnen wir no: »Encyklopädie der Phı:
Tofophie«e (1844); »Pombal und bie Se
fuiten« (1845); »Zur Gefchichte des
nigreichd Hannover von 1832— 66« (2.
Onkel Adam —
Opzoomer.
Aufl. 1868, : Be
bie a
One und »Togcban
dert ah 17700
un 5 aus brei —— (1870,
I ‚Rei AD
ietfchel , nach \
Er begleiten, wurde a ai or und
a an Er ſchrieb: »Aus
vege Eine Walde (185 )) und »Ba:
et ), ‚ea ‚ lebendige und
volle Reifeftub Runfiicri
veröffent! One neben hen
ber | Tungen in Zeitfchriften: »Das Leben ber
Malere (mit Ad. Stern, 1861—63, 2
Bde.) und ie »Ernft Rietfciele
1
Opiie, Oliven — dem wahren Na⸗
Sun William —— nordamerikan.
—— —— zu Mebwcy
Sraaguets, € er ale ben —
Sr
fih 2 — einig fit zu
wibmen. — t eine Peg
ſchriften v —
> ge opularität "erfreuen unb
große Een Behanncn Haben. —*
men nur: » Ihe Riverdale series«
be.); »The_boat club series«
4 Bbe.); »The Woodville seriese (6
>The army and navy series«
be.)ac. D. eigt fih in jeinen Bi
nm als echter Baba —— der pe finde
liche Gemüt fennt und bie rechte
Nahrung dafür zu liefern weiß.
Dpzoomer, Karel Willem, nieber
land. Philoſoph und — geb. 20. —
1821 zu Rotterda fublerte i in Leiden
ward 1846 —** Philoſo
Utrecht und 1861 Präfident der *
lichen Alademie ber Wiſſenſchaften. Sein
philoſophiſcher Standpunft_ift der eines
nationalen Empirismus. Seine Haurb
Ornellas — Orzeszko.
werke find: »De weg der wetenschap«
(1851; 3. umgearb. Aufl. unter dem Titel:
»Het wezen der kennis«, 1863; deutſch
von Schwindt, 1852), ein Handbuch ber
if; >Konjervatismus und Reform«
8 2);»Wetenschap en wijsbegeerte«
1857); »De waarheid en haare ken-
bronnen« (1862); »De godsdienst«
0a: beutih von Moof, 1868); »Schei-
ing van kerk en staat« (1375) u.a.
Als Juriſt lieferte er viele Schriften über
öffentliches und Privatredt, darunter eine
ausführliche Erflärung des holländiſchen
Zivilgeſetzbuchs. Während des Kriegs von
1870/71 Hat er in zwei (auch ind Deut⸗
ſche überjekten) Brojchüren bas Recht der
Deutfchen warm verteidigt. Auch hat er
Dramen von Shafefpeare und Sophokles
ing — übertragen.
Ornellas, Agoftinho b’, der portug.
uft-Überfeger, geb. 14. März 1836 zu
nal auf der Infel Madeira aus
einer alter Adelsfamilie, wurde, nachdem
er 1857 feine Studien an der Univerfität
Coimbra vollendet hatte, ber portugiefifchen
Geſandtſchaft in den Vereinigten Staaten
ugeteilt und kam 1859 auf anderthalb
ir re in gleicher Eigenjchaft nach Berlin,
wodie Aufführung bes Goetheſchen » Fauſt«
in ihm den Gedanken einer portugielifchen
Überfegung bes Werts ner ermedte 1862
fam er zur bortugiefridien Geſandtſchaft
in Rio de Janeiro, dann nad) St. Peters⸗
burg; 1 67 war er Geſandtſchafts⸗
fetretär in London. Seitdem lebt er, vom
Staatöbienft zurüdigezogen, als Pair bes
Königreichs in Liffabon und auf feinen
Gütern in Madeira. O. gehört dem pors
tugiefifhen Parlament an und ift durch
eine Reihe von parlamentarifhen Reden
und Artikeln in politifchen und littera⸗
riſchen Zeitichriften befannt geworben.
Noch al? Student (1854) wurbe er Mit-
Tieb bes Inſtituts von Coimbra. Seine
uft-Überfeßung erſchien in 2 Bänben
1867 —73) und ift nicht nur eine ganz
borziigläche, fondern auch die einzige voll:
ment etzung bes Gedichts In por:
tugiefitcher Sprache.
Srtel, Phil. Friedr., ſ. Hom.
Derken, Beorg, Baronvon, Did
ter, geb. 2. Febr. 1829 auf bem väterlichen
639
But Brunn in Mecklenburg⸗Strelitz, er:
bielt durch Hauslehrer gründlichen und
vielfeitigen Unterricht, 518 er 1 das
Gymnaſium e ——— bezog. In
Bonn dem Studium der Rechtswiſſen⸗
ſaaſten aber auch den Freuden des Stu⸗
entenlebens ergeben, fand er, wie ſpäter
in Göttingen und Berlin, doch noch Muße
zu litterariſchen und ſchönwiſſenſchaftlichen
Studien und Iepte letztere auch fort, nach⸗
dem er 1850 als Freiwilliger in ein pr
farenregiment eingetreten. Seit 1852
Dffizier, jpüter Ge — bei
Bismarck in Frankfurt a. M., dann Kam⸗
merherr bei der Prinzeſſin Anna von Heſſen
er sten le alle europäiſchen
auptftäbte und Länder kennen lernte),
ging er, nachdem bies Verhältnis infolge
politifcher Meinungsverfchiedenheiten fich
gelöft hatte, 1864 zuerit ſtudiumshalber
nad) Einen hierauf nach Heibelberg,
wo er ſich 868 einen eignen Herb grün:
bete und jahrelang feinen poetifchen Nei⸗
gungen lebte. Seit 1879 dem beutichen
eneralfonfulat in New Dorf beigegeben,
fiedelte er 1880 in gleicher Stellung nad)
Konftantinopel über. An ben Feldzügen
1866 und 1870 nahm er als Johanniter:
ritter teil. O. ift ein talentooller Lyriker,
dem bie Form fpielend zu Gebote pet ba-
ber ihm die Improvifation leicht fällt. Er
it ausfchlieglih Lyriker. »Wedichte«
(3. Aufl. 1861); > Heimgebrachtes · | 8
»In Sonnenſchein und Wind« (1868);
»Aus Kämpfen des Lebensſ« (1868); »Alte
Bilder und junge Blätter« (1869); »Unter
bem Reichöpaniere (1871); »Riebrälieher
aus jungen Tagen« (1875); »Stimmen
des Lebens« (1876); »Lieder eines Ber:
— (1877); »Deutſche Träume,
eutſche Siege« (1877) u.a. O. iſt auch
Verfaſſer der unter dem Pſeudonym Lud⸗
wig Robert erſchienenen Schrift »Erleb⸗
niſſe und Studien in ber Gegenwart«
(1875).
— —5 (ſpr. ⸗ſeſchlo), Eliſa, geborne
Bawlomsta, poln. Schriftſtellerin, geb.
1842 im Gouvernement Grodno, erhielt
im väterlichen Haus eine ſorgfältige Er:
iehung und beſuchte dann ein Stlofterpen:
onat in Warſchau. Im Alter von 16
Jahren an den Befiter bed Guts Ludwi⸗
sola teorya« — Na dnie sumie-
bie beftebenbe Ordnung
Dinge Behanbel und das Weib als
erhabened, unverftanbenes von
Edelmut geſchildert wird, beffen gelegent-
liche Abweichungen vom rechten durch
bie böfe, von ben Männern regierte Welt
verfchuldet werben. Das Thema ift nicht
neu, und bie I ungen fanden baber
trog der geiftreihen Diftion geringen
Anklang. Ihren Ruf als eine der hervor:
ragenbdften Schriftftellerinnen Polens be
gründete O. mit bem Roman »Eli Mako-
wer«, in bem fie ben Kampf um3 Dafein
zwifchen ben polnifchen Gutsbeſitzern unb
den Israeliten ſehr unbefangen und, was
ie Fünftlerifche Seite betrifft, ganz meifter:
aft fchildert. Auch in »Meir Esofowicez«
(1878) behandelt fie bie jũdiſchen Verhäft-
niffe, namentlich den Kampf zwiſchen ber
Zalmuborthoborie und religiöfem Frei⸗
es Am — der 70er Jahre
iedelte DO. nach Grodno über, wo fie bald
einen litterarifchen Kreis um ſich zu ver:
en mußte. Sie machte von bort häu⸗
ge Ausflügenah Warſchau und ift daſelbſt
mehrmals erfolgreih mit öffentlichen
Vorträgen bervorgetreten. Außer zahl⸗
reihen in ben Zeitfchriften veröffentlichten
Erzählungen und Eſſays find noch zu er-
wähnen ihre Novellen »Aus verschiedenen
Sphären« (1880, 2 Bbe.) und das phi-
loſophiſch⸗politiſche Werk »Patryotysm
8 —
enbrüggen, Ebuard, Rechtögelck»
hriftfieller, geb. 24.
zu Üterfen in Holftein, gi
zu us, wo ex ſeit 1851
an der Hochichule wirkte. Als zur hat
Verdienſte erworben. Bon Schrij⸗
re t8 nennen wir:
»Nordiſche Bilber«
Dier, Friedrich, Dichter,
I. 1880 Ball —5* — el IR
i8 ologie, bi ein
Jahr in Berlin auf, wurbe 1843 Pfarr⸗
vifarin Diegten (Bafellanb), 1845 Pfarrer
in Walbenburg am Hauenttein unb 1866
Prediger an ber Fa Bakel,
in weldyer Stellung er gegenwärtig ne
wirkt. Er ſchrieb: »Kreuze und T
— »Lieberbuch« (1 u »Kunſt uab
eben« ( Reimſprüche, 1 . Tiere ie
ber haben ein prononciertes melodiſche
Gepräge und eignen fid) für die Momge
fition, doch tragen fie diefe Abficht zu ſche
zur Schau. Für bie religiöje Empfinbum
weiß der Verfaſſer gemütliche unb warme
Töne zu treffen.
D’Chauahnefiy — Oskar II.
541
O’Shanghuefiy (pr. oſchaneſiſ), Arz| um feine Stubien zu vollenden. Zugleicher
nr engl. — und Dichter, geb. | Zeit begann er feinen dichteriſchen Stim⸗
4. Mär; 1846 aus altirifcher amilie
m — m er 31. San. 1881 ftarb.
ch: »An epic of women«
Car:
b in jogleih in den Ran
Er en ieh — Dich
ter, und »The
872) jowie »Music
ze moonlighte ( 87) beftätigten das
günftige Urteil. Er un ih 1873 | fl
miteiner Tochter bed Dichter W. Marfton,
und bie Gatten gaben vereint »Joyland«
(1875) heraus. D. Tieferte außerdem Bei:
träge zum »Athenäum« war einer ber Ku⸗
ratoren bes Britifchen Mufeums, Kart
die Na ya über en und Fiſche fül
das »Annual zoological Record« und
Überfichten über englifche Litteratur und
Wiſſen Daft für die franzöfifche Monats:
ſchrift »Le Livre<. Auß feinem Nachlaß
erichienen: ae af a worker« (1881).
Ostar II., König von Schweden unb
Norwegen, Dichter und Militärichrift-
fteller, geb. 21. Jan. 1829 zu Stodholm,
Hatte als dritter Sohn König Oskars I.
wenig Hoffnung, je den Thron zu beftei-
gen, und feine Erziehun war bes
anfangs ganz ungleich ber, welche Thron,
folger gewöhnlich erhalten. Er wurde für
dad Seemannsleben beftimmt, deſſen poe
tiſche Seite er mit Enthuſiasmus erfaßte.
Diefe Wahl hat nicht wenig dazu beigetra-
gen, in ihm bie Dichternatur zu weden,
und wirkte beftimmend auf feine Reigun⸗
en. Aber auch die ſpeziellen Studien, |till
ge
bie fein militärifcher Beruf erforderte, be⸗
trieb er mit der ihm eignen Energie; zu⸗
gleich widmete er fich eifrig ben allgemei-
nern Studien, namentlich ben Sprachen,
unter benen bamals befonbers das Latein
ihn anzog. Nachdem er bie verfchiebenen
Eramina mit Auszeichnung beftanden,
wurde er Offizier bet Marine, und nach⸗
bem er auch — als militärifcher
Ne au ae nämlih mit
Schriften: > ernförde stri-
da. ( anonym, mn »Om skär-
ottans debar eringstrupper«
1849), erhielt er das Kommando einer
Keriegäbri ‚ mit ber er eine 18monat⸗
liche Reife um bie Welt machte. Nach
ber Rückkehr bezoger die Univerfität Upſala,
auch |auf Studien bin
mungen Worte zu leihen, wenn aud) nod)
ganz im flillen. Zum eritenmal wurde
die Öffentliche Aufmerkfanifeit auf ihn als
Dichter gelenkt, als 1857 die ſchwediſche
Alademie an ihrem Feſttag verkündete,
daß fie ihren Preis einem anonym einge:
jandten Dichtungscyllus: »Ur svenska
ottans minnen« (1858, 2. Aufl. 1861;
beutfch von Etzel, 1861) erteilt babe, als
deſſen Verfaſſer fich Prinz D. zu erfennen
gab. In Anerkennung IE iner wiſſenſchaftli⸗
hen und han eiftungen wurde er
Präfident und Ehrenmitglied verjchiedener
t|litterarifher und künſtleriſcher Gefell:
ſchaften. Auch An er Anregung zur Be:
um des Wiilitärlitteraturvereing in
Stodholm, in welchem er jelbft Vorträge
bielt, und unterftügte namentlich bie ark⸗
tifchen Entdedungßreifen, infolgedeſſen ein
neuentbedted Land den Namen »Prinz
Oskars Land« erhielt. Nachdem König
Oskars J. zweiter Sohn und ſpäter Kron⸗
prinz Karls Sohn geſtorben, veränderte ſich
ſeine Stellung —2 Er wurde nun
ewieſen, denen er bis⸗
lang fremd geblieben, und feine bichterifche
Produktivität konnte unter folchen Ver:
— ſich nicht in erwarteter Weiſe ent⸗
alten. Er wandte ſich — zweiſe ber
Politik und Geſchichte ſeines Vaterlands zu
und gab von dieſen Studien eine Reihe
litterariſcher Belege, ſo ſein nee
ill exerecis - reglemente för
Nägra bidrag til Svariges krige
»Nägra bi veriges krigs-
historia, ären 1711, 1712 och 1713«
(185965, 3 Bbe.); »Carl XII.« (1868,
beutich 1875). Daneben brachte ber Prinz
eine Reihe belletriftifcher Gaben, teils ly⸗
riſche und bramatifche, teils Stizzen und
Überfegungen, in welch letztern er ben
Sprachkenner wie den Meiſter der Form
Kg en der hie sdı an
iſch geichriebenen ie »Quelques
eures au chäteau de Kronoborg le
29 octobre 1658« (1853) nennen wir:
»Nytt och gammalt« (»Neue® und Als
te8«, 1859— 72,5 Bde.);»Vid Utineland.
I anledning afvasamonumentets aftä-
ckande« (Gedicht, 1860); »Blommornas
542 Oſterwald
— Oſtrowskij.
ſeinen erſten Unterricht von on feinem Baier,
undran« «So 1863); Re: — als Sohn eines Lehrers daſelbſt, erhielt
i bayerska ——
En almar och Skön Ingride us
er blad ur Hr dagbok« 100) |
» yımn vid expositionens
nande« (1866); »DikterafO...« (1008;
»Kronborgs lott« 1867) und beißen
fegungen: »Cid af Herder« (1859) und
»Torquato Tasso af Goethe« (1861).
Dabei bat D. auch das geſprochene Wort
in feiner befonbern Gewalt und gilt als
ein vorzüglicher Redner; ben, litterari-
fhen Beweis bavon liefert eine Reihe [fi
edrudter Reden, 3.8.: »Tal vid öpnan-
et af första skandinaviska industri-
och kunstexpositionen i A er
(1860); »Tal vid utdelning af medal-
jer vunna af svenska utställare 1802. | Sin
11883); »Proklamation till svensk-
norska eskadern« (1864); »Tal vid
skarpskyttsföreningens prisskjuts-
ne: (1864); »Tal hällna vid Mu-
aliska Akademiens ärshögtiden«
186470); »Talvid ee en
1869); »Tal till Upsala studentcorps
Carolinasalen« wa: Seine Biel-
feitigfeit läßt ihn auch die Muſik mit
großem Verſtãndnis betreiben. Die Uni: |b
verfität Lund ernannte ihn bei ihrem
Zubiläum 1868 zum Ehrendoktor; aud | M
wurde ihm dad Inſpektorat der —
erziehungsanſtalten übertragen.
Karls XV. Tod beſtieg O. 18. Sept. 187
den Thron und wählie nach ſchwediſcher
Königsſitte als feine Deviſe »Brödrafol-
kens väl« (»Das Wohl der Brudervöl⸗
fer«). Seitbem haben wir nur eine Samm-
fung feiner Werke: >Samlade skrifter«
(1875—76, billige Ausg. 18739), erhalten;
doch weiß man, baß fowohl neue Origi⸗
naldichtungen als Überfegungen von ihın
bes Druds harten. König Oskars Dich⸗
tungen zeichnen fich durch Tiefe bes Ge
danfens und ber Empfindung, echt natio:
nalen Zug, — glänzende Sprache,
vorzugsweiſe aber durch einen prachtvol⸗che
len Berd- und Strophenbau aug, ber ihn
auch zum Meifter ber Überfegungsfu nft
machte. Seine Dichtungen find mehrfach
ins rl überfebt worden.
DOfterwald, Wilhelm, Dichter, geb.
23. Febr. 1820 zu Bretſch in ber Altmark
ae dann das Gy u Sulwe
tam hernach Fe bie — che Schule
des Waiſenhauſes zu Halle — er burd
eine Reihe a eter Zehrer in das
— 53— Shaun eingefüßet wur,
ierte 1840—44 in Philologie,
wurbe 1845 Lehrer Ha regen
ſelbſt, 1850 Konrektor am Domgymna-
Kat zu Merfeburg und 1865 Gomna:
—5 — ——— ſhauſen i. Th. wo er
ort. Er veröffentlichte: >&e-
ee a en Aufl. 1873); »Deutk
lands een Ge
ie Ratubilde bie erie
un Hr
D omwBtij nn Nikolaje⸗
witſch, eh bedeutend *
Dichter der
* Stils) ir zu 18.8. 3
* Moskauer erſte Gymnafium — die
J— und erhielt, nachdem er
hie abfolviert, eine Anftellung bei dem
Moskauer Kommerzgericht, wo er reichlich
Gelegenheit hatte, die Mosfauer Kauf
mannſchaft näher fennen zu lernen. De
1900 feine erften Stüde viel un fan
n, jo gab er feine dienſtliche Stellung
bald auf und ſchlug bie —— Lauf:
bahn ein. O. bat in den 30 —
rend er für bie Bühne arbeitet, eine
Reihe von Dramen, Schau⸗ unb Lu
len verfaßt, unter benen viele einen *
benben fünftierifchen Wert befigen. Sein
erftes Wert maren bie 1847 erfchienenen
fam 1850 bas ©tid >lir veruheen
am >
uns ſchons, eins feiner beiten Luftipieie,
une bie Bebeutung eines vorirefflt-
n Sittenbild8 aus Beben ber ru:
Ken Kaufmannswelt vom alten Schlag
fih beanſpruchen kann. Es folgten
darauf, um nur bie Hau zu nen
nen: »Die arme Braut«e — ir:
mut fchändet nicht« (1 84), >»
teilhafte Stelle« (1857) und eo De
Oswald — Otto.
»Das Gewitter« (1859), letzteres ein
Meiſterſtück, von einer — der Auffaſ⸗
ung, wie ſie ſpäter in keinem ſeiner
erreicht iſt. Dann dichtete er hi⸗
ſtoriſche Dramen, wie: »Kasma Sacharo-
wi inin - Ssucharick« ober »Dimi-
ij Ssamoswanetz i Wassilij Schuis-
kije 2c., die indejfen nur bramatifierte
Geſchichte find und jebes echten hiftorifch:
bramatifchen Geifted entbehren. Er ging
benn aud bald wieberzu ——
der Konflikte in der kaufmänniſchen Welt
unſrer Tage über und bereicherte nun die
ruſſiſche moderne dramatiſche Litteratur
noch um mehrere bedeutende Werkle: »Der
Walde (1871); »Die reichen Bräute«
— »Das letzte Opfer« (1878); »Die
Mitgiftlofee (1879) u.a. O. ift ungemein
fruchtbar unb liefert alle Jahre wenigſtens
Ein neues Stüd; dieſe Fruchtbarkeit bes
— oft ſein künſtleriſches Schaf⸗
fen. Im übrigen ift er ein echtes Talent,
das nur eine etwas einfeitige Färbung
erhalten, wodurch das allgemein Menſch⸗
lie auf Koften ruffiih Genrebaften
beraßgedrüdt wird.
Oßwald, Eugen, Schriftiteller, geb.
16. Oft. 1826 zu Heibelberg, lebt in Lon⸗
don als Inſtruktor an ber Füniglichen
Marineafademie von Greenwid. Der
Sohn sun Be tag ; manche
er u ge nftigen Einflüſſen
ran. Durch ve Sewegung von Ai
849, welcher er fich lebhaft angefchlofien,
nad) Frankreich verfchlagen, feßte er dort
feine ſchon früh begonnene journaliſtiſche
Thöätigfeit fort, eh rte in Paris feine
Studien weiter, wurde Mitarbeiter an der
Monatsichrift »La Libert6 de penser«,
fchrieb: »L’insurrection badoise dans
ses rapports aveo la r&volution alle-
mande« (1850) und »Etudes sur lali
Russie«. Der Staatsftreih führte ihn
mit feinen franzöfifchen Freunden nad
Mazas; darauf ausgewieſen, ging er nach
Belgien, dann nad) England, wo er eine
neue Heimat fand. Hier beforgte er mit
3. Coulthard eine engliſche Bearbeitung
von W. v. Humboldt Wert Ȇber bie
Grenzen der Wirkſamkeit des Staats« un
ter dem Titel: »The sphere and duties
of government« (1854), worauf dann
543
Stuart Mi (J. d.) fein Buch »On li-
berty« gründete. Er bethätigte fidh in ben
folgenden Jahren vielfach, teils als Lehrer
Craminator, teils durch Beiträge zu
beutfchen, franzöfiichen, engliſchen, ame:
rikaniſchen und — Blaͤttern
ſchrieb· » Austria in 1868«, führte 1869
auf Erfuchen der Early English Text
Society den Englänbern den ihnen noch
ganz unbefannten Thomaſin (und Ber:
wandtes) vor in »Early German cour-
tesy books«, fpäter ben Deutſchen ben
W. ©. Landor (f. d.) in »Männer und
Frauen« (1878). Sein Neueftes ift: » Tho⸗
mas Carlyle, ein Lebensbilde (1881).
Otto, Lu iſe, Schriftfiellerin, geb. 26.
März 4819 zu Meißen als Tochter eines
Gerichtsdirektors, erhielt eine forafältige
Erziehung und ſchon in früher Shgend
Anregung zu ihrer fpäter fo energifch
verfohtenen Lebensaufgabe, dem Dogma
von ber Gleichberechtigung bed Weibes.
Mit 17 Jahren verwaift, hatte fie drei
Jahre fpäter bad Unglüd, ihren Bräuti-
am burdy ben Tod zu verlieren. Dem
merze zu entrinnen, vertiefte fie fich in
bie jchriftftellerifche a und fchrieb
ihren eriten Roman: »Xubwig ber Kell:
ner« (1843), ber bereits mit weiblichen
a erfüllt war. In
bemfelben Geleije bewegte ſich »Kathinka«
(1844); ihr folgten die Burſchenſchafts⸗
gefchichte >Die preunde 1845) unb
Schloß und Fabrik« (1846), eine Ge:
ſchichte aus dem fozialen Elend. 1351 ver:
lobte fie fi) mit dem als Kämpfer für die
beutfche Einheit eingeferferten Schrift:
fteler Auguft Peters (Elfried von
Zaura), beilen Befreiungsftunbe erſt 1856
ſchlug, fand inzwifchen Zeit und Luft zu
——— Produktion, vermählte ſich
358 mit ihrem Verlobten, batte aber
icon 1864 beflen Tod zu betrauern. Was
diefe Frau während der Kerferzeit Peters’
und noch nach feinem Tod zu leiden hatte,
alle die Tücken der Reaktion, Verhöre,
Konfisfationen, Hauedurchſuchungen,
Ausmeifungen aus Baden, aus Mainz,
aus Dfterreich, Flingt geradezu märchen⸗
gen Sie ward nun Mitgründerin bes
ipziger Frauenvereins und bielt fich mit
au fa Kraftander Spike dieſer Leipziger
542
undran« (Idyll, 1863); »En
i bayerska nl (1864); ve
* almar och Skön Ingride 41865);
re. blad ur on dagbok« des)
» ymn vid expositionens
nande« (1866); »DikterafO...« (1800)
»Kronborgs Slott« er unb be über:
fetungen: »Cid af .. (1859) und
»Torquato Tasso af Goethe« (1861).
Dabei hat O. auch bas — Wort
in ſeiner beſondern Gewalt und gilt als
ein vorzüglicher Redner; den litterari⸗
ſchen Beweis davon liefert eine Reihe
de ati Reben, z. B.: »Tal vid öpnan-
et af fürsta skandinaviska industri-
ch kunstexpositionen i Stockholm«
(1860); »Tal vid utdelning af medal-
jer vunna af svenska utställare 1862«
(1863); »Proklamation till svensk-
— un (1864); prisskfn 2
skarpskyttsföreningens riss -
ningsfest« (1864); »Tal hällna vidMu-|u
sikaliska Akademiens ärshögtiden«
1864—70); »Tal vid föreningsfesten«
1869); »Tal till Upsala studentcorps
Carolinasalen« > Seine Biel:
feitigfeit läßt ihn auch die Mufif_mit
großem Verftändnis betreiben. Die Uni:
verfität Lund ernannte ihn bei ihrem
Subiläum 1868 zum Ehrenboftor: auch
wurde ihm das Inſpektorat der Militär:
erziehungsanftalten übertragen. Na 2
Karls XV. Tod beftie BD 18. Sept. 187
den Thron unb wählte nach ſchwediſcher
Königsfitte als feine Deviſe »Brödrafol-
kens väl« (Das Wohl der Brudervöl⸗
fer<). Seitdem haben wir nur eine Samm⸗
lung feiner Werte: »Samlade skrifter« | Rei
(1875—76, billige Ausg. 1873), erhalten;
doch weiß man, baß ſowohl neue Drigi-
naldichtungen als Überfegungen von ihm
bes Druds barren. König Dsfars Dich:
tungen zeichnen fi) durch Tiefe des Ge
dankens und der Empfindung, echt natio:
nalen Zug, bilderreiche, glänzende Sprache,
vorzugsweife aber burch einen prachtuol= | chen
mn Bers- und Stropbenbau aus, ber ihn
u zum Meifter der Üiberfegungsku nft
Ing Be Seine Dihtungen find mehrfach
—A Al worden.
Oflerwald, Wilhelm, Dichter, geb.
23. Febr. 1820 zu Bretf) in der Altmark
gt | ald Sohn eines Lehrers daſelbſt, erhielt
jenen erften Unterricht von feinem Bater,
iR dann das Gymnafium — Salzwe⸗
am hernach in die lateiniſche —2*
der Waiſenhauſes zu Halle, wo er durch
eine Reihe ausgezeichneter —— in das
———— —2*— Be As
—4in
wurde 1845 Lehrer am gogtum da⸗
Dfterwald — Oſtrowskij.
—
a
—
es
B
—
—
1873)3 die
Ken »Im Grünen« ( 18); De
Dichtung >König Mehr 65) ——
Dramen: »Rüdiger von Bechlaren⸗(1849)
und »Walther und Pie: a rl
er a fe Zalent bes
weifelt
© wet en Nikolaje
Far ber Bebeue — ruſſ. | Bramasie
i
(alten Sie) —— zu —8 befucke
das Moskauer erfte Gymnafium und bie
Berge Uber unb erhielt, nachdem er
biefelbe abjolviert, eine un lung bei dem
Mosfauer Kommerzgericht, wo er reichlich
Gelegenheit hatte, die fauer —
mannſchaft näher Arc a lernen.
ſchon el erften Stüde viel Beifall —
den, ſo gab er ſeine dienſtliche ——
bob auf un ey; bie ben 30 Sahıert =
wein. in ben ahren,
rend er für die Bühne arbeitet, eine
Reihe von Dramen, Schau: unb pie
len verfaßt, unter benen viele einen blei⸗
benden fünftferifchen Wert befiten. Sem
erftes Werft waren bie 1847 ———
»Bilder aus dem Moslauer Leben« ;
kam 1850 das Stück »Wir —
uns ſchon⸗, eins feiner beiten Luftfpick,
—* bie Bebeutung eined vortrefili-
ttenbilb8 aus bem Leben der nd:
9 —— vom alten Schlag
r fi beanſpruchen kann. Es folgten
barauf, um nur bie Hauptwerke zu nen
nen: »Die arme Braute (1852); sfr:
mut fhändet nicht« (1854); ⸗Eine vor
teilhafte Stelle« (1857) und bas Duama
Oswald
»Das Gewitter« (1859), letzteres ein
Meiſterſtück, von einer air ber Auffaf-
fung, wie fie fpäter in keinem feiner
Werle erreicht if. Dann bichtete er hi⸗
ftorifche Dramen, wie: »Kasma Sacharo-
wi inin - Ssucharick« oder »Dimi-
ij Ssamoswanetz i Wassilij Schuis-
kije zc., bie indeſſen nur dramatifierte
Geſchichte find und jebes echten hiftorifch-
dramatifchen Geifte® entbehren. Er ging
benn auch bald wieder zu benSchilberungen
ber Konflitte in ber Taufmännifchen Welt
unfrer Tage über und bereicherte num bie
ruffifche moderne dramatiſche Kitteratur
noch um mehrere bebeutende Werkle: »Der
Walde (1871); »Die ie Bräutee
Ein neues Stüd: diefe Fruchtbarkeit bes
einträchtigt oft fein Fünftlerifches Schafe
fen. Im übrigen ift er ein echtes Talent,
das nur eine etwas einfeitige Färbung
erbalten, wodurch das allgemein Menſch⸗
lihe auf Koften —5— Genrehaften
herabgedrückt wird.
Oßwald, Eugen, Schriftſteller, geb.
16. Oft. 1826 zu Heidelberg, lebt in Lon⸗
bon als Inſtruktor an ber königlichen
Marineakademie von Greenwich. Der
Sohn eines Be Tr Sr wuchs
er unter geifti gi gen Einflüffen
— Durch bie Bewegung von 1
849, welcher er ſich lebhaft angefchlofien,
nad ect verfchlagen, legte er bort
feine ſchon früh begonnene journaliſtiſche
Thötigkeit fort, führte in Paris feine
Stubien weiter, wurde Mitarbeiter an der
Monateihrift »La Libertö de penser«,
fhrieb: »L’insurrection badoise dans
ses rapports aveo la r&volution alle-
mande« (1850) und »Ktudes sur la|1
Russio«. Der Staatöftreih führte ihn
mit feinen franzöfifhen Freunden ne
Mazas; darauf ausgewiefen, ging er na
Belgien, dann nad) England, wo er eine
neue Heimat fand. Hier beforgte er mit
J. Coulthard eine englifche Bearbeitung
von W. v. Humboldts Werk Ȇber bie
Grenzen der Wirkſamkeit des Staats« un:
ter vem Titel: »The sphere and duties
of government« (1854), worauf dann
— Otto.
543
Stuart Mil (j. d.) fein Buch »On li-
berty« gründete. Er bet le fich in den
folgenden Jahren vielfach, teil als Lehrer
Eraminator, teild durch Beiträge zu
beutfchen, franzöfifchen, englifchen, ames
tifanifchen und rg Blättern
fehrieb: » Austria in 1868«, führte 1869
auf Erfuchen ber Early English Text
Society ben Englänbern ben ihnen noch
ganz unbelannten Thomaſin (unb Ber:
wandtes) vor in »Early German cour-
tesy books«, fpäter ben Deutfchen ben
—— —
rauen« . Sein Neueſtes iſt: > Tho⸗
mas Carlyle, ein Lebensbild⸗ —2—
Otto, Lu iſe, Schriftſtellerin, geb. 26.
März 1819 zu Meißen als Tochter eines
Gerichtsdirektors, erhielt eine forgfältige
Erziehung und ion in früher Jugend
Anregung zu ihrer ſpäter fo energifch
verfochtenen Lebensaufgabe, bem Dogma
von ber Gleichberechtigung bed Weibes.
Mit 17 Jahren verwaift, batte fie drei
Jahre fpäter das Unglüd, ihren Bräuti-
am burch den Tod zu verlieren. Dem
merze zu enttrinnen, vertiefte fie ſich in
bie jchriftftellerifche Thätigkeit und fchrieb
ihren eriten Roman: »Lubwig ber Kell:
ner«e (1843), der bereits mit weiblichen
Emanzipationsgedanken erfüllt war. In
bemielben Geleiſe —— ſich »Kathinka«
(1844); ihr folgten bie Br ge
geſchichte »Die preunbe 1845) und
Schloß und Fabrik« (1846), eine Ge:
ſchichte aus dem fozialen Elend. 1851 ver:
lobte fie ſich mit bem als Kämpfer für die
deutfche Einheit eingeferferten Schrift:
ſteller Auguft Peters (Elfrieb von
Taura), beiten Befreiungsftunbe erft 1856
flug, fand inzwilchen Zeit und Luft zu
len Produktion, vermäßlte vs
358 mit ihrem Verlobten, batte aber
ion 1864 deſſen Tob zu betrauern. Was
biefe Zrau während ber Kerferzeit Beters’
und noch nady feinem Tod zu leiden hatte,
alle bie Tüden der Reaktion, Verhöre,
Konfiskationen, ausdurchſuchungen,
Ausweiſungen aus Baden, aus Mainz,
aus SOfterreich, Elingt erabezu mãrchen⸗
* Sie ward nun Mitgründerin des
eipziger Frauenvereins und hielt ſich mit
all ihrer Kraft an der Spitze dieſer Leipziger
544
Trauenbewegung, welche alles für bie
Frauen, aber auch alle Durch die rauen
erreichen will. Ihren Tendenzromanen
folgten in ber »ftillen« Reaktionszeit bie
unſchuldigetn Romane: »Der Bauern-
fohne, » Das Jean⸗Paulſche Buchenheim«,
»Andreas Halme«, »Die Erben von Ehren⸗
fels«, » Zwei Generationen«, »Eine Gra⸗
fenfrone«, »Zerflörter Friede«, »Die ver⸗
hangnisvollen Jahre⸗ ?c. Rechnet man
Aa ihre zahlreichen — Produkte
(»Leiden eines deutſchen Maͤdchens«, 1847;
»Weſtwãrts«, 1849;2Gedichtes, 1868, 2c.),
ihre »Privatgeſchichten aus der Weltge⸗
ſchichte« (1868—72, 6 Bde.), ihre Schrif⸗
ten über Kunſt: »Die Kunſt in unfrer
Zeite, »Die Miſſion der Kunfte zc., und
was fie im Intereſſe ihrer eigentlichften
Lebensaufgabe ſchrieb: »Das Recht der
Frauen auf Erwerb«, >Der Genius bes
Haufes«, »Der Genius der Menfchheite,
»Der Genius ber Nature, »Die MWeibe
des Lebende, »Frauenleben im Deutichen
Reihe u. a., endlich ihre rebaftionelle
Thätigkeit als Herausgeberin ber »Neuen
Bahrıen«, des Organs ihrer Partei und
bes Allgemeinen beutfchen Frauenvereins
(welchem Luiſe O. ſeit 1875 als Präfiben-
tin vorftebt), fo muß man biefe Energie,
diefe Fruchtbarkeit bewundern, wenn fchon
leßtere, wie dies gar nicht anders fein
Tann, bie äſthetiſchen Forderungen durch:
aus nicht immer befriebigt und ein rein
fünftlerifher Genuß ausbleibt. Luiſe O.
lebt zur Zeit noch in Leipzig.
Ouida (ipr. u-idd), Bfeundonym für
Louiſa de la Ramke, engl. Schrift:
ftellerin, geb.1840 in BurySt.Ebmunbs,
päterlicherfeits von franzölifcher Herkunft,
lebt in glänzenden Verhältniſſen in einer
Villa bei Florenz. Sie kam früh, nach des
Vaters Tod, mit ihrer Mutter nach London,
begann für Zeitſchriften zu ſchreiben und
veröffentlichte, noch minderjährig, unter
dem ſeither beibehaltenen Pſeudonym O.
(ini fie als die Form des Kindermunds
ür ihren Taufnamen erflärt) ihren erſten
Roman: »Granville de Vigne, a tale
of the day«, im »New Monthly Maga-
zine«, ber zwei Jahre fpäter unter neuem
Zitel: »Held in bondage« or in
Buchform erfhien. Die Schriften diefer
Duida — Overſtou.
abten Verfaflerin haben durch eine ge
wilje Freiheit in. Behandlung der =
ſchlechtlichen Verhältniſſe, burch einen ge-
wifjen rebellifchen Ton viele angezogen,
manche abgeftoßen. Ihre Titel find bie
folgenden: »Strathmore« (1865); »Chan-
dog«(1866); >Cecil Castlemaine’s gage,
and other novelettes« —939 »Idalia<
(1867); »Tricotrin«e (1868); »Under
two flags« (1868); »Puck« (1869);
»Folle farine« (41871); >A dog of Flan-
ders« (1872); »A leaf in the storm«
ee arte
wooden shoes« :»SigNa« &
»In a winter city«< (1876); ge <
(1877); »Friendship« (1878); »Moths«
und »Pipistrello« (1880). Mehrere ihrer
Bücher find ind Deutiche, Franzdñſche,
Stalienifche und Dänifche überſetzt.
DOperbed gehenn, Archãolog, geb.
27. März 182 zu Antwerpen, ftudierte
in Bonn, habilitierte fich 1850 daſelbſt und
hu 1853 einem Ruf als Broieflor ber
ogiſche Vorlefungen« (1853); »Pompeji«
(3. —* 1875); 2Geſchichte der Et.
i Bde);
»Uber die Lade bed Kypſ— 1865);
»Griechiſche Kunftmptbologie« (1871 Fi.,
mit Atlas) ꝛc. .
Dperflon, Thomas, bän. Dichter
und Litterarhiftorifer, geb. 11. Oft. 1738
zu Kopenhagen, geit.7.%ov.1873 daſelbſt;
war erſt — ging dann auf
die Bühne und wurde 1823 als Schau⸗
ſpieler am Nationaltheater angeſtellt. Zu
leicher Zeit begann er für die Bühne zu
reiben und fand namentlid mit feis
nen 2ieberfpielen: »Tro Maaneder ef-
ter Brylluppet«, »Missforstaaelse pas
Missforstaselse« u. a. beim Publifum
großen Beifall. 1831—36 rebigierte cr
ein Blatt: »Dagen«; 1849 — 55 war er
als Szenerieinitruftor beim königlichen
Theater thätig, wurde 1852 gen Bo:
— ernannt und dirigierte 1864 — 65
Theater im Kaſino. Bon feinen Luſt⸗
fpielen, die gefammelt unter ben Titeln:
Drenford —
»Komedier« (1850—51, 5 Bbe.) und
»Nyeste dramatiske Arbeidere 1853)
erfchienen. verdienen befondere Erwäh⸗
nung: »Östergade og Vestergude«,
»Vor Tids Mennesker«, »En Bryllups-
dags Fataliteter«, »Capriciogs« und
»Pak«, Außerdem veröffentlichte er eine
große verdienftvolle Arbeit über das bä-
nie Theater: »Den danske Skue-
/plads i dens Historie fra de förste
raf danske Skuespil indtil vor
no. bis auf = Beite,
(ont Meran > eine Inteefjante
Selbftbiographie: »Af min Livog min
N 188). .
en sr obn, engl. le
812 zu € ame (Br
— geſt. 21. j> —
zum Rechtsanwalt — widmeie ſich
aber ganz der Litteratur und zwar auf
dem et des Dramas, ber überfekung |
Palacky. 545
und der Kunſikritik. Von 1846 His zu fei-
nem Tod war er bramatifcher Kritiler ber
»Times«, an ber auch Tom Taylor (. d.)
‚| beichäftigt war, und beide ſchrieben nun
Dramen, welche auf diefe Weije einer
freundlichen Pe fiher waren. Bon
Orenforbs 46 Theaterftüden, meift Luft:
fpielen En — ſich mehrere als dem
Franzöſiſchen oder Deutſchen entnommen
—— ſeien genannt: »The two
hans«, »The porter’s knot«, »My
ow- -clerk«, »Twice killed«, »Only
* «, »A day well —
* hat auch für die Penny Ogelop
dia« gearbeitet. Aus bem eutichen
elle er Goethes »Wahrbeit und
Dihtunge, bie »Geſpräche mit Eder:
van —8* bie »Hellad« von Jacobs.
2,9% er »Tales from the German«
(ish und ein »Illustrated book of
ench songs« (1851) heraus, in wel-
dem er Kur Herrichaft über leichten
Vers bewährte
P.
Bailleron — eo ——— ib, |geft
franz. Dichter, ge ——
a —— dem — — —
er 1860 mit einem
Banb mb Gedichte: »Les Para- |!
ber Im Ob£onthenter qus Kuffäprung Fam
tim Odeontheater zur runglam.
Bom Erfolg aufgemuntert, lee er —
in eleganten Verſen verfaßte S cke nach⸗
folgen, wie: »Le mur — 18601);P
»Le demnier quartier« (1863); »Le se-
cond mouyement« e ß »Le ‚monde
ou l’on s’amuse« (1868); >Les faux
m&nages« (1869); > a depart« (1670);
»L’autre mo a elöne«
(1872); »Petite plnie« (1875); »L’etin-
celle« (1879) 2c. Ein zweiter Band Ge:
bichte: » Amourset haines« a ien1870.
— ——— von Buloz, iter der
»Bevue des Deux Mon e8«, "Hat. auch
har ae hlreiche Artikel geliefert.
(pr. sagfi), Kranz, tſchech.
Sa geb. 14. Juni 17
in Mähren (Kreis Prerau),
im Dorf
26. Suni 1876 zu Prag; war ber
hn eines Schullehrers und Abkömm⸗
Ps ber Bohmiſchen Brüder, welde, in
flawig allen Verfolgungen der athos
Mia ® —— urch nahezu
—*— andere Troß bietend, unter
def D. Toleranzpatent fi zur Au us
urgifchen Konfeffion befannten unb1
eine Be Kirchengemeinde gründeten.
—* ) in di * (Se und 4808 nn
n) in die deutſche un
Zrentſchin in bie lateiniſche Schule ge:
bracht; 1812 kam er auf das Lyceum nad)
Pre burg. pie lernte er se N ifche
Zeitfchrift »Anfänge der fchön nfte«
owie auch die Jungmannſchen n » Dialoge
ber bie tſchechiſche Sprache⸗ kennen und
verfuchte im tfhechifchen Verfifizieren.
Damals las er bereits geläufig franzö fch,
englisch, — und ſpaniſch; im Ver⸗
—2*8 lawiſchen Lycealkollegen
en er nd m im Serbifhen, Altflawif
und „sn 4816 betrat er in a
burg die Hörfäle ber —
546
lernte P. 3. Safatik kennen, welcher da⸗
mals in den⸗ ſtudierte. Im Verein mit
dieſem gab er 1818 die tſchechiſche Schrift
» Anfänge der tſchechiſchen Poeſie, nament⸗
lich der Proſodie« heraus und begann
dann, nachdem er 1819 eine Erzieherſtelle
bei einer magyariſchen Familie angenom⸗
men, eine » Aſihetik« int —35 prache
zu ſchreiben, von welcher Bruchftüde in
der Prager Zeitſchrift »Krok« (1821) er⸗
On P. war Damals noch unſchlüſſig,
ob er fein Leben der Aſthetik ober ber Ge
ſchichte Böhmens zuwenden folle; endlich
entſchloß er ſich, mit ſeinem kleinen Spar⸗
pfennig Prag zu beſuchen, um dort bie
Duellen der Sulftengeigißte uftubieren.
Im April 1823 in ber böhmiſchen Landes⸗
hauptitabt angelangt, wurde er von Jung:
mann, Presl und Bobrovsfy jehr freun
lih empfangen und von letzterm in bad
De des gelehrten Grafen Franz Steru⸗
erg eingeführt, eine Begebenheit, welche
im Leben Palackys entjcheidenb war. Ba:
ton Hormayr ale fünfein »Tafchen-
buch der vaterländbiihen Geſchichte« bie
Genealogie der Grafen Sternberg, P.
übernahm biefe Aufgabe und enlſprach
ihr (1824) glänzend. Graf Sternberg
ftellie ihm den Antrag, in Böhmen für
immer zu bleiben, und ernannte ihn zu feis
nem Archivar. Auf feine weitere Empfeb-
lung erhielt B. von der Königlich böhmi-
ſchen Geſellſchaft der Wilfenichaften die
Rebaltion ber »Scriptores rerum bohe-
inicarum« und, was für den jungen Ge⸗
lehrten von dem größten Wert war, auch
die Bervilligung, das fürftlih Schwarzen:
bergfche Archiv in Wittingau nen
udürfen. P. erlangte hier in einem halben
* die reichſte Kenntnis der huſſitiſchen
eriode. In ben fpätern Jahren kehrte
er Mg achtmal zu biefen en zurüd,
ohne fie erſchöpft zu haben. 7 wurden
bei dem böhmischen Landesmuſeum, deffen
Präfibent der Graf a Sternberg
war, zwei Zeitjchriften, Die eine in deut:
ſcher, die andre in tſchechiſcher Sprache,
gegründet und bie Leitung beider P.
übergeben. In demfelben Jahr wurbe P.
von ben böhmifchen Ständen aufgeferbert,
Pubiekas »Chronologifche Geſchichte Böh⸗
mens« fortzufeßen. P. erklärte ſich dazu
Palacky.
bereit, legte aber im Januar 1828 den
böhmiſchen Ständen eine Denkſchrift vor,
in welcher er eingehend bezeichnete, was
ur Hebung ber vaterländiſchen Geſchichts
fein und Geſchichtſchreibung ge
heben ? ollte. Die Stände genehmigten
alle Anträge Palackys und ernannten ibn
burch Landiagsbeſchluß vom 13. April 18
u ihrem Landeshiftoriographen. Diefem
andtagsbeichluß wurde zwar durch Tai:
ferlihen Erlaß vom 30. Juni 1830 bie
Sanftion — doch erteilten die
Stänbe auf ben Vortrag des Grafen Kai
par Sternberg bin 18. April 1831 P. bie
Weifung, nad dem von ibm felbft ent-
worfenen Plan bie Geſchichte Böhmens
zu fchreiben. Erſt nachdem 1836 B. den
eriten Band feiner »Geſchichte Böhmens«
hatte erſcheinen laſſen, wurde feine Ernen⸗
nung zum en ſtaͤndiſchen Landes:
biftoriographen 1839 vom Kaifer Bere
nand beftätigt. 1829 erfchien Palactys
gefrönte deutſche Preisihrift »Würdi⸗
ung ber alten böhntifchen Gefdhichtfchrei:
re, eine grünblide Analyfe von 31
Ehroniften, von Koſmas bis auf Hajel
von Libolan, und 1833 feine nicht minder
wichtige, ebenfalls deutſche Schrift »Ie-
ſeph Dobrovsfys Leben und gelchries
Wirken«. Nach ffentlichung des erſten
Bandes von feinem Haupwwerk: »Ge
ſchichte Wöhmens« ( deutſche Aueg. 1836),
gewann P. die Überzeugung, daß bie bei:
matlichen Quellen nicht über alle —
folgenden Begebenheiten genügenden Au
— erteilten. Schon 1831 in Münden,
1 in a as und —5 — mit archi⸗
valiſchen Forſchungen igt, unter:
nahm P. — eine Reiſe nad Ram, um
namentlich im vatilanifchen Archiv Stu:
bien für bie Gefchichte Böhmens zu ma
hen. Durch Intervention bes öfterreidh:
ſchen Geſandien Grafen Lützow erteilte
der Papſt dem tſchechiſchen Forſcher die
Bewilligung zur Benutzung bed vatika⸗
niſchen Archivs in einem ſolchen Maß.
wie es vor ihm nur | geftattet wer
den war. P. durchlas bier 45,000 Schrift:
ſtücke und beforgte 400 Abjchriften. Mach:
dem er ſodann auf ber Heimfahrt noch
die Archive in Kit Mailand und
Venedig durchforſcht hatte, Febrte er mit
Palffy —
einer reichen willenichaftlichen Ausbeute
nach Böhmen zurüd, bejuchte aber noch
in bemfelben Jahr bie Landesardhive in
Brünn und Dresden. 1838 erſchien feine
beutfch neichriebene »SStalienifche Reiſe«.
An bennte en N und aud im nach:
folgenben Hielt fih P. neuerbings in Ita⸗
lien (Mom unb Negpel) auf. 1840 gab
er im Verein mit Safari bie zur e
Abhandlung über »Die Älteften De ⸗
ler der böhmischen Sprache« und
mit der Publikation bes » Archiv lesky«,
einer Sammlung von tſchechiſch⸗ hiftori-
ſchen Schriftfüden, zumeift aus bem 15.
Jahr 1840—61, 5 Bde); & folgte
842 bie Stubie »Über Formelbüchere,
Beitrag zur Quellenfenntnis für die Ge⸗
ſchichte des 13.—15. Jahrh. Ende 1844
begab ſich P. nochmals nach Italien (Nizza)
und als er über das ſüdliche Frankreich
beimfehrte, brachte er das Manuffript ber
erften Abteilung der »Gefhichte Böhmens«
in tſchechiſcher Sprache mit beim, Die aber
erft 18485 im Drud erſchien. In ber
beutichen Bearbeitung feines hiſtoriſchen
Berfs fam er bamals bis zum Tob Wen:
zels IV. Zu biefer Zeit verfaßte P. auch:
»Die Topographie des Königreichs Böh⸗
men« (tfhehifch). An ber Sturmperiobe
1848 beteiligte fi) P. fehr eifrig an den
politifden unb parlamentariihen Ber-
handlungen unb Kämpfen; er verteidigte
die nationalen und füderativen Grunb-
lagen ber öflerreichifchen Monarchie. In
ber darauf folgenden Zeit ber Reaktion
1851 — 60) war er wieder ganz Schrift:
eller und Hiftorifer. Die
1852 — 53 verbradte er abermals in
Pizza und das Frübiahr 1853 in Paris.
Die Frucht dieſes längern Aufenthalts
im Ausland waren zwei neue Bände der
»Geſchichte Boͤhmens⸗ (das Zeitalter
— von Podiebrad), tſchechiſch ge⸗
ſchrieben, der bedeutendſte Teil ſeines
ganzen geſchichtlichen Werks. Mit ber
Rüdkehr des Tonftitutionellen Lebens in
Oſterreich (Oktober 1860) erneuerte fich
bie politifche Thätigfeit Palackys. ALS
Lanbtagsabgeorbneter in Prag war er
ber gu ter aller tichechifchen Deputierten;
im April 1861 ernannte ihn der Kaifer
auch zum lebenslänglichen Mitglied des
ann
intermonate | Ay
Palfrey. 547
Neichsrats. Doch unterließ er nicht, an
jenem biftorifhen Werf auch während
er Öffentlichen politifchen Kämpfe fleißig
u arbeiten, und 1876 war mit dem 5.
anbe desfelben, welcher bie Schilderung
ber biftoriihen Vergangenbeiten in Böh⸗
men bi8 1526, b. 5. bis zum Erlöfchen ber
Selbftändigfeit bes Königreichs,
0 ‚ ba8 Ganze vollendet. &n ber
sit (1871 und 1872) bearbei-
n neuem bie Huffitenzeit und
ge ine Sammlung feiner Fleinern
(3 Bde.) Heraus. Bon feinen
le :utich verfaßten Werfen nen-
nen wir noch: »Gebenfblätter zur böh⸗
miſchen Geſchichtſchreibunge (1871) und
»Urkundliche Beiträge zur Geſchichte der
Huifitentriege« (1872—74, 2 Bde).
Balfiy, Albert, u Novelliſt und
ublizift, a2 1821 zu Gyula im Belefer
omitat, fam 1842 zur juribifchen Pra⸗
sid nad Veft, wanbte ſich hier ber Schrift:
ftellerei zu und gehörte zum Bunde ber
Zehn, welchen ea, Jokai, Obernyik
u. a. bildeten. Er ſchrieb Novellen und
Romane und gab 1848 ein vielgeleſenes
Tageblatt: »Marczius tizenötödike«
(»Der 15. März«), heraus. Nach ber Ne:
volution hatte er eine längere Kerferhaft
3 beſtehen, ſetzte dann ſeine litterariſche
hätigkeit fort und bewährte ſich mit ſchö⸗
Sri beſonders auf dem Felde ber
rzäblung.
balfren (fpr. paplfre), John Gorham,
norbamerifan. Gelehrter und Schriftftel-
ler, geb. 2. Mai 1796 zu Bollon, geft. 26.
ril 1881 ;ftubierte Theologie, warb 1831
Profeſſor der bibliſchen Litteratur an ber
arvarb Univerfity, legte aber 1839 bie
tellenieber, um nagan litterarifchen Ar:
beiten zumibmen. Sein bebeutendftes Wert
iftdie»History ofNew England, during
the Stuart dynasty« (185875, 4 Bbe.),
von bem 1866 ein fürzerer Abriß (2 Bde.)
erſchien. Bon den übrigen feten erwähnt:
»Academical lectures on the Jewish
scriptures and antiquities« (1838—52,
4 Bde.) und »The relations between
Judaism and Christianity« (1854). —
Seine Toter Sarah hat ſich ebenfalls
als Schrifttellerin verfucht und zwar mit
einem BandGebidhte: »Premices«(1855),
35*
548
und zwei Romanen: »Hermann« (1866)
unb »Agnes Wentworth« ——
Palgrabe (ipr. -gräw), 1) Francis
Zurner, engl. Dichter, geb. 8. Sept.
1824, Sohn von Sir Francis P. (geft.
1861), dem Berfafler von »Rise and pro-
gress oftheE an common-wealth«
ber trefflichen » of England and
Normandy« —E 1,4 ⁊c. ſtu⸗
dierte zu —28 ward pater Beamter im
—— hierauf Privatſekretãr bed
Grafen Granville. Sein erſtes Buch war
»Idylis and songs« (1854). Es folgten:
»Essays on art« (1866); »Hymns«
(1867 — 68); »Lyrical poems« (1871)
u.a. Bon der Königin Biktoria wurbe er
mehrmals n litterarifcher Beihilfe ver-
wandt. Er ift im Begriff, »Visions of
England«, eine Reihe von Gebichten aus
ber en fifchen Geſchichte, zu veröffentlichen.
2) William Gi ned, engl. Reijen= | g
der und Schriftfteller, Bruber bed vori en,
geb. 1826 u Sonden, lebt als engliicher | der
Konful zu Bangfoft in Siam. Er ftubierte
in Orforb, trat 1847 als Unterleutnant
in das inbifche Heer, verließ aber bald ben
Militärdienft und trat in den Jeſuiten⸗
orben, in deſſen Auftrag er bis 1853 in
Sübindien, bis 1855 in Rom, bis 1860 | ter
in Valäftine und Syrien verweilte. Nach
ben Unruben in letterm Land, wobei er
beinabe das Leben verloren, berief ihn Na:
poleon IIL nad) Paris, um von ihm über
die Zuftänbe jener Länder Bericht zu er⸗
halten. Dann kehrte er inNapoleons Auf:
trag nad) dem Oſten zurüd, dehnte auch
En Forſchungen auf bas wenig befannte
nnere Arabiens aus und verdffentlichte
nad) feiner Rückkehr: »Narrative of a
. 8 Journey thro Central and
astern Arahlae (1869, 2 Bde.; beutfch
1867 — 68), welches Bud gro es Auf:
jeben erregte. Es wurde ihm bie Gold:
mebaille ber Franzöfiihen geographifchen
Geſellſchaft erteilt; bie este Regierung
fandte ihn nad Agypten. 3 ekehrt,
trat er 1866 in ben dip — ienft,
wurde Konful in Suchum Kale, in Trape⸗
unt, von wo er intereſſante Berichte lie⸗
* in St. Thomas, endlich in Bulga⸗
rien, wo er beim A Aus bes rufs | >
ſiſch⸗ tũrkiſchen befand. ſeinen
Palgrave — Palmeirim.
jpätern Schriften ſind zu erwähnen: >Es-
says on eastern — ee): ;
»Dutch Guiana« (8 6) unb ber
»Hermann Agha« (3. Aufl. 1878).
1 IL, elle
2 este, Emil, Schriftfit ee
matifhen Künfte, wurbe
erhielt 1845 eine Anftellung
terbarfteller am Fee zu ee
verließ aber 1851 bie Cie
litterariſch qehatign ſein. hab hand
Arnftadt in 9 en, | F ne
ien zu
mar, wo er fleißig
uptwer!: »Schillers Leben und Werle⸗
— ; 10. Aufl. 1879, 2 Bde. ) eimer
durch —— eg formelfe —
enheit hervorr iograpbie, ſau⸗
mel, u unb 31, 115 ih m in El, —
* heilen —— um in
übten als Rhapſode —
ſonders Shaleſpeareſcher, Werke
ten. Als Vorleſer hat es P. zu —
erkannten Meiſterſchaft Ag —
ter veröffentlichte er die drei
»König Monmouth« (1853), ——
re) und »Dliver Erommell« se
außerdem: >» Charlotte von Kalb: Gebenl:
blätter« « (1879) und »Die Kunft des Ber:
ir ale Se n
meirim, Zu esule, Pos
Dichter und 5 Söriftheler 9 9. Aug.
zu Liſſabon en eines Ye
befuchte das königliche Militärkolleg da⸗
ſelbſt, diente einige Jahre in der Armee
und erhielt — ne Stelle im Miniſte⸗
riun ber öffentlichen Arbeiten. Balb
machte er auch als Lyrifer e
achteten Namen. Seine erft e Sande
— »Poesias« 150), eriee
mehrere ee unb rt air ihm er
Beinamen bed >
Wie diefer, n er — un B
Kämpfen feiner ge lebhaften Anteil und
Finen im Sinn ber Progreffiften. zu
einen — Dichtun
rrados« (>Die —
in mtr Proteſt gegen ba ſtrenge
Palmer — PBalıdan- Dtüller. 549
Defret von 1847, das bie Teilnehmer an
einer Militärrevolte nach Afrika verbannte,
am bekannteſten. Eine Auswahl aus ſei⸗
nen Iyrifchen Gebichten erjchien unter dem
Titel: »Poesias populares«. Außerbem
fchrieb er verfifizierte Luſtſpiele und No⸗
vellen ſowie zahlreiche politifche und lit:
terarifche Artikel in Zeitichriften. Don
— een Werfen verdient E
a de figuras portuguezas«
onbere Beachtung. Er ift — der
Alademie zu Liſſabon.
Balmer (for. pay’), Kohn William,
englifch-amerilan. Schriftfteller, geb. 1825
zu Baltimore, e Medizin und war
jahrelang als Arzt in Oftinbien thätig.
1853 febrte er in bie Vereinigten Staa-
ten zurüd und wibmete ſich ber —
ſtellerei. Außer zahlreichen Beiträgen für
amerifanif onatsfchriften verdffent:
lite er: »Ihe golden Dagon, or Up
and down the Irrawaddy«, »The New
and the Old, or California and India
in romantic aspects« und die Komödie
»The queen’s heart«, welde in Bofton
mehrmals mit nennendwertem Erfolg
BIBEIUBN: wurbe. Gegenwärtig lebt P.
in New Dort, wofelbit er ald Agent aus:
wärtiger Kunſtfreunde thätig if.
Paludan⸗Müller, 1) Rajpar Beter,
dan. Hiltorifer, geb. 25. Yan. 1805 zu
Kierteminde auf Fünen, ftubierte, nach⸗
dem er bie Kathedralſchule von Odenſe
befucht, von 1822 an Theologie zu Kopen⸗
bagen und fpäter auch Geſchichte. 1829
als Lehrer in Odenſe angeile t und 1843
zum Oberlehrer vorgerüdt, wurde er 1853
Rektor ber Kathebralfchule zu Natiöbing
auf Falſter und 1872 vofeffor ı Ge
— (Roſtgardianus) an der Univerſi⸗
tät n. P. iſt unbeftritten einer
der bedeutendſten Hiſtoriker Dänemarks,
jedenfalls der bedeutendſte ber Gegenwart
ber umſaſſendes Quellenſtudium du
lichwolle Darftellung und eleganten Stil
u beleben weiß. Dies zeigen namentlich
eine zwei Sauptwerfe: »Grevens Feide«
(»Die ehbe«, 1853 — 4, 2 Be.)
und > rste Konger af den olden-
Andersen Beldenak« (1837), »Cola di
Bienzo« (1838), »Machiavelli« (1839).
Außerdem bat er durch wertvolle hiſto⸗
riſche Eſſays bie iften ber däniſchen
Videnskabernes b und zahlreiche
anbre Zeitfchriften bereichert.
2) Frede rik, bin. Dichter, Bruber bes
vorigen, geb. 7. Febr. 1809 zu Kierte:
mi af Tünen, geft. 29. Dez. 1876 in
Kopen — ſchon als Student in
gen
2.8
u
55
2
58
235
Ei
*
—
die —
ung »Zuleima’s flugt« (1835), das
Bde.), noch befeftigten. Nach⸗
bem P. 1838 —41 Deutichland, Frankreich
unb Stalien bereift hatte, ließ er fih in
Kopenhagen nieder. Bon feinen nächſtfol⸗
Sirss Froduftionen find hervorzuheben:
ie dramatiſchen Dichtungen »Venus«
(1841), »Dryadens Bryliup« (1844) und
»Tithon« (1844), befonderd aber bas
didaktiſch⸗humoriſtiſche Gedicht >» Adam
Homo« (1841—49, 3 Bde. ; 5. Aufl. 1873;
deutfch von Emma Klingenfeld, 1881), fein
Hauptwerk, worin er ein treffendes Bild
der realiftifchen zn DIung une Zeit gibt,
indem er zeigt, wie ber rl einem
Drang nad Ehre und Anfe ritt
für Schritt das Idealmenſchliche aufgibt,
welches das Leben zu reicherer Entfaltun
bringen folte. In der Folge wandte fie
J einer ganz neuen Richtung zu, die im
egenſatz zu der rein äſthetiſchen Dichtung
feiner Jugend und ber ethiſchen Haupt:
arbeit feines Dannesalters als religiös-
fpefulative Poefie bezeichnet werben Tann.
Die erfte Andeutung Davon gibt er im
borgske Slägt« (Die erften Könige aus | »Luftskipperen og Atheisten« (1853);
dem Oldenburger Gefchlecht«, 1874), ſo⸗
wie bie biograpbifchen Arbeiten: » Jens
fie fpricht ſich aber voll aus in den ſchönen
und geiftvollen Gedichten: »Paradiset«
550
»Abels Död«, »Kain«, >Ahasverus«,
»Kalanus« unb »Benedikt fra Nursia«,
womit ein neuer Kreis tieffinniger und
frifcher Ideen in die nordiſche Littera⸗
tur eingeführt wurde. In Proſa folgten
bie Erzählung ee (»Die
Jugendquellee 1865) und ber ſehr weit-
ſchichtige Sozlairoman »Ivar Lykke’s
Historie« (1866 — 73, 3 Bbe.), eine
Schilderung bes Lebens in Dänemark
unter Friedrich VL.; ferner das Schau⸗
ipiel »Tiderne skiftee (1874) unb
das Feine formichöne Gedicht »Adonis«
(1874), mit welchem er wieder zu den my
thologifchen Stoffen zurückkehrte. P. ift
unbezweifelt, fowohl was Fülle der Ideen
als was die Tiefe des fittlichen Ernites
und die formelle Schönheit der Darſtel⸗
fung anlangt, ber bebeutenbfte bänifche
Dichter unſers Jahrhunderts. Seine
»Poetiske Skrifter« erſchienen 1878—
1879 in 8 Bänden. Eine vorzügliche Cha:
rafteriftit des Dichters gibt Brandes in
feinen »Danske Digtere«.
Banizzi, Sir Antonio, ital.=engl.
Bibliothefar und Schriftfteller, geb. 16.
Sept.1797 zu Brescello im Mobenefifchen,
geſt. 8. April 1879 zu London. Er ftubierte
in Parma und promovierte 1818 als
Doktor ber Rechte. In bie aufftändifchen
Bewegungen von 1820—21 verwidelt,
wurbe er als Verſchworner benungziert und
1823, ba er bereits geflüchtet war, in con-
tumaciam zum Tod verurteilt. Aus ber
Schweiz ausgewieſen, in Frankreich Feine
Sicherheit findend, kam er nach England,
wo er anfangd Sprachunterricht erteilte
und 1828 durch num 9. Broug>
ms die Profeſſur der italienifchen
pradhe und Litteratur an bem neugegrüns
beten Univerfity College in London erhielt.
Derfelbe Gönner führte ihn 1831 als
Hilfsarbeiter in die Bibliothek des Bri⸗
tiſchen Muſeums ein. Hier fand er Ge
legenbeit, fich auszuzeichnen; feine Kennt-
niſſe, feine Thatkraft, fein Ordnungs⸗
und Berwaltungstalent machten ſich ger
tenb. 1837 warb er zum Auffeber ber
gebrudten Bücher ernannt; 1838 über:
wachte er die Überbringung ber Bücher
in das jeßige Gchliube und entwarf neue
Regeln zur Bildung eines Katalogs, von
Panizzi.
welchem 1841 ber erfie Band erſchien. Aber
auf feinen eignen Borfchlag wurbe 1847 der
Drudvonden Direktoren wieber eingeftellt,
big bie — die P. in einem eingehen:
ben Bericht dargelegt, durch eine u:
tende Vermehrung der Bücherſammlung
erg würden. Die Regierung ——
10, sh Sterl. jährlib, unb Die Bi⸗
bliothef, bie 1838 nur 235,000 Werte ent-
Iten, war 1849 ſchon auf 435,000 ge
egen; gegenwärtig beläuft fih bie Zahl
ber Werke auf mehr als 12/3 Million, un
der Drud des Kataloge hat 1880 von
neuem begonnen, 1856 wurbe ®. als
erg a die — A
eums übertragen; zehn Sabre
(1866) warb er mit ok Gehalt in ben
Ruheſtand verfegt. 1869 ernannte ibe
die Königin zum Ritter und Komman-
deur bed Bathorbens (nachdem er zwei⸗
mal vorher die Annahme eines —
Ordens abgelehnt). Sein Geburtsland
machte 2 zum Senator; Biltor Ema-
nuel verlieh ihm das Kommandeurkren;
der italienischen Krone, Mit vielen aus
are Menfchen feiner Zeit ſtand
‚in lebhaften Verkehr oder vertrauten
Umgang; in der großen Krifis Staliens
von 185866 war er wieberbolt als ver
trauter Vermittler zwifchen ben Höfen und
Regierungskreifen von Paris und London
thätig. Er bat für englifche Vierteljahre
fhriften Beiträge geliefert unb berank-
gegeben: »Orlando innamorato di Boi-
ardo, and Orlando furioso di Ariosto,
with an essay on the romantic narra-
tive poetry of the Italians, memoirs
and notes« (183034, 9 Vbe.); »So-
netti ecanzone de Boiardo« (Prachtaus-
abe mit Noten, 1835) und verjchiedenes
ibliographiſche. Auch ſchrieb er: >Chi
era Francesco da Bologna?« (1858)
und »Le prime quattro edizioni della
Divina Commedia« (1858). Sein Brick
wechſel ift von 2. Fagan herausgegeben:
»Lettere ad A. P. di uomini i 10
di amici italiani< (1880). Großes Auf:
pen erregten mit et P. Merimted
»Lettres a M. P.« (1881), melde merk:
würdige Blide auf die igniſſe von
18550—70 gewährten. . Saga
Life of Sir Anthony P. Ri: 2 —8
Pantenius — Paris.
Bauteninß, Theodor Hermanın,
Schriftſteller, geb. 10. Oft. 1843 zu Mi⸗
tau als Sohn eines neachteten Volks⸗
ſchriftſtellers und Prebigers, erhielt feine
erite — auf dem Land, beſuchte
dann ſeit 1858 das — zu Mi⸗
tau, ſtudierte feit 1862 in Berlin, ſeit 1865
in Erlangen Theologie, gababer 1866 dieſes
Stubium auf, nahm 1873 die Stelle eines
Redakteurs der »Baltifchen Monatsſchrift«
in Riga an, die er 1876 mit der des
»Daheim« in Leipzig vertauſchte. Unter
dem Nanıen Theodor Hermann ver-
öffentlichte er die Romane: »Wilhelm
Wolfſchilde (1872), »Allein und frei«
(1875), unter feinem eignen Namen:
»Im Gottesfänddyen«, Erzählungen au
bem Furlänbifchen Leben (1880), und ben
Roman »Das rote Gold« (1881). Aud)
im »Daheim« find Novellen u. a. von
ihm u
Basli, Betty (Pfeubonym für Eli⸗
ſabeth STüd), Dichterin und Schrift:
ftellerin, geb. 30. Dez. 1815 zu Wien als
Tochter eines Arztes, verlor früh ihren
Bater, erlitt in ihrem Unterricht manche
Störung durch die Wanderſucht ihrer
Mutter, bie zubem ihr ganzes Vermögen
burd) ben Bankrott eines Handelshauſes
verloren alle) lebte 1833—35 mit biefer
Mutter einfam und zurüdgezogen, ohne
jeden —5 in Rußland, wurbe 1843
Geſellſchaftsdame ber Fürftin Schwarzen:
Eu m unternahm nad beren Tod
ößere Reifen. Seit 1852 hat fie ihren
Feten une in Wien aufgeichlagen,
wo fie im Verkehr mit den bebeutenbiten
Männern und Kreifen ER EN wirkt und
Anregungen ——— ie veröffent⸗
lichte: »Gedichte · (1841); »Nach dem Ge⸗
witter« (qweite Sammlung von Gebiditen,
1843); »Reue Gedichte⸗ (1850); »Neuefte
Gedichte⸗ (1870); ferner: »Romancero«
it Gedicht, 1845); »Lyriſches und
ifches« (1856); endlich bie bebeutenbe,
von tiefer Einficht in das Wefen ber Kunft
zeugende Schrift »Wiend Gemälbegale-
rien in ihrer funfthiftorifchen Bebeutung«
(1865) und die fritifche Studie > tanz
Grillparzers Werfe« (1875). Das Außer:
lich und innerlich bewegte Leben ber Dich:
terin fpiegelt ſich In ihren Schriften; ihre
551
Lyrik ift empfunden, wählt aus ihrem
Herzen beroor, ift feine won bloßen Ta⸗
ent grobgeaogene und Fünftlich gepflegte
" Gape, Sofedd, Säriffller, geb. 4
e, Joſeph, tfteller,, geb. 4.
April N au Calöe in Weflfalen, Sopn
von Bauersleuten, wuchs unter der Hut
feiner früb verwitweten Mutter als deren
einziges Kind in der Fülle Fatholifch- weft:
—*2 Volkslebens heran und wurde
für den gelehrien Stand beſtimmt. Er
abfolvierte das Gymnaſium zu Arnsberg,
ftudierte je 1849 in Münden, Tübingen
und Berlin bie Rechte, wurde 1858 Aflef:
for, 1861 Rechtsanwalt und Notar im
Siegenſchen und 1866 in Büren bei Pa-
berborn, wo er jet noch lebt. P. huldigt
in feinen Anfchauungen fowohl als in
feinen poetifhen Manifeftationen der ul:
tramontanen Richtung. Diefes Gepräge
tragen am auffälligften ber Romanzency⸗
Mus ⸗ Joſephine (»Liebe, Slaube und Ba:
terland«, 3. Aufl.1868) und daß »geiftlich-
vaterländifche« Gedicht »Das apokalypti⸗
[de Weib und ihr Herricherfohn ala Sinn
er Kirche und bed Reichs« (1868). gm
übrigen jprisht aus feinen Gedichten eine
fiebenswürdige Natur, welche echtes Lie-
dergold zu müngen verfteht, er in
ben » Ge ichten« (3. Aufl. 1875), den %
hen Dichtungen: » Der treue Edarte (3.
Aufl. 1873) und »Schneewittchen vom
Graal« (2. Aufl. 1872) als au in ben
Dramen: »Friebrid von Spee« (1857),
» Herzog Konrab« (2. Aufl.1864), »Bertha
und Maria« (3. Aufl. 1867), » Das Liebes:
PN von Andernadh« (1870) und »Bater:
änbifhe Schaufpiele« (2. Aufl. 1875)
fowie in ben Novellen: »Pfalzgrafentöch⸗
terlein« (1868), »Aus verichiebenen Zei⸗
ten⸗ (1808) u. a.
Pi de (pr. ih), Paulin, franz.
riftfteller, Pe 5. März 1 zu
Avenay, geft. 13. Febr. 1881 in Paris;
wurbe 1837 Mitglied der Akademie der
Snfchriften, 1853 Profeflor des Altfran=
öfifchen am Eolldge de France und bat
* N — Beide don Au n —*
anzöfifcher Schri e ſowie dur ⸗
reiche Berker zur Geſchichte der franz
zöfifchen Sprache unb Fitteratur verdiern
gemacht. Auch eine überſetzung von Byrons
41
552
Werten (1830—32, 13 Bde.) ſtammt aus
N ah
fton, rang, DEE. Sohn
des vorigen, geb. 9. Au 9, ift feit
.. Nachfolger feines Vaters am Col
— be France und ſeit 1876 Mitglied ber
abemie der Anfchriften. Bon feinen
Werken find bier zu erwähnen: »Histoire
po&tique deCharlemagne« (1866, preis:
gefrönt), fein Hauptwerk; »La vie de
aint Alexis« — ebenfalls Preis⸗
le »Les contes orientaux dans la |ri
gaise du moyen-äge«
1875); Le it Poncet et la grande
urse« (1875); >Les ne de Notre
Dame par perso
te Kant Yable An XL
cassin et Nicolette, chan
siecle« (1878); »Deux — 5 — ro⸗
man des sept sages de Romo- (1879)
und intereſſante Sammelwerfe, wie:
»Chansons de XV. siöcle« (1877) ıc.
Auch Tieferte er eine franzöfiiche Über:
ſetzung von Diez’ »Grammatik ber omas
niſchen Sprahene (1872) und gründete
mit Paul Meyer die »Revue critique<
und »Romania«.
PBarkman (pr. ndn), Francis, nord⸗
amerikan. Schriftfteller, geb. 16. Sept.1823
Au Bofton, machte 1846 eine Reife in bie
ocky Mountains, deren Refultate er in
dem Wert »Prairie and Rocky Moun-
tain life« (1849) nieberlegte, widmete
ih dann ber Erforfhun ber frübern
Geſchichte Amerilas und hat auf biefem | De
em jungfräulicen Gebiet mehrere | der
— Werke Iney or ſo bie
»History ofthe co ee ontiac«
1851, 2 Bde.; 6. Au und ; »Vassall
orton« (Roman, Se je pioneers
of France in the New W orld« na
beutih 1875); »The Jesuits in
America« 1866, deutſch — »The
discovery 0 the Great West « (1869,
11.Aufl. 1879); »The old regime in Ca-
nada« (1874, beutid 1876); »Count
Frontenae and New ce under
Louis XIV « (1877). "Er lebt in Bolton.
Barton (ipr.A'n), 1) James, norbame-
rifan. Schriftfieller, geb. 9. Febr. 1822 zu
Canterbury in England, kam in feinem
vierten Jahr nach Amerika und brachte den
größten Teil feines Lebens in New York zu.
Parkman — —
—
the Eng
— —
—
from Chaucer
un 1873) unb »Parnasse
jowie »Famous Ame-
ins and ara (1 68); »To-
pic of the times« (1871) unb »Carrica-
ture and other comic art« (1377).
2) Sarab Payſon, geborme Willis,
Sattin bes vorige en. eb. 7. Juli 1811,
gef 10. Ott. 1 t fi unter bem
amen Fanny Sera Sign
befannt ala beſonders durch die in
vielen Tauſenden von aren
teten »Fern leavea« (2 1853 u.
1854) und »LittleFerns« (1853). Anbee
beifälliq aufgenommene Romane von ihr
—— ar ——
32The ay- <
dee ı 1868). ,
aus
sc Kae an. *
—— Enga
theater in Darm
—— hierauf die Leitun 38
Oper in Amſterdam, ging
regiſſeur nad) Weimar, kehrte, ber —
rth | lerifchen tigkeit ee 1859 als
AEn LE ran —
rück, übernahm nach ba Sof
theaters 1871 nochmals ——
unge ber Bühne bis 1875 und lebt feitbem
lobach an ber Bergftraße feinen tiere
tifchen Arbeiten. Er hatte fhon früher mit
joldyen begonnen u befonbere den Ro-
man und die Geſchichte bed Theater? aus⸗
erforen. Von lebtern Werken finb zu
nennen: »@efchichte der Muſik und des
Theaters am Hof in Darmſtadt —*
Paflant —
1710« (185054); —— r Muſil⸗
und Theatergeſchichte⸗ — 2. Aufl.
872); »Goethed Theaterl — in Wei⸗
mar« (1863). Auch in feinen Roma⸗
nen bat er mit Vorliebe die Geſchichte
u das Leben ber Bühne behandelt, in-
bes auch andre kulturhiſtoriſche Stoffe ge-
wählt: »Das Griegheimer Haus« (186 )
»Die Komödiantenhere« (1866); »Gol
— el von Köln« (1867); »Drei Ge⸗a
ſellen⸗ (1869); > In Paris« (1872);
nn — 3; »Der Roman ei-
ol ; >Auß —
Belt ber der es 1878); irginie De ja>
a (1879); »Die ‚Brimadoringe (1879);
ogen fchließerin« a 9); »Rühe
ai %, »Frau Muſika« (1881); | 9
Rein, al e< (1881) u. a. Ferner
reihe Operntexte geeihte,
— ir te Kreutzer, Da
Riep, Hiller, Rubinflein u. a. —
niften fanden; enblich bat er eine vor
von Märcpenterten zu, Delorativftüden
für das Berliner — ater geliefert.
eit BG Verfaſ⸗
ine
er ei Hinneigung zur Ahmet
— bereits mit »Tamerton
church — and other poema« vor bie
Offentlichleit. 1846—66 war er Unter-
bibliothefar im Britifchen Mufeum. » Ihr,
burch die und für die er Poet warb«,, iſt
fein reizendes Buch gewidmet: »The an-
gel in the house« (5. Aufl. 1878). Er
t u viel für Zeitjchriften gear:
— Werke erſchienen
efammelt: »Poems« (1878—79, 48de be.)»
* enthalten auch eine belehrende Abhand-
kung: »On English metrical law«. Eine
Blumenleje baraus hat R. Garnett veran-
Raltet: »Florilegium amantis« (1879).
Battifon (pr. pattifm), Mark, engl.
Gelehrter und Schriftfteller, ‚ge 1813 zu
Hornby (Yorkibire), lebt in Oxford, wo er
Paulus. 553
—— J— Rektor eines der Colleges
— Freiſinn an
— lebhaften Bewegung gegen
das Hergebrachte in der Religion —
griffen durch »Tendencies o ious
thought in England« 1800-745 und
neben vielem andern zwei ap allen
geliefert: »Isaac Casaubon« (1
»Milton« (1878), auch Popes Werte her-
are und annotiert. Seine Gattin,
18 Kunftkritiferin befannt, fchrieb: The
renaissance of art in France« (1879),
womit fie auch in a Anerken-
— Belangen w
— Reinde 1 Se ichtichreiber,
zu Berlin, ftubierte
” en in Bonn, es 1847 zu wiſſen⸗
—5 Zwecken nach England und
Schottland und war mehrere Jahre
geb rivatfetretär bei Bunfen. 1855 nad
on zurüdgefehrt, habilitierte er
ih an ber Bonner Univerfität, wurde
1857 Profeſſor in Roftod und folgte 1859
einem Ruf nad Tübingen. Al er hier
ag ur Zeit bed deutſchen Kriegs in
| den reußiſchen Jahrbüchern⸗ einen
fharfen Artikel über bie Zuftände W
—— erſcheinen ließ, wurde er ur
Strafe an da3 Seminar zu Scönthal
verfeßt, nahm aber feinen Abſchied und
wurbe 1867 als Brofejior nach Marbu
berufen. Seit 1870 Iehrt er an ber Uni⸗
verfität zu Göttingen. Bon Meinern Ar:
beiten in — abgeſehen, ſind von
. zu nennen: »König Aelfred und ſeine
tellein ber Geſchichte Englands« (1851);
bie Fortſetzung von Re or —
KUH von England«
3—5); —— AN lands feit en
— von 1814 und 1815«
5, Bb, 1—3); »Bilder aus Alt:
englande E. Aufl. 1876, eine Sammlung
Kr aniprechenber —— —
Eſſays); »Simon von Montfort, Graf
von feicefter, ber Schöpfer bes Haufez
ber Gemeinen« (1867); »Auffäße zur
engliichen Gefchichte« (1869).
aulus, Eduard, en: A
16. Olt. 1837 zu Stuttgart, S
burch feine Arbeiten über römifde er
tümer befannten Finanzrats Eduard P.,
554 Pawlow
ſtudierte Architektur und Kunſtgeſchichte,
bereifte wiederholt Italien und Deutſchland
und ift — onſervator der würt⸗
tembergiſchen Kunſt⸗ und Altertumsdenk⸗
mäler. P. gehört zu den begabteſten Pfle⸗
ern ber Gattung des humoriſtiſchen Reis
ebilds und ift ale folder aud ein gern
elefener Diitarbeiter vieler Zeitjchritten.
Tbtändig veröffentlichte er: »Bilder
aus Ataliene (3. Aufl. 1874), »Bilber
aus Deutfchlande (1873), »Ein Ausflug
nad) Rom« (1873), wie er auch den Tert
zu dem Prachtwerk »Aus dem Schwaben:
ande (1877), einen Zeil vom Terte des
Prachtwerks »Staliene (2. Aufl. 1879)
und ein größeres illuftriertes Merk: »Die
Giftercienferabtei Maulbronn« (1879), ge:
ſchrieben bat. In ber amtlichen »Befchrei:
bung des Königreichs Württemberg« bear:
beitet er die Abfchnitte für Kunftgeichichte,
Altertumsfunde und Naturfchönheiten.
Auch als Lyriker hat er fich nicht ohne Glück
mit »Liedern«e (1877) und »Liebern und
Humoresfen« (1880) verfucht.
Pawlow (ipr.pauloff), Ka rolineKar⸗
lowna, geborne Janiſch, ruſſ. Dichterin,
geb. 22. Juli 1810 zu Jaroslaw, verhei⸗
ratete ſich 1838 mit dem Schriftſteller
Nikolai P., der einige ſeiner Zeit viel⸗
De jebt aber vergelfene Romane ver:
aßt hat. Ihre erſten Gebichte erfchienen
1841, eine vollftändige Sammlung ber:
jelben 1863. Von ihren Werkenverdienen
— Erzählung »Ein Dop⸗
pelleben«e (1848) und die Dichtungen:
»Dwoinäja Shins« (»Eine Quabrille«)
und »Besseda w Trianone« (»&ine Un:
terhaltung in Trianon«). Kine ihrer
legten Veröffentlihungen war eine Übers
tragung von Schillers » Wallenfteind Tob«
(1868). Den Vers behanbelt Frau P.
mit vollendeter Meifterfchaft; dazu atmen
alle ihre Gedichte graziöſe und lebens⸗
warme Innigkeit. Sie lebt gegenwärtig
in Dresden.
Pahn (ipr. pin, James, belichter
engl. Romanfchriftiteller, geb, 28. Febr.
1830 zu Cheltenhbam in Grafſchaft
Glouceſter, lebt in London. Seit 1853
iſt er litterariſch thätig und ſeitdem bes
ſtändig in ber Gunft der Leſewelt ge⸗
wachſen. Wir nennen von feinen Roma⸗
— Pecht.
nen: >Lost Sir Massingberd<, »By
proxy«, »High spirits«, »A confiden-
tial agent«, »A perfect treasure«,
»Walter's word«, »From exile« und
als ben neueften: »A grape from a
thorn« (1881).
Peabody (ipr. pihboddi), Elizabeth,
norbamerifan. Schriftitellerin, geb. 1804
u Billerica in Maflachufett3, machte ſich
auptſaͤchlich um die Einführung bes Frö⸗
belſchen Kindergartenfyftems in Amerila
verbient. Sie ſchrieb in Verbindung mit
ihrer Schweiter, ber Gattin des amerifanis
ſchen Pädagogen Horace Mann: »>Moral
culture of infancy« und »Kindergar-
ten guide«. Außerdem veröffentlichte fie
einige für den Schulgebrauch beftimmte
Geſchichtswerke und: » Reminisoences of
will. Ellery Ch « (1880).
Bearisaupe — enry,
engl. Gelehrter, geb. 7. Sept. 1 zu
Lonbon, wo er lebt. Er ftudierte in Or-
ford, war 1855—65 Profeſſor ber neuern
Geſchichte am King's College in London
und hat either in&ambridge über benfelben
Gegenftand geleſen. Er ſchrieb: »A his-
0 of England during the early and
middle ages« (1861 —068, 5 Be.) und
veröffentlichte: »Historical maps of
England during the first Christian
centuries,with explanatory essaysetc.<
(. war auch eine Zeitlang Re
* »National iewe.
enriette, ſ. Krajnohorsta.
— WMriedrich, Maler und Kunſt⸗
IE sr, geb. 2. Oft, 1814 zu Kon
fe 2te fs feit 1839 in Paris unter
DAchte zum Maler aus und ließ fich,
nachdem er 1851 —54 in Italien zuge:
bracht, bleibend in München nieber. Hin-
ſichtlich feiner Fünftlerifchen Leiſtungen er-
innern wir nur an feine trefflichen unb
befannten Flluftrationen zu ben deutſchen
Klaffifern, 3. B. die Schiller = Galerie
(1859), Goethe: Galerie (1863), Leſſing⸗
und Shafefpeare Galerie, a denen er
ſelbſt die größere Hälfte ber Blätter gelie-
fert bat. In ben Terten, bie er eben
falls felbft dazu verfaßte, wie in feinen
übrigen Funitichriftftellerifchen Arbeiten,
bie er in ber »Allgemeinen Zeitunge«, in
ber »Zeitjchrift für bildenbe Runde x.
Peene — Peon y Eontrera3.
über Künftler und Kunſtwerke ac. feit
Jahren veröffentlicht, zeigt er ſich u leich
als höchſt gewandter und eleganter Schrift⸗
ſteller. gu Buchform erfchienen von ihm:
»Südfrüchte, Skizzen eines Malers«
(1854, 2 Bde.); feine Berichte über »Kunſt
und Kunftinduftriee auf ben Barifer Welt:
ausftellungen von 1867 und 1878, auf
ber Wiener Weltausftellung von 1873 und
ber Münchener von 1876 und bas Werf
>Deutiche Künftler bes 19. Jahrhunderts«
(1877—81, 3 Bbe.).
Berne, Hippolyt Johan van,vläm.
Dramatiker, geb. 1. Jan. 1811 zu Caprycke
in Ofiflanbern, geft. 19. Febr. 1864 Au
Gent, wo er feit 1837 als Arzt gewirlt;
hatte ſchon ale Stubent für eine dramati⸗
che Sejellichaft, die er geitiftet, ein franzö⸗
iſches Vaudeville gefchrieben: »La vieil-
esse de Stanislas«, das 1835 zur Auf⸗
führung fam. Später bebiente er ſich nur
bes vlaͤmiſchen Idioms unb zwar zuerft
mit dem ſehr beifällig aufgenommenen
Stüd »Keizer Karel en de Berchem-
sche boer« (1841), dem er dann eine
oße Anzahl von Stüden jeder Art nach⸗
Folgen Tieß. Viele derfelben wurden bei
— von Preiskämpfen gekrönt,
und die Mehrzahl gehört noch heüte zum
ſtehenden Repertoire des vlaͤmiſchen Thea⸗
ters. ALS die populärften find anzu füb-
ten: »Jacob van Artevelde« (1841);
»Thyl Dee: (1842); »Een man
te trouwen« (1845); »Brigitte« (Oper,
1847); »Een domme veht« (Vaudeville,
1848); »Jan de Vierde« (1848); »De
slotmaker van Wynegam« 1860
»Twee hanen en eene henne« (1854);
»Vader Cads« (1855); »Jellen en
Mietje« (1858) u. a.
Pelletan (ipr.peitäng), 1) Pierre ElE-
ment Eugene „ge Schriftfteller und
Volitifer, geb. 29. Dit. 1813 zu Maine:
Bertrand (Eatente-Infrieure), ſtudierte
in Paris die Rechte, dann Philoſophie und
Litteratur und wirkte hierauf eine Reihe
von Jahren als Kritiker in der »Presse«
und »Revue des Deux Mondes«. 1863
unb 1869 wurbe er als Mitglieb ber
Dppofition in ben Geſetzgebenden Körper
gewählt, 1870 bei ber Septemberrevolu-
tion zum Minifter ohne Portefeuille er:
555
nannt; 1871—76 gehörte er ala Mitglied
ber a Linken zur National:
verfammlung, feit 1876 ift er Mitglied
bes Senats. Er fchrieb außer zahlreichen
Flug: unb Gelegenheitsſchriften: »La
lampe &teinte« (1840, 2 Be); »L’hi-
stoire du Brahmanisme« (1846);
»Heures du travail« (2. Aufl. 1869, 2
Bbe.); »Les morts inconnus« (2. Aufl.
1876); »Les droits de l’'homme, les
rois philosophes« (2. Aufl. 1867, deutſch
1870); »Une étoile filante«, ein Angriff
auf den Dichter —— (1860); »La
nouvelle Babylone«(1863,deutf 1871);
»D£cadence de lamonarchie frangaise«
(4. Aufl. 1872); >Les fetes d’intelli-
gence« (1863); »La charte du foyer«
(1864); »Le termite« (1864); »Nou-
velles heures de travaile (1870); Les
uns et les autres« (1873); »Elisee;
voyage d’un homme & la recherche de
Ini-m&öme« (1877); »Un roi philosophe:
Grand Fre&deric« (1878) u. a.
2) Charles Camille, Sohn des vori⸗
gen, geb. 23. Juni 1846 zu Paris, feit 1880
Chefredafteur bes rabilalen Blattes »La
Justice«, — »Le theätre de
Versailles« (1876), eine Auswahl feiner
Berichte über Die Sigungen ber National-
verfammlung von 1870, die er ihrer Zeit für
ben »Rappel« verfaßte; »Question d’his-
toire: le comit¢ral etlaCommune«
(1879) ;»Lasemaine de mai«(1880) u.a.
Bennell, Henry Cholmondely, engl.
Schriftfteller, geb. 1836, lebt in Agypten.
Er erhielt eine treffliche Erziehung, ver:
ſah bann nacheinander mebrere Staats.
ämter, namentlich das eined Inſpektors
ber ng und trat 1865 in ben
Dienit bes Chedive. Er hat für »Bund«
und andre Zeitfchriften viel gearbeitet und
ſich befonders durch fein humoriſtiſches
Buch »Puck on Pegasus« (1861) be⸗
merklich gemacht, das viele Auflagen er⸗
lebte. Seine andern metriſchen Werke ſind:
»The crescent« (1866); »Modern Baby-
lon« (1873); »The muses of Mayfair«
(1874). Über Fiſche und Fifchereien hat
er viel und als Autorität gefchrieben.
Peon y Gontreraß, Joſé, merikan.
Dichter, geboren im Januar 1843 zu Me-
riba be Ducatan, begann feine medizini-
556 Peregrino — Perb.
fen Stubien fo reüßgeitig und mit fo
länzenbem Erfolg, daß er ſchon mit 19
abren Doktor “ Medizin war. Seine | histori
fe benutzte er zu litterarifchen Stus
bien und ſchrieb Dramen, von benen mel
tere mit Beifall aufgeführt wurden. Um
I wiſſenſchaftlich noch ur —
ben, ftubierte er noch einmal Medizin in
Mexiko, wurde in ber folge Direktor ber
Srrenanflalt von San Hipolito und gilt
zu e für den erſten Irrenarzt des Landes.
e poetiſche ruhte indes nicht.
14 Dramen aus ſeiner r find auf ber
merifanifchen Bühne heimiſch, von denen
»Hasta el cielo« unb »La hija delRey«
auch über die Grenzen feines Baterlanhe
ib inaus belannt geworben. Außerdem
te een, Banb »Romances histöri-
cos mejicanos« herausgegeben, welche
fich ——— Phantaſie und glänzende
a Be Else, Such Manuel,
brafil. Schriftfteller, geb. 1818 er de
Janeiro, machte R töftubien In
teilte dann in Europa und ließ ni ad
einer Rückehr in feiner Date
— —— betri ber
r littera Fr ers
warb fi er —
» Jeronimo Gabor
Be | Jeronime Oare-Benle un ei
Verrenb (fpr. perräng), Frangois
Tommy, franz. Geſchichtſchreiber, geb.
20. Sept. 12. 2, zu Bordeaur, befuchte bie
Normalichule in Paris a dann als
Profeſſor zu Bourges, Montpellier
und ward 1853 an che Bonaparte | f
in Paris verfekt. "Seit 1875 ift er Inſpek⸗
tor der Pariſer Akademie unb zugleich Bros | |
feflor der franzöfiichen Litteratur an ber
polytechnifhen Schule. Bon jeinen Schrif-
ten find zu erwähnen: »Jeröme Savo-
narole« (3. Aufl. 1859, 3 Bbe.); »Deux
ans de * lution en Italie, 1 49«<
Eau tienne Marcel« (neue Aufl.
); Histoire de la litterature ita-
lienne« (1867); »Lee mariages espag- | Mü
nols sous le rägne de Henri IV « (1869,
von ber Akademie preisgeftönt); > Kloge
rique de Sully« (1870, ebenfalls
Breisfchrift): »L’6glise et l’ötat sous
le rögne de Henri IV et la rögence
de ie de Mödicis« (1872, 2 Bie.);
»La democratie en France au moyen-
Age« (2. Aufl. 1875, 2 Boe.); »Histoire
de Florenoe« 187780, 5 Bde). Auch
iſt er ein fleißiger Mitarbeiter an ber
»BRevue des Deux Mondes« und andern
Zeitſchriften.
„Maximilian, Naturjorſcher
und Schriftiteller, geb. 1804 zu Ohinden
in Mittelfranlen, ftubierte zu Landshut
und Münden, habilitierte dann an
letzterer Univerfität für Zoologieunb
1833 einem Ruf nad) Bern, wo er
1876 dozierte. Hier widmete er fih na:
Fair au — iſchen und pfy⸗
chologiſchen Studien u
lreiche Schriften
8 fogen. magife Sehen
ziehen. Fe in gehören unter andern:
»Die a —
lichen * (2, ee
2. Aufl. 1875); >Die Natur im Licht
Eu — — *
— —e—
‚Die e
fenfchaft von dem —— ——
gen 35 des Menichen« (1374, 2 Bbe.);
»Der je Spiritualigmud unb ver:
wanbte a en der Vergangenheit
und Gegenwart« (1877); »Die —
und bie unſichtbare Welt« (1881).
bem ee er: » Allgemeine Ware
als i b
Bat Is ur Köbe)s »Aur Krank »Zur Kennt-
IE J——— — er 5” »Bor:
ie« ser an
—— (1859) unb rungäge er
Vierter. (129)
17 — "OR. 1876 in
n während jeiner Anweſenheit
Perwolf — Peſchel.
daſelbſt als Mitglied der Hiſtoriſchen
Kommiffion. Er ſtudierte 1813—16 in
Göttingen vorzugsweiſe Geſchichte, fand
Fake feiner »Geſchichte Der merowingi⸗
ſchen Hausmeiere (1819) Aufnahme in
bie neugegrünbete ehe für Deutice
lands ältere a ‚ beren »Ar⸗
hin« er 1824-72 (Bb 544) berauss | bu
, wurbe 1823 zum Sekretär am lönig:
hen Archiv zu Sannover ernannt und | wi
übernafm bald darauf bie ihm vom Mini:
fter Freiherrn vom Stein übertragene Leis
tung der Herausgabe bes großen Quellen⸗
werks ber »Monumenta aniae hi-
storica«, für welche er in ben folgenben
Jahren etgieige Reifenburh Deutfehlanb,
Belgien, Fran und England machte,
und in benen er bie Quellen ber karolin⸗
giſchen Zeit meift ſelbſt ebiert bat. Ermurbe | (
1827 zum Ep u Hair in
nnover, 1828 zum H — en DS
famtbaufes * = Liineburg
und 1829 zum Mitglied des neuerrichtes
ten Oberfchulfollegiums zu Hannover er-
nannt. 1842 * * er einem Ruf als Fi a
nniglicher Oerbibllo far nad) Berlin, wo
eh darauf ne zum Shitslich” be ieb
Alademieber®ifienfchaften ernannt —
Dem größern aan Publikum bat er
ſich ae efannt gemacht durch feine
biograph rn Werke: »Ernft Graf von
Münfter« (1839); »Leben des Minifterd
Freiherrn vom Stein« (1849— 54,6 Bbe.),
fein Hauptwerk, wovon ⸗Aus Steind Le:
ben« (1856, 2 Die) ein en ift, und
»Leben des Feldmarſchalls Gra n Neit⸗
hardt von Sneifenau«(1864—69, 3 Bbe.),
welch letzteres Werk (von P. unvollenbet
binterlaffen, fpäter von Delbrüd fortge⸗
mis leider bie nase —— bes | >
Bi HE
erwolf, Joſeph,t
geb. gr Febr. Eh zu Ti ‚el gar ER
Böhmen, flubierte au
Drag, ‚ wurde 1864 —— und —
Bibliothel des boͤhmiſchen Landes⸗
— und wirft gegenwärtig als Pro⸗
feilor der flawifchen Altertümer an ber
tät zu Warſchau. Die ſlawiſche
Sa — — lee Lei
auf erwolfs fchriftfte
tigfeit eine wahrhaft unermüdliche ift. P.
557
jchreibt gleich Nenn und gründlich tiche-
iſch, deutſch und ruffiih. In lee
tterſprache verfaßte er eine große An⸗
zahl von Artikeln aus der Geſchichte ber
Slawen, namentlich ber Rufien und Bo-
[en für das — Konverſations⸗
— n, deſſen Hauptmitarbeiter er auch
zehn Sabre (1861—71) war; fer:
* eine wertvollen Schriften: »Die ſla⸗
Wechſelſeiti gr jeit den Alteiten
Zeiten bis auf Dobrovsfy« (1874); >» Die
en ber baltiihen Slawen«
(1876); »Die ſlawiſche Regierung unter
ben Polen«; >Die jInwifche Idee in Ruß⸗
land« (1879 und neueſtens die Stubie
»Polen und Nuthenen« (1880). Deutich
a er bie Hiftorife=politi Aupanb-
u »Die flawifch:orientalifche yroge-
8); ruſſiſch: » Zar ae und
— Ver erreichiſchen —
in den Jahren 1 «,>
jagen und die baltiſchen Slawen« u. *
Bei eſchel, D8Tar, hervorragender Geo⸗
graph und Scriftie, geb. 17. März
zu N, gef. R. 31 1. Aug. 1875 in
eibaig; war der Sohn eined Offiziers
a ehrerd an ber Kabettenichule zu
, ſtudierte 1845 — — in Leipzig
eibeiber serie ‚ trat dann
* urzem Au alt in
erlin i in bie
Redaktion der Augsburger » Allgemeinen
eitung« ein, welder ex ſechs Ja re ange
tte, und übernahm 1854 diejenige des
"Auslands, die er bis Ende März 1871
fortfübrte. Seitbem wirkte er als ordent⸗
licher Profeſſor der Geographie an ber
ität zu Leipzig. Bon feinen ebenfo
rünblicden und ideenreichen wie Kar und
Se neichriebenen Werfen nennen wir:
a te des Zeitalters ber Entdeckun⸗
— 7* re ber Erd⸗
—* bis auf A. v. Humbolb m:
t | »Reue Probleme ber dergleichenbe en Erk
kunde als — einer Morphologie der
Erboberflä 2. Aufl. 1876) und »Völ-
— —
eridhienen: » u ur
und Bölferkunbe« I von 2ös
wenberg, 187779, 3 Bbe.); 5» Dipl
Erdkunde ‚nad ben binter affenen Ma-
nuffripten bearbeitet von Leipolbt (1879
558
bis 1881, 2 Bbe.), und »Europäifche
Stontentu nbe< (bearbeitet von Krümmel,
ER v. —— Oskar P.;
fin en und Schaffen (1876).
— — Geſchi tichreiber, geb.
6. April 1 eiburg a. U., ftudiert
1827 —31 in 7 e, war, nachdem er *
reits Direktorialſtellen an verſchiedenen
Orten bekleidet hatte, 1856—73 Rektor
Landesſchule Pforta und wirkt feite
bem als Honorarprofefior ber Gefchichte
an ber Univerfität Jena. Bon feinen|d
Schriften find namentlich die auf die rd-
miſche Geſchichte bezüglichen zu erwähnen:
»Die Epochen der Verfa 1 di ichte ber
römifchen a 1841); Due
Roms« (4. Aufl. );
mifche — in — aſſung« a
Aufl 1878); »Stubien zur r iR Ge⸗
ſchichte· (2. Aufl. 1863).
ie om (ipr. he REAL nord:
amerifan. Journaliſt und Dichter, geb.
a. u Philadelphia, wofeföfterfeitnefan
eit die »Saturday Evening Post«
ide Bon feinen Werfen verdienen
Erwähnung: »Poems«(1863); »Themo-
dern Job«, ein didaktiſches edi t, und
bas fünfafti e Drama »Ünesar« 1879).
Petſcherstij, A., ſ. Melnitow.
Peyrat (ipr. päcdh), Alpbonie, franz.
Politiker und Schriftiteller, geb. 21. Auni
1812 zu Toulouſe, ftudierte die Rechte,
widmete ſich dann in Paris dem Jour⸗ f
nalismus, indem er in bie Redaktion ber
rabifalen »Tribune« eintrat, welcher fein
erſter Artikel ſogleich eine chwere Verur⸗
teilung zuzog. Seit 1844 war er Mit:
alied der Redaktion der Girardinſchen
»Presse«, feit 1857 Chef berfelben. 1865
gründete er ben »Avenir nationale«, ben
er bis 1872 leitete. 1871 wurbe er in bie
Nationalverfammlung gewählt, in ber er
fi der Außerften Linken anſchloß, und
1876 zum Senator ernannt. Er fchrieb:
SUR noaseaa dose: hideire deli
»Un nouveau do toire de l’im-
be conce Tone (1855); »Critique
des hommes du jour« (1855); »Etu-
des historiques et religieuses« (1863);
»Histoire &l&mentaire et eritique de
Jesus« (1864); »La r&volution et le
livre de M. Quinet« (1866) u. a. —
Peter — Pfau.
—— von ihm, Napoleon
geb. 1809 zu Bordes fur Aribe (Ari
io, gegenwärtig Klare in St.
main en Laye, bat fich ebenfalle als
Schriftfteller befannt bean. ir nen=
nen: »Les r&eformateurs de la
et de l’Italie au XII. siöcle« (1860);
»L'Arise, romancero religi h6roi-
or | que et —* 1863);
moyen- 1865); »
Fr — 72, ee erunte
Bier Zi, Dichter, geb. 31.
rrius, Guſtav, ter,
Dez. 1800 zu Zodreẽheim bei nad),
Sohn eined Baftors, beſuchte das
naſium in Kreuzna RL ftudierte et 1818
me ben lniverfitäten Galle und Bonn
ilo oe erhielt 1623 ein Lehramt am
Gymnaſium zu Saarbrüden, vertaufchte
dieſes 1833 mit einem folchen in Köln, we
er zum Profeſſor ernannt wurbe unb
1863 in ben Ruheſtand trat. Ex fchri
»Das Nahethal in Liebern« (1
»Karlmann⸗ (1844, ein —— ei
Gedicht); > MWailblieber« (1
mer und Epheuc (1852); —
(1660); ferner die Romane und Novel:
en: > Sf en Soonwald und m
(1861); dein und a
Natur un Menſchenleben« ort De a.
Als en in >: am erg
Dichter
ne — —5 1824 zu nr
ak folite fich der Gärtnerei wibmen unb
wurde als Lehrling —— chickt,
wo er Gelegenheit fand, neben der 7
ſchen Sprache auch das Zeichnen und
len zu erlernen. Erſt verhältnismäßig ſpãt
wurde es ihm möglich, ſich auf die Un iverſi⸗
tät vorzubereiten; er bezog die Hochſchulen
zu Tübingen und Heibe tg und trat 1846
mit feiner erften Sammlung »Gedichte⸗
eroor (nambaft vermehrt und verbeſſert
in jpätern Auflagen). In bie politifchen
Bewegungen bes Jahrs 1848 wurde er
y tief verjtridt, baß er, als Mitglied des
anbesausichufies in ben fies
prozeß verwidelt, zuerft nad
flüchten und ieit 1852 im Fa zu Pa:
vis [eben mußte. ee übertrug er in
Gemeinſchaft mit Moritz Hartmann die
»Bretonifchen Volkslieder« (1853) und
Pfeiffer — Pfleiderer.
befchäftigte fih mit Kunftftudien, deren
Nefultate er in der Schrift > a Stu:
dien« (1866) niederle. te. Nachdem er ſich
noch längere Zeit in Brüſſel, Antwerpen
und London aufgehalten hatte, kehrte er
1865 nad 14jähriger Abwefenheit in bie
imat (Stuttgart) zurüd, wo er eine
itlang ben »Stuttgarter Beobachter«
redigierte. Er veröffentlichte noch: »Stim⸗
men ber Ziite (1848); »Deutiche Sonette
auf das Sahr 1850« (1849); u tunfikris
tische Verf »Kunſt und Gewerbe« (1877)
und »Das Ulmer Münfterjubilium«
(1878); auch übertrug er Claude el
»DOntel en in bag Be
8 Franz
Scriftteler, eb. 2.
lad) bei Solot ui.
Bien; 1; Aubiertg 18%
Germanift und
—J— or pe —
5 zu an
Mebizin, — — Spra⸗
— privatifierte feit 1842 in Stuttgart,
wurbe 1846 koniglicher Bibliothelar da
elbft und folgte 1867 einem Ruf als Pro⸗
eſſor der deutſchen Ritteratur an bie Univer:
tät zu Wien, wo er 1860 zum Mitglied
der Afabemie ber Wiſſenſchaften ernannt
wurde. Bon feinen Schriften find hervorzu⸗
heben: —— 1
a fen und Bildung ber | 2
öfifdhen Sprade in mittelhochdeuticher
it« (1861); »Der Dichter des Nibelun-
liedse (1862), worin er den Minnes
* von Kürenberg als den wahrſchein⸗
Verfaſſer des Gedichts nachweiſt;
—ã und Kritik guf dem Gebiet des
deutſchen ae (1863) und »Freie
Forſchung; Heine Schriften zur Geſchichte
der deut hen Ritteratur und Se
(1867). 0 gab er — Werke
——* itteratur heraus und redi⸗
gierte die von ihm gegründete »Germania⸗«,
eine Vierteljahrsſchrift für beutfche Alters
tumskunde (1856 ji. I deren Leitung nach
— Tod ae — ch übernahm.
Guſtav, Di ar unb Schrift:
fteller, 29. Juli 4 u Stuttgart,
Bruder des Aare un 5
Paul P. (geſt. 1867), ſtudierte im Stift
Au u Tübingen, wo et auch längere Beit als
epetent wirkte, unb — 1846 eine Pro⸗
eſſur am Obergymnaſium zu Stutt Ye
. gehört zur fogen. ſchwaͤbiſchen
559
terfchule und Bat fi in mehreren Ge
dichtſammlungen, die 1831, 1835 und
1841 erfcienen, als tref licher, vorwie⸗
end reflektierender Lyriker vol mann⸗
icher und ſittlich reiner Geſinnung be⸗
währt. Außerdem ſchrieb er: »Martin
Luthers Leben« (1836) die kritiſ Ide —
»Uhland und Rüdert« (1837); »Der
Wellhe und ber Deutſche: Aneas Syl⸗
vius Piccolomini und Gregor von Heim:
burge (1844), eine bichterifche, nur zu
breite Darſte ung ber Kulturfämpfe bes
ei Jahrh.; ferner eine vortreffliche » Ge⸗
te Aleranders d. Or Gr. für die Jugend«
546) und »Geidhichte der eye für
bie ae ugend« (1847). Auch betei⸗
ligte er ih an den Überfegungen von
n | Byrond und Bulwers Werken. Für feine
Beurteilung von Heines Schrilten und
Tendenz, bie in ber »Deutſchen Viertel⸗
jabrsfchrifte erichien, rächte fich ber ange:
griffene Dichter durch feinen cyniſchen
»Schwabenfpiegele. 1848 wurde P., ber
fih in politifher Beziehung zu ben An-
Kr uungen ſeines Bruders bekannte, als
ttrauendmann in bad Märzminifte:
rium berufen, ſchied aber bald wieber aus.
P eget, Bauen. ade: Dichter, geb.
— u Karaſein in Mähren,
rw Sept. 1875 zu Prag; bereicherte
te De Litteratur jowohl in ber
Igrifhen als auch in der epilchen und
»»@legien«
DA BEE BNE Er ſchri
1857); Byfinsiy« (Roman in
2; „auprefiene (1862) und
omane: »Aus der Tlei-
1863); >Die Frau Fabri⸗
tantine (1870); »Das verlorne Leben«
(1871). Bon feinen dramatiſchen Schrif:
ten fei hier das Luftfpiel» Das Telegramm«
un Ein zarter Sinn und eine feine
eobachtung find ber Grunbdharalter ſei⸗
nes amie ya Schaffens.
Pfleiderer, Otto, Theolog, geb. 1.Sept.
1839 zu Stetten bei Kannſſatt, fubierte
in Tübingen unter Baur Theologie, be:
teifte England und Schottland, babili-
tierte fi 1865 in Tübingen, wurde 1870
orbentlicher —“ an der Univerſität
Jena und kam 1875 nach Tweſtens
od als Profefſor ber ſyſtematiſchen Theo:
« [logie nach Berlin. Bon feinen Werken,
a 1
die fozialen
nen Welte
560 Pflug — Piderit.
bie ſich — religi
ſophiſchem G hnen wir
»Die ag ihr een unb ihre Ge⸗
Ihichte« (2. Aufl. 1878, 2 Bbe.); >Der
— ——
op au tlicher Grundlage⸗
—B———
ſichts⸗
——— 3 atit durch
Hereinziehung ber vergleichenden Reli
—— ft zu erweitern; »Zur re⸗
igiöſen Verſtändigung« (1879), eine
Sammlung populärer Vorträge, und
»Grundriß der en Glaubens: und
ns (1880 s b, Seififtel
Pflu er 2 an eller,
eb. 5. — 1823 zu Berlin, ftubdierte ba=
rg Philoſophie Ab wibmete fi dann
ganz dem litterariichen Beruf. Als Jour:
nalift wußte er fich das Gebiet e militärs
une
technifchen — zu einer Spezialität
auszubild hrend jein b ftifches
Schaffen I vorwiegend auf dem Gebiet
Fi “ ſchwarzen Ablers« (1868),
»Aus den Tagen des go roßen Königs«
. Aufl. 1867), »Auch Blut und en
2. Aufl. 1867) und bie »Gefchichtäbilder«
1878) weite Verbreitung A elunun P.
(ebt in Berlin, deſſen ſtädtiſcher Vertre⸗
tung er ſeit 1862 angehört.
trat Adolphe, f. Dennery.
imore (pr.⸗moht) Sir Robert
En vengt urift und Schriftfteller, geb. | Di
810 zu London, wo er ale Admis
— — lebt. BP. gilt in Sachen
des Völferrechts in England als Autori⸗
tät; fein Hauptwerk hierüber find bie|»
»Commentaries of international law«
(1854—60, 3. Aufl. 1879 ff.). Als Bio:
graph erwies er fih in »Memoirs and
correspondence of Lord Lyttleton,
1734 -73.. Auch mit bem Deutfchen bat
er fich viel beſchä tigt unb 1874 Leſſings
»Laocoon« überf
Phillips, 1. Ham
dler, Adolf, Diäter, 8 4. Sept.
1819 zu Erl im Unterinnthal, Sohn eines
Mautbeamten , ftubierte in Innsbruck
bie Rechtsmiffenf ft unb trieb baneben
Philofophie und Sprachſtudien. Inzwi⸗
ſchen —— die — für das von
: ihm erwählte Fachſtudiſum, und er begab
ſich nach Wien, um Noturtoiflenfchaften,
Kunſt⸗ und gitteraturftubien a treiben.
1848 beteiligte er ſich am
Italien; dann, als er bie ofen
- — he Kin in —
ennen gelernt, ging er in ſeine
— ‚wo er nun ganz ſeinen wiſſenſchaft⸗
ihen unb bichterifchen Arbeiten lebte.
Seine Leiſtungen — ihm endlich
1867 einen Lehrſtuhl ber Geologie in
Innsbruck, obwohl ihn — viele Jahre
vorher die Wiener Fakultät als erften bei
einer Beſetzung bes betreffenden Lehrfachs
an ber — Univerfität vorgeſchlagen
hatte. P. erhielt die Betätigung bamals
nicht, weil er an den Prinzipien des Libe:
— feſthielt. Als Dichter trat er
zuerſt mi — aus Tirol« (1846)
bor bie Öffentlichkeit. Es folgten : Lieder
ber Liebe⸗ KG — »Gedichte⸗ (1853) und
—— * —
rge u t wung u
El im Flug ber Gebanten,
——— ferner: »In Lieb’ und Haf«
), eine Sammlung tiefgefühlter Ele⸗
gen cn ramme;bdie
ungen: »Aus den Tiroler Bergen« (1
u. » Allerlei Geſchichten aus Tirol« (1867),
seugniffe eines fchönen novelliftifchen Te:
ts; »Deutſche Tage⸗ (1870), Zeitge⸗
—8 aus Tirol; endlich: »Der
es Jun »Markſteine⸗ ( es
tungen epiſchen Charafiters.
ieh orifche Beleuchtung Tiefert ine
Schrift »Aus meiner Zeit« (1876). Auf
— Gebiet ſind zu nennen:
1880). Drama bed en = use
ur Geognoſie der Alpen
Dreh Theodor, —
15. —— 1826 zu Detmolb, beſuchte
Gymnafium in Fan unb ——
Arzt haãti war, und von wo aus er 8
eine Erholungsreiſe durch die Uniont
ftaaten, Spanten unb Frankreich nach ber
Pierantoni⸗Mancini — Piſſemskij.
privatiſierend, der Wiſſenſchaſt und Lit⸗
teratur ergeben in vun terftadt Det-
mold. Er veröffentl
birn und Geifle ( En
Gluͤcks« (1867); >Wifienichaftliches 7
fl k und Phyfiognomik⸗
(1867) und die belletriſtiſchen Schriften:
füngern
zur Unterhaltung im ilienfreis auf-
ührt wurben. 1868 vermähblte he
\ mit dem berühmten Rechtsgelehrten
uguflo Bierantoni, gegen He:
Profefior an der Untverit zu mu
Deputierter. Sie jchrieb Gedichte unb
n »Dora«
& Te
Ye Gebichte
ammelt unter Titel:
»Poesio« (1879); P. Henfe hat daraus
eine längere, ebenfo —5 als gemüt⸗
volle Dichtung: »Mabdalena«, überſetzt
und in »Weſtermanns Monatsheften«
veröffentlicht. legter Zeit erſchienen
von ihr eine A: Didi 880),
»Commedie d’infanzia« (1881). In
allen ihren ——— haben die ſanf⸗
ten, net bes ilienlebens
die Oberband; leichte, gefällige, gebilbete
ragt dazu bei, allem, was aus ber
er diefer Dichterin kommt, einen äußert
ympathiſchen Charakter zu verleihen.
Pietſch, Ludwig, Schriftfteller
Maler, geb. 25. Dez. 1824 zu Danzig, be⸗
fuchte die Berliner Kunftafademie, trat
1843 in das Atelier des Porträtmalerd
Profeſſor Dito ein und verſchaffte fich bald
als einer der fruchtbarſten und talentvoll⸗
fien u n allgemeine Anerken⸗
nung. In ber Folge begann er auch feine
Eäriftftellerlegiton.
561
u
—* ſeit ſeinem Engagement als
toniſt der »Boffifhen Zeitung« (1864)
mehr unb mehr gewibmet. 1869 war erin
he Suezkanals in Agypten, 1870
und 1 FR
in Paris als VBerichterftatter thätig, und
fo begleitete er bie Hauptereigniſſe der fpä-
tern Friedensjahre, bie Weltausftellungen
in Wien und ‚ die Reife ber kaiſer⸗
lichen Geſandtſchaft nad Marokko ıc. als
eüftiger, allezeit reife> und fchreibfertiger
Feuilletoniſt. Aus ber Menge feiner jour-
naliftifchen Arbeiten fammelte er das Befte
in nden: »Aus Welt unb Kunft«
(1866, 2 Bbe.); »Drientfahrten« (1870);
»Kriegsbilber von Berlin bis Paris«
1871); »Maroflobriefe von der beutfchen
fandtfchaftsreife« * »Wallfahrt
ar Pr (1879).
femstij, Alerei Fepfilak⸗
towitfch, hervorragender en
und Dramatifer, geb. 20. (alten
Stils) 180 im Dorf Namenje (Gouver-
nement Koftroma) als ber Nachkomme
eines alten Adelsgeſchlechts, erhielt bie
erfte Erziehung im elterlichen Haus und
fam mit 13 Jahren aufs Gumnafium
u Koftroma, wo er fieben Jahre blieb und
n vollen Gymnaſialkurſus abfolvierte.
Dann wurbe er von feinen Eltern nach
Moskau auf die Univerfität gefchidt, wo
er vier Sabre Mathematik ftubierte und
nad) Beendigung feiner Studien im Rej-
fort des unkyminiferiums angeftellt
wurde. Er nahm jedoch ſchon 1853 feinen
Abſchied und fiedelte nad) Petersburg
und | über, um fich ganz ber Titterarifchen Thaͤ⸗
tigkeit zu widmen. Seit 1862 lebt er wie⸗
—— Sein belletriſtiſches Haupt⸗
werk iſt der Roman »Tauſend Seelen«
(1858, deutſch 1862); als die beſte drama⸗
tifche Dichtung muß das vieraftige Volfe-
trauerfpiel »Trauriges Schidfale bezeich-
net werben. Von feinen nn Romanen,
562 Plandde —
rzählungen, Dramen unb Luftfpielen
Enno toorzubeben bie Erzählungen:
Yan Re huldig?« und >Die Ehe aus
Leidenichafte; bie Romane: >» aufges
wühlte Meer« (1863) und »ꝰ Im S
das Drama »Banl«e und das Auftfpirl
»Der ndere. Cine Geſamtaus⸗
feiner belletriftifchen Werke erfchien
861—65,
er: bi Geſellſchaft, den
ge bie
Egoismus, die Genußfucht, die Ober
— hlichkeit berfelben. Er if Realift vom
reinften Wafjer, zu ——— fogar mit etwas
naturaliftifchen Mus, der in Fehftigen, [7
lebhaften Zügen malt.
Blau (be. — James Ros
binſon, eng Vramctiter und
ſteller, oe zu Sehen ——
ſcher — ———
Chelſea (London). war a Bud:
bänbler, wurbe —— von großer Liebe für
das Theater ergeifien, mußte auch zu zeich⸗
nen und bewirtte eine me una g auf der
Ne: ne, indem er biftorifche Trachten an
telle bes oft willfürlichen, year
—— Anzugs ee Er trat in
Pe mit hat —* —— unb den
engli perntert für »Frei
»Oberon«e unb fchrieb für bie ——
Cyclopaedia« und andre —
gen Knights. 1854 erhielt er eine An⸗
ftellung als Heralbifer unb rüdte 1866
zum Somerjet Heralb auf; feine »In-
troduction to heraldry« bat 18 Auf:
Jagen erlebt. Die Krone verlieh ihm 1872
En nn von 200 Pb. Sterl. jähr-
lich. Die Zahl ber Theaterftüde, die er
geäieben oder ber Bühne angepafit Bat,
trägt mehr als 200. Bon feinen andern
Schriften feien erwähnt: »Lays and le-
gends of the Rhine« ——— ar
of the Danube« or
British costume« :Oydoh —
dia of costume« (i 16, 2 Ehe. Die
autobiographifcyen „Recollections and
reflections« (1872, 2Bde.). Eine Samm-
— —— ongs and poems« erſchien
muß einem Tod
leſtſchejew, Alerei Nikola—
ai ch, ruſſ. Lyriker und Überfeger,
geb. 22, Nov. (alten Stils) 1825 zu Kos
einer bramatifehen Dicht
Bogen aus
Säriit | bie
Plönnies.
ſtroma aus einer altabligen iſie
wurde in Petersburg in der ule der
Gardefaͤhnriche erzogen, welche er jebodh,
c= | ohne een zu — ‚verlieh,
um in bie Peteröburger zu
— a . in Ye Affaire *
ommuniſten chews verwide
in die Feſtung gefledt unb vom
ericht zum Tod Derurteilt, Kaiier
milderte das Urteil und Tieß rag
nach Verluft aller Standeöredhte, als Ges
meinen in das orenburgif Binienrege
ment einreiben. Durch bie
En im u. bewieſen, Bon et
—— unb wurde vom Kat
N eg worauf i
enommenen Standesrechte
wieder zurüdgegeben wurden. 1859 zog
er nah Moskau; jeit 1872 Iebt er wieder
in Peteröburg ald Beamter der Reiche
Ber — gi hrs
aßt, auch viele ausgezeichnete
Uberſetzungen frember Dichter, namentlich
ber mobernen beutichen 2yriker Heine, Le⸗
nau, Herw geliefert. Seine Drigi-
— »Erfte Gebichte«, 1846; »Ge⸗
bichtee, 1858; »Reue Gebichte«, 1863)
atmen gragiöfe Snmigteit, wenn auch bie
Töne, die er anfchlägt, fein befonberes cha⸗
raktervolles Gepräge befiken. Seine epi⸗
* und —— Verſuche — nich
N) wen
——
— Leisler, erhielt ſie von ſeiten
ihres Vaters eine "forgfältige iehung
unb zeigte — ein — —
Anei er Y Wurden Sr
n ihrem r kam fie in
Yves 33 Großvaters des —
— lich heſſiſchen Leibarztes G. v.
en t, u es aufbot,
ie Erziehung feines Lieblin zuvollenden,
verheiratete a6 1824 824 mit Medizinal:
rat Auguft v. P., ber als Beißmebifug nad nad
Fragt * — elle war, wurbe
t ihre intereffanten »Reifeerinnerungen
aus Belgien, nebft einer überficht ber
vlämifchen Litteratur«e (1847) von ben
Akademien in Brüflel und Gent zum
Ploug — Pocti.
Mitglied ernannt unb nn 1847 Witwe.
ea ben — auen der —
ennien gehört P zu ben Mr
teen yriſchen Naturen: ihre Ly
anſprechend, nn unb herzlich und
offenbart feined Naturgefühl; 2 ihre über
fegungen und Berbolmetichungen frem-
der Dichter (»Britania«, »Engliſche Lyri⸗
fere_2c.), wovon vieles auch als Nach:
empfindung in ihre eignen Gebichte über-
‚find höchſt lobenswert; ihre
angen i
eig A Diäkungen: an uf bem
‚Ru 1869),
N »Ma⸗
ria von Betbaniene ( (18 >Die heil.
Elifabeth« ah Maria Magda⸗
lena; ame 18 0). »Davide (Drama,
1874), > ap Legenden« (1874)
atmen nicht bloß eine fromme, fondern
auch eine poetifche Gefinnung. Hier fo-
wie in ihren übrigen Publikationen: »Ge-
bichte« (1844), »Abalard und Heloife«
( Sonettentranz, 1849), »Oskar und
Sianetta« (Sonettentrang, 1850), »Neue
Seichte« (1851), Marien von Rym⸗
BEN (Gedicht, 1853), »Die fieben Ras
ae FR —
‚ fpiegelt ſich eine
u es weise Rat
su, ne Karl, din. Didtr | M
4 —R geb. 29. Dft. 1813 zu Kol⸗1
bing, wo ber Vater Adjunkt an ber Ge⸗
Iehrtenfchule war, ftubierte von 1829 an
in Kopenhagen Philologie, gab jedoch, an
gt durch bie Frei —* eg er
den — um die ſchleswigſ ache,
en an eine Amtslaufbahn auf,
= 1% ganz ber Litteratur zu wibmen.
Nachdem Iu fußige Studentenlieder, bie er
“ unter dem Namen Poul Aytter veröf:
fentlichte, mächtig — atten, ſchrieb
er für die dramatiſchen Vorſtellungen ſei⸗
ner Kommilitonen bie kecken, mutwilligen
»Attellaner«e. Der norbifche Einheite-
— wurde ihm zum leitenden Ge⸗
ken für all ſein litterariſches und ge⸗
—5 Thun und Treiben, ein Gedanke,
ben er auch als Rebafteur bed »Fädre,
lande (1841 ff.) verfolgte. Seine politis
ſchen Artikel, bie er für das Blatt 1a,
gelten als Mufter dänifcher Profa.
Dichter ift er mehr als irgend ein Er
— u * Brü
563
bänifcher Poet Gelegenheitsbichter, und
bereitö hatte er zahllofe Stubentenlieber,
Feſt⸗ und Zeikgeni te binausgefchidt,
ft | ohne bag man von jeinem Bebeutenben
Wert als Lyriker einen richtigen Begriff
hatte. Die beiden erften Sammlungen
von »Poul Rytters Viser og Vers« wanb«
ten fich noch ganz an einen ziemlich exklu⸗
fiven Teil ber Leſewelt; als fie aber 1861
mit ben — vereinigt erſchienen, trat
bie volle — und Schönheit
ber Dichtungen rg u Tage. Es tritt
zwar das R ab und u ſtark in
Übnen hervor, ee es ift eine Rhetorik, die
durch vealiftiiche Bilber und Worte mäd-
tig wirkt. Erſt in den Gedichten an feine
Frau, die einen Wenbepunlt in Plougs
poetifchem Schaffen bilden, tritt auch Das
erotifche Element in fein Reit und biefe
»Nyere Sange og Di 868) bieten
manches Juwel are —5 P.
hat aber nicht bloß als Dieter, fonbern
auch als praftifcher — und als Mit⸗
Um der Tonftituierenden Reichsverſamm⸗
ung 1848—49, bed Folkethings 1854—57
mo feit 1859 als Mitglied des Lands⸗
things gewirkt.
Pocti (fpr. potiſchi),
ed eichner und ge s
u zu Mündhen, a, Mai
bafelbit; war der Sohn eines aus
Biterbe im Kirchenſtaat gebürtigen bayris
ſchen Generalleutnants, erhielt fhon in
frühefter Su enb durch feine kunſtſinnige
und kunſtliebende Mutter fruchtbare An⸗
regungen zu ähnlicher Thätigkeit, durch⸗
Tief das Lyceum Feng ftubdierte in
Landshut unb 1824 —27 bie
Rechtswiſſenſchaft und — 1830 von
König Ludwig, der dem talentvollen jungen
Mann Muße für feine dichterifchen, mufi⸗
falifchen und ber Malerei zugewandten
Neigungen verichafien wollte, zum Zere⸗
monienmeifter ernannt. Auch nahm ihn
ber König mit bem Kronprinzen Mari:
miltan mehrmals als Neifebegleiter nad
Stalien. Seit 1847 war er als Hofmuſik⸗
intendant thätig, bis er 1864 zum Oberft>
kaͤmmerer ernannt wurbe. Außer mehre⸗
ren Singſpielen fomponierte er eine Oper:
»Der ymiſt.«. Als Dichter bat er
ber Lyrik zuerſt feinen u. entrichtet in
Fans Graf,
564
ben »Geſammelten Dichtungen« (1843),
dann in ben walbesduftigen »Jägerlie⸗
bern« (1843) unb ben jugendfrifchen
»GStubentenliedern« (1845). beion:
ders bat er ſich aber den weiteften Kreiſen
bekannt gemacht durch feine Doppelthätig-
keit als Dichter und Illuſtrator f r bie
Qugend. Hierher gehören: »Märdien«
(1837); — — (2. Aufl.1876);
»Schattenfpiele mit Berfen« (1847); »Der
Dfterhans« 33 »Dramatiſche Spiele
für Kinder« (1850 a — <
(1853); » Was bu willſt⸗ ll 1876);
„Neues Kafperltheater« (1 ⸗
PLUS une emo en ⸗
lein« In 9—75,6%8 ed »Luftige Ge⸗
felichafte (Bilderbuch, 1867) u. a. Auch
für das Bolt hat er volkstümliche Stoffe
behandelt unb dramatifiert: »Gevatter
Tob« (1855); »Starfunfel« (1860); »Der
wahre Horte (1861); >Der Landetnech.
(1861) u. a. Terner lieferte er Radie⸗
rungen zu Grimms »Märchen«, Illuſtra⸗
tionen zu Kobells » Schnababüpfin«, Gülls
»Kinderheimat in Liebern« 2c.
Bodlipsta, Sofie, tſchech. Novelliftin,
eb. 1833 zu Prag. Ihre novelliftiichen
rbeiten, zumeiſt aud dem modernen Fa⸗
milten: und Volksleben, publiziert in den
verfchiebenften Litterarifchen und pädago⸗
giſchen Zeitfchriften, reihen an bie Zahl
fünfzig. Selbfländig find von ihr erſchie⸗
nen: »Das Scidfal und bas Talente,
»Die Verwandten«, »Nalfowslg«, »Ag-
nes, die Przemyſlidentochter«. P. ver:
faßte auch eine Anzahl von pädagogischen
Abhandlungen und Schriften. Unter ihren
Überfe unden ftehen voran: »Confuelo«
und »Die Feine Fadette« (G. Sand) unb
»Ein Glas Waſſer« (Scribe).
VBodmaniczky ipr.nittigt), Friedr 19)
Baron, ungar. Schriftiteller, geb. 2
Juni 1824 zu Afzob im Pefter Komitat
machte nach abjolvierten Studien längere
Leit Reifen in Deutihland, Rußland,
Dänemark und mußte ſpäter wegen feiner
Beteiligung an der Revolution als Ge:
meiner in der öfterreichifchen Armee dienen.
Nach zus Entlaflung nad) Ungarn zu⸗
rückgekehrt, warf er ſich auf die Litteratur,
veröffentlichte zunädhft: » Uti naplömböl«
(Aus meinem Reiſetagebuche, 1853) unb
=
Podlipskaͤ — Pol
entwidelte dann bis 1869 auf dem Gebiet
bed Romans und ber Gräplung eine
chtbare Thätigfeit. Gegenwärtig if P.
ntendant des Peſter Rationaltheaters.
11895 au Gerfhman-Mrjeheb, Bebat
geb. u Herſchman⸗ E ⸗
teur bes bumoriftifchen lattö»Der
Däumlinge, \
rieb Iyri Gedichte:
»Aus den Frü (sr); »Lies
dere (1877 J een beimatlichen
te und »linter im
Himmel« (1878). Außerdem lieferte P.
eine gelungene Überfeßung bes polnischen
Di ne — In. Dichtet, gb
sl, Vinzenz, poln. Dichter,
2. April 1807 zu Lublin, get. 1873 in
Krafau; war der Sohn eines Deutichen,
ber, 1845 mit dem Präbifat »von Pohlen⸗
berg« geabelt, Öfterreichifcher Landrat war,
undeiner franzöfifchen Mutter, befuchte, ba
feine Eltern inzwifcyen nach Lemberg über:
gefiedelt waren, ba8 dortige Gymmaſium
und ftudierte dann Rechtswiſſenſchaft, in-
dem er augleich in engen Berfehr mit ben
jungen Patrioten und Romantifern trat
und fid) ganz ben polnifch-nationalen An-
chauungen anſchloß. Nach dem Scheitern
8 Freiheitskriegs an dem er ſich tätig
beteiligte, ließ er ſich zunächſt in Straf
burg nieder und veröffentlichte von dort
ausjeinelebensfrifchen, im Stil Beran
gehaltenen Solbatenlieber: »Piesni Ja-
nusza« (1833), welche feinen Namen ale
bald allgemein beliebt machten. B.hulbigte
damals, wie Goſzezynski und anbre Did:
tetgenolien, a —— Anſich⸗
ten und begab ſich als Emiſſaͤr na
um bie untern Volksklaſſen für —
der Emigration empfänglich zu maächen,
bis er 1837 Gutsverwalter des Grafen
Kraſicki zu Bachorz wurde, ohne inbeflen
in feinem Intereſſe für bie untern Bolfe:
ſchichten zu erfalten. Wie gering aber
auch feine politifchen Erfolge waren, jo
blieb jene? Wanberleben nicht ur
fruchtbar, denn ihm verdankt bie polniſche
Litteratur eine ihrer anmutigften Sch
planen: »Piesno ziemi — (» Das
ieb von unferm Land«, 1843), worin
die verfchiedenen polnifchen Landesteile in
wirflih poetiſcher und feflelnder Weiſe
befungen werden. Der Unteridied zwi:
ſchen diefer wahr empfundenen Schilderung
Polko —
und ben in Nachahmung Delilles verfaß⸗
ten »Lanbgebichtene der Klaſſiker iſt ein
ewaltiger und fpricht entfchieben zu gun-
fen ber neuen Richtung ber Poefie. Als
B. 1846 von ben aufrü übrerifchen Bauern
mit Lebensgefahr bebroht wurbe an fol-
derart ſehr unerwartete Früchte feiner
Emifjärsthätigkeit erntete, wen fe er fih
>.
ter ber Jahrbü M Of — In⸗
ſtituts Lemberg, wurde er i en
O⸗
graphie, an der Krakauer Univerſität er⸗
nannt, doch bald mit andern polniſchen
auf nad) Lemberg über, wo er 1864 öf⸗
fentliche, ſtark beſuchte Vorträge über pol-
n. —ãA verlebte er den
einer Jahre in Krakanı. Unter fei-
Kumtausgabe 1875 — 76 erfchienen, find
aus der zweiten Periode Amar zu er:
worin ein alter — der polniſchen
Grenzmark in ho Rangiehenber‘ gr e bes
Pschole Hetmanskie« — —
Junkere, 1862), worin P. eine Art mo:
zwar nicht zu den Dichtern erften Ranges,
nimmt aber in der er Kitteratur
Chamiſſo, mit dem
di poetifchen Rich:
andern Richtungen zu. Zuerſt Mitarbei: |1
Profeſſor feines Ri eblingsfadh8, ber
Vrofefioren fufpendiert. Er fiebelte bar:
Sr Litteratur hielt, die 1866 gebrudt
Pr welche in einer neuen Ge:
wähnen: bie Rhapfobie »Mohort« —
ſungen wird; it Stwosz« (
derner Ritterdichtung ſchuf. P. gehörte
— en ieſelbe Stellung ein
wie in ber
er udn
ein Wanberleben eine
ji
auf — zug Sr eit bat.
tun
Ita, life gebomeßogel, Schrift⸗
ſtellerin, geb. 31. Jan. 1823 u Leipzig, | 9
Schwefter bed berühmten Afrikareifenden
Eduard Vogel, erhielt eine ihren Anla a
entfprechende Erziehung, „zeigte frühzeiti
Neigung zur Muſik und trat ſehr
in die Bde Kreiſe ein, bie fie
bamals um Zelir Mendelsſohn "bilbeten.
Später gi sin fie nach Berlin, wo fie im
us von Menbelsfohnd Schweiter, Fanny
enfel, liebevolle Aufnahme und anregen-
den Berfehr mit ben geiftig bebeutenbften
Männern fand. Yon einem unwiderſteh⸗
— ng zum —— etrieben, ging
ae Bari zu ber bei mtien Garcia,
Pollard. 565
betrat dann in Frankfurt a. M. die
Bühne, entſagte aber dieſer nach ihrer Ver⸗
heiratung mit dem Techniker P. un
widmete ſich fortan vorzugsweife ber
Schriftftellerei. Sie lebt jetzt in Weblar.
Ihre befannteften Schö wall ngen wu a
im Reich der Mufit: »Muſikaliſche
hen, Phantafien und if zen« 185
1872); eetonere (man, 1 5 —
»Die Betteloper« (Roman, 1864); »Alte
Herrene (bie Vorläufer Ba ‚ 1868);
»Verklungene Aftorbe« (1868); Niccold
Paganini und ber Geigenbauer« Ro:
man, 1876); »Vom Gefang« (1876);
»Unfre Deu fflaffitere (1 us ⸗
neben veröffentlichte fie — ße Fig
anbrerRomane, Novellen, S inen. Schil⸗
derungen fowie Schriften für bie Kinder⸗
ſtube: »Sabbathfeier« Aue 1858);
»Darftelungen aus ber Künflerwelt«
(1858); »Schöne Frauene (1865); >Auf
dunklem Grunde (Frauen aus der fran-
zöfifhen evolution, 0): »Plaude⸗
reien⸗ (1872); — fnene (1874)
und, aus neuefler Zeit, » —
ber« (Novellen und Skizzen, 1830
Roman »Ein Familienideal« (1 ) a
»Königin Luifee (1881), Das Geplauder
ber jchreibfeligen Verfaſſerin ift oft recht
anmutig und unterhaltend, beſonders wo
fie von ber Mufil und den mufilalif
Künften ſpricht. Tief geht ihr Senkblei
nicht, weder in ben muftfalifcen on in
ben übrigen Romanen ; dagegen ift fie frei
von Ertrapaganzen unb ſonderlich⸗
keiten, ſie ſchreibt mit weiblichem Sinn
und weiblicher Reſerve. Geſchick und Talt
zeigen ſich in ihren Anthologien: »Dichter⸗
üße«, » Hausgarten«, »Brautſtrauß« 2c.,
9 großeb Intereſſe erweden ihre »Er⸗
innerungen an einen Verſchollenen«
(ihren Bruder Eduard Vogel, 1863) und
die» Erinnerungen an Felir Menbelsfohn-
Bartholdy« (1868).
Bellard (ipr. poläxd), Edward, Hiſto⸗
—— der ——— fonföbe erten
Staaten Amerikas, geb. 1838 im Staat
Virginien, lebte während bes amerifani-
fchen Bürgertriee als er in Rich⸗
monb. chrieb history
of the — (1866): »The lost cause«
(1866); »Life of Thomas Jefferson«
566
a; »The lost cause regained«
1868); » Life of Jefferson Davis«( 1869).
Peloustij, Jakow Petrowitſch,
ruſſ. Lyriker und Belletriſt, geb. 6. Des.
(alten Stils) 1820 zu Rjäfan, befuchte
das bortige Gymnaſium und erregte ſchon
damals durch jeine poetiſchen Anlagen bie
öffentliche Aufmerkjamkeit; für ein von
ihm felbft verfaßtes Gebicht, das er als
mnafiaft dem Kaiſer Nikolaus vortru
erhielt er von letterm eine golbne Uhr
ur Erinnerung. Vom Gymnaftum 309
2 um Jura zu flubieren, nad) Dos
Tau auf bie dortige Univerfität, welche er
1844 nad) ee Studium verließ.
Gleich darau en ein Bändchen Ge:
bichte von ihm, welches ſich im Publikum
einer günfligen — erfreute. Er
erhielt eine a Kaufafug, gab
biefelbe aber ſchon 1852 auf und reifte
barauf mehrere Jahre im Innern von
Rußland und im Ausland umber, bis er
1860 wieder in ben Staatsbienit trat, in-
bem er eine Anfiellung bei ber auswär⸗
tigen Zenfur erhielt. Jr biefer Stellung
befindet er fich, beftändig in St. Peters⸗ S
burg weilend, noch gegenwärtig. P. hat
mehrere Bänbe —2— und einige Er⸗
gäblungen und Romane —
ie fich in Rußland großer Anerkennung
erfreuen und dieſelbe auch verdienen. Seine
ler Dichtung glänzt weniger durch
Tiefe als durch Anmut und eine gewilie
ſympathiſche Feinfühligfeit. »Sein Ta:
lent«, fagt Turgenjew von ihm, »reprä-
5 eine beſondere, ihm allein eigne
iſchung einfacher Grazie, freien Bilder⸗
reichtums der Sprache, auf welcher noch ein
Abglanz Puſchkinſcher Schönheit und
einer zuweilen unge| idten, aber immer
tiebenswürdigen Eh
ber Eindrüde.e Weniger bernorragen
feine Erzählungen und Romane. Seine
Werke len 1869 in3 Bänden. Spä-
IE te noch ein Band Gebichte: »Osimy«
Vonfon du Terreil (ipr. pongfiöng du
terraj), Pierre Alerid, Vicomte be
jranz. Romanſchreiber, geb. 8. Juli 18
u Montmaur bei Grenoble, angeblich ein
Vachkonme bes Ritters Bahard, geſt. 10.
Jan. 1871 in Borbeaur; war für bie
Polonstij —
rlichfeit und ya raires
n
Pontmartin.
Marine beftimmt, wandte fi) bann ber
Litteratur zu und entwidelte feit 1850 in
Paris eine fabelhafte Thätigkeit auf dem
Gebiet bes Feuilletonromans, mit dem er
ftets mehrere Journale zu gleicher de
verforgte. Der Katalog ber franzoͤfi
Buchhändler wies für bie beiden I
ae — = — dieſes
une ten un ichwört eworde⸗
nen Vielſchreibers auf. Da Bier ein
fünftlerifher Maßſtab nicht an wer:
ben kann, tft Mar, und ich Teiften
biefe Produkte an Oberfläch! ‚Sr
loperie und Leichtfertigfeit das Auperfe;
—— zu —* allen
euerlichkeiten, deren dieſe Feder
eine volkstümliche Ader, ——
ber unerhörte Abſatz ihrer Produkte zuzw
ſchreiben iſt.
Bentmartin (ipr. yongmartäng), Ar:
manb Auguftin Joſeph Marie ger:
rand, Graf von, franz. und
Romanfchriftfteller, geb. 16. Juli 1811
zu Avignon aus einer alten Adelsfamilie,
erhielt feine Bildung auf bem Golltge
t. Louis zu Paris und wibmete fh
dann bem Rechteftubium. 1832 debütierte
er als Vortimpfer ber legitimiſtiſchen
Sadye in ben Blättern von Nimes und
Marfeille, ſchrieb dann, nach Paris zurũd⸗
gefehrt (1845), in gleichem Sinn in be
»Quotidienne« und »Mode«, um ſich
41847 mit Borliebe der ſchönen Litteratur
Auauisenden unb in bie »Bevue des Deux
ondes« einzutreten. Seine »Causeries
litt6raires«, mit benen er 1853 begann,
und die er noch jest allw tlich in ber
»Garzette de ce« est, umfaflen
unter verfchiebenen Titeln, wie: >Can-
series du samedi«, »Semaines liti£-
«, »Nouveaux samedis« , bis jegt
29 Bände und find, wenn man von ihrer
ftreng katholiſchen und royaliftiichen Ten:
benz abfieht, ebenfo geiftuolle und gewiſſen
bafte wie anziehend geichriebene kritiſche
Abhandlungen, die fi
bern Erfcheinungen ber franzöfifchen Litte:
ratur e n. Großes Au ———
unter dem Kaiſerreich ſeine von allerlei
aften Anſpielungen wimmelnden »Jes-
s de e eau« (1862
Seine Romane und Erzählungen, wie
Poftel — Pott.
»Mömoires d’unnnotaire« (1853), »Con-
tes et nouvelles« (1853), »Entre chien
et loup« (1866), >Le filleul de Beau-
marchais« (1872) u. a. find weniger be
deutenb, bagegen für bar Mufkfreund
fehr unterhaltend feine »Souvenirs d’un
vieux m&lomane« (1873). Während bes
Kriegs lieferte er bie Lettres d’un inter-
cepte« Sn und während ber Com⸗
mune:» eaudelaM&duse«(1872).
Sein Neueftes find bie »Souvenirs d’un
vieux critique« (1881).
sel, Karl, f. Geatsfieio.
BB EEREDEENSEBUESOJEnN es,
niederl. Kritiker und Dichter, geb. 27. Juni
1808 zu Zwolle, geſt. 3. . 1875 in
Amſterdam; warb zu Antwerpen in Hans
belögeichäften erzogen, ließ fih 1833 in ber
Landeshauptſtadt nieder unb kam ba balb
in Beziehung zu jungen Gelehrten unb Lit⸗
teraten, welche der veralteten Richtung in
Kunft und Wiffenfchaft einen Damm ent-
egenzufeßen t waren. In Gemein:
gi mit ihnen grünbete er die Monats⸗
rift »De Gids« (1837) und warb halb
urch feinen kritiſchen Scharfblid unb
feine poetifche Benu un era V
van den Brink das anerkannte Haupt
jungen Schule. 30 Jahre hat er die ge⸗
nannte Zeitfchrift redigiert, welche einen
Schatz kritiſcher Auffühe, Novellen und
Gedichte von feiner Hand Ser mit
ber Chiffre W.D-8 unterzeichnet) enthält.
Später bat er biefe A Zeil jelbit ge
faınmelt(»Proza«,1804,2Bbe. ;» Poözy«
1868—69, 2 Bbe.), zum Zeil find fie nad)
a Tod von Joh. E. Zimmerman
taudgegeben worben (»Verspreide en
nagelaten werken«, 6 Bde.). P. bat
einen ſehr wohlthätigen Einfluß auf die
nieberländifche Literatur ausgeübt. Die
567
das Demibowfche Lyceum. Nach Been⸗
digung ſeiner Studien ließ er ſich in
St. Petersburg nieder, wo er auch noch
est ſeinen Händigen Aufenthalt hat. P.
t mehrere gute Romane und Dramen
je (welch letztere ihrer ſcharfen
itik der ruffiihen Verhältniffe en
non ber Zenfur zur Darfiellung auf der
Bühne micht zugelafien wurden). Unter
ben Romanen find namentlich zu nennen:
»Die armen Edelleute« (1859) und > Junge
Triebe« (1879). Die bramatifchen Haupts
werte find: »Volkes Stimme nicht Got:
tes Stimme« (1853); »Fremdes Gut ge
deiht nicht< (1854); »Flittergold⸗ 1858);
»Der abgeichnittene Laib« unb
»&in vorteilhaftes Unternehmen« (1870).
In den legten fünf Jahren Hat B. auch
eine Reihe vortrefflicher Sorigel@i ten
erfcheinen laſſen: >» Ein®Bligmäbel«(1875);
»Die Kranke« (1876); »Im Bann bed
Geldes« (1876) und »Vor der Gemeinde«
(1877). P. ſchildert das Volk troß eines
Anflugs von Idealiſierung, wie e& ift, ſo⸗
wohl die guten als auch bie ſchlechten Seiten,
unb eat vortrefjlich bie Sprache des
offs. 1880 hat er eine Reihe von Skiz⸗
zen: »Blutfauger im Dorf«, begonnen.
Pott, Auguft Friedrich, Sprach⸗
forſcher, geb. 14. Nov. 1802 zu Nettelrode
in Hannover, fludierte zu Göttingen
Philologie, habilitierte ſich nachher an ber
Berliner Univerfität und befleidet feit
1833 die Profeſſur der allgemeinen Sprach⸗
wiſſenſchaft in Halle. BR ber Begründer
ber willenichaftlichen Etymologie auf bem
Gebiet ber inbogermanifchen Sprachen
und umfaßt babei mit feltener Univer-
—— die verſchiebenſten Sprachgebiete.
on ſeinen Schriften machen wir hier
namhaft: »Etyinologiſche Forſchungen⸗
Weitſchweifigkeit, berleere Wotiſchwall, die | (2. Aufl. 1869 — 76, 10 Bde.); »Die Zi⸗
Liebedienerei in Dichtkunſt und Kritikwur⸗
den Kr bon ihm gegeißelt; doch Läßt jein
Stil bier und ba die Klarheit vermifien.
Potjechin, Alerei Antipowitich,
ruſſ. Belletrift und Dramatifer, geb. 1.
Suli (alten Stils) 1829 zu Kineſchma
(Gouvernement Koftroma), wo fein Bater,
dem Abelitand angehörig, Beamter war.
Nachdem er das Somnahtım in Koftroma
euner in Europa und Afien« (184 i
Bde); »Die quinare unb vigefimale
hlmethode bei Völkern aller Weltteile«
1847); »Die Perfonennamene (2. Aufl.
1859); »Die Malen eit ber menſchlichen
Raffen« (Hauptfähli vom ſprachwiſſen⸗
(haftlihen Standpunkt, 1856); »Anti-
Kaulen, oder mythiſche Vorftellungen vom
Urfprung der Völker und Sprachen«
durchgemacht, Tam er nad) Saroslaw in | (1863); »Die Sprachverfchiebenheit in
568
Europa, an ben Zahlwörtern nachgewielen«
1868), Huch gab. 1876 Ev. Hum:
oldts Werk
menſchlichen Sprachbaus« neu heraus mit
einer fehr ausführlichen biograpbifchen
Einleitung.
Potviu (pr. «wäng), Charles, belg.
Litterarbi
1818 zu Mons, fiudierte in Zöwen
wurde dann Profefior der National:
Titteratur bei ben Öffentlichen Vorleſungen
ber Stabt Brüffel. Er ift das Haupt ber
liberalen Richtung ber belgischen Littera⸗
tur. Von feinen Dichtungen: »Poämes
historiques et romantiques« (1840, 2
Bde.), »Satires et ies diverses«
(1851), »Patrie« (1862), »Marbres an-
I et crayons modernes« (1862),
»En famille«e (1862 u. 1872), »L’art
flamand« (1868) verdienen bie beiben letzt⸗
enannten ie Beachtung. Neuer:
ich ſchloſſen fi ihnen an: »Üontes de
Madame Rose« (1879) und »La patrie
de 1830«, preisgekrönte Gedicht zum
50jährigen Jubiläum ber belgifchen Unab⸗
hängigkeit (1880). Auch Dramen: »Jac-
uesd’Artevelde« (1861), » Les gueux«
(1) »Laındre de Rubens«(1876),
at P. veröffentlicht und damit breimal
akademiſche Preife errungen. Bon feinen
litterar= unb „itelgiäitigen Werken
nennen wir: » Albert et Isabelle« (1861);
»Du theätre en Belgique« (1862);
»Nos premiers siöcles littöraires« (Bor-
lefungen, 1870, 2 Bde.); ge
de la paix en Belgique. ains,
diplomates, utopistes, professeurs et
pamphlötaires« (1871); »Du gouver-
nement de soi-mörne« (1877) und »Es-
sais de litt6rature ique en Bel-
gique« (1880, 2 Bbe.). Ferner erfchienen
von ihm unter bem Namen Dom Ja:
cobu8: »L’eglise et la morale« (1858,
2 Bde.), »Le livre de la nationalite
belge« (2. Aufl. 1860) unb »Les tablet-
tes d’un libre-penseur« (1879); unter
dem Namen Dom fiber: »Le faux mi-
racle du saint sacrement de Bruxelles«
(1876). Auch als —— und Heraus⸗
eber alter Litteraturwerke ſowie als Ver:
aſſer politiſcher Broſchüren hat ſich P.
rege bethaͤtigt. Seit Jahren Mitglied der
über bie Verſchiedenheit des | Sch
fer unb Dichter, geb. 2. De fteller,
u
Potvin — Ponjoulat.
ildung auf
— in den Orcheſtern
); >Albert
Grisar« (1870); »Bossini: im-
pressions, souvenirs etc.« (1871);
187 5); >
mique: Elleviou, Mme.
,
, oesai
Adam,
»Biographie universelle des musi-
ciens« (1878-80, 2 Bbe.) rebigiert.
‚Se
nn aulat in — a ie
eph Francois, franz. riftſteller,
eb. 27. San. 1808 —— —
u Rhöne), geſt. d. Jar. 1880 in Paris;
widmete ge Studien, bealei-
tete 1830 feinen Lehrer Michaud auf
Drientreife und gab mit bemfelben bie
»Correspondance d’Orient« (1833—35,
7 Bbe.), die »Bibliothöque des croi-
sades« und »Nouvelle collection des
m$moires pour servir & l’histoire de
France etc.« (183638, 32 Bde.) her
aus. 1848 war er Ritglieb ber National:
verfammlung, wo er mit ber pr
ſtimmte. Seine hauptſächlichſten ife
ten find: »Histoire de Jerusalem« (9.
Aufl. 1865, beutfch 1844); »Histoire de
Prantner — Prawda.
St. a N (6. Auf. 1875; deutich
1846—47,2Bbe.);»Locardinal Maury«
(2. Aufl. 1859); »Toscane et Rome,
correspondance d’Italie« (1839); »Hi-
stoire de la revolution francaise«
6. Aufl. 1877, 2 Bde.); »Histoire de
co depuis 1814 etc.«e (186567,
4 Bbe.); »Etudes et portraits« (1868);
»Souvenirs d’bistoire et delittörature«
— »Vio de fröre Philippe«
1874); »Les folies de ce temps en
matiöre de on« (1877) x. Aud
ein von ber Akademie gefrönter Roman:
»La B6douine« (3. Aug. 1840), ift von
P. vorhanden.
Prantner, Ferdinand, ſ. Wolfrem.
Prati, Glovanni, ital. Dichter, geb.
27. Jan. 1815 zu Dafindo bei Trient als
Sprößling einer altabligen, aber verarm⸗
ten Familie, gab jhon auf bem Gymna⸗
fium zu Trient Broben dichteriſcher Früh⸗
reife, lag danach auf ber Univerfität zu
Badua dem Stubium der Rechte ob, er-
langte auch den Doltorgrab, verzichtete
aber auf die Praris, um jeinen poetiichen
Neigungen zu 8 Erſt 20 Sabre alt,
verheiratete er fich in feiner Heimat; nach⸗
bem ihm aber bie Gattin [yon nad) fünf
Jahren durch ben Tod entrifjen worden
ging er, um fich zu zerftreuen, wieber na
dem ihm lieb gewordenen Padua. Hier
— er, net * ——
rochenes Ereignis (die unglückli
Siehe ber Schwefter bes n — Dik⸗
tators Manin zu Venedig), feine rührende
poetiſche Erzählung »Edmenegarda«, ein
Gedicht in Byrons Manier, daB ungeheu:
ren Sen nor und ben jungen Poeten
mit einem Mal an bie Spike ber lyriſchen
Talente Italiens brachte. Nun ging er
nach Mailanb, päter (1843) nad) Turin,
wo der König Karl Albert ſich perfönlich
mit dem Dichter befreundete, und wo bie:
fer mit der Begeiſterun feines feurigen
Naturells ſich zum nder der ben
Miffton des —** Konigshauſes,
um Propheten der ruhmvollen Geſchicke
ſelben machte. Der König ſicherte die
materielle Exi des Poeten durch eine
en Eine * neuer Be
ublifationen: eine Iyrifge Sammlung
(Canti lirici, Canti per il popolo, Bal-
569
late enthaltend, en originelle Kunſt⸗
briefe unter dem Titel: »Lettere a Ma-
ria« (1843), bie »Nuovi canti« (1844,
2 Bde.), 100 Trauerjonette unter dem
Titel: »Memorie e lagrime« (18-44), die
erzählende Dichtung »Vittore Pisanie«,
bie » Passeggiate solitarie« (1847), bes
fefigten bie Bopularität des Dichters als
des begabteften Lyrilers feiner Zeit. Mit
wirtungsvollen Tendenzgedichten zollte
P. feinen Tribut dem Erwachen bes na-
tionalen Geiſtes und ben Kämpfen bes-
jelben von 1848-60. Doch ging bie
chwärmeriſche, ein — rer
träumerei angehauchte Natur bes | ⸗
tiroliſchen Poeten aus den Schranken bloß
ideeller ——— in jenen Kämpfen
nicht hinaus. Die reiche Ader bes Lyrikers
ergoß fi) weiterhin in ben »Nuove
poesie« (1856, 2 Bbe.), während bas
nachdenfliche, von Goethe und Byron an⸗
geregte Weſen desſelben vornehmlich in
den poetifchen Sa ungen: »Bodolfo«,
» Ariberto« (1860, befonber® erfolgreich)
und fpäter in »Armando« (1868) einen
Ausdrud fand. Bon andern Gaben feiner
Mufe feien noch genannt: die anmutige
fatirifche Dichtung »Satana e le grazie«
(1855); »Il conte Riga« (1856); »Due
sogni« (1860); »Psiche«, ein Sonetten=
franz N 6), und ein Band unterfchieb-
Tier Poeſien unter dem Titel: »Iside«.
zn ben legten Jahrzehnten ift B. zum
il aus perfönlichen und politifchen Mo⸗
tiven vielfach angefeinbet und fritifch ver-
ungfi it worden. Zu Zeiten fchien er
in den Hintergrunb gedrängt, bis wieder
irgend ein zündendes Gelegenbeitögebicht
aus feiner Feder bie ganze njel elek⸗
trifierte. Er lebt feit längerer Zeit in
Rom als Mitglied bes oberften Rats
im Minifterium bes en Bol.
De Gubernatis, G. P. (1861).
Prawda, Franz (Pleudonym für
AdalbertHlinta), tihech. Vollsſchrift⸗
ſteller, geb. 17. April 1817 zu Nekrafin
in Böhmen, flubterte Bol: zu Wien
und Prag und ift derzeit Schloßkaplan in
Hräbel. 5 t währenb ber 30 Jahre feis
ner litterarifchen Wirkſamkeit eine ganze
Bibliothek von Volksgeſchichten gefchries
ben; feine Schriften zählen zu ben ge
570
leſenſten im tſchechiſchen Volt und haben
durchaus eine belehrende und veredelnde
Ri ea
ler, Otto, Dramatiker, geb.
21. an 1813 zu u Griesfirden i in O
öfterreich, get. 6. Aug. 1881 zu Innsbruck.
Als Kind unbemittelter Eltern warb er
für den geiftlichen Stanb beftimmt, fol gie
aber feiner innern Neigung und entichloß
fi, eine weltlihe Laufbahn einzuſchla⸗
en, wurde in Wien mit Grillparzer unb
Feucterslehen befannt, die pm geiftig an:
regten unbaud) äußerlich we ———
ſuchten, wurde durch des erſtgenannten
mittelung in den Staatsdienſt aufg enom-
men, trat 1834 in bie allgemeine Hof:
fammer (% 1) inanzminifterium) je und er-
a nad und nad) höhere Chargen, bis
als Archivdirektor riupar⸗
er Racfolger wurde. 1866 trat er we:
gen eines Augenleibens in den Ruheſtand
und lebte — abwechſelnd in Grieskir⸗
hen, Paflau und Steyr, bis er endlich
nach Linz, fpäter nad Innsbruck,
ſiedelte. P. hat eine ungemögnlic dra⸗
mail — arleit entwickelt, aber von
llen ſeinen Dramen iſt kein einziges ein
eigentliches U men Bad geworden. Am
befannteften find: Sfenblare (1843);
»Die Rronemwächtere 1844);» Ubrianus«
(1847); »Die Rofe von Sorrent« (1849) | Ti
und das Luftfpiel »Er fucht feine Braute.
Auch von feinen zahlreichen Opernterten,
bie zum Teil von renommierten Kompo⸗
niften in Muſik gefeßt wurben, hat Feiner | e
FR was allerdings Ichwerlich
des Dichters iſt. Als Lyriker ift
nn aufgetreten in: »Dichtungen« (1836),
»Ein Jahr in Liedern« (1848), » Zeitlofen«
(1855), »Sommer und Herbft« (1870),
>eitaffordee (1873) ⁊c. als Epifer in
der romantiſchen un do) »Das Klofter
"prel, &a. e 1.88 re Särift:
tel, Karlbu, Freiherr ri
eb. 3. April 1839 zu —
* 1858 bie Univerfität in Mün
trat ein Jahr fpäter in die bayrifche — *
mee, bie er 1872 als Pan ver⸗
ließ, und lebte m, mit pbilofophifchen
und — Studien beſchaftigt —
verſchiedenen Orten Sübdeutſchlands
1868 ward er von der Tübinger Univerfis
Prechtler — Presber.
tät auf Grund einer aoyenblung über ben
Traum (»Oneirofritifon.. Der Traum
vom Stanbpunft bes tranfcenbentalen
Idealismus · zum Doltorernannt. Eier:
— von ihm — Dani
verſtand vor den Problemen der
a, ORT zB Ra a Ba
am Himme rſuch einer
ber Aftronomie« (2. Aufl. 1876); > kr
Tannen unb Binien«e, Wanberbilder
(1875): »Pſychologie der Lyrif« (1880);
nos unb bie Rebe:
[ja ypot — ei
J ———— ei nn —* in einen Bus
keln durch beißende Satire und
— die gene —
ſt — tifantfchen N Bein —
aſt alle amerikan
lie er 1859 unter dem Titel:
über: — in Buchform — Seine
»Poems« ſammelte Piatt und gab fie
— mit einer biographiſchen eitung
tesker, gene Schrijtfteller,
geb. 9, — u Rüdesheim am
* brachte, —* von —8*
— 6 53*
—* das Gymnaſtum zu Net
begah fich, Me: = durch bie Er-
a —
atur unb
Aſthetik und gar us einem einjãh⸗
rigen Aufenthalt in Frankreich feine Stu⸗
bien in Tübingen. 1853 ließ er jich a
Lehrer ber Litteratur und Geſchichte in
Frankfurt a. M. nieber, wo er jetst noch
wirkt. PB. hat fih befonbers Kann er
macht durch feine humoriſtiſchen Ge
bilder: »Ideal und Kritif«e (1856) umb
‚Molfentududsbeim« (1859), letzteres
eine Schilderung des rheinifchen ‚Lebens in
ben 50er Sahren, worin das
Naſſau als Fürſtentum en ehe bie
Hauptftabt Wiesbaden ale Reñdenz Wins
la Rüdesheim als en
—— und ——— — — gehen
Prefienfe — Prince.
»Ein Anempfinder« (1862); »Rubolfe
(1376) u. a,
DE ——
ehaultde, franz. rift⸗
ſteller, geb. 7. gan. 1824 au Paris, ſtu⸗
dierte 1842 proteſtantiſche Theologie
in Lauſanne, Halle und Berlin und wirkt
als begeiſterter Prediger und Anwalt der
proteſtantiſchen Freilirche ſeit 1847 an ber
Kapelle Taitbout zu Paris, ebenſowenig
zur ſtrengen Orthodoxie fich hlend, als
zur Dulbung gegenüber bem Liberaliämus
geneigt. Seine zahlreichen Schriften gel:
ten meift Tirchenpolitifchen und litterari-
ſchen — oder ſind erbaulicher
Natur. Von ſeinen h (dem Verfuchen
nennen wit: »Histoire des trois pre-
miers siöcles de l’&glise chr6tienne«
(1858— 77, 4 Teile; deutſch 1862-77);
»L’eglise et la r6volution francaise«
(2. Ausg. 1867); »J6sus-Christ, son
temps, sa vie, ses oeuvres« (6. Aufl.
1880, beutich 1866); >Le coneile du
atican, ne et Ki COnB&-
quences politiques religieuses«
(1872) u.a. Auch begrünbete er 1854 bie
»Bevue chretienne« und da$ »Bulletin
theologique«. — Seine Gattin Elije
J——— N ie du Pleſ⸗
is⸗Gouret, nn 1826 zu
— in der bat fich als Ver:
aflerin von Schriften päbagogifcher und
religiöfer Natur befannt gemacht, von de⸗
nen wir nennen: »La maison blanche«
(12. Aufl. 1880); »Le journal de Th£&-
rese« (6. Aufl. 1880); »Poesies« (d.
Aufl. 1877); »Scänes d’enfance et de
jeunesse« (1869); »Un petit monde
d’enfants« (9.Aufl.1880 nern
nichee« (1874) 5» Bois-Gentil« (1878) ⁊c.
Preſton (iyr. prefitn), Margaret,
nordamerifan. Dichterin, ſtammt aus Vir⸗
ginien und ſympathiſierte während des
amerifanifchen Bürgerlriegs mit der ſüd⸗
lihen Konföderation, deren Sache fie in
zahlreichen ſchwungvollen Gebichten ver:
berrlichte. Wir nennen von ihren Ver:
öfientlichungen: »Old song and new«
0); »Beechenbrook, a rhyme ofthe
war« (1872) und »Cartoous« (1876).
Prevoſt⸗Paradol (ipr. prewoh⸗), Lu⸗
cien Anatole, franz. Schriftſteller, geb.
571
5. Aug. 1829 zu Paris, geſt. 20. Juli
1870 in al nalen; war ber Sohn einer
er n vom Theätre frangai, be>
fuchte das Golldge Bourbon unb bie Ecole
normale mit A Erfolg,
wirkte eine Zeitlang als Profeſſor ber Lit-
teratur zu Air und wibmete ſich bann in
Paris dem Journalismus, vorzugsmeife
als Mitarbeiter des » Journal des Dé-
bats«, das infolge feiner beißenden An⸗
griffe auf die Taijerliche Regierung 1866
unterbrüdt wurde. Nach dem Sturz bes
abfolutiftifchen Syſtems (1870) ſchien fich
ihm eine ebrenvolle biplomatifche Lauf:
bahn Bffnen zu wollen: er wurde vom Ka⸗
binett Olivier zum Gefanbten in Waſh⸗
ington ernannt; aber kaum dort ange⸗
langt, machte er auf die Kunde, daß der
Krieg erflärt fet, feinem Leben durch
Selbſtmord ein Ende. Seit 1865 war P.
Mitglied ber Alabemie. Bon feinen Wer:
fen nennen wir: »Essai sur l’histoire
universelle« (3. Aufl. 1875, 2 Bbe.);
»De la libert& des cultes en France«
(1858); »Essais de politique et de lit-
terature« (1859 63,3 Bbe.); »Quelque
pages d’histoire contemporaine. Let-
tres politiques« (2. Aufl. 1872, 4 Bbe.);
ferner die gebiegene litterariſch⸗philoſophi⸗
Ihe Stubie »KEtudes sur les mo
francais« (4. Aufl. 1880) und bejonbers
»Lanouv u
Prince (ip. prini), John Eritchley,
engl. Volksdichter, geh. 1808 zu Wigan,
gef. 1866. In ber Außerften Armut aufs
ewachien, der Sohn eines trunffüchtigen
orbflechters, ber den Sohn durchprügelte,
wenn er las, nährte er doch Geift und Ges
miüt an Byron, Keats, Southey und
Wordsworth. n 1827 begann er
Berfe zu ſchreiben, 1841 veröffentlichte er
fein erfies Wert: »Hours with the mu-
ses«(6. Aufl. 1866). Es folgten: ꝰ A book
for the home ide«, >Songs of the
people« u.a. Seine Gedichte zeigen nicht
ſowohl Originalität als ein re
Ausfprechen ber Gedanken unb Beftrebun:
gen, die feine Epoche erfüllten. Man hat
ihn mit Robert Burns verglichen, ben er
jeboch nicht erreicht. Seine Werte erichies
nen in 2 Bänden 18815 fein Leben ſchrieb
Lithgow.
cyan
dem
befannt,
ã
Cornwall
1787 und
wunberte Er — ule ver:
laſſen, um bei einem en als Schrei⸗
ber — doch konnte er ſich ſpä⸗
ter zu einer höhern Stufe aufſchwingen,
Aubverte die Rechte in Lonbon unb wurbe | i
Rechtsanwalt. Schon lange ie war
er in ber >Li Gazette« mit Ge |n
dichten aufgetreten, welche jeinem Dichter: | na
namen einen angejebenen Plat auf dem
englifhen Parnaß verſchafften. Er ſam⸗
melte dieſe Erſtlingsfrüchte feiner Muſe
al8>Dramatic scenes and other poems«
(neue Ausg. a: bann folgten: »Mar-
cian Colonna, an Italian tale« ; » A Sici-
lian story«; »Mirandola«, ein Trauer-
fpiel, melches einen bebeutenben Erfolg
hatte und bem berühmten Schaufpieler | »
Macready eine feiner glänzenden Rollen
gab; »Thhe flood of Thessaly, and other
MH
it
Het
Mi
i
i
—
8
Mn
Be
X
»Legends and Iyrirs«, m#
—28 von Ch. Didens (meme Anl.
Särütteer, geh.
870).
Kt, ——
lernen, wirkte einige Jahre
Ai und —— — im öfer-
— an run teils ——— un
—— — —— wirt. $
ift genauer Beobachter und
ver: a ee —
aus dem Volksleben Aus pe
atze (Sfigenund Sa gen, 18a:
Ban (ERS), »94 ze ABO x
Er ift nicht bloß ber ee hun
Dr va aud feine Sara
Kuffpäufere, —
Pe be en deuticher Dich 180).
— —* eigentlich ven Dieter ge⸗
Prokeſch von Often — Prölß.
worben. Dahin gehören bie ——
aus dem Harzgebirge⸗ (1862), »Das Le⸗
ben bes alten Köhlermeifters Hillebille«
en »Der Pfarrer von Grünrobe«
ein Lebendbilb, 1852) und manches aus
feinen »®ebichten« (1859). Zumeift hat
er Volk und Jugend im Auge: »Kinder⸗
und Bollsmärden« (1853); »Deu *
Sagen« (1863); »Bolfsrätjele (1876);
»Die Reformationsfagen und bie Volks⸗
überlieferung ber Proteftanten« (1867);
»Volkslieder unb Bollsfchaufpiele«(1855)
u.a. Mertvoll find feine Biographien:
» Friedrich Ludwig Jahn· (1855 ; neu bear:
beitet von @uler, 1881), »Gottfr. Aug.
Bürger« Ge »Melanchthon« (1860),
> eng, teland, Heinfe, nach ben hand:
fhriftliden Quellen in Gleims Nachlaß
dargeftellt« (1877) und feine » yelbgarben«
Ki i E00 on te
te, 5 als Dichter (vgl.
»Deutſche Lieber und Odene, een
Lieder aus Wittenberg gegen Rom«, 1875,
u, a.) ift nicht gr bervorragenb, doch in
einzelnem, 3. B. im Balladenton, glücklich.
ofei von Ofen, Anton, Graf,
Bfterreich. Staatsmann unb tfteller,
ge. 10. Dez. 1795 zu Graz, geft. 26. Oft.
876 in Wien; war der Sohn bes In: | 2
ſpektors Prokeſch der Stift-Soraufhen
hereihait, nahm 1813 als Fähnrih Mi:
itärdienfte, machte 1814 den Feldzug in
anfreich mit, ward 1816 Profeflor der
athematit an ber Kabettenfchule zu
Olmütz, 1818 Abjutant des Yürfien
ea und wurbe 1823 Haupt:
mann bei einem Snfanterieregiment in
Trieft, von wo er 1824 eine Reife nad)
Griechenland, Kleinafien und Konftanti: | Gent
nopel unternahm. 1826 befuchte er Agyp⸗
ten. Zum beö Generalftabs der älter:
reichifchen Flottille ernannt, ging er im
Mai 1828 wieder nad) Smyrna, wo er
die zwifchen Oſterreich und Griechenland
wegen ber Schiffahrt entitandenen Irrun⸗
gen beilegte und 1829 mit dem Pafcha
von Alfa die Übereinfunft zu gunften ber
Chriſten in Paläftina abſchloß. 1830
als Major in ber öfterreidhiichen Marine
nad Wien zurüdberufen und unter bem
Namen »Ritter von Often« geabelt, ging
er 1831 als Eher des Generalftabs mit
573
bem öfterreichifchen Heer nach Bologna,
1833 zur Vermittelung bes Friebens zwi⸗
fen dem Sultan und dem a
Maypten nad) Kairo, im Sommer 1834
als Geſandter nach Athen, wo er bis 1849
blieb. Inzwiſchen war er 1845 zum Ge
neralmajor und in ben Freiherrenftand,
1848 zum Feldmarfchallleutnant erhoben
worben. Bon Februar 1849 — 52 war ex
Geſandter zu Berlin und warb bierauf
im Sanuar 1853 als Bunbespräftdialge
fandter nad Frankfurt geſchickt. Ende
1855 warb er zum Internünzius in Kon-
ftantinopel, 1867 zum Botſchafter dafelbit
ernannt, trat nach Beuſts Sturz zurüd
unb wurbe, nachdem er 1868 Feldzeugmei⸗
fier geworden, bei feinem Abſchied 1871 in
den Grafenftanb erhoben. Ald Schrift:
ſteller zeichnete er fich befonders in feinen
Reifebefchreibungen und Charakterſchilde⸗
rungen durch glänzende Darftellung, ſcharfe
ne und —* Urteile aus.
Außer den von ihm ng Age
San Cd — e
Fürften warzenberge (neue i
1861) heben wir von — Werken her⸗
vor: »Erinnerungen aus Agypten und
Kleinafien« (1829-31, 3 Bde.); »Das
and zwiſchen ben Kataraften Nil«
(1832); »Reife ins Heilige Lanb« (1831);
» ürbigfeiten und Grinnerungen
aus bem Orient⸗ (1836—37, 3 Bbe.);
»Geſchichte des Abfalls ber Griechen vom
türfifhen Reich 1821 und der Gründu
bes helleniſchen Königreihe« (1867,
Bde); »Mehemeb Ali, Vizefönig von
Agypten⸗ (1877). Aus dem Nachlaß er:
ſchien ber »Briefwechfel mit Herrn v.
und Fürften Metternich (1880,
2 Bde.). ine »Kleinen Schriften«
—
raphiſches, Gedichte und eine
Se Hichte bes &gyptifchstürfifchen Kriegs
— Von ſeinen Gedichten ſind
namentlich das Epos »Die Makkabäer«
und das morgenländiſche Gebicht »Das
Gebet« zu erw Dad
Surh, Robert, Schriftfteller, geb.
28. San. 1821 zu Dresben, wibmete lid)
zuerit dem Kaufmannsftanb, fanb aber
darin feine Befriedigung und wanbte ſich
mit jugendlichem Eifer der Kunft und der
574
Wiſſenſchaft zu. Um feine a durch
die Anſchauung zu ergänzen und frucht⸗
bar zu machen, — er größere
Reifen und Bielt fi län eit I Sta |w
lien auf. Auch zu dichte fer roduktion
nur er Bi N —— und ſchrieb mehrere
iele und Trauerſpiele,
— ie) feine Bühnenftüde gewor⸗
ben, von tiefer Einficht in das Weſen
und bie Bebingungen ber bramatifchen
Kunft zeugen. Daher benn auch die
deutung von P. ald Dramaturg unb Fr
tifer, wie er biefe burch mehrere Schriften
bofumentiert bat: enden u
Shafeipeared® Dramen« (187
»Das Meiningenfche — und bie
Bühnenreforme«(18 7 ; »Katechismus der
Dramaturgiee (1877); »Geſchichte des
Hoftheaters zu Dresben« (1877); »Beis
träge zur Ge —— des Hoſthea iers zu
Proſchlo.
tiſche Tendenz ſichtbar, mitunter auch die
religiöfe ab zwar bie katholiſche, wodurch
— che ee beeinträchtigt
n feinen zahlloſen
en benen einige ber umfan ftennod
als Manuffript in ber kaiſerli Sof
— iegen) erwähnen wir, —
ben »Erzählungen für das Bolt und für
bie Jugende, von benen ein en eine
Sammlung je ra Bänden erichienen ifl,
a (epif a ———
Fels und fee "a
da — ABER) ci F —
blãtter⸗ (1864) 2c.; bie —— »Die
öllenmafchine« (1854), >Ein beutiches
neider ei . Au
Kirch das), — 1860), »&in bohmi⸗
), Gi Herenpro €
Mann« Co,
Dresben« R: —N Geſchichte des neuern (1866). = m
Dramase« ‚3 Bde.). Von ber >Grasmus Tattenbad« ——
nn de elle bes Verfafjers | die gefchichtlichen Arbeiten: erſte
eugen »Anti⸗Hartmann⸗ (1874). B eg im Land ob der
ein »Katechismus ber Afthetif« (187 ) Enns« (1849), »ÖStreifgüge im Gebiet
unb Ks pſychologiſchen Unterfuchungen | ber Gefchichte und ber Sir Landes ob
a Urprung ber menfchlichen Erkennt: | der Ennd« (1854), »Salzburg, Geſchichte
nise« (
5 rat, b. en ; ee
r, e ril
henfurt in — beſuchte ee
Gymnaſium zu B bezog ſodann
bieiniverfität zu Prag, um Staatswiffen
ſchaft zu ftubieren, trat 1842 als Prak⸗
tifant in die Bol geibisettion zu Linz, er⸗
hielt fpäter daſelbſt das Lehramt ber Na⸗
turgeſchichte und der deutſchen Litteratur
am Oymnafium, wurde, nachdem er 1857
u Wien als Doktor der Rechte promoviert
atte, nad Graz verfeht und Fam 1867
in ber gleichen Stellung (als Oberkommiſ⸗
far bei ber rn nah Wien,
wo er bis heute noch bedienitet if. Neben
feinem amtlichen Beruf entwidelte P.
eine ungemein fruchtbare, vielſeitige Thä-
tigkeit als gewandter unb talentvoller
Roman:, Bolls: und Jugendſchriftſteller
unb als (patriotifcher) ——
Er erhielt von Fürſten, Univerſitäten und
Vereinen ehrende Zeichen ber Anerfennung
Orden, Diebaillen, afabemifche Titel zc.).
n allen jeinen Schriften ift die patrio⸗
und Sagee, »Schleſien, aus alter unb
neuer Beite, »Bilder aus Krain«, »Ein
Gang durch bie Geſchichte Kärntend« x.
2) — — Tochter
des — 29. Juli 1854 zu &in
in Ober Rerreich, wibmete ſich feit ihrer
Kindheit insbeſondere der Muſik unter
Leitung des Profeflord Epſtein am Wie
ner Konferbatorium. Ihren erften litte
u Berfuch machte fie 1874 mit der
e »Der Hoflanzler«, unb der Erfolg
berfelben feuerte fie nu u fo intenfivem Ar:
beiten an, baß fie binnen fünf Jahren
brei größere Werke unb nahezu 30 sähe
lungen, Novellen und Aufläße fchrie
1876 erfchien von ihr die patriotiiche Ge⸗
dichtſammlung >» Heimatklänge aus Öfter:
reihe. Mehrere ihrer lungen ex
hielten bei Ausfchreibungen ben erſten
Preis. 1879 wurbe fie in anbetracht ihres
se —
er von rreich du e der
Bun Mebaille ausgezeichnet. Er iR
itarbeiterin —— dſterreichiſcher
Zeitſchriften. Die von ihr publizierten
Prout —
ferhftänbigen Schriften find (euber ben
obengenannten): — Kaiſer⸗
frauen⸗ (1878, für das Volk und bie
enb); »Aus Habsburgs Heimgarten«
1879, für bie — »Unter Tannen
und Palmen« (1880, hiftorifche Erzäb-
ungen); — „»Eichener
at »Golbner Hirtenftab« (1880,
olks⸗ und Jugenbichriften). Die Ten-
benz ber begabten, noch ſehr jugendlichen
Schriftſtellerin iſt dieſelbe wie bie ihres
Vaters: die gut katholiſche, für Papft,
Kaifer und Vaterland. Ein wenig mehr
Enthaltſamkeit nach biefer Seite hin bürfte
dem Schriftflellerrubm ber Verfaflerin
wefentlid zu ftatten fommen.
aut (fpr. praut), Father, f. Rahoney.
„Y Robert, Dichter und Schrift:
er, geb. 30. Mai 1816 zu Stettin,
eft. 21. Juni 1872 bafelbit; befuchte bie
Sfufen einer Baterflabt, ierte feit
41834 in Berlin, Breslau und Halle Phi-
lologie und Geſchichte, trat nach einer
größern Aue _ ve an _.__. . KU
von biefem ge r⸗
bücdherne in rt
— en
en wo a⸗
En mit lit en
Stubien. A
rungen veran euer
PEN S ENTER...
ben, 1841 nach Jena überzufiebeln; doch
kehrte er, da fich bier feine Hoffnung auf
eine Brofefiur nicht erfüllte und er zubem
wegen Umgebung ber Zenfur — en
wurde, nach Halle zurück, wo er 1843—48
das >Litterarhiftoriiche Tafchenbuche hers
ausgab, zog fich 1845 Durch feine Komöbie
»Die politifche Wochenftube« eine (Tpäter
J—— Anklage wegen Maje⸗
ſtatsbeleidigung zu, ließ ' dann in Ber:
lin nieder, wo feine Vorlefungen über
Theatergeſchichte fich eines großen Beifalls
erfreuten, bie über deutſche Litteratur je⸗
doch —— verboten wurden, und folgte
1847 einem Ruf als Dramaturg an das
Stabttbeater zu Hamburg, wo er die» Dra-
ar Blätter« herausgab. Sei⸗
nes f8 indeſſen bald überdrüſſig,
ſuchte er ſich erſt in Dresden, dann in
Berlin eine Stellung zu gründen, erhielt
endlich 1849 einen ſeinen Wünſchen ent⸗
en | Formfchönheit und gedanken⸗ wie
Prub. 575
Iprechenben Ruf nach Halle als außeror
dentlicher Brofefforder Litteraturgef ichte,
en nad) erfolgreichem Wirken 1859 biefe
telle freiwillig, wegen Mißhelligfeiten
fowohl mit den Behörden als mit einzel»
nen a, nieber und zog fich in feine
Vaterſtadt Stettin Bas wo er, wie in
anbern größern Städten, zahlreich befuchte
Vorträge über Litteratur und Geſchichte
bielt. I ift auch denen, bie feine Schrifs
ten nidyt kennen, als Herausgeber bes
»Deutſchen Muſeums« befannt geworben,
welche Zeitfchrift er 1851 mit Wolffohn
gegründet Hatte und feit 1861 allein redi⸗
gierte, bis fortgeſetzte Kränflichkeit ihn
866 nötigte, von der Redaktion ganz zu⸗
rũckzutreten. P. bat burch feine journali-
ſtiſche Tätigkeit aufbie litterarifchen Strö⸗
mungen ber Gegenwart nicht unmwelentlich
eingewirkt, weniger durch fein fchriftftelles
rifches Beifpiel. Seine eriten »Gedichte«
— 4. Aufl. 1857) und bie »Neue
mmlung« (1843) find trog perber
eelen⸗
voller Akkorde ohne ſpürbaren Einfluß
Be: Dagegen baben bie fpätern
prifchen Klänge des fchon über des Le⸗
ben? Mi eichrittenen Mannes
ttag hina
(»Herbftrofen«e, 1865, 5. Aufl. 1875
= | »Buch der fiebee, 1869, 3. Aufl. 1874) wes
gen der echt bichterifchen Stimmung, diein
ihnen berricht, wegen ihrer tauigen Mor:
enfrifhe und blendbenden Farbenpradht
ewunderung erregt. Bon feinen Dramen
bat Feind Lebensfähigfeit bewiefen: »Karl
von Bourbon« (18), »Morit von Sach⸗
fen« (1845), »Crich ber Bauernfönig« xc.,
unb auch feineRomane: »Das Engeldyen«,
»Die Schwägerin« (1851), »SFelir«(1851),
»Der Mufifantenturm« N) » Helene«
(1856) und »Oberndorfe (1862) gingen
ohne irgendwelche Senfation vorüber, fo
daß in ber That außer bem Lyriker P.
(vgl. noch feine Sammlungen: »Aus ber
— 1858, u.»Aus goldnen a e,
861) von dem Dichter nicht viel übrig
bleibt. Dagegen waren unb find jet noch
feine litterargefchichtlichen Studien von
roßem Wert, vor allen: »Der Göttinger
ichterbund« (1841); »Geichichte des deut⸗
ihen Journalismus« (1845); »Drama-
turgifhe Blättere (1846); »Vorlefungen
(in; »bn
— lich i
—— ber 2 Geil
Sohn
—A— ſeit i
zu Jena, ji en
—— in Königsberg, machte ih zunächkt teich, fpäter Rorbafrita (1835
durch die Werle⸗
ie Friedrich — (1871 - 74,
Bde.) befannt. — verd entlichte
er: ge Phonikien Shi
Kt einer —— ientteife,
bie er im Auftrag bes Deutichen Reichs
mit Sepp unternommen je ; »Quellen:
— zur Geſchichte ber Kreuzzüge«
876); »Die Beſitzungen bes Deutichen
— im Heiligen Lande (1877); 2Ge⸗
heimlehre und atuten des
pelberrenordens« (187 2: »Kaiſer Fried⸗
rich I. Grabftätte« (1879).
Brierowa, Sewerin, |. Jarochowski.
Püdler-Mustan, Hermann, „GürR
von, Schriftfieller, geb. 30. O
u Muskau in ber "Meberlaufig. ch pi
br. 1871 zu Brani bei Kottbus; wurde
auf bem Herrnbuterinftitut uhpft, dann
auf dem Pädagogium in gell borgebil-
bet, ftubierte zu Leipzig bie echte, trat als
Leutnant in die —2 Garde, nahm als | (
Nittmeifter feinen Abfchied, begab fi auf
a (dur Deutfchland, Frankreich und
Stalien), trat bei der Erhebung Deutſch⸗
lands gegen Frankreich als Major in
ruffifche Dienfte, wurde Abjutant bes Her-
1008 von fen: Weimar, hierauf Oberft: | We
eutnant, als welcher er fü ih bei mehreren
Gelegenheiten auszeichnete, endlich Gou⸗
verneur von Brügge, wo er ſich gleichfalls
Anerkennung erwarb, f feßte nach Abſchluß
bes Friedens feine Heilen fort und befuchte
namentlid England, deſſen berühmte
ber £öwe« (186 2
biftorifche Shubiene 176), bie genben bei
bes Tem: | eines Be
italtenifchen
Kottbus auf dem Gut Branit
an, wo er aufs neue jeine landſchaftliche
Gärtnerei betrieb und bis zu fe feinem Teb
wohnte. Als Schri trat P. zuerſ
mit »Gedichten· (1811) vor das Pen
bie ſpurlos vorübergi
erfennung fanden bagegen
orbenen« (1830), wel
— Veranlafungzubem dem Titel: »
ed Lebenbigen« gaben, obſchon j
— —2 ala Reifeeindrüce.. &
folgten: » ie, —
ne ang« (1 mil: inter
); »Der ei —— —
er
CE den des —
und die — merkwürdig fin
eigt ſich darin Berne = r, ee
Kati abgemeilener
lt⸗ und Lebemann, ge Te rt burd
Eſprit glänzen, als durch die gügte Mabr-
beit belehren will. Er haſcht überall nad
dem Intereffanten unb ifanten und
weiß, bei wirklich — eg
gabe, einem fein ausgeb
thetorifchen a einem nern Urteil
Pulszky
über ag und wahrhafter Empfin-
bung für die Schönheiten der Natur, mit
allen dieſen Reizen ben Leſer zu beftriden;
auch bie Würze vornehmer Blafiertheit und
a fheut er nit. Aus feinem
achlaß hat Ludmilla Alling »Briefwech⸗
ſel und Ber © —— 6 Bde.
herausgegeben. Auch ſchrieb ſie ſeine Bio⸗
graphie (1873).
lszty, Franz Aurel, —
Sähriftfteller, geb. 17. Sept. 1814 zu
ries im Sarofer Komitat, fiubierte zu
iskolcz und Eperies ae und
Aurisprudenz, machte dann Reifen in
Europa unb erlangte Durch feine (beutf
abgefaßte) Schrift »Aus dem Tagebu
eines in Großbritannien reifenden Un⸗
garn« (1839) bie Aufnahme in bie unga⸗
tische Akademie. Später my er ſich als
oppofitioneller Redner bemerflich, wurde
im März 1848 vom Erzherzog Stephan
als a nl na eft be
rufen und bald darauf als Unterſtaatsſe⸗
Tretär im Finanzminifterium nad Wien
verſetzt. Im Oftober b. J. ging er von
Wien heimlich nach Ungarn zurüd und
wirkte hier als Mitglied des Landesver⸗
—— bis Windifchgräß’
Anruden ihn zur Flucht ind Ausland
veranlaßte. Er lebte zuerft in Baris, jpäter
in London unb begleitete dann Koffuth
auf feiner Rundreije durch Nordamerika,
bie er in Gemeinſchaft mit feiner Gattin
Thexeſe (geb. 1815 zu Wien) in bem
Werl »White, red, blacke (beutich
1853) beſchrieb. Schon vorher hatte er
außer andern den biftorifhhen Roman
»Die Jafobiner in Ungarn« (1851) fo
wie feine Gattin »Memoirs of an Hun-
garian ladye (1850, beutfch 1850) und
»Tales and traditions of Hungary«
(13851, deutich 1851) veröffentlicht. Seit
1861 in Stalien (Florenz) wohnhaft,
verlor er zugleich in und ter,
Die im September 1866 währenb einer
Reiſe in Ungarn an ber Cholera ftarben
warb bald barauf begnadig und 1869
mach jun: Rückkehr nach Ungarn zum
Mitglied des Reichstags gewählt, bem er
jebod eit 1875 nicht mehr angehört. P.
sft Präfident ber ſprach⸗ und ſchönwiſſen⸗
Schaftlihen Klaſſe der ungarijchen Alade⸗
Säriftftellerlegilon.
— Pullitz.
577
mie, je 1869 zugleich Direftor des Na:
tionalmufeums in Peſt, das er vollſtän⸗
big neu organifiert hat, fowie Generaldi⸗
reftor fämtlicher Provinzialmufeen und
Bibliotheken des Landes. Ende 1879 er:
ſchienen feine »Memoiren«, die jedoch
) | außer der Darftellung feiner perfönlichen
Erlebniſſe wenig allgemein Intereſſantes
tie
Putlitz, Guſtav, Herr zu, Theater:
dichter und Novellift, geb. 20. März 1821
gu Rebien bei Perleberg (Mark Branden-
urg), ward bis zum zwölften Jahr burch
rwatunterricht auf demLand erzogen, von
834—41 in dem Kloſter Tinirer lieben
rauen in Magdeburg weitergebildet, ftu-
Dierte barauf in Berlin unb Heidelberg bie
Rechte und arbeitete zur Vorbereitung auf
feine biplomatifche Karriere als Regie
rungsbeamter zu Magdeburg. Um Ns
ganz der litterarifchen Produktion widmen
u fönnen, verließ er 1847 ben Stants-
ienft, machte 1848 — 53 Reifen nad
nennen, England und Italien, Tebte
853—63, verheiratet mit ber Gräfin Eli-
fabeth von Königsmark, auf feinem Gut
Nebien, übernahm 1863 bie Zeitung bed
gel heaters zu Schwerin, trat 1867 beibem
nprinzen von Preußen als Hofmar⸗
ſchall ein, verließ aber biefe Stellung ſchon
2 einem Jahr und lebte in Berlin, bis
er 1873, einem Ruf bes eure von
Baden folgend, die Leitung bes Karls:
ruber Hoftheaters übernahm, in welcher
Stellung er noch gegenwärtig thätig ift.
Schon auf ber —* war ſein ——
—— Märchen au »Was 1a r
ald erzählt« entſtanden, der 1851 der
—— übergeben wurbe (41. Aufl.
1880), und bereit 1846 war fein u:
fpiel »Adrienne Lecoupreur, ober bie blauc
Säteife« an mehreren Bühnen gegeben
worden. Danach folgte eine Reihe ein:
aftiger Luftfpiele, bis 1858 »Das Te:
ftament des Großen Kurfüriten«, 1860
»Don Juan b’Auftria«, 1861 »Milhelm
von Dranien«, 1862 »>MWalbemar« er:
ſchienen. Es folgte dann noch eine Reihe
von größern und Heinern Stüden (>Luft-
fpiele«, 1869), beren Abichluß das ber
Gegenwart entnommene Schaufpiel>Relf
Bernde (1879) und das Drama »Die
37
578 Pypin —
Idealiſten« (1881) bilden. Die 1874 er:
fchienenen »Xheatererinnerungen« geben
Aufichluß über bes Verfaflers bramatifche
Thätigfeit und feine litterarifchen und arti-
ftifhen Verbindungen. Neben ber drama
tiſchen Probuftion sing
ber. Hierher gehören: »Rovellen« (1863),
>Die Halben« — »Die Alpenbraut«
1870), »Rafaella« (1880) ꝛc. ferner bie
omane: »Die Nachtigall« (1872), »Cro⸗
quet« (1875) u. a., bie als »Ausgewaͤhlte
Werke« biöher in 6 Bänden erfchienen find.
Die Dramen, befonders bie Luftfpiele, des
Dichters zeichnen fich durch Leichte, unge | (
zwungene Erfindung und natürlich⸗ ange⸗
nehmen Ton aus; den Novellen dürfen Fein⸗
ya ber Detaillierung u. ein gewiffes funft-
erifches Behagen nachgerühmt werben.
Pypin, Alexander Nikolajewitſch,
namhafter rufſ. Litterarhiſtoriker, geb.
1833 zu St. Petersburg, ſtudierte an der
dortigen Univerſität und erhielt eine Pro⸗
feſſur an derſelben, welche er indeſſen un⸗
ter dem realtionären frühern Unterrichts⸗
miniſter, Grafen Tolſtoi, dem der junge
liberale Forfcher ein Dorn im Auge war,
niederlegen mußte. Auch die bereits er⸗
folgte Wahl Pypins zum Akademiker
bie nopelliftijche | fi
Duanten.
wurde auf Tolitois Proteſt nicht beftätigt
und fam erft Ende 1880 unter dent neuen
Minifter, Saburow, zur Geltung. P.
feit feiner eriten Unterf
Br
bi riften inen
denen bie »Slkizzen ber d
—— unter Kaiſer Alexander L.«
und bie Biographie des ruſſiſchen Kriti⸗
—* lan es — ne =
aß upten. n find zu
nennen: »Die ruſſiſchen Vollkslegenden⸗
1864) ; bie preisgefrönte, im Berein mit
W. Spafopit herausgegebene »Geſchichte
ber flawifchen Litteraturen«e (2. Aufl
1879-80, 2 Bbe.; beutich von Pech, 18%,
Bd. 1); >Charakteriftifen litterariſcher
Strömungen« (1874 3 »Die ülteile Be
riobe der ruſſiſchen Litteratur« (1877);
Über ben Banflamismus« (1878, beutkh
in Böttgerd »Ruſſiſcher Rewue« 1879)
unb »Die polnifche Frage in ber ruſſiſchen
Litteratur« (1880). Streng wiſſenſchaft⸗
lihe Objektivität bildet einen beſondern,
in Rußland im allgemeinen ziemlich felte:
nen Vorzug ber litterarhiſtoriſchen Ti:
tigkeit Pypins.
Quanten, Emil von, finn. Dichter,
geb. 22. Aug. 1827 zu Biörneborg, war
zuerft Kadett im finn Ic Kadettenkorps
u Frederikshamn und ſtudierte dann in
ingfors, mußte aber nach einigen
ahren wegen geſchwächter Sefunbbeit
ein mildered Klima en und begab
fih nad) dem Kap ber Guten Hoffnung
wo er a ein Jahr lang aufbielt. Na
feiner Ruͤckkehr Tieß er fih in Schweben
nieber, nahm bier an den Reichstagen von
1859 und 1862 teil unb wurde 1864 als
Bibliothefar König Karls XV. ange:
welche Stellung jedoch mit bed+ Königs
Tod (1872) aufhörte. Als Dichter trat
er zuerit auf mit einem poetifhen Sa:
lender: »Lärkan« (1844 u. 1845), und |j
mit »Dikter« (1851), welche fpäter ver:
mehrt al® »Lyriske dikter« (1859) er-
fhienen. 1855 veröffentlichte er unter
dem Pfeudonym Särfilar eine politiſche
Schrift: »Fennomani och Skandina-
vism«, worin er Finnlands Xvennung
von Rußland forderte und bie eine
nordiſchen Bundesſtaats verteidigte. Dr
mit war feine Verbannung aus Fim—⸗
land —— Er begann eine Zeit
ſchrift: »Fi a Förhallanden«, ven
welcher vier Jahrgänge 1857 —61 erigie
nen. 1874 veröffentlichte er eine Ü
über bie Verhandlungen ber königlichen
Alabemie ber Hiffenfpaften. Eine U
handlung: »Nägra anmärkni vd
Helmholtz vocallära«, machte aud in
Deutichland großes Auffehen. D. war
owohl bei der Redaktion mehrerer polit:
ſcher Zeitungen wie auch als Mitarbeitet
an Zeitſchriſten beteiligt und ließ neuer
Duental —
lich feine gefammelten Gebichte unter bem
Titel: »Dikter, nya och gamla« (1880)
erſcheinen. Seine Gemahlin hat ſich unter
bem Pfeudbonym TurbusMerula einen
geachteten Ramen als überſetzerin gemacht.
Quental, Anthero be, portug. Lyris
fer, geb. 1843 zu San Miguel, wibmete
fi) auf ber Landesuniverfität Coimbra
dem Rechtsſtudium, beſchäftigte fich aber
ſchon von Sugenb auf eifrig mit Poefie
unb ließ »Odes modernas« (2. Aufl.
1875) erfeinen, von denen nicht wenige
einer ſehr frühen Zeit — mögen.
Heine ift Quentals Ide hn * er
und zwar mit vielem Geſchid in ſei
»Primaveras romanticas« nachgeahmt,
in Berfen, welde zwar nicht immer ben
unbebingten Beifall feiner Lefer fanden,
bie aber jebenfalls von großer Wärme des
Gefühls und Energie zeugen. An ber
Politik feines Vaterlands nimmt ber
Dichter eifrigen Anteil. Seinen republi«
Tanifhen Anſchauungen gab er Ausbrud
in einer Schrift: »Portagal perante a
revolucio de Hespanha«, in welcher er
die Zukunft feines Vaterlandes nad) den
Geſichtspunkten ber iberifhen Demofra-
tie befpriht. Gewiß zählt DO. zu ben be⸗
gabteften ozialiften ber (den Halb:
infel, fhon darum, weil ihm ein reiches
Wiſſen unb vor allem gründliche Kennt:
nis ber beutfchen Fhilofophie au Gebote
ftehen. Leider ift feine Geſundheit feit lan⸗
ger Zeit ernſtlich geftört, mas feine litte⸗
rariſche Thätigkeit in den lebten Jahren
weientlich gehemmt bat.
Duinet (fpr. ind), Ebgar, franz. Lit:
terarhiftorifer und Schriftfteller, geb. 17.
Febr. 1803 zu Bourg en Breſſe, geft. 27,
März 1875 in Verſailles; machte feine
Studien zu Straßburg, Genf, Paris und
—— wo er ſich auch eingehend mit
deutſcher Litteratur befchäftigte, begleitete
Dann bie von ber franzöfiichen Regierung
ausgerüftete ne nad Moren (Er:
gr feiner bachtungen war bas
»De la Gröce moderne et de ses
rapports avec l’antiquits«, 2. Aufl.
4832) und warb 1840 zum Profeflor ber
auswärtigen fitteratur an ber Fakultät zu
Lyon ernannt. Zwei Jahre fpäter in glei:
cher Eigenfchaft an das Eollege be France
Quinet.
berufen, ging er 1846 infolge der mit
Michelet ge Säpii »Les
Jesuitese (1844) und wegen jeiner poli-
tiſchen Sreifinnigfeit feines Amtes wieber
verluftig, ward darauf 1848 in bie Kon:
ftituierende Verſammlung fowie fpäter in
die Legislative gewählt, mo er mit ber be
mokratiſchen Fraktion ftimmte, und nad
bem Staatsftreih im Januar 1852 aus
Frankreich verwiefen. D. verbrachte faft
— Jahrzehnte in der Verbannung dien
Erlaß der Amneftie von 1859 frei-
ira 118 erft in Brüſſel, fpäter in Genf
und Montreur, bis ihn endlich der Zu:
fammenfturz ber faiferlichen Negierung
nah Paris zurüdführte. 1871 wieder
zum Mitglied der Nationalverfammlun
ewählt, gehbrte er mit V. Hugo und f.
lanc zu den Fübrern der äußerften Lin⸗
ten und erfreute ſich, wie Diefe, großer Po⸗
pularität. Bon feinen litterargefchichtli-
chen Arbeiten nennen wir: »Rapport sur
les — francaises du XII. siècle-
(1831) und»L’&popee frangaise«(1837);
ferner: »Du gönie des traditions épi-
ues de l’Allemagne et du Norde«
as) »Les poötes de l’Allemagne«
1834), »De l’unit& des littöratures mo-
dernes« (1838) und » Allemagne et Ita-
lie« (1839), Schriften, welche viel dazu
beigetragen haben, innigere Beziehungen
Kran den Dentern und Schriftftelern
579
ranfreich8 und Deutſchlands herzuitellen.
ine fonftigen Hauptwerke find: »Le
&nie des religions« (2. Aufl. 1851),
urch Strauß’ »Leben Jeſu« veranlaßt,
unb »Lechristianisme etla r&volution«
1845), worin er bie Religion als die
rundlage ber politifchen und bürgerli⸗
den Gejellichaft darftellt; ferner: »Les
r&volutionsd’Italie« (1848—52, 2Bbe.);.
»La rövolution religieuse au
siecle« (1857); »Histoirede mesidees«,
eine interefjante Autobiographie, zugleich
treffliche Materialien zu ber Litteratur:
geſchichte feiner Zeit enthaltend 860);
»Histoire de la campagne de 1815«
1862, wine »La r&volution«
8. Aufl. 1868, 3 Bbe.); »France et
emagne« (1869); »Cr&ation« (1870,
2 Bde.; deutich 1871), Stubien und Hy:
potbefen über bie Een, und
|
580
»L’esprit nouveau« (1874), gleichlam
ein Hymnus auf ben fteten Forthrikt ber
Menſchheit. Auf dichteriſchem Gebiet Tie-
ferte er: »Ahasverus«, ein Myſterium
(1833), »Napol&on« (1836), »Prom6-
thee« (188), das Drama »Les escla-
ves« (1853) und daß allegoriſch⸗philo⸗
ſophiſche Poem »Merlin l’enchanteur«
(1862, 2 Bbe.), Dichtungen, welche ſich
insgefamt durch Schwung ber Gedanken
und blendende Schilberungen auszeich⸗
nen, doch des echten Dichtergeifte® es
ren. Nach feinem Tob ——
»Le livre de l’exil6« (1875); »Corre-
Duibogne-Chartroufe — Radti.
»Vie.et mort du génie grec« (1878
mit Biographie von Chalfin) umifer
m a von umfaflen
17 Bänbe. ö
Quivogne⸗Chartronſe, ſ. Rontijeud.
Quis, Ladislaw, tſchech. Dichter,
geb. 1846 gu Licaslau, Doktor ber Rah
und Abvofat in Prag, gab eine Samm⸗
lung Iyrifcher Gedichte: »Aus bem Sturm
unb Drang« (1872), heraus. Sein eigen:
ſtes Gebiet ift jedoch die Ballade, in wel:
* er letzter Zeit Vortreffliches leifiet.
on ihm erſchien auch eine gelungene
Überfegung der Goetheſchen Balladen
spondance inedite« (1877, 2 Bde.) und | (1880).
R.
Raabe, Wilhelm, humoriſtiſcher
Schrififteller, geb. 8. Sept. 1831 zu
Eſchershauſen im Herzogtum Brauns
ſchweig, erhielt feine ulbilbung in
Holzminden und Wolfenbüttel, follte ſich
jobann dem Buchhandel widmen und trat
in Magdeburg ( 9) in die Lehre. In⸗
hagte ihm diefer Beruf fo we
nig, baß er ihn 1853 mit dem Stubium
9
bie »Chronif der Sperlingsgaſſe⸗
bie, wie feine nächſtfolgenden
blun-
en ſchrieb. Seit 1870 wohnt er in Braun
——* Raabes ſchönes, originelles Ta⸗
lent hat ſich ohne Frage mit den Jahren
noch weiter entwickelt (vgl. »Die Kinder
von Finkenrode«, 18595 »Der heilige
Born«, 1861; >Unfers Herrgott3 Kanzlei«,
1862; »>Die Leute aus dem Walde,
1863, und ganz befonders >Horadere,
1876, eine liebenswürdige Humoresfe,
worin das beutfche Kleinleben mit Fötlid.
fter Perfiflage bes herrſchenden Größen:
wahns porträtiert wird); gleichwohl —
alles Fortſchritt bei ihm, und vie
hagt feine »Chronik ber Sperlingsgaſje⸗
noch immer beſſer als feine fpätere Art,
.
wie fie am ausgefprochenften zu tritt
im »Hun or« (1864) —
Telfan« ( ober im »Schübderump«
(1870), wo bie Phantaſie boch allzu ge
wagte und forcierte Burzelbiume |
rd, {und die Luft des wahren Humors ni
mebr fo gefunb und würzig webt, ne
mit Trant Mindmen infiztert iR.
Der Peſſimismus hat aud) in biefem Ge:
müt feinen Meltau angejeßt. Immerhin
behauptet R. den erften Rang unter ben
deutfhen Humoriften ber Gegenwart.
— Bi ee Slim a 3
ogen« z2Freie Stimmen« ;
ne (1872); »Chriftop)
Pehline, eine internationale Liebes⸗
gefchichte (1873); »Meifter Autor, oder
die Geſchichten vom verfunfenen Gar
ten« (1874); >» felder Geichichten«
(1879); »Wunnigel« (1879); » Deuticher
Adele; »Alte Neiter« AL ) und »Dus
Horn von Wanza« (1881).
Nacki (fpr. raiſchth, Sr nz, kroat. Ge
ſchichtsforſcher und Archãäolog, geb. 1829,
wurde 1852 Profeſſor ber Kirchengeſchicht
und des Kirchenrechts am erzbifchöflichen
Radenhaufen — Nalfton. 581
Seminar in Agram, verbrachte von
1857 an einige Jahre in Ron mit Quel-
Venforfhungen im vatilanifhen Archiv
und in den römifchen Bibliotbefen und
iſt jetzt Präfident der Südſlawiſchen Afa-
demie und Ranonilus in Agram. Seine
bebeutendften Publifationen beziehen
auf bie poli
rellen Verhältniſſe Kroatiens, Slawo⸗
niens, Dalmatien, Bosniens und anbrer
Heinerer füdflawifcher Gebiete bes Mittel⸗
alterd. Bemerkenswert find feine Abhand⸗
Iungen über die Slawenapoſtel Cyrill
und Method, über bie den Waldenſern
innigft verwandte und in ben fübflami-
a Ländern ſehr verbreitete Sekte ber
ogomilen unb Patarenen, über bie gla⸗
olitifche und cyrilliſche Schrift, ferner
eine Kritit der Quellen für die Gefchichte
ber Serben und Kroaten im Mittelalter.
R. fchrieb auch eine Reihe von wertvollen
biftorifhen Monographien.
Radenhaufen, Ehriftian, philoſoph.
Schriftſteller, geb. 3. Dez. 1813 zu Frieb⸗
richſtadt a. d. Eiber, wibmete fi dem
Kaufmannsftandb, wurbe fobann Litho=
zaph, ſchließlich Ingenieur, lebt als Ren:
er in Hamburg. R. hat (anfangs ano⸗
nym) auf Grund eingehender gefchicht>
Yicher und kulturhiſtoriſcher Studien und
mit Verwertung ber neueſten Forſchungen
auf den verſchiebenen Gebieten der Ratur-
wiflenfchaft eine Anzahl naturpbilofophi:
der Schriften veröffentlicht, die einen
weiter Leferfreis fanden. Es find: »Sfis,
ber Menſch und bie Welte (2. Aufl. 1872,
4 Bde); »Die Bibel wider den Glauben«
(1865); »Dfirie Beltgefe e in der Erb:
gsi e« (1876, 3 ,‚ wovon ber
etzte Band unter dem Titel: »Mikrokos⸗
mos, der Menih als Welt im Kleinen«
1876 en und »Zum neuen Glau⸗
en« (1877).
Ka ‚„ Solo (Pſeudonym für
— Dannenberg), beliebter Erzäh⸗
Ter, geb. 1823 zu Magdeburg, ftubierte in
Halle und Bonn Rechlswiſſenſchaften, trat
aber nicht in ben Staatsbienit, fondern
wibmete ſich der Schriftftellerei. Er lebt
meilt auf Reifen. Raimunds Schriften
pehören u ben beflern Produktionen ber
eichten Unterhaltungdlitteratur. Seinen
hen, kirchlichen und A ben
»Novellen« (185759, 11 Bde.) folgten
bie Romane: »Durch zwei Menfchenalter«
(1863); » Schloß Eifrath« (1866, 3 Bde. );
a vermäblte (1868, 3 —
»Verwaiſt« (1876, 3 Bde.); »Mein iſt
bie Rache« 18793 3 Bde); »Ein neues
— te (1879); »Gefudht und gefun⸗
« e
Ratosflij, Sjorgu Stojkov, bulgar.
Schriftſteller, geb. 1818 zu Kafanlyf, geit.
fa Ri — — als ie —
ichtſchreiber, olog, iziſt, Agi⸗
tator, Lehrer und aller auf: in
ihm fpiegelt ſich bie Litterarifche und poli-
tifhe Sturm: und Drangperiode Bulga=
riens ab. Seine Schriften bilden eine be:
liebte Lektüre im Land. Nachdem er feine
Studien in Konftantinopel, Athen, Paris
unb Moskau beendet, begann er nach bem
Krimfrieg feine litterarijche und politifche
Thätigfeit in es mit der Herausga
eines Blattes, welches von ber öſterreichi⸗
[hen Regierung unterbrüdt wurde. 1857
erſchien fein patriotifche® Gedicht »Der
Gebirgewanderere. 1858 jehen wir R.
als Lehrer junger Bulgaren in Odeſſa,
wo er ein Buch unter bem Titel: »Anlei-
tung zum Sammeln ug: Alter:
tümer« berausgab. Von 1860 an war er
in en thätig, wo er bie »Geſchichte
ber Bulgarenkönige Afen I. und Aſen II.«
in Drud gab und ein bulgarifches revo⸗
Iutionäres Blatt: »Donaujhwan«, redi⸗
gierte. Nach bem verunglüdten Aufftand
am Baltangebirge flüchtete R. nad) Buka⸗
teft, wo er die bulgarifche Zeitſchrift »Die
Zufunfte gründete und fein Wert über
bulgarıfhe Altertiimer (1865) veröffent:
lichte. Verfolgt wegen Werbung für eine
bulgarische Legion, ne NR. 1866 in
Rußland Zuflucht, kehrte aber nach einem
ahr nad Bukareſt zurüd, wo ihn ber
in vollſter Thätigfeit ereilte. Aus
Rakovſkijs Feder ftammen auch viele 2
tungsartifel über Bulgarien in ruſſiſcher,
ferbifcher, rumänifcher, deutfcher und fran⸗
zöfifcher Sprache. Außer diefen Sprachen
war er aud) des Griechijchen und Serbi:
ihen in Wort und Schrift mächtig.
Ralften (pr. rahlffn) William, engl.
Scäriftiteller, geb. 1829, lebt zu London.
Er ftudierte in Sambribge, war 1853—75
583 Rambaud
Hilfebibliothefar im Britiſchen Mufeum,
2 fi beſonders mit ruffiihen Dingen
ftigt, ging 1868—7 ölermal nah
Fu land und I unter den "Engländern
zu einer Hauptautorität über bie Ruſſen
en Er fchrieb: Ren — his
les« (3. Aufl. 1871); »Liza«, nad
zunee (1 9); The songs of the
eople« en Erz folk
At 7); arly history of Rus-
’ Seine Beiträge zu Zeit⸗
rien nt zahlreich; auch in öffentlichen | Sch
orträgen bat er Anziehendes ar
Ham et from
Geiihticgreiber, geb. 2. Juli 1842 7
Beſançon, ftubierte 1861 — 64 au
Ecole normale in Paris, befleibete
Lebreritellen an mehreren ceen in *
—— ührte 1872 und 1874 im Auf⸗
nterrichtsminiſteriums wiſſen⸗
—T Reiſen nach Rußland aus und
wurde 1875 zum Profeſſor an der Fakul⸗
tät zu Nancy ernannt, von wo ihn Jules
Karl 1879 als feinen Kabinettöchef nach
ris berief. Bon jeinen Werken führen
wir an: »L’empire au X, siöcle«
(1870, gefrönte Preisſchrift); »La domi-
nation enAllemagne«(1873—
1874, 2 et mit der Zendenz: zu be
weiſen, daß die Deutſchen den Fra Ole
für ihre Unterwerfung 1805— 13
dankbar fein follen, * ſich FH
zu rächen, da fie denſelben ihre *
nd Sefittung —— te
Russie &pique« (1876); »
Russes, Moscou et S&öbastopol« 11877:
»Histoire de la Russie« (1878) ıc.
Rambert (ipr.rangbix), Cug ine, franz
Ki ⸗ſchweizer. Schriftfteller, geb. 6.
ril 1830 zu Montreur, ftudierte in
— erhielt fpäter dajelbft bie Bro:
7 ber — te und wirkt
t 1800 als Profeſſor der te
itteratur am Polytechnikum zu
Bon feiner fchristftellerifchen —88 t
und Seinen legt eine nur allaubunte
Menge von Auffägen, —5— ovellen
und Poeſien, die er bauptf lich in der
&enfer »Bibliothdque universelle« ver:
öffentlichte, Zeugnis ab. Wir nennen von
größern Arbeiten: »Madame de Staöl«
(1857); »Corneille, Racine et Moliere«
ber
— Ranallij.
ur? Les Alpes zuisses« (1866—
5 Teile); »Bex et ses environs«
1871 »»Possies etchansans d’enfants«
1871); »Po6sies« (1874); »Ecrivains
nationaux« 1874); » Alexandre Vinet«
— . Aufl. 1876, — »Les oisesuxr
ans la nature« (1879) x.
Ramboffon (fpr. — AH
Bi re, franz. Schri
"2 ar n (Haute: * — Aue
n ER 8 ge widmete fi al
uptſächlich *
—— der A en — — zahl:
reichen Arbeiten
u] Zeitichriften, — — *
gage zuniguen (l »La —
populairo, ou Revue du —
CONNBIBSANCES« (1863 — 8 3
»Histoire et legendes es des plantes« (
Aufl. 1869); » Les colonies
(1868, von der Alademie ber Biffenftak
ten prei —* a; »Histoire des möt&o-
res« (1 m "education maternelle«
(1871); lois de la vie et l’art de
prolonger ses jours« (1871, vonder fran:
zöfifchen Alabemie an: »His-
toire des astres »La loi ab-
solue du — et destinse humaine
au point de vue de la science compa-
r6e« (1876); »Les harmonies du son &
n | U’histoire es instruments de musigue«
(1877, ebenfalls ERDE u.a
Ramede, Louifadela, f
Ramfay De. «eb Ehward Bar:
nerman, engl. Geiftl a Schrift⸗
ſteller, geb. 1793, geſt. 1872 zu
— —— Sin mbri
war Pfarrer in an
bie Univerfität Cbinburg verlieh m ın$
ben Doltorgrab. Sein Haup
»Reminiscences of Scottish ifo wi
character« (1857), das bis jeßt 25 Auf-
lagen erlebte.
anali, Ferdinando, ital. Schrift:
fteller, geb. 1813 zu Nereto in ben Abrur
{en ‚ Tag dbem Studium ber an rispruden;
n Rom ob, ging 1833 na — und
beſchäftigte mit litterariſchen Arbeiten.
Seiner politij ak wegen aus
ben römifchen Staaten ausgewieſen, bt
—— er ſi nach Toscana und verdffenr
ichte: »Vite degl’ illustri Rommnie
Rangabe.
und »Illustrazioni alla Galleria degli
Uffizii di Firenze«, welchen er feine »Sto-
ria delle belle arti in Italia« folgen ließ
(en Aufl. 1855), ein fehr brauchbares
z ext, das aber E ah ie aan
tion aus guten hiſtoriſch⸗ ı Spes
ialfchriften ift. RN gab er
reund Guerrazzi ein republifanifches
urnal: >» L’Inflessibile«, heraus; eben
Bet Freund verhalf ihm hernach zu einer
Lehrkanzel der Geſchichte an ber Univerfität
Piſa. Auf hiſtoriſchem Gebiet leiftete R.
Züchtiges in feinen »Storie italiane dal
1846 al 1852« (1853), welchen er jpäter
mit »L’Italia dopo ıl 1859« eine ort:
ne ab, eine gewillenhafte, aber mit
uber —— dem moder⸗
nen Leben gegenüber auftretende Arbeit,
bie an Sueton und Tacitus erinnert. Als
feine verbienftlichfte Leiftung aber gelten
die »Ammaestramenti di letteratura«
(1854, 4 Bbe.). Seit 1859 Iehrte er Ge⸗
ſchichte ber. italienifchen Litteratur am
Istituto di perfezionamento zu Flo⸗
renz, dann moderne Geſchichte an ber
Unwerfität zu PBifa. Seinen politifchen
Standpunkt gab er zur Zeit, als bie fran⸗
zöfi dh: farbinif Nianz im Wert war,
ın ftarfer Oppolition gegen bie Tendenzen
ber Zeit zu erfennten und fämpfte in hei
nem Bud »Del riordinamento dell’
Italiae gegen biefe Tendenzen, als unzeit⸗
gemäß und verberblic, lebhaft an. Ganz
an ber Vergangenheit hängend und in
Ben eitalter das Ideal altrömifcher
annbaftigfeit vermiſſend, fand er ber
au — Italiens ſeither
Fin felig un abwehrend g enüber.
Rangebe (Rhangamwıs), Aleran:
dros Rhiſos, neugrieh. Dichter, Ge
Iehrter und Staatsmann, geb. 1810 zu
Konſtantinopel aus einer Fanarioten⸗
familie, fiedelte 1818 mit feinem Vater,
einem hoben Beamten bed bamaligen Ho:
ſpodars der Walachei, nach Bukareſt über,
erhielt feine wiffenfhaftliche Ausbildung
feit 1821 zu Odeſſa und auf der Kriegs⸗
fhule zu Münden und trat 1831 in den
gest hen Staatsbienft. Bis 1841 im
tusminifterium mit der oberften Lei:
tung bes Unterrichtswejend betraut, er:
ward er fi durch Gründung zahlreicher
588
Volksſchulen und mehrerer Gymnaſien
toße Verdienfte und war 1839 einer ber
ründer der Archäologiſchen Geſellſchaft
in Athen, deren Sefretariat er bis 1852
befleivete. 1842 trat er ala Rat in das
Minifterium des Innern, mußte zwar
1844 als Ausländer diefe Stelle nieber-
legen, erhielt aber 1845 bie Profeffur ber
Archäologie an der Univerfität zu Athen
und war vom Februar 1856 bis Mai
1859 Minifter des Außern im Kabinett
YBulgaris. Seitdem lebte er in Zurüd-
ezogenbeit, wurde dann 1867 griechiſcher
andter in Waſhington, 1868 in Paris
und befleibet feit Zuli 1874 den gleichen
Poſten im Deutichen Reich. 1878 ——
er auch als zweiter Bevollmächtigter Grie⸗
chenlands beim Berliner Kongreß. Als
{en gebildeter Dichter hat fich R. in einer
eibe dramatiſcher, epifcher und lyriſcher
Dichtungen gezeigt (gefammelt 1837—
1840, 2 Beh; ebenfo hat er ſich auf dem
Felde der Novelliftif mit vielem Glück
verfucht a en unb Ntovellen«,
1855—57, 2 Bbe.). Bon feinen Dramen
wurde das ariftopbanifche Luſtſpiel »Die
Hochzeit ded Kutrulise von Sanders (2.
Ausg. 1875), die Tragödie »Dukas« von
Elliſſen (gebrudt 1881), von ben Novellen
»Der Fürit von Morene von Elliſſen (1808)
ins Deutfihe überſetzt. Unter feinen philo-
Iogifchen und arhäologifchen Arbeiten find
beſonders hervorzuheben bie »Archaiolo-
gia« (1866, 2 Bbe.) und bie »Antiqui-
tes helleniques« (franz. 1842—55, 2
Bde.). Nenerlich veröffentlichte er (wieder
in franzöfifher Sprache): »Histoire dela
Grece moderne« (1877) und deutſch das
rifthen »Die Ausſprache des Grie⸗
chiſchen⸗ (1881). Auch bat er ben So-
phofle8 und Ariftophanes, Plutarchs
Lebenshefchreibungen u. a. fowie Goethes
„Sphigenia« und verfhhiebened aus dem
anzöfifhen ins Neugriechifche überfegt.
. tft Mitglied mehrerer gelehrter Geſell⸗
haften. Eine Sammlung feiner Werfe
erihien 1874 ff. in 13 Bänden. — Sein
Sohn Amilios Rhiſos R. geb. 1853,
machte als preußiſcher Offizier den Krieg
egen Frankreich mit, ftarb aber ſchon
2. April 1874 in Alerandrien. In dem:
felben Jahr erfchten bas von ihm wäh-
584
rend bed Kriegs geführte Tagebuch, in
deſſen Anbang fid) auch einige poetifche
Berfuche befinden.
Hanieri, Antonio, ital. Schriftfteller,
geb. 8. Sept. 1809 zu Neapel, ging, nad:
dem er bajelbft bie echte abfolviert und
bad 20. Lebensjahr kaum überfchritten,
nach Franfreih, dann nach England, zus
legt nach Deutichland, wo er in Göttingen
und Berlin a be Bor:
lefungen beſuchte. Nach Stalien beim:
gelehrt, hielt er na uerſt in Florenz auf
und befreumdete 4 aufs innigfte mit
bem kranken Leoparbi, den er hernach mit
ih nach Neapel nahm, und dem er fieben
ahre lang, bis zu deffen Tod, aufopfernbe
und he angebeihen ließ. Auch
flege
ide er bem Berftorbenen ein Denk⸗
mal zu Neapel, beichrieb fein Leben und |1
fammelte feine Schriften. 1839 gab er
den Roman »Ginevra, o l’o della
Nunziata« heraus, ein Werk von faft all:
ugrellem Kolorit, aber Flaffifcher Rein:
beit ber Sprache, in welchem er newilfe
ſchändliche Mißbräuche und Unordnun⸗
gen bes »Ospizio della Nunziata< zu
tcapel enthuͤllte. Dad Bud zog bem
Autor Berfolgungen und eine dötägige
Haft zu; die zweite Auflage fonnte nur
verftünmelt erfcheinen, bie dritte (1862)
erſchien mit vortrefflichen Illuſtrationen.
Dann veröffentlichte er zu Brüffel (1841)
eine fehr ſchätzbare biftorifche Arbeit: >I
primi cinque secoli della storia d’Ita-
lia da Teodosio a Carlomagno«, welche
den Klerus zu Neapel neuerdings gegen
ihn aufbrachte. Er jchrieb hernach neben
Heinern politifchen und litterarifchen Ar:
tikeln noch einige »Discorsi«,, in welchen
er philofophifche ragen erörterte, und ein
Werkchen: »Il frate Rocco« (1842), eine
Art FE al Romans, mit
welchem er auf Hebung und Läuterung bes
Volksgeiſtes in Italien einzuwirken fuchte.
In neueſter Zeit veröffentlichte er die Ge⸗
ſchichte feines Verkehrs mit Leopardi:>Setti
anni di sodalizio con Leopardi« (1880).
Er übernahm eine Profeffur der Geſchichte
an der Univerfität zu Neapel; ben Sena-
tortitel und andre ihm angebotene Ehren
ſchlug eraus. Seine Schriften erfchienen
gefammelt 1862—64 in 3 Bänden,
Ranieri — Rank.
Kant, yo eph, Schrififteller, geb. 10.
Zuni 1816 zu Friedrichsthal im Böhmer:
walb (Kreis PBilfen), befuchte bas Gym⸗
nafium zu Klattau in Böhmen unb flu-
bierte zu Wien Bhiloforhie und Rechts⸗
— 5 — Do Dun Pete mit
er ur zur Flucht nad) Ungarn ge-
nötigt (1844) und 1845 auf Beimlicer
Reife nach Leipzig in Teplit verhaftet,
wegen Berjährungsfrift
giger Unterſuchungshaft freigelaften, 1848
— en Parlaments in
ankfurt a. M. und, nad Sprengung
desfelben in Stuttgart, —
der Gefahr ausgeſetzt, durch preußiſche
Bundestruppen gelangen zu werben, bier:
auf monatelang Uhlands Saft in Tits
hingen, hielt er ſich 1 58 in Weimar,
— 61 in Nürnberg auf und kehrte
Wien zurüd. Hier befleibete er
5 bie Stelle eines Direltionz-
ſekretärs dest. k. Hofoperntheaterd. Einen
litterarifchen Namen erwarb ſich R. zu:
erft durch feine Dorfgefchichten, welche vor:
—— e im Böhmerwald ſpielen. Er
ſt ein trefflicher Erzähler und fein beob⸗
achtender Schilderer des Böhmer Volka⸗
lebens; auch weiß er durch ſpannende
Kompoſition die Phantaſie zu beichäj-
tigen, fo in ben Sklizzen: »Aus dem Böh⸗
merwald« (1843) und »Neue Gefchichten
aus dem Böhmerwald« (1845), welche
nebft andern gefammelt find inben »Bolfs-
ergählungen« (1851); ferner in: »Sage
und Leben« (1854), »Bon Haus u Haud«
2. Aufl. 1860), »Aus Dorf un Die«
1859), »Steinnelfen« (1867) u.a, Als
wirklich dichterifche Kompofitionen bürfen
die anmutigen Geſchichten: »Hoferkäth⸗
hen« und »Schön Minnele« (1854) an:
he werden. Den — Volkston
a
1861 na
1867 —
Berfaffer auch angefchlagen in ber
nählung > ee Volkhe und dem
Volksbuch »Auf Irr- und Umwegene.
Auch die eigentlichen Romane enthalten
durchaus geſunde volkabildende Nahrung:
»Die Freunde« (3. Aufl. 1860); »Acht-
fpännige (2. Aufl. 1859); »Im Kloſter⸗
bof« (1875) mit der Fortſetzung: » Höhen:
auber<e (1878); »Der Seelenfünger«
(1576) u.a. Seine ausgewählten Werte
ind 1859-60 in 11 Bänden erſchienen.
Ranke — Raparli.
Ranle, Leopold von, auögezei ne
ter Gefchichtfchreiber, geb. 21. Dez. 1795
zu Wiebe in Thüringen, befleidete ſeit 1818
eine Lehrerftelle zu Frankfurt a. O., wid⸗
mete ſich a Jr Stubien
und ward [hon 1825 nach Be VE
feiner erflen Arbeiten: »
romanischen und germaniſchen Völker⸗
ſchaiſten von 1494—1535« (2b. 1, 1824;
2. Aufl. 1874) und »Zur Kritik neuerer
Geſchichtſchreibere (2. Aufl. 1874), als
Profeſſor der Geſchichte an bie Univer-
fitöt Berlin berufen. 1827 unternahm
er im Auftrag ber Regierung eine Reife
über Wien nad) Stalien, wo er vier Sin
mit ——— Forſchungen beichäf-
tigt verweilte. ber Folge 1841 zum
Hifloriographen bes breit chen Staats,
1859 zum Vorfipenden ber von König
Marimilian in nchen geftifteten Hi-
ftorifhen Kommiffion ernannt, 1865 ge: | Hubertus
abelt und nad) Böckhs Tod zum Kanzler
bed Ordens pour le merite erhoben, iſt
er als Lehrer, Forſcher und Schriftiteller
bi® Heute unermüblich mätie eblieben
und nimmt in Deutſchland als Geſchicht⸗
ſchreiber (inſonderheit als Hauptvertreter
der objektiven Hiſtorik, der in Auffindung
und Benutzung echter Quellen ebenſo aus⸗
gezeichnet iſt wie in künſtleriſcher Grup⸗
pierung bes Stoffes und formvollendeter
Darftellung) unzweifelhaft die erfte Stelle
ein. Seine bebdeutenbiten Werke find:
en und VBöller von Sübeuropa im
16. und 17. Jahrhunderte (1827; 4. Aufl.
unter bem Titel: »Die Osmanen und bie
fpanifche Monarchie 2c.«, 1878); »Die fer:
biſche Revolutione (3. Aufl. unter dem
Titel: »Serbien und die Türkei im 19.
Are ni »Borlefungen zur
eſchichte der italieniſchen Poefie« (183 };
»Die römiichen Bäpite, ihre Kirche und ihr
Staat in 16.und 17. Re (1834
bis 1836, 3 Bde.;7. Aufl. 1878), das erfte
einer Hauptwerke, bem als zweites, bag
ie andre Seite bed —— * Lebens
im 16. und 17. She. bie Gründung bes
Broteflantismus, behandelt, bie »Deutſche
Geſchichte im Zeitalter ber Reformation«
1839—40;6. Aufl. 1880 ff., 6 Bde.) gegen:
ubertritt; dann: »Neun Bücher preußi-
{her Geſchichtene (1847 — 48, 3 Bbe,;
ichte ber |I Bde.; 3. A
585
neue sun als »Zwölf Bücher preußi⸗
icher Gejchichte«, 1874, 5 Bde.); »Fran⸗
zöfifche Geſchichte, vornehmlich im 16. und
17. Zahrbunderte (1852
Aufl. 1880);
ſchen Geſchichte. Men ve
— Wilhelms IV. mit Bun:
ten des Staatsfanzlers Fürften von Har⸗
denberg« (1877, 5 Bde.), woraus als Aus:
ug erſchien: »Hardenberg und bie Ges
Igige bes preußischen Staats von 1793 —
1813« (1880 — 81, 2Bde.); ferner: »Frieb⸗
rich d. Gr.; Friebrich Wilhelm IV. Zmei
Biographien« (1878); » Hiftorifch-biogra-
phifche Stubien« (1878); » Zur veneziani-
| en Gefchichte« (1878) und »Meltges
ichte« (1881, 8d. 1), auf 6 Teile berech⸗
net. Die von R. außer feinen Orlelangen
eleiteten Hiftorifchen Übungen find der
usgangspunft der Rankeſchen Schule
geworben, weldyer ein großer Teil ber jün-
ern deutſchen Geſchichtſchreiber (Waik,
under, Giefebrecht, Sybel, Zaffe u. a.)
angehört. Eine Gefamtausgabe feiner
9.|Werfe ericheint feit 1868 (bis jebt 47
Bänbe).
Napacki (ipr. -atti), au poln.
Dichter und Schaufpieler, geb. zu
Lipno, abjolvierte das Gymnaſium ın
Plozk, beſuchte 1858 die Theaterſchule zu
Warſchau, trat ſodann in Lemberg und
Krakau auf und iſt ſeit 1870 Mitglied
des Warſchauer Nationaltheaters. Unter
einen hiſtoriſchen Schauſpielen: »Wit
twosz«,»Kopernik«,» Acernus«(1879)
unb »Pro honore domus« (1880) ift das
erftgenannte das befle. Der Verfaſſer ift
mit ber Bühnentechnif fehr genau vers
586 Rapifardi — Rattazzi.
traut und weiß baber ſtets Effekte zu er:
ielen, es gebricht ihm aber an der ent:
prechenden biftorifchen Auffaffung.
Rapifarbi, Diario, ital. Dichter, geb.
1843 zu Catania, früher am Lyceum, I
an der Univerfität feiner Vaterftabt als
Profeſſor an reg bat ſich vornehmlich
als bbilofopbi cher und Üeflerionspoet
einen Namen gemadt. Seine beiben
— — in dieſer Richtung ſind: »La
alingenesi« (1868) und »Lucifero«
(1877). Beide laffen ſich als geſchichts⸗
an Dichtungen ne nen. Er:
ere verfolgt bie Phafen ber Entwidelun
bes Menfchheitslebens, als beren Mark⸗
feine ber Dichter da Heidentum, das
Kreuz, ben Streit ber fie und ber
Kaiſer, die Kreuzzüge, Luther, bie Knech⸗
tung ber Völker und ben Krieg, bie Re
volutionen, Stalien und Pius IX. und
die Zufunft hinſtellt. Im >»Lucifero«
verfolgt er ein ähnliches Ziel mittels einer
groß angelegten Allegorie, beſchäftigt ſich
nach einer Furzen, bie Vorzeit umfaijen:
ben, in mythiſcher Form gehaltenen Ein:
leitung mit dem Völferleben ber Neuzeit,
namentlih dem großen beutich=frango-
Ioen Völferfampf von 1870/71 und
en neueften Geſchicken Staliens. Außer:
dem fchrieb R. ein Drama in Berjen:
»Manfred«, eine Gedichtſammlung: »Ri-
cordanze« (1872, 3. Aufl. 1881), und
einen Banb »Studien« unter dem Titel:
»Catullo e Lesbia«e. Auch, lieferte er
Überfeßungen bes Catull und bez Lucrez.
h Ra sont Gr — Er u:
ave Fortune, franz. riftfteller,
geb. 29. Juli 1827 zu Straßburg, ftudierte
in Paris und trat um 1853 in die Redak⸗
tion des » Journal des Débats«, ber er
bis 1876 an x Seine erfte größere
Seiftung auf litterarifchent Gebiet war
eine Überfegung bes Dante (1854—57,
4 Bde.) im Versſsmaß des Originals, die
einen akademiſchen ne erhielt. Weiter
folgten Tritifche und Litterarifche Eſſays,
Poefien und — (zum Teil unter
dem Namen Trim) Jugendſchriften. Wir
nennen: »Henri Heine« (1855); »Im-
pressions litt£raires« (1855) mit_ber
Fortſetzung: »Morts et vivants« es
»Au printemps de la vie«, Boefien
98 ; »Höro et L&andre«, Drama
1859); »La com£&die enfantine« (15.
Aufl. 1876); » Auteurs et livren« (1868);
»Les petits hommes« (1868); »Les
petites femmes« (1871) u. a.
a ee ihre:
Scrijtitellerin, geboren um 1830 als die
Tochter des Iren Th. Wyſe (geft. 1862
als britifcher GSefandter in Athen) unb
der Brinzeifin Lätitia Bonaparte, ber ältes
n Tochter von Lucian Bonaparte, wuchs,
und verheiratete fich ſchließlich wit bem
italieniſchen Staatsmann Urbano R.den
ſie auf ihren Reiſen hatte kennen lernen
Nach dem Tode desſelben (1873) nahm ſie
ihr abenteuerliches Leben wieder auf, irrte
in ben Hauptftädten Europas umher und
vermählte ſich 1880 in dritter Ehe mit
bem noch blutjungen ſpaniſ Gorted:
mitglied be Rute. Al Schriftfiellerin
trat fie in verfchiebenen Formen und
Stoffen, unter eignem und dem Na-
men auf. Bon ihren bramatiichen Ber:
ſuchen nennen wir: »Quand on n’aime
plus trop, on n’aime plus assex«,
»L’epreuve«, »Un livre de chair«,
»Les suites d’un menage de garcon«,
»Amour et cymbales« x. Tragen biefe
Ihon einen eigentümlichen, keineswegs
weiblichen Charakter, fo tritt ihre Eman-
zipationsluft und Ungeniertheit noch mehr
in ihren Romanen hervor, befonbers in
»Le mariage de la cr&ole« (1866).
Bon ben übrigen werben am mei
nannt: »Mademoiselle Million« Ci I
»Les débuts de la forgeronne« (1866);
»La Mexicaine« je ); »Le chemin
de Paradis« (1867) u.a. Eine Art Selbſt⸗
biographie enthalten ihre Bücher: »Böre
d’une ambitieuse« (1868, 2 Bde.) und
»Florence; — chronique, con-
fidences« (1370). Außerdem veroffent⸗
lichte fie bie Di Ban »Cara ;
6chos italiens« (1873), »L’ombre de
Ratzel — Raumer.
la morte (1875) 2c. und eine Biographie
Rattazzis: »R. et son temps« (1881,
Bd. 1).
Kabel, Friedrich, — und Na⸗
turforſcher, geb. 30. Aug. 1844 zu Karls⸗
rube, ftudierte ee le und
— auf verſchiedenen Univerſitä⸗
ten Deutſchlands, unternahm 186975
Reifen durch Stalien, Ungarn, Sieben:
bürgen, Norbamerifa, Mexiko, Cuba ıc.
unb lebt zur Zeit in Münden als Profef-
for am Polytechnikum und Dozent an ber
Univerfität. Publiziert wurben von ihm:
»Sein und Werden ber — Welt«
ey nes Naturfor-
Icherd« (187374, 280e.); — 5 —
‚>Die
(1376, 2 Bbe.); »Aus Merifoc, Reifeffiz:
zen (1378), und »Die Vereinigten Staaten
von Norbamerifae (1878-80, 2 Bbe.),
fein Hauptwerk, ba, bem gegenwärtigen
Standpunkt der Kenntnis entiprechend,
bie natürliche Beſchaffenheit des Landes
wie feine Rulturverhältnifie wiſſenſchaft⸗
lich darlegt und zugleich als verläßliches
Nahichlagebuch dem praktiſchen Bedürf⸗
nis — —— wriftftel
eribert, Roma eller,
geb, 11. Febr. 1813 zu Frankfurt a. M,,
eit. 26. Sept. 1876 daſelbſt; mußte gegen
ten: »Evangelium ber Nature (1853),
- »Keuerfloden ber Wahrbeite (1854) und
Zufunfte
—3 und ſchriftſtelleriſch tHatip, war.
iſchen R 8 gepflegt, aber nicht mit
phiſchen Roman ‚ abe
vielem Glück. Sehe —* ſind flach,
flüchtig, intereſſelos; am beften noch gerie⸗
587
ten Die et Mozart, einKünit-
lerleben« (1858); »Beethoven« (1859);
»Rarl Maria v. Weber« (1865). Wir er
wähnen außerdem: »Aler. v. Humboldt«
1860); u) » Hölderline
; »Theodor Körnere (1863); »Ga⸗
«< (1864); »William Shafefpeare<
(1864). Auch »Gebichtee, »Lejenbende«,
»Deutſche Erzählungene, »Hiftoriiche Ge⸗
mäldee bat ber fchreib efige erfafler ver:
öffentlicht und feiner Zeit auch ein Publi-
fum bafür gefunben.
Raumer, 1) ee
ichreiber, geb. 14. Mai 1781 zu Wörlig
bei Deſſau, geft. 14. Zuni 1873 in Berlin;
ftubierte zu Halle und Göttingen Rechts:
und Staatswillenichaften, trat 1801 als
Neferendar in ben Staatsdienft, warb
1809 Regierungsrat zu Potsdam, 1811
Profeſſor der Gefhichte und Staatswiſſen⸗
haft an der Univerfität Breslau und
), |ging in gleiher Eigenfchaft 1819 nad
Berlin. & I
beſchränkte fich indeſſen meift
auf geichichtliche Vorlefungen, und auch
biefe waren bei feinen Mangel an Reb-
nertalent wenig beſucht. In dieſe Zeit
fallen einige F Bere Reifen, wie die nach
ee 30), England (1835), Ita⸗
ien en ) und Amerifa (1843), deren
Refultate er in befondern Werken nieder:
Iate: Die Aufnahme, welche eine von ihm
1847 in der Alabemie zu Ehren Fried⸗
d | rih8 d. Sr. gehaltene freimütige Rede in
ben een reifen fand, bewog ihn, feine
Stelle als Sekretär und Mitglied der Afa-
bemie nieberzulegen. 1848 ward er Mit-
plieh bes beutfchen Parlaments und von
iefem als Geſandter nach Paris geichidt.
zit ber Folge warb er ln ber Erften
ammer in Berlin unb 1853 al8 Pro-
feffor an der Univerfität emeritiert, doch
ſetzte er feine Borlefungen bis kurz vor ſei⸗
nem Tod fort. Der Entwidelung der beut-
ſchen Geſchichtſchreibung bat R. die Bahn
gebrochen, wenn er auch fpäter von Jün-
en, namentlich Ranke, überholt wurde.
ir nennen als feine Hauptwerke: »Vor⸗
lefungen über die alte Gefchichtee (1821,
3: Auf. 1861); lan der Hohen⸗
ftaufen und ihrer Zeite (1823— 25, 6 Bde. ;
4. Aufl. 1871— 73), ausgezeichnet buch
meift gründliche Forſchung und gebiegene
588 Raven —
Darftellung; Ȇber die gefchichtliche Ent:
widelung Dr * Her Staat
—ã
und Politik⸗ (2. ufl.1861); » Briefe aus
Paris zur Erläuterung der Gefchichte bes
16. und 17. Jahrhunderts« (1831, 2Bde.);
»Geſchichte Europas feit dem Enbe bes
15. Jahrhunderts⸗ (1832—50, 8 Bbe.);
»Beiträge zur neuern Gefchichte aus bem
Britiihden Muſeum und Reichsarchiv⸗«
(1836 — 39, 5 Bbe.); bie Reifewerfe:
»Englande (2. Aufl. 1842, 3 Bde.)
»talien« (1840, 2 Bde.) und »Die Ver:
einigten Staaten von Norbamerifa«(1845,
2 Bde.) ; ferner: »Hiſtoriſch⸗politiſche Briefe
über bie geleligen VBerbältniffe ber Den:
ſchens (1860); »Handbuch u Geſchichte
der Litteratur« (1 66, 4 Bbe.). Auch
ab R. feit 1830 das »Hiftorifche Tafchen:
nche heraus. Eine Sammlung Meinerer
Aufſaͤtze, Reden ıc. veröffentlichte er unter
dem Titel: »Vermifchte Schriften« (1852
bis 1854, 3 Bbe.), eine Selbfibiographie
in »Lebenserinnerungen — fel«
(1861,28be.). Sein »Litterarif ach:
laße (Abhandlungen, Briefe 2c.) erjchien
1869 in 2 Bänden.
2) Rubolfvon, Sprachforſcher, geb.
14. April 1815 zu Breslau, geit. 30. Aug,
1876 in Erlangen, wo er Belt 1846 als
Profeſſor der beutfchen Sprache und Lit⸗
teratur wirkte. Von feinen Werten nennen
=
orthographifchen Konferenz« (1876).
aven, Mathilde, geborne Beck⸗
mann, Schriftftellerin. geb. 16. Febr.
1817 zu Meppen (Hannover), zeichnete
s = und Schriftfteller,
Rawlinſon.
Ko In auf ber Schule durch Tebhafte
ntafie und Krfindungstalent aus,
weilte mit ihren Eltern eine Zeitlang in
Münfter, hierauf in Osnabrud, wohin
ihr Vater, ein königlicher Beamter, ver:
jept worden war, verlobte fid hier 1843
mit dem Kanbibaten der Rechte Kari R.,
fiedelte 1853 nach Selle über, wo ihr Ge:
mahl am Appellationsgericht angefellt
war, nahm lebhaften Anteil am den voli⸗
tiihen Bewegungen ber 60er Fahre (als
beſonders eifrige Fürſprecherin trat fie fur
— ig — und Park erg
zu feinen gunften mehrere Flugſchrijten
309 nad) Ein Tod ihres gun 1870
nad Berlin unb lebt jest in Üremen.
Sie veröffentlichte einzelne Dramen, von
welchen beſonders »Herz und Ktone< (aud)
mit bem Titel: ꝰ Wilhelm von Lecce« 1862)
Beifall fand; am befannteften wurbe fie
durch ihre Erzählungen (>Sermines, »Ver
Briefträger«, »Eine Rolle Gold«) und
ihre Romane (»Welt undWahrheit« 1851;
re PR 1855; »Galileo Galilei<,
1860; »Eltfabetb von Ungnab«, 1875;
»Ein Adjutant Bonapartese, 1876, 1a.)
—F Gedichte »Aus vergangener Zeit«
1863) ſind want unb tief em:
pfunden, und ihr Mä »Schwauwitt«
(in 15 Gefängen, 1852) hat einen zahl:
reichen Leſerkreis gefunden.
awlinſon (ipr. rapliufn), 1) Sir
entry Creswicke, engl. Offizier, Ge
eb. 1810 zu
Charlington in der Grafſchaft Oxioıd,
lebt in Xonbon. 1827 trat er ins inde-
britifche Heer und diente dort bis 1833,
dann trat er in bie Armee bed
von Perfien. Hier wandte er jich dem
Stubium des Altertums zu und befonders
ber Keilfchrift. Er begann feine großen
und erfolgreichen Arbeiten mit ber Ab:
—5 und dem Verſuch ber Entzifferung
r breifprachigen Tafeln bes Elwendbergẽ
bei Hamadan, bem alten Efbatana. G
folgten 1837 die Abjchriften der erften
Spalte ber großen Behiltun-Infchrift und
vier kleinere, und nun berichtete er über
feine Arbeiten an bie Afiatifche Gefelljchaft
in London. Bald darauf zum politifchen
Reſidenten * England in Kandahar er:
nannt, hielt er in ſchwieriger Zeit und
nl
Read —
Stellung die Ruhe gegen innere und
äußere * aufrecht, während im Nor⸗
ben Afghaniſtans die Engländer gefchla:
en und zum Rückzug nendtigt wurden.
achbem bie Engländer ihren Entiab- und
Rache —— kehrte er mit dem
Heer 1843 nach Indien zurück und wurde
zum politiſchen Agenten im türki
Arabien ernannt. Im folgenden Jahr
nach Behiſtun zurückgekehrt, konnte er
nun vollſtandige Abſchriften des perſiſchen
ai Inſchrift nach London
an war er Konful in
— von 1851 Generalkonſul. Nun
6 5) ward er zum Ritter —
858 auf) Ins Parlament gemäß &
mußte er feinen Sig aufgeben, da ihn bie
Krone zu einer Stelle im neugefchaffenen
indifchen Rat ernannte. Schon im näch⸗
— ahr ward er als Geſandter nach
erfien geſchickt, auch zum Rang eines
Generalmajors befördert. Von Teheran
— faß er 1865—68 im Unter⸗
Fauß, is er zum zweitenmal in ben inbi-
ſchen Rat berufen warb, wo er noch tätig.
Außer zahlreichen Arbeiten in den Jour⸗
nalen der Aftatifchen Gefellfchaft wie auch
ber raphiſchen, deren Vorſitz er 1871
bis 1876 führte, und beträchtlichen Bei-
trägen zu dem »Herodote« feines Brubers
George bat er fi ein bleibendes Mo⸗
nument errichtet buch das große Wert,
welches er im Auftrag des Britifchen Mu⸗
eums und mit ber Beihilfe von Edwin
orris und George Smith in vier Folie
bänben vollendete: »The cuneiform in-
scriptions of Western Asia«. Seine
»History of Assyria« (1852) ift von
Gumpach ind Deutfche übertragen. Sein
England and Russia in the East«
(1874 —75) befpricht die politifhen und
geograpbiichen Verhältnifie von Zentral-
afien. Während ber on Jahre war er
ein entfchiebener Gegner ber ruſſenfreundli⸗
chen Politik Gladſtones. Erift Mitglied des
Inſtitut de France und trägt den preufi-
fchen Orden pour le m£rite.
Dee engl. Geiftlicher und His
ftorißer, geboren um 1815 zu Charlington
in Orfordfbhire, Bruber bes vorigen, lebt
in Canterbury. Er ftubdierte zu Orforb,
wo er 1861 Profefjor ber alten Gefchichte
Reade. 589
ward, war auch Examinator für den mi⸗
litãriſchen Erziehungsrat und wurde 1872
um Kanonikus in Canterbury ernannt.
ir —— ſeine thestoglchen Schrif⸗
ten. In Verbindung mit ſeinem Bruder
F und mit Sir G. Wilkinſon ver⸗
ffentlichte er: »The history of Hero-
den | dotus« (mit Erläuterungen, 1858—60).
Ihm allein gehören an: »The five great
monarchies of the ancient eastern
world« (1862—65, 3 ®be.), welchem
fpäter folgten: »The sixth-oriental mo-
narchy: Parthia« (1873) unb »The
seventh great oriental monarchy, or
the Sassanian or New Persian empire«
(1876). Seinem legten Wert: »History
of ancient Egypt« (1881, 2 Bbe.), wird
vorgeworfen, daB es bie neuelten For⸗
[dungen ber Deutſchen und Franzoſen
nicht genug beachtet.
end (fpr. ih), John Ebmunb,
engl. Dichter, geboren zu Broadwell in ber
Grafſchaft Glouceſter, geft. 17. Sept. 1870
u Bubleigh-Saltotor in Devonfhire. Er
chrieb: »Cain the wanderer« (1830);
»Italy< (1838); »Lifo’s episode« unb
»Bevelations of life«, zwei Dramen;
ferner: »Man in paradise«, >»Youth and
a laureate wreath«. Seine Werke wur:
ben 1865 gefammelt.
Neade (ip. rihd), 1) Charles, engl.
Novellift, geb. 1814, lebt in London. Er
ſtudierte zu Orforb, wurbe 1843 Rechtsan⸗
walt, hat ſich indes ganz ber Litteratur ges
widmet. Sein erfter Roman war: »Peg
Woffington« (1852). Es folgte einelange
Reihe ähnlicher Werke, in welchen das
fenfationelle Element fih ftarf geltend
macht, aber auch wiederholt die Hervorhe⸗
bung — rn unb ein
Beſtreben nad ann ung. ae
ift feinen Arbeiten ein beträchtliches Ver⸗
dient nicht abzufprechen. Das bebeu-
tendfte in biefer Art war: »It is never
too late to mend« (1857), worin er fi
mit den Schwierigfeiten befchäftigt, die
ben aus dem Gefängnis Entlaffenen um:
geben. Bon feinen zahlreichen fpätern
omanen feien erwähnt: »Hard cash«
— ; »Put yourself in his place⸗
1870); » Trade malice« (1875); »The
woman hater« (1877). Im Berein mit
590
Boucicault dj. dv.) hat R. mebrere jeiner
Sachen audy für bie Bühne bearbeitet.
2) Wilhelm Winwoobd, Afrikarei⸗
fender und Schriftiteller, geb. 26. Dez.
1838 zu Murrayfield bei Erieff in Schotts
land, geit. 24. April 1875 zu Ipedon;
bierte in Oxford, widmete ſich anfangs
rt NRomanfchriftitellerei (»Charlotte
and Myra«, »See-law«, »The veil of
Isis« 2c.) und bereifte dann, angeregt
durch Du Ehaillus Schilderungen, 14 Mo:
nate langbie Weſtküſte von Afrika, worüber
er in»Sauvage Africa« (1864) berichtete.
Eine zweite Reife nach Afrika (1868—69),
bie ihn von Sierra Leone aus nach bem
obern Niger führte und wichtige geogra=
phiſche Aufichlüffe brachte, beichrieb_er
in feinem > African sketchbook« (1872,
2 Bbe.). Endlich begleitete er 1873 als
Korreſpondent der » Tımes« bie Erpebition
ber Engländer gegen bie Afchanti, machte
bie Eroberung von ug mit, mußte
aber ertranft nach England zurüdfebren.
Seine legten Veröffentlihungen waren:
»Comassi« (1874); »The outcast« unb
»The martyrdom of man« (3. Aufl.
1876).
Reber, Franz, Runftichriftiteller, geb.
40, Nov. 1834 zu Cham in ber Oberpfalz
ftudierte 1853—56 zu Münden unb Bers
Iin, begab fid) dann nah Rom, habilitierte
ſich 1898 an der Univerfität zu ——
wurde 1863 zum außerordentlichen Pro⸗
feſſor ernannt und 1869 Profeſſor für
Kunſtgeſchichte und Aſthetik am Polytech⸗
nikum daſelbſt. 1875 wurde er guslis
Zentral⸗Gemãldegaleriedirektor. Bon ſei⸗
nen Schriften ſind hier zu nennen: »Die
Ruinen Roms und der Campagnac (2.
Aufl. 1877); »Sefchichte der Baufunft ım
Altertum« (1864—67, 2 Teile); »Kunſt⸗
geicyichte bed Altertums« (1871); »Ge
ſchichte der neuern beutfchen Kunſt⸗ (1876)
und feine Überfeßung von Moofes’ »Ge⸗
jchichte der Malerſchule Antwerpens« (aus
dem Vlämifchen , 1880).
Rede, Ernſt Kriedrih Wilhelm
von ber, dän. Lyriker, geb. 14. Aug. 1848
au Kopenhagen aus einer alten urſprüng⸗
ich deutſchen Familie, ftubierte von 1866
an Naturwiſſenſchaften, namentlich Che:
mie, bis er beim Militär einrũcken mußte.
Reber — Rech,
Noch nicht 24 Sabre alt, ſchrieb er bas
Drama > de Born«, ba3 1873
auf ber Föniglichen Bühne mit Erfolg aufs
gerübrt wurde und fojort in zwei Auf
agen erfgien, Diefem folgten: »Lyriske
Digte« ( a: das Trauerfpiel »Kong
Liuvigild og hans Sönner« unb bie dra-
matifhe Skizze »Archilochos« (beide
1878); endlich feine neuefte Arbeit, das
ee »Knud — er (1881).
i tungen zeichnen ſich weniger
duch Originalität des Gedankens als
durch lebendige Frifche, bilderreiche Sprache
und wohlklingenden Vers aus; ſeine Mei⸗
ſterſchaft auf dieſem Gebiet hat ihn auch
wohl veranlaßt, ſeine ganze Kraft an ein
umfaſſendes Werk über —* zu ſehen.
an dem er ſeit drei Jahren arbeitet, und
das bemnächit erfcheinen wird.
Reclam, Karl, mebizin. Säriftiid:
Ir, 9 18. Aug. 1821 zu Leipzig, wirkt
bafelbit als Profeſſor der Medizin und
Volizeiarzt und bat ſich als Schriftſtel
ler durch eine Reihe teils rein willen
ichaftlicher, teils populärer Schriften be:
fannt gemadt. Wir nennen von lektern:
»Beift und Körper in ihren felbes
ziehungene (1859); »Buch ber vernũnf⸗
tigen Lebensweiſe« (2. Aufl. 1876); >Des
eibes Geſundheit undSchönbeit«( 1864}
»Der Leib bes Menſchen, befien Bau und
Leben« (2, Aufl. 1877). Seit 1875 if er
Herausgeber ber Zeitichrift »Gefunbheit«.
Neclus (ipr. roͤtlũ), Elifee, franz
geograpbijcher Schriftſteller, geb. 15. Mär
830 En Ste, Foy la Grande (Gironke),
ftubdierte in Montauban und Berlin (un
ter Ritter), mußte infolge bes Staat
ftreichs 1891 Frankreich verlaffen und un
ternahm nun Reifen nad England mb
Irland, Norbamerifa, Zentralamerila
und Kolumbien, wo er mehrere Jahre
verweilte. Seit 1858 wieber in Pari,
beteiligte er fich 1871 am Communeauf
ftand und warb infolgebeifen zur Depor:
tation verurteilt, jedoch auf bie Fürſprache
hervorragender Gelehrter und Belitifer
Englands zur Verbannung aus Frank
teid beanadigt. Er lebte ſeitdem in-Sta-
lien, jpäter zu Clarens am Genfer Ste
feinen gelehrten Arbeiten. Wir nennen
von feinen Werfen: » Voyage & la Sierra
Redwitz — Reeve.
Nevada de Sainte-Marthe« (1861,
2. Aufl. 1881); »Les villes d’hiver de la
Mediterran&e et les Alpes maritimes«
1864); »La terre« (3. Aufl. 1876, 2
be.), eine phufifche Geographie, der fich
»Les ph&nom£nes terrestres, les mers
et les möt6ores« (3. Aufl. 1879), »His-
toire d’une montagne (1880) unb bie
auf 12 Bände berechnete »Nouvelle g&o-
phie universelle, la terre et les
ommes« (1876 ff., bis jett 5 Bbe.), fein
— anſchließen. — Sein Bruder
nefime, geb. 1837, Mitredakteur bes
»Tour du monde«, veröffentlichte: »La
France et les colonies« (1873) und »La
terre & vol d’oiseau« ik 2 Bde.).
Nedwitz, Oskar, Freiherr von,
Dichter und Schriftfteller, gt . 23. Juni
1823 zu Lichtenau in Mittelfranken, kam
im fe ften Jahr nah Speier, wo er 1831 in
die lateinifche Schule eintrat, nachher nad
Weißenburg (Eljaß) auf das Auen
zöfifche Kolleg, 1835 nach Zweibrüden
auf das Gymnafium und ftubierte von
1844 an zu Münden und Erlangen
Philoſophie und Jurisprudenz. Gr ars
beitete hierauf als Rechtspraktikant in-
Speier und Kaiferslautern, gab aber
1849 diefe Thätigfeit auf, um ante lit⸗
terariſchen Arbeiten zu leben. 1850 hielt
et fi in Bonn auf, um unter 8. Simrod
das beutiche Mittelalter zu ftubieren, und
erhielt infolge des Aufſehens, bag fein 1849
erſchienenes Igrijchsepifches Gedicht »Ama-=
a (33. Aufl. 1880) in katholiſchen
Kreifen erregt hatte, einen Ruf nad Wien
als Profeſſor der Afthetif und Litteratur⸗
gefhichte an ber Univerfität. Allein es
elang ihm nicht, mit feinen feubalschrift-
ichen, ſtark pietiftifch gefärbten Anfichten
bei feinen Schülern durchzudringen; er
ichtete daher fchon im folgenden Jahr
ar feine Lehrthätigkeit und 108 fih auf
das But feiner Gattin, Schellenberg bei
Kaiferslautern, zurüd. Vom König von
Bayern 1860 zum Kammerberrn, von ber
Univerfität Würzburg 1866 zum Doktor
der Bhilofophie ernannt, fiedelte er 1871
nad Meran über, wo er eine dur) Kauf
erworbene Billa (»Schillerhof«) bewohnt.
R. hat e8 feit feinem erften Werk, das, in
die Zeit der politifchen und Tirchlichen
591
Reaktion fallend, durch feine frömmelnde,
ſüßlich⸗ katholiſche Tendenz bei allen Ton:
ferpativen und fireng kirchlich gefinnten
Geiftern einen mächtigen Widerhall finden
mußte und gm — noch findet, zu
keinem ähnlichen olg mehr gebracht.
Schon feine 1850 erfcheinenden »Märchen ·
—— eine ziemlich kühle, der erſten
egeiſterung nicht entfernt entſprechende
Aumaßme; nu befier erging es ben
»Gedichten« (1852) und der zwar chriſt
lichen, aber unerquicklich verſchwommenen,
fraftlofen Tragödie »Sieglinde« (1853).
Der Dichter, beilen Lyrik in »Amaranthe«
durch einen bedenklichen Mangel an Pla-
ftit und Geſtaltungskraft gefennzeichnet
war, mußte im Drama ftraudeln. D
haben Zeit und fortfchreitenbeBildung au
auf fein Wefen günftig gewirkt, und wenn
auch feine jelgenben Dramen: »Thomas
Moruse (1856), »Bhilippine Welfer«
(1859), »Der Zunftmeifter von Nürn-
berg« (1859), »Der Doge von Venedig«
— feine Muſterdramen find (dazu
eblten ihnen immer noch bie fcharfe ei
nung und der dramatiſch energifche ⸗
ſchlag), ſo enthalten ſie doch einzelne ſehr
—8 Momente und ſtehen nicht mehr
unter dem Bann einer weltverleugnenden,
mit dem Zelotentum Tiebäugelnden As⸗
keſe. Der Roman des Dichters: >» Hermann
Stark, deutſches Leben« (1868) leidet an
dem Fehler der Weitſchweifigleit bei un⸗
genũgendem AA und trotz fhöner, un⸗
tabeliger Berfififation kann aud) Die Dich:
tung »Obilo« (1878), bie Übrigens für
die Humanität und geiftige Freiheit des
Dichters ein beredtes Zeugnis ablegt, nicht
recht begeiftern, weil bie Erzählung zu er:
eignisarın, bie Berfonen dagegen zu wort:
reich find. Immerhin fließt bier fo viel
Gold aus dem Born ber Poefie, daß nur
ein echter Dichter e8 mit feinem Zauber:
ftab kann hervorgelodt haben. Ein jri-
Ider, fröhlich⸗ ernſter Weckruf tönt aus dem
onettencyklus » Das Lied vom Deutſchen
Reich« (1871, 11. Aufl. 1876).
Reeve (fpr.ripw), Henry, engl. Schrift:
fteller, geb. 1813 zu Norfolf, lebt in Lon⸗
bon. Er wurbe in Genf und München
erzogen, ift feit 1837 Regiftrator des
Stantsrats, feit 1855 Leiter ber >»Edin-
59
burgh Review«. Außer ber Üüberfegung
von Werken Tocquevilles und Guizots
lite er: »Whitelock’s journal
of the Swedish embassy« 18733:
Eon and Een an ana | 1873
Geor e IV. and King William IV.«
874), welches von feinem Borgänger
ill in jeine Hände gelegt war und
intereflante ie in jene —
gewährt, für das eriode
unentbehrlich). Das Inſtitut de France
Ite R. 1865 zum Mitglied, Fan
il t Orforb gab ihm 1 ben Deftor-
lang äbrige Stellung an der Spitze
ñen —— ge
* ihm beträchtlichen Einfluß auf
— Giuſep ital. em
a ufeppe, i
gehen im N November 1809 zu Rovara,
ierte die Rechte in Zurin, fiel im
Eramen buch, errang aber ſogieich darauf
einen großartigen Erfolg als Improviſa⸗
tor (1833), ‚gin bann als foldyer auf Rei:
fen, wurbe aus Mailand, 1835 aus
an ala ſtaatsgefaͤhrlich ausgewiefen,
te feine Kunftreife fort und begab ſich
N 39 nad) Frankreich. Hier ließ er zuerft
in Marfeille, dann in Paris ſich öffentlich
hören und a e namentlich durch feine
Dbe >Il salice di Sant’ Elena« ben enthu= | dern
ſiaſtiſchen Beifall der Franzofen. Autran
und Lamartine richteten Verſe an ibn,
Victor Hugo und €. Duinet fpendeten
ihm aufmunternden Beifall. Nachdem er
noch in Baden, Genf, Laufanne aufgetre-
ten, kehrte er nad Italien zurüd.
lebte von 1840 an in 9 eapel und Sizilien,
wurbe 1849 Run verdächtigt und für
furze Zeit e Fngete ert und unternahm
fodann eine große Reife in ben Orient.
1853 heimgefehrt, Iebte er in 6% iement,
— die Profeſſur der hie
1860 am Lyceum zu Parma, 1
ber Univerfität in Cagliari, 1866 an *
Univerfität zu Bologna, wo er in rũſtigem
Alter noch thätig iſt. Seine im Drud er:
ſchienenen Dichtungen, welche eine reiche
poetiſche Aber und großen rhetorifchen
Schwung zeigen, meift ben großen Gedan⸗
fen und — des — zu⸗
Regaldi —
auch bat er ben Bathorden. an “
Reid.
Ka im ——
—— "1840); »Canti <
(1841, 2 Bde); '»La Bibbia« —8
»Canti e prose« —— 2 Be
»Poesie scelte« (1874) und »L’aegus«,
eine Art von Lehrgediht (1878). "Sm
veröffentlichte Ref
meie en
bienft, ben de —— jedoch bald zu
verlaflen zwang. e nun nad
Berlin über und En Me her
Duell und Inhalt feiner mit großem
Beifall aufgenommenen Schriften wer
ausſchließlich das beutiche allein
beilen einzelne Stadien er in feiner Beeb
—— poeſievoll und mit Laune zu ſchi⸗
verſtand. Es find: »Aus unſern
vier Wänden«, in brei Zeilen: »Kinder
feben« (11. Aufl. 1868), »Knaben um
Mãdchen⸗ 869 »Auswärts und Da
beim« (1864); > dichten. neh
aus den alten vier Bän n« (1868); >Am
Er |eignen Gerd. Aus den neuen vier Bin
bee (1873); _>Die Alten. Letzte Bilber
aus den vier Wänden« (1876). Eine Ge
famtausgabe erfchien 1877.
Reid cipr.ripe), Mayne,en en
geb. 1818 in Irland, lebt in n.
war zum proteftantifchen Geifllichen 2
n | ftimmt, aber bie Wanderluſt führte iha
1838 nad) Mexiko. Teils bort, teils in ben
Vereinigten Staaten fiteifte er
zahre lang umber, oft mit ben Indianern
ebend und jagend, auch ſchon die SE
ftellerifche flüchtig ergreifend. Als
Krieg zwifchen ber Union und Mexiko
brach, Srlangte®. 1845 ein Offizier&patent
e
Reimer — Remufat.
in | Zentrum anſchloß, und 1836 Unterſtaats⸗
im Heer ber erſtern und zeichnete I
mebreren Treffen aus. organifierte
1849 eine Freiſchar, um ben Ungarn zu
Hilfe zu eilen erbielt aber, in Paris ans
fommen, bie Nachricht von ber Bes
iegung bed Aufitands und wanbte ſich
nach London, um binfort der Litteratur zu
leben. Seine beiden erften Bücher find:
»The rifle rangers« (1849) und »The
scalp hunters« (1850). In biefen und
vielen folgenden benubte er bie Erfah:
rungen feines abenteuernben Lebens. Alles
von ihm Gefchriebene ift leichte Ware,
unterhaltend, unſchädlich, bei den Jüngern
beliebt genug. Eins feiner legten Bücher
ift: »The death shot« (1873). Seit 1880
eb ht. an ber Spitze einer Knabenzeitung.
eimer, Reinald, f. Slafer.
Heinsberg, Otto von, |. Düringsfeld.
Reinwald, Theobor, f. Hansgirg.
Reimann, Auguft, mufifal. Schrift
fteller und Komponift, gen. 44. Nov. 1825
u Frankenſtein in Schlefien, erbielt feine
usbildung zu Breslau, ließ fi —
ters gewechſeltem Aufenthalt 1863 in Ber⸗
lin nieder und lebt feit 1880 in Leipzig.
Bon feinen mufifalifchen Leiftungen bier
abfehend, erwähnen wir von feinen ſchrift⸗
ſtelleriſchen Publikationen als bie bebeu-
tenbern: »Das beutfche Lieb in feiner bis
ſtoriſchen Entwidelung« (2. Aufl. 1874);
» Allgemeine Gefchichte ber Mufil« (18
bis 1865, 3 Bde.) und bie Biographien:
Robert Schumann«e (3. Aufl. 1878),
a eg 2. Au
1 ,‚ tanz Schuberte (1373 Nie
feph Haydn und feine Werke⸗ (1879),
»Joh. Sebaftian Badh« (1880), >Georg
Friedrich Hänbel« (1881); ferner: »Leicht-
faßliche Mufifgeihichte« (1877), Samm:
lung feiner am Berliner Konfervatorium
ehaltenen Vorträge; »Zur Aſthetik ber
fehlte ber Deutfhen Maufite BED fi.
u ufil« .).
Keigenflein, Fran ziska von, ſ. Rem
meradorf.
fat (pr. -müjds), Charles
Francois Marie, Graf, franz. Publi⸗
ziſt und Staatsmann, geb. 14. März 1797
zu Paris, geit. 6. Juni 1875 bafelbft; warb
Advokat, nach der Julirevolution Depu⸗
tierter der Kammer, wo er ſich dem linken
Säriftftellerleriton.
593
fefretär, worauf er 1840 in Thiers' Mini-
fterium das Bortefeuille bes Innern über:
nahm. Nach bem Nüdktritt diefes Mini-
fleriums Ka er fich wieder der dymaſti⸗
ſchen Oppofition an, warb 1848 in bie
Tonftituierenbe Kurie und die gefetgebenbe
Nationalverfammlung gewählt und im
Sanuar 1852 wegen feiner Proteſtation
gegen Napoleon? Staatsftreich verhaftet
und aus Frankreich verbannt, erhielt je-
doch ſchon im September d. J. die Erlaub⸗
nis zur Rückkehr. zu Auguft 1871 von
Thiers zur Leitung des auswärtigen Mi-
niſteriums berufen, befleibete er dieſe
Stelle bis zum Sturz hier’ (1873).
Seit 1846 war er Mitglied ber frau:
zöſiſchen Alademie. Von feinen Werken
nennen wir: »Essais de philosophie«
(1842,2 Bde.); » Ab&lard« (1845, —
a \
1868); »L’Angleterrea siecle«,
Studien — orträte ne reg
88 vie, son temps, sa philosophie« (2.
Aufl. 1858); » olitique liberale, ou
fragments pour servir à la defense de
la r&volution frangaise« (2. Aufl.1875);
»Channing, sa vie et ses @uvres« (
Aufl. 1862); »Philosophie religieuse«
—983 »Lord Herbert de Cherbury«
1874); »Histoire de la philosophie
en Angleterre depuis Bacon jusqu’a
Locke« (1875, 2 Bbe.) und ae poft-
bume Dramen: »Abelard« (1 we
»La Saint - Barthelemy« (1878). —
Sein Sohn Paul, geb. 17. Nov.
1831 zu Paris, hat et als Pu⸗
bliziſt und Politiker orgetban. Ein
fleigiger Mitarbeiter an ben angefehen-
ften Beifäriften, wurde er 1857 Mitre-
bafteur de >Jo des D&bats«, 1870
Rabinettächef feines Vaters, des damaligen
Minifters des Außern, und begleitete ſpä⸗
ter Thierd auf feiner Rundreife an ben
Höfen Europas. 1871 und wieber 1876
in die Nationalverfammlung gewählt,
nahm er feinen Platz auf ber Linken; 1879
wurde er Mitglieb bes Senats. Eine Aus⸗
wahl aus feinen frühern Journalartikeln,
bie Geſchichte und neueften Fortſchritte der
Naturwiſſenſchaften behandelnd, erfchien
unter bem Titel: »Les sciences natu-
38
4
rellen» (187), Neuerlich
Vtemolten Ibame ber Ati
einer yo Ibame der Raiferin — —
Ménoireu de
N) ee Bit roßen Stel hatten unb
bon Ebeling ind Deutſche ü Bee wur:
ben wen: beren Korreſpondenz (» Lettres
de Mad e R,«e, 1881, 2 Bde.) heraus.
Remy, 1) Jules, fa Bat
und Reiſen pt. 1
cbalone fur —— wurbe 1848 Behter
der Naturgefchichte am Gollöge Rollin in
Paris und bereifte feit 1851 bie Kanari⸗
SE Sũdamerika und Bolynefien.
hg eng ans, wo er ——
ab er die
—— .1821),
are Eine neue if führte
Ku‘ Ben
mınqrtı an Iutmer Midfehe m.
au ‘Que vum zen, Autzer
Nuwtider Sitten ——
‚\nvicui Ja Ptehinca- 1558);
nis Fra VER SETTage
wir x \UNviN am ülene “
e —X » —R ar
en INS. N Bar);
Manah Hıscoura de ri
—B ‚Te und Uderſeßrung, 1802);
sıra ur le faRionisme et
autres,
— „ısca Durbea de — (1867)
ad Veieti ı Jun carieux au mo-
INN R
—Ræ* ind Room öhkhe ak überf
2) War, Picter und Publ
geb.
2 Aut IN zu Berlin, ai 1881
SUITE — der Sohn —* au
UN. (geſt. 1872), flubierte in
Aber un Berlin Philologie unb Sitte:
win, war dann an mehreren Gymna-
un als vehrer thätig und wibmete ſich feit
86V der litterariſchen Thätigkeit in Vers
tun. Seit 1872 gehörte er der »Voffifchen
Jeltung« als Kritifer an. Gr nie
“Alerope«, Trauerfpiel 1860); »Der
re, Schaufpiel ( 860); Vom
‚Meer« vaterlänbifche Gedichte
»Der Deutfeden Seldenfampfe«
Goethee Erſcheinen in Weimar«
Remy —
ser- | 1
Rendn.
(1870. — Auch feine Gattin Nahida
R. machte ſich durch mehrere Novellen
und Dramen (» ee »Die Grafen
Edarbftein«) befannt
Nenan (jpr. röndng), Erne R, kom
ln, Philo Iprh unb Schriftelle,
27. Gebr. 1823 zu — —
— kam 1844, für den
Stand beſtimmt, in "daß Seminar !
u | Sulpice zu Paris, trat aber nad ei
—* wieder aus, um privatim
prachen ir ubieren und erward 1
im Konfurs eine außerorberztliche Pır
feſſur der Ha loſophie, — er ſchon
— Schrift >
Histoire gee#-
rale et —— comparés des langaes
s6mitiques« (2. Aufl. 1855, 2 Bee.) En
2) [Dokenujgen Preis errungen hatte. Gr
Staaten | erbielt darauf 1849 eine
Mifton nach Italien, von wo er bie Re:
terialien zu einen Werl über die atebi
x — — et l’Aver
— 1851 bei ber
— —— zu feinen ſpaͤtern Arbeiten ũbet
\ bie er Chriftentums empfing
cheſ — Fr Hörfaal den ſtũrmiſchen
ab er im
Auen ne — —
etzt und mußte ſeine
aut Noch viel be erbob 3
bie klerikale Partei gegen ihn, als 1863
| fein berühmtes, feitbem in
Auflagen verbreitetes und in alle
hen überfeßte3 Buch >Vie de Jesus-
als erſter Banb der > des or-
gines du christianisme« erſchien, wel:
chen fpäter als weitere Binde folgten:
»Les apötres« (1866), >Saint Panl
et 8a mission« (1867), »L'antechrist«
1873 ); »Les es: (187) umb
» L’&glise chrötienne« (1878) Dix Ser
fation, welche R. erregte, war ee daß
die Regierung nicht umhin fonnik, ibe
Er
Reuchlin — Reumont.
uli 1863) von ſeinem Lehramt zu ent⸗
ben; ſie bot ihm dafür allerdings einen
ohen Poſten an der kaiſerlichen Biblio⸗
thek an, doch lehnte R. denſelben ab und
blieb ber Offentlichkeit fern, bis er 1870
feinen Lehrſtuhl zurüderhielt. Mit ber
»Vie de Jesus« hatte R. ben Gipfel feis
nes Ruhms erreicht; bie fpätern Schrif:
ten, weniger berausforbernd und wiſſen⸗
ſchaftlich, Hatten nur noch einen Achtungs⸗
erfolg, der auch weniger dem Gelehrten
als bem Re glänzenden Stiliften galt.
Renans Neligionsphilofophie bat etwas
Unentfchiebenes; fie liebt es ihre Schlüffe
biplomatifch zu verflaufulieren und in
ein poetifch-fentimentales Gewand zu klei⸗
ben. Rach ber biftorifchen Seite wieberum
iſt R. ein allzukühner Könjekturift, ber
fih aus landſchaftlichen Eindrücken, ſchwa⸗
chen und unverbürgten Andeutungen der
Quellen, aus allerlei Nachempfindungen
und pingologiicien Ahnungen Berichte
fombiniert, die zwar fehr zuverfichtlid,
auftreten, aber vor ber nüchternen Kritit
nur felten Beftanb haben. Er ift vorwie-
gend ein Poet in Proſa und feſſelt als ſol⸗
cher durch eine liebenswürdig⸗ſteptiſche und
optimiſtiſch⸗ reſignierte Weltanſchauung.
Nach ben Ereigniſſen von 1870—71 hielt
fih R. verpflichtet, eine befondere Anti:
patbie gegen Deutfchland zur Schau zu
tragen. that dies bereits während des
Kriegs in ben bekannten Briefen an D.
Strauß, noch ftärfer aber in ber Rebe, mit
welcher er 1879 in die franzöfifche Afabe-
mie (er warb 1878 zum Mitglied berjelben
erwählt) eintrat. Seine bei ben Haaren
herbeigezogenen Ausfälle gegen Deutſch⸗
land fanden damals in Frankreich felbit
fo le urechtweifungen, baß er ſich im
»Jo des Debats« in einer »Lettre
& un ami d’Allema
u müſſen glaubte. Sm Sommer 1
Bier er in London vor der vornehmen Ge-
ſellſchaft fehr beifällig aufgenommene Bor:
leſungen über die erften Zeiten bes Chris
ftentum® unb über Mark Aurel. 1
erbielt er das Offizierskreuz ber Ehren:
legion. Bon feinen orientalilchen Arbeiten
nennen wir: »Le livre de Job« (1859);
»Le cantique des cantiques« (
jegung bes Hobenliebs, 3. Aufl. 1870);
595
»Mission de Phénicio- (1865 — 74);
»Nouvelles observations d’&pigraphie
höbraique« (1867); »Rapport sur les
progres de la litt6ratureorientaleetc.«
); von den übrigen: »Etudes de
la langue ue dans l’occident en
moyen-&ge« (1848); » Etudes d’histoire
jeuse«, gelammelte Auffäße (7. Aufl.
1864); »De l’origine du langage«
(1857); »Essais de morale et de criti«
que« (a. Ausg. 1867); »Questions con-
temporaines« ee ; »Dialogues phi-
— 876, beutfch1 »Me-
langes d’histoireet devo ages« (1878)
und bie politifhen Pamphlete: »Caliban,
suite de La Tempete« (1878) und» L’eau
de jouvance«e (1880), zwei Phantafien
in dramatifher Form, die, an Shafes
fpeare8 »Sturm« anlebnend, mit ber Po⸗
litit des Tags und ihren Helden (Gam:
betta) bald ſchmollen, bald liebäugeln.
Neuchlin, Hermann, Gefchichtichrei-
ber, geb. 9. San. 1810 zu Markgr ningen
bei SAN, geftorben in letzterer Stabt
14. Mai 1873; war ein Nachkomme bes
Sumaniien R., ftubierte zu Tübingen
beologie, begleitete als Hauslehrer Ni
nen Zönling Sieveling aus Hamburg
nach Parts, wo er fich längere Zeit aufbielt
und mit ber Geſchichte bes Janſenismus
beichäftigte, und war 1842—57 Pfarrer
u Pfrondorf bei — Von ſeinen
erken find hervorzuheben: »Geſchichte
von Port on (1839 — 44, 2 Bbe.);
»Pascals Leben und ber Geilt feiner
Schriften« (1840); ⸗Geſchichte Italiens
von Gründung ber regierenden Dynaſtien
bis zur Gegenwart« (1858— 74, 4 Bde.)
und »Lebensbilder zur Gejchichte des
neuen Stalien« (Graf Balbo, Garibalbi,
General Pepe; 186062, 3 Zeile).
e⸗ on — Alfred von, Geſchicht⸗
reiber, geb. 15. Aug. 1808 zu Aachen, ſtu⸗
dierte in Bonn und Heidelberg, ward 1829
preußifcher Gefanbtichaftsfekretär au Sir
tenz, 1832 in Konftantinopel, erhielt 1
eine Anftellung im Winifterium bes Aus⸗
wärtigen de Berlin unb ging 1836 als At:
tache der — aft abermals nach Ita⸗
lien, wo er abwechſelnd in Florenz und Rom
Uber⸗lebte, bis er 1843 als Legationsrat nach
Berlin zurückberufen wur 2 1848 waret
596 Reuter. *
Geihäftsträger bei Pius IX. in Gaeta,
dann am —— of und ſeit 1856
preußiiher Mi t an ben Höfen
1860 lebten, Beta — ideas.
er, von enzurüdgezogen,
teils in Rom, teils in Bonn. Seine gab:
reihen fitterarifchen Arbeiten beziehen fich,
mit Ausnahme der Sammlung »Rbein-
lands en, Geſchichten und Xegenden«
(2. Aufl. 1844), meift auf bie Geichichte,
———— te und — taliens.
> ı find davon: ömifche
fe De einem Florentinere (1840—
1844, 4 Bbe.); > nun. feine Briefe
und feine Zeit« (1847); »Beiträge sau
italienifchen — (1853 — 6
); >Die Garafa von Deabbekenie
(1854, 2 Bde); >Die Ar ugenb ns
de’ Mebicie 2 Aufl.1 N; Di Gräfin
von Albany« (1860, 2 Bbe. ); »3eitgense | 1
fen; Bi Dr ien und Charafteriftifene
— — 5— teberStabt Rom«
1867—70, 3 Teile renzo be’ Mebici
it Magnificoe (1874, 2 Bde.) ; »Geichichte
Toscanas feit dem Ende bes florentini-
ſchen Treiftants« (1876, 2 Bde. 3 »Bio-
raphiſche Dentmäler nach perfönlichen
en 1878); die Biographie
in Zeit: und Lebensbild⸗
(180) un mb eine Are ——
— ———
a« nſtgeſchi n
lieferte er Arbeiten über Michelangelo
rec (1834). Andrea bel Sarto
(1835), Benvenuto Cellini (1846) u. a.
ou a Fritz, nieberbeuticher Dichter,
gr Nov. 1810 zu Stavenha an AM
dlenburg- Schwerin, geit. zur
zu Eiſenach; war der Sohn bes abi
tersund Bür onbrietfcaft betrie, eehlet
ber zugleich Landwirtſchaft betrieb, er ielt
feinen erften Unterricht von einer ganzen
Galerie origineler Perfönlichkeiten, be⸗
| 1824 das — zu Friedland,
ter das in Parchim, von wo er 1831
nach der Univerſit t Roftod abging, um
bort bie Rechte zu ſtudieren, ging ſchon
im folgenden Semefter nach Jena, wo ihn
Mathematik und Zeichnen, ganz befonders
aber die burfchenichaftlichen Intereſſen in
viel höherm Grad befchäftigten als bie Ju
tifterei, Tehrte zwar unangefochten in bie
Heimat zurüd, wurbe aber auf einem Be:
ſuch 1 in Berlin verhaftet und uch
einer überaus
als des »Ronats — ſchuldig
zum Tod verurteilt. verwan⸗
delte dieſe Sentenz in — rige de
EUER: und R. mußte trotz we
derhol Kellamation ber meclenburgi⸗
ſchen Regierung feine Strafe unter um:
ſaglichen Leiden und Entbehrun —
aubenz ak
* bis ihm end r die Smabe ze x Bu
igerötochter, em fih dann we *
* eine Sriften u gründen,
fih endlich 1851 u raten, Tech ar
ieh. en ee Gedich —
oß, ermuntert du ro —
—— —
ausſchließlich der eltdichtung zu
men. Er ſiedelte 1806 nach Ne Nreubranben-
er; über; jeit 1863 bewohnte er eine Bille
— on er — * Reiſe nech
na un echenland
& Hebel ift fein Dialeltdichter von I
sn un abung aufgetreten wie R. Sein
Bu ichten und Trachten wurzelt im
olfsgemüt; er verfteht deſſen Sprade
beflen Eigenart wie fein andrer und weiß
fie mit fo köſtlichem Humor zu verflären,
mit jo urwüchfiger ongenialität u be
laufen und zu firieren, baß —
4 | den höchſten und reinſten Genuß
Er bat durch fein Beifpiel ein für —
ezeigt, was für ein Schatz
—* aus dem Schachte ber pl
Mundart zu heben if. Reuters Ratur
it der reinfte, ungetrübtefte Reflex der
Volksnatur in ihrem fernaefunden
len, ihrer tiefen eg —
rasen Naivitäit, Alle dieje Ei
n fi fhon in ben »Säufcen sh
nel! (1853, neue Folge 1858) mt
den »Bolterabenbgebichten« (1855); *
ſteigern ſich in den poetiſchen
gen: »De Reif nah Belligen«e (1858),
»Rein Hüfunge (1858) »Hanne Nũte um
Revere — Reybaud.
ve lũtte Pubel« (1859) ⁊c. und ben unter
yem GSefamttitel: »Olle Kamellen« (d. h.
alte en) Den nien Erzählungen
4 68, fieben Serien ol in
sen kleinern Gedichten: » oans id tau
Fru kam« und »Ut te Srangefen-
ie, u ‚gen befonbers in bem größern
Roman: »Ut mine S Stromtid«, wohl bem
u und vollendetten Werk bed Did:
erd. Auch »Ut mine Feftungstibe be
yuptet einen hohen Rang. In »Dörch⸗
ãuchting; ſcheint ber Di ter, bei einer
ıch immer reich firömenben Aber
Witzes und ber Komik, doch ſchon bei ſich
elbit zu entlehnen, und in »De medin:
a n Montecchi und Capuletti, ober
ve Reif’ nab Rank url: foct bier
and da ber friſche Strom ber Erfindung.
Die »Luftfpiele« (1875) be en a
loß vorübergehenden V —8 —
aſſers, ben er ſofort wieder aufaab. Seine
-Säntlihen Werle« mit den »Nachgelaf:
enen Schriften«, letztere viel Neues ent:
yaltend, find 1863— 75 in 15 Bänden
yerausgelommen, bie beiden lebten einge-
eitet Durch eine von A.Wilbrandt verfa te
Bi Ber bes Dichters.
he e, ital. Dichter, geb.
1812 zu Krieft von lombarbi chen Eltern
ınd von biefen de ben Handelsſtand be
timmt, fühlte fih durch feine Neigung | Sch
ur Voefie jowie zu biftorifchen und ge
ologiſchen Studien von biefer Laufba
ibgezogen unb lebte, nachdem er feine
viſſenſchaftliche Ausbildung zu Mailand
rhalten, als Privatmann in Italien. In
ie Öffentli feit trat er zuerft als Drama⸗
Et — hi —28— ans uk
ur eſchichtli uffaſſung, ſcha
charak he und — ber Sprac
ich außzeichneten, wie: »Lorenzino de’
fedici« (1839); »I Piagnoni e gü Ar-
abiatic (184 ; Be Nur ei)
Il Marchese (1
Vittoria Alhanle up es En
ungen von Soneiten — * er in
ener Zeit: »Sdegno ed affetto« (1845
ind »Nuovi sonetti« (1846). 1848 —
r ſich an die Partei M inisthätigan. Er
” tlichte ſodann einen neuen Cyklus
netten: »I Nemesii« (1851), und
Hrieh für die »Rivista contemporanea«
997
feine berühmt geworbenen »Bozzetti al-
ini«, —— en in der Manier
ernes und der A en Reiſebilder
mit hiſtoriſchen Erkurfen (1857), welchen
die — ifchen > eepadsi«
(1858) fo beide Werke vereinigt in
neuer ee io Inzwiſchen hatte R.
feinen Aufenthalt wieder in Genua genom⸗
* und pekuniarer ——
er zur ung von eſchaͤf⸗
ten genötigt. Unter bem ee: »Persone
ed ombre« erfchienen neue Sonette von
bes | ihn (1862), welche bie Jtaliener a
an Heine erinnerten. Seitdem
einer Art von [hwermütiger Verbitterung
lange geſchwiegen, trat aber neueſtens
wieder mit einem Sonettentranz (1879)
hervor, welchen er in Erinnerung an eine
vor zehn Jahren gemachte Reife in Agypten
Ber: | »Osiride« betitelt bat, interejlante Kund⸗
gebungen einer finnigen, zart befaiteten,
Pellimitife ang ngefräntelten Natur. In
Iehter eit beflei —* er zu Rom eine Stelle
im ihm bes Auswärtigen.
Revoil, Louife, f. Sole.
Nehbaud (pr. räboh), Marie Node
Louis, franz. Schriftfteller, man 25. zug:
1799 zu Marjeille, Fa
Sa bereifte na — — ‚eine
bien ben Orient, ließ 1829 als
iftfteller in Paris ——— kr 1846
Ser aan bet Geehgehenben Bör
perd naar nach dem Staatoſtreichvon
* — Seit 1850 war
er Mitglied fabemie. Seine Haupt:
werke find bie von ber Alabemie gefrönten
»Etudes sur les röformateurs ou socia-
listes modernes« (184043, 2 Bde.; 7.
Aufl. 1864) und ber originelle und viel:
gelefene Roman: »Jérôme Paturot & la
recherche d’une position sociale« (1843
u. öfter), denPer in »J&röme Paturot à
la recherche de ia meilleure des r&pu-
nb | bliques« (1848, 4 Bbe.) ein ſchwãcheres
Seitenfti nachfolgen io6 on feinen
übrigen en nennen wir: »Marines
et voyages« (1854); »Scönes de la vie
moderne« (1 9); »Etndes sur le r6-
e des man « (1859; neue
e: »La laine«, 1867); nomis-
tes modernes« (1862); De fer et la
houille« (1874) u. a.
598
FRehmond (fer. rehmong), William,
franz. Schriftfteller, geb. 23. Mai 1823 Ir
Laujanne, ftubierte Medizin, wandte fi
aber, zum Kantonalbibliothefar feiner Va⸗
terftadt ernannt, ber Litteratur und Jour⸗
naliſtik zu. Mit Lecomte und den Maler
Bocion gab. er brei Jahre lang ein Witz⸗
blatt: »La Guepe«, heraus, wurbe 1854
Chefredakteur des »Böpublicain neuch&-
telois« und ging 1856 als Sekretär Kerns,
bed Gefandten Schweiz, nach Paris.
Später fiedelte er nad) Berlin über, wo er
Aiienene N orträge ielt undeinige Schrif⸗
ten (»Etudes sur la littérature du se-
cond Empirefrancais«, 1861; »Theätre
de soci6&tö«, 1863, 2 Bde.) herausgab.
41864 nad) Paris zurückgekehrt, veröffent-
lite er: »Corneille, espeare et
Goethe«, eine Studie über ben engliſch⸗
germaniſchen Einfluß auf Frankreich im
19. Jahrh. (1864), und »Les Prussiens,
leur gouvernement, leur arme&e et leur
capitale« (2. Aufl. 1868), übernahm 2
dann Ende 1870 eine Brofeffur ber Afthe:
tif an ber Afabemie von Laufanne, fpäter
an der Univerfität Genf, ging aber 1875
wiederum nad) Paris, wo er gegenwär-
tig lebt. Bon feinen Schriften find noch »La
arpe et Sainte-Beuve, &tude sur
eritique littöraire en France« (1854),
»La peinture alpestre« (1859) unb
»Histoire de l’art« (1875) zu nennen.
Rezek, Anton, tichech. Hiftorifer, geb.
1852, gegenwärtig Dozent ber Geſchichte
an ber Univerfität Prag, wählte zum
Iehenen Studium das 16. Jahrh. in ber
Geſchichte Böhmens. 1876 erfchien feine
gebiegene Arbeit: Ȇber die Wahl und Serd-
nung Yerbinands I. zum böhmifchen Kö⸗
nige Hl a deutſch). R. beforgte
auch Torrefte Ausgaben —
Quellen zur Geſchichte Böhmens aus dem
17. und 18. Jahrh.
Ribbed, Otto, Vhilolog, geb. 23. Juli
1827 zu Erfurt, ſtudierte jeit 1845 in
Berlin und Bonn, warb 1854 Lehrer am
Gymnaſium zu Elberfeld, 1856 Profeffor
an ber Univerfität in Bern, ging 1861
in berfelben Eigenschaft nach Bafel, 1862
ee ſiedelte 1872 als Profeffor nad
Heibelberg über und wirkt feit 1877 an
Ritſchls Stelle in Leipzig. Bon feinen
Reymond —
Richard.
Ausgaben alter Schriftfteller x. abfe
nennen wir von feinen übrigen iften:
»ber die mittlere und neuere attifche Ste:
möbdie« (1857); »Über Catull⸗ —
»Der echte und der unechte ⁊
1865); »Anfünge und Entwidelung bei
ionyſoskultus in Attila< N: »So
phoflesund feine Tragöbien« (1869);Die
römilche Tragödie im Zeitalter ber :
blik« 1) unb das bi ifche Wert
»Friedt. Wild. Ritfhle (1879 — 81, 2Bde.).
Nichard, Ernft Chriftian ‚bän. Did:
ter, geb. 25. Mai 1831 zu Kopenhagen,
fubierte von 1848—51 Theologie under
ik 1876, nachdem er längere Zeit einer
öbern Volfsfchule vorgeftanden unbbanz
eine Pfarrei auf Seeland verfehen, bi
Anke Schon anf det Hodichule hatt
ndet. on a e er
durch feine ende ein hũbſches
poetijches Talent bekundet und fich damı
1851 mit einem Zaubeville: »Declara-
tionen« (1869), als dbramatifcher Dichter
verſucht; letzteres Hilbete mit feinem us:
türliden Humor und jugenblich friſchen
Scherz lange ein Lieblingsftüd der Hiniz
fihen Bühne. Erft neun Jahre fpälı
erichien fein erfter Kleiner Band :
Roche:
la | »Smaa Digte« (1861), welche mehr al
GSchichtjanme
irgenb eine anbre dänijche
lung verbreitet ift und acht Auflagen er
lebte. Eine nicht minder günftige Auf
nahme wurbe feinen ſpätern
gen: nn Dien: & Aufl. te
»lexter og Loner« Audg.
»Billeder og e« (1874), »Halr-
hundrede Digte« G
R. ift feiner ganzen
Richards — Richthufen.
Nichards8 (Ipr.rittigärds), Alfred Bate,
engl. Schriftfteller, geb. 1820, geit. 12.
Zuni 1876. Der Sohn eines Parlament?
mitgliebs, wurde er Rechtsanwalt, wanbte
fich der Litteratur Ey nahm beträchtlichen
Anteil an Öffentlihen Angelegenheiten,
übernahm die Redaktion bes» Daily Tele-
graph« und war einer ber erften, welcher
für die Grünbung eines Heers von Frei⸗
willigen auftrat, in bem er zum Oberften
aufrudte. Seit 1870 leitete erben »Morn-
ing Advertiser«. Sein erftes Werk war:
»Croesus« (1845); eßfolgten 1847: » The
death of Magdalen, and other poems«
und »Cromwelle (4. Aufl. 1876), ein
Drama, das, 1873 auf bie Bühne gebracht,
außerordentlihen Erfolghbatte. Bon feinen
jpätern Schriften feien erwähnt dad Ge
biht »Medea« (ABC unb ber Roman
»So very human« (1871).
Rigebonrg (fpr. riſchbühr), Emile,
franz. Schriftſteller, geh. 1833 zu Meuvy
(Haute-Dtarne), wirkte zuerft als Lehrer
in feiner Heimat, ging 1850 nad) Paris,
um fih bier dem Schriftftellerberuf zu
wibmen, und verlegte fich gleich mit feinem
erftien Werk: »Luciennee, da3 auf BE
rangers Empfehlung in der »Bevue fran-
— erſchien, auf den Familienroman,
rch deſſen beharrliche Pflege er ſich im
Lauf der Jahre die Anerkennung des großen
Haufens und eine geſicherte Lebensftellung
verfchaffte Süßlih und jentimental in
allem, was er fchreibt, ſcheint er kein hoͤheres
Ziel zu kennen, als feinen Leferinnen
Thränen ber Rührung zu entloden, wäh:
rend er bie Männer durch chauviniſtiſche
Zuthaten gewinnt. Im übrigen vertritt
er eine —— Moral, und der Einfluß
feiner Schriften, welche durch das »Petit
J « allgemeine Verbreitung fanden,
Tann im Vergleich zu andern ſogen. Volks⸗
ſchriften eher ein Beilfamer genannt wer:
den. Erwähnt feien von feinen zahlreichen
Werken nur: »L’homme aux lunettes
noires« (1864); »Becits devant l’ätre«
83 »Franes-tireurs de Paris«
1872); »L’enfant dufaubourg« (1876);
»Soirees amusantes<
(1878); »Les
deux meres« (1880).
Kiter, Karl Thomas, National:
Bonoın und Dichter geb. 4. Nov, 1838
599
u Leitmeriß, geft. 15. Okt. 1878 in Prag;
Hubierte zu —* und Wien, wirkte eine
geitfang als Profefjor an einer Wiener
berrealfchule und bielt fih bann ein
Jahr lang in Paris auf. Später unter:
nahm er von Wien aus eine Reife nad
dem Drient, beren Rejultate er in einer
Reihe von Brojhüren veröffentlichte, habi⸗
litierte no nad feiner Rüdtehr als Do:
zent ber Nationaldtonomie in Prag und
wurde 1872 zum orbentlihen Profeſſor
ernannt. Bon feinen Werfen erwähnen
wir: »Runft und Wiflenfchaft und ihre
Rechte im Staat« (1863); »Das Staats⸗
und Gefellichaftsrecht der franzöfiihen Re:
volution« (1865—66, 2 Be); »Schiller
und feine Räuber: in ber franzöftfchen Res
volution« (1865), eine intereflante Schrift
über die bisher unbelannten Schidfale ber
Schillerfhen »Räuber« in Frankreich;
»Einleitung in das Studium der National⸗
öfonomie« (1867) und >Die Fortſchritte
ber Kultur« (1875). Eingehend beihäf:
tigte ſich R. — der Frauenfrage und
wirkte in dieſer Beziehung durch eine Reihe
von öffentlichen tagen und Schriften
GR anregenb. Als Dichter (unter dem
jeubonym Karl Thoma) war R.
ebenfo fruchtbar. Bon feinen zahlreichen
dramatifchen Arbeiten wurden das Trauer:
fpiel »Samjone und mehrere Luflfpiele
an größern Bühnen aufgeführt; er ver:
öffentlichte in Zeitichriften epifche und ly⸗
riſche Gedichte, in Lindaus »Nord und
Süde die Novellen: »Die Großmutter«
un kath — — —
ichthofen, Ferdinand, Freiherr
don, Reiſender und Geolog, geb. 5. Mai
1833 zu Karlsruhe in Schlejien, ftudierte
u Breslau und Berlin, war bann einige
—* bei der geologiſchen Reichsanſtalt in
Wien beſchäftigt, begleitete 1860 die
preußiſche Expebition nach Oſtaſien, be⸗
reiſte feit 1862 Kalifornien und bie Sierra
Nevada, faft ganz China und Teile von
Japan und kehrte 1872 nah Europa zu:
rüd. 1875 ward er Profeſſor ber Geologie
zu Bonn. Bon feinen Schriften nennen
wir nur ben erften einleitenden Teil feines
großen Neifewerts »China. Ergebniffe
eigner Reifen und darauf gegrünbeter
Studien« (1877).
600
Niconard, f. Baft- Ricouard.
NRinderfied Ran! rebeit, „‚Iee
ter und
1807, ergriff bie , militärh —
nahm aber 1840 ſeinen Abſchied, um ſich
der litterari Fa Thätigfeit zu Inibmen,
und ließ fi in Lin Äying ice, wo
ſeitdem den »Oestgötha
ten«, eins ber ange ——
tglie — ri
er — ic) m a ji
vellen (1849, — chrieb auch
mehrere bafaͤli — Theater⸗
ftüde mann 10 ok fpäter faft aus⸗
* lich dem Roman zu und nimmt auf
— Gebiet einen — lichen Platz in
ber neueſten ſchwediſchen Litteratur ein.
Mir nennen von jeinen ken ne nude
fach auch ins Deutfche überfeßten W
biefer Art: »Den svarta handen« (»Die
ſchwarze Hand«) mit ber yortfegung:
»Fader och son«; >Stockholm’s myste-
rier«; »Drabanten« (Der Trabant«);
»Furiten« x. Seine Darftellung it etwas
breit, und feine Charaktere ermangeln oft
der deutlichen Zeichnung; aber bafür ge-
bietet er über eine reiche und fräftige
— ‚und am Scöpfungenfind voll
u und W
Riedl, Bit beim ne ch, Kulturs
si er unb Ntovellift, geb. 6. Mai 1823
au Biebrich als Sohn eines funftiinnigen,
efonders die Muſik pflegenben Vaters,
des Schloßverwalters bajelbit, befuchte
bie Gymnaſien von Wiesbaden und Weil
Ricouard
Surg, ſtudierte in Marburg, Göttingen
und Gießen F ie, p ate dan
aber auch feine kü flerifchen eigun em,
wurde in Bonn ni Dahlmann, Kin⸗
fel u. a. für da ae Studien
begeiftert, ſah ſich aber einjtweilen durch | »
öfonomifche NRüdfichten bewogen, ſich der
Sournaliftit zu wibmen (Redaktion der
»Karlöruber Seit IN ber ul auifchen | 2
Zeitunge u.a aß er als Abgeorb: | »
neter in der beutfchen Nationalverſamm⸗
Tung, wo er fi von Amts wegen miteiner
Menge von Gegenftänben aus bem Volfs-
leben zu befaſſen Hatte, bie er in feinen
jpätern Studien aufs fruchtbarfte verwer-
tete, führte bann eine Zeitlang bie Ober:
— Riehl.
leitung des Hoftheaters in Wiesbaben,
an —— — ein eifriger — der
folgte 1 Br ber
10 er 185
*
fin Anregung unter feiner Lei⸗
tung erſchien re bie »Bavaria«,
ende -ethungm-
* — ee
er au
— I — —*
iegt i
—— mag er dieſe nun ins novel:
liſtiſche oder in ein projaiiheres Gewand
leiden. Seine Sprache ift burdh Bar,
mit vollatümlichen Accenten verf don
warmer ee durchweht und von
— Volksleben zu 5 Kür bi 38
t R. einen tief dringenden pſychologi⸗
chen Blick; er ift über ein Meier
in ber Charakterifik, — son Klaffen
oder von Individuen, und she
Een \ Denn bara
igentü nbivibwellen Anerten-
nung Fur tung zu ver Gafien. aus
Schriftſteller trat er zu
mit feiner
»Naturgeichichte des Bolls« (1851—69,
ejhildert in drei Bänden: »Lanb und
eute«, >Bürgerliche Geſellſchafte« und
n | »$amiliee) Fr welcher fi das » Man:
berbuche anf Weiter fol 8) »Rul:
tur — ** (1 3 »Die
ig Je (cheinifches teile an
turſtudien aus brei brhunberten-
(1859): »Die beutfche 1861);
een aus alter Zee (18
Bde.); »Neued Novellenbudy« (1867):
* Vorträge a >Auß ber Ede«
—* neue ‚veilen, 1874) und »Am
terabend« (fech& neue Novellen, 1880).
u8 feinen mufifalifchen Stubien find ders
vorgegangen das Werk »Mufifaliiche Ghas
tafterföpfe« (1853—78, 3 Bbe.) und bie
»Hausmuſik« Kompofitionen deutſcher
Riesler
Dichter, 1856). ALS (nicht unwitzige) Ju⸗
genbfchrift Riehls verdient noch erwähnt
zu werben ber Roman »Geſchichte von
Eifele und Beifele« (1848). Seine »&e
fammelten Geichichten und Nopellen« er:
ſchienen zuletzt 1879 (2 Bde.).
Riesler, Ulrich, |. Molitor.
Rigby, Elizabeth, ſ. Eaflate.
Ring, 1) Mar, Romanſchriftſteller,
geb. 22. Juli 1817 zu Zauditz bei Rati⸗
als Sohn israelitiicher Eltern, wurbe
au Hauslehrer gebildet, Fam hernach
auf die Gymnafien zu Ratibor und Op⸗
peln, ftudierte in Breslau und Berlin Res
dizin, ließ ſich als praftifcher Arzt in Pleß,
fpäter in Gleiwig nieder, fr 1848 bie
Braris auf, fiebelte nach Breslau über,
wo er an mehreren Sournalen ald Mit
arbeiter ſich beteiligte, und verlegte end-
lich (1850) feinen Wohnſitz nad Ber:
lin, wo er inen Beziehung —
Varnhagenſchen Kreis (auch zu ae,
Mundt u. a.) trat und jetzt noch in voller
Beide und Fruchtbarkeit wirft. Schon
840 hatte er ein Bändchen »Gebichte«
(zugleich mit M. Fränckel) veröffentlicht;
jpäter gelang es ihm, Tleinere Luſtſpiele
(2Scarrons Liebe« »Alle ſpekulieren· und
»Unſre Freunde«) auf die Hofbühne zu
bringen, und er iſt auch nachher das eine
oder das andre Mal wieder zum Drama,
wenn auch flüchtig, zurückgekehrt; indeſ⸗
ſen war doch der Roman das Gebiet, das
ſeiner Neig und ſeinem Talent am
beſten entſprach, und er hat es mit der
eifrigſten Prodyktionsluſt, ja, man darf
fagen, mit übergroßem Eifer gepflegt.
Seine Romane, insbeſondere bie jpätern
find zwar durchweg von fittlichem Ernft
getragen, burdaus nicht für ein flüchti-
ges Amüfenent beflimmt, fie behandeln
in leichtfaßlicher populär=philofophifcher
orm foziale oder fonflige »brennende«
ragen der er oder irgend ein
tuck Kulturgeichichte aus ber Gegen:
wart wie aus ber Vergangenheit, und ber
Verfaſſer ſorg durch bunten Farbenauf⸗
trag dafür, daß auch die Unterhaltung
nicht zu kurz komme und der Reiz der
Neugierde befriedigt werde; aber es kommt
doch aus ie — Füllhorn
gar vieles heraus, was weiſer Be⸗
— Ring. 601
ſchraͤnkung der Kraft nicht zum Vorſchein
gekommen wäre. Seine Novellen erſchie⸗
nen unter den Titeln: »Stadtgeſchichten«
1852, 1858 u. 1865); »Erzählungen«
1869); »Reifebilder 2c.« (1870); »Kri⸗
minalgeichichten 2c.« (1872). Bon feinen
zum Teil jehr umfangreihen Romanen
erwähnen wir: »Berlin und Breslau«
(1849); »Die Kinder Gotte« (1851);
»Der große Kurfürft und ber Schöppen-
meifter« (1852); »Berirtt und er öſt⸗
(1855); >» John Milton und feine Zeit
1857); »Eine arme Scele« (1859); ⸗Ro⸗
enfreuzer und SUuminaten« (1861);
»Fürſt und DMufifer« (1869); »Bötter
und Sößen« (1870); »Die Weltgefchichte
ift das Weltgericht, ober Louis Napoleon
Bonaparte« (1870); »Sand und feine
Treunde« (1873); »Unfehlbar« (187°);
»Der große Krache (1875); »Die Künner«
(1878); »Das verlaufte Herz« (1878);
»Das Haus Hillele (1879); »Goldne
Ketten« (1880). »Ausgewählte Romane
und Novellen« von ihm erſchienen 1871
bis 1872 in 5 Bänden.
2) per (mit dem wahren Namen
ilda Medlenburg), bin. Novel:
, geb. 10. Febr. 1830 zu Kopenhagen
als bie Tochter bed Kapitänd Spensfon, ver:
mäßlte na 1864 mit dem in norwegijchen
Dienften ftehenden Kapitän Karl Mecklen⸗
Pe nr lebt But da spa Witwe, in
openhägen. Zwei Sabre fr war fie
mit einem Band Novellen: orale
ger«, aufgetreten, bie einefreundliche Auf-
nahme fanden. Glüdlich in ber Wahl bes
Süjets, verfteht fie durch eine anziehende
Handlung mehr als burch große Konflikte
zu fejleln, und namentlich weiß fie bie
Charaktere aus dent Volt, ben norwegi⸗
ſchen und en len
zu zeichnen. Dereritien Sammlung folgten:
"En —S (1869), For.
tällinger« (1871 u.1872, zwei Sammlun-
gen), 1878 u. 1880 weitere Sammlungen,
andre zerftreut in Zeitfchriften. Ein hüb⸗
ſches Buch Kindererzählungen bat fie mit
ihren weftern Fanny Svenzfon und
Thekla In (pſeudonym Karl Krone) un⸗
ter dem Titel: »Ei blot til Lyst« (»Nicht
bloß zum Vergnügen«, 1880) herausge⸗
geben, ebenfo mit biefen mehrere drama-
602
tifche Arbeiten: »Kongens Fätter«
»En Skilsmisse« (ↄ Eine Schei⸗
1873) und »Thomas Sogmona«
‚bon welden bie beiden erften
Ds wurden.
ley tor. zip), George, norbameris
fan. Schriftfteller, "geb. 2. Oft. 1802 uf
Rn in Maffachufetts geft. 4. Juli | a
nn aan ftubierte in Cambridge | Da
ine ai und war mehrere Jahre lang
oe Aue Unitarierkirche zu Bofton.
1 redigierte er = ae nbung
mit Emerjon und
»Dial«, eine ber ehutalloen —5
gewidmete Zeitſchrift. Auch war er der
Hauptgründer einer kommuniſtiſchen Nie⸗
ann ng in Roxbury, die unter bem
Namen Broad Farm Community be
kannt war und ihn einen beträchtlichen
Zeil feines Vermögens koſtete. 1849 ging
R. nach New PYork, wo er Mitrebafteur
ber »Tribune« warb und mit Dana bie
»American Cy Pte « (2. Aufl. 1873
bis 1876) — De. ſchrieb: »Dis-
courses on the p oe of relig on.
(1839) und » Letters to Andrew
on the latest form of infidelity« (15%)
fowie i in Gemeinſchaft mit Bayard Taylor
ein »Handbook of literature and the
fine arts« (1854). Außerdem redigierte
er bie »Specimens of een literature«
(1838—42, 14 Bbe.
Risberg, Emilie, ſchwed. Romans»
fchriftftellerin, geb. 9. unt 1815 u Skarl,
wo ihr Bater Boftmeifter war, fiebelte nach
deſſen Tod mit ihrer Mutter nad, Vreten
über und errichtete, als ger dieſe farb,
ein Benfionat fir Töchter höherer Stände | gr
in Marieftab, das fie fpäter mit einem
ähnlichen in rebro vertaufchte, dem fie
lange vorftand, bis fie endlich fich vor fur:
zem ins Privatleben zurückzog. Nach bem
großen Brand in Orebro wurde ſie auf⸗
gefordert, eine Skizze davon für ein Blatt
zu entwerfen, und diefe fanb bei Sr. Bre⸗
mer ſolche Anerkennung, daß diefe fie auf:
forderte, en Talent weitern Ausbrud
zu geben. langem Sträuben gab fie
»En Karlsbader skizz« 33 heraus,
welcher »RolfochAlfhild«(1860),» Varn-
hemsRos« (1862), » Ada« (1863) und die
biographifchen Ar eiten: > esblad ur
—
Ripley — Ritchie.
svenska qvinnors lif (1864) u. »Store
svenske män« (1865) el Ihre an:
fpruchelofen, aber unterhaltenden Erzäh-
lungen, bie fi) gern an ein Ann,
oder > felölerfebtes Faktum —
* namentlich unter ber Frauenwel
«u Brain Bar: De bebeutenb if fie
aa im ver — «, 1869).
—— ſ aus
ben n cart ſiſchen * Deutf
Rifticcipr. riſtitſch) Jov an, ſerb. rn
ing | fellec und St 83
ag
und wibmete fich fpäter biftorifchen und
—— Studien an bet
niverfität Heidelberg, wo er 1851 ben
Doftorgrad an te. au. 1850 ver
— —
t geiſtigen un
Ande in Serbien«. 1852 a von
m: »Die neue Litteratue ber Serbene,
ein Buch, welches in kurzer — ine —
zoͤſiſche, ruſſiſche und —
erlebte. Von Heidelberg I Paris au
n|bie dreier —— benutzte R. feine
— um Stubium alter fechi
b Ma b
ee
und veröffentlichte "Refultet feiner
Kerfäungen im Belgrader »Glasnik«.
854 tritt R. als kritiſcher Litterar-
hociter und als Verfechter der von Wut
arabjic reformierten ferbifchen Schreibe
weife, welche erft fpäter in Serbien Ein-
Drang fand, auf. 1870 erſchien von R. die
raphie: »Bombardierung von Bel:
b 1862«; ſeit der Zeit arbeitet R. an
* politifchen Geſchichte Serbiens.
ie ¶ pr. rittſchi), Anna Seele
engl. riftftellerin,, geb. 1837 zu kom
bon, Tochter bes Humoriften Thad —
brachte ihre Kindheit in —5
trat 1863, ſogleich mit — "ie
story of Elizabeth« vor ch
folgten: »To Esther, and other er akt
ches« 1869); »Thevillag eonthecliff;
»Old Kensington«<; »Teilors and spa
sters, and other essays«; »Blu
keys, and other stories«; .. R
friends and a young rince«,
biefer Werke wurde freudig ———
Rittershaus — Roberffon.
erkannte in ber Berfafferin vieled von ber
Kraft, bie immer ihren Vater ausgezeich⸗
net, das ganze —— l, das ihn in ſpaͤ⸗
tern Jahren beſeelt, auch einen von weib⸗
Iihem Sinn
Vorliebe für
artig und > i
alten Volksmaͤrchen
niſſe, fo: »Dorn-
röschen«, »Afchenbrödel«, open
ua J i t ke
bie Geſchichte der Malerin Angelika Kauff-
mann und ihre Laufbahn in England
zum Borwurf genommen. 1877 ver:
nıäblte fi Min Thaderay mit Rich⸗
mond R. unb zur Zeit Iebt fie in Hamp⸗
ſtead, einer Borftabt von London. Nach⸗
dem fie eine Zeitlang verftunmt, trat fie
41881 wieber hervor mit bem Roman »Miss
Williamson’s divagations< und » Anne
Evans. Poems and music«. Eine Ge
famtaudgabe ihrer Werke ift 1875 begon-
nen. Aus dem Nachlaß ihres Vaters gab
fie heraus: »The orphan of Pimlico,
and other sketches etc.« (1876); für
bie »Foreign classics for English rea-
ders« bat fie den Band »Madame de
ar tee (1881) bearbeitet.
Rittersheuß, Emil, Dichter, geb. 3.
April 1834 zu Barmen, Sohn eines Fa:
brifanten und einer finnigen, Kunft unb
Poeſie Liebenden Mutter, erbielt dur
Diefe und, nad) ihrem frühen Tod, bur
einen Hauslehrer ante n Unterricht,
kam bierauf in bie ftädtiiche Realſchule,
verließ diefe 1849, um, gegen feinen Wil:
Ien, I Se Kaufmannoſtand zu wibmen,
uchte Troft in der Boefie, unternahm nach
einer Berbeiratung (1856) größere Reifen
urch Deutichland, England, Holland, Bel:
gien und gründete durch Übernahme von
Generalagenturen fi) unb feiner Familie
eine —— Exiſtenz. Er lebt in Bar⸗
men. R. iſt ausfchlie riker. Seine
»Gedichte« en ‚6. Aufl. 1879), „Neuen
Gedichtee (1872) 2c.zeichnen ſich burhXüch-
tigkeit und Ernft der Gefinnung, durch
warme Empfindung und eble Sprache aus
Roeber an riedrich, dra⸗
matiſcher Di — 9. Inni 1819 zu
Eiberfeld, trat 1 in das Banfhaus
v. d. Heydt, Kerften u. Söhne ein, erhielt
603
1872 die Profura und ward 1872 wirk⸗
licher Teilnehmer bes Haufe. Bon Ju⸗
end auf troß feiner kaufmänniſchen
üchtigfeit von poetifhen Neigungen und
Titterarifchen Interefien erfüllt, gehörte Rt.
u bem Fleinen Verein ber »Wuppertbaler
* und veröffentlichte »Dramatifche
ichtungen« (enthaltend: »Kaifer Hein⸗
rich IV.e, »Triſtan und Iſolde«, »Ap-
us Claubiuse, 1851), die durch ihre
&ftige Charakteriſtik und die echt Dramas
tiſche Sprache Teilnahme erregten, wenn
fie auch die Bühne nicht zu gewinnen ver:
mochten; ferner: »Dramatilche Märchen«
(im Album aus dem Wupperthale und
ben »Düfleldorfer. Monatsheftene) und
»Lyriſche und epiſche Gedichte« (1878).
Eine in neuefter Zeit vollendete Tragödie:
Fa HR .e, iſt noch nicht ver⸗
entlicht.
Robert (ipr. «där), 1) aunate Fran:
6018, franz. Dichter, geb. 28. Febr. 1813
u Paris, abfolvierte mit Auszeichnung
8 — enri IV, debütierte noch als
Schiller desjelben mit einigen bramati-
ihen Szenen, bie in ber »Revue de Pa-
rise erfchienen (»Louis XI et Frangois
de Paule« und »Louis XI et Olivier
le Dain«, 1831), und trat bann in ven
Staatsbienft, ohne jedoch den Mufen zu
entfagen. erichienen von ihm: »Une
soirseal’hötel St. Pol«, Komödie (1834);
‘La reforme en Allemagne«, dramas
tifches Gebicht (1), und »Le conn®-
table de Bourbon«, hiftorifches Drama
in Berfen (1849), beibe von der franzöfi-
chen Akademie mit Preiſen ausgezeichnet;
erner: »La parole et l’&p&e«, dramati⸗
he Epifoden ber »Réformo en Alle-
magne« (1868); »La bataille des
morts«, Gedicht (1877); >Louis XI en
belle humeur«, Komödie (1879), u. a.
Gedichte und Abhandlungen von R. fin
ben ſich zerftreut in ben Zeitfchriften, bar:
unter eine beinerfenswerte Studie über
den Dichter ——— (in ber »Revue
contemporaine« 1854).
Karl, f. Hartmann,
3) Ludwig, f. Örgen.
obertſon (ipr. robberti'n), 1) James
Burton, engl. ftfteller, neb. 15.
Nov. 1800 zu London, geft. 14. Febr.
— —
2
604 Robiano — Rochefort.
1877. Er fam als Kind nad) Grenada in
Deftindien, wo fein Bater eine Pflanzung
befaß, und von feiner verwitweten Mutter
nad — ——— erhielt er ſeine
höhere Bildung im katholiſchen Kolleg
St. Edmunds. Er wurde 1825 Rechts⸗
anwalt, überſetzte 1835 Friedrich Re
»Bhilofo an der Geichichte«, wurde ein
fleißigerMitarbeiterber»DublinReview«,
lebte 1837 — 54 in Deutſchland und Bei
gien und erhielt 1855 bie Profeilur ber
neuern Gefchichte an der Univerfität Du:
blin, wo er fpäterbin auch die englifche
Litteratur vertrat. Er fehrieb: »Lectures
on ancient and modern history« (1
2. Aufl. 1875); »The rophet Enoch«
m Selbengeigt, 186 1 ; »Lectures on
;pain« ife, writings and
times of Aula Burkte 1868, 2. Aufl.
1875); »Anti-Januse (1870) xc. Seine
fitterarifche Thätigkeit it bauptfächlich ber
— des Katholizismus zugewandt.
bt von der Königin einen jähr-
en & er von 90 Pd. Sterl.
Thomas nem engl. Dra-
—— — — eſt. — 1871.
Seinen roß on n Ei u e er mit
dem Suffpiel » 5), einer fei-
nern Sientomdhie 0 ber Ben man feit
langem faum gefeben. uch feine folgen-
den Stüde wurben ſehr beliebt: »Ours«e,
»Caste«, »School« (das 381 Abenbe bin:
tereinanber geben wurde, übrigens R.
Bao nachaebilbet if), 'Play«, »M.
“un.
Nobiaus, Louifa Mary, Sräfi
von, deutſche Schriitftellerin, geb. 1
zu Newcaftle ald Tochter bes deutſchen2
politiſchen — 5 — H. v. Köppen,
erhielt, früh verwaiſt, ihre Erziehung in
gamburg, wirkte dann als Lehrerin bes
nglifhen am Katharinenftift zu Stutts | fte
gart und verheiratete ſich bier mit dem
Grafen Alois de R., ohne in dieſer Che
ihr Süd zu finden, ba die Tatholifche
Konfelfion bes Grafen und der Einfluß
der Priefter erft Beanſtandung, bann
Scheidung der Yelalte r erfter Ro:
man war: »Der x uit« (1861, 2 Bbe.),
der ihre eignen benderfahrungen zur
Grundlage bat. gi der gelne veröffent-
lichte fie eine Reihe biftorifcher Romane,
von denen wir nennen: »Anna Boleyn<
1867, a ———
1868 2 Bbe.); »Guſtav Wafa« (1868,
Boe.); »Robert Bruce« (1870,
»Die Rofe von SHeibelbe —2 —
—— Jane Se und ie (1873,
Be.) und »Ebba Brabe« Bon
— it die Dichterin neuerbinge
a, Therefe, f. Talyj.
Auguft udwig von, Ge:
Wolfenbüttel, Mn n Aug. 4810 —
te, an den RE isn
Beitrebungen, auch am Sturm auf
Frankfurter Hauptwache 1833 teil, kb
zu 20jähriger Buhtbouaftrafe verurteilt,
nach Baris, tehrte 1 Deutf
zurüd, wo er bis 1851 journaliftijch thã⸗
tig war, und ließ fi dann in ee
nieder, von wo aus er für bie Sade
der nationalen Einigung ununterbrocen
wirkte. Er rebigierte eine Zeitlang bie
»Wochenſchrift des Nationalvereins« und
warb ni in ben beutfchen Reichet
wählt. Er fchrieb: >Meifeleben in mes
franfreih und Spanien« (1847, 2 Be.
>Stnlienifches 2Wanberbuc« (1852, 88
Bde.);>Die MoristosinSpanien«(1853);
ei ber * litik,
— ſtaatlichen ufände Beutfehlambe«
—69, 2 8 an —
ns vom Stu turz Napoleons bis
en des Kaifertums« Ss
n | bis Bike — Bde.); »Geichichte des deut⸗
Landes und Vollege (1870 —72,
de.).
—F ort vx. voſqhfohr), Henri (eigent-
lich ae Henri, Marquis ——
—5— — rer unb *
an. 1833 zu
* ae berarmten Abelsfamilie,
en als Privatlehrer und teiber —*
tig, erhielt dann eine Anſtellung in Kir
Büreaus des Präfelten Haußmann und
wibmete fich endlich ganz der Schriftſtel⸗
Yerei. Er ſchrieb ſehr elegant und inter
effant, fowohl Romane und Vaubevilles
(meift mit andern), bie großen Beifall
fanden (3.8. »Je suis mon fils«, 1860;
»Roueries d’une ingönue«, 1861; »Une
Rochholz — Rodenberg.
martingale«, 1862; >»Un homme du
Sud«, 1862; »Sortir seul«, 1863;
»Sauv6, mon Dieu!«, 1865, :c.), als
auch Titterarifche und politifche Artikel,
letztere beſonders als Rebafteurrbeö>Chari-
varic, des »Nain jaune«, des »Soleil«
und des he Auf Befehl des Mi⸗
nifteriums 1868 wegen feiner fatirifchen
Ausfälle und Anfpielungen auf das Tai-
ferlihe Megime aus der Redaktion bes
letztern Blattes entlaffen, gründete er bie
ochenſchrift »Lanterne«, welche bie
Angriffe gegen den Cäfarismus in geſtei⸗
gertem Grab fortfeßte und ihm zwar
zahlreiche Gelb» und Gefängnisftrafen,
aber auch ungeheure Einnahmen brachte.
Nachdem er auf einige Zeit ſich nach Bel-
gien geflüchtet, Tehrte er im September
1869, nachdem er vom erften PBarifer
Wahlbezirk zum Abgeordneten im Geſetz⸗
ebenden Koͤrper ernannt worden, nach
ris zurück, gründete im Dezember dar⸗
auf bie »Marseillaise«, griff Darin bei ber
Ermordung Victor Noird duch Pierre
Napoleon (10. San. 1870) die Napoleo-
niden rüdfihtslod an und warb wegen
— — Kaiſers 22. Jan. zu ſechs
Monaten Gefängnis verurteilt. Nach ber
Revolution vom 4. Sept. warb er Mit-
glied ber Regierung ber Nationalverteibi-
gung, mußte aber wegen feines zweibeutis
en Berhaltens bei ber Rebellion vom 31.
ft. von feinem Poſten zurüdtreten und
Tente im März auch fein Mandat für die
Nationalverfammlung nieber, weil er bie
Abtretung von Elfaß und Lothringen für | be
—— hielt. Fortan ſchürte er den
ufſtand der Commune, ohne jedoch den
Mut zum offenen Anſchluß an bieſelbe au
haben, fuchte Anfang Mai, nachdem fein
Blatt unterbrüdt worben, aus Paris zu
flüchten, wurbe jeboch in Meaur erkannt,
verhaftet und vom Kriegsgericht in Ver⸗
ſailles zur Deportation verurteilt. 1873
605
radikalen Oppofitionsblatts, des »In-
transigeant«, trat. Bon Schriften find
noch au erwähnen: »Les petits mystäres
de l’Hötel des ventes« (1862, auch zu
einem Vaudeville bearbeitet 1863); »Les
Frangais de lad&cadence«, eine Samm⸗
lung feiner ah Artifel aus bem
»Figaro« (186668, 3 Serien); mehrere
Romane, wie: »Les Döpraves« (1875),
»Les Na eurs« (1376), »Le Pa-
lefrenier« (1878), »L’aurore bor&ale«
1879), >L’Evad6e, komiſcher Roman
1880), »Mademoiselle Bismarck«
1881) x., und der Bericht feiner Flucht
aus Neufalebonien: »De Noumea en Eu-
rope« (1877).
Koahaı „Ernſt Ludwig, Sagenfor-
ſcher, geb. 1809 zu Ansbach, ſtudierte in
München bie Rechte, begab fich fpäter, weil
in politifche Unterfuchungen verwidelt, in
bie Schweiz, wo er feit 1836 als Profeſſor
an der Kantonſchule zu Aarau wirkte.
Seit einigen Jahren quiesziert, lebt er als
Konſervator der kantonalen Altertums⸗
ſammlung daſelbſt. Von ſeinen Publikatio⸗
nen nennen wir hier: »Der neue Freidank.
Geſchichte der deutſchen Litteratur in Poe⸗
fie und Profae (1838); Schweizerſagen
aus dem Yargau« 9 2 Bde.); »Ale:
mannifches Kinberlied und Kinderfpiel«
1857); »Naturmythen; neue Schweigzer-
agen« (1862); »Deuticher Glaube und
rauch im — el der heidniſchen Vor⸗
zeit« (1867, 2 Bde.); »Drei Gaugöttin⸗
nen: Walburg, Verena und Gertrüd, als
—2 (1870); »Die
Schweizerlegende vom Bruder
lũe. (1874); »Aargauer Weistümer«
1876); »Tell und Geßler in Sage und
eichichte« (1876, 2 Bde.). .
Rodenberg, Julius ee
lius Levy), Dichter und Schriftiteller,
eb. 26. Juni 1831 zu Rodenberg in Heſ⸗
en, befuchte das Gymnaſium zu Rinteln
aus von
nad Neukaledonien deportiert, entfloh er | (1846— 51), ſtudierte bie Rechte in Heiz
von da im März 1874 über Auftralien | delberg, Göttingen, Marburg und Berlin
und Amerika nad Europa und ließ fich | (1851—54), begab fi dann nad) Paris
in ber Schweiz nieber, wo er von neuem
bie »Lanterne« herauszugeben begann.
Nach Erlaß ber allgemeinen Amneftie vom
und London, brachte mehrere Jahre in
England und Schottland zu und ließ ſich
1859 dauernd in Berlin nteber, wo er ber
11. Juli 1880 kehrte er nach Paris zus | juribifchen Laufbahn entfagte und bafür
rüd, wo er an bie Spite eines neuen
bie fchriftitellerifche wählte, Er wibmete
606 - Rogge — Rohlfs.
er — — n Stu⸗
ſchrieb zuerſt als Journaliſt für eine
—— der ne eu le
tebigierte 1860—62 das
gazine, 1867 — 74 ben 8 — —*—
gr nbete 1874 bie »Deutfche een
welche, mit reichen Mitteln a ttet
und im rechten Moment eh. den
lange gehegten ia — verwiriei
lichte, eine den groß en Organen bed Aus⸗
lands ebenbürtige in itſchrift zu ſchaffen.
In Rodenbergs geiſtiger Anlage und ſei⸗
ner Thätigfeit als S —— halten ſich
der Dichter und he ——— Diele
und SKulturfchilderer) fo ziem —
Gleichgewicht. Von en
erwähnen wir: >gür Schleswig:-Holftein«
—— un iasednig Haralds Toten:
feier« (3. Au 1856); »Lieder« (1853),
bie beif ee ge ——— fanden und, mit
ſpätern Dichtungen vermehrt, den Kern
feiner »&ebichtee (1863, 5. Aufl. 1880)
bildeten; ferner: Kriegs⸗ und Frie⸗
bendlieber« (1870); bie Romane: »Die
Straßenfängerin von London« (1863),
»Die neue Sünbflute (1865), »Von Got:
te3 Gnaden« (aus Cromwells Zeit, 1870)
und »Die Srandidiers« (1879 ſowie das 1
Idyll »Die Myrte von Killarneg« (1867).
Von ſeinen übrigen Schriften ſind die be⸗
deutendſten: »Ein Herbſt in Wales«
(1857); » Alltagsleben in Lonıbon« (1859);
ae —— —
; *Verſchollene —
1861): »Die Harfe von Erin« (
1863); ag und Nacht in London« (1862,
4. Aufl. 1864); »Paris bei Sonnenſchein
und gampenfidte (2. Aufl. 4867); »©tu-
dienreiſen in \ land« (1873); » Wiener
Sommerta age“ (1875); > erien in Eng:
land« (1876); >»Belgien und bie Bel:
I (1881) u. a.
ange 1) Friedrich Wilhelm,
BB; eller, ge 12. Nov. 1808 zu Ran⸗
kendorf in Medi lenburg-Schwerin, ftubierte
u Göttingen, ward the — —
iedrich Franz von Mecklenburg⸗S
rin, ſpäter Regierungsbibliot ar ne
Theaterfefretär und fungierte 1842 — 59
als litterarifcher Beirat bes Großherzogs in
werin. In ber Folge ging R. zur Jour⸗
naliſtik über und ift gegenwärtig an ber Re⸗
=
baftion ber »Handels⸗ eg re
in — a. M. beteiligt. Seinen
xlichen Lebensgan Bi ber Autor
(»Ein feltenes J zu
Ian bern unternommen. Mit feinen
ddien: »Bianca Banezzie und »Kaifer
Kama V, IV.« on R. Leinen ſonderlichen
onen der »Sämt-
—A (1857, 4 Be), mit benen
er — bervortrat, gewann nurmäßige
—— ag RR
ie Iyri
»Aug Wefiminfierabteie 1857, 5. A
1880), welche aus ben Gräbern ber Bell:
minfterabtei bie hiſtoriſchen Schatten be:
ſchwört und, fimmungevolle Erin
und Reflerion verknüpfend, ſich mit ihrer
—— ee zu fünfle
2) Walter, Schriftfteller, —
in Kbnigsber g und
Geſchichte, wie dann als — an gen
höhern Bürgerichule i in Elbing, fich
aber 1848 nach Berlin und trat 1849 ın
bie —* der >»Ronftitutionellen Zei»
Er ein, als deren — terſtatter er
nach der Pfa ging.
Nachdem bie — le ——
—
elis u. a. von Hin
unterdrũckt wor , lebte er Hinfeien
als Zeitun storrefpondent in Paris, te
bigierte 188461 ve ben »Pefter Lloyb« < iu
fl. Peſt und ift feitbem ald Korrefpondent
ber angefehenften Blätter ber Verfaflfungs-
partei in Wien thätig. Er Brig Bars
eh Größen« (1851, 2 Bbe.);
»Geichichte Oſterreichs von Bilagos bis
öhereih feit der Rataftapfe eu
»söfte eit der Ra
ee 1879, 2 Bbe.).
Rohlfs erhard, Afrikareiſender
und EA geb. 14. April 1832 zu
Vegeſack, fiudierte jeit 1849 in Heidelberg,
Würzburg und Göttingen Medizin, ging
we: 1855 nad, Algerien, wo er unter ber
—— gegen gegen bie Kabylen mit
Ampfte, ander ei: von bier aus, als
Mohammedaner verkleidet, 1862 die ma
toffanifche Sahara von Weiten nad Oſten
bis zum Wadi Draa, wo er von feinen
Rolland —
Führern ausgeplündert und verwundet
wurbe, us 1864 über das Schneege-
birge des Atlas bis zur Oaſe Tuat vor,
von der er bie erite Beichreibung lieferte,
und Fehrte über Ghadames und Tripolis
auf kurze Zeit nah Deutichlandzuräd. Eine
neue Reiſe führte ihn 1865 nach —
von ba im Frühjahr 1866 über Bilma
nah Bornu, von wo er ſich „gegen Weiten
nad dem Binue und bem Tiger wandte.
Er fuhr biefen Strom aufwärts bis Rabba,
drang durch die Urwälder von Joruba
bis an bie Küfte von Lagos vor und
Iciffte fih hier (1867) nach England ein.
1868 begleitete er bie engl tmee auf
der Erpebition ide ejfinien, brachte
bann 1869 bie Geſchenke bes Königs von
Preußen für ben Sultan von Bornu nach
Tripolis, wo er fie dem Reifenden Nach⸗
tigal zur Weiterbeförberung übergab, und
unternahm von bort aus eine Reife durch
re unb bie Jupiter Ammon3:Dafe
(Siuah). 1873—74 befuchte er die Dafen
ber Libyſchen Wüfte und ging das Jahr
darauf nach den Vereinigten Staaten von
Nordamerila, die er von einem Ozean
um andern PurdreNe Seit 1876 wie
in Weimar, $ hrie er 1878 eine neue
bition nad) Innerafrika, die indeflen
nicht ben — hatte. Schon
hatte dieſelbe glüdlich die bis dahin noch
von feinem Suropäer betretene Dafe Ku⸗
fra erreicht, als fie von Suya = Arabern
überfallen wurde, unb nur nıit Xebensges
fahr und unter c Broben materiellen Opfern
gelang es den Reiſenden, nad) Bengali zu
entlommen, von wo R. nad) Europa zu:
rüdtehrte. Auch von feiner lebten Reife
—— die er im September 1880
im a ir beutichen Kaifers antrat,
um einen Brief an ben Negus zu übers
bringen, it R. im Mai 1881 glüdlich wie
ber in der Heimat angelangt. ußer vielen
Berichten in Fachzeitſchriften veröffent⸗
lichte er: »Reife durch Marokko« (2, Aufl.
1869); »Reife durch Nordafrika von Tri:
polis ‚Die Kufac (1868 u. 1873); »%a
und Volk in Afrifae (1870); »Bon Zris
polig nach Alerandriene (1871, 2 Bbe.);
»Mein erfter Aufenthalt in Maroklo«
(1873); »DOuer durch Afrila« (1874);
»Drei Monate in ber Libyichen Wüſte«
Rollett. 607
1875); »Beiträge zur Entbedung und
forfhung Afrifase (1876, neue Folge
1881) und >Kufra. Reife von Tripolis
ar er Dafe Kufra« (1881).
olland (ipr. «Länd), Stewart E. engl.
Offizier und Schriftiteller, geb. 5. März
1817 in Schottland, lebt zu Hythe bei
Southampton. Er ift viel gereilt, im
Nordamerika, Nordafrila, Griechenland,
Türkei zc., hat bann lange im Orient ge
lebt und ſich mit deſſen Lebensweiſe und
Anſchauungen aufs innigfte vertraut ge-
macht. Eriftein hervorragender ————
von Dav. Urquhart (. d.) und bekämpft
ſeit 30 Jahren in Wort und Schrift Ruß⸗
land und ſeine ala England.
Sein geiftreiches Bud) >» Own misan-
thrope, by « (1876) ift voll von
Bit und Bitterfeit, aber au) von Humor
und Sachkenntnis.
Rollett ermann, Dichter und
Kunfticriftieller, geb. 20, Aug. 1819 zu
Baden bei Wien als Sohn eines Arztes,
befuchte das Piariſtengymnaſium in Wien,
ftubierte auf der Univerfität bafelbft Phi⸗
lofopbie und Naturwiſſenſchaften, ver:
taufchte dieſe aber fpäter mit ſchönwiſſen⸗
— und kunſtgeſchichtlichen Stu⸗
ien, verließ Oſterreich 1845, beteiligte
fi 1848 lebhaft, in bemofratifchem
Sinn, an ber Bewegung, wurbe nad
bem Sieg ber Reaktion aus mehreren beut-
ſchen Staaten ——— en, ging 1851 nach
der Schweiz und kehrte 1854 von dort in
feine Vaterſtadt zurüd, wo er 1876 zum
Stadtarchivar ernannt wurde. Bon ſei⸗
nen belletriftifchen Schriften erwähnen
wir: ⸗»Frühlingsboten aus Äſterreich«
(1845); »Wanberbuch eines Wiener Poe-
ten«( 846) ;>Krifche ieder«(1847); »Ein
Waldmärchen aus unfrer Zeit« 1848);
»Dramatifche Dichtungen« (1851); »Ju⸗
cunbee (Erzählung in Vers unb SBrofa,
1853) ;» Heldenbilder und Sagen« (1854);
»Ausgewählte Gebichte« (1865); »Dffen-
barungene (ein Ghafelencykius, 1869);
nb | »Erzählenbe Dichtungene (1872). Wil:
fenichaftliche le Rolletts find bie
Abhandlung über »Die brei Meiſter ber
Gemmoglyptik: Antonio, Giovanni und
Luigi er ler« (1874), die Darftellung
ber »Glyptik« (in Buchers »Gefchichte der
608 Romano —
technifchen Künfte«, 1875), die »Beiträge
zur Chronik der Stadt Baden bei Wien«
(1880) und »Die Soethe-Bildnijfe« ¶ bio⸗
graphiſch⸗ kunſtgeſchichtlich, 1881).
omans, Enotrio, ſ. Caracci.
Nomueplan (ſvr. rodplang), Neſtor,
franz. Schriftſteller, geb. 1804 zu Malle⸗
mort (Bouches bu Ahöne), gef. 4. April
1870 ın Paris; war ber Bruber bes Ma⸗
lers Camille R. (gef. 1855), flubierte
bie Rechte in Paris, nahm bann thätigen
Anteil an mehreren Journalen (beſonders
am alten »Figaro«) und führte feit 1340R
die Direktion verfchiedener Theater, fo ber
Barietls, der Opéra, ber Optra-Comique
und zuleßt bes Chaͤtelet. R. war einer ber
Gründer ber leichten fogen. Boulevarb:
prefie, ein Dann von außerorbentli-
chem Wit und fhlagfertiger Feder. Er
veröffentlichte die geiftvollen »Nouvelles
à la main« (anonym); >Histoire de
Napol&on racontee par une grand’-
mere & ses enfants« a und zwei
Bände Litterarifcher Phantalien: >»
gain de la vie parisienne« (1853) unb
»Les coulisses de l’opera« (1855), u. a.
Seine geiftreichen Yeuilletons für den
+Gonftitutionnele erichienen gefammelt
unter dem Titel: »Parisine« (1869).
Rogqnette (fpr. «tett), Otto, Dichter und
Schriftfteller, geb. 19. April 1824 zu Kro⸗
tofhin (Provinz Pofen), Sohn eines Land⸗
gerichtsrat3 franzöfifcher Abſtammung,
welcher fpäter nach Gneſen und enbli
nad) Bromberg verfeßt wurbe. R. erhielt
Kor Bildung zu Frankfurt a.D. im Haufe
eines Großvaterd und auf bem bortigen
Gymnafium. Hierauf ftubierte er in Hei:
delberg, Berlin und Halle Gefchichte und
Philofaphie, fand an der Blochmannſchen
Anftalt (dem :jebigen Vitzthumſchen Gym:
nafium) zu Dresden eine An lung als
Lehrer, wurbe nach längerer ber Litte⸗
ratur gewibmeter Muße 1862 an bie
Kriegsakademie in Berlin als —— der
allgemeinen Litteraturgeſchichte berufen,
vertaufchte ein Jahr darauf biefe Stel:
lung mit einer ähnlichen an ber Gewerbe:
afabemie und fiebelte 1869, als ordent⸗
licher Profeffor ber deutſchen Sprache,
Litteratur und Geſchichte an bie technifche
Schule berufen, nach Darmftabt über, wo
Roquelte.
Ein Rhein-, Wein: «
u: »Der Tag von St. Safobe (1862,
.neubearbeitete Aufl. 1879), »Lı
(1852; 3. Aufl. unter, dem Titel: »Ge⸗
dichte«, 1880), — ch, eine deutſche
Sage«(1854), > «(1855),
LH. Walbmeifters filberner
im Ha
fpiel), »Der Rojengarten« (Schau
»Rhampſinit⸗ ( Faſtnachtslomddie); enb⸗
lich auf dem Gebiet des Romans und der
Novelle von R. ſind: »Orion« ( Phantaſie⸗
ſtũck, 1851), »Das Hünengrab⸗ (Er
hung, 1855), >Heinri lf< /
1858), » aählungen (1359) und »Reur
Erzählungen« (1862), »Sujanna« (Er
zählung, 1864), bie Novellenkummlung
»Ruginslanb« (1867), »Rovellen« (1870),
‚Melt und gene Novellenfammliung
(1871—75, 2 Bbe.), und bie Romane:
»Im Haus ber Väter« (1878), »Das
Buchſtabierbuch der en ft« (1878),
»Die Prophetenichule« gs
terarbiftorifch hat fich R.
nem »Leben und Dichten oh. Chriſtian
Günthers« (1860), der »Geſchichte ber
Stun
»Geſchichte der ichtunge,
und dem ⸗Deutſchen Leſebuch He
Lehranftalten, nebft einer hiſtoriſch⸗ bi
grapbiliien Überfichte (
in Dichter, deſſen erſtes Produkt jich einer
50. Auflage zu erfreuen hat nach SOjährk
em Dafein, bat bamit den mathemati
Fen Beweis geleiftet, daß er nicht zu dem
gewöhnlichen Produzenten gehört. Se
auch R. Seine Lyrik wenigitend atmet
erquidenden Waldes und geheimnisvollen
Märchenbuft; auch bie Erzäblungen ımb
Novellen tragen ein echt dichteriſches Ge⸗
präge, bad mit jeder neuen Schöpfung
Kördam —
feiner und vollkommner erſcheint. Mit bem
Roman und bem ernften Drama dagegen
bat es bem Dichter noch nicht recht gelingen
wollen ; es Au t die große, ſtramme Kraft,
melche die verjchiebenen Geftalten im Bann
balt und mit fouveränem Willen leitet.
Dazu gehört freilich auch bie richtige Wahl
ber Stoffe. R. ift nicht immer alüdlich
barin, ſowohl im Roman als im Drama.
Rördem, Holger Frederik, dän.
Hiftorifer, geb. 14. Jan. 1833 zu Kopen⸗
bagen, ſtudierte von 1851 ab Theologie und
wurde 1860 Pfarrer in Satrup im Schleg-
wigſchen, nach dem Krieg zu Kornerup und
Spogerslev auf Seeland. Früh fchon hat:
ten ihn 5 Studien angezogen, und
namentlich hat er der Geſchichte ſeines Va⸗
terlands im 16. und 17. Jahrh. ſeine Auf⸗
merkſamkeit gewibmet, jo daß er heute für
einen der grünblichiten Kenner biefer Zeit
gilt. Seine bebeutendften, namentlich durch
Quellenſtudium hervorragenden,
erfefind: »Kjobenhavns Universitets-
Historie1537—-1621«(1868-74, 3Bde. );
»Historiske Kildeskrifter og Bearbei-
delser af dansk Historie« (1871);
»Selskabet for Danmarks Kirkehisto-
rie« (1873), »Fra Universitets Fortid«
(1879). Als Redakteur ber »Kirkehisto-
riske Samlinger« (1875 11 bat er ben
größten Teil Share ſelbſt geſchrieben.
Noſcher, Wilhelm, Nationalökonom,
geb. 21. Oft. 1817 zu Hannover, ftubierte
in Söttingen und Berlin, wurde 1843 zum
außerorbentlichen, 1844 zum ordentlichen
Profeſſor in Göttingen ernannt, fiebelte
aber 1848 in gleicher Eigenſchaft na
Leipzig über, wo er noch jest, ſeit 185
jum Hofrat ernannt, wirft. R. ift ber
itbegründer und bedeutendfle Vertreter
ber hiſtoriſchen ; Methode der National:
Ökonomie. Er richtete feine Aufmerkſam⸗
feit beſonders auf die Wechfelbeziehungen
wiſ der Volkswirtſchaft einer⸗ und
Jen Staate, ber Kunſt, Litteratur, Sitte ıc.
anderſeits und legte fowohl für die Zu-
tände der praftiichen Volkswirtſchaft als
such für die Syfteme ber nationalöfono:
mifchen Theorie die Maßſtäbe der geichicht:
ichen Erfcheinungen an. Seine beiden
Dauptwerfe find fein »Syſtem ber Volt:
virtfchaft«, von welchem bis jebt 3 Bände:
Schriftſtellerlexilon
und Gehilfe bei
Roſegger. 609
die a der Nationaldlonomie«
(14. Aufl. 1879), Nationalökonomie
des Aderbaus« (7. Aufl. 1873) und
»Nationalötonomie bes Handels und Ge-
werbfleifes« (1881), erichienen find, und
die »Gefchichte der Nationalöfonomit in
Deutjchland« (1874). Bon feinen übrigen
Schriften find zu erwähnen: »Leben, Wert
und Zeitalter bes Thulybides« (1842);
»Über Kornhandel und Teurungspolitit«
(3. Aufl. 1852); »ur Gefchichte der eng⸗
liſchen Bolfäwirtfchaftslehre im 16. und
17. Jahrhundert⸗ (1851, Nachtrag 1852),
»Kolonien, Kolonialpolitif und Auswan⸗
derunge (2. Aufl. 1856); »Anfichten ber
Volkswirtſchaft aus dem geichichtlichen
Standpunft«(3.Aufl.1878) ;» Zur Srün-
dungsgefchichte des Zollvereing« (1870)
und »Betrachtungen über die —
Trage der beutfchen Münzreform« (1872).
ofegger, Betri Kettenfeier,
Schriftkeiter eb. 31. Zuli 1843 zu Alyel
bei Krieglach (Steiermart) als Sohn von
Randleuten (bie Mutter war Tochter eines
Koblenbrenners), brachte feine Jugend bis
1860 im — Hauſe zu als Hirt
ald- und Feldarbeiten,
ping hierauf au einem Schneidermeijter in
ie Lehre, mit dem er in ber Gegend ein
Wanberleben führte, um von Dorf zu
Dorf feinen Beruf auszuüben, wurde aber
durch Bermittelung bes Rebalteurd Swo⸗
boda in ben Stand gejekt, 1865 bie
andelsakademie in Graz zu befuchen, und
ubierte bort bis 1869. Seitdem fchrift-
ellerifch thätig und dfonomilh unabhän⸗
ig, unternahm er 1870 eine größere Reife
nah Norddeutſchland, Holland und ber
Schweiz, 1872 eine ſolche nach Stalien.
Die nähern Beziehungen zu A N
denöfterreichif en Schriftflellern (wie -
— er,R. Hamerling, Anaſt.
Grün, Alfred Meißner) und Künftlern
(wie Defreager u. a.) gaben feinem 37
terifchen en einen mächtigen Impuls
und waren ibm auch förderlich bei ber
Herausgabe feiner Monatsſchrift > Heim-
garten« (feit 1876). Er bringt den Win:
ter in Graz, den Sommer in Krieglach zu.
Seine Schriften (ein treuer Spiegel feiner
Erlebniffe, Empfindungen und Eindrüde;
alle auf dem Boden ber Realität, der Na⸗
39
anche Ber Arıder Gissiz 7) Aulıins (Piesbeuren
sgrrde werIEnen Era X R ber (em8 Dntie). krammat. 5
a 5 ? SON 1233 zu Prag als Sofa eined
bem Fisl der
#72; Uns em Base ı IT 51: se Tara zn
kfntsen and deu Hiyen< 117.5, 2 2er); Frag, alt T —
—— — — isirenkwrtwurke. Radhbem feine
Barıier Runtarı, 2 Us INN: >Tae ur Scyaltie burdh eine offizielle Unter
Tz um: Axhteumabeln Griscten- imdems feihzrikeflt war, erhielt er zum
in Bervicher
beim Rallner-Thenie
Berle« € Goppgement fanb, und Icht gegemmeätie
Roten, 1) Joha un Maguns, jchweb. | wieber im beröfterreichtichen Hanpteitell
riffieller und Tonfeper, geb. 25. | Oberregifient beb Theaterß ar ber Wirs
April 1311 als Sohn bes Propftes zu | Rofent Sämtliche Berfe« find 1870-73
Etora Alm im Etift Linföring, betrat | in 13 Bänden erichienen. Cr Tultinied
nach vollendeten Univerſitãtsſtudien in | mit Glũck und € bad Genre, weit
Stodholm bie Beamtenlaujbahn, verließ | zwikhen dem lüũnfilich aufgebauten Au-
— —— ne —
m Krie um, um
bes —— und MRahfers leben i i
zu Icben.
Nachdem er jhon früher Mufifrgenfio- piele find Teine Poſſen, abe
nen unb dr in alen ver: | »poffierlich«. Der Autor verficht bie Kun,
öffentliht, gründete er 1836 eine »Tid- | aus nichts etwas zu machen, aus —
ning for teater och musik« und gabzehn | am Weg aufgeleſenen em
Yahre fpäter bie Zeitung für Litteratur | zu wirken, Anhlid hochlich amüftert:
und fhöne Aunft: »Helios« heraus. 3 ilich zieht er feine Motive und Anlä
wifchen hatte er mit »Den fria kärleken« | fehr oft auch an ben Haaren berbei. Zu
(-C freie Liebes, 1840) ala Romancier | feinen Zugftüden gehörten: »Garibalix«,
gonnen unb ließ »Yttersta domen« N Ranonenfuttere, »Gin fcjlechter
ne jüngfte Gerichte«, 1840) und »En | »Ein der Reflame«, »Ein e,
füg karla misstden« (»Gines pffigen |»Die Aitronen«, »Der Sauhgeiti, L,
Burlgen Mißgeihide, 1842) folgen. Auch |diefe Männer!«, »Der große 4
“+ er mehrere Luffpiele zur Auffühe| »Dilettanten«, »Rullene, »Hohe &
3 gebradht: »Aristocraten pà lan- |! »Ein Herfulede x.
*
Rofenkilde — Roſenthal⸗Bonin.
Roienkilde, Abolf Marius, bän.
— ge. 16. Febr. 1816 zu Kopen:
en als Sohn bes a
Shriflen R, trat frühzeitig in das Muſik⸗
Yonfervatorium, wo fid) große Luft für ben
bes Vaters entwidelte, fam dann
in da8 Haus eined Pfarrers unb machte
1836 das Examen für bie Univerfität, gab
a Br Studium wieder auf und trat
dem Pe 8
wandte er nr Ehriftiania, wo er
bem Kafino agement fand, kehrte
al 1856 — in Di zurild und | ben
—— er
als Elevenin Sof hne. Als
ufpieler u: er fich durch ſcharfe Auf-
faffung, glänge a ng ! und vor
allen urch — umor den
Ruf eines le eriten Ranges er:
worben. Aber biefen Humor bat er ef
in bie Literatur hinü ge — Be
in bem Baudeville »En
1849), noch mehr in feinen —*5
chen Skligen un rn en, unter
Denen namentlich fein a t3 9 Auf:
agen verbreitete® Buch >Anders Tik-
« (1861), Reiſeerinnerungen eines jü-
v8— Küſters, durch liebenswürdigen Hu-
mor und glänzenden Witz ee Au
fein »Carstens Skriftemaal« (»Earftend
DBefenntnifie«, 1863), Epifoden aus fei-
ner Jugendgeit, und die verfifigierte Er-
8 äblung >Lars og Mette« (1863) find mit
eifall aufgenommen worden. Eine un
ſamtausgabe feiner — N Schri
ten erſchien unter dem Titel: »Mellem
sonernae(>Zwifchenden Saiſons«, 18730
— zen), Karl, Vhilofoph, gen
zu Miogbeburg ‚geft. 1
mi 1879 in König2berg; ftudierte auf
yen Univerfitäten Berlin, halle unb
yelberg, — ſich in a 1
ınb warb 1833 als orbentli r Profeſ⸗
or der Philoſophie nach Königsberg be⸗
ufen. 1848—49 war er als vortragen⸗
er Rat im Miniſterium des Kultus in
Berlin thätig und Tehrte dann zu feiner
Brofefjur nad) Königsberg zurüd, wo er
ıı ber Folge zum Geheimen Regierungs:
611
rat ernannt wurde, R. gehört zu ben viel-
feitigften unb treueften Schülern Hegels
und bat fich nicht nur — iloſophiſcher,
ſondern auch als —8 hiſtoriſcher und
belletriſtiſcher Schriftſteller hervorgethan.
Von ſeinen ſehr Keen Säriften feien
enannt: »Geſchichte der deutſchen Poefie
m Mittelalter« J —3 einer
allgemeinen ichte der Poeſie« (1832
1833, 3 Bde.); »Pſychologie ober
Bi — vom —— Seife (3.
11 $ ft nr KT ;
e An y Cis4
* Skizzen« ee
els« ( * * ie "feine
Werke« (2. aufl 1 »Die Päbagogit
als Syfiem« His em Petr I
Kate (1800); sagen are
853); »Die „een und i * —
185 Nachtra ir Afenfgaft ber
08 ifchen dee⸗ »Di⸗
— ———— —8
Bat Naturphilof Ds (1868) *
2*
&
»Hegel als beuticher Nationalphilofoph«
S 0), worin derfelbe als »Vollender
ante« we wird. In Gemeinſchaft
mit F. W. Schubert veranſtaltete R. —
Ausgabe ver Werke Kants (183840, 12
Che) beren lebter Banb ferne — te
der ae bilofophie« enthält. Klei⸗
nere Abhandlungen, Reben ꝛc. —
en ais »Stubiene 44,5
de.) und »Neue Stubien« ar,
4 A ). Unter bem Titel; »Bon Magbes
burg nad Königsberg« (1873) gab er
feine Selbftbiogr — bis zur ede⸗
lung nach Kön —5
oſenthal⸗Bonin, guy von, Ro-
- | manfchriftfteller, u, 44. Hft. 1840 zu
Berlin, ftubierte Raturwiffenfehaften,
machte darauf große Reifen, bie ihn nach
4. | Spanien, Italien, Griechenland, ber Tür:
fei, Kalifornien und Japan führten, wib-
mete fich dann ber Schriftftellerei und trat
1872 in bie Redaktion von Ȇber Land
und Meer« ein, in welcher Zeitfchrift er
eine Reihe von Novellen veröffentlichte, bie
unter ben Titeln: »Der Heiratsdamm zc.«
(2. Aufl. 1879), »Unterirdifh Feuer«
m efammelt erichienen. nen
chloſſen an die Romane: »Der Bern⸗
ſteinſucher (1880, 2Bde. ); a Donna
612
Anna« or) und »Der Diamantſchlei⸗
fere (1881).
Kofing, Michael, dän. Dichter, geb.
20. Nov. 1830 zu Kopenhagen, wo jein
Vater Beamter war, ftubierte Philologie
und wurbe 1859 Adjunkt an ber Gelehr⸗
tenf&ule in Herlufsholm, 1863 an ber
Alabemie von Sord. R. trat zuerft ano-
nym auf und zwar mit zwei Gedichtſamm⸗
lungen, bann mit einer metriſchen Über-
feßung Pindars (1862). Seine erfte
ft Bere Dichtung war: »Frelst« (»Erlöfte,
872), ber eine Reihe von erzählenden Ge:
dichten folgten, in benen feine Stärke be⸗
rubt, während auch das Stimmungsbilb
aus Natur und Leben in ibm dann und
wann einen glüdlichen Maler gefunben.
Davon zeugen nach der einen und andern
Seite: »Min’ Marie« (1873); »Smaa
Digte og Sange« (1875); »Et Fo
billede< (»Ein a aka 1875);
»Fire Digte« \: 77). Neuerdings hat er
fi der Novelliſtik nie »Lovfald
og Lovspring« (»Raubfallen und Laub:
ſproſſene 1877); »To Fortällinger«
»Zwei Erzählungen«, 1879) und »En
mantiker« (1880).
Rösler, Robert, f. Mählfeld.
Kofieeums » Saint Hilaire (ipr. rofiöw-
Nängt-ttär), Eugene, franz. Schriftfteller
6. 9, Aug. 1802 zu Paris, warb 1829
ebrer der Gefchichte am Lyceum Louis Te
Grand, 18 Suppleant Lacretelles als
Proichee ber alten Gefchichte an ber Fa⸗
ultät der Wiffenichaften in Paris und
1856 wirklicher Inhaber biefes ling
Seit 1872 ift er Mitglied der Alabemie.
Er, fhrieb ben en Roman
»Rienzi et les Colonna« (1835, 5 Bbe.);
ferner: »Etudes sur l’origine de la lan-
e et des romances espagnoles«
(1839); »Histoire d’Espagne depuis
les premiers temps historiques jusqu’&
la mort de Ferdinand II« (1844—79,
14 Bde.); >Ce qu’il faut & Ja France«
(biftorifche Studie, 1861) ; »Etudes reli-
Bun et littraires« (1863); »Les
— d’Alsace« (a. d. Deutſchen,
1868, 2 Bde.); »La delivrance« (1871);
»Thomas Guthrie, sa vie, son @uvre
etc.« (1873); »Dis de la princesse
des Ursins« (1874) u. a.
Kofing — Rofielti.
raars- Bee und darauf zum
9, | Minifter
Refletti, 1) Ronftantin, rumän. Did
ter und Be geb. 1816 zu Bufareft,
—* — n — Armee,
ann ber litterariſchen Thätigfeit zu
und veröffentlichte — Überfeßumgen
aus Byron, Voltaire, ne wa,
benen er 1840 einen Band Originalge
dichte: »Cécuri de Malta Mire«, folgen
ließ, von denen viele populär wurden.
Bisher in ber Verwaltung angeflellt, be:
gab er ſich 1845 nach Paris, wo er fh
mit einer Englänberin, Maria Grant,
verheiratete, und grünbete im folgenden
Jen eine Buchhandlung in WBularef.
n ber revolutionären —
Nation 1848 lebhaften Ant
wurde er ins Revolutionskomitee gewählt,
als Mitglied besfelben 9. Juni d. J ver:
aftet, am folgenden Tag aber vom Fell
fizeichef in Bu-
Fareft, fpäter zum Minifter bed Iunem
ernannt. Zu berjelben Zeit gab er eine de:
mokratiſche Zeitung heraus. ALS Mitglied
ber Deputation, welche Fuab Paſcha ben
befannten Bro egen bie Herftellung
den Reglementse über:
ft genonmen,
aus welcher ihn bie been mektien %e:
Paris, wo er mehrere Zeitjchriften
bete unb auch fonit litterarifch Cbeionters
durch feinen »Bauernlatehismus«)fürke
Intereffen Rumänien und feiner Parki
an al (ie
bhäng
anb gegen be
wurbe er
bes ern ernannt, —
Poſten er bis Auguſt 1880 befleibete.
2) Dante Gabriel, engl. Maler ut
Dichter, geb. 1828 zu London, mo er It,
Sohn von Gabriel R. weilanb *
for der italieniſchen Sprache am King't
College in London und Verfafſer eine
Dante-Rommentars. Er veröffentlichtr.
»The early Italian poets« , engliid
Roßmann — Roumanille.
überfeßungen ber altitalienifchen Dichter
von Ciullo d'Alcamo an bis te (1861;
neue Ausgabe unter dem Titel: »Dante
and his circle«, 1873), und »Poems«
(1870), welche günftig aufgnommen wur:
den. R. mag ber neuern Dichterfchule
zugezäblt werden, welche man bie »fletich-
liche⸗ genannt hat (vgl. Swindume). — Seine
weiter Maria Francesca (geb.
1827 zu London, gelt. 1876) fchrieb: »A
shadow of Dante« (1871).
3) William Michael, engl.Kritiker,
ge. 25. Sept. 1829 zu Sonden, wo er
ebt. Bruber bes vorigen, teilt er deſſen
Richtung, ſchioß fih befonders an bie
Künſtlergruppe an, welche feit 1848 als
Präraffaeliten auftrat, und brach für fie
manche Lanze, heiratete auch bie Tochter
eines berfelben, Madox Brown. Er batfür
die »Saturday Review« unb viele andre
itfchriften gefchrieben, auch felbitändig
rausgegeben: »Dante’s comedy: the
Hell« (1865); »Criticism on Swin-
burne’s poems and ballads« (1866), für
ben damals noch ſehr ſcharf beurteilten
Dichter eintretend; »Fineart, chieflycon-
temporary« 18867 ; »Lives of famous
ets« (1878). Yür bie Early English
ext Society fchrieb er: »Early Italian
courtesy books« er Er hat bie
Gedichte des erzentriichen Poeten und Mas
lers Blake heran Be mit ausführ-
eingehend mit Gtellep beihfigt (1870,
eingehend m ey g
2 Bde.; vermehrte Ausg. 1878, 3 öe)
auch felbft ein längeres Gedicht gefchrieben:
> olmer Grey« (1869) und über
ea. Vorträge gehalten.
4) Ehrifiina Georgina, Schwe⸗
fter ber vorigen, geboren tm Dezember
1830 zu London, wo fie lebt. Sie ja ſich
als Dichterin einen angeſehenen Namen
emacht. Schon ihr erſtes Werk: »Goblin
Market, and otherpoems« (1862), warb
günftig aufgenommen. Es folgten: »The
prince’s Dre: 1866) ; »Common-
place« (1870); »Sing-Song, nursery
rime-book« (2. Aufl. 1878); > 1
(1874); >
of the Benedicite«
613
Kobmaun, Wilhelm, Schriftiteller,
eb. 29. Mai 1832 zu Seefen im Braun
(imeifgen, ftudierte 1851—54 zu Sena,
übingen und Göttingen erft Theologie,
dann Gefchichte, habilitierte ſich 1856 in
Göttingen, war 1860 — 69 Erzieher bes
Prinzen (jetigen Erbprinzen) Bernbarb
von Sachen: Meiningen, ben er auf
Reifen nad) Italien und dem Orient be:
pleiteke, wirkte bann 1872 als Profeſſor
r Kunſtgeſchichte in Weimar und Düf-
felborf und ift feit Ende 1873 vortragen:
der Rat in ber Generaldireftion ber könig⸗
lihen Sammlungen für Kunſt unb Bil
2. Aufl. 1880); »Eine pro:
St. Peter zu
Rom« (2. Aufl. 1872); bag dramatifche
Eharafterbild · MeifterLufage (1872) und
»Gaftfahrten« (1880).
Ref, Alerander, bramat. Dichter,
gen. 22. — 1816 zu Weimar, gel
5. Mai 1875 dafelbft; ftubierte feit 1
in Serra Zu benz, arbeitete dann
an mehreren weimariſchen Juftizämtern,
entfagte aber 1848 dem Staatsbienft, um
fi ganz ber litterarifchen Thätigkeit zu
widmen. R. bat eine Reihe romantifcher
Volksdramen verfaßt, bie fih zum Zeil
durch derb volkstümliche, manchmal
packende Behandlung auszeichnen und auf
zahlreichen Bühnen Mitteldeutichlands
mit Beifall aufgeführt wurden. Es find:
»Rubwig ber Eiferne, oder das Wunber-
marchen aus der Ruble; >Kaifer Rudolf
in Worms«; »Landgraf aus mit ber
nebifjenen Wanges; > egiment
Madlo«; »Berthold Schwar «; bie Oper
>Der Held bes Nordens« (gefammelt als
»Dramatiſche Dihtungen«, 186768,
6 Teile); >Der ungläubige Thomas«
(1875) u. a.
KRoumanille (ſpr. rumani)), Sofepb,
provencal, Dichter, geb. 8. Aug. 1818
au St. Remy (Bouches du Rhoͤne), ſtu⸗
ierte auf bem Golldge in Tarascon
und lebt feit vielen EHE als Buchhänd:
ler in Avignon. R. gehört mit Miſtral
614
u.a. au den Hauptvertretern der neupro-
vera Tifgen ichterfchule. Seine erften
Didtungen erſchienen — unter
dem Titel: »Li Margari (1847).
Später folgten: »Li Ca opel —e
»Li Provenzalo« (1852); ferner:
Souniarello« (1802); »LapartdeDieu«,
mit einer Abhandlung über bie ne
liſche Orthograpbie 638
ano mountado« (1857); »Lou Möge
e Cucugnan« (1609); Le nouv6 de
R. et de Saboly« (1865); »Les en-
tarro chin, galegado boulegarello« (2.
Aufl. 1880). Viele feiner poetifchen Ars
beiten find gefammelt unter dem Titel:
»Lis oubreto en vers« (186 115 bie bie pro=
jeden —F als »Onubreto
«4 R. druckt und leitet fit
eachnten r >Armana prouvencan«
an ft der Hauptverleger ber neuproven»
califchen Autoren.
sufleau (pr. — ge an 0
are im Su reifen, Trieb fi
im u rieb fei
1853 für ben ile belg Ige« und andre
Zeitfchriften und ging dann nad) Paris,
wo er ich als Ehroniqueur am »Figaro«
beteiligte und Kunftberichte in die »
deParis« und »Gazette des bean ars:
lieferte. Nach Brüffel zurückgekehrt, trat
er in bie Berwaltung ein und wurbe zum
Direktor der fhönen Künſte ernannt. Er
veröffentlichte: »Le diable & Bruxelles«
Roman, mit Hymans a »Paris
ante, Sittenftubien (186 N; »Les
coups d’epee dans l’eau« (186 ); »Les
portes de Berchem et de Borgenhout
A Anvers« »Les maitres ita-
liens« Ener es maitres flamands
1878); »>L’E
— 9— E90 Santo Kante
a); »Le Campo Santo
de Pis e flamande et wal-
lonne Fi x pi — —— (1879);
—— —— es modernes com-
es« (1880); »Les expositions des
eauz- -arts epuis 1830« (1880) zc.
NRoufiet (Ipr. en. Eamille, franz
> hichtfchreiber, Ai 45. Febr. 1801
rise, warb 1841 Lehrer am College
St. Louis bafelbft und rüdte 1864 zum
Hiftoriographen und Archivar bes Kriege:
minifteriums empor. 1870 begleitete er
Rouffeau —
Royer.
als Hiſtoriograph bas Sup
Ban ——
ademie ne ri n
»Pröcis d’histoire de la r&volution
bie 1064
abemie
gen Preis erbielt, »Le comtede Gisors
1732—58« (1868); Fee volontaires de
1793« (3. Aufl. 1874, deutich 1874); »La
grande armde de HER 874); »His-
toire de la guerre de Grinte: 1877);
»La conquäte d’Alger« (1879) x. Xu
gab er die »CorrespondancedeLouisXV
en |et du mar6chal de Noailles« (1865, 2
Bde.) u. a. heraus.
Rousier, Madame, f.
NRong (ipr. BEER
auf dem
Gebiet * Litteraturgeſchichte ent
Außer en n Sonrnalartifeln ver:
öffentlicte ontausier, sa vie et ses
temps« (1860); »Histoire de la littöra-
6 | ture italienne contemporaine« (19);
»Trois litteratures à vol d’oisean«
(1873); »Histoire de la littöratare
contemporaine en Italie sous le regime
unitaire« (1874); »L’ann6e litt£raire«
se) 1 vie de Thorwaldsen«
1876); »L’Italie a P’exposition de Pa
ris« (1! — u. a. Auch gab er Voitures
Der erfe (1866 Eu eine Über:
»Piem ſchen Novellen⸗
von —2— (1859) heraus.
Royer (Ipr. — — ce,
e während eines äbri Aufent
h lts ke etc us une
ieß ſich 1856 in Baufanne nieber,, wo fit
ubilofonbifdhe u „aturiffen haft
Studien betrieb 858 einen
Pie .. — pbilof
errichtete.
hast —2 liche A
*— ie pe »N nd
8
Rubio y Diez — Ruffini.
&eonomiste«, beteiligte fich an einem von
ber Waabtlandöregierung ausgeſchriebe⸗
nen Konkurs mit dem Werk »La théorie
de l’im * ou la dime sociale« (1862,
2 er an Ein mit Proubhon ben
erfchtenen von
* ee que 8 rs une öglise natio-
nale dans une r&publique« Frege seine
übe ekung (di anzöfl
—— —* —— — es-
Einleitung und Anmerkun⸗
Kai — Aufl. 1865); — jameaux de
ellas« feier Roman, 1864);
—— "homme et des soci6-
a ses rites funéraires aux
nee ren riques« (1876); ver:
(ei iebene Broſchüren u.a. Ein zweiter
an ven ihr: »La jeunesse d’un r6-
volt&<, erfc a 9 im »Citoyon«. Ele
— Ri ungleich eine fleißige Mitar-
v Re
und ht — ber Clin, au —
var in Belgien und Italien | Flet
— ———— beifaliig aufgenommene
leſungen gehalten Ihr Neueſtes iſt:
»Le bien et la loi morale; &thique et
tel&ologie« .
pas. Dich⸗
ed
— und Pen 836 u Sr
Dite tor —
—
—— von Cabi
—2 — der fen
haften * —E
Auftrag der
— vertrat er dieſelbe auf den Welt⸗
u London und Paris und
war 1876 —— — der Jury, welche die
in⸗ und — Denkſchriften über | d
bie Mittel zur Re ber ee in | fü
ber —5 — rüfen Seine
wifienf R on —55 — (über Che:
mie, a tif) ftehen
in been, An — Met nd in vielen
Drang Spaniens ımb in Euba einge:
Der feinen philoſophiſchen
—* ungen iſt das Werk — 9—
evocacion de los —5 —
— re Gedichte a Be en
allgemein g e le
ende »Adelina« und »Una —— de
Bose
Nüdert, Heinrich, Geſchichtſchreiber
und Germanift, geb. 14. Tebr. 1823 zu
615
Koburg, gef ft. 11. Sept. 1875 in Bredlau;
war ein Sohn bes Dichters Friedr. R.
— —— —* — — —
u n ologie, ilitierte
1845 in Jena f I Geſchichte und beutiche
——— und folgte 1852 einem
Ruf als Brofefior nad Breslau. Er hat
unter anderm durch folgende Werfe be-
n | fantıt gemacht: ann Sefhichtee (2.
Aufl.1861, ergängt: 1: 6: 9 be$
Mittelalterge (185 2); »Kulturge ge
bes beutfchen Volle in ber Zeit des
angs aus bem —— t in bag —*
5 — (185 2 Bde.); »Geichichte
er Neuzeit« (1854); >Lehrbuc) ber Welt:
Katz, 2 &a 2 ———— Darftellung«
Hätte (mit Begle Ir, 1851), Mußerbem
ee T ußerdem
beſorgte er Au ———— Herten der äl-
tern deutſchen Litteratur und veröffent-
lichte abe —— — der neuhochdeutſchen
Schriftſprache⸗ (1875, 2 Bde.). Ruckerts
nere Schriften wurden en
von Reifferf (1877, 2 8 u
feine Biographie von —— Sehe Et
Pfeubonym ran
zista Karte), kehren eh erin,
geb. 3. Dez. 1815 zu Königsberg als Toch⸗
ter des Kaufmanns Schlefius, empfing
daheim und auf Reifen durch Deutfchland,
er | Belgien, Holland nn eine reiche
Bildung, verheiratete at mit de
—— zarte eit. 1878) un
ewann 1864 mit Roman »Durch
eid zum Lichte den au ber Modezeitung
— ausgeſetzten erſten Preis Seit
oe fie vers iebene Erzählungen
— alten die unter dem
Eier: »Deuticks Leben« (1874) vereinigt
erichtenen, und den Roman »Die Tochter
bed Nabob« (1875). Auch gab fie »Stun-
den der Weihe. Eine Sammlung von Aus-
fprühen Schleiermaderd« (1870) und
b> | »Stunden ber Erhebung. Ausiprüche
a K. J. El (18 ——
ovann — —
Be I . 1807 zu
Genua, lebt in Taggia an ber Riviera.
Er ftudiertegu Genua, wurbe 1830 Rechts⸗
anwalt, Schloß ſich 1833 Maginis »jun em
Staliene an (worüber er berichtet in »
morino et la jeune Italie«, 1834), febte
616
8 — in Frankreich und der
bis er 1836 nach England kam,
er — mit Sprache und Leben ſehr
vertraut machte. zwang ihn ſeine
Geſundheit, 1842 nad) ; anfreich zurüd⸗
rg hie ‚Die _ faubint che Konftitution
geb ihm 1848 einen Sit im Parlament;
849 ward er = 1 farbinifchen Gejdäfte
träger in Bari ernannt, legte aber ne |n
der Schladht von Novara feine Stelle nie
ber und begab ſich nach England zurüd.
In Edinburg veröffentlichte er 1 N
bem —— uns Benoni fein
= eð Buch viel bazu
— n — * en günftige | R
Stimmung wachzuhalten; »A quiet n
in the Jura« ( ——* (in ber
zuheilt »Good Words«, und von
auchnig mit andern Skizzen eh
Hat; ital. 1874). Seit inen 187
R. nach Taggia een
Bugs, U Arnold, Schriftiteller, geb. 13
Sept. — vergen auf der Inſel
Rügen, ar 1. Dez. 1880 in Brighton ;
ftubierte —— pteca82t ) als
eifriger ale und batte biefen
Eifer mit R Haft zu büßen,
bie er übrigens re Überfegungen aus
alten Klaffifern und durch dns Stubium
Jean Pauls fowie ber — Humo⸗
riſten aufs beſte verwertete. Nach ſeiner
reilaſſung 1830 am Päbagogium zu | un
De angeitellt und nach einer italienifchen
Reife als alademifcher Dozent zugelafien,
gründete er mit Cchtermeyer 1837 bie
ae Jahrbücher für Kunſt unb
— verließ aber 1841, mit
vehaufländen unzufrieden, Halle
u ah nad) Dresden über. Als die
—— 1843 auch hier verboten
wur begab er fih nach Paris und,
von bier verwiejen, 1845 in bie S wein
gründete hierauf in Leipzig (1847) ein
——— und wurde 1848 von
Breslau in das Frankfurter Parlament
Ruge — Rümelin.
—— auf ber Außer:
en Linken nahm. Un Po über ben
famen Berlauf der ge ging er er auf
— nahm an dem Demokratenkongreß
in Berlin teil, mußte, als ber
baranf
von wo er a — vor dem in dei
alt von 3000 Mark jährl —
It u
un Stempel ſeiner demokratiſchen
Tee bie für feinen ——
Sinn ziemlich gleichbedeutend iſt mit Pa⸗
triotismus. — ebören bier r »Schill
und die Seinen« Srauerpi, 830); Der
9; rein
2 Aus ankreich und
); »Revolutiondnosel:
ie Are Welt« —
Pete *
di 2 ee e ac Ba Seite
ie Autobiographie >
1863— 67, 4 Bde.); »Geſchichte unirer
it« (1881). Auch bat ſich R. durch
ſetzung ber »Juniusbriefes, ber >Ge
ſchichte der Zivilifation« von Budle u. a.
—*— un Sqriftſteller un
n, Guſtav, Schri
— geb. 26. März 1815 zu Rx
vensburg in Württemberg, befuchte, zum
Studium ber Theologie beftimmt, bei
Stift in Tübingen, wandte fich Dan dem
ta iſchen Lehramt zu und warte
1 tor ber Lateinfchule in Nürtie
Rumohr — Runeberg.
gen. 1848 zum Abgeorbneten für bie
ationalverfammlung in Frankfurt ge
— gehörte er zur ſogen. kleindeutſchen,
erbkaiſerlichen Partei, war 1849 Mitglied
der Kaiſerdeputation in Berlin, legte vor
überſiedelung ber Nationalverfammlung
nad Stuttgart feine Stelle als Abgeord⸗
neter nieder und wohnte bald darauf ber
Berfammlung in Gotha bei. Nach feiner
Rückkehr wurde er 1849 zum Profeſſor
am Gymnafium A Heilbronn ernannt,
darauf 1850 als Keferent über das huma⸗
niftifche Unterrichtsweſen in den Studien⸗
rat verſetzt, 1852 al8 Rat in das Kultusmi-
nifterium berufen und 1866 zum Staats
tat und Departementschef bes Kirchen- und
rauen ernannt. Rach feinem Rüd-
tritt (1862) widmete er fich litterarifchen
(vorzugsweile a rbeiten, über⸗
nahm die Leitung des fatiftifchen Bü⸗
reaus, habilitierte fich 1867 als Dozent für
Statiſtik und Pſychologie an der Univerſitãt
Tübingen und wurde 1870 zum Kanzler
berfelben ernannt. R. veröffentlichte eine
Reihe kleinerer und größerer Arbeiten ſta⸗
tiſtiſchen, hiſtoriſchen, philoſophiſchen und
andern Inhalts in verſchiedenen Zeit⸗
ſchriften. Unter ihnen ſind namentlich die
»Shakeſpeare⸗Studien« (2. Aufl. 1874),
worin er dem einfeitigen Shakeſpeare⸗Kul⸗
tus entgegentrat, dabei aber das feinfte
Berftändnis für bie wahre Größe des
Dichters befunbete, zu befonberer Bebeu-
tun gelangt: Später erfhienen von ihm
»Reden und Aufſätze⸗ (1875 —81, 2 Bbe.).
Mit andern gab er heraus: »Das König:
reich Württemberg, eine Befchreibung von
Land und Bolf und Staat« (1863).
Rumshr, Theodor Wilhelm Kier⸗
firup, dän. Romanfchriftfteller, geb. 2.
Aug. 1803 zu Kopenhagen, ftubierte von
1826 an Jurisprudenz, nahmeine Zeitlang
an ber Redaktion ber »Berlingſchen Zei-
tung« teil unb machte 1839 mit Staats-
unterftügung eine Reiſe durch Deutfch
land und die Schweiz. 1850—64 hielt er
fi in Schleswig auf, war von 1853 an
rdesvogt in leben, welche Stel:
g ihm durch Die politifchen Berbältnifie
verloren ging. In den nächtten zehn Jah⸗
ten machte er große Reifen in Suͤdeuropa,
Nordafrika und dem Heiligen Land. Eine
617
N Anzahl Gedichte, namentlich patrio-
tifche, das dramatiſche Gedicht »
Lodbrog og hans Sönner« und das
Trauerfipiel »Malek Adsel« hatten ihm
in feinem engern Baterland einen geſchaͤtz⸗
ten Namen gemacht ; aber erft feine großen
Romane mit biftorifhem Hintergrund
trugen dieſen auch über bie ®reuzen bin-
aus. Den Kreis diefer parithen Ge
[Hichtsgemälde im Gewand bes Romans
eröffneten: »Jacob Dannefärd« (1840,
13. Aufl. 1880) und »Odins Ankomst i
Norden« (»Odins Ankunft im Norben«,
In ven roh 38 der Sun >
. bie biographiichen Heldenromane folg⸗
ten: »Peter Tordenskjold« (4. Aufl.
1877, u 41843); »Niels Juel« (3.
Aufl. 1877, deutſch 1848); »Grevens
Feide« (146, be 1848) und »Bille-
der fra Christian IV. Tid« (1850—65).
Sie —— geſammelt unter dem Titel:
»Fädrelandshistoriske Malerier«. Der
Berfaller hat durch feine [lebendige Erzäb-
Iungsweife und die Belebung bes pa⸗
triotifhen Gefühls die bänifche Leſewelt
lange Zeit in Spannung zu erhalten ge:
wußt, ohne jedoch eine nachbaltigere oder
tiefere Wirkung zu binterlafien.
Runcberg, Johan Lubdvig, ſchwe⸗
diſch⸗ finn. Dichter, geb. 5. Febr. 1804 zu
Jakobſted in Finnland, geft. 6. Mai 1877
u — ſtudierte in Abo, habilitierte
1831 als Dozent in Helſingfors, wurde
1837 Lektor am Gymnafium zu Borgä
und 1844 zum Profeſſor ernannt, gr
aber 1857 feine Stelle nieder, um ſich
ganz der Poeſie zu widmen. Seit 1863
war er durch einen Schlaganfall an bag
Krantenzimmer gefeſſelt. Seine Did:
tungen zeichnen fich durch Klarheit und
Reinheit der Gedanken und ber Form ſo⸗
wie durch warme Baterlandsliebe aus,
und biefe Eigenſchaften haben ihn in Ber:
bindung mit ber lebendigen ie
feit, mit ber er feine Charaktere zu zeich⸗
nen verfieht, zu einem ber beliebteiten und
bebeutenditen Dichter Schwedens gemacht,
obgleich er fein Schwede war unb nicht
in Schweden wohnte. Seine Werke find:
»Serviska folksängar« (1833, ⸗
ſetzung und Nachbildung ſerbiſcher Volls⸗
lieber); »Grafven i Perrho< (· Das Grab
618 Ruskin.
in Perrhoe, ein dem finniſchen Volksleben en as zu gunſten ber
entlehntes Ep, 1831 von ber fchwedi: | ju een Sch che auf Beireiumg von
{chen Afademie gefrönt); die beiden Idylle: } af fabemifche chen Seffeln brangen, nicht ohne
—— — engere 1832) — mas: Ergebnis fi x die en liſche
und (1856 utfh von | Kunft n of
Auge, 1877); die dem auf Bolke- ae (1851); »Giotto and his works«
leben entnommene tomantiih-moberne a »The opening of the Crystal
1alz); 0 »Nadeschda« (1841, Ten idered i
unb —* Romanzencyklen: »Kung ja- | »Notes on the Turner-Gallery«
lar« 11844 und »Fänrik Stäls sägner« | 1857); arue use of art in education«
(2. Aufl. 1863 u. 1868, 2 Hefte), leg | (1 nd ähnliches. Unterdeſſen hatte
teres — ſein FRI Wert |er fih * F. D. Maurice (. d College
* nrichs Stäl«, | fen und am Working Men’s
enen aus bem eine Kunſtſchule geb Ein weiterer
& ten Ainniihen —— ildert; endlich: Wirkungs öffnete ſich ihm, als bie
märre ber& 1854: beutih: | U i
>fleinere —2 — 1856) und bie Kunſt
dramatiſchen tun — > ej«e trug. Seither ift eraud in Orford(1872)
(Kann ua — und »Kun- ie Brofeffor der Ihönen Künfte ernannt
arna pa Salamis ſch: »Die | worben, Tebt aber jeßt von aller
Önige auf —— 5— ein Trauer⸗ urüdgezogen. oc iR ie
fpiel, worin er die antife Form mit dem ür die Arbeiter —
if — Weltanſ — zu ver⸗ e, aber nicht immer jedem verftänd:
binden fuchte. Auch vorzügliche Kirchen⸗ —T »Fors Clavigera« (1871—
lieber hat R. gebichtet. Seine geſammel⸗ h un Die Zahl feiner Veiträ
ten Schriften "esfälenen in 6 Bänden, neuenale und: ner kleinern Schuf-
qulest 873 — 74 — abe 1876 erg Diät,
en gnäus (1874). Wat naftfonamie en aliemu
StR (ir. cin), hm engl. Kunft | can ihren Anteil rer
kritiker, Sozialre —5 — vielfet iger und ;»The king ofthe@olden Birer«
hochbegabter Schriftfteller, geboren im 1a); »The harbours of land«
bruar 1819 zu London, lebt am See Win: : »The two ei );
bermere. Der Sohn eines rei reichen Wein: — on politi < (1862);
bänbler®, ſtudierte n “= a — »Unto this last« 1862 ; »The
einen Preis dur + »Salseth mystery of life« (1863); »Sesame and
and Elephanta«(1 39) wißmetene air the lilies« — »Tho Cestus of Ag-
ohne Erfolg der Malerei und trat mit | laia« (1866); »The ethics of the dust«
einer Meinen Schrift zum Lob des Ma: | (1866, 2. 1877); »The crown of
lers Zurner auf, aus welcher dann alls | wild olive; lectures on,work, traffic
mählich das große Wert »Modern pain- |and war« (186673); Time ‚and
ters« (1843—60, 5 Bde.) bervorwuds. | tide« a); »The queen of theair, a
Der Verfaſſer hatte fich fich indes nach Italien | study of on myths of u.
begeben und verfaßte pleichgeitig mit bem | storm« ‚(1600 »Lectures on
enannten Werk die beiden andern um: a ichael Angeloand Tintord+
greihen Bilder: »The seven lamps ; »Munera pulveris« (1872);
of architeoture« (1849—55, neue Ausg. | »The eag e's nest« (1872); »Ariadse
1880) und »The stones of Venice« | Florentina« (1873); »Lovois een
1851 —53, 3 Bde.). Um diefe feine |lectures on Greek and E
auptiverfe. gruppierte ſich noch eine | (1873); »Val d’Arno« (1874); ae
enge andrer. Hierher gehören: »Pre- | pina« (1875); Denallon: (1875);
Ruß — Ruffell.
er
»Mornings in Florence« are 7
»Bibliotheca pastorum« (1876
Mark’s rest. The history of Venice«
(1879; »The laws of F&sole« ——
878) und als Neueſtes die ſehr unort
boren » Letters to theclergy« (1881).
£ einer ber größten Meifter ber —A
— aber in ſeinem maleriſchen Stil
Erlaubten, und
ſtreift er bisweilen Al an bie len
überfchwenglichen
Schüler haben nicht felten bie eeinie über:
ſchritten und find in Bombaft verfallen.
Ruß, Karl „Dreilgelon und Volks⸗
fchriftfteller, Mn 14. San. 1833 zu Bal-
denburg in Weftpreußen, wibmete fich ber
ng ftubierte dann Naturwiſſen⸗
ft in Berlin und lebt daſelbſt feit|e
1862. Er erwarb fi) ein allgemein ans
exkanntes Berdienft durch feine ——
Naturſch —— durch welche er im| de
n —— zu wirken fuchte. Seine
Werke: »In eien Nature (2. Aufl.
1875, 2 Bde.), Reine eunbe« (1866,
es Aufl. 41878), »Durch Feld und ib⸗
2. Aufl 1875), »Naturs und Kultur⸗
ilber« (1868), >Deutiche —
Fa jenen — —— —
e naturwifien
a al Kat
en iche Blicke ino t
ey 2. Aufl. 1875; — —
1868 69, 3 Bde., u. a.), wanbte fich
dann aber befonders ber Ornitbologie zu
und trug durch feine Schilderungen ın
ber »Gartenlaubee zc. wejentli
zu ie — Entf
iebhaberei emd — 5
Ben: in F für A
2. Aufl. 1878—81, 2 Bbe.), »Der Ras
—— Aufl. 1880) >Die fremb-
länbifcen Stubennögel« ke Bo.
1—4), »Die Brieftaube« N x. und
ift Begründer der zei chriften: »Die ges
fiederte Welt« ( ——— )und »Iſis· (für
—— Liebhabereien, mit
ms 4) Graf vo
—W R. — —X—
R. genannt, en nal. Staatsmann u. Schrift:
fte . Aug. 1792 zu London,
f. 28. Mai 1878 in Richmond. Der
619
g, welche ſich zur feiner Sugend
Ah langem durch die ae von der Lei⸗
tung =; öffentlichen Dinge verbrängt ge:
ſehen, wurde er, englifcher Sitte zuwider,
nicht auf eine ber alten Univerfitäten ge-
ud. fondern nad) Ebinburg, dem damali⸗
n Sammelplat ber Liberalen. Hierauf
(1809) Hein er fich auf ine , Be ſich
namentlich bei Wellington in ee au
und jammelte in Spanien bie Cindrü
für feinen »Don Carlos⸗. Heimgele —
wurde er 1813 zum Parlamentsmitg ied
für Taviſtock erwählt und begann fo bie
lange politifche Laufbahn, deren Einzel-
beiten m ie bier zu erzählen find, mit wel:
— aber ſeine gi: Laufbahn aufs
engfte Er trat zunãchſt mit
einer For — ſeines Vor⸗
fahren auf, welcher wider Karl IL. geim
ben: >A life of William Lord I
with some account of the times
which he lived« (1819, 4. Aufl. 1853),
ſodann mit einer poetifchen Darftellun
ber Grunbjäße der Religionsduldung
einer gemäßigten Treiheit in dem Drama
»Don Carlos, or persecution« (1822),
Er | welches fünf Auflagen erlebte, doch dem
Trauerfpiel Schiller ſich faum an bie
Seite feßen nn Zu biefen Jugendar⸗
beiten gehören noch: »Essays an
ches of life and character; letters
written for the post« RT ;»Thenun
of Arronca; a tale« Schwerern
Kalibers ift ber — on the history
of the government and con-
ber | stitution, from the reign of Henry VI.
to the ee time« (1821, we
< | Aufl. 1873; deutfch von Lang, 4. Au
1872). &8 folgten: »Memoirs ofthe af-
fairs of Europe from the peace of Ut-
recht« (1824—29); »Establishment of
the Turks in Europe« (1828); » Essay
on causes of the French revolution«
ie Unterbefien — ſich R. zum
übrer ber Refo ei im Unterhaus
—— weſentlich zum
Ey des Torpminifteriums beigetra a
n demfelben Fahr unter Korb
gem erfienmal ing Amt getreten, hatte 1831
ie Neformbill dem Unterhaus vorgelegt.
Bon nun an bis 1866 war R. ſtets von
tabligen Whigfamilie Bedford angebd- | ber Taufenden Politik in Anjpruch genoms
620
men, entweder als Minifler oder im
erften Gliede der Oppofition als Miniſter⸗
kandidat. Wir erwähnen nur, baß er 1846
zum erfienmal an bie Spigeber Regierung
elangte und 1861 als Graf R. in bas Ober:
Baus aufrüdte. In — verhält:
nismäßiger Muße ſchrieb er bie größern
biograpbiichen Werke: »Memoirsand cor-
respondence of Thomas Moore«< *
bis 1856); »Correspondence of 5
fonrth duke of Bedford« (1853 —56
und »The life and times of Charles
Fox« (185966, 3 Bbe.). Seit 1866 er:
dien er nur dann und warın im Ober:
us unb ſprach fi, gewöhnlich ohne
folg, über dieje ober jene große sro
aus; Kine einft ungeheure ou itaͤt
hatte ſich et vermindert. Noch veröffent⸗
lichte er: »Selections from — of
Earl R. 1817—41, and from 68
1859 —65« (1870, 2 Be); >The fo-
reign poliey of Euglaud { 70—1870;
an
on the rise and progress of the chris-
tian religion in the West of Europe
from the reign of Tiberius to the end
of the council of Trent« (1873 u. df:
ter); »Recollections and suggestions«,
feine Memoiren von 1813— 73 umfaflend
(1875); »Thoughts on national educa-
tion« (1875). Bildfäufen vor und in dem
Parlamentshaus ehren daß Andenken bes
vieltbätigen Mannes.
2) William Howard, der Vater ber
fogen. Kriegsforrefpondenten unb fomit
Begründer eines neuen Litteraturzweigs,
geb. 1824 zu Dublin, lebt in London.
ftubierte in Dublin, ließ ſich aber bald von
der Tagesfchrijtftellerei anziehen. Eine
lebendige Beichreibung, welche der junge
Mann von den Auftritten bei einer iri⸗
ſchen Wahl 1841 gemacht, zog bie Auf:
merkſamkeit bes Leiters der ⸗Times« auf
ihn, und feit 1843 ward er regelmäßig von
dem Weltblatt bejchäftigt. fette er
feine Stubien fort und wurbe 1850 Rechts⸗
anwalt. Er hatte bereits auf Sendungen
nah Irland, während der Kartoffelkrank⸗
beit, und nad Dänemark, während bes
Kriegs von 1848, fein befchreibendes Ta⸗
lent weiter erwiefen. Doch war fein Name
nur im Rebaktionszimmer ber »Times«,
rical essay« (1871); »Essayg |t
Ruffell.
nicht beim allgemeinen Publikum bewaͤhrt,
als der Krimkrieg ausb Nicht ohne
rege bei der Armee zugelafien,
wohnte R. allen großen Ereigniiien jener
Zeit bei und brachte fie mit einer bis dahin
noch nie bagewefenen Rafchheit und Ar-
—— vor die Leſewelt. So wurde
ein Name in wenig Monaten berũhmt,
ar nur burch lebendige Schilberung ber
achten, fondern aud) durch Auſdedung
ber großen
her damals das englij
Crimea«) wurben in wenig Tagen 50,0LW
Eremplare verlauft. Eine Umarbeitung,
die 1857 erſchien und die Unmittelbarfeit
und Perfönlichfeit der Eindrüde dem Ber:
ſuch einer ſtrenger hiſtoriſchen Darfe-
lung opferte, hatte immer noch einen be
rächen Abſatz. ähnlicher Weile
ift R. feither in v thätig
eweien: ın Rußland bei ben Krönungs:
fen, in Sndien während bes großen Auf:
nds; in Stalien, wo er am Ende
ber entjcheibenden Schlachten von 1859
anlam; in Nordamerika, wo feine Beſchrei⸗
bung der erfien Schladht von Bull:Run
ihn bei ben geiälagenen Nordſtaatlichen
e
hochſt unbeliebt machte und pur
udtigte; in Böhmen, wo er drei vor
der —28* bei Königgrätz ankam, und
—ã——
ab, und im deut nzoͤſi
Krieg, weichen er im Hauptquartier beb
beutjchen Kronprinzen von bis zum
riedensſchluß mitmadhte in en
al begab er fich nach Indien 1875—76,
im Gefolge des Pri von Wales. Auch
bie Türkei und bie Krim bat er ein zwei
te8 Dial befucht, über alles in anziehenber
Weiſe berichtend. Schon eiwas alternb,
ließ er fich doch 187879, diesmal vom
»Daily Telegraph«, nad Südafrika
fhiden, wo er in einen Konflift mit Ge
en = — nee ‚geriet, wel:
r von®. Ungebübren :
her Solbaten in Wbrebe Belle pi
age ſchwebt noch. R. bat viele Nachfol⸗
ger auf bem von ihm fo glänzend beire
Rüſtow — Rydberg.
tenen Pfad gehabt, als deren bedeutendſte
Archibald Forbes . d.) und tmann
Hoster zu nennen find. Er ſelbſt hat 1858
Die »Army and Navy Gazette« gegrũn⸗
bet, bie er noch leitet. Auch eine Novelle:
»The adventures of Dr. B «, bat er
— Zahlreiche Orden find ihm ver⸗
ie darunter auch das Eiſerne —
w, Wilhelm, Militärſchriftſtel⸗
ler, geb. 25. Mai 182 Fir Brandenbur
geft. 14. Aug. 1878 in Zürich durch Selb
morb; trat 1838 in preußifche Militärs
dienfte, ward 1840 off ier im Ingenieur:
torps und ftanb 1848 in Pofen. Wegen
feiner Broſchure »Der deutſche Militär
ftaat vor und während ber Revolution«
2. Aufl. 1851) angeflagt, entfloh er im
uni 1850 in bie Schweiz, bielt in Zürich
— chaftliche Vorleſungen, wirkte
feit 1 als Inſtruktor bei den Trup⸗
penübungen und ward von ber Kantons:
see ung am: Major im Genieftab ers
nonnt. ging er ald Oberft und Ge-
neralftabachef zu Saribaldi nad Sizilien,
befebligte beim ang auf das Feſtland
ben linken Flügel, führte im Treffen von
Capua bad Oberfommando und entfchieb
in der Schlacht am Volturno den Sieg.
Be, Fe zurüdgefehrt, lebte er ſeitdem
ausſchließlich —— litterariſchen Arbei⸗
ten. R. bat über bie meiſten neueften
Kriege geichrieben, außerbem zahlreiche an-
en Su m — wir re —
anführen: »Heerweſen un run
Julius Cãſars« (1855); » Der Krieg mb
feine Mittel«e (1856); »Die Feldherren-
kunſt des 19. Zahrhunderts« (3. au
1877); »Allgemeine Taktik« (2. Au
1868); »Milttärifhes Handwörterbuch«
un ‚2 Bde.; Nachtrag 1868); >Die
hre vom neuern Feſtungskrieg« (1860,
2 Bde.); »Erinnerungen aus bem italie⸗
nifhen Feldzug 1860« (1861, 2 Bbe.);
Annalen bes Königreichg Stalien 1861—
1863« (1864); »Geſchichte Aulius Eä-
fars, von Kaifer Napoleon III. fommen-
tiert« (1866— 67); »Die Grenzen ber
Staaten, eine militärifch:politifche Unter:
[uhung- (1868); »Die eriten Seibzlge
onapartes in Italien unb Deutfchland
1796—97 « (1869); »Strategie unb Tal:
tie der meueflen Seite (1872—75, 3
621
Bbe.);»Kri litik und Kriensgebrauch«
— iegepo egegebrauch
Ruth, Emil, Hiftoriker, geb. 14. Febr.
1809 zu Hanau, geft. 28. Aug. 1869 in
belberg; ftubierte zu Marburg, Müns
n und — und Ge⸗
ſchichte, lebte ſpaͤter in ſeit 1844
in Heidelberg, wo er ſich als Privatdozent
für italienische Sprache und Litteratur ha⸗
bilitierte und 1867 zum rotes ernannt
wurbe. Er fchrieb: »Gefchichte der italieni-
chen Poeſie⸗ (bis Taſſo; 1844—47, 2
en »Stubdien über Dante« (1853);
»Geſchichte des italienischen Volks unter
ber napoleonifchen Herrichaft« 99:
> ichte von Stalien von 1815 —50«
(1867, 2 Bbe.).
Nuthner, Anton, Edler von, geo-
grapbifcher, befonders alpiner, Schriftitel-
ler, geb. 21. Sept. 1817 zu Wien, ftudierte
in Kremsmünfter und Wien, trat dann
in bie juriftifhe Beamtenlaufbahn ein,
praktizierte bis 1870 als Abvofat in Wien,
fiebelte dann nach Steyr über und lebte
In 4875 in Salzburg. Er erprobte ſich
on in frühen Jahren als gefchidter und
hner Erfteiger von Htpentpiben, beren
er im Lauf ber Zeit über erflomm;
auch war er eine Reihe von Jahren Prä:
ſident des Wiener Alpenvereind. Seine
Bergbefleigungen und Erfahrungen teilte
er in Journalen, namentlich in den Bu:
blifationen ber Alpenvereine, mit. Als
befondere Werke erfchienen: »Die Alpen:
länder Ofterreich® u. ber Schweiz« (1843);
»Aus den Tauern« —* »Aus Tirol,
Berg⸗ und Gleticherreifen« 1869) und das
1879 beendete geographiſch⸗ethnographiſche
Prachtwerk »Das Kaifertum Olterreiche.
NAydberg, 1) Karl Henrik, fchweb.
dramatifcher Dichter, geb. 6. Juni 1820
au Karlskrona, fam mit 22 Jahren nad)
tockholm und arbeitete dort ald Schrei:
ber auf bem Baubürenu der Stadt. Die
Beamtenlaufbahn fagte ihm jedoch wenig
zu; er verfuchte fich mit Feuilletonartikeln
im »Aftonblad« und trat dann in die
Redaktion des Blattes ein, in ber er bis
1851 blieb. Er arbeitete nun am »Fris-
n« und lieferte mehrere Luſtſpiele
für die Bühne, unter welchen bie befann-
teften: »Nyärsmorgonen päStorkyrko-
622
tornet« (»Der Neujahrsmorgen auf bem
Zurm ber Gtorfyrfe«); »Oksä en pro-
fet« (»Aud ein Te ech Al »En Kopp
thee (»Eine Tafle Thee«); »Aladdins
lampa« und »Capricciosa«. 1856 be
— er a ——— heit »Kap-
ten Puff 5 erſchien und
1872 —— wurde. Außer⸗
dem iſt R.aufß vielſeitigſte thätig ge gemein; s
er — rer für bie >»
rad Ti — und die »Stockholms-
poste, ſchrieb Erinnerungen, tedigierte
Anefbotenfammlungen und lieferte eine
— Uberſetzungen von Romanen und
2) Dlof Simon, ſchwed. Hiftorifer,
geb. 28. Dez. 1822 zu Cebersbal, ftubierte
von 1839 an in Upfala, mußte jeboch we⸗
gen eines Leidens ſein Stubium aufgeben
und that im ——— und im|u
Kommerztollegium Dienfte, worauf er bei
König Karl XV. als Privatfelretär an-
gef t wurde, welche Stellung er biß
862 befleidete. 1864 Taufte er he einen
? * und — ihn, kehrte aber
6 nad ——— gurid und wurbe | ®
Protokollſekretär in oferpebition.
Von biefer Jeit an bet er
ih biftorifhen Studien gewibmet, für
welche er Any — Reiſen im Ausland
das archivalifche Material fuchte. Das
Refultat diefer orfhungen bat er in ſei⸗
nem Hauptwerk: »Sveriges tractater
med främmande makter Ku dit hö-
rande handlinger« 1874 , verwertet.
ser ber ———— iefes Rieſen⸗
werks, das alle Bezie ungen Schwebens
Em Ausland in ben etten 1000 Jahren
banbelt, hat R. mehrere wiflenfchaftliche
Werke aus dem Franzöfifhen und Deut:
fchen überjekt, namentlich auch Schloffers
¶Weltgeſchi te«, und die franzdfiichen
2 RUH maten Grafen Guftav
) herausgegeben.
‚web. Romanfchriftfteller
eb. 18. Dez. 1829 zu
fe das Gymnaſium in
r Unterricht und bie vä⸗
x ners FH und ſtu⸗
e er tze für
rieben und ſich auf ber
Rydberg.
Univerſitãt mit litterariſchen und poli⸗
—— — —— ———
wierigkeiten hina en.
trat er in die Redaktion von >»
Handels- och Sjöfartstidning«, an ber
er jchon lange mitgearbeitet hatte. Iun
Feuilleton dieſes Blattes ——
dichteriſche Arbeit, ber hiſtoriſche R —
ar Ottersjön« (1858, 3.
ustre- | Aufl.1877), dem »Singoalla« ak und
die noch bebeutenbere und für
game geiftige — ung Garaf derahen
beit: »Den siste
— 1859;3. Aufl. 1876;
4875) folgte, Tele ben Ramıpf bes
ſtentums mit bem Heibentum darftel
unb bie Anſichten und Überzeug
bes freifinnigen Denkers auf ei
Gebiet gegen blinden Autoritä
Osffirantiömus zur Geltung bringt
Diefe Zendenz in Verbindung wit ber
tiefften Gelehrſamkeit und
von klaſſiſcher Vollendung haben bad Buch
und feinen Autor fofort in bie erfte Reihe
ber a fifchen Litteratur geftellt. Die
tanſchauung diefe® Buches zabl⸗
reihe Angriffe in tafcher Folge
benen er mit den ſcharf geſchli
fen der Tübinger
mentlih mit der berühmten
»Bibelns lära om Kristus« a Aufl
fen ie ehe Iogenben —
ti nterſuchungen: >
sten hos Helena rl —
detidensmagi⸗ Va An
Ziel zu, und auf ebifche chen n Rirder
verfammlung 1868 — R. Gelegen
heit, auch perſönlich für ſeine Anficten
einzutreten. Die echt humane Art feiner
Kampfesweife erwarb — die —
ge Gegner. —
welche R. hervorgerufen, —* ihn1
in die * Kammer bes 93, wo
er feine Stimme laut für eine ibeal=demto-
kratiſche und vaterländi en
erhob. Im Winter 1873— 74 ne
in Kom auf, und bie Früchte ed Stu:
bien, welche er in mehreren Schriften, wie:
»Romeraka sägner omapostlarne Pau-
lus och Petrus« (1874, deutſch 1876) und
»Romerska saga« (1876, ilber aus
ber römiſchen Kaijerzeit auf Grund ber
Saar — Sacher⸗Mtaſoch.
Pe: ‚ nieberlegte, zeugen von fei-
nem hoc) über ber Zeiten ephemeren Strd«
mungen erhabenen, idealen Blid. Einen
länzenben Triumph feierte er durch feine
etung von Goethes »auit« ET),
befjen zweiten Zeil er mit einer tieffinnt-
623
en Erflärung begleitete. R. ift auch Ly⸗
Be | tifer. Seine Gedichte find der Zahl 2.
zwar ein, aber reich an Gedanken un
meifterhaft im ber Form. 1877 wurbe
er unter die »Achtzehn« ber Alademie auf:
genommen.
©.
Te, ge. 108 nd * Schriftſtel⸗ | balb hernach feinen erſten Roman: »Eine
Bien, erzogen
je feines one, trat ee
Bunte feines Bormunbs 1849 in bie | das
Armee, avancierte 1854 zum Offizier,
— Sreundfchaft mit bem befannten
ichter Stephan Milow, feinem militä-
Stanbesgenofien, und ſah ſich ba-
—
eine Reiſe — und W
Wien. Er "i
Novellen aus *
————— ——*—
1580). ©. seleönet feine Zi Ka Ar fauber
uud for neo er bat ein erifches
Auge, feine Diktion iſt gefeilt.
Euder Reind, ee: Ritter
von, SGriftfieler b. 27. Kan, 183
u Lemberg a Sobr — Hofrate und
ag ı8 von Galizien, „genen im
einer Eltern eine in jeder Rich:
iehung, durchlief in
ir nee bie Normalfchule und
das Gymnaſium, ſetzte feine Gymnaſial⸗
dien in Graz fort, ftudierte bier und
in le Bhilofoppie ‚ erwarb mit 19
Jahren den Doktortitel, habilitierte fich
mit 21 Jahren als Dozent ber Gefchichte | n
an ber, niverfität Graz und veröffent: | p
lichte ein Jahr fpäter ſein ne
»Der Aufitanb in Gent unter
er)
galigifche on (1866). Seine litte:
* chen Erfolge beſtimmten ihn, 1869
hramt eben. Sein Novellen
*3* »Das Vermächtnis Kaind« (1870,
von dem bisher ber. erſte Teil: »Die iebe«,
und ber — Fe en „die
nen find und vier Teile:
Staate, Der Rrinn, »Die Arbeite, »Der
=| Tode, in Ausficht fiehen) wurbe In alle
m | europäil n Sprachen überfeßt unb ver
m einen mehr ald europkifchen
Er vermählte er fih mit Aurora
v. Rümelin (welde unter dem Namen
anda v. Dunajew ben »Roman
einer tugenbhaften Frau« und »Echter
——— eſchichten aus der vorneh⸗
men Welt, veröffentlichte) unb lebt gegen:
IF in Vudapeſ Seine Hauptwerke
eis | find außer ben genannten: > ie eidie
eu |dene Frau« (Roman, 1870);
publit ber Weiberfeinde« (Roman, 1872);
»Maria Xherefia und bie Freimaurer⸗«
iſtori Novelle, 1872); „Seller
elin«e (Gef en aus ber B eg
welt, 17); — eſseſg ten«
1 s er neue Hiobe (Roman,
ak Die beale unfrer Zeit« Roman,
1875); »Galizifche Geſchichten⸗ I)
und »Wiener 9 —V eſchichten; 1%
»Le cabinet noir de Lemberg« (Ro:
man a nur franzöfifch er dienen,
1880); »L’Dau« (Roman, ebenfo, 1880
ferner” foziale Dramen aus ber Gegen:
wart, Luitfpiele u.a. ©. eu bie be:
fondere Gunſt der Franzoſen; die »Be-
vue des Deux Mondes« hat feit 1871
It weniger als 14 Novellen von ihm
liziert. Er ift eine frühreife Natur
feine erften Berfuche in ber Novelle und
arl V.«, ! im Drama reichen bis in feinzehntes Jahr
624
—5— auf welche Goethe und Shakeſpeare
große n Einfluß ——— fpäter auch
er ruſſiſche Dichter Gogol, noch größern
aber die reiche Tleinruf ifche Volkopoeſie,
die dem Knaben ſchon an Ort und St
in die Ohren klang. Die deutſche Sprache
hat er erſt im reifern Knabenalter in
Prag erlernt, wohin ſein Vater verſetzt
worden war, und er iſt ihrer noch jetzt
nicht völlig Meiſter. Sein Talent iſt ohne
Frage ein ganz bedeutendes, wenn uns
auch in dieſer Driginalität vieles fremb
vorfommt und unfompathifch berührt.
©. ift Realiſt pur sang und mit Leiden⸗
[haft (died der Magnet für die Nachbarn
eek ber —— die Enthuſiaſten für
audet und Zola), und dieſer Realismus
in nicht immer — — ſogar ſehr oft
bebenflih (3. B. in Stoffen wie »Die
Mefjalinen Wiende); aber warmes Na-
turgefühl, u — 5*5 — in die Tiefe
Ben y iſchen Tiefblick
Tängenbe —— — kann
a Dichter, auch wenn man feine
Richtung an nicht abfprechen.
Sach (pr. Half), Samuel Uftazabe
Silveitre be, franz. Sperre I
17, Okt. 1801 zu Paris, ‚gel 1
1879 daſelbſt; war ber Sohn 4 —
rühmten Orientaliſten gleichen Namens,
ſtudierte die Rechte, widmete ſich dann
ausſchließlich litterariſchen Studien und
gehörte ſeit 1828 zu den hervorragendſten
politiichen Mitarbeitern bes »Journal
des Debats«. Bon je auf bie Hebung
des öffentlichen Unterrichts binarbeitend,
wurde er 1864 in das Konſeil bes öffent:
lichen Unterrichts berufen, 100 er den Be⸗
nn bes Minifters Duru *—
ſamen Vorſchub leiſtete, und 1865
Senator ernannt. Seit1855 war er its
glied der Afademie, feit 1867 Komman⸗
beur ber Ehrenlegion. Eine Auswahl ſei⸗
ner publiziftifhen Arbeiten, in benen cr
fi) als einen ber vorzüglichften Profaiften | >
— bekundet, gab er unter dem
itel: »Variétés litt£raires, morales et
historiquss. (2. Aufl. 1861, 2 Bbe. ) her:
aus. Mit Gautier, Thierry unb Teval be⸗
teifigte er fich bei Gele enbeit ber Parifer
Ausitellung an dem »Kapport sur l’&tat
des lettres et des Belenoes: (1868).
Sacy — Sainte⸗Beuve.
Sadhk Paſcha, i. Szoitowsti.
SaintesBenbe (ipr. — ——
ranz. und
— PN in Bon⸗
1
elle | Togne fur Der, geft. 13. Sf. 1869 zu Pa⸗
ris; ftubierte in legterer Stabt anfangs
Medizin, wandte fih dann ber littera-
riſchen Thätigfeit zu und erwarb ſich raſch
einen Namen. 1840 wurbe er zum Kon:
ſervator an ber Bibliothef Mazarin, 1851
zum —— der — —8—
ernannt. Nach der Thronbeſtei RN Na⸗
poleons III. ihn € bie tler ber
lateinifchen Poefie am Collöge de France,
aber jeine Vorleſungen diem unter ben
tepublifanifch DE en Studenten fo ftür-
mifche Kundgebungen ber Unzufriebenbeit
roor, daß fie geſchloſſen n mußten.
uch feine — hrthätigkeit an ber Gcole
normale (jeit 1857) war nicht von Dauer.
Seitdem privatifierte er und wurbe 1865
zum Senator ernannt. Sainte-Beupes
poetiſche Hauptwerke (»Po&sies comple-
tes«, 1879, 2 Bde.), meilt aus feinen jün-
en Sabre n ftammend und unter dem
influß der Romantifer gefchrieben, finb:
»Po&sies«e (unter bem Pieudonym 30:
u Delorme, 1829), »Conso
1830) und »Pensees d’aoft (1837 );
ferner bie Romane: »Mr. Jean, maitre
d’&cole« 6 837) und »Volupte« G Aufl.
1877). Höher fteben ſeint Fritiichen Schrif-
ten und biographiſchelitterariſchen Eſſaye
auf welchem Gebiet feine Landsleute ihm
ben erſten Platz zuerkennen. Hierher ge
hören das »Tableau historique et cri-
tique de la po&sie francaise au XVL
siecle« (neue Aug. 1876); dann vor allen
die —— ſeiner litterariſchen
uilletonartifel: »Causeries de lundi«
1851 —63, 15 Bde.) und »Nouveaux
lundis« (1863—69, 411 Bbe.), woraus
bie —— Sen 1858,
neue Folge ein Auszug iſt; ferner:
»Critiques et portraits — —
(1832 - 39, 5 Bbe.); »Portraits litt&-
raires« (neue Ausg. 1864, 3 Bbe.); »Por-
traits contemporains« (3. Aufl. 1869,
2 Bde.) und bie »Portraits de femmes«
(2. Aufl. 1855);, »Chateaubriand et
oupe litt6raire« (3. Aufl. 1873,
be.); die Studien: en a2 1870),
Saint⸗Georges — Saint» Mare Girardin.
1870);
»Proudhon« (1870) u.a. Ein gewiſſenhaf⸗
»Mad. Desbordes - Valmore«
tes und ausgezeichnetes — Werk
it feine »Histoire du Port Royal« (4.
Aufl. 1878, 7 Bde.), an ber er 20 Jahre
1840— 60) gearbeitet und gebeflert hat.
ach feinem Tod erfchienen: »Lettres
la princesse« (1873); »Causeries pa-
risiennes« (1876); »Correspondance«
un FR - — AAN rn —
ndance« : e Biographie
Ghrieb Sauflonville (1875).
Saints Georgeß (fpr. Mäng - ſchoͤrſch),
Jules Henri Vernoy be, franz. Dra⸗
matifer, Pb: 1801 zu Paris, gef 23. De.
bafelbit 1875; debütierte als Schriftfteller
mit einem an: »Lesnuitsterribles«
(1821), wandte ſich dann bem Theater zu
und lieferte teil3 allein, teils in Gemein:
ſchaft mit andern eine große Anzahl von
Dpernterten x., von benen mehrere mit
der Mufit Aubers, Haldoys u. a. bie
Runde über alle Bühnen gemacht haben.
©. war eine Zeitlang Direktor ber Opéra⸗
Comique und wurde 1856 zum Offizier
ber Ehrenlegion ernannt. Von feinen eig-
nen Stüden nennen wir: »Le planteur«
san »L’esclavage de 08N8«
1843); »Le lazzarone« (1844); »Les
mousquetaires de la reine« (1846);
»Le val d’Andorre« (1848); »Les
amours du diable« (1852); »La Bo-
h&mienne« (1862). Bon Romanen find
— erwähnen: »Le livre d’heures«
* »Un en iage — ar
»L’espion du grand monde« (neue
Ausg. 1863).
Gaint: Hermibad, Emanuel (Pieu:
bonym für Valdemar Thifted), dän.
Scriftfteller, geb. 28. Febr. 1815 zu Aar⸗
bus, ftudierte Theologie in Kopenhagen,
ab 1843 »En Vandring i Syden«, 1
Roman »Havfruen« (»Die Meer:
frau«) heraus u. wurde in bemjelben ne
Adjunkt an ber Realſchule in Aarhu2.
Eine farbenreiche, etwas überſchwengliche
Sprache und große Breite charakterifierten
bereits feine erften Arbeiten, benen ber
Roman »Tabt og vunden« (»Berloren
unb gemwonnen«, 1847), das patriotifche
Drama »Danmark bestaaer« ae
mark befteht«, 1848), »Eventyr, er
Echriftftellerlexiton.
625
og Sagn« unb das Gedicht »Örkenens
erte« (»Da8 Herz der Wüfte«, 1849)
olgten. 1850 machte er mit Staatsunter:
ütung eine Reife nad) Deutfchland und
zualen von ber er als gu te »Episoder
et. Reiseliv« (1850) und »Romerske
ä | Mosalker« heimbrachte. Ein Gedicht in
neun Gejängen: »Bruden« (»Die Braute,
1852), und »Eventyr og Fortällinger
af 1001 Nat« (1852-53) 5* dieſen
Reiſebildern. Ein größerer Roman: »Si-
renernes Ö« (»Die Inſel der Sitenen«,
=, feffelte mehr durch die prachtvollen
a erungen als burch bie Fabel. Die
ule in Aarhus wurde aufgehoben und
Wanderung«, 4) und novelliftifche
Reifeftubien:»Neapolitaniske Noveller«
a: in denen bei aller anziehenben
ndung bie anal fih überftürzt.
1856 erſchien noch ber Roman »Familie-
skatten« (»TFamilienfhat«). S. war in-
geilden 1858 Pfarrer in Sdirup, 1862
n Tommerup geworben, von welcher Stel:
fung er ſich endlich 1870 entbinden ließ.
Eine Zeitlang war er ganz verftummt,
dann begann er eine theologifche Schrift:
ftellerei; er ließ } B. Sonntagsprebigten
erfcheinen. 1861 brachte er einen Band
»Digte«, bie ſich jedoch mit feinen pro⸗
faifhen Schriften nicht meflen können.
Großes Auffehen erregten feine »Breve
fra Helvede« (»Briefe aus ber Hölle«,
4. Aufl. 1871), unter dem Pieudonym
M. Koran. Zuletzt gab er noch eine Er-
zählung: »Högholt«, heraus.
Saiut⸗Loup (pr. Häng-tuh), Louiſe
de A Billemeffant.
aints Marc Girardin (pr. fäng-
—* oe is "eb "1
anz. Publiziſt, geb. 12. Febr. zu
Barıe, geſt. ri —*— 1873 in Morfang
fur Seine; KHubierte anfangs Rechtswij-
ſenſchaft, wandte ſich bann dem Lehrfach
zu, unternahm zu feiner weitern Ausbil:
dung 1830 eine Reife nach Stalien und
Deutihland und wurde unter der Juli⸗
monardie (1837) Staatsrat und Mitglied
bes Oberftubienrats. Daneben war er (be⸗
ſonders am »Journal des Debats«) ala
40
g
N". e und auf ber
626
— thätig und ange durch feine
Borlelungen an ber Sorbonne, an ber er
an Guizots Stelle die Profeffur ber Ge:
ei und fpäter bie der franzöftichen
itteratur befleibete. Seit 1844 Mitglieb
ber Akademie, befreunbete er fih in ber
Folge mit bem Bonapartismus, ohne je
doch eine fchroffe Stellung einzunehmen.
Seine bebeutenbften Schriften ſind: »Ta-
bleau de la littörature francaise au
XVI.siecle«(mit Ph.Chasles, neue Ausg.
1862, Preisſchrift); »Notices politiques
et litt£raires sur l’ Allemagne« (1835);
»Souvenirs de voyages et d’etudes«
(1852 —53, 2 Bde.); »Essais de litt&-
rature et de morale« (neue Ausg. 1877,
2 Bde.); »Cours de la litt£rature dra-
matique, ou de l’usage des Ban
dans le drame« (11. Aufl. 1875 —77,
5 —— fein Hauptwert, ein Muſter pſy⸗
chologiſcher Analyfe und Titterarifch- ver:
ge gender Kritik; »Souvenirs et r&-
exions politiques d’un journaliste«
8er »Lafontaine et les fabulistes«
1867, 2 Bbe.); »J. J. Rousseau, sa vie
ot ses ouvrages« (1875, 2 Bde.
SaintsBictor (ipr. Hängwittör), Baule
be, Graf, franz. Schriftfteller, geb. 1827
u Paris, geft. 9. Suli 1881; erhielt feine
Borbilbung in Freiburg i. Br. und am
Eollegio romano zu Rom, trat dann 1851
unter der Agibe Lamartines ald Theater:
fritifer in die Redaktion des »Pays« ein
und ging 1855 in gleicher Eigenfchaft zur
»Preife« über. Seine Wochenfeuilletons
und feine »Salonde (Kritiken ber alljähr:
lichen Kunftausftellung) verſchafften ihm
Bald den Ruf eines ausgezeichneten Ken:
ners und zugleich eines ber glänzenbiten
Stiliften. Diefe Eigenfchaften bewährte | Schrif
er auch in feinen beiden Hauptwerfen:
»Hommes et dieux«, biftorifch = äftheti-
ſche Studien, unter denen noch beion-
ders ein Effay über bie Venus von Milo
hervorragt (1867, 4. Aufl. 1872), und
»Les deux masques« (187981, ®b. 1
u. 2), einer auf ernften —— ar⸗
chãologiſchen und kulturhiſtoriſchen Stu⸗
dien henden Arbeit über die antike
Bühne. Ein drittes kleineres Werf: »Les
femmes de Goethe« (1869), fteht ben bei:
den vorigen an Bedeutung weit nad. ©.
Saint⸗Victor — Sala.
war einer ber beroorragenbften Mitarbei-
ter am »Moniteur universel«. Als aner:
kannte Autorität in artiftiichen Dingen ge-
börteer außerdem allen Ausftellungejurtes
an und befleibete (jeit 1870) das Amt eines
Generalinipeftors der fhönen Künſte.
Saiontſchlkowſskaja, Rabeibda, f.
“ala, George Auguſt Henrp
ala, George Augu enr
engl. Schriftfteller, geb. 1828 zu Lon⸗
bon, fchrieb zunächſt für Zeitichriften. In
Didene’ »Household words« trat er
zuerfi auf mit ben Londoner Gligzen:
»Gas-light and day-light« und »Twice
round the clock« (1858). Dann
ten: »A journey due north«(1858—59
wozu ihm ein Aufenthalt in Rußland
den Stoff geliefert; »The Padding'
—— ent
; »Make your game, a narra-
tive ofthe Rhine« (1860); »Dutch pie-
tures« (1861); »The ship chandler«
(1802); »Breakfast in bed« (1863) u. a.
t begründete darauf das »Teemple Bar
azine«, in dem feine Erzä :
»The seven sons of Mammon« (1862)
und »The strange adventures of Cap-
tain Dangerous« (1863) erfchienen. Set:
nen Reifen nach Amerika 1863 als Korte:
ipondent des »Daily Tel <e und
nach Algier verdankt man: >My diary
in America in the midst of war« (1864)
und »A trip to Barbary by a round-
about route« (1866). Aud die Sfizzen
»After bre ‚ or Pictures done
with & quill« (1864) und der Roman
»Quite one« (1865) entftanden in jener
Riten, Boiler und Singrapsilder
ichtlicher, Hiftorifcher und biographi
ri ten fo: »WilliamHogarth«( 18665
»From Waterloo to the Peninsula«
1867); »Essay on Charles Lamb«
(1868 unb »Charles Dickens« (1870);
»Notes and sketches on the Paris ex-
hibition« (1867) und »Rome and Ve-
nice« (1869). 1870 war ©. als Kriegs:
torrejpondent bes »Daily Telegraph« ım
öftlichen Frankreich. Noch erichienen : >»Pa-
pers humorous and pathetic« (1872);
»Under the sun, — written
in hot countries« (1872); »The story
of the comte de Chambord, a trilogy«<
Salingre
1873); »Two kings and a kaiser«
41876); »Paris herself again 1878—
879« (1879, 2Bde.). Seit mehreren ab: | b
ren fchreibt er einen bumoriftifchen
Selingr: ‚Hermann, Poſſendichter,
eb. 17. Mai 1833 zu Berlin, geft. 4. Febr.
879 — widmete ſich, — zum
Kaufmann ag ſchon im 19. Jahr
der Bühne und ſchrieb innerhalb 25 Jah⸗
ren mehr als 100 Pollen und Schwänte.
Sein erfted Stüd war bie Poffe »Blauer
Montag;«, die 1852 zur Aufführung fam.
Bon feinen |pätern Stüden erwähnen wir:
»Der Leibkuticher«, »Ein rubiger Mieter«
(1862), »Alleg für meine — »Der
Allerweltshelfer«, »Der Baum ber Er:
tenntinide, »Pech⸗Schulze⸗, »Fürs Thea⸗
ter laß ich mein Keben«, > Ben in
Sadjfen« ‚Biete im Berhör«, »Des
Friſeurs leties Stänblein«, »Die a
nerin in
alau« (1868), Sr uch
Berlin in 80 Stunden« (noch jetzt ein
Nepertoireftüd).
almini, Vittorio, ital. Dichter,
geb. 1832 zu Venedig, geit. 22. Juni 1881
afelbft; wendete ſich der bramatifchen
Laufbahn zu und — zunächſt in Ver⸗
bindung mit Fambri eine Anzahl von
Stüden, von denen jedoch nur »Il Ga-
lantuomo«, »La Riabilitazione« und »I
Letterati« einen allgemeinen Bühnen:
erfolg — Beim Aufſtand 1859 ge:
rieten ſowohl er felbft als fein Mitar-
beiter Fambri in öfterreichifche Gefangen
ſchaft. Aus der Feſtung Joſephſtadt nach
dem Frieten von Billafranca ns Bater:
Iand zurückgekehrt, verfuchte ©. fein Glück
mit einem populär gehaltenen Schaufpiel:
»Santo e Patrizio«, unb errang bamit
einen foloffalen, nachhaltigen —* auf
der Bühne. Bon den Dramen, die er wei⸗
terbin lieferte, und bie wieder, ber ur:
iprüngliden Richtung bes Dichters ent:
Iprechenb, in höherm Stil gehalten waren,
And ganz beſonders hervorzuheben : »Lo-
renzino de’ Medici«, »>Maometto Il«
unb »Madama Roland«. Letteres Wert
hatte in feiner urfprünglichen Geftalt bei
der Aufführung in Mailand Teinen Er:
folg, weit befjer wurde e3 in einer neuen
Berrbeitung aufgenommen; den größten
0:
chenüberblid in ber »Illustrated News«.
— Sand. 627
Beifall aber erntete es bei ber Aufführung
durch italienische Künftlerin Paris, wovon
er Kritik die Treue ber hiftorifchen Auf:
tafjtung ſowie des Kolorits in dieſem Re
volutionsbrama mit bem wärmſten ob
en wurbe. Eine beutiche Über:
etzung des Stücks foll demnächſt erfchei-
nen. Salminis vielfeitiger Geift hat ſich
auch in andern Dichtarten betbätigt. Er
veröffentlichte eine bie Zeit charakterifies
rende Dichtung: »I figli del secolo«, und
eine lyriſche Sammlung: »Polychordon«
(1879), welde bie Manni faltigfeit ber
barin angefchlagenen Töne —* im Titel
andeutet und unter anderm intereſſante
moderne Zeit⸗ und Sittenbilder gibt. Als
Philhellene bewährte ſich S. durch einige
in * Tagesfragen der griechi⸗
olitit.
Salomon, Ludwi % Litterarhiſtoriker
und Belletriſt, geb. 25. Nov. 1844 zu Gor⸗
den in der Provinz Sachſen, Sohn eines
farrers, ſtudierte zu Halle und wandte
ch dann dem Journalismus zu. Er war
mehrere Jahre Redakteur der »Elberfelder
Zeitunge, dann (bis 1877) des in Stutt⸗
art erſcheinenden »Buches für Alle« und
ebt feit 1879 in Dornburg bei Jena. Es
erihtenen von ihm mehrere Novellen:
fammlungen, wie: »Unter dem Halbs
monb«e (1870), »Berwehte Spuren«
(1873) und » Hellbunfel«e (1876), fowie
»Geſchichte einer Geine« (Novelle, 1876)
unb bie mit vielem Beifall aufgenommene
»Geſchichte der beutjchen Nationallittera=
tur de819. Jabrhunderts« (1881). Neuer:
ih gab er ben Roman »Agnes von Li⸗
lien« von Karoline v. Wolzogen, mit lit:
terarbiftorifcher Einleitung, neu heraus.
Zur Zeit arbeitet er an einer Gejchichte
bes beutichen Zeitungsweſeno.
Sam, ſ. Berthoud.
Samarosw, Gregor, ſ. Meding.
Sam Slick, |. Haliburton.
Sauctis, Francesco de, ſ. De Sanctis.
Sand, George mit bem eigentlichen
Namen Aurore Dupin, verebelichte
Dubevant), franz. Romanſchriftſtelle⸗
rin, geb. 5. Juli 1804 zu Paris, geſt. 7.
Juni 1876 in Nohant. Die Tochter eined
franzöfiichen Offiziers, deſſen Mutter die
natürliche Tochter bes an Moritz
®
628
von Sachfen war, verlebte fie auf bem
say Nohant in Berry im freien
ebr mit der Natur unb den Menſchen
ber Gegend eine frifche Dichterjugenb,
fam bann in bie Penfion ber engliſchen
Auguftinerinnen zu Paris, wo fie brei
Sabre (1817—20) vermeilte, und verhei:
ratete fih, nah Nohant zurüdgefchrt,
1822 mit bem natürlichen Sohn eines
Barons v. Dudevant. Die Ehe war in-
befien feine glüdliche, unb nach neun Jah⸗
ten begab ſich die Frau, im Einverftänd-
nis mit ihrem Gatten, für die Hälfte bes
Jahrs nah Paris, um — eine ihren
eiſtigen Bebürfniffen angemellene Atmo⸗
phäre zu atmen, nebenbei auch, um ſich
Geld zu verdienen. Nachdem fie ſich in
verſchiedenen Induſtrien —
Handarbeiten, Malen auf Nippſachen ꝛc.)
ohne großen Erfolg verſucht hatte, wagte
fie 6 auf Zureben ihres Freundes Jules
Sandeau (f. d.), deſſen Bekanntſchaft fie
in Nohant gemacht, und ber fie nach Paris
begleitet hatte, an die Romanfchriftitelle:
rei und zwar zunädhft in Gemeinſchaft
mit Sanbeau. Ihr gemeinfames Produkt
»Rose et Blanche« (1831) hatte indefien
feinen durchſchlagenden Erfolg. Um jo
mehr SArnDerung errang die Schrift:
ftelerin mit dein nädjften Roman: »In-
diana« (1832), befien Autorfchaft aus:
ſchließlich ihr angehörte. Sie nannte ſich,
ihrem fitterariihen reund zuliebe,
George S. und Hat biefen Namen für
immer beibehalten. Noch in bemielben
Jahr erſchien » Valentine«, im folgenden
»Le6lia«, ine Werke, welche einen wahren
Sturm glühender Sympathien wie auch
leibenfchaftlicher Oppofition erregten. Im
Sommer 1833 unternahm ©. mit dem
Dichter Alfred be Muffet, der fich zu ihr
— hingezogen fühlte, eine Reiſe
nad) Venedig; aber noch in ber La⸗
gunenftadt, wo Mufjet ſchwer erfrantte,
erfolgte der Bruch bes an Zwiſchenfällen
aller Art reichen Verhältnifie, wel⸗
ches ſich S. ſelbſt in »Le secr6taire in-
time« (1832), »Les lettres d'un voya-
geur« (1834) und viel fpätcr in »Elle
et Iuic (1859) ausgefproden hat und
— in dem letztern Werk fo rückichtslos,
Sand.
Muſſet, ihr in >»Lui et elle⸗ noch viel
unbarmherziger antwortete. Die » Lettzes
d’un voyageur«, in welden auch =
und die Gräfin d’Agoult unter fehr bu
fihtiger Maske figurieren, ze das be-
0: ibende Talent ber Berfafferin in
brem vollen Glanz. ©. zählte jetzt be⸗
reitd zu ben erften litterarif
und erlangte 1836 endlich auch bie gericht:
liche Scheidung von ihrem , bem
fie jpäter noch eine namhafte Summe aus-
une Bor Romanen waren »Jacques«
1 ) »Leone Leoni« (1835), > Andre<
1835) und »Simon« (1836) zu ben
bern binzugefommen. Unter den Be:
rühmtheiten, welche fih um den U
der Dichterin bewarben, find bei
er aeg a — —
i ourges und der i
Pierre Lerour namhaft zu mahen. Zu
dem Erſtgenannten trat fie in ein intimes,
lange andauerndes Verhältnis und ke:
leitete ihn 1838 auf einer zur Wieder
Berfteflung feiner Gefundheit unternem:
menen Reife nad) Majorca, bie fie in
»Un hiver & Majorque« (1842) befchrieb.
Während ber Jahre 1833—38 füllten die
Romane: »Lavinia«, »Metella«, »Ma-
thea«, »La marquise«, »Mauprat«, »La
derniere Aldini«, »Les maitres mo-
saistes«, »L’U e« die Spalten ber
»Bevue des Deux Mondes«. Unter dem
Einfluß Lamennais’ und ber beiden demo⸗
kratiſchen Denker, zu denen vorüber
auch ber Sozialiſt Cabet trat, ben
baneben bie »Lettres & Marcie« (183%
im »Monde« erf&ienen), ferner ber um
un myſtiſche Roman »Spiridion«
(1839) und das Phantafieftüd > E
cordes de la Iyre« (1840). Als fi
mit ber »Bevue des Deux Mondes:
überworfen batte (1841), gründete fie mit
Lerour, Viardot, Lamennaisx. bie» Berne
ind&pendante«, fchrieb die mehr oder me
niger politifch-fozialiftifcden Romane: »Le
compagnon du tour de France« (1840),
»Le meunier d’Angibault« (1845), >Le
pech6 de M. Antoine« (1847), >»Con-
suelo« (1842, 4 Bbe.), ihr großartigfies
Merk, deſſen Kortfekung die »Comtesse
de Rndolstadie (1843 4 Bbe.) bildet,
B ber Bruder bed Dichters, Paul de | ferner: »Pauline« (1841), »Horace
Sand.
(1842), »Isidora« (1845), »Teverino«
und »Lucrezia Floriani« (1846), >L
Piceinino«e und »Le chäteau des de-
serts« (1847) und bereicherte bie Kittera-
tur ihre Landes mit Dorfgefchichten, wie:
»Mouny-Robin« (1841), »Melchior«
(on), »Jeanne« (1844), »La mare au
iable« (1846), » Francois le champi«
(1847) und »La petite Fadette« (1849),
Heinen Meifterwerken, welche ein großer
Kritiker die »franzö ge Georgiken« ges
nannt hat. Die Fadel Der Revolution von
1848 zündete im Herzen ber Dichterin ges
waltig. Sie gründete eine Bocenfäritt:
»La cause du peuple«, fchrieb für Ledru⸗
Rollin Bulletins und Zeitungsartikel, er-
ließ ze — PR »Lettres au
peuple< u mit ſchwerem en
bie bald game Srnüchterung, 0 Mai
ie zu beim Raifer Napoleon HL, der aus
der Gefangenſchaft von Ham einen Brief:
wechjel mit ihr angefnüpft hatte, während
ber ganzen Dauer ee Regierung in
war rejervierten, aber freundichaftlichen
Beziehungen ftand. Ihre Arbeitsluſt und
Arbeitöfraft blieben ” treu, ja ihre
Kunft zeigt ſich in ben fpätern Schöpfun:
en vielfach reiner als in ben Werken
ihrer ‚von Leidenſchaften und krankhaf⸗
ten oder überjvannten been bewegten
Qugenb, fo in: »Mont Reveche«, >La fil-
leule«, » Les maitres sonneurs« (1853).
Die fpätere Periode & t uns die Dichte⸗
rin auch auf dem iet des Dramas
thätig. Trotz bes Mißerfolgs, welchen ihr
erfted Stüd: »Cosima« (1840), geerntet
hatte, und ben das jpätere: »Le roi at-
tende«, eben nicht auszugleichen vermochte,
arbeitete fie rüftig fort, und wenn aud)
ifre Dramen, wie: »Molidre« EN
»Les vacances de Bande Bis 1852),
»Le d&mon du foyer« (1852), »Mau-
prat« (1853), »Flaminio« (1854),
»Maitre Favilla« (1855), »Frangoise«
(1856) x., nicht biefelbe Bewunderung
wie ihre Romane erregten, fo iſt doch die
franzöfifche Bühne durch S. um mehrere
wertvolle Stüde bereichert worden, unb
mit dem >Marquis de Villemer« (1864)
errang fie auch einen durchſchlagenden
Außern Erfolg. Ihre zahlreichen drama⸗
tiſchen Dichtungen finden fich gefammelt
629
im »Theätre de Nohant« (1864) und
»T'heätre complet« (186667, 4 Bbe.).
Bon Romanen find aus der fpätern Zeit
noch zu erwähnen: »Les dames vertes«
(1859); »L’homme de neige« (1859);
»Jean de la Roche« (1860); »Constance
Verrier« (1860); »La famille de Ger-
mandre« (1861); »Lee marguis de Ville-
mer« (1861), wonach das obenerwähnte
Theaterſtück gearbeitet iſt; >» Valvödre«
(1861); »La ville noire« (1861); »Ta-
maris« (1862); »Mademoiselle de la
uintinie« (1863); »Laura« (1864);
»La.confession d’unejeunsfille«(1865);
»Monsieur Sylvestre« (1866); » Le der-
nier amour« (1867); »Mademoiselle
meren. (1868); >Pierre qui roule«
(1870); »Mademoiselle Azote« (1870);
»Andr6 Beauyray« (1870). Die zuerit
in der »Preſſe« erfchienene Autobiogra>
phie der Scriftftellerin: »Histoire de
ma vie« (1854 ff., 11 Bde.) befriedigte
trotz Gm Ausführlichfeit und zahlreicher
vortreffliher Partien die gehegten Er-
wartungen nicht; bie pingolsgitäen unb
pbilofophi hen Erörterungen uchern
und erjtiden faft ben hiſtoriſchen Kern.
Gegen Ende ihres Lebens war ©. noch
Zeugin der Ereigniffe von 1870/71; aber
wie — auch ihre Vaterlandsliebe dar⸗
unter litt, gab ſie ſich doch über die Aus⸗
ſichtsloſigkeit der von den Männern bes
4. Sept. in Szene geſetzten Landesvertei⸗
digung Feiner Täuſchung hin und ließ
ſehr beißende und wegwerfende Urteile über
die damaligen Machthaber in bie Offent⸗
lichkeit dringen. — Iſt ſchon die erſtaunliche,
bis ind Alter ungeſchwaͤcht gebliebene Pro⸗
duktionskraft ber Dichterin Beweis eines
ungewöhnlichen Geiftes, jo nötigt vollends
ber innere Gehalt ihrer Werke Bewunde⸗
ung ab. Sie ericheint mit einer Tiefe
bed Blickes, zugleich mit einer Kraft, bie
gewonnenen Eindrüde zu geflalten, bes
gebt wie — eine ihres Geſchlechts.
iebe, in außer der Ehe, Politik,
Volkswirtſchaft, Religion, das Höchſte für
den Menfchen wie für die Völker, erfüllt
in Seele und führt ihre Feder, und viele
ihrer Schöpfungen find durch und durch
nur zu fichtlich von der Tendenz getränkt.
Am größten ift bie Dichterin gleichwohl
630
da, mo fie fich tendenz⸗ und leidenſchafts⸗
los dem wohlthuenden Zug ihres Genius
für Darftellung des Naturlebens und bes
menfchlichen Treibens überläßt, wie in
»Consuslo« und namentlich in ihren rei⸗
enden Dorfgefchichten. Noch find der Voll⸗
nbigfeit wegen ihre »Impressions litt6-
raires« (1862) und »Autourdelatable«
1, Sammlungen litterarifcher und
itifcher Eſſays, zu erwähnen, denen fich
die nad) ihrem Tod veröffentlichten »Der-
nieres pages« (1877) und »Questions
d’art et de litterature« (1878) anreihen.
Ihre Werke erfchienen in mehreren Ge:
famtausgaben, zuleßt in 55 Bänden; in
beuticher überfegun 1843—47, 87 Bde.
(Oftavausyabe 1847—55, 35 Bbe.). Ihre
gefammelten Briefe erfchienen 1881.
Se Sohn Maurice S., geb. 1825,
bat ſich ebenfalls als Schriftiteller verfucht
und unter anderm ein anziehendes Buch
über bie Charafterrollen ber ttalienifchen
Komödie: »Masques et bouffons« (1859,
2 Bbe.), ferner bie Romane: »Callirhod«
(1864), »Raoul de la Chastre« 43
»Le monde des papillons« (1866),
»Miss Mary« (1 N »Mademoiselle
de Cerignan« (1874) ꝛc. veröffentlicht.
Sandean (ipr. fiangdop), Jules, franz.
Schriftiteller, geb. 19. Febr. 1811 zu
Aubuſſon, ftudierte in Paris Rechtswiſ⸗
wurde aber durch die Bekannt⸗
Haft mit Madame Dubdevant (George
Sanb) der Schriftitelerei zugeführt und
debütierte mit ihr — mit dem
Roman »Rose et Blanche« (1831, 5
Bde.). In ber Folge wurde er 1853 Kon⸗
ae ber Bibliothek Mazarin, 1858
itglied der Afabemie unb 1859 Biblio:
thefar von St. Cloud. In feinen zablreis
hen übrigen Romanen fchfägt er einen
viel mildern und zahmern Ton an als
in dem obengenannten, boch zeichnen fie
ich ſtets Durch einen vornehmen Stil und
einen Sinn für das Lanbichaftliche aus. | che
Die gelefenften berjelben find: »Madame
de Sommerville« (1 ‚ »Marianna«
(1839), »Le docteur Herbeau« —
»Fernand« (1844), »Catherine« (1845),
»Valcreuse« 1846), »Mlie. de la
Seigliere« (1848), »Madelaine« (1848),
»Un heritage« (1850), »La maison de
Sandeau — Sanders.
Penarvan« (1858), »Un debut dans la
magistrature« (1862), »La roche aux
mouettes« (1871), »J. de Thommeray:
(1873) u. a. Mehrere derfelben bearkei-
tete er mit Glück für die Bühne, bie er
überdies im Verein mit Augier um eins
ber vorzüglichfien Luftfpiele der Zeit: »Le
gendre de M. Poirier«, bat.
Sanders, Daniel, Lerilograph, we
12. Nov. 1819 zu Altftrelig, ftudierte feit
1839 in Berlin und Halle, war 1843-
1852 Schuldireftor ın Altfirelig und
lebt feitbem als Privatmann feinen litte:
rariſchen Arbeiten. Ang durch ba3
Erſcheinen des »Deutihen Wörterbudt«
ber Brüder Grimm, dem gegenüber er ab⸗
weichenbe Anfichten hegte und in mebre
ren kleinern Schriften öffentlich ausfrrad,
wandte er ſich felbft der Lexikographie zu
und arbeitete fein große® » Wörterbuch der
beutichen Sprache« (1859—65, 3 Quart-
bänbe) aus, ein Wert erflaunlichen Fleißes
mit Belegen von Luther bis zur
wart. An biejes fein ptwer? ſch
fih auf lexikographiſchem und gramma:
tikaliſchem Gebiet an: »Katechismus ber
deutſchen Ortbographie« (4. Aufl. 1878);
»Handwörterbuch ber beutfchen Sprade«
ren ‚»Krembwörterbudh«( 1871,
Bde); » Wörterbuch der beutfchen Syne
nymen« (1871); »Kurzgefaßtes Wörter:
buch der Hauptichwierigfeiten in ber beut
ſchen Sprade« (10. Aufl. 1877); »Ber
(öfäge ur Feſtſtellung einer en
echtſchreibung für le «(1
utſcher
bis 1874, 2 Hefte); » wi
hab, geordnet nad) ee 1874
i81876);»Orthographifches®drterbud
(2. Aufl. 1876) und »Ergänzungswörter:
buch der deutſchen Sprache. Eine Vervol⸗
Can Marte — Sardou.
und »Nengriechiſche Grammatik«
( 1876 F een ber —
iner orthographi onferenz, auf der
er bie äu one Rechte bilbete. .
San Rarte (Pieubonym für Albert
Schulz), Fein gen. 18. Mai
1802 zu Schwebt, feit 1 3 egierunge:
rat im Provinzialſchulkollegium zu Magbe⸗
Burn. t fih durch feine Arbeiten über
bie Kitteratur und Sagenfunbe des Mittel:
alters befannt und verdient gemacht. Sein
Hauptwerk ift, neben andern Übertragun:
gen ältererdeutfcher und kymriſcher Werte:
»Leben und Dichtungen Wolframs von
eigen: (2. Aufl. 1858, 2 Bde.). Von
jenen übrigen Schriften nennen wir:
»Die Arthurfage und die Märchen bes
Noten Buches von Hergeft« (1842); »Bei-
träge zur bretonifchen und Teltifch-germa:
nifchen Heldenfage« (1847); »Die Sagen
vom Merlin« (1852); »Walther von Aquis
tanien« (1853); »Parcidalftubien« (1860
bis 1862, 3 Hefte); »Zur Waffentunde
des ältern deutichen Mittelalters« (1867);
»Über Wolframs von Eſchenbach Ritter-
gebicht ‚Wilhelm von Orange« (1871);
>Rüdhlide auf Di tungen und age
(1881)
des deutſchen Mittelalters« (1872); außer:
bem: »Die polnifche Königsfage« (18 );
»Polens Vorzeit in Dichtung und Wahr⸗
beit« (1859). Auch gab er eine deutſche
Bearbeitung von ——— »Geſchichte
ber welſchen Litteratur· (1869) heraus.
Sarauw, Chriftian, Schriftiteller,
geb. 2. Zuli 1824 zu Schleswig, ftubierte
in Kiel und Heidelberg bie Rechte, trat
1848 als Freiwilliger in ein ſchleswig⸗
Holfteinifches Sägerforps, wo er bald zum
Offizier aufrüdte, gehörte jpäter zum hol⸗
ftein:lauenburgifhen Bunbezfontingent
unb wurbe mit diefem 1852 ber bänt Sen
Armee einverleibt, ber er (feit 1864 Ka⸗
pitän) bis 1872 angehörte. Seitdem wid⸗
mete er fih ausſchließlich Titterarifchen
Arbeiten, zu beren Behuf er wieberholt
Reifen nady Rußland, Deutſchland und
söfterreich unternahm. Wir nennen von
feinen g on Werfen: »Rußlands kom⸗
merzielle Miffion in Mittelafien« (1870);
»Das ruffifche Reich in feiner finanziellen
und dfonomifchen Entwidelung feit bem
Krimkrieg« (1373); »Die 64. Heeres⸗
631
machte (1875); >Der ruſſiſch⸗tũrkiſche
Krieg 1877—78« (1878); »Die Feldʒüge
Karls XIL« (1880). ©. lebt neuerdings
in Kiel.
Sartey (fpr. ſſarſſeh), Francisgue,
franz. Schriftfteller, geb. 8 Okt. 1828 zu
Dourdan (Seineset:Dife), befuchte Die
Ecole normale, war dann G ————
rer in Chaumont, Rodez und Grenoble, bis
er infolge von Reibungen mit der Schul⸗
behörde feinen Abſchied nahm und ſich
wieder nach Paris wandte, um ſich hier
der Litteratur zu widmen. Er ſchrieb dr
nächft für den »Figaro« und die »BRe-
vue europ&enne«, wirkte feit 1859 als
Theaterfrititer an ber neugegrünbeten
»Opinion nationale«, feit 1867 im
»Temps« und bat fich in diefer Stellung
vermöge feines unabhängigen und unbe:
ſtechlichen Urteils, feines warmen Inter
eſſes an ber Sache, troß eines gewiſſen
Mangels an geingefüßt und geläutertent
Kunftgeihmad, zu einer allgemein aner-
fannten Autorität emporgeſchwungen.
Mit E. About ift er daneben Hauptmit:
arbeiter am »XX. Siecle«, in welchem
er vorwiegend bie Unterrichts⸗ und reli-
idfen Fragen als entfchiedener reiben:
er behandelt. Bon feinen Büchern bat
nur eins einen bebeutenbern Erfolg ge:
habt, die »Histoire du siege de Paris«
41.— 30, Aufl. 1871, deutich 1871), ein
agebuch aus der Belagerungszeit, daB,
lebhaft und anfchaulich geſchrieben, ber
Außenwelt das erfte genauere Bilb des
Barifer Lebens in jener tragifchen Epoche
bot. Außerdem nennen wir: »Le nouveau
seigneur du village« (Novelle, 1862);
»Le mot et la chose« (philofophiiche _
[aubereien, 1862); »Etienne Moret«
ein halb autobiographifcher Roman,
1875); »LepianodeJeanne« (1876) und
»Comediens et com&diennes«, eine Serie
Borträte von Bühnenfünftlern (1878 ff.).
Sardon (pr. ſjarduh) Bictorien,
— Bühnendichter, geb.7. Sept. 1831 zu
ris, ſtudierte anfangs Medizin, wandte
ſich dann, ſeiner Neigung a: ber
Litteratur zu, hatte aber mit ſeinem eriten
Verſuch ald Theaterbichter: »La taverne
des &tudiants« (1854), fein Glüd. Für
die berühmte Dejazet, die fein Talent er⸗
632
kannt hatte, fchrieb er fohann zwei Pa⸗
raberollen in den Stüden: »Monsieur
Garat« und »Les Pre&s-St.-Gervais«
(1860), bie ſich bauernd auf dem Reper⸗
toire erhalten haben, und errang endlich
auch ben Beifall eined gewähltern Publi⸗
kums mit dem Luſtſpiel »Les pattes de
mouche« (1861, in Deutfhland unter
dem Namen: »Der legte Briefe bekannt),
das bereits alle groben Vorzüge und Fleis
nen Schwächen des Verfaflerd offenbart.
Mit Scribe teilt ©. die erftaunliche Fer⸗
tigkeit ber Mache und bie Oberflädhlichkeit
in ber Empfindung; dagegen überragt
er ihn in dem Witz des Dialogs und in
ber Kunft, ben Zeitgenoffen ibre wehler
abzufehen und, wenn auch nicht in durch⸗
gearbeiteten Charakteren, fo doch in luſti⸗
en und prägnanten Typen vorzubalten.
Diefe Kunft bewährte er in einer großen
Reihe von Stüden, bie faft ebenfoviel
Bühnenerfolge waren, unb von denen wir
als die wichtigftenanführen: »Piccolino«,
»Nos Intimes« und »Les Ganaches«
aa), letzteres eine etwas EDEN:
atire auf die »alten Parteien«; »La
Papillone« (1862 von dem Parterre bed
* Theätre frangais wegen feines Schlüpfri
feit zurückgewieſen, 1880 im Gymnaje
als vergleichsweiſe fehr harmlos applaus
diert); »Les diables noirs« (1863); das
or üd »Don Quichotte« und bie
offe »Les pommes du voisin« N;
»Les vieux gargons« und »La famille
Benoiton«, eine ſcharfe Berhöhnung ber
Sitten des zweiten Kaiferreihs (1865);
»Nos bons eois«, worin bie falf
Gemütlichkeit des Lanblebens gegeielt
wird, und »Maison neuve«, gegen bie
Haußmannſche Stadtverfhönerung ges
richtet (1866); »Beraphine«, ein Bild
weiblicher Scheinbeiligkeit (1868); > Fer- | $
nande« (1870); »Babagas«, ein drama⸗
tiiches Pamphlet, für defien Helden polie
tiſche Parvenus aller Barteien, befonbers
aber Dllivier und Gambetta, Modell fiten
mußten — »L’oncle Sam«, ein et⸗
was ſchiefes Familien⸗ und Charafterbilb,
und »Les merveilleuses«, eine Sitten.
ie aus der Zeit des Direltoriums
1873), »Ferröole (1875); >Dora«
1877); »Les bourgeois dePont-Arcis«
Saärkilax —
Sathas.
(1878); endlich »Daniel Rochat«, das
den freilich ſehr äußerlich aufgeſaßten
Kampf ie Treigeifterei und R
gräubig it zum Vorwurf bat (1880).
ußerdem find noch zwei Stücke von etwas
höherm Flug zu nennen: »Patrie«, ein
großartig angelegtes Gemälde aus der Zeit
er Befreiung der Niederlande (1869), und
»La Nains«, ein Nachtſtũck aus den Kaͤm⸗
Adelsgeſchlechter im
fen der ünliesilgen
ittelalter (1874). ©. ift jeit 1877 Mit⸗
glieb ber en Alademie und bes
wohnt in ber Ortſchaft Marly bei Paris,
beren Raire erift, einenfürfllichen Landfitz
&örliler, i. Quanten, ©. ».
Sars, Zohan Ernſt, norweg. Hiſtori⸗
fer, geb. 1835 zu Kum bei Bergen, ſtu⸗
dierte in Chriftiania unb wurde 1860 im
koniglichen Archiv angeftellt, erhielt je
doch 1869 die Profeffur der Gefcichte an
ber Univerfität, nachdem fein Werk
»Norge under hans Forbindelse med
Danmark« (1858— 64) großes Aufichen
Bud und in Gelebrtenfreifen die
nerfennung gefunben. Tiefer
folgten in anprechender Form geichriebene
»Billeder fra Historienaf Norge« (1872
bis 1877) und eine fürzere »Udaigt over
den norske Historie« (1873 N): Seit
1877 rebigiert er mit Liebenin bie »Ny
N Gaitas, Ronfantin, griech. Hit
as, Konſtantin, grie iſto⸗
riker, geb. 1842 zu Salat —
in Lokris, ftudierte anfüng
— Athen Medizin, wandte ſich aber
bald dem —S zu und debũ⸗
tierte 1865 mit einer Arbeit über die Ge
ichte feiner Vateritadt im Drittelalter.
it Unterftüßung des een Barla:
ments unternahm er fobann Soigunge
reifen zur Unterfuhung ber Archive
oniihen Infeln und ber Klofterbiblio-
thefen bes griechifchen Feſtlands und ver-
dffentlichte als Ergebnis berfelben: »Hel-
lenika anekdota« (1867, 2 Bbe.). Zu
gleich löfte er eine von ber Univerfität in
ben geitellte Breisaufgabe, beren Thema
eine Darftellung bes geiftigen Lebens in
Griechenland vom Fall Konflantinopeld
bis 1821 war, mit einem umfangreichen
Werk, vonbemein Zeil 1868 unter bem Zr
tel: »Reuhellenifhe Philologie« publiziert
Sätherberg — Sauer.
mwurbe. &3 enthält bie Biographien aller
in dem Zeitraum von 1453 — 182 1 littera⸗
riſch thätigen Griechen und ift ein unent⸗
behrliches Hilfsmittel für jede Darftellung
neugriechiſcher Litteraturgeichichte. Ein
Supplement behandelt bie Geſchichte ber
Frage nad) der Entiiehung ber neugrie-
Bilden Sprache (1869). Bald folgten drei
weitere Bände: »Die Gefchichte Griechen-
lands unter ber osſmaniſchen Herrichaft«
638 »Hiſtoriſche Abhandlungen«
1870) und »Die Geſchichte des Patriar⸗
chats von Konſtantinopel im 16. Jahr⸗
hundert« (1870). Eine zweite — die
S. 1870 antrat, galt der Durchfo hung
der Bibliothefen und Archive des mweftlichen
Europa nad) Urkunden, die auf die Ge
ſchichte Griechenlands im Mittelalter Bes
zug haben. Die von ihm herausgegebene
»Griechiſche Bibliothek des Mittelalters«
ift auf 10 Bände berechnet, von denen bis
jetzt 6 Bände (1872—77) erfchienen find.
Er veröffentlichte no: »Kretikon thea-
tron« (1879), eine Sammlung dramati⸗
ſcher Erzeugniſſe des griechiſchen Mittel-
alters, welcher als Einleitung eine »Ge⸗
ſchichte des —— Theaters im Mit⸗
telalter« (1878) —— -©. iſt ein
Gelehrter von umfaffen Wiffen und
faunenswerter Arbeitöfraft, der fi in
feinen lebten Werfen durchaus auch mit
der Metbobe ber neuern Geſchichtsfor⸗
hung vertraut gezeigt bat. Er lebt ge-
genwärtig in Paris, mit der Heraus:
gabe eines neuen umfangreichen Quel⸗
enwerks in 10 Bänden beichäftigt, wel:
— »Documents inédits relatifs à
Y'histoire de la Grèce au moyen-äge«
(1880 — 81, 8b. 1 u. 2) zu erſcheinen be⸗
———— ſchwed. Dich⸗
erg, Herman, ſchwed. Di
ter und a ler geb. 19. Zuni
1812 auf der Papiermühle von Tumba,
ftudierte in Upſala Medizin und doktorierte
1843. Nach dem er eine Zeitlang am Joſe⸗
pbinifchen orthopäbifchen Inftitut Dienfte
gethan, machte er 1844 eine Erpebition
nad) dem Mittelmeer als Schiffsarzt mit
und trat 1847 an die Spibe des orthopä⸗
diſchen Inftituts, das ihm jein hohes Aufs
blühen verdankt. Große Reifen in Deutſch⸗
land, Frankreich und. England machten
633
ihn mit dem Stand feiner Wifjenfchaft
in biefen Ländern befannt. Fe einer
reihen fchriftitellerifhen Thätigfeit in
feinem Speialfah bat er fi als Lyri-
ter und Dramatifer eine geachtete Stel-
lung errungen. Namentlich zeichnet feine
Lyrik eine ungemein frifhe Naturan-
— aus, die in wohlklingenden
erſen —* harmoniſchen Ausdruck fin⸗
bet. Er veröffentlichte: » Skogsharpan⸗
nee 1836); »Jägarens hvila«
> Jägers Mube«,1838); »Blommorna vid
vä nr arthagos riner. 1846); „Alp
»Vi 08 ruiner« ;»Alp-
rosor« (»Alpenrofen«, 1 y} »Dikter,
äldre och nyare« (1862 — ). Seine
neuefte Dichtung, eine Verherrlichung
tinne3: »Blomsterkonuingen, bilder ur
Linne’s lif« (1879), wurde von ber fchwes
diſchen Akademie preisgefrönt. Auch als
dramatischer Dichter hat er fich nicht ohne
Slüd verjucht, erft mit bem patriotifchen
Luftfpiel »Bellman« und ſodann mit
»Naima« (1870). Als Orthopäde erhielt
er auf verfchiedenen Ausftellungen Preis-
mebdaillen und 1877 ben Titel eines Bro:
feſſors; in De Jahr trat er von feis
ner Stellung ald Dirigent zurüd und lebt
nun als Sceiftfleier in Stockholm.
Sauer, Karl Marquard, Schrift:
ſteller, geb. 18. Juni 1827 zu Mainz,
zeigte ſchon früh ein ausgeſprochenes Spra⸗
chentalent, ſo daß er, noch kaum dem Gym⸗
naſium entwachſen, als Lehrer der fran⸗
zöſiſchen und italieniſchen Sprache an
einem — in Frankfurt a. M.
angeſtellt werden und für ſein Fortkom⸗
men ſorgen konnte. Ex ſchrieb bier für
verfchtebene Zeitfhriften Yeuilletonartifel
und Novellen, fette feit 1850 feine Lehr:
thätigleit in Wien I und befuchte ba:
neben alabemifche —— machte
einen zweijährigen Aufenthalt in Italien,
En 1857 eine Anftellung an der Han:
belafchule in Leipzig, folgte 1863 einem
Nuf als Profeifor an bie Handelsakade⸗
mie zu Prag und leitet feit einigen Jah⸗
ren bie italieniſche nbefshochtehue zu
Trieft (Fondazione Rivoltella). Er bat
ſich wiſſenſchaftlich durch feine Gramma⸗
tiken der franzöſiſchen, italieniſchen und
ſpaniſchen Sprache bekannt gemacht ſowie
634
durch feine Studie »Aleſſandro Mans
zoni« (1870). Seine Romane und No:
vellen find nicht Bloß formell, fonbern
auch inhaltli empfehlenswert und bie
ten eine ebenſo feſſelnde wie belehrende
Leftüre: »Kinder der Zeit« (1870); »Die
Spiritiften« (1 AA »Am Rhein und an
der Adria« (ee Hp aus halbver⸗
angenen Tage »Im blauen
itter« (1874); Reflamee (1875); »Die
üogenur brennenden Gadel« (1876); >|
vellen«e (1873— 80 R Bbe.); »Freunde⸗
und none: um e 3 Bbe. . Sifl:
Saupe, Cr ulius, Litterarhi
rifer, geb. 2. el 1809 zu Gera, wirkte
feit 1835 die Sumnafiatle rer baſelbfi
ſtarb 6. Febr. 1871. Er hat ſich durch fol⸗
gende Werke bekannt gemacht: »Schiller
und fein väterliche® Haus« — »Die
Schiller⸗ en Xenien« (1852);
»Goethes und Schillers Balladen und
Romanzen« (1853); »Goethes Fauft«
1856); ferner: » Handbuch ber poetifchen
am ber Deutjchen feit Haller« (3.
: »Bilder aus Luthers Leben«
(sh); > ie Gattungen ber beutf —
ichtfunft« (1863); Shakeſpeares Le
und Entwidelungdgang« (1867) u. a.
Savage (fpr. Hawadpig), 1) Marmion
En — Novelliſt und Humoriſt, geſt.
Mai 1872 Torquay. Sein erſtes
ch: »The Falcon family, or young
Prelande (1845), eridjien anonym. Es
feigien: »The bachelor of the en
as ; »My uncle the curate« 1819)
einen Namen gab er erft mit » a:
Medlicott, or the coming man« (1852);
fein legter Roman war: »The woman
of business« (1870). Seine Erzählung
»Clover cottage« wurde von Tom Tay-
lor in das erfolgreiche Zufifpiel »Nine
points of the law« umgearbeitet. S. war
mebrjähriger Leiter des »Eraminer«.
2) John, englifchamerifan. Dichter
und Schriftfteller, geb. 13. Dez. 1828 zu
Dublin in Irland, wanderte 1eü8 infofne e
feiner politiichen Ehäigfeit nach Amerifa
aus, wo er fich journa 0 befchäftigte.
verdffentli te: — of the father-
land« 0); »Modern ee
history and literature of Ireland«
a Aufl. 1866); das Epos »Eva, a
Saupe — Scartazzini.
goblinromance« (1864) ; einen Band Ge:
—* »Faith and fancy« er, unb
»Fenian heroes and martyrs«<
— —— Drama ——
ge u den
dramatiſchen Dichtung Amerikas und
wurde mit Erfolg auf allen Hauptbũhnen
des Landes aufgeführt. Seine —
find ſchwungvoll und gedankenreich
ſondere Verbreitung fanden die
des Bürgerkriegs veröffentlichten
he starry Me und »The —
of the North«. S. wohnt gegenwärtig
Mo orbham bei New Hort.
sonarola, J., H Mahonen.
Sawyher (ipr. Hair), ulm, engl.
Dichter und Journalift, geb. 26. Juli
1828 zu Brighton, lebt in London. &
efricben: »Thought and reverie«
(ie 849), Tenmiles from town« (1867);
»The legend of Phyllis« und »A year
of song« (1872).
Gage, — humoriſtiſcher Di
Nordamerikas geb. os im Staat
mont, fudierte Juris wibmete
ih aber [päter der Sum iſit as
I verfolgt er eine realiftifche
Richtung und entwidelt dabeieineerflaun-
liche Reimvirtuofität. Am befannteften
ward er durch fein Gedicht »Thhe prond
Miss Machride« (1874), worin er bes
— Treiben und die lern ber
benärrinnen geißelt. Er li —
RAR ericheinen: » —
(1850 ); »The money Ang, amt
other — ‚ »Clever stories of many
nations rendered in rhyme« (1864);
»The uerade, and other poems«
(1866); »Fables and legends of many
sonntries renderedinr * unb »Lei-
sure day rhymes« (1
Startagini, Io — Andreas,
Litterarbiftorifer, geb. 30. 1837 zu
Bondo im graubünbnerif Thal Ber
gell, ftudierte, auf dem Miffionsinftint
u Bafel gebildet, auf den Univerfitäten
Bafel und Bern Theol ie, befleibete dar⸗
auf mehrere Jahre ein Henn im Ran:
ton Bern, war bann jeit 1871 als Bre
feſſor ber italienifchen Sprade und Lit
teratur an ber Kantonſchule in Chur tha⸗
tig und wirkt feit 1875, nachdem er Turge
Schaf. 635
Zeit einem Erziehungsinftitut am Boden:
fee vorgeftanden, als Pfarrer in feinem
rg — und See —
eſon urch einige ge e
Werke über Dante em gemacht:
»Dante aligbieri, feine Zeit, fein Leben
und feine Werke« (1869, 2. Aufl. 1890)
Abhandlungen über Dante (1880),
>Dante in Germania. Storia letteraria
e bibliografica Dantesca alemanna«
(1880, 8b. 1), und auch felbft eine kriti⸗
| usgabe ber »Divina commedia«
— —— geliefert. Von ſeiner
tigkeit in der italieniſchen Litteratur
zeugen noch Ausgaben von Taſſos ⸗Geru-
salemme liberata« (1871), Fanfanis
»Cecco d’Ascolie (1871) ſowie jahlreiche
Auffäte inder »Rivistainternazionale«,
die er 1876 mit Fanfani und Giufti grün-
bete, und in ber |päter mit dieſer vereinig-
ten »Rivista europea«. Andre Schrif-
ten von ihm find: »Streitblätter zum
a —
; Die theologiſch⸗religidſe 8
der Gegenwart« (1867) u.a.
Schäck, Adolf, Graf von, Dichter
und Schriftiteller, geb. 2. ns 1815 &*
Schwerin, Sohn bes Rats Adam v. S.,
verlebte feine erfte Kindheit auf dem Sut|i
feines Vaters, Fam indes früb, durch Er:
nennung beselben zum Bundestagsge-
fandten, nad ——— a. M. Hier be⸗
Bar er dad Gymnaſium und flubierte
nähft 1834 — 38 in Bonn, Seibel:
ber Berlin bie Rechte. Daneben
beidafti te er fi mit den verfchiedenen
europäifchen Litteraturen und legte auch
Ioon damals ben Grund zu feiner Kennt⸗
nis orientalifcher Spradyen, namentlich
des Sanskrit, Arabifchen, Perſiſchen. ©.
fand längere Zeit in preußiſchem. hierauf
in medienburgifchem Staatsbienft, zog fich
aber 1851 ala Brivatmann auf feine Gü⸗
ter im Medienburgiichen zurüd. Einer
Einlabung des Königs Dtarimilian von
Bayern folgend, begab er ſich jodann nad
Münden, wo er in nahem perfönlichen
Verkehr mit diefem Funftliebenden König
lebte. Der früh erwachte Reifetrieb führte
S. bereitö 1835 nach Stalien, Sizilien,
Griechenland unb einem bebeutenben Teil
Kleinaſiens; die Jahre 1839 u.1840 fahen
ihn in Spanien mit eifeigen Studien zu der
von ihm projektierten Geſchichte der dra⸗
matiſchen Litteratur und Kunſt in Spa⸗
nien beſchäftigt. Yu wiederholten Malen
bereiſte er die ſernern Gegenden bes Oſtens
und des Weſtens, insbeſondere legte er 1852
bis 1854 in Spanien den Grund zu ſeinem
Werk über die Poeſie und Kunſt der
Araber in Spanien. In München ſelbſt
trat er in freundſchaftliche Beziehungen
befonderö zu Seibel, Paul Heyfe, Riebl,
Siebel u. a. 1876 wurde er vom beut:
fhen Kaifer in den Grafenftanb erbo:
ben. — Ein großer moderner Lyriker
bat von ©. gefungen: »Adolf v. ©.!
Noblesse oblige, dem Abel der Geburt
verbindeft bu den Adel im Geichmad«;
dies ift in hohem Grad richtig, und ber Ge:
ſchmack ift ein fublimierter, von der edel:
ften, geläutertften Gattung. in zweites
Kennzeichen biefes Dichters ift fein geifti-
ger Univerfalismus, der aber nicht bloß
ein anempfindender Eklektiziomus ift, fon-
bern ber Univerfalismus eines kongenia⸗
len Geiftes, der ſich zu ben Beften aller
Sabrhunderte aus Seelenverwandtſchaft
bingezogen fühlt. ©. ift nicht bloß zu
Haufe in ben Hallen ber Poeſie, jondern
im aroßen Tempel der Kunft überhaupt;
bie Maler, Bilbbauer und Mufifer von
einft und jetzt find feine Vertrauten ai
Gemälbegalerie gehört zu den Sehen:
würdigkeiten Münchens). Eine grandiofe
Phantaſie bringt ihn bas Fernſte, das
in Raum und Zeit Entlegenfte nabe;
dabei pulfiert in ihm ein warmer Herz:
Ihlag der Empfindung und Begeifterung
für alles, was ſchön und groß iſt. Für
bie Saneung diefer großartigen Ge:
banfen= und Gefühlswelt findet unfer
Dichter aber auch ſtets die richtige, makel⸗
Iofe Form, bie fih durch wunderbaren
Pr ut ebenfo wie durch plaftifche Si-
cherheit auszeichnet. Bon feinen Werten
nennen wir: »Gebichtee (1866, 3. Aufl.
1874); »Epifoden« (erzäblende Dichtun⸗
gen, ; 3. Aufl. 1875); »Lothar«
(Gedicht inzehn Gefnpen 2. Aufl. 1874);
»Meibgefänne« (1877, 2. Aufl. 1879);
1 en ER
; »Die Plejaben« t in zehn
Gefängen, 1881); bie Dramen: »Die Pi-
636
faner« (2. Aufl.1876), > Heliobor« TO),
»Timandra« (1879), »Atlantis« (1879) u
bie » Bolitifchen Luftipiele« (2.Aufl.1876);
bie Romane: es) alle Wettere (in Ber:
fen, 3. Aufl. 1875) und »Ebenbürtige«
(in Berfen, 1876); bie Nachdichtungen
und wi ln en Werke: »Spanti-
{ches Thentere (1845, 2 Bde.); »Firduſi.
u in beutider Nachbildung«
2. ns nenn a 7):
gede (indi gen, 2. Aufl. s
»Seichichte der dramatiſchen Kunft und
Litteratur in Spaniene (2. 91
3 Bde.; Nachträge — »Romanzen ber
Spanter und Portugiejene (mit E. Gei-
bei, 1860); »Poefie und Kunſt ber Araber
in Spanien und Sizilien«e (2. Aufl. 1877,
2 Bde.); »Die Strophen bes Omar Ebi-
jam« (aus dem Perſiſchen, 1878).
äfer, Wilhelm, Litterar⸗
— eb. 17. Sept. 1809 zu See⸗
aufen bei Bremen, geſt. 2. März 1880
als Profeſſor an ber Hauptfchule in
Bremen. Unter feinen Werten find zu
nennen: >Grundriß ber Geſchichte der
beutfchen Litterature (11. Aufl 1870);
»Handbuch der Gefchichte der beutjchen
Litterature (2. Aufl. 1855); 2Goet
Leben« (3. Aufl. 1877,28 ei »Schil⸗
Ier«, Biographie (1853); »Ge die er
beutichen Litteratur des 18. Jahrhun⸗
derts« (2. Aufl. 1881); »Zur beut:
f Er Litteraturgeſchichte« (2. Aufl. 1873);
»Litteraturbildere (1861, 2Bbe.)u.a. Auch
als Dichter trat er hervor mit bem Lieder⸗
cyklus »Liebe und Leben« (2. Aufl. 1859).
2) Arnold, Hiftorifer, Bruder des
vorigen, geb. 16. Oft. 1819 zu Seehau⸗
en, ftudierte 1838— 42 in Leipzig, war
eit 1850 Profeſſor an der Fürflenfehule
in Grimma, wurde 1858 als Profeſſor
ber Geſchichte an die Univerfität Greifs⸗
wald, 1865 nah Bonnberufen. Er fchrieb:
»Demoſthenes und feine Zeile (1856—58,
3 Bde); >Abriß der Quellenkunde der
riechiſchen Geſchichte bis auf Polybios«
2. Aufl. 1873); »Gefchichte des Sieben-
jährigen Kriegs« (1867 —74, 2 Bbe.);
»Die Hanfa und die norbbeutfche Marine«
(1869); Slorifee — und Feſt⸗
reden“ (1873); 2Goe tellung zur
deutſchen Nation« (1880).
Schaͤfer —
. 1 Theo g
Schaͤffle.
Schaff, Philipp, deutſch⸗ amerifau.
eb. 1. Jan. 1819 zu Chur, ſtu⸗
bierte in Zübingen, Halle und Berlin,
fiebelte 1844 nad) Amerifa über, wo er
Profeffor ber Kirchengefchichte in Arıbover,
er in Hartforb wurde, und lebt feit
871 in New York, Seine wichtigften,
ualeig in deuticher Sprache erfhienenen
erke find: >Amerila. Vie politifchen,
ae unb firhlich=religiöfen Zuftänbe
r — en —— Aufl.
i er apoſto irche⸗
2. Aufl. )3 Dr ber alten
the bis zu Enbe bes 6. Jahrhunderto
(1867). Außerdem erwähnen wir: »Ger-
many: its universities, theology and
religion« (1857); die weitverbreiteten
» of uel: christ in song«
(1869 u. öfter); »The Vatican coum-
cile (1875); »Through Bible-lands:
Bern the Desert and Palestine«
(18738); »Dicti eo El
Auch redigiert er eine englifche
von Langes —— Bibelwerk.
— e, Albert, Nationalölonom
und Staatsmann, geb. 24. Febr. 1831
u Nüctingen in Württemberg, fludierte
ki 1848 zu Tübingen, trat dann in bie
ebaktion des »Schwäbiihen Merkurs«
ein, wo er fich als leidenſchaftlicher Au⸗
hänger der großbeutfchen Richtung erwies,
wurde 1861 ordentlicher Profeſſor ber
Volkswirtſchaft in Tübingen, ging in ber:
felben Eigenfchaft 1868 nah Wien und
wurde bier 1870 Bei Bilbung des Mini
ſteriums Hobenwart zum Handelsminis
fter ernannt. Rad dem ruhmlofen Fall
dieſes Minifteriums zog er fi) nad; Stutt⸗
art zurüd, wo er feine fchriftitellerifchen
beiten wieder aufnahm. n in fe
nen frühern Schriften trat eine flarke
inneigung zum Sozialismus hervor, bie
ih immer mehr fleigerte, wenn er fidh
nn ben fo ———— Agitationen
vo 2 fern bielt. Bon feinen Werfen, die
fih duch einen glänzenden, aber meiſt
unfruchtbaren Scharffinn auszeichnen,
erwähnen wir: »Die Nationalölonomie«
(1861; 3. Aufl. unter dem Titel: »Das
geletisaftiüe Syſtem ber menfchlide
irtichafte, 1873, 2 Bbe.); » Die natie-
nalöfonomifche Theorie der ausſchließen⸗
Schandorph — Scharling.
ben Ablatverhältnifiee (1 3 »Rapi-
talismus und lies (2. Aufl.
1878); »Die Er Sozialid-
mus« (6. Aufl. 1878); »Bau und Leben
des ſozialen Körperse (1875 —78, 4
Bde.); »Die re ber Steuerpoli-
title (1880); »Für internationale Dop-
—— — 1).
Schandoryh, Sofus Kriftian
rederif, bin. Lyrifer und Roman:
Hriftfteller, geb. 8. Mai 1834 zu Rin
ſted, ftubierte 184855 an der Akademie
in Sord, machte 1862 das theologifche
Amtseramen an ber Univerfität Kopen⸗
aris auf. Nachdem er fich eifrig mit
trauß und Renan befääftigt, gab er
bie theologifche Laufbahn auf, wanbte
fih der romanifchen Philologie und Kit-
teratur zu und wirfte einige Sabre als
Lehrer an einem Privatgumnafium. 1874
disputierte er für ben philofophifchen Dok⸗
torgtad mit einer Abhandlung über Sol
boni unb Bo. Neben biejenernften Stu:
bien führte S. ein [uftiges Poetenleben,
bas fi in zahlreichen Gebichten eraoh,
mit deren Sammlung: — (1863),
er als Schriftfteller debütierte. Aber
man konnte aus biefen — Segäfien
noch nicht entfernt den fünftigen Reali⸗
ſten erfennen; er befand fich noch ganz im
Bann ber romantiihen Periode. Auch
feine bramatifche Dichtung »Ude i Sko-
vene« (»Draußen im Wald«, 1868) ge
hört noch diefer Richtung an, während die
1868 erichienenen »Nye Digtninger«
fhon einen großen Yortfchritt befunden.
ehr und mehr fam feine gefunde Natur
zum Durchbruch, und namentlich waren
es Georg Brandes’ berühmte Vorlefungen
1872, welche für ©. entfcheidend wirkten,
16 auf bie Seite der Realiſten gegen bie
vigonen ber Romantik zu ſtellen. In
feinen »Nogle Digter« (1875) fand dies
Ka feinen Ausdrud. Die Sammlun
Bere und bielt fich 1863 Tängere Zeit in | (
Iungen und Skizzen, die er 187
unter bem Titel: »Fra Provinsen« (»Aus
der Brovinze) herausgab, find bereits die
reife Frucht der Ummanbdlung: das Reſul⸗
tat gründlicher Beobachtung und felbitän-
Diger Auffaffung des Lebens unb bes
Menfcen, A reifte er durch
637
—— Frankreich, Italien und die
Schweiz. Nach ſeiner Heimkehr erſchien
ſein zum Teil in Rom een 0:
man »UdenMidtpunkt« (1878; deutſch:
»Ohne Innern Halte, 1881), welcher mit
leichgroßer Meiſterſchaft Zuflände und
Berfonen ber Übergangszeit, das alte und
das junge Dänemark ſchildert. Hier ift
auf —8 Weiſe die Diagnoſe der Krank⸗
heit geſtellt, wie das Kern⸗ und Haltloſe,
das bloß Raſonierende dem wirklich ge⸗
ſunden Schaffen weichen muß, wenn es
auch anfangs noch ſo beſtrickend wirkt.
Es folgten die Dichtung »Unge Dage«
»Junge Tages, 1879) und »Fem For-
inger⸗ 1879). In die letzten Jahre
fallen eine Polemik (in Verſen) mit Kaas
lund q. d.) und fein heftiger Streit mit
C. Ploug (f. v.), der die neurealiftifde
ule hart angegriffen Hatte. ©. bes
Tämpfte in Plougs Perfon bie national:
liberale Politit von 1848 — 64 und ben
bänifchen Ehauvinismus, und der Streit
bebnte ſich Über die Preife des gen en
Landes aus. 1880 bewilligte ber ei:
tag eine lebenslängliche Dichterpenfion für
S. Sein neuefter Roman: »Smaa Folk«
—— Be fi in Kopenhagener Kreis
en, namentlich unter dem Volk, dem er
feine Sympathien zugewandt.
Scharling, Sarl Henrif, dan. Dich
ter unb Philoſoph, geb. 3. Mai 1836 zu
Kopenhagen ald Sohn bes berühmten
——— S., ſtudierte mit Auszeich⸗
nung Theologie und machte dann eine
wiſſenſchaftliche Reiſe ins Ausland, auf
welcher er den Orient, namentlich das
Heilige Land, beſuchte. Nachdem er über
»die neuere holländiſche Theologie« dis⸗
putiert, wurde er 1866 außerordentlicher
Dozent, 1870 Bere ber Theologie an
der Univerfität Kopenhagen. ©. enttaltete
eine reiche fchriftftellerifche Thätigfeit ſo⸗
wohl auf ag le als äfthetifchemn
Gebiet. Seine bedeutendfte theologifche
Schrift ift: »Menneskhed og Christen-
dom i dens hist. Udvikling« (1872—
1873; deutich: > anität und Ehriften-
tum«, 1874—75). 1865—68 gab er ein
»Ugeblad for den danske Folkekirke«
und 1869 bie »Dansk Tidskrift for Kirke
og Folkeliv, Litteratur og Kunst«
638
heraus. Auf äftbetifchem Gebiet brachte er
außer Reifebeichreibungen burch Griechen:
land, egen, Holland unter
Pſeudonym Nicolai die reizende Erzäh-
lung» VedNytaarstidiNöddeboPraste-
aarde (Zu Neujahr im Pfarrbof von
öbbeho«, 4. Aufl. 1874) und den Roman
aus der Gegenwart: »Uffe Hjelms og
Palle Löves Bedrifter« (1866; beutich:
»Uffe gen und Palle Löves Erleb⸗
niffe«, Er enblih: »Min Hustru og
Jeg« (1875) und zwei bramatifche Dich:
tungen: »Johannes Hus« (1871) und
»MarskStilg ogFru Ingeborg (1878),
welch — er eine Abhandlung über
die däniſche au an ng Haha
wie er benn auch in ben Kanıpf
»Romantik og Bealisme« (1 9 ein⸗
getreten iſt. Seine letzte Orientreiſe hat
er in »En Pilgrimsfärd i det hellige
Land« (1876) befchrieben.
leer f. Biſcher.
Säanfert, Hippolyt,Bühnenbichter,
geb. 5. März 1835 zu Winnweiler in ber
bayrifchen Pfalz, geit. 18. Mai 1872 zu
Speier; wurde auf bem Gymnaſium ın
Speier vorgebildet, ſtudierte feit 1852 in
Münden bie Rechte, wandte fich aber ſchon
damals der bramatifchen Schriftftellerei
zu. 1856 trat er im die Praris, bie ihn
in verfchiedene Stellungen an verſchiede⸗
nen Orten führte, errang endlich nad)
mehreren mißgnlüdten Verfuchen mit fei-
nem burd) ben Wiß ber Situationen und
urwüchſigen Humor ausgezeichneten Luft:
fpiel »Schach ber Königin« (1868) einen
erften Preis, ein eriolg, ber auch feinen
folgenden Stüden zur Anerkennung ver:
half. Als beurlaubter Aſſeſſor hielt er fich
ur — ſeiner HR
In eit ein Jahr in und bei Wien auf
begab fih 1872, erft kurz vermäßlt, na
Speier, um bort Genefung zu fuchen, er:
lag aber dafelbft bald feinen Leiden. Er
veröffentlichte ferner: »Vater Brabme«,
ein Trauerfpiel aus bem vierten Stand
(1871), und das Luftfpiel »Ein Erbfolge:
friege (1872). Seine übrigen Stüde
( Verwechſelte Annoncen«, »Ein ſeltſa⸗
mer Prinz⸗, »Paganinis Brautwerbunge«,
»Der Geißbock von Lambrecht« x.) find
zwar aufgeführt, aber nicht gedruckt worden.
Schartenmeyer — Scheffel.
Schaumberger, Heinrich, Bolfe:
ſchriftſteller, geb. 15. Vi 1843 zu Reu⸗
ftabt im Herzogtum Koburg, geit. 16. März
1874 in Davos; befuchte das
Koburg und wurde nadeinanber Bolt:
ihullehrer in Einberg, Ahlſtadt und
Weißenbrunn, ſah ſich aber infolge jeiner
angegriffenen Geſundheit, welche auch
ns rer 187 enthalt in —
ich nicht beſſerte, ezwun einen
Beruf aufzugeben. ——58 au bie Ruhe
und ber verlängerte Aufenthalt in dem
enannten Luftkurort brachten bie gehoffte
eneſung nicht. S. verdiente die ihm
von der Schiller⸗Stiftung gewordene Un⸗
terkünung; er war ein lu. rũh⸗
riger Geiſt und ,‚ wär ihen Ge
ſundheit und längeres Zeben geflattet ge⸗
weſen, fiher Ausgezeichnetes F eiſtet. Auch
fo iſt er einer der beſſern Voltsichriftfieller.
Die Dorfgefchichte (und zwar beſchränkt
auf den Boben der Heimat) ift fein eigent-
liches Gebiet, und in feinen Erzeugniſſen
finden ſich alle Vorzüge, welde ben wah⸗
ren gende a —* Sefin:
nungstüchtigfeit, warmes Freiſinn
und eine fernige, voltstiümlide Sprache,
In bem Roman »Fritz Nembarbt« (Er:
ebnijie und Erfahrungen eines
lehrers, 1874) Bat er fein eignes Leben
eichildert. Seine »&efammelten Werle«
Ce Chter und Sohn«, »Im Hirtenhaus«,
»Bergheimer Mufifantengeichichten«, >» Yu
fpät« 2c.) find in 9 Bänden 1375 — 76
ohefel, Zofeys Bittor, Die
effel, Sofeph Biltor, Dichter,
geb. 26. Febr. 1826 zu Karlsruhe, Sohn
eined Majors und Oberbaurat3, ſtudierte
Tberg, München und Berlin Recht
in Heide
Ge: ifenfbef‘ Geſchichte und Germanittil,
begleitete 1848 ben Reichskommißat
Welder auf beflen er nad Sfanbi-
navien ald Sekretär, fand aber mehr Luft
an einer unabhängigen, ber fröhlichen Pro⸗
duktion gewibmeten Stellung als an ber
diplomatiſchen Laufbahn, nahm gleid»
wohl, als ein in engern Kreifen ſchon fehr
gefhägter Humorift und Lieberdichter,
verft in Sädingen (1850), dann in
ruchſai (1852) juribiige Stellen an,
machte eine längere Reiſe nach Stalien,
wo ber »Trompeter von Sädingen« aus⸗
Scheibe — Schentel.
:eifte, ſagte bald nach feiner Rückkehr
ür immer feiner Fachwiſſenſchaft Valet,
ührte nun ein ziemlid buntes Wanber:
eben ( Heidelberg, St. Gallen, EAN
Sübfranfreich, Italien, Münden), folgte
1857 einem Kuf bes Fürften Egon *
Fürſtenberg, der ihn in Donaueſchingen
um Bibliothekar beſtellte, machte Aus⸗
Lüge in bie nähere und weitere Umgebung
Schwarzwald, — Gebirge, Wart⸗
Jurg), wurde 1865 zum fachfen-weimari-
Sa Hofrat ernannt, gründete fi, [on
1859 aus Geſundheitsrückſichten von ſei⸗
ner Anftellung —— etreten, 1872 in
Radolfszell am oem ein Heimwefen,
mo er 1876 gelegentlich feines SOjährigen
Beburtstags mit der Nachricht von Ki
ner Erhebung in ben erblichen Abelftanb
or wurde, und Iebt noch genen
märtig dafelbfl feinen bichterifchen Plä⸗
nen und Arbeiten. Den Grunbflein zu
feinem litterarifhen Ruhm legte S. mit
feinem wunberlieblihen idylliſchen Epos
vom »Trompeter von Sädingen«, einem
Werk, bas feit feinem Ericheinen (1852)
77 Auflagen erlebt hat. Dieſer fg
ift verdient, benn bie buftige, würzige
Romantik, welche das Gedicht Durchweht,
muß jeben Lefer mit Wohlbehagen er-
füllen: es ift ein Sang und Klang ohne
irgenb welden Mißton, gefällig ın ber
elobie wie reizend in der Harmonie.
Strenger, architektoniſcher und impo-
fanter ift ber Bau von »Effehard«, einer
Geſchichte aus dem 10. nA (1855), die
nicht minder enthufialtifche Aufnahme
fand und ebenfalls bereits die 50. Auf:
lage überfchritten bat. In der That find
ſtrenge Fachſtudien eleganter und anjpre-
chender noch nie verwertet worden als
bier, wo aus ber Retorte ber Wiffenfchaft
ein fo reines Kunfigebilbe beraußbeftilliert
wurde. Hier hat fich der Beruf des Dich
ters als der eines Schöpfers bewährt. Auch
die folgenden Schöpfungen bes hochbegna⸗
deten Autors: »Frau Aventiuree (Lie⸗
der aus Heinrich von Ofterdingens Seite,
18635 7. Aufl. 1876), »Juniperus« (Ge⸗
en eines Kreuzfahrers, 1868; 2. Aufl.
1875), »Beragpfalmen« (Dichtung, 1870;
2. Aufl. 1874), »Der Brautwilllomm auf
Wartdurge (Feſtſpiel, 1873), »Walbein:
639
famteit« (1831), tragen die Züge berfelben
befannten und anmutenden Phyfiogno:
mie, und doch [pielen auch andre, weniger
ſympathiſche hinein, die man früher nicht
gewahrte, noch weniger vermißte, und die
u ber frühern Unmittelbarkeit des We
ens, zu ber jugendfrifchen Urſprünglich⸗
feit nicht ganz paflen wollen. Dagegen
mit der vollen ftigfeit des unver⸗
wüſtlichen Humors, von feiner Blaſſe bes
Gedankens angekränkelt, lacht uns die
Scheffelſche Muſe entgegen aus dem köſt⸗
lichen »Gaudeamus« (be aus dem
Engern und Weitern, 33. Aufl. 1880).
ier bat fidy ber deutihe Humor ein
fmal aufgerichtet aere perennius,
Scheibe, Theodor, Schriftiteller, geb.
18. Aug. 1820 zu Znaim in Mähren,
Sohn eines ehemaligen Offizierd, gef.
25. März 1881; fchrieb bereits als Gym:
nafiaft romantifche Theaterftüde, ftubierte
in Wien Rechtswiſſenſchaft, fpäter Medi⸗
zin, fagte auch dieſer Balet, um he
manjchriftitellerei zu widmen, verließ 1848
nad) der Dftoberfataftrophe Wien, vers
fuchte es nach feiner Rückkehr mit ber Res
daftion von Sournalen und verfah als
Mitarbeiter mehrere berjelben mit ben
Produften feiner überfchwenglichen
Fruchtbarkeit. Hiftorifche Romane, Kris
minalromane, Bollsromane, | oziale Ro⸗
mane ftrömten in bunteſter Fülle aus feis
ner nie Ayanı Feder, oft zwei zugleich.
Daß bierbei von künſtleriſchem Wert
feine Rebe mehr fein kann, liegt auf der
Hand. Schon dieTiteldiefer Romane zeigen
ur Genüge, für welche Nerven fie geichries
en find. Der Reiz des Myſteriöſen ober
frajie Figuren aus dem Bilderbud) ber
en ober Anklänge an berühmte
ugromane frember Litteraturen bilden
bie Lockſpeiſe für ein möglichſt Tefeluftiges
und möglichſt ungebildetes® Publikum:
Schwindler, Burggeheimniſſe, fehwarze
Brüber, Srtenbäufer, Landftreicherinnen,
— Rothemden, Prinzeſſinnen im
loſter, Grenadiere der Kaiſerin, Sänge
rinnen, Wiener Loretten, weibliche Bären-
treiber, Findlinge und ähnliches Gelich⸗
ter, das find die »Würzen des Mahles«.
Sentel, Daniel, proteft. Theolog,
geb. 21. Dez. 1813 zu Dögerlinim Kanton
640
Zürich, ftubierte in Bafel und Göttingen,
habilitierte ja 1838 als Privatdozent zu
Bafel, warb 1841 Pfarrerin Dane,
1849 Profeſſor zu Baſel und 1851 Pro-
feilor, Seminardirektor und Univerfitäts-
prediger in Heibelberg, jpäter mit bem
Zitel Kirchenrat. Unter feinen Schriften,
bie ſämtlich die Verſöhnung bes Ehriften-
tums mit der Bildung der Zeit anftreben,
find hervorzuheben: »Das Weſen
Proteftantismug« (2. Aufl.1862, 3 Bbe.);
»Geſpräche über Proteftantismus und
Katholizismus« (1852 —53, 2 Bde.
»Das Wejen des evangelifchen Glaubens«
———— »Die ler, Dogmatik vom
tandpunft des Gewifjense (1858 —59,
2 Bde.); »Die Tirchliche Frage und ibre
proteftantifche Löfunge (1 ; »Das
Charafterbild Jeſu« (4. Aufl. 1873),
welches Werk, weil nur bie fittliche und
deshalb menfchliche LebenserfcheinungSefu
—— dem Verfaſſer einen von
erlin aus geleiteten Proteſtſturm und
Angriff auf ſeine amtliche Stellun ⸗
zog; ferner: »Chriſtentum und —* m
Einklang mit der Kuliurentwidelung«
1867); »Friedrich Schleiermader«. Ein
ben% u. Charafterbild (1868); »Luther
in Wormd und Wittenberge (1870);
»Die Grundlehren bes Chriftentums aus
dem Bewußtjein bes Glaubens dargeftellt«
(1877); » Das Chriſtusbild ber Apoſtel und
ber nacdhapoftolifchen Zeit« (1878) u. a.
Sthenſchin, Afanafiy,i. de
Scherenberg, 1) Chriſtian Fried:
rich, a geb. 5. Mai 1798 zu Stets
tin, get. 9. Sept. 1881 in Zehlenborf bei
Berlin; war erftzum Kaufmann beftimmt,
befuchte daıın dag Gymnaſium feiner Va⸗
terfiadt, verließ aber 1817 heimlich das
elterlihe Haus und ging, auf Ermunte
rung bed Schauspielers Wolff in Berlin,
zur Bühne über. Durch den Tod feines
Baters in Befit eines kleinen Vermögens
gelangt, widmete er ſich zugleich Taufmän:
nifhen Geſchäften, verarmte aber durch
unglüdlihe Spekulationen und erhielt
endlich 1837 in Berlin eine Beamtenftelle
im preußifchen Sriegeminifterium. Seht
feine dichterifchen Arbeiten mit Begeifte-
rung wieber aufnehmend, warb er ein?
ber gefeiertften Mitglieder der befannten,
);| Slut, Mark und Kraft
Schenſchin — Scherer.
»Tunnel« genannten Berliner Dichterge-
felfchaft und wußte ſich bald auch in wei⸗
tern Kreifen Anerkennung zu hr
Mehr als jeine »Bebichte« (4. Aufl 1869)
find es vorzugsweife feine Schlachtenge-
In bie als ei Pi m ganz —
i pezies poeti Produktion
— verdienen, wie: le
(6. Aufl. 1869), »Rigny« (4. Aufl 1870),
be8 | »Leutben« (3. Aufl. 1869), »Abufir, bie
Schlacht am Nile (2. Aufl. 1855) und
»Hohenfriebberge (1869). —
ſowie wirfliches Behagen am großen u
fleinen Leben bes Kriegs zeichnen dieſe
Dichtungen aus; dabei aber find fie von
einem Realismus, ber im on nach
eigentümlichem Ausdruck oft Form
ut Andre epiſche und dramatiſche
erke des Dichters Famen nicht zur Ber-
öffentlichung. .
2) Ernft, Dichter, Neffe bes vorigen,
eb. 21. Zuli 1839 zu Swinemünbe, ſollte
ih dem Wunſch feines Baters (eines
eeders) gemäß einem praftifen Le
bensberuf wibmen unb trat, nachdem er
das Gymnaſium zu Stettin und feit 1864
bie Gemwerbefchule daſelbſt befucht Hatte,
1856 als Lehrling in eine Mafchinenfabrif
in Berlin eın, beſuchte daneben aber bie
Alademie der Künfte und beichloß endlich
ba er ben Zwieſpalt feiner Eriftenz ni
mehr länger ertragen Tonnte, ſich
und ausſchließlich ber Särififellerlanf
bahn zu widmen. Er trat hierauf wit
einigen Zeitfchriften in Verbindung und
verlegte feinen Wohnſitz 1864 nach Braun:
ſchweig, 1869 nad) Elberfeld, wo er bie
Rebaftion der »Elberfelder Zeitung« übers
nahm und no pegenärtig verfiebt. Auch
rebigiette er einige Jahre bas Düffeldorfer
»Künftleralbume«. ©. bat bisher bloß auf
dem Igrifchen Gebiet Lorbeeren zu pflüden
gehe: Aus tiefſtem ger < (Gedichte,
860); »Verbannte ( und, 1861);
»Stürme bes Frühlingd« (neue Gedi
1865); »1866« (Dichtungen, 1867); >
bichte« (2. Aufl. 1879). Seine Antho
»Gegen Rom. Zeitfiimmen beutfcher Di
tere bat es bereit3 zur 10. Auflage gebradkt.
Scherer, 1) Edmond, franz. og
und Kritiker, geb. 8. April 1815 zu Paris
Scherr.
ſchweizeriſcher Abkunft, beſuchte das Col⸗
lege Bourbon, flubierte — England
und in Straßburg Pe: eolo⸗
gie und wurde 1845 Profeſſor der Exegeſe
an der Akademie zu Genf. Als ſich ſeine
inzwiſchen anders gewordenen religiöſen
gungen mit dieſer — nicht
mehr vertrugen, trat er (1850) freiwillig
i ck unb wurbe eins ber Häupter der
iberalen Bewegung innerhalb der frans
558 -proteftantifchen Kirche. Die Genfer
»Bibliothöque universelle« 1 ihn
viele Jahre hindurch au ihren R
Daneben fchrieber: »
ue8 sur
(1863-78 5 Teile); »M& 08 d’his-
toire religieuge« ( ruf 1868): Oi.
des critiques de litt6rature« (1876);
ahnt Beige ih ©. in hervorra
ife am »Temps«,
urüdtrat. Seit 1875 ift er Mitglied bes
ats, in welchem er auf ber Linken
feinen Siß hat.
2) a und Sammler, geb.
16. März 1828 zu Dennenlobe bei Ant:
‚ abiolvierte ba8 Seminar in Alt
weden wiederholte Reifen (in Deutſch⸗
land, England, Frankreich, Belgien, Hol:
er:
tes beutiches Kinderbuche (1846); »Deut:
fteuren. | des
641
ſcher Dichterwalb« (1853) ; »Die Ichönften
deutſchen Volfslieder« (illuftriert, 1855);
»Rätfelbüchlein für jung und alt«(1862);
»Gedichte« (mit 120 Vignetten, 1870);
»Jungbrunnen ber beutfchen Volkslieder«
1875); »Lieberborne (1879); »Birket-
oflers Album«. Der Berfafler bat auch
einen Band feiner eignen »Gedichte (1863,
3. Aufl. 1880 — und wie dort
als gewiſſenhafter, feinfühliger Kritiker
und Sammler, ſo hier als echter Dichter
ſich geaci t, ber nicht umfonft am Born
ieds getrunken bat.
3) Wilhelm, Sprachforſcher und Lit⸗
terarbiftorifer, ge 26. April 1841 zu
Schönborn in Nieberöfterreich, ftubierte
feit 1858 zu Wien und Berlin Sprach⸗
wiſſenſchaft, habilitierte ſich 1864 an der
Wiener fchule und wurbe nad) Fr.
Pfeiffer To Fe ordentlichen Profeſſor
für deutſche Sprache und Litteratur er⸗
nannt. Seit 1872 wirkte er in gleicher
Eigenſchaft in Straßburg, bis er 1877
einem Ruf als Brofeflor der neuern beut-
[hen Litteraturgeſchichte an die Univerfis
tät Berlin folgte. Bon Scherers littera-
riſchen Publikationen, die, wie auch feine
Borlefungen, im weſentlichen beutfche
Sprachwiſſenſchaft und Litteraturgeſchichte
—— find hier hervorzuheben: »Deuts
ſche Studien«, Unterſuchungen über bie
Litteratur des 11. u. 12. Jahrh. (1870—
1874,2 Teile) ; »Geiſtliche Poeten der deut⸗
ſchen Kaiſerzeit⸗ u »Geſchichte der
deniſchen Dichtung im 11. unb 12. Jahr⸗
bundert< (1875); ferner die Monographie
»Jakob Srimm« (1865); >» Zur Geſchichte
der beutfchen Sprache« (1868); »Geſam⸗
melte Vorträge und Auffäge« (1874);
»Die Anfänge bed beutichen Proſaro⸗
mans« (1877); »Geſchichte der deutſchen
Litterature (1680 ff.). Für u »Ge⸗
ſchichte des Elſaſſes« (2. Aufl. 1872) be
handelte er die Fitteratur biefed Landes;
auch ift er Mitherausgeber ber »Zeitſchrift
ei —— Altertum und deutſche Lit⸗
erature.
Scherr, Johan nes, Schriftſieller, geb.
3. Okt. 181 73u Hohenrechberg in Wurtteni⸗
berg als Sohn eines Lehrers, wurde muſter⸗
haft erzogen, zeigte ſchon als Knabe hervor⸗
ragende Talente u — von ſeinem
1
642
ältern Bruder, Thomas, bem befannten
Pädagogen, die Mittel für feine Gymna⸗
fial: und fpätern Univerfitätsftubien, die
erin Gmünd, Züri und Tübingen machte.
Nachdem er längere Zeit (feit 1840) als
Lebrer an ber Schule feines Bruders in
Scherr.
echten Gemütsmenſchen, auch zart und
weich werben: er hat alle Töne ber Ge
fügls- und Sprachſtala in jeiner Ge
walt, und er fpielt ftetS den, ber ihm vom
Darum verzei
Um auf) feine —
ber Nähe von Winterthur gewirkt hatte, | feine
Tieß er fich 1843 zu Stuttgartnieder. Durch
feine rift »Württemberg im Jahr
1844« (1844), welche gewaltiges Auffehen
im Land erregte, ftellte er fidy mitten auf
ben politifchen Kompiplag, auf weldhem | Wü
t
er ſich bis 1848 als rüftiger, geharnifchter
Borfämpfer aller freiheltfichen Beftrebun:
gen bewährte. Im genannten Jahr wurde
er in bie württembergifche Abgeordneten⸗
kammer unb ben Landesausſchuß gewählt;
bei ihrer Auflöfung (1849) follte er ver-
haftet werden. Rechtzeitig gewarnt, konnte
er a) der Schweiz —** en. Er habili⸗
tierte 1850 als Dozent in Züri, zo
aber 1852 aus Familienrückſichten na
Winterthur, wo er acht
feinen Studien und litterartfchen Arbeiten
lebte, bis er 1860 einen Ruf als Brofef-
for der Geſchichte und Litteraturgeſchichte
an das Polytechnikum in Zürich erhielt
und annahm, in welcher Stellung er heute
noch) als einer der beliebteften unb geſuch⸗
teften Dozenten wirft. ©. ift unter ben
jeßigen deutfchen Schriftitellern einer ber
fruchtbarſten, jedenfall$ ber vielfeitigfte
und originelfte, aber auch ber fprachge:
waltigfte. Was er anfaßt (und er bebt vor
feiner Aufgabezurüd)), trägt fein Gepräge,
von feinen »Lauten und leifen Liebern«
bis zu dem impofanten Wa nn in
feinem erfchütternden Gemä r Sabre
1870—71 (»Bier Bücher beutfcher Ge:
ſchichte⸗, 2.Aufl.1880). In feinen Novellen
wie in feinen Satiren, in ben litterarifchen
wie in den ne Darftellungen
manifeftiert fich ein ungewöhnlicher, Men:
en und Dingen frei und kühn gegen-
iberfiehenber, —
falſchen Propheten die Maske abreißt und
die Götzenbilder zertrümmert. Ein »Ritter
vom Geiſt« iſt S., der zwar nicht immer
mit Grazie ficht, aber gewöhnlich mit
Wucht trifft; es ſind eben Keulenſchläge,
und als ſolche wirken fie impoſant. Aber
©. kann, wie alle gefunden Naturen und
hre hindurch W
ouveräner Geiſt, ber ben | (1868
roffheiten un njequenzen.
Scherrs belletriftifche Thätigkeit iſt von fei-
ner willen] ichen nicht immer leicht zu
cheiden, weil er e8 ganz bejonders >
t, Ernſt feiner Da die
e des Unterhaltenden beizumiſchen
Humor auf allen feinen Ertur
1871; >
; 2Pamme
1878; ei
. Aufl. 1 ‚>
(1876); ferner: »Novellenbucp«(1
»Hiftorifche Novellen« (1875); bie Zeitkil-
der: »Sommertagebud) des weiland
— Jeremia Sauerampfer⸗
) und »Blätter im Winbe« (1875).
ſchichtliche Werke finb: a er
nn al (a
; »Gefchichte igion«
1837 »Geſchichte ber beutiden —
welte (4. Aufl. — Blücher, feine
Zeit und fein Leben⸗ (1862); »Studien⸗
1867); »on actunbvierig Bi rien
; »Bon a vierzig bis einund:
fünfzig, eine Komödie der Weltgefehichtee
70; 2. Aufl. unter dem Titel:
»Achtzehnhundertachtundpierzig, ein welt:
geſchichtliches Drama«, ); Da⸗s
rauerſpiel in Mexiko⸗ (1868). In dae
Gebiet der Litteraturgeſchichte gehören:
Br rue
arbeitung > ichte der
ſchen Sitteratur« (1854); »Dichterfönige«
Scherzer — Schiaparelli.
(1855); » Allgemeine Geſchichte der Littera⸗
tur ven ben aͤlteſten Zeiten bis auf Die Ge:
genwart« (6. Ausg. 1881); »Schiller und
eineBeit« (1859) ;»@efchichte ber beutfchen
itteratur« (1874); sone Sea
(der Frauenwelt geſchildert, 874)3 »Ger⸗
mania. Zwei Jahrtauſende deutſchen Le⸗
bens« (3. Aufl. 1 ); die nıeiften feiner
en — ederholte Auf —5—
erzer, ſarl von, geographiſcher
———— ei
1821 zu Wien, bereifte feit 1850 das füds
liche Frankreich und Stalien, dann 1852
bis 1859 mit Moriy Wagner (f. ».) Nord⸗
unb Zentralamerifa nebft Weftindien und
veröffentlichte darüber gemeinfam mit
Wagner mebrere Werke. 1857-59 nahm
er teil an ber öflerreichifchen Rovara-Erpes
dition, wurbe nach der Rücklehr geabelt,
fungierte feit 1866 als Minifterialrat im | %y
öfterreihiihen Hanbelsminifterium und
begleitete 1869 die äfterreidhifhe Erpe
bition nad) Oftafien. 1872 wurbe er öfter:
ve er Konſul in Smorna, 1875 Gene:
ralkonſul in London; feit 1878 wirft er in
gleicher Eigenſchaft in Keipäig, Aus Scher:
ers Feder ftammen ber »Bejchreibenbe
Fir der Reife ber —— — * atte
Novara um bie Erbdes (2. Aufl. 1864,
3 Bde. ; Volksausgabe, 5. Aufl. 1876) und
ber »Statiftifchefommerzielle Zeil ber No⸗
vara:Erpebition« (2. Aufl. 1867, 2 Bbe.);
ebenſo die »Fachmänniſchen Berichte«
(1872) über die Erpebition nach Oftafien.
Außerdem ſchrieb er: »Aus dem Natur:
und Bölferleben im tropifchen Amerila«
— er
icht auf die geograpbifchen, wir ichen
und inteeftuellen Berhältnifie von Bor:
al (1873); »Weltinbuftrien«
hmtlin, Georg, Dichter, geb. 25.
weht. 1802 u Mainbernheim in Frans
en, get. 10. Juni 1872 zu Münden;
ſah fih bei der Mittellofigkeit
ind IE
tern gezwungen, auf eine gelehrte Lauf:
bahn zu verzichten, bezog das arin
Ansbach, um doch Ei De nun fi gif
au beichäftigen, erhielt 1826 eine Anitel-
ung als Lehrer an einem Privatinftitut
u Erlangen, hernach eine ſolche an ber
ädtifhen Schule in Ansbach, übernahm
643
baneben, um feine Färglihe Einnahme
gu vermehren, die Redaktion bes »Anz-
bacher Tagblatts«, gab Privatunterricht
im Zeichnen und in der Mufif und er:
regte durch feine 1851 erichienenen Ge⸗
dihte die Aufmerkſamkeit des Köni—
Marimilian, der ihn als Kanzleifefretär
in das proteftantifche Oberkonſiſtorium
nad) München berief und zwei Jahre ſpä⸗
ter zu einer Stelle im Staalsminiſte⸗
rium bed Föniglichen Haufes und ber df-
fentlichen Arbeiten beförberte. Er veröf:
fentlichte: »&ebichte« (1651); » Heideblu-
men« (1858); »Ediwin« (lyriſch⸗epiſche
Dichtung, 1869); »Der rfrichter
von Rotenburg« (1869 eine Erzählung);
»Mufifernovellen« (1872). Eble, im Ton
des geläuterten Volkslieds gehaltene Form
und all Empfindung Fenngeichnen feine
rik.
Schiaparelli (pr. Atia), Giovanni
Virginio, ital. Aſtronom, geb. 5. März
1835 zu Savigliano in Piemont, erhielt
1854 den Doktorgrad der mathematifchen
Wiſſenſchaften zu Turin und bildete ſich
hernach von 1856—60 auf beutfchen und
ruffifchen Obfervatorien zum Aftronomen
aus. 1861 entdedte er den 69, Planeten
»Heſperia«. Seit 1862 ift er Direktor der
Sternwarte Brera zu Mailand. 1866—
1867 veröffentlichte er zuerſt in einer Reihe
von Briefen an Pater Sechi zu Rom,
abgebrudt im fünften Bande des Meteoro⸗
logiſchen Bulletins des Gollegio tomang,
feine epochemachenden Grörterungen :
»Relazione fra le comete e le stelle
cadenti«, für welche die Barifer Afabemie
1868 ihm bie Lalande-Medaille zuerfannte,
Weiterhin folgten: »Note e riflessioni
sulla teoria astronomica delle stelle
cadenti« (1867; deutfch: »Entiwurf einer
aftronomifchen Theorie der Sternſchnup⸗
pen«, von ©. v. Boguslamsli, 1871). Die
Theorie Schiaparellis, welche bie Kome⸗
ten für Sternſchnuppenſchwärme erflärt,
iſt nun faſt — angenommen. Er
ſchrieb noch: »I precursori di Copernico
nell’ antichitä« (1873; deutſch von Curtze,
1876); »Le sfore concentriche« (1875);
»Osservazioni sul movimento di rote-
zioneelatopografia delpianetaMarte«
(1878). —
644
Schilling, Auguſt, Ritter von
He nrihau, Dichter, geb. 24. April 1815
Ye Wien, En daſ elöit feine wiſſenſchaft⸗
iche Ausbildung und trat dann in den
Hofdienſt, wo er ſtufenweiſe bis zum Hof-
au im —55— Oberhofmeiſteramt auf⸗
ao. bereits als Jüůngling »Sinn-
—— 833) heraus, jpäter: »Frauen⸗
änze« (1835); »Lieder und Balladen«
(1841); ;>Biener Ski Ss 841); »Dra:
matifhe Konturen ger
gänge eines Wiener
»Neue Liederflur« (1843); ——
Wiener Lichtbilder⸗ (1845) ); > opener:
fpektive eined Wanberlufti ee di
—— — neueſtes
= »gelbfträußchen« & Sa
— 850 ; fagerlieere (1863); »BRe
mantifch = Iprifche Dit en« 1859); | i
»Verwe te Blüten« 860); >& »Soldaten⸗
albume« (1 x. A: ſchrieb er eine ges
ſchatzte »Geſchichte bes Fohanniterorbend«
(1846). Seine poetifche Aber ftrömt reich
und leicht, fein Humor ift durchaus ge
fund und wohlthuend, geadelt durch we |
männifche Bildung.
Schimmel enbrit Sanı.B0 Bank:
Dichter und
in — ee 3. Sam
1824 im Haa
thätig, jet —* des —5 fon
Krebitvereins. Schriftftellerifch trat er
erit als Bühnendichter auf; fein eis
Drama war: »Joan Woutersz« (1847),
bem 1848 »Gondebald«, 1849 »Giovanni
di Proeida« und 1851 »Napoleon Buona-
parte, eerste konsul« folgten. Alle bieje
Dramen wurden mit irall aufgenom:
u und erjchienen gefammelt mit andern
atische po&zy« (1856, 2 Obe.).
1852 gab S. »Verspreide gedichten«
beraus. Seit 1857 fchrieb er eine Reibe
meift biftorifcher Romane, von welchen
»Mary Hollis« (1860), »Mylady Car-
lisle« (1864), » yet Semeyns« (1873)
DES LEE find. Sehr anſprechende
einere Erzählungen findet man in jei- | A
nen »Sproken en v gen« (1855).
—— Julius, ſ. Traun.
irmer, Adolf, Dichter, geb. 7. Mai
1821 zu Hamburg als Sohn eines Ge: | Danzi
häftemanns, zeigte frübzeitig Gabe und
eigung zu Sprachen, Malerei, Poeſie
= | Nerven
—— 7
Schilling — Schirrmacher.
und Mufit, ſetzte es — im 17. Jahr,
nachdem er dem Merkur —
hatte, durch, daß er ſtudieren du be⸗
— 2 ig rung. bie Uni:
en in ngen und Leipzig,
mit —— —*
mit allerlei a :
ſchließlich ben —ã— it— — wo er
ſofort, mit 22 Jahren, ganz ungewöhr⸗
liche Ige erzielte, mußte aber wegen
berrei er ber Bühne —
wurde Re Beta von feinem un
baren Wandertrieb durch mebrere
Europe unb bis Amerika, ja auf aben-
teuerlihen Fahrten durch Teras, —
Weſtindien ꝛc. geführt und Tieß — cr
*6*
* reiſemũde, 1854 in u nieder.
begann er, verheiratet enge
H Y —— Ai — in einen
o uß kam an Fruchtbarkeit
lden bi bie Spezies aufneh⸗
es mit
men Tann; indes mußte auch er bie Guuſt
e Götter mit Dabingabe ber beſſern
———— erkaufen. Seine »Gedichte⸗
), Ditungene 1858) unb die Lie:
—— im ar utfchen u
Dis un ba tn, Lee
fein —A Mai ein
a —— — — 7—
außergewöhnli : um ora
bänate fid) diefer an ie ebes SE
romans, unb ſchon ber erfte Berfuc:
derne Inteiganten« (1850), flug u
Von feinen fpätern nennen wir: »Daß
Handelshaus ale 861); —
ten und Arbeiter m Irren;
uje« (1862); ‚Shiesmi —* ober
it blutiger Schrift« CB »Die
Debarbeur:Zour< (1864);
Kr Seeroman, 1865): dr u Bann
1869); »1870, oder bie Heldin von
(1870); »Altfatbolifhe (aus ber
wart, 1872 2) x. Schon bie Titel genügen
br Gharakterifierung biefer Romanforte.
er Autor hat nebenbei noch eine große
ma ahl von Dramen (Futfptele, Trauer
Wie ? ea
— ei am
— r, geb. 28. April 1821 zu
flubierte in Berlin * Bonn
—3 und Geſchichte, war ſeit 184
Profeſſor der Ceſchichte an der Ritteraka⸗
Schjörring — Schleich.
demie zu Liegnitz und wurde 1866 in
Kane Ale ſchaft an die Univerfität
berufen. hr} u: »Kaiſer Fried⸗
— (1859— ten
e. e
Sonden. a8): er be
münfter, Fe ber on (1871);
»Die Enttebun des Kurfürftenkolle-
iumd« (187 ); löefehicte Bon Öpaniene
(in Gieſebrechts »Geſchichte der europäi-
hen Staatene, 1881 ff.)._ Auch gab er
— zur —5— Mecienburgo⸗
——* ——8* rg re
zur i ags zu
Kg 15 « (1876) heraus. —
örring, Helene Joanne, ge:
Der bir. Romanfchriftftel-
lerin, geb. 4. Juni 1836 zu Hem im Stift | Asia
Biborg, wo ihr Vater Pfarrer war —
tete 1862 den Juftizaftuar Jens
1871 ftarb. Bon ihrer früheſten Ju — an
De re — und ide,
a
Te en hier —
tert durch die Anerkennung, welche ihre
hübſchen Plaudereien fanden, brachte ſie
in raſcher Folge eine Reihe von Bänden, |i
bie von dem Beifall des Publikums beglei: | 4
tet waren: »Havets Datter« (» ee⸗
res Tochtere, en eine Det te von
ber Rorbfee; > aar til Höst« (»Bom
Frühling bis zum le ‚er; »Rige
Dage« (»Reide 1877); »Fly-
vende Sommer« (»Fie ie
1978); Er Fo
»Den (»Der a te
nbofe, 1881). 1). Shre € ungen
egen bas Hauptgewicht auf bie Charakter:
leeren AR en ae
ſychologiſche Seite, mehr als auf die Hau:
Rn von Ereigniſſen, und halten den
ibealen Gehalt nn als die Thatfache.
Shälagintweit, Hermann von, Rei:
fender, geb. 13. Mai 1826 zu Mün en,
Sohn DaB verdienten Augenarztes
Ki ©. (geft. 1854), ftellte feit 1846 mit gründete 1848
einem j —5 Bruder, Adol Se. |,
‘an. 18299), Unterfuchung en ü
—* — —— in der
t an und veröffentlichte darüber
— Werke, habilitierte ſich 184 in
Berlin für — und — trat | f
aber noch in
demſelben Jahr im Auftrag
og | Spra
645
ber Oſtindiſchen Kompanie mit bem oben»
nn unb einem dritten Bruber, Ro:
ert (geb. 27. Dit. 1837), eine wiſſen⸗
(ante Erforfchungsreife nach Oſtin⸗
ien und »ben nor — —
Birgsländern an, auf welcher Adolf, der
durch — noch Sibirien vorbrin⸗
en wollte, 26. Aug. 1857 zu Jarkand in
turfiftan ermorbet wurde. Die beiden
zurüdgelfehrten Brüber (balb darauf ge⸗
abelt) veröffentlichten bie Ergebniſſe ihrer
Forſchungen, die namentlich für Erbmag-
netismus, phyſikaliſche Geographie und
Gthnologievon Bebeutun — unächft
in einem englifhen We ts ofa
au mission to India and High-
— 4 Bde.), und ſtellten
ihre ſehr wertoollen Sammlungen auf
er | Schloß —* roburg bei Forchheim auf,
von wo fie 1877 nach der Burg zu Nürn⸗
berg übergefuhrt wurben. In beuticher
* en (ge enwärtig
in Münden wo ft, feit 1864 wegen
— des Kuenlün mit dem Bei:
namen ünlünski dekoriert): »Reife
ae nbien unb Hocafien«e (1869—80,
.). Robert (ge — Brofeffr
in Gießen) veröffentlichte als Erge ul
einer fpäter noch unternommenen Rei
nach bem Weften Amerikas: »Die dar)
—⏑ ae a
»Die Mormonen« (2.4 877);
‚| Brärien«e (1876) n._a. — a Biere
880); ;| Bruder, Emil, geb. 7. Juli 1835,
wärtig Bezirfsamtmann i in Zweibr =
wibmete fi) dem Studium bed Tibetifchen,
ſchrieb unter anderm: »Die Könige von
Tibete (159), »Die Gottesurteile der In⸗
on „»Die Volksſprachen Indiens«
1879) ibt neuerlich das Prachtwerk
—— ort u.Bilb« (1880 ff.)beraus.
Gleid, Martin, Schriftiteller, geb.
1827 zu München, fudierte bier Whilolo:
gie, wibmete ſich Hierauf ber Publiziſtik,
ben » Münchener Punſ
ein bumoriftifhes Blatt, das ey i⸗
1871 herausgab und 4875 wieder auf:
nabm, zeigte ſich in feinem öffentlichen
Auftreten als einen entjchiebenen Barti-
fulariften und Vorkämpfer der altbayri-
Partei, ffimmte aber gleichwohl beim
—* bes deutſchefranzoſiſchen Kriegs
646
für ben Aufchluß erns an Preußen.
Bon feinen »Sefammelten Luftfpielen und
Voltsftüden« 1862) und »Neuen Luſt⸗
fpielen und Bolfsftüden«e (1874) find
das eng: Eharakterbild: »Bürger
Junfer«, »Der Bürgermeifter von
Buffer Die ausbälterin« und »An⸗
if « hervorzubeben. Außerbem verdf⸗
fent * er ame »Italiſche April-
ta 5.
\ ed Jakob, Bo:
— = — er, geb. 5. April
1804 zu urg, geſt. 23. Juni
in Wiesbaden; 1; fublee u Seibelberg d
Rechte und begann in m Bater adt
bie advokatoriſche Praris, wibmete fich
dann aber feit 1833 zu Göttingen und
Berlin naturwiſſenſchaftlichen, befonders | >
phyfiologi Bi und bolaniſchen, Studien,
erhielt 1839 eine Profeſſur in Jena unb
folgte 1863 einem Ruf als Profeſſor ber
Botanif und Anthropologie nad) Dorpat.
Seit 1866 privatifierte er in Dresden und | 1
Wiesbaden. Unter feinen ſtreng wiſſen⸗
ſchaftlichen Werken ſtehen die »Grund⸗
züge ber wiſſenſchaftlichen Botanik« (4.
Aufl. 18601,2 Bde.), worin er ber Botanik
auf Grunblage ber Kant: Friesichen Phi⸗
ale eine toiffenfchaftliche Grundlage
eben verjucht, obenan. Von feinen
ne onftigen, mehr gehaltenen Schrif-
ten nennen wir: »Die Pflanze und ihr
Leben« (6. Aufl. 1864); >Studien« (2. | bat
Aufl. 1857), eine Sammlung populärer
Vorträge; >Die — e don Suex«<
(1858); »Zur Xheori Erfennens
durch — &efictafinne 1861); »über den
Materialismus der neuern deutſchen Na⸗
turwiſſenſchaft· (1863); »Das Meer«
(2. Aufl. 1874); »Das Alter des Men:
Ichengefchlecht3« (1863); Die Umwanb-
lung ber Weltordnung am Ende bes Mit-
telalter8« (1866); »Für Baum und Walb.
Eine Schupiärift, an Fachmänner und
Laien gerichtet« (1870); »Die Rofe, Ge:
ſchichte und Symbolik 2c.e (1873); Das
Salze (1875); »Die Bebeutung der Ju:
ben für Erhaltu tung und En ereekeung
ber Wiſſenſchaften im Mittelalter« (
Auch als Lyriker bethätigte er fich und gab
— Sammlungen »Gedichte« AB
873) unter dem Namen Ernft heraus.
Schleiden — Schliemann.
er, Siegmund, ——
ex geb. a 5 zu Pre ——
ſeübſ und in Bien und be
tig um bes Erwerbs Kara
zu wirken. Er fchrieb a Pofien und
Schwänte (teild allein, teild mit Mitar-
— und ſowohl dieſe als auch umb
AX beſonders feine feinern Heinen Luß-
h e waren von Erfolg begleitet unb
dinge en de — — er Bine
bern anben auch auf beutj
tern Anklang. ©. war 1856 in bie
baftion ber »Morgenpoſt« et unb
e | 1863 zu ber bed »Fremdenblatts« überges
gengen; ; feit Gründung bes »Neuen ie
blatts· gehört er biefem als einer
feiner beften Seuilletoniften an. Geize
inalluftfpielee(worunter»Die *
Suft von Blajewig«) find 1863 —
nen. Später ſchrieb er unter anberm
»Der Hausfpion« (Luftipiel, 1864); >Die
er ern von Rubolftabte (Schaufpiel,
ar »Das Trauerfpiel des Kindei«
aus 1; > > Wiener Togeblättere (1830)
letterer, Hans Michel, mu
Serie 1b. 9. Mai 1
badh, beſuchte bastebrerjeminar
in Kaiſerslautern, bildete ſich dann zur
Mufil aus, wurbe 1857 Univerfitätzmz-
fifdireftor in Heibelberg und ift jeit 18658
—— u ae ber Muftl:
ule zu Augsbur ——
ch, von Ku — —
abgefe en, einen geachteten Namen
madht urch ſeine »Geſchichte des heutigen
Sn pield« (1863) und »Geſchichte
geift ichen u und kirchlichen Toms
Ä tie (1 — 1), wen Seiäkhte ke
ichtliche ellung ber
N li a u und Di ne Me:
if« ; o »Die
— a bie Bi ER
Friedr. Reicharbts ( 1865) und bie fit 5
von Pergoleſe (1881) und Spohr (1881)
zu erwähnen find.
Shliemann, Heinrich, Altertumi-
forſcher, geb. 1 zu Neubudom im
enbutgifchen ald ber Sohn a
0) Prebigers, lernte ald Kaufmann und ging
dann an Borb eines nad) Venezuela be
ftimmten Schiffs, Titt aber an der bolläns
—5 Inſel erel Schiffbruch und ſah
Schlögl.
genötigt, in Amſterdam eine kleine
Büreauftelle —— Hier gelang es
einem Willensdrang, ſich nach und nach
ie Kenntnis ber mobernen europäifchen
Sprachen anzueignen; Anfang 1846 konn⸗
en ihn feine Vorgeſetzten ſchon als Agen⸗
en nach Petersburg fchiden, unb bier
jrünbete er das Sakı darauf ein Haus
uf eigne Rechnung. Nachdem er unter
unaufbörlichen Geſchäften feine Sprachen⸗
kunde erweitert und fich auch das Altgrie-
hifche angeeignet hatte, bereiſte er ben
europäifchen Kontinent, Syrien unb
Agypten und fam 1859 zum erftenmal
nach Griechenland. In ben Beſitz eines
großen Vermögens gelangt en
er 1864 eine Reife um bie Welt und I *
ſich 1866 in Paris nieder, wo er mit ſel⸗
tenem Eifer archäologischen Studien ob
lag. So ausgerüftet, führte er enblich
feinen lange gen Lieblingsplan aus:
er juchte zunächft ben Flaffiihen Boden
des alten Ithaka auf und wanbte ſich
dann nad) kleinaſiatiſchen Küfte, wo
er in dem Hügel von Hiffarlik die Stätte
des alten Troja vermutete und im April
1870 die erften Nachgrabungen veranital-
tete, bie in den beiden folgenden Jahren
in größerm Maßſtab fortgefebt wurden.
Die Ausbeute war eine erjlaunliche, und
©. glaubte feit, das alte Troja ſei wieber
aus Schutt und Afche erftanden, während
nüchterne Forſcher freilich, wie Curtius
Sybel, neuerlich Stephan u. a., obwohl
die MWichtigfeit und Größe bes
anerfennend,
nbes
zweifelnd verhielten.
ungsjumme von
wegegen er als
ammlungen
London aufbewahrt, wurden
nfang 1881 von S. dem deut⸗
647
memnons, die er 1876 begann, zunächſt
in der Akropolis daſelbſt beim berühmten
Löwenthor und der ſogen. Schatzkammer
des Atreus — des Agamemnon«).
©. entdeckte bier unter anderm (1877) in
— Schächten eine Menge von Waffen
und koſtbaren Schmudgegenfländen, auch
Gräber, Thongefäße, Skelette und andre
Gegenſtände, darunter viele aus gedie—
enem Gold. Vorläufig ſind dieſe in den
ihern Räumen ber Joniſchen Bank in
er untergebradht. Nachdem er dann
1878 von neuem Nachgrabungen auf
Ithaka angeftellt, wo er bie Reſte einer
uralten Stabt kyklopiſcher Bauart ent:
deckte, hat er ſich wiederum ber Stätte
von Eroja unb neuerlich dem —
Orchomenos zugewandt, wo ſeine Be⸗
mübungen von nicht minderm Erfol je
frönt waren. ©. bat feine Funde felbit
publiziert in: ⸗ — der Peloponnes
und Troja« (1869); »Tro —
tümer« (mit Atlas, 1874); »Myfenä«
(1878); »Ilios, Stadt und Land ber Tro⸗
aner« (1880) und »Orchomenos, Bericht
ber meine Ausgrabungen 2c.« (1881).
egal, — Schriftſteller,
geb. 7. Dez. 1821 zu Wien, Sohn eines
armen Handwerkers, meiſt Autobibalt,
von feiner Tante, einer einft vielgenann:
ten Schaufpielerin, in ber Deklamation
unterrichtet, fanb 1840, nachdem er die
Gymnaſialfächer knapp abfolviert hatte,
eine ärmlidye Anftellung u Militär:
rechnungskanzlei, nahm 1870, da jein
Einfommen für feinen Unterhalt nicht
ausreichte, ben Abſchied aus dem Staats⸗
bienft und fuchte fich mit feiner Feder al?
illetoniſt und Xournalift ein erträgli=
eres Dafein zu ſchaffen. Er hat ſich mit
den Eigentümlichfeiten des Volkslebens
unb ber Volksſitte fo vertraut gemacht,
baß feine DLErSu] Berubenben Schilderun⸗
gen und Charalteriſtiken eine photogra⸗
pbifche Ahnlihkeit aufweilen. Durch bie
igabe des Dialekts weiß er ihnen noch
mehr Würze zu neben, jo daß feine dras
ſtiſchen Bilder für Wien dasſelbe find,
was Glaßbrenners Feder für Berlin lei⸗
ftete. Der Erfolg feiner Schriftftellerei hat
ben Autor bewogen, eine Wiener Wochen⸗
ſchrift zugründen(»Wiener Lırft«), welche,
648
auptſächlich mit Beiträgen aus feiner
eber verſehen, ber befannten Schweiter:
zeitfchrift »Hans Börgle von Langer
erfolgreiche Konkurrenz madt. Sein
»Miener Blut« Rue iftorien aus bem
Volksleben, 1873) bat ſchon verfchiebene
Auflagen erlebt. ſchrieb ferner: »Alte
und neue Hiftorien von Wiener Weintel-
lern 2c.e (1875); »Wiener Lufte (Bor:
träte ımb Szenen zc., 1875); »Rreugs und
Onerzüge eines Wiener Zeitungsjchrei:
berd« (1876) u. a.
Chmarda, Lubwig Karl, Zoolog
und Schriftfteller, geb. 23. Aug. 1 19 zu
SImüß, ftudierte feit 1837 in Bien Me
bizin und Naturwiflenfchaften, befleibete
dann Lehrftellen in Wien unb Graz und
kam 1852 als Profeſſor der Zoologie nad)
Prag. Ein Jahr fpäter ee er mit
tanz dv. Fridau eine naturwifjenfchaft
iche Reife um die Welt, von ber er 1857
nad Prag — Hier inzwiſchen
wegen feiner Beteiligung an den Ereig⸗
nifien von 1848 feiner Brofefiur entboben,
privatifierte er fortan, biß ihm 1862 bie
Profeffur der Zoologie in Wien übertragen
wurbe. Seine wiſſenſchaftlichen Arbeiten
waren vorzugsweifeben wirbellofenZieren
gewibmet. Als von allgemeinerm Inter⸗
eſſe find von feinen Schriftengu un
»Aus dem Seelenleben ber Tiere« — 4
»Aur Naturgefchichte ber Adria« (1852);
»Örundzüge der Zoologie« (1853); »Die
eograpbilche Verbreitung ber Kieree
Ü 3, 4 Bbe.); »Zur Naturgefchichte
RL. 3 Dbe)s oQonfoglee (2. Mut
; .); >3oologie« u
(877. 2 Bbe.).
Schmid, 1) Hermann von, Volls⸗
ſchriftſteller, geb. 30. März 1815 zu Weizen:
on in Oberöfterreich, geft.19. Oft. 1
zu München ; wurbe von einer finnigen und
geiftvollen Mutter und einem ftrengen,
auf Arbeit ne Vater in feinen
eriten Jahren geleitet, bezog nach glänzend
abgelegter Maturität die Univerfität zu
Münden, trat hierauf in die Rechtspraxis
über, wurbe 1843 vom König zum Aktuar
bei ber Polizeidirektion in München ers
nannt, rüdte zum Nffeffor beim Stabt:
eriht vor, wurde aber infolge feiner
nahme an ber politiihen Bewegung
Schmarda — Schmidt.
bie Nebenftunden zu poetifcher ftiox
verwandte, und fah hi bu ee
feiner Schriftftellerei in ben geicht,
fih ein eigned Heim zu gründen. Tees
»Volka- und Altientheatere zwar, dem er
als Direktor und Dramaturg zur Blute
g
——— Realität und
Bol
); Mein «
(Mündener Gefchichte, ]
rauſch und Edelweiß« (1864); »Im Mor
enrot« (1864); »Die Morbiweihnacht«
— Siena Dad
< ; .); un
Dswalbe (io x ; :
»St. — (Dorfgefchichte aus alter
Det 1868
869); >
»Der
2) Ferdinanb von, f. Dranmor.
Sämidt, 1) Adolf, Geſchichtſchreiber.
geb: 6. Sept. 1812 a tlin, wurbe
en au [iger
Profeſſor der Gefhichte in Berlin, 1848
Mitglied des Frankfurter Parlamente,
Schmibt.
a Profeflor zu Zürich, 1860 in Bi:
4—-76 war er nationalliberales
gie bes oa re an feinen
Merten rvorzuhe Geſchichte
der Denk⸗ —ã— im 1.
— * Kai erhertſcha ————
Ehriftentums« (1847); »Preußens deut⸗
(de Boltite (3 uk ise7); >@efchichte
er preußifch = beutfchen Unionsbeſtrebun⸗
gen« (1851); »Der Aufftand in Konftan-
tinopel unter Juftinian« N; » Reit:
genöffiiche Gelchichten« — 89); >Elfaß
unb Lothringen« (3. Au ); »Epo⸗
chen und Kalaſtrophen« (1874); »Barifer
uſt während der Revolutions —
789—1800« (1874—76, 3 Bde.);
Berifleifche Zeitalter« Gar 28, de).
Auch rebigierte er 1844—48 bie a
ſchrift für bie Se fenigalt- und
beſorgte die 8. — von Beckers
> tgefchichte« ur 63, 18 Bbe.).
erbinand, Volld« unb Jugend⸗
—* eller, geb. 2. Oft. 1816 zu Fran:
furt a. O,, warb im Seminar zu Neuzelle
für den Kehrerberuf gebildet und ai
Baal eine Stelle als Armenfchullehrer
n Berlin. Hier entwidelte er
verbienflice —— zum Beſten der
armen Bolfekla deren Ergebnis bie
Gründung von offabiliothefen und bes | 9
Vereins zum Wohl der arbeitenden Klaſ⸗
jen war. In feinen zahlreichen Volks⸗
und Augendichriften, le er feit 1845
in enge, herausgab
ald eine
(»Yugendbibliothef«, 1 — 36 Bi),
fuchte er vor allem ben Sinn des Bo 3
* nationale Geſchichte zu beleben und | I
dadurch erfolgreich gewirkt. Von fei-
— übrigen ften machen wir nam⸗
baft: »Preußens Geſchichte in Wort und
Bilde (1862-74, 5 Bbe. 3 mesle N
für Schule und Hause 2. Aufl. in
TEN »VBollserzählungene (2. Kt
4 Bde.); »Bollserzählungen hr
Schilderun en — rliner Volls⸗
lebens (1
— Julian, orifer, geb. 7.
Hr u Marienwerber, ſtudierte
in in Ran ng Geſchichte und Philologie,
befleibete 1 eine —S in
Berlin, war ſeit 1847 als Schriftſteller
in Leipzig tbätig und übernahm bier 1848
649
in Gemeinſchaft mit ©. — die Redak⸗
tion ber »Grenzbotene, bie ſeinen Namen
balb in ben weiteften Kreifen bekannt
machten. Dieſe Wochenfchrift warb ein
weitberufenes Fritifches Blatt, bad Organ
der Oppofltion gegen bie Ausichreitun en
bes Jungen Deutſchland und ähnlicher
Ne Boch on SE neue ——
oeſies mit viel Geiſt, oft freilich au
mit berbfter und bedenttich er —
keit. Die litterariſche Kritik der »Grenz⸗
boten« hatte ©. ausſchließlich inne, und
aus ben Aufjäßen, bie er Ir fie ſchrieb,
entſtanden allmählich zwei größere Werke:
bie »Ge ne te der beutichen Nationallit-
ra die selfings Zob« (d. Aufl. ——
und bie »Gefchichte der
franz en u ber Revolu⸗
tione (2. Aufl. 1 Bbe.). u
beftritten, ſelbſt = — vielen
nern, ſind Schmidts litterariſcher Ern
ſeine —— und ſeine ebiegene,
univerjelle Bildung. Nachdem ſich die Bes
ziehungen Schmibt8 und Freytags zu ben
»Grenzboten« ſchon feit längerer Zeit ges
Iodert hatten, trat ©. 1861 ganz von der
Redaltion ber Zeitf ga zurüd und fie:
beite nach Berlin wo er feine lit
— — — ſeitdem ige
t bat. Bon Schriften find n
ee nen: „Gefichte ber Romanti er
eitalter ber Beulen und Reflaura:
tion« (1847); > Überficht der eagn hen
Sitteratur im 19. Day Sunset: N
— und ſeine Ze —6 1859
nn bes —7 ln utſch⸗
— Leſfings Tob«
—* x) — bie geiſtvollen
ſſays: ehe aus eiftigen Leben
unfrer Zeite (1870— 74, 4 Bbe.), »Por⸗
traits aus dem 19. ‚Jahrhunderte (1878),
in denen ber Kritifer ſich der Litteratur
der Gegenwart gegenüber billiger und an:
erfennender zeigte als in feiner »Grenz⸗
boten = Sturm= unb Drangperiobe«.
4) Oskar, Zoolog und Schriftiteller,
eb. 21. Febr. 1823 zu Torgau, ſtudierte
Bit 41842 in Halle und Berlin Natur:
wiſſenſchaft und Mathematik, habilitierte
fi 1847 zu Jena für Zoologie und er⸗
Pe 1849 eine außerordentliche Brofeffur.
855 folgte er einem Ruf an die Univer:
650:
fit&t Krafau, warb 1857 nad) Graz ver:
ſetzt und if seit 1872 Profeflor der Zoo⸗
logie- und vergleihenben Anatomie in
Straßburg. Als Zoolog hat fih ©. na-
mentli mit ben niedern Tieren, insbes
ſondere mit ben Schwämmen, beichäftigt
unb mehrere Werke barüber veröffent! icht.
Eon — — en Schriften erwähnen
bergebung der ftreng willen:
(ef (unter benen das »Handbuch
der vergleichenden Anatomie«, 7. Aufl.
1876, die erfte Stelle einnimmt): »De⸗
ſ Iyenbenglehee und Darwinismus« (2.Aufl.
875), worin er ſich als einen ber ent-
h iebenften Anhan lei re erweiſt;
a Fern * — nie —
erhãltnis zu den organiſchen Natur:
wiffenfchaften« 1853); e
Di Darftellungen« = a:
ber Menjchbeit und — yo:
Unger, 1 j des Dar⸗
— Auch bearbeitete er
2 u 1878) gs r Brehms »Tierleben«
ufl
5) Erich, Riitiler und Litterarhiſto⸗
riker, Sohn bes vorigen, geb. 20. Juni
1863 zu . Jena, ftudierte in Graz, Jena
traßburg klaſſiſche und beutjche
biologie promovierte 1874 in Strap:
burg, war 1875—77 Privatbogent in
fer Brolefor ber Deutfhen Miilfegie
er Profeſſor der beutichen
in Straßburg, — im in 1880
die Profeffur ber beutjchen — und
Litteratur an der Univerfität Wien, wo
er im Dftober 1881 zum orbentlichen Bro-
feſſor un wurde. Er ſchrieb: »Rein⸗
mar von Hagenau u. Heinrich von Rugge«
ja? ihardfon, Rouſſeau und
ethe« (1875); Lenz und Klinger, zwei
— der Geniezeit« (1879); >9.
‚Goethes Jugenbgenoile« 2. fl.
— I 0) ber Klop⸗
— 53 — ‚bumo|%®
riftifcher — gr. 1838
zu Berlin, Sohn eines — müts
terlicherfeits aus ber duch MWilibalb | Ern
Aleris’ Roman bekannt gewordenen Fa⸗
milie ſtammend, befuchte die Realſchule
und das Friedrich⸗Wilhelms⸗Gymnaſium
in Berlin, hierauf das Gymnaſium zu
— 9 B
Schmidt⸗ Cabanis.
Deſſau, erlernte in Berlin ben Buchhau⸗
bei und ging 1860, nachdem er bei bem be:
ed: Hoffchaufpieler — Untes
tigt genommen, zum Darfieller
ernfter ratterrollen in Köln, Re
tigt | ft ne Lähmung des rechten rund
—— — ihn —— vieler Monake
Ss Kranfenlager, und bier —— —
rer be Humorif (mit
Be a een Blaͤtter« ꝛc. De er
eberheritellung war er 1
Zei Mitglieb der Runen Bühne, =
ein Rüdfall zwang ihn, ber
lerlaufbahn — entſa 4J —
er, an mehre und (dei
als Rebakteur aa
riſch eine rege Edge ——
erlin. ©., a
er | teur ber ehemals Y —— Be Ber:
liner Montagszeitung« A ein — Ber:
liner Kind, befien 1 Pe
eines ſoichen tragen. en »
Witz. ift von ber beſſern und beften Socke.
Er fchrieb: »Verſtimmte <, gt
test- fomif 3: Gedichte zu
Zweck (1 ; Allerlei Humore«, Tom
vs Ronellen x. (1870); »Hepp!
Große Tonfeflionell = fo
naar 2c.«, polemiſche Parodie
icharb Wagners ae Bene 1872);
»Was die Spottbrofiel
tirifche Zeitgebichte isch; *
Meerrettich«, ein
— ie Se —
4 dere »Bunis wa, neue
more : 35*
1878, Yaiit Jun tionen); —
* En ift men like ‚Ru
aus Liebe« ꝛc. ©. hat fi in feinen
— anſprechenden, ſtets von
* des Geiſtes durchzogenen Schriften
als einen Humoriſten erfen Ran Ranges erwie:
en d. als einen Dichter, dem 3
m Herzen liegt und in ber
Nelng ai — ee
unb
FE —— — Kunft, welches dem
Schmidt⸗Weißenfels — Schmoller.
Dichter ſtets treu bleibt
zenehmer Begleiter ber Reftüre, bie doch
chon durch ben Inhalt bes Gebotenen in:
ereffant und reigend ift.
Schmidt⸗Weißenfels, Eduard,
Schriftſteller, geb. 1. Sept. 1833 zu Ber:
in, wurde noch während des Gymnaſial⸗
yefuch® burch bie Unruhen bes Jahrs 1848
ns Öffentliche Leben und zu en
Arbeiten geführt; 1849 und 1850 war er
Sekretär in der preußiſchen Nationalvers
ammlung und in der preußifchen Kam⸗
ner. Dem Aufruf der [hleswig-holfteini-
chen proviforifchen Regierung an bie deut:
che Jugend folgend, trat‘ er 1850 in bie
Armee ein unb machte d 7 it
‚is zum Friedensſchluß. ab
r fi nad) Paris, um bie it⸗
eratur zu ſtudieren, und bi yie
Borlefungen der Sorbon: ol⸗
ege be France. Nach be ich
on 1851 wanbte.er ſichen o⸗
yanrı nach Heibelberg u 4 _ ‚te
chließlich in Roftod. Später bat er ver:
&iebene Reifen von längerer Dauer un:
;ernommen (aud) eine nach Italien) und
yielt fich 1855 im Haus Varnhagens v.
Snfe auf; in perfänlihe Beziehungen
rat er er zum Herzog von Gotha.
Seine — keit beginnt
1854; zwei Jahre ſpäter wurde er als Re⸗
yakteur der »Kritiſchen Blätter« nah Prag
yerufen, und nad einem Aufenthalt in
Sotha treffen wir ihn 1860—61 wieder in
‚er boͤhmiſchen Hauptſtadt als Leiter der
seugegründeten Familienzeitſchrift »Von
Haus zu Haus«. 1861— 72 war er litte⸗
ariſch in Berlin tbätig, und feit 1872 Iebt
r teils in Kannftatt, teils in Stuttgart
n welch letzterer Stabt er 1875 und 187
ie Redaktion ber Hallbergerfchen »Illu⸗
trierten Volfzeitung« beforgte. Schmidts
Arbeitsfeld ift ein boppeltes, er ift Hiſto⸗
iker und Belletriſt. In erfigenannter
Sigenfchaft hat er veröffentlicht: »Frank⸗
eichs moberne Litteratur«e (1856) und
— und die ——— (1868),
‚über Heinrich Heinee (1857) und »H.
Deines Briefe an feinen freund Moſes
Deofer« (1862) ;die Biographien von Gent
1859), von Dtettern Kr ), »Rabel
ınb ihre Zeite (1857), »Preußiſche Land⸗
651
ift ein fehr ans | wehrmänner« (1862), bie Biographie
erd. Freiligraths (1877) x.; als Novels
ft die Romane und Novellen: » Polignac«
al »Bascal Paoli« (1868), »Der
8. Brumaire« GO), »Wogen des
Lebens« (1870), » Der Kamerad von Rott:
weile (1876), »Prinz Erbmann« (1877)
König Nulle (1879) 2c. Auch bat er ſich
im Drama verſucht (»Um bie Ehre«,
Schaufpiel, 1872). Seine jüngfte Pu⸗
blifation it bie »Deutice nöwerfer:
bibliothef« (1878—79, 12 Bde.). ©. ift
eine regfame und bebeutenbe Kraft; die
fritifche Aber ftrömt bei ihm voller und
reicher als bie eigentlich poetijche.
Samik, Leonhard, engl.sbeutfcher
Schriftfteller, geb. 6. März 1807 zu Eupen
bei ‚ lebt in London. Er ftudierte
in Bonn unter Niebuhr, Welder u. a.,
lehrte am — Gymnaſium, heiratete
1836 eine Engländerin und ſiedelte nad
a über, > Dun ” gänft er
auplatz zur Entfaltung feiner
wurde. Er war ke Rektor der
gie School von Ebinburg, 1866— 74
ireftor des International College bei
London, hierauf Eraminator in ber Lon⸗
boner Univerfität. Die Königin mählte
ihn 1859 zum Gefchichtölehrer für den
Prinzen von Wales, ebenfo 1862 für den
— Alfred. Er gab eine Überſetzung
von Niebuhrs »Romiſcher Gefchichte« her
aus (1844—53), bie Zeitichrift »Classi-
cal Museum« (1844—50) unb jehr ge
ſchätzte Handbücher: »History of Rome«,
»History of Greece«, »Ancient his-
tory«, »Ancient Beographys, »Middle
ages« (1859). Auch lieferte er zahlreiche
Beiträge für die »Penny Cyclopaedia«
und bie große »Encyclopaedia Britan-
nica«. Die Krone verlich ihm 1881 einen
jährlichen Ehrenſold von 50 Pfb. Sterl.
Sämsller, Suftav, Nationalökonom,
geb. 24. zum 41834 zu Heilbronn, ſtu⸗
bierte in Tübingen, wo er durch eine Ars
beit über die nationalöfonomifchen Anfich-
ten der Reformationgzeit (in ber »Tübins
ger Zeitſchrift für Staatswillenfchaften«
860) einen afabemifchen Preis gewann,
wurde 1864 außerorbentlicher, 1865 or⸗
bentlidher Profeſſor in Halle und wirkt feit
1872 in gleicher Eigenſchaft an berUnivers
652
* zu Straßburg. Seine in ben »Preußi-
Jahrbücherne, in bem Holgenborfi:
j »Jahrbuch« und in Hilbebrands
»Jahrbuchern für Nationalökonomie« vers
ar entlichten Auffäge find zum Ben Teil
ber Gejchichte bed preußiichen Verwal:
tungsrechts und der Arbeiterfrage
met. Größere Arbeiten von ihm find:
10er te ber Ben Kleingewerbe im
19. Jahrhundert« (1869) und »UÜber einige
dfragen bed Rechts und ber Volle: | 1
Bir tfhafte(1874), — gegenv.Treitich:
tes Schrift >Der Sozialismus und feine
Gönnere gerichtet unb der ſchä * rfſte Aus⸗
druck der von dem Verein für Sozialpoli⸗
tik eingeſchlagenen Richtung, an deſſen
Begründung S. das — betei⸗
ligt war; ferner: »Straßbur jur Zeit ber
— 1875); 2 * urgs Blüte
und die vollswirtfchaftliche Revolution im
13. ——— (1875); »Die Straß:
burger Tucher⸗ und Weberzunft« (1879).
e naaſe, url Kunftfchriftfteller,
e gewid⸗
. Sept. 1798 u Danzig, geft. a2
Ki 41875 in Wieg er in
be und jpäter in Berlin die R E
919 ng juriftifde Laufbahn und
machte 1825 eine Reife nach Italien, mit
welcher TEE ILL OL BERATEN 1826 | %
au al Aſſeſſor in — 29 zum
at beim Oberlanbesgericht zu Marien:
werber, dann zum Profurator am Land:
geriht in Düffelborf befördert, warb er
848 ala Obertribunalgrat nad) Berlin
berufen, legte biefe Stelle aber 1857 nieder,
um fernerhin nur feinen Studien zu
leben, verweilte 1865 und 1866 in Rom
und fiebelte 1867 nad) Wiesbaden über.
Neben feinen »Nieberländifhen Briefen«
(1834) fowie vielen kleinern Schriften und
ante ift es insbefondere fein Haupt⸗
die »Geſchichte der — ei —
2. Aufl. 186577, —
ee Bebeutung in De —
modernen — — zuweiſt, in⸗
ſofern er darin zuerſt ge geaeigt bat, rote bie
Kunft eines Volks aus gemeinen Be:
ſchaffenheit des Klimas, des Bobens, dann
der Sitte und Gewohnheit ſig eniwicie
Schneegaus, —— dramatiſcher
Dichter, geb. 16. Dez. 1842 zu Straß:
burg, wo fein Vater als Stiblarhivar
Schnaaſe — Schneider.
gg Philo logie
ierau Fortjetung
dieſer Studien na Sera unb Berlin.
Dann ging er ne anfreich zurũd une
wurde nach abfolviertem Staatseramen
als Lehrer am um zu Rennes
tagne) angeltellt. Er a 15
—— und * ic ya
um bier ausſchließli ——
en Thätigkeit leben zu Tonnen, Seit
76 iſt er mit ber bahriſchen Hoffen
Ipielerin Marie Ramlo verheiratet. S. iß
ausſchließlich un ‚teilö felbRän-
big, teild nachdichtend. Wir nennen des
ſeinen Werfen: »Triftan« (1864); »æ
ria, Königin von Schottlanb« (1867)
Doktor VBorwärtd« (al Danuffrigt
Bone) —— — —— —
ne); > « (Drama); >
Bockhold⸗ (Drama); »Der Weg zu ——
—
den⸗ (Drama); >»
ma); er
der Doppelgäuger« on
Al: Au pi Üüberfegungen ans
—— Denis, Schriftfieiker,
zu Berlin, 5-5 16.
. 1878 in Potsdam; lebte —
val, wo er in Kinderrollen
Bühne betrat, befuchte — —
naſium in Berlin und Ay
tiv zur Bühne über. 27 trieb er
ih nur an Meinen Bühnen herum unb
machte zu feiner Ausbildung u
—— — an echi ein
eſtes ement am Berliner 5*
ter. 183 ründete er ben »Solbales
freunde, nachdem 5 fon vorher
—— nn —
hatte erſcheinen laſſen. 1834 gewann
er als Schaufpieler, beſonders ald Kom
ter in feinen eignen Stüden, das Publ
fum. Unter feinen bramatifchen Arbeiten
find zu erwähnen: A ie,
Schaufpielbireftor«, Duikowse,
a er en
mãrker und die Pifarbde«. Au
viel. Seit 1845 Regiſſeur der Oper,
en * wegen ſclner ——
ichten dem Theater entſagen. Friedrich
Wilhelm IV. ernannte ihn zum
und Borlefer, welde Stellung er au
unter Wilhelm L beibehielt. 1866 redi⸗
a rich war,
Schneller — Schdjen.
gierte er als Geheimer Hofrat im Haupt⸗
quartier ben ⸗Feldſoldatenfreunde und
verfaßte die Berichte für den are
zeigere. Auch im; Selnaug 1870/71 beg
tete er ben Kaiſer Wilhelm. Inter in
Schriften find noch zu nennen: — Roman
»Der böſe Blick« sh); > s au⸗
ſpielernovellen⸗ (1839); bie >@efchichte
der Oper unb bed Opernbaufes zu Ber:
u 845—52); »König Wilhelm«, mi-
litaͤri Lebenebeſchreibun (1869), mit
——— »Kaiſer W Bldelm 1867.
1 « (1875). Nach feinem Tod erſchie⸗
nen feine Denkwürdi un a mei:
nem Leben« (187 de.).
2) Lina, EEE 5 Schrift⸗
ſtellerin, geb. 15. Jan. 1831 zu Weimar,
—5 — ſich ſchon früh mit fitterarifchen
tudien (beſonders dem Mittelhochbeut:
(em), fam infolge ihrer Vermählun
) mit bem Opernfänger S. nad) Hol:
and, wo fie in den verfchiedenften Städten
Vorträge über deutſche Literatur hielt, er:
lernte bei einem Miffionär bie —
Sprache, veröffentlichte aus dem Hollän-
diſchen Becher Schriften über Indien:
»Aus dem inbifchen Leben«, »Ditinbifche
Damen und Herren«, »Erinnerungen aus al
ber Laufbahn eines inbif Offiziers« ıc.,
lieferte eine a ie fehr gelungene und
gel ste üb sung Se 1 mitteinteberfän-
" n Gedichts »Beatrijs«e (aus bem
bonym W ar⸗
—3 9 gab unter dem Pſeu⸗
185. Ber 3 deutiche
beitung von Jonckbloets »Befchichte sr
nieberl 5 Litteratur⸗ (1870— 72
2Bde.) heraus, welche ihr die Ernennung
zum Ehrenmitglied berMaatschapp
nederlandsche Letterkunde unbt 873)
eine eigens gefchlagene goldne Verdienft:
mebaille eintru ebt lebt fie als Vor⸗
fteherin bes Biltoria-Lyceums zu Köln.
Noch erfchien von ihr das ſehr günftig auf:
genommene Wert »Frauengeſtalten ber
griechiſchen Sage und — (1879).
Schneller, Chriſtian, Dichter und
Schriftſteller, geb.5. Nov. 1831 u Dolggan un S.,
im Lechthal als der Sohn eines Bauern, be⸗
ſuchte die Gymnaſien in An unb nnd
brud, wo Ab. Bihler günſtig auf ihn eins
wirkte, bezog 1865 bie 1 niberf ität zu Wien
und bereitete ſich auf das Lehrfach vor. 1856
653
and Gymnaſium zu Roveredo berufen,
er dort bis zum Profeſſor auf, Due
Ti in gleicher Eigenſchaft nach
eis bruck Vertebt er 1869 zum Landesſchuli *
ſpektor für die Volksſchulen Deutſchtirols
und 1874 für die —2* ulen daſelbſt
ernannt. Er trat zuerſt als talentvoller
Lyriler auf mit der Gedichtſammlung
»Aus ben Bergen« (1857), der eine zweite:
»Jenſeit bed Breuners« (1864), —8
Auch verſuchte er ſich mit Glück in
6 Gattung: »Am Alpſee« Kt)
und »&Elborabo« (i {in ſecho Gefüngen, 1872
u A neuerlich ein Trauerfpiel: »Der
pe von Schwaze (1880), erjcheinen.
Ser: wifienfchaftlihen Hauptwerte fi =
ii romanischen Volksmundarten Süb⸗
tirold«
(1877)
Säahler- Sriebrig, a
ftlicher riftfell er, geb. 25. Febr.
\ 13 zu Dieburg in Heilen, Audierte zu
Gießen Chemie, war 1835—38 Affiftent
Er 8 und erhielt 1842 eine ung
ehrer der N aften a
Orc zu Worm Dive:
torat der Provinzi ——— in Mainz.
Von feinen populären naturwiſſenſchaft⸗
lichen Arbeiten find hervor na : »Die
Chemie der Gegenwarte« ( fl. 1859)
und vor allen das »Buch ber Natur« (21.
Aufl. 1 en) das in faft alle europäifchen
‚| Sprachen berfetzi wurde. Er —— ni
ben naturwiſſenſchaftlichen Teil von wi
van |ner8 » Handbuch ber Naturkunde ıc.e (
Aufl. 1863) und beforgte eine Vollsaus⸗
gebe von Brehms > Tierleben« (1867—69,
Bde.). Auch ein Luſtſpiel: »Der ver-
wünfchte gr, une mehrere Novellen
und lm but — Ale entlicht.
Schöjen, Eliſabeth, Ro⸗
allein, n, geb. 852 zu Chriſtia⸗
nia als Tochter des königlichen Kammer:
wurbe in ihrer Baterftabt ers
en, Aubierte zu Kopenhagen, Rom und
Io ter Baris, wo fie ſich feit 1875 meifl
aufhält. Unter dem Pfeubonym Paul
naat on erfhienen zu Be zwei Novel
len: ⸗ <und» Bagnvald«, denen
654
fpäter ein biftorifches Schaufpiel: »Jane
Gray«, folgte. Nach ihrer Ankunft in Paris
ließ fie unter ihrem ann Namen ben
Roman »Svanhild« (1 har von
dem fofort eine ren iſche überſetzung in
Paris erſchien, infolgedeſſen fie zum Mit⸗
lied der Société des gens de lettres de
aris ernannt wurde. Diefem Roman
folgte noch in demfelben Jahr die Novelle
»En Egteskab« (»Eine &he«, 1876). FÜ
neuefter Roman: »Olaf« (1881), bilbet
den Anfang einer Serie von Romanen aus
ber Gegenwart, welche fie unter bem Ge:
famttitel: »Vor Damfunds- Komedie« | p&
(»Unfte Gefellihaftsfomöbie«) erſcheinen
lafien will, und bie eine poetifche Satire
auf unſre gegenwärtigen Zuftände werben
follen, wie fie denn die franzöfifche Schule | ſchmackvollen Formen gefu
mitibreräßenden Sittenma a erfolgreich
ftudiert hat und das Xeben der mobernen | und Schriftiteller, geb. 21.
Geſellſchaft in ſcharfen Konturen zu gie
nen veritebt. Der zweite Roman ber Serie
wird ben Titel: »En Ide« (»Eine Jdee«)
führen. In Paris hat fih ©. außer den
een namentlid auch Kunftftudien ge
widmet, deren Ergebnis eine ri
ber franzdfifchen Kunft (Malerei und Bla- | fpäter
ſtik) werden fol, welche mit David beginnt
und big zum neueften »Salon« reicht. Sie
ift auch Korrefpondentin zahlreicher nor-
wegiſcher Blätter.
Sholander, Fredrik Vilhelm,
ſchwed. Dichter und Architekt, ge. 23.
Jan 1816 zu Stofholm, geſt. 9. Mai
881 daſelbſt; trat als Eleve in bie Kunſt⸗
afademie, arbeitete zugleich als einfacher
Maurer und —— nach —33
gen Studien als Penſionär ber Alademie
eine Studienreiſe nach dem Süden, von
ee er gegen feinen Willen heimberufen
wurde, um bie Entwürfe zu bem neuen Na⸗
tionalmufeum zu machen. Seine Pläne
wurden jedoch nicht ausgeführt, fondern
die Stülerd. Dafür wurde er 1851 Hof:
intendant und 1864 Intendant beim
Oberintendanzamt. Bereits jeit 1348 Pro⸗
feflor ber Architektur an der Akademie
der freien Künfte, erhielt er 1868 das ſiän⸗
dige Selretariat berfelben. Eine Reihe
ber bervorragendften Bauten Fam unter
feiner Zeitung zur Ausführung, und bie
von ihm ausgebildete Schule hat eine
Scholander — Schöldher.
weſentliche Wendung zum Beflern in ber
ſchwediſchen Kunft angebahnt. Aber nicht
nur als Architekt, fondern auch ala
reliift und Dichter erntete er vielfach
beeren. Unter bem Pfeubonym Adharins
bat er in leicht fließenden Berfen mit wicht
eringer poetifher Begabung den Tert zu
Finen Se ungen »Sagan om trä-
rästen« den Agquarellferien: »Dea
blödande — er Sei
grims < geichrieben und richt mi
in Felbfänd: en Dichtungen, wie: »Lai
sella« (1 und »Noveller berä
ottaverime« (1867), Bilder aus dem
Künftlerleben in Italien, mit Recht bie
wärmfte Anerkennung wegen feines lie
bendwürbigen Humors nn feiner ge
n.
älcher, Victor, franz. Nolitiker
! tig der sep
Paris, fcjlob fid) frühzeitig ber vepusl
kaniſchen Partei an und wurde Mitarbei⸗
ter an verichiedenen Zeitungen derſelben
In ber Folge fih vorzugsweife ber Siix
venfrage wibmend, unternahm er in deren
Intereſſe Reifen nad Weftindien (1840),
nah Agypten und ber Zürle
unb fette 1848, nadbem er zum Us
terftaatöfefretär im Marineminifterium
Shan Sr —— —5* der
warzen auf den
nien ſowie die are I Brüget
ſtrafe wirklich durch. Als Mitgli
Konſtituierenden wie ber Geſetzgebenden
Verſammlung hatte er auf ber ußerſten
Linken feinen Platz. Während des zwei
ten Kaiferreich® lebte er in Englanb und
fehrte erſt 1870 nach Napoleons Sta
nach Paris zurüd, wo er während der
Belagerung als Artillerieo bei ber
ale biente. In der Rational:
verfammlung von 1871—76 gebörte er
wieber ber äußerfien Linken an, ebenfe im
Senat, deſſen lebenslängliches Pitglich a
ſeit 1876 if. Bon feinen Schriften fine
u erwähnen: »Les colonies frangaises«
1842); »Les colonies étrangères &t
itic (1843, 2 Bde); »L’Egypte em
1845« (1846), eine draſtiſche Schilderung
ber Sflaverei im Orient; >» L’histoire de
l’esclavage pendant les deux derni#-
res annees« (1847, 2 Bbe.); »Histeire
Scholl — Schönberg.
du crime du 2 d&cembre« (1852); »Le
crime ded&cembreenprovince« 1875);
»La grande conspiration du pillage et
du meurtre à la Martinique« (1875);
»Le vrai St. Paul, sa vie, sa morale«
au a.; ferner in englilder Sprache:
»The life of Haendel« (1857) und > The
sunday-rest« (1870)
od, Aurelien, franz. Journaliſt
und Geriftfieller, geb. 14. Juli 1833 zu
Borbeaur, Sohn eines Notars, begann
ſchon mit 17 Jahren in der Pariſer Tages⸗
preffe jeine ungemein fruchtbare littera⸗
riſche Thaͤtigkeit und bat ſich feitbem auf
einen ber vornehmften Pläge unter ben
Meiſtern ber Boulevarblitteratur empor:
geihwungen. In allen Sätteln, Stabt-
und Skandalchronik, politifcher und ſozia⸗
ler Satire, Kunft und Ritteratur,
und Sport, gleich gerecht, fchrieb er in un⸗
zäblige Blätter, namentli in ben alten
»Figaro«, den »Nain jaune« und »Vol-
taire« (beibe von ihm a gegründet),
da8»Loorgnon« ‚den»Club«, ben» Jockey«
und feit 1875 ohne Unterbrechung in das
»Evénement«, Pariſer Chroniken, die oft
wahre Mufter gefällinen Scherzes un
unter lonplauberei find. Da-
bei ift ©. ala Kämpe für Freiheit und
Aufflärung ebenfo geſchätzt wie feiner
perfönliden Ausfälle und Litterarifchen
Händeljucht wegen gefürchtet. Die gefam-
melten Nee feiner Tagesprobuftion
den fi vielen felbitändigen Ar-
iten in den Werfen: »Lettres & mon
Some (1854); »Les esprits ma-
lades« (1855); » foire aux artistes«
(1858); »Lesamoursdethöätre«( 1862);
» Aventures romanesques« (1862); >H
lene Hermann« (1863); »Scönes et
mensonges isiens« (1863); »Les
genstar&s« (1864); »Lesnouveaux my-
störes de Paris« (1867); »Les amours
de cing minutes« ID); »Le proces
de Jesus-Christe (1877) u. a. Einen
Band Gedichte, ber den ſcharfen Feuille⸗
toniften zu a als zarten Lyrifer ent:
hüllt, veröffentlichte er unter dem Titel:
»Denise« (1857 u. öfter). Für die Bühne
endlich fchrieb er (zum Teil mit andern):
»Jaloux du — a); »Singuliers
effets de la foudre«
de | Wirfen«, 1842); »
655
question d’amour« (1864); »Les chai-
nes de fleurs« (1866); »L’hötel des
ilusions«(1869);>Lerepentir« (1876);
»Le nid des autres« (1 N un.
|. Guſtav Adolf, —
und Kunſtſchriftſteller, geb. 2, Sept. 1
au Brünn, widmete ſich in Tübingen, feit
823 zu Ya mythologiſchen unb
archãologiſchen Studien, babilitierte ſich
1833 in Berlin, bereifte 18 mit Ot⸗
fried Müller Italien und Griechenland,
warb 1842 meer ber Archäologie in
Halle, 1843 Direktor ber Kunftanflalten
pi Weimar und 1861 Oberbibliothefar
aſelbſt. Außer vielen Beiträgen in Zeit,
ſchriften fowie Überfegungen veröffentlichte
er: »Die Tetralogien ber ar Tragi⸗
fer« (1839); »Sophofleß, fein Leben und
imars Merkwürdig⸗
ei A 1857);
üchlein⸗ (1857); »Über
weht des attifchen Theaters und
oſi
keiten einſt und jetzt⸗
»Karl⸗Auguſt⸗
die Tetr
bie Kompoſitionsweiſe des Sophokles«
(1859); » Gedichte aus den Jahren 1823—
1839« (1879) u. a. Auch gab er »Briefe
und Auffäge von Goethe aus den Jahren
d | 1766—86« (1846) und ⸗Goethes Briefe
an Frau v. Stein« (1848— 51, 3 Be.)
heraus.
Schönberg, Guſtav, Nationalöfo:
nom, geb. 21. Juli 1839 zu Stettin, ſtu⸗
bierte 1857 — 60 in Bonn und Berlin
Recht: und Staatswiſſenſchaften, wirkte
jeit 1869 als Lehrer an ber landwirtſchaft⸗
lihen Afabemie — wurde 1868
ordentlicher Profeſſor der Nationalöfong-
mie an der Univerfität zu Bafel und kam
4870 in gleicher ar nach Frei⸗
burg 1. Br., 1873 nad) Tübingen. Seine
ner find : » ur wirtfchaitlichen
—— Zunſtweſens im Mittel:
alter« (1868); »Die Landwirtſchaft ber
Gegenwart unb das Genoffenfchaitsprin:
zip« (1869), >Die Vollöwirtichaft der Ge:
enwart im Leben unb in der Wiſſenſchaft⸗
(1869); »Arbeitsämter. Cine Aufgabe des
Deutfchen NReichs« (1871
frage« (1872); »Die Volkswirtſchafts⸗
lehre« (1873); »Die deutſche Freihandels⸗
ſchule ⁊c.« — ya verhältniffe
der Stadt Bafel im 14. und 15. Jahr:
; »Die Frauen⸗
(1863); »La | hundert« (1873).
656
Schönthan, Franz von, Bühnendich⸗
* ER 180 u Wien, trat, für die mili-
t
als Kadett in die öfterreichiiche Marine,
verließ aber nach vier Jahren ber Dienft
und ging, feiner Neigung folgend, zur
Bühne. Augleich begann er zu fchreiben,
anfänglich Feuilletong, Novellen für Zeit
ſchriften, endlich Bühnenſtücke; Doch gelang
8 ihm erft 1879, mit dem Suftfpiel »Das
Mädchen aus der Fremde« feinen Ramen
in weitern Kreifen befannt zu machen.
S. warb infolgebefien als Theaterbichter
für das Wallner-Theater in Berlin enga⸗
giert, brachte zunächft feinen Schwanf
»Sodom unb Gomorrhas, fobann bie in
Gemeinſchaft mit v. Mofer verfaßten
Stüde: »Der Zugvogel« und »Srieg im
tiebene zur Aufführung, welche durch⸗
chlagenden —— und die Runde
über die deutſchen Bühnen machten. Sein
—— iſt: Tod —
openhauner rthur, oſoph,
eb. 22. Febr. 1788 zu Danzi ‚get. 21.
ept. 1860 in Frankfurt a. M.; mar ber
Sohn der Schriftftellerin Johanna ©.
bielt fi in feiner Jugend in rankreich
und England auf, um ſich zum Kaufmann
auszubilden, entſchied ſich nach dem Tod
ſeines Vaters für die Gelehrtenlaufbahn,
abſolvierte in Göttingen, Berlin und Jena
ſeine Studien, habilitierte ſich 1820 nach
Vollendung feines Hauptwerks: »DieWelt
als Wille und Vorftellung« (1819; 5.Aufl.
1879, 2 Bbe.), an ber Univerfität Berlin
ohne Erfolg und zog fi, daburch gegen
bie» Philofophieprofelforen«erbittert, 1831
nad Sranffurta. M. ind Privatleben zu⸗
rüd, wo er feitdem ausfchlieglich feiner
philoſophiſchen Schriftitelleret lebte und in
ben legten Lebensjahren auch fleigende An⸗
erfennung fand. Seine Hauptſchriften
un außer bem obengenannten Wert feine
romotionsfchrift Ȇber bie vierfache
Wurzel bed Satzes vom zureichenden
Grunde (1813, 4. Aufl. 18759, welche das
Fundament feiner Logik, Ȇber den Willen
in ber Natur« (1836, 4. Aufl. 1878),
welche te Naturphiloſophie enthält, und
»Die beiden Grunbprobleme ber Ethik«
(1841, 2. Aufl. 1860), zwei Abhandlun-
gen, beren eine über das Mitleid als Fun⸗
Schönthan —
he Laufbahn beftimmt, mit17 Sabren |
Schrader.
dament ber Ethif, die anbre tiber feine
— e) Anſicht von der Willens
ibeit handelt. Die größte Verbreitung
haben feine unter bem Titel: »Parergs
und Paralipomena« (4. Aufl. 1878, 2
Bbe.) geſammelten Fleinern geiftreich be
roden Schriften gefunden, unter benen ber
Auffat gegen bie »Bhilofophieprofefloren«
durch feine maßlofe Heftigfeit, jener »Über
das Seifterfehen< durch die darin ſich
barende Neigung zur Myſtik berühmt ge-
worden if. Seine »Sämtliden —**
ge tauenftädt in 6 Bänden (2. Aufl
heraus. Die Grundfti ber
Werke Schopenhauers, bie, Ta j
wenig beachtet, gegenwärtig ebr 3
Berehrer zählen, iſt peſſimiſtiſch; boch be
kunden fie zugleich eine geniale
ber en unb Dinge fowie eine mer
— geiſtreich⸗ populãre und witzige Dar⸗
ellunggabe. Um bie Verbreitung und
Erläuterung berfelben bat fi vor allen
Frauenftäbt G. d.), um feine
außer diefem Linbner (G. Bon ibm
Über ihne, 1863) und Gwinner (»Sche
penhauers Lebene, 2.Aufl.1877, und »S.
und feine Freunbe«,, 1863) verbient —
macht. Bol. Haym, Arthur S. (1864)
drader, Auauft (eigentlich Sim:
met), Romanſchriftſteller geb. 1. Ott.
1815 zu a bei —— geſt
46. Juni 1878 In Beta; beſuchte des
Gymnaſium zuHa t, begann basm,
ba die Gelbmittel für das Stubium nich
ausreichten, als Überfeker für ben Buch
an zu arbeiten, erwarb fi} in Ham:
urg als en eine geficherte Ert-
ſtenz, welde inbe8 ber Branb von 1842
wieder vernichtete, fiedelte nach Leipgi
über, wo er feinen Roman »Das
ment be3 Grafen Samilton«e aus buch⸗
händleriſchen Rüdlichten als Wert bes
Franzoſen Aler. Dumas erſcheinen ſieß
und entwickelte bier eine ungewöhnliche
Fruchtbarkeit auf bem Gebiet bes Romans,
die um fo flaunenswerter ift, als =
licher Kummer ihm zuſetzte und bie ;
bigleit feine Schaffens trübte. Auch auf
dem Felde der Jugenblitteratur war ©.
— Seine Romane find in Dumas
ſcher Manier geſchrieben, hochromanti
wie ſchon die Titel verraten, auf
Schröer — Schüding.
und Nervenkitzel berechnet; fie zeigen viel
Talent, aber wenig Kunſt. Eine Uingabe
der Titel kann billig unterbleiben.
Schröer, Karl N ulius, Dichter und
Litterarhiſtoriker, geb. 11. San. 1825 zu
Preßburg, Sohn des unter dem Namen
Ehriftian Oſer befannten Schriftftellers
Tobias Gottfr. S., ftubierte in Leipzig,
alle und Berlin, war 1852—61 Brot
or an der Oberrealichule zu Prekburg,
odann Direktor ber evan elfhen Säulen
in En — — m Ie akt, er
an ber techn ule er:
nannt. Außer —XX (2.AuN.1862)
und »Alpharts Tod in neuefler Geftalt«
(1874) veröffentlichte er: »Geſchichte ber
beutfchen £itteratur für Schule und Haus«
(1853); »Deutſche Weihnachtsſpiele in
Ungarn« (1858); »Darftellung der deut:
fen Munbarten bes ungariſchen Berg:
lanb8« (1864); »Die Dichtungen Hein-
rich von Mogelin« (1867); Die beutiche
Dichtung des 19. JZahrhunderts« (1875);
»Goethes äußere Erideinung« (1877);
»Die Deutfchen in Öfterreiche (1 9) und
einen Kauft:Rommentar (1881, 2b. 2
Schücking, Levin, Schriftiteller, geb.
6. Sept. 1814 zu Klemenswerth in Weft:
falen, Sohn eines Amtmanns und einer
damals als Dichterin gefeierten, finnigen
Mutter, kam 1830 auf bas Gymnafium
zu Müniter, wo er Annette v. Drofte
Hülshoff Fennen lernte, fpäter auf das zu
Osnabrück, ftudierte in Münden, Göt-
tigen und Heibelberg bie Rechte, gab 1837,
als er nicht in ben preußiſchen Staats:
bienft eintreten burfte, feine juribifche
Karriere auf, ging 1841 zu Freiherrn v.
Laßberg (Annetteng
Meersburg, um deſſen Bibliotbel zu ordnen,
übernahm bann bie Erziehung der Söhne
bed Fürſten Wrebe, mo er feine fpätere
Gattin, Luiſe Gall, kennen lernte, trat in
näbere Verbindung mit der Augsburger
Allgemeinen Zeitung«, hierauf mit ber
»Kdlniſchen Serlung«, mit welch leßterer er
bis 1852 liiert blieb, an in bemjelben
Jahr nad Schloß Safienberg im Münſter⸗
ſchen über, fah fidy aber durch den Tod ſei⸗
ner Gattin (1856) veranlaßt, nad Mün-
er zu ziehen, von wo aus er 1862 eine
ife nach England und 1864 eine folche
Eöriftftellerlegiton.
wager)auf Schloß | [chen
657
nad) dem fchon wiederholt von ihm befuch:
ten Italien unternahm, undlebt noch gegen
wärtig im raftlofer fchriftftellerifcher Thä-
ir in dergenannten Stabt. Schüdinge
tärke liegt im Roman, wenn auch feine
fonftige Schriftftellerei allein ſchon genüigte,
ihn zu ben bedeutenbern Männern ber Fe⸗
ber zu rechnen. Vgl. fein »Maleriſches und
romantisches WVeftfalen«, in Verein mit
Treiligrath herausgeneben (2. Aufl. 1871);
»Helvetia«, Naturgefchichte und Sage im
Spiegeldeutjcher®ichtung« (1851); a
Tia« (1851); »Eine Römerfahrt« (1848);
»Bilder aus Weftfalen«e (1860); »Genea⸗
nomifche Briefe« (1855); >Heinrih v.
Gagern, ein Lichtbild« (1849); »Annette
v. Drofte- Hülshoffe, Lebensbild (1862);
bie von ihm und feiner Gattin Luiſe Gall
herausgegebenen »}familienbilder« (1854)
und »Familiengeſchichten; (1854) 20. In
ber großen Bildergalerie bed Romans ges
hören bie Schöpfungen — Autors zu
den anmutigſten und gediegenſten. Sie
; | find zwar nicht alle gleich gut und ſchmuck
geraten, bie Beleudytung ift nicht ſtets
gleich vorteilhaft, und die Farbenharmo⸗
nie läßt bier und ba zu wünſchen übrig
(vgl. »Die Malerin aus dem Lounre«); aber
bie beſſern (b. h. die Mehrzahl) haben ſchon
zum voraus den Borteileined wirklungsvol⸗
len heimatlichen oder geſchichtlichen Hinter⸗
grunds. S. zeichnet mit Behagen und
Liebe, und zwar Natur und Menſchen mit
page Liebe; darum gelingt ihm auch,
i angebornem Talent, beides fo gut. Er
bat die Gabe, für jede Lage und Stim⸗
mung ben empfindenben Nerv zu befiten,
und dieſe Gabe ſchärft feinen pſychologi⸗
Blid. Wo er auf eigner, b. b. auf
»toter« Erde fteht, ifter Immermann eben⸗
bürtig. Tiefe — eme will er weder auf⸗
ſtellen, noch löſen, das Leben iſt für ihn und
eine Figuren etwas mehr als ein bloßes
ichts oder ein unheimliches Rätſel, und
was in dieſem bunten Kaleidoſkop, Reben
enannt aulommiicht, ſich verſchiebt, ab-
bt und bie wunberlich gearteten Figuren
und Gruppen bildet, da8 ſchafft fein künſt⸗
lerifcher Griffel in oft phantaftifch ge
ſchwungenen Linien mit feltener Virtuofis
tãt derErfindung nad). a a
ten Romane find in 24 a (1864—
4
658
N die Novellen in 6 Bänden (1859 —
1866) erfhienen. Zu ben erftern find feit-
her eine Anzahl neue hinzugelommen, wie:
»Der Erbe von Hornegg« (1878), »Die
Herberge ber Gerechtigleit« (1879), »Das
Recht der Lebenden« (1880), »Seltiame
Brüber« (1881); zu letztern: » —
teden« (1872)u. »Rovellenbuch« (1876).
Zu feinen beften Erzeugniffen in der Gat⸗
tung Novelle gehören entſchieden die hiſto⸗
riſchen: »Aus ben Tagen der großen Kai⸗
ſerin« (1858). Bon feinen Romanen
nennen wir: »Ein Schloß am Meer«
(1843); »Die Ritterbürtigen« (1846);
»Eine dunfle That« (1846); »Ein Sohn
des Volis⸗ (1849); »Der Bauernfürfte
(1851); »Ein Staatsgeheimnis« (1854);
»Ein Held der Zufunfte (1855); »Die
Sphinr«e (1856); »Paul BrondhHorit«
—33 »Die Marketenderin von Köln«
1860); »Die Geſchwornen und ihre Rich⸗
tere (1861); »Cine Aftiengefelicaft«
(1863); »Verſchlungene Wege« (1867);
Dornegge« (1869); »Luther in
; » Herrn Didierdfanbhaug«
chulte, Johann Friedrich, Rit⸗
ter von, Kirchenrechtslehrer und Ver⸗
treter der altkatholiſchen Bewegung Rn
23. April 1827 zu Winterberg in Weit
alen, ftudierte zu Berlin Philologie und
echte, habilitierte fih in Bonn, ward
1854 auferorbentlicher, 1855 ordentlicher
Vrofeffor des Kirchenrecht in Prag, er:
bielt 1869 den erblichen Abel nel te
1872 einem Ruf als ordentlicher Brofeffor
ber Rechte und Geheimer Juſtizrat an die
Univerfität zu Bonn. An ber altfatholi:
chen Bewegung nahm er hervorragenden
Anteil, prüfibierte auf zahlreichen Kon:
greffe der Altkatholifen und ift feit Be-
gründung ber EEE Spezialre⸗
präſentenz (Mai 1874) nächſt dem Biſchof
deren Vorſitzender. Von ſeinen wiſſen⸗
ſchaftlichen, meiſt auf Dogmatik und Ge⸗
ſchichte des katholiſchen Kirchenrechts be⸗
züglichen Werken erwähnen wir nur ſein
»Lehrbuch der deutſchen Reichs: u. Rechts⸗
eſchichte« (4. Aufl. 1876). Gegen ben
Itamontanismus trat er in folgenden
Schriften auf: »Die Macht der römiſchen
Schulte — Schulze⸗Delitzſch.
Papſte⸗« (1871); »Denkſchrift über das
Verhalten des Staats zu den Sätzen der
päpftlihen Konſtitution vom 18. zul
1870« (1871); »Die Stellung ber —
zilien, Päpfte und Biſchöfe« (1 1}; »Die
neuern katholiſchen Orden und Kongte⸗
ationene (1872); »Der Eölibatsgwang«
1876) u. a.
13, 1) Albert, f. San Marte.
2) Ferdinand, tſchech. Novelifi und
Litterarhiftorifer, geb. 17. Jan. 1835 zu
Ronov m Böhmen, beſuchte das Gym:
nafium unb bie Univerfität zu Prag, be-
teilte Deutichland, Belgien, i
und die Schweiz und iſt gegen
feſſor an ber ſlawiſchen Handelsakademie
zu Prag. Von ſeinen zahlreichen kultur⸗
und litterarhiſtoriſchen Auffä
wir: »PBeter Cheldichy« (auf
ten die Sefte der Böhmifchen Brüder im
15. Jahrh. ihre Entftehung bafiert, 1875);
»Die Romane in ber Re den Litteras
tur des Mittelalters« > 6); »Die Bal⸗
lade und Romanze in iſchen Lit
terature (1877). ©. fchrieb ferner: »Der
König Georg von Podiebrad« (1868);
»Joſeph Jungmann« (1873) u, »Die 66
miſchen Emigranten« (1876); ferner bie
Novellen: » alte Herr von Domafic«
(1878); »Aus ber Nature (1878); »Der
— (1879); »Die
ſchaften⸗ (1 :
Schulze⸗Delitzſch, Hermann, Polis
tifer und Gründer des deutfchen Genoſſen⸗
ſchaftsweſens, geb. 29. Aug. 1808 zu De:
litzſch, ftubierte die Rechte und wurbe 1841
Batrimonialrichter in feiner Baterfiadt,
1848 in bie preufif ationalverfamm:
lung gewäblt, ſchloß er fih dem linken
Du an und fiellte im November den
ntrag auf Steuerverweigerung; auch
ber aufgelöften Zweiten Kammer von
1849 gehörte er an. Nachher wurde er an
bag Kreisgericht in Wrefchen verfegt, nahm
aber bald barauf feine Entlafjung, grün:
bete 1850 in feiner Baterfiadt den erfien
Vorſchußverein und regte hiermit eine
foziale Bewegung an, bie jehr bald beden⸗
tenden Umfang annahm, und an deren
Spitze er (feit 1859 Leiter bed Jentral⸗
büreaus ber deutichen Vorſchußvereine,
jeit 1864 Anwalt des Allgemeinen Ber:
Shure — Schwartz
bands ber beutfchen Erwerbs⸗ und Wirt:
ſchaftsgenoſſenſchaften unb Herausgeber
ber feit 1854 erfcheinenden »Blätter für
AH unb bes »Sahres-
bericht8«) fortan blieb. Seit 1861 it ©.
wieder Mitglieb des preußiichen —
netenhauſes ſowie ſeit 1871 des Reichs⸗
tags und gehört hier der Fortſchrittspar⸗
tei an. Seinen Wohnſitz hat S. ſeit einer
Reihe von Jahren in Potsdam. Von ſei⸗
nen meift dem Genoflenfhaftsmwejen ge
widmeten Schriften erwähnen wir: »Aſ⸗
ſociationsbuch für beutihe Handwerker
unb Arbeiter« (1853); »Die arbeitenden
Klaffen und das Aſſociationsweſen in
Deutichlande (2. Aufl. 1863) ; —
und Kreditvereine als Bolkebanken« (5.
Aufl. 1876); »Wanderbuch« (2. Aufl.
1859); »Kapitel zu einem beutjchen Ar:
beiterfatechismuge (1863); »Anweifung
für Vorſchuß⸗ und Krebitvereine« (1870);
»Die Entwidelung bes Genoſſenſchafts⸗
weſens« (1870); »Die el
in einzelnen Gewerbözweigene (mit F.
Schneider, 1873).
Sur, Edonarb, franz. Schriftſtel⸗
ler, geb. 1843 zu Straßburg, flubierte hier
bie Hecht, betrieb aber mit größerm Eifer
ermaniftifche Studien, bereifte jodann
utſchland, wo er mit berühmten ‘Ber:
fönlichfeitenBerbinbungen anfnüpfte, und
fuchte, feit 1867 in Paris verweilend, die
Kenntniß ber beutichen Litteratur bafelbit
zu verbreiten. Erveröffentlichte: »Histoire
du Lied« (1858, beutich 1870), worin die
ahlreihen Überfeßungen aus Goethe,
bland, Heine ꝛc. wahre Meiſterſtücke
find; »Le e musical«e (1875, 2
Bde ; beutich 1877) u. a.
Shwark, 1) Marie Sophie, ſchwed.
Romanfchriftfielerin, geb. 4. Juli 1819 zu
Boraͤs als Tochter bes bort anfüffigen beut:
chen Kaufmanns Karl Birath. Ian fünf:
ten Jahr vaterlo8, wurde fie von einem
Anverwanbten, bem Zollinjpeftor Trotzig,
als Pflegefind aufgenommen und erzogen.
1 iratete fie den Oberdirektor bes
polytechniſchen Inſtituts in Stodholm,
. ©. (geft. 1 ‚ und begann von
da an efcia auf die Lektüre ſchönwiſ⸗
fenfchaftlicher und les Schrif⸗
ten zu werfen. Ein natürli
es Talent | fin
659
brachte fie bald zu fchriftftellerifcher Pro:
duftion, aber e Ya — gr
der ein großer Feind von Romanen war,
daß fie ein Buch druden ließ: es war
bie Rovelle »Förtalet« (»Die Vorrede«).
Seit biefer Zeit war ihre Feder eine un⸗
"de fruchtbare, bie mit größter Leichtig⸗
eit produzierte, ohne darum in Seichtig⸗
feit zu verfallen; ihre Romane find im Ge-
genteil zum großen Teil Tenbenzromane,
welche bie Gleichberechtigung der arbeitens
den Klaſſen wie die Ehre der Arbeit gel⸗
tenb machen wollen, und find auch wirflich
durch Die Wärme des Tons, bie unterhals
tende Form, in welche die fittliche Idee
gekleidet ift, nicht ohne Einfluß geblieben,
namentlih ba bie Romane in faft alle
Kulturiprahen Europas überjegt wur:
ben. Sie erfchienen zuerft unter ber Chiffre
M. S. S., fpäter unter Pfeubonymen
und ihrem eignen Namen. Ihre Haupt:
tomane find: »Mannen af börs och qvin-
nan af folket« (»Der Mann von Geburt
und die Frau aus bem Volk«, 1858);
»Arbetet adlar mannen« (»Die Arbeit
abelt den Mann«, 1859); »Adlingens
dotter< (»Die Tochter ded Edelmanus⸗,
1860); »Skuld och oskuld« (1861); »Är
mannens charakter hans öden?« (»3fi
ber Charakter bes Mannes fein Schid>
fal?«, 1861); »Börd och bildning«
(»Geburt und Bildunge, 1861); »Posi-
tivspelarens son« (»Der Sohn des Or-
eldreberd«, 1863); »Guld och namn«
(get unbName«, 1863); »Den rätta«
»Der Rechte«, 1864); »Ungdomsmin-
nen« (»ugenderinnerungen«, 1865);
»Mina lefnadsöden« (»Meine Lebens:
hidfale«, 1865); »David Waldner«
866); »Vexlande öden« (»Wechfelnde
chickſale«, 1871); »Sonsonen« —*
Enkel«, 1871); »Ett tidens barn« (»ECin
Kind der Zeit«, 1873); »Liten Karin<
(1875). Außerbem bat fie eine große Anz
abl von Novellen für Zeitſchriften und
alenber gelhrieben, welche fpäter unter
gemeinfhaft ihen Titeln erfehtenen, end⸗
ich Fleinerebiograpbifche Bilder: »>Smärre
historiska berättelser« und »Nägra ru-
nor«, Epifoden aus dem Alltagsleben bes.
rühmter Schweden. Ihre Hauptromane
deutſch in zw aben,
; 0
UNIVERSITY }
CALIFORNIA; “
660
Schwarz —
Schweichel.
1869-72 in 59 Bänden und 1865 ff. in Schwarz, 1) Karl, freifinniger pre-
44 Bänden, erſchienen. Die lebten Ro⸗
mane Tieß fie, meift zuerft deutſch erfchei:
nen unb erft ſpäter ſchwediſch.
2) Wilhelm, Mythenforſcher und
Schriftſteller, geb. 4. Sept. 1821 zu Ber:
Iin, ftudierte 1838—43 daſelbſt und in
Leipzig Philologie, wirkte feit 1844 am
Werderſchen Gumnafium zu Berlin,
wurbe 1864 Direftor des Gymnafiums
in Neuruppin unb kam 1872 in gleicher
Eigenſchaft an das Friedrich: Wilhelms:
Gymnaſium zu Pofen, wo er nody fun⸗
giert. ©. a zu ben Begrünbern ber
»vergleichenden Mytbologie«. Er fammelte
bereit als Stubent in ber Marl und
* überhaupt in Norddeutſchland mit
Sagen« 2) und »Norbbeutfche Sas
en« (1849)
— rn Auflägen in Zeitiorit
ten): >
vaterländifchen Gefchichte war ©. thätig:
»Der Organismus ber Gummafien ın
feiner praktiſchen Geftaltung«e (1876);
»Leitfaden für ben beutfchen Unterricht«
(8. Aufl. 1880); »Sagen und alte Ger
ſchichten der Marl Brandenburg« (1871);
»Bilber aus ber Brandenburgilch= preußis
ſchen Gefchichte« (1875). Einen Beitrag
zur präbiftorifchen Archäologie Tieferte er
2 ern zur — a Kar:
ograpbie ovinz Poſen⸗ mit
Nachträgen von 1879 und 1880).
teftant. Theolog, geb. 19. Nov. 1812 zu
Wiek auf Rügen, privatifierte, nachdem er
eine Beteiligung an burfchenichaftlichen
erbindungen 1837) mit Haft verbüßt
hatte, mehrere Jahre zu Halle, namentlich
als Mitarbeiter an den »Halliiden Jahr⸗
büchern«, unb habilitierte ſich daſelbſt 1842
als Privatdozent; doch wurde ihm ſchon
1845 vom Miniflerium das Dozieren un:
a da er an ben Verfammlungen ber
protejtantif Freunde teilgenommen
hatte. 1848 in die beutiche Nationalver⸗
en gewählt, erhielt er 1849 unter
Minifterium Schwerin eine außer⸗
ordentlihe Profeſſur der ie zu
Halle, wurbe 1856 als Oberbonfiftorialrat
und Hofprebiger nach Gotha berufen und
1876 bier zum Generalfuperintenventen
befördert. An ber Gründung bes Protes
ſtantenvereins hatte S. namhaften Anteil.
Unter feinen Schriften find hervorzuheben:
u — mE — 1« ei);
> ng als < ; 2
we der neueften 3 ef
1869); Predigten aus ber »Gegenwart«
(7 Sammlungen, 1859-79).
2) E8perance von, |. Elyis Dielene.
chweichel, Robert, Schrütfieller,
geb. 12. Juli 1821 zu Königeberg, Sohn
eined Kaufmanns, arbeitete zuerft im
Taufmännijchen Beruf, vertaufchte biefen
hierauf mit bem Stubium risſspru⸗
denz) auf der Univerſität ſeiner rſtadt,
wurde durch die Ereigniſſe von 1848 ge⸗
mungen, bie Heimat zu verlaflen unb
fein lüd in ber Schweiz zu fuchen, wo
er an verfchiedenen Orten und Inftituten
als Lehrer tbätig war, beichäftigte fi mit
ſchriftſtelleriſchen Arbeiten, fehrte 1861 aus
Lauſanne, wo er zuleßt feinen Wohnfig
tte, nah Deutſchland zurüd und Icht
eit 1869 als Nebakteur Feuilletons
der Jankeſchen »Romanzeitung« in Ber-
lin. ©. bat fi) durch ee ung
für Land und Leute ber Schweiz beitimmen
laflen, feine Stoffe ſchweizeriſchen Verhaͤlt⸗
nifien zu entnehmen ober foldyen, welche
ben fchweizerifchen ähnlich find. In feinen
Novellen: »In Sebira’ und Thal« (1865),
»Zura und Genfer See« (1865), »Im
Hochlande (1868), »Aus ben Alpen«
Schweiger» Lerchenfeld — Schwerin.
(1868) jowie auch in ben —
»Der Artichwinger« ¶ 3. Aufl. 1880), »D
Bildſchnitzer vom Adhenfee« (3.Aufl. 1876),
»Die Falkner von St * « (1881) weht
er recht witzige Gebirgsluft, und
die ah bank findet in ©. einen
nicht unwürdigen Repräfentanten. Noch | He
ift feiner »Italieniſchen Blätter« (1876)
zu aebenfen.
Schweiger⸗Lerchenfeld, Amand
von, oſterreich. Reifenderunb Reifeichrifte | fu
fteller, geb. 17. Mai 1846 zu Wien, er-
Die eine wiſſenſchaftlich⸗militäriſche Aus:
ildung, wurde Offizier und machte ben
italieniſchen Feldzug mit. 1871 trat er
aus ber öterreichtichen Armee und begann
nun feine Reifen, die ihn burch Stalien,
bie Donaufürftentümer, Dalmatien, Beil:
arabien, Bosnien, Armenien, Syrien x.
führten, Er publizierte: »Die großen ine
ternationalen Tranſitſchienenwege ug
Vorder⸗ und Zentralafien« —
ter dem Halbmonb«, ein Bild des ottoma-
niſchen Reichs unb feiner Völker (1876);
»Armenien« (1878); »Bosnien, das Land
und feine Bewohner« (2. Aufl. I
»Zwiſchen Bontus und Adria« 1879);
tail und Hohe Pforte« kl) > Das
— leben der Erde⸗ (1 »Der
Driente (illuftriert, 1881 1 ft). Au erdem
ſchrieb er zahlreiche Feuilletonartikel und
Aufſaͤtze in gegrapbi iſchen und andern
Blaͤttern und ie »Rulturfarte von
on (1er heraus.
einferth — Afrilareiſen⸗
—* 29. Dez. 1836 zu Riga, ftudierte
188 —63 Naturwiffenichaften, nament-
lich Botanif, in Heidelberg, Münden und
Berlin, machte 1864—66 jeine erite große
Reiſe Be Afrika, die ihn durch Agypten
über Kofleir am Noten
und Koffala bis ins dand ber Önlabat in
Norbabeffinien führte, brang auf einer
1868 im Auftrag der Humbo t:Stiftung
in Berlin unternommenen or über
Chartum ins Innere von Afrika vor,
durchforſchte insbeſondere die Länder ber
menfchenfreflenden Niam : Niam und
Monbuttu, entbedte das Zwer a =
N feheie Enke 1er —— *
zur wei Jahre ſpaͤter erforſchte eren
die Oaſe Chargeh. Sein pi
Meer, Suafim | ben.
661
1872 Kairo, wo er zum Generalbireftor
er | ber Mufeen, Sammlungen x. ernannt
wurde. Über feine — die beſonders
für die Kenntnis ber Flora des Nilgebiets
und in hydrographiſcher — tig
find, veröffentlichte er das Werk »Im
en von Afrika« (1875).
eier, Jean Sa —
— — Agitator und Bühnen:
ai, eb. 12, au 1833 zu Frank⸗
‚geil. Juli 1875 ın ber
—5 Gießbach am ae er See; war
ber Sprößling eines altes fatholifchen
Patriziergeſchlechts, ftudierte in Berlin
und Heibelberg die Rechte und ließ fich als
Abvofat in feiner Vaterſtadt nieder. Mehr
aber als die advofatorifche Braris nahmen
ihn die Politik und litterarifche Beichäfti-
gungen in Anſpruch. Er wenbete ſich zu
—* der 60er jahre ber ſozialdemo⸗
kratiſ en — ewe u, wurde
nach alles Tod 1 fibent des
——— deutſchen Arbeitervereins
und des Verbands deutſcher Gewerk⸗ und
Arbeiterſchaften in Berlin und gab als
ſolcher den »Sozialbemofrat« heraus, was
ihn in häufige Konflikte mit ber preußi-
ſchen — brachte. Bon feiner Par⸗
tei wurde er 1867 in ben norbbeutfchen
Reichstag gewählt; als er darauf 1871
bei ber Wahl zum beutf Reichstag
durchfiel, Tee : das Praͤſidium des Ar-
beitervereing nieder und 309 fih gan Bm
politifchen Leben zurüd. Al X Shrätfte
ler it ©. (von feinen —e— —
»Der Zeitgeiſt und das Chriftentum«,
»Zur deutichen Frage«, 1862, u. a. abge
N eben) mit Dramen, namentli Luft:
em, De an J— ſich einige
ngere Zeit als Zugſtücke beha
Wir nennen: —A
»Friedrich Barbaroſſa« (1858); are
(1871); »Die Darwinianer« 1875);
»Die brei Staatöverbrecher« (1876); »Die
Edechſe⸗ —— a ch⸗ 1876).
3a anbre find ald Manuffript ge
drudt. Außerdem fchrieb er: »Lucinde,
oder Kapital und Arbeit«, fozialpolitifches
Zeit — 1864, 3 Bde.)
Alerandrine Frans
355 —— —A
ohnfitz iſt ſeit 1813 zu Zilfit, verbrachte ihre Jugend in
662
Heinen oſtpreußiſchen Städten, in been
ihr Vater durch jeine amtlichen Stellun⸗
en feitgebalten war, erfuhr fpäter in
nit und Königsberg die Einwirkun⸗
beutenber Männer, welche bie rei
enbe Dichterin in ihrer eigentilmlich res
ligiöfen,, Durch ſchwere innere und äußere
Erlebni —— enen Lebensrichtung
noch beſtärkten, und ließ dieſe Grundſtim⸗
mung auch in ihren Dichtungen und Ro⸗
manen vorherrſchen. Wir nennen von
ihren Werken die Dichtungen: »Das Al⸗
phabet des Lebende (4. Aufl. 1870), »Der
Stunden Gottesgruße (1859), »Dein
Sinai« (1863), »Des Geiſtes Pilgerfahrt«
ER ferner die Romane: »Sofepbine«
1851), »Das Teftament bed Juden«
1852, 3 Bbe.), »Geadhtet und Geächtet«
1855, 2 Bde), »Woher und Wohin«
1870, 2 Bbe.)
Schwetſchke, Karl Guſtav, Schrift:
fteller, geb. 5. April 1804 zu Halle, gef.
4. Oft. 4881 daſelbſt; ftudierte Philolo⸗
gie, mußte aber wegen Teilnahme an ber
urſchenſchaft dem akademiſchen Stu-
bium entfagen und trat 1825 a Halle
in das Bu er cal nes Ba:
ters ein. In ben Mer Jahren war er
Mitfifter einer Freien Gemeinde, 1848
Mitglied ber Frankfurter Nationalver:
fammlung, wo er zur Kaiferpartei ge:
hörte. 1849 erſchienen feine gegen bie
demokratiſche Linke gerichteten, oft aufge
legten »Novae epistolae obscurorum
virorum« lung abe mit Kom-
mentar 1878), benen ſich jpäter »Novae
epistolae clarorum virorum« (1855)
zur Befämpfung ber preußifchen Reaktion
anfchloffen. Seine übrigen zahlreichen
riften (Auswahl 1866) find teils dich⸗
teriſchen, teils litterar⸗ und fulturbiftori-
ſchen Inhalts. Unter ſeinen Dichtungen
in deutſcher und lateiniſcher Sprache Ob
hervorzuheben: »Bismardias«e (1867, 6.
Aufl. 1870), »Barziniad« (3. Aufl. 1870)
und »Zeitgebichte« (deutſch und lateinisch,
3), welche drei Werte 1878 in einer
Geſamtausgabe erſchienen. Außerdem
erwähnen wir: »Vorakademiſche Buch:
drudergefchichte ber Stadt Hallee (1840),
die ihm ben Doktortitel eintrug; »Ge:
ihichte bes L’Hombre« (1863) u. a.
—
Schwetſchke — Sealsfield.
GealsReld (ipr. ſehlsſihld), Charles,
Pſeudonym für Karl Poſtel, Roman
Ichriftfteler, geb. 3. Mä 1793 zu Pop⸗
pig bei — in Mähren, gef. 26,
Mai 1 bei Solothurn; ward von ſei⸗
ner Mutter zum geiftliden Stand be
ſtimmt, trat, nachdem er das Gymnaftum
von Znaim burdlaufen, ala Novize ix
da8 Ordenshaus ber Kreugberren zu Sag,
erhielt bie Priefterweihe und bas Amt
eines Ordensſekretarius entfloh 1822 auf
einer Reife nach Karlsbad dem verhaßten
Klofterzwang und wandte fich nad ber
Schweiz, fpäter nad) Amerifa, wo er fi
ba8 Bürgerrecht erwarb, wareine Zeitlang
verfchollen , His feine Schrift über Söfter-
rei: » Austria as it is« erſchien und fo
fort verboten wurde. Er bereifte die Sũd
ftaaten ber Union und Teras, wo er Ein:
drüde und Stoffe für feine Romane fan
melte, übernahm nad feiner zn: die
Redaktion des »Courrierdes -Unis«
(1829), eines bonapartiftifh gefinnten
und mit bonapartiftiichem Gelb unterſtũtz⸗
Pi ne ; Eng ber ——
eines Arztes na na
zurüd, lebte feit 1832 in der —
ausſchließlich mit Schriftſtellerei beichä
tigt, nur zeitweiſe dieſen Aufenthalt durch
Reiſen nach Amerika unterbrechend, und
kaufte ſich 1860 am Fuß des Weißenſteins
—— Surddgegogenbeit umb
in einfiebler zogen
Verſchloſſenheit fortan (ehe Über ki
Lebensſchickſale, Beziehungen zc. ſchwebt
SV if ber eigentfiie Begründer, yugIntä
. tft ber eigentliche nder, zu
aber auch bis beute der genialfte Vertreter
bed erotiihen Romans. Sein kulturge⸗
ſchichtlicher do ont ift großartig, ſeine
Naturgemälde ebenfo überraf wahr
wie entzüdend ſchön, fein dithyrambiſcher
Schwung binreißend, allerdings auch ind
Orgiaſtiſche ausſchreitend. ©. ft Kosmo⸗
po it; — will Fe An ——Ec
rum ewöhnlichen aſiekitzel;
er prunkt nicht mit Erfindung und Spar
nung, erfennt im Roman eine höhere, eine
ziviliſatoriſche Aufgabe und bat biefe al
end erfüllt. Er veröffentlichte: »Der
egitime und der Republifaner« —983
»Transatlantiſche Reiſeſtizzen⸗ (1834);
Secchi —
»Der Virey und bie Ariftofraten« (1835);
»Lebensbilder aus beiden Hemifphären«
(1835 — 37); ⸗Deutſch⸗ amerifanifche
MWahlverwandtfchaftene (1838 — 42);
»Sturm⸗, Land⸗ und Seebilber« (1838 ff.) ;
»Das Kajütenbuch« (nationale Charakteri⸗
ten, 1841); »Süden und — 1843,
oman) u.a. Die »Geſammelten e⸗
erſchienen in 3. Auflage 184346, 15 Bde.
Aus feinem Nachlaß bat A. Meißner bie
Erzählung »Die Grabesihuld« u
rausſsgegeben. Sein Leben beichrie
molle — Vgl. außerdem Ham⸗
burger, S.-Poſtel (bisher unveroͤffent⸗
lichte Briefe ꝛc., 1879).
Secthi (ipr. fett), Angelo, ital. Aftro-
nom unb Phofifer, geb. 29. Juni 1818
m Reggio in der Provinz Emilia, geſt.
26. Febt. 1878 zu Rom; ftudierte als
Zegling bed Jeſuilenordens Theologie am
ollegio Illirico-Lauretano bei Loreto,
betrieb aber auch das Studium ber Ma:
thematit und Phyſik und hatte hernach
am Georgetown &ollege bei Waſhing⸗
ton in Norbamerila Gelegenheit, fi) zum
Aftronomen auszubilden. Er begann an
demſelben Kollegium auch feine Lehrthä⸗
tigkeit als Profeſſor der Mathematik und
—28 und verſah ſpäter die Pro⸗
feſſur der Phyſik am Collegio romano zu
Nom. Dieſe feine Lehrthätigkeit wur
1848 für einige Zeit Durch die ibung
ber Zefuiten, die auch ihn traf, unterbro>
chen: er bereifte inzwifchen Frankreich,
England, Amerifa. Rad der Reſtaura⸗
tion jeiner Lehrfanzel zurückgegeben, grün
bete er eine zu dieſem Kollegium gehörige
Sternwarte, die durch ihn bald eine der
bedeutendften in Europa wurde. Er vers
öffentlichte zunächſt: »Researches on
electricalrheometry« (1852) und »Qua-
dro fisico del sistema solare secondo
2 — — —
ie ungen, we chi europãi⸗
ſchen Ruf begründeten, bezogen ſich meiſt
auf Probleme der aſtronomiſchen Phyſik;
bie Anwendung ber Speltralanalyſe auf
bie — Himmelskbrper, ins⸗
beſondere der Sonne mit ihren Flecken,
are ⁊c., verhalf ihm zu den be-
r orträgen,
beutenbiten ann Aus
welche er 1867 den Zöglingen der Ecole
Second. 663
St. Genevitve in Paris hielt, entſtand
fein berühmtes Werk »Le soleil« (1870;
deutfch von Schellen, 1872). Er veröffent:
lichte neben zahlreichen Fleinern Abhand⸗
Eugen in Fachzeitſchriften noch Die Haupt:
werte: >L’unitä delle forze fisiche«
(2. Aufl. 1874, beutih 1875) und »Le
stelle, saggio di astronomia siderale«
(1877 , deutih 1878). Große Verdienite
erwarb er ſich auf dem Gebiet ber Meteo-
rologie, teils durch Einleitung einer tele:
graphifchen Korrejponbenz der meteorolo:
ifhen Daten fir Stalien, teils durch
ndung eines Mechanismus zur Re:
iftrierung folder Daten, teil durch eigne
obachtungen, die er im November 1871
am Mont Eenids Tunnel begann.
Setond (Ip. Hötöng), Alberic, franz.
Dichter, geb. 17. Juni 1817 zu Angou⸗
leme, war 1848—50 Unterpräfeft von
lee im Departement Nieberalpen,
ſchloß fih dann dem Kaiſerreich an, das
ihn vielfach protegierte (worüber in ben
Zuilerienpapieren Erbauliches zu leſen)
und ihm den Poften eines Regierungs:
fommiffars am Odeontheater übertrug.
als Dichter ift ©. mit Romanen und
Dramen bervorgetreten, bie fich weit über
die Mittelmäßigkeit erheben. Die erftern
ben meift einen nahen Anſtrich,
o: »Lettres cochinchinoises sur les
hommes et les choses du jour« a9)
»M&moiresd’unpoissonrouge« (1842);
»Les petits mystöres de l’op6ra«
1844); »Contes sans prötention«
1857); »Miseres d’un prix de Rome«
1868); »Lasemaine desquatrejeudis«
1872); »La vicomtesse Alice« 11873 ;
»Les demoiselles du Roncay« (1874,
von der Akademie preisgefrönt) und »Le
roman de deux bourgeois« (1879).
Bon feinen Theaterfüden, bie er meilt
in Aflociation mit andern fchrieb, verbie-
nen a Er dragon de vertu«
(1839); »Le droit d’ainesse« (1842);
»English spoken« 8 »Lacome&die
a Ferney« (1857); »Un baiser ano-
nyme« (1868); »La fontaine —
(1869); »Un maitre en service« (1872)
u. a. ©. redigierte auch verjchiebene Blät⸗
ter, barunter ben »Entr’acte«, und
wirfte unter Villemeſſant als Chroniqueur
664
beim »Figaro« unb »Grand journal«
mit. Mit der neuen Republik ſteht er auf
geipanntem Fuß.
Geeburg, Franz von (eigentlich
—28 kathol. Volksſchrifiſteller,
eb. 15. Jan. 1836 zu Nymphenburg,
udierte in Freiſing, Metten und München
Philoſophie, dann Jurisprudenz und Theo⸗
logie und ward, nachdem er längere Zeit
Stiftspriefter geweſen, Hochftiftsvifar bei
St. Sajetan in Münden. Außer vielen
Heinern Erzählungen und Gebiditen in
eitfchriften veröffentlichte er: »Cyklame.
ine Erzählung aus alter Zeit« (1875);
»Marienfinde (3. Aufl. 1880); »Durch
Naht zum Lichte (1875); >Die Heren:
ridhter von Mürzburge; >Die Nachtis
all« m: ichte aus dem bayriſchen
es and (i ; »Die Sug er unb ihre
it« , ein Bilderchfluß C 79). ie
meiften diefer im Sinn bed römifdhen
Katbolizismus verfaßten Schriften wur-
den ind Franzöſiſche überfekt.
Geeley (ipr. ſſihleh), John Robert,
engl. Schriftfieller, geboren um 1834 zu
London, Tebt in Cambridge. Als Sohn
eines Verlagsbuchhändlers erhielt er eine
gute Erziehung, ftudierte in Cambridge, be
leibete eine Stelle als Gymnaſiallehrer,
ward 1863 Brofefjor bes Lateiniſchen am
Univerfity College zu London, 1869 Pro:
feſſor der neuern une zu Sambridge.
Unterdeſſen Hatte er 1866 durd) bag ano:
nym erichienene Buch »Ecce homo: a
survey of the life and work of Jesus
Christ« (11. Aufl. 1873) im freireligidien
Sinn in bie gärende Bewegung ber Gei-
fter in England mit bedeutender Wirkung
eingegriffen. Er bat fich viel mit Deutſch⸗
land beſchäftigt und veröffentlichte feither
hauptſächlich, neben Schulfchriften: »Clas-
sical studies« (1864); »Lectures and
essays« (1870); »Life and times of
Stein, or Germany and Prussis in the
Napoleonic age« (1878, 3 Bde.), ein
Wert, bad auch in Deutihland große An⸗
eifennung fand; endlich eine Dentfchrift
über Arndt, bein Buch »Life and adven-
tures of E. M. Arndt« (1879) beigefügt.
Seidl, Joh. Georg, äfterreich. Dich-
ter, geb. 21. Juni 1804 zu Wien, ge
18. Juli 1875 dafelbft; ſtudierte die Rechte
Seeburg — Seidlitzz.
unter ben für ibn mißlichſten Berbält:
niffen und war infolge biefer Lage ſchon
früh gezwungen, ſich Durch Schriftitellerei
jeinen Unterhalt zu verdienen. Seine
»Dichtungen« (1826) hatten einen unge
abnten Erfolg, und vollends bie »Klins
ſerl'n«, Lieder in Öfterreihifcher Mundart
rer verichafjten ihm einegroße Popu⸗
arität. 1829 erhielt der an feiner Bilbung
raſtlos arbeitende Mann eine Profeifur
am Gymnajium zu Eilli (Stei :
wo er elf glüdliche Jahre verlebte, wurde
1840 als Kuſtos des Antikenkabinetts nad
Wien berufen, in welcher Stell er bi
1871 thätig war und die vorzügliche »Be⸗
fohreibung der Faiferliden Schatzlammer
zu Wien« — lieferte, trat 1867
als Mitglied in bie Alabentie der Wiflen-
haften ein und wurbe 1867 zum Regie
rungsrat und 1874 zum LE. Hofrat er⸗
nannt. Seine »Oefammelten en:
erichienen 187 in 6 Bänben. ©. if
einer bon benjenigen Lyrifern (er veröf-
fentlichte noch; »Bifolien«, 1836; »Lieders
tafele, 1840; »Natur und Herze, epilde
Nachlefe, 1853), an welden das Cha⸗
rakteriſtiſche der beutjch=öfterreichiichen
Säule alter Zeit am beften erfannt wir.
Seine Gebichte findeinfach, gemütlich, zart,
vol heiterer Lebensluſt und in wohllauten-
ber Sprache gehalten (fein Tert zu
»Gott erhalte ꝛ⁊c.« it 1854 offiziell als
öſterreichiſche Volkshymne anerfannt wor:
ben). Seine ——
1836; »Novelletten«, ; »Laub und
Nadeln«, 1842; »Bentamerone, 1843, x.)
find nicht durch weite Perſpektiven, noch
durch Gedankenreichtum ausgezeichnet, ge=
währen aber eine anſtändige Unterhal⸗
aus: Ohne trivial zu fein.
eidlig, Julius (chriſtlicher Tauf-
und Schriftitellername des Joraeliten
ren riftfiel-
ler, geb. 3. Sept. 1814 zu Prag, geit. 8.
März 1875 in Wien; wurbe durch bie
öfterreichifche Zenfur ind Ausland getrie:
ben und lebte erft in Sachſen, hierauf in
Ungarn, ſtets journaliftiich thätig, fpäter
in Wien, wo er 1848 das »Hanbelspolis
tiſche Zentralblatt des Minilteriumg«,
nad) Eingeben besjelben bie »Prefje« res
bigierte und endlich die »Borftadtzeitung«,
Son —
an ur populär geworbenes Blatt, grün:
Er ift der Verfaſſer Mar und ebel
lan »Novellen«e (1842 u. 1845),
mehrerer Feuilletonromane Aftros
log«, »Böhmen vor 400 Jahrens, »Die
legten Adepten«), eines mit vielem Ere
folg aufgeführten Volksſtücks: »Doftorin
Nachte, fowie des für feine Zeit vorzüg:
lichen Buches »Die ae und bie Poeten
in Ofterreiche (1837)
Sejour (ipr. — a %
Dramatifer, geb. 1816 zu Ba
Sept. 1874 daferbft; wanbte Fir 106 eins
jun lyriſchen Verſuchen der Bühne zu,
ie er feit 1844 mit einer Anzahl Stücke
—— Stile in Verſen und Proſa ver:
. Ihr Charablter ift ein hochroman⸗
Hfe un erfordert ſzeniſchen Aufwand.
Hervorzuheben re 2 me de S6-
jan« (1849); II« (1852);
»L’argent du ERS 1854); »Les | den
noces venitiennes« (1855); »Le fils de
la nuit« (1857), ein Raffenfig ber Bou⸗
levardtheater; »Andr6 Gérard 2 83
»Les grands vassaux« Be
myst£res Ser Temple a 1 Les fils
deCharles-Quint«(1864); »LaMadonne
des roses« (1868) u. a.
Gelvatico, rs ar e, ital.
Kunſthiſtoriker, geb. 27. Apri 1803 zu
ee R. 30. t. 1879 in Biacenza;
trieb in feiner zugend Malerei und
Architektur, trat aber, nachdem er durch
Reijen in Italien und dem Ausland ſeine
N Rune vervollfommt, als Kunſtge⸗
Een er und Kunftkritifer hervor.
on feine erſte Schrift: »La cappel-
li Scrovegni in Padova ed i
— di Giotto in essa contenuti«
1836), Ar ihn ald Meifter in dieſem
ch. ließ er zu Padua eine an
nützlichen Winfen reiche Schrift: >Sull’
educazione del pittore storico odierno
italiano«, erfcheinen. Einganz befonderes
Verdienſt "aber erwarb er fih durch feine
mit vielen Sluftrationen erläuterte, chro⸗
nologifch nad) ben Schulen geordnete Be:
hreibung der architeftonif und pla>
ſchen Kunftiverfe Venedig, welde in
einem flarfen Band unter bem, Titel:
»L’architettura e la scoltura in Ve-
nezia«e (1847) erichien und welche von
Semper. 665
Bearbeitern besfelben Themas im Ausland
geradezu geplündert worden ift. Zu Bes
nedig, wo er 1850—58 als Direktor ber
Akademie der bildenden Künfte fowie als
Profeffor der Aſthetik und Kunftgefchichte
an ebenderjelben wirkte, veröffentlichte er
feine »Storia estetico-critica delle arti
del disegno« (1852—56, 2 ne): eine
Arbeit, welche er fpäter mit Befchräntung
en alien in i n geöberm Maßſtab aus:
führte in dem Wert »Le arti del di-
segno in Italia« (1874 fi.). —
erſchienen von ihm: »Scritti d’arte«
(18 9; »Arte ed artistie (1869) unb
eine Reihe von Künjtlernovellen, welche
nicht bloß künſtleriſch lebrreich find, ſon⸗
dern auch aſthetiſch befriedigen, unter dem
Titel: »L’arte nella vita degli artisti«
Hab, Seit 1858 lebte er wieder in
abua —— in Piacenza. Er hinterließ
Pe bedeutendſten Kunſtkenners
und — — ſeiner Zeit.
10 —— (pr. * — gb
e nograph und Hiſtoriker,
1. März 1807 zu ohenmauth, ift —*
—5*— der hei iſchen Sprache uno
itteratur an ber Univerfität Wien.
fchrieb eine beträchtliche Anzahl Hier
ee top a und genealogifcher
w ar en, dann eine orig
ide hrift : »fiber ben Einfall der Mon:
geleı en in Mährene, und ein umfangreiches
>Die Weftflawen im Altertum«
168) Auch verfaßte er eine »Geſchichte
der tichechifchen Litteratur« (1869) mit
beſonderer Rückſicht auf die Gejchichte der
tichechifchen Chr und ſammelt feit
einigen Jahren Beweiſe gegen die Echt⸗
(er der alttichechifchen Sprachdenkmã er
ei ber Dee und Königinhofer Hand:
ri
Scaper, Gottfried, Ardjiteft und
Schriftiteller, geb. ‚Nov. 1803 zu Al:
tona, get. 15. Mai 1879 in Rom; be
fuchte 1822 — 25) die Univerfität Göts
tingen, fludierte darauf zu Münden,
Regensburg und Paris noch Architektur,
bereifte Stalien, Ar und Griechen:
fanb und wurde 1834 ala Profeflor ber
Architektur an die Akademie zu Dresden
berufen. 1849 wegen Teilnahme an ben
Maiereigniffen zur Flucht gezwungen,
666
wanbte er fih nad Paris, dann nad
England, ging 1853al8 Direltor ber Bau-
abteilung an das Polytechnikum zu Züri)
und folgte 1871 einem Ruf nah Wien,
um den Ausbau der Burg, der mit ihr in
Verbindung zu jeßenden Kunfimufeen und
bes Theaters zu leiten. ©. war ein ent⸗
ſchiedener Anhänger ber Renaiffance und
zwar in einem Grade, der ihn zur Aue
techtigfeit gen die Gotik verleitete. Als
Schriftfteller hat er ſich dur folgende
Werte einen Namen gemacht: »Die vier
Elemente ber Baufunft« (1851); »Über
Polychromie und ihren Urſprun «(1851);
»Wiſſenſchaft, Induſtrie und Kunft«
(1852) und »Der Stil in den technifchen
und teftonifchen Künften« (2. Aufl. 1878),
ein wahrhaft epochemachendes Werl. —
Sein Sohn Hand, ge. 8. Dez. 1845 zu
Dresden, Dozent ber Kun — an der
Univerſität zu Innsbruck, lieferte mehrere
ſchriftſtelleriſche Arbeiten: »Geſchichte der
toscaniſchen Kultur⸗ (1869); »Dona⸗
telloe (1870 u. 1875); eine Biographie
feined Vaters (1830) u.a.
Senior, Naſſau William, engl.
Schriftfteller, geb. 1790 zu Compton in
Berkihire, geft. 4. Suni 1864; ftudierte
in Orforb, wurde Advokat und wirkte
1825—3% und wieber 1847—62 als Bro:
al ber Nationaldfonomie in Orford.
eben feinen Schriften über diefe Willen-
Ken und andern bat er bejonbers über
eine Reifen und überfeine perfönlichen Be-
ziehungen zu hervorragenden Zeitgenojien
Wichtiges berichtet. Dahin gehören fein
»Journal kept in Turkey and Greece«,
»Biographical sketches« (1863) und
kefonders feine nachgelaſſenen Schriften:
»Journals rei Hy Ireland (1868,
2 Bü »Journ in France and
Italy« (1871); »Conversations with M.
Thiers ete.« (1878, 2 Bde.); »Conver-
sations with distinguished persons
during the second empire« (1830).
Genen (fpr. ſchenoa), Auguft, Froat.
Novelliſt, geb. 1838, brachte die vor ihm
vernachläffigte Froatifche Novelliſtik auf
bie Höhe ber modernen Belletriftit. Vieles
Senior — Settembrini.
gen gehören: »Das Juwel bes Juweliera⸗
(in alle flamwifche und aud
ing Stalienifche überjegt); »Seiner Ir
würden« und »Diogened« (deutſch 180
Das fühflawifche Leben fpiegelt ſich in
biejen Arbeiten getreu ab. &. hat fi ach
als Iyrifcher und epifcher Dichter beivähkt.
Sepp, Johann Nepomuk, kathol.
Theolog und Geichichtichreiber, geb. J.
Aug. 1816 zu Tölz im bavrifhen Hoch
land, ftubierte zu Münden e
und Theologie, bereiſte 1845 und 1846
Syrien, Paläſtina und Agypten und er:
hielt nach feiner Rüdfehr die Profeiſut
ber Geſchichte an ber Münchener Univer:
fität. 1848 wurbe er in das Frankfurter
Parlament, 1849 in bie bayrifhe Kam⸗
mer gewählt. Seit 1867 wegen periön-
licher Beziehungen ae in den Ruhe
ftand verfekt, wurde er 1868 als Abge⸗
orbneter in das Zollparlanıent, 1869 von
neuem in die bahrifhe Kammer gewählt
und bewies ſich bier in den kritiſchen Zei⸗
ten von 1870—71 als einer ber einfluß-
reichſten Vertreter ber beutich: nationalen
Sache. 1872 unternahm er im A
bed Deutfchen Reichs cine neue Reife na:
Paläſtina. Sepps erfte Schrift war ein
gegen Strauß — »Leben Sefu«
(2. Aufl. 1865, en Bon feinen fon:
ftigen gahlreihen Werten erwähnen wir:
»Das Heibentum und bejien Bebeutung
für das Chriftentum« (1853, 3 —
»Thaten und Lehren Jeſu mit ihrer
geſchichtlichen Beglaubigunge (1864);
»Geichichte der Apoſtel vom bis
zur Zerſtörung Jerufalems« (2.
1866); »Jeruſalem und das Heilige Land⸗
Eee
tudien und hiſtoriſch⸗ topographi t⸗
jungen in Paläſtina« (1867); ferner
ie REED EN: Ludwig Auguftus, Kö⸗
nig von Bayern« (1869) und »Börret
und feine Zeitgenoffen« (1 ; »Altbar
riſcher Sagenſchatze (1876) und >»Meer:
fahrt nah Tyrus zur Ausgrabung der
Kathebralemit Barbaroſſas Grab« (1878).
Settembrini, Luigi, ital. Litteratur⸗
biftorifer, geb. 1812 zu Neapel, gef.
at hierzu bie von ihm rebigierte Agramer | 4. Nov. 1876 dafelbft; widmete feine Ju⸗
— »Der Kranze (ſeit 1869)
beigetragen. Zu feinen beiten Erzaͤhlun⸗
gend, in drüdenden Verbältnifien lebend
itterarifchen Stubien und erhielt 1835
Seubert — Sharpe.
eine Stelle als Profeffor der Rhetorik am
ceum zu Catanzaro, verlor diefe Stelle
i 1839 infolge einer gegen ibn erho⸗
benen politifchen Antlage, welche erſt nach
3Y/ajähriger — mit ſeiner
— endete. 1847 mußte er nad)
Ita flüchten, ba die Anonymität an:
berühmten, auch ins Franzöfifche (1848)
überfegten »Protesta dei popoli della
due Sicilie« (gegen die bourboniftifche
Herrſchaft) nit fireng genug gewahrt
worden war. Sinfolge feiner Beteiligun
an ber Revolution von 1848, währen
welder er die — des Unterrichts:
minifteriums in Neapel beforgte, wurde
er 1849 in Haft genommen und 1852 im
=. ber »Gnade« zu lebenslänglichem
Kerker verurteilt. Im Gefängnis fchrieb
er eine Aberfegung bes »Lucian«, welche
fpäter (1861 — 62) in 2 Bänden er:
ſchien. Liſt aus
on ſeinem Sohn —
dem Kerker befreit, floh er nach London,
kehrte 1860 in bie Heimat zurück, erhielt
das Amt eined Studieninipeltors und
ſpäter den —— der italieniſchen Lit⸗
teratur an der Univerſität zu Neapel.
Seine »Lezioni di letteratura italiana«
— 3 Bde.) find neben dem be⸗
annten Wert De Sanctis’ jedenfalls bie
interejlantefte italienische Publikation die⸗
fer Art; fie verraten, bei oft treffenden,
mandmal auch von perfönlicden Sym⸗
pathien und ———— geleitetem Ur⸗
teil, überall den lebhaften, leidenſchaftli⸗
hen Geiſt des Suditalieners und machen
mit ihren Erkurſen und Extempores ganz
im Charakter des zwangloſen, vom Ka⸗
theder herab geſprochenen Worts häufig
den Eindruck einer pikanten an
Plauderei. Obgleich von Mingbetti 1873
um Senator ernannt, verlebte S., wie
eine Jugend, fo auch fein Alter in be
drängten Berhältniffen. Er binterließ
Memoiren unier bem Titel: »Ricordanze
della mia vita«, deren 2. Banb 1880 er-
ſchienen ift.
Geubert, Adolf Friedrich, Schrift-
fteller, geb. —— ni 1819 zu Stuttgart,
ſt. 4 Febr. 1880; trat 1835 in die Kriegs⸗
* nahm 1848
Baden als Brigadekommandant teil, war
hernach Abjutant des Kriegsminiſters und
an ber Erpedition nad) | (187
667
1866 Chef bes innern Dienfles ber würt-
tembergifchen Divifion. Er machte ben
— en Krieg 1870/71 mit
und lebte ſeit 1873 als Oberft a. D. zu
Kannftatt. Er hat über feine Reifen nad
am und Holland (1840), Stalien
(1846), Algerien, Spanien unb Portus
al (1852), Dänemarf, Schweden und
orwegen (1861) intereflanteReifeberichte
veröffentlicht. Der fchönen Litteratur ges
hören an eine Reihe von Dramen, von
denen die Schaufpiele: »Liechtenftein«
1849), »Ein deutſcher Prinze, das
rauerſpiel »Der Sohn der Muttier« und
bie Burleske »Der Maitrank; zur Auffüh⸗
rung kamen; ferner der Sonettenkranz:
»Die Sterne Schwabens« (1850) und
Üüberfeßungen von 20 Autoren aus ver:
— — prachen (darunter Byron und
uſchkin). Auch militäriſche Fachſchriften
bat ©. veröffentlicht: »Elementare Taktik
der Infanterie« (1860) und »Taktik der
Gegenwart (1875). Zuletzt gab er bas
»Allgemeine Künftlerlerifon« heraus.
Sewell (pr. Hiüem), Elizabeth Miſ⸗
fing, engl. Schriftitellerin, geb. 1815 auf
ber Infel Wight, lebt in London. Als
Schweiter eines Geiftlihen bat fie eine
grobe Menge Bücher gefchrieben, teils
rbauungsſchriften, teild Novellen, alle
mit dem Zweck, ritualiftifche Anfichten zu
verbreiten. Das erfte dieſer Bücher war:
»Amy Herbert« (1844), unb beinahe je
bes Jahr hat beren eins ober mehrere ge⸗
bracht, die meift auch ind Deutfche über:
fett wurden. Ihr lettes ift eine»Popular
history of France« (1876).
Shairp (ipr. ſchehrpo) John Camp:
beit, engl. Schriftfteller, geboren zu
55 in der ſchottiſchen —
inlithgow, lebt zu St. Andrews als
Prinzipal des United College der dortigen
Univerſität, nachdem er verſchiedene an⸗
dre Lehrämter bekleidet hat. Er ſchrieb:
»Kilmahoe, a — astoral, with
other poems« (1864); »Studies in poe-
try and philosophy« (1868); »Lectures
on culture and religion« (1870) und
»Poetic interpretation of nature«
Sharpe (ſpr. Iharp), Samuel, engl.
Gelehrter und Schriftſteller, geb. 1799,
666
wandte er fih nad Paris, dann nach
England, ging 1863al8 Direktor ber Bau-
abteilung an das Polytechnikum zu aurid
und bige 1871 einem Ruf nad Wien,
um den Ausbau ber Burg, der mit ihr in
Verbindung zuf — Kunftmufeen und
bes Theaters zu leiten. S. war ein ent:
ſchiedener —28 der Renaiſſance und
zwar in einem Grade, der ihn zur Unge⸗
rechtigkeit gegen die Gont verleitete. IE:
Scriftfieler t er ſich durch folgende | 1
Dee einen Kamen gemacht: »Die vier
Elemente der Baufunft« (1851); »Über
Polychromie und ihren Urfprung« (1851);
»Wiſſenſchaft, Induſtrie und Kunfi«
(1852) und »Der Stil in den an
und tektoniſchen Künſten« (2. Aufl. 1878),
ein wahrhaft epochemachendes Werk. —
Sein Sohn Hans, ‚ geb. 8. Dez. 1845 zu
Dresden, Dozent der nfige ſchichte an Ye
Univerfität zu Innsbruck, li
fchriftitellerifche Arbeiten: »
nl n Kultur« (1869);
teloe (1870 u. oh m
ur aters (1830
Senior, — 5 Biltiem, enal.
Schriftſteller, geb. Sale Compton in
——— geſt. 4. 864; ftubierte
Orford, wurbe er und wirfte
1825.30 und wieber 1847—62 als Pro⸗
jellor ber Nationalökonomie in Orforb.
eben feinen Schriften über diefe Willen: | >
Kin haft und andern hat er bejonbers über
eine Reifen und über feine perjönlichen Be⸗
aiehungen u beroorragenden Zeitgenojjen
chtiges berichtet. Dahin — ſein
»Journal kept in Turkey and Greece«,
»Biographical sketches« (1863) und
kefonders feine nachgelaffenen Schriften:
»Journals relating to Ireland (1868,
2 rl »Journals in France and
Italy« (1871); »Conversations with M.
Thiers etc.« ‚a8, 2 2 Bde.); »Conver- |n
sations with distinguished persons | u
during the second empire« (1880).
enaa (ipr. ſchenoa), Auguft, Troat.
Novelift, geb. 1838, brachte bie vor ihm
vernadhläffigte kroaliſche Novelliſtik auf
bie Höhe modernen Belletriſtik. Vieles
eferte ee
Geſchichte ber
iograpbie
"3 bie von ihm rebigierte Agramer | 4. Nov.
ochenſchrift »Der Kranze (feit 1869)
beigetragen. Zu feinen beiten Erzählun-
Senior — Settembrini.
en gehören: »Das Juwel bes Juiweliers«
(in Se ſlawiſchen Sprachen und aud
ind gtatienifee ü überjegt); »Seiner
würbden« und »Diogenes« (deutich 1
Das füdflawifche Leben fpiegelt fi in
biefen Arbeiten getreu ab. ©. hat ſich auch
als Ar und epifcher Dichter bewährt.
e| gie p, —— —
olog un
1816 zu Tölz im bavrif Hoch⸗
‚ fubierte zu Münden PHilofopbie
mb Theologie bereifte 1845 und 1846
Syrien, Pald fine und Agypten und er⸗
hielt nach ik ner Rüdtehr, die Ve Srofeifur
ber Geſchichte an der Münchener Univer
ſität. 1948 wurbe er in das Frankfurter
Parlament, 1849 in die bayriſche Kam⸗
————
i ungen plö in
fand verſetzt, — er 1868 als Abge⸗
— in das Sollparlament, 1869 von
neuem in die bahriſche Kammer gewõhli
| und bewies fi} bier in den kritiſchen Zei:
ten von 1870—71 als einer ber einfluß-
reichften Vertreter ber deutſch⸗ nationalen
Sade. 1872 unternahm er im dene
n des Deutfchen Reichs cine neue Reife
Paläftina. Sepps erſte Schrift war ein
Br ee u ee „Leben Jefu⸗
(Au Bon feinen jow
igen nischen Werten a wir:
5 Heibentum unb befien Bebeutung
für — Chriſtentum· (1853, 3 —
»Thaten und Lehren Jeſu mit bee
geihichtlihen Beglaubigu —
»Gefchichte der Apoſtel vom Jeſu bis
zur Berftörung SJerufalems« (2, Aufl.
»Serufalem und Das Heilige Land⸗
Aufl. 1872); »Neue arcdhiteltoniiche
a und bi orifch- ne dor
—F Be x —
ie Biographien: »LKudwig Au
—— — 1 und >
feine Zeit —AA —*5
riſcher — und ner
fahrt nad Tyrus zur ung det
Kathebralemit —ã— ———— 8).
— Luigi, ital. en
biftorifer, geb. 1812 zu Neapel,
1876 dafelbft; wibmete feine 5
—— in drückenden Verhaltniſſen lebend,
itterariſchen Studien und erhielt 183
Seubert — Sharpe.
eine Stelle als Profeffor ber Rhetorik am
Lyceum zu Gatanzaro, verlor diefe Stelle
j 1839 infolge einer gegen ibn erho⸗
benen politifchen Anklage, welche erſt nach
nn er Unterfudungshaft mit feiner
—— ung endete. 1847 mußte er na
Ita flüchten, ba die Anonymität jan:
berühmten, auch ins Franzöſiſche (1848)
überjeßten »Pr dei popoli della
due Sicilie« (gegen bie bourboniftifche
Herrſchaft) nicht fireng genug gewahrt
worden war. infolge feiner Bete Hgung
an ber Revolution von 1848, währen
welcher er die Gefchäfte des Unterrichts:
minifteriumd in Neapel beforgte, wurbe
er 1849 in Haft genommen und 1852 im
ber »Gnade« zu lebenslänglichem
Kerker verurteilt. Im Gefängnis fchrieb
er eine Oneeiehumg bes »Lucian«, welche
fpäter (1861 — 62) in 2 Bänden er:
ſchien. Bon feinem Sohn je gift aus
bem Kerfer befreit, floh er nad) London,
fehrte 1860 in bie Heimat zurüd, erhielt
das Amt eined Stubdieninfpeftors und
jpäter den Lehrſtuhl der italienifchen Kit-
teratur an ber Univerfität zu Neapel.
Seine »Lezioni di letteratura italiana«
ln 3 Bde.) find neben dem be:
nnten Werft De Sanctis’ jebenfalls bie
interefiantefte italienische Publikation bie
fer Art; fie verraten, bei oft treffendem,
mandmal aud von perfünliden Sym⸗
pathien und Antipathien geleitetem Ur⸗
teil, überall den lebhaften, leidenſchaftli⸗
chen Geift be Sübitaliener3 und machen
mit ihren Erfurfen und Ertempores ganz
im Charakter beö zwanglojen, vom Ka:
theber herab geiprochenen Worts häufig
den Eindrud einer pifanten eng
Plauderei. Obgleich von Mingbetti 1873
um Senator ernannt, verlebte S., wie
Bine Jugend, fo auch fein Alter in be
drängten Verhaͤltniſſen. Er binterließ
Memoiren unier bem Titel: »Ricordanze
della mia vita«, deren 2. Band 1880 er-
ſchienen ift.
Seubert, Adolf Friedrich, Schrift:
fieller, geb. 9. Suni 1819 zu Stuttgart,
Be 1880; trat 1835 in bie Kriegs⸗
chule, nahm 1848 an ber Erpebition nad) | (187
Baden als Brigabefommandant teil, war
hernach Adjutant des Kriegominiſters und
667
1866 Chef des Innern Dienſtes ber würt-
tembergifchen Divifion. Er machte ben
beutfch franzöfifchen a 1870/71 mit
und lebte feıt 1873 als Oberſt a. D. zu
Kaunftatt. Er hat über feine Reifen nad
| Belgien und Holland (1840), Stalien
(1846), Algerien, Spanien und Portu⸗
al (1852), Dänemarf, Schweden und
orwegen (1861) intereffanteReijeberichte
veröffentlicht. Der ſchönen Litteratur ge:
hören an eine Reihe von Dramen, von
denen die Schaufpiele: »LKiechtenftein«
(1849), »Ein deutſcher Prinze, das
Trauerfpiel »Der Sohn der Mutter« und
die Burleske »Der Maitranf« zur Auffüh⸗
rung kamen; ferner der Sonettenfranz:
»Die Sterne Schwabend« (1850) unb
Überfegungen von 20 Autoren aus ver:
fchiebenen Sprachen (darunter Byron und
Bufhfin). Auch milttärifche Fachſchriften
bat ©. veröffentlicht: »&lementare Taktif
ber Infanterie« (1860) und »Zaftif ber
Gegenwarte (1875). Zuletzt gab er bas
»Allgemeine Künftlerlerifon« heraus.
Sewell (ipr. Miüem, Elizabeth Mif-
fing, engl: Schriftftellerin, geb. 1815 auf
der Inſel Wight, lebt in LXondon. Als
Schweſter eined Geiftlihen hat fie eine
große Meuge Bücher gefchrieben, teils
rbauungsichriften, teild Novellen, alle
mit dem Zweck, ritualiftifche Anfichten zu
verbreiten. Daß erite biefer Bücher war:
»Amy Herbert« (1844), und beinahe je
des Jahr hat beren eind oder mehrere ge-
bracht, die sr auch ind Deutiche über:
fett wurden. Ihr lebtes ift eine»Popular
history of France« (1876).
Shairp (ip. hehe), John Camp⸗
belt, eng). Schriftfteller, geboren zu
gut n der ſchottiſchen Grafichaft
inlitbgow, lebt zu St. Andrews als
Prinzipal des United College ber bortigen
Univerfität, nachdem er verſchiedene ans
bre Lehrämter befleibet bat. Er fchrieb:
»Kilmahoe, a highland ee with
other poems« (1864); »Studies in poe-
try and philosophy« ( 1868); »Lectures
on culture and religion« (1870) und
»Poetic interpretation of nature«
Sharpe (fpr. Sharp), Samuel, engl.
Gelehrter und Schriftfteller, geb. 179,
668 Shea —
eftorben im Auguft 1881 zu London.
Seiten ein Bankier, zog er fi, im Beſitz
ebeutenber Gelbmittel, bald von Gefchäft
zurüd, um ſich ganz dem Studium und
der Kitteratur zu widmen. Agypten und
bie Bibellande, bie Sprache und Littera⸗
tur der Hebräer nahmen ihn jeit anz in
Anſpruch. Als Unitarier und Liberaler
ſprach er vor einem balben Jahrhundert
Anſichten aus, die heutzutage für konſer⸗
vativ oder zahm genug gelten möchten,
damals aber ganz revolutionär Fangen.
Sein erfted Wert von Bedeutung war:
»Early history of Egypt from the Old
Testament, Herodotusetc.« (1836). Es
folgten: »Egyptian inscriptions from
the British Museum and other sources«
— 2. Serie 1855); »History of
5 under the Ptolemies« (1838);
tory of Egypt under the Romans«
- (1842); an of Egypt from the
earliest times till the cc nao
Arabs« (6. Aufl. 1876); ry
and eography of an t«
(1849); »Historical ske p-
tian buildings and scul] );
»Alexandrian chronol« ;
»Egyptian hierogiyph ;
»Egyptian antiquitis i ___ _ 3h
Museum« (1862); »The decree of Ca-
— (1870); »The Rosetta stone«
(1871). Bon feinen Schriften über die
Bibel erwähnen wir nur bieerfte: »Histo-
ric notes on the books of the Old and
New Testaments« (3. Aufl. 1858), bie
»History of the Hebrew nation and
literature« (3. Aufl. 1875) und fein
lettes Wert: »The book of Isaiah«
(1877). Die beiden Ströme feiner Stu⸗
bien floffen zufanmen in »Egyptian
mythology and Egyptian christianity
with their influence on the opinions of
modern christendom« (1863). In fei-
nen »Hebrew inscriptions from the
valleys between Egypt and mount
Sinai« (1875) zeigte jich, daß er den neue:
ften Forſchungen der Deutfchen nicht nahe
genug getreten war. S. warein ipebiger
Gönner des Lonboner Univerfity College,
an deſſen Leitung er bis zu feinem To
teilnahm.
Shea (pr. ſchih), Sohn Silmary,
Siegmey.
nordamerikan. Gelehrter u. Schriftſteller,
den. 1824 zu New Dort, woſelbſt er noch
ebt; ift Verfafier folgender Werke: »Dis-
covery and exploration of the Missis-
sippi valley« (1853); »History of the
olic missions among the Indian
tribes of the United States« (1854);
»Early voyage up and down the
Mississippi« ; »The Catholic church in
the United States«; >» his-
tory of Ireland« u. a. Auch redigierte er
13 — of American linguistics«
Shield (pr. ſchihſda) Charles, nor
amerifan. Gelehrter und Schriftfieller, geb.
1828 zu New Albany in Indiana, wirft
logifchen College zu Princeton in New Jer-
E hat bie turgifche Litteratur
8
——— (2. *8 1879), worin er
ie —5 Inſpiration und Unfehlbar⸗
keit der Bibel ——— Angriffen
enüber in Schutz nimmt. Bei den
—— en bat daher jenes
Werk eine günftige Aufnahme gefunden.
Siegmeh (Pleudonym für Siegbert
Meyer), riftfieller, geb. 28. Juli
1841 zu Berlin als Sohn eines Kommer:
zienrats, befuchte das bortige franzöfiiche
Gymnaſium, trat dann in das Gefchäft
feines Vaters, eines Seibenwarenfabr::
en un a fi in in
in yon u ris weiterzubilden.
legterer Stadt fand feine alte Reigu
zur Schriftftellerei neue Nahrung: er q
nad) bem Tod feines Vaters das Seicäft
auf und wibmete fich nad einer kurzen
Periode rebaktioneller Xhätigfeit ſelb⸗
fländiger a Arbeit. Sein
find die Satire gast und ie)
und ber Roman.
er veröffentlicht: — Bardenhu⸗
t auf Reiſen«
1877),
terfchnurten vom
Pipftine, »Prinz To
letzterm: »Blau ober
ſchwarze Diamant« (1878), »Quousque
Siemienski — Silberſtein.
tandem Catilina« (1879). Auch hat er
ein epifch=biftorifches Werk: »Die deutfche
Kaiſerchronik in Verſen«, erfcheinen laſſen
ſowie Sammlungen humoriſtiſcher Pro⸗
dukte ſowohl feiner eignen Feder als an⸗
drer zeitgenöſſiſcher Dichter in: »Tutti⸗
fruttie, a BAT x. Große
——— egliche@inbilbungs:
ft, Gewandtheit im traveftierenden Wit
fönnen bem Autor nicht abgefprocdhen wers
ben, wohl aber eine ftrenge WE N
ſich ſelbſt, Fünftlerifche Aust feiner Gaben
und Gediegenbeit der Bildung.
@iemiensfi, Lucyan, poln. Dichter
und Ritterarbiftorifer geb. 1809 zu Ka⸗
mienna Gora in Galizien, geft. 7.Nov.
41877 zu Krakau; war der Sohn eine Mi:
litärs, erhielt feine Vorbildung auf dem
Gymnaſium zu Lublin, wo er von Be:
geifterung für die neue von Wilna aus:
gehende Romantik ergriffen wurbe, und
verbrachte die nächſten Jahre im Dale
eines Oheims, des rufliihen Generals
lusti zu Odeſſa, wo er das Lyceum Ri-
chelieu befuchte und ſich zur diplomatischen
Laufbahn vorbereitete Den Aufitand von
1831 machte er in ber Titauifchen Legion
mit, geriet in Gefangenſchaft, wurde durch
bie — ſeiner Verwandten er
ft zu beſtehen. Hierauf Mitarbeiter
polnifcher Zeitfchriften, jedoch bald aus⸗
gewieſen, begab er ſich nach Straßburg,
wo er bie Univerfität befuchte, und nad)
Paris, wo er in freunbichaftlide Be
ziehungen zu Mickiewicz trat, * aber
mehr und mehr konſervativen Anſchauun⸗
gen näherte. Nach einem breijährigen
ufentbalt (1843 —46) im Großherzog:
tum Pofen, wo er feine populäre polni⸗
he Geſchichte »Wieczorypod lipa« (>Die
bende unter ber Linde«) binnen wenigen
Wochen ſchrieb, benab er ſich nach Brüſſel
und kehrte infolge der Amneftie von 1848
nach Galizien zurüd. In Krakau begrün-
dete er die noch beftehende konſervative
eitung »Ozas« und wurde vom Univer:
töfenat zum Dozenten ber polnifchen
itteratur berufen, mußte jeboch feine
ſtark defuchten Vorträge infolge eines Ver⸗
bot8 der Negierung bald einftellen. Er
669
lebte ſeither in Krakau. S. war mit einer
Gräfin Potocka vermäblt und ftanb ba.
durch mit ben ariftofratifchen Kreiſen in
engen Beziehungen; feinen einzigen Sohn
verlor er 1 im polnifhen Aufftand.
©. war einer ber fruchtbarſten Schrift:
fteller Polens, doch ging feine Thätigfeit
mehr in die Breite als ın die Tiefe. Er
verſuchte fi fo ziemlich auf allen Ges
bieten, al® Dichter mit: »Traby w
Dnieprze«< (»Die Trompete im Dnijepre),
»Potrzeba warnenska« Beihiug
nad) ®arna«), »Duma o amnelu Z 0-
rowskim« (»Romanze von Samuel Zbo⸗
a. ; durch Überfegung ber »Kö⸗
niginbofer Kur ‚ der Odyſſee, fer:
biſcher und ruffiiher Volkslieder ıc ; fer:
ner ald Romanfchriftfteller mit: »Muza-
merit«, »Wieczornice« xc. Sehr großen
Anklang fand feine obenermwähnte, in
zahlreichen Ausgaben verbreitete populäre
Geſchichte Polens. Er fchrieb überdies
eine Unzahl von litterarhi en Mo:
en: als: das »Lager ber Klaffifer«
(1866); na Lin DONE (1 PL
‚Adam Mickiewicz« »Litterariſche
Portrãte« (180575, 4 Bde.); »Über
Alexander Fredro« (1876) c. Eine Ge
famtausgabe feiner Schriften in 10 Bän⸗
ben erfcheint gegenwärtig in Warſchau.
Sienkiewitz, Heinrich, poln. Humo⸗
rift, geb. — an der uer
Univerfität, hielt ſich ſeit 1876 in Nord⸗
amerika, namentlich in Kalifornien, auf
und erregte durch ſeine in Warſchauer
Zeitſchriften veröffentlichten Reiſeberichte
allgemeines Aufſehen. Seine Novellen
un —— erſchienen als »Pisma«
(1880, 3 Bde.). Er ſchrieb außerdem
einige dramatiſche Bilder und zahlreiche
litterarhiſtoriſche Efſays und lebt gegen⸗
wärtig als Schriftſteller von, wie man
meint, großer Zukunft in Warſchau.
Eifes (fpr. fein), Olivie, ſ. Logan.
Silberflein, Auguft, Dichter und
Schriftfteller, geb. 1. Juli 1827 zu Ofen,
Sohn eines wohlhabenden Kaufmanns,
war urfprünglich zur gelehrten Laufbahn
beftimmt; aber ber Ha Misc väter:
lihen Haufe infolge einer ſchwem⸗
mung und der dadurch herbeigeführte
Verluſt des Vermögens ſowie der baldige
670
Tod des Vaters beſtimmten biereichen Ber:
wanbten, jenen Plan umzuftoßen unb
ben Knaben in eine kaufmänniſche Lehre
nah Wien zu fchiden. Hier aber warf ſich
biefer ftatt auf bie gefchäftlichen Arbeiten
mit alem Eifer auf die Litteratur, und
als ihm die Verwandten ihre Unterftügung
entzogen, erwarb er ſich durch Privatun⸗
terricht und fchriftftellerifche Arbeiten ſei⸗
nen Unterhalt. 1848 wurde er wegen
— Beteiligung an der revolutionären
wegung aus Hſterreich flüchtig und
befuchte mehrere deutſche Univerfitäten.
Als er, vom Heimweh getrieben, nad)
Sfterreich zurüdtehrte, wurde er verhaf⸗
tet und zu fünfjähriger Kerkerhaft ver:
urteilt, bie er zum Teil auf bem Spiel»
berg zu Brünn abſaß. Seit feiner Frei⸗
laſſung lebt er ſtill und zurüd egogen in
Wien. Gleich feine erite Schrift: »Trutz⸗
nachtigall, Lieder aus deutſchem Wald«
1839) begrünbete durch ihre Formſchön⸗
eit, {br marfiges, gelundes Weſen feis
nen fchriftftellerifchen Ruf. Seine origi-
nellen Geſchichten und —
»Dorfſchwalben aus Sfterreich« (1862)
verbreiteten benfelben noch mehr, unb ber
Roman » Herkules Schwachh«(1863) führte
dem Publikum eine neue glänzende Seite
des Autors, ben Humor, vor Augen. Es
folgten: »Lieder⸗ (1864); »Die Alpenrofe
von Iſchle (Erzählung, 1866); »Mein
pet in Liedern« (neue Lieder, 4. Aufl.
0 »Land und Leute im Naßwald«
N; »Dorffchwalben aus Hſterreich,
neue Folge: Der Hallobrie (1868); ber
(1 2 Bee Sense
und »Deu andsgeſchich⸗
tene (1875), letztere von Be
Wert und den beiten beletriftiihen Er⸗
Iheinungen ber vielgepflegten Alpenlitte:
ratur beizuzählen. Aus der jüngften Zeit
ſtammen: »Büchlein Klinginsland« unb
»Denkfäulen im Gebiet der Kultur und
Litteratur« (beibe A »Dorfſchwal⸗
ben, friſcher Fluge (1880, 2 Bde.). Der
Berfafler gibt auch feit einigen Jahren
einen Bolfsfalender heraus.
Silefius Minor, |. Marbach.
Silverpen, |. Meteyard.
Simmel, Auguft, ſ. Schrader.
Simon, Emma, j. Bely.
Silefius Minor — Simrock.
Sims nin (ſpr. fimennäng), Louis Lau:
rent, —— und Schrifieller,
eb. 22. Aug. 1 u Marfeille, befuschte
i8 1852 die Bergichule in St. Etienne,
machte bann au montanen Imeden Reifen
in Frankreich, Stalien, England, Spas
ien, Kalifornien, Chile, Madagaskar x.
d wurde 1865 zum Profefior der Geo⸗
logie an ber Parifer tralfchule für
Architeltur ernannt. Außer zahlreichen
Aufläßen in Journalen und Revuen (be
fonders in ber »Bevue des Deux Ma-
des«) hat ber gelebrte und « er ar
Schriftiteller folgende Werfe verö t:
»La richesse minsrale de » France:
—— »L'Etrurie et les «
1866); »Les pays lointains« *
»Histoire de la terre« et ); »La vie
souterraine« (1868); >La Toscane et la
mer henienne« (1868); »Les pier-
res« (1869); »Le Grand-West« (1869);
»Les merveilles du monde souterrain«
(1869); »Le denouement« (1869); »A
travors les Etats-Unis de New York &
San Francisco« (1875); »Le monde
am£ricain« (1876); » L’or et l’arg
(1877); »Les grands ports de com-
merce de la France« (1878).
Eimpfon, John Palgrave, engl.
riftfteller, geboren um 1800 zu Rors
folf, lebt in Lonbon. Er ſtudierte in Sam:
bridge, war zum Geiftlichen beflimmt,
widmete fich aber ber Schriftfiellerei und
lebte lange Sabre auf dem Kontinent, in-
dem er für englifche Zeitſchriften arbeitete.
Aus biefer Zeit ftammen feine »Second
love, and other tales« (1846), »Gisella, a
novel« unb » Letters from the Danube«
(1847), »Lily of Paris« und » Pictures
from revolutio Paris« (1848). Nach
England 1850 zurüdgelehrt, wandte er
fih der Bühne zu und ſchrieb etwa 40
Theaterftüde, denen ed nicht an Erfolg
mangelte. Seine letzte Arbeit ift die Über:
fegung ber Biographie Karl Maria v.
Webers von deſſen — (1865).
Simrod, Karl, Dichter und Über
feber, geb. 38. Aug. 1802 zu Bonn, geil.
18. Juli 1876 batelbft; war ber Sohn
eines Mufilalienhändlers, befuchte in fei-
ner Vaterſtadt Gymnaſium und Univer:
fität, fludierte neben feiner Fachdisziplin,
Sim: — Sivers.
ver Rechtswiſſenſchaft, auch eifrig (bei A.
W. Schlegel) deutſche Sprache und Litte⸗
ratur, fand für leßtere neue —
ei Lachmann in Berlin, wurde 182
sim Kammergericht Bafelbft angeftellt,
ıber wegen eines begeifterten Gedicht? auf
yie Zulirevolution aus dem Staatsbienft
ntlaſſen (1830), feßte dann teils in Ber:
in, teils in ländlicher Zurüdgezogenbeit
wi Bonn feine germaniftiichen Stubien
‘ort und erhielt endlich, nachbem er eine
Reihe wertvoller Schriften herausgege⸗
sen, einen ehrenvollen Ruf als PBrofejjor
er beutfchen Sprache unb Ritteratur an
er Univerfität zu Bonn (1850), als wel:
her er Bis u feinem Xod erfolgreich
virfte. Der Gelehrte und der Dichter ©.
seichen fich bie Hand, befonbers in ben
iberfeßungen un — —— —
nittelalterlicher Sagen und Gedichte, ſo
jleich in feiner erſten Publikation: »Wie⸗
and ber Schmieb« (1835), in ben »Rhein⸗
agen aus dem Munbe bed Volks unb
yeutfcher Dichter« (1836, 7. Aufl. 1874),
ven »Zwanzig Liedern von ben Nibelun:
en« (1840), Tenier in »Bertha, die Spin-
ıerin« (1853), in den »Legenden« (1855),
n ben »Liebern ber Minneſänger«
1856), im Epos »Walther und Hilde
jund« (im »Stleinen Heldenbuch« enthal-
en)ac. In den felbftändigen »Gedichten«
1844, neue Auswahl 1863) und » Kriege:
iedern« (1870) atmet ein echter Patrio⸗
ismus obne rhetorifchen Aufpuß, ohne lo:
‚ernde Glut, aber finnig, minnig und in:
tig, mit dem richtigen Maß angebornen
yumors gewürzt. Von feinen ——
en find noch hervorzuheben: »Das Nibe
ungenlieb« (1827, 40. Aufl. 1880); »Gu:
run« (8. Aufl. 1873); »Der arme Hein:
ich« (1830); »&ebichte Waltbers von der
Nonelmweibe« 5 Aufl. 1876); »Parcival
ınd Titurel« (d. Aufl. 1876); das » Kleine
“
au, 3. Aufl. 1874), »Reinele
suchd« (1 5: »Der gute Gerhard von
tölne von Rudolf von Ems (1847), »Die
sdda« (7. Aufl. mo »Triftan und
sfolde« (2. Aufl. 1875); »Heliand« (2.
(ufl. 1866); »Der N:
1858); »Beomulf« (1859); Seb. Srants
Narrenihifie (1872) u. a. Auch aus
em Englifchen (Shafefpenres »Gebichte«,
671
1867, und einzelne Dramen ln),
dem Ztalienifchen (»Novellen«, 1836) und
Schwediſchen (Tegners »Fritbjofsfagee,
1863) hat ©. überſetzt. Bon feinen gelehr-
ten Profawerfen nennen wir: »Die beuts
ſchen Sprichwörter« (2. Aufl. 1863); das
»Handbuch ber deutſchen Mythologie« (4.
Aufl. 1874); das ⸗Altdeutſche Leſebuch⸗
mit Überficht der Litteraturgeſchichte,
854); »Die Quellen bes Shakeſpeare
in Novellen 2c.«, mit fagengefhichtlichen
Einleitungen (2. Aufl. 1 70). Auch gab
er die »Deutichen al AR Aufl.
1876 ff., 13 Bde; Auswahl 1869), das
»Buppenfpiel von Doktor Fauſt« (in ur:
fprünglidher Geftalt, neue Ausg. 1875)
u.a. heraus,
Sims, GeorgeRobert, engl. Schrift
fteller, geb, 2. Sept. 1847 zu London, wo
er lebt. Seine en erhielt er teil-
weife in Bonn. Er bat ſich vielfach als
ZJournalift bethätigt, einige Novellen ges
ichrieben, zwei Reihen von Gedichten:
»The Dagonet ballads« und »Ballads
of Babylon«, neuerbings aber befonders
Luſtſpiele, von denen mebrere beirächtli⸗
hen Bühnenerfolg errangen, fo: »Crutch
and toothpick«, »The mother-in-law«,
»The Member for Slocum«, »Flats«
(1831).
Gien, Grigorie, rumän. Schrift
fteller, geb. 1822 in der Moldau aus ei⸗
nem alten Adelsgeſchlecht, machte feine
Studien in Bukareſt, war dann nacheins
ander Direktor der Archive in ber Mol:
bau, Richter am of in Bufareft,
Direktor der Tabafregie und ift gegen:
wärtig Sefretär ber Afabemifchen den:
[haft in Bukareſt. Von feinen Originals
bihtungen erwähnen wir: »Plewna.,
ein Drama in Berfen, das einen großen
Erfolg erzielte, und das Luſtſpiel »Depu⸗
tierter und Kandidate. Außerdem über-
fegte er Stüde von Milton, Die »Zaire«
von Voltaire, »Athaliee und »Phädra«
von Racine, den »Horatiud« von Gor:
neille, »Mifanthrope von Molire, ben
»Tod des Sofrated« von Lamartine u. a.
Sivers, Jegoͤr von, beutiheruff.
Dichter und Schriftfteller, geb. 13. Nov.
1823 auf bem Gut Heimbal bei Sellin in
Livland, geft. 25. April 1879 zu Riga;
672
ftubierte feit 1846 in Dorpat Naturwiſ⸗
fenfchaften, Geſchichte und Volkswiri⸗
chaftslehre, machte feit 1850 große Mei
en in Nordamerika und Weftindien, lebte
nn lange auf feinem Gut bei Riga und
wirkte feit 1873 als Profefior der Lands |1
wirtihaft am Polytechnikum zu Riga.
Seine eriten litterariſchen VBeröffentli-
Hungen waren »Gebichte« (1847), benen
ſich * andre Dichtungen unter den
Titeln: »Palmen und Birken« (2. Aufl.
1853) und »Aus beiden Welten« (1863) | >
anſchloſſen. Von feinen übrigen Werken
nennen wir bie Studien: »Deutfche Dich⸗
n nun. (1855), »Wenden. Seine
rgangenheit und Gegenwarte« ee:
bi — »Cuba, die Perle der An⸗
tillen⸗ (1860) und süßer Radeita und
bie Anti fen nach Miüttelamerifa« (1861);
»Herber in Riga« (1868) ;> Ayaych —
der Bauernfrerbeit i in Livlan
Skeat (Iipr. ſſtiht) Walter ——
engl. Dichter und Sprachforſcher, geb. 21.
Nov. 1835 zu London, lebt als are
an der Univerjität Cambridge. Er hat
ſich mit deutſcher Dichtung ————
veröffentlicht: »The son
of Uhland« (1864), aus fire Fremen‘
»German poetrye Überfegungen aus
Schiller, Bürger, Arndt und Uhland ge
liefert. Selbft gebichtet bat er: »A tale
of Ludlow Castle« (1866). Bejonders
wichtig und reich ift feine hätigfeit aufle
bem Feld aftenglife er Litteratur und bes
Pe Studiums bed Engli-
ch bat er feit Srünbung ber
— nglish Text Society (1864)
— .d.) mit dieſem verdien⸗
ten Mann zuſammen gearbeitet. Sein
erſtes Werk war die Herausgabe der ſchot⸗
tiſchen Verſion des Lancelot vom
(»Launcelot of the laik«, 1865), welchem
>The tale of Melusine« (1E60), Wil-
liam and the Werwolf« ( m: Have-
lock the Dane« (1868), »The Bruce«
—— exander and Dindi-
mus« (1881) u. a. folgten. Seine große
Ausgabe von a plowman«(1867,
Bd. 1) ift noch nicht beendet. Aus und
über Chaucer und Shafefpeare hat er vie
les erflärend herausgegeben, ebenfo Chat:
tertons Gedichte (18 5 nd
Skeat —
u.a. Er gründete !
u
. Sat
Sladek.
es jr Eu e — Soci *
7 int ſein großes Page
Wörterbuch ber —
Skene (pr. ihn), — ans
ſchott. Litteraturftftorifer, g
1809 zu Peyerin in ber —8 — —*
——— ſtudierte die Rechte, widmete ſich
fpäter aber ganz ber Erforfchuung ber ältern
Geſchichte und Kitteratur von ttland
und Wales. Früchte dieſer Studien find
(von Editionen abgeiehen) bie Bee:
»The Highlanders of d, their
origin, history and antignities« (1837,
2 Bde.); »The coronation stoke« a)
und »Celtic Scotland, & hi
ancient Alban« 1876— 81, 4 en
©. war längere Zeit Bi igepräfident ber
Royal Society und ber Society of An
tiquaries in Edinburg.
Skram, Asbjörn Oluf Erif, bir
——— geb. 10. März 184:
— —— frequentierte die —
etropolitan nid ule und nahm, faum 1
ahre alt, ald Offiziersafpirant an dem
ige gegen Preußen und Oſterreich teil
Bei der Eroberung Alſens wurde er mit
8 | drei ſchweren Wunden gefangen genems
men. Nach feiner Genefung madte er
das Studenteneramen für bie Univerfität
und fanb fpäter eine Anftellung als Kam
merftenograph beim bänifchen Reichstag,
fchrieb aber — Sal Journale. Sen
erſtes Buch: sbilleder«
eo? $ a unter dem
eudonym Henrid Her
jein Roman »Gertrude —
——— unter ſeinem eignen Namen.
Joſeph, tſchech. un
dakteur en nfchrift
»Lumir« in Prag, geb. 1845 zu Zbirod im
ee | Böhmen, hubierte taturwifienichaft und
Sprachen an ber Univerfitit Prag und
bereifte Norbamerifa und England (1868
bis 1869), Schweden (1878).
erften Sammlung lyriſcher Gedichte (1875
huldigte S. ———
So —— an! ben Se
‚inVerföhnung und Ru Händel
Ein zartes Oetüßl, ee — —
für die Größe und —
ſowie eine hohe Begeiſte
rung für —
liche Würde und Freiheit ſi
bie Saupb
Slavejkov — Smith.
terben feiner Mufe. ©. überfekte auch
ongfellow ren Bret Harte
— Geſchichtene), Tennyſon
—— ilde
ag ickiewicz (»Ronrab Wallen⸗
Be en, Asnytk und die neueften
ruſſiſchen Lyriker. r die nächſte Zeit
find von ihm epiſche Gedichte angekündigt.
Slavejkob, Petko Rajedov, bulgar.
Dichter und Staatsmann, geb. 1825 in
einem Dorf Maleboniend, erwarb fi
zuerfi als Antodidakt große Titterarifche
und ſprachliche Kenntniſſe, befuchte fpäter
dhere Lehranftaften in Bukareſt und ver:
fientlichte 1852 zwei Sammlungen Ge-
dichte, welche ihm ben Ruf bes erften bul-
garifhen Sängers verſchafften. 1855 gab
er in Petersburg ge tde Nationallie:
der heraus. ©. arbeitete auf dem Felde
ber Belletriſtik, Politik, Gefchichte und
Ethnographie; ala Dichter und Publizift
bat er einen großen Anteil an ber Wieber:
eburt bes DU BIN Den Bolld. In Kon:
antinopel, wo er 1857 —72 ſich aufbielt,
t er das alle Blatt »Der
udelfad« und 1867 das Journal »Ma-
kedonia«e herausgegeben. Nach Unter:
drüdung diefeß Blattes durch bie türkiſche
Regierung begab er ſich als Lehrer auf
bie neugegrünbete bulgarifche Schufe nad}
Zirnowa, wo er bis zum Ausbruch des
ruffiſch⸗ türkiſchen Kriegs verblieb. 1880
wurde ©. zum Präfidenten der bulgari-
chen onen in Rn
gewählt, und feit Dezember 1880 beffeidet
er das Amt des bulgarifchen Unterrichte-
minifters.
lid, Sam, f. Hallburton.
Smile (pr. fmeils), Samuel, engl.
Scäriftfteller, geb. 1816 zu Habbington
in S ottfanb,, lebt in London. Er ſtu⸗
bierte Medizin, gab aber bie Braris auf,
warb Rebakteur ber »Leeds Times«,
dann Sekretär einer Eifenbahn in ber
Provinz, fpäter der Süboftbahn in Lon-
don, von welcher Stelle er 1866 zurüdtrat.
Seine erfte Schrift war: »Physical edu-
cation« (1837). Bon feinen zahlreichen
fpätern find zu »Life of
George Stephenson« (6. Aufl. 1864);
»Self-Help« (1860, saulo 1877); >»Li-
ves of engineers (1862; neue Ausg.
Cäriftflelleriegiten.
673
1874, 5 Bbe.); »Lives of Boulton and
Watt« (1865); »The Huguenots in
England and Ireland« (4. Aufl. 1876);
»Character« (1871, deutſch 18738); »The
Huguenots in France after the revoca-
tion of the edict of Nantes« (3. Aufl.
1877); »The thrift« ge d, deutſch 1876).
Mit mehreren dieſer t er bedeu⸗
— Be
neueſtes Buch ift: »Duty« (1881).
n — — Wenz Y (eigentlih Smi:
lauer), tſchech. Novelliit, geb. 1837 zu
Sungbunzlau, bereifte Stalien, bie Schweiz
und Deuficland und ift jet Profeſſor in
Leitomifhl. Seine beiten Werte find bie
Dorfnovellen: »Gevatter G'ſcheidtkopfe,
»Martin Oliva«, »Der Grießler Kleo⸗
phase, »Der alte Or anifte, ferner »Unter
den Strohhüten«, » Pater Anton«, »Baron
Kruſchina«; die Romane: »In der Mor:
genrötee, »Der an Drevincky«
unb zuvßrberft »Barnalfiae, ein Roman
aus dem Böhmerwald, ber dem Verfafler
eine bervorragenbe Stelle unter ben zeitge⸗
öffiichen tſchechiſchen Erzählern errang.
Ä auch einen Band Gebichte (Lieder
und Balladen, 1874) geichrieben.
Smith, 1) William, engl. Gelehrter,
eb. 1813 zu London, wo er auch fludiert
bit und noch jebt als Mitglieb bed Senats
vom —— College lebt. Er hat ſeit
1840 eine Reihe von lexikographiſchen
Werken herausgegeben, die weite Verbrei⸗
tung gefünben pe und verdientes An:
feben genießen, jo: »Greek and Roman
— Se er Ste and
man biography and mythology«
(1843—49); »Greek and Roman geo-
«e (1852 —57); »Dictionary of
—XS (1860 — 63); außerdem viele
— ſowie eine Abkürzung von
ibbon (1854) u. a. Als Herausgeber
ber »Quarterly Review« (feit 1867) übt
er beträchtlichen Einfluß in der Litteratur.
2) Goldwin, engl. Hiftorifer und Po⸗
litiker, geb. 1823 zu Reading in ——
lebt zu Toronto in Kanada. Der Sohn
eines Arztes, erhielt er eine vorzũgliche
ei ung, fludierte in Orford, wurde
1847 ehlBanıtoalt, Ipäterhin Schriftfüh-
rer ber Iinterfuchungsfommilfion für bie
43
674
Univerfität Orforb, beren Arbeiten zu be
beutenden Reformen führten, und enblich
Profeſſor der neuern Geſchichte an ge⸗
nannter Univerfität. Nachdem er fchon
1864 bie Bereinigten Staaten befucht,
und von ber Brown : Univerfität ihm ber
Doktorgrab verliehen war, legte er 1866
feine Orforber Profeſſur nieber und 08
ih nad Amerika zurüd, wo ihn bie
neugegrünbete Univerfität Ithaka, in wel:
her bie Studenten nn tbeit ich
zu — haben, 1865 um Profeſſ —
der engliſchen und Verfaſſungsgeſchicht
ernannte. Als er auch dort bi nit
friedigt 2 fiebelte er nad Kanada
über. V ns journaliſtiſch —7 wird
er für einen Hauptvertreter der Richtung
gehalten, welche dieſe Kolonie vom Mut⸗
terlanb los ebt. Unter ſeinen
——
emerlen wir: »Irish
character«<; »Lec-
* modern hin « (1861); »Em- |p
pire« (1863); acer and —
»Three Engli ish statesmen :
Cromwell and Pitt« EN: —
onthe study ofhistory«(1 1669); »History
ofEngland down to theReformation« ;
»Political destiny of Canada« (1879).
3) Alerander, engl, Dichter, geboren
um 1830, geft. 5. San. 1867 in Warbin | ti
bei Edinburg. In ſehr beicheidenen Ver
bältniflen aufgewachſen, ber Sohn eines
Mufterzeihners in Kilmarnod, folgte er
feines Vaters Beſchäftigu ng: Gr war
Zeichner für eine Spikenfabrif in ee
gow, als er feinen erften Band Gebichte:
»A life’s drama« (1853), berausgab, wor
von Bruchftüde bereitö in ber Londoner
— »TheCritic« erſchienen waren.
iefer erfte Verſuch urn bie günftigfte
Aufnahme; ©. ſah ſich feiner biöherigen
Stellung entrüdt und wurde zum Sekre⸗
tär der le Edinburgernannt. Mit
Sydney Dobe N »Sonnets
on the war<(1855) und jelbitändig: »City
poems« (1857) unb »Edwin of Deira«
(1861). Späterhin ſchrieb er hauptſäch⸗
Y in Profa: »A summer in Skye«
); »Dreamthorpe« unb »Alfred
ara household« (1866). Er ar:
beitete viel für Zeitfchriften unb beforgte
eine wertoolle Ausgabe von Burns.
Smith.
4) Geor 2 engl. Altertumsforicher
und Schriftiteller, geboren um 1836,
19.4 —
—— Kup erfleder, —— — rt bem
ſchaft Bradb
ſein or aus, ee er ſ ——
gaben löſte. In ſeinen Mußeſtunden
er fich dem gewaltigen Eindruck bin, wel
hen die damals zuerſt von Rinive ins
Britiſche Mufenm gebrachten aſſyriſchen
Altertümer hervorbrachten; jeine Spar
—* verſchafften ihm die Werte von
br wlinfon, Grotefend und Hinde
866 trat er im »A < mut einem
Auffag über ben Tribute of Jehu auf. Ex
8 Rawlinſon verſcha — eine Anfel-
ung im Britifchen
feine Stubien tb
konnte. Erichrieb: »Thep
of cuneiform characters«, "The chro-
ar of Sennacherib
fA — ion »No-
0 Sch Haas e F
3 br er Ya Jannat
and Babylonia«
1873 organifierte ber > <
eine u Sn nad
und fiellte ©. an bie Spiße.
im März in Kujundſchik an; bie
Ane EN — en
Muſeum verehrt und
a Smith Werk »The ge
count of Genesis« (1876, 6. Au
gi beutfch von . Deligidh, 1876)
r das Briti — ging ©. ein
ee Mal auf ben
Anögvobungen, Er Kanes — »The
Assyrian eponym code and compara-
tive er nl of the and
Jewish kingdoms, from Salomon to Ne-
buchadnezzar« (1875); »Assyrian dis-
coveries« (1875) und > fromthe
earliest times to the of Ninive«
(1875). Im Februar b. J. warb ©. aber-
mals vom Britiiden Mufeum nah Ri:
nive und Mefopotamien gefandt; in Roms
antinopel lange Zeit zul —
wo an ber Hinreife. ne
achlaß erſchienen, von —
eben: »The history of Babylonia«
1a. unb »History of
1878). Der Bitte wurde ein Ehren:
ſold aus ber Zivillifte zuerfannt.
Snellaert —
5) Sophus Birket⸗S. dän. Geſchicht⸗
— geb. 1838 zu Kopenhagen, ſtu⸗
ierte anfangs Mebizin, wandte ſich dann
der Archäologie zu und arbeitete zuerft
am Antifenfabinett als Affiftent und, nad:
dem er am dänifchsbeutichen Krieg 1864
als Freiwilliger teilgenommen, als Unters
beamter an ber koniglichen Univerfitäte-
bibliothef, in feinen Mußeſtunden fi
vorzũglich mit hiſtoriſchen und litterar⸗
hiſtoriſchen Studien beichäftigend. Seine
erſte litterariſche Arbeit war die Heraus⸗
be von »Leonora Christina Ulfeldts
ammersminde« ee einer Hand⸗
fchrift aus dem Waldſſeinſchen Archiv
(1869, beutich 1871), welche ihn Ipkier zu
eingehenbiten Studien über biefe däniſche
Brinzeffin führte und zuerft bie Epifobe
»Leonora Christina paa Maribokloster«
1872), fpäter ein umfafjende Werk:
nora istina Grevinde Ulfeldts
Historie« (1879 ff.), zur Folge batte.
Schon früher hatte er »De malede Vaser
i Antikekabinettet« herausgegeben, wel-
hem Wert er päter litterarbiftori che
Efſays und Ausgaben alter Komödien fol⸗
gen ließ: »De tre äldste danske Skue-
spil< (1873); »Grevens og Friherrens
omedie« (1874) und »Danske Skuespil
og le vise: (1876).
©nellaert, Ferdinand Sugulye
vläm. Schriftfteller, geb. 21. Juli 1809
zu Coutray, geft. 3. Sur 1872 in Gent,
wo er feit 1858 als praftifcher Arzt lebte.
Um bie Liebe zur nationalen Litteratur
zu beleben, nr er ſchon 1836 bie litte⸗
tarifche Geſellſchaft »De tael is gansch
het volk« geftiftet und 1840 die Zeitfchrift
»Kunst- en Letterblad« gegründet, bie
er bis 1843 rebdigierte. Mit Blommaert
. d.) veranlaßte er 1840 bie erfte allge:
meine Petition um Befeitigung der Sprach⸗
befchwerben unb blieb feitvem mit Wort
und Schrift der unermüblihe Agitator
für bie vlämifche Sprache. Seine »Schets
eener geschiedenis der nederlandsche
letterkunde« (3. Aufl. 1855) ift noch
heute ber brauchbarſte Abriß ber nieder:
ländifchen Litteraturgeſchichte und feine
»Vlaemsche bibliographie« (1851 u.
1857 das befte und ausführlichfie Werk
diefer Art. Außerdem verdifentlichte er
Snoilsky. 675
zahlreiche kleinere Schriften und Gedichte
und beſorgte Ausgaben Älterer niederlaͤn⸗
difcher Kitteraturwerke. Seit 1847 war er
Mitglied ber Akademie zu Brüffel.
Suellman, Johan Bitdelm, fin.
Dichter und Gelehrter, geb. 12. Mai 1806
tockholm, fundierte von 1822 an Theo-
u
logie und Bhilofophie in Abo, wurdei
Dozent ber Philofophiebafelbft und machte
1837 und 1839—42 große Reifen in Skan⸗
dinavien, Deutfchland, ber Schweiz und
Ofterreih. Zurüdgefehrt, wurde er Rektor
ber hoͤhern Schule zu Kuopio, 1856 Profeſ⸗
ſor der Moral und Propädeutik an ber Uni⸗
verſität Helſingfors, 1860 Senator und
Chef ber Finan ition, 1866 geadelt.
Nachdem er auf fein Amt 1868 verzichtet,
trat er an bie Spiße ber Hypothefenbant.
Seine litterarifhen Arbeiten beivegen fich
vorzüglich auf philofophifchem und ſprach⸗
wiſſenſchaftlichem Gebiet, und er hat na⸗
mentlid) durch populäre Handbücher ber
Bf logie, Logik und Rechtslehre, welche
1837 erſchienen, befruchtenb gewirkt.
In deutſcher Sprache erfchien ber Ber:
ſuch einer Entwidelung der »Spekulati⸗
ven Idee« (1841) aus feiner Feber. Aber
auch als Dichter und Reifefchriftfteller
bat er fih in ber Heimat und auswärts
einen geachteten Namen gemacht, fo durch
N a
utſch: »Es gebt an« unb »Fyra
iftermäl, taflor i Terburgs manier«
1842; deutſch: »Vier Ehebilder in Ter⸗
urge Manier«, 1844), endlich durch feine
höchſt intereffanten Reifebilber aus⸗ Tysk-
land« (1842). Er redigierte 1844—46
bie Zeitiehrift »Saima« und bie litterari⸗
er Monatsfchrift »Kalavesie (1846),
owie endlich 1847—49 und 1855 —65 bag
»Literaturblad«.
Susilsſsky, Karl Johan, Graf,
ſchwed. Lyrifer, geb. 8. Sept. 1841 zu Stod:
bolm, ftubierte von 1860 an in Upfala,
wo er fo lebhaft an ber Iyrifchen Produk:
tion, bie unter feinen Studiengenofien
blühte, teilnahnt, Daß er bereits 1861 eine
eritie Sammlung: »Smä& dikter« (unter
dem Pfeudonyn Sven Tröft), und 1862
eine zweite: »Orchideer«, herausgeben
Tonnte, die beide eine fehr gute Aufnahme
fanden. ©. machte 1864 bas Kanzlei-
43*
676
eramen unb wurbe 1865 bei ber ſchwedi⸗
ſchen Geſandtſchaft in Paris angeftellt;
1866 erhielt er den Poſten bes zweiten
Sefretärs im Minifterium ber auswärti: |
gen neigen yeen, 1874 ben bed erflen;
875 fungierte er als Charge d’affai-
res in —— Die ie aben,
bie ſich ſchon in feinen erften ae,
ausgefprochen, haben ſich fpäter glän-
end entwidelt unb weifen ihm ben erften
Kat unter ben ſchwediſchen Lyrikern ber
enwart an. Tragen feine Gedanken
auch ein zu fubjeltives Gepräge, fpricht
fih aud in ihnen ge wenig aus, was
bie Welt und fein Bolt bewegt, fo Kid
net er ſich anderſeits durch Originalität
des Gedankens, prachtvolleSpradhe und uns
gemein anmutige und leichtbewegliche For⸗
men aus, Seil finnlies Genußbe
ehren, jugendlide Schwärmerei für ein
—* ſtiger und politiſcher Freiheit ſind
die charakteriſtiſchen Eigenſchaften ſeiner
chtungen. Seine »Dikter« erſchi
1869 (3. Aufl. 1878), feine »Sonetter«
4871, endlich »Nye Dikter« 1881. Außer:
dem Bat fih ©. auch durch meifterhafte
Überfegungen von Goethes »Ballader«
(1876) fowie auf bem Gebiet der Numis⸗
matif und Bibliographie einen Namen ge
macht. Die Akademie on ihn 1876 unter
bie »Achtzehn« auf. 1879 hat er Stod:
holm verlaffen und ſich aufteilen begeben.
obotfa, Primus, tſchech. Schrift:
. fteller,, geb. 1841, ftudierte Philoſophie
unb en an ber Prager Univerfität,
war 13 Jahre Erzieher und wirft gegen:
— als Redakteur bes illuſtrierten lit⸗
terariſchen Wochenblatts »Svötozor« in
Prag. Sein Hauptwerk iſt die große natur⸗
aäſthetiſche und ug Studie
»Die Pflanzenwelt und ihre Bedeutung
in ſlawiſchen Nationalliedern, Sagen,
Märden, Sitten x.c BDrudfertig liegt
von ihm vor: »Die Tierwelt« in benjelben
Beziehungen. ©. hat auch als ed
einen guten Namen; er übertrug ins
Tſchechiſche Tennyſons »Enoch Ardene,
Longfellows »Evangeline«, Egon Eberts
»Magyarin« u. a.
Sole (ipr. ſcholi), Wenzel, tfchech. Dich:
ter, geb. 1838 zu Sobotla, geft. 1871 da⸗
felbft; exzellierte 1863 mit feiner ſchwung⸗
Sobotka —
tenen | T
Solowjew.
vollen Apoftrophe: Dem polniſchen Volle.
Seine »Primeln« (1867) gehören zu dem
ricen der modernen tſchechiſchen
yrik.
1216 Dräfıgeb. 1814 u © Beine
witſch, Oraf, geb. zu
butßz ſtudierte in Dorpat, ſchlug dann
die diplomatiſche Karriere ein und erhielt
bei der Geſandtſchaft in Wien einen Be
fen. Später wurbe er vom Minifterimm
fommanbiert, um Natififce Pndhriften
mmanbiert, um flati
über bie füblihen Gouvernements zu
fammeln. Er zog ſich jedoch bald vom
Staatsdienft ganz zurüd und lebt ſeitbem
beftänbig in Dorpat. Sein Hauptwerk iR
die Erzählung »Tarantas« (1845, deutſch
1847), einem ———— —
— derung ruffiſchen Lebens. Außerdem
ſind noch mehrere kleine — vor⸗
handen, bie von Phantafie und
— zeugen, aber doch ohne kũnſtle⸗
ifche Tiefe find. Mehrere Thenterftüde
leichtern Genres find mit anmutiger
Laune niebergefchrieben und behaupten
fih zum Teil noch heute auf ber Bühne.
Seit 1857 bat Graf S. nichts Neues ver:
öffentlicht, aber er ift nicht vergefien, und
fein »Tarantas« wird in —28 noch
immer geleſen und geſchaͤtzt.
es — — — —2
olowjew, Sergei, ruſſ. icht⸗
ſchreiber, geb. 1820 zu Moskau, 4.
Dt, 1979 baſelbſt; befuchte 1833 —42 bie
Univerfität feiner Baterftabt, um Philo⸗
logie und Geſchichte zu ftubieren, unb ver:
weilte 1844 als Hauslehrer im Ausland,
meift in Paris. Nachdem er ben Doktor⸗
rab erlangt hatte, hielt er an der Mos⸗
auer Univerfität Vorlefungen über Ge:
ſchichte, warb 1855 Dekan der pölloferbe
ſchen Fakultät und 1871 Rektor der Uni
verfität Moskau. Daneben unterrichtete
er bie Sroßfürften in Peter2burg in ber
Geſchichte und verfah das Amt eines Direl:
tor8 der Antiquitätenfammlung im Kreml
Als der Unterrichtsminifter Tolſtoi das
freiſinnige Univerfitätsflatut abſ
wollte, geriet S. in Streit mit den
hörden und nahm 1877 feine Entlafjung.
Außer zahlreihen Auffigen über Ges
ſchichtswiſſenſchaft und ruſſiſche Geſchichte
Somerille —
—5— ©.: »Hiftorifche Briefe (1858—
1859); »Schlözer und bie antihiftorifche
Rihtunge; »Die Gefchichte des Falles von
(1863; deutſch von Spörer,
iplomatie« (1877); >Kurfus ber
neuen Geſchichte« u. a. Sein Hauptwert
ift die (unvo —— »Ruſſiſche
ſchichte von ben tefſten Zeitene (1851
bis 1880, 29 Bde.), welches bie Geſchichte
feines Vaterlands bis 1774 behanbelt
Das Werk ift durchweg ri echte Geſchichts⸗
quellen begründet und behandelt in wahr:
baft hiſtoriſchem Sinn die Entwidelung
bes ruflifchen Volks aus dem Zuſtand ber
Barbarei zu — Kultur. Bei
allem Patriotismus und firchlicher Recht:
gläubigfeit ift ©. Fein engherziger Slawo⸗
pbile, Monbern ein »Öumanifte, d. 5. ein
van ber Zivilifation bed Weſtens.
ine Sefchichte bezeichnet baber einen
bedeutenden Fortſchritt gegen Karamfin.
Somervile (fpr. -win, Mary, engl.
Säriftftellerin im Fach der Phyſik und
Aftronomie, geb. 26. Dez. 1780, Tochter bed
Bizeadmirald MW. Fairfar, gel. 29. Nov.
1872 in Neapel; wurde in der Nähe von
Edinburg erzogen, heiratete dann den Ka:
Be Samuel Greig, ber fie in ben eraften
iffenfchaften unterrichtete, und veröffent⸗
lichte 1831 eine Einleitung in das Stu⸗
bium ber Aftronomie: » ism of
the heavens«, der 1854 ihr Hauptwerf:
»On the connexion of the physical
sciences« (11. Aufl. 1859), nachfolgte, das
wegen feiner wiſſenſchaftlichen Tiefe undder
Klarheit ſeines Stils große Anerkennung
fand. 1835 zum Mitglied der Königlichen
Geſellſchaft ber Biffenfchaften ernannt,
vermäbhlte fie fich nach dem Tod ihres erften
Gatten mit dem Arzt William ©. und
lebte jeit 1838 mit den Ihrigen in Italien.
an — ie die ni Ense
t bortrefjliche »Physi eography«
(6. Aufl. 1870, beutfch 1852) und ehr
legte® Wert: »On the molecular and
microscopie sciences« (1869, 2 Bbe.),
zu erwähnen. Aus ihrem Nachlaß erſchie⸗
neu: »Personal recollections« (1873).
Spaventa.’ 677
Soufl de Borkenfeldt,Abolphevan,
it Dichter und Kunfthiftorifer, geb. 6.
zul 1824 Au Brüffel, geftorben daſelbſt
. April 1877 ale sel ber Abteilun
für die ſchönen Künfte im belgifchen Mi-
nifterium bes Innern. Bon feinen Dich
tungen, welche ber vlämifchen Bewegung
in feinem Vaterland wieber Wiedergeburt
bed Deutfchen Reichs galten, find au nen:
nen: »R&novation flamande« , »Venise
sauv&o« und »L'année sanglante«, letz⸗
tere8 unter dem Pfeubonym Paul Jane
(1871, beutfch 1874). Von feinen kunſt⸗
. | gefchichtlichen und ER LE Büchern
verdienen Erwähnung!» Etudessurl’stat
present de l’art en Belgique« (1858)
und »L’&cole d’Anvers«.
Sonthworth (pr. ſſauthwoͤrth) Emma,
nordamerikan. Senſationsſchriftſtellerin,
gen zu Waſhington. — zahlreichen
ovellen entbehren jeder Tiefe, doch ſind
ſie vielleicht gerade deshalb beim Leſepubli⸗
kum, das ſich nur nach Unterhaltung ſehnt,
ſehr populär geworden. Wir nennen da⸗
von: »The family doom«, »The prince
of darkness«, » The bride’s fate«, »Fal-
len m. ‚ »Love’s labor won«, > The
bridal eve«, » The wife’s victory«, » The
Gipsy’s prophecy«, »The fatal mar-
risge«, >The three beauties«, »The
two sisters« ıc.
&paventa, Bertrando, ital. Philo⸗
Topb, geb. 1817 in einem Dorf der Provinz
Cheti in den Abruzzen, neben Vera ber
hervorragendſte Vorkaͤmpfer beutfcher, na⸗
mentlich Hegelſcher, Philoſophie in Ita⸗
lien, die er aber mit ben — ativen Ge⸗
dankenkeimen der italieniſchen Schulen zu
verſchmelzen bemüht war, wurde, nachdem
er 1849 politifcher Rüdfichten halber nach
Piemont ausgewandert, 1859 zum Pro:
fejfor der Pbilofophie an der Univerſität
zu Modena, im folgenden Jahr an der zu
Bologna und wieder ein Jahr fpäter an
der zu Neapel ernannt, wo er biß heute
wirkt. In feiner erften Schrift: »La Alo-
sofia di Kant e la sua relazione colla
filosofia italiana« (1860), verfocht er den
ibeellen —— Rosminis mit
Kant. Nach der allgemein gehaltenen
rift »Carattere esviluppo della fllo-
sofia italiana« unterzog er Giobertis
678 ESpeke — Spencer.
Syſtem einer eingehenden und fcharfen
Kritit in dem umfaffenden Wert »La
filosofia di Gioberti« (1863), wozu ſich
noch bie Fleinere Abhandlung »Spazio
e tempo nella — forma del sistema
di Gioberti« (1865) gefellte. Ferner ver:
öffentlichte er Abhandlungen über bie
eriten Kategorien ber Hegelichen Logik
(1862), über den Spinozismus (1867),
ber die Scholaftit und Cartefius (1867)
fowie eine Anzahl von Artikeln über bie
Erfenntnistheorie Brunos und Campa⸗
nellas, fpäter wieder abgebrudt in ben
»Saggi di critica filosofica, politica e
religiosa« (1867), welche auch eine ein:
gehende Kritif Mamianid enthalten. Scin
eignes, im wefentlichen auf Hegel ruhen:
bed Syſtem entwidelt ©. in ben »Principj
di filosofia« (1867). Außerbem erfchie:
nen von ihm: »Paolottismo, positi-
vismo, razionalismo« 8 ; »Studj
sull’ Etica di Hegel« (1869); »Idea-
lismo o realismo ?« Kr); >
del piü forte« (1874).
Speke (ipr. firid, John Canning,
engl. Offizier, Reifender und Schriftftel:
ler, geb. 1827 zu Whiteladington, Graf:
ſchaft Somerfet, geft. 15. Sept. 1864 bei
Bath an zufällig erhaltener Schußwunbe.
Im 17. Jahr in bie indifche Armee einge:
treten, diente er unter Sir Colin Sampbell
im Feldzug vom Penbihab, machte bann
naturwiffenfchaftliche Ausflüge in ben
imalaya und nad) Tibet, begleitete den
auptmann Burton (f. d.) nach Oftafrifa
und erreichte 1858 den See Ukerewe Kenn
ria Nyanza) am Norbende. Später (1860)
10 er mit James Aug. Grant (f. dv.)
a legge
nochmals in biefe Gegend und richtete fich
nad) dem Süben bed Sees. Er ftellte es
Har, daß ber Weiße Nil den Abfluß jenes
Sees bilde, und gilt daher mit Recht für
ben Entbdeder des ee
Er ſchrieb: »Journal of the discovery
of the source of the Nile« (1863, beutich
1864) und »What led to the discovery
of — source of = Nile« er ’
pencer, Herbert, engt. Philoſop
und le geb. 1880 zu Derby,
Iebt in London. Sein Vater war ein eb:
rer, fein Oheim ein Geiftliher; biefe bei⸗
den erzogen ihn, ohne daß er eine Uni⸗
verfität befuchte. Mit 17 Jahren betrat
er bie Laufbahn eines Zinilingenteurs;
mit etwa 25 verließ er fie, nachdem er ei⸗
ige? Technifche veröffentlicht. Seine erite
Arbeit allgemeinern Intereſſes war: »The
proper sphere of government« (1842),
wo bereits die Richtung feiner jpätern Ur:
beiten gegeben ift. 1 war er Mit-
arbeiter am »Economifte. Inzwiſchen er:
ſchien fein erfteß größeres Wert: >Social
statics, or the conditions essential to
humay happiness specified and the first
of them developed« (1851). &8 folgten:
»State education self-defeating« (ein
Auszug aus bem — Werk, 181);
»A theory of population« (1852); >Over
legislation« (1659), im Anſchluß an ®.
v. Humboldt? damals ins an! übers
fettes Buch »Grenzen der Wirkſamkeit
des Staat3«; »Principles ofpsychology«
(2. Aufl. 1870). Um ebenbiefe zei mar
bie Philofopbie Comtes in England ein-
gebrungen und Batte nen, unb Ber:
techter — Mit ihm wie auch mit
J. ©. Mil Hat S. Berührungspunkte,
aber auch mit Darwin. Es erſchienen
feine »Essays, scientific, political and
speculative« (1858, 2. Serie 1863; 3.
Ausg. 1878), ferner: »Education: intel-
lectual, moral and physical« (1861);
»First principles« (4. Aufl. 1880 ; deutfch
von Better, 1875; aud ins Spanifche über:
fett, 1879) ;»Classification of the scien-
ces, to which are added reasons for
dissenting from M. Comte« (3. Aufl.
1871); »The principles of biology«
89 »Spontaneous generation«
1870); »Becent discussions in science,
philosophy and morals« (1871); >»The
study of sociology« (9. Aufl. 1880);
»Descriptive socio oh or groups of
sociological facts« (1873 ff. &Sbe. ;unter
Beihilfe von 3 Collier, R. Scheppig und
Duncan); »Ceremonial institutions«
(1879); »The data of ethies« (1879);
»The rights of children and the true
principles of family government«
1879). Spencers hauptſächlichſte Werte
ind beftimmt, ein großes Ganze zu bil
den, wovon er de ‚an entworfen bat,
während er in ber Ausführung bald bie
fen, bald jenen Teil aufgegriffen und fo
Spiegel — Spielhagen.
isweilen eine fpäterhin ——
ücke gene bat. Die folgenden Werte
ellt S. in einem 1860 veröffentlichten
zrogramm als ein >System of synthetic
hilosop — a) »First prin-
iples« (1862); b) »The principles of
jology« (1864); 2) »The zone of
sychology« (1855); d) »T’he prinei
23 of sociology« , wovon 1872 ber
zeil Serra HA 1879 ber vierte (»Ce-
emonialmstitutions«), während ber Reſt
och in bes Verfaffers Kopf ober Mappe
uht; endlich e) »The ciples of
thicse, womit das Riefenwert geichloflen
ein wirb, unb wovon ber erfte Teil, » The
lata of ethics« (1879), vorliegt. Der
Berfafler ift hier dem Programm voraus:
jeeilt, weil er Urſache fanb zu glauben,
aß ihm richt Leben oder Befund it zur
noleunung olır Teile bleiben möge unb
o gerabe letzte Teil feiner Aufgabe
invollendet fei, zu bem boch alle andern
nur als verhältnismäßig untergeorbnete
hinftreben. Es handelt fich bier darum, bei
dem Zufammenbrechen ber alten —
Sanktionen der Moral, eine neue Baſis
der menſchlichen Handlungen, des Rechts
u gewinnen, und um Due im wejent:
ichen een, bat S. einftweilen an:
bre Teile jeiner Arbeit beifeite gelegt.
Bol. Fifher, Über das Geſetz ber Ent:
widelung auf phyſiſch⸗ethiſchem Gebiet,
mit Rüdficht auf Herbert S. (1875);
re en, Einleitung in das Stu⸗
dium der Soziologie (1875).
Spiegel, Friebrich, Drientalift, geb.
11. Juli 18% zu Kisingen, fludierte in
Erlangen, Leipzig und Bonn elle
Spraden, durchforſchte dann 1842 — 47
bie Bibliothefen zu Kopenhagen, Lonbon
und Orford und ift fett Profeſſor
der orientaliſchen Sprachen an der Uni⸗
— A————
tig auptjüchlich auf die indi⸗
chen und lien Sprachen unb Litte⸗
raturen gerichtet. Von feinen Editionen
und —— auf dieſem
Gebiet abſehend, nennen wir hier von ſei⸗
nen übrigen Schriften: »Die Alerander:
fage bei den Drientalen« (1851); EN
Interpretation des Venbibäb« (185 );
»Einleitung in bie trabitionellen Schrif-
679
ten ber Parſen« (1856 — 60, 2 Boe.);
»Eran, das Land zwilchen bem Indus
und Tigrise (1863); Kommentar über
das Aveſta« (1865—69, 2 Bde). Ge:
wiſſermaßen das Yazit all feiner Forſchun⸗
gen zieht er in feinem letzten Wert: »Erd⸗
Hu Altertumstundee (1871 - 78, Bd.
41—3), bas neben feiner * von Beleh⸗
a
rungen ſich noch — tvolle Darſtel⸗
lung und trefflichen Stil auszeichnet.
— oman⸗
ſchriftſteller geb. 20. Febr. 1829 zu Magde⸗
burg als Sohn eines — en,
folgte dieſem nach Stralſund, als er dort⸗
verſetzt wurde, und die ——
des Kindes hat die Eindrücke des
Meers ſo tief und bleibend in ſich aufge⸗
nommen, daß dieſes auch noch in den
meiſten und beſten Romanen des reifen
Mannes den landſchaftlichen Hintergrund
bildet. 1847 bezog S. bie Univerfität Ber⸗
Bretäniffenfeaft obyufiegen, vertaufche
enſchaft obzuliegen, aufchte
biefes aber n — eſtern mit
philologiſchen und litierariſchen Studien,
denen er in Berlin und Greifswald eifrig
ergeben war. Seit 1854 in Leipzig nieder⸗
gelaſſen, wo er ſich auf bie —8 Thã⸗
tigfeit vorbereitete und als Gymnaſial⸗
lehrer wirkte, wurde er durch den plöhli-
chen Tob feines Vaters, der feine Verhaͤlt⸗
niffe und Entſchlüſſe weſentlich änderte,
auf die Bahn gebracht, welcher er ſeither
treu geblieben iſt, und wo die Lorbeeren
für ihn —— Seit 1857 hat er mit ſtei⸗
gendem Erfolg eine Reihe von Romanſchö⸗
pfungen erſcheinen laſſen, welche ihm den
hm eines ber erſten deutſchen Roman⸗
—— erwarben. Nachdem er 1860
bis 1862 das Feuilleton der »Zeitung für
Norddeutſchland« in Hannover rebigiert
Batte, fiebelte er 2 lin über, wo er
jet noch lebt. Die Romane biefes hochbe⸗
gabten und hochgebilbeten Schriftftellers
affen Schritt für Schritt feinen Entwides
nk — le um
09 achtungsgabe, we on
in den erſten Produkten hervorttitt, er⸗
gen in immer größerer Vertiefung in
folgenden Romanen , zieht immer
rößere Kreife von Eharakteren im ihren
reich, eröffnet immer weitere politifche
680
und ſoziale Perfpeftiven, reflektiert in den
individuellen Erſcheinungen eine immer
größere Zülle von Jbeen und ſchafft
auch eine wechſelvollere Szenerie und eine
teichere, bunter geflaltete Handlung — alles
ba8 in einer von bem bewußt teften Form⸗
gerät und feintten Schd finn geflär= | Dru
ten Sprache, bie in vornehmer Haltung
fi gegen iebe Zrivialität und Roheit ges
Be weiß. Unter feinen größern Romanen
en hervor: »PBroblematifche Naturen«
A 1,9. Aufl.1 und + —
Durqh Nacht zum Licht« (1
mer und Amboß« (1869, * N); B
»Allzeit voranle (1872); Was bie
Schwalbe fang« (1873) er »Sturmflut«
1878). Bilder grandiofer, aber auch bil:
erer Pracht entrollen bie Romane: »Die | 1
von Hohenfteine (1864); »In Rei’ und
Gliede (1866) und Platt Lanb« (1879).
Wir erwähnen ferner das elegifch ausklin⸗
genbe, — meiſterhafte, mit vir⸗
tuofer Vollendung gemalte Stimmun
bild: »Duififana« (1880), dann bie klei⸗
nern Romane und Rovellen : »Klara Vere«
(1857); »Auf der Düne« (1858); »In der
— Stunde⸗ (1863); »Röschen vom
—28— »Hans und Grete« Da
3 Fo te,1868); "Die Dorftofeitee 869);
eutiche Pioniere« (1870); »Ultimo«
5); os Skelett im Haufe« (1879); ;
a ne). Die beiden Schaufpiele:
8* für Liebes (1875) und »Hans und
Grete« (1876 en & auf ber Bühne
weniger wirkſam, als ber Name bes Ver⸗
fafferd vorausfetzen ließ. Die el
ten Werke« (3. ueh 1875, 18 Bbe.) ent:
halten neben den Romanen eine Anzahl
gei a Skizzen und Auffäke
BEL SEn tf 3 Dichter
— geb. 29. Aug. 1 u Cho⸗
* Böhmen, befuchte bie techniſche Hochs
ſchule zu (H rag, war hierauf einige Jahre
als politifcher Journaliſt in Prag thätig
mb leitet jebt a era er en Blät:
ter: »Rip« unb »P ——— audnitz.
S.ſhrieb: — ); den Roman
2Die Weißenburger tere (1867
und »Hiftorifche Novellen« KEN 187
— er eine Sammlung iſcher
ſetzungen der beſten En chrif⸗
ten bes uslands. r ſelbſt vermit⸗
Spindler — ne
tif
pitzer —
nit, g
die —8* an ber Uni
barauf Konzipift bei der Men Handels⸗
kammer und — eine litterariſche
Laufbahn mit vo Bwirtfhaftlicen Arti⸗
keln für den »Wanderer· und humoriſt
chen Beiträgen zu ben Witzblattern Wient.
mes befannt ward er, den Beer
* der Era N bg Ber u
eine »
an bie
en i
nftlerifche Gegner,
Ei u —* — u —
eichne e gr er
— wurbenumerbem Titel: » Ries
en Sefommmel in 4 a aufge
—*
Da en — (10. Fr
len: »Das t<
und »Berliebte Wagnerianer« 8
eu hgleißfale nur 618 ati
aufzufa
sed, —— —
cott, onen an. erg IS
1835 au Galais in Maine Arc —
Beat mit bem
I w samen in —A
ſt eine der gedi Novelli
Amerikas, die hauptſachlich ein
wohlbegründeten Ruf durch — *
»The amber gods« machte.
ſchrieb ſie: „New England — —
thief in the t« (1872);
— — —
— ‚1 Robert, —
816 zu Berl in, widmete
ir erit dem Behrfad, privatifierte ſtudie⸗
rend eine Reihe von Jahren in Paris,
Sſaltykow.
Rom, Wien und Leipzig und nahm dann
4853 feinen bleibenden Wohnſitz in Ber-
Im, wo er auf bem Gebiet ber Kritik,
Kunft: und —— ichte eine aus
— litterarifche Thaͤtigkeit für bie
an ideen und Keuilletons
ber Tagespreſſe entwidelte. Selbfländig
veröffentlichte er: »Weimars Hafer
Stätten« — »Die een
ten von Jena und Ilmenau« ( ); die
— „on © Lichtenau« Gases
Devrient und Hoffmann« (1 1803,
3: »Sidney Smithe (1874, 3 be.);
»Anna Amalia von Weimar Höre
— Tafelrunde« (1875 be);
Bankier und Schriftfieller« sr
zahlreiche beliebte Su endſchriften ( tere
m pie
) Anton, ðeſchichtſchreiber und
Kunſthiſtoriker, geb. 13. Juli 1825 zu
Se 5 ftudierte bier, in Münden und
Philoſophie und Kunſt, gin
ter auf ahr na
tierte ſich 1843 für neuere Geſchichte in
wo er auglei für die föderative
aſſung bes aile aats in bie Schrans
ten trat. Seine freifinnigen Borlefungen,
weldye dann als >Ge elöichte bes Revolus
tiontzeitalterd« (1849) im Drud erſchie⸗
nen, zogen ihm —*— die Ungunſt der
se ae u, fo baß er feine Stelle nie
eine längere Reiſe zu kunſt⸗
wii fen Studien durch bie Niederlande,
ankreich und England unternahm. Seit
bft 1852 in Bonn als Privatdozent
der Kunſtgeſchichte habilitiert, ward er
1859 zum Brofellor ernannt, folgte aber | W
1872 einem Ruf al Brofeffor v neuere
Kunfigefhichte an die Univerfität Straß:
burg. Seit 1873 gehört er der Univerfität
Leipzig an. Don Kae Schriften find
noch orzuheben· »Hſterreich nach der
Revolution« (1850); »Dfterreich, Preußen
und Deutfichland« (1851); »Kunſthiſtori⸗
ſche Briefe« a »Handbuch ber
—— 8 —8 5); »Paris im 13.
—— (1856); »Geſchichte ber bil- | 1
Do Künfte im 19. Jahrhundert«
(168); »Geſchichte Oſterreichs dem
iener Frieben« (1863— 64, 2 Bbe.);
»Bilder aus ber neuern Kunfig efchichte«
(1867); »Friedr. Chriſtoph Dahlmanne,
68i
Biographie a 2 — Michele
angelo in N 5); >Rafiael und
Micelangeloc (1877), »Die Pſalter⸗
ESS im frühen Mittelalter«
). Auch bat ©. bie beutiche Origi⸗
nalaußgabe von Erowe m Gavalcafelles
»Geſchichte ber altnieberlänbifchen Male:
tei« sur. meifterhaft bearbeitet.
tplow, Michael Jewgrafo-
witſch, ruſſ. Satiriker, ber gewöhnlich
unter dem ſendonym N. Stſchedrin
feine Dichtungen in ber Monatsfchrift
»Otetschestwennyga Sapiski« (»Ba-
terländilce Annalen«), deren Redakteur
er feit 1878 ift, ericheinen Täßt, geb. 15.
| alten Stils) 1826 in einem Dorf
iſes Kaljafin (Gouvernement
Zoe) Der Sohn wohlhabender Gutsbe⸗
figer, ? am er 1836 in bas Moskauer Adels⸗
— und von dort 1838 ins Lyceum.
wãhrend er in dieſer Anſtalt war,
ſpä⸗ erſchienen die erſten Gedichte von ihm im
ch Italien und abili: | D
rud. 1844 verließ er nad) Vollendung
ber Stubien das Lyceum unb trat in ben
Staatöbienft, feine Mußeftunden ber Lit:
teratur wibmend. Infolge einiger fatiri:
ſcher — ie er 1844 — 48 her⸗
ausgege wurde er plötzlich aus St.
Peterburg. nah Wjatka verwiefen, wo
er, bei ber Souvernementäverwaltung an=
geftellt, blieb, bis ihm bie an
des Kaifers Alerander IL. 1858 Begn
gung brachte. Nun verließ er ben anlke
dient und gab ſich nad) ber — —
achtjährigen Paufe mit erneutem Eifer
he * igfeit bin. Gein erfies
feinen Namen in ganz Ruß⸗
ont ak machte, waren bie Be
aus der Provinz« N 856). Dann fo
eine ganze lange le von fatirifcen
Stiggen, unter denen bie nbdften
find: »Unfchuldige Erzählungen«, »Die
Geſchichte einer Stabt«, »Die Herten
Talchlentere, » Tagebuch eines Provinzias
en Im&t Peieröburge, m... u.a.
einer ſchweren Krankheit, die S.
durchgemacht, bat fein Talent etwas
von feiner frühern Friſche und —
lichen Originalität eingebüßt. Wie jede
echte Satire, ſo iſt auch Sſaltykows
Satire dewiſſermahen mit dem Blut
ſeines Herzens geſchrieben. Er liebt ſein
682
®
Baterland aus voller Seele, und er will
ihm, wie er fagt, auf eigne Weife bienen:
durch Offenbarung des Böfen, ber Lüge
und des Laſters. Sale Wis unb
originelle Erfindung halten bei ihm ftets
gleihen Schritt. Kine charakteriftifche
Eigentümlichkeit feiner Satire ift das Al:
legorifche: da die ruffifchen Preßverhält⸗
nifte eine offene Sprache nicht geftatten, fo
fieht ſich ber Dichter oft genötigt, eine alle
— Sprache zu reden, die allen feinen
jern nicht weniger verflänblich iſt. Es
ift mehrmals ber Verſuch
mentlich in den Testen fünf Sahren in ber
deutichen »St. Peteröburger Zeitunge),
Sſaltykows Satiren ind Deutiche zu über:
feßen; doch bieten fie dem Überfeker faft
unüberwinbliche Schwierigfeiten, und ba:
ber it ©. in Deutichlanb weniger gefannt,
als er es verdient. In Rußland wird er
ſehr geleiert
Stahl, 1) Pierre Jules (mit dem
wahren egel), franz. Schrift:
an. 181
N (na:
amen
geb. 15.
Schriftftellee mit zwei vorzüglichen Bei:
trägen zu Grandvilles »Vie publique et
priv6e des animaux«, fpielte 1848 als
Kabinettschef im Deinifterium des Hußern
unb als Generalfetretär Cavaignacs eine
politifche Rolle, infolge beren er nad) dem
Staatzitreih von 1851 Frankreich ver:
(aflen mußte und bis zur Amneſtie von
1859 in Brüffel weilte. Dort begann er
die fpäter in Paris mit fo großem Erfol
— * Sammlung guter und wohl⸗
feiler Miniaturausgaben von V. Hugo,
Augier, G. Sand und feiner eignen Werte,
unter welchen die Sugendichriften: »L’art
perdu de Mlle. Babet«, »Les voyages
Stahl —
Stahr.
et découvertes de Mlle. Lili et de son
cousin Lucien«,»Jeanle @NX< u.a.
fowiedienon der Afabemie gefrönter »Con-
tes etr&citsdemorale familiere«(1868),
»Histoire d’un Ane et de deux ——
filles« (1875), »Maroussia« (1878) u.a.
nicht ben legten Plat einnehmen, ja nach
bem Zeugnis Sainte⸗-Beuves und ©. be
Sacys eine wahre Ummwälzung in der pã⸗
ro n an — Von ſei⸗
nen rn Schriften find hervorzuheben:
Le diableà Paris« (1842); »Levoyage
oü il vous plaira« (mit X. de Muſſet,
1842 —43); »Les nouvelles et seules
aventures de Tom Pouce« (1843); »B&-
tes et gens« —— »L’esprit des fem-
mes et les femmes — < (185%);
»Les bijoux ——— )und »His-
toire d’un prince« (1857).
2) Arthur(Pieudonym fürBalesta
Boigtel), Romanjcriftftellerin, geft. 20.
— ee in ee ; — die Tochter
ein ern preußiſchen
verlebte ihre Jugendzeit —— —
verheiratete ſich mit dem Juriſten 8. in
Magdeburg, ber dieſe Stadt im Abgeord⸗
netenhaus vertrat, und begleitete ihren
Satten ftet3 in bie Hauptftabt während
ber Selfionszeit. Der Aufenthalt Bier
und ber Verkehr mit bebeutenden Mäns:
nern ber Politik und Litteratur wirkten
fördernd auf ihre geiftige wege
und auf ihre Schriftftellerei. Seit 1
Witwe, lebte fie meilten® auf ihrer Billa
am Lago Maggiore, mit der Überf
ihrer Schriften ins Staltenifche befchäfti
ah ne find 5 — —
ondern durch einen von Originali⸗
tät und ef er Berve Tereuttam- Bir
nennen von ihren Werfen: »Ein in
von Gottes Gnaben« (Roman, 1 5
»Ein weiblicher Arzt« (Roman, 1863);
»Novellen und Sfizzen« (1867); »Die
Tochter der Alhambra« (hiſtoriſcher Ro-
man, 1869); »Aus guter alter 3eit«
1873); bie Reiſeſkizzen: »Spamien«
1868) unb »Im Lande ber Pharaonen«
1869); »Hiftorifche Bilder aus der Alten
ei kr, dh If, Schriftfleller, ach.
ahr olf, ri er,
22. Okt. 1805 zu Prenzlau, geſt. 3. Oft.
1876 in Wiesbaden; jtubierte zu Berlin
Stälin —
und Halle Philologie, warb 1826 als
Lehrer am —*2— in Halle ange⸗
ſtellt, zwei Jahre ſpater u Oldenbur
verſetzt und hier 1836, nachdem er ſi
durch ſeine Schriften über Ariſtoteles
(»Aristotelia«, 1830—32, und ⸗Ariſto⸗
teles bei ben Rüern«, 1834) einen Na-
men gemadt hatte, zum Oberlehrer be:
fördert. Aus Gefunbheitsrüdfichten trat
er 1845 eine Reife nad) Stalien an, bie
in mehr als einer Be iehung einen Wende⸗
punkt in ſeinem Leben bilden ſollte. Er
lernte in Rom die Seen Fanny
Lewald kennen, und dieſe Bekanntſchaft
führte 1854, nachdem er wegen Kränt:
lichkeit feine Stelle in Oldenburg 1852
aufgegeben und feinen Wohnfit in Ber:
lin aufgefchlagen hatte, zu einem Bruch
it feiner eien au umb zur Ehe mit
ber Senannten. Bier entwidelte er eine
eben fo fruchtbare wie vielfeitige fchrift-
ftellerifche Thärigkeit, bie nur durch wies
derholte Reilen unterbrochen wurbe. ©.
befißt bie nicht oft vereinigten Vorzüge
eined Gelehrten, eines bochgebilbeten
Mannes, eines feinen Kritikers und ei:
nes mit bichterifchem Auge begabten Afthe-
tiferd. Werke wie: »Ein O an in Stalien«
(1847 — 50; 4. Aufl. 1874, 3 Bbe.),
»Zwei Monate in Parise (1851), die
Barifer Studien: »Nach fünf Jahren«
(1857), vollends »Torfo; Kunft, Künftler
und Kunftwerf der Alten« (1854—55;
2. vermehrte Aufl. 1878), >» Herbftmonate
in Stalien« (1860), »Serbftmonate in
Dberitalien« (1860) und »Ein Winter in
Rome (1869) konnten daher kaum anders
als —— und gegen ausfallen.
Auch das gend) Weimar unb Jena«
2 erhielt dadurch ein intereflantes
prage.
Seine Biographie: Xſing
fein Leben und feine Werfe« (1859, 8.
Aufl. 1877), fein »Fichte« (ein Lebens:
bild, 1862), die Schrift »&oethes Frauen-
geftalten«e (1865—68; 5. Aufl. 1875, 2
Bde.) gewannen durch ihren populären
Charakter große Verbreitung, und bie
fortgefeßten Arbeiten über Ariftoteles
(»Ariftoteles und bie Wirkung der Tra-
gödie«, 1859, ſowie die Überſetzung ein⸗
einer Schriften des Philoſophen) bewie⸗
en, daß auch die philologiſche Gelehr⸗
Geſichtspunkte eine im h
Stankovſth. 688
ſamkeit früherer Jahre, welche mit der
Bearbeitung von Ariftoteles’ »Politik«
— gie A A Narifb
elleri tigkeit a en e,
dem Verfaſſer Mn abhanden gelommen
war. Die Kleinen Schriften zur Littes
ratur und Kunft« (1872—75, 4 Bde.)
gemäbzen durch die bunte Mannigfaltigs
eit ber darin behandelten a — un
rad an⸗
ziehende Lektüre, während die Lebens⸗
erinnerungen: »Aus ber Jugenbzeit«
(1870 - 77, 2 Bbe.) teils als Spiegelbild
der litterariſchen und politiſchen
t: | wart, teils als Lebensbild des Berfaflers
anſprachen. Perfönlichen Eindrüden ent:
ftammte auch die Schrift über bie »Preußi-
ſche Revolution« (1850). Die Übrige ge
ſchichtliche Schriftftellerei des Verfaſſers
at dagegen heftigen Widerſpruch erfahren.
feinen »Bildern aus dem Altertum«
1863—66, 4 Bde.) nämlich kaprizierte
er ſich auf ben Berfuch, eine Anzahl von
»Rettungen« geichichtlich verfemter Per:
fönlichketten (eines Tiberius, einer Agrip-
pina, einer Kleopatra u. a.) zu unterneb-
men, was im ganzen und großen ale miß-
ungen zu betrachten if. Der fi an
A| un Stahrs & n
Stüd Leben«, Gebichte, 1869, und >»Die
Republifaner in Neapel«, biftorifcher Ro⸗
man, 1850) gebricht e8 an eigentlicher
Geftaltungsfraft.
Stalin ahzinopa nniehr von,
Geſchichtsforſcher, geb. 4. Aug. 1805 zu
Kalw in Württemberg, geft. 12. Aug.
41873 zu Stuttgart, wo er feit 1826 an
ber Bibliothek heit 1869 als beren Direls
tor) angeftellt war. Er ſchrieb: »Wir-
tembergifche Geſchichte· (1841 —73, 4
— ſein Hauptwerk und die beſte
deu * Provinzialgeſchichte. Seit 1808
Mitglied der Hiſtoriſchen Kommiſſion in
Münden, redigierte er mit Waitz und
er J— die »Forſchungen zur deutſchen
ichte«.
Stantonfky, Georg, tſchech. Novellift,
eb. 11. Nov. 1844 zu Vyſoka bei Pris
am, geft. 10. Dez. 1879. Unter feinen
zahlreichen Novellen find bie gelungenften:
»Die Patrioten aus der Bube« und »Der
Bühnenruhme, kulturhiſtoriſche Bilder
. Kt 2
=
=
Ö
.
3
Ö
x
eos
*
Et
ME Stecchetti 685
x$
2. |fi 1, ſah fich durch bie
Ka N bi parmiffeinden Stand
—8 |$ Stubium wieber auf-
DB e \ fi den a ”
BR eine größere Reife
Ä Er X p ni : nad) England und
EG | ul
PIRRR- X nen 7 NO ochen=
ACH "| fögrift, zog 1876 nach Görfig, wo er ben
2% — grünbete (ein belletri⸗
er ſtiſches Sonntagsblatt zu mehreren größern
* Eh
AR ‘rt wohnhaft undlitterarifch thätig.
u , dig find Bisher im Buchhandel von
N 5 erſchienen d — »Der Herr
NY, ‘us Krügere 1872) und > aß
LAK: (1875) ; die Humoresfen: »Aus
4%, ne (1878), »Drillinge« (Er:
PO — z P 78), »Der Flißbogen« (illu⸗
AS a a 4 alle Bodenfanift, 1870
DR PT en /r 7 choðne Geiſter⸗· Novellen
I) Van DM DH ⸗ “tig arbeitet ©. außer
Da IE TA ographiſchen Werk:
Pa A URS AG 7 lin chüler Gut:
NND EIGL HL 7
2 Want it « von legterm reiches
LrUYYGYn st .aterial zugeftellt worden
UN DDPLIICIG „nalen find von ihm mehrere
PIAGILSCHTIE omane erjchienen.
Ger 14 si WI Meititipr.fitedetti), Lorenzo ( Pſeu⸗
ee Gr ‚gm für Olindo Guerrint), nam:
uhr nt „after ital, Lyriker, geb. 4. Oft. 1845
mM 9,1, 7 . . :
wor” [zu Forli im Kirchenſiaat, erhielt feine
IH 2 ug |erfte Erziehung im — municipale
en WEL off: | zu Ravenna, dann von 1859 an im Gols
4% „g«, »Va- | legio nazionale zu Turin, lag hernach bem
7 I, 7 e entftammt | Otubium ber Rechte zu Bologna ob unb
* a
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u wurde), Uuer'
N Sein Vater, ein Apotheker in
b en Berbältnifien, hatte ihm ein °
f...... _tbe binterlaffen; auch erbielt er
eine Bibliothefarftelle 3 Bologna. Er
betrieb mit Vorliebe — SeS ——
Studien, veröffentlichte eine umfangreiche
‚Vita di Giulio Croce« fowie eine Mo⸗
nographbie über »Francesco Patrizio«
undveranftaltete eine Yusgabeder»Versi«
des Guibo Peppi. Nebenbei bichtete er und
war ganz merfwürdige Sachen, wie ſich
| heandfelle als vor einigen Jahren ein
‚| eanzonlere®
5 erſchien, betitelt: »Postuma
üdlen di Lorenzo S. (Mercutio),
684 Stanley — Stapfer.
aus den — — tſchechiſchen Thea⸗
ters. die Lenauſchen
ie: u und »Die Albigenfer«
und erwarb ch durxch eine bühnengerechte
Bearbeitung und Überjegung vieler Dra⸗
men ein bleibenbes Verdi
tf I une Thenterrepertoire.
enrhyn, engl. Geiftliher und Schrift:
eller, a 13. Es zu Alderley, geil.
48. Juli fe nbon, Der er
AR: Agypten, an —
das letztere abermals 1862 mit dem Prin⸗
getan) von Wales, ſchrieb 1856: »Sinai an
estine in connection with their his-
tory« (5. Aufl. 1866), wurde Profeflor
der a in Orford, 1863 De-
chant in Weſtminſter, eigte 1872 ber
Sltfatbofiten bewegung — Anteil
und wurde 1878 in Amerika mit großem
Beifall aufgenommen. Er wird mit Recht
als ein Hauptvertreter einer milden Auf:
klärung innerhalb des Chriftentums an:
ejeben, war mit Mar Miller befreunbet,
Bat diefem bie Abtei zu VBorträ gen au
und fand ber Königin nabe. 9
ber Weitminfterabtei hatte er in ne
zu entſcheiden, wer
feinen een noch Ha —
in the East« (1863); »History of the
jewish church« (7. Aufl. 1877); »Memo-
rials of Canterbury« (9. Aufl. 1880);
»Memorials of Westminster« (187 )
und »Christian institutions« (1881).
2) Henry (eigentlid zone Row:
lanb), berühmter Afrikareifender und
d | Länder im Dften be
Schriftfteller, geb. 1840 bei Drabigh in
Wales, Sohn armer Leute, wurbe >
bem er bie Säule abfolviert, ———
und kam al& folder nach New Orleans,
wo er von einem Kaufmann, Namens S,
das | adoptiert wurde und beffen Ramen ars
nahm. Nach Bcendigung des ® —
in welchem er mitgefochten, — et
— — a. hen ‚und begleitete —
a orreſponden »New
rald« die engliſche Armee nach —— —
Seinen Weltruf verdankt er un
en in Afrika, zunäch
und glüdlichen Erpebition, be er Er
im Auftrag »New York Heralb« zur
Auffindung des verfhollenen Livingfione
(. d.) unternahm, mit bem er dann bas
Nordende bed er anjilafee® und bie
eben erforfchte. *
den großartigſten und — en Reſul⸗
taten — x A auf Koften
bes »N re de und des Lou
boner Daily — unternommene
Expedition nach Innerafrika, auf ber a
ben Lualaba ale Sa des Gongo
nachwies und legtern in feiner
in bis ee Mündung binabfuhr (
ndet er ſich von neuem im
arte. um im Auftrag bed Königs ber
Belgier im Innern bed Kontinents am
—— Congo Stationen ulegen.
berichtet ep: eine Reijen in bei-
1| ben Werfen: »How I m. iving-
- | stone« (1872) nd
— continent« (1878, beutich 1
Stapfer, Te — . Schriftfieller,
geb. 14. Mai 1840
re Bonaparte in Bar, wirtte dann
Lehrer am Coll EN in Guern⸗
.|fe und ift feit 1876 Brofefior der aus
: | ländifchen Litteratur an ber Fakultät zu
Grenoble. Von feinen Schriften feien er⸗
wähnt: »Petite com6&die de la critique
littereire de Moliöre selon les trois
&coles philosophiques« ar »Cause-
ries quernessaises« (1869); »Lau-
rence Sterne« (biographiſche Studie,
2. > ies — 9 87);
espeare et l’antiquite« (1879—
1881, 2 nahe ); »Etudes sur A
ture ı we moderne et contempo-
raine« (1
& Start — Steckhetti.
geb. 2.
Stark, Bernhard, a —
ft.
te, wandte fi} dann vorzugsweiſe ber
Sog zu und unterna — eine
J
bnis einer Reiſe dur ankreich und
elgien; ferner: Finke und bie Nio-
nen noch: »Vorträge und Aufſätze aus
dem Gebiet ber — 2 und Kunſtge⸗
ſchichte· (1880).
Staſchek, Antal (Pſeudonym für An⸗
ton Zeman), tſchech. Dichter, geb. 1847
u Stanov (Böhmen), ftudierte die Rechte
n Ai Krakau, ſchrieb Igrifche und
epifche Gedichte, erftere mit einem Anflug
von Weltſchmerz, letztere aus bem Volks⸗
leben im Riefengebirge: »Vaclav«, »Va-
rou«, »Boreke. Diefem Boden entftammt
auch ſein Roman »Das unvollendete Bild«.
©. iſt Doftor ber Rechte und Advokat.
Stavenow, Bernhard, Schriftfteller,
b. 20. Sept. 1848 zu Brandenburg als
ohn eine Steuerbeamten, gebildet in
den Schulen feiner Vaterftabt, Audierte zu
Berlin 1866 neuere Sprachen, Kitteratur
und P Se ſchrieb hier Ki mit
vielem Beifall aufgenommenes Liederſpiel
»Karl Auguſts Revanche«s, widmete fi
nachher, durch äußere Verhältniſſe ge
mungen, dem Geometerfach, erhielt eine
nftellung an der Potsdamer Bahn fchrift-
fiellerte daneben, machte ben deutſch⸗fran⸗
zoͤſiſchen Krieg mit (mobei er ſchwer ver:
munbet wurbe), übernahm Vorarbeiten
685
für Eiſenbahnbauten, ſah ſich durch bie
hierbei a ee ben Stanb
geſetzt, Nein früberes Studium wieber auf-
— erwarb ſich den Doktorgrad
4187 % unternahm eine größere Reife
nach Italien, fpäter nad England und
ottlanb, übernahm in Berlin 1875 bie
Redaktion einer humoriſtiſchen Wochen:
ſchrift, 309 1876 nad) Görlitz, wo er ben
>$amilienfreund« gründete (ein belletri-
ſtiſches Sonntagsblatt zu mehreren größern
Poren Zei ng), und ift noch jeßt
ort wohnhaft unblitterariich —
ſtändig find bisher im Buchhandel von
ihm erſchienen bie rn »Der Herr
Stubiofus Krügere (1872) und »Das
Halstuch« (A875); Die umoredfen: »Aus
allen Kereifen« ee, »Drillinge« ¶ Er⸗
— 1878), »Der Fligbogen« (illu⸗
rte humoriſtiſche Wochenſchrift, 1875
u. 1876) und »Schöne Geiſter«, Novellen
(1879). Gegenwärtig arbeitet ©. außer
anderm an einem —— Werk:
»Chopin und ſein Lie Kar le Gut⸗
mann«e, wozu ihn von letzterm reiches
authentifches Material zugeftellt worden
if. In Journalen find von ihm mehrere
größere Romane erjchienen.
Gtecettitipr.fitedetti), Lorenzo (Pfeu:
bonym für Olindo Guerrint), nam:
bafter ital. Lyriker, geb. 4. Dt. 1845
zu Forli im Kirchenſtaat, erhielt feine
erfte Erziehung im Gollegio municipale
au Ravenna, dann von 1859 an im Col⸗
io Handle Mu Turin, lag hernach dem
tubium ber te au Bologna ob und
wurde 1868 zum Doktor promoviert. Er
entfagte jedoch ber Praris aus Mangel an
Neigung. Sein Vater, ein Apotheker in
beſcheidenen Verhältnifien, hatte ihm ein '
Feines Erbe hinterlaſſen; auch erhielt er
eine Bibliothefarftelle ji Bologna. Er
betrieb mit Vorliebe Üterargelihichtfiche
Stubien, veröffentlichte eine umfangreiche
»Vita di Giulio Croce« ſowie eine Moe
Kogtaplıe über »Francesco Patrizio«
undveranftaltete eine Ausgabeber» Versi«
des Guido Peppi. Nebenbei bichtete er und
war ganz merkwürdige Sachen, wie ſich
herauf te, als vor einigen Jahren ein
üchlein erichien, betitelt: »Postuma
canzoniere di Lorenzo 8. (Mercutio),
. 686.
edito a cura degli amici«<. Es waren
ber Form nad) wohlgemachte, dem Inhalt
nach ſehr originelle Gedichte, die aller-
En an Heine, an Mufiet "ober befier
an ben »Neuen Tannhaͤuſer« unfers
Griſebach nm Tonnten, auch ſchon in
bem »Inno < Garducciß, was
Kühnbeit nah radikale Ungeniertheit bes
Denkens und Empfinden® betrifit, einen
Eule hatten, nichtöbeftoweniger aber
n ihrer Mif nat von berbem, manchmal
nahezu trivialem Realismus und echt poe-
rt gen eine in ihrer Art ganz eigen:
tümliche Erſcheinung genannt werben
müſſen. Diefe Lieber »Mercutios« follten | Pa
ber Nachlaß eines an ber Schwindſucht
— ungen Mannes, Namens
Lorenzo S ‚Ins aber man wußte bald,
daß auc &. nur ein Pſeudonym war
und zwar für Olindo Guerrini zu Bo:
logna. Das Buch erlebte bis 1878 raſch
— vier Auflagen, und es erjchie:
nen N weiNtachträge dazu unter ben Titeln:
»Polemica« und »Nova Polemica«(beibe
1878), jener nur ein dünnes Heft, dieſer
umfangreicher, mit Erörterungen über ben
Stanbpunft des Autors und fein Berbälts
nis gegenüber dem Idealismus. Die mo-
berne Schule bed Realismus ober »Veris⸗
mus· in Italien hat auf aha Gebiet
in ©. ihren populärften Vertreter. Eine
Schar meift jugendlicher Nachahmer über:
treibt leider gerade das Bedenkliche unb
Unpoetifche nn Dichtweife. Gegen ben | I
Deipotismus alles a ‚ namentlich
der Be führt bie Emanzipation
bes Fleiſches ins Feld; — beweiſt die
»Nova Polemica«, daß er den Stand:
punft des Sinnentulis doch auch nur als
einen einſeitigen, immer wieder in ſein
idealiſtiſches — en an-
erkennt. Vgl. 2. Vivarelli, Lorenzo S.,
oil Verismo nella letteratura e nell
are (1879).
Stedman (pr. min), Edmund Ela:
rence, nordamerikan. Dichter u. Eſſayiſt,
geb. 8. Oft. 1833 zu Hartford in Con:
necticut, Sohn eined Kaufmanns, ber
frühzeitig ftarb, ftubierte von 1849 an im
Dale College zu Newhaven, wo er fid
re durch fein Intereſſe an grie-
chiſcher Sprache und Litteratur auszeich⸗
Stedman — Stein.
nete. Wegen einiger loſen Stre
ber Anſtalt entfernt, widmete er hm in
Norwich, jpäter in —— ber —
liſtik und.begab ſich 1855 ae Row
wo es ihm na ige
mit ber »Now en in nähere
Verbindung zu — Die erſte Samm⸗
lun —S—— andidylls«)
erſchien 1860, und ſeitdem gehört S. zu
ben gefeiertfien amerifanif Dichtern
ber Gegenwart. Während ber eriten Jahre
bes Rebellionskriegs war er ein
Mitarbeiter bed »World« und hielt ftets
— entſchiedenſte zur er se
ee lebt er als
Bon Gebichten erjchienen
— of Monmouth, and other
— Pr und >The blameless
— ‚ bie mit ben früher er⸗
chienenen 187 u einer Gefamtaudgabe
vereinigt, wurden. Sie atmen ſamtlich
einen minber originellen als verfländ:
gen, freien und vorurteilsloſen Geil
it jener Zeit veröffentlichte er: »Vie
torian poets« (1876), eine Sammlung
gei eiftreicher Abhandlungen über bie neuern
un Englands; »Hawthorne, and
other poems«( 4187) unddieäfthetilcgefrr
tubie »Edgar Allen Poe« (18%).
er
in Sen
no: >
bie däniſche Regierung —
— * dem Staatsdienſt entlaffen. Er
folgte 1855 einem Ruf als Profeſſor nach
Wien und hat jeitbem bort — t. Bon
ſeinen ſehr kann nennen
wir: — — u
mus utigen Frankrei
1847); » Geſchichte bes franzöftfchen Straß
rechts⸗ (1847); »Die foztaliftijchen und
fommuniftifchen Bewegungen feit ber brit:
fit Keen er
i er ſozialen Bewegung in Franl
reich von 1789 Big auf unſte Zagee (1850,
3 Bde.); m 5 unge
ten« d62 57, ; »Die neue
Geftaltung * 8 — tebitverhält:
Steinthal — Stelzhamer. 687
« (1855); >Die Volks⸗i
—— (2. (2. Aufl. Nee), ——
buch der Finanwiriſchaft⸗ (Lauf 1878); | &
»Die Lehre vom ale 2) und
u fein bedeutendſtes Wert: »Berwal-
tungslehre« (1865—68, 78be),: eine um:
reg Behandlung besjenigen Gegen:
ands, ben man fonft al? Rolizeiwiflen: |
ſchaft zu behandeln pflegt. Ein Auszug
Bo Sur, ien unter dem Titel: »Hand⸗
twaltungelehre« (2. Aufl.
— ee ſchrieb er: > ur Eiſen⸗
en ati nd (1872); »Die Frau
er Rationalöfonomie«
6. Hu 1876); »Gegenwart unb Zu-
t ber —— und Staatswiſſenſchaft
Deutichlands« (1876); »Der Wucher und
fein Recht« (1880); —8 Frau auf dem
* * 9 80) u.a, Das Eigen
ber Werke Steins beiteht barin,
a pe ie Hegeliche Dialektik auf bas Ge⸗
biet der Bollswirtichaft unb der Staats:
willenihaft anwandte und an ber Hanb
——— die — mio — ir
n zu verbeflern fich bemühte
au! er darüber die Hinwendung auf das
Ichichtliche, welche für bie neuere beut-
fche ——— — — iſt, nicht
vernachlaſſigt.
Steint al, — Sprachphilo⸗fr
ſoph und Linguiſt, geb. ei Mai 1823 zu | be
Sröbzig im Anhaltiſchen, ſtudierte In
Berlin jeit 1843 Philolo Er und Philofo-
phie und habilitierte ſich 1850 an der dor⸗
tigen Univerfität, wo er über allgemeine
Spracwiffenidaft und Mythologie Vor: | A
e bielt. 1852—55 verweilte er zum
Bee aa Sprad: und Litterars
ſtudien in Paris; feit 1 1863 ift er Pro⸗
fefjor ber elgemene Sprachwiſſenſchaft
u Berlin. Steinthals bedeutendſte Ar⸗
—* find: »Der Urſprung der Sprache
im a mit den lebten Fra⸗
—— Wiſſens« (3. Aufl. 1877); x
Enttidelung der S Bo:
matil, , Pſychologie, ihre Prinzipien
und ihre erhältnifie zu einander« (1855);
»Charakteriſtik ber hauptſächlichſten Ty⸗
pen bed Sprachbaus« (1860); ⸗Geſchichte
Sprachwiſſenſchaft bei den Griechen
unbRömern« (1863); »Abriß ber Sprach⸗
wifienfchaft« (1871; 8b. 1: N
ie Pſychologie en Spradwifien:
alte, 2. Aufl. 1880). Bon den Fleinern
eheiten nennen wir: »Die Sprachwiſſen⸗
haft W. v. Humbolbte au bie Hegeliche
—33 — (1848); >Philologie, Ges
ſchichte und Bionel * in gegenſei⸗
tigen urn Dur 1864); »Gebächtnig:
mboldt« a) unb bie
gran gibt S. die »Zeitichrift für
ei Iegir und Sprachwilienichaft« (1860
.)
Sieiter — kr er, geb. 25. Dez
1823 u € fuchte die Bolt
ſchule, trat als Lehrling in eine
Seibenweberei, befleibete lange ben Poſten
eines Kommis unb ift gegenwärtig Pro:
furift eines angefehenen Handelshauſes
in feiner Vaterſſadt. Mitten im Treiben
des Geſchäftslebens förderte er feine Auss
bildung und war als Journaliſt ſchon
früh und vieljeitig thätig. Als Lyriker
gehört er zu ber kleinen Gruppe der »Wup-
—6 Poeten«, welche im materiellen
Treiben ideale Gefinnungen und Stim:
mungen zu weden unb zu erhalten be-
un waren und eine Fat eifinnige und
ige Auffaffung bes Dafeins dem trü⸗
uppentbaler Pietismus entgegen-
Tester Außer jeinen >Gedichten« (3. Aufl.
1880), die mande 2 poetifche Eimge
enthalten, le, te x ea
—— ber e<, erzählenbe Dichtungen
Si Braut ne a
—— Dihtungen (1850); bie Ans
thologie »Kompaß auf dem Meer bes
Lebende (3. Aufl. 1872) und ein »Kom⸗
pendium der fhönen Künfte« (1869).
Stelshamer, gran, Öfterreich. Dich⸗
ter und Schriftiteller, ge a 9. Nov. 1802
au — enham in en. geft.
14. Zuli 1874 zu Henndorf bei Salzburg;
war ber Sohn eines Bauern und ei
Ir eiftlihen Stand beftimmt, befuchte Si
ymnafien in Salzburg unb Gra ae
im Seminar zu Linz bie geiftlichen
empfangen, konnte aber dieſer Lebensrich⸗
tung feinen Geſchmack — und
begab ſich nach Graz, um die Rechte
fiudieren, dann als Pädagog eines —*
688
lihen Haufes nad — hierauf nach
Wien Ir Zögling ber Dalerafabemie.
Aber nichts wollte recht von ftatten en |
auch das Schaufpielerleben, dem er ſich,
von der berühmten Sophie Schröder in
ber Deflamation unterrichtet, num bins
ab, hielt nicht lange vor; bie Truppe öfte | mi
ich bald auf, und der SOjährige >
fpieler mußte von feiner Mutter aus
Gaſthof ausgeldit werden. In der Heimat
ordnete er nun feine euten Dialekt⸗
ebichte und erntete mit ihrer Derau abe
(1836 einen glänzenden Erfolg. Es folg⸗
ten »Neue Sc änge« nah * |:
— „u nun — — Ä San
waſſer gelangt, das ihn zugleich a r⸗
————— * I la or
un&chit durch eine Anzahl größerer Sk
Bien, Münden, Linz, Salzburg ꝛc.) trug,
wo er begeiſterte Aufnahme und —
nung fand. Seine letzten Lebensjahre ver:
brachte er in beha glichen re zu
—— bei Sau urg. Aus feinem Nach⸗
Ichienen: »Aus meiner Stubienzeit«
—7 »Die Dorfſchule· (1877). Un⸗
ter feinen Werfen ſtehen bie im Dialekt
verfaßten Gedichte obenan: en .
ira
»Neue te<, gemiſcht
Ppo itifche Lieder⸗ (1848) und Glan.
ausgabe ber »Bebichte« (1855). —
lich iſt auch das hexametriſche Epos im
Dialekt: »D' Ahnl⸗ — —* Hoch⸗
deutſches enthält bie Sammlung ⸗Liebes⸗
gürtele (2. Ausg., aus bem Nachlaß ver:
nee, 1876). Hochbeutfch VE ferner bie
Erzählungen: Eee (1 = en
—— (1836), »Jugenbnovellen«
.1853) und di Dihlung »Liebe« (1855).
€ hen, 1) Sir James J
echtsgelehrter und riftſteller,
ae '; März 1829 zu London, wo er jept| >
ebt. Er ftubierte in Cambridge ‚ wurbe
1854 Rechtsanwalt, 1869 als achfolger
von Henry Maine (j. d.) rechtögelehrter
Nat des Vizekönigs von Indien, von wo
er 1872 zurückkehrte. In der Rondoner
Rechtsſchule (Inns of court) ward er 1875 | b
zum Brofeflor des gemeinen Yıcchtd er:
nannt, von der Regierung 1877 zum Ritter
erhoben (als Kommanbeurbes Sternsvon
Indien), 18793um Richterim High court
Stephen — Stern.
of justice ernannt. Seine ju⸗
riſtiſchen Schriften Ihe es s =
Ernalty and aber ift
itlan DER des Alpenfiube umb
. n en Ei —
); > ein-Horn« -
— m
er ground of — (1871). =
Bolt itik wandte er fih zu in >T’he choice
of representatives« . (sen, Beionbere
reigend und allgemein an — ya feine
oursinalibrary« (1874). Die ernſte⸗
fen Gebiete, in radifalem Sinn, —— er
mit den »Easays on
plainsp — — die
tory of En
teenth century« (187
essays by . R.
TB, 2 2 Be) heraus, "Für bie er
lish men of letters« bearbeitete er
Allen iden Bände: »Samuel Johnzon«
ae) und »Alexander Pope« (1880).
Steppens,Alerander,norbamerifan.
—— geb. 1812 in Georgia, ſtu dierte
urisprudenz und widmete fich ſpaterhin
der Politik. rend des amerifanifchen
Bürge 8 war er Ua x ber
füllen onföberation, unb nach dem
—— enge derfelben benußte er feine
ußeftunden, um »A history ofthe —
— the —— —— pin mi
em umfangreichen ieß er *
Constitutzonal view of the late war
between the states« (1868—70, 2 Be.)
und »History of the United States:
(1872) folgen.
Aral 9) Daniel (Pſeudonym für
Marie be Flavigny, en
— franz. —
u Frantfuti a. M. —
1876 n Paris; war bie bes Bi
comte be glavign eines franzöfifchen
Dffiziers, —28* der Enrioration
Stern.
Marie Bethmann aus dem befannten
Frankfurter Banfierhaus geheiratet hatte,
wurde zu Paris in einem Klofter erzogen
und vermählte ſich 1827 mit bem raten
d'Agoult. Nachdem fie fi von ihrem
Gatten getrennt hatte und in ein intimes
Berhältnis zu Franz Liſzt getreten war,
das dann ebenfa getoaltlam elöſt warb,
lebte fie lange Zeit auf Reifen in ber
weiz, in Deutſchland unb Stalien, bis
fie fich Ichließlich wieder nach Paris wandte,
Ihre erften fchriftftellerifchen Produktio⸗
nen waren eine Reihe Novellen, die 1841
bis 1845 in ber »Presse« erfchienen, bar:
unter »Nölida«, mit einigen leicht verhüll-
ten Selbſtbekenntniſſen über ibre Verbin-
dung mit Lifzt, aus der brei Töchter her⸗
borgegangen waren, und bie Urfachen des
— Ihre oft ſehr ſcharfſinnigen Be⸗
merkungen über Deutſchland legte ſie in
verſchiedenen Auffägen in ber »Bevue des | Dä
Deux Mondes« und »Revue indöpen-
dante« (1847) nieber; nach der Februar:
revolution trat fie als politifche Schrift-
ftellerin auf. Die hierher gehörigen Werte
find befonber8 die »Lettres r&publicai-
nes« (1843) und »Histoire de la revo-
Iution de 1848« (neue Ausg. 1880). Noch
vor letzterer Schrift waren die »Esquisses
morales et politiques« (neuefte Aufl.
1880, beutich 1862) erfchienen, eineSamm-
lung von Maximen und Aphorismen über
bie verfchiedenen Tagen des Lebens, über
moraliſche Konflikte, über bie Tendenzen
ber Zeit ꝛc. und jebenfalls ihr beſtes Werk.
Außerbem veröffentlichtefie: »Trois jour-
n£es de la vie de Marie Stuart« (1856);
»Florence et Turin«, politifhe und
Kunftitudien (1362); »Dante et Goethe«,
Dialoge (1866). Aus ihrem Nachlaß er:
ſchien ein erfter Banb Denkwürdigkeiten
unterdbemTitel: >Mes souvenirs«(1877),
worin fie [ehr anmutig die Geſchichte ihrer
Jugend —
8 Adolf, Dichter und Litterarhiſtori⸗
ter, geb. 14. Juni 1835 au Leipzig, beſuchte
die Realfchuleund das Thomasgyımnafium
feiner Vaterſtadt, war aber Durch die Ver⸗
bältnifie feiner Eltern genötigt, fich auto:
didaktiſch weiterzubilden. Er hörte von
1852 an hiſtoriſche und philofophifche Bor:
lefungen an ber Univerfität und betrat,
Eäriftftellelerziton.
689
ganz auf ſich felbft angewiefen, frühzeitig
e litterarifche Laufbahn. Er lebte einige
Sabre — und in der Lauſitz, ward
1860 Lehrer der Geſchichte und der deut⸗
ſchen Litteratur am Krauſeſchen Inſtitut
in Dresden, bezog dann zu nunmehr re
gelmäßigen Univerfitätsftubien 1861—63
bie oe zu Jena, wo er beionbers
bie Iprachwifienfchaftlichen Borlefungen
Schleicher und bie philofophifchen Kuno
Fiſchers befuchte, ließ fich 1863, verbei:
ratet mit der Landſchaftsmalerin Mal-
wina Krauſe, für einige Jahre in Schan-
dau bei Dresben nieder, wo er neben poes
tifher Produktion fi) ausgebehnten Iittes
rarhiftorifchen Studien wibmete, und warb
1868 zum Profeflor ber Litteratur- und
Kulturgefhichte am — zu
Dresden ernannt, in welder Stellung er
jett noch wirft. Durch öftere Reifen (nach
nemark, der Schweiz, Stalien ꝛc.) hat
©. fich mit den Anſchauungen ber Fremde
vertraut zu machen gefucht. Seine Arbei-
ten, ſowohl bie dichteriſchen als die rein
wiſſenſchaftlichen, find mit Recht geſchätzt.
Bon ihnenerwähnen wir die durch &leganz
der Form und Farbenſchmuck bemerfharen
»Gedichte« (1855); »Sangkönig Hiarne«,
ein Nordlandslied (1853); »erufalem«,
epifche Dichtung (1858); » Johannes But:
tenberge, epifche Dichtung (1873); die Ro:
mane: »Bis zum Abgrunde (1861), »Die
legten Humaniften« (1880) und »Obne
Ideale« (1881); die Novellen: »Am Kö⸗
nigsſee« (1863), >Hiftorifhe Novellen«
(1866), »Das Fräulein von N
Geſchichte auß dem 17. Jahrh. (186 N
»Meue Novellen« (1), »Aus dunkeln
Tagen« (1878) und das Luſtſpiel: »Brou⸗
wer und Rubens˖ (1861). gut der litte⸗
rarhiſtoriſchen Thätigfeit Des Verfaſſers
77), ſind: »Fünfzig Jahre deutſcher Dichtunge,
litterarhiſtoriſche Anthologie (2. Aufl.
877); »Katechismus ber allgemeinen Lit⸗
teraturgeſchichte⸗ (2. Aufl. 1876); »Aus
bem 18. Jahrhundert« , Bilder und Stu:
dien (1874); »Zur Litteratur der Gegen:
warte, Bilder und Studien (1880); »Leri-
fon der deutſchen Litteraturgefchichte«
(1882) und »Gejchichte ber neuern Litte⸗
tatur« (im Drud begriffen). ©. hat fer:
ner eine »Bibliothek der Litteratur des 18.
44
6
Sahrhunderts« A ., 17 Bde.) und
paul? fümtlihe Werke⸗ (1878) fowie
»Chriſt. Gottfr. Körners Beimmelie
Schriften« (1882) herausgegeben.
terne, Carus (Pſeudonym für
Ernſt Krauſe), naturwiſſenſchaftlicher
Schriftſteller, geb. 22. Nov. 1839 zu ge
lenzig in ber Neumark, wibmete ſich ber
Pharmazie, wandte ſich dann ausfchließ-
lich natur⸗ und kultur — Stu⸗
dien zu und erwarb ſich durch ſeine
gedankenreichen und anregend geſchriebe⸗
nen Beiträge für bie »Voſſiſche Zeitung«,
»Gartenlaube« 2c. Verbienfte um die Vers
breitung naturwiflenichaftliher Kennt⸗
niffe in weitern Kreifen. Mit Darwin unb
Hädel begründete er bie Monatsfchrift
»Kosımode (feik 1877), morin er vor:
ugsweife für die Ausbreitung ber neuen
Ionen Darmingen Weiten wirt
Bon feinen Arbeiten auf archäologiſchem
Gebiet find eine große Reibe von Artikeln
über die Prähiftorie des Morgenlands und
bie Raturfulte, über Drafelweien u.a. ber:
vorzubeben; von jonftigen Schriften: »Na⸗
turgefchichte der Geſpenſter« a »Wer⸗
den und Vergehen« (2. Aufl. 1880).
Gtettenheim, Julius, Schriftfieller,
geb. 2. Nov. 1831 zu Hamburg, Sohn
eine ißraelitifchen Kunſihändlers, verließ
nad) feines Vaters Tobe das Geſchäft, zu
deſſen Fortführung er beflimmt war, und
ging nach Berlin, wo er ftubierte und m
gleich ſchriftſtellerte. Nach gu zuruͤck⸗
ekehrt, gründete er das Witzblatt »Die
eſpene, das jedoch erſt De nad:
dem er mit demjelben 1867 nach Berlin
übergefiedelt war. Er ſteht jeßt noch an der
Spite biefes Blattes. Auf dem Gebiet bes
fatirifchen he iſt S. ein Meiſter; er hat
bisher nur bieje Spezieß gepflegt. Humor
fann man dieje Gattung faum nennen,
denn die Hauptſache ift ber Berftandeswik,
und fogar dieſer beſchränkt fih auf bie
Sphäre des Worts, wo er denn allerdings
auch zum bloßen Kalauer herabfinft. ©.
veröffentlichte außer einigen Poſſen (»Un:
ebetene Gäſtes, 1869; »Ein gefälliger
Renihe, 1872, unb das oft geaebene
Liederjpiel »Die lebte Kahrt«, 1861): »Al⸗
manad) zum Lachen« (1856-63); »Lo⸗
hengrin. Humoriſtiſche Albumblättere
Sterne — Steub.
(189); »Die Hamburger Weſpen im
ofneiiihen Garten« (1853); Die Ber-
inet Weſpen im Aquarium«e (1869);
»Berliner Blaubuch aus bem Ardiv ber
Komit« (1869— 70); »Wippdens ſamt⸗
Be ng
rt politi richt
Send, Kadivia, Schriftieer
, udw ' ’ —
20. Febr. 1812 zu — in ei
fam mit feinen Eltern 1822 nad; Auge
burg und 1823 nad München, wo er
nach Mbfolvierung bes bortigen Gynma⸗
ſiums auf der Univerfität zuerft
logie, fodann Jurisprudenz ftudierte. 1834
b er ſich nad Griechenland, wo er
eine Stelle im Büreau ber Regent
{haft zu Rauplia, dann auf dem Staats
tanzleramt in Athen befleibete und zwei
Jahre blieb. Eine Druck feines dortigen
Bee 1 Fr na »Bilder ans —
an . Seinen Heimweg na
er über. Stalien, wo er Rom, Ft und
Venedig beſuchte. Darau ep er ie m
München nieber, wo er 1845 zum Anwalt
und 1863 zum Notar ernannt wurbe ume
noch gegenwärtig weilt. Steubs ſchrift⸗
ſtelleriſche Thätigkeit befchäftigt frch aus:
ſchließlich mit der Phyſiognomie der Ur
penlänber und ber ölfer und Bat
das eigentümliche Gepräge, daß fie bie
elehrte Forſchung in angenehm unter:
altende Form zu Tleiben weiß. Zwar
at ber Verfafler aud rein Wifſenſchaft⸗
iches in der — (aa [Eigen
veröffentlicht (»Über die Urbewohner RHS-
tiens unb ihren Zufammenbang mit ben
Etrugfern«, 1 und ebenfo audh rein
Belletriftifches: »Novellen und Schilde
rungen« (1853), »Deutiche Trãume⸗ Ro-
man(1858), > — Tirolet
Erzählung (1863), zwei Luſtſpiele (1873),
>Die Rofe der Sewi«e (1879), >&efam:
melte Novellen« (1881) u. a.; aber mas
ihn zu einer fonderartigen Titterarilchen
Erideinung ftempelt, liegt nicht an dem
einen ns a ie re
in ihrer Verfhmelzung. Hierher ge
bie —5 — »Drei Sommer in Tirele
(1846); »Das bayrifche Hochland« (1860);
»Wanbderungen im bayrifhen Sebi
(1862); »Herbfttage in Tirol« (1860;
Stieler — Stifter.
‚Altbayrifche Kulturbilder« (1867); >21
tifche Reifen« (1878); >Aus Tirol« ——
u.a. ©. iſt nicht der einzige in dieſer das
Seographiſche und Ethnographiſche zur
lebendigen Anſchauung, zum poetifchen
Bild geftaltenden Richtung; aber er fteht
in vor r Reihe. Die Klıppe, auch das
Kleinfte und U tendſte zu Goldbl
aushämmern zu wollen, bat freilich au
er vermieden. Eine Sammlung ſei⸗
ner »Kleinern Schriften« erfchien 1873—
1875 in 4 Bänden.
Etieler, Karl, Dichter und Schrift:
jteller, geb. 15. Dez. 1842 zu München,
Sohn bes Malers Karl J. ©., ftubierte
auf der Univerfität bafelbft, promovierte,
trat im bie rechtswiſſenſchaftliche Praris
und jpäter in ben bayrifchen Staatsbienft,
wo er jebt noch als Archivrat befchäftigt
if. Durch Reifen nad) England, Frank⸗
reich, ber Schweiz, Belgien, Stalien und
Ungarn hat er Menfchen unb Dinge ken:
nen gelernt. Er war eine Zeitlang thä-
tiger Mitarbeiter ber »Allgemeinen Zei:
tung«e in Augsburg unb beteiligte fich
an verfchiedenen illuftrierten Prachtwer⸗
ten: »Aus beutfchen Bergen« (mit 9. v.
Schmib, 1871); »Stalien< (mit €. Baus
Ius und W. Kaden, 1875); »Rheinfahrt«
(an H. Wachenhuſen und Fr. W. —
änber, 1877); »Elfaß-Lothringen« (1877);
»Weidmanns Erinnerungen«e (1878).
Seine Gedichte in oberbayriſcher Mun
art: un (1865), »Weil’8 mi
freut« £1876), »Hab’3 a Schneibe (1877),
und »Um Sunnamwende (1878), wurben
ſehr günftig aufgenommen und erlebten
mehrere Auflagen. Es find ——
mende Schöpfungen voll köſtlichen Hu⸗
mors, ein Strauß echter Naturblumen,
und wenn auch »Bauern und Holzknechte⸗
eine e baran haben und die >gött-
Yiche Srobheit«e etwa auch einmal, wo fie
am Platz ift, ein Wort —5 ſo kann
das nur zu ihrer Empfehlung dienen.
Mit den ——— (hochdeutſch,
1379) trat der Dichter dem deutſchen Bolt
in feiner Gefamtheit näher u. zeigt ſich nicht
Bloß als formbeherrfchender Kunftdichter,
fondern als hochbegabter £yrifer, deſſen Lie⸗
der einen wirklich ſeeliſchen Hintergrund
haben und ſtimmungsvoll gehalten find.
-
-
691
Stifter, Adal bert, Schriftfieller, geb.
23. Nov. 1805 Ay Oberplan am Ss
merwald, geit. 28. San. 1868 in Linz;
war ber Sohn eines Kleinen Landdkono⸗
men und befunbete ſchon in früher Ju⸗
gend eine ungewöhnliche Naturliebe. Auf
lateiniſchen Schule der Kremsmünſter⸗
abtei, die er 1818 02408, fand er forgfäl-
tige unb liebevolle Foͤr rung feiner An⸗
lagen; er ftudierte dann feit 1826 auf ber
Univerfität Würzburg Rechtswiſſenſchaft,
daneben aber mit Vorliebe Naturwiſſen⸗
haft und Gefchichte, Iebte bis 1848 als
tivatlehrer biefer Disziplinen in Mün-
chen, wurde, ba inzwifchen einzelne feiner
»Studien« erfchienen waren, zum Schul-
rat und Volksſchulinſpektor von Ober:
Öfterreich ernannt (1849) und fiebelte bald
barauf nad) Linz über, wo er infolge län-
ern Körperleivens 1867 in ben Rube
and verſetzt ward. Seine »Stubien<
ee 6 Bde.; neue Audg. 1878,
Bde.) erregten bei en Erſcheinen
roßes Aufſehen durch die Abweſenheit
* Tendenz, durch die völlige Hingabe
an die Natur und ein um das Treiben
der Welt unbekümmertes Leben und We⸗
1853—67, 3 Bbe.),
1180), »Witifo«
682
®
Vaterland aus volfer Seele, und er will
ihm, wie er jest auf eigne Weife dienen:
durch Offenbarung des Böfen, der Rüge
und des Laſters. Schlagender Wit und
originelle Erfindung halten bei ihm flets
gleichen Schritt. Kine charakterifti
Eigentümlichkeit feiner Satire ift das Als
legorifche: da die ruffifchen Preßverbälts
niſſe eine offene Sprache nicht neftatten, fo
fieht fich der Dichter oft genötigt, eine alle:
gorifäe Sprache zu veben, die allen feinen
ejern nicht weniger verfländlich if Es
ift mehrmals ber Verſuch ht (na:
mentlich in ben lebten fünf Jahren in ber
deutſchen »St. Peteräburger Zeitunge),
Sſaltykows Satiren ind Deutiche zu übers
feßen; doch bieten fie bem Überſetzer faft
unüberwinbliche Schwierigfeiten, und ba=
ber ift ©. in Deutfchland weniger gefannt,
ale er ed verdient. In Rußland wirb er
jehr peiiert
Stahl, 1) Pierre Jules (mit dem
wahren Namen Hegel), Pan Schrift:
fteller, geb. 15. San. 1814 zu Chartres,
Sohn eined Elſäſſers, ſtudierte die Rechte
inStraßdurg und verbrachte feine Jugend
in Deutichland, teils am Rhein, teils in
Sachſen, aus welcher Zeit er fpäter im
»Journal des Débats« die humoriflifchen
Gedichten: »Le voyageÜ’un &tudiant«
(11. Aufl. 1875), »L’histoire d’un
homme enrhumd« (1859) und »Bon-
nes fortunes parisiennes« erzählte. Seit
1835 an ber Spike einer Verlagsbuchhand⸗
lung ſtehend, bie fidy bald zu einer ber bes
deutendften von Paris aufichwang, debüs
tierte er 1842 unter dem Namen ©. als
Scriftfteller mit je vorzüglichen Bei:
trägen zu Grandvilles »Vie publique et
priv6e des animaux«, fpielte 1848 als
Kabinettschef im Diinifterium bes Außern
und ala Generalſekretaͤr Cavaignacs eine
politifche Rolle, infolge deren er nach dem
Staatöftreih von 1851 Frankreich ver:
faflen mußte und bis zur Amneſtie von
1859 in Brüffel weilte. Dort begann er
bie fpäter in Paris mit jo großen Erfol
— — Sammlung guter und wohl:
feiler Miniaturausgaben von ®. gzu o,
Augier, G. Sand und ſeiner eignen Werke,
unter welchen bie Jugendſchriſten: »L’art
perdu de Mlle. Babet«, »Les voyages
Stahl —
Stahr.
et d&couvertes de Mille. Lili et de son
cousin Lucien«, »Jeanle nx« u.a.
ſowie die von der Alademie gekroͤnten »Con-
tes etr&citsdemoralefamiliere«(1868),
»Histoire d’un Ane et de deux —
)u.a.
che | filles⸗(1875), »Maroussia« (1
nicht ben letzten Platz einnehmen, ja nad)
dem Zeugnis Sainte: Beuves und 6. de
Sacys eine wahre Ummälzung in der p%
bagogifchen Kitteratur bedeuten. Bon ler
tn Schriften find hervorzuheben:
»Lediableä Paris« (1842); »Levoyage
oü il vous plaira« (mit A. de Mufkt,
1842 —43); »Les nouvelles et seules
aventures de Tom Pouce« (1843); »B£-
tes et gens« (1853); »L’esprit des fem-
mes et les femmes d’esprit« (18%);
»Les bijoux parlants« (1856) und >His-
toire d’un prince« (1857).
2) Arthur (Pſeudonym fürBaledte
Boigtel), Romanfcriftftellerin, gef. M
Oft. 1877 in Mailand, war bie Tec
eines höhern preußiichen
verlebte ihre Jugendzeit in
verheiratete fi mit dem Juriſten 8. in
Magdeburg, ber diefe Stabt im Abgeort-
netenhaus vertrat, und begleitete ihren
Gatten ſtets in bie Hauptitadt währen
der Sefliongzeit. Der Aufenthalt her
und ber Verkehr mit bedeutenden Ri
nern ber Politik und Litteratur wirken
fördernd auf ihre geiftige Entwi
und auf ihre Schriftftellerei. Seit 1
Witwe, lebte fie meiften® auf ihrer Vil
am Lago Maggiore, mit der Überiet
ihrer Schriften ins Staltenifche bei
Ihre Romane find feine Schablonenarkeit,
fondern a einen Zug von Originalt
tät und geiftiger Verve bebeutfam. Bir
nennen von ben Werfen: »Ein Prm
von Gottes Gnaben« (Ronan, N
»Ein weiblicher Arzt« man, 1863);
»Movellen und Stiggen« (1867); »Dit
Tochter ber Alhambra« (hiſtoriſcher Re
man, 1869); »Aus guter alter Zee
1873); bie Reiſeſtizzen: »Spanien
1868) und »Im Lande ber Pharaomn:
1869): — Bilder aus ber Allen
Welt« (1
MO Adolf, Schriftfleller,
22. Oft. 1805 zu Fremen" gef. 3, 8
1876 in Wiesbaden; ſtudierte zu Berlin
Stälin —
und Halle
rer am
ftellt, zwei Jahre fpäter nach Olbenbur
verfegt und bier 1836, nachdem er ie
durch feine Schriften über Ariftoteles
(»Aristotelia«, 1830—32, und »Arifto:
teles bei den Römern« ,‚ 1834) einen Na:
men gemacht hatte, zum Oberlehrer be:
fördert. Aus Gefundheitsrädfichten trat
er 1845 eine Reife nach Stalien an, bie
in mebr als einer Be nung euer Wende:
— in ſeinem Leben bilden ſollte. Er
ernte in Rom die Schriftſtellerin Fanny
Lewald kennen, und dieſe Bekanntſchaft
führte 1854, nachdem er wegen Kraͤnk⸗
fichfeit feine Stelle in Oldenburg 1852
aufgegeben und feinen Wohnfit in Ber:
lin ee a hatte, zu einem Bruch | |
mit feiner erften — und zur Ehe mit
der annten. Hier entwickelte er eine
eben ſo fruchtbare wie vielſeitige ſchrift⸗
ſtelleriſche ee bie nur durch wie:
derholte Reifen unterbrochen wurbe. ©.
beſitzt bie nicht oft vereinigten Vorzüge
eines Gelehrten, eines hochgebildeten
Mannes, eines feinen Kritifers und ei-
nes mit bichterifchem Auge begabten Afthe-
tifers. Werke wie: »Ein ab in Stalien«
(1847 — 50; 4. a 1874, 3 ae
»Zwei Monate in Paris« (1851), die
Barifer Stubien: »Nach fünf Jahren«
(1857), vollends »Torfo; Kunft, Künftler
und Kunftwerk der Alten« (1854—55;
2. vermehrte Aufl. 1878), » Herbfimonate
in Stalien«e (1860), »Herbſtmonate in
Oberitalien⸗ (1860) und »Ein Winter in
Rome (1369) tonnten daher kaum anders
als interefiant unb gediegen ausfallen.
Auch das ler, ‚Weimar und Jena«
1852) erhielt dadurch ein interellantes
präge. Seine a: eng,
fein Leben und feine e< (1859, 8.
Aufl. 1877), fein Fichten (ein Lebens:
bild, 1862), die Schrift »Goet Auen
geftaltene (1865—68; 5. Aufl. 1875, 2
Bbe.) geivannen u ihren populären
Eharafter große Verbreitung, unb bie
fortgefegten Arbeiten über Ariftoteles
(»Ariftoteles und bie Wirkung der Tra-
gödie«, 1859, fowie bie — ein⸗
elner Schriften des Philoſophen) bewie⸗
dem daß auch die philologiſche Gelehr-
=
Geſichtspunkte eine im höchften
Stankovſty. 688
hilologie, warb 1826 als ſamkeit früherer Jahre, welche mit ber
—* in Halle ange: | Bearbeitun
von Ariftoteles’ »MPolitik«
— a — a. Kae
elleri tigleit a en e,
dem Verfaſſer nicht abhanden gelommen
war. Die »Rleinen Schriften zur Litte⸗
ratur und Kunſt⸗ (1872—75, 4 Be.)
ewähren burch bie bunte Mannigfaltigs
eit der barin behandelten Fra En un
ab an⸗
ziehende Lektüre, während bie Lebens⸗
erinnerungen: »Aus ber Lugenbpeite
(1870—77, 2 Bde.) teils als Spiegelbild
der Titterarifchen und politifchen Gegen⸗
wart, teils als Lebensbild bes Berfofters
anſprachen. Perfönliden Eindrüden ent⸗
flammte auch die Schrift über bie »Preußi:
Revolution« (1850). Die übrige ge-
ſchichtliche Schriftftellerei des Verfaſſers
n dagegen heftigen Widerfpruch erfahren.
feinen »Bildern aus dem Altertum«
(1863—66, 4 Bde.) nämlich Faprizierte
ee fih auf den Verſuch, eine Anzahl von
»Rettungen« neichichtlich verfemter Per:
fönlichkeiten (eines Tiberiuß, einer Agrip⸗
yina, einer Kleopatra u. a.) zu unterne
men, was im ganzen unb großen als mi
Iungen zu betrachten it. Der rn
bichterifhen Thätigfeit Stahrs (»Kin
Stüd Leben«, Gedichte, 1869, und »Die
Republikaner in Neapel«, biftorifcher Ro:
man, 4850) gebricht e8 an eigentlicher
Geſtaltungskraft.
Etälin, SheiRapp Driebzn® von,
Geſchichtsforſcher, geb. 4. Aug. 1805 zu
Kalw in Württemberg, geft. 12. Aug.
1873 zu Stuttgart, wo er feit 1826 an
ber Bibliothek (heit 1869 als beren Direks
tor) angeftellt war. Er ſchrieb: »Wir:
tembergifhe Gefchichte« (1841 — 73, 4
Bbe.), fein Hauptwert und bie beite
deutiche Provinzialgefchichte. Seit 1808
Mitglied der Hiftoriichen Kommiffion in
Münden, redigierte er mit Waitz unb
Serdie: die »Forſchungen zur deutſchen
ichte« ,
Staukobſtij, Georg, tſchech. Novellift,
geb. 11. Nov. 1844 zu Vyſoka bei Pris
ram, geft. 10. Dez. 1879. Unter feinen
——— Novellen ſind die gelungenſten:
»Die Patrioten aus der Bude« und »Der
Bühnenruhm«, Tulturhiftorifche Bilder
684
au u Anfln —— — —
ie —* au
Seite: »Fauſte und »Die en
und erwarb fich karl eine bühnengerechte
—— Überfegung vieler Dras
* ©; — um das
= aterrepertoire,
E Dr a 1) er
Geiſtlicher und Schrift:
Ar u Alberle geſt.
ndon. —— —
Bi of8 & — — a Better des
Lords ©. of Alderley, ftudierte er in Or-
ford, trat 1844 mit dem »Life of Dr.
Arnold« (10. Aufl. 1877; deutſch von
peind, 1847) in die Litteratur, bereifte
2—53 Agypten, — Paläftina,
das letztere abermals 1862 mit dem Prin⸗
en von Wales, ſchrieb 1856: »Sinai and
alestine in connection with their his- | be
tory« (5. Aufl. 1866), wurde Profefior
ber ge in Orford, 1863
nfter, igte 1872 ber
Sitatbuliten egung tätigen Anteil
und wurbe 1878 in Amerifa mit großem
Beifall aufgenommen. Er wird mit Recht
als ein Hauptvertreter einer milden Aufs
a innerhalb bed Chriftentums an: | Seit 1879 befinde
,‚ war mit Mar Miller befreunbet,
— diefem bie Abtei zu Borträ es neöffnet
und ftand der Königin nahe. ant
ber Weitminfterabtei hatte er * anderm
zu entſcheiden, wer in dieſem Pantheon
der Nation beftattet oder durch ein Denk⸗
mal geehrt werben folle, wer nicht, nur
bag in außerorbentlichen Yällen, wie bei
bem Sohn Napoleons dae Votum
des Unterhauſes ſeine Abficht befeitigen
Kann, während gewöhnlich er ben Andeu⸗
tungen ber öffentlichen Meinung nr
Er übte bemnad einen merklichen €
fluß auf die Zeichen ber Ehre unb bes
— ms auch ſchriftſtelleriſcher Größen
ußer rein — — ſeien von
Schriften noch e m: » e8
the East« (1863); »History of the
jewish church« (7. Aufl. 1877); »Memo-
rials of Canterbury« (9. Aufl. 1880);
»Memorials of Westminster« (187
unb »Christian institutions« (1881).
2) Henry (eigentlih James Row:|ture
land), berühmter Afrikareifender und
-eo
De: |ded New
Stanley — Stapfer.
Schriftfteller, geb. 1840 bei Drabigh in
— — 5 — un —e nach⸗
m er bie Schule abſolviert, junge
und fam als fo nad New Orleans,
wo er von einem Kaufmann, Ramen? ©,,
aboptiert wurde unb deſſen Namen ans
nahm. Nach Bcendigungdes Bürg
in welchem er mitgefochten, bereifte er
Türkei und Kleinafien und begleitete 1868
als Korreipondent bes fr de
des | ralb« bie en inien
Seinen el — einen bälern
Reifen in eb zunächſt ber
und glüdlichen ne bie er 18 2
im Auftrag Nav
Auffindung bed verſcho —
(. ».) — mit dem er dann das
Nordende bed Tanganiilafeed und bie
— im Oſten desſelben erforſchte. *
großartigften und wi Reſul⸗
führte eine zweite, 1874 auf Koſten
ort Heralde und bes Sons
boner »Daily Telegraph« unternommene
Erpebition nad Innerafrifa, auf ber er
den Lualaba ald Duelfluß des Congo
nachwies und legtern in feiner
Länge bis zur Mündung hinabfuhr (
findet er fih von neuem in
Afrika, um im Auftrag bes Königs ber
Belgier im Innern bed Kontinents am
mittlern Congo Stationen a *
©. berichtet über feine Reifen in den bei-
den Werfen: »How I found -
stone« (1872) und »Thro
— — — tft
pfer, Baul, fra ri et,
gen. 14. Mai 1840 zu IB,
yceum Bonaparte ba elöf, wirkte baum
als Lehrer am Collöge Elifabetb in Guern⸗
fey und ift feit 1876 Profeſſor ber aus
ländifchen Titteratur an ber Fakultät zu
Grenoble. Von feinen Schriften feien er
wähnt: »Petite oome&die de la
litteraire de Moliöre selon les trois
&coles philosophiques« ol »Cause-
ries quernessaises« (1869); »Lan-
rence Sterne« (biographiihe Studie,
ee nn. (1872);
»Shakespeare 'antiquits« (1879
1881, 2 —— ); ritudes sur ia Üittera-
enges moderne et contempo-
raine« (1
‘ Start — Stecchetti.
Stark, Bernhard, ——— geb. 2.
Dft. 1824 zu Jena, geſt. 12. Oft. 1879
in Heibelberg; ftubierte 1842—45 in ſei⸗
ner Baterfladt und in Leipzig Philolo:
‚ wandte fi dann vorzugsweiſe ber
Arsäol ie zu unb unternahm 1847 eine
Yingere Reife nach Stalien. Seit 1848 in
Jena erft als Privatdozent, bannalaaußer: | R
orbentlicher Profeffor thätig, folgte er
1855 einem Ruf als Pro io: ber Archäo:
Iogie nach Heidelberg, wo er biß zu feinem
Tod — den hl en —
nen als die haup : aFor⸗
ſchungen zur o des ————
Drientse (1852); »Archäologifcge Stu⸗
bien« (1852); »Staatsleben, Kunft und
Altertum in Frankreich⸗ (1855), das Er-
ee einer Reife u ankreich und
Bibene (4063): >Nat Dem griffen
n« Ma n
Ortente (1874), bie Frucht ——
Reiſe dorthin, und »Handbuch ber Archäo⸗
ie der Kunft« (1878, nur ber 1. Band
erihienen: »Syſtematik und Geſchichte ber
Ardyäologie«). Nach feinem Tod erfchies
nen noch: »Vorträge und Auffäke aus
dem Gebiet der Archäologie und Kunſtge⸗
fchichte« (1880).
Staſchel, Antal (Pfeudonym für An⸗
ton Zeman), tfchedh. Dichter, geb. 1847
gu Stanov (Böhmen), erte Die Rechte
n ag un) Krafau, ſchrieb Iyrifche und
epifche Sebichte, erftere mit einem Anflug
von Weltſchmerz, letztere aus dem Volks⸗
leben im Riefengebirge: »Vaclav«, »Va-
rou«, »Borek«. DiefemBoben entftammt
auchjein Roman »Dasunvollenbete Bild«.
©. tft Doktor der Rechte und Avokat.
Stavenew, Bernhard, Schriftfteller,
b. 20. Sept. 1848 zu Brandenburg als
ohn eines Steuerbeamten, gebilbet in
den Schulen feiner Vaterftabt, Hudierte zu
Berlin 1866 neuere Sprachen, Kitteratur
und ® — 5 — ſchrieb hier en mit
vielem Beifall aufgenommenes Kieberfpiel
Karl Auguſts Revanche«, widmete fidh
nachher, durch äußere Verhältniſſe ge-
wungen, dem Geometerfach, erhielt eine
nftellung an ber Potsdamer Bahn, fchrift-
ftellerte daneben, machte den deutſch⸗fran⸗
zöfifchen Krieg mit (wobei er ſchwer ver⸗
wunbet wurde), übernahm Vorarbeiten
685
für Eifenbahnbauten, fab ſich burdh bie
hierbei gemachten Erſparnifſe in ben Stand
geſetzt, in früberes Stubium wieber auf:
men, erwarb fi ben Doltorgrab
1873), unternahm größere eife
nah Stalien pa nah England und
Schottland, übernahm in Berlin 1875 bie
ftion einer humoriſtiſchen Wochen⸗
ſchrift, 309 1876 nad) Görlitz, wo er ben
»Familienfreunde gründete (ein belletri⸗
ſtiſches Sonntagsblatt zu mehreren größern
politifden Zeitun en), und ift noch jebt
dort wohnhaft und litterariſch Hk
ſtändig find bisher im Buchhandel von
ihm erfchienen bie es »Der
tudiofus Krügere (1872) und »Das
N die umoresfen: »Aus
878) ‚ »Drillinge« ¶ Er⸗
—— 1878), »Der Fligbogen« (1llu-
rierte humoriſtiſche Wochenſchrift, 1875
u. 1876) und »Schöne Geiſtere, elien
(1879). Gegenwärtig arbeitet ©. außer
anderm an einem — Werk:
»Chopin und ſein Lieblingsſchüler Gut⸗
manne, wozu ibm von letzterm reiches
authentifches Material zugeftellt worden
if. In Journalen find von ihm mebrere
größere Romane erjchienen.
GStecheiti(ipr.fitedett), Lorenzo (Pſeu⸗
bonym für Olindo Guerrini), nam-
bafter ital. Lyriker, geb. 4. Oft. 1845
zu Forli im Kirchenſtaat, erhielt feine
erfte Erziehung im Collegio a
gu Ravenna, dann von 1859 an im Col⸗
egio —— Turin, lag hernach dem
Stubium ber Rechte zu Bologna ob und
wurbe 1868 zum Doktor promoviert. Er
entfagte jedoch der Praris aus Mangel an
Neigung. Sein Vater, ein Ach in
beideidenen Berhältnifien, hatte ihm ein °
Feines Erbe hinterlaſſen; auch erhielt er
eine Bibliothefarftelle 3 Bologna. Er
betrieb mit Vorliebe litterargeſchichtliche
Studien, veröffentlichte eine umfangreiche
»Vita di Giulio Croce« ſowie eine Mo⸗
— über »Francesco Patrizio«
und veranftaltete eine Ausgabe der»Versi«
des Guido Beppi. Nebenbei dichtete er und
war ganz merfwärbige Sachen, wie ſich
berau te, als vor einigen Jahren ein
üchlein erſchien, betitelt: »Postuma
canzoniere di Lorenzo 8. (Mercutio),
1187
. 686
edito a cura degli amici«. Es waren
ber Form nad wohlgemadhte, dem Inhalt
ron ſehr originelle Gedichte, die aller-
an Heine, an Mu jet ober beffer
ie an ben »Neuen Tannhäufer« unjers
Grifebadh erinnern konnten, auch fchon in
dem »Inno a Satana« Garbucc id, was
— — und radikale Ungeniertheit bes
Denkens und Empfinbens betrifft, einen
Vorläufer hatten, nichtöbeftoweniger aber
in ihrer Wilgung von berbem, manchmal
nahezu trivialem Realismus und echt poe⸗
tischen Zügen eine in ihrer Art ganz —
tümli deinung genannt we
Rule Diele Lieber »Mercutiose follten
Nachlaß eines an der Schwinbjucht
an gen Mannes, Namens
Lorenzo S. jein; aber man wußte bald,
daß aud &. nur ein Pſeudonym war
und zwar für Olinbo Guerrini zu Bos
Iogna. Das Bud erlebte bis 1878 raſch
nacheinander vier Auflagen, und es erichie:
nen zwei Nachträge Dazu unter ben Titeln:
»Polemica« und »Nova Polemica«(beibe
1878), jener nur ein dünnes Heft, dieſer
umfangreicher, mit Erörterungen über den
Standpunkt bes Autors und fein Verhält-
is ——— den: Idealismus. Die mo⸗
derne Schule bes Realismus ober ⸗Veris⸗
mus« in Italien bat auf Iyrifchem Gebiet
in ©. ihren populärften Vertreter. Eine
Schar meift jugendlicher Nachahmer über:
treibt leiber gerade das Bedenkliche und
Unpoetifche feiner Dichtweife. Gegen ben
Deipotismus alles Vofitiven , namentlich
der — führt S. die Gmanzipation
bes Fleiſches ins Feid; doch beweiſt die
»Nova Polemica«, daß er den Stand:
punft des Sinnentults doch aud) nur als
einen einfeitigen, immer wieder in fein | W
idealiſtiſches enteil um chlagenden an:
erkennt. Vgl. 2. Vivarelli, Lorenzo 3., | w
o il Verismo nella letteratura e nell
arte (1879).
Stedman (pr. mn), Edmund Ela:
rence, nordamerilan. Dichter u. Eſſayiſt,
geb. 8. Dt. 1833 zu Hartforb in Con:
necticut, Sohn eined® Kaufmanng, ber
Fisgeitig farb, Amar von 1849 an im
ale so e zu Newhaven, wo er fi |3
bauptf durch fein Intereſſe an grie⸗
chiſcher ne und Sitteratur auszeich⸗
Stedman — Stein. ‚
nete. Wegen einiger lojen &
der Anitalt entfernt, widmete er
Norwich, fpäter in Sichfield der Journ
liſtik und. begab ſich 1855 erde Rew
wo & ibm na —
mit ber »New bune« « na
Verbindung zu treten. Die erſte Sanm
Iun 11660, und felhen geht 9.1
erichien 1860, und jeitden ©. u
ben gefeiertfien amerikaniſchen Dichtern
ber Gegenwart. Während ber erfien Jahr
des Rebellionsfriegs war er ein
Mitarbeiter bes »World« und hielt fett
1
aufs entichiebenfie zur vepuklilanii
Partei. nr lebt er als
in New York. Bon Gebichten erjchienen
no: > of Monmouth, and other
poems« (1864) und »'The blameless
— (1869), die mit ben früher er
hienenen 1873 zu einer Geſamtaubgabe
vereinigt wurben. Sie atmen jümtih
einen minder originellen als verfländ«
en, freien und vorurteilölofen
eit jener Zeit er ri er: »Vic
torian poets« (1876), eine Sammlung
ee) —— en über die —
ichter Englands; awthorne, and
other en ( A877) und die äfketiidefrt
tifche Studie »Edgar Allen Poo« GEN)
G©tein, Lorenz ns 18 300. Mia
Nationaldfonom, geb. 15 Sen
Ecernförde, ftubierte in Kiel und
Ph lo ie und —
litierte ſich dann als Pri A
und erhielt 1846 eine a ur, war
aber, ba er bas Recht ber Herzogtum
gegen bie bänifche —* a
2 aus dem Staatövienft entlaflen. €
—F 1855 einem Ruf als Profeſſot nad
k en hr —— gewirkt. Bon
un ahlreihen Schriften nennen
Der ialismus und gr
= des — «
—
——
gen ſeit der drit
ten Tee Ahlen —— —
ſchichte der — Bewegung in
—Se ——
y r *
ten« ——
Geſtaltung ber sr. — —**
Steinthal — Stelabamer.
niffe in Oſterreiche (1855); »Die Volks⸗
wirtfchaftslehre« (2. Aufl. 1878); >Lebr-
bud en (4. Aufl.1878); | Arb
re vom Heerweien« (1872) und
als fein bebeutendftes Werl: »Berwal-
tungslehre« (186568, 7 Bbe.), eine um⸗
fafiende Behandlung besjenigen Gegen:
flands, den man fonft als Polizeiwiſſen⸗
ſchaft zu bebanbeln pflegt. Ein Auszug
daraus erichien unter dem Titel: »Hand⸗
buch der Berwaltungslehre« (2. Aufl.
1876). Außerdem jchrieb er: » Zur Eifen-
bahnıredtsbildunge (1872); »Die Frau
auf dem Gebiet
(5. Aufl. 1876); >Gegenwart und Zu:
kunft der Rechts⸗ und Staatswijienfchaft
Deutichlands« (1876); »Der Wucher und
fein Recht« (1880); »Die Frau auf dem
fozialen Gebtet« (1880) u.a. Das Eigen-
tümliche der Werke Steins beſteht barin,
daß er die Hegeliche Dialektik auf das Se
biet der Bollswirtichaft und ber Staats⸗
willenfhaft anwandte und an ber Hanb
reg bie 2 — — a u
haften zu verbeflern ſich bemühte.
bat er darüber bie Hinwendung auf das
Seichihtliche, welche für Die neuere deut-
ſche Bollzwirtichaft charakteriſtiſch ift, nicht
vernachläffigt.
© Aal, Heymann, Spracphilo
foph und Linguiſt, Beh. 16. Mai 1823 zu
Stöbzig im Anbaltifhen, fludierte ın
Berlin jeit 1843 Philologie und Philofo-
phie und habilitierte fi) 1850 an der dor-
tigen Univerfität, wo er über allgemeine
Sprachwiſſenſchaft und Mythologie Bor: | A
träge bielt. 1852—55 verweilte er zum
Behuf chineſiſcher Sprach⸗ und Litterars
ſtudien in Paris; ſeit 1863 iſt er Pro⸗
feſſor der allgemeinen Sprachwiſſenſchaft
zu Berlin. Steinthals bedeutendſte Ar⸗
au mn
vun ® Uüsr
e =}
Jtationaldfonomie« | ff
687
in die Pſychologie und Sprachwiſſen⸗
ſchaft«, 2. Aufl. 1880). Bon den kleinern
eiten nennen wir: »Die Sprachwiſſen⸗
haft W. v. Humboldts und die Hegeliche
Philofophie« (1848); »Philologie, Ger
ſchichte und Pſychologie in ihren gegenfei-
tigen Ri Si en< 1604), »Gedãchtnis⸗
rede auf W. v. oldt« (1867) und bie
»Geſammelten Heinen Schriften«, ſprach⸗
wi” 770" He Abhandlungen und Re
ie yaltend (1880, Bd. 1). Mit
5. bie »Zeitſchrift für Völker:
yf id Sprachwifienichaft« (1860
tarl, Lyriler, geb. 25. Dez.
4E__ erfeld, beiuchte die Volks⸗
ihule, trat dann als Lehrling in eine
Seidenmweberei, bekleidete lange den Boften
eines Kommid und ift gegenwärtig Pro:
furift eines angefehenen Handelshauſes
in feiner Vaterſtadt. Mitten im Treiben
des Geſchäftslebens fürberte er feine Aus⸗
bildung und war als Fournalift ſchon
früh und vielfeitig thätig. Als Lyrifer
gehört er zu ber fleinen Gruppe ber »Wups
pertbaler Poeten« , welche im materiellen
Treiben ideale Gefinnungen und Stim⸗
mungen zu weden unb zu erhalten be:
müht waren und eine Peifiinaige und
freubige Auffaffung des Dafeins dem trü⸗
ben ppentbaler Pietismus entgegen-
feßten. Außer feinen »&ebichten« (3. Aufl.
1880), die manche echt poetifche Klänge
enthalten, veröffentlichte er: a:
und Sage«, — e age 2.
ufl. 1880); »Die Braut ber Kirche«,
Igrifchzepifche Dichtungen (1859); die Ans
tbologie »Kompaß auf dem Dieer bes
Lebens« (3. Aufl. 1872) und ein »Kom⸗
penbium ber [hönen Künfte« (1869).
Stelzhamer, Kranz, öfterreich. Dich:
ter und Schriftfteller, geb. 29. Nov. 1802
zu Großpieſenham in Oberöfterreich, geft.
14. Juli 1874 zu Henndorf bei Salzburg;
war der Sohn eines Bauern und für den
geiſtlichen Stand beftimmt, befuchte bie
Gymnaſien in Salzburg und Say uk
im Seminar zu Linz die geiftlihen Weihen
empfangen, tonnte aber diefer Lebensrich⸗
tung feinen Geſchmack abgewinnen und
begab fi) nah) Graz, um bie Rechte zu
findieren, dann als Pädagog eines gräf-
688
lichen Hauſes nach Bolen, hierauf nad
Ben Sr Zögling der Dalerafademie.
Aber nicht? wollte recht von jtatten geben,
auch dad Schaufpielerleben, bem er fich,
von ber berühmten Sophie Schröder in
ber Deflamation unterrichtet, nun bins
N) co bielt nicht lange vor; bie Truppe öfte
bald auf, und ber 3Ojährige zer)
—* mußte von feiner Mutter aus
Gafthof ausgelöit werden. In der Heimat
orbnete er nun feine — Dialekt⸗
edichte und erntete mit — abe
(1836 einen glänzenden — &8 folg⸗
ten »Neue Sch änge« er — gleichem
Bert, und nun war S. ind richtige Fahr: | >
wafler ‚gelangt, das ihn — HR Vor:
fer feiner ©chüpfungen burB eben,b.b.
unädit * eine Anzahl größerer Stäbte
(Bien Mi ien, Mündyen, Linz, — )teug, | re
wo er —— Aufnah me und Unerlens | »
nung fand. Seine lebten Lebensjahre ver:
brachte er in Berne! en zu
— bei Salzburg. Aus ſeinem Nach⸗
ſchienen: »Aus meiner Stubienzeit«
un »Die Dorffchule« (1877). Uns
ter feinen Werten ſtehen bie im Dialekt
verfaßten Gedichte obenan:
obderennöidher Munbart« (1836 —68
Bbe.); »Reue Gedichte«, gemifcht RS:
»Bo itifche Lieder« (1845) und Gefamt:
ausgabe der »@ebichte« (1855). Vorzüg⸗
lich ift auch bag — Epos im
Dialekt: »D’Ahnl« 9 1). Nur Hoch⸗
deutſches enthält die Sammlung ⸗Liebes⸗
gürtel< (2. Ausg., aus dem Nachlaß ver:
mehrt, 1876). Hochbeutich fi ferner bie
Erzählungen: — (1 Mer
garten« (1846), » Jugenbnov en«
u. Eu unb —S »Liebe« (1855).
en, 1) Sir JamesFitzjames,
"3. Dig 1600 q und riftfteller,
r3 1829 zu London, wo er jebt | »
ht. — ſtudierte Cambrid e, wurde
1854 Rechtsanwalt, 1869 als Nachfolger
von Henry Maine (f. d.) rechtögelehrter
Nat des — von ae bon mo
er 1872 zurückkehrte. er Londoner
Rechtsſchule (Inns of — — er 1875
zum Profeſſor des gemeinen Rechts er:
nannt, von ber Regierung1877 zum Ritter
erhoben (als Kommandeur des Sternsvon
Ssnbien), 18793um Richter im High court
„Lieber ” essays
Stephen — Stern.
of justice ernannt. Seine ——
riſtiſchen — pe Du —— zu
— F ten (1873), —
yan < im wel⸗
chem er den herrſchenden philofephifc-pe-
litiſchen Ideen unſrer Zeit —
mit beſonderm nſatz SE Bud
»On liberty« vo
—J—— * ieh
Philoſoph, iebt in ee bat ſich wiel-
fach an Zeitichriften beteiligt, war eine
orfland bes Alpenflubs ımb
— Biden Sim; 2 Hor
3 »The -Horn«
»The Schreckhorn« (1862
er ground of Europe« (
Br iti? wandte er fi) zu in >» The —
of representativea« (184 age
nd m — ehend find ſeine
oursinalibrary Kay: 4). Die ernſte⸗
fen Gebiete, in radifalem Sinn, betrat er
mit ben » Essays on and
plainsp Tnglinh doaght in benen bie »His-
tory of En
tecnth century« (1876, 5 Bde.) e) fine
Mit Fred. Pollod gab er »Lectures and
by the late W. R. Clifford«
(1879, 2 Bde.) heraus. Für bie Serie
»Engliah men of letters« bearbeitete er
bie beiden Bände: »Samuel Johnson«
(1878) unb » Alexander Pope« (1880).
Stephens, Alexander, noubamerifan.
iſtoriker, geb. 1812 in Georgia, ſtudierte
urisprudenz und widmete ſich ſpäterhin
der Politik. Während des amerikaniſchen
Bürgerkriegs war er —— der
fübfihen onföberation, unb nach dem
en —— derſelben benute er ſeine
um >A — of * war
—— a ee de
em umfangreichen ieß er
—ãS view of the late war
between the states« (186870, 2 Be.)
und »History of the United States
(1872) folgen.
Stern, %) Daniel (Pſeudonym für
Marie de Flavigny, Gtäfin
ee franz. Schriftftellerin,, eb.
zu Frankfurt a. M., geft. 5. Ring
1876 h Paris; war bie Tochter bes Vi⸗
comte de iavig ‚ eined franzoſiſchen
Dffiziers, der während ber Emigration
Stern.
Marie Bethmann aus bem befannten
Franffurter Bankierhaus geheiratet hatte,
wurde zu Paris in einem Klofter erzogen
und vermäblte ſich 1827 mit bem Grafen
d'Agoult. Nachdem fie fih von ihrem
atten getrennt hatte und in ein intimes
Berbältnis zu Franz Liſzt getreten war,
das dann ebenfalls geroaltjam elöft ward,
febte fie lange Zeit auf Bellen in ber
Schweiz, in Deutihland und Italien, bis
Sr ſich er kr \ ker Ati —
re n ſchriftſtelleri roduktio⸗
nen waren eine Reihe Novellen, bie 1841
bis 1845 in der »Presse« erjchienen, dar-
unter »Ne&lida«, mit einigen leicht verhüll⸗
ten Selbftbelenntniffen über ihre Verbin-
dung mit Lifzt, aus der brei Töchter her⸗
vorgegangen ivaren, und die Urfachen des
Brudhes. She oft fehr ſcharfſinnigen Be⸗
merkungen über Deutſchland legte ſie in
verſchiedenen Auffägen in ber »Revue des
Deux Mondes« und »Revue ind&pen-
dante« (1847) nieber; nach ber Februar:
revolution trat fie als politifche Schrift:
ftellerin auf. Die hierher gehörigen Werke
find befonders die »Lettres r&publicai-
nes« (1843) und »Histoire de la revo-
lution de 1848« (neue Ausg. 1880). Noch
vor legterer Schrift waren die »Esquisses
morales et politigues« (neueſte Aufl.
1880, beutich 1862) erſchienen, eineSamm-
lung von Maximen und Aphorismen über
die ee Lagen des Lebens, über
moraliſche Konflitte, über die Tendenzen
ber Zeit 2c. und jebenfalls ihr beftes Werf.
Außerdem veröffentlichtefie: »Trois jour-
ne&es de la vie de Marie Stuart« (1856);
»Florenee et Turin«, — e und
Kunſtſtudien (1862) ;»Dante et Goethe«,
Dialoge (1866). Aus ihrem Nachlaß er:
ſchien ein erfter Banb are ne
unterbem Titel: »Mes souvenirs«(1877),
worin fie fehr anmutig bie Gejchichte ihrer
Tugend erzählt.
9 Adolf, Dichter und Litterarhiſtori⸗
ker, geb. 14. Juni 1835 zu Leipzig, beſuchte
die Realſchule und das Thomasgymnaſium
ſeiner Vaterſtadt, war aber durch die Ver⸗
hältniſſe feiner Eltern genötigt, ſich auto:
bidaktiſch Saar af Er hörte von
1852 an hiſtoriſche und — Vor⸗
leſungen an der Univerſität und betrat,
Sdhriftſtellelerzilon.
689
tiſcher Produktion ſich ausgedehnten (ter
rarhiſtoriſchen Studien widmete, und ward
1868 zum Profejlor ber Litteratur- und
Kulturgefhichte am Polytechnikum zu
Dresden ernannt, in welcher Stellung er
jetst noch wirft. Durch öftere Reifen (nach
Dänemark, ber Schweiz, Italien 2c.) bat
©. fi mit den Anſchauungen ber Fremde
vertraut zu machen gefucht. Seine Arbei-
ten, ſowohl die bichterifchen als bie rein
wiſſenſchaftlichen, find mit Recht geſchätzt.
Bon ihnen erwähnen wir bie buch Eleganz
ber Form und Farbenſchmud bemerkbaren
»Gedichte⸗ (1855); »Sangkönig Hiarne«,
ein Nordlandalied (1853); »Jeruſalem«,
epifche Dichtung (1858); » Johannes Gut⸗
tenberg«, epifche Dichtung (1873); die Ro:
mane: »Bis zum Abgrund« (1861), »Die
legten Humaniften« ve) und »Obne
Ideale⸗ — bie Novellen: »Am Kö⸗
nigsfee« (1863), »Hiftorifche Novellen«
(1866), »Das Fräulein von une,
Geſchichte aus dem 17. Jahrh. (186 d
»Neue Novellen« (1875), »Aus dunkeln
Tagen« (1878) und das Luſtſpiel: »Brou⸗
wer und Rubens« (1861). Fruͤchte der litte⸗
rarhiſtoriſchen Thätigkeit des Verfaſſers
find: »Fünfzig Jahre deutſcher Dichtung«,
litterarhiftoriihe Anthologie (2. Aufl.
1877); »Ratechismus der allgemeinen Lit-
teraturgefchichte« (2. Aufl. 1876); »Aus
bem 18. Jahrhundert«, Bilder und Stu⸗
dien (1874); » Zur Litteratur der Gegen⸗
warte, Bilder und Studien (1880); »Lexi⸗
fon der deutſchen Litteraturgefchichte«
(1882) und »Gejchichte ber neuern Litte⸗
ratur« (im Drud begriffen). ©. bat fer:
ner eine »Bibliothel der Kitteratur des 18.
44
6%
Sahrhunderts« (1866 ff., 17 Bde.) und
‚gaufte fämtliche Werle« (1878) fowie
»Chriſt. Gottfr. Körner BEIOIIWIENNE
riften⸗ (1882) herausgegeben.
‚ Sarns (Pieudonym für
Ernft Kraufe), naturwifienfchaftlicher
Schriftfteller, geb. 22. Nov. 1839 zu ge
lenzig in ber Neumark, widmete ſich der
Pharniazie, wanbte ſich dann ausjchließ-
lich natur⸗ und kultur Ya Stu
bien zu unb erwarb fich durch feine
gebantenreichen unb anregenb geſchriebe⸗
nen Beiträge für bie »Voſſiſche Zeitunge,
»Gartenlaube« 2c. Verdienfte un die Vers
breitung — —— Kennt⸗
niſſe in weitern Kreiſen. Mit Darwin und
Häckel begründete er die Monatsſchrift
»Kosmos« (ih 4877), worin er vor:
ugsweife für bie Ausbreitung ber neuen
Ionen Derminfgen Weltanſchauung wirkt.
on ſeinen Arbeiten auf — le
Gebiet ſind eine große Reihe von Artikeln
über die Praͤhiſtorie des Morgenlands und
die Naturkulte, über Orakelweſen u.a. her⸗
vorzuheben; von ſonſtigen Schriften: »Na⸗
turgeſchichte der Geſpenſter —*— »Wer⸗
ben und Vergehen« (2. Aufl. 1880).
Stettenheim, Ju lius, Schriftfteller,
geb. 2. Nov. 1831 zu Hamburg, Sohn
eines israelitiſchen Kunfthänblers, verließ
nach feines Vaters Tode das Geichäft, zu
befien Fortführung er beitimmt war, und
ging nad) Berlin, wo er ftubdierte und m
gleich fchriftftellerte. Nach Haufe zurüd-
efehrt, gründete er das Wigblatt »Die
eipen«, das jebocherft profperierte, nach»
den er mit bemjelben 1867 nach Berlin
übergefiedelt war. Er flebt jetzt noch an der
Spite biefes Blattes. Auf dem Gebiet des
fatirifchen Witzes ift S. ein Meifter; er hat
bisher nur dieje Spezies gepflegt. Humor
kann man diefe Gattung faum nennen,
denn die Hanptfache ift ber Verſtandeswißz,
und ſogar dieſer beſchränkt ſich auf die
Sphäre des Worts, wo er denn allerdings
auch zum bloßen Kalauer berabfinft. ©,
veröffentlichte außer einigen Poſſen (»Uns
ebetene Gäfte«, 1869; »Ein gefälliger
Renihe, 1872, und das oft gegebene
Liederfpiel »Die letzte Fahrt«, 1861): » Al-
manad zum Lachen« (1856-63); »Lo⸗
hengrin. Humorifiifche Album fätter«
Sterne — Steub.
(1869); »Die Hamburger Weſpen im
loc hen Garten« (1883); Die Ber
inet Weſpen im Aguarium« (1869);
»Berliner Blaubuch aus dem Archiv der
Komik« (1869—70); >Wipphens ſamt⸗
liche Berichte« (Satire auf eine gewifle
ulm: Berihterftattung, 187%8—
ee —— divin, Schriftfleller geb
enb, Ludwig, Schri ‚geb.
W. Febr. 1812 zu — in Obe
kam mit feinen Eltern 1822 nad Augt⸗
burg und 1823 nad Münden, w er
nad Abſolvierung bes dortigen Oymm:
ſiums auf der Univerfität zuerſt Phile
logie, fodann Jurisprudenz ftubierte. 18
ab er ſich nach Griechenland, wo et
erft eine Stelle im Büreau ber Regent
[haft zu Rauplia, dann auf bem Gtaatt:
tanzleramt in Athen beffeibete und zwei
Jahre blieb. Eine Frucht feines dortigen
Aufenthalts waren bie »Bilber aus Orte
chenland« (1841). Seinen Heimmeg nahm
er über-Stalien, wo er Rom, und
Venedig beſuchte. Darauf Tiep er fh in
München nieber, wo er 1845 zum Anwalt
und 1863 zum Notar ernannt wurde und
noch gegenwärtig weilt. Steubs khrift:
ftellerifche Thätigleit befchäftigt ſich an
ſchließlich mit der Phyſiognomie der X:
penlänber und ber Alpenvölfer und bet
das eigentiimliche Gepräge, daß fie die
elehrte Forſchung in angenehm unter:
ltende Form zu Heiden weiß. rer
t ber Verfaffer auch rein Wiſſenſchaft
liches in der ſtreng wiſſenſchaftlichen
veröffentlicht (»Üiber die Urbewohnet
tiens unb Den An em aan mit den
Etrusfern«, 1 ab ebenjo aud rein
Belletriftifches: »Novellen und Schule
rungen« (1 2 »Deutjche Träumer, Re
man (1858), »Der ſchwarze Safte, Tiroler
Erzählung (1863), zwei Yuftiptele(1873),
Die Rofe der Sewi« (1879), »Geſam
melte Novellen« (1881) u. a.; aber was
ihn zu einer fonderarfigen litterariſchen
Erſcheinung ftempelt, liegt nicht an dem
einen a at ee Ion
in ihrer Verſchmelzung. Hierher ge
bie PR »Drei Sour in Tirel«
(1846); » Das bayrifche Hochland« (160);
»Wanberungen im baprif
(1862); »Herbfttage in Zirol« (187);
Stieler — Stifter.
‚Altbayrifche Kulturbilder⸗ (1867); »Ly⸗
rifche Reifen« (1508); Aus Tirol«
u.a. ©. ift nicht der einzige in dieſer das
Seographiſche und Ethnographiſche zur
lebendigen Anſchauung, zum poetifhen
Bild geftaltenden Richtung; aber er fteht
in — Reihe. Die Klippe, auch das
Kleinfte und Unbebeutendfte zu Goldblech
aushämmern zu wollen, bat freilich auch
ern : — — mas? —
ner »Kleinern Schriften« erſchien
1875 in 4 Bänden.
Stieler, Karl, Dichter und Schrift⸗
iteller, geb. 15. Dez. 1842 zu München,
Sohn bes Malers Karl J. S., ftubdierte
auf der Univerfität bafelbit, promovierte,
trat in bie rechtswiſſenſchaftliche Praris
und fpäter in ben bayrifchen Staatöbienft,
wo er jebt als Archivrat befchäftigt
iſt. Durch Reiten nach England, Frank⸗
reich, der Schweiz, Belgien, Italien und
Ungarn hat er Menſchen und Dinge ken⸗
nen gelernt. Er war eine Zeitlang thä⸗
tiger Mitarbeiter der »Allgemeinen Zei⸗
tunge in Augsburg und beteiligte ſich
an verfchiebenen illuftrierten Prachtwer⸗
fen: »Aus beutihen Bergen« (mit 9. v.
Schmid, 1871); »Stalien«e (mit E. Pau:
Ius und W. Kaden, 1875); »Rbeinfahrt«
(mit H. Wadenhufen und Fr. W. Had-
änber, 1877); it 773
»Weidmanns Erinnerungen— (1878).
Seine Gedichte in oberbayriſcher Mund⸗
art: —— (1865), »Weil's mi
freut« (1876), »Hab’8 a Schneib« (1877),
und »Um Sunnawend« (1878), wurden
fehr günftig aufgenommen unb erlebten
mehrere Auflagen. Es find berzerwärs
menbe Schöpfungen voll Töftlichen Hu⸗
mors, ein Strauß echter Naturblumen,
unb wenn auch »Bauern und Holzknechte⸗
eine de daran haben und bie »gött-
liche Grobheit« etwa auch einmal, wo fie
am Platz ift, ein Wort fpridht, fo kann
bas nur zu ihrer Empfehlung dienen.
Mit den »Hochlandsliedern« (hochdeutich,
1879) trat der Dichter dem deutſchen Volt
in feiner Gefamtheit näher u. zeigt ſich nicht
Bloß ala formbeherrfchender Kunftdichter, | q
fondern als hochbegabter Lyriker, beifen Lie:
der einen wirklich feeliihen Hintergrund
baben und ſtimmungsvoll gehalten find.
691
Stifter, Adalbert, Schriftfteller, geb.
23. Nov. 1805 i Oberplan am is
nıerwald, geft. 28. San. 1868 in Linz;
war ber Sohn eines Tleinen Landökono⸗
men und befunbete fchon in früher Ju⸗
gend eine ungewöhnliche Naturliebe. Auf
er Tateinifchen Schule der Kremsmünſter⸗
abtei, die er 1818 02408, fand er forgfäl-
tige und liebevolle Förderung feiner An⸗
Tagen; er ftudierte dann feit 1826 auf der
Univerfität Würzburg Rechtswiſſenſchaft,
baneben aber mit Vorliebe Naturmifien-
Ba unb Geſchichte, lebte bis 1848 als
inatlehrer dieſer Disziplinen in Mün-
chen, wurde, ba inzwifchen einzelne feiner
»Stubien« erfchienen waren, zum Schul:
rat und Volksſchulinſpektor von Ober:
Öfterreich ernannt (1849) und fiebelte bald
darauf nach Linz über, wo er infolge län⸗
ern Körperleidens 1867 in ben Ruhe
Hand verfeßt warb. Seine »Studien«
1844—52, 6 Bde; neue Aug. 1878,
Bde.) erregten bei ihrem Erfcheinen
großes Aufſe durch die Abweſenheit
jeder Tendenz, durch die völlige Hingabe
an die Natur und ein um das Treiben
der Welt unbekümmertes Leben und We⸗
ben in Wald und Flur. So ſelten da⸗
mals dieſe —— war, ſo ſehr war
man geneigt, ihre Mängel zu überſehen.
©. bat für bie geringſten Vorgänge im
Haushalt berRatur ein merkwürdig ſchar⸗
fe8 Auge und ſchildert diefelben mit aller
mifrologifhen Genauigkeit; aber in der
Natur allein, wenn fie nicht zum Abbild
und Refler ber menfchlichen Seelenftim-
mung gemadt wirb (und das ift bod) die
Aufgabe des echten Lanbfchafters wie bes
echten Dichters), reicht dies für das poeti-
ſche Gemälbe nicht aus, So fehlt diefer
unendlich betaillierten Stifterihen Moſaik
bie belebenbe Kraft ber Menſchenſeele unb
nicht bloß in den »Stubdiene, fondern auch
inben übrigen Schriften: »Bunte Steine«
1853—67, 3 Bde.), »Der Nachſommer«
1857), »Witifo« (Erzählung, 1865; 6.
Aufl. 1880) und den aus bem Nachlaß
bes Verfaffers herausgegebenen» Erzählun:
en< (1869, 2 Bde.). Aus dem Nachlaß
erfchienen ferner: »Briefe« en 3Bbe.)
u. »Bermifchte Schriften« (1870, 2 Bbe.).
Sein Leben fchrieb Emil Kuh (1868).
44*
692 Stigand
Stigand, William, engl. Schrift⸗ H
ſteller, geb. 1827 zu Devonport, lebt in
Boulogne fur Mer. Er flubierte M Cam:
bridge, wurde 1852 Rechtsanwalt, reiſte
in Frankreich, Deutſchland, Stalien, Spa:
nien fowie im Often und ift jegt britifcher
Konſul. Er hat für Zeitſchriften gearbeitet
und geichrieben: » A vision of Barbarossa,
and other poems« (1860); »Athenais,
or the first crusade« (ein Heldengedicht, | aul
1866) und »Life, work and opinions of
Heinrich Heine« (1875, 2 Bbe.), Haupt:
ſächlich aus Strodtmann abgefchrieben, je:
doch mit allerlei Unfreundlichkeiten gegen
sum verbrämt.
tinde, Julius, Schriftfteller, geh.
28. Aug. 1841 zu Kirh-Nüdel in
fein, ftudierte Chemie unb Naturwifle
chafien, war dann in Hamburg me *
Jahre als abrikchemiker thaͤtig, —
nahm aber ſchließlich die Redaklion des
»Hamburger Gewerbeblattd« und widmete
ſich ganz der Schriftſtellerei, insbeſondere ulm
dem naturtwifjenfchaftlichen, Zeuilleton.
Außer zahlreichen ums en in ——
ten ve entlichte er‘ Gliee durch
Mikroſkop« (1869);
Novelletten (2. Aufl. 1873, 2 Bde.); »Nas
turmilfenföaftlice ce (1873);
»Die Opfer der Wiſſenſchaft« (unter dem
Pleubonym Alfredbe Balmy, 2. Au
0, »Aus ber MWerkitatt der Nature
880, 3 —— Für die Bühne ſchrieb
ie Anzahl mit großem Erfolg auf:
Si plattdeutfcher Komöbdien, wie:
»Samburgerleiden«, »TanteLotte«, »Die
milie Karftend«, »Eine Hamburger
dchin«, »Die Blumenhänblerin« u. a.;
ferner das Luſtſpiel »Das letzte Kapitel⸗
die beiden Weihnachtsmärchen: »Prinze
Tauſendſchon⸗ und Bu Unart« fowie
emein Beh mit ©. En — das Volks⸗
ki bre Sur &eit 1876 lebt
S hiring (fr. ſiör⸗) JamesHutdin:
fon, engl. Sariifieler, 19 bilofoph und
Kritir ker, geb. ſtudierte
— in san, "ich ich bann in
Kan ih und Deutfchland auf, gab die
taris auf und wanbte ſich der Litteratur
zu. Einen bebeutenden Eindbrud br .
er erft mit »Tihe secret of Hegel:
minder,
fl. |ster life of Charles V.« (
— St. John.
egelian system in origin, prineip
form etc. (1865, 2 Bde.) — =
welchem Bu manche einen neuem
ſchwung ber — — Studien bar
tieren. h san: er Hamil-
ton, or the 080 perceptäon:
No eine Akeriekangven a
»Gefdichte ber Bbilofophir« ( ufl.
a, »Jerrold, Tennyson and Mac
with other critical eesays
(105 ) kg on —
>» Se protoplasm«
Aufl. 1872): on the
sophy of a ——
ee with fad
tir u
aus
—
digung re Sp
daraus hervor:
tists ofSpain« (1888, 3Bde.);
im annals wi
Thedoi
&52, dentih
(1888, > ds and his work:
— deutſch 1856). Iı ge
852 ins Unterhaus gewählt wo
nad) dem Tod feines mũtterlichen
= nn une an 1866
enundRang 3 —
er den Namen S. annahın.
fitit St. Andrews ie ibm 1863 den
Se ner un - Ite ibn hen 182
ie Univerfit inburg ma
zum Lorb: Rektor; ——
gow — ni 1875 zum Kanzler. Mr
war einer ber Direktoren ——
National Portrait Gallery und bed
ſchen Mufeums.
— * (fpr. — 1) Jaut
gu us, namhafter eng
geb. 4. 131 in —
geſt. 22, — 1875.
nur den Unterricht einer ee
ein Geiftlicher nahm fid feiner an, un
Stöber.
joerlernte er nicht nur bie klaſſiſchen Spra⸗
hen, jonbern auch Franzöſiſch, Spaniſch,
Arabiſch und Perſiſch. Noch jung, ging
er als Journaliſt nah Plymouih und
London und ward, in immer wachſendem
Kreis, Mitarbeiter, auch Redakteur einer
Anzahl von Blättern. 1829—30 verweilte
er in Frankreich, ging dann nad) bem
Orient, Agypten und Arabien. Nach der
Rückkehr veröffentlichte er: »Egypt and
Mohammed Ali«, »Isis«, »There and
backagain«, »Tales oftheRamad'han«.
Außer diejen Reifebilbern hat er auch Ro:
mane gefchrieben: »Margaret Ravens-
Cosmo Dighye (1844): »The ring and
mo Digby« ;»The ring an
the veil« 856): Weirkod in the
balance« (1864); verfchiebenes Politische
und biftortjch ein »Life of Louis Napo-
leon< (1857) unb RT, of the four
conquests of England« (1861). Seine
»History of the manners, customs etc.
of the ancient Greeks« (1842), feiner
zeit eine willfommene kulturhiſtoriſe
Ärbeit, ift jetzt veraltet. Für fein »Life
of Sir Walter Raleigh« (1863, 2 Bde.)
madhte er Archivſtudien in Simancas.
2)PBercyBolingbrofe,engl. Schrift:
ſteller, Sohn des vorigen, ge . März
1821 zu Plymouth, lebt in London, nad:
dem er ſich viel in der Welt umbergetrie-
ben, teil mit feinem Vater, teil auf
eigne Hand. Er hat jehr viel für Zeitſchrif⸗
ten gearbeitet, etwa 30 Bände Romane
gejchrieben, zum Zeil dem Leben ber In⸗
dianer entnommen, unter denen er gelebt,
auch Sugenbichriften und politifche Be:
richte aus Paris. Wir nennen: »Paul
Peabody«, >» da«, »Quadroona«,
welch letzteres zu einem burchgreifenden
Bühnenftüd umgearbeitet wurde.
3) Spen jew ruder bed vorigen, geb.
22. Dez. 1826 zu London, lebt in Weſt—⸗
indien. Er wandte fich frübzeitig orien-
talifhen Studien zu, inabe
Studium bed Malaiifhen, wurbe 1848
Sefretär von Sir James Brooke, dann
GSeneralfonful auf Borneo, 1861 Ges
ſchäftsträger in Hayti, 1863 Konſul da⸗
ſeibſt. Er ſchrieb: »Life in the forests
of tbe far East« 1)
4) Horace, engl. Schriftfteller, Bruder
ondere dem
693
des vorigen, geb. 6. Juli 1832 in ber Nor:
mandie, lebt in London. Er erhielt feine
Erziehung hauptſächlich durch ben Bater,
wanbte fi) dem Studium ber orientali-
ihen Sprachen zu und fchrieb: »History
of British conquests in India« (1852);
‚History and state of the Indian Ar-
chipelago« (1853) und »Life of Chri-
stopher Columbus«. Er hat viel jour:
nalıftifch gearbeitet und als Berichterftat-
ter in verichiedenen Teilen Europas fich
thätig erwiefen. Seine Gattin, eine Toch⸗
ter von Thomas Roscoe, ſchrieb: »Life of
Audubon«; »Lifeof Masaniello«(1865);
»English women and the age« und
»Court of Anna Carafa« (1872).
Gtöber, Auguft, Dichter, geb. 9.
Juli 1809 zu Straßburg als Sohn bes
befannten, beutjche Art und Kunft im
Elfaß vertretenden Ehrenfried ©. (geft.
1835), beſuchte 1817 — 26 ba3 prote-
ſtantiſche Gymnaſium bafelbft, machte
auf der Univerfität 1826—32 theologifche
und philoſophiſche Studien, wirkte 1833
bi? 1838 als Brivatfehrer in Oberbronn,
-1838—41 als Lehrer der beutfchen Sprache
am Kollegium zu Buchweiler und 1841
bi8 1871 als Profeſſor am Kollegium
zu Mülbaufen i. E., wo er 1864 zum
Ober: Stabtbibliothefar, 1874 zum Kon⸗
ſervator des von ihm begründeten biftori-
[hen Mufeums ernannt wurde, welche
Stellung er noch gegenwärtig befleibet.
©. ift als Freund deuiſchen Weſens in bie
Sußltapfen feines Vaters getreten und hat
teilweife unter fehr fchwierigen Berbält:
niffen in feiner Heimat, dem Elfaß, deut:
{he Sprade und Sitte Er erhalten ge-
ſucht. Seine wiſſenſchaftlichen Forfchun:
gen wie u feine dihterifchen Leiftungen
wurzeln alle auf nn Boden,
darum bat man auch etwaige Mängel der
letztgenannten gern überſehen. Sie find
jur dem Wefen nach ferngefund u. haben
en echt vollstümlichen —A— aber
doc Läuft viel Kleinliches, Unbedeutendes,
Hausbackenes mit unter. Wir erwähnen
von denſelben: »Alfabilder« (vaterländiſche
Sagen und —— mit ſei⸗
nem Bruder Adolf, 1836); »Gedichte«
(1842); »Elfäffiihes Sagenbuch⸗ (Ge:
bichte, 1842); »E Firobe im e Sund⸗
| 694 Stoddard — Stolba.
Wirtshaus« (Volksſzene im Dialekt,
865); >» göblungen, Märchen, Humo⸗
veöten 2c.« ( 37: »Drei⸗Ahren im Ober:
elfaße (Gebichte, 1873). Mit gr. Otte (Zel-
ter) hat ©. die »Elfäffifchen Neujahrs⸗
blätter« tr (1843—48); fer:
ner bat er bie »Sagen bes Elfaß« getreu
nad) der ao Der lern und ben Chro⸗
nifen zufammengeftellt (1852), in ber
Schrift »Ausalten Jeiten« (2. Aufl. 1872)
allerlei über Land und Leute im Eljaß ges
fammelt und in feiner Zeitjchrift »Alfatia«
1850—75) eine Menge Material zur
elfäffiihen Geſchichte age und Alter:
tumsfunde teils felbft, teils durch feine
Mitarbeiter zu Tage gefördert. Verbienit:
lie Schriften Stöber find ferner: »Der
Dichter a und Frieberife von Sefen:
heim« (1847); »Der Altuar Salzmann,
Goethes Freund und Tifchgenoffe zuStraß:
burg« (1855); > Zur Geſchichte bed Volks⸗
aberglaubensim 16.$ahrhunbert«(1856);
»Zörg MWidram, Volksſchriftſteller und
Stifterber Kolmarer Meifterfängerfchule«
(1866) und »%. ©. Röderer und feine
reunbe« (Diograpbie und Briefe von
oetbe 2c., 2. Aufl. 1874). — Sein Bru⸗
ber Abolf, geb. 7. Juli 1810, feit 1860
PBräfident des reformierten Konfiltoriums
und Oberfchulrat au Mülhauſen, ver:
öffentlichte: >Gebichte« (1845); re
bilder aus ber Schweiz« (1850, neue Folge
Tale (H ü :
»Einfache Kragen eines elfäflifchen Volks⸗
freunds« (18%) u. a.
Stoddard (ipr. ſſtoddͤrdd, Richard
Beh ber begabtefte unter den jüngern
ichtern Amerifas, geb. 2. Juli 1829 zu
Singbam in Maſſachuſetts als Sohn
eines Schiffsfapitäns, ber frühzeitig auf
einer Fahrt nah Schweben mit feinem
Schiffe verſchwand, fiedeltemit feiner Mut⸗
ter 1835 nach New Dort über, wo er, un-
ter bürftigen Berhältnifien heranwachſend,
eine gewöhnliche Volksſchule befuchte und
Ihon früh als Advokatenſchreiber feinen
Unterhalt verdienen mußte. Später, vom
18. Jahr an, arbeitete er als Formgießer
in einer Eifengießerei, bis er aus Geſund⸗
heitsrüdfichten (1848) dieſe Befchäftigung
aufgeben mußte. Inzwiſchen Hatte er, be:
ſonders burch die Xeftüre von Burns an:
eregt, fortwährend Verſe gefihrieben und
bier und ba in Sournalen veröffentlicht.
Eine Auswahl berfelben erſchien 1848
unter dem Titel: »Footprinis« und
ewann ihm bie allgemeine SGunſt be3
ublikums, welche bie folgenden Samm⸗
lungen: »Poems« (1851) und » of
summer«(1856), noch befeftigten. S. hatte
2 mittlerweile mit Elizabeth Bar:
ow (ebenfalls San erin, der man
unter anberm ben vi Berlenen Roman
»The Morgesons« verbanft) verheiratet
und bald darauf vom damaligen Präft-
denten Pierce eine Anjtellung im
Yorker Zollhaus erhalten, die er auch un-
ter mehreren der nachfolgenden Präfiden-
ten behauptete. Als Dichter Bat S. mit
befonderm Erfolg das Gebiet Türzerer,
fanabarer Lieder fultiviert, welche hund
MWobllaut ber Form und PBräzifion ber
Gedanken nicht felten an ben Ton ber
deutſchen Bolkälieber erinnern. Außerdem
veröffentlichte er: »Adventures in Fairy-
land« (Kindermärden, 1853); »Town
and countrye und »The voices ın
the shells« , zwei andre Jugenbiäriften;
ferner: »Loves and heroines of
poetse, eine geiftvoll geordnete Samm:
lung englifcher Liebesgebichte, und bie
Blumenlefe: »Favorite lish poems«
me fowie eine Bi Sumbolbts
mit Einleitung von B. Taylor). Seine
gefammelten Gedichte erfhienen 1880 in
einem ftarfen Band. Auch bat ©. die
Werke mehrerer hervorragender Dichter
England? und Amerifas herausgegeben
und, Einleitungen dazu geichrieben.
tolbe (pr. ſchtol.), &or eph, tichen.
Novelliſt, geb. 1846 Königgräg, ſtudierte
die Rechte an ber Univerfität —
reiſte 1873 — 74 Nord: und Zen
rifa und ift derzeit Notar in Nechanitß
ne u ung feiner Er:
lebniſſe in Weftindien, Mexiko und Nord⸗
amerika gab er dann in ſeinem Buch
»Jenſeit des Ozeans«. In jenen über
ſeeiſchen Gegenden fammelte S. auch den
Stoff zu feiner trefflichen Novelle⸗
Urwald«. Auch feine neuere nwellifti
Arbeit: »Alfonfo Pereze, ift den jü
en Treibeitsfämpfen entnom:
men. ©. jchrieb auch einige Luſtſpiele.
Stolle — Storm.
Stelle, Ferdinand, Belletrift, geb.
38. Sept. zu Dresben, geft.
Sept. 1872 daſelbſt; ftubierte in Leipzig
bie Rechte und Staatswiſſenſchaften, wid⸗
mete ſich dann aber ganz ber Litteratur
und wohnte erft in Grimma, feit 1855
in Dresben. Durch die Herausgabe bes hu⸗
= politiiden Volksblatts »Der
Dorfbarbiere (1844 — 63) in weitern
Kreilen befanmt geworben, fanb er mit
feinen zahlreichen — und humo⸗
riſtiſchen Romanen, von denen wir nur
»Elba und Waterloo« (1838), »Deutſche
Pickwickier⸗ (1841), »Napoleon in Agyp⸗
ten< (1843) namentlich anführen, wie
mit feinen Erzählungen und Novellen
zablreicheLefer. Sie erjchienen gene
unter bem Titel: »Des Dorfbarbiers aus⸗
ewählte Schriften« (2. Aufl. 1859—64,
Dde.). Außer »Gedichten« (1847) gab
er noch die Igrische Sammlung » Palmen
bes Friedens« (5. Aufl. iR, eraus und
epetenten am theolo⸗
giſchen Konvi t zu Sreibu i. Br. ernannt
und wirfte 1848— 80 als Profeſſor der
Baftoraltheologie und Pädagogif an ber
theologiſ kultät — *5 — worauf er
ſich nad ma — Seit 1843 gab
er ben vielgeleſenen »Kalender für Zeit
und Ewigkeit⸗ heraus. Mehr
er buch eine Unzahl von asketiſchen und
Tirchenpolitifchen Schriften, wie er benn
——— der originellfte und frucht⸗
(Sem populären Vertreter des deut⸗
wirfte
Ultramontantsmus gelten barf.
on größern Werken find anzuführen:
»Spanifches für die gebildete Welt« (7.
Aufl. 1873) und >Be = bei Sem, Ham
und Sapbet« (5. Aufl. 1876), beibes Reife:
früdte. Die meiften Ka zahlreichen
Schriften (gefammelt bis jetzt 11 Bde.)
wurben in fremde Sprachen überjekt.
Storch, Ludwig, Dichter und Ro
manjchriftiteller, geb. 14. April 1803 zu
Ruhlain OLE En. geſt.5. Febr. 1881 zu
Kreuzwertheim; durchlebte trübe Jugend⸗
jahre im Hauſe ſeiner Mutter und ſeines
695
Stiefvaters, trat 1816 zu Erfurt in eine
29. | Handlung, wurde nad) 15 Monaten Lehr:
zeit als untauglich (weil er Verfe machte)
wieder entlaffen, kam, nad) einem zweiten
ebenfalls mißglüdten Verſuch in ber kauf⸗
männifchen Karriere, auf das Gymnaſium
u Gotha, Inüpfte mit einer ihn in feiner
ot heimlich unterftügenben Wohlthäte
rin ein. Berbältnis an, infolgedeſſen er
vom Gymnaſium weggeſchickt wurde, ging
nun auf das Gymnaſium zu Nordhauſen,
—F 1823 die Univerſität Göttingen,
um Theologie zu ſtudieren, verließ aber
Hochſchule und Studium, um (1825)
jeine obenerwähnte Wohlthäterin zu hei-
taten, und fing an zu ſchriftſtellern. Er
fiedelte fich in Turzen Zwifchenräumen in
Gotha, Stuttgart und Leipzig als Jour⸗
naliit, Redakteur und Schriftiteller an,
wurde aber von Mißgeſchick und Unglüd
aller Art heimgefucht, zog unftät in deut⸗
ſchen und öfterreichifchen Landen, überall
vergeblich ein geficherte® Unterfommen fu-
* umher und lebte zuletzt als Pen⸗
onãr der DIR une (feit 1866) in
Kreuzwertheim. Es fommt uns wie ein
Wunder vor, dat bei dieſer Wanbereri-
= und bei ſolchen prefären Verbältnif-
en eine fo überaus ergiebige fchriftftelle:
rifche Thätigleit noch möglich war. Storchs
Novellen find zwar keine Kun e und
entbehren ber echten Poefie, aber fie zäh⸗
len noch lange nicht zu den ſchlechtern.
Sie zeigen eine höchſt Ruffige ndungs⸗
gabe und grobes Talent in der Zeihnung,
und ag n »Gebdidhten« (1854) des ge-
prüften Schriftfiellers Tann man Gehalt
und Formſchönheit nicht abfprechen. Bon
feinen Romanen nennen wir: »Kunz von
Kauffungen«e (1828); »Der Kenn
(1830); »Die Königebraut« (1832); >Die
Re Tee he dan). eCin
‚»Die enfe« »Ein
beutfcher Leinmweber« (1846—50, gbne):
»Leute von geftern« (1852); >Die Kö:
nigin« (1858), Daneben veröffentlichte er
eine impofante Anzahl von Erzählungen,
einzelnen Novellen und Novellenſamm⸗
lungen, Sagen, einen Ballaben= und Ros
— Wartburgbilder, Phantaſie⸗
gemälde, Hiſtoriſches u. a.
Storm, Theodor Woldfen, Dichter
696
und Novelliſt, geb. 14. Sept. 1817 zu
Huſum in Schleswig als Sohn eines Ad-
vokaten, befuchte bie öulume, Gelehrten:
ſchule, hierauf das Gymnafium zu Lübed
und ftudierte in Kiel und Berlin die Rechts: | (
—5 — (wobei — mit dem Brüder-
paar Theodor und Tycho Mommien in
nähere Berbindung trat). Nach beftande
ner Staateprüfun ng ging er in feine Ba-
eh ck, verlor aber 1852 fein Amt
wege feiner der däniſchen Regieru
nit u fagenben Gefinnung und verli
eimat, um als uftigbeamter
in preußifche Dienfte zu en erhielt
zunächſt eine Affeſſorſtelle in
von wo aus er einen regen Verkehr mit
den Berliner Dichterkreiſen unterbielt,
wurde 1856 ald Kreisrichter nach Heili-
Ben verjegt, eilte aber, als nad) dem
le -bänif Krieg Schleswig bem
en Boden wieder einverleibt war,
= heimischen Geftabe zu und wurbezum
Amtmann jeined Heimatsorts ernannt.
1867 wurde er ebenbafelbit Amterichter;
n 1880 fungiert er als Amtsgerichtsrat
n bem holfteinifhen Dorf Hademarfchen.
Unter ben Lyrikern, beſonders aber unter
ben Novelliften, der Gegenwart nimmt ©.
einen borberften —— Dort iſt es
fein (zugleich mit ben Gebrübern Momm⸗Biog
fen verjaßtes) »Liederbuch — pie
(1843), ferner die »Sommergeſchichten
und Lieder« (1871), gan befonbers aber
bie »@ebichte« (1863, 6. Aufl. 1880), bie
ihm Auf dem Set —— lach
ten. Auf dem Felde der Novelle —
hat er eine reiche Fülle der duftigflen
Sträuße gepflüdt. &8 ift kein weiter Se
rizont, ben der Dichter umfpannt, fe
Figuren bilden nicht die ganze Bevölte-
rung bes Raritätenfaftens, den man bie
Welt nennt; aber den engen Kreis, ben
ber Dichter ſich abftedt, beherrfcht er fo
Na und weiß er mit ſo ſtimmungsvol⸗
en Bildern auszufüllen und fo zart poe= | i
A zu verflären, wie es nur einer ur
nglichen, echten Dichternatur möglich
IR Dr Titel inet Novellen find: »$m= | och
menfee« (23. Aufl. 1881); »Im Sonnen-
beine ( —* “Ein grünes ut
er 33 J der Sommermondnadht
860 rei Novellen« (1861); >»
Botsdam, | Sein
Story — Strandberg.
nore« (1865); Te <
(1865); »Drei —e ; jweite
vermehrte Ausgabe: dh aus ber
Bene 2); »Bon jenfeit des Meers«
Berftreute Kapitel« ar);
oralen Seh Sebenfblätter« (1874
»Aquis submersus«
ER, 6); >Garfien
Euratore (1878); te< (1825);
»Neue Novellen< (1878); »Drei
Novellen (Eelenhof x.)« 880) „Die
Söhne des Senatord« (1881) u.a Wir
befigen von ©. auch eine wertvolle
Anthologie: usbuh aus
Dichtern En se (eh ————
riften« BER
1868—80 in 14 Bänben.
Etisry, William Wetmore, ner
amerilan. Bildhauer u. Säritfeer,
19. Febr. 1819 zu Salem in Ra ee
Sohn eines —
ten, ſtudierte ſelbſt 3 und
wareine ————
tig, wandte ſich dann aber anz der Kunſt
und Litteratur zu. Unter ſeinen Skulp⸗
turwerken we die Statuen von E.
Everett und G. Peabody erũhmt. Als
Schriftſteller trat er zuerſt mit Dichtu⸗
gen: »Nature and arte (1844) und
— 849), auf. Später folgten bie
apbie feine® Vaters »Life and let-
of Joseph S.« (1851); »Robe di
Bone: (1862), eine Frucht feines län
en Aufenthalts in ber Hauptftadt Sie
end; »The questionAmerican« (1862);
»Proportions oftheman (1866),
en| ‚Graffiti d’Italia« (1869); >A roman
lawyer inJerusalem« (1 d), ein größe
res Gedicht, das in N @efell:
en Englands Beifall
»Tragedie de ** (1875);
— — (Tragödie, 1877) u. a.
Stowe, ſ. Beeiher- Etowe.
Strand Karl WilhelIm, ſchwed.
ter, geb. 16. Jan. 1818 zu ur
ödermanland, eft. 5. Febr. 1
Stofbolm, wo er feit 1
fteller und — als —— ber > J
och Inrikes lebte. Als Dich
— erwarb er — au uerſt durch feine unter
lan aeg n def Quali wr
entlichten, politi bien »>Samgeri
pansar« Charite Lieder«), durch
Strauß.
die ein Zug norbifcher Kraft und Einfach⸗
beit geht, einen gefeierten Namen. In
fpätern Jahren erfchien ein zweiter Band
Igrifcher Gedichte von anderm Inhalt, bie
aber Durch Formvollendung, Adel der Ges
finnung und Kühnbeit der Whantafie nicht
minder anziehenb wirken. Unter feinen
ahlreichen Überfegungen ift namentli
ine niale Übertragung von Byrons
»Don “Suan< und poetiichen Erzählungen
bervorzubeben. Seine >»Samlade vi
rhetsarbeten« erichienen 187778 in 2
Bänden (auch ind Deutjche überfebt).
Strauß, 1) David Friedrich, be
rühmter Kritifer und Schrijtfteller, geb.
27. Zan. 1808 ar Ludwigsburg, geil. 8.
Febr. 1874 daſelbſt; ftubierte im Seminar
u Blaubeuren und im Stift zu Tübingen
Iogie und erhielt 1832 eine Repeten⸗
tenftelle an letztgenannter Anftalt, wurde
aber 1835 infolge bes beifpiellofen Auf
ſehens, das fein inzwiſchen veröffentlichtes
»Leben Jeſu« erregte, als Lehrer an das
Lyceum zu Lubwigeburg verſetzt, welche
Stelle er jchon im folgenden Jahr mit dem
Brivatitand ——— m Februar
1839 wurde er als Profeſſor nach Zürich
berufen, verzichtete jedoch wegen ber da⸗
duch in Zürich bervorgerufenen Aufres
gung gegen eine Benfion auf bieje Stelle
und lebte feitbem feinen Studien und lit:
terarifchen Arbeiten in — Heidel⸗
berg, Münden und Darmſtabdt, zuletzt in
Heilbrons und Ludwigsburg. 1
ee Na Landtag gewählt, hatte
er noch im Dezember d. J. infolge eines
Migtrauensvotums, das ihm feine Wäh⸗
ler wegen feiner konſervativen Haltung
auseden ließen, fein Mandat niebergelegt.
rbeiratet war ©, feit 1840 mit der
Sängerin Agnes Schebeft, doch wurde bie
nicht glückliche Ehe nad einigen Jahren
wieder getrennt. Von feinen Werfen iſt
vor allen das ſchon erwähnte »Leben Jefu,
kritiſch bearbeitet« (1835; 4. Aufl. 1840,
2 Be.) anzuführen, worin er das auf
bem Gebiet der Altertumswiſſenſchaften
— rinzip des — auch auf
den Inhalt der evangeliſchen Geſchichte
anwandte, in welcher er ein Produkt des
unbewußt nach Maßgabe des altteſtament⸗
lichen Meſſiasbilds dichtenden urchriſt⸗
in den
697
lichen Gemeingeiſtes, mit andern Worten
einen bloßen Inbegriff von Mythen er⸗
blickte. Seine Antworten auf die NH
Iofen Gegenſchriften gegen dieſes Wert
bie eine Litteratur für ſich bilden, erfchie-
nen als »Gtreitfchriftene (1837). Sein
zweites Hanptwerf iſt: »Die chriftliche
ich | Slaubenslehre, in ihrer gefchichtlichen
und im Kampf mit ber
mobernen Wiſſenſchaft bargeftellt« (1840
bis 1841, 2 Bbe.), worin eine ſcharfe
Kritik der einzelnen Dogmen in Form
einer ruhigen geſchichtlichen Erörterung
des — und Auflöfungsprogefies
derfelben gegeben wird. Bon jeinen fon-
ftigen Sciften nennen wir: >Charafte-
riftiten und Kritifene (2. Aufl. 1844);
»Zwei friedliche Blättere (1839); »Der
Romantiker auf bem Thron ber Gäfaren,
oder Julian der Abtrünnigee (1847),
gegen die NReftauration der proteftanti-
ſchen Orthodoxie durch Friedrich Wil:
beim IV. gerichtet; >» * theologiſch⸗
politiſche Volfsreden« (1848); bie durch
Gebiegenheit ber Forſchung und fchöne
Darftelung ausgezeichneten biographi-
ſchen Arbeiten: »Schubarts Leben in fei:
nen Briefen« (1849, 2 Bde.), »Ehriftian
Märklin, ein Lebens⸗ und Charafterbild
aus ber Gegenwart« (1851), »Leben und
Schriften Kifodemus Frifchlind« (1855),
»Ulrih von Huttene (4. Aufl. 1878),
»Hermann Samuel Reimarus« (1862),
»Voltaire, ſechs Borträge« (d. Aufl.1878),
t8x
—
i
2
kenntnis« (11. Aufl. 1881), worin er mit .
bem Ehriftentum definitiv brach und ben
ofitiven Aufbau einer neuen Weltan⸗
chauung auf Grundlage der Naturfor-
jung verſuchte. Seine »Gejammelten
Schriften« gab Zeller 1876—78 in 11
Bänden heraus, dazu als 12. Banb das
698
»Poetiſche Gebenkbuche (S. Gedichte
Bat Bellen, 6 TER Line Bern
fichfeit und feinen riften geichilbert« | S
uf, feinen Schriften gef
2) Biltor von S. unb Torney, 3
Schriftfteller, geb. 18. Sept. 1809 zu
Büde von bürgerlichen Eltern, Ei
bildet auf den ‚Sant von Büdeburg,
Lemgo und Halle, ftudierte in Erlangen,
Bonn und Göttingen (1827—30) bie | Schri
BE UNISAL, len fi danes
ben für erg Philoſophie und Dius | be
eit 1836 noch ein vollſtaͤndiges
hauptjächlich Durch das Erjcheinen des bes
— Buches »Das Leben Jefu« von
D. Fr. S., en Namensvetter, veran-
laßt war, fand fpäter als Archivrat in | de
Büdeburg auch Muße, ſich nicht bloß in
— ara umgufeben, ſon⸗
ih auch in finologifche und Agypto=
F Studien zu vertiefen, wurde
——— eines Fürſten, be⸗
fürwortete eine ſtreng konſervative Politik,
wie ſie zu ſeinen ort — Grundſãtzen
ſtimmte, zog fig 1866 als Wirklicher
beimer Rat ins Privatleben zur F und
lebte 1867—72 in — und ſeit 1872
in Dresben. ne ein durch Stubien
und Reifen (nach Südfranfreidh, Ungarn
Slawonien ıc.) ebilbeter Mann, auf
den Tieck, Goethe, Chamiſſo, Schelling, die
Gebrüder Grimm u. a. Einfluß übten,
ohne freilich jein ftreng orthobores Gepräge
verwilchen zu können, das auch in feiner
vielfeitigen Schriftftellerthätigleit mehr
und fichtbarer als nötig hervortritt. Bon
feinen Schriften erwähnen wir: 1) %y:
riſches: »Gedichte« (1841), »Kieber aus
ei emeine« (180) »Das Kirchhenjahr | d
m uß« ), »Weltliches und
ches« 1856), 2) Epifches: »Rt-
Gard«iedt)) »Robertder ae 1854),
»Reinwarts Löwenkinde (1873); 3) Dra⸗
matiſches: »Ein Faſtnachtsſpiegel«
sn ar (1851), »Gudrun«
1851), »Judas Iſchariot« (1856); =
Romane und Novellen: »Theobalb
— »Lebenofragen« (1846), 8*
rbe der Väter« (1850), et
Novellen (1 71, tie),
I ee Novellen (isst,
es Stubium durch, weldes | mi
Streckfuß.
Bde.). Bon nicht belletriſtiſchen —
(1883); —
1 3 2 arpus⁊«
(1860); ebitationen« —— 22—
allgemeinen Khaft«
11879 unb bie überfeon ungen aus bem
nelifchen: »Ladtsd« (mit at,
1870) und >Schi-kmg« Aare
2) Friedrich Adolf,
‚geb. 1. Juni 1817
ohn eines befannten
Bene Dan Oman, ‚wurbe
860 Profefſor und
Theolog und
Eiter-
847 Di:
—*—
und
(10. Aufl
Heil
=
und int bes a elifnen
wirkte für biefe auch als
durch zwei größere Werke: »Geſchichte der
Stanteumwälung ber Ja abre 1 7T—45«
und Be te bes 18. März und feiner
— e beide konfisziert wurden.
en ins populären neuen Werke:
»Die große ranzöfifche Revolution und bie
— Be ER
erwähnen: »Die Weltgefchichte
erzählte (186567, 10 Bbe.); »Bertin
im 1 „gahrtunderte ee 4
2.1500 "Sabre Ber net Sefhlätee (2. * i
Street — Strodtmann.
————
iſcher Über erſchien.
——
an. Dichter, ge u Poughlkeepfie im
Staat New £, Arublerte Rechtswifien-
fchaften, e ergriff A die Advokatenlauf⸗
bahn und wibmete fich nebenbei ber Poeſie
unb litterarifchen Arbeiten. Bon feinen
Dichtungen, die fich meift großer Aner-
fennung erfreuen, nennen wir: »The
of Schenecktady, and other
poems«; ferner »Drawings and tin-
tings«, »Woods and waters« unb
»Forest pictures in the Adirondacks«,
finnige Naturſchilderungen und von echt
amerikaniſchem Charalter; endlich bie be⸗
ſonders durch ihren Patriotismus ans
ſprechenden Gedichte: »Averills Raid«,
a. scenes«, »The gray forest-
eex.
ridian, Agn nes, engl. Schriftſtel⸗
lerin, geboren im nfang dieſes Jahrhun⸗
derts zu Raydon Hall in Sun of, geft.
13. Zuli 1874; war bie Tochter
enden Ey unb veröffentlicht
rübzeitig ein He FR in vier
engen. »Worcester or the cava-
,„ welches von ann Campbell bes
lobt unbe Es folgten: »Demetrius and | wo
the British captive« (1841),
Historie scenes and poetic fancies«
(1850) und Ähnliches, was fie meift ges
meinfam mit ihrer Schwefter Elizabeth Rt
veröffentlichte, auch Sugendfchriften. Die
Schweſtern waren nad) London aaogen,
hatten fich einem regelmäßigen S
am Britiihen Mufeum bingegeben unb
begründeten ſich einen fehr genchteten Na⸗
men durch bas fu Bug nf aufgenom⸗
mene Werk »The lives (er the queens of
fer ee from the Norman conquest«
8, 12 Se) Der Erfolg dieſes
—— Werks ermutigte ſie, je Id
u jchreiben: »Lives of the —
cotland and English princesses
— with the royal succession
of Great Britain« (1 59, 8 Bbe.).
Daraus erſchien befonders: »LifeofMary,
vr of Scots« (1857), worin fie Maria
tuart zu rechtfertigen ſuchte, zu welchem
Zwed fie bereits 1844 neuentbedte Briefe
der Königin veröffentlicht Batte. Später
Se
699
erjehe nen noch: »The bachelor kings
ngland« (1862; William Rufus,
Eward V und Edwarb VL); »How
will it end?« (1865); »Lives of the
seven bishops« (1866); »Lives of the
Tudor princesses, including Lady Jane
Gray« (1868) und »Lives of the last
a — of the house of Stuart«
war fie im Alter wieder zur
unge gekehrt mit: »Floralsket-
ches, fables and other poems« (1861);
»Old friends and new acquaintances«
(1860). Aus ihrem Nachlaß erjchienen
noch die Hiftorifchen Romane: »The royal
brothers«e und »Guthred the widow’s
slave and the Druids retreat« (1876).
Etrodtmann, Adolf — =
Scriftfleller, geb. 24. Mä
jleneburg, ‚9, Mär 1879 in Steg
18 bei Berlift; war ber eines Pre⸗
n
digers unb Subrektorg, —* te fich 1848
als Kieler Stubent an bes Erhebung
ſeines Heimat3lands und fiel in einem der
—*5 erſten Gefechte als Verwundeter in die
95 der Feinde. Nach dem Malmder
— life te er feine
chtſammlun ee ieder eines
— (1848). In Bonn,
er ſeine Studien fortſetzen ne
ar eines Liebes an ben oc ngenen G
an. relegiert und aus Köln ausge
en, fehrieb er feine »Lieber ber N
) und, ins elterli ad
ekehrt, die Bio se »
(i ; 2 he), be — di —
ndern d —8 ies. 1850
machte er mit dem befreiten Kinkel und
Schurz Quartier in Paris und ſchrieb ſein
vevofurionäres Gedicht »Lothar« (1853). .
me als Haußlehrer bei einer livlänbi-
Baronin in London verweilend, ent-
— er ſich, ſein Glück je I nfeit bes Ozeans
u ſuchen, und fegelte 1852 na Amerila.
c gründete hier mit den Kapitalien fet-
ne Vaters eine Buchhandlung und Leihbi⸗
bliothef, mußte aber das Gefchäft 1854
fhliegen. Zwei Jahre fpäter kehrte ©.
nad) Deutſchland —— ließ ſich zunächſt
in Hamburg nieder, wo er eine ausge⸗
breitete —8 che —2 entwickelte,
auch den »Drion« herausgab, ging 1870
als Berichterftatter ber >Ham urger
700
Börfenhalle« und der »Allgemeinen Zei:
tung« wie auchber »Ind&pendance belge«
auf den Kriegsſchauplatz und fiebelte 1871 | (
nach Steglig bei Berlin über, wo er bie zu
feinem Tob wohnte. Bon [pätern Dichtun-
gen find zu nennen: »Rohana« (Liebes:
leben in der Wilbnis, 1857); »Ein Hohes
Lieb der Liebe« (1858); »Brutuß, ſchläfſt
du ?« (ZJeitgedichte, 8 ); ferner vortreff⸗
liche Ave augen (3 Montesquieus »Ber:
ſiſche Briefe«, »Shelleys eye audge
wählte Di — 18 a
»Ausgewäblte Dichtungen«, 41868;
bes’ innen ber Kikteratur bei
19. —— 1872 — 76, u. a.).
Unter feinen wiſſenſchaftlichen Schriften
au in — Reihe die kritiſche Geſamt⸗
gabe — einrich Heines Werken«
de.) und die Biographie
Be Leben und Merfe« (1874,
de.); ferner jhrieb ©.: »Das geiftige
Sehen in Dänemarl« (1873); »Dichterpro-
file des 19. J thundertd« (1878) u. a.
© riedr. Aug., f. Armand.
.von, f. Guflad vom Ger.
Stf a Mr —
Ich 21. Suni 1825
— — von rn —E
inſpektor, 1866 Profeſſor der neuern Ge⸗
ſchichte in Sn on De zu Chol-
derton. Er bat Fi — eſchichtliches ge⸗
ſchrieben, auch m * rkundenſamm⸗
lungen —— eben. Der bedeutende
Name aber, den er ſich gemacht, beruht
auf ſeiner »Constitutional histo
of 3
land« ie Aufl. 1875— 78, vr rau
tudnille (ipr. nitfäte), Franz Jo⸗
k ab, tichech. Mathematifer und Schrift:
er, geb. 27. Juni 1836 zu Janov bei
Sobieslau (Böhmen), ftudierte auf ber
Univerfität in Wien Mathematik und lehrt
gegenwärtig als Profeſſor der Mathema-
tif an ber ‘Brager Univerfität. Er ſchrieb
eine Anzahl wi enfchaftlicher Abhandlun⸗
gen und Werke (zum Zeil auch in beutfcher
Sprade), bie ibm unter Fachkennern
einen bebeutenden Ruf erwarben. Wir
erwähnen babon: »Das Sonnenfyflem«
(1869); »Die phyſikaliſche Theorie ber
Strubberg — Subbotic.
Mufit« (1870); »Nilolaus Kopernik«
( etiörif, 187); »Karl Friedrich Gauß⸗
eſtſchrift, 1877); ee —
———— (1878) und
a „port 3 mother
matifcher Beziehung« n popu⸗
(rer Darftellung — er ——
»Kosmogtaphie« (1862
er »Aus ber Natare (1873)
Stu Julius, Dichter, —* 21.
zul a? zu Köftrik im Sachen Fan
Reuß, Sohn eines fürftlichen Rats
—* das Gymnaſium in — *
ubierte 1837 — 41 zu Jena Theo
ie, wurde hierauf aus rer in n Se
tonn, dann zu riefen in
lich Hofmeifter bes Erbprinzen —
den er auf bad Gymnaſium zu Meiningen
begleitete. 1850 wurde er zum Pfarrer
son 16) ws ernannt unb 1857 in ber-
jelben Eigenfchaft nach feiner Vaterſtadt
berufen, wo er jegt nod) wirlt. ©. iſt ein
eiftlicher Lyriker und leiftet in biefer Be
—5**— fung Vorzügliches, doch Hat er ſich
im großen Jahr 1870 0 auf zu nr
unb re (1870) begeiñ
fen. Seine Gebichte erfchtenen unter den
Titeln: »Gebichter (1850); Fromme
Are 3 9. Aufl. 1880); ⸗Nene
FE ftomme Lieder
in * aß das ferbi liti
ie; es —
i erken ſe er
»Der Herzog Ladislawe, » Zwonimir⁊ und
»Bodine. Eine Geſamtausgabe feiner
Schriften erfcheint in 10 Bänden.
Sully —
Snly, James, engl. Schriftfteller,
ch. 1842 zu Bridgemater in Somerfet,
ebt in London. Er ftubierte erft in zwei
Colleges ber Jndependenten, Dann in Göt⸗
tingen. Seit 1871 bat er viel für Zeit-
ſchriften gearbeitet und ſelbſtändig heraus: |
neneben: »Sensations and intuition«
(1874) und »Pessimism: a history and
a criticeism« (1877) mit befonberer Nüd:
ſicht auf beutfche Kitteratur. Sein Neue
ftes it baß bedeutende Werk »Illusions:
a psychological study« (1881).
Sullh⸗Prudhomme (pr. füni prüdsmm),
Rene FrangoisArmand, franz. Dich⸗
ter, ge 16. März 1839 au Paris, befuchte
das Lycke Bonaparte, wurbe ſpäter Gehilfe
bei einem Notar und trat 1865 mit einem
Band Gedichte: »Stances et podmes« ber:
vor, der große Beachtung fand, Nament:
lich wird ein Gedicht daraus: »Le vase
fel&«, als Fleined Meifterwerk gepriefen.
In ber ” erfchienen neue Sammlun⸗
gen meift philofophifch angehauchter Dich:
tungen, wie: »Les &preuves« (1866);
»Les solitudes« (1869); »Les desting«
(1872); »Les vaines tendresses «(1875);
»La justice« (1878). Auch bat er eine
bemertenswerte Überfehung von Lucretius
»De natura rerum« (1869) geliefert.
Summer, Marie (mit ihrem eigent-
fihen Namen Charlotte Roucaur),
franz. Schriftftellerin, geb. 1842 zu Ba:
ris, Gattin des Drientaliften Edouarb
Foucaux, verfuchte fich frühzeitig in litte⸗
Tarifcher Kritik, wandte fich aber feit ihrer
Verheiratung vorzugsweiſe inbifchen Stu:
dien zu. Ihre Bleche — Schriften,
bie nicht allein auf das größere a
kum eine bedeutende Anziehungskraft aus:
üben, fondern auch für ben Fachmann
Mert haben, find: »Les religieuses
Bouddbistes depuis Sakya - Mouni
jusqu'à nos jours« (1873); »Histoire
de Bouddha Sakya-Mouni« (1874);
»Contes et l&gendes de I’Inde ancien«
(1878); »Les heroines du podte Kali-
dasa compar&es aux heroines de
Shakespeare« — x. Außerdem ver:
fuchte fie fi auf dem Gebiet des hiſtoriſch⸗
erotifhen Romans in: »Ledernieramour
de Mirabeau« (1877); »Les belles amies
de Talleyrand« (1880) u. a.
Svensſon. 701
Sundeẽriẽ (fpr. «tattih), Jovan, ſerb.
Dichter, geb. 1825, veröffentlichte 1850
eine Sammlung Gedichte unter bem Titel:
»Das Herz, ober verichiebene Gefänge«,
welche ihm die Mißgunſt der öfterreichi-
ſchen Behörden zuzog. erfolgt Ba
feiner fpätern ie flüchtete er 1
nad Montenegro, wo ſich in Eetinje bald
ein Kreis | echter Ritteraten bildete, wel:
der in ber von ©. gegründeten Revue
»Der junge Abler« ein Organ für feine
Thätigkeit fand. ©. veröffentlichte darin
zahlreiche Gedichte nebſt Hiftorifchen und
ethnographiichen Abhandlungen.
Suebelius, Vilhelm Erik, fchweb.
an ach. 5. Mai 1816 zu Köping,
udierte mit 15 Jahren in Upfala Phi:
Iofophie und — und erhielt bei der
Promotion von 1839 den Lorbeerkranz.
1840 wurde er Dozent der Politik an
ber Univerſität Upſala, 1850 Adjunkt,
1856 Profeſſor der Geſchichte und;
ſeit 1865 wirft er in gleicher Eigenſchaft
wieber an erfterer Univerfität. Er erhielt
bereit3 1841 von der ſchwediſchen Akademie
ben großen Preis für eine Abhandlung über
König Karla XII. Regierung und wurde
1864 unter bie —A der Akademie auf⸗
genommen. Seine hiſtoriſchen Arbeiten
wiſſen den ſprödeſten wiſſenſchaftlichen
Stoff in eine Form zu gießen, die ihn
anipredenb macht, während ihm bie
Grünblichkeit berfelben iene hobe Ehre
brachte. Er fchrieb: »Historiske stu-
dier« (1857); »Koning Gustav Adolfs
karakterutveckling« (1862); »Casto-
vius och Bilberg« (1862); »Maria
Stuart och Elisabeth« (18741 — 72);
»Europas och Amerikas statakunskap«
(1871—73); »Studier i Sveriges stats-
kunskap« (1875). Zahlreiche Eſſays ließ
er unter bem Titel: »Smärre skrifter«
(1875—77) zufammen bruden.
Spendfon, Fanny, din. Roman:
fhriftitellerin, geb. 14. Oft. 1836 zu
Tönning, wo ihr Bater Beamter war und
fie mit gwei Schweitern (var Ring und
Thekla Juel-Krone, welche fich ebenfalls
in ber Litteratur einen Namen gemacht),
aufwuchs. Nach flüchtigen journaliftifchen
Verſuchen trat fie zuerjt mit bem Roman
»Amalie Vardum« (1862) auf, bem
702 Swanwick
»Thekla Eichel« (1868) felgte. Kleinere
Erzählun no waren lange Zeit, ba jie viel
mie Ru lichkeit zu ſchaffen hatte, A fie
enblich fogar zwei En
feffelte, les was en fonnte;
anf ihrem Rranfenfager aber ſchrieb
»Aldrig« (1870), ihr beſtes Werk,
ganz jenen feinen Eſprit und j ned
anmutige Weſen atmet, burch das
Liebling ber feltfchaft geworben. Bit
ihren beiden Schweftern hat 1. auch einige
dramatifche Arbeiten und zuletzt das —*
derbuch »Ei blot til Lyst« bera ehe
Owanwil, Anna, engl.
lerin, geb. 22. Juni is13) au Liverpool,
Tebt in — unverheiratet. Die
ter eines G roßhandlers erhielt ſie —
forgfältige — 2* — und begab fih, 24
abte alt, nad Berlin, wo He ſich eine
eitlan aufielt, ihren Studien oblie⸗
gend, Sie wurbe eine bedeutende Ver-
mittlerin deutſchen und engliſchen Scrif-
tentums und ift auch durch ihre eingehende
Kenntnis bes Griechischen bemerfensiwert.
Seimgetehtt, trat fie zuerft 1843 vor bie
fewelt mit »Selections from the dra-
mas of Goethe and Schiller«. Es nr
ten dann in — —— >
fraue, Goethes »Faufte Sei)
»Taffo«, ‚mspbigeniu u. 5— 1852
die »Trilogie« bes Ajchulos (1865). Er⸗
muntert durch bie nfige —
dieſer Arbeiten, „geist fie zu Ro —I
ber geſamten Werle des Aſchylos (1
und des zweiten Teils des⸗ auft«, wel⸗
chen Ru mit Überarbeitung ihrer Über:
ſetzung bes erften 1878 erſcheinen Tieß.
Swelld, Karoline — für
—— ——2 t Roman⸗
ſchriftſtellerin ge. 41830 u Prag, ließ
1858 ihre erfte Novelle: »Doppeltes Er-
wachen«, erfcheinen und bereicherte ſeitdem
bie tichechifche Belletriſtik mit einigen fünf-
zig Romanen und Erzählungen, zu be
nen fie den Stoff zumeift aus dem Volks⸗
te AR: ans Lager
leben, daneben auch aus der mobernen | Grie
Gefellichaf chöpfte. In ber Schilderun
wahrer —* pen iſt S. eine —**
Künſtlerin. ie beften Werke find
»Die erſte Tichechin« (1861); »Einige
Blätter aus ber amilienhronite (1862):
»Das Kreuz am Bach« (1868); »Der
— Gtoinburne.
Dorfroman« — rs 820);
»Der Keane € (18714) ;
Atbeifte 5 LE: Die lie —
Gr ——— viele Auf⸗
—— über a * und est ihre
oiren⸗ erfreuen fich ber allgemein:
fien Aufmerkfamfeit. Einige von —
Werken wurden ins ie Hide, Deut
rn = eh
jJ. ——
——— (fpr. — al ernon
Charles, engl. Dichter Aare
1837 zu Henley an ber —2 — (Orf
fhire) aus einer urſprünglich Mintieien
amilie, in Eton und Orforb gebt
chloß ſich ſchon der Hochſchule
Gruppe junger Männer an, bie barauf
ausging, bie englifche nn u —
nieren. O Ohne feine U töftubien zu
beenden, begab er N bunmauffeifen und
brachte einige a in Florenz bet bem grei⸗
fen Dichter De Landor zu, lem
er Re bie ne Bewunberunn erwies.
n —— rg na A er ae für
ictor Hugo u r Mazzini ausge pro:
en. Er trat zuerft ef 1866 mit ben ben Dramen
> The queen mother« und »Rosalind«
auf,, bie aber kaum Aufmerkſamkeit ber
vorriefen. gegen erregte er balb dar⸗
auf ke ne von alüenber Sinnlich⸗
keit und lem Er unb religiöfem Ra⸗
—S er , aber vom hochſten
Wohllaut —* — Dichtungen einen
Sturm ſittlicher Entrüſtung und äfthett-
ſcher Bewunderung. Die Kritif, die ihn
zuerft (mie einft S elley) nieberz berjufölagen
Gerfudte, zahlt ihn gegenwärtig zu
hervorragendſten —28 en ber Aue
ratur Englands. Seine lyriſchen unb
iſchen Gedichte, bie burch bie Nacktheit
ihrer Erotik Anſtoß ervegten, erſchienen
unter dem Titel: »Poems and ballads«
(1866). Seine Dramen, beren Stoff bald
dem Altertum, bald ber englifchen Ge
fchichte entle nt unb beren Form teils ben
Ken, teild Shatefpeare nachgeahmt
iſt, find ihres hohen Schwunges ungen:
tet teils durch antike Srembartigket, teil®
: | durch übermäßige Län ice zur Aufführung
ae agnE niet. zu: Am a hervor
amen: »A in Calydon«
(1864; deutſch mo Sat Widenburg,
Swinton — Symonds.
1878) und »Erechtheus« (1876). »Cha-
stelard« (1865; beutich von Horn, 1873)
unb »Bothwell« (1874) bilden bie erften
Teile einerXrilogie: »MariaStuarte,deren
Schlußſtück noch nicht erfchienenift. Außer:
ben bat ©. noch veröffentlicht: »A song
—— — — 5 ern a
cri essay« (2. Aufl. ; »Siona,
a poem« (1868); »Ode on the procla-
mation of the French republic« 0} ſ
»Songs before sunrise« ns 1,
ewibinet) und »Songs of two nations«
1875) ;»Under themicroscope«(1872);
»Essays and studies« (1875); »George
azzini
Chapman« (1875); »Poems and bal- | 1857
lads, second series« (1878) und »Songs
of the springtides« .. welche feine
»Birthday ode« an Victor Hugo enthal-
ten. Während ber legten ruſſiſch⸗türki⸗
fen Wirren bat fih ©. aufs ſtärkſte
gegen Ruflanb — und iſt den
ruſſenfreundlichen Anhängern Gladſtones
entgegengetreten in »Notes of an Eng-
lish republican on the Muscovite cru-
sade« (1876). Seine neueften Werte find:
>A study of — (1880) und
»Studies in song« (1881), in welchen die
alte Kraft, aber auch gelegenheitliche Dun⸗
Telbeit vorwaltet. ©. ſchreibt auch franzö⸗
fifche Verfe und bedient fich ber fremden
Sprache mit vieler Fertigkeit. Er bat ben
altfranzöfiichen Dichter Villon durch Über:
feßungen in England eingeführt, über-
haupt von Fran ai: wie Theophile Gau⸗
tier, fich elta eeinfluffen laſſen.
Swinton (ipr. fwimtn), William,
nordamerikan. Schriftfteller, geb. 1834,
feit 1869 Profeffor der engliichen Litte⸗
ratur an der Univerfität zu San Fran-
cisco, war früher an ber New Borler
»Times« beichäftigt und begleitete als
Korreipondent elben die Armee bes
Nordens während des amerikanischen
Bürgerkriegs. Als Refultat feiner Beob⸗
achtungen veröffentlichteer: »Cam ins
of the army of the Potomac« (1866).
Außerdem fchrieb er: »The twelve de-
cisive battles of the are« (1867) und
das intereffante Werten »Rambles
among words«e (2. Aufl. 1877). Aud)
—5 — S. Lehrbücher für den Unterricht
ber Grammatik, Geographie und Ges
703
fchichte ber Vereinigten Staaten, bie in
zahlreihen Schulen Amerikas Eingang
gefunden haben.
Sybel, Heintih von, Gefchicht:
fchreiber, geb. 2, Da. 1817 zu Düffel-
borf, ftubierte in Berlin, namentlich von
Ranke angeregt, Geichichte, habilitierte
fi 1839 an ber Univerlität au Bonn und
warb 1842 Profeſſor chichte da⸗
elbſt, 1845 in Marburg. 184849 war
er Mitglied ber heſſiſchen Stänbefammer,
1850 kurheſſ. Abgeorbneter des Reiche:
tags in Erfurt und nahm dann (1856)
eine Profeffur in Münden an, wo er
zum Mitglied ber Afabemie fowie
1858 zum Sefretär ber — Kom⸗
miſſion ernannt wurde und bas hiſtoriſche
Seminar gründete. Seit 1861 Profeſſor
in Bonn, ward er 1869 nationalliberales
pe bes Tonftituierenben Reichdtags
des Norbdeutfchen Bundes ſowie 1871
Mitglieb bes preußifchen Abgeordneten:
baufes. 1875 folgte er einem Ruf als
Direktor ber Staatsarchive nad) Berlin,
wo er 1878 zum Geheimen OÖberregie
rungsrat ernannt wurde. ©. ift ein ebenfo
gründlicher methodiſcher Forſcher wie glän-
ender und wirfungsvoller Darfteller. Als
ein Hauptwerke find zu nennen: »Ge⸗
hichte de erften Kreuzzugs⸗ (1841);
»Die Entitehung be deutſchen König-
tumg« (1844); »Gefhichte der Revolu⸗
tiongzeit von 1789—95« (A. Aufl. 1877,
3 Bde.), ber ſich fpäter die age der
Revolutionszeit 1795 —1800«(1872— 80,
2 Bbe.) anf #06; von Fleinern Schriften:
»Die Erhebung Europas gegen ne
leon I.< (1360); »Prinz Eugen von Sa⸗
voyen« (1861); »Die beutfche Nation und
das Kaiſerreiche (1863) und bie anziehende
Sammlung » Kleine hiltorifche Scri n
(1863— 81, 3 Bde.). 1856 gründete er
die »Hiftorifche Zeitſchrift«.
Syduey Yendis, f. Dobelt.
Symonds JJ
Dichter und Kulturbiftorifer, bat viel in
Italien gelebt und zog, fi dann auf
ange Zeit nad) Davos in Graubünden
urüd. Wir begegnen ihm auerf mit bem
reisgebicht »Escorial«e (1860). on
1872 hatte er ben feither in geolem til
vollendeten Plan gefaßt, die Geſchichte der
704
Sb — Szujski.
Renaiſſance in Italien zu fehreiben, und | Joſ. Szath mary), ungar.
das Publikum durch daseinleitende Schrift:
chen >The Renaissance of modern Eu-
Dramatiker,
eb. 1814 N Großwardein, geft. 20.
878 in Budapeſt; bildete fi in
aber 1 a
rope« vorbereitet. Dann folgten: »Stu- | zum Ingenieur aus, gin
* Pr 5 er murbe in
dies on the Greek poets« (2. Aufl. 1877
bi8 1879, 2 Bde.). Ahnlicher Natur find:
»Sketches in Italy and Greece« (1874)
unb »Sketches and studies in Italy«
(1879). Auch drei Bände Verſe, eigne
und fremde, li von ihm vor: >
moods« (1878), »The sonnets of Mi-
chel Angelo Buonarotti and Tommaso
— (1878)und»Newandold«
(1880). Auch jeiner> Introduction to the
study of Dante« (1872) mag gebacht wer:
den. Für das Sammelwerk »Englishmen
of lettera« lieferte er bie Biographie Shel⸗
leys. Bon feinem großen Wert »TheRe-
naissance in Italy« behandeln bie erften
3 Bände (1875— 77) die bildende Kunft,
bie beiben letzten (1881) bie Litteratur.
Szaͤß (ipr. ſaßh) Karl, ungar. Dichter
und Schriftfteller, geb. 15. Zuni 1829 zu
Nagy: Enyed, gewann ſchon mit 17 Jah⸗
ren mit einer poetifchen Erzählung einen
Preis, ſtudierte dann Theologie, wirkte
als cafviniftifcher Geiſtlicher an mehreren
Orten und wurbe 1867 als Seftionsrat
in das ungarifche Unterrichtsminifterium
berufen, 1874 zum Minifterialrat er:
nannt. Zwei Jahre fpäter erhielt er bie
Profeffur der Litteraturgefchichte an
Univerfität zu Bubapeft übertragen. S
hat auf dem Felde der
tifhen Erzählung wie aud als Drama-
tifer und befonberd als poetifcher Über⸗
eger eine reiche Thätigleit entwidelt.
on feinen Originalwerfen find zu nen⸗
nen bie kleinen, von ber Afabemie preisge-
frönten Epen: »Trencsöni Csak Mätö«
(1859), »Almos« (1868), »Salamon
Kiräly«e (1874) x. und die Dramen:
»Herodes« (1866 mit großem Erfolg in
Bubapeft aufgeführt), » György«,
»Lelenoz« unb >» Kiräly«.
überfeßungen veröffentlichte er das Nibe⸗
lungenlied, zwei Bände Goetheſcher Ge:
dichte, Dramen von Shakeſpeare und
Molidre, Werke von V. Hugo, Heine,
Byron, —— Lewes u.a. Er iſt feit
1858 Mitglied der ungarifchen Akademie.
G;igligeti ie. in), Edu ärd (eigentlich
an und poes | fi}
An | fcher
fen zur Bühne über u
Folge Sefretär und Regiffeur bes Ratios
naltheaters zu Budapeſt ſowie 1873 befien
bramatifcher Direltor. S. bat weit über
100 Stüde geichrieben, denen allen eine
Many | gewiffe Bühnenwirkſamkeit nicht abzufpres
hen ift, wiewohl jeber tiefere poetiſche
Wert ihnen abgeht. Beſonderes
erwarb er fich — von ihm geſ
fene ungariſche Volksſtück, worin er ma⸗
gyariſches Volksleben ſchildert und bie
magyariſchen Vollslieder auf die
bringt. Mehrere der hierher gehörigen
Dramen, wie: »Der Deierteur«, » Zwei
Piſtolen⸗, »Der Judee, »Der Efilo8« u.a,
fanden auch auf beutfchen Bühnen Bei
©. hat außerdem eine —— A
drama &s vAlfaja« , 1874) verö
und war Mitglied ber hi Ala⸗
demie wie der Kisfaludy ellichaft.
Szujski, Joſeph, poln. Dichter und
Geſchichtsforſcher, geb. 1835 zu Tarnow
in Galizien, beendigte den afial⸗
—— u Krakau und
bezog bajelbit
1854 bie Univerfität. m er drei
a
Veröffen Bo:
Iend« (1862 — 66, weldje große
Verbreitung fand, aber auch wegen Ihres
objektiven unbvon jeder patriotifchen Zen:
benzmacherei freien Charakters dem Ber:
faſſer heftige Angriffe zuzeg. Darauf
gründete er im Verein mit dem Grafen
Szymanowski — Taillandier.
St. Tarnowski 1866 die Krakauer Mo⸗
natsſchrift »Przeglond polaki«, welche
auf dem Gebiet der Wiſſenſchaft die reine
Wahrheit fördern wollte, auf jenem der
Politik den letzten Aufſtand entſchieden
verurteilte, gegen das »liberum con-
spiro« mannbaft anfämpfte und einen
engen Anfchluß Galiziens an bie Dy⸗
naie empfahl, im übrigen auf gemäßigt
tonfervativer Grundlage ſteht. Um biele
Zeitfchrift ſammelte fih . allmählich bie
ſogen. »Krafauer Parteie. S, murbe
1 ins Wiener nude ge:
wählt, Iegte jedoch im folgenden Jahr fern
Mandat nieber, habilitierte fi als Do⸗
t ber allgemeinen Geſchichte an ber | >
—2* Univerfität und wurde ſchon
1870 zum ordentlichen Profeſſor der pol⸗
niſchen Geſchichte re Gleich⸗
zeitig hatte er ſich als Mitglied des Ver⸗
eins der Freunde der Wiſſenſchaften durch
Eifer und Umſicht I— eichnet und
wurde, als dieſer Verein 1870 den Titel
einer unter I 5 r⸗
zogs Karl Li ee
erhielt, zum ir
und Direfton ng
gewählt. Ir te
er wiederhol it
ben Rabitale ’n
ſowohl als ! h⸗
len, die Beq. 4 V 8
tenden« Gefhichtsforicher angriffen. Nach
Ernennung Dunajewskis zum Finanz⸗
miniſter wurde er an deſſen Stelle zum
705
Rektor gewählt und 17. Jan. 1881 wegen
ſeiner Verdienſte um die Wiſſenſchaft in
das Öfterreichifche Herrenhaus berufen.
Außer ben erwähnten Werfen veröffent-
lichte S. 1880 eine neue ⸗»Geſchichte von
Se welche bie lebten Nefultate ber
pezlalferfpungen furz zufammenfaßt,
fowie zahlreiche Biforitde und knultur⸗
biftorifhe Monographien. Unter feinen
zahlreihen Dramen find zu erwähnen:
»Diezborowski«, »Michael Korybut«,
»Dzierzanowski«, »BRadziejowski«,
»Jadwiga«, »Jan IIL.«, »Georg Lu-
SBromsi »Kulbsuaı, Maren
> tus« »Kniaznin< » «,
Srmigieleki« Der Tod Wiadis
laws IV.« (deutſch von Bratranef, 1880),
»Kopernik<, »Dlugosz i Kallimach«.
Er fchrieb ferner HN und Iyrifche Ge-
bichte und Kerle chylos, Ariftopha-
nes und Shafelpeare ind Volnifche.
—— Waclaw, poln.
Schriftſteller, geb. 1821 zu Warſchau,
nad) abſolvierten Studien Finanzbeamier,
ſeit 1867 Redakteur des verbreitetſten pol⸗
niſchen Lokalblatts, »Kurjer warszaws-
kie, ſchrieb die Dramen: »Salomon i
dziwoj«, Kuna serca« (> Herzens:
geihichtee), »Matka« (»Die Mutter«),
»Ostatnie chwile Kopernika« (>Die
lebten Augenblide Kopernitus’«), »Ostat-
nia pröba« (»Die legte Probe«, 1880).c.;
ferner bie Dichtungen: »Timur Leng«
(1872), »Gawedy« »Erzählungen«)unb
»Satyry« (»Satiren«, 1874) ⁊c.
T.
Taillandier (ipr. tajandjeh), Saint:
Mene (eigentlich Rene Gaspard Erneft
1817 zu Paris, geft. 24. Febr. 1879 da⸗
ſelbſt; ftudierte in Paris und Heidelberg
die Rechte, baneben Bhilofophie und ſchöne
Litteratur, ward 1841 Brofeffor der Litte:
ratur zu Straßburg, 1843 zu Montpel-
lier und erhielt 1863 an Saint-Marc
Girardins Stelle ben Lehrſtuhl der —
öfifchen Voeſie an der Sorbonne. 1870—
T.). ut Schriftfteller, geb. 16. Dez. | mit
u yungsminifters, 1873 warb er zum
tglied der Afademie ernannt. T. hatfich
fonderm Erfolg ber Aufgabe gewid⸗
met, jeine Landsleute mit ber Gejchichte
und den litterarifchen Arbeiten ber Deut:
{chen befannt zu machen. Rir nennen von
feinen Werten: »Scot Erigene et la
philosophie scholastique« (2. Aufl.
1877); »Histoire de la jeune Alle-
magne« (1849) und »Eitudes sur la re-
volution en Allemagne« ——
872 fungierte er als Generalſekretär bes | ferner: »Allemagne et Russie« (1856);
Eärtitftellerleziton.
45
2
706
»Histoire et philosophie religieuse«
nn: (11) — „nn —
nes« ; »La comtesse d’Albany«
; »Maurice de Saxe« (1865);
ars« (1869); »Dra-
mes et romans de la vie littöraire«
—— »Le géônéral Ph, de Sögur«
1875); an . —— d’ Er
magne« (nad) ber Korteſpondenz
rih Wilhelms IV, mit Bunfen 875);
»Le roi Léopold et la reine Victoria,
récits d’histoirecontemporaine« (1878).
Zaine (pr. tän), dippotgie Tena:
Schriftſteller, Philofopb und Kritiker,
April 108 n Vouziers (Ar-
bennen), befuchte das Golläge Bourbon |
und bie Ecole normale in
aris,
dierte darauf Philologie, um ſich bem [fein
Lehrfach zu widmen, entſagte aber dieſem
Plan, nachdem er 1853 mit feinen beiden
Abhandlungen: »De onis Platoni-
cis< unb »Essai sur les fables de La-
fontaine« (neue Ausg. 1879) den Doltor-
titel erworben, um fid) ganz feinen wiſſen⸗
haftlihen Forfchungen bingeben zu kön⸗
nen. Zwei feiner erften Schriften, ber
von ber Afabemie gelrönte »Essai sur
Tite-Live«(1854) und» hilosophes
francais du siecle« (1856, 3. Aufl.
1868), machten bereitd durch die Unab-
bängigfeit ber Darin ausgefprochenen Ans»
ſichten Senfation; noch mehr war
dies bern mit feiner »Histoire de lalit-
terature anglaise« (1864; 4. Aufl. 1877,
5 Bbe.; deutſch 1877— 78), bie von feiten
ber orthodoxen und a einen
wahren Sturm gegen ben Verfafler er:
regte, weil man antiſpiritualiſtiſche Grund⸗
ſätze darin wahrzunehmen glaubte. Die
Arbeit erhielt troß ihres wiſſenſchaftlichen
Werts ben alademifchen Preis nicht. Zur
Entfhädigung dafür wurde X. bucch Ver:
mittelung bed Kaifers zum Profeffor der
Geſchichte und Kunſtgeſchichte an ber
coledesbeaux-arts ernannt, 1878 auch
an Lomenies Stelle zum Mitglied ber
Akademie erwählt. Bon feinen jonftigen,
übrigen? von Paraborien nicht immer
freizufprechenden Schriften find hervor:
zubeben: »Voyage aux eaux des Pyre&-
nees« (1855, 8. Aufl. 1880); »Essaı de
critique et d’histoire« (3. Aufl. 1868)
ü)
1
\
Zaine — Tai.
und »Nouveaux essais« (3. 1879);
‚Iäealisme anglais« (Shui Über Ser
e, ; »Le positivismo anglais«
(Stubie über Stuart MiN, 1864); »Phi-
losophie de l’art« (3. Aufl. 1879); »Vo-
yage en Italie« (4. Aufl. 1880, 2 Bbe.);
ence« ( 3. Aufl. 1879,2
. Aufl. 1880) und > Les
taboren, aber auf ein u
fächliches Material geſtützten Stanbpunft
ein, ber bei ber demokratiſchen —
proben Anftoß erregt bat; er führt
ich alle vorgeblichen Sroßthaten unb Reue:
rungen ber Revolution auf ältere Juſti⸗
tufionen und Ideen zurüd und bringt fie
fd in einen organi m
mit bem alten Königtum, wie ihn bie
Zünger Michelets und 2. Blanc nimmer;
mebr zugeben wollen. Als Kunſtkritiker iR
T. beionbers in der Analyfe ber Kunfs
werte unübertroffen.
Zalsj —— — * Thereſe Al:
bertine Luiſe Ro — —
v. Jakob), Scriftftellerin, geb. Jan.
1797 zu Halle, geft. 13. April 1870 in :
burg; war bie Tochter eines P
‚ber Staatswiſſenſchaften, zog in
frühefer
3 end (1806) mit ihren Eltern nad
ublanb. wo ihr Vater erft in Charkew,
dann in Petersburg als Profeſſor wirkte,
machte fih hier mit ſlawiſcher Sprache
und Art vertraut, fanb, 1816 mit ibeen
Eltern nach Halle zurüdgefehrt, bort in
ben gelehrten Kreifen freundliche Auf
nahme und Anregung, wurde durch einen
Serben mit ber Volksſprache feines Bater
lands bekannt gemadt und fette dieſe
Studien fo eifrig fort, daß fie jhon 1825
Zangermann — Taylor.
ihr Hauptwerk, eine beutiche metrifche
Übertragung ber ſerbiſchen Volkslieder,
zus eben konnte. 1 mit einem
exikaner (Robinſon) verheiratet und
feit 1840 in New York bomiziliert, übte | 1
Re neben einer umfangreichen Sant. | ge
ellerei bie Tugenden ber Hausfrau und
an Wirtin in ausgezeichneter
fe, machte ihre Wohnung zu einem
Berjammlungs ort e — nn
ner und zu nem Ay —— *
i
leute u ehrte mau
Mannes 18 ) mit ihren — nach
Deutſchland zurück, wo fie zuletzt in Ham⸗
men Wohnfitz hatte. Ihre »Geſam⸗
Novellen« nebſt einer Anzahl * lãutertes
Tür Gedichte find nad) i
ausgelommen. Gie LEER
55 a beutfe
Lob 1 74
zig (an ge
pra te zwei : »Seloije«
und »Die Auswanderer« 852): ferner
(bloß deutfh): »Fünfzehn ahre« ( eit⸗
— aus dem vorigen Jahrhu
rſetzungen (aus
ulin u. a.) und bie
soil nſcha itlichen riften: »Vollslieder
« (met Bo an und hiſto⸗
Br eingeleitet, 1825); »Berfucdh einer
eihichtlichen Sharakterifiit ber Vollslie⸗
Kr germanijcher Nationen mit einer Über:
ſicht der Lieder außereuropäifcher Völker⸗
fchaften« (1840); »Die Unechtheit ber Lies
ber Offiand unb bes DMacpherjonfchen
Dfftan indbefondere« (1840) und »His-
torical view of the es et litera-
ture of the Slavic nations ete.« (1850;
deutfch von Brühl, 1852).
ermann, Wilhelm, f. Granella.
Zanhänfer, der neue, |. Griſebach.
‚i) Smil, Dichter, geb. 23.
gen. 1844 zu Berlin, Sohn des befannten | in
omponiften Wilhelm T., erhielt feine
Borbildung auf dem Friebrid;: Wilhelms:
Cymnafium bafelbft, bezog hierauf Die
Berliner Univerfität, um en
chãologie und P Vhilofophiezu ieren, und
wurde nad) beftanbenem Staatseramen
als Lehrer am riebrih- Wilhelms: Gym:
nafium, 1877 als Oberlehrer am Tönig: | I
lichen Lehrerinnenſeminar zu Berlin ans
geftellt. Die Gebiegenheit jeiner philolo-
gischen Bildung bewies er durch eine ele= | heitsamts und,
707
gante Iateinifche — von —
»Römiſchen Elegien« (18
ter veröffentlichte er: ken 1sesl:
»Brautgeſchenk« (Liedercyklus, 2. Aufl.
1867); »Neue Gedichte« (1 867); >
enbparabieß«, Dichtungen für 3 sung und
A (160); Waffen nge«, ‚ zeige ichte
0); ⸗»Juventase, neue ihtungen
r Jung und Alt (1875); »Drei Novel:
len« a ee »Der Solbihmieb zu
ah Neo): en Belle
ungen ; »&in Mutterherz«,
Erzählung N les
eün Tergefeihte in ame 1881), u. a.
Ein feines, durch klaſſiſche Bildung ge
Formgefübl kennzeichnet feine
Schöpfungen. — 2) A., I. Hartmann 3).
55 de 2. & — Fa
ezeichneter eng ter ay
geb, 1 zu Durham, lebt in London.
trat 1824 in untergeorbneter Stellung
ins Kolonialminifterium ein, in welchem
er u. son Verdienſt ſchüeßlich in die
Stelle des bedeutendſten permanenten Be⸗
amten vorrückte. Die Univerfität Drforb
verlieh ihm ben Doktorgrad, bie Krone
1873 die Ritterwürde. hat eine Reihe
von Dramen gefchrieben, unter benen be:
ſonders ben beiden, welche zufammen
»Philip van Artevelde« (1834; beutfd)
von Heimann, 1848) bilden, einf ehr bober
Rang einzuräumenift. Die andern find:
»Isaac Comnenus« (1827); »Edwin the
Fair, a Sicilian summer« und »St.
Clomient Eve«(1862). Außerdem ae
: »The Statesman« (1836); >Notes
from life« ; »Notes from books«. Er bat
auch mehrfach für das »Quarterly Re-
viewe geichrieben. Seine gefammelten
ae! alu Werke erichienen 1877 — 78
en.
ing Tom, engl. Dramatiker und Hu⸗
moriſt, geb, 1817 bei Sunderland, geft.
12. Zuli 1880 zu London. Der Sohn
einerDeutichen, befaß er Berftändnis beuts
ſchen Weſens und Schriftentums, ſtu⸗
dierte in Glasgow und Cambridge, wurbe
— dann Profeſſor der eng⸗
en Lineratur am Univerfity ee
— trat 1850 in den Staatsdien
* e 1854 nk des Gefunbs
be ——— dieſer Be⸗
208
hörde, nach 21jähriger Dienftzeit in Ruhe⸗
ftand verjeßt. Inzwiſchen hatte er als
Kunftkritifer der »Times« bedeutenden
Einfluß erworben, ald Mitarbeiter bes
»Punch« viel Heiteres gefchrieben und be
ſonders als dramatiſcher Schriftiteller fich
hervorgethan. Mehr als 100 Stüde find
aus feiner Feber hervorgegangen, freilich
viele nach fremben Muſtern. »The fool’s
revenge« (»Le roi s’amuse«), >The
ticket of leave man«, »Clan < ba-
ben fi auf ber Bühne erhalten, ebenſo
die hiſtoriſchen Dramen: >’ axe
and crown«, »Joan of Arc« und »Anne
Boleyn«. Während ber letzten acht Jahre
feined Lebens war er audy Herausgeber
des »Punch«.
3) Bayard, norbamerif. Reifefchrift-
fteller, Journaliſt, Novelliit und Dichter,
geb. 11. Jan. 1825 zu Kennett Square
in Bennfylvanien, geit. 19. Dez. 1878 zu
Berlin; war ber Sohn eines Farmers,
erlernte die Schriftfeßerei, veröffentlichte
fon damals einen Band Gedichte: »Xi-
mena, or the battle of the Sierra Mo-
rena, and other poeıns« (1844), und un-
ternahm, nachbem er burd) raftlofen Fleiß
unb ge Sparfamteit eine Summe
von einigen hundert Dollar zufammenge-
bracht, ın feinem 19. Jahr eine Reife
nad Europa, wo er namentlich England,
Deutihland, die Schweiz und Stalien
(meift zu Sup) durcchitreifte. Als Frucht
ber feite erichten 1846 ba8 Buch > Views
afoot, or Europe seen with knapsack
P
and staffe, das jehr beifällige Aufnahme | ®
fand und heute noch das popularſte Werk des
Verfaſſers ift. Nach feiner Rückkehr warb
er ftändiger Mitarbeiter, fpäter Mitrebaf-
teur der >New York Tribune«, Tieß Bald
eine zweite Gedichtfammlung: »Rhymes
of travel, ballads and other poems«
(1848), erfcheinen und bereifte 1849 im
Auftrag bes genannten Blattes bas kurz
zuvor von ber Union erworbene Kalifor-
aien. Seine an jene Zeitung gerichteten
Neifebriefe gab er ſpäterhin unter bem Ti-
tel: »Eldorado, a voyageto California«
heraus und erntete Damit wieder foldhen
Beifall, daß binnen zwölf Tagen 10,000
Eremplare bes Buches abgefeßt wurden.
In ber Folge bereifte T. als Korrefpon-
Taylor.
bent ber »Tribune« Agypten, Nubien
nebft einem Teil von Bentralafrika, us
dien, China und Japan, Norwegen unb
Schmweben, Griehenland und Rußland,
und feine hierauf bezüglichen Reiſewerke:
»A journey to Cen Africa« und
»The lands of the Saracen« (1854),
»A visit to India, China and Japan«
(1855), »North travel, orSweden, Den-
mark and Lapland« (1857), »Travels
in Greece and Russia« (1859) x. fan»
ben ebenfo glänzende Aufnahme wie bie
zahlreichen fentichen Vorleſungen. welche
er über die von ihm beſuchten
Länder hielt. Nachdem er 1858 mit
ber Tochter bes berühmten Aftronomen
Hanfen in Gotha verheiratet hatte, baute
er ſich zu Gedarcroft bei Philadelphia ein
Landhaus, wo er zunächt feinen Wohnfip
aufſchlug, verweilte dann 1862—63 alt
Sejhäftsträger der Vereinigten Staaten
in Petersburg, 1866—68 und 1872 — 74
von neuem in Europa, vorzugsweiſe in
Thüringen, Stallen und ber ei, be:
ſuchte 1874 zum zweitenmal Mgopten
jowie Island und wurde Anfang 1878
vom Präfibenten Hayes zum Geſandten
ber Union in Berlin ernannt, wo ihn ein
a. icher und früher Tob ereilte. Bon
eijefhilberungen erichienen noch: »At
home and abroad« 2 Serie
1862); »Colorado« (1867); »By wa
of Europe« (1869) und > a4 =
Seeland in theyear 1874« (1875). Seine
Neifebefchreibungen füllen zufammen 1i
Anbe. Außerdem veröffentlichte er bie
Romane: >» Thurston« (1863
»John Godfrey’s fortunes« (1865
»Story of Kennett« (1866), »
and his friends« (1870) und »Beauty
and the beast« (1872) fowie mehrere
dramatiſche NORMEN: »The masque
of the gods«, »The prophet< unb
»Prince Deukalion« (gefammelt in einem
Band 1880). Eine Sejamtausgabe feiner
»Poems« erſchien zulent 1879. Seitdem
veröffentlichte er das dibaftifche Gedicht
»The picture of St. John« (1867), bie
Idylle: »Lars« (1873) unb »Home pe-
storals« (1875). Seine gebiegenfie lit-
terarifche Arbeit i ftreitig bie
aber un £
Überfegung ber beiden Teile des Goethe:
Zemme — Tennyſon. 709
fen »>Faufte. Von feinen profaifchen
Schriften find noch zu erwähnen: »The
echo club«, eine barmlofe Satire auf
bie neuern engtiichen unb amerifanifchen
Dichter, wie die nach feinem Tod erſchie⸗
nenen »Studies in German literature«
(1879) und »Critical essays and lite- | Bode
rary notes«e (1880). Um bie Berbrei-
tung ber Kenntnis beutfcher Litteratur in
Amerika bat fih T. große Verdienſte er⸗
worben. Ein großer Teil ſeiner Schriften
—— auch in deutſcher Überfekung, bie
»Gebichtee von K. Bleibtreu (1879). —
— ſ. V. —
emme ubertus, eller,
eb 2, Oft. —* zu Lette I
ohn eines Kloſteramtmanns, 0% durch
trefflichen Privatunterricht vorgebildet, bie
Univerſitat Münfter vn Göttingen,
verfah nachher eine R be von juriftifchen
Amtern, weldye nur durch eine Erzieher:
ftelle beim Bringen von Bentheim⸗Tecklen⸗
burg unterbrochen wurbe, und fchien enb-
lich als Staatsanwalt in Berlin bas zul
feiner zahlreichen — en und Be⸗
rufungen gefunden gu aben (1848), warb
aber noch ın demſelben —* als ein durch
feinen Freifinn gefthrli Mann als Di:
teftor des Oberlandesgericht3 nach Mün-
ſter wegbeiörbert, bort wegen »Hochver:
rats« verhaftet und fufpenbiert, 1851,
nachdem er vorher als Mitglieb im Frank:
ter Parlament, fpäter im Stuttgarter
umpfparlament geleften , wider alles
Geſetz und Recht entlaſſen, ſah ii infolge:
deſſen gendtigt, nn Unterbalt in ber
Sournaliftit zu ſuchen, wurbe aber auch)
in biefer Stellung (als Redakteur einer
Breslauer a Hab fiteng und vera=
torifch überwacht, er einen an ihn
ergebenden Ruf der Regierung von Zürich
als Profeſſor des Kriminalrechts an bor-
tiger Univerfitit mit Freuden annahm.
ier entwidelte er biß in bie jüngfte Seit
inein eine erfiaunliche Fruchtbarkeit auf
wiſſenſchaftlichem fowohl als ganz befon-
ders auf belletriftiihem Gebiet. Er be
berrfcht als anerfannter Meifter bie Spe-
zies des Kriminaltomans unb der Kri-
minalnovelle; ein Teil feiner Probufte,
aber ein verhältnismäßig Heiner, ift in
mehreren nah und nad herausgekom⸗
menen Sammlungen vereinigt (> Krimis
nalnovellen«, 1 de.; Ge⸗
fammelte Kılminalnovellen«, 1 9
»DunfleThatene, neue Sammlung, 41869
bis a Da dieſe ganze Fitteratur ſich
.
betraute und ihn 1871 definitiv . Sof
ne bei=
pfindung und in malellofer Form ſchildert.
Tennent, ſ. Emerſon⸗Tennent.
Tennhſon (pr. temnif'n), Alfred, engl.
Dichter, geb. 1809 zu Somerby in Lincoln:
ire, febt unfern Petersfield in Hamp⸗
ire. Der Sohn eines Geiftlichen, ftudierte
er zu Cambridge und gab bereits 1827
anonym mit jetnem Bruder Charles bie
»Poems of two brothers«, bann 1830
bie —— chiefly lyrical«
— die aber wenig Beifall fand, ob⸗
chon in Einzelheiten, wie in: »Mariana,
recollections of the Arabian nights«
und »Claribel«, poetifcher Genius nicht zu
verfennen war. Auch ein zweiter Band Se:
bichte (1833) erfuhr von ber Kritik ziem⸗
lich unfreundliche Behandlung. Erſt mit
ben zwei Bänben »Poems«, bie 1842 er-
ſchienen, viele Auflagen erlebten und zum
710
Zeil Überarbeitungen früherer Poefien,
un Teil Neues enthielten, hatte er Er:
‚ und verjchiebene Davon, wie: »Morte
ur«, »Godiva« (deutſch von Feld⸗
a 1872), » heMayQueen«,
_ mes — gehören
u den jchönften Schöpfungen Tennyſons;
— RE iſt — Hall«
Tiefe unb — ausgezeichnet.
zn ons re in . eigene Tarife (h
ey« j y reizende lyri
Beflanbteile a erzählt Don Anen Prin⸗
zen und einer Prinzeſſin, die nach dem
Willen der Eltern einander heiraten ſollen,
ohne ſich geſehen zu re und ift bald
realiitilc, 5 sa phantaftifch gehalten. 1850
DI Band Gedichte unter dem
itel: »Inı n memoriam (beutjvontlb
müller, 4. Aufl. 1879) heraus, welche,
bem Andenken an einen verftorbenen
Freund (Arthur Hallam, den Sohn bes
Biftoriters) gewibmet, das Seelenleben
des Dichters und bie Meichheit feines *
müts entfalten. Neuen Beifall erwarb
ber inzwiſchen (1851) zum Poet laureate
ernannte Dichter mit ber »Ode om
death of the duke of Wellington«
(1852), der Dichtung »Maude« (1855),
u bie gewaltige »Charge at Bala-
clava« ‚ namentlid aber mit den »Idylis
of the 'kinge (1858; beutfch von Feld:
mann, 2. Aufl. 41872), einem auf ben fa»
belhaften Britenlönig Arthur bezüglichen
Romanzencpllus, der eine Ergänzung
fand mu die Bänbe: ie Holy Grail«
(1869), »Gareth and Lynetie« und |!
»The last tournament« (beide 1872),
welche Iegtern aber in ber Leſewelt ni t
mebr ben Anteil erweckten, beifen bie frü⸗
bern Stüde fich erfreuten. Dieje in Ka
üßigen Janıben onen Idylle bil:
den ein großes Ganze. gen das Er:
jcheinen der Arthur: ne ln —
da) aan.
864) und »The Window, or thosongs
a the an. (1870). Neuerdi 3
ne er fih aud) im Drama mit: »
ry« (1875), »Harold« (1876, beutfch
1880), »The Falcon« (1879) und >The
Cup« (1881). Seine neueflen nn
tionen find: »The lover’s tale« (187
worin er, kaum willig, auf er
Zeuffel —
Terier.
niffezurüdgrifi, um ſich unberechtigter Ber:
———— durch Dritte zu — und
and other — A 830) 8
iſt vorwiegend fontemplativ niger auf®
Erhabene gerichtet; —— np —— ſeine
—— en des Natu
lebens. —— — ——
durd) | nen 1877 in —— — (und yes —
nn ausgewählte Dichtun
beuticher Überfegung gaben ; Ir
in »&nglifche Gedichte aus neuerer Zeite,
846), Herbberg (1854) und Strobtmann
SR Leptere Ausgabe enthält auch das
dicht »Enoch Arden«, welches außer
bem noch won R. Walbmüller 0. Aufl.
1880) u. a. überfegt warb. Bieles von
ihm iſt auch ing Srangpfiie, Stallenikge,
Dänijche, Ingarihe x. überjebt.
Univerfitit Sam — Be —
ſtellung feiner Büfte in_ber Siöliottet be
Trinity Hall geehrt, Drforb durch Ber:
lei ni bes Dol —
— m Siegmund, BHi-
Iolog, geb. 27. Sept. 1820 zu Lubwig%
eft. 8. März 1878 in —
burg
the erhielt une‘ Bildung 1834— 38 auf ben
Seminaren in Urad und Tübingen, ba:
bilitierte fih 1844 an der Tübinger Uni:
verfität für klaſſiſche Philologie und wurde
1849 aum außerorbentlichen ,- 1857 zum
ordentlichen Profeſſor ernannt. x. het
fich vornehmlich als — — —
Namen gemacht. Hierher
feinen Werfen — — Me
I raphien (über Hor —* Sal
neu
und Tacitus, 1
nenbiter Tacilius —
Pacuvins, 1858); ſerner: bie —5 —
der Iateinif chen — 25 — (3. Aufl.1875),
fein Haupiwerk; »Stubien unb Eharalte-
riſtiken zur griechif und deutichen Lit-
el icte« (1871, Nachträge 1877);
19) 08 Vromethie und Oreftie<
(1861) ſowie eine Reihe von Abbandlum:
gen (bejonderd in ber von ihm zu
Se füßrten »Menlencyklopäbie des Tlaffie
den Altertums«). Auch treffliche Aus⸗
Be klaſſiſcher Terte hat er geliefert.
Texier (ipe. tedfijeh), Ebmond, franz.
ah ‚_geb. 1816 zu Rambonillet
Seine: — ſtudierte in Paris und
veröffentlichte preitö im feinem 19. Jahr
Thackeray.
in Gemeinſchaft mit Menard eine Samm⸗
lung von Gebdichten unter dem Titel: »En
avant!« Dann mit Leidenſchaft fi auf
bie Journaliſtik werfenb, Tieferte er zahl:
reiche Beiträge in bie beltebteften —
hätter, hatte ſpäter hervorragende
teil am »Siocloe und übernahm 1860 bie
— I a. — nf
ngenpten und amulſanteſten
* iſt die Humoreste: »La physiologie
«(1 welche unter dem Pſeu⸗
bonym Sylvius erſchien. ens⸗
wert ſind ferner: »Bioegraphie des jour-|g
nalistes« Frieda »Lettres surl’Angle-
terre« — — et recits lit-
2); »Tableau de Paris«
(1853, sa She ); »Les hommes de la
gene d’Orient« (1854, 3 ®be.); »Pa- | ti
capitale du monde« (mit MN
Kämpfen, 1867); »Le journal et les
journalistes« (1867); bie im Verein mit
$e Senne rd Romane: »Ma-
dame Frusquin« (1878), »M&moires de
Cendrillon« (1879, von ber Algdemie ges
frönt)und»La dame du lge< ne a.
deray (Ip. thädereh), 1) — iam
Makepeace, bebeutenber Schrift
fteller a. 4811 zu — 4.
Dez. London. Sein ned ein
* Beamter ber Oſtindiſche hen Gefell-
16 Vermögen, weien aber —**
8 n
—— und ungluͤdlichen Spelula⸗
tionen aufging. Er erhielt ben Gymna⸗
ende in ber alten Kartäuſerſchule
von London, fludierte dann in —
verließ aber die Univerfität und
Rom, um Maler zu werben. B ar
er bier, für Du Mu arbeiten, na=
mentlich für »rafer’s ine«, une
auch für den »Punche«. Denim,
a talien, Frankreich und Deutichland st
‚wo er auch ben een Der —
erteilt ward, ließ er ru,
(1834). Er gab bort A bie 34 ei⸗
nes Malers auf, widmete ſich nun gen nz ber
Litteratur, bereifte noch Island un
ten und ſchrieb, Be u unter dem Bf
num MicdelAnge a, The
Yellowplush correspondence« (1837 — | ü
1838);»Ashabby-genteelstory« ; »The
book of snobs«; »The Paris sketch-
711
book«; »The history of Samuel Tit-
marsh and the great Ho ogearty dia-
fimond«; »Comic tales and sketches«;
= The, second funeral of Napoleone;
He ‚and littletravels« ;
"Thor Fitz-Boodle papers« ; »The Irish
sketch-book« ; »A legend onthe Rhine;
a journey from Cornhill to Grand-
Cairo<; »Mrs, Perkins’ ball« (1847),
e | alles lei an unterhaltend, mit ak
tifcher — heiter genug.
befien hatte & . ben Reſt ee Bermi.
en3 verloren, "war nad) London zurüd:
—* und hatte Enttäufhungen aller Art
zu en: Damals entitend Ein Roman
»Vanity Fgir«, der 1846 erſchien
und die zweite Periode feiner Gene
feit bezeichnet. Dies bebeutende Buch
— ihn mit Einem en in ben erfien
ang feiner geitgenoflen. Ja, vielfach
wirb er Bo mjelben allein beurteilt,
obfchon dies Urteil, wonach man ihn, mit
Anerkennung oder Tabel, für einen Cy⸗
niker unb Ki) miſten bält, angefichts ſei⸗
ner Öpfungen unrichtig if.
Es folgten. einige Kleinigleiten: »Our
stroste (1848); »Dr. Birch and his
young friends« (1849) und darauf das
arhbere, tel teilweife — IR Werk
»The history of Pendennis-, in welchem
bereits die Satire milder auftritt und bie
angeborne Kiebenswürbigleit Thaderays
ſich mehr geltend macht. Es folgten wieber
einige re »Bebeccaand Ro-
wena« (1850) unb bie »Kickleburys on
— ee
er Scherz in jorgfältige saufgrünbs
on Chun be t das Bu »The
of Henry Esmond« (1852), ein
A Roman, welcher bie Zeit ber
Anna mit der lebendigen Ans
Haufichteit Walter Scotts —28
en Anmut bes Stils, us Gelenkig⸗
eber keit des Dialogs benfelben wohl ü —
Vielleicht ift es das beſte Buch Thacke⸗
rays, nur daß der Charakter Boling⸗
——— ber Trabition folgend, allzu un⸗
—— aeg Ba
iefes Du ngen erays Vortrage
»The humourists of the XVII.
ar: (1853) zufammen, bie er auch
auf einer Reife in Amerika mit großem
712
abr erſchien: »The luck of Barry L
a a das aroße Werk >
Newcomes« ( , neben Treiben
das nl »’The rose and
the ring« (1855) berläuft. Abermals
nach Amerila gegangen, —— er dort ſeine
Vorträge aus — Kuh lichen Gedichte:
»The four Geo und jammelte weis
tere Ginbrlt r fein nächites t⸗
wert: »The Virg ginians« (1858—
bie Fortſetzung ei »Esmond«, Der
rungsprozeß war jeßt vollenbet, bie Seröfte| ci
befreiung vollbracht. Aus der erft erften Be:
riobe blieb ihm bie Luft am ——— der
weiten bie Faͤhigkeit zurüd, über Unwahr⸗
eit und em uber bie Geißel zu ——
en; aber dem ruh Humor, ber zart:
(üsenben Denicentiebe, ber Fein ber
uffaflung > 2a mut ber
rung blick > kann jetzt An
mehr bavon Sc h e jein, wie zur Ze je
von »Vanity Fair«, daß »er fich auf eine
Stufe mit Didens erhoben«: er hat ihn
weit überflügelt. Im Gegenfaß zu biefem
fieben ihm alle Gelelfheftatte en Rebe,
nicht vorzugöweife ber untere Mittel-
ftand. Wenn aud ber Schluß feiner Fa⸗
bel bisweilen ſchwach, wird man durch
ben De und Schmelz bes Stils ent:
ſchäd aa von — bes en m
von Übertreibung len Nun grüns
dete er 1859 das a Magazine«,von
deſſen er et I Die ſchon Ent
Jahren zur ce gb onats |}
nahm fogleich ” lee Ste
ein, mie fe A —— Shine
ui un ger e tt bat
ame ber Abbrud der bereits ers
—— —— über die Könige Georg, | R&
allmonatlic bie »Round-about pa
ein Mufter ber liebenswürdigſten lau: er ⸗
derei, der Roman »Lovel, the widower«,
und das wieber großenteils —
phiſches verarbeitende Buch »The adven-
tures of Philip on his way through
the world« (1862). Hier undin »Penden-
nis« liegt
tunge. Indes war er nicht durch einen
deus exm wie Philipp, zum Wohl⸗
ftand gelangt, fonbern er hatte fich ſolchen
durch den Ertrag feiner feit» Vanity Fair«
erays »Wahrheit und Dich: | alten
Thaler.
Beifall — Noch in demſelben wohlbe
nten Arbeiten erworben. Zroß
ea eizbarkeit, die er in einem be⸗
bauerliden Streit mit €. Yard di. »-)
gene ezeigt, —ãã— Wertihtkung Cr
die a emeinfte Bertihätung. Er
hinterließ * Töchter, von denen eine
—9 nur bie ſchoͤne und Tiebensiwerte
te * — lan — in der Lit⸗
— ortgepfla ne Büfte ver⸗
— se abtei das Au⸗
nken es Schriftſtellers
— —— chien noch der Torſo
Romans: un Duval«, ber
—ã—,
worden ware ei ee gelegentite
unb Eee Sit art —
2) Anna Iſabella, f.
er & ER an fen ——
iſchen alieni ge
ammen Thalers jeder. Sein ſelb⸗
het Auftreten als | — im
—— rohen mit den
an en unb yo
Der Sonettenfrang »Stu < a
unb bie Satire » Michels Dem
Tribe all iche Proteſte g
leon und bie franzöfif a —*
rung — Sein werk iſt: »Aus
« (1870), in a bas Mär:
den »Germania« und der Ro are
cyklus »Ganofja« wieberum bie patriotiſch⸗
— ſche Geſinnung des Verfaſſers zu Tage
egten.
Thayer — Thierry. 713
Thayer ipr.tge'), Alezander Whee⸗ (1878); »Les fils «_ (1879);
Iod, ROTER 0 Schriftfteller,, inäbe- | »Le sang des Finoäl« (1 9). Die frans
fonbere als B abemie erfannte T. auch als
ogrant Beethovens hochver⸗
— — ie
erte swiſſen an der Har⸗
vard-Univerfität zu Cambridge, trat bann
in ben Stone, a Fr fg De
amerifanifchen Sefan in Wien ans
eſtellt und lebt ß
ander Staaten zu Triefl. Schon
9 hatte er ben Plan einer er:
Denen Biographie Beethoveng ger | ioad
ee 2 — nun besfelben w
blue fen * ——— unter-
wo es feinen Nachforſchungen
n überaus reiches Material zu⸗
—— en. * erk erſchien zu:
nächft in deutſcher Überfegung: »L. van
—— Leben« (1866—78, Bb.1—3)
und entwirft, unter Beifeitelafjung aller
mufifalifchen Analyfe und Charakteriftik,
von dem Lebensgang ee nenn nen
Charafter bes Mei ‚das a
Treue und piy Biden BerRönbnig
bi Ge⸗
Ki — ſich —I —
m ver⸗
—— T.: ar asoni and
er papers of the late J Brovwn.,
an ehren unliäe Ber r —5 —
rono erzeichnis der
Get e Beethovens (1865); ln Brite friti-
ge —— zur Beten Bitten
Ehenriet (pr. törjeh), André, franz.
Dichter und Romanfchreiber, geb. 183
—— le Roi bei Paris, ſtüdierte bie
* rie und erhielt 1857 eine
m Finanzminifterium. Seine
a: e find: »Le chemin des bois«
867), ein Band Gedichte, in welchen
er den Wald befang, und bie ihn zum
Liebling ber Srauenwelt machten (in 2.
Auflage 1877 von der Alabemie a:
»Lespa del’Argonne«, epiſches Ge⸗
bicht (1871); »Le bleu et lenoir, poöme
de la vie e« (1872); dann die Ro-
2. »Mademoiselle@ui on«(1874);
—— de G&rard« (1875); »Une
Ondine« Er en le«
(1876); »Baymonde« (1877); ferner:
>Nos ante le filleul d’un marquise
eitvem als Konful der | S. Sand
‚1858 ff.) | Zeit einer ber
Öfifche
—— —— 1878 einen ihrer erſten
reiſe zu. er folcher zeichnet ex fich eben
einen bejonbers tiefen und
liebevollen Sinn für die Natur aus ſowie
durch ein ungewöhnliches, manchmal an
erinnernbdes Talent, landſchaft⸗
liche Stimmungsbilder zu entwerfen, und
entihäbigt dadurch für eine manchmal
ere Erzählung ober ungenügende
Charakterzeichnung. ift feit geraumer
uptmitarbeiter der »Re-
vue des Deux Mondes«.
uni (pr. tiodjäd), Edouard,
franz. Schriftſteller, geb. 17. März 1837
zu Gerary (Wienne), machte feine Stubien
5 PBoitierd und wibmete fich dann ber
Litteratur. Wir erwähnen von feinen
Schriften: »L’ apprentissage de la viec,
Roman (1861); »Un prötre en famille
216 864); — Gedichte und
onette (1866); »Ledesaveu du Christ«
1869); ; —— frangaise«
1872); ſodann: »La derniöre bataille«
1873) und »Voyage en Bubaterbro
au pays des jolis beufs« ——
litterariiche Myſtifikationen, die erſtere ein
angeblich aus bem Deutjchen überſetztes
allegorifches Epos, bie andre eine po .
ſche Satire, angeblich nad ven eye
von Lorb Humour; endlih: »Les
gendes bouddhiques, ben tigen Sa
Em iens entnommen (1875);» Voyage
2 ord Auge Aue l’ile AT):
us, ou pays desr&trogrades« s
»Le Dindon blanc«, sollte Erzählung
zwei
in Verſen (1878); , legiti-
miste«, Romöbiel1879 ‚»La petite fille
du cure«, er — T. iſt a
nouvelles«.
aan A — Améedkee, franz.
Gef ge 2. Aug. 1797 zu
Blois, 13 1876 in Paris;
BE Brite * —8 T. (gef.
erfafier ber »Histoire de
1a ae de l’Angleterre par les
Normands< (1825) und »R£cıts des
714
temps mörovingiens« (1340), wirkte zu:
erft als Profeſſor zu Befancon, ward nach
ber Julirevolution Präfekt des Departe
ments Haute⸗Sadne, 1831 Mitglied ber
franzöfiicden Akademie, 1838 Requeten⸗
meifter im Staatsrat und 1860 Sena⸗
e — 1868 nn er Großoffizier *
renlegion. ne Hauptwerke, wie
bie ſeines Brubers ber — beſchreiben⸗
den Schule angebörig, Ai: »Histoire
des Gaulois jusqua la domination
romaine« (10, Aufl. 1877, 2 Bde.);
»Histoire de la Gaule sous l’admi-
nistration romaine« (6. Aufl. 1869, 3
Bde.); »Récits de l’histoire romaine
au V. siöcle«e (3. Aufl. 1876) und
»Histoire d’Attila et de ses succes-
seurs« (5. Aufl. 1874, 2 Bbe.; deutſch
1874); »Saint Jeröme, la soci6t& chr&-
tienne & Rome et Ü’emigration ro⸗
maine en Terre Sainte« (1867, 2Bde.);
»Saint Joan ——— et l’impera-
trice Eudoxie« (1872),
Thiers (ip. tjär), Adolphe, franz.
Staatdmann und Geſchichtſchreiber, geb.
16. April 1797 zu Marjeille, geſt. 3. Sept.
1877 in St. Germain en Laye; ftubierte
zu Paris die Nechte und wurde 1820 Ad⸗
vokat, wandte fidh bald in liberalem Sinn
dem Sournalismus au, indem er fich bei
ber Redaktion des »Conftitutionnel« be
teiligte, und gründete Anfang 1830 mit
U. Carrel den »National«, ber durch bie
Kraft und Kühnheit feiner Polemik gegen
die herrſchende Dynaſtie bald großen Ein-
fluß gewann. Die Julirevolution brachte
T. bald ins rechte Fahrwaſſer. Er wurbe
im Auguft 1830 Staatsrat und General:
fefretär im Finanzminiftertum, im No⸗
vember d. J. Unterftantsfelretär unter
Laffitte ſowie Mitglied der Deputierten⸗
kammer, bann im Oftober 1832 Minifter
bes Innern, im Dezember b. %. Minifter
bes Handels und ber dffentlichen Arbei⸗
— im nr — J—— tet
nnern, au onate 6
bes Kabinetts und —* bes Auswar⸗
tigen, enblich tm März 1840 wieder Mi:
fterpräfibent, als welcher er bie ee
gung von Paris durchſetzte, aber im Ok⸗
tober d. J., als ber König auf bie vom
Minifterium wegen ber orientalifchen
Thiers.
treter einer geſchickten, aber en
und felbfifüchtigen Pofitif, als
ber Macht und ber militäriichen erfoige
unb bemgemäß ale
gelge beteiligte er als Kammermib
lien lebhaft an ber tion gegen bas
ifterium Guizot, war bonn im Jufl
1848 in ber Nationalverfammlung einer
ber Führer der reattionären Partei wit
orleaniftifchen Meftaurationds
unb warb als er Ludwig N
nach dem Staatöftreich 1851 erſt verhaftet
und bann ins Ausland verwwielen.
nad) feiner Rückkehr blieb er dem Kaiſer
tum fern unb wurbe erft 1863 Mitglied
bes Geſetzgebenden Körpers, wo *
konſtitutionellen Freiheiten und das legi⸗
time & rankreichs in Guropa
eintrat. Im Suli1870 ber Kriegsertlä
nen wegen eines
und ward im Februar 1871
ber vollziehenden Gewalt der Fan ſ
ieb in bie Deputiertenkanmer
und wurde nad) bem Staatsftreich vom 16.
a kei —
rteien zu ihrem dt.
iſtoriker T. bu Feine eis
ben Werke: »Histoire de la olution
francaise« (1823—27, 6 Bbe,; 13, ul.
1872; beutich von Jordan, 1854) und
»Histoire du Consulat et de l’Em
1845—69, 21 Bbe.; beutfch von
845—62, 20 Bbe.) an der Spige ber
»nattonalen@efchichtichreibuung« in
teih. Sie zeichnen fih buch unb
Efeganz der Daritellung aus, Iaffen aber
Thierſch —
nicht felten Maßrieteficbe unb Unpartel | täten Gamb
lichkeit vermifien und ſchmeicheln im übris
gen bem kriegeriſchen Ehrgeiz, ber —
rungsſucht 9— Eitelkeit der — ——
8
— daß fie weſentlich
der bonapartiſchen Sympathien und der
a ag etragen haben. Ein Teil | tu
’ Reben ien nefammelt ums
ter ad Titel: oe Bet
ur latif«e (1867).
4, Hein rich, Schriftiteller *
wiegend auf ———— — —
Rod. 1817 zu 3 Münden, S
rühmten Philologen z. (geil
180), — in ſeiner Vaterſtadt und
au Erlangen Theologie, habilitierte
839 an legterer Untoerfität, ward 1
Profeſjor in Marburg, Iegte aber 1850
biefe Stelle nieder, um als Paſtor bei =
irvingianiſchen Gemeinde, welche fich da
mals in land bildete, zu wirs| »
fen, und * ſeit 1864 ohne Amt in
Mün burg und Bafel. T. ift der
— 22 Bertreter des Irvingia⸗
nismus in Deutſchland. Von ſeinen
Schriften ſeien ermähnt: »Borlefungen
über Proteftantismus unb ie izle 14
mus« (2. Aufl. 1848, 28 „Über
chriſtliches Familienleben« (7. ol
ein in vielen Familien heimiſch geworde⸗
ned Buch; >Die Kirche im —528—
Beitaltere (3. Aufl. 1879); »Oöllin 150):
Auffaſſung des Urdriftentums« (1:
eine Biographie feines Vaters: 3
T. —————— 67, 2 Bbe.); ferner:
»Griechenlands Schidjale vom Anfang
des Befreiungskriegs bis auf die
Bang Rrifide (1 3); „Die Stra hit
n Bayern zum Schuß ber Sitlid IK
see) De Gleichniſſe Ehrifti« (2. Aufl.
18m); » Chr 1 Heinelß Sees ke
; »Ehriftian Hein ers Le⸗
ben« (1876, 2 Bde.); »Die Anfänge ber
heilt n Geſ re (1877); »Urfprung
und toi elung ber Kolonien in Norb,
amerifa« (1880).
Thirlwall ip. thorl·) Sonnop
in Stepney, einer BorBabt Londo
gi We Juli 1875. Er fiudierte zu am [4
ridge, erhieit 1828 die Prieſterweihe, be⸗
kleidete mehrere Amter an ben Univer⸗
urs prononcés au ——— dem Kat
715
ribge unb London, wurbe
1840 Biſchof von St. Davids und legte
1874 fein Amt nieber. Indem er mit
Hare (get. 1805) — »Römifche Ges
——— überſetzte (4. Aufl. 1857), gab er
den —— einer neuen kritiſchen Bi
Th. Arnold aund, 5*
—— wurbe, und gegenü
lizismu⸗ au
ea n Richtung, bie na — (4
ewman angaben, darf T.
.1 Grünber jener — Suffaffung
bes | betrachtet werben, als beren Säupter —*
terhin F. D. Maurice, Ch. Ange un
A. Stanley auftraten. — pru
mit ſeinen biſchöflichen Kollegen trat —
en —— Abe mie ae
atlichun — ani i
lande Auen be ih au ee
eine in n verfaßte
— of — — — —
noch immer geſchätzt, i u
die von Grote (i. ».) überflügelt.
el Au Balbemar, f. ——
ag eind, % n uft, Theolog,
Thomaſſon.
reslau, geft. Zi Juni
Halle; ſtudierte in ſeiner Vater⸗
ſtadt un in Berlin erft orientali ee
en, dann Theologie, ward durch den Bers
kehr mit ben damaligen frommen Kreifen
im Berlin für die pietiftifche Rich
wonnen, wurde 1824 außerorbent *
Profeſſor in Berlin u. ging 1826 als Pro⸗
feſſor der Theologie nach Halle, wo er 1867
— ee — wurde.
ußer zahlreichen theologiſchen ten,
die geſammelt in 9 Bänden (186 en
erfchienen, veröffentlichte er: »Die Slaub-
iii — = — — Geſchichte⸗ (2.
Aufl, 1 »Das Teflament im
Neuen« (6. kurt 1868); Das afabemi«
\ Leben bes 17. Kahrhundertie (1853 —
‚2 Bde.); »Lebensgeugen ber lutheri⸗
ſchen Kirche vor und end der Zeit bes
« Aa: . ⸗
ae
Bde.); >Gejchichte bes unse
—— und Schriftfieller, geb. A Seh T. (1865) und an
— Beten
€ ufl. et,
.T., ein — are
* — Karl, j. Riester
smaflon, Beh r, —532 Volksdich⸗
.
716
ter unb — eb. 24. Febr. 1818 zu
Jemoh ge te ee Luft an ber Lel:
tilre u nichte zu flubieren; da ber
Vater, A Bauer, jeboch bald ftarb, riet
ber Sei liche bes — ‚ und er
mußte bei feinem Bruber in Dienft treten
Die Lektüre bergroßen | mebifchen Dichter
weckte bie Luft, feien u ſchaffen, und feine
volfstümlichen Sn te gingen bald von
Mund zu Mund. 1841 erſchien fein Erſt⸗
lingswerk: — gaga« im abr bar:
auf folgten: »De tre blommorna« (»Die
brei Blumen«) und »Blomsterspräk p&
vers (»Blumenfprade in Verfen«). Der
Beifall, ben dieſe Fleinen Dichtungen fan⸗
den, veranlaßte ihn, ben —2 verlaf:
fen und ſich ausſchließl itteratur | de
zu widmen. 1857 ging er nach Jönkoͤping,
Ipiter nach ber Hauptftabt. Nachdem er
1846 eine neue Gebichtfammlung: »Ur
dalen och skogene (»Aus Thal und|n
Walde), herausgegeben, trat er als Novel⸗
liſt oder — als Zeichner von Minia⸗
turbildern aus dem Leben und ben Sitten
bes Volks auf. Diefe fanden denn auch
bei dem Volk den größten Beifall, da er
recht aus dem Herzen bed Volks zu ſprechen
und mit photographifcger Treue zu malen
verftand, auch nicht verfehlte, Die Leiden
ber Bauern mit — chen
fnadsöden«
a eines Arbeiters«, 1859
u gefeiertes Mäd-
— —S »En
bonde« (»Ein
fu er Bauere, 186; — arte früöken«
(das ſchwarze Sräulein«, 1864); »Mid-
sommarbruden« (»Die Kohannisbraute,
1866); »Bland a och bönder«
(»Unter Herrichaft und Bauern«, 1869);
»Riksdagsmannen eller äresjukan«
(»Der — und die Ehrſucht«,
on arbetares] en,e
Slavlifvet i Sverige« (»Die Lebensichids
fale eines Arbeiters, ober Sftavenleben in
Schwedene, 1878 ff.). Die meiften haben
mehrere Auflageneriebt. Diefem Geiſt ent⸗
ſprechend, begann er 1870 eine im demokra⸗
tiſchen Sinn geleitete Zeitung: »Svenska
Zhomayer — Thoreſen.
Medbor «, bie 1873 an eine Altien⸗
gefiel überging, während er Mits
En lieb. of
smayer, Solcpb, I. Jamst.
orefen, Anna — *
Kragh, no Romanjchri
geb. 3 Lum 1819 zu
and, wo ihr Vater
war, wurde von —
au 14. Jahr ohne geregelten Seyulunter
richt erzogen, verriet eitig poetiſches
Talent, Ta am dann mit 20 Jahren ua
Kopenhagen, um fi) zur Lehrerin
bilden, warb nad) einigen —*5 en
rin im Haus bes RR:
rien un IE 5 — — el)
ran. Ger —— igente und kennt⸗
— Se Hass Parrhf © weiter
aus; dazu bot ihr arrhof Selegen-
beit ei ülle, das Volk bis in jeinen im
en und bie norbifche Ratur m
ihrer € Größe und Erhabenheit fernen zu
lernen, und beibe, Land unb Leute Nor
wegend, haben in ihr fpäter die verflänt-
nispoüfte Darftellerin gefunden. Als nad
18jähriger Ehe ber Pfarrer ftarb, verlieh
die Witwe ihr Aboptivvaterland und
nad) Kopenhagen, wo es ihr gelang, Er
einigen Pleinern Arbeiten (»Fortällm-
ger« u.a.) mit ber ebenfo ——
wie | sen) 5 ——
rie« ( ih durchzudringen. —
war damals die Blüte * ande
‚ſchichten unb bie Strimun ihr ſonach
förderlich. Gleichwohl erbentt fie vor
zugsweile ihrem eignen großen Talent bie
großen Erfolge biefer und ihrer folgenden
Erzählungen, bie ſich ebenfojehr durch
Originalität der Erfindung und Tiefe der
Charafteriftit als durch Pracht der Sail:
berungen außgeichnen. Es finb: »Solen
i Siljedalen« (Die Sonne im Siljethal«
1868); »Billeder fra V af
— HE ; >Nyere Fo
en > ileder« ——
u ——
orval« r die ne ſchrieb
fie die Schaufpiele: »Et rigt —
»Inden Döre« und »Kristoffer
dorf og Hanseatlerne« ; ung iſt A lem we
niger fir die Bü nendichtirn
Der größte Teil ihrer Dorfgek icten 5
Thornbury — Tieſtrunk.
unter dem Titel: »Geſammelte eh
Iungen« deutſch von W. Reimar (187
‚4 Bbe.) erfchienen.
Zhornburp (pr. thömbch, George
Walter, engl. Dichter und vielfeitiger
Schhriftfteller, geb. 1828 zu London, geft.
1876 dafelbit; begann feine Laufbahn | Kj
1845 mit Beiträgen zum »Briftol Sour:
nale und ſchrieb ſpäter hauptſächlich für
das »Athendum«. Sein erfted größeres
Werk war: un and legends of the
New World« (1851). Darauf folgten
eine Geſchichte ber Buccanier (neue Aufl.
1876), »Shakspere’s England durin
the reign of beth« (1886, 2 Bde.
unb »Art and nature at home and ab-
road« (1856, 2 Bde.). Als Dichter zeigte
er fih in: »Songs of Cavaliers an
Boundheads«e (neue Aufl. 1860), »Two |b
centuries of song« (1867) und »Histori-
cal and legendary ballads and songs«
(1875) fowie in feinen Romanen, von
benen zu nennen: »Every man hi
own trumpeter« (1858); »Ice-bound«
(1861); »True as steel« (1863, 3 Bbe.);
»Wildfire« (1864); »Tales for the ma-
rines« (1865); »Haunted London«
(1865); »Greatheart« Eu »The
vicar’s courtahipe (1869) ılnb »Old
stories retold« vs ). Als Kunſt⸗
ENGE bat ſich T. bervorgethan in:
»British artists from Ho to Tur-
ner« (1861) und »Life of J. M. W.
Turner« (1861); als — in:
»Life in Spain« 33 ish life
and character« (1860), »Tour round
England« (1870), »Old and new Lon-
don« (1873—74, 2 We.) u. a.
Thyregod, Chriften Anderfen, dän.
Romanfcriftfteller, geb. 12. Nov. 1822
im Dorf Thyregod in Jütland als Kät⸗
nersjohn, machte 1849 das Schullehrer:
eramen mit großer —— kam
1852 nach Alſt bei Viborg als Lehrer, wo
er noch lebt. Seine Erzählungen bewegen
ſich ausſchließlich unter dem Volk, das er
aus langem und innigem Verkehr wie
wenige kennt, und dem er auch zu Herzen
ſchreibt, da er den Ton desſelben meiſter⸗
lich trifft. Er i
Sagn« (1863-65), dieſen folgten: »Blan
ann mit »Historier 08 an
17
Bbe.); »Fra Herregaard og Landsby«
»Bom Herrenhof und Dorfe, 1874— 75, °
Bbe.); »Skildringer af det virkelige
Liv« (1875); »Fra afsides Egn« (»Bon
abfeitd«, 18/7, 2 Bbe.); »Illustrerde
Fortällinger« (1879); »Godfolk og
jältringer« (»Brave Leute und Schur⸗
ken«, 1880). Seit 1874 ift er Mitheraus⸗
geber bes »Folkets < (»Bolfs:
almanadye). Auch um bie VBolfgaufflä-
rung und Bildung wie um bie Verbeſſe⸗
rung der Lage feines Standes hat ih T.
bur — Schriften hochverdient
gemacht.
Ticknor, George, nordamerikan. Lit⸗
terarhiſtoriker, geb. 1791 zu Boſton get
26. San. 1871 dafelbit; Beruchte das Dar-
d | mouth College unb wibmete ſich bem Stu⸗
ium ber Jurisprudenz. Nachdem er
einige Jahre an europäiſchen Univerfitä-
ten vennveilt und ſich mit mehreren neuern
Sprachen und Litteraturen gründlich bes
his | Tannt gemacht hatte, nahm er bie Profef-
fur für moderne Spra anı Harvard
College an. 1849 ließ er erfcheinen: »His-
tory of — iterature«, womit er
feinen Weltruf begrünbete. Diefes Wert
wurbe ind Franzoͤſiſche, Spaniſche und
Deutihe (von H. Julius, neue Ausg.
1867, 2 Bde.) überfeßt. Einen Supple
mentband dazu bearbeitete Abolf Wolf
(1867). Auferdem ſchrieb T. das >» Life
of William Prescott« (1863). Seine
reichhaltige Sammlung fpanilher und
portugiefiicher, Werke vermachte er ber
Boftoner Stadtbibliothek, bie 1879 einen
Katalog berjelben veröffentlichen lief.
Bol. »Life, letters and journals of G.
T.« (1876, 2 Bbe.).
Zieftrunt, Karl, tſchech. Geſchichts⸗
forſcher und Litterarbiftorifer, ———
in Pra geb. 1829 zu Weißwaſſer in Böh>
men, M terte Gedichte und Sprachen
an ber Prager Univerfität, befaßte ſich
1865 —70 mit ber ler ern bes tſche⸗
iſchen Quellenwerks »Gefchichte von
öhmene von Baul Sfäla (5 Bde.) und
ſchrieb 1872 fein Werk »Der Widerftand
der —— Stänbe gen den Kaiſer
. im Jahr 1547.. T. ver⸗
aßte auch eine gute »Geſchichte der tſche⸗
Bönder« (»Unter Bauern«, 1870 —71, 8 chiſchen Litteratur« (2. Aufl. 1880)
718
ri, Giufeppe, ital. Schriftfteller,
ge Fon. 1 zu Piſtoja, wurde für
Ken geicen Stand n, widmete 1
nn als Abbe ganz ber Wiſſenſcha
— und dem Lehrer ef. Bon 183
1850 leitete er ein von ihm felbft gegrüns
detes Inſtitut und mein —— ver⸗
chiedene rg: meift in feiner
dt, verfab auch bie Bliotfefarfelle an an
ber Biblioteca Torteguerri zu Piſtoja
und fungierte zuletzt als Sulpeftor der
ulen von Bifteia und San Miniato.
4 hatte er eine Reife durch die Schwe
Holland, Belgien, England und Frank⸗
reich cht. Als Schriftſteller trat T.
mit einigen Schriften über Kunſtgegen⸗
fände in den 30er Jahren hervor. 1844
veröffentlichte er ein Lehrgebicht:
Selvo«, welches veizenbe Silderungen | 26
aus ben —— der Umgebung von
Biftoja, Dt zus hiſtoriſchen Erfur:
fen, euih und über die Pflege bes Ka⸗
Ranienbaums fich verbreitet. Dies Gedicht
(2. Aufl. 1869) und fein DauplnerE die
»Cantipopolaritoscani« (3. Aufl. 1869),
machten feinien Namen berühmt. Großen
Beifall! fand auch fein durch pittoredte
un a USBERDNEE Roman
»Selvag — de’ Vergiolesic (1870).
Sein Lieblingsthema, das Leben der Ge:
D: abewohner, behandelte er teilweiſe auch e
in den Erzählungen: »Il montanino
—— volontario alla guerra dell’
indipendenza italiana 1859« (1861);
»Volontario e soldato nell’ esercito
italiano« (2. Aufl. al »Celestina,
bozzetto montanino« (1880). Neueftend | administrati
Sa er auch eine Hiftorifche Novelle in
erfen: »Matilde« (1880). Ferner ift er
Veriaſſer einiger Opernterte und Kanta⸗
ten, beögleichen mehrerer toponraphifher
und biographifher Werke un A bie
— Da Firenze a
poli e Mosca, memorie estratte di
ur aggior toscano« (1877) heraus. | (
reis gewann er mit der Schrift
— i pregiudizii popolari, le su-
‚perstizioni,leallucinazionietc. «(1870).
Zilton (pr. titan), Theodore, norb- |!
amerifan. Schrittfteller, neb. 1835 zuld
New Yorl, war 1856—71 Mitarbeiter bes
»Independent« und gründete dann eine
Tigri — Tiſſot.
»Le | fr
eigne Zeitung unter dem Titel: »The
Golden Age«. In berfelben — er
— Hell bas SL a
ift Verfaffer von: »The two —
kittens«e (1865 ‚ »The true church«
2 ae
tung fand, und » Thon and ; a lyric of
human life« (1880). Die FRE Til⸗
tons befunden eine große Herrichaft fiber
bie Sprache, boch ba e& ihnen an Gefühls⸗
2. eit mangelt, laſſen fie den Leer kalt.
Zirabegue, ſ. Zafuente.
Tiſſot (ipr. tiffoh), ee ebe
Gelehrter und
op. 1801 zu au Jon 198 —— SR.
17 Dft. 1876 in Dijon; —
anz.
Paris als Advokat bis 1829, wanbt
dann, da er zugleich auch the —
—6 tudien mit Ei
en hatte, dem Unterrichtsfach zu —
wirkte feit 1834 als Lehrer ber Philo⸗
ſophie am College von Dijon, bis er 1837
an bie wiſſenſchaftliche Fakultät bafelbft
berufen warb. Außer mehreren rein je
En ſchrieb 2 »Infinence
es dogmes du paganisme
du christianisme sur la morale«
1828); m ou la science des
maurse ( »Histoire abregte de
la Palo hie (1840); »Meditations
mo —— — lhomme⸗
ne 2 elle); »Turgot, sa vie, son
et 2“ „saverzaires:
8es adver-
863); imagination
—8*
* —— la — et le di-
vorce« (1868); uffroy, sa vie
et ses &crits« ion N And überfeßte
T. bie Saunen: Kants ing Sranzöftfe
1830—43, 5 ent fowie Ritters »&e:
ide ber Vhilofop ie« en u.a,
2) Victor, franz. Schriftiteller, geb.
ie zu Freiburg in ber Schweiz, war
ne Zeit Hauptredalteur ber »Gazette
ausanne« und ließ ſich 1874 in Pa⸗
ris nieder. Don bier aus Bereifte er
Deutfehfand und Ofterreich und veröffent:
Titmarſh — Ba
lichte über dieſe Länder feine berüchti
in Frankreich von ber d fewelt v
genen unb vielmals aufge legten
»Voyageaupaysdesmilliards« 1875),
»Les Prussiens en Allamagne« (187
und »Vo ke s annex6&g« (1876
ſowie > vie viennoise«
878) Denen. —8 — im gleichen Geiſt
anſ Yen : »La comtesse de Montre-
58 1879) und »Les mysteres de
Berlin« rl Seine neueften Schrif-
ten find: age aux pays de Tzi-
anes« a m ber Roman »La
ussie ro 880).
— euengelo, J. Thade- | 1
eg (ä
ew, Fjodor Be ,
a all ara 23. Nov.
a. 803 auf dem e — Gutu
im — Brjansk des Gouvernements | A
Grodno, geſt. 15. Juli 1873 zu Bes |f
teröburg; fudierte in Moskau und fie
delte dann nach St. Peteröburg über, wo
er beim Minifterium des Auswärtigen
1822 angeftellt wurde. 1823 fam er [Ir
Geſandtſchaft nah Münden unb 1
als interimiftifher ruffiicher Geſchafts⸗
träger nad Turin. Wegen eines eigen⸗
mãchtigen Ausflug? in bie Schweiz wurde | ze
er im folgenden Jahr aus dem Dienft
entlaflen, 1844 aber wieder inben Staats:
dienft aufgenommen unb ber Perſon bes R
Reichskanzlers attachiert. 1857 wurde er
zum Präfibenten bed Komitee für aus- | hajafiak
wärtige Jenfur ernannt, in welcher Stel-
fung er bis zu feinem Tob verblieb. T.
war eine äußerft begabte, vortrefflidh be
anlagte Natur; ſchon früh zeigten fich bei
ihm in einigen Übertragungen auslänbi-
fer Dichtungen Spuren eines bebeuten-
den Talents, welches fpäter in vielen Ge:
bichten auch zur Entfaltung fam. Tie
fes Gefühl, anregende Gebankentiefe, an-
mutige Formvollendung: Dies find bie
Hauptvorzüge feiner Driginalgeb ne,
Eine vollitändige Sammlung berj
erfchien in Petersburg 1868. Ve ae
find viele derfelben von H.
übertragen worben. Außerdem ift £ nA
als Überfeger, namentlich beutfcher Dich:
tungen, hervorzuheben; Gedichte von Heine
und von Soette ſowie auch von Schiller
719
* by in
iftor Dfen,
geit. 10. ge ders in F * Me
dizin und praktizierte einige Zeit als Be
girfsarzt in leßterer Stadt, wandte ſich
ann aber außichließlich der Bitteratur zu.
Er unternahm eine größere Reife ind
Ausland, lehrte 1833 —44 als Profeſſor
der Diätetif an ber Befter Univerfität und
Bu 1861 bie Brofel ur > ungarifchen
Litteratur an ründer
A zZ. war
oe es jellihaft (1836) und
1 Selretär ber en Aka⸗
demie. ee »Hand⸗
buch der ungariſchen Mn Bach (en) dann
(in und A prache ſchichte der
En ne (1851, 3. °
4) unb ya ichte der ungari-
See (1854, deutich 1863).
tepban Publizift und drainati⸗
3 Dichter, Sohn des vorigen, geb. 4.
uni 184 zu Peſt, geil. 6. Dei. 1879
dafelbft; in ierte in feiner Baterflabt
en enſchaft, war eine Zeitlang als
Minifterialbeamter thätig und leitete feit
2 die Rebaltion bes Journals »Nem-
ti Hirlap«. Gr publizierte eine Reihe
bofitifcher Brofüren, einen Roman und
ei ige Bänbe onen in franzöfifcher
tung fowie mehrere Dramen, von
deren namentlich die Luftfpiele: »A j6
« (»Die guten Patrioten«) und
»Az ui emberek« (»Neue Menſchen«)
beirällig aufgenommen wurben.
Zolflei Rn Alerei KRonftantino:
witſch, ber bedeutendſte drama⸗
tiſche Dichter der modernen ruſſiſchen Lit:
teratur, Knie] ausgezeichneter Lyriker
unb Epilfer, ge Aug. 1818 zu St.
Petersburg, ‚gel 23. Sept. 1875 im Gou⸗
vernement Tſchernigow. Er verbrachte
feine Jugend ei in Kleinrußland, wo
ihn bie ſchöne Natur ſowie die eigentiim:
lien Sitten und bie reiche hiſtoriſche Ver:
gangenbeit des Volks mächtig anregten.
bon als Kind lernte er, von feinem
Oheim A. Perowskij bei feinen Reifen ins
Ausland ftetd mitgenommen, Welt und
Menſchen Tennen und hatte ſich unter an⸗
derm auch des Wohlgefallens Goethes zu
, In ruffiichen Zeitſch
720 Tolſtoi.
erfreuen, der dem phantaſievollen Kna⸗
ben eine große Zukunft prophezeite. Nach
Beendigung ber häuslichen Erziehun
Be er in Moskau und flug a
ollendung feiner Studien bie biploma:
tifche Laufbahn ein, indem er einen klei⸗
nen Poſten bei einer ruffifchen Geſandt⸗
ſchaft in Deutfchland übernahm. Die
biplomatifhe Karriere fagte ibm jedoch
nicht zu, und ſchon nach kurzer Zeit gab er
jenen —*7 auf und begab ſich auf Rei⸗
In ch hauptſächlich in Deutichland,
ankreich und ve aufbaltend. Bald
nachdem er nad) Rußland zurüdgelehrt
war, begann auch feine Yitterarifche Thä⸗
tigfeit. Seine erften Verfuche, die zu Enbe
bes 4. und zu wre bes 5. Jahrzehnt
ften erjchienen, be:
ftanden in lyriſchen Gedichten, bie dur
ba8 in ihnen ausgefprochene tiefe Gefühl,
buch bie originellen Wendungen, die
Friſche und Schönheit ber —
rungen und die innige Liebe zum Volk die
allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich zo⸗
en. Dem allgemeinen patriotiſchen Auf⸗
* folgend, trat T. während des
Krimkriegs 1853 — 56 in das altive
Heer und zwar in das Schübenregiment
ber Taiferlihen Familie; aber fofort nach
Beendigung bes Feldzugs zog er fich wie:
der ind Privatleben zurüd, um auf feinen
Gütern in ber Nähe von St. Peteröburg
und im Gouvernement — anz
ber Dichtung zu leben, diefe freiwillige
Verbannung dann und wann burdy Met:
fen ins Ausland unterbrechend. Der Tob
tafite ihn in ber vollen Blüte feiner Kraft
bahin. »T. war ein großer, originaler
Dichter, eine tief Humane Nature, heißt
es von ihm in einem von Turgenjew ge
ſchriebenen Nefrolog. Neben vielen vor:
trefflichen Igrifchen Gedichten, von denen
manche in glücklichſter Weife den Kon bes
ruſſiſchen Volkslieds treffen, müſſen in
erſter Reihe genannt werden die epiſchen
——— »Die Sünderin« (1858)
und »Der Drache« (1875); der hiſtoriſche
Roman »Fürft Sferebrennyie (deutſch
1881) und die Dramen: »Der Tod Iwans
des Schredlichen«, »Zar Fedor Soanno:
witſch⸗ »Zar Borise. Ein« vollſtändige
Sammlung ſeiner lyriſchen und epiſchen
Dichtungen erſchien in zweiter Auflage
1878 (jegt vergriffen), bie drei genannten
Dramen, eine dramatiſche Trilogie bil-
a mr lajewitſch, Graf
eo olajew ‚Sraf,rufi.
Romanfchriftfteller, geb. 28. Aug. (a. en
1 im Gouvernement a auf ber
Beſitzung feines Vaters, Jasnaja br
jana, erbielt bafelbft eine gute Baus
Erziehung unb bezog 1843 bie Univerſr
tät Kafan, um bort orientaliihe Spra⸗
chen zu flubieren. Es 309 ibn jedoch wie⸗
der zurüd in bie Einſamkeit unb Stille
bes Dorfs, b daß er bie Univerfität, bie
Studien aufgebend, balb verließ. Dert
bildete er ſich als Autobibaft weiter ame.
Bei einer Reife in ben Kaukaſus fand
er am militärifhen Leben Gefallen unb
wurde plöglich 1851 Militär. Man nahm
ihn als Offizier in bie 4. Batterie der
W. Artilleri am Terek auf, wo er
bis zum Beginn des türfifchen Kriegs von
1853 —56 blieb. Dann wurbe er in bie
Donauarmee in ben Stab bes Füriten
Gortſchakow nah rt und erhielt 1855
das Kommando über eine Gebirgäbatterie.
Nach Beenbigung des Kriegs nahm er fei-
nen Abfchied, bielt fih danıı mehrere
yabıe abwechſelnd in St. Petersburg und
osfau auf unb zog fi endlich 1861
wieber ganz auf fein väterliches Gut Jab⸗
naja Poljana zurüd, wo er auch noch ge:
gentohrtig lebt. Durch feine beiden
omane: »Arieg u rieben«e (1
und »Unna Karenin« (1875 — bat
fich T. einen Ebrenplab in der mobernen
ruffifchen Ritteratur erworben. Er befikt
ein nicht gemöhnlicyes belletriſtiſches Ta-
lent, das aber künſtleriſch nicht gebörig
burchgebilbet ift und burch eine gewifie
Einfeitigfeit der Anfhauungen über das
Leben und über ben Geift ber ar
beeinflußt wirb. Er ift vortrefflicher Er⸗
zäbler, ber bie echte epiſche Ruh⸗ beſitzt
unb bie Sprache meiterbaft handhabt.
Außer ben beiden genannten Romanen
find noch als bebdeutiame Werke zu ver:
zeichnen" »Kindheit und Jugend⸗; »Die
Kofafen« (1853); »Potifufdfa« dS4N;
»tzamilienglüde; bie »Skizzen aut Se
baftopol« Cnäßrene bed Kriegs aelhrie
ben) u. a. Eine Sefamtausgabe feiner *
Tomet — Tonner.
Sn ar —— N —
un in mehrere
Sprachen überfeht. © iſt er
Be aut bem Gebiet ber Fo kspãda⸗
ii tätig gewefen und bat einige Bü-
unter —— ein nach einer beſon⸗
ABCE⸗Buch
ethode ausgearbeitetes
ir bie — hera ee
PR see Wenzel Wiadimwoj, tichedh.
iftorifer, geb. 31. Mai 1818 zu Konig⸗
—— Sa Profeflor ber d ⸗
en an ber Univerfität in
u. beiten Werke find: >Die
ber Prager Univerfitäte und | I
eh te der Stabt Prage. Lebt:
an „, von bem jebt 5 ftarfe
be vorliegen, zchit —— den gelungen⸗
ſten ſeiner Art "und ch durch
(le ——— FR ie ie *
n ge Grundlagen
und einen fernigen, burchfichtigen
Stil . T. au eine wertvolle | es
hiſche Studie: »Johann aufa |»
$ , womit das Stublum über a:
deutende hiſtoriſche Perfönlichleit a
erſchöpft und a Idleſen erſcheint.
— iccold, ital. Schrift⸗
— eb.
— ge 1 Mai 1874 zu Florenz; ſtu⸗
bierte in Padua bie Rechte, folgte aber
* Neigung für die Litteratur, war
eit 1827 in Florenz — ıhätig
genden Jahr verffentlihte er feine Chi
abr veröffentlichte er feine
Dell educazione« el bie binnen
nei Sahren drei Au —— — ferner
ie politiſche Schrift
und einen Roman: »Il duca a ’Atene«
1836). Bon 1838 an nahm er feinen
obnfi in Venedig, wo ein Jahr vorher
fein iher »Kommentar zu Dante«
erſchienen war, und wo er weiterhin feine
»Nuovi serittic (1839—40, 4 Bbe.) und
»Stadj critici« de ( 843, 2 "Bbe.) fowie
un — echt berühmte Samm-
— popolari toscani, corsici,
Bern 1843, 2 Bbe.) veröffent-
— er eine Bearbeitun
— die
ahrh. bezüglich — I—— — ih
glichen
— ‚288€ erfcheinen und gab —
»Lettere di Pasquale de’ Paoli« Heraus
Scqriftſtellerlexilon.
3 zu Sebenico In Dalma- | Rosminis
721
(1846). Seine ſtreng katholiſche Geſin⸗
nung hinderte ihn nicht, ſich 1848 zur
liberalen und nationalen Partei zu bes
tennen. Infolge ſeines freimütigen Auf-
tretend mit Manın verhaftet, aber vom
Volt gewaltſam befreit und als Minifter
) | des Unterrichts mit Manin an bie Spite
ber proviſoriſchen Regierung geftellt, ver:
ließ er die Gtabt er bem —— der
Oſterreicher und begab ſich nach Koch, .
wo 1: —— eine nung zur
Klage 5 2 veröffentlichte er zu
nie —— * ehr —— pf pipe:
logiſchen Roman »Fede e
— mehrmals neu aufgelegt —— *
bis 1859 lebte er in Turin, von da an
Slorenz. Bon feinen weitern Bublifatio:
nen find hervorzuheben: »Le lettere di
Santa Caterina di Siena« (1860, 4 Bbe.);
ferner eine Sammlung feiner politifchen
Schriften unter dem Titel: >»Il secondo
lioe (1862, 3 Bbe.); eine ——
a pena di morte«
»Nuovi studj su Dante« IS ). 5) Außer
ee iſt fein rgern di si-
nimi della li < (5. Aufl.
1867, 67.2 Bbe.), 7 —8 auch ſein »Leben
« und fein »Dizionario este-
tico« (neue Aufl. 1872). T. war einer
ber an ngebeanen Schriftſteller feiner Zeit,
— gen und nn bewe ee Geiſtes
unb von großem Einfluß
Zompa, Michael, ungar. Diäiter,
geb. 29. Sept. 1819 zu Rimafzombath,
geft. 30. Zuli 1868 a8 Were; u Yamva
im Sömödrer Komitat. Yon feine nen Did;
835) | tungen, für die er 1868 den großen afa-
bemifchen Preis erhielt, nennen wir:
»Nepreg&k, nepmondäk« (»Bolfemär:
chen, ‚Bolsfigen 1846 ns % ——
poetiſche Erzählung >
(1846). Eine camtausgebe Feiner ide
tungen erfchien 18
onner, —— eich, Schrift⸗
ſteller, Direktor der ſiawiſchen Hand
akademie in Prag, geb. 1 u Zdikow
im Böhmerwald. Seine »Geſchichte Böh-
mens« in einer ne gefälligen, popus
lären Darftellun ift — Schilderung
der Regierun a vorgeſchritten
und erfreut ſich einer günſtigen Aufnahme
in den toeiteften & ef ale
722
Topelius, Zahris, finn. ter,
ik Jan. 1 A818 auf dem ——
dnäs in der Nähe von —
als Sohn eines Arztes, wurbe, nachdem
er in Uleäborg und Ipäter bei Runeberg
Unterrit genofien, 1 Student in
— anfangs ben Naturwiſſen⸗1
haften, fpäter der Gefchichte ſich wib: | ein
mend, promovierte 1840 und redigierte
i 1842— 1 bie »Helsingfors Tidningar«,
in welche er feine frübeften Gebichte und
Novellen aufnahm. Nachdem er 1846—
1851 Amanuenfis der Univerfitätsbiblio-
thel gewefen, erhielt er ben Ruf als außer | T
ordentlicher Profeflor der Geſchichte Finn
lands und bed Nordens an ber Univerfi-
tät Helfingfors, wurde 1863 Orbinariug,
war 1875—78 Rektor ber Univerfität | b
und von 1876 an Profefjor ber |
nen Gefchichte, bis er im September 1878
mit bem Titel Staatsrat — Abſchied 2. Aufl. 1881)
nahm. Seine Schriftſtellerthätigkeit iſt
eine ungemein ——— er hat Lyri⸗
ſches, Dramatiſches, Hiſtoriſches,
raphiſches, Ppolitiſches und Lehrbücher ge⸗
ei trieben. Neben Runeberg der ange⸗
—* Dichter Finnlands, hat er ſich mit
Glüd in allen Zweigen ber Poeſie bewegt, | hat.
und aus allen feinen Dichtunge ja pricht ein
milder, frommer Sinn in vo reinen
Ben Finnlands ernfte Natur, bie
ille Einſamkeit und ber furze Sommer
feiner Heimat haben ihm die wunderbar
tiefen und schen Ca Töne für feine ne
tungen gege Seine erfte Sammlung
Lieder erihien unter dem Titel: »Ljung-
blommor« ( — 1845), wel⸗
cher ſpäter zwei Sammlungen (1850
u. — folgten. Seine ſämtlichen Ge
bichte erjchienen fpäter (1860) —
und erlebten 6 a Au eine wei:
tere Sammlung a blad« (»Neue
Blätter«), erfehten in % Auflagen (1870
bis 1880). Zu feinen dramatiſchen Dich;
tungen gab feine Teilnahme an den Kunft:
und &e — en Ku — den
erſten Anlaß. n: »Titians första
kärlek« (» an erſte Liebe«) und »Ett
skärgärdsäfventyr«e (»Ein Abenteuer
in ben Schären«), waren Gelegenheits⸗
bichtungen, die ein oder bad andre natio-
nale ober fünftlerifche Werk fördern follten.
Zopeliug.
Durh ben Beifall, a. fie fanden, er
muntert, verfaßte er noch eine
Stüden, welche mit Erfolg über bie
ſchen 5 EX »Efter 50 är«
1000 8 ‚Beginn al — 1881;
— en
archenfhaufpiel, bas feinen Stoff
ke ——— und mit dem bes
ationa in Helſingfors eröffnet
wurde, u.a. Seine — Arbei⸗
ten zeigen Eiern Wechſel ber Stim
ng un en : lache als
Ü guter Kenntuis
= — — eſchrieben. Seine
größte aeg erlangte er als
man iftfeller dur »Fältskärss
berättelser« (Erzählungen eines Feid⸗
fcherse), einen — in fünf Ab
teilungen (2. Aufl, 1874—81; beutid,
welcher eine
Schilderungen aus Schwedens und Finn
lands gem ————— ———— bon Guſiad
Adolf bie Guſtav II. gibt, durch einen
Grundgedanken verbunden, ber jeinen
—— Ausdruck in einem von Ge
ſchlecht zu Geſchlecht vererbten Ring
Die große Friſche ber Dart
und ber echt nationale Gedanke
Charakter haben dieſe —— 7—
— ————
uch als er re,
Dr Theke
ee Der En
Sammlungen, 1847-52
liebt; enbii if er ein
ftellung für das kindliche Veritänbnis
und feine »Läsning för bam« (5 Bi
cher, 1865-80; — ——
Englifche und Deutfce überfebt) bei
Jugend fo beliebt wie fein nelbihere bi
den Alten. Pädagogiſch hat er durch fin
»Naturens bok« Bud ber Nature),
das er E die Volksſchulen Yinnlands
fchrieb, er befruchtend gemirtt; Das
Bud ih eben fchwebifche 185678)
und fünf finnische (1857— 79) Aufl
Auf dem Boben firenger en
ftehen feine Vorleſungen, alademiſchen
Differtationen, Programme und Reben
über die Gejchichte Finnlands und ſeine
»Geſchichte des Kriegs in Finnland⸗
un Diefe umfafiende, allen Ge⸗
ieten mit beim gleichen Beifall und Er:
von
Topin — Trelloi.
folg gekrönte litterariſche Thatigleit des
echten Patrioten ftellt ihn an bie Spitze
bed heutigen Kinnland. Endlich bat er
ſich auch als genauer Kenner und an-
Beenden. Schilderer — Heimat in:
framstäld teckingar«
and
Ha und En — i Finland«
1873) hrt, wie er aud) »Konstnär-
gillets iHelsingfors Album« herausgab.
Tobin (for. topäng), Marius, franz.
Geſchichtſchreiber, geb. 25. Dez. 1838 zu
Air, a Mignets, erhielt feine Bildung
Ir und in Gap und trat 1856 in bie
rwaltung ber Steuern ein, die er 1870
mit dem Titel Kontrolleur verließ. In⸗
zwifchen hatte er für feine Schriften: »
cardinal de Retz, son genie, ses 6crits«
(1864) und >»L’ Europe et les Bourbons
sous Louis XIV« (1868, 3. Aufl. 1879),
welch letztere baup ächlich das Leben bes
Kardinald Polignac zum Gegenſtand hat,
von ber frangöfifchen Alabemie zweimal
Preife erhalten und fi nun mit Eifer u
hiſtoriſche Arbeiten geivorfen. Während
der Belagerung von Paris 1870/71 befeh⸗
figte er en Bataillon Nattonalgarde unb
gründete 1872 mit Mitchell und Debroufie
den »Courrier de France«. 1873 über:
nahm er die Rebaktion der »Presse« und
verteidigte, bonapartiftifher Gefinnung
hulbigend, das Diinifterium Broglie.
Bon feinen übrigen Br nennen wir:
»L’homme au masque de fer« (1870),
welches Wert abermals einen afabemifchen
Preis bavontrug; >Histoire kr
mortes« E80; »Louis XIU et Ri
chelieu« (1876), ebenfalld von der Ato-
bemie gelrönt, und »Les romanciers
— Bram (1876).
Chriftian, dan. Novellift,
eb. un DH. 1840 zu Stjäpgkidr Er See
Ten, geft. 11. Juli 1881; ftudierte Ju⸗
ris rubenz in openhagen und machte
1865 das Eramen, nahm jedoch Fein Amt
an, ſondern wibmete ſich ganz ber littes
rariſchen zus und ift „it 1872
ebafteur bed Organs ber natio:
nalliberalen Partei, des >Dagblad«.
Seine erfien Titterarifchen Verſuche waren
fleine Novellen und Skizzen, die er als
Miähriger Student im »Dagblade er:
feinen ließ, und bie 1863 unter bem
723
Titel:»Skizzeraf Xoxegefanmelt heraus:
famen; biefen folgten ‚wei größere Er:
zählungen: »I Solskin«e (»Im Sonnen-
ichein«)und Live Anskn er« (»Lebens-
—— 1867). Nach langem Auf⸗
enthalt im Ausland gab er 1871 ne
bem Titel: »Fra Schweitz og
lacberun en heraus, welche die ——
ialen und bolttifchen Berhältill dieſer
änder eingehend ſchilderten. Dieſer Reife
folgte eine längere Wanderung durch
Amerifa, welche Aus rt einelitterarifche
— in »Fra Amerika« (2. Aufl. 1876,
db. 1874 a 35 lien ends
lich ein oman: »Jason med
det gyl n8 Skind« (»$afon mit dem
Goldnen Vlies«), welcher das größte Auf-
— machte als das Werk eines ſcharfen
Beobachters, der mit kaltem Skeptizis⸗
mus und vornehmer Ruhe die Erſcheinun⸗
en des Weltgetriebes beurteilt und ein
ar realiſtiſch gefärbtes Bild der Zeit
gibt, dem aber auch die echten Merkzeichen
des Dichters nicht fehlen, bie feine Worte
oftzu Muſik werden laffen. Auch jeine »Nu-
tidsbildere (»Bilder der Gegenmwarte,
1878) tragen dieſes Gepräge, nur haben
fie mehr einen engliſchen C vater, wähs
rend »Jaſon« franzöfiichen uflern nach⸗
gebildet war. Beide Romane erſchienen
anonym, ebenfo die »Novellersamling«
(1879) und »Fra Studiebogen« (2. Au
—— Durch etzungen kam die
Autorſchaft zur Kenntnis des Publikums.
Unter ſeinem wirklichen Namen erſchienen
verſchiedene Stuafgeiften do ve Ans
balts und eine größere Arbeit: »Politiske
Porträtstudier« (1878), welche eine Reihe
ee ——— daͤniſcher Politiker
ren, Achille, ital. ———
geb. 5. Mai 1844 zu Neapel, erhielt feinen
Unterricht in einem Brivatinftitut daſelbſt
und exrang im Alter von 17 Jahren ſchon
einen Bühnenerfolg mitder Komödie >Chi
muore giace«, mit welcher er auch 1861
zu Turin einen StaatSpreid gewann. Ein -
paar weitere Verſuche en tempo de Gin-
gillino« und »Prima di nascere«) fielen
durch; beſſer behauptete ſich »Il precettore
del rö« — betitelt: »Una corte nel
secolo «e). Mit re della
724
donna« unb »La veritä« errang X. wieder
Staatspreife. 1866 fämpfteer als Freiwilli⸗
ger im aftenifehen Heer und wurde durch
einen Sturz sm Pferd in der Schlacht
Lig Cuſto — ür ein paar Monate bett⸗
dem er noch ein Proverb⸗
— n Drama mit ungünſtigem
Erfolg ee di Bühne gebracht, errang er
1867 einen außerordentlichen Triumph
mit feinem Luftfpiel »I maritic. Sowohl
m blikum als von ber Prefje wurde | »
jährige Dichter in faft unerhörter
Bee gefeiert und als ber gehoffte Regene⸗
tator ber italienifchen Komödie verfünbet. | 1
Einen um fo ſtrengern Maßſtab aber legte
man an feine fernern Leitungen. Das
gende Stüd:»Fragilitä Biete Kr
* auf der DR des Shedes(ingften Ka
päter gelang es dem Dichter troß
— —* nd und zum Teil noch an⸗
ertennendwerter Zeiftungen nicht mehr, der
inzwifchen gen egen feine Berhimmelung eins
—— eaktion die Stirn zu bieten.
»La moglie« (1870), »Nonnasoelerata«
1870, für v Riftori lei geföeicben); Eis
fonbers aber »Triste
auch »Il colore del — a 5) er:
vun Ali von vielen Seiten ehrenber
aber wenig oder gar kei:
nen en Org [5 belle : —
Lea fanciulla⸗
äi Berga« (i Be scaccia
chiodo« 8); — (1878);
»Scerollina«e (1 m ganzen bat
bisher an 30 —53 — — Der —
Wechſel von Erfolgen und Mißerfo
wirkte einigermaßen verbüfternb auf om
as.
Gemüt und näbrte eine Empfindſamkeit, | Rüd
Bee auch in feiner lyriſchen Sammlung
ge« Jun Ausdrud kommt. Bon
feiner unzweifelbaften Begabung, bie von
einem A. Dumas, von einem Manzoni
mit Wärme anerkannt wurbe, läßt fi
immerbin noch Bebeutendes erwarten.
Torrents, William %. Mc Eul:
ash, engl. Bolitifer und Schriftfteller,
geboren im Oftober 1813 zu Dublin, iebi
in London. Sein Vater hieß Joames Me
Cullagh; erft 1865 nahm T. aus Fami⸗
liengründen ben Namen ber Mutter an.
Er Aubierte im Trinity College zu Du⸗
— wurde Rechtsanwalt, bereitete vers
Torrend — Townsend.
16 hiebene Stantsämter, trat 1848 ins
nterbaus, aus bem er 1852 ſchied, und
wo er erft 1865 wieber eintreen fonnte
und noch fit. Er jchrieb: >»
on the stu history. (1842);
»Industrial hi nd f free nations«<
(1846); helifeo Sheil« (1855); »Life
and times of Sir James Graham«
(1863); » in Asia, how wecame
by it; a book of confessions« (1872);
emoirs ofW illiam, second Viscou nt
Melbourne« (1877, 2 2be.). Sein Rene
3 ah »Proconsul and Tribune. Wel-
and O’Connell« (1880).
zen, 1) Koloman, ungar. Dichter,
ar Suni 1830 zu Baja im Back
er Komitat, geil. 4. Febr. 181
veröffentlichte 1859 een eriten Band
Gebichte, bie durch ihre patriotifche Ten
benzund Gemütlifeit Beifall fanden, und
ließ fpäter weitere Bände nachfolgen Ex
— — ——
en > « » € «
en alohemifchen Preis ——
»A.nök az alkotmänyban« CE
fonftitutionellen Leben«) mit
folg il en wurde. Seit Otto
Pa ber me m — Schlage —— und
eiſtig umnachtet; die ungari
Bei Hate n 1861 um aRiielieb en es
er Euarb, —— Dramatiker, geb.
on art im Gömörer Komitat,
* Febr. 1876 zu —— war
erſt — wirkte ſpãter als Schau:
fpieler unb Thenterbichter an ‚Provinzial:
bübnen, gewann 1871 mit fe feinem Bolte-
>A falu roszaza« (Der Dorf:
Iump«) einen vom Pefter Nationaltheater
ausgefeten Preis und erhielt eine An:
Helene an diefem Theater. Anbre nam:
bafte Stüde von ihm find: »A kintornäs
ja« (»Die Familie des Werkel⸗
ee In ein —7 — ae
ing«), deſſen Sto b⸗
(eben entnommen in elle Erfin⸗
bung und poetifches Gemüt sei zeichneten T.
—*x eg
ung ber Form bur
Towusend (ipr. taunfiend), George Als
fred, norbamerilan., unter dem Namen
Gath befannter Sournalift, geb. 1841 zu
Träger — Traun.
Georgetown in Delaware, widmete ſich
* in früheſter gent ber Zeitungs
reiberei, wurde 1862 Mitarbeiter bes
»New York Herald< und begleitete als
Korrefponbent besfelben bie Uniondarmee
auf ihren Keiegsgügen gegen bie Konföde⸗
rierten. Nach iqung jenes Belbzuge
bereifte er Europa, und feine von dort aus
an ben »Herald« gefanbten Briefe erregten
gerechtes Auffeben. Er veröffentlichte fols
genbe Werte: »The story of the conspi-
racy against the lives ofthe executive
officers in the United States in 1865«;
»The real life of Abraham Lincoln«
(1865); »The new world compared
with the old« A »Lost abroad«
unb »Tales ofthe Ch e« (1880).
Letzteres Buch, teilmweife in gebunbener
Sprache verfaßt, ift bereits jehr populärge-
worden; einige ber barin enthaltenen Er-
zählungen zeichnen ſich durch jeltene Ge-
mütstiefeaus. Aucheinen®and »Poems«
(1870) ließ er erfcheinen.
x gr, Albert, Lyrifer, geb. 30.
Juni 1830 3uAugsburg, befuchte das Gym⸗
nafium in Naumburg, fludierte 1848—
1851 in Halleund Leipzig bie en wurbe
1857 Gerichtsafieffor_und 1862 Rechts:
anwalt zu Kölleda in Thüringen, von wo
er 1875 in gleicher Eigenſchaft nach Nord⸗
haufen verfeßt wurde. Er ift feit 1871 ne
Neichstagsabgeordnneter und gehört
als ſolcher ber Fortichrittöpartei an. T
ift ber Herausgeber von »Deutſche Kunft
in Bild und Lied« fowie ber illuftrierten
Sammelwerle: »Stimmen ber Liebe«
(1860) unb »Deutiche Fieber in Volles
Mund und Herz« (1864). Als talentvoller
Lyriker bat er veröffentlicht: »Gedichte«
(1858, 13. Aufl. 1880); »Tannenreifere,
Weihnachtsarabesten (1873), und Kleinige | I
feiten.
Trap, Jens Peter, bin. Geograph
und oder eb. 19. Sept. 1810 zu
Randers, wo er die Schule beſuchte, fu:
dierte in Kopenhagen die Rechte, neben
welden er GE, äfthetifchen —
uwandte. 1833 machte er das juriſtiſche
amen und widmete ſich dann eine Zeit⸗
lang den Kameralien. 1834 wurde er in das
königliche Kabinett als Sekretär berufen
und rüdte in demſelben von Stufe zu
.|nym für
725
Stufe, durch das Vertrauen von brei Kö⸗
nigen geehrt, bis zum Kabinettächef vor.
41841 erhielt er das Privilegium, ben
»Kongl. dansk Hof- og Statskalender«
erauszugeben, und that mit dieſem Staats⸗
nbbuchh ben erften Schritt auf feiner
Schriftftellerlaufbahn. Er bat basfelbe
feit jener Zeit ununterbrochen beraudge:
geben und bewies barin das für den Sta⸗
tiftifer fo unentbebrliche ordnende Talent.
1855 begann er mit ben ınnfaflenden Ar-
beiten zu feinem Hauptwerk, ber »Stati-
stik-topografiek Beskrivelse af Kon-
geriget Danmark«, ba$ zum erftenmal
eine gründliche Befchreibung unb voll
ftändige Statiftif des däniſchen Staats
enthielt, auch beutfch erfchien ; 1870 fonntc
er eine neue au me in 6 Bänden begin-
nen, welche 1880 abſchloß. Kein Land be:
fißt ein ähnliches Werk von Einer Hand.
Daneben hat er ſich auch als Tebendiger,
farbenreicher Borträtift und Landſchafts⸗
ſchilderer bethätigt burch zwei große Braucht:
werfe: »Billeder af berömte Mänd og
Kvinde fra Reformations Indförelse
indtil Fredrik VIL. Död« und »Billeder
fra Land og Sö«, zu benen er ben Tert
lieferte. Infolge dieſer Schriften bat er
auf dem geographifchen Kongreß in Paris
die Medaille eriter Klaſſe erhalten. Seit
1859 ift T. Geheimer Etatsrat.
Traunu, eu von der (Pfeubo-
ulius Schindler), Dichter
und Schriftfteller, geb. 26. Sept. 1818 zu
Wien, Sohn eined angefehenen Kauf:
mannß, ftubierte daſelbſt Philofophie und
Medizin, wurde durchFamilienverhältniſſe
geatwuingen, fi auf eine DIE Thä-
igfeit vorzubereiten, d. h. fih in Mechanik
unb Shemie umzuſehen, ftand eine Zeit:
ang ben Fabrifen feines Vaters vor,
wanbte fich aber bald wieder dem willen:
De tlihen Stubium zu, funktionierte als
urift in verſchiedenen Stellungen, ver-
focht 1848 durch Wort und Schrift die
fortfhrittlihen Tendenzen, trat 1850 in
den Staatsbienft, ging 1854 durch bie um
fich greifende Reaktion feiner Stellung als
Staatsanwalt in Graz verluftig, privati-
fierte eine Zeitlang, wurde hierauf Gene⸗
ralſekretär Staatsbahngeſellſchaft in
Ungarn, gelangte 1861 bei der neuen po⸗
726
litiſchen Schwenkung in das äfterreichifche
Abgeordnetenhaus, Tpäter in ben Reichs⸗
rat, wo er burdh feine glängenbe Redner⸗
abe eine e Haupt ber Volles und
ortfchrittöpartei wurde, und erhielt 1862
das ihm bisher verweigerte Notariat it
Wien. In den Wahlen von 1870 unter
lag er und lebt Sn Großgrundbeſitzer
teils auf feinem Schloß Leopoldekron im
Salzburgiichen, teils in Wien. In jeinen
Trautmann —
Treitichte.
malen einzig baftebt. Als
Anertennung feiner meifterhaften de
gen verlieh ihm bie Mündyener
t das Diplom eine Doltord ber Bio
—— Ce 4851 lebt T. bauernb in
ünden, das er nur währenb feiner
wiederholten außgebehnten Ban dem
Kontinent wie auch in England und
Schottland verlafien hat. Unter feinen
— an hervor —
ber
Schriften ſucht er teilweife auch feinen po- | Schrift
litiſchen und fozialen ieh An
erfennung zu veridaffen. Er une
»Die beiden Rittmeifter« Nee blun
oe nee < in ng
—5 RA 1848);
»Eines Bürgers Rechte (Trauerfpiel,
1849); »Die Mofenegger NRomanzen«
); ‚Die Ge — vom Scharfrich⸗
Rofenfeld feinem PBaten« (No:
Belle 1852); ie e auf Helgoland«e
— aͤſ ilder« (1853); »Unterben
elten« Solbatenficher, 1853); »Theo-
p raftus Baracelfus« Volksbrama, 1858);
che« (politifche en
1862): ; »Gebichte« (1871, 3. Aufl. 1876); | u.
»Sa mon, un von Ungarıı« (epifches
Gedicht, 2. Aufl. 1876); »Tolebaner Klin⸗
An (epiiches Gedicht, 1876); »Die Ab-
fin von Buchau« (Eräblung, 187 18709;
eier. man,
»Der Schelm von — (1879); er)
Furfionen eines Oſterreichers. 1 79%
(1880, 2 Bbe.).
Zrautmann, Stanz, Dichter und
a geb. 28. März 1813 zu
Münden ald Sohn des Hofjumeliers,
einen Zeil feiner Jugend im K
fer Wefjobrunn, wo ihm eine Fülle ro-
mantijcher Eindrüde zuftrömte, ftubierte
in Münden bie te unb arbeitete fie-
ben Jahre lang am Stadtgericht daſelbſt,
verließ aber diefe Laufbahn endlih, um
ne ganz ber Wiſſenſchaft und Kunft zu
men, auf welchen Gebieten er bereits
Erfolge errungen hatte. Nah manchem
gun und SHertaften (Selretariat beim
rinzen Karl von Bayern, Iyrifhen und
dramatischen Verfuchen, Mitwirkung an
—2 wandte er ſich ſchließlich
—— — Bearbeitung mittelalter⸗
licher Stoffe zu, in welchem Fach er ber | a
früheften Mittelalter bis bes ur
acer unbert3« (1869); auch gab er (illu⸗
tiert) » LudwigSchwanthal iquien«
beraus (1858). Bon feinen lyriſchen Pro⸗
dukten nennen wir: »Gedichte« (1830);
»Kaiſer Marimilians Urftänd« (Iyrifcher
Cyklus, 1840); »Proteus« (Di
1843); »Aftern und Roſen, Di
Pinofen« (Zeitgebichte, 41870). "Aus
Dramen ernten Charakters
bat 8 F —
»Die Ve —Sx —
tour« 5 —— (1846);
—*— — jede Schuld« (1 )
Aber alles das fteht zurüd hinter
feinen obenbezeichneten Erzählun —
ten Reigen le ——
»Eppelein von en erö
net. ri ns m * X TERN
erzog p Sn
er 1. 18000» te Seite
1
— 1); ‚Dan
öderleine BT:
Münchener Shabtbüdilein. 157);
»Müncdhener Geifter«e (188); >Heitere
[o- Stadtgejhichten aus alter Beite (1862);
Satire »Leben, Abenteuer unb Tod
bes Dr. dofius Thaddaͤus Donner«
(1864); »Die Glocken von St. Alban«
(Roman aus dem 17. Jahrh., 1875);
»Meifter Niklas Prügger« (1878) u.a
Treitſchte, 58 Gotthard
von, Geſchichtſchreiber Su
ge. eb. 15. Sept. 1834 zu Dresden
1867 geftorbenen ei —
leutnants v. T., ſtudierte in Bonn, Leip⸗
ig, Tübingen und Beibelberg, ‚ war a
de r 563 Arie Fee be Sie — I
Ein; nn Profeſſor urg, *
—2— wegen ber Stellung Babens zu
die
Trelawny — Trevelyan.
der deutſchen Krifis ſein Amt nieder und
— Pe bücher gi ber
»Preußilchen Jahr « übernahm, zu
deren thätigften iterbeiten er bereits
rofeſſor nach Kiel berufen, erhielt er
den durch Häuſſers Tod erledigten
Lehrſtuhl in Heidelberg, von wo er 1874
nal igelr nah Berlin ging. Geit
1871 iſt er Mitglieb bes —
Treitſchkes Hauptſchriften find: ⸗Oie
Geſellſchaftswiſſenſchaft« ß 9); ⸗Hi⸗
Beil: und politiihe Auf ne 4. Aufl.
1871, 3 Bde); »Zehn Sabre ir
Kämpfe« (1874, 2. Aufl. 1879) und die
auf 5 Bänbe berechnete »Deutfche Ge⸗
ſchichte im 19. Jahrhunderte (1879, Bb.
1); ferner: »Der Sozialismus und feine
Sänner« (1875); »Der Sozialismus und
der Meuchelmorb« (1878), von benen die
erftere eine lebhafte Debatte mit Schmoller
zur Folge hatte. Auch gab er »Vaterlän⸗
difche Gedichtee (2. Aufl. 1859) heraus.
Neuerli Hat er ſich publisiftifch dur
feine nl Thätigkeit bemerkli
ema
Trelawuh (pr. trehlane), Edward
John, engl. ie und Schriftiteller,
zu Byrons unb sch Kreis gehörig,
geboren um 1792, Tebte bis in hohes, aber
noch rüftigeg Alter teild in London, teils
N 1858 gehörte. Im Herbft 1866 als | tyn
anf feinem Gut Sompting bei Worthing | 1
in den ya in wo er 13. Aug.
1881 ftarb. Sein Bud; »The adven-
tures of a younger son« (1831, neue
Aufl. 1848; auch ind Deutfche überjett)
befchreibt in höchſt anziehender Weife ein
reichbewegtes Leben in verfchiedenen Welt:
gegenden. Er und en verbrannten
die Leiche Shelleys (1822). Sehr bemer:
fenswert find feine »BRecollections of
the last days of Shelley and Byron«
1858), welche er fpäter in »Records of
elley, Byron and the author« (1878,
2 Die) bedeutend erweitert hat.
Trend (pr. trenntih), Richard Che:
— ee je we
ter u prachforſcher, geb. 9. Sept.
1809, Iebt in Dublin. Ein Neffe von
Lord Aſhtown, ftudierte er in Cambridge,
erlangte 1829 jeine alademifchen Grade,
bie Priefterweihe und eine Pfarre Er
727
trat ald Dichter auf mit »Sabbation,
Honor Neale, and other poems« (1837),
womit er ben Ton von Wordsworth an:
ſchlug. Es folgten: »The story of Jus-
<, »Genoveva«, »Elegiac
poems« und »Poems from eastern
sources«, Wir begleiten T. nicht auf ſei⸗
ner kirchlichen Laufbahn und laſſen feine
theologilchen Schriften und Erbauungs-
bücher beifeite; aber bed großen Ber:
dienſtes muß gebadıt werben, daß er das
Sprachſtudium allen Sebilbeten nabe-
legte in den Büchern: »English past and
present« (1855), »Glossary of English
words used in different senses« (1861),
» The study of words«, die ſämtlich viele
Auflagen erlebten und bebeutenden Ein-
flug ausübten. Hier vereinigen ſich um⸗
faſſende Kenntniſſe mit geſchmackvoller
Behandlung. Auch fein »Essay on the
life and genius of Calderon« (1856)
fei erwähnt.
Trendllenbnrg, Adolf, Philoſoph,
ge, 30. Nov. 1802 zu Eutin, geft. 24. Ian.
872 in Berlin; ftubierte zu Kiel, Leipzig
und Berlin PHilofopbie und Philologie,
wurbe 1833 außerorbentlicher, 1837 or⸗
bentlicher Profeſſor an ber Berliner Uni:
4 1846 Mitglied der Afabemie und
1847 beftändiger Sefretär ber hiſtoriſch⸗
pbilofophiichen Klaſſe berfelben. 184
2 war er auch als konſervatives Mit:
glied der preußifchen Zweiten Kammer
thätig. Als feine Hauptwerfe find zu nen=
nen: »Erläuterungen zu den Elementen
ber Ariftotelifchen Logik⸗ (3. Aufl. 1876);
»Rogifche Unterfuchungen« (3.Aufl. 1870);
»Die fittliche Idee des Rechts« (1849),
worin er bie etbifche Seite feiner Philos
fophie, »Niobe« (1846) und »Der Kölner
Dom« (1853), worin er bie äſthetiſche
Seite berfelben entwidelte; ferner: »Das
Naturreht auf dem Grunde ber Ethif«
(2. Aufl. 1868); — Beiträge zur
Philoſophie« (18465 — 67, 3 Bde.) und
»Kleine Schriften« (1870, 2 Bde.).
Zrevelyan (ip. -jän), one Otto,
engl. Politiker und Schriftfteler, geb.
D. vu 1838 zu Rothley- Temple in
Reiceiterfhire, Iebt zu London. Der Sohn
von Sir Charles T., ber fi) als Statt:
alter von Mabras und als inbifcher
728
J——
ichnet, und der Neffe
bes großen Gefehi j
au Darum, flubierte in Cambri
at bie Laufbahn eines angloindi
Beamten. Er — FREE Ye eine 5
zuerit befannt d k e »Letters
competition « (1864). Im folk Inu
genden Jahr ward er ins Unterhaus ge-
wählt, ſchon 1868 als jüngfter Lord von
Glabftone in die Abmiralität berufen,
welden Boften er 1870 aufgab. Jetzt ift
er wieder in ber Regierung ald Unter: | W
ftaatsfekretär. Er fchrieb ferner: »Cawn-
pore and the masacre there« (1865),
»The ladies in parliament« (1869);
aber fein Hauptwert it: »The life an
lettersofLoord Macaulay«(1876,2'8be.),
dem 1880 bie »Early history of Charles
James Fox« folgte.
Trevor, Ebward, f. Lytton 9).
Trim, 1. Ratisbonne.
Trimm, Timotheée, f. Lespes.
Trois Etoiles, f. uote bee
Trollope (er. =iop), 1) Adolphus,
engl. Hiſtoriker, Sitienfilberer und Ro
manſ riftfteller, eb. 29. April 1810,
lebt in Seren, ohn eines Rechtöan:
er un ber Schriftitellerin Frances T.
ftubierte er auf ber Univer⸗
a Dee ich ab 1840 ein Buch Über bie
tetagne, 1841 eins über Weſtfrankreich
heraus und nahm dann feinen bleiben:
ben Aufenthalt in Florenz, wo er fich in
vollem Maß in italieniſche Dinge einlebte,
für bie er benn auch Autoritätgeworben if.
Sein erſtes Werk in dieſer Richtung ift:
»Impressiong of a wanderer in Italy« |r
(1890). Es folgten: »Girlhood ofCathe-
rine de Medici<, >A decade of Italian
women«, »Tuscany in 1849«, >» inpo
Strozzi«, »Paul the pope and Paul
friar« und neue Reifebilder: »Lenten
journey in Umbria and the Marches«
(1862). bedeutendfted Werk ift die
»Histo the commonwealth of Flo-
rence« 1865, 4 Bde. } Auch eine Biogra⸗
phie Pius’ IX. (1877,2 Bbe.) und ——
bat er geſchrieben, von denen »Bep
conscript« (1864), »Gemma« — —
»The dream numbers« (1868) a
»Durnton Abbey« (1871) zu nennen.
tſchreibers Lorb Mac: ler und Reiſender,
ale: erhielt ex vortrefiliche Erziehu * eb. er — 1815 zu Londo
Trevor — Trollope.
2) Anthony, engl.
Yale! ruder bed vorigen,
n, —— er —
Er erhielt eine vortreffliche
ner. befleibete viele Sabre hindurch
4, tie Saaung, in ber engliiden
r ee und übernahm: zur Ord⸗
er Poſteinrichtungen Serbur-
ge In En Kolonien, = er —
gen a an
ausdehnte. So entitanden feine a
SunDEn von Land und — »The
Indies and the
(1858) ‚ »North America« auch
»Australia and New Zealand« (1873
»New Wales and Queensland:
—* »South Australia and Western
———— »Victoria and Tas-
— (1874), —— alle als —
Darſtell
Ku sine "le In bee Hißkrikhen
Biographie bat er fi Bug
ie er mit einem
über Julius Caſar verſucht. Au ber Ta⸗
—— beteiligte er ſich als Mitarbeiter
all Gazeite« und Leiter des
»St. J— Aber ſein großer
Name beruht — auf der lan⸗
gen Reihe ſeiner Romane, in welcher er
mit unübertroffenem Talent das Klein:
leben ber böhern Stände fchildert, wie
Didens bas ber niedern. Tie Gefühl
wirb man bei feinen Figuren nur jelten
antreffen, bo ‚Ni Lebenezwede noch jeltener.
se hen 80 er ein — von min⸗
Pfd. Sterl.
— Ha Geld, und wie man *
ee febt und ſich ut. verheiratet, ift bie
Hauptſache. Sehr ſchlecht —
ſchen ſelten, aber auch nicht ſehr
Ideale plagen ſie wenig. Nur bi
— ir — Baar er ren m bie
t Verfuchung erliegt, oder ihren —
Vater —e— Seifli —
egnet, eine ung 3 Fr ne
daß er recht weiß wie, verti
reifenber Weife. Seine Gabe
zählens und ber Schü zung bes —
bedeutend, ſein Stil immer leicht, be⸗
uem, anzichend Im Dia
he! er, wie
haderay, die Außerfte
rlichkeit er:
Trowbridge — Tichabufchnigg.
reiht; mit dieſem und Balzac teilt er
aug die Eigentümlichleit, Figuren aus
frübern Romanen in ſpätern wieber aufs
tauchen zu laſſen. Die I feiner Ros
manbände beläuft fih auf etwa 80. Sein
erſtes Wer? war: »The ermots of
Ballycloran« ei unter ben fpätern:
mögen bie anfprechenbften jein: »The
Warden« (1855); »Barchester towers«
(1857); »The three clerks« (1857);
»Doctor Thorne« (1858); »The Ber-
trams«< (1859); »Miss Mackenzie«
1865); »The last chronicle of Barset«
; »The golden lion of Granpere«
1872);»TheBEustace rue Sera
»Phineas Finn and Phineas Redux«
(1873); >» Anna« (1874). Seine
neueften Werfe find: »Dr. Wortle’s
school« und »Ayala’s angel« (1881).
3) Francis, |. Feval.
rowbridge (ipr. trohbriddſch), John,
nordamerikan. Schriftſteller, geb. 18.Sept.
1827 zu Ogden im Staat New Dorf.
Nachdem er vergeblich verjucht hatte, fi
zum Farmer beranzubilden, ging er nad)
der Stadt New York mit der Abjicht, ſei⸗
nen Lebensunterhalt mit ber ae zu ver:
dienen. Da er jedoch mit großer Not und
allerlei Schwierigfeiten zu kämpfen hatte,
fuchte er Bofton auf, wo es ihm beſſer
glüdte. Von — zahlreichen Erzählun:
gen nennen wir nur: »Martin Merivale«,
»Neighbour Jackwood«, »The three
scouts«, »>Lucy Arlyn«, »Coupons
and bonds«, bie Jugendſchriften: »Our
young folks« und »Doing his best« xc.;
von feinen Gedichten: »The vagabonds,
and other poems« (1869), eins ber po:
pulärften in Amerifa; »The emi t’8
story« (1874) und » The book of gold«
).
Trueba, Antonio de, jpan. Dichter
und Novellift, geb. 24. Dez. 1821 im bas⸗
kiſchen Dörſchen Montellana (Provinz
Bizcaya) als der Sohn armer Landleute,
kam mit 15 Jahren nad) Madrid, wo er
bei einem Berwanbten die Kaufmann-
haft erlernte, trieb nebenbei in feinen
eftunden eifrig Studien und erlangte
an ber Univerfität mehrere Grave. 1
endlich dem Handelsſtand Valet fagend, | Dienft und wurde, nachdem
729
tigkeit zu und jchrieb für verfchlebene Zei⸗
tungen. Königin Sfabella ernannte *
1862 zum Archivar von Biscaya mit
einem Gehalt von 18,000 Realen und
verlieh ihm den Titel eines Poeta de la
reina, ben er nach ber Revolution von
1868, infolge deren er fein Amt verlor,
mit dem eines Poeta del pueblo ver:
vertaufchte. Er lebt feitbem wieber in
Madrid. X. ift ber populärite jpanifche
Dichter der Gegenwart. Seine Lieder, ges
fammelt in dem oft aufgelegten »Libro
de los cantaras« (1852; auch enthalten
im Bd. 6 ber Leipziger »Coleecion de los
autores espaloles«, 1860), leben im
Mund von —* und niedrig und haben
ihm ben Namen des »|paniichen Beranger«
verichafft. Sie verberrlichen vorzugsweife
bie baskiſche Heimat bes Dichter unb
fennzeichnien ſich durch Treuherzigkeit der
Geſinnung, gefällige Form und natür⸗
liche Sprache wie durch Tiefe der Empfin⸗
dung bei meiſt melancholiſchem Grund⸗
ton. Außerdem veröffentlichte er eine
roße Anzahl von Erzählungen —
ärchen, Schwänte) unter verjchiebenen
Titeln: »Cuentos de color de rosa«
I), »Cuentos campesinose« (2. Aufl.
862), »Cuentos de — muertos«
(1866), »Maria Santa« (1874), »Cuen-
tos de varios colores« (1874), »Narra-
ciones populares« (1875), »Cuentos de
madres & hijos« (1879) zc., welche gleiche
Beliebtheit wie fein Lieberbuch erlangten
und zum Teil auch ins Deutiche, Na
ie Engliſche, Ruffiihe und Stalien
fe berfegt wurben. an ‚bewundert
in ihnen die natürliche Einfachheit der
Erzählung und bie Anmut in ber Be
ſchreibung bes ländlichen Lebens; ſchade
nur, daß ber Verfaſſer allzu reaftionären
Geſinnungen huldigt. Enbli hat man
von T. einige hiſtoriſche Romane, wie:
»El Cid Campeador«, »El retentor
moderno« (1876) u. a.
TIruinet, |. Ruttter.
Tigahnfänigg, Abolf, Rittervon,
Dichter, geb. 9. Juli 1809 zu Klagenfurt,
geil 1. Rov. 1877 in Bien; ftudierte in
esterer Stadt, trat 1832 in den Staats⸗
er in ben ver»
wandte er fich ganz ber litterarifchen Thä: | jchiedenften Zweigen bes Juſtizdienſtes
730
rhatige eweſen war, 1870 zum Juſtizmi⸗
nifter für Deutf $öfterreidh e rnannt, von
welcher Shah er ſchon im folgenden
De zurüdtrat. ortr ben Sommer au
einer Villa in Kärnten, den Winter in
Wien zubringend, beteiligte er fich, wie
— als Abgeordneter, jo jetzt als ftän-
iges ae bes Serien Herrens
hauſes an ber Politik feined Vaterlands
und zwar in — konkordats⸗
J——— dert chritt in der Indu⸗
e und den ſozia nrichtungen zuge⸗
wandtem Sinn. T. war ein —**
ter, dabei vielgereiſter Schriftſteller. Seine
»Gedichte« A ‚neue Sammlung 1851;
4. Aufl. 1871) genen ſich durch —
und Gewandtheit der Form und, wo es
ber Inhalt erfordert, dur
aus. Seine bervortagenb n ——
indes beſtehen im Roman: »Ironie des
* (1842 Ars »Der moberne Eulen:
1846); »Die le:
rafenpfalz« (1 ; »Sünber
= 5* (1875) u. a. ine Reifen | S
find gefchildert in: »Buch ber Reifen«
1843) und »Aus bem Buch ber Reijen«
1876). Seine >Gefammelten Werke«
aföienen 1876—78 in 6 Bänden.
iderunfhewstil, ) Nikolai Geraf:
ſimowitſch, Schriftſteller, geb.
1828 befuchte ar ein geiftliches Semi-
nar, ‚ubiete dann in Peterdburg, wo er
ben Univerfitätsfurjus 1850 abfolvierte,
rebigierte in der u: e eine J che
Zeitſchrift und war 1 Mitarbeiter
an dem >» Seit emöffene, ben er teilgemit
afthetifchen, teils mit yolitifch: öfonomi:
{hen Artikeln und Abhandlungen vers
forgte. Nebenbei veröffentlichte er ein
Wert über selling (1857) und bearbeitete
Adam Smith! Werk über den National-
reichtum — dem Titel: »Grundlagen
der politiſchen Okonomie. — .®
renb einer Feſtungahaft ſchrieb er den
de ge hebten, babei durch meifter:
bafte Schilderung neuer ————
und ftaatlicher Verbältnifle —38 eichne⸗
ten Tendenzroman »Was thun ?« (2.Aufl.
1877), ge karte. Griebtnoh gen ibirien
gu Folge hatte. Er lebt noch gegenwärtig
— im Gouvernement Nahe
ſchudi, Johann Satob von,
ilde⸗ durch Sübamerifa«
Sreifinnigteit ft
Tſchernyſchewskij — Zupper.
Reifenber, geb. 25. Juli 1818 zu Gla⸗
rus, fubierte in Leiden ‚ Ba:
ris und Berlin — 75 — en algaften, ei
43 Beru,
f|reifte 1838 —
meiften übrigen Staaten ——
war dann bis 1861 Geſandter ber Schweiz
u a und — De
en ne
ruanifche Reiſeſkizzen⸗ * 2 —
»Die —— > s
die Andes«
vinz Minas < (1683 a *
eb. 1842
chrieb eine Reihe — und
politifher Studien, darunter als bie be
en: »George Bafbingtone, 346 Mor
inie, »Der Kampf um ben Boden in
Stande, »Der lebte Flamminge, „Das
freite Belgien«, Die Idee ber veinfien
gu umanität und wahrer Freiheit ift ber
en auch iliftifch reizvollen
Hriften. X. beforgte eine Funftfertige
—— magyariſchen Lyrikers sr
Petöf un allg als Journaliſt
eines befondern Ru
Iupy, Karl — ſ. Iablonst
Tupper (ipr. tipp), Martin, engl
Dichter, geb. 1810 zu London, der Soba
eines Arztes, ftubierte in Orford, erwarb
fih bie A vofatur, die er aber nie ausübte,
und trat vor bad Bublitum zuerſt mit
»Geraldine, and other poems« (1839).
Hiernad er ange er bei einem ſehr be
trächtlichen Teil der Leſerwelt einen aufer-
ordentlichen Erfolg mi feinen —
Dichtungen »Proverbial philoso
( : 2 an) fein warb Tode,
n zu bewundern ein Buch j
a ‚um — zu — ds war
aren abgefekt
und u ind Franzoſiſche und ne
Aber arte m —
Se na bavon — zogen
Fa 1867) eine vierte er am
iemlich ſpurlos vorübergegangen.
hrieb X. unverbrofien weiter, Se Bine
——— und ungereimt oder —
che barunter: »8 —
—2 »Cithara« (
Hr. — <(i ET
Turdus Merula — Turgenjew.
Turdus Merule, |. Ouanten.
Zurgenjew, Swan Sfergejewitfch,
ber größte ruff. Dichter ber enwart,
eb. 28. Okt. (alten Stil3) 1818 in ber
Beisernententöflabt Orel als ber Nach⸗
Tomme einer alten ruffifchen Abelsfamilie,
bie zur Seit ber a rg Ha in
ruſſiſche Dienfte trat. Seine Eltern mas
ren fehr wohlhabend und ließen bem fünf:
n Dichter und feinen beiden (bereits
geitorbenen) Brübern eine rag usliche
Erziehung angedeihen, wobei ein gro
Nachdruck auf die Sprachen, namentlich
—— iſch und Deutſch, gelegt wurde.
edelte die Familie nach Moskau ſche
über, und der junge Iwan kam in eine
Privatlehranſtalt. Seine weitere Ausbil⸗
bung erfolgte unter — Anleitung
und Fürforge des Profeſſors Krauſe, des
Direktors des Lazarewſchen Juſtituts. Mit
16 Jahren bezog der frühreife Knabe die
Moskauer Unwerfität, wo er ſich hiſtoriſch⸗
philologiſchen Studien widmete, ver⸗
tauſchte dieſelbe aber ſchon nach einem
ml als 1835 fein Vater ftarb, mit der
— Univerfität, auf welcher er
ben vollen Lehrkurſus abſolvierte. Nachdem
er 1838 mit dem Grab eines Kandibaten
bie Univerfität verlaflen, begab er fich pe
Vervoliftändigung feiner Kenntnilfe ind
Ausland, wobei er auf ber Überfahrt nach | q
Deutichland bei dem Brande bes Dampfers
Nikolai I. in Travemünde faft umgekom⸗
men wäre. Er hielt fi namentlich in
Berlin auf, wo er an ber Univerfität Ges
ſchichte und ieh ee hörte. 1840 kehrte
er zurüd und erbieft cine Anftellung in
der Kanzlei be3 Minifterd bes Innern,
welche Stellung er ſchon im folgenden
zahr aufgab, um fi ganz ind Privat⸗
eben zurü — lebte nun bald
auf ſeinem Gut Spoftloje (Kreis Mzensk,
Gouvernement Dre), bald in St. Beters:
burg, bald im Ausland. Sein erftes Wert
war das Poem »Paraſcha« (1842),
worauf in den folgenden Jahren einige
Heine Skizzen erſchienen, welche ſpäter in
das »Tagebuch eines Fägers« aufgenom⸗
men wurden. 1852 wurbe er plötzlich
wegen eines von ihm verfaßten, im übri:
en durchaus nicht politifch verfänglichen
ikels: »Ein Brief über Gogol« ( Mos⸗
731
kauer Zeitung« 1852, Nr. 32), arretiert,
bei ber Polizei eingefperrt und dann auf
fein Gut verwieſen, welches er zwei Jahre
lang (bis 1855) nicht verlafien durfte.
Seit 1863 lebt X. faft ganz in Auslanb,
in ber Regel nur bie Sommermonate auf
feinem Gut zubringend. In Rußland
werben nicht nur die epifchen, —
auch bie im Ausland weniger gekannten
lyriſchen und dramatiſchen REN
fehr peisäpt. Seine Iyrifhen Ver⸗
ſuche erfchtenen 1841—47 in verfchiebenen
ruſfiſchen Monatsichriften; fie bilden zu⸗
fammen einen Tleinen Band. Auf epi⸗
Rn (Erzählungen, 1844);
Shtungs Ein Monat
ım Dorfe« (euftipie ‚1850; letzteres hatte
T. auf Verlangen der Zenfur umarbeiten
müflen, und ed erfchien erft 1869 in feiner
urfprüngliden Form); »Eine Unterre-
bung auf der Lanbftraße«, —
»Eine Dame aus ber Provinze (Luſtſpiel,
1851); »Tagebuch eines Tägerd«, »Drei
Begegnnungen« — ‚ 1852);
»3 — »Rudine (Erzählun⸗
en, 1854); »Fern von ber Welt«, »Ja⸗
om Baffunlome, &hlungen; Ein Im:
biß beim Adelsmarſchall· uf) tel, 1855);
»Fremdes Brote (Luſtſpiel, 1857); »Asja⸗
—— 1858); »Das adlige Neſte,
oman; »Ein Fragment aus einem Ro⸗
man« (1859); »Am Vorabend, ober He⸗
Iene«, »Erſte Liebe« (Erzählungen, 1 I
Väter und Söhnee (Roman, 1862
»Bifionene, ae ; »Der Hund«
Skizze, 1865); »Rauch⸗, Roman; »Ge⸗
chichte des Leutnants Jergunowe, »Die Uns
1732
su Es klopft hlun ——
öl »Es Llopfi« ,
hlingsw A tee
— ———— ab —
nde Mumie⸗ un
nin und Bab —*— m 1 ie). *
»Die * (Erzi lung, —*2— Bo
land«, Roman; ung bed *
ters Alerei« ab 2 *
ts
lungen, 1877). Seitdem iſt von —
neh erſchienen. Außerbem find noch, von
einigen kritiſchen Artiteln abgefehen, zu
nennen: »Hamlet und Don Quichotte«,
eine Parallele, und »Erinnerungen an
W. Belinslije. Turgenjews Romane und
nungen | find weniger durch jenfatio-
e Verwidelungen als durch eine wun⸗
— Meiſterſchaft in der Geſtalten⸗ und
J— wie in der Darlegung
— cher ——— ausgezeichnet.
Ganz dem nationalen Boden und der un⸗
mittelbaren Gegenwart angehörend, ſpie⸗
gein fie babei ne jeweiligen Yuflände und
wegungen in Nußland fo treu wider, | >
baf man an onen. die Gefchichte der in-
nern Entwidelung der Geſellſchaft von
Wert zu Werk wie an Markſteinen ver-
folgen Tann. Sie wurden vielfach ins
Deutfche übertragen; eine Sammlung
»Ausgewählter Werfe« in ber einzig vom
Dichter autorifierten Ausgabe und in meiſt
vortrefflicher Übertragung erſcheint feit
1871 in Mitau (bis jet 10 Bde.).
Twain (ivr. twehn), Mark Pfeubo-
num ſur Samuel Sanghorne sie
mens), norbamerifan. Humorift,
30. Nov. 1835 zu Florida im Staat fr
Dar erlernte bafelbft das Drudergefchäft,
chrieb bald ſelbſt Artikel für Reitungen
und führte bann ein abenteuerliches Wan:
derleben. Er arbeitete eine Reihe von Jah⸗
ren als Matroje auf einem Miffifiippt-
bampfer, begab fi) dann nad Nevaba,
wo er jih mit wechjelnden Glüd in den
Silberminen umbertrieb, beſuchte Kali-
fornien und verweilte ſogar einige Zeit ale
Korrefpondent auf den Sanbmwidinfeln.
Nach feiner Rückkehr Hielt er Enden
an verfchiedenen Orten und veröffentlichte
dann das erfte Bändchen feiner gefammel:
Ä
Twain — Tyndall.
— 5* —— Un | = ten
humoriſtiſchen
: »The — Jumping
I
jum populären machte er
(1867)
eine —— durch
einen Teil von Vorderaſien mit
ſchrieb diefelbe in dem ———— er
Bu en
»TheInnocents werner —
grim’s progress« in Eurepe
nur * en Beifall, deſto größern aber
in Amerila fand. An ber Folge ſetzte ex
feine Borlefungen wie feine Titte
Thätigfeit mit beftem Erfolg fort und
— zugleich die A rau
M bem » Bon feinen
igen Schriften, ın Ben Humor dx
Hbenreikum das Hauptelement Bilbet,
find noch zu erwähnen: »Mark Twain's
pleasure-trip on the continent« (1871),
»Burlesque autobiography«, »Flush
times in the silvermines«, »Screamers,
a gathering of scraps« (fämtlich 1871);
he Innocents at home« und »
ing it« (1872); »The adventures of
Tom Sawyer« (ar trefilih erzählte
— 1876) und >A tramp
abroad« ‚ ‚fein neueſtes Wert,
worin er —— Deutſchland in ge⸗
meiner Weiſe lächerlich zu ma ſucht.
Eine Auswahl ſeiner Werke erſchien un
ter dem Titel: »The choice humoross
works of Mark T.« (1873). —
brachte M. Buſch in deutſcher
ls a ee —
zT A 3 ohn, engl. Naturforfcher,
geb. 1820 zu Leighlin Bridge bei Carlow
ın Irland, lebt in London. In ärmlichen
Verhaͤltniſſen aufgewachſen, beiuchte er
doch bis zum 19. Jahr die e unb
trat dann ala Gehilfe bei der militärifchen
a (Ordnance survey) von Eng:
land ein dem er fo unter General
Wynne fünf Jahre lang gebient, ae
er weitere vier Jahre in unter
Arbeit bei Eiſenbahnbauten zu n batıe
er (1848) Kenntniffe und d genug 2
worben, eine Univerfität zu heziehen. Gr
ging nad) Marburg, ftudierte unter Bus
Hi
E53
5
r
Ep
Tyrd — Uhde. i
fen; 1849 gab er feine erſte Schrift Her»
aus: »On the phenomena of a water-
jet«, und fchon 1853 ward er zum Profeſſor
“der Phyſik an der Royal Snftitution er:
nannt, welden Poſten er noch beffeibet.
Die Univerfitäten Orford, Sambribge und
Edinburg haben ihn zum Ehrenbottor er:
nannt; 1876 heiratete er die Tochter bes
Lords Claud Hamilton. Mit Carlyle wie
mit Hurley war er eng befreundet; auch
mit dem Deutjchen Helmbolg hat T. mehr⸗
fach — ewirkt. Seine Arbeiten
ũber Waſſer, Gletſcherbewegung, Hitze als
Bewegkraft, Licht und Schall find epoche⸗
machend. An einen weitern Kreis wenbete
er fih mit: »Fragments of science for
unscientific people« (6. Aufl. 1879;
beutfch von Helmholtz, 1874) und »Hours
of exercise in the Alps« (1872). Als
er, nad) den Vereinigten Staaten einge:
laden, dort eine Reihe von Borträgen
hielt, welche über 23,000 Dollar eintrugen,
733
übergab er den Reingewinn im Betrag von
13,000 Dollar einem Ausſchuß, um da⸗
mit jelbftändige Forſchung zu unterjtügen.
Mit einer Eröffnungsrede des britifchen
Wiſſen ſchaftskongreſſes (British Asso-
eiation) in der Jahresverſammlung zu
Belfaft rief er Durch die Gegenüberſtellung
von Naturwifienichaft und Offenbarung
einen großen Aufjchrei von feiten gewiſſer
Den und eine Unzabl von Streits
tiften hervor.
„an
(fpr. tief), Miroflap, tiched.
riker und Kunftkrititer, geb.
1832, ftudierte an der Univerfität Prag,
befuchte zu Kunftziweden wiederholt Ita⸗
lien, England, eutichland und Frank⸗
reich. Seine bedeutenbiten Schriften find:
»Laokoon, ein Kunftwerf der römifchen
Zeit 1); een —
iographi un etiſche udie
u
(1 ‚und »Johann Matejko und fein
Bathory« 87a)
U.
Uchard (pr. üſchahr), Marto, franz. | 1829 in Düſſeldorf amtliche Anſtellung
Schriftſteller, geb. 28. Dez. 1824 zu Baris, | und Iebte feit 1863 als penfionierter Ap⸗
war längere Zeit Börfenagent,, vermählte
ih 1 mit ber Schaufpielerin M.
roban vom Thlätre français und brachte
1857 das vierakti ——88 »LaFiam-
mina« zur Aufführung, zu bem ihm feine
nicht glüdliche Ehe den Stoff geliefert
hatte, und bas bald die Runde über alle
Bühnen bes Ins und Auslands machte.
Bon feinen jpätern Stüden hatte Feind
aud nur annähernd cinen ähnlichen Er:
folg; dagegen erwarb er fidy ein großes
Publikum und teilweife auch das Lob der
Kenner mit den Romanen: »Raymond«
BER, »Le mariage de Gertrude«
1862); »J’avaisune marraine« (1863);
»La comtesse’Diane« (1864); »Une
derniere passion« (1867); »Mon oncle
Beats (1876) und »Ines Parker«
— riedrich von, Dramatiker
und Schriftiteller, geb. 1800 zu Görlitz,
eit. 15. Febr. 1875 daſelbſt; ftubierte in
ipzig bie Rechte, fand 1828 in Trier,
— tsrat in ſeiner Vaterſtadt.
on feinen Dramen: »Alerander und
Darius«, »Das Ehrenfchwert«, »Roſa⸗
munde«, »Die Babylonier in Jeruſalem«
(1836) zeichnete ſich beſonders das letztere
durch iyriſch⸗glanzende Sprache und gute
Charakteriſtik aus. Außerdem veröffent-
lichte er: »Blide in das Düſſeldorfer
Kunſt⸗ und Künſtlerleben« (1839 — 41,
2Bde.); »Ehrenſpiegel des deutſchen Vollks
und vermiſchte Gedichte« (1842); Die Ro⸗
mane: »Albrecht Helm« (1851 —53, 7
Bbe.); »Der Bruder der Braute (1860,
3 Bbe.); »Eleazar« (1867, 3 Bde.) ⁊c.
Uhde, Hermann,
riftfteller, geb.
u —S 8
26. Dez. 1
Mai 1879 in der Schweiz; widmete ſich
früßzeitig in Hannover dem Zournalis-
mus, ging 1870 als Spezialorrejpondent
ber »Hamburger Nachrichten« auf ben
franzöfifchen Kriegsſchauplatz und über:
nahm dann bas Feuilleton diejer Zeitung.
Seine Berichte erichienen in einem Sons
134
berabbrud 1871. Seit 1872 Iebte er in
Weimar, von wo er aus Gefundheitsrüd: | 1
ae nad) Veytaur-Ghillon am Genfer
See überfiebelte. Seine Thätigleit betraf
meift bie äußere Gejchichte der beutichen
Litteratur und vorwiegend des beutichen
Theaters; auch hat er einige muntere Luft
iele verfaßt. Wir nennen von feinen
ublifationen: »Erinnerungen und Leben
ber Malerin Luife Seidler« (2. Aufl.
1875); »Dentwürbigfeiten des Schau:
fpielbichters und ——— 8.
Shmikte Goethes Briefe
an Soret« ( ee „v. Quandt
und ber Sächſiſche Kunftverein« (1873);
»Das Stadttheater in Hamburg 1829—
1877« (1879). Auch gab er X. Töpfers
Dam Werfe« (1873) und ri 4.
Ferse »Selbfibiographiee (1877)
uyl, — öfterreih. Schrift:
fteller, 14. Mai 1825 zu Teſchen in
Öfterrei iſch⸗ Schlefien als der Sohn bes
bortigen Bezirfsverwalters, befuchte bas
Gymnafium feiner Vaterfladt, dann das
zu Troppau, ſtudierte auf * —5— Unis
verfität und lebt je —
—— — u
einigen Romanen oe
treten, bie burd Kraft der Charakterſchil⸗
derung, —— — Feinheit und über: | B
haupt durch kün che Ausgereiftheit
vor andern hervorra — — 5
Theaterprinzeffin« (1863
Baus — fteine (2. Aufl. 1878. —
und > otichafterin« (1880, 2
letzterer Roman in Bolen fpielenb und el
intereflanterStreiflichterauf u...
Verbältnifie. Seine zerfireuten No
(»Allein in Barige, > »utterfeelenalein«, | fen
»Qutmanne, » Derzensbämmerung« u. a.)
find bis jet noch nicht geſammelt erſchie⸗
nen. Außerdem veröffentlichte er: »Maͤr⸗
hen aus dem Weichjelthal«e (1847); »Aus
bem Banat; Lanbichaften und Staffagen«
11) An ber Theiß; Stille
1851). Auch feine theaterkritiſchen Aufe
übe, bie auf die Entwidelung bed Wiener
—2 einen bedeutenden Einfluß
bt haben, verdienen Erwähnung.
uhl — Nijejsti.
lt, Eornel, poln. Dichter, geb.
auf bem väterlihen Gut Borem-
u in ak a elterlichen
us eine for ge Erziehung,
er en ber Lemberger Um ———
ſtãndigte. Schon mit hyi See trat ex
mit Gebichten auf, welche von un
Tiger Begabung zeugten. Er gehörte
ml “ee bie un un Dichter,
—* none
eng eigen man für bie nationale
Bewegung zu en hoffte, und, —
ſelbſt von Ade ben Gegnern desſ
Als aber ber blrtige — — von
1846 bieje Hoffnungen zerriß, fchrieb U
feine ſchwungvollen — ergreifenden
»Klagelieder des Jeremias« (»Skargi Je-
remiego«, I) on welde feinen Ruf be
gründeten. Er trat bamals in Paris in
nabe Beziehungen zu bem gefinnungevere
wanbten Slowacki, ber auf ben jüngern
Dichter einen entfcheibenden Einfluß aus
übte, jo daß U. als der bedeutendfte Nach⸗
folger Slowackis gelten fonnte. Seither
bewohnt er das Gut Zubrze bei Lemberg.
Bis zum 1863er —58 veröffentlichte
U. eine flattliche Reihe poetiicher Scho—
[it ben 8 n, die zwar U auf gleicher Hohe
Jeremiego« ftehen,
immerbin Ar 4 ben beſſern Erzeug⸗
niſſen der — Litteratur gehoͤren
Sn Auswahl davon erſchien in ber
rockhausſchen Ausgabe polnifcher Klaf
fiter (1866, 2 Bde.). Sie enthalten außer
ben »Stlageliebern bed Jeremias« die
»Biblifhen Melodien«, worunter
heben find: »Hagar in ber Wüfle«, >
de.), | beffa«, »Mofes vor bem Tob«, ferner vers
ſchiedene Gedichte und vorzüglich >83 un
u ben Liedern Chopins«
1 | 1863er Aufftande gehörte U. zu ben ae eifrig
ſten Förderern der N) im ge nad
ſich — Se
— oder ei * bei — ae
geierlichleiten, mebrmal® in ben gale
<|glgen Canbtag und 1876 in ben Wiener
eichörat gew su ſchloß er fi dort nad
ber befannten R usnere enen -
Berliner Vertrag (November 1
jogen. Selen yr pol niſchen et
an, ichte eine ſchwungvolle Erflä-
Ujfalvy — Ale.
rung zu gunften Sausners, legte indeſſen
Bald fein Mandat nieber. Diele Epifode
cheint ihn aber wieder zu dichteriſchem
fien angefpornt zu haben. Denn
nad langem Schweigen veröffentlichte U.
1880: »Dramatiſche Bilber« (»Obrazy
czne<), in benen er als treuer
Anhänger jener poetiſch⸗radikalen Rich⸗
tung, welche ben Aufftand von 1863 herz
vorrief, mit jugenblicher Friſche gegen bie
realiftifche oder, wie er meint, materiali-
ftifche Reaktion proteftiert, welche feit dem
Scheitern des Aufſtands im polnifchen
Volksleben eingetreten ift.
— Charles Eugene be,
Drientalift und Reifenber, geb. 16. Mai
1842 zu Bien, trat nach Beſuch ber Mi⸗
Itärafademie zu Wiener = Neuftabt als
Leutnant in ein Öfterreichifches Kavallerie
regiment, verließ aber 1864 bie Armee
und bezog bie Univerfität Bonn. Seit
1867 in Paris angefiebelt, erhielt ex 1871
die Profeſſur der beutfhen Sprache am
Lycée Henri IV, nahm 1877 —78 teil
an ber ge Erpebition nach
Rußland, Sibirien und Turkiſtan unb
wurde 1880 mit einer neuen Senbu Date
Bentralafien betraut. Die ah ifal-
vys liegt in feinen archäologiſchen Unter:
fuhungen und ———— etbnolo |.
iſchen und Tinguiftif tubdien. Von
einen Schriften erwähnen wir, mit Über:
gebung ber rein —— un
gue magyare, son origine etc.« :
»La Hongrie, son histoireete.« ver)
»Les — des peuples« (1873);
»Recherches sur le tableau ethn
phique de la bible« (1873); »Mölanges
altaiques« (1874) u. a. Sein Bericht
über die Erpebition nad Aſien erſchien
in 3 Bänden: »Le Kohistan, le Ferg-
hanah et Kouldja« (1878), »Le 8
Daria, le Zerofchäne et le pays des
Septs-Rividres de la Sib&rie« (1879)
und »Les Bachkirs, les be (1880),
unb erhielt den Preis der Antbropologi-
ſchen Geſellſchaft. Auch Hat U. (mit
Desbordes⸗Valmore) eine Auswahl ma-
ayarifcher Dichtungen (1873) und die Ge
dichte Vetöfis ins Franzöfifche überſetzt
fowie cine Übertragung ber »Kalewala«
(1876 fi.) begonnen.
ogra- |f
735
Uled, Louis, franz. Schriftfieller,
geb. 7. März 1822 zu Troyes, ftubierte
in Paris und trat zum erftenmal 1844
mit einer Darum ung lyriſcher Gebichte
(»Gloriana«) an die Offentlichleit. Spär
ter nach und nach an ben verjchiebenften
Tagesblättern beteiligt, machte er fich bes
fon durch bie im »Figaro« erichies
nenen »Lettres de Fe < einen
Namen als Satiriker, zog ſich aber durch
ſeinen Freimut, den er nes: noch ent:
chiedener in dem wöchentlich erfcheinenden
mpblet »La Cloche« betbätigte, ges
richtliche Verfolgungen und Strafen zu.
Während ber Belagerung von Paris war
er, obgleich ber friebfertigfte Mann von
ber Welt, Mitglied der Barrikadenkom⸗
miffion, und ald er nach Bewältigung
des Communardenaufſtands von einem
Kriegsgericht der Teilnahme an ber In-
furreftion geziehen wurde, gab er in feiner
»Cloche« eine fo indignierte Antwort,
baß er dafür zu drei Jahren und in zwei⸗
ta” 7 r noch au drei Monaten
3000 Frank Geldbuße
4878 warb er von fei-
ir Regierung gelangten
en mit dem Boften eines
m Arfenal entichäbigt.
ne Reihe von Romanen
erfcheinen laſſen, welche ihn zu einem ber
gelefenften Schriftfteller machten. Wir
: »L’'homme aux Louis d’or«
—938 »Les roués sans le savoir«
18586); »La voix du sang« 33
»Monsieur et Madame Fernal« ee.
ein beftes Wert, auch nicht ohne Erfolg
auf die Bühne gebradt; »Francoise«
(1862); »Lemarid’Antoinette« (1862);
»Louise Tardy« (1864); »Le —
de Cendrillon« (1865 — 67); »Histoire
d’une märe et de ses enfants« (1874);
»Magda« (1876); »La comtesse de
Tyrnau< (1876); »Le baron ameri-
cain« (1877); »Les m&moires d’un as-
sassine (1877); »Madame Gosselin«
(1877); »M. Paupe« (1878); »Les bu-
veurs de poison« (1879); »Les enfants
de la morte« (1879) xc.
Ule, Otto, naturwiſſenſchaftl. Schrift:
fteller,, geb. 22. San. 1820 zu Loſſow bei
Sranffurt a. O. geft. 7. Aug. 1876 in
736
galt; flubierte feit 1840 zu Halle und
lin Naturw ED SPinie | Dom
erlin Naturwiſſen ſchaften un Yen wurde, hilente fi 1840 in
ae ielt im Winter 1847 und 1
au Gran tt a. O. Vorträge über bie Ent-
— des —* wirkte
bann ei } e Zeit al a an der Fort: |w
Ulrici — Urquhart.
und in Italien, wo er durch Bunſen in
—
gründete bier 1842 den »Berein von ar
tertumsfreunben im Rheinlande umb
wurde 1844 zum außerordentlichen Pro⸗
bildun u Quetz alle und | feflor ernannt. — wirkte er als
privatiſi A feitdem in en on feinen ——— feſſor in Greifswald und
Schriften, die einerſeits durch finnige folgte dan = an bie gg
Naturanſchauung zur Raturerkenntnis zu Würzburg, wo er noch jest est weilt. Bon
übren, anderſeits nicht bloß Verſtandes⸗, | feinen fchriftitellerifchen Arbeiten, — ſich
ondern au —— zu för⸗ nicht nur auf römif ers
ern ſuchen A u nennen: »Das »Welt: | bern aud auf Kunſigeſchichte un
al«(3. Aufl. 859); »Die Natur⸗ — chiſche und deutſche Litteratut
——— Bilbder« (1854—57,2Bbe.); | erwähnen wir als von allgemeinerm
Die neueflen Entbedungen in Afrika
— em) an 7— te:
; »Bopuläre Naturlehre«
1865—67); Warum und Weile, Fra⸗
en und Antworten pbyfifaliichen Inhalts |n
Ü Aufl. 1877); » Kleine naturwiſſenſchaft⸗
iche Schriften« — 2Bde.); »Die
Erde und die en ihrer Ober⸗
a nn cs 187 I 2 Dde.).
Der grünbete er 1852 bie
Betiän »Die Nature,
‚„ Hermann, Philoſoph und
—* 5 23. März 1806 zu Pför-
ten a ber Nieberlaufiß, hyfasire zu Halle
und Ber vatbozent | a
in Berlin und ift feit 1834 & ofeflor ber
— u e. a bilofoph ge:
ört U. mit Fichte bem jüngern, Wir
Garriere u. a. zu ber für, ule, beten
-
Ben mitrebigiert; re
er fi ma
>Gott unb bie Natur« 2
»Leib — Sedle« (2. Aufl. 1874, 2 Bbe.);
»Örun ——— der —5— kan
— — 9. — —** an
nabrü Aubierte in Bonn Philologie,
lebte banıi längere Zeit in ber Schweiz
de
tereſſe: »Skopas Leben und Werke⸗
1863); die Biographie des Malers
ohann Martin v. er un);
»Die Glyptothek Ludwigs
nach ihrer ne u ie "Befande
1867); »Die A nfänge der
A echter (1871 - 72, Eier)
latners »Befchreib
— —
deutſche FE LEBE NE —
ſich verdient durch Hera
aa v. Schiller und ihre *
(1860-65, 3 Bbe.); »Briefe Goethes an
Fa Fellner: (1875) unb >Briefe
Urquhart (ipr. urtärt), David, engl
Staatdmann und Schriftfteller, geb. 1805
Braclangmwell in der Rn Graf⸗
chaft Cromarty, geſt. 16. Mat 1877 zu
eapel. Er ftammte auß di * alten xx
star Be Kimi —
mitglied An meritons
owie Ruklands und lebte in feinen
pätern Jahren in ber Schweiz und Ita⸗
ien. Sein erfted Bud) war: »O
on Turkey« (1831). 1835—37 umd wie:
der 1843—49 gab er das »Portfolio«
8: | heraus, welches die Pläne Rußlands
bloplegen follte und eine Reibe ber merk⸗
würdigften Dokumente gibt, bie teilweiſe
——
Uſchner — Vacherot. 737
während des Polenaufftands erlanat wa⸗ Dichtungen befannt, geb. 1. Aug. 1802
ren. Es folgten: »The spirit oftheEast« | zu Lübben in ber Niederlaufiß, geft. 26.
Re beutih von Bud, 1839); »The
illars of Hercules, travels in Spai
and Morocco« (1850, 2 ®de.); »The
uli 1876 als ne Oberlandes⸗
erichtsrat zu Oppeln. Von ſeinen durch
älligfeit des poetiſchen Stils ausge⸗
progress of Russia« (1852); »The zeichneten Übertragungen nennen wir:
Lebanon, a history and a diary« (1860,
»Dvib8 Verwandlungen (1857); >Ana:
2 Bbde.). Bis and Ende feines Lebens war | Freons Lieder« id FR le Gedichte⸗
V. unabläffigthätig, Barteigenoffen gegen | (1865)
Rußland und deffen Freunde zu werben.
Um die Zeit des Konzils hofite er, daß ber
Papft eine Schiedsrichterftelle in interna:
tionalen Streitigfeiten einnehmen werbe,
und bemühte ſich vielfach in diefer Nich-
tung durch Wort und Schrift; boch be:
wahrte er immer ben Charakter eines
Proteftanten. Gleichwohl gingen feine
Witwe und fein Sohn bald nach feinem
Tod zum Katholizismus über.
1isner, Karl, als Überfeßer antiker
1 ; »Homer« ; »Gatull3 Ge:
dichte« (1867). Auch) felbitändige humo⸗
tiftifchefatirifche Gedichte bat er veröffent-
it, wie: »Karotten und Marotten⸗, Das
Brevier Rofalie« (2. Ausg. nn
u. a. — Sein Sohn Karl Richar
Waldemar U., geb 30. Mai 1834 zu
Wittenberg, feit 1875 Gerichtsrat in Op⸗
peln, bat ſich als Theaterbichter verfucht,
beſonders aber durch feine erzählende Dich:
tung »Der legte Minnefängers (2. Aufl.
1875, 2 Bde.) Beifall gefunden.
V.
Batans, Emil Mario, Schriftſteller,
geb. 1842 zu Schönberg an ber mähriſch⸗
ſchleſiſchen Grenze ald Sohn eines Ober:
infpeftor® über Galizien und die Bufo-
wina, vorgebilbet zu Haus und in einem
Kapuzinerkloſter, wibmete ſich Hauptfäch-
lich religiöfen und patriſtiſchen Studien,
eriet aber durch Zufallaus ben galizifchen
egenden in bie Moldau, wo ihn plöblich
ein luftiges, mit feiner Flöfterlichen Abge⸗
ſchiedenheit grell Fontraftierendes Leben
umgab, trieb ſich mehrere Jahre auf ben
Landfigen farmatifher Großen umber,
verfiel nach jeiner Rückkehr in eine ſchwere
Krankteit und betrat mit feinem wäh-
rend ber Mefonvaleszenz geſchriebenen
»Bagabunbenroman« die Schriftiteller:
laufbahn, welcher er bisher treu geblieben
if. Daß er wieder kloͤſterliche Anwand⸗
Iungen befommen und nur, um feine Fa⸗
milie vor Not zu ſchützen, nach dem Tob
feines Vaters 1866 dieſer Anwandlungen
ſich wieder entfchlagen babe, dürfte eins
der Märchen fein, womit biefe myfteriöfe
Schriftftellererifteng von andern und aud)
von ibm felbft ausgeſchmückt wurde. Von
ben zohlreichen, viel Talent, aber wenig
Schriſiflellerlexikon.
Charakter bekundenden Produktionen des
Verfaſſers erwaͤhnen wir folgende: »My⸗
ſterien bed Welt: und Bühnenlebens«
1861); »Die Töchter derSchminfe«(1863,
Teile); »Bom Baum ber Erkenntnis«
1865) ;»Srivolitäten« (1868); Novellen:
ar« (1869); Wiener Fresken⸗ (1873);
»Die Favoritine (1874); »Der Roman
der Abelina Patti« (mit eichnungen,
1874); »Bilder aus dem Harem« 6,
illuftriert!) u.a. Das ift bloß ein Fleiner
Teil des Geleifteten; Klofterluft atmen
einftweilen nur bie »Hiftorifchen Studien«
(enthaltend: »Die Heiligen«, »Die Gottes⸗
mördere, »Die ter Babels«,, 1870).
Bacherot (ipr. waſch'roh), Etienne,
franz. Gelehrter, geb. 29. Juli 1809 zu
Langres, ftudierte 1827— 30 auf ber Nor:
malichule in Paris, befleibete dann Lehr:
ftellen an verfchiedenen Anftalten und ward
1837 zum Studiendireftor an ber Nor:
malfchule fowie 1839 zum Profeſſor ber
Philoſophie an ber Sorbonne ernannt,
allein nach dem Staatsſtreich vom 2. Dez.
1851 feiner Stelle entfeßt. Seit 1870
Maire des fünften Arronbijlements in
Paris, Ieiftete er während ber Belagerung
47
738
und des GCommuneufftands nützliche
Dienfte und warb 1871 als Vertreter von
Paris in die Nationalverfammlung ge
fandt, wo er fih anfangs ber Linten ans
(ec aber 1873 von ber republifanifchen
arteiabfiel, um das Minifterium Broglie
und feine ultramontanen Beftrebungen
zu unterflügen. Er wurde baber 1876
wicht wieder gewählt. Seine Hauptwerte
find: »Histoire critique de l’&cole
d’Alexandrie« (1846—51, 3 Bbe.), ein
bedeutenbes Werk, welches von ber Akade⸗
mie mit einem Preis gefrönt wurbe, ihn
aber in einen heftigen Streit mit ben
Klerifalen verwideltes »La me&taphysi-
que et lascience« (2. Aufl. 1863, 3% merk
»La democratie« (1859), eine Schrift,
die ihm brei Monate Gefängnis iR :
»Essais — — critique⸗( ri)
»La religion« Kr g' »La science et
la conscience« (1870) u. a. Seit 1868
iſt V. Mitglied der Franzöfifchen Afabemie.
Vachetie, ſ. Shavette.
Vacquerie (pr. warrih) Auguſte,
franz. Schriftſteller, geb. 1818 zu Ville⸗
quier in der Normandie, wurde durch ſei⸗
nen Bruder, einen a ohn Victor
gu 08, der mit feiner Frau 1843 auf einer
ferfahrt ertranf, noch ziemlich jun
ben großen Dichter nabegeführt und if
feitdem fein unzertrennlicher Lebensge⸗
fährte und fanatiicher Verehrer geblieben. | Gege
V. befibt ein ſehr eigentümliches und viel:
feitigeß Talent. Nachdem er »L’enfer de
Vesprite (1840) und »Demi-tintes«
(1845), zwei Bänbe Gebichte von unge:
wöhnliher Formvollendung und tiefer
Empfindung, hatte erſcheinen laflen,brachte
er 1848 auf der Porte St. Martin fein
hyperromantiſches Luftfpiel »Tragalda-
bas« zur Aufführung, daß aber einen um:
erhörten Lärm erregte und gänzlich durch⸗
fiel, während es 30 Jahre |päter, als es
im Drud erſchien (1878), als eine Perle
bes poetifhen Humors begrüßt wurbe,
Kaum weniger gemogt war das fieben-
aftige Schaufpiel »Les funerailles de
l’honneur«, das 1862 aufgeführt wurbe,
toogegen fich die Luftipiele: »Souvent
homme varie« (1859), »Jean Baudry«
(1863) und »Le fils«e (1866) mehr in
den tonventionellen Schranfen hielten und
Bachette —
Vallauri.
zum Teil durchſchlagenden Erfolg erziel⸗
ten. Außerdem veröffentlichte ©: Les
drames de la Gr&ve« (1855) und »Mes
a anndes de Paris« (1877);
me bie oft fehr Ida en.
et grimaces« (4. Yu :
»Les miettes de l’histoire« (1863) und
»Aujourd’hui et demain« (1875). Mü
feinem Freund Meurice, mit bem er vor
— Fe Sr en *
r bie frangöfi ne
ründete er 1869 ben »Rappel«, den er
* täglich mit einem Leitartifel unb
einer Blumenlefe polemifcher, litterarijcher
und lofaler Notizen verfieht.
Valbert, ©., |. Sherbulig.
Vallanrl, Tommafo, ital. Philolog
unb Litterarhiftorifer, geb. 23. Zarı. 1809
zu Chiufa di Euneo in ‘Biemont, fhudierte
zu Turin kurze Zeit Rechtswiſſenſchaft,
dann mit großem Eifer und Be: alt:
klaſſiſche Philologie, beffeidete Lehrjiellen
dieſes Faches zuerft in verfchiebenen klei⸗
nern Städten, zulekt in Zurin, wurde
1838 als Supplent auf ben Lehrſtuhl der
lateiniſchen Beredſamkeit an ber Turiner
Univerfität berufen unb bat benfelben
jeit 1843 als ordentlicher Profefior inze.
Eine erſtaunliche Thätigleit als Schrift:
fteller entwidelnb, gelangte er zu bem Ruf
bed größten Latiniften Italiens in ber
nwart. Groß ift bie Zahl ber von
ihm herausgegebenen philologiſchen Schrif⸗
ten jowie feiner Ausgaben römifcher Klaſ⸗
fifer, wozu noch eine Reihe von item
aut italienifchen Litteratur und Gefchichte
ommt. Auch veröffentlichte er ſowohl im
feiner Jugend als auch im fpätern Alter
Erzählungen und Novellen. Hier feien
von feinen Werfen erwähnt: »Rifles-
sioni Fu scrittori del seicento«
(1833); »Storia della poesie in Pie-
monte« (1841); »De studio antiquita-
tis« (1842); »Della societä letteraria
del Piemonte« (1844); »Fasti della
real casa di Savoja e della monarchia«
1845—46); »Il cavaliere Marino in
iemonte« (neue Ausg. 1865); »Hi-
storia critica literarum latinarum«
(1849); »Orationes« (1852 u. 1863);
»Novelle« (1864, mehrmals neu aufge
legt); »Opuscula varia« (1876); »Vita
Dambiry —
di Tommaso V., scritta da esso«
(1878). Sehr viel befchäftigte ®. fi mit
Plautus und wurde über biefen Yutor
und feine Textkritik in eine Fehde mit
Ritſchl verwidelt, ben er in mehreren
Schriften aufs beftigfte angti , ſowie er
auch Mommſen ſcharf zu Leibe ging in
einer Broſchũre: »De Italorum doctrina
& calumniis Theodori Mommsenii vin-
dicata Acroasis« (1873).
Bamberg, Hermann, ungar. Reis
et und Orientalift, geb. 1832 zu Szer-
TR auf ber Inſel Schütt, bildete ſich
faft ganz aus fich felbft Heraus und erwarb
fih namentlid) die umfafjendften Kennt
niſſe in faſt allen lebenden Sprachen. Mit
22 Jahren warb erXchrer ber a Ma
Sprade in einem vornehmen türkifchen
Haus in Konftantinopel, bereifte dann
jeit 1863 unter der Maske des Islam, als
Derwifch verfleibet, Armenien und Pers
fien, befuchte Kungrad, Bochara, Samar:
fand und Herat und ift gegenwärtig Pros
eſſor der orientalifchen — und
itteratur an der Univerſität zu Budapeſt.
Über ſeine Reiſen, von denen er die wert⸗
vollſten geographiſchen, ethnographiſchen
und linguiſtiſchen Reſultate zurückbrachte,
veröffentlichte er: »Reiſe in Mittelafien«
(a a ni En
; e.); >Tichagatai prach⸗
dien« 1867 ; »Meine Wanderungen
in Berfiene (1867); »Skizzen aus
telafien« (18 H »Der Islam im 19.
Sahrhunderte (1875); »Sittenbilder aus
dem Morgenland«e (1876); »Die primi-
tive Kultur bes turfotatarifchen Volks«
, zc. Auf dem Feld afiatifcher Bolitif
thätigte er fich unter anberm mit ben
Schriften: »Rußlands Machtſtellung in
Afien« a und » Zentralafien und bie
engliſch⸗ruſſiſche Grenzirage« (1873).
Seine übrigen Publifationen find lexi⸗
kaliſcher Art.
an der Straeten, Edmond, belg.
Mufiffchriftfteller, geb. 3. Dez. 1826 zu
Dupvenarde, machte feine Studien in
Gent, warb dannSekretär bei Fetis, bereifte
Deutichland und Stalien und befchäftigte
fi vorzugöieife mit dem Studium der
Geſchichte der Muſik und ber Mufiker.
it⸗
739
»Becherches sur les communantés re-
ligieuses et les institutions de bien-
faısance d’Andenarde« (1858 —60, 2
Bde.) u. a., veröffentlichteer: »Lamusiaue
aux Pays-Bas« (1867 —8&0, Bd. 1— }
Pannucci.
»Le theätre villageois« (1874, ®b.1);
» Les musiciens belges enltalie«(1875);
»Les menestrels neerlandais« (1878);
»Voltaire musicien« (1878); »La m&-
lodie populaire dans Guillaume Tell«
(1879); »Lohengrin; instrumentation
et philosophie« (1879) zc.
anumecci (for. wannutfhl, Atto, ital.
Geichichtichreiber, geb. 1. Dez. 1808 au
Tobbiana im Gebiet von Piltoja, wur
in einem Seminar für ben geiftlichen
Stand erzogen, trat jeboch aus bemjelben
und erbielt eine Stelle ald Profeilor der
Humanitätswiflenfchaften, fpäter ber Ges
ſchichte, am Eollegio Cicognini zu Prato.
ir beteiligte er ſich an ben en
laffiferausgaben bed Buchhändlers Al-
berghetti, fchrieh Hiftorifche und pofitifche
Artikel für Zeitfchriften und trat zulebt
mit feiner ausgezeichneten »Storia dell’
Italia Ania . Aufl. 1872 1) hervor.
Die Vollendung bes Werks fällt in bie
eit feiner Verbannung, welche er durch
einen Anteil an ben politifchen Ereignif:
fen des Jahres 1849 ſich zugezonen. Er
lebte bis 1856 in Frankreich, England,
Belgien, in der Schweiz, wo er 1852—53
eine Profeſſur der — be⸗
kleidele, dann wieder in Frankreich. Wäh⸗
rend dieſer Zeit erſchienen feine »Studj
storici e morali sulla letteratura la-
tina« (3. Aufl. 1871). Heimgekehrt, lei⸗
tete er bie»BRivista di Firenze« big 1859,
wurde nach ber Herftellung des Königreich
Bibliothekar an der Magliabechiana zu
lorenz, dann Profefior der römiſchen
itteratur am Istituto di stadj supe- -
riori. Auch wurde ihm die Senatorwürbde
bed Königreich verliehen. Bon feinen
durchaus gebiegenen Schriften find noch
zu nennen: »I primi tempi della libertä
fiorentina« (3. Aufl. 1871); »I martiri
della liberta italiana« (6. Aufl. 1877);
»Ricordi della vita e delle opere diG.
B. Niccolini« (1866, 2 Bde.); »Proverbi
latini illustrati«. Gegenwärtig lebt er zu
Außer einigen biftorifchen Werfen, wie: | Florenz im Ruheſtand.
47°
740 Vasconcellos — Vehſe.
Vasconcellos, 1) Joaquim be, por:
tugief. Gelehrter von bedeutenden Kennt:
niſſen und einer in Portugal feltenen
Miffenihaftlichkeit, die baburdh gehoben | tala«
wird, er bie deutſche Sprache in Wort
unb Schrift in einer Weiſe beberrfcht, bie
ben Ausländer in ihm felbft einem Bar
{hen Ohr faum bemerklich macht.
ae Forſcher und an der en
itik herangebildet, iſt V. in ſtetem Kampf
gegen die oberflächliche, aber in Portugal
herrſchende Art wiſſenſchaftlicher Be Bun
en. In feinem Organ, der »Actualidad
— at — ſich zu einem ge
fürdhteten ge Oberflächlichkeit
und zu einem wohlberufenen Kritiker ge⸗
macht, dem nebenbei ein bedeutendes Ver⸗
mögen volle Objektivitãt und Unabhängi
keit ermöglicht. Erhatausgemäßlte Stide
bes erften Teils von Goethes »Fauft« über:
ſetzt (»O Faust de Goethe e a traducg&o
de — 1872) und nochmals in einer
a: : —— —
te Fauſtfrage in Portugal erör:
tert. — Weg . ben Studium ber
Kunſtgeſchichte und Mufit unb veröffent-
licht als Früchte besfelben wichtige Arbei-
ten unter bem Titel: »Archeologia arti-
stica« se ff.), welche er nur inwenigen
Eremplaren (50-100) abziehen läßt. Es
find Studien über bie Tünftlerifhen Be⸗
iehungen — als im 15. und ei
Kat brb.; der erfte Teil bebanbelt Albr
Dürer! in feinem Einfluß auf bie Sberife
Halbinfel; der zweite Goeſiana (d Hefte),
ferner Lutza Tobi, Citania 2c. Außer:
bem erfchien: »Os musicos portuguezes«
(2 Bde.). V. bat feinen Wohnfig ın Porto
und ift jeit 1876 mitder berühmten Roma:
niftin Carolina Michaelis, einer gebor:
nen Deutichen, Herausgeberin zahlreicher
Schriftſteller (bei Brockhaus) und romani-
ſcher Werte forwie Mitarbeiterin ber mei:
ften romaniſchen Zeitfchriften, verheiratet.
2) Abreu lan be, portugiel.
Gelehrter und Schriftiteller, ift feit eini⸗
gen Jahren Profejjor ber Sanskritſprache
und -Litteratur am Curso superior das
letras zu Liffabon und wohl ber einzige
bedeutende Vertreter dieſes Faches in Por⸗
tugal. Seine Hauptftudien machte V. un:
ter Haug in Münden und Bergaigne in
Paris. Außer feinen zerfireuten, meiñ
reden.) in jene —
védiques«) ſind ſeine Ausq >
der erfte Teil einer Sansfrit:
—— erſchienen. Auch iſt V. einer
eifrigſten Verbreiter des
in Portu und Mitarbeiter der von
8 | Braga 1878 gegründeten Zeitſchrift >O
Positivismo«.
ARE an, wafitritadgr), Name
eines franz. Schriftfielerpaars, von denen
bereine, Bat, geb. 20. Mai 1850 zu Paris,
als Kommis in einem Hand be-
elbft Diente, ber andre, Ricouarb, ee
. Nov. 1852 zu Talence (Sironde), al
Theaterreferent der »>Opinion nationale:
und des »Charivaric im Journalismus
bebütiert hatte, als beibe fich zu
e | famer itterarifcher Tätigkeit ver
Sr erſtes 5 das — Coape
canif« aing ziemli
[08 vorüber, dagegen machte »Olaire A
bertin« — 78), ein Pariſer Sittenbib,
das den on Emile Zolas folgte, ke:
teitd von fi reden. Noch entichiedener
trat biefe in, Richtung hervor in ber von
ihnen unter dem bezeichnenden Titel: »Les
vices parisiens« eröffneten Serie von
Romanen, beren erfter: »Madame B&-
cart« (1879 9), mit feinem graufigen und
wibernatürliden Schluß großes Aue
Br te unb ben übrigen Bänden, die alle
eift eines umerbittlichen, büflern Rea⸗
—5*— verfaßt find: »Le Tri —
dem Pariſer Klubleben, 1880),
phine et Compagnie« (das Treiben der
Finanzwelt ſchildernd, 1880), »La vieille
garde« (Romanausder Ibwelt, 1880),
den Weg bahnte. Ihre jüngften Probuf:
tionen find: »La haute-pögre« und »La
petite morte« (1881), eine Art Aben⸗
teurerromane. Von ihren Bühnenwerlen
erntete biöher die Operette »La croix de
V’alcade« (Mufit von H. Berry) ben
meiften Erfolg.
ebfe, Karl Eduard, Geſchichtſchrei⸗
ber, geb. 18. Dez. 1802 u Freiberg, gef.
18. "Juni 1870 ın Briefen bei Dresden ;
ftubierte zu Leipzi ig und Göttingen bie
Rechte, erhielt 1825 eine Anftellung am
Dresdener Staatsarchiv und ließ ſich nach
größern Reifen 1843 in Berlin, ſodann
Velisſty
in ber Schweiz nieder, lebte 1857—62 in
Sal en, ſeitdem (zulegt erblindet) im
ee — a iſt —
te der deutſchen Höfe feit 07:
an. (1851—58, 48 Bde), das eine
Fülle von Deaterial enthält, aber teilweife
unfritifch und andaljüchtig if. V. jchrieb
außerdem: ⸗Geſchichte Kaiſer Otios d.
Gr.« (3. Aufl. 1867); »Die Weltgeſchichte
aus dem Stanbpunft der Kultur« (1842,
2 Bbe.); »Shafelpeare als Proteſtant, Pos
litiker, re —
Beliäfky qur. weliſchiy), Franz, tſchech.
Schriftſteller, Gymnaſialprofeſſor in Prag,
eb. 3. April 1840 zu Cejkovie bei Gitſchin,
—* klaſſiſche Sprachen an ber Uni⸗
verfität Prag und begab ſich 1865 nach
an um bort Altertümer und antife
nft zu ftubieren. 1872 unternahm er
eine wifjenfchaftliche Reife nach demOrient,
befuchte Konftantinopel, Athen und Agyp⸗
ten; 1878 vermweilte er in Paris und Lon⸗
bon, um die bortigen Sammlungen an:
tifer Kunft Tonnen zu lernen. 8. ſchrie
zahlreiche Artikel über Flaffifche Archäologie
in das tichechifche Konverfationslerifon,
überfeßte einige Dialoge Platons und ver:
faßte: »Das eben der Griechen und Nö:
mer« an 2 Bde.), ein Werk, welches,
auf gründlichen Quellenfludien beruhend,
in alle Staatsbibliotheken und Gymna⸗
fien Rußlands — V. —*
in letzter Zeit wertvolle Artikel über die
Schliemannſchen Funde und die pompe⸗
janiſchen Ausgrabungen.
Vely, Emma(Pfſeudonym für Em ma
Couvely), Schrütftellerin, geb. 8. Aug.
1848 zu Braunfels bei Weplar als Tochter
eines Waffenfabrifanten, erhielt nad
dem frühen Tob ihres Vaters eine gute
Schulbildung in Hannover und war mit
ihrem 17. Koh als Gouvernante auf
eigne Füße geftellt; ihrer Neigung zur
Bühne widerſetzte ſich die yamilie. Mit 19
Jahren fchrieb fie ihre erfte Novelle, welche
in der Stuttgarter »Familienzeitung«
gedruckt wurbe. Nach einem längern Auf-
enthalt in Trieſt, wo fie eine Anftellung
al8 Gouvernante gefunden hatte, vers
mäblte fie fich 1871 mit dem Buchhändler
Simon in Stuttgart und machte ihr
Haus zu einem litterarifchen Salon für alle
b | welt, 1876);
741
in Stuttgart ſich aufbaltenden berühmten
Berfönfichfeiten, Überanftrengung und
das Übermaß gelelligen Lebens machten
einen Klimawechſel und einige Jahre ber
Ruhe notwendig, welche die Schrijtitellerin
mit ihrer Familie in Hertzberg am Harz
ubrachte. Reiſen in Italien, Ungarn,
ſtrien (zu Studienzwe und wieder⸗
holter Winteraufenthalt in Berlin brachten
Abwechſelung. Für ihre Biographie »Her⸗
zog Karl von Württemberg und Franziska
von Hohenheim« (1875) erhielt fie bie
Medaille für Kunft und Wiffenfhaft. Im
übrigen iftihre Thätigkeit eine novelliſtiſche.
Größere Romane, bie fie bisher veröffent:
lite, find: »Die Erbin bes Derienee
(1876); »Kämpfe und Ziele⸗ (1878);
»Verſchneit, verwebt« (1878); »Die Kin-
ber ber Frau von Bande (1880); >Im-
maculata«e (1880) und >Auf Irrwegen⸗
a —— »Am Strandder Adria⸗
1873); »Aſſunta« (1875); »Leier und
alette« (aus ber Dichter: und Künftler-
»Öratiana« (1880). Auch
bat fie Märchen (Eine Walpurgisnacdte,
»Sonnenftrahlen«, »Meereswellen«) ver:
öffentlicht.
Vera, Augufto, ital, Philoſoph, geb.
4. Mai 1813 zu Amelia in Umbrien,
wollte feine Studien zu Nom machen,
blieb aber bier nur einige Monate, ging,
faum 20 Sabre alt, nad) Paris und warf
fich hier auf das Studium der —
namentlich der deutſchen. Zwei Jahre ſpä⸗
ter nahm er eine Lehrſtelle in einem In⸗
ſtitut zu Bern an, ſpäter zu Champel bei
Genf, kehrte ein paar Jahre darauf wieber
nach Frankreich zurüd und bekleidete von
da an im Laufe von 13 Jahren das Lehr:
amt ber Philoſophie in verjchiedenen
Städten bes Landes, zuletzt in Paris. Als
Schriftfteller trat er zuerſt auf mit fei:
nem Werk »Probl&äme de la certitude«
1845). 1851 nabm er, fi in feiner
nkfreiheit eingeengt fühlend, feine Ent:
lafiung, verlebte zehn Jahre in England,
war journaliftifch thätig und verüffent-
lichte feine »Introduction & la philoso-
phie de H&gel« (2. Aufl. 1865), ferner
in englifcher Sprache: >Inquiry into spe-
culative and experimental science«
(1856) und »Introduction to speculative
— Bera.
‘
\
742
u and philosophy«. 1860 Tehrte er
Stalien zurüd und wurde auf ben | Bde
ei 3 ber bilofopbie — an der
enſchaftlich⸗litterariſchen Alademie in
Mailand, im nächſten Jahr an der Uni⸗
verfität u Neapel berufen, wo er noch ge⸗
— t. „Er veröffentlichte jeither
ianisme et la philo-
—— »Amore 6 filosofia⸗
ne ioni sulla filosofia della |
en (1869); »La pena di morte«;
»Strauss, l’ancienne et la nouvelle
foi« 1873); »Cavour et l’6glise libre | DO
dans l’ötat libre« (1874). Eine Bolemit
ee le gegen KR enannte Schrift in
ben »Breußifchen — 328 — rief eine
geiſwolle, in denſel Sabrbüchern abge:
drudte Sgeneheif Veras hervor. Due ®
erfchien von i »Il me
soluto« (1872 ff.). auptverbienft
Veras ua feine — neten franzd⸗
ſiſchen Überfegungen Hegelſcher Werte mit
Einleitung und Kommentar (»Logique«,
2. Aufl., 1874; »Philosophie de la na-
ture«, 1863—65; »Philosophie de l'es-
prit«, 1867—69; »Philosophie de la
religion«, 1876— 78). Vgl. K. Roſen⸗
kranz Hegels — 5 und die
Bearbeitung berfelben dutch ®. (1868).
Bere, |. De Bere.
Berena,So BE eudonym fürSo⸗
hie Alberti), Schriftſtellerin, ge 5.
ug. 1826 zu Potsdam, Tochter bes ſpaͤ⸗
tern Geheimen Rats Mödinger unb
Schweiter des ehemaligen Redakteur ber
Berliner »Bofte, Albert Mödinger(neft.
—* under en ae r A *
verſchiedene o ebene Poſſen ſchrie
heiratete den Sculr at Robert Alberti,
ber nach kurzer * 1870 ſtarb, und iebi
egenwärtig im ihrer Vater jabt. dii⸗
Shriftiellerin trat fie zuerſt 1856 mit ber
Novelle »Elfe« auf, bie viel Beifall fand. | Begum
Später folgten, außer Aberfegungen aus
dem En file unb Fleinen Arbeiten in
ziteri ten, ber — »Ein Sohn des
üdend«e (2. Aufl. 1879), die Jugend⸗ſ
ſchrift »In — eit« (aber)! der
Roman »Über alles die Pflicht« (1870)
und bie fehr beifälfie FW enommenen
»Lebenden Blumen« (1 hre kleinern
Erzählungen Be ae alg
Dere — Berne.
»Photographien bes Herzens« (1863, 3
— San —— A 3 8%.)
und Keen und Neues« (
Berneiivr. mai, ——
fteller, geb. 8. Febr. 1828 zu —
dierte * in Paris die Rech
unächſt (feit 1850) mehrere — Ser
sh ühne und eröffnete 1863 mit
semaines en ballon« bie Reihe
ſachen und Probleme zu ——
taſtiſchen Zwecken, die mit ebenſolchen
Mitteln erreicht werden. V. führt 3.B.
feine Leſer auf ben abenteuerlichften, ſtets
aber phufifalifch motivierten Gahrten nad)
dem Diond, um ben Mond, nach bem Mit:
telpunft ber Erbe, 20,000 Malen unter
bag Meer, auf daB Eiß bes Nordens und
ben Schnee des Montblanc, durch bie
une u. dgl., und man Tann nich
side je baß er ed verfteht, bie
ion ver-
—* und — ee Lefer —
wiſſe Anſchauung von naturwiſſenſchaft
lichen Dingen ſpielend beizubringen. Bir
nennen bier noch feine» Aventuresdu ca-
pitaine Hatteras«, »Les enfants du ca-
pitaine Grant«, »Une ville flottante«,
»Letour du mondeen 24j jours«, sLile
myst£rieuse«, »Le chancellore, »Le
docteur Ox«, »Un hivernage dans les
gläces«, »Michael Strogoff«, »Lesindes
noires«, »Les cing cents millions de la
e, »Les tribulations d'un Chi-
nois en 1 en Öhine« 2c., alle bereits in vielen
Ausgaben erichienen und von ber Leſewelt
verfhlungen, auch meift ins Deutiche über:
fett und ande Zeil in Form von —
—— en mit nicht en
auf ne Bühne gebracht. Won einer *
von epiſcher —
lock unb Charakteriſtik fann n=
türlih nach der ganzen Tendenz dieſet
Beron — Veuillot.
743
Maſſenproduktion, bie ben Berfaffer zu als Mitarbeiter beim »Univers reli-
einem reihen Mann gemacht hat, nicht
entfernt bie Rebe fein, V. veröffentlichte
außerdem eine »G&ographie illustr6e de
la France« (mit Lavallde, 1867—68) und
eine »Histoire generale des grands
voyages et des grands voyageurs«
(1879. 3 Bde.). =
Berom (fpr. werong), Pierre, franz.
Schriftfteller, geb. 1833 zu Paris, ſtu⸗
bierte daſelbſt undtrat 1854mit einemBanb
Gedichte: »Les r&alit6s humaines«, her⸗
vor, ber ihm bie Spalten ber »Revue de
Paris« öffnete, deren Hauptmitarbeiter er
bis 1858 blieb. Sodann zum »Charivari«
übergebend, warb er deſſen Chefredakteur,
beteiligte fich aber gleichzeitig an zahlreichen
ournalen als Ehronift wie mit humo⸗
riftifchen Beiträgen, die großen Beifall fan:
ben. Bon feinen in Buchform erſchienen
Zeit= und Sittenſchilderungen erwähnen
wir: »Paris s’amuse« (1861); »Les
Marionettes« (1862); »Le roman de la
femmeäbarbe« (1863);»MaisonAmour
et Compagnie< (1864); »La famille
Hasard« (1865); »La foire aux grotes-
ques« (1865); »Lepav&deParis 333
»La comèôdie en plein vent« 1868 s
»Par-devantM.lemaire«(1866);»Mon-
Ben et au) u - le -Monde«
; »La mythologie parisienne«
(1867); »L’äge de fer-blanc« (1868);
»Les pantinsdu boulevard «(1868) ;»La
boutique & treize« 833 »Les gri-
maces parisiennes« (1869); »Les Din-
donsde Panurge« (1875); »Parisätous
les diables« (1875); »Lescoulissesartis-
tiques« ); »LeschevaliersdeMac-
adam« ; »Les mangeusesd’hom-
mes« (1878); »En 1900« unb »La co-
medie du Win te (1878); »Visages
sans masques« (1879) x. Mit H. Roche:
fort bradhteer 1865 das Vaudeville »Sauv6,
mon Dieu!« zur Aufführung.
Benillot (fpr. wdioh), Louis, ultra⸗
montaner franz. Bublizift, geb. 1813 zu
Boynes (Loiret), rebigierte feit 1831 das
minifterielle »Echo de Ronen«, feit 1837
zu Paris die »Charte de 1830«, dann
»La Paix«, warb fpäter Bürenuchef im
Minifterium des Innern, nahm aber nad)
18 Monaten feine Entlaffung, un (1843)
jeux« einzutreten. Seit 1848 oberfter
ebafteur dieſes Hauptorgans des Ultra=
montanismus, fämpfte er mit ebenfovtel
Talent und Energie als ann und
Rückſichts loſigkeit für die Anfprüche des
aerum auf unumfchränfte Herrichaft
ber Kirche und Staat, veranlaßte durch
feine heftige Polemik gegen Napoleons IIL
italienische Politit 1860 die Unterdrückun
des »Univers«, der erſt 1867 wieber erſchei⸗
nen durfte, und wußte während bes vatika⸗
nischen Konzils durch Drohungen und De-
nungziationen jebe gallifanifche Regung im
franzöfifchen Epffopat niederzubalten.
Sein politifher Einfluß erreichte unterder
U fogen. >moralifhen Orb:
nung« (1877) feine Höhe. Gegenwärtig
laßt ſich V. feit Son und Tag durch Sicht
an das Zimmer gefeflelt, nur noch jelten
im »Univers« vernehmen und ſchlãgt dann
einen ſalbungsreichen, apofalyptifchen Ton
an, der ben geiftreichen und pifanten, oft
cyniſchen Schriftfteller, den in allen Sät-
ten gerechten und feine Waffen verſchmä⸗
henden Polemiker von ehedem nicht wie:
ber erkennen läßt. Bon feinen Werken
nennen wir als bie geidlen en: »Peleri-
nages de Suisse« (1839,16. Aufl. 1878);
»Rome et Lorette« (16. Aufl. 1880);
»L’honn&te femme« (4. Aufl. 1872);
»Les libres penseurs« (4. Aufl. 1866);
»L’esclave Vindex« (2. Aufl. 1862);
»Le lendemain de la victoire« (1850,
2. Aufl. —533 »Le droit du seigneur⸗
2. Aufl. 1871); »LesparfumsdeRome«
8. Aufl. 1877); »Les odeurs de Paris«
10. Aufl. 1876); »Critiques et croquis«
1866); »Rome pendant le concile«
1872, 28be.); »Paris pendantlesdeux
sieges« (1876, 2 Bde.); »Moliere et
Bourdaloue« (1877); »(Euvres. poeti-
ues« (1878) x. Eine Sammlung feiner
tiften gab er unter bem Titel: »Me-
langes religieux, historiques, politi-
ques et litterairese (1857 — 76, 18 Bbe.)
heraus. — Sein Bruber Eugene V.,
eb. 1818, Mitarbeiter am »Univers«,
Nörieb: »La guerre de la Vendée et de
la Bretagne« (2. Aufl. 1853), vom jpe:
zifiſch katholiſchen Standvunkt aus; »Co-
chinchine et Tonquin- (2. Aufl. 1861);
744
»Vies des peres de — de l’Orient«
(1863—64, 6 Bde.) u.
Viehoff, Heinrich, wditterarhiſtoriker
und Pädagog, geb. 28. April 1809 zu
Büttgen bei Neuß, fubierte in Bonn,
warb 1838 Oberlehrer an der Realjchule
u Düffeldorf und 1850 Direktor ber Real⸗
ul Fi Wien, welde Stelle er bis zu
feiner Quieszierung 1876 bekleidete. Vie⸗
hoffs litterariſches Verdienſt beruht vor:
zugsweile auf ſeinen Arbeiten über Schiller
Goethe, benen wir nennen:
»Goethes Leben« (4. Aufl. 1877, A Bde),
bie von ihm neu bearbeitete Ausgabe von
Hofjmeifters >Leben Schillerd« (1875)
und die Erläuterungen zu »Goethes Ge:
bichten« (3. Aufl. 1876, 2 Bde.) und
»Schillers Gedichten« 8 Aufl. 1876, 3
Dde.), denen ſich das »Handbuch ber beut-
ſchen Nationallitteratur« Gpeuefte Aufl.
1875, 3 Bbe.) und bie »Vorſchule ber
Dihtunfte (1860) u. a.anfchliegen. Auch
als poetifcher Überjeger (Racine, Shafe:
jpeare, Tegnerzc.)war er thätig. Mit Her:
tig begrünbete er 1844 das »Archiv für das
2 der neuern Sprachen«.
VBiel⸗Caſtel, Louis de Salviac, Ba⸗
ron —8 Geſ I hreiber, geb. 14.
Okt. 1 ubierte Die Nechte
ht er y 18 als Supernumerar in
bag auswärtige Minifterium und bie Dis
plomatifche Karriere ein und wurbe 1829
zum Unterdireftor, 1849 zum Direktor ber
politifchen Abteilung im Minifterium be:
fürdert, nahm aber nach dem Staatsſtreich
1851 feinen Abfchied. Außer vielen Ars
tifeln in der »Revue des Deux Mondes«
ſchrieb er: »Essai historiquesurlesdeux
Pitt« (1866, 2 Bde.) unddie wichtige, noch
unvollendete »Histoire de la Restaura-
tion« (186677, Bd. 1— 20). Seit 1849 | 1
ift er Kommandeur der Ehrenlegion, feit
1873 Mitglied der franzöfifchen Akadentie,
Vieyra de Abren, Carlos, fpan.
Schriftſteller, ift feit 1870 auf dem Telde | 1
ber fchönen Litteratur zur Bebeutung ge-
langt. Er gründete 1872 bie Litterarifche
Revue »La Lira espadola«, in ber auch
viele feiner kritiſchen Arbeiten fowie feiner
Dichtungen ——— veröffentlichte 1875
einen Band lyriſcher Dichtungen, welche
ſchnell Anerkennung fanden, und unter
Viehoff — Villari.
denen »Meditacion, y la Muerte de un
angel« ſich —— © heit aus⸗
eichnet, und ließ 1877 einen fleiner
ichtungen nachfolgen. 1876 wurde er
Chefredakteur bes »Eco de Europa«, einer
litterariſchen Zeitjchrift, und gründete we⸗
nige Jahre ſpäter bie »Bibliotheca his-
— Poren esa«, — der aus =
tenen: »Poetas esas del sig
XIX.«, »Autores dramßticos, yTiposy
costumbres« und eine Bublitätion von
Legenden des 15. Jahrh.
iguon (fpr. winjöng), Claude (mit
a — FE und Bilbpauen o)
ranz riftſtellerin il&hauerin,
geb. 12. a 1832 zu rd AA: au
günft ge iratet, ſi
und Meißel, die fie Heid ve nur. zu
führen mußte, —A und ſtellte be⸗
reits mit MJahren im Salon aus. Zehe
Jahre ſpäter war fi vet Romanſchreiberin
geſchätzt und als Künftlerin allgemein be
wunbert. Sn erfterer Eigenfchaft gehört fe fe
zur Schule Balzacs und ftrebt nach realer
und Ken on er Wahrheit. Wirnennen
von ihren Romanen: »Minuit, recits de
la vie r&elle« (1861); »Victoire Nor-
mand« (1862); »Lescomplices« I:
»Un drame en province« 1863);
nau
Gaillard« (1874); »Kli eth Verdier«
(1875); »Les drames ignor&s« (1 :
»R&voltse!e (1879) x. Bon ihren
werfen ſchmücken Basreliefs bie ——
des Louvre und die Fontaͤne St. Michel
in Paris, mehrere Kindergruppen ben
Square Montholon dafelbit, eine Daphne
das Mufeum von Marfeille x. 1372 ver:
beiratete ih V. in ne weiter Ehe mit bem
Abgeorbnieten M. Rouvier; ſchon feit
0 ſchreibt fie die Independanee beigen.
—— ber »In —
Villari, Pasquale, ital. Mr nö
1% reiber und Bolitifer, geboren im Okt
27 zu Neapel, erhielt feine Ausbildu
in ben Sehrinftituten Baſilio Puotis um
De Sanctis' daſelbſt, mußte infolge feiner
106 San an ber Revolution von 1848
venz flüchten , wo er, in bürftigen
Han nben "ebend. je biftorifchen Ein:
bienbingab. Erft nach Jahren trat er hervor
mit einem Werk angeſtrengten Fleißes und
Billemain — Billemeflant.
—— Forſchung, ber »Storia di
irolamo Savonarola e de’suoi tempi«
1859—61, 2 Bde.; ins Englifee und
anzöfiiche überſetzt; deutich von Berdu⸗
; ‚2 Bbe.). Mit diefem in fei-
ner Art klaſſiſchen Werk, das feinem Ber:
afler auch eine Berufung auf den Lehr:
uhl ber Geſchichte zu Piſa eintrug (1859),
eht das Lange nachher erfhienene zweite
is Villaris, die ——— Ma⸗
iavellis (»Machiavelli« , 1877; deutſch
von Mangold, 1877—78, 2 Bde), zwar
nicht auf gleicher Höhe, gilt aber oe als
eine verdierftliche Arbeit. Geradezu popus
lär wurde Billaris Name eine Zeitlang in
Italien, als er nach ben nationalen Un⸗
glücksfällen von 1866 eineklugfchrift unter
dent Titel: >Di chi & la colpa ?« veröffent-
lichte, in welcher er an feine Landoleute
ein ernſtes und eindringlihes Mahn:
wort richtete. In bemfelben Jahr wurde
ihm das Lehramt der Gejdichte am
Istituto di studj superiori in lorenz
übertragen; gegenwärtig ift er aucd Mit:
lied des oberften Studienrats. Wieder:
olt faß er im Parlament. Erfchrieb unter
anberm noch: >La civiltä latina e ger-
manica« (1862); »Le leggende che il-
lustrano la Divina commedia« (1865);
»Lettere meridionali«, in welchen er
ba3 materielle Bolfselenb in ben fübli:
hen Provinzen ſchilderte; ferner: »>Saggi
critici« u. a.
Villemain (ipr. wiimäng), Abel Frans
c0i8, franz. Schriftfieller und Staats⸗
mann, geb. 11. Juni 1790 zu Paris, geft.
8. Mai 1870 daſelbſt; erhielt feine Aug:
bildung auf dem Lyceum Louis le Grand,
wurde mit 20 Sahren PBrofeffor ber Be:
rebfamteit am Lyceum Charlemagne, bald
darauf an der Normalſchule angeitellt und
erwarb fich bier durch Lobreden auf be:
rühmte Männer wiederholt afabemifche
Preiſe fowie einen Namen. 1821 erfolgte
feine Aufnahme in die franzöfifche Aka⸗
demie. Seit 1829 war er Mitglieb der Depu⸗
tiertenkammer (auf Seite ber Oppofition),
bis er 1832 zum Pair ernannt wurbe,
darauf 1840— 44 Minifter bes öffentlichen
Unterrichts, als welcher er hauptſächlich
die Ausweifungber Jeſuiten betrieb. Durch
bie Februarrevolution von 1848 vom po:
745
litiſchen Schauplaß entfernt, verzichtete er
fpäter auf alle Amter und behielt bIoß ſei⸗
nen Siß in ber Akademie, als beren flän:
biger Sefretär (feit 1832) er bis an feinen
Tod fungierte. V. ift einer ber bedeutſam⸗
ſten Beförderer biftorifher Studien in
Frankreich (obgleich nicht ohne große Vor:
urteile), fein Stil ftet8 klar, elegantundoft
höchſt malerifh. Seine Hauptwerke find:
»Tableau d’eloquence chretienne au
IV. siecle« (neuefte Aufl. 1870, beutich
1855); »Cours de litt&raturefrancaise«
(neue Aufl. 1871), ein Werft von bleiben:
bem Wert; »Ktudes de la littsrature
ancienne et 6trangäre« (3. Aufl. 1865):
»Souvenirs contemporains d’histoire
et de litt£rature« (neue Ausg. 1864,
Bde.; deutſch 1854); »Choix d’etudes
sur la littörature contemporaine«
a) »La tribune moderne«, Studie
ıber Chatenubriand (1857); »Essais sur
le g&nie de Pindare et la po&sie lyri- _
ue« (1859) und die poſthume »Histoire
e Gr&goire VII« (1873, 2 Bbe.).
Billemeffant (ipr. wilmeflend), Jean
Hippolyte Cartier de, franz. our:
nalift, geb. 12. April 1812 zu Rouen,
gen 11. April 1878 in Monte Carlo bei
onaco; war ein natürlicher Sohn bes
Oberſten Cartier unb der Auguftine de
B., deren Namen er annahm, betrieb,
frühzeitig verheiratet, Gefchäfte in Blois,
Tours und Nantes unb begab fich 1839
nad Paris, um fi dem Journalismus
zu widmen. Er fchrieb unter anderm
unter bem Namen Xouife de Saint:
Loup das Modefeuilleton ber Girardin⸗
ſchen »Presse«, verband ſich gleichzeitig
mit ben Legitimiſten, deren Inlereſſen er
nach 1848 in ber »Chronique de Paris«
3c. verfocht, und gründete 1854 ben »Fi-
aro«, zuerft als zweimal wöchentlich er:
fheinende Zeitfehri t, dann feit 1865, nach⸗
bem ihm ein anbres Organ, das »Kvöne-
ment«,, unterbrüdt worben, als Tageszei⸗
tung, das ſich bald als pifantes Skandal⸗
blatt, ftet® gemein, aber ftet3 vorzüglich
rebigiert, in die Gunft bes Publikums ein⸗
uftehlen wußte und mit feinem ganzen
efen jo recht a anatur des zweiten
i
Kaiſerreichs gehört. In ben »Memoires
d’un iournaliste: (1867—78, 6 Be.)
746
Vilmar — Biollet le Due.
erzählte er feine eignen Schickſale. V.Erfriſchung und geiftige Antegung. Seine
war einer ber gebaßteften Menſchen von
Paris; Fein Mittel verſchmähte er, um
Effekt zu erzielen, doch war feine Thätigfeit
ungeheuer, unb feine Wohlthaͤtigkeit gegen
arme Kollegen wird gerühmt.
Bilmer, Auguft Friebrih Chri—
— Theolog und Litterarhiſtoriker, geb.
1. Nov. 1800 zu Solz in Kurheſſen, geſt.
30. Aug. 1868 zu Marburg; ſtudierte in
Marburg, trat 1831 in die kurheſſiſche
Ständeverſammlung und warb 1833 zum
Direktor bes Gymnafiums zu Marburg,
1850 endlich mitdemPräbifat Konfiftorial-
rat zum vortragenden Ratim Minifterium
bes Innern ernannt. Sin allen biefen Stel-
lungen trat er al& entſchiedener Vertreter
ber ftreng orthoboren Richtung und ber
politifchen Reaktion auf. Als mit dem
Nüdtritt des Minifteriums Haffenpflug
auch er 1855 gefallen mar, warb er Pros
feffor ber Theologie in Marburg. Bon
feinen Schriften auf Titterarbiftorifchen
Gebiet nennen wir vor allen die durch Le
benbigteit ber Bl Br
»Geſchichte ber deutſchen Nationallittera-
ture (1845; 20. Aufl. 1880, 2 Bde.) ; fer
ner die kleinern Arbeiten: >Deutiche Alter:
tümer im Helianb« (2, Aufl. — »Zur
Litteratur Johann Fiſcharts« (2. Aufl.
1865); »Deutſches Namenbüdlein« 0:
. Aufl. 1880); »Hanbbüdhlein g: reun
bes deutſchen Volkslieds⸗ (2. Aufl. 1868)
und bas »Sdiotilon von ua
Die Schrift »Zur neueiten Kulturge chichte
Deutichlands« (1858—67, 3 Teile) ſtellt
feine Wirffamfeit in ben Revolution
und Reftaurationgjahren bar. Seine tbeo-
logischen Werke, welche der obenerwähnte
Standpunft Tennzeichnet, übergehen mir.
nde, Gisbert, Freiherr von,
Dichter, geb. 6. Sept. 1813 auf dem Gut
Haus: Bufh bei Hagen, Sohn bes be:
Fannten Oberpräfidenten von Weftfalen,
Ludwig dv. B., ftudierte feit 1830 Rechts-
hoiffenthaft in Heibelberg und Berlin,
durchlief dann die juriſtiſche Laufbahn
und trat 1860 als Regierungsrat zu
Münfter in den Ruheſtand. Seitbem lebt
er Au Denen i. Br. Größere Reifen nad
Bra reich, gt Schottland und De
and ſowie nad) Stalien verfchafften ihm
Titterariiche Thätigleit begann er mit poe⸗
tifchen Übertragungen, namentlich einer
Reihe Shakefpeareicher Stüde und Calde⸗
tond »Tochter der Lufte. Bon eignen
Werten erihienen: »Sanen und Bller
aus Weitfalene, Gedichte (2. Aufl.1%7);
»Im Bann ber Jungfrau, Novellen
Aufl. 1873, 3 Bde.); »Luftfpiele« (1869);
Rei — Novellenbuch in Ver⸗
fen (1869), letzteres wohl Vinckes friſcheſte
und inhaltreichſte Publikation, »ABE
für Haus und Welte (3. Aufl. 1830) me
eine neue Folge »Luftipielee (1880
Viollet le Due (ipr. wjona 15 »E0,
Eugtne Emanuel, franz. Architelt und
Schriftiteller, geb. 27. Zar. 1814 zu Ba-
ris, geft. 17. Sept. 1879 in —
Landhaus bei Lauſanne; war —— te
cleres, bereifte & Kunſtſtudien 1836—37
Stalien und Sizilien, fodann vorzugd
weife Südfranfreih und führte in der
Folge zahlreiche eigne Bauten fowie na-
mentlih NReftaurationsbauten aus, bie
überall gerechte Würdi — Anerken
——— B. galt für den gelehrteſten
—— Gotik m —
er Verfaſſer einer Rei reti
Werke, die allgemein als die beſten und
eg ae ihrer Art anerfannt find.
in Sauptwerf: »Dictionnaire rai-
sonn& de l’architecture francaise du
XL—XVL. siöcle« (1854—68, 10 Bbe.),
wurde vom Inſtitut zweimal mit dem
Preis gekrönt. Sehr verdienftlich if} ber
aus bemjelben beſonders abgebrudte
»Essai sur l’architecture militaire au
moyen-äge« (1854). Außerbem feien
erwähnt: »Dictionnaire raisonn& du
mobilier francais de l’&poque carlo-
vingienne & la renaissance« (1854—
1875, 6 Bde.); »Entretiens sur l’archi-
tecture« (1858—72, 2 Bbe.); »Lettres
sur la Sicile« (1860); »Cités et ruines
americaines« (1862—63); »Chapelle
de Notre Dame de Paris< (1869);
»Habitations modernes (1874— 75,
2 Bbe.); »Histoire de l’'habitation hu-
maine meh prehistoriques«
—4533 »Le massif du Mont-Blanc«
;»L’artrusse« 7); »Histoire
d’un hötel de ville et d’une cathödrale-
Virchow — Bilder.
(1878); »De la decoration applignde
aux edifices« (1879); »Histoire d’un
dessinateur« (1879) x. V. war Kom:
manbeur ber Ehrenlegion J——— lied
vieler Afademien und Geſellſchaften. 1870
bis 1871 half er als Ingenieur Paris
verteibigen gt fein »M&moire sur la
defense de Paris«, 1871) unb jpielte
dann als eifriger Republifaner auch eine
politifche Rolle.
Virdow, Rudolf, berühmter Ana⸗
tom und Antbropolog, geb. 13. Oft. 1821
a in Bommern, fhubdierte zu
rlin Medizin, warb 1846 Profeftor an
der Charitee und habilitierte ſich gleichzei=
tig an der Univerlität, wurde aber wegen
feiner Teilnahme an ben politischen
ftrebungen ber Zeit 1849 von ber Regie
rung feiner Stelle enthoben. Noch in
bemnteiben Jahr einem Ruf als Profeffor
ber gr Anatomie 2 Würz
burg folgend, zählte er balb zu den ber:
vorragendften Lehrern ber ſogen. Würzs
burger Schule und kehrte darauf 1856
als Profeflor an die Berliner Univerfität
urüd, wo er in bem damals neugegrün⸗
Beten pathologischen Inftitut eine Mufter:
anftalt und einen Mittelpunkt für felb:
ſtändige Forſchungen zahlreicher jüngerer
Gelehrten ſchuf. Sm übrigen ift, von fei«
nen Forſchungen und Entbedungen auf
mebizinijchem Gebiet, insbefonbere dem
ber patho ogiiden Anatomie, bie in falt
allen ihren Teilen ihm wefentlich mit ihre
tige Geftaltung verdankt, zu reden,
ier nicht der Drt. Seit 1862 Mitglied
bes preußifchen Abgeordnetenhauſes ge⸗
hörte B. zu ben Gründern und Yührern
der Fortfchrittspartet, nahm an ben parla=
mentarifchen Arbeiten bedeutenden Anteil
unb ergriff oft das Wort zu oratorifch
nicht glänzenden, aber durch Sachkunde
und Shärk des Berftands bervorragenben
Neben. Auf der Ratiterorichervertsunms
lung zu Innsbrud (1869) war er einer
oiken Geil en —
giſchen Geſe ren Vorſitzender er
1870 wurde; Kr 4869 leitete er außerdem
bie Berliner Antbropologifche Gefellichaft
und unternahm felbft ausgedehnte und
erfolgreiche a „Saclhungen
(über Pfahlbauten, Brandwälle, Burg:
747
wälle 2c.). 1873 wurde er Mitglied ber
Akademie der Wijlenfchaften. Sehr thätig
war B. auch für die Verbreitung natur:
ea Kenntniſſe im Bolt.
Er he örte lange AU der Lehrerichaft des
Berliner Handwerkervereins und gibt feit
1866 mit v. Holgenborff die »Sammlung
emeinverfländbliher wiſſenſchaftlicher
orträge« heraus, für welche er ſelbſt
über Pfahlbauten und Hünengräber, über
Nahrungs: und Genußmittel, über Men:
* « und Affenſchädel ꝛc. re: Bon
en ftreng wiſſenſchaftlichen Werfen,
unter benen bie »&ellularpathologie« (4.
Aufl. 1871) die erfte Stelle einnimmt,
angeiehen, veröffentlichte er außerdem:
»Goethe alsNtaturforfcher« (1861); »Vier
Neben über Leben und Kranffein« 18653)
»Die Erziehung bes Weibes« (1865);
über die nationale Entwidelung und Be
beutung der Raturwiflenfchaften« (1865);
»Die Aufgabe der ua fien palten n
dem neuen nationalen Leben Deutfch:
lanb8« (187 1); >Die Freiheit ber Wiſſen⸗
[haft im modernen Staat« ey bie
eivollen Gebächtnisreden auf Joh Mül-
er Ale und Schönleine (1865) ꝛc.
— — Theodor, Aſthe⸗
tifer, geb. 30. Juni 1807 zu Ludwigs:
burg, fundierte in Blaubeurn und im
Stn zu Tübingen Theologie, ward 1833
Nepetent zu Tübingen, 1837 außerorbent:
tier, 1 orbentliher Profeſſor für
Aftpetit und deutſche Kitteraturgefchichte.
Im Frühjahr 1848 in bie e Natio⸗
nalverfjammlung gewählt, gebörte er zur
Linken und folgtebem Reſte bes Parlaments
nad) Stuttgart. Daburd) in Württemberg
unmöglich geworden, nahm er 1855 einen
Ruf an das Polytechnikum in Zürich au,
kehrte aber 1866 an das Polytechnikum
in Stuttgart zurüd; 1870 erhielt er ben
Perſonaladel. V. gehört (neben Strauß
Schwegler, Zeller u. a.) zu den durch Gei
und Gelehrſamkeit bervorragenbften Ver:
tretern ber Hegelihen Schule, in deren
Sinn er feine Fachwiſſenſchaft, die Aſthe⸗
tif, als Gehalts⸗, im Gegenfaß zu ber in:
nerhalb ber en Schule durchge⸗
führten Formäfthetit, bearbeitete. Außer
dem Hauptwerk: »Hfthetif ober Wiſſen⸗
ſchaft des Schönen« (1847—58, 3 Bde),
748 Bitet — Vivien
erfchienen von ihm: ȟber das Erhabene
und Komiſche« (1837) ; » Kritifche Bänge«
(1844, 2 Bbe.; neue Folge 186075, 6
Zeile), eine Sammlung Pleinerer, meift
fritifcher ger nr ; 2Goethes Fauſt.
e zur
Neue Beitr ritik des Gedichts«
El ber Roman »Aud Einer; eine
eifebefanntichafte (2. Aufl. 1879);
»Mode und Cynismus« (1878) und »Al-
tes und Neued« (1881, 2 Hefte). Pfeu-
bonym (unter bem Namen Myftifi-
zinsky) fchrieb er: »Fauſt. Der Tragö⸗
die dritter Teile (1862), eine Satire auf
ben zweiten Teil des Goetheichen »Fauft« ;
»Der — — 1870/71, ein Hel⸗
bengebicht« (unter dem Namen Schar:
tenmeyer, 4. Aufl. 1874) und anonym
die beifenden »Epigramme aus Baden:
Baben« (1867).
Vitet (pr. wit), Ludovic, franz.
Schriftfteller, geb. 18. Oft. 1802 zu Pa⸗
vis, geit. 6. uni 1873 bafelbit; Aubierte
au) ber Normalfchule, beteiligte ſich feit
1824 am »Globe« unb veröffentlichte 1826
bis 1829 feine »Scenes historiques« (ſpã⸗
ter unter bem Titel: »La Ligue«, 1844,
2 Bbe.), worin er zuerft in ber franzöſi⸗
ſchen Litteratur den Verfuch machte, Zeit:
punkte aus der vaterländiſchen Geſchichte
ohne dichteriſche Suthaten bramatifch dar:
zuftellen. Nach ber Revolution von 1830
erhielt er bie Stelle eines Generalin-
ſpektors der alten Denkmäler, 1834 bie
eined Generalſekretärs im Minifterium
be3 Handels; 1836 warb er Staatstat,
1838 Deputierter und 1845 Mitglieb ber
Alademie. 1849 in bie Xegislative ge⸗
wählt, ſtimmte er mit ber Majorität. In
ber Folge widmete er fich ausſchließlich
l — Arbeiten, bis er 1871 Mits
glied der Nationalverfammlung wurde,
wo er im rechten Zentrum eine hervor:
ragende Rolle jpielte. Bon feinen Schrif:
ten find noch zu erwähnen: »Histoire
des anciennes villes de France« ( 1810
»Histoire de Dieppe« (2. Aufl. 1844);
»Fragments et melanges« (1846,
Bde.); »Les Etats d’Orl&ans« (1849),
neue biftorifh-bramatifche Szenen, aber
ſchwächer als die frühern; »L’academie
royale de peinture et de sculpture«
(neue Ausg. 1880); »Etudes sur l’his-
de Saint: Martin.
toire de l’art« (1864); »Lettres surle
siöge de Paris« (1874); »Ktudes philo-
sophiques et litteraires« (1874); »Le
comte Duchätel« (1875).
Bibien de Saint⸗Martin (pr. winiäng
dd Häng-martäng), Louis, franz. ——
und Schriftſteller, geb. 17. Mai 1802 zu
St. Martin be — (Calvados),
kam mit zwölf Jahren nach Paris, wo er
noch jet lebt. Er gehörte 1822 zu ben
Gründern ber Pariſer Seograpbiichen Ge⸗
ſellſchaft und widmete ſich nad) verfchiebe:
nen andern litterarifchen Verſuchen (3. B.:
»Histoire generale de la revolution
francaise«, 1840—42, 4Bbe.; »Histoire
de Napol&on«, 1843, 2 Bbe., u. a.) von
1840 an ganz der gesprapgichen Wiſſen⸗
[daft Er führte 1842 —56 die Redaktion
er» Annales de voyages«, veröffentlichte
eine »Histoire universelle des d&cou-
vertes g&ographiques« (1845 —47, 2
Bde.), deren ı portiegung durch die Revo⸗
Iution yon 1848 unterbrodden wurbe ; fer-
ner: »Etudes de g&ographie ancienne
et ’ethnographique — (1880 -
1854, 2Bde.), grünbete 1852 das > Athe-
naeum francais«, ein wifjenfchaftlich-
litterarifches Wochenblatt, und gab 1863
bis 1876 unter dem Titel: »L' Année
geographique« eine jährlich erſcheinende
devue ber Reiſen, geographiſchen Publi⸗
kationen und Forſchungen heraus, die ſeit
1878 von Maunoir und Duveyrier fort⸗
geführt wird. Ein großes Verdienſt er⸗
warb er ſich durch ſeine HA ir
über bie geograpbiichen Berhältnifie
alten Indien und Afrika, bie —
ſind den — — u
graphie grecque et latine de l'Inde
(1858—60, 3 Teile); »Etudes sur la
geographie et les populations primi-
tives du Nord-Ouest de l’Inde d’apres
les hymnes vediques> (1860) unb »Le
Nord de l’Afrique dans l’antiquit&
grecque et romaine« (1863). Außerdem
veröffentlichte ®. eine vortrefflihe »His-
toire de la g&ographie et des decon-
vertes g&ographiques depuis lestemps
les plus recul&s jusqu’& nos jours«
(1873, mit hiftorifdem Atlas); »Nou-
veau dictionnaire de g&ographie uni-
verselle« (1877 fj.). Ein groß angelegtes
Diet — Vogel.
»Dictionnaire de ge&ographie histo-
rique« geht ber Vollendung entgegen.
V. ift Generalfefretär der Pariſer ——
phiſchen Geſellſchaft ſowie Vizepräſident
der — n Geſellſchaft und Mit⸗
lied der Berliner Akademie der Wil:
** und erhielt mit Stanley zu⸗
gleich die große goldne Medaille der du
tifer Geographiſchen Gefellichaft.
Blcek (ipr. witige), Wenzel, tſchech.
Dramatiker und Romancier, geb. 1.Sept.
1839 zu Stredov in Böhmen, ftubierte
Philologie an der Univerfität m und
gründete 1871 die erfte tſchechiſche Revue:
»Osveta« (»Aufflärunge), bie er noch jebt
rebigiert, und welche jehr viel zum Aufs
ſchwung der gefamten Hehifgen Litte⸗
ratur er V. ſchrieb hiftorifche Ro⸗
mane und Erzählungen, darunter die
beſten: » Etibor en »JohannSvehla«,
»Dominika«, »Dalibor«, »Golgatha und
Tabor«, »Paſek von Brat«; Romane aus
bem modernen Leben: »Der Lorberfranze,
»Das Gold im euere. Unter feinen
bramatifchen Werfen Hatten ben größten
Erfolg die beiden hiſtoriſchen Trauerfpiele:
»Eliäfn, die Premyflibentochtere und
»Milada«. Neueſtens bat V. eine neue
Tragödie aus ber böhmiſchen Gefchichte:
»Die Schlacht bei Lipan«, vollendet, welche
a Eröffnungsfeier bed inzwiſchen abge-
rannten tſchechiſchen Ntationaltheaters in
Prag beitimmt war.
Votel (ipr. wogen, Sobann Erazim,
tſchech. Dichter und Archäolog, geb. 1803
au Kuttenberg, geft. 1871 als Profefjor
r tihechifchen Sprache, Litteratur und
Archäologie an ber Univerſität Prag. In
feiner erſten fchriftfiellerifhen Periode
ſchrieb B. lyriſche und epifche Gedichte:
»Die Den (1838), » Das Schwert
und ber Kelh« (1843) und >Das Laby⸗
rintb bes Ruhms« (1846), Tultivierte
auch bie biftorifche Novelle: »Der letzte
Drebit«, beides mit befonberer Förderun
ber patriotifhen Idee, und wandte fie
dann ber Pflege ber beimatlichen Archäo⸗
logie zu, worin er auch fein Beſtes leiſtete.
In feinem Buch »Die Vorzeit bed Lanz
bed Böhmen« legte er die Refultate fei-
ner Djährigen fleißigen Forſchung auf
dem Gebiet ber böhmischen Archäologie
1749
nieder. Auf wiſſenſchaftlicher Nüchtern:
beit und Vorficht bafiert, hat diefes Werk
einen bleibenden Wert. ®. fchrieb auch
eine gebiegene Abbanblung über »Das
alte tihechiiche Erbrecht«.
Bogel, Jakob (gemöhnlih V. von
Glarus), ſchweizer. Dichter und Buch⸗
händler, geb. 11. Dez. 1816 zu Glarus, er:
hielt feinen erften Unterricht in ber dorti⸗
gen Gemeindeichule, wurde ſchon im ach⸗
en Jahr von ſeinem ſtrengen Vater aus
der Schule genommen und in die wu
gefchidt, las in feinen Sreiftunden alle gu⸗
ten Bücher, die er ich verichaffen Fonnte,
allerdings anfänglich bloß ben »Göttinger
Mufenalmanad« und die Bibel, ae
aber eine ftattlihe und gleichwohl ihm
nie genügenbe Anzahl, fo daß er fchon in
feinem 20. Jahr aus feinen Erſparniſſen
fih eine Bibliothet von 600 Bänden an:
eſchafft hatte, Darunter bie Heroen ber
eutichen Litteratur. 21 Jahre alt, durch⸗
wanderte er zu Fuß bie Schweiz und das
ſüdliche Sranfreih. Das Heimweh ent:
lodte ihm das erfte Lieb, und von nun an
ließ ihn Die Poeſie nicht mehr ruhen.
1839 qurüdge ebrt, begründete er 1843
nach 18 Zabren harter Fabrikarbeit eine
Buchdruckerei, beren Befiter er noch heute
ift, verband damit fpäter auch eine Ver:
lagshandlung. V. ift einer ber eifrigiten
Sammler und grünblichften Kenner der
poetiſchen Litteratur feines Vaterlands;
feiner a biefeTbe entftammt
die Anregung zu von ihm verlegten
Mert »Die poetifhe Nationallitteratur
ber At: von —0 bis auf die Gegen⸗
wart⸗ (1866 76). Den Schriftſtellern
der Schweiz, aber auch zahlreichen deutſchen
Kollegen iſt V. beſonders bekannt durch
ſeine aufopfernde Gaſtfreundſchaft und die
neidloſe und thätige Teilnahme, die er
fremdem Verdienſt und aufſtrebenden Ta⸗
lenten gewährt. Als Dichter hat er ſich
zwar nur auf dem Gebiet der Lyrik be⸗
wegt (2Gedichte«, 1801; »Lyriſche Ge:
bichte«, 1868; Reuere Gebichte«, 1868;
»Bilder aus den Alpen«, Gebichte, 1874;
»Stille Lieder«, 1875), Daneben aud) Aus⸗
flüge auf das Terrain bes Epigramms
—55— (»Raketens, »Taranteln«,»Wilbe
aftanien«, »Birkenzweige«, 1868 und
«
750
4871), aber durch echte Dichtervorzüge
flimmungsvollen Ton, a ber
pfindung und Anmut ber Form) ſich
ala einen hochbegabten Lyriker erwieſen.
Vogt, Karl, Naturforſcher undSchrift-
fteller, geb. 5. Juli 1817 zu Gießen, ftu-
dierte bafelbft und in Bern, wohin fein
Vater als Profeffor der Klinik berufen
wurbe, Medizin, beteiligte ſich ſeit 1839
lebhaft an ben naturwiffenichaftlichen Ar-
beiten von Agaffiz und Dejor und nahm
1847, nad) einem Menden Aufent:
halt in Paris, einen Ruf a
nad Gießen an. 1848 in bie beutiche
Nationalverfammlung gewählt, hielt er
zur äußerften Linken und that fichals einer
der gewanbteften und ſchlagfertigſten Red⸗
ner bervor, folgte dann dem Tarlament
nad) Stuttgart, wo er Mitglied der Reichs⸗
regentfchaft wurbe, und ging infolgebefjen
feiner Gießener Profeflur verluftig. Nach⸗
dem er zunädhft wieber in Bern und eine
Zeitlang in Italien gelebt, fam er 1852
als Profeſſor der Geologie nach Genf, wo
er fpäter au) zum Mitglieb des Großen
Rats fowie zum eidgenöfjtichen Stände:
rat erwählt wurde und noch gegenwärtig
wirkt. V. bat eine Reihe wertvoller 300:
logifcher Unterfuchungen geliefert und ift
einer ber entichiedenften Anhänger Dar:
wind. Bon feinen Schriften find für
unfre Zwecke hervorzuheben: »Im Gebirg’
und auf den Gletfhyern« (1843); »Lehr:
buch der Geologie und
4. Aufl. 1879); »Phy iologiiche Briefe«
4. Aufl. 1874); »Aoologifche Briefe«
(1851, 2 Bbe.); das Reiſewerk »Ozean
und Mittelmeer« — 2 Bde.); »Vil⸗
ber aus dem Tierleben⸗ (1852) und die
Profeflor | t
etrefaftenfunde« | 2
Vogt — Wachenhufen.
mit beißender Satire verfehten Unter:
fuchungen über Tierftaaten« (1851), ſpä⸗
ter zufammengefaßt als »Altes und
aus dem Tier: und Dienfhenleben« (1859,
2 Bbe.); ferner: »Köhlerglaube und Wij-
fenfehaft« (4. Aufl. 1856, Streiticrift
gegen Rubolf Wagner); »Grunbrik ber
fogie« (1860); »Morlefungen über
ben Menſchen, feine Stellung in ber Scho=
Blung und in ber Gefchichte der Erbe«
(1863, 2 Bbe.); »Norbfahrt« (1863), die
Beichreibund einer 1861 von ihm geleite:
en ition nach bem Norbfap; »Ror-
lefungen über nützliche und ſchädliche
Tiere⸗ (1865); »Über Mikrocephalen oder
Affenmenfchen« (1867) xc.
oigtel, Valeska, J. Stahl 2).
Bolger, Otto, Geolog und Schrift:
habe, geb. 30. Jar. 1822 zu Lüneburg,
dierte in — habilitierte ſich da⸗
ſelbſt und wurde 1851Profeſſor in Zürich,
dann 1856 am Senckenbergſchen Inftitut
in Franffurt a.‘ M. 1859 gründete er da⸗
ſelbſt das Freie deutſche Hochſtift, als deſſen
Obmann er noch wirkt. Von ſeinen Schrif⸗
ten nennen wir hier, als ein allgemeine⸗
res Intereſſe beanſpruchend: »Erde und
Eivigfeit« (1857); »über dad Phänomen
ber Erdbeben in der Schweiz«e (1857 —
1858, 3 Bde.), eine ſcharfe Krıtif der Erd⸗
bebenhypothefe der Vulkaniſten; »Das
Bud der Erde«, eine populäre Darſtel⸗
lung der phyſiſchen Geographie (1859,
B »Die Steinkohlenbildung Sad:
ſens« (1860), durch welche Publikation
er in einen heftigen Streit mit den ſächſi⸗
ſchen Geologen geriet.
Volkmann, Richard, |. Seander.
Vrthlicky, Jaros law, I. rien.
MW.
Wachenhuſen, Hans, Schriffteller, geb.
31. Dez. 1827 zu Trier, zeigte früh Inter⸗
eſſe an fremden Sitten und Sprachen,
und biefer Drang führte ihn auf Reifen
in Europa, Afien und Afrifa und zu Aben:
teuern der mannigfaltigften Art. Kaum
wurde in ber zivilijierten Welt ein Krieg
dermeintlicher Spion
ansgekämpft, an welchem er nicht al3 Zu:
ſchauer und Schilderer teilgenommen
hätte. Der Krimkrieg gab ihm Beranlaf:
fung zu feinen beiden Schrülten: »Von
Widdin nad Stambul« (1855) und »Ein
Beſuch im türfifchen Lager« (1855). Als
aum bem Zobe
Wackernagel.
durch Füſilieren entgangen, erkraukte W.
ſchwer und wurde Ronftantinopel
ins deutſche Hofpital gebracht; aber der
Triede von Paris ſah ihn ſchon wieder
in der franzöſiſchen Hauptſtadt, wo er
feine Schriften: »Das neue Paris« (185
»Paris und die Parifer« (1855), »Die
rauen bed Kaijerreichd« (1858) verfaßte.
Bon Hier ging er nah Spanien unb
Afrika; als Rejultat dieſer Reife erfchien
fein Roman »Rom und Sahara« (1
Der Aufftand ber Reuenburger Royaliften
rief ihn in bie Schweiz und veranlaßte
bad »Skizzenbuch aus Neuenburg und
ber Schweiz«e (1857), Das Jahr 1859
faud ihn im Hauptquartier bes öſterreichi⸗
fen Feldmarſchalls Gyulay, wo er feine
Eindrüde zu dem »Tagebuch vom italies
nijchen — —— m
melte; 1860 lodte ihn der i⸗
baldis nach Neapel, wo er | eis
ſcharen und Royaliften« ( te;
1864 F er mit dem pı ser
nah Schleswig (»Vor ler
Schanzen«, 1864), zwei % ich
Böhmen (⸗»Tagebuch vom en
Kriegsſchauplatze, 18663. _....bie
ab er ſich nach Paris,
ung des Kriegs
—*8* während ber Weltausſtellung feine
»Pariſer Photographien« (1868), welche
eine außerordentliche Verbreitung fanden,
folgte 1869 einer Einladung zur Eröff:
nung des Suezglanaß, I " " ın
’
— fein Buch »Bom ı en
Mann. Mein ellahle nd
eilte als Korrefponbent di ei⸗
tung« nad) dem franzöfi u
plaß, von wo er feine yie
als »Tagebudy vom fra 8-
ſchauplaß· (1871), in en
überſetzt, von allen äahnlen
Kundgebungen die größte Verbreitung
fanden. Kaum war die Commune nieder⸗
eworfen, ſo eilte er wieder nach Paris,
s ihn immer wieder anzog und anzieht.
Seit einiger Zeit weilt er, raſtlos tätig
auf bem Gebiet ber Kitteratur, als Hofrat
in Wiesbaden. Er bat neben den oben⸗
genannten Schriften auch eine große An:
geht von Romanen gejchrieben, und bie
a abre find Zeuge einer unerſchöpf⸗
i
gensfülle ſeiner Feder geweſen.
5), |&
858). —5 — aller Art durchſchlungenen
; Werkſtatt«; »Die
751
Doch will dieſe qualitativ nicht viel bedeu⸗
ten, und Wachenhuſens Stärke liegt da,
wo auch fein Herz ift: in Reiſe⸗ und
iegsfchilderungen, im Abenteuer, im
Neiz bed Ungewohnten und der Gefahr.
einen Romanen feblt die künſtleriſch
ordnende, weile beſchränkende Hand, und
Ey diefen ang u nicht das
unte, Effeftvolle einzelner Szenen ober
bad Gewirr einer von Abenteuern und
nn Wir nennen: »Diebleiche Grä⸗
— ); ⸗Die Gräfin von der Nadel⸗
(1863); >Des —— Ballett« (1864);
»Zigeunerblut« (1865); »Der Dann ın
1875); Im Bann ber Nadıte (1876);
Schlag zwölf Uhr« (1877); »Salon und
eliges; »Bis zum
Bettelftab« (1879), »Mylaby«e; »Dame
Drange« (1880) u.a. Auch das Luftipiel
bat er ein paarmal geftreift.
Wackernagel, Wilhelm, Dichter und
Gelehrter, geb. 23. April 1806 zu Ber:
fin, geft. 21. Dez. 1869 in BafelL Der
Sohn ganz unbemittelter Eltern, früh
— und auf ſeine Geſchwiſter und
auf ſich ſelbſt angewieſen, ſtudierte er in
Berlin unter mannigfachen Entbehrungen
deutſche Philologie, wobei Lachmann ſein
Vorbild und Führer war, veröffentlichte
noch als Student feine »Spiritualia theo-
tisca« (1827), das »Weſſobrunner Gebet
unb die Wellobrunner Gloſſen« (1877),
Schriften, die den jungen Gelehrten aufs
vorteilhaftefle empfahlen, privatifierte
1828 — 30 in Breslau, folgte, ba er in
feinem Vaterland feine amtliche Stellung
erhalten fonnte, 1833 einem A als Leh⸗
rer ber beutfchen Sprache nnd Ritteratur
an das Päbagogium in Bafel, wo ihm
bald auch die ordentliche Profeffur an der
Univerfität übertragen wurde, und wirfte
bier, in feinen zweiten, ihm zur wirklichen
Heimat gewordenen Vaterland, unter
einer zwar Heinen, aber augerlejenen Schar
dankbarer Schüler bis an fein Ende. W.
&hlt zu den erſten Germaniften bes Jahr:
unbert3, aber auch als Dichter verdient
752 MWaddington
er Anerfennung. Er hat eigenartige, ori:
ginelle Töne angefchlagen und wandel
nicht auf der breiten Heerftraße ber land⸗
läufigen Lyrik; feine Sprache bat, meifl
zu ihrem Vorteil, eine eigentümliche, ger»
maniftifch an ehauchte Tarbung. Oft tritt
allerdings biejer Hang zu grell hervor und
wird zum Fehler, aber auch bie Gedanken
erjcheinen bier und da gefünftelt und fors
ciert. Wo immer der Gegenſtand eine
Beimifchung fententiöfer oder epigram:
matijcher Elemente zuläßt, wo Berfiand
und Gefühl fich au einer Beinte vereini:
gen laſſen, ba fter. Eine
»Auswahl« feiner Gedichte erſchien nad
feinem Tod (1873). Er jelbft veröffent:
lichte: »Lieder eines —— Schülers«
(1828); »Neuere ae 1842); Seile
Baal: (mit B. Reber, 1843) und das
ae von echten anafreontifchen Duft
zogene »Weinbüchlein« (1845). Uns
— einen gelehrten Arbeiten ſtehen an
Umfang und Bedeutung voran: »Deut⸗d
Icies Leſebuch, Poeſie und Profae (1835
bis 1836, eine vorzül gliche kritiſche
ftun Nah. , Altfranzöfi Me Rieder und Lei
; »Altdeutiche Predigten« (1 F
——
endet); »Kleines altde * er
such nebft Ben (1
Werte: oem Fiſchart Su Steh
burg und en an ihm« a:
»Voces variae animantium«
»Moetit, Rhetorik und Stiliftif« Cor
lefungen, 1873), »Altbeutfche 7
ten und Gebete aus Hanbichriften«
wurden nach feinem — von ke
—— ebenſo die Sammlung
es feinen Scriftene (1872 — 74,
—* en Pan Fustitum
9 ind die auch ſtili vorzüg⸗
n Schriften: ⸗»Sevilla« (Reiſeein⸗
de, 1854) und »Pompeji⸗ (3. Aufl.
1870). Ein »Entwurf mit Belegen« iſt
Berne die intereflante Schrift übern
Deutihe Glasmalerei« (1855). Alle | 1
Söriften Wadernagels, bie großen wiebie
——— kleinern, die wiſſenſchaftlich wie
ie populär gehaltenen, zeichnen ſich durch
eine A iche Fülle des Wiſſens aus.
Waddiugton, Charles (aud unter
dem Pfeubonym Kaftus bekannt), franz.
— Wadſtröm.
Philoſoph, Vetter bes berühmten Staat:
t | manng, geb. 19. Zuni 1819 zu Mailand
aus proteftantifcher, von England flam:
mender Familie, erhielt feine erite Aus⸗
bildung auf dem Lyceum von Berjailleg,
bann an ber Ecole normale zu Bari,
wurde 1843 außerordentliche Profeſſor
und lehrte im Fach der —— zu
Moulins, Bourges und Paris. 1848
warb er ſich den Doktorgrad durch bie
zwei Theſen: »De la psychologie d’Ari-
stote« (1850 vom Jnititut preisgefrönt)
und »De Petri Rami vita, scri phi-
losophia« (in KanaET Ele Bearbeitung
1855) unb wurde in demfelben Jahr De:
zent an ber Fakultät der Willenichaften
au ir arid. In Den —— lad er
56 an ber Sorbonne über Logil
und folgte dann einem A 5 das prote⸗
ſtantiſche Seminar von —
ee ———— en
izedire Tr er er 1863 unb
Biel Be allen außer een Aula
die » a de logique« (1857), welche
die franzöfifche Akademie durch den Preis
Montyon auszeichnete, und bie Schriften:
»De l’idee de Dieu et de l’atheisme
contemporain« (1858) und »De l'Ame
humaine« (1862, deutſch 1880), infolge
e|beren er zum forrefponbierenben Mitglied
ber Akademie ernannt wurbe. 1864 nad
gun Er — — er am Lycte
feffor ber Philofopbir,
Ir er TAB feine Borlefungen an der Fa⸗
Fultät ber Wiflenfchaften wieber aufnahm.
8 | au feinen fpätern Schriften gehören:
»Dieu et la conscience« (1870): » s
philosophie de la renaissance «(187
»Les ant&c&dentz de la Philosophie
la renaissance« (1873); »De la science
du bien« (1875); »Pyrrbon et le ——
honisme« un » an d’Aristote
au moyen-äge«
Bei —* Karl nina Filo:
Sa ſchwed. Dichter, geb. 22. Mai
en als der Sohn des Dichters
Karl an W., fludierte The
wurde Ganstehrer und fpäter Karziift
im Kultusminiſterium. 185° um Geiß
lichen geweiht, fungierte er an mebreren
Stodholmer Kirchen unb fpäter al3 Kur:
gäfteprediger in Karlsbad, bis Krankheit
Wagner.
ihn zwang, fein Amt aufzugeben. Er be
gann 1857 die Herausgabe der Zeitfchrift
»Budbäraren«, bie er 19 Jahre beforate.
Zu gleicher Zeit rebigierte er die 1870
begonnene außerordentlich verbreitete il-
Iuftrierte Zeitſchrift »Förr och nu< ſo⸗
wie einen Volkokalender: »Frideborg«
(1867-76), unbgab»Pilgrimsharpan«,
eine Sammlung geiftlicher Lieber, welche
in 12 Auflagen erihien, bie »Evange-
lisk skattkammmare« (3 Aufl.) und das
illuftrierte Album »Irene« in 2 Jahrgän⸗
gen heraus, fchrieb »Nytt och gammalt«,
eine Lebendbeichreibung: »Cyprianus«,
und »Historisk läsning for hemmet«
(1876) und ift ie Herausgeber ber Zeit:
jchrift »Hemäte« (feit 1877). Seine Be
mühungen für bie fittliche und geiftige
Heranbildung bes Voll waren von ben
größten Erfolgen gefrönt.
Waguer, 1) Richard, dramat. Kom:
ponift und Schriftiteller, geb. 22. Mai
1813 zu Leipzig als Sohn eines Poli:
zeiaftuars, erbieft feine ung auf ber
Kreuzihule in Dresden und dem Ni⸗
foleigymnafium feiner Vaterſtadt, ver:
fuchte fich nebenbei von Tugend auf im
Komponieren und 1831 die Leipziger
Univerfität, um Philoſophie und Aſthetik
bören, während er gleichzeitig Kompo-
tion und Kontrapunkt bei Weinlig ftu-
bierte. Sich endlich ganz der Muſik wid⸗
mend, lebte er ala Theaterfapellmeilter
an verjchiebenen Orten (Magdeburg,
Riga u. a.), ginn 1839 nad Paris, mo
er unter drüdenben Berbältnifien feine
Oper »Cola Rienzie und ben »Fliegen⸗
ben Holländer« fchrieb, und erhielt 1842
die zweite Hoffapellmeifterftelle in Dres:
den. Hier brachte er 1845 feinen »Tann⸗
häufere zur eriten Aufführung und fchrieb
den größten Teil bes »Lohengrine, mußte
aber 1849 wegen Teilnahme am Mais
aufftand flüchten und verlebte die nächften
Sabre meift in ber Schweiz (Zürich), wo
nicht nur feine fchriftitelleriichen Haupt:
werfe, jondern auch ber Tert und teil-
weile die Muſik zu feiner Tetralogie
»Der ker Nibelungen« ſowie Dich:
tung und Muſik zu »Triſtan und Iſolde⸗
entfianben. Nad vorübergehendbem Auf:
enthalt in Paris (1861), Karlörube,
Eäxiftftellerlegiton.
753
Biebrich, Petersburg, Wien u. a. O. ward
@. 1864 vom König Ludwig II. von
Bayern nad Münden berufen und zum
Generalintendanten ber Hofmuſik er
nannt. Er beichäftigte fich hier hauptſäch⸗
li) mit ber Vollendung der Nibelungen:
tetralogie, fah 1865 »Triftan und Iſolde«⸗
um eritenmal aufgeführt, wie 1868 aud)
ie inzwifchen geichaffene race Oper
»Die ste SH an zur Auffüh
rung gelangte. eit 1872 hat er feinen
dauernben a in Baireutb, wo er
1876 durch die Darftellung feiner Tetralo-
gie »Der Ring bes Nibelungen« in einem
eigens bazu erbauten Theater einen jelte:
nen Triumph erlebte. Über Wert und
mufilalifche eutung ber lee
Dperndichtungen, beren bauptjächlichite
oben genannt find, und zu denen allen er
mit ungewöhnlidem Geſchick ben Text
elbſt ——— zu urteilen, iſt hier nicht
rt Ort. r im allgemeinen fo viel,
bag W. als Ziel die Ausbildung des mus
ſikaliſchen Dramas (ftatt ber bisherigen
»Oper«) als eines vollendeten Kunſtwerks
verfolgt und zwar nad ben Prinzipien
Glucks, über den er freilidh an Strenge
und Konjequenz von Werk zu Werk im:
mer weiter binaudgegangen if. Auss
führlid und zum Teil mit hinreißender
Berebfamfeit fpricht er ſich felbit über
feine Beftrebungen unb Ideale in feinen
Schriften aus, alö beren widtigfle zu
nennen find: »Die Kunft und die Revo⸗
Iutione (1849); »Das Kunftwerf ber
ufunfte (1850); »Oper und Drama«
1851, 2. Aufl. 1869). In dem erften
der genannten Werke wird das griechifche
Kunftleben als das für alle Zeiten gültige
Ideal aufgeftellt,, weil bier die Kunft zu:
gleich als Ausdrud eines normal ent⸗
widelten Nationallebend erfcheine. Im
weiten verficht er die Anſicht, daß bie
——* Künſte, welche ſeit dem Unter⸗
gang ber bellenifchen Blütezeit auf geſon⸗
en Wegen babingelchritten feien, fich
wieber zu einem Ganzen vereinigen müß-
ten, und daß ſich hieraus das »Kunſtwerk
je, Bufuniie entwideln müſſe. In der
dritten Schrift führt er dies fpezieller
aus, verwirft bie bisherige Oper unb
verlangt, baß ber dramatiſche Stoff nur
48
754
ber Sagenwelt entnommen unb durch
das Wunber zu leicht überfchaubarer Ge⸗
ſtaltung zufammengebrängt werde. x
einer andern auch in ugebörigen Schrift:
»Zwei Briefe« (1 % weiſt er endlich der
Kritit, ald zweiten —— bei der
—8 des Kunſtwerks der Zukunft,
die Aufgabe zu, zur Beſeitigung deſſen,
was ſich überlebt radikal einzugrei⸗
fen. Andre Schriften von W. fm;
»Deutſche Kunft und deutſche Politit«
ka ; »Das Judentum in der Muſik⸗
1869); »Über Dirigieren« (1870);
»Beetboven. Ein Beitrag zur Philoſophie
der Mufit« (1870) und neuerlich bie
Broſchüre »Über Vivifeltion« (1880), bie
alle eine mehr ober weniger heftige Pole⸗
mif hervorgerufen haben. Seine »Ge⸗
fammelten Schriften und Dichtungen«
erfchienen 1873 in 9 Bänden.
2) Morig, Reijender und Naturfor:
her, geb. 3. Dft. 1813 zu Baireuth, |h
warb zum Kaufmannsſtand beftimmt,
wibmete fich fpäter in Erlangen natur:
biftorifhen (namentlich en) Stu-
dien, machte feit 1836 Reifen in Norb-
afrika, Afien, Nord: und Zentralamerifa
und lebt jeit 1860 35u Münden als ordent⸗
licher eojeiler an ber Univerfität und
Direktor enuogeapoligen Samm:
ungen. Seine verjchiebenen Meifen be:
ſchrieb er in den folgenden Werfen, die
ebenfo von feinen umfafjenden Kenntnif:
fen wie von feinem ungewöhnlichen Ta⸗
Ient, feine Erlebnifje und Beobachtungen
dem Bublifum in fejlelndfter Weife vor-
zuführen, Zeugnis ablegen. Es find:
»Reiſen in ber Regentſchaft Algier in
ben Sahren 1836, 1837 unb 1838«
1841, 3 2): »Der Kaufajus und das
anb ber Kofalen« (1848, 2Bde.); »Meife
nach) bem Ararat und dem Hochland Ar-
menien« (1848); »Reiſe nach Kolchis unb
ben beutichen Kolonien jenfeit bes Kauka⸗
bez (1850); »Reife nach PBerfien und
m Lande ber Kurben« (1852, 2 Bde.);
»Reiſen in Nordamerika« (mit Scherzer,
1854, 3 Bbe.); »Die Republik Eoftarica«
(1856); »Naturwiſſenſchaftliche Reiſen
im tropiſchen Amerifa« (1870) u. a.
3) Adolf, Nationalölonom, geb. 25.
März 1835 zu Erlangen, ftubierte Rechte
Waitz.
Werke veihäftigen fi bauptfihli mit
un
1362); »Die u
taatshaushaltse 1 :
harte Kran faefehgebung« (2. Aufl.
n e «ic.
y Die Stich:
ift er fpäter (nach 1872) über feine bie
erigen Meinungsgenoflen weit binaus-
gegangen und unt t neueftens die
wirtfi Kan Reformpläne Bismarcks
nr — — — —
ng bon Raus »Lebr er politi
Okonomie« (1870 ff., 6 worin et
der Vollswirtichaft neue rechtephiloſo⸗
phifche Bafen zu geben ſich bemũhte.
aitz, Georg, Gefchichtichreiber,
geb. 9. Oft. 1813 zu gen urg, flubierte
ın Kiel und Berlin die Rechte und Ge
(Siöke ging hierauf als Mitarbeiter an
n »Monumenta Germaniae historica«
nad Hannover, erhielt 1842 eine Pre
eſſur in Kiel, wurbe 1848 Mitglied ber
rankfurter Nationalverfammlung, fam
849, nachbem er mit Gagern x. ausge
ſchieden war, als Profeſſor nad) Göttingen
und fiedelte 1875 als Direktor der reorga⸗
nifierten »Monumenta Germaniae« nad;
Berlin über, wo er als Mitglieb ber Ala⸗
bemie zugleich Vorlefungen an der Uni:
verfität Halt. Bon feinen durch
hie und Scarffinn ber Kung
bejonbers ausgezeichneten Werten find als
die wichtigern Sersezußehen: »Deutiche
eatellunge efchichte« (2. Aufl. 1865 —
1878, 2): > voten Ges
ihichte« (1 2 Bde); »Lübed
unter J
europäifche Bolitik« (18655 — 56, 3 Bbe.);
Waldbrühl — Ward.
755
»Deutfche Kaifer von Karl b. Gr. bis | gro« und »Palm trees onthe Amazon
Politif« (1862); >
Jakob Grimm« (1863); »Kurze fchles-
wig⸗ holſteiniſche Landesgeſchichte⸗ (1864).
An der Herausgabe der ſeit 1800 beſtehen⸗
ben »Forſchungen zur deutſchen Ges
— hat W. hervorragenden Anteil.
aldbrũhl, W. von, f. Zuccalmaglio.
Balpdmüller, Robert, ſ. Duboe.
Weldow, Ernſt von
für Lodoiska von Blu
Marimilian« a
— geb. 25. Dez. 1842 auf|racl
loß Caczevice in Polen ald Tochter
eines preußischen Offiziers, erhielt durch
ben frühen Tob ihres Vaters unb ben
A ame TUN des Familienvermögens
ne vorzugsweiſe nach innen gekehrte
ernſte Richtung und Den fih ſchrift⸗
t
ftellerifch zuerft auf bramatifchem Gebiet.
Später Ir außer einer Reihe von
Novellen (»Magdalene«, »Eine romanti-
IK Dichterfchulee, »Ohne Geleite u. a.)
t foziale Roman »Die ſchwarze Käthee
(1868, 3 Bbe.), der einen durchſchla⸗
genden Erfolg erzielte und ihr bie Spal-
ten unfrer beroorragenden Unterhal⸗
tungsblätter öffnete. Bis dahin in Ber⸗
Iin lebend, fiebelte fie 1869 nach Wien
tiber und enttwidelte eine außerordentliche
Fruchtbarkeit. Wir nennen von ihren
ablreichen Romanen und Novellen, von
een nur ein Teil in Buchform erſchie⸗
nen ift, noch: »Teufelsburg« (1873, 3
FEB »Das Sünbenerbe« (1874, 3
Bde.); »Das Kreuz am Wege⸗ (1875);
„Moderne Sirenen« (1875); »%
Ehre« (1875); > Hilbegarbe (1875); »Das
Geheimnis roten Turms« (1879);
»Die Here von Wroftavac (1880); bie
Novellenfammlungen: »Liebeszanber«,
Licht: und Schattenbilber aus dem Le:
bensbuche« (1875) und »Straflofe Ber:
brechen«. —
Wallate (ipr. uãllat), Alfred, engl. Na⸗
turforſcher, Reiſender und Schriftfteller,
geb. 8. Jan. 1822, wurde nach zurüdgeleg-
— — Fe n = ehre
egeben, gab ſeine Be ng auf, um
: ——— beſuchte eh mit Bates
* Amazonenfluß und verdffentlichte:
»Travels on the Amazon and Rio Ne-
»Grundzüge ber |and their uses«
m Gedächtnis an | darauf ging er na
(1852). Zwei Sahre
den —E ”
eimgefehrt,
[en wo er acht Jahre blieb.
in En Free (1866); —
ay Archipelago«, fein Hauptwe
— 2 Bde; 7. Aufl. 15 beirtich
869) und »Contributions to the theory
of natural selection« (1870, deutſch
1870). Er gehört zu ben wenigen Natur:
forfchern, bie fi dem Spiritismus zuge
wandt haben, worüber er ſchrieb: »On mi-
es andmodernspiritualism« (1875;
beutih von Wittig und Akſakow, 1875).
Dagegen wurben wieber als wertvoll bes
grüßt feine neuern Arbeiten: »The geo-
Bl distribution of animals«
1876, deutſch 1876); »Tropical nature«
1878, deutſch 1879) und »Island life;
fa ora etc.< (1880).
Ballmarl, Ernſt Adam, fchweb.
bramatifcher Dichter, geb. 3. April 1834
u Stodholm als Sohn des Polybiftors
3 A. W., ſtudierte in Upſala Jurispru⸗
denz und trat dann in die Beamtenkar⸗
riere, zuerſt im Kriegsdepartement, ſpu⸗
ter in der Reichstagskanzlei. Nachdem er
große Reifen im Ausland gemacht (1864
i8 1867), nahm er 1868—70 an ber
Herausgabe ber u beim ber Ala⸗
demie ber Muſik teil, die ihm, der 1866
au ihrem Affocie ernannt worden war,
871 ihre filberne Medaille erteilte. Nach⸗
bem er 1870—73 mit Zetterholm bas
Söodratheater geleitet, übernahm er das
Diurgärbstheater und fpäter das Labus
aͤrdslandstheater, für welche er auch als
ter thätig war. Nicht weniger als
100 Stüde find aus feiner Feder ber-
vorgegangen, teild Originale, teild Be:
arbeitungen; namentlidy finb bie fber-
fegungen ber meiften Texte der auf Stock
bolmer Theatern erfchtenenen Opern von
ihm. Dabei Hat er in Zeitichriften eine
Menge Feiner Dichtungen zerftreut und
die Lieberterte auafänbilher Kompofitio:
nen für ben Muſikhandel beforgt.
Board, Artemus (mit dem wahren
Namen Charles Farrer Browne),
norbamerifan. Schriftiteller, geb. 1834
ee lt in Connecticut, geft. 6.
tz 1867 au Southampton in England;
48
una and
156
fam mit 14 yahren als Schhriftfeker nad}
Bofton, wurde fpäter Berichterftatter am
»Cleveland Plaindealer« und nad) eini-
er Zeit Redakteur bes Witzblatts » Vanity
aire in New VYork. Er verfaßte eine
Reihe Humoriftiiher Schriften, die unter
bem Titel: »Artemus Ward’s sayings«
und »Artemus Ward: His book« (1864)
efammelt erfchienen und großen Anklang
anden. Den meiften Befall errang er
inbeffen mit feinen Borlefungen, bie er
in verfchiebenen Städten Amerifas, 1866
auch in England hielt, wo ihn der Tob er:
eilte. Einen anfehnlichen Teil feines nicht
ae Bermögend beftimmte er zur
—* ung eines Aſyls für Buchdrucker
und zur Erziehung verwaiſter Buchdrucker⸗
tinder. Seine »Complete works« erſchie⸗
nen 1874 (illuftriert), eine Auswahl ber-
felben in beutfcher Überfeßung 1876.
Barner, Sufan, f. Wetherell.
Wartenburg, Karl, Schriftfteller, ge.
13. Nov. 1826 zu Leipzig, ftüubierte 1847
bis 1851 daſelbſt die Rechte, wurde in
einem wider ihn geführten politifchen
Prozeß zu 18monatlicher Haft verurteilt,
die er in Hubertusburg. verbüßte, Tebte
barauf einige Zeit in Brüffel und Paris
und übernahm 1858 eine Rebaltion in
Gera. 1871 wurbe er zum Landtagsabge⸗
ordneten be Fürftentums Neuß j. L. ge
wählt. Als Schriftiteller he er ſich
neben feiner politifhjournali Hab Thã⸗
tigkeit auch auf belletriſtiſchem Gebiet und
publizierte die Romane: »Eine Verlorne⸗
(1856), »Die Väter der Stabte (1859,
3 Bde.), »Neue Propbetene (1861, 2
Bbe.), »Robespierree (1872, 2 Bbe.),
»Ein ſchrecklicher Menſch« (1878) u. a.,
welche ſaͤmtlich volfstümlidye Unterhal-
tung erftreben. Bon dramatifchen Arbei-
ten fanden das effeftvolle Drama »Die
Scaufpieler bes Kaiferd« und das Luſt⸗
ſpiel »Der — Agamemnon« Beifall.
Bäftberg, Anna, geborne Andere:
fon, ſchwed. Dichterin (auch unter bem
Pſeudonym Anna Q.), geb. 27. De.
1832 zu Vidtsföfle, wo ihr Vater Ladu⸗
fogb war, befuchte bie Schule in Ehri-
ftiania, wurde fpäter Lehrerin in Karls⸗
frona und a b heiratete 1857
den Pfarrer H. E. W., mit dem fie noch
Marner — Weber.
in Wenersborg lebt. Früuhzeitig betrat
fie die Schriftftellerlaufbahn ın Zeitſchrif⸗
ten, ließ jedoch erft 1857 eine Gedicht⸗
fammlung unter dem Titel: »8 or8-
blommorna« (»Stiefmütterchen« )erichei:
nen, welcher bie Novellen: »Konst ochkär-
lek« und »Mitt döda bam« (1862) jolg-
ten. Weitere Gedichtſammlungen erſchie⸗
nen unter den Titeln: »Nägra höstblom-
mor< (»Einige Herbfiblumen«, 1365),
»En bukett« (1868), »En ny bukett«
(1870). Die Dichterin, welche ein unge:
mein — Gemüt bat und fern
vom Verkehr mit ber großen Welt lebt,
wählt am liebften Bilber aus der Natur
und dem Familienleben, die fie mit leich
ter Anmut zeichnet, unberührt von ben
Strömungen bed modernen Realismus.
Einen von der Zeitichrift »Förr och nu«
ausgeſetzten Preis bat fie mit der Novelle
„I brist p& ljus« (»Au3 Mangelan Licht«)
e
re meiften Arbeiten find in
5 Beorg, Gelsictfäreb
eorg, Geſchichtſchreiber,
e 808 Bergzabern in ber
B te fi dem Stubium ber
bern Bihreerfäule zu Dei
‚öhern Bür ule zu Hei⸗
de und machte fich ee anberm durch
folgende Arbeiten befannt: »Gefchichte ber
Kirchenreformation in Großbritannien«
(neue Ausg. 1856, 2 Bde.); »Lehrbuch
der Weltgefchichte« (18. Aufl. 1880, 2
Bde); »Weltgefchichte in überfichtlicher
— (17. Aufl. 1878); »Allge
meine Weltgefchichte mit beionderer
rüdfichtigung bes Geiſtes⸗ und Kultur:
lebens ber Völfer« (1857—81, 15 Bbe.),
ein treffliches Werk; »Gefchichte ber beut:
ſchen Litterature (11. Aufl. 1880); »Ge⸗
Ihichte des Volks Israel und der Ent:
ftehbung des Chriftentums« (1867, 2 Bbe.;
mit Holgmann); »Zur Geſchichte des Re:
formationgzeitalterd« (1874); »Fr. Chriſt
ae. 4876).
) Mar Mariavon, Eifenbahntede
niker und riftfteller, geb. 1822 zu
Dresden, get 7. April 1881 in Berlin:
war der Sohn bes Komponiften Karl
Maria v. W., bildete fich zum Angenieur
aus, machte Reiſen bis Norbafrifa umb
nach dem hoben Norden, trat 1850 in ben
Mebiter
ſaͤchſiſchen Staatsbienft und brachte e8 hier
bis zum Diane bei ber Generalbirels
tion ber Stantseifenbahnen. Unter Beuſt
nad Wien berufen, wurbe er bem dorti⸗
gen Minifterium für Handel und Volfs-
wirtfchaft als techniſcher Konfulent beige:
geben, ſah fi aber infolge des Prozeſſes
fenheim, in welchem er als Zeuge ver-
nommen wurde, veranlaßt, feinen Ab⸗
ichied zu nehmen, unb ne feit-
dem in Wien, bis er 1878 einem Ruf ins
preußifche Hanbelöminifterium folgte, wel-
chen Poſten er bis gu feinem Tod beflei-
dete. W. genoß als Eifenbahntechniler
großes und verdientes Anſehen und hat
auch als Schriftſieller auf dieſem Gebiet
eine bebeutende at entividelt.
Außerdem Du er den Romanzencyklus
»Rolands Sraalfahrt« as); ae
und die Auswanderung babin« (1 I
»Ein Ausflug nach dem franzdfifchen Nord:
afrifa« (1855); »Aus der Welt der Ar⸗
beit« (1868); »Schauen und Schaffen«
(1877) unb eine Biographie feines Vaters:
»CarlMariav. W., ein Lebensbild« (1864
bis 1866, 3 Bbe.).
3) Robert, fchmweizer. Dichter und
Schriftſteller, Fo 5. Aug. 1824 zu Raps
perswyl (Züri), am 1340 auf das obere
Gymnaſium in Züri) und ging 1843 auf
bie dortige Hochſchule über, wo er als Fach⸗
ſtudium die Theologie erfor, Daneben aber
auch andre Wifienichaften in ven Bereich
fein Studien zog. 1847 bezog er bie
niverfität Tübingen, wo er 14 6 on:
bers durch bie VBorlefungen Fr. ir ers
über Kunſt und Aſthetik angeregt fühlte.
Nach ſeiner Rückkehr in die wirkte
er zwölf Jahre lang als ſorger im
Kanton Zurich, legte aber 1860 fein Amt
nieber und fiedelte nach Bern über, wo
er 1860—64 die Redaktion der »Bers
ner Zeitunge führte. Nach feinem Rück⸗
a A — ie er
ich a ivatgelebrter hauptſächlich mi
fitterarifchen und Fr den Sana u
denen namentlich fein Wer? »Die poetif
Nationallitteratur ber beutfchen Schwe
von Haller bis zur Gegenwart« (1866
ehört. Später gründete W. eine Zeit
chrift: >»Helvetia« , beren Herausgabe er
in Bafel jet noch leitet. W. gehört zu
157
ben beften Schweizer Dichtern. Seine Lyrif
(»Gebichte«, 1848; »Neue Gedichte⸗ 1860;
»Wolfen«, letekieber, 1871) hatSchwung,
das Pathos ift allerdings mit etwas Rheto⸗
tif verjeßt, aber im tönenden Glockenſpiel
klingen doch, vernehmbar, Fräftige, männ-
liche und reine Alkorde. Außerdem hat W.
veröffentlicht: »Novellen, Erzählungen und
Gedichte« (1864).
4) SEnk sen, geb. 7. Febr. 1830 zu
Dresden, beſuchte die Bergakademie ın
Freiberg und bie Univerfität zu Berlin
unb verbrachte fpäter, ſich zur Landwirte
ſchaft ausbildend, mehrere Jahre mit Rei:
en, bie ihn nad Spanien, Portugal,
abeira, bem nördlichen Marokko, nad
Italien, ber Türkei, Syrien, Paläftina
und Fappien führten. 1871—75 ver:
weilte W. auf den Diamantfelbern Sübs
afrikas. Nach feiner Rückkehr nad
Europa vertrat er eifrig die Kolonifa:
tionsfrage, begann feine bekannte große
Agitation gegen die Bivifeftion und be:
gründete zu beren Befänpfung einen in:
ternationalen Verein, an bejien Spibe er
jest ſieht. uber bat W: »Vier Jahre
in Afrika« (1878, 2 Bde.); »Die Erwei-
terung des beutichen Wirtfchaftögebiets
und die Grundlegung zu überfeeiichen
beutichen Staaten, ein dringliches Gebot«
(1879) und diegegen bie En
tete Broſchüre⸗Folterkammern der Wiſſen⸗
ſchaft⸗ (1879), die acht un erlebte u.
in acht fremde Sprachen überfeßt wurbe.
Webfler, Augufta, engl. Dichterin
unb ®elehrte, lebt in London. Die T
ter des Admiral G. Davies, erhielt fie
eine vortreffliche Erziehung, erlangte Mei-
ſterſchaft im Griechiſchen, heiratete Tho⸗
mas 3. (damals Fellow bes Trinity Coi⸗
lege in Cambridge) und wurbe Mitglied
bed Londoner Erziehungsrats. In die Lit
teratur trat fie 1860 ein mit »Blanche
Hole« unter bem Schriftftellernamen
Cecil Home, den fie auch 1864 bei den
Romanen: »Lilian Gray« und »Scoley’s
Guardians« beibehielt. Dann gab ſie un-
ter eignem Namen berauß: > atic
studies« (1865); eine trefiliche Tiber:
— bes »Gefeſſelten Prometheus«
1866); »>A woman sold, and other
poems« (1867); bie Überfegung ber
1758
»Medeas bed Euripibes (1868); »Por-
1872) (1870); »The auspicious day«
ai ; »A housewife’s opinions«,, in
tofa (187 9); »Disguises« (1879) und
als Neueftes: »A book ofrhyme« (1881).
Bedfell, Joſeph Julius, finn. Lyri⸗
fer und Dramatiker, geb. 19. März 1
zu Abo, nie dort das Gymnaſium
und wurde 1858 Studem in Helſing⸗
fors, wandte fi aber ber Litteratur zu
und verfiel im Dezember 1862 einem
on: von dem er ich nicht wieber
erholt Hat. Seit jener Zeit lebt er im
Irrenhaus zu Helfingfors. Seine »Valde
ungdomsdikter« (1860) machten auf ein
ganz eigentümliches Talent aufmerkfam,
welches ——— durch zarte Töne wie
durch wilde Leidenſchaft Be ergreifen
wußte, aber nad) der nero Reizbar-
feit, bie aus allem ſprach, ae bag fpätere
Schiefal bes Dichters {ließen ließ. Es
tolgte ſodann dad Trauerfpiel »Daniel
Hjort« (1863), da8 bie Einnahme Abos
buch ben Herzog von Södermanland
ser) bebanbelt und 1862 zum erften>
mal gegeben wurde. Der Dichter wohnte
feinem Triumph nur balbbewußt bei; er
wurbe faft vom Theater ins Itrenhaus
gebracht. Beide, die Jugendgedichte wie
»Hiorte, erſchienen mit Neuem vermiſcht
unter bem Titel: »Samlade dikters
(1868, 2. Aufl. 1880).
Begele tanz Xaver, Gefhichtsfor-
fcher, geb. 28. Oft. 1823 zu Landsberg in
Oberbayern, ftudierte zu Münden und
Heibelberg, — 55 — ſich 1849 als Do⸗
zent ber Geſchichte in Jena, ward 1851
Profeſſor bafelbit, folgte 1857 einem Ruf
nad Würzburg und wurde 1858 zum
Mütze ber Hiftorifchen Kommilfton in
Münden ernannt, in deren Auftrag er
die »Deutiche Bio raphie« mit berausgibt.
Er fchrieb: »Karl Auguft von Weimare
(1850), »Dante Alighieris Leben unb
Werke« (3. Aufl. 1879); ud
Gefchichtsquellene (1854—55
»Zur Litteratur und Kritik "ber eh
kiſchen Nefrologien« (1864); »Friedrich
der Freidige, Markgraf von Meißen«
(1 187 ); >» raf Otto von Henneberg⸗ Bo⸗
tenlauben« (1875); »Goethe als Hiſto⸗
rifer« (1876) u. a.
Wechſell — Wehl.
Wehl, Feodor (eigentlich —
Wehlen), len 0 r.
1821 auf dem Gut Runzenborf E ı Ole
fien, war für ben Militärdienit beſtimmt
aber ein Sturz vom Pferbe, ber — Be:
ſundheit dauernd fhädigte, nöti —
hierauf, wegen anhaltender Känflichten
vieljady Autodibaft, in Berlin und Jena
PHilofophie, wandte fich hernach ber Jour⸗
naliſtik zu, redigierte bie Berliner ⸗Wes⸗
pen«, wurde Dramaturg am Magdeburger
Xheater, fiebelte aber balb nad) Hamburg
über, wo er redaktionell thätig war, ging
1861 in gleicher Eigenichaft nach Dres
ben und erhielt t 1869 einen Ruf als arti>
ftifcher Direktor des Hoftheaters zu Stutt-
gart, wo er 1874 zum Generalintenban:
ten beförbert wurbe und gegenwärtig noch
wirft. Sn feinen »Luftipielen uns ‚Dr
men« (gefammelt 1864—69 tiviert
W. die moderne franzöfijche aner be er
leichten Konverſationstons, das
spirituel, nicht ohne Süd. Man e je
ner Blüetien find ſtehende Repertoireftüde
6 B.: »Ein Bräutigam, welcher feine
raut verheiratete, »Eine Frau, welche
bie Zeitungen lieſte, »Romeo auf dem
Büreau« u.a.) In feinen »Dibasfalien«
(1867) gibt er bemerfenswerte Winte
und ne über theatralifche Fr —
Als Erzähler (in Novellen, Erzä
en, > Itögefhichten«, » Hetzenöge:
Kichten«, rei hen "Geihichten«,
»Rlaufchgefdich thene, »Herzensmpftes
riene) geht er m (en anf bie —
838 | diefer Laufbahn zu entſagen. Er
Wirkung aus (mas fchon aus
ahl ber Titel ns —— ie Blut
———
»Die letzte Rache einer — —
Mordnachte«, »Sonderbare Entbeduung
eines Raubmörberse, »Der wunderbare
Traume, »Der üngling mit bem Grei-
ſenkopf« 2c.); aber er weiß in ber That
intereffant und fpannenb barzuftellen, und
man folgt mit Neugier feinen Bhantafien.
Die Sammlung >Am faufenden Web
ftubl der Zeit« (1869) enthält eine —
geſchichtlicher und litterariſcher ——
von ſauberer Zeichnung, während
Schrift »In Mußeftundene freie
Eſſays über gewählte Gegenflände ent:
Mel — Weinhold.
hält. Daß es ber Verfaffer auf ba?
amusant abgefehen bat, zeigt a feine
erite Publikation: »Der Untereod in ber
a kai (1847—51). Das ſchließt
natürlich nicht aus, daß er auch andre
Töne anzuſchlagen weiß . B. in feiner
Gedichtſammlung ⸗Von en zu Her⸗
zen«e (1867). Eine intereſſante Studie
lieferte er in »Hamburgs Litteraturleben
im 18. ei (1856).
I, Suftav, Orientalift unb *
ſchi ER geb. 24. en l 1808
Sulgburg , fubierte in Tberg Phi >
Fr Gelinicte unb orientalif pra⸗
chen, zu Paris noch insbeſondere Ara⸗
biſche und lebte hierauf fünf nf Jahre in
Kairo. Nach feiner Rüdtehr ward er 1838
Bibliothekar zu Heidelberg und 1845 zum
außerorbentlichen, 1861 zum orbentlichen
— der — — Sprachen er⸗
nannt. Schriftſteller trat er zuerſt
mit üb — en, z. B. von »Tauſend⸗
—— —* ee en auf.
ine gefchichtlihen Hauptwerk
Mokammeh ber Prophet« Con Die
re Geidihte ber Ralifen« 1846
de.), der als Ergänzung
die Befiicte bes Abbaflidenfalifats in
hr en« (186062, 2 Bde.) ee um
— ber islamitiſchen Völker von
bis zur Zeit des Sultans
Selim⸗
Weilen, Joſeph, Ritter von, dra⸗
matiſcher Dichter, — ei Dez. 1830 zu
Tetin bei Prag als nistelfr
beuticher Eltern, Pe en er daß
Prager Gpmnaflum „Feiuät, in eine
Handlun — kam, deewegen mit
den Sei allen, ohne Hilfsmit⸗
tel 1848 as ien, wurde in ben März
en d. J. verhaftet und in ein Regiment
—58 arbeitete fich a troß ber yes
wili aufgebrungenen vu eiſer⸗
nen Lean — — 1849 das Patent
als benutzte alle ſeine Mußeſtun⸗
den (in PR arn) zu feiner wiſſenſchaft⸗
lichen Ausbilbung unb wurbe enblich 1854
als Profefior ber elle an bie Genie
afabemie nad Znaim verjeßt. Er blieb
bort fieben Jahre, und während biefer Zeit
entſtanden jeine dramatif Dichtungen:
»Triftane (1860) und » Heinrich von ber
759
nre | Auee, wovon das erſtere faft über alle
beutfche Bühnen ging. 1861 wurbe W.
nach feinem Wunſch a 8 Skriptor ber 5
bibliothek nah Wien verfebt und 1
baneben auch noch zum Profeſſor ber *
ſchen Litteratur an der Generalſtabsſchule
ernannt. 1874 wurde er in den Ritter⸗
ſtand erhoben. Weilens Stärke beruht im
Drama; er gilt für den begabteſten Nach⸗
folger Hals. Seine Dramen (teilmeile
gefammelt 1868-70, 3 Bbe.): »Am Tage
von Oudenarde⸗ (1865), »Ebda«, »Dra:
—— >Rofamunbee, »Graf Horn⸗
An ber Pforte ber Unſterblich⸗
it (4872), Den neue Achilled« (1872),
—— — »Konig Eriche (1880),
»Salomons Urteile (1 find bei weni
tiefer Charakteriſtik durch ſchwungvolle
Darftellung und Gefhid im una ber
Handlun ezeichnet. ſeine
»Phant A Lieber« (1853 fowie
feine » Enner dom Schwerte«, epifche
— 86 ‚Aufl. 1855), und bie »Ge-
dichte⸗ (186 ) en — der patrioti⸗
ſchen — eine Dem
Karl —
26. Oft. 1823 zu Reigentad in hi.
nd | Bet Ba o eltotagie, Hadie
erlin Theologie ‚ai ie ilis
tierte ſich in Halle, wurde 1849
Brofefjor % deutſchen Sprache und Litte⸗
ratur in Berlin, 1850 zu Krafau, 1851
in Graz, 1861 zu Kiel und befleibet feit
Dftern 1876 biefelbe — an der
— ende Breslau ne Haupt:
— »Die deutſchen Frauen in
m —55 — 99 — —
Leben« (1856); »Die Rieſen des germani⸗
ſchen Mythus« eidniſche
Totenbeſtattung in Deutſchlande (1859)
und »Die m orargege enben Europas nad)
ben Borftellungen Ges deutſchen Mittel:
alterde (1871); ſodann bie Litterarhiflo:
riſchen Schriften: »Weibnachtsipiele und
Lieber aus Sübbeutfchland und Sclefien«
neue a 1875) und »H. Ehrift. Boie«
1868). Von in Ber ffent! ungen
auf ſprachwiſſenſchaftlichem Gebiet nen:
nen wir nur: — deutſche Rechtſchrei⸗
bunge (1852): »über belt alekt⸗
forfhung« (1833); »Die gotifche Sprache
im Dienfte de? tiftentumg« (1870).
760
Weiß, Igen nordamerikan. Theolog
und Schriftfteller, geb. 1818 zu Boſton,
eft. 1880 daſelbſt; fudierte am Harvard
Dege, war 1843—47 Baftor zu Water:
town in Maflachufett3 und wirkte da:
felbft für freie EN unb
bie Abfchaffung der Sflaverei. Er ſchrieb:
»The life and correspondence of Theo-
dore Parker« (1864, 2 Bde.); »Ameri-
can religion«; »Wit, humour
Shakespeare« (zwölf Eſſays, 1876).
Auch überfegte er Goethes » Weftöftlichen
Diman« in bag ae Sein nachge⸗
laffenes Werk über bie Unfterblichfeit der
Seele (»The immortal life«) erfchien
a feinem Tod.
elhauen, Johann Sebaftian
Cammermejer, norweg. Dichter, a
. Dez. 1807 zu Bergen, geft. 21. Oft.
1873 als Profellor der Philoſophie in
Shriftiania. Sein erfted Auitreten ftebt
in ummittelbarem Zuſammenhang mit
der Gärung in den politifhen und litte⸗
rarifchen — welche um 1830
einen Wendepunkt in der neuern Ge⸗
ſchichte Norwegens bezeichnet, und gegen
die W. an der Spitze einer anſehnlichen
ee energifh Oppofition madte. Er
rachte feine Anfihten am vollenbetiten
zur Sprache in ber — Dichtung
»Norges Damringe (1834), einer Reihe
durch Schönheit ber Form ausgezeichneter
Sonette, worin der Dichter den einſei⸗
tigen und engberzigen Patriotismus ſcho⸗
nungslos geißelt und bie — auf⸗
fiellt, daß ber bisherige Sufammenhang
ber norwegiſchen Litteratur mit ber bä-
niſchen und durch dieje mit der allgemei-
nen eutopäifchen Litteratur als Grund
rg ihrer weitern Entwidelung
gewahrt bleiben müſſe. Schon vorher
hatte er feinen Gegner Wergeland (geft.
1345) in ben Sarilten: »Tre dusin
Complimenter til Henrik Wergeland«
(1842) und »OmH. WergelandsDigte-
kunst og Charakter« (1832) hart ange:
griffen; ın ber Folge verhielt er ſich waͤh⸗
tend bed jahrelangen Federkriegs, den er
— im gancı ruhig. Seine
pätere litterarifche Thätigfeit wird befons
ber8 durch vier herein be⸗
zeichnet, welche 1839, 1845, 1848 und
and | Sage als Grundlage
Wei — Wellmer
1860 erſchienen, und durch feine »Reise-
billeder og Digte« (1861), welche fait
ſämtlich nah Form und Inhalt zu bem
Vorzüglichften gehören, was bie neuere
nonvegifche Kitteratur aufzumeifen bat.
»Seine Poeſie hat meift einen ſymbo⸗
liſchen Charakter, mag er fih nun in
eine Naturfiimmung vertiefen, was er
mit Vorliebe thut, oder eine Mythe oder
fpiegelt fi das menſchli
ab.e Auch als Litterarhiltoriker hat ſich
W. ausgezeichnet, namentlich burdh feine
Schriften: »Holberg« (1854) u. »Ewald
og de norake Digtern« 5 Seine
»Samlede Skrifter« erſchienen 1867 68
N ———— Schriftſteller, geb
ellmer, Arnold, Schriftſteller, geb.
17. Ott. 1835 zu Richtenberg in Er
ponunern, erhielt feine Bildung zu Stral⸗
jund unb Berlin, wibmete fich dann ber
Schhriftftellerei und veröffentlichte feine
erften Novellen in »Über Land und Meer«
unb andern Zeitichriften. 1868 fiebelte
erald Mitredatteur des genannten Blattes
nad Stuttgart über, ging 1870 ald Be
richterſtatter nach Frankreich, wohnte bier
unter andermder Schlacht von Champi
bei und fchrieb im nahen Rothichilpf
Schloß Ferrieres unter ber Ehiffte W.v.R.
feine eriten ziinderiden Kriegsartifel für
bie Wiener »Neue Freie Preſſe«, in deren
Redaktion er nad digung bed Kriens
eintrat. 1874 verließ er Wien, brachte
— Zeit in Italien zu, lebte dann
wieder zwei Jahre in Stuttgart und fie
beite fich 1876 dauernd in Blankenburg
am Harz an. Er nn Drei
Treppen body. Bilberbud) alten
unggefellen« (1865); »Anna, Gräfin zu
tolberg= Wernigerode« (2. Aufl. 1870);
»Bruber Stubio! Stubentengefchichten
aus vier Jahrhundertene (1871, neue
; »Auferftanden! Eine Ofter:
eſchichte⸗ (2 Aufl. 1874); »Froͤhliche
—* Fün — en« (1877);
* a nl nen ( reußi⸗
= und Herzensge en< (1879—
a Bde); Aus dem Leben einer
Veritorbenen« (Bb. 1: »Karoline Bauer
in ihren Briefen«, 1878; ®b. 2 u. 3:
»Nachgelajlene Memoiren von Karoline
Mennerberg — Wernid
Bauere, 1879— 80). Außerdem bat W.
»Karoline Bauer. Aus meinem Bühnen»
leben« und »Komödiantenfahrten« ver:
öffentlicht, und es ift längit fein Ge
beimnis mehr, daß er dieſe Bücher von
der eriten bis zur legten Zeile felbft ge:
fchrieben Bat.
Bennerberg, Sunnar, ſchwed. Dich
ter, geb. 2. Oft. 1817 zu Libföping, ſtu⸗
bierte von 1837 in Upfala Philoſophie
und Afthetil und wurbe 1846 als Dozent
ber — berufen, —
dieſe Stellung aber 1849 mit ber Lektor⸗
ber ber Philofophie am Gymnafium
Stara und nahm 1865 den Boften
bed Erpebitiongjefretärd im Kultminis
flerium an, wo ihm das Unterrichtöiefen
uftel. 1870 ward er zum Staatörat und
def bes Kultminifteriums berufen, von
we Poften er 1875 zurüdtrat, um
als Landshöfding nad) Werid zu geben.
W. hatte ala Stubent außer feinen Stu⸗
dien namentlich den Geſang gepflegt und
fih durch feine Stellung in den Sänger:
kreiſen belannt gemacht, welche der Unis
verfität Upfala ein fo eigentümliches Ges
präge geben; er war balb bie Seele bes
— und des Studenten⸗
lebens. 1849 gab er nämlich unter dem
Titel: »Gluntarnee eine Sammlung
Duette heraus (MW. ift u Komponift),
in weldyen das Stubentenleben Upſalas
feine Verherrlichung und ber bacchantiſche
Lebensübermut feinen Ausdrud fand,
während zugleich bie Schönheit der Natur
gefeiert wurde unb auch eine heitere Komik
ur Geltung fam. In 30 Lebensbildern,
ie bier und ba dramatifche Geftalt anneh⸗
men, obgleih nur der Glunt (Burfche)
und der Magifter agieren, jchildert ber
Dichter das Zufammenleben zweier Stu:
denten vom Eintritt bis zum Verlaſſen
ber Univerfität. Dieſes fein Hauptwerk
wird ben Dichter in ber fchwebilchen Litte⸗
ratur unfterblich machen. Aber auch als
Komponift garh W. durch fein preis
önted® Oratorium »Jesu füdelse«
»Jeſu Geburt«), feine »Davidspfalmen«,
eine Szenen aus Goethes »Fauſt«, fein
»Stabat mater«, feine »Stubenten«
märſchee und ⸗ GAR e« einen
großen Ruf. Endlich hat er in allen Fünft-
761
lerifchen Fragen feiner Heimat eine wid;
tige Rolle gejpielt, namentlich hei der Ein:
richtung des Nationalmufeums; ebenfo tft
er ald Mitglied der Erften Kammer bes
Reichstags ein gern gehörter Redner und
gehört wi n gelehrten und künſt—⸗
lerifchen Geſellſchaften als Mitglied an,
vor allem ift er feit 1850 Mitglied ber
Akademie ber »Achtzehn«.
Berner, 1) E. (Pſeudonym für Eli:
ern Bürftenbinder), Roman:
hriftitellerin, geb. 25. Nov. 1838 zu
Berlin als Tochter eines Kaufmann,
verlebte in geficherten und geſellſchaftlich
angenehmen Verhältniſſen eine mu
einlame Jugend und ſah fich fruͤhzeiti
auf innere Erlebnifjeangewiejen. Wunf
und Neigung ihres Vaters bielten fie und
ihre beiden ber von aller Gefelligfeit
fern. Ihre Mutter erfeßte ihr alle Zus
— und die Tochter fand
i dieſer eine volle Hingebung an ihre
Intereſſen. Als Schriftfiellere trat fie
uerft mit Meinern Erzählungen in einem
Fübbeutfehen Blatt auf doch machten erft
ihre in der »Gartenlaube« erfcheinenden
Romane, bie ein ausgezeichnetes Erzäh:
lertalent befunden und fich durch große
Mannigfaltigkeit in der Verknüpfung ber
Ereignitfe und Yülle bed Details aus-
zeichnen, ihren Namen allgemein belannt.
Sie veröffentlichte: »Gartenlaubenblü⸗
ten< (1872, 2 Bde; Inhalt: »Ein Held
der Teder«, »Hermanne); die Romane:
»Am Altare (1873, 28be.); »Glück aufle«
—* 2 Bde.); »Geiprengte yallein.
1875, 2 Bbde.); »Bineta« (1877, 2 Bbe.);.
sUm hohen Preis« (1878) u. »Frühlinge-
boten«(I880). Mit Ausnahme ihrerSom-
merreifen bat fie ihre Baterftabt nie verlaf-
fen u.lebt noch jetzt im Haus ihrer Mutter.
2) Sranz von, f. Rurad Efendi.
ernid, Fritz, Schriftfteller, geb. 13.
Sept. 1823 zu Elbing, erlernte nach dem
elterlihen Willen 1839— 43 die Hut:
macherei in Liegnitz, arbeitete in Wien,
Paris und Berlin und trat dann in bie
väterliche Hutfabrif ein. Das Jahr 1848,
bie Beteiligung am politifchen Leben feiner
Bateritadt, der Umgang mit Männern
wie Kreyßig und Forckenbeck erivedten bei
dem jungen Geſchaäftsmann alle Bildungs:
762
intereffen wieber, bie er in der Jugend
hatte unterbrüden müflen. Er gab ſich
mit allem Eifer dem dium bi
trat, als er ein materielle Yundament | w
für feine — gewonnen, * Ge⸗
äft an einen Vetter ab, beiei igte ſich
an ber Rebaktion ber »Danzi iger
Set und fuchte durch umfaſſende
ftüre und Reifen Bi Stalien, dem
Orient, Warſchau und Petersburg, nad
— und den Vereinigten tanten
eine Bildung es —— — er⸗
weitern. Die Schilderungen, we
auf und von un Reiſen entwarf, —
aus denen bie Bücher: »Sommerfrifhen«
(1874), »Olympia, eine Ofterfahrt in
ben eh SW »Stäbtebilber«
‚ »Reifebilder aus
Sldframfreiche eis ) bervorgingen, fan:
ben mit Recht Teilnahme und Beifall.
Werther, Julius, Dramatiker und
Bühnenleiter, geb. 20. Mai 1838 zu
Roßla am Harz, machte in Berlin feine
Studien und mwibmete fi bann bem
Theater als Darfteller und Schriftfteller.
1865 unter Dingelftebt am Hoftheater in
aa engagiert, legte er feine Anſich⸗
ten über bad heater in einer Reihe von
Auffäten in ber Berliner »Nationalzei⸗
tun tung« nieber unb wurde infolgebeflen
nah Mannheim zur Leitung des
ofs und Rationaltbeaters berufen. BE|R
. erfolgreich in biefer Stellung wir-
folgt ie er dann einer Berufung als
ne — nach Darmſtadt,
wo er — nach anderthalb a pen-
fioniert wurbe. Seit 1 W. aber:
mals artiftifcher Direktor vi Hof: und
Nationaltheaters zu Mannheim. Bon
fe'nen bramatifchen ne an find an-
ıtähren die Schaufpiele: »Mazarin«
1871), »Bombale (1 2: „Dad Grab:
denfmale (1873), »Der Fürſt von fo:
labella« (1876), »Weite Gewiflen« As 9)
u. »Entt uſchungen. (1 80); das Trauer⸗
— »Die Mebicie (1874) und das hiſto⸗
ſche Intrigenftüd Der ruſſiſche Kriegs⸗
lan«. Die enntnis des theatraliſch Wirk⸗
amen ee W. in .. geringem Grab.
el, Elizabeth (mit ihrem
— — Sulan Warner), norb:
amerilan. Schriftftellerin, geb. 1 18 zu
in, u
Werther — Wetterbergh.
New Dort als bie Tochter eined ange:
fehenen — — machte fi 1849
ihren Roman »The wide, wide
« in ber Leferwelt vorteilhaft be
fannt; N wurde oft aufgel en
2 mehrere Sprachen
& —— <
u and anbre Rosen, ea:
1 3 Th The * ne »Eleonor
owle« »Melbourne house«
(1866), > the Annette« —— u. a.
nachfolgen, die indeſſen an ng weit
13 | 8: Bat uferdem ee Weragfe Sr
au eine
von Bedeutung; »The law and the
testimony« (1853), und einen Eflay über
»American female patriotisme< ver:
öffentlicht.
Wetterbergy, Karl Anton —
num Ontel Adam), ſchwed. an:
fchriftfteller , — 6. guni 1804 *
köping, erhielt feine er — von
Vater, fludierte in unu
that fpäter Tän ngere vr 8 Mi ran
Dienfte. Seit 1850 lebt erausichließlich ber
Schriftftellerei. Schon 1830 enthielt bie
»Stockholmspost« ne kleine Stüde
von ihm unter ber Signatur ber
erſt 1841 trat er im »Aftonblad« mit
»En — < Generalmu⸗
Ken e) au
L Senveblibere ‚welchefein
—*5 a
aus dem ſchwediſchen
Kleinſtadt boten und mit Hadlänberjcher
Treue das Alltandtreiben wiberfpiegelten.
Seine »Genremä er< SE >De
fyra signaturerma«e (»Die vier oe
turen«e, 1843), >»Guvernanten« (1843)
machten ihn raſch zu einem ber populärs
ſten Namen in Schweben, unb er m
feinen Feberzeichnungen und Genrebi
bald eine umfangveichere und burdhgeführ>
tere Bebanblung zu teil werben zu laflem.
Es entitanden infolgebefien bie Romane:
»Penningar och u (»&elb unb
Arbeit«, 1847); »Ett namn« (»Ein
Namee, 4848); »Altartaflan« Alter
tafel«, 1848); »Tännforsen« (1
»Hat och — Gaß unb Lichee,
1849); »Olga« (1850); »Träskeden«
(»Der "Hoyl fiele, 185 ); »Herr Simon
Wey — Whitman
Sellners rikedommar« (1853); »Wal-
demar Borgs fideicommis« (1854
»Skyttslingen«e (»Der S üslinge
1855); »Samhallets kärne« (»Der Kern
der Gefelfcgafte, 1857). Gleichzeitig dar
mit erfchienen eine Menge Feiner kiz⸗ h
zen, Volfderzählungen, Texte zu Bilder:
werten. Auch auf dramatiſchem Boden
hat er ſich verfudt. Mit zweien feiner
Stüde wurden zwei neue Theater Stock⸗
holms eingeweiht, nämlich mit: »Pröf-
ningen« (»Die Vrüf funge, 1852) und
»Ett fribiljett« (»Ein Zreibillet«, 1853).
als ee bat er fih durch »Blad ur
Mänsdotters minnesbok«
Er K. M. Tagebucdh«, 1860), einer
nımlung ungemein reich und zart A—
— Gedichte, hervorgethan. 1
begann er die befannte und beliebte
endzeitſchrift »Linnea«, bie er bis 1 2
—* te, ſeit welcher Zeit bie Feder bed | wa
dielge elefenen, auch in Deutihland viel
überfetten Dichters ruht. Eine Samm⸗
Be Sue een erfchien 186974
in
Be. (hr. — uU Alfonfe,
franz. Gelehrter und Schriftfteller, ur-
ſprünglich deuticher Abfunft, geb. 12,
- 1812 zu Befanron und ba elbſt er:
en, verfuchte fein Glück in Paris zuerft | a
Ar paler, fpäter als Journalift und
wandte fich endlich —— F
Arbeiten zu. In letzterer Eigenſchaft er⸗
warb er ſich einen geachteten Namen,
nn durch feine »Remarques sur la
e francaise au XIX. sidcle« (1845,
— unb feine »Histoire des r&vo-
— du langage enFrance« (1848),
und fand eine Anftellung im Kultus:
minifterium. 1852 wurbe er zum Gene:
ralinfpektor der Archive in den Provinzen
ernannt; 1880 nahm er feinen Abfchied,
nachdem er auch wiederholt als Präfibent
ber Parifer ne eſellſchaft fun:
iert men Von feinen Werfen find noch
yuheben: die Stubie über Ch. No⸗
bier ba ); ba8 Drama »Stella« (1852);
die Romane: »Le bouquet de cerise«
nn unb »Gildas« (1861); die Sitten-
eifebilber: »Les Anglais chez
en (7. Aufl. 1877), »Dick Moon en
France« (1862), »LaHaute-Savoie, r&-
763
eits d’histoire et de Fiyage- —
und das Prachtwerk »Ro
tion et souvenirs Aufl. *
tits romans« (1
Whipple (ipr. u Edwin Bert
erporragenber norbamerifan. Eflayi
ie 181 FR Sloucefter in Maſſa ufettß,
ebt feit 1837 zu Boſton. Er fchrieb:
»Washington and the Revolution<;
»Essays Fa reviews« (1851, 2 Bode. ):
»Lectures on literature and life« (4.
Aufl. 1853) und »The literature of the
age of Elizabeth« (1869), fein Beben:
te Werk.
hitman (ipr. ulttmänn), Walt, ori —
neller nordamerikan. Dichter, ‚geb. 34.
1819 zu Weit Hills auf Long Salanb
im Staat New York, Sohn eine Zim:
mermanns engli Ki Abtunft, während
em: Mutter er Anbifchen Urfprungs
atte fih ſchon mit 13 Jahren auf
rn ſe bit zu fielen, arbeitete bald als
armer un Zimmermann, bald als Buch⸗
drucker und ward endlich Lehrer und Mit
arbeiter an verfchiebenen New Borker
Blättern. Nach dem Ausbruch des Bür-
erkriegs unterzog er ſich aufs eifrigfte ber
flege ber Verwunbeten im Feld wie in
— la; — ſelbſt ſechs Monate
Hoſpitalfieber danieder und erhielt
nn an Krieg eine Meine Anftelung im
Minifterium des Innern zu Wafhington,
bie I jedoh Miniſter Harları wegen ber
rn en Sumenlun feiner Dichtun⸗
Id wieder entzog. Er war barauf
Hr bis 1870) als Schreiber im Büreau bes
Attorney general thätig. Seine erſte
ge waren bie bereit vor bem
a erſch chienenen »Leaves of grass«
855), eine Reihe myftifch-bemofratif —
Said in tun Al Stredverien,
nen er fpäter »Drum taps« ——
ben gie , 1865), poetifche a über
eg, u.a. folgen ließ. W. verſchmäht
in feinen Dichtungen bie berfömmlichen
Anftandss und Sitfigfeitsrüdfigten als
heuchleriſche nn und age
einem Realigmus der Schilderung, ber
oft roh und geſchmacklos erfcheint, fi aber
auch nicht felten zu einer großartigen
Kraft der Bilder erhebt und durch den
enthufiaftiichen Zug bes Dichters vor allzu
764
bebenflichen a er ber natura=
liſtiſchen Detailmalerei bewahrt bleibt.
Berühmt wune feine Dionode auf ben
— hie Ins.
(pr. ũtineh), 1) Adeline
— an. Schrijtſtellerin, geb. 1824
pi Bofton. Ihre Gedichte erfchienen unter
m Xitel: »Book of rhymes« (1859).
Seit jener Zeit fchrieb fie meiſtens No-
vellen, von, benen »Faith Gartney’s
Ihood« die günftigfte Aufnahme fand.
hre neuern Werke find: »Sights and
—— (1876, 33be.); »Odd or even«
2) Billiam Dw9, nordbameri:
fan. Sprachforfcher, geb. 9. Febr. 1827 zu
Nortdampton in Maffachufetts, ſtudierte
im Dale College zu Newhaven, dann in
Berlin und Tubingen Sprachmifienfchaft
und ift feit 1854 Vrofeffor ded Sanskrit
und ber vergleichenden Philologie am
ale College. W. ift einer der bedeutend:
ten Sprachforicher ber Neuzeit. Er ebierte
mehrere Sanokritwerle und ſchrieb kriti⸗
ſche Notizen dazu; für feine kritiſche Aus:
gabe und Überfegung ber »Täittiriya-
prati ax erhielt er einen Preis von
der föniglihen Akademie der Wiſſen⸗
ſchaften zu Berlin. TU verfaßte außerdem
eine deutſche Grammatik nebft Leſebuch
und Wörterbuch; auch ſchrieb er eine für
Schulen beſtimmte engliſche Grammatik.
Seine eigentlichen Hauptwerfefind:»Lan-
guage and the study of lan —8*
(1867; neue Ausg. von Morris, 1876;
beutich von Solly: »Die Spradwigfen:
ſchafte, — »Oriental and linguistic
studies« Än 2, 2. a a; »Life
and growth 8; beutich
von Leskien, ns franz. 1879) und eine
Srammatif des Sanztiit, bie 1879 zu=
gleich enalifch und beutich erichien.
hittier (fpr. uittjer), John Green:
Leaf, hervorragender norbamerifan. Dich:
ter, feiner religidien Gejinnung wegen
gewöhnlich der »Duäferpoet« genannt,
eb. 17. Dez. 1807 zu Haverhill in Maſ⸗
— als der Sohn eines zur —
ſekte A Farmers, wu
li infamfeit auf, erwar fi aber
bzeitig burch Veröffentlichung einzelner
Gedichte einen Ruf und wurbe fo auf bie
Whitney — Whymper.
Bahnen ber Journaliftit gelenlt. ‚Unter
anderm tebigierte er mehrere Jahre den
»Pennsylvanian Freeman«, eine bie Ab⸗
ſchaffung ber Sklaverei befürwortenbe
Zeitfchrift, wie er denn ũ zu ben
eifrig en Wortführern ber Abolitioniften-
partei gehörte. 1840 zog er fi nad
Amesbury zurüd, wo er ſeitdem mit ges
ringen Unterbrehun en, ein nur
feinen Studien und feiner Muſe gewib
metes Leben geführt bat. W. verofieni:
lichte ENTE a ammlungen, als:
ays of my home:
—8 — offreedom« (1849 r
»Songs oflabour«(»1850);>Thechapel
of the hermits« (1853); »The Pano-
rama, and other poems« (1856); » Home
ballads« (1860); »In war-time« (1863)
»Natio Iyricg« (1865); »Snow-
Bound« (1866 ;deutfch von Knore, 1879};
» Thetent onthebeach«(1867); »Among
thehills« (1868); »Balladso anf
land« (1869); »The Pennsylvania
grim« (1872); John Underhill«
»Hazel Blossoms« ED); >
sion of Echard« (1875) u. a.
mehrere Geſamtausgaben feiner Di
tungen wurben publiziert (zulegt 1880,
3 Bde.). Seine »Prose — unser
benen wir die »Legends of New Eng-
land« (1831) unb »The —
lism in New England« (1847), on
from Margaret Smith’s journal«
berungen aus ber nn # por —
a Un
modern e8« na
machen, erichienen Im
er
W. iſt in een Dißtungen ee mehr
kosmopoliti Dichtern Longfellow und
Lowell gegenüber ein echter Amerikaner.
Mehrere feiner Balladen finden fih in
jedem amerifanifchen Leſebuch. —
eine energiſche, oft leiden ſchaftliche Sprache
ſeine Poeſien charakterifi IE —
man in ihnen doch nicht minder
zarteſten und anmutigſten — =
Klängen voll melodifher Weichheit; na-
mentlich gehört fein WinteridyU an
Bound« zu ben lieblichſten
we wi Amerika bis jet heiefert bat.
er (fpr. uimp’r), CEbwarb, engl.
Pe nad Schriftſteller, geb. 27. April
Whyte⸗-Melville — Wickede.
1840 zu London, wo er lebt. Ein ſehr
thätiges Mitglied bes Londoner Alpen:
klubs, hat er eine Reihe ber unten Berg:
befteigungen (darunter 1865 Die verhäng-
nisvolle Befleigung des Matterhorng,
welche feinen brei Gefährten unb einem
Babe bas Reben koftete) ausgeführt, wor:
ber er in bem fchönen Buch »Scrambles
amongst the alps in the yon 1
1869« (1871) berichtet. 1867 unb wieder
41872 unternahm er nicht minder kühne
Expeditionen nad Grönland und machte
fi) meiftens an bie Beſteigung der An:
une von Ecuabor, worüber er een
(1831) im »Alpine Journal« berichtete,
Wünte » Melville (ipr. uet- meiwil),
George en engl. Offizier und No:
velliſt, geb. 1821 bei St. Andrews in ber
ſchottiſchen Graffchaft Fife, geft. 5. Dez.
1878 durch einen nn Pferbe.
Der ältefte Sohn eines Majors, trat er
1839 ins Heer, wurbe 1846 Hauptmann
in der Garde, nahm 1849 feine Entlafs
fung, diente aber während bes Krimkriegs
wieber, im türtifchen Kontingent, bis aum
Friedensſchluß 1856. Er hat viele Ro⸗
mane gejchrieben, bie zu den beflern ber
Neuzeit gehören. Es geht barin oft leb⸗
haft zu, aber fie find frei von ungefunder
An ee Krieg und Jagd find häu⸗
fig das Thema; Pferde unb Hunde ſpie⸗
len bei ihm eime größere Rolle als zwei-
deutige Yrauenzimmer und Teflamentds
fälicher. Die ertie feiner ehr beliebten Bus
blitationen war: »Captain Digby Grant«
a die lebte: »Katerfelto: (1875).
Zwei hiſtoriſche Romane von ihm: »The
Gladistors« (1863) und »Sarchedon«
(1871), dürften fich einendauernden Platz
in ber Ritteratur gefichert haben. 2. hat
auch Horaz überfest und einen Band
u and verses«(1872) veröffentlicht.
Gert, Ernft, dramat. Schriftiteller
und Novellift, neb. 11. März 1831 zu
ehe in reußen, Sohn eines
uftizbeamten,, befuchte das Gymnafium
und (1850— 53) die Univerfität zu Ko⸗
wigsberg, warb 1860 Kreisrichter im
—* Prökuls (an ber ruſſiſchen
Grenze) und lebt ſeit 1863 als Stadtge⸗
richtsrat En Königsberg. Er it Mitgrüns
ber ber Deutichen Genoflenichaft brama-
765
tiicher Autoren und Komponiften in Leip-
6. W. gehört zu ben befiern deutſchen
tamatifern. Beſonders das Luſtſpiel bat
er mit Erfolg gepflegt und biefe Gattung
mit einigen wertvollen Stüden bereichert;
aber auch im ernſten Drama (»linfer
General Horte, 1858; »Der Witbing von
Samlande«, 1860; »Licht und Schatten«,
860— | 1861; »Morig von Sadjfen«, 1873, u.a.)
ge er Anerkennenswertes geleiftet. Seine
uftfpiele: »Ein Narr bes Glücks« und
»Ein Schritt vom Wege, ferner bie ſpä⸗
tern: »Biegen oder Brechen⸗ (1874), »Die
Realiften« (1874), »An der Majorsede«
1875), Die Belenntniffe einer armen
elec und »Friſche Luft« Rufen),
»Der Freund des sgürften« (1879) u.a. (ge=
fammelt 1873), zeichnen fich durch geſun⸗
den Realismus aus und halten bie rich:
tige Mitte zwifchen dem fublimierten Kon⸗
verfationds und Salonflüd unb ber ber:
ben Poſſe; fie amüfieren, ohne ſich von
einem — intergrund abzu⸗
eben. Mit gleichem Glück und Talent
ltiviert W. die Novelle und den Roman.
ierher gehören bie Romane: »Ein häß-
icher Menſche (1868), »Hinter den Ku⸗
liffen« (1872), »Die Arbeiter« (1873),
»Das grüne Thor« (1875), »Ein ſtarkes
Se (1878), »Heinrih yon Plauen«
(1881); die »Kleinen Romane« (1871)
und die Novellen: Era ln)
»Miber den Erbfeind« (1873), »Novellen«
(1876, 2Bde.) u. a. Auch hier gewifienhafte
Arbeit, gefunde Anfchauung unb realifti-
Ihe Farbengebung ohne vielen Glanz und
Duft. Die lüngfien Werte be Berfajierd
nennen fi: »Naufchen«, ein re
(1881); »Littauifche Geſchichten⸗ (1881).
Bidede, JZuliusvon, Militärſchrift⸗
fteller und Belletrift, geb. 11. Juli 1819
u Schwerin in Medienburg, trat im 17.
ebensjahr bei einem öfterreichiichen Ka⸗
vallerieregiment ein, warb 1839 Leutnant
im medlenburgifchen Dragonerregiment,
nabm 1845 feinen Abichied, um ſich in
Münden unb Heibelberg hiſtoriſchen
Stubien zu wibmen, machte bann als
Brigabeabjutant die Feldzüge ber ſchles⸗
wigcholf nischen Armee gegen die Dänen
mit und focht in fangen Dienften
gegen bie Kabylen in Algerien. 1853-54
766
ging er als Kriegsberichterſtatter einer
engliligen Zeitun 21 ber Türfei und
in das Lager er Paſchas, machte
darauf giößere Reifen in Spanien, Por⸗
tugal, Frankreich und übernahm 1889B
als Ritneifier das Kommando der Feld⸗
gendarmerie des 10. deutſchen Bundes⸗
armeekorps. Bon 1860 an begann er von
neuem als Berichterftatter der »Kölnifchen
Zitung wi »All — Se ⁊.
iegeri reigniſſe zu wirken,
war *88 ne 1861 in Sizilien und
Kalabrien, ab 1864 als Korreſpondent
ber »Kolniſchen Jeitunge am Winters und
— —— gegen Dänemark, 1866
ldzug gegen Oſterreich, 1870—71
im un uartier bes beutichen Heers
anzöi ſchen Feldzu 9— wohnte
darauf i in — und li gi
der in Schwerin nieber.
grapbien — —
ruſſiſcher Oberfi«, — von ei
Dftaue, 1875, u. u en —2 er als
Vbeaiff her Soldatenfehrift eller eine große
nzahl von Bildern, Erzählungen,
manen aus bem Solbatenleben im Krieg
und im Frieden, aus alter und neuer Zeit,
Wahrheit und Dichtung, Selbfterle te3
und frei Erfunbenes, in gewanbdter, an«
ſprechender Darftelung undmitber fihern | »Ra
Stoffbeherrſchung bed wiſſenſchaftlich ge:
bildeten Fachmanns. Um biefer Bo
willen werben feine Schriften ah 165
vom Militär, ae auch in weitern
Kreifen gern gie fen. Wirerwähnen: »Bil:
ber aus egsleben« (2.Aufl.1854);
a Suforengefehiisiene 6 Aufl.
; »Ein Solbatenleben« (Erinne:
ae jur Ir rag Fr f —
niſchen, griechiſchen, po en und algeri⸗
ſchen Feldzügen, 2.Aufl.1854 ;»DieGSolba-
ten Sriebri —*8* en (1854, a
»Der Sohn bed Regimentd«(1855,3% 3Bd
»Ein beutfches Reiterleben« (1861); sc
beuticher Landsknecht ber neueften Beit«
(1864); »Aus dem Tagebuch eines fran⸗
3 iſchen figee in Mexiko⸗ (1864);
riegs⸗ und Ragerbilder aus dem ſchles
—— Kriege (1869; »Ein
RO riedrichs des Großen«
1866); egobilder des Jahrs 1870.
Ro: | (2.
MWidenburg-Almajy — Widmann.
1871) und die Romane: »Der lange
Ai oe det it ee Be:
reiungöfriegä e.),
ch in efienburg- de
; »Neue Gebihte« (1
Frbachtes« Ai
&blenbes
wibmend,
in en Sie »Gebi ee
sErfebtesund
»Emanuel d’ een 1
Gedicht); »Der —F = fin«
u 0, ai »Marinac(e —
18« (Drama, 1
mahl at befonbers ale —2*8 es
e | teildaft befannt he. (»Eignes und
Fremdes« Gedichte, 1873; »Dllanta«, pe-
ae 8 Ori ee 1876, Stel:
leys »Entfejlelter Promeiheus⸗, 1876;
en »Atalanta v Kalybon«,
1878, u. a.).
—— 30 jene tor , Dichter,
geb. 20. Febr. 1 ennowiß in Mã
ten, Sohn eines frübern Eifterrien enge
* ſeit 1845 proteſtantiſchen
n Lieſtal (bei Baſel), beſuchte die Schulen
in Lieftal und Bafel, ftubierte in letzterer
Stabt, in Jena und ‚Heibelbe rg
(186 1— — 65), befaßte ſich aber weſentlich
mit pbilojophifch: litterarifchen Stubien,
M ln geritten "Facfrubium. Sad
reiwillig gem um.
feiner Fhdfehr von a reiben ber=
nd eine
elt fich als en
ſah er vorüberge
ftelle in Lieſtal,
MWiefelgren — Wilbrandt
in TFrauenfelb (Kanton Thurgau) ein
Jahr lang auf und nahm 1868 die Stelle
eine Schulbireftord der Mäbchenfchule in
Bern an, wozu ihn bie berniſchen Schul-
behörden zum Zeichen ber Anerlennung
feiner poetifchen Elunpen und Verbienfte
berufen hatten. Bei der Umgeftaltun
ber Schulverhältniffe 1880 erhielt W. |
nen Abſchied und trat in die Redaktion
bes »Bund«. Eine Anerkennung erteilte
ihm 1880 die philofophifche Fakultät der
Univerfität Bern durch Verleihung bed
Doktortitel. W. iſt eine poetiſch angelegte,
fünftlerifch organifierte Natur und bisher
nicht fo anerkannt, wie feine Leiftungen
es verdienen. Schon feine (einen Goethe⸗
hen Plan verwirflichende) »Iphigenia
in Delphi⸗ (1865) offenbarte ein gläns
zendes Talent, und bie folgenden Dra⸗
men: »Armolb von Brescia« (1867) und
»Orgetorire (1867), zeigten in glüdlicher
Überwindung ber — Uberfuͤlle einen
erfreulichen Fortſchritt, eine ſtrenge Zucht,
bie der Dichter an ſich ſelbſt übte. In ſtei⸗
endem Grabe trat dieſe hervor in jeinem
ufpiel »Die Königin bed Oſtens«
1880) und dem Trauerfpiel »Onone«
1880). Aber au im Epos, bem ernften
wie dem humoriſtiſchen, bewegt fich der
Dichter mit Leichtigfeit, Sicherheit unb
Ar (»Bubdha«, epiſche Dichtung in
20 Geſängen, 18695 »Der Wunderbrun:
nen von Is«, 1871; »Moſe und Zipora«e,
1873), und das Pfarrhausibyll >Den
Menſchen ein —— 1875) ge:
hört zu den bejiern deutichen Erzeugnif:
Kr auf biefem Gebiet. Ein naturwüch⸗
iger, gefunder Humor und ein anmutiges
Spiel erfinderifcher Laune würzen die⸗Ita⸗
lieniſche Reife Rektor Muslins« (1881).
Unter den ſchweizeriſchen Dichtern ber
Gegenwart ift außer Leutbold und Gott:
frieb Keller feiner, ber ihm die Palme ftrei-
tig maden könnte; in der Beherrihung
ber Form ftebt felhft Gottfried Keller hin⸗
ter ibm zurück. i
eb, Peter, jchweb. sone
fteller, geb. 1. Oft. 1800 im Kirchfpiel
Wieslanba in Smäland, geft. 10. Okt.
1877 zu Gotenburg; flubierte in Lund,
wurde 1824 dafelbft Dozent ber fitteratur-
gefchichte und bald darauf Adjunft für die
767
Afthetif, erhielt 1833 das Paſtorat Wefter:
ftad in Schonen, 1847 das zu Helfingborg
und wirkte feit 1857 als Dompropit in
Sotenburg. ALS Schriftfteller entfaltete
er eine rege Thätigfeit namentlich auf
dem Gebiet ber Geſchichte und Litteratur⸗
gefchichte. Zu feinen bebeutendern Werfen
ören: »Sveriges sköna literatur«
G833 49, 5 Bde.); »NySmälands be-
skrifning« (1844—47, 3 Bbe.); »Syd-
skandinavernes förstfödslorätt« (das
— ber Südſkandinavier«,
1846). Auch war er ein fleißiger Mitar:
beiter an bem — F gen
namnkunniga svenska « 2
und übernahm nad Palmblade a
(1852) die Hauptredaltion desſelben fowie
die ber neuen Folge bes Werts (1858—65,
6 Bde.). Die ſchwediſche Afademie ehrte
ihn 1863 mit den Karl⸗-Johann-⸗Preis.
Bilbrandt, Adolf, dramat. Dichter
und Schriftſteller, geb. 24. Aug. 1837 zu
Roſtock, Sohn eines —
ſors, beſuchte das dortige Gymnaſium
und ſpãter die Univerfität, um Philologie
und Gefchichte zu ftudieren, fette feine
Stubien in Berlin und Münden fort,
begann bier feine litterariihe Laufbahn,
war jpäter in Berlin und Frankfurt a. M.
in berfelben Weife thätig, hielt fich längere
zeit in Südfranfreih und Stalien auf,
ebrte 1865 nach München zurüd, wo er
bi8 1871 verweilte, fiebelte in biefem
Jahr nach Wien über, wo er ſich mit ber
befannten Schaufpielerin Augufte Baus
dius verheiratete, und lebt jeither mit ftei-
ender Kraft und ſteigendem Erfolg ber
ichterifchen Produktion; namentlich kul⸗
tiviert er dad Drama und ben Roman.
Sein erfted Debüt war eine litterarge-
ſchichtliche Arbeit: »Heinrich bon Kleiſt⸗
(1863); feitden Hat er nur noch einmal
mit feiner Schrift »Hölberlin, der Dich
ter des Bantheismud« (1870) dieſes Ge⸗
biet betreten. erſten Studie folgte ber
Roman »Geilter und Menjchen« (ih,
3 Bbe.), dann: »Novellen« (1869) und
Neue Novellen« (1870). Mit bem »Gra⸗
fen von Hammerftein« (1870) verfuchte
er fi zum eritenmal im Drama und
zwar mit Glück; auch feine Luftipiele:
»Sugendliebe« (1873), »Die Bermäblten«
768
(1872) und »Die Maler« (1872) fanden
günftige Aufnahme; für fein Trauerfpiel
»Gracchus, der Bolfstribun« (1872) er
bielt er jogar (1875) den von Grillparzer
geftifteten Preis zuerfannt. Noch befann-
ter wurde des Dichters Name durch fein
Drama »Arria und Meffalina« (1874),
obwohl nüchterne und unbefangene Beur:
teiler fragten, ob bier nicht ber Realis⸗
mus zu weit getrieben fei und auf Bahnen
einlente, die dem keuſchen Auge der Kunft
verhüllt bleiben müſſen. Es folgten: »Der
Kampf ums Dafeine (Luftfpiel, 1874);
»Die Wege ded Glücks« (Luftfpie)); »Der
Turm in ber Stabtmauer« (Lufifpiel);
»Giordano Bruno« el 1874)
und »Nero« (Trauerſpiel 876);
Suftfpiel >Die Reife nach —* Ik;
das — »Chriemhild⸗ 1
»Natalie« (1 “2 das Luſtſpiel »Nach ber
— rama »Die Töchter des
rrn Fa ing a das Trauerſpiel
»Robert Kerr« ( el und »Sohannes
Erbmann« (Schaufpiel, 1881). Die ern;
tern Dramen bes Dichters tragen alle das
beutliche Gepräge einer bedeutenden dichtes | deö
rifhen Kraft, die in ber Anlage bed Ganzen
ober dem Aufbau einzelner Kun durch
einfache Größe zu wirken verftebt; aber fie
reift auch gern zum Donnerkeil, bioß um
—* kt hervorzubringen, u. bublt unnẽtiger⸗
weiſe mit ber Virtuoſität. Die »Novellen«,
benen 1875 eine britte Sanımlun (Ein
neues Novellenbuch«) folgte, und bie Ro⸗
mane: »riboling heimliche Che« —
und »Meiſter Amor« (1880) find geift-
reich und originell, aber hier und ba nn
lich ftark angeflogen vom »Sapricciofo«.
Bilde (ipr. um), Oskar, engl. Dich⸗
ter, geb. 16. Oft. 1856 zu Dublin, lebt
in London. Der Sohn eines berühmten | ri
Augenarzteß, erhielter eine geiftig ſehr an⸗
regende ziehung im elterlichen Haufe,
ftubierte in Orford an) teilte dann in Ita⸗
lien und Griechenland. Als Dichter wirb
W., in dem ed noch ziemlich gärt, ber
log, Schule ber Afthetiker ———
er die man neuerdings Iche geladit bat.
Doc wurben feine ne und ba zerftreuten
oe Kung anf enommen, bejon:
ber&: »Tho New Helen«, worin er ben
Kult der Schönheit feiert. Sie find jos
Milde — Wildermuth.
eben gefammelt er en als »Poems«
(1881), und ibre
Fleiſchlihleit er-
r t doch Anſtoß.
— Ernſt von, Dihter,
geb. 3. Feb zu Beirut in
ale "Sohn d des — preußiſchen Gene-
ralkonſuls, verlebte ſeine Cnabenjahte im
Athen und Konſtantinopel, wo fein Ba-
ter ben Gefand ıröaftspoflen befleibete,
kam 1857 mit ben n chrenden Eltern
nach Deutfchland, in Berlin und
Halle die höhern Eh trat 1859 in
das Kabettenforp® zu lin, wurbe 1863
— nahm aber, —* bie Militär
farriere feiner Neigung nicht entſprech
1865 ben Abſchied, machte 1866 ben
zug noch mit, bereitete ſich auf Dem
na . au Burg Ser ner gbebur: Denn
ule vor, bezog
Ne ee "or ftubieren,, „ehe ie 150
und nahm ſofort am ug gegen
reich teil. 1871—76 lebte er als Referem
bar in? ns a. D., fungierte baum
al3 Richter am Stabtgericht De —
— re ct. —
en Rei igt.
ker hat ey) mit feinen »Heldenliebern von
Vionville« (1870) und »Seban« (1875)
einen mächtigen Widerhall gefunden. Ber:
ber hatte er veröffentlicht: »Die Bio:
toren⸗ (Luftfpiel, 1869) und »Die
der Sibyllen und en« (Gedicht,
1872); (päter folgten »Rieder und &e
fänge« (1877) und bie anziehenbe Künf-
Tergefchichte aus Al : »Der TReifter
von Tanagra« (3. x Dam LE
bem fchri € ee
Mennonite,
"Bi us, un die een
Bibemı for. 1817 au ae
r
— geil a in Tũbin⸗
en; verliebte ihre Ju in Rarbad,
gr ihr Vater berambörichter war, be
ſuchte die dortige Volksſchule, (ah fi
uch Privatnachhilfe ihres in ber Nähe
weilenden geiftlichen Oheims ſowie darch
die Teilnahı een ca
— gefördert, ließ ſich dane
Wald lt,
— hy Ben
MWilhelmi — Willinfon.
Stuttgart, trieb in Sain eifri En dan
flubien, vermäblte fich einem
Lehrer —— jr neuern Spra:
den am Gymnafium zu Tübingen, unb
lebte bier in angenehmen, füclichen Vers
haltniſſen und fröpli roduftiongluft
bis zu ihrem Tod. 83 fie ald Jugend⸗
—— veröffentlicht bat, iſt geſunde
und zuträgliche Lektüre; ihrer übrigen, be⸗
ſonders ir auen berechneten rift⸗
ſtellerei a zwar pl ber Reflerion ab,
dafür entf aber einigermaßen ein
ejunder, gut ſch aut fon wäbilher Humor unb |p
uttermik erwiß und eine Gabe leicht fließen
ber Darftelung. Einzelne Töne frömmeln⸗
ber Salbung und hausbadene Lebensan-
ſchauungen muß man freilich mit in den
Kauf nehmen. Wir ermähnen: >»Bilder |n
und Geſchichten aus Schwaben« (1852 u.
1854, „5. Aufl. 1865): » ie Het:
mat ber Frau⸗ — »Perlen aus De
Sande« (186 rt Dämmerftunde
le — »Bei A licht« (sr),
re >» —
es über bie ittelmäßig eit.
Bilfelmi, Alerander Viktor (eis
gas —— —— und
geb t. 1817 zu
Se 8. Oft. 1877 in — lernte
als Burhbänbler unb betrat, von Liebe für
das Theater getrieben, die Bühne in Preß⸗
burg 1842 zum erſtenmal. Bald darauf
wandte er ſich nach Berlin, wirkte dann
1845 —49 am Hamburger Stabttheater
unb gehörte feitdem dem Hoftheater zu
Dredden an. Durch eleganten Dialog und
nn Situation find Wilhelmis Feine
fiipiele ausgezeichnet, bie an ben mei⸗
ſten Bühnen Deutichlands geneben wurben
unb felbft in Amerifa, England und Dä-
nemark ein dankbares Publikum fanden.
Sie erſchienen geſammelt als »Luſtſpiele⸗
(1853 - 60, 4 Bde.; in Auswahl 1879).
Als die befannteften find zu nennen:
»&iner muß el »Er hat recht«
und »Der letzte Trump
Billinfen (pr. — Sir John
Gardner, engl. Reiſender, une
fer! und riftſteller, geb. 5 . DR.
zu Harenbale in Beftmorelanb, geft.
7 SH. 1875. Der Sohn eines Geift-
lichen, ſtudierte er in Orford, reifte auf
Gäxiftftelleieriton.
769
dem Kontinent und begab fich 1821 nad)
Alerandrien mit dem Entſchluß, die & br
tifchen Denkmäler gründlich zu erforf
Er durdmanberte in den nächſten —*
Jahren Agypten, von dem er eine vollftän-
dige Vermeſſung aufnahm, lieferte an dag
Britifche — zah veiche Altertüimer
und naturgeſchichtliche —— und
veröffentlichte: »Materia J—— ca,
containing theEg eonand
the succession of the ep araohs etc.«
N. Ban »Extracts from hierogly-
subjects found at Thebes etc.«
ES rs ar survey of The-
bes etc.« Sn ). Kranfpeit Trieb ihn
1833 nad) glanb zurüd, wo er heraus:
Bei »Topogra graphy of Thebes and ge-
eral view of Egypt« (1835) und das
grobe Wert »Manners and customs of
e ancient Egyptians« (1837, 3 ®be.),
das ihn allgemein befannt machte und
ihm 1839 bie Ehre bes Ritterſchlags ein⸗
trug. Es wurde von ihm vervollſtän⸗
bigt in »A second series of the man-
ners etc.« (1841, 3 Bbe.). Eine neue
Ausgabe dieſes wichtigen Werks, worin
alle Angaben auf ben g egenmärtigen
Stand ber Wiſſenſch EN fortgeführt find,
lieferte S. Birch (1878, 3 Bde.). —
ſchließen ſich: »Modern Egypt« 8);
»Handbook for travellers in
a, 6. Aufl. 1880). Er befuchte
i8 1848 noch viermal Agypten, —
fh auch nad Syrien, Konftantinopel, .
Dalmatien, Tunis und fhrieb: >Dal-
matia and Bontenegte, with a journey
to Mostar etc.« (1848). m gab er
(1800); »The architecture of Egypt«
1850); »The fragments of the Hiera-
tic Papyrus at Tunis etc.« (1851); >A
popular account of the ancient Egyp-
tianse (1854). Als er ein fünfte® und
legtes Mal ſich nach Ägypten begab, zwang
ibn ein beim Zeichnen erhaltener Sonnen:
ſtich, heimzukehren (1855). Er ſchrieb
»The tians in the time of th
Pharaohs«, wozu ©. Birch beigefügt Bat:
»Introduction to the study of hiero-
glyphs« (1857), »On colour< (1858),
und Tleiftete G. Rawlinſon wejentliche
Hilfe bei deſſen annotierter Ausgabe des
Herodot. R. war N AN außer:
770 Willagen
— großen Anzahl von gelehrten
Geſellſchaften.
illatzen, Peter, Dichter, geb. 12.
Sept. 1824 zu Silberſtadt bei & leswig,
ſeit 1865 Sehrer an ber Hauptſchule zu
Bremen, trat als vollstümlidher und
mützinniger Lyriker mit »Gedichten⸗ &.
Aufl. 1877) und einem epifchen Gedicht:
»Hannibals Tod« (1870), hervor un ab
neben Übertragungen bekannter Meifter-
werfe ber deutſchen Litteratur die interef-
fante Sammlung »Altisländifche Volfs-
balladen und Heldenlieber ber Färinger«
(1865) fowie bie Anthologie »Blütenzweige
deutfcher Lyrik nach&oethe« (1875 —
illkomm, 1) Ernſt, geb. ebr.
1810 zu Herwigsdorf bei —8 ohn
des Dorfpaſtors, ſtudierte in Leipzig die
—— fühlte ſich aber nicht
von ihr befriedigt und wandte ſich der
Aſthetit und Philoſophie überhaupt —
Er blieb vorerſt in Leipzi ‚wohnhaft,
ſuchte 1845 und 1846 Italien und fiebelte
ſchließlich nad) Gamburg über, wo er ſich
an Zeitichriften beteil — und ein Fa⸗
milienpenſionat für En
Seine Hemanfeiftfilere — igte zu⸗
erſt bem Götzendienſt ber genialen Unge—
niertheit und Lieberlichfeit, wie er eine
Zeitlang gäng und gäbe war und befon-
ders vom Jungen Deutichland kultiviert
warb. An diefer Richtun ſchrieb B.: »Bi-
vilifationanovellen« (183 ;»Die Europa=
müden« (1838); »Lorb Yyron« Ga
»Der Traumbdeutere (Roman, 1840);
»Eifen, Gold und Geld« (1843); »Die |
Nachtmahlöbrüdere (Roman, 1 Du.
Wertvoller und wahrheitögetreuer find
feine Reijebilber, feine Volks⸗ und Sitten:
ſchilderungen, weil er hier Gegebenes zu
beobachten, nicht Idole und faljche Ideale
zu Fonftruieren hatte. Hierher gehören:
»Sagen und Märchen aus der Oberlaufik«
Öfen »Manberungen an der Nord⸗ und
A (180); »Im Wald und am Ge-
(1854); »Aus deutſchen Gauen«
(1862) und eine — ſeiner Novellen,
die auf realem Boden ſtehen. Selbſt
gebbere Romane aus biefer rag De find
ejenswert, jo: »Die Familie Ammer«
(Sittenroman, 1855); »Reeber und Ma-
trofe< (1857) ; »Banco« (1858) ;» Männer
— Wills.
der That« (aus ber Zeit und bem Leben
—* ‚ 1868). W. {47 übrigens bie Viel⸗
chreiberei in einem fo getriebert,
8 ein fünftlerifcher En. an feine
RN — ne t werben Tann.
Morig, Botaniker und Reiſender
—* des vorigen, geb. 29. Juni 1821
u Herwigsborf, ftubierte feit 1841 in
ipgig Mebizin und Naturwiſſenſcha
bereifte zunaͤchſt behufs botani
dien zu ——— Malen (1
und 1873) Spanien, habilitierte fd 182
sie: für ra Makın * Pre
ejfor ber organi aturgefchichte in
Tharandt, 1868 Profefior —— zu
Dorpat und wirkt in gleiher Eigenihaft
feit 1873 an der Univerfität Brag. Bon
feinen durch Friſche der Auffaflung umd
lebendige Schilderung —
Reiſeſchriften ſind een at
yahıe in an — —— (AO, (1
Bde); Di
gebiete ber ertigen
Vegetation« —
bie nordöſtli
Spaniens⸗ 1852. 2
injel der Potenäen« 1856); r
buch die baltischen tovVinzen« 95
»Spanien und die Balearen« 876):
»Der Böhnerwald« (1878) x. Für Wap⸗
päus’ »Handbuch der bie« bearbei:
tete W. ebenfalls Spanien und Portugal.
; *
Kara wilfenfchaftliche en von
ihm find: »Die Wunber des
(i — — —
Den Bil anzen« (2. ; »Forf:
1% aut Rerreich«
EL ); »Deutihlande Laubhd an
N (3. Aufl. an »Walbb
Aufl u.a
Bi, 1) illiam Henry,
Schriftiteller, u 13. Ian. 1811 zu
moutb, geit. 1. Sept 1880; widmete fi
früh ber — war einer der a
der des ch< unb trat in engere Bes
ziehung zu bem Cdinburger an
Chambers. Bekannt ift er vor als
Dickens rechte Hand bei Be — ber
»Daily News« fowie beider
Beier N rn »Household
words« Year round«,
beren Deitbefiker er — und in weich
Wilſon — Winterfeld.
er auch viele Beiträge fchrieb. Ein Teil
berjelben erichien gefammelt als »Old
leaves gathered from Household
words« (1860). Er bat außerdem einen
beliebten bo a Addiſons »Specta-
tore herausgegeben.
2) Willtam Gorman, engl. Thea⸗
terdichter und Novellift, geb. 1828 in der
iriſchen Grafſchaft Killenny, ftudierte im
Trinity Gollege zu Dublin, gab aber die
Univerfität auf, trat als Kunftichüler
in bie Maleralabemie, wurde Porträt:
maler unb widmete fih dann ber Büh-
gun »The man o’ Airlie« war
fein erſter Erfol rede ihrer feit-
ber viele unbanjehnlichegehabti»Charles
the first« 3.8. erlebte 1872 im Lyceum⸗
theater 200, »Jane Shore« 1876 im Prin⸗
ce’ Theatre 150 — ——— »Nell
Gwynne«, »Vanderdecken« (1 78) unb
»Juana« 859 ſind ſeine letzten. Auch
Novellen ſchrieb er: »The wife's evi-
dence« und »Notice to quit«.
Willen (ir. win), Auguita Evang,
norbamerifan. Schriftitellerin, von ihren
Bewunberern gewöhnlich die »Eharlotte
Bronte Amerilade genannt, wohnt zu
Mobile in Alabama. Weit ihrer erften
Novelle, »Inezc betitelt, machte fie Fiasko;
we weite, bie 1859 unter dem Titel:
> ah< erfchien, fand jeboch ihres eles
ganten Stils und ber darin behandelten
an ragen wegen eine überaus
gün au hıe Ihre ſeitdem erfchie-
nenen Werke, wie: »Macaria« und »St.
Elmo«, gaben zu wiberfprechenben Kriti-
ten Veranlaſſung; das Ießtgenannte wurde
Fr * Buch »St. Twelmo« bitter trave⸗
iert.
Wines (pr. nein), Enoch, nordame⸗
rikan. Schriftſteller, geb. 1 u Morris⸗
ville in Pennſylvanien, geſtorben im De:
zember 1879 zu Irvington am Hudſon im
Staat New York. W. war mehrere Jahre
als Lehrer an Hochſchulen thätig und
widmete ſich ſpäterhin hauptſächlich dem
Studium des Gefängnisweſens. Außer
einigen Schriften über Pädagogik ver⸗
offentlichte er das umfaſſende Werk »The
state of prisons and of child-saving
institutions in the civılized world«
(1880).
771
Winkelmann, Eduard, Hiſtoriker,
geb. 25. Juni 1838 zu Danzig, ftubierte
ın Berlin und Göttingen Gelänähte ward
Mitarbeiter an den »Monumenta Ger-
maniae«, habilitierte ſich 1865 als Dozent
ber Geſchichte an der Univerfität Dorpat,
ward ruſſiſcher Hofrat, folgte 1869 einem
Ruf als Profeſſor derðe chichte nach Bern,
1873 nach Heidelberg. Von ſeinen Wer⸗
fen find beſonders die »Geſchichte Kaiſer
—— 3 IL und ſeiner Reiche« (1863 —
865,2°% — hilipp von Schröaben
unb Otto IV. von Braunichweig« (1873,
3b. 1) hervorzuheben.
Binterfeld, Adolf von, humoriſti⸗
Kr Schriftſteller, geb. 9. Dez. 1824 zu
It-Ruppin in der Priegnik als Sohn
eines Forſtmeiſters, erbie feinen eriten
Unterricht in Landsberg a. d. Wartbe, trat
1836 in dad Kadettenkorps zu Kulm, 1839
in das zu Berlin, wurde 1844 Offizier bei
einem SKüraffierregiment in Paſewalk
(Pommern), warb 1850 zur Kriegsaka⸗
demie nach Berlin berufen, wo er baupt-
ächlich Kitteratur und moberne Sprachen
dierte, nahm 1853 feinen Abſchied, be:
ielt aber feinen Wohnſitz in Berlin und
ift feither auf die vielfeitigfte Art ſchrift⸗
ftellerifch thätig (Überfegungen Koffer
Dichter: Burns, Bellman, Zorrilla,
lens, Weſſel, dann Romane, Novellen,
Dramen, Geſchichtſchreibung). W. pi
durch wiederholte Reifen alle Länber
Europas fennen gelernt (Dänemark im
Bee von 1 , was feiner Schrift:
ellerei wejentlih zu gute fam. 1861
wurbe er zum Kammerherrn ernannt.
Für feine gelungene Überfegung des bis
dabin für unüberfeßbar gehaltenen ſchwe⸗
diſchen Dichters Bellman erhielt er 1856
bie große goldne Medaille der jchwebifchen
Akademie. Dem biftoriihen Gebiet ge
hörte an feine »Geſchichte Des Johanniter:
ordens« are Als feine fonfligen
Hauptwerke find zu bezeichnen die »Gar⸗
nifonsgefhichten« (in Verſen, 1859),
welche feinen Ruf begründeten, und die
tomifchen Romane: »Der ftille Wintele
(1865), »Die Ehefabrifanten«e (1866)
und »&in bedeutender Menfche (1878);
ferner das Luſtſpiel »Der Winkelſchrei⸗
ber« (1868), ſeit Jahren das Lieblinge:
49
172
ftüd der Wiener auf bem Hofburgtbeater
und auf mehr als 70 Bühnen aufge:
führt. Aber auch bie zahlreichen übrigen
Schriften des Autors haben ſich meiſt
großen Erfolgs Bi erfreuen gehabt, fo
ie Romane: imniſſe einer eleinen
GStabt« r Bohnungsfucer«
(1864), utmütiger Mephiſto«
1868), Den gr Tr (1870), »Ontel
ündenbod« (1873), »Beter Binfel«
ER Neue —8 —
1878), »Der König ber Luft« 9 |1
angnarren« ), »3wei
Re) »S — Reiter« (1880), »Die
Reife nach Berlin« (1881) zc., wenn auch
nicht zu En ls ift, bat bei diefer enor⸗
men Fruchtbarkeit auch dem ergiebigiten
Humor und ber HERE omif oft
der Atem ausgeben, und baß fie fi v
* — der B
Po Meere holen mü
jelm, Kri von Anaftafe,
es se unb Litterarhiftoriker,
. De ji u Ehriftiania, wid⸗
mei ſich —5* r Sournaliftif, in⸗
dem er, 0 —X alt, erſt ni ufällige,
fpäter als fe Mitarbeiter in bi Redak⸗
tion der u ten norwegifchen Zeitung:
»Morgenbladet«, eintrat. Er arbeitete
meift in ber äfgetihen ung und | Da
nahm als nd Polemiker einen
hervorragenden Anteil an ben litterari-
ſchen Streitigkeiten ber 60er und 70er
Jahre. 1873 übernahm er die Redaktion
ber illuſtrierten Zeitſchrift »Ny illustrered
Tidende«, die unter jeiner ktion von
befheibenen Anfängen
itfehrift heranblühte; 187
gen te er als Rebakteur und Mitbefiter iger
illuftrierte belletriftiiche »Norsk Fa-
ne wie auch das »Folkeblad«
(» olföblatt«), welche beide ſich einer
4 Verbreitung erfreuen. Seine mei:
Erbfeinbe« | 1852
en Arbeiten find in Zeitfchriften zerftreut.
n —— In eig Blogtoph; (Se
u tbeiten bie raphiſch
8 »Fra Kristianias Thestarliv
dei) '»Romanzer, Ballader o
ter af skandinaviske nen
Die
unb eine Überficht ber
au einer a npelche: fei
iſchen Dich⸗ wurde. 1871—72
Winter- Hjelm — Wirſen.
W. ift mit ber berühmten Tragödin Heb-
in 5 Kifer, Chr verheiratet,
er, Ehriftian, bän. Dichter,
peb. 29. Juli 1 36 au Fenömart In See
and, get. 30. Dez. 1876 Ar Paris; Kur
dierte in Kopenha hagen Theologie, bereifle
1830—31 Italien, lebte feit 1841 zu Reu-
ſtrelitz und privatifierte f fpäter in Kopen-
hagen. Die Ichten Sebensjahre verbrachte
. n Paris. Seiner erften Gedichtſamm⸗
‘Di ‚ gamle o « 4
en "Nogle Digte« (5 I
y? og Sagn« (1840); » Digt-
inger«< (1843); »L <
D 9); tie (ap un Nye
gen: —e— 8 unvollendet) und
Daun »Hjortens Flugt«
a — (in peuntmat 1856; 8. ger
or beutf 7), fein
im binifchen Drittel ter — und =
Reihe der anmutigiten unb farbenreichiten
Bilder vorführt. Nicht minder ——
find feine »Träsnit« (ↄHolʒſchnitte⸗2
Aufl.1878), melne Bilder des
lebens. W. ift ein echt nationaler Dichter
und namentlich in ber Schilberung der hei⸗
mifhen Natur ein Meifter, ohne babei
nad — er Genauigkeit i in feiner
r trag: au | Aud als Novel
i er in ben »Haan ange
Aufl. ae »Fire Noveller« en
und Tre er« (2. Aufl. 1851
DD EO EBENEN geleitet Seine >»
lede Di ienen I
in 11 Bänben. Eine deutſche Überfekung
einer >Gefammelten Novellen< (von
ife * 1851 in 2 Bänden
he Carl David J ſchwed.
Dichter * —— Dez. 1812
oe! in Upland als ber Sohn ci
agoneroberiten,
ine machte 18
befuchte 1866 u weitern nn
eg un unb 57 nach ſeiner
ehr einen Ruf als Privatdozent ber
< | taturgeichichte va Upiala, wo er 1870
au leich Lektor ber chwediſchen und Iateis
niſchen Sprache am obern Gymnaftum
verweilte er, zum Teil
tuna von 1814—79 unter dem Titel: | aus Gefundheitsrüdfichten, zum Teil, um
»Norsk Lyrik« (1880) herausgegeben. | Funftpiftorifhe Studien zu maden, in t
Wirth — Wiſeman.
Italien, ließ ſich dann 1875 vom Lektorat
entbinden, um ſich re litte⸗
rariſchen Arbeiten zu widmen, und trat,
nachdem er noch drei Jahre in Gotenburg
als Vorleſer gewirkt, in die Redaktioñ
der »Post- och Inrikes Tidning« ein.
Außer einer Reihe zerftreuter Aufläge in
eitungen, namentlich in ber »Svensk
idskrift för literatur«, welde er
mit Forſell 1870—71 herausgab, hat W.
an wiſſenſchaftlichen Arbeiten erfcheinen
laflen: »Jemförelse mellan Vischers
och Zeisin — om det humori-
stiska« (»Vergleihung jeden Viſchers
und * Inge nſichten über das Humo⸗
tiftifche«,, 1866); »Studier rörande re-
formerna inom Frankrike vitterhed
under sextonde och nittonde seklen«
»Stubdien, betreffend die Reformen in ben
önen ehe ten in Frankreich wäh: | 186
.|er 1818 ins englifhe Kollegium in Rom
rend des 16.—19. Jahrhunderts«, 1868
Sn —— 7— nn an hen
ens liegt jebodh in jeinen Gedichten,
von denen N. erfte Sammlung 1876 er:
ſchien: »Dikter« (2. Aufl. 1877), und
in denen ſich ein ebler, religiög geſtimmter
Geiſt, eine Br am ie und eine Ge:
wanbtheit in Behandlung ber —
die beinahe an Eleganz ſtreift, ausſprechen.
In Anerkennung dieſer Meiſterſchaft in
ber Behandlung ber ſchwediſchen Sprache
ward ihm die Aufnahme in die Akademie
ber »Achtzehn« zu teil. Seit mehreren
Jahren ift der Dichter mit einer in der
Übergangszeit vom Heidentum zum Chris
m ——— — Kam —
aus der Gegenwart igt.
Birth, Mar, Nationalöfonom, geb.
27. San. 1822 zu Breslau, Sohn bes
Hiftorifers Joh. Georg W. (geft. 1848),
ftudierte die Rechte, wibmete ſich der jour⸗
naliftifhen Laufbahn, gehörte dem Vor⸗
fand des volfämwirtichaftlichen une
und bes Nationalvereind an, war 1865 —
1873 Direktor bes flatiftiihen Büreaus
ber Schweiz und lebt jebt als Mitarbeiter
ber »Neuen freien Prefle« in Wien. Von
feinen Werfen nennen wir: »Grundzüge
der Nationalölonomie« (1855 —73, 4
Bde.; Bd. 1,5. Aufl. 1881); »Gefchichte
ber Handelskriſen« (2. Aufl. 1874);
»Die deutſche Nationaleinheit in ihrer
773
volföwirtichaftlichen, geiftinen und politis
ſchen Entwidelung«e (1859); »Deutſche
Geſchichte in der Periode der germani-
hen Staatenbilbung« (1862); »Allge:
meine — und Statiſtik der
Schweiz« „7 Bücher); »Hſter⸗
reichs Wiedergeburt aus den Nachwehen
der Kriſis« a »Kultur⸗ und Wan⸗
derſtizzen⸗ (1876); »Die Krifis in ber
Landiwirtfchafte (1881). — Seine Sattin
Bettina, geborme Greiner, geb. 7.
Febr. 1849 zu München, machte fich durch
die Novelle »Künftler und Yürftenfind«
1876), ben Roman »Die Stiefgeſchwi⸗
er⸗ 1010 n. a. befannt.
Wiſeman (fpr. uesmän), Nicholas,
Kardinal und Fatholifcher a von
Weitminiter, geb. 2. Aug. 1 u ©e
villa, irticher Abftammung, geit. 19. Febr.
9. Nah Vorſtudien in Irland trat
ein, erbielt 1 die PVriefterweibe, ben
Doktorgrad, bie Bizereftorftelle an feinem
Kollegium und eine Brofellur der oriens
talifden Sprachen. Durch verfciedene
Grabe der hierarchiſchen Laufbahn vor⸗
rüdend, warb er von feiner Kirche als ein
tüchtiges Werkzeug für ben neugefaßten
Plan erkannt, bie englifche Nation zum
katholiſchen Glauben —
Nachden er bereits 1840 zum Biſchof in
partibus ernannt worden, trat er 1860
als Erzbifchof und Kardinal an die Spitze
der Geiftlichfeit, für welche Pius X. Eng
land in neue Sprengel einteilte, bie jedoch
vom Barlament nicht anerfannt wurben.
nen des Sturms, ber in ber öffent:
hen Meinung erregt war, ſchrieb W.:
»An appeal to the reason and good
feeling of the Pa of England
on the subject of catholic hierarchy«
(ins Spani|ce überjebt: »Apelacion al
pueblo Ingles«, 1851). Hierdurch und
durch andre Schritte trug er bazu bei, die
bamalige Erbitterung der Nation zu mins
bern. ne zahlreichen theologischen unb
Erbauungsichriften übergebend, erwähnen
wir aus feiner Feder: »Becollections
of the last four es (1858— 59;
deutſch, 4. Aufl. 1870); »Points of con-
tact between science and art« (1863;
deutſch, 3. Aufl. 1866) und befonders bie
774 Wjaãſemsky
ſehr günſtig aufgenommene Erzählun
»Fabiola, or ce of the —————
1855; deutſch, 11. Aufl. 1877; auch ins
einem Nachlaß erſchien: »The wı
Rosenburg«, Drama (1866).
WBiälemdty, Beter Andrejewitich,
ür, ruff. Schriftfteller, geb. 12. zul
a. St.) 1792 zu Moskau, geft. 10. 2
878 in St. Deteröburg: erhielt eine
fehr forgfältige Erziehung, bie er auf der
Univerfität zu Mosfau vollendete, und
ward dann im Finanzminiſterium anges
ftellt, wo er viele Jahre binb per:
ſchiedene Stellungen befleidete. 1855 zum
Sehilfen des Miniſters der Volsaufklä⸗
rung ernannt, blieb er in dieſer Stellung
nur zwei Jahre und bekleidete fortan nur
noch bei Hof, wo er ſehr beliebt und ge⸗
achtet war, das nominelle Ehrenamt eines | me
Obermundſchenken. Des Fürften W. litte:
rarifche Thätigfeit umfaßt eine Periode
von faſt 70 Sahren, in welcher er als
Dichter, Kritifer und gitterarhiftorifer uns
ermüblich thätig war. Scharfer Geift, leb⸗
bafte Phantafie, meifterhafte Beherrihung
der Sprache, treuer, ehrenbafter Charafter:
da8 find die Hauptvorzüge feines We-
fend. Er war innig befreundet mit Puſch⸗
fin und unterhielt ſtets bie lebhafteſten
Beziehungen zu allen berporragenden
eufiden Perfönfichkeiten feiner Zeit, fo
baß feine zahlreichen, nad feinem Tob
allmäblih zur Veröffentlichung gelan-
enben Briefe für die Geſchichte jeiner
ge von größtem Wert find. Seine Ge:
te, Krititen, Abhandlungen %., in
verichlebenen_ Zeitichriften veröffentlicht,
erſcheinen erft jebt ın einer Geſamtaus⸗
gabe, von ber zur Zeit 5 Bände a
Bojdei (ipr. ig), Ladislaus Ka⸗
imir, poln. Schriftfteller, geb. 1807 zu
rſchau, geſt. 3. Aug. 187Ibafelbft. Der
Sohn des Leibarztes des letzten polniſchen
Königs, abſolvierte er das Piariſtengym⸗
en und die Univerfität feiner Vater⸗
t, wo er durch die Borträge Brodzinskis
in bie neue romantiſche Richtung einge
führt unb insbefonbere zur an bes
niedern Volks hingelenkt wurde. Als 1828
Berein ber Freunde ber Wiſſenſchaf⸗
ten einen Preis für ein Werk: »über bie
anzöfifcheundb Spanifche —
00. Volks« mit entipr
— Wojcicli.
Sitten, Überlieferungen und Spridiwör
ter bes Volls⸗, ausfchrieb, unternahm W.
eine längere Studienreife und Eteferte eine
ausgezeichnete Abbanblung über ben er:
wähnten ‚bie nur ben
Preis nicht erhielt, weil Teine zweite ein⸗
eine wurde. Darauf fi
. feine reichhaltigen »Sprichwörter bes
nben Erläuterungen
(1830). Obſchon er im Aufſtand nid
entſchieden bervorgetreten war, unternahm
er nad bem Fall von eine lãu⸗
gene Reife nah Preußen, m umb
alizien, wo er einige Jahre, Iitterariich
thätig, in nahen Beziehungen zu bem
ibm Arge ichter Siemiensli
verlebte. Endlich 1835 nach Polen zurũd⸗
pefehrt, beichäftigte er fih bis 1842 mit
r Landwirtſchaft, indem er gleichzeitig
Bände Vollsfagen und Mär:
chen veröffentlichte (deutſch von Leveſtam,
1839). Damals gehörte er mit bem Gra⸗
fen Cieszkowsli zu ben Benründern ber
gebiegenen Monatsſchrift »Bibliothekz
warszawka«, die er von 1850 bis zu ſei⸗
nem Tod leitete. Seit 1845 in War:
ſchau wohnend, wurde er zum Biblie
thefar des Senats unb zum Direktor der
Druderei bed Juftigbepartementdernannt,
1860 aber zum Mitalieb der Direftion ber
landwirtſchaftlichen Krebitanftalt —
Seit 1866 war er nebenbei ——
Wochenſchrift »Klosy«e. W. verſuchte ſich
auf verſchiedenen Gebieten. Auf dem bes
Romans ſchuf er eine neue Art der fogen.
»Gaweda«, anſpruchsloſe Schi
ber fozialen BVerbältnilfe ber —
beit (»Kurpie«, 1834; Be geh ei
1850; »Zarysy domowe«, 1842, xc.), bie
zahlreiche Nachahmer fanden. Unter fet:
nen litterarbiftoriichen Werfen find zu er:
wähnen: »Teatr starozytny w Po
—— te des polniſchen Theaters«,
840, 2Bde.); > Ba Warszawy
1800--30« (»DieWarjchauer@efellichaft«,
1875); ferner eine umfangreiche »Ge⸗
hichte ber polnifchen Fitterature. Die bir
che Litteratur bereicherte er durch Her⸗
ausgabe wichtiger Denfwürbigfeiten und
Attenftüde (»Pamietniki Kilinskiego«,
1830; »Pamietniki do panowaniaZyg-
munta III«, 1876, x.). Den bebeutenb:
Wolff — Woltmann.
en Talente.
If, Julius, Dichter, geb. 16.
Sept. 1834 zu — am Be
Sohn eines — (nicht jũdiſchen
Stammes), beſuchte das Gymnaſium ſei⸗
ner Vaterſtadt, ſtudierte in Berlin Philo⸗
ſophie und Cameralia, bildete ſich aber
auch techniſch aus und übernahm die Lei⸗
tung eines größern gewerblichen Etabliſſe⸗
ments. Von dieſer zurückgetreten, grün⸗
dete er 1869 die »Harzzeitunge, machte
dann als Landiwehroffizier ben Feldzug
egen Frankreich mit und lebt zur Zeit als
riftſteller in Berlin. Seine erſte Pu⸗
blikation: »Aus dem Feld« (Gebichte,
1871), brachte es bereits zu einer zweiten
Auflage; ſein Ruf ftiegaber bedeutend durch
bas humoriftifche Epos »Till Eulenfpiegel
Redivivus, ein Schelmentieb« (1874, 7
Aufl. 1879) und den »Rattenfänger von
— eine Aventiure« (1875, 9. Aufl.
879), zwei Epen, welche wie auch das
britte: »Der wilde Jäger, eine Weib:
mannsdmär«e (1877), und das vierte:
2Tannhãäuſer, ein Minnefange (1880),
burh eine Fülle ber ſchönſten einge-
flochtenen Iyrifhen Blumen fi aus:
zeichnen, obſchon der Gattungscharak⸗
ter dadurch verwifcht wird. Den Volkes
ton in feinen a Kundgebungen bis
hinauf zu ben feinften und zarteften Lau⸗
ten kennt kaum ein anbrer in dem Grab
wie W. Sein Schaufpiel »Kambyſes⸗
(1876) entbehrt bei großen Schönheiten
boch bed —— tere während
das Salonftüd »Die Junggefellenfteuer«
(1876) ganz vorzügliche Luftipielmomente
entbält; auch das Schaufpiel »Drobende
und 8) zeigt einen bedeutenden
o
2) Albert, frang. Schriftſteller deut⸗
ſcher Abfunft, geb. 31. Dez. 1835 zu Köln,
kam in jungen Jahren als Handlungs-
lehrling nach Paris, befuchte fpäter, —*
Neigung folgend, die Univerſität in Bonn
und kehrte nach verſchiedenen ſchriftſtelle⸗
riſchen Verſuchen G 8. »Humoriftifche
Nheinreife«, mit feldftgezeichneten Illu⸗
ftrationen) ala Korrefpondent ber Augs⸗
burger »Allgemeinen Zeitung« nad) Baris
‚| aölifchen
775
— wo er fortan blieb und ſich die
prache, die Denk⸗ und Empfindung .
weiſe der Franzoſen fo vollſtändig anzu⸗
eignen wußte, daß er bald auch in fran⸗
ournalen mit leichten, geiſtrei⸗
chen Kauſerien auftreten konnte, welche
von der Menge als die des echteſten Pari⸗
* aufgenommen und gefchäßt wurden.
och iegt erfreuen fich feine Salonberichte
großer Beliebtheit, und feine Mitteilun:
en über außergewöhnliche Vorkommniſſe
5 B. über bie Oberammergauer Paſſions⸗
nabfrelden Xejern
des »Figaro« ſtets mit freudiger Unge⸗
duld erwartet. Seit 1871 iſt W. naturali⸗
ſierter Franzoſe. Für die Bühne ſchrieb er
mit Henri Rochefort: »L’homme duSude«
(1862), »Les mystöres de l’hötel des
ventes« (1863), »Memoires de Res&da«
(1865); mit Grange: »Les Thugs à Pa-
piele) werben von ben
.|ris« (1866); mit Gonbinet: »Fin cou-
rant<« (1868) und »Alonette« (1881)
ſowie außerdem eine Neihe von Jahres:
tevuen, wie: »Paris en action« (1879),
»Parfums de Paris« (1880) u. a.
Wolfram, Leo — für Fer:
binandPrantner), geb.1817 zu Wien,
ent 28. April 1871 daſelbſt; Sohn eines
eidenhänblers, wurde von feinem Obeim,
dem Kabinettsfetretär Dollinger, erzogen
und durch deſſen geiftreiche Gattin gegen
das Üherhandnnehmen jefuitifcher Einflüffe
peisäst trat unter Metternichs Regiment
n ben Staatsbienft, den er gründlich ver:
abſcheuen lernte, errang fi 1840 durch
eine glückliche Heirat eine u
Stellung, wurde 1869 ald gewandter Sti-
liſt ‚um of: und Minifterialrat bes kai⸗
je hen Haufes ernannt und opferte in
iefer zwar angenehmen, aber anftrengen:
den Stellung Feine Geſundheit auf. Das
Wenige, was er auf belletriftiihem Ge
biet (eirieh, zeichnet fich Durch elegant:vor:
nehme Form und weltmännifden Zu⸗
chnitt aus: »Dissolving views« (1861,
omanfragmente); »Ein Goldkind« ( Ro⸗
man, 1867); »Verlorne Seelen« (Roman,
1867) ;» Wienerfkederzeihnungen«(1871).
Boltmann, Alfred, Kunithiftorifer,
geb. 18. Mai 1841 zu Charlottenburg,
get. 6. Febr. 1880 in Mentone; ftubierte
zu Berlin und München, habilitierte fich
776 Molzogen
1867 als Privatdozent an ber une
Univerfität, fam im folgenden J
orbentlicher Profeſſor * ice
an das Polytechnikum in an 1874
an bie el unb wirkte
feit 1878 in gleicher Eile zu Straß-
burg. Seine Er twerfe find: Bern
und feine Zeit« (2. Aufl. 1873— 76, 2
Bde.), eine borzü liche Arbeit; >Bauge:
ſchi te Berlind« (1 2); »Gefchichte ber
deutichen Kunft im Elfaß« (1876); »Ge-
ſchichte ber Dalereie (mit Woermann und
von dieſem fortgejen re. »Aus vier
Jubrbunderten m nieberlänbifch = deuticher
unftgeiichte«, Stubien (1878). Außer:
dem fchrieh er viele Artikel in Kunſtzeit⸗
—7— ⁊c. und bearbeitete für die zweite
Auflage von anale > efchichte der
—— NS a nd: ige |
ſtehung und Ausbildung bes gotifchen
Stils« (1872). 5
Bolzogen
von, Sseiftfieher, 6. 77. Mai 1823 zu
Sranffurt a. M., Sohn eined Generals
ar —— ‚ befuchte das Gymnafium
u pe e und bie Klofterichule Roßleben
in Thüringen, ftudierte hierauf zu Berlin
und Heidelberg die R töwiffenfehoft und
Sameralia, wurde 1846 Kammergerichte-
teferendar in Berlin, 1847 in Potsdam,
1851 Regieru ngeafieer unb ging barauf
für längere Zeit nad) Stalien, Gere |
Spanien, Belgien, England und Schott:
land auf Reifen, am 1854 an bie könig⸗
liche Regierung nach Breslau, wurbe 1863
Regierungsrat, 1867 Menburg und 1868 | (di
zu Schwerin in enburg und 1868
großberzoglicher Kammerherr. Beibe Am-
ter verliebt er noch jetzt. Wolzogens ſchrift⸗
ftellerifhe T — keit iſt beſonders der
Aſthetik und der Litteraturgeſchichte zuge⸗
wandt, doch iſt er auch — el
Dramatiker. Seine erſte Publifati
(1851) waren bie »Memoiren« feineß
Vater; von ben fpätern nennen wir:
Reife nad) Spanien« (1857); »Schillers
Beziehungen zu Eltern 2c.« ( 859); »füber
Theater und Mufite (1860); »Wilhel⸗
mine Schröder:Devrient« (1 3): »Rafael
Santi und feine Werke⸗ (1865); »Peter
v. Cornelius⸗ (1867). Zu feinen äftbe:
tiſchen Leitungen ge ören auch zablreiche
1) Alfred, Freiherr
— Wood.
Bühnenbearbeitungen und
als | (Dramen von Shakeſpeate, &
beron, Grabbe, Schiller,
richtung von en
Anfgenterung von M —— Opern
und zahlrei ende Aufjäge in fat.
ebenfo zahlrei den Zeitichriften. Eigne
Dramatice 9 Publifationen des Dichters
find: »Nur fein Ridicul« (1864); »Die
glückliche Braut« (1870); das
Fürſtin Orfinie (1866, im Verein mit
Av. en bie Tr
»Blanche« und » —— ——
eb
Potebam, „pa i6 1871 Rhilojophre,
»Der — in — *
Litteratur⸗ Ay 0: iſche Lautiym-
bolit« (1876) Tg Sad, und Er-
tettung ber beutf adye« sn);
ber Wagnerſ —2*—
auch fir ee ne ge
be ef ſik von Er
u bes Nibelungen« (4. Au
»&rläuterungen —— Au
rei und ihr Satyı
Tra — in?
En an und un); 10 er Te
an Na itſchriften. und he en
»Le drame musical« — er
eine ae Bearbeitung (1877).
Wood (ſpr. wudd), Stau Deu rn engl engl
Särijtitellerin, geboren um 1820 zu Wor⸗
cefter als Tochter eined Fabrilanten, hei:
Über | ratete einen Reeber und begarın ihre lit⸗
— rue in Seit chriften.
erſtes »Danebury house« (1
gewann — 100:Bfundpreis bes ea
tifhen Mößigfeitsperein®. ——
find noch: »East Lynne« (1861), das *
——
— befannte; ‚The
pride« (1863); —
OswaldCray«
1867); { ;
Bann) (1870), »Dene Hollow« ey | Im
»Within the Maze« (1872); >
eine —— —
für 1 en) iR:
——
VBosdward, ſ. Auber- Forreſtier.
Beermann, Karl, Kunſthiſtoriker,
= 4. Se 1844 au — als Sohn
3, trat feiner
wegen bereits
de
ſpãter die er Ber iin,
Göttingen und Kiel, wo —2 fich
ecke, mit gröbeen Er
aber ſchon damals Borlefungen über
häologie, —e— und ac |
börte. m er fi 1867 als Advokat
in Fee niebergelajien, an. er
eine zweite große Reife bur
Frankreich u — beim
en ‚im 5 und Münden feine
en, Bob ilitierle fich 1871 re ee
wie —E — Ländern
Europas (1878—79). Bon feinen Wer⸗
ten nennen wir: »Überben landſchaftlichen
ER run Same: (1 N:
Die Landſchaft in der Kunſt der alten
Bölfere (1876); »Die antifen Odyſſee⸗
landſchaften vom Esquiliniſchen Hügel in
|
‚und bigeß | Berl war: >
777
erften,
Teil (1878) und —— nach Wolt⸗
mannd — auch bie yortiegung
nmenen zweiten Zeile. W. bat
Er kunſtgeſchichtlichen nur
5 5 n en Sebihtjammlungen verö
.: »Aus ber Ratur unb
wor | ehe ‘as —— Elegien
und Oben« F —E —
nat rg omas, eng
et eller, ann 180 bei Lubloi, geil.
— Er Aubdierte in Cam:
bribge, begann a Ha an 9 Condn mb
zu arbeiten, fam 1836
widmete ſich nun ganz ber une t
an — Tob unabläffig thätig als *
turhiſtoriker, Kritiker, Archaͤolog und Über:
Sein erſtes größeres und ſelbſtän⸗
nn Elizabeth and
her times« (1838, Bereits war
er Mitglied ber Society ı 0 Antiquaries;
er ftiftete nun mit einem Freunde bie ſeit⸗
berbebeutenb gewordene Camden Society,
für weldye er viele Urkunden beraudgab,
t= | fowie wenige Jahre nachber (1843) bie
British eologi Association,
nahm auch an ber Gründung ber —
Society und ber Shakspeare
unb gab für alle dieſe a Binde, ber
aus. Schon 1842 ward er auf I
ber | und Billemains Empfehlung zum
lieb des Inſtitut de ran erwählt.
@. Bat an 100 Werke als Verfafler oder
Dempegeber vera ne. © Wirerwähnen
davon noch: —R britannica
literaria« (1842 —46,2 Bbe.);» Archaeo-
ber album«(1845); »Essays connec-
ith the — opular super-
stitions and histo I land in the
middle ages« (1 6, 2 Bde); >Eng-
land under the house of Hanover, illu-
strated from thecaricatures oftheday«
(1848, 2 Bbe.); »Narratives of sorcery
and magic 1851, 2 be); »History
of Ludlow« (1852); »The Celt che
Roman and the Saxon« (3. Aufl. 1
»History of Ireland« (1854, 3 Bde): ;
778
»Wanderings of ananti « (1854);
‚History of France« (4850-—62, 3
Bbe.); »Dictionary of obsoleteand pro-
vincial English« (1857, 2 Bde.); »The
ruins ofthe Roman city of Uriconium«
(1859); »Political poems and songs
——— English history, from Ed-
ward III. to Richard IIL« (1859 —61,
2 Bbe.); »Domestic manners and sen-
timents in England during the middle
ages« (1861); »History of caricature
in literature and art« (1865). Aus dem
Deutihen hat er Paulis »Leben König
Alfreds« (1852) überfebt, aus bem Fran
zöfifchen Napoleons »Julius Gäfar«
(1865). Seine letzten Werke waren: »Wo-
mankind in Western Europe« (1869)
"Banie. Jofepb, Sarhtthel
u oſeph, eller,
geb. 1851, Vrofe foran — —
anſtalt in Gitſchin, ſtudierte Geſchichte und
Sprachen an der Univerſität zu Prag und
durchreiſte fett 1874 nicht nur ganz Europa,
fondern auch Weftafien und Nordafrika.
Seine Reifebilber erfreuen fi ſowohl
ihres ſachlichen Gehalts als auch ihrer
modern=novelliftifchen Form wegen ber
wärmften Aufnahme, und ihre Anzahl ift
bereitö fo angewachſen, ba ihre Samm⸗
lung >3u Land und zu Waffer« (1880 ff.)
einige ſtarke Bände füllt. Den größten
Wert verleiht W. feinen Reifebilbern durch
geſchickte Einlagen biftorifcher Erinneruns
gen unb ein reiches Detail in Schilde:
rung von ethnographiſchen und fulturel:
len Verhältnifien.
Burzbad, 1) Aonſtant von, Ebler
von Tannenberg, wi und Schrift:
ſteller, geb. 11. April 1818 zu Laibach,
ftubierte in Graz bie Rechte, trat dann in
ein Yufanterieregiment zu Krakau, chieb
aber 1844 wieder aus dem Offizierftand,
ward Sfriptor bei ber Xemberger Univer:
ſitätsbibliothek, 1849 Bibliothekar im k. k.
Miniſterium des Innern, dann Miniſte⸗
rialſekretär im Staatsminiſterium und
1874 unter Erhebung in den öſterreichi⸗
chen Ritterſtand penſioniert. W. lebt
eitdem in Berchtesgaden. Unter dem
Pſeudonym W. Conſtant hat er mehrere
Bände Dichtungen — epiſche)
veröffentlicht, darunter: »Mofail« (1841);
Wunſch —
Wurzbach.
»Barallelen« (2. Aufl 1852); »Gemmen«
1855); »Kameen« (1856); »Eyllamen«
873 und »Aus dem Pfalter eines Poe⸗
nb aa en »Die Sprich⸗
wörter ber Polen⸗ (1847);
lieber ber Bolen und Nutbenen« (2. Aufl.
1852); »Hiftorifche Wörter richwör⸗
ter und Redendsartene (2. 4 1866);
»Glimpf unb impf in Spruch umb
Wort« (2. Aufl. 1866); »Bibliograpbild-
ftatiftifche Überfiht der Ritteratur des
Öfterreichifchen Katferftaate« ee
»Das Gäjillerbuch« ); >Zoieh
185
Haydn unb fein Brüder JRicenl« (a);
»Mozartbudhe (1868); enblich als feine
Hauptleiftung das Rieſenwerk »Biogra-
phiſches Lerifon des Kaiſertums
reiche, von dem bis jetzt (1855—81) 43
Bänbe erſchienen find.
2) Alfreb von, Ritter von Tan:
men bett, geb. 22. Juli 1846 zu Lemberg,
ftubierte die Rechte an ber Wiener Unt:
verfität, trat hierauf bei ber niederöfterrei:
chiſchen Statthalterei in den Staatsdienſt
unb wibmete fich daneben Funftfritifchen
und litterarbiftorifden Stubien. 1876 ver-
ließ er ben Staatsbienft, bereifte wieberbolt
Holland, Frankreich, Deutfhland, Schwe
benundSttalienundtrat 188 0alsRebafteur
in den nd der »Wiener Allgemeinen
Zeitunge, in welcher Stellung er noch ge:
genwärtig, insbeſondere ala Kunfifritiler,
tätig if. 1870— 71 erſchien unter bem
Titel: »Beitgenoffen« von ihm eine Reike
elbftänbiger Biographien herporragender
erfönlichleiten verjchiebener Nationen,
1876 (in Dohmes »Kunft und Künſtler
bes Mittelalter und der ite) eine
Darftelung ber Se bfchaf
ter und Tiermaler«, 1878 eine folche der
>Meifter ber Niederländer unb Spanier«
(»Klaffiter der Malerei«, 2. Teil), 1880
eine ſoiche der »Franzäftfcien Maler dee
18. Jahrhunderts«/ 1880 »Arnolb
brafens Große Schouburgh der nieber
bifhen Maler und Malerinnen« (»Duel:
Ienfchriften für Kunftgefchichte«, 14.
Band) und »Martin ngauer. Gine
Pritifche Unterfuhung feines Lebens und
feiner Werfe«, 1881 »Die goldne Vibel«,
iluftriert von ben größten Meiſtern ber
Wuttke — Pate.
Kunſtepochen (2 Teile). Auf belletrifti-
ichem Gebiet hat W. bisher veröffentlicht:
»Laura«, eine Novelle in a“ (1874),
und »Lieder an eine Frau« (1881).
ttle, Heinrich, Gefchichtfchreiber,
eb. 12. Febr. 1818 zu Brieg, geft. 14.
uni 1876 in Leipzig; habilitierte 19
1841 als Dozent zu Phi ‚ beteiligte ſich
2779
holm, flubierte in Upfala und widmete
fich früßzeitig Fitterarifchen Befchäftigun:
gen. Für feine Dichtung »Aterseende
och afsked« (»Wiederfehen und Ab-
ſchiede) erhielt er den Bergfalkfchen Preis.
1848 machte er ben Krieg in Dänemart
als Freiwilliger mit, nachdem er auf dem
Stu entenfel in Kopenhagen das Gelübde
lebhaft an ben bamaligen politifchen Be: | gethan, für den nationalen Beſtand Dä⸗
itrebungen, warb 1848 Mitglied bes Vor⸗
parlaments und Profellor an der Univerſi⸗
nemarks einzuftehen. Heimgekehrt, machte
er das Eramen und wurbe bem Finanzs
tät, trat nad) Blums Tob als beifen Stell: | departement zugeteilt, nahm aber 185
vertreter in die Rationalverfammlungund
war hier Mitbegründer und bervorragen-
des Mitglieb der großbeutfchen Partei.
Seine politifche Geſinnung verfchärfte
mehr und mehr zu einem leidenſchaftlichen
Preußenhaß, namentlich feit 1866, und
zu einer fchroffen Oppofition gegen bie
ftehenden Zuftände, die ihn — ar der
SE zuführte Er Ichrieb:
»Die Entwidelung ber öffentlichen Ver⸗
bältniffe Schlefiend unter den Habsbur⸗
Ein 1842—43, 2 eu: »Polen und
e« (1847); »Die Völterfchlacht bei
Leipzige« (1863) ; »Die deutſchen Zeitſchrif⸗
ten und bie Entitehung der öffentlichen
Meinunge (3. Aufl. 1876); »Städtebuch
des Landes Pofen« (1864); »Milhelm
don Dranien«e (1864) u. a. Bon feiner
»Geſchichte der Schrift und des Schrift:
tums« erfchien nur ber 1. Band: »Ent-
ebung ber Schrifte (1872); aus feinem
achlaß erichien: »Zur Vorgeſchichte ber
Bartholomäusnachte (1879).
Bplander, Oscar, ſchwed. bramatis
fer Dichter, geb. 7. Mat 1826 zu Stock⸗
entf
fih | von Rarl
feinen Abſchieb und wibmete fich dem kauf:
männifchen Beruf. 1863 kehrte er nach
—— um als Intendant des
V. neu angekauften Theaters
»Dramatiska teatern« einzutreten, eine
Stellung, die er bi3 1878 innehatte, nach⸗
dem er inzwifchen ſchon 1876 zum Hofin-
tenbanten beim ſchwediſchen Hof ernannt
worden war. Für das Theater bat er, noch
ehe er in nähere Stellung zu demſelben ge
treten war, gefchrieben; als feine vorzüg⸗
lichften Arbeiten biefer Gattung find »Lu-
cidor« (1854), »Amaranther-Orden«
.(1864), »En konung!« (»Ein Könige,
870) zu bezeichnen; für das letzte erhielt
er ben Preis von ber fchwebifhen Ala-
bemie. Aber auch ald Überfeßer war er
eit⸗
ng endlich bat er den Theaterkalender
»Thalia« redigiert.
N.
Dates (pr. jehts), Edmund, engl. | »Daily News«, am »New York Herald«.
Sournalift und Romanjchriftiteller, ge:
boren im Juli 1831 zu London, wo er
lebt. Er war viele Sasre im Boftamt
angeftellt, aus dem er 1872 austrat, um
fi gang der Litteratur zu wibmen, wie
er es teilmeife feit langem getban. Er Hat
viel für Zeitfchriften gearbeitet, fo am
»Morning Stare (mit der Signatur Fla⸗
neur), an »All the Year round«, an ber
Mit Smedley gab er heraus: »Mirth and
metre, by two merry men« (1854).
Sein erftes felbftändiges Werk war: >My
haunts and their frequenters« (1854);
es folgten bie EDEL Em TEng »After
office hours«e (1864) und fein erfter
Roman: »Broken to harness« (1864),
ber günftin aufgenommen ward; jpäter:
»The business of pleasure«, »Pages
780
Yendis — Zaccone.
in Mate: »Running the gauntlet« | und bie NRovelle»Love and life, inX VII,
(1865); »Kissing the rod« und »Land
at last« (1866); »Black aroepe (00):
»Wrecked in port« (1869); »Dr. Wain-
a und Nobody’s for-
tune« (1871); »The impending sword«
(1874). Kleineres übergehen wir als nur
epbemeren Sharafterd. 2). bat auchin Ame-
rika mit Beifall Vorträge gehalten unb
einige Jahre lang bas »Temple Bar Ma-
azine« geleitet. Er gibt jetzt die Wo-
enſchrift »Truth«e heraus wie aud) bie
onatsichrift »Time«.
5— Sydney, f. Dobell.
onge (ipr. jongh), Charlotte —
fruchtbare enge Scähriftftellerin, geb. 1823,
bie Tochter eines Gutsbeſitzers frü
DOffizierd, hat ihren Werfen, audy ihren
beliebten Romanen, einen religiöfen Sinn
beinegeben,, durch welchen bie (wenn aud)
milbere) — — hochkirchlichen Bar:
tei gefordert werden ſollte und gefördert
worden iſt. Beſonders beliebt wurden:
»Theheir of Redelyffe« (22. Aufl.1876);
»Heartsease« (10. Aufl. 89 »The
daisy chain« (9. Aufl. 1868) mit ber
Fortfegung: »The trial«e (1864). Bon
—— andern erwähnen wir: >The
ove in the eagles nest« (1866); »The
chaplet of pearls« (1868); »The pillars
of the house« (1873); »The three bri-
des« (1876); »The disturbing element«
0 . Auch hat fie eine wertoolle Samm:
ung von ältern, halbvergeffenen Jugenb-
ſchriften herausgegeben: »A storehouse
of stories« (2 Serien, 1870— 72), und
———— riften veröffentlicht. Seit
1879 erfcheint eine Geſamtausgabe ihrer
Erzählungen und Romane. Über die Stel⸗
lung ber Frauen bat fie didaltiſch geſchrie⸗
ben: »Womankind« (1876). Ihre neue⸗
fien Werke find: »Bye-words« (1880)
costume« (1880.)
orid, |. errigni.
riarte (pr. ihrjdrt), Charles, franz.
Schriftiteller, geb. 5. Dez. 1832 zu Paris
aus einer aus Spanien ſtammenden Fami⸗
lie, widmete fich auf der e des beaur-
arts ber Architeftur, fungierte 189660
als Inipeltor der Regierungsbauten und
leitete dann als Zeichner und Bericht
an et bes ne — die *
rmee auf ihrem Feldzug gegen Ma⸗
Sad, n gleicher — wohnte er dem
eldzug der italieni egie rung unter
den Generalen Fanti und —** ald
Berichterftatter bei und war Zeuge der
Einnahme von Ankona und Gaeta. 1862
nah Frankreich zurückgekehrt, führte er
bis 1871 die Chefrebattion be »Monde
illustr6« und begann dann ein buntes
Wanderleben, befien Einbrüde er wie bie
feiner frühern Reifen ſowohl jourmaliitif
verwertete, als auch in befonbern, zum Zei
reich illuſtrierten Werfen ſchilderte. Wir
nennen davon: »La societö e«
(1861); »Souvenir du Maroc« (1862);
»Paris grotesque. Les c&löbrites de la
rue de 1815—63« (1864); »Les cercles
de Paris« (1865); »Les portraits pa
risiens« (1865); »Nouveaux portraits
parisieng« ; »Portraits cosmo-
polites« — ); »Portraits contem-
i 1866); >Goya, sa vie, son
all »La bataille de Dor-
king« (1872); »Le Puritain< (1873);
»La vie d’un icien de Venise au
XVI. siecle« (1874); »La Bosnie et
l’Herzegovine pendant l’insurrection«
1875); »Venise; l’histoire, l’art, l'in-
ustrie, la ville et la vie< (1877);
»Les bords de l’Adriatique« ra: s
»Florence« (1880); »Rimini«(1881)u.a.
centu
Zattoue (vr. jartohn), Pierre, franz. | in der Bretagne und in Baris, bebütierte
Romanfchriftiteller der populären Sat: |ald Schriftfteller mit Novellen und ala
Son
geb. 2. April 1817 zu Douai als | ungenannter Mitarbeiter an Romanen
eined Offizierd unb unter ben Sol: | und Thenterftüden, bis er allmählich ums
batenfindern erzogen, war Poftbeamter |ter Fevals Agide in das Yeuilleton ber
Zachariä — Zaleski.
Volksblätter eindrang und ſich dort durch
ſpannende, haarſträubende, von Unthaten
ſtrotzende, aber wenigſtens moraliſch harm⸗
loſe Romane einbürgerte. Wir nennen:
»Le dernier rendez-vous« (1852); »Le
roi de la Bazoche« (1853); »Les my-
störes du vieux Paris« (1854); »Le
nouveau Paris« (1856); — lee
des Catacombes« unb »Les myst2res de
Bic&tre« (1864); »Le condamn6 Amort«
l’Internationale« (1872); »Les nuits du
boulevard« (1876); >La vieä outrance«
1878); »Le fer rouge« (1879) x. 2. if
ndiger Sekretär der Pariſer Schriftitels
lergefellfchaft und war als foldyer bei ber
Drganifierung be litterariſchen Kongreſ⸗
ſes von 1878 thätig.
Zachariũ, Heinrih Albert, Staats:
rechtölehrer, geb. 20. Nov. 1806 ie
leben in Sachſen⸗Gotha, gef. 29. April
1875 auf einer Reife zu Kannftatt; ſtu⸗
bierte feit 1825 in Göttingen, habilitierte
ſich daſelbſt 1829 für Rechtswiſſenſchaft
und ward 1835 zum außerordentlichen,
1842 zum ordentlichen Profeſſor ernannt.
An ber politiſchen Bewegung von 1848
beteiligte er fih ala Mitglied des Vorpar⸗
Iaments und des Fünfzigerausfchufies fo:
wie als Mitglied der Nationalverfamms
lung. Nach Realtivierung be Bundes⸗
tags befämpfte er in einer Flugichrift
(1850) bern Rechtmäßigkeit. Ein Sg
ner ber preußifchen Annerionen von 1866,
ward er in Wahlkreis Göttingen 1866 in
ben Reichätag des Norddeutſchen Bunbes
gemäß, wo er an den Beratungen über
Bunbesverfaffung einen hervorragen⸗
ben Anteil nahm. Seit 1867 vertrat er
bie Univerfität Göttingen im preußifchen
Herrenhaus. 1861 wurbe er zum ſachſen⸗
meiningifchen Staatsrat ernannt. Seine
beiden bebeutendfien Werke find: »Deut⸗
er Staatds und Bundesrecht« (3. Aufl.
1865 — 67, 2 Bde.) und »Handbuch bes
beutihen Strafprozefies« (1860
2 Bbe.). Außerdem Find von ihm hervor:
ubeben: >Die Lehre vom Verſuch ber
erbrechen« (1836— 39
deutſchen Verfaſſungegefebe der en⸗
;1>Der Natio
2 Zeile); >Die | 1830
781
warte (1855— 62); »Das Eigentums
recht am beutfchen Kommergute (1864);
»Zur Frage vonder Reichskompetenz gegens
über dem Unfehlbarfeitsbogma« (18 1).
dlrejs, Fra n jr Dramatiker
und Rovelift, geb 839 zu Volicka (Böh-
men), ftubierte ehtöiwiftenfchaft in Dre
machte Reifen in Deutfchland, Frankreich,
England und in der Schweiz. Seine beite
dramatifche Smebfung ift das Luftfpiel
nalöfonome. Nebitbem find
von ihm die Tragddien: »Die Tochter des
Königs Georg von Podiebrad« und »Der
König feines Volks«; ferner das hiſtori⸗
fche Luftipiel »Zwei ſchöne Augen«. 3.
ſchrieb auch Romane und Novellen: »Die
Patrioten«,>»Der Kampf um ben Friedene«,
Die internationale Braut«.
aleski, Bobdan, poln. Dichter, geb.
1802 in dem Dorf Bohaterka inderlifraine,
Sohn eines Wirtfchaftsbeamten, durch⸗
— als Knabe die weiten Steppen
er Ukraine, in ſtetem Verkehr mit dem
Landvolk, deſſen Geſänge, Märchen und
überlieferungen ſeine * anregten
und in volkstümliche Bahnen lenkten, und
bezog 1815 das Gymnaſium zu Human,
wo er einen engen —— mit
Goſzczynski ſchloß. Beide bezogen 1820
bie Univerfität zu Warſchau. 3. hatte mit
* Be le was Sa feinen wer
ı Flug nicht u men vermochte.
Denn fon 1822 debütierte ber arme
Student mit Liedern, denen cr ben origi-
nellen Namen »Dumy« (etwa: »Gedan⸗
kenſplitter«) gab, und welche vermöge ihrer
meifterhaften Sprache, troß bes echt ro:
mantifchen, volfstümlichen Inhalts, auch
von den Kunftrichtern des Klaffizismus
anerfannt wurden. In allen feinen Lie
bern unb Romanzen befang 3. bie Ge:
ſchichte oder die Gegenwart der Ukraine,
freilich in ibealifierter Auffaflung, wäh:
rend Goſzezynski die Kehrſeite and Licht
309. Von ber Teilnahme an ben erbitter:
ten litterariſchen Kämpfen jener Tage fi
fern baltend, als Hauslehrer in einigen
, ars ihen Familien ber —
er
berhoben, verlebte 3. feine Zeit in ſti
Genügſamkeit, bis der Freiheitskrieg von
auch ihn aus den gewohnten Le⸗
benswegen riß. Nach dem Fall von War⸗
%
782
Tag 309 er, wie bie meiflen Dichtergenoſ⸗
en, nad) Paris, wo ſich bald uilgen ihm
und Michiewicz Ich ur iehungen
herausbildeten. m er weite Reifen
nad Stalten und Baldftina unternommen,
Tieß er fih in Südfrankreich nieder und
lebt ſeit 1871 in ftiller Zurückgezogenheit zu
Villepreur bei St. Eyr. In nen zahl⸗
reichen Liedern, von denen viele, ſo nament⸗
lich >U nas inaczej« (deutſch im »Polni:
ſchen Barnaß« von Nitfhmann), überall
in Polen gefungen werben, wie in feinen
hiſtoriſchen Romanzen erweiſt ſich 3. ale
ein Dichter erſten ne n »Duch od
stepu«e (»Der Geift teppe«) ver:
ſuchte er ein auf tiefen philofopbiichen Vor:
aus ſepungen berubendes Poem zu ſchaffen;
in »Przenajswietsza rodzina« (>Die
allerbeiligfte Familie⸗; beutich von Zip:
per, 1878) verwertete er feine Lokallennt⸗
niffe im glüdlicher Weife. Eine Geſami⸗
ausgabe jeiner Dichtungen erſchien 1878.
"Salemiti Kaſimir, poln. Schrift
fteller, geb. {848 zu Plozk, ftudierte an
ber Warfchauer Univerfität, wurbe Advo⸗
fat, gründete jeboch 1865 die Zeitung
»Wiek« und wibmete fich fortan aus⸗
ſchließlich Titterarifcher — Er ge⸗
hört zu den fruchtbarſten lee
Schriftftelern der Gegenwart. Unter eis
nen zumeilt mit Beifall aufgenommenen
Schaujfpielen find hervorzuheben: »Bez
posagu« ec Mitgifte, Ra »Z
pestepem« (»Mitbem Fortſchritt⸗, &7
»Przed &lubeu« (»Bor der Hoheit
1876), »Zte ziarno« (»BöfeScnat«,1877);
das Trauerfpiel »Marco Foscarini<
1878); »Artykul 264« (»Der Artikel
1879): ee dama« —
: »Pani omorzyna< (»Die
a —— a ee a
ramen zeichnen ſich durch gut ge €
Intrige und fließende Sprache auß.
anella, Siacomo, ital. Eyrifer, geb.
1820 zu Chiampo im Vicentinijchen, wid-
mete ſich dem Prieſterſtand, machte feine
Studien imgeiltlihen Seminarzu Vicenza
und wurde 1855 Profeifor der Philoſophie
und der italienıfihen Litteratur am Liceo di
Santa Gaterina ww Mario Foscarini)
zu Venedig. Ein Jahr jpäter übernahm
er die Direftion bes Ginnafeo liceale in
⸗
2
Zalewski — Zeile.
Vicenza, 1862 ging er in gleicher Stel
lung nad un, 1866 wurbe ihm der
Lehrſtuhl ber italieniichen Litteratur an
der Univerfität bafelbft übertragen; Ges
——— ckſichten veranlaßten ihn de
och, fi Be — ge i⸗
cenza zurückzuz wi war et
als Ipeifcher Dichter zu großem Ruf ge
langt und nimmt als folder eine ber ev
fien Stellen auf dem italienif
der Gegenwart ein. Große
Stils _ feine Dichtungen aus, und
nach der Seite des Inhalts wußte er als
Priefter immer die feinem Stand ſchul⸗
dige Rüdficht mit ben Tendenzen ber mo-
bernen Zeit zu vereinigen. Gr gelang
Manin und Cavour, er feierte la,
alles in fo maßvoll⸗würdiger Art, er
nach feiner Seite bin Anitoß gab.
bat übrigens feine Lyrik eine »wilfenichait-
liches genannt, weil er mit einer en
Borliebe fi von Themen ber Wiſſenſchaft
und ihren praftifhen Erfolgen infpirieren
ließ, fo in dem vielgerühmten Gedicht »La
conchiglia fossile«, in bem Gedicht auf
bie Vollendung bes Kanals von Suez, in
ben Gejängen: »Scienza e natura«,
»L’industria«, >Il lavoro«. len
lichte: » Versi« (1868); »Poesie« (1 s
»Nuove poesie« (1878); eine Erzä
lung in Verſen: »Il piccolo Cala-
brese« (1870); ferner: »Scritti verü«<
(1877) und neueltens zwei Poefien: »Il
pettirosso« und »L’Astichello« , jorwie
»Edvige, racconto« (1881).
f) f. Bilhelmi.
i einrich, Dichter und Übers
ſeher geb. 19. April 1822 zu Altona, bil:
dete io um Apotbefer aus und trat Dann
in bie chemiſche Fabrik feines Vaters im
Altona ein, weldye er 1863—75 felbftäns
dig leitete. Nebenbei naturwifienfchaft:
lihen und litterariichen Beicäftigungen
mit Eifer obliegend, übertrug er eine Reihe
willenichaftlicher und poetiiher Werke aus
dem Dänifchen und trat als Luriler mit
mehreren Eedichtfammlungen hervor, wie:
ENT 7), »Rampf: und Schwert:
lieber« (1849), »Neue Gedichte« (1
»Aus meiner Liedermappe« (1861
»Rampf- und — (1870) und
»Kleine Xieder« (1871), bie mit ihren
Zeifing — Zendrini.
chen, ungefünftelten Weifen mit Recht
— Me ö
eifing, Adolf, Afthetifer und Schrift:
fteller, geb. 24. Sept. 1810 zu Ballenitebt,
früher Brofeffor am rer zu Bern:
burg, privatifierte feit 1853 meiſt in
Münden, wo er 27. April 1876 ftarb.
Er entdedte dad Geſetz, daß der menſch⸗
liche Körper neben vielen andern Erſchei⸗
nungen nad dem Verhältnis des fogen.
Goldnen Schnittes gegliebert ift, und ver:
öffentlichte darüber bie Neue Lehre von
den Proportionen des menfhlichen Kör⸗
perde (1854). Bon feinen fonjtigen
Schriften nennen wir bier: »Aftherifche
Forihungen«. (1855); »Die Metamor:
phofen in ben Verbältnifien ber menſch⸗
lichen Geftalte (1860); »Religion und
Wiflenfchaft, Staat und Kirche« (1373);
ferner die Nomane: »Die Reife nach bem
Lorbeerfrange (1861, 2 Bde); »Hauſſe
und Baiffe« (1 ‚3 Bde.); yorhe und
Krinoline« (1865, 3 Bde.); »Kunſt und
Bunft« (1865, 3 Bde.). Auch eine Tra-
gödie von ihm: »SKaiferin Cudoria«,
fam in München auf die Bühne.
Zeleny, Wenzel, tſchech. Litterarhi⸗
ſtoriker, geb. 1825, geft. 1875 als Gym⸗
nafialbirektor in Prag; ſchrieb bie Übers
ficht der tichechifchen Xitteratur im tſche⸗
hijchen Konverjationslerifon (»Slovnik
Naucny«, 1861—78), ferner fehr —
N a ar ber tſchechiſchen Schrift:
fteller: Karl J. Erben, Franz Balacky,
— Kollaͤr und Joſeph Jungmann.
etztgenanntes Werk iſt Zelenys bedeu⸗
tenbite Reiftung. 3. lieferte auch eine
muftergültige inecifche erfegung von
Macaulays »Engliſcher Geſchichte«.
Zeller, Eduard, Theolog und Ge:
— * der Philoſophie, geb. 22.
San. 1814 zu Kleinbottwar in Württem-
berg, ftubierte zu Tübingen und Berlin,
habilitierte fich 2840 in Tübingen, wurbe
1847 Profeffor der Theologie in Bern
1849 in Marburg, folgte 1862 einem Ru
als Profeſſor der Bhilofophie nach Heidel⸗
eh, und wurde in gleicher Eigenfchaft
1 nach Berlin berufen, wo er noch
wirft. Bon jeinen Schriften find zu nen:
nen: »Wlatonifhe Stubdien« En
»Die Pbilofophie der Griechen« (4. Au
783
1876 ff.); »Die Apoftelgefhichte kritiſch
unterfucht« (1854); »Vorträge und Ab-
En en gefchichtlichen Inhalts« (2,
fl.1875, 2. Sammlung 1877); »Staat
und Kirche⸗ (Borlefungen, 1872); »Davib
Friedr. Strauß, in feinem Leben und ſei⸗
nen Schriften gefchilbert« ee unb die
»Gefchichte der beutfchen Philoſophie feit
Leibniz« (1873), fein Hauptwerk.
Zendrini, Bernardino, ital, Dichter
und Überfeßer, geb. 6. Juli 1839 zu Ber-
gamo, geit. 5. “2 1879 in Palermo;
wibmete jih bem Studium ber Rechte zu
Pavia und wurbe 1861 zum Doktor pro:
moviert, bei welcher Gelegenheit er durch
eine Differtation über die »Freie Kirche im
freien Staate bie Aufmerffamkeit in un⸗
gewöhnlichem Grab auf fi lenkte. Er
entfagte jeboch ber Laufbahn bes Rechts⸗
elehrten unb folgte ] ner litterarifchen
eigung, indem er 862 ben Lehrſtuhl
ber italtenifhen Sprache am Lyceum zu
Como übernahm. Durd einen längern
Aufenthalt während feiner Kindheit in ber
Schweiz mit ber beutichen Sprache gründ:
lich vertraut geworden, bejchäftigte er 1
viel mit deuttcher Sitteratur, namentli
mit Heine, über welden er 1864 einen
Eifay in ber »Civiltä cattolica« ver:
öffentlichte, und an deifen Überfeßung er
fich fofort machte. Die Dante gie 1
gab ihm Veranlaſſung zur Veröffentli-
dung eines Eyflus von Gedichten: »Ghir-
landa dantesca«. Noch in demjelben
Jahr wurde er an bad Lyceum von Fer⸗
rara berufen, und während bes dortigen
Aufenthalts trat er mit feiner Überfegung
bed » Buches ber Lieder« von Heine in bie
Öffentlichfeit (»Il Canzoniere di Heine«,
1865). Diefe Arbeit fand bie wärmfte
Aufnahme in Stalien und leiftete der
Schätung bed deutſchen Poeten bort be:
deutenden Vorfchub, weniger vielleicht im
großen Publikum als unter ben jungen
poetifhen Talenten ber Halbinfel, für die
ed von ba an faft zur Mobefache wurde,
ihre lyriſchen Sammlungen mit Über:
Ba aus Heine zu bereichern. Von
errara als Profeflor der deutjchen Lit:
teratur nach PBabua verfegt, trat er da:
ſelbſt mit einem ftarten Band von Drigi-
nalgebichten hervor (»Prime poesie«,
782 Zalewski
ſchau zog er, wie die meiſſen Dichtergenoſ⸗
ſen, nach Paris, wo ſich bald zwiſchen ihm
und Mickiewicz Icht erzliche Beyer en
usbildeten. Ra er weite Reifen
nach Italien und Baläftina unternommen,
Tieß er fih in Südfrankreich nieder und
lebi jeit 18741 in ftiler Zurückgezogenheit zu
Villepreux bei St. Eyr. In nen zabl-
reichen Liedern, von benenviele, ſo nament⸗
li »U nas inaczej« (deutſch im »Polni:
ſchen Barnaß« von Ritihmann), überall
in Bolen gefungen werden, wie in feinen
biftoriihen Romanzen erweiſt fih 2.
ein Dichter erften Ranges. In »Duch od
stepu« (»Der Geift teppe«) ver⸗
juchte er ein auf tiefen philoſophiſchen Vor⸗
aus ſeßungen beruhendes zu ſchaffen;
in »Przenajswietsza ina« (»Die
— ſte Familie«; deutſch von Zip⸗
per verwertete er feine Lolallennt⸗
niſſe in glücklicher Weiſe Eine Geſamt⸗
ausgabe ſeiner gen erſchien 1878.
alewstli, Kafimir, poln. Schrift:
fteller, geb. {848 zu Plozk, fludierte an
ber Warfchauer Univerfität, wurbe Advo⸗
fat, gründete jeboch 1865 bie Zeitung
»Wiek« und wibmete ſich fortan auss
ſchließlich litterariſcher Thätigfeit. Er ges
bört den ————— dramatiſchen
Schriftſtellern der Gegenwart. Unter ſei⸗
nen zumeiſt mit Beifall aufgenommenen
Scaufpielen find hervorzuheben: »Bez
posagu« (»Ohne Mitgifte, Ra »Z
pestepem< (»Mitdem Fortfchritt«, 1873);
»Przed &lubeu« (»Bor der Dodpeitc,
1876); »Zieziarno« 1 R
das Trauerfpiel »Marco Foscarini«
RE »Artykul 264< (»Der Artikel
«); »Treflowa dama« (»Trefibame«,
1879); »Pani podkomorzyna« (»Die
Trau Unterimmerin«, 1880) x. Die
Dramen zeichnen ſich Durch gut geſchürzte
Intrige und fließende Sprache aus.
anella, Siacomo, ital, Lyriker, geb.
1820 zu Chiampo im Bicentiniichen, wid»
mete jich den Priefterftand, machte jeine
Studien imgeiftlihen Seminar zu Bicenza
und wurde 1855 Profeſſor der Philoſophie
und ber italienıfihen Litteratur am Liceo bi
Santa Caterina Marco Foscarini)
zu Venedig. Ein Jahr jpäter übernahm
er die Direktion bes Ginnafeo liceale in
4
als Ina) ber
— Zeiſe.
Bicenza, 1862 ging er in gleider Stel
lung nad Pabun, 1866 wurbe ibm ber
Lehrſtuhl der italteniichen Litteratur an
ber Univerfität bafelbft übertragen; Ges
re lichten veranlaßten ihn de
ſich en ‚ins ee nah Bis
cenza zu ieben. w war er
als lyriſcher Dichter zu großem Ruf ge
—F n — nt
en Stellen au italieni
ber Gegenwart ein. ae des
Stils zeichnet feine Dichtungen aus, unb
ite bes Inhalts wußte er als
Priefter immer die feinem Stand ſchul⸗
dige Rüdficht mit ben Tendenzen der mo⸗
bernen Zeit zu vereinigen. Er befang
Manin und Cavour, er feierte Saliler,
alles in fo maBvoll-ewürdiger Art, et
nach feiner Exite bin Anlop gab. Da
bat übrigens feine Lyril eine »wiſſenſchaft⸗
liche« genannt, weil er mit einer gewiſſen
Vorliebe fih von Themen der Wiſſeuſchaft
und ihren praßtifhen Erfolgen infpirieren
ließ, fo in dem vielgerübmten Gedicht »La
conchiglia fossile«, in dem Gedicht auf
bie Vollendung bes Kanals von Suez, in
ben Gejängen: >Scienza e natura«,
»L’industria«, >Il lavoro«. Erveröfjent-
lichte: »Versi« (1868) ; »Poesie« (1877);
»Nuove poesie« (1878); eine Erzä
lung in Xerjen: »Il piccolo
brese« (1870); ferner: »Scritti varü«
(1877) und neueftens zwei Poeſien: »Il
pettirosso« und »L’Astichello« , jowie
»Edvige, racconto« (1881).
} f. Wilhelmi.
einrich, Dichter und Über:
feger, geb. 19. April 1822 zu Altona, bil:
dete 8 um Apotbefer aus und trat dann
in bie Bemifche Fabrik feines Vaters in
Altona ein, welche er 1863—75 felbitän
big leitete. Nebenbei natunvifienichajts
fihen und litterarifchen Beſchätigungen
mit Eifer obliegend, übertrug er eine Reihe
willenichaftlicher und poetiicher Werke aus
dem Dänifchen und trat als Lyriler mit
mehreren Eedichtfammlungen hervor, wie:
»Gebdichte« (1847), » Kampf: und Schwert:
lieber« (1849), »Neue Gebichte« (1850)
»Aus meiner Liedermappe« (1861),
»Rampf= und on (1870) ud
»Kleine Lieder« (1871), die mit ihren
Beifing — Bendrini.
2 fünftelten Weiſen mit Recht
——
fing, Adolf, Aſthetiker und Schrift⸗
—* 24. Sept. 1810 zu Ballenſtedt,
her Brofefjor am Gymnaſium zu Bern:
urg, privatifierte feit 1853 meift in
Münden, wo er 27. April 1876 ftarb.
Er entbedte das Geſetz, daß ber menſch⸗
liche Körper neben vielen andern Erſchei⸗
nungen nach bem Verhältnis bes fogen.
Goldnen Schnittes gegliebert ift, und ver:
öffentlichte darüber die »Neue Xehre von
den Proportionen des menſchlichen Kör-
perd«e (1854). Bon feinen fonftigen
Schriften nennen wir bier: „Afbeithe
Forihungen« (1855); »Die Metamor:
phoſen in ben Verbältnilfen ber menſch⸗
lihen Geftalt« (1860); »Religion und
Biflenfchaft, Staat und Kirche« (1873);
ferner die Nomane: »Die Reife nach dem
2orbeerfranz« (1861, 2 Bde); »Hauſſe
und Baifle« T ‚3 B8be.); "aonhe und
Krinoline« 3 Bde.); »Kunſt und
Gunſt« (1865, 3 Bde.). Auch eine Tra-
göbie von ihm: »Saiferin Eudoxia«,
am in München auf die Bühne.
Zeleny, Wenzel, tſchech. Litterarhi⸗
ſtoriker, geb. 1825, geſt. 1875 als Gym⸗
nafialdir tor in Prag; ſchrieb die Übers
ficht der tichechifchen Xitteratur int tiche:
chiſchen Konverfationslerifon (»Slovnik
Naucny«, 1861— 78), ferner fehr gründ⸗
liche Biographien ber tſchechiſchen Schrift:
fteller: Karl J. Erben, Kranz Palacky,
ohann Kollär und Joſeph Jungmann.
tztgenanntes Werk iſt Zelenys beden⸗
be Leiſtung. 3. lieferte auch eine
muftergültige ipehifche erjeßung von
Macaulays »Engliicher Gefchichte«.
Zeller, Eduard, Theolog und Ge:
ſchichtſchreiber der Philoſophie, geb. 22.
zen. 41814 zu Kleinbottwar in Wilrttem-
tg, fubierte zu Zübingen und Berlin,
habilitierte fi 2840 in Tübingen, wurbe
1847 Profeſſor der Theologie in Bern
1849 in Marburg, folgte 1862 einem Ruf
als Profeſſor der Philofophie nach Heibel-
ber, und wurde in gleicher Eigenfchaft
1 nach Berlin berufen, wo ern
wirft. Bon jeinen Schriften find zu nen:
nen: »Wlatonifhe Studien« (1558 ;
»Die Bhilofophie der Griechen« (4. Au
1783
1876 ff.); »Die Apoftelgefhichte kritiſch
— —— An gr
andblungen ihen Inhalts⸗
Kan 1875, 2 Sammlung 7); »Staat
und er (Borlefungen, 1872); »Davib
Friedr. Strauß, in feinem Leben unb fei-
nen Schriften gefchilbert« (1874) unb bie
»Geſchichte der deutichen Philoſophie feit
Leibnig« (1873), fein Hauptwerk.
Zen ‚Bernardino, ital. Dichter
und überſetzer, geb. 6. Jul 1839 zu Ber:
gamo, geft. 5. Aug. 1879 in Palermo;
widmete fih dem Studium ber Rechte zu
Pavia und wurde 1861 zum Doktor pro:
moviert, bei welcher Gelegenheit er durch
eine Differtation über bie »Freie Kirche im
freien Staat« die Aufmerkſamkeit in un⸗
gewöhnlichem Grad auf ſich lenkte. Er
entfagte jeboch ber Laufbahn bes Rechts⸗
elehrten und folgte | ner litterarifchen
Neigung, indem er 1862 ben Lehrſtuhl
ber itahtenifhen Sprache am Lyceum zu
Como übernahm. Durch einen längern
Aufenthalt während feiner Kindheit in ber
Schweiz mit ber beutichen Sprache gründ⸗
lich vertraut geworden, bejchäftigte er fi
viel mit deutſcher Sitteratur, namentli
nit Heine, über welchen er 1864 einen
Eſſay in ber »Civilta cattolica« ver:
öffentlichte, und an deſſen ——
ſich ſofort machte. Die Dante se 1865
gab ihm PVeranlafjung zur Veröfientli-
hung eines Cyklus von Gedichten: »Ghir-
landa dantesca«. Noch in bemfelben
Jahr wurde er au das Lyceum von Fer⸗
rara berufen, und während bes dortigen
Aufenthalts trat er mit feiner Überfeßung
bed » Buches ber Lieder« von Heine in bie
Öffentlichkeit (»Il Canzoniere diHeine«,
1865). Diefe Arbeit fand bie wärnıfte
Aufnahme in Stalien und leiftete der
Schätzung bes deutichen Poeten bort be:
beutenben Vorſchub, weniger vielleicht im
großen Publifum als unter den jungen
poetifchen Talenten ber Halbinfel, für Die
ed von ba an fait zur Mobefache wurbe,
ihre Iyrifchen Sammlungen mit über:
fegungen aus Heine zu bereichern. Yon
och | Zerrara als Profelfor ber deutſchen Kit:
teratur nach Padua verſetzt, trat er ba:
ſelbſt mit einem flarken Band von Origis
nalgedichten hervor (»Prime poesie«,
784
1871), aus welchen manches Schöne in
Deutſchland durch überſetzungen von Heyſe,
. Marr bekannt — iſt.
mit Heine fort, feilte nl, an feiner
ung, gab fih namentlih Mühe,
folche Gedichte, deren Versmaß er beliebig
verändert hatte, in ber urfprünglichen
metrifchen Form bed Originals neu zu be-
arbeiten. So erfchien bie 3. Auflage bes
»Canzoniere« (1878) in weſentlich ver:
beiferter Geftalt. Leider wurbe 3., deſſen
Geſundheit immer eine ſchwankende ge:
weien, ber Ritteratur durch einen frü
Tod entriffen, nachdem er feit 1875 an
ber Univerfität zu Palermo als Profeſſor
ber italienifchen Litteratur gewirkt und
furz vor feinem Tob fi) mit einer Tochter
bes deutſchen proteftantifchen Pfarrers Kitt
in Bergamo vermäblt hatte, welche gegen:
wärtig bie Herausgabe feines Briefwech⸗
- fel8 vorbereitet.
l, Karl, Dichter, geb. 22. April
1831 zu Münden als Sohn eines Klei⸗
berhänblerg, durchlief die Lateinſchule und
das Gymnafium bafelbft, ftudierte hier
auf zus) opbie und Philologie, wirkte
feit 1856 als Lehrer in Eichſtätt unb
Münden, wurbe 1871 zum Brofeffor für
beutiche Sprache unb Fitteratur am Real:
mnaſium in Regenöburg ernannt unb
am 1880 als Gpmnafialprofeffor an
das neue bumaniftifhe Gumnafium das
felbft. Außer einer Anzahl von Gebich-
ten, Eſſays, Abhandlungen, Programmen
hat er veröffentlicht: »&delmeiße, eine An⸗
tbologie ee ar Grauen —
»Erſte Klänge«,
vermehrte Aufl. 1874); »Dichtungen⸗
(1874); >Gala. Ein an Kailer
Rotbaris Tieb’« (1877); »Wittelsbacher
Album« (1880) u. a.
eyer, Julius, tichech. Romanſchrift⸗
fteller, geb. 1842 zu Prag, bereifte Deutſch⸗
land, Frankreich, Griedenlanb, Stalien
und Rußland und verweilte befonbers im
legtgenannten Land einige Jahre als Er:
jieber. Ein fehr erreabared Gemüt und
eine überaus reihe Phantafie, verbunden
mit einer gründliden Kenntnis ber
mannigfachſten Kulturfiufen, verleihen
feinen Schöpfungen einen hoben Reiz. 2.
Zettl —
Ziehen.
ſchrieb: »Anbreas Gernnden«, ein Roman:
aus ber Zeit der Kaiferin Katharina IL,
bis jet fein bedeutenbftes Werk; Romane
aus dem mobernen Leben: »Miß Olvm⸗
pla«, »Seine Welt unb bie ihrige«, »Der
Graf Zaver«, »Abenteuer der Mabrana« ;
Bilder aus dem Orient: »Die Märchen
der Sofana<, und ben wefteuropäifchen
Kulturroman aus bem Mittelalter: »Die
treue Freundſchaft zwiſchen Amis und
Amil«. Neueiter Zeit (1880) erichien von
3. ein Cyklus epiicher Gedichte aus Böh-
mens Vorzeit unter bem Namen: »Vy-
Sehrad«, worin ber Dichter die a m:
lichen — von Libuſſa, Elle, aͤrka,
Ctirad, —— Premyſl ꝛc. Fünfllerifch
erte.
Ziegler, Karl, Dichter, geb. 12. April
1812 zu St. Martin in Oberöfterreich,
eft. 20. Mai 1877 zu Wien; erhielt nad)
Exfebigun ber pbilofophifhen Studien
an ber Wiener Uniwerfität 1838 eine
Kanzleianftellung und verblieb in dieſem
Amt bis zu feiner Penfionierung 1857.
3. gehört zu ben formfeinften öfterreichi-
ſchen Dichtern der neueften Zeit. Seine
Sprade und Darftellung find, abweichend
von ben meiiten feiner bichterifchen Lands⸗
Teute, meift fehr einfach und nur felten
mit Bildern gefhmüdt; dafür weiß er
durch Wahrheit der Empfindung, originelle
Behandlung und idealen Schwung der
Gebanken zu feſſeln. Die Titel *
Werke find: »Gebichte« (1843), die unter
bem Pſeudonym Garlopago erfienen;
»Himmel und Erde«, Gedichte (1856);
bern< (1866) und »Vom Kothurn ber
Lyrik« (1869), letzteres Wer? eine Samms
lung von Hymnen, Rbapfobien,Elegien :c.,
oft von großer Schönheit.
Ziehen, Eduard, Schrififteller, geb.
29. Olt. 1819 zu Toſtedt in Hannover,
bierte1 zu Göttingen und Bonn
eologie und Philologie, war 1844—45
gaustche im Haus hanndverſchen
undesgeſandten v. Lenthe zu Frankfurt
a. M. und lebte nach 1848 als Priva
lehrter daſelbſt, ſeit 1855 auch an ber Re
daltion ber a re betei=
figt. Für feine Erzählungen wählte er
mit Vorliebe den Hintergrund bes hannd⸗
verfchen Wenbenlands und verlieh biefen
Zimmermann — Zimmern.
Novellen durch treue Schilderung ber ur⸗
alten Sitten und Gebräuche der urjprüng-
lich wendifchen Bevölkerung einen kultur:
en Wert. Hier find hervorzube-
n: »Menbdifche Weiben« (1854); >Ge-
ſchichten und Bilder auß bem wenbif en
Volfsleben« (1859) ; > Heiberofen« (1876,
4 Bdchn.). Auch veröffentlichte er das
lyriſch⸗ Gedicht »Eginhard und
Emma« (1860), und neuerlich iſt er un:
ter dem Pſeudonym Eduard Ellers⸗
berg mit dramatiſchen Verſuchen, z. B.
dem Zuftjpiel»Eine Damenverſchwoͤrung«
u. den Schauſpielen: »In ſtürmiſcher Zeit⸗
und »Gaſton von Ronac«, hervorgetreten.
Zimmermann, 1) Wilhelm, Ge
ſchichtſchreiber, geb. 2. San. 1807 zu Stutt-
art, geft. 22. Sept. 1878 während eines
beaufentbalts in Mergentheim; befuchte
bad Seminar in Blaubeuren und das
theologiſche Stift zu Tübingen, priva-
tifierte 1830— 40 zu Stuttgart, mit lit
terarifhen Arbeiten Beichäftigt. mwurbe
dann Diakonus in Dettingen und Urach
und kehrte 1847 als Profeſſor ber Ge
ſchichte und beutfchen Litteratur an ber
polytehnifhen Schule nah Stuttgart
urüd. AL Abgeordneter der deutſchen
— ——— von 1848 hielt er
zur Linken, wurde 1850 durch Miniſterial⸗
erlaß ſeiner Stellung am Polytechnikum
enthoben und lebte nun wieder als Schrift⸗
ſteller zu Stuttgart, bis man ihm 1854
bie Pfarrei in Leonberg übertrug, von wo
er 1 nah Schnaitheim, 1872 als
Stadtpfarrer nach Owen verfeßt wurbe,
welche Stelle er bis zu feinem Tod beflei-
bete. Zimmermannd erfte litterarifche Ver:
fuche waren poetifher Natur; von ihnen
erlebten bie »Gedichte« 1854 bie 3. Auf:
lage. Bon feinen hiſtoriſchen Schriften
ſind als die vorzüglichfien zu erwähnen:
— — der Deutſchen gegen
Napoleon« (3. Aufl. 1859); »Geſchichte der
Hohenftaufen« (3. Aufl. 1865) und »&e-
ſchichte des groben Bauerntriegd« (2. Aufl.
1856, 3 Bde.), fein Hauptwerk; ferner:
»Die beutfche Revolution« (2. Auf 1851);
»Die engliihe Revolutione (2. Aufl.
1854); »Weltgefchichte für me:
Frauen und Jungfrauen« (1854 —8
»Der deutſche Katferfaal« ( Aufl. 1855
Echriftſtellerlexikon.
I
I,
785
»Geſchichte der profaifhen und poetifchen
beutichen Nationallitteratur«e (2. Aug.
1856); N te ber Boefie aller Völker⸗
= Ausg. 1856); Ar ber
irche Jeſu Chriſti« (2. Aufl. 1869);
»Illuſtrierte Geſchichte des deutſchen Volks⸗
(1871 - 77, 3 Bde.). Auch bearbeitete er
die 4. Mn von Wirths »Deutfcher Ge
ſchichte« (1865, 4 —
2) Robert, Aſthetiker und philoſoph.
Schriftſteller, geb. 2 Nov. 1824 zu Prag,
ftubierte dafelbit und in Wien Philofophie,
Mathematik und Naturwillenfchaften,
wurde 1849 Privatdozent der Bhilofophie
an der Univerfität in Wien, 1850 außer:
ordentlicher Profeſſor an der (fpäter auf:
gehobenen) Univerfität zu Olmüß, 1852
ordentlicher Feuer in Brag und 1861
u Wien, wo er 1869 auch zum Mitglied
er Akademie der Wiflenfchaften ernannt
wurde. 3. bat ſich befonders durch feine
Bekämpfung ber Hegel: Vifcherichen Ge
Be und die vom Standpunkt ber
erbartichen Schule aus burchgeführte Be:
ründung ber Formäſthetik ’ owie buch
feine (bis dahin einzige) Gefchichte der
Afthetif befannt gemacht. Als feine wich-
Schriften f
ndlungen von riften
der Faiferlichen Alademie ſowie in andern
Zeitfchriften und Revuen enthalten. Als
Dichter trat er auf mit ber anonym er-
ſchienenen SON OO LEE Gedichte:
»Guerrillaskrieg« (1845) u. der Dichtung
»König Wenzel und Sufjanne« (1849).
Simmern, Helen, deutſch-engl.
Scriititellerin, geb. 25. März 1846 zu
—— ‚ lebt in London. Ste kam als
ind nach England, lebte erft in Notting-
ham, wurbe 1868 bei ber Bocenfhritt
»Once a week« eingeführt, lieferte dann
Beiträge auch für andre Zeitfchriften und
fammelte ihre Arbeiten 1873 als »Stories
in precious stones« und 1874 als» Told
by the waves«e. Ernſtere Arbeiten von
50
786 Zingerle — Bik.
writings« (1876) und »Lessing, his life
andhis works« (1876—78, deutſch 1879);
auch bat fie zu einer Neuausgabe von Er:
neft Bella > riesung der dramatifchen
« (1878) eine Einleitung
ejchrieben,, Die »Dramaturgie« überfebt
01879 unb ift Mitarbeiterin mebrerer
deutichen Zeitfchriften.
Zingerle, 1) Pius, Orientalift und
Schriftiteller, geb. 17. März 1801 au Me
ran, geft. 10. Yan. 1881 zu Marienberg
in Tirol; ftubdierte in Dieran und Inns⸗
bruck, erhielt 1824 bie Priefterweibe eines
ihr find: — his life and
Benebittiners, wurde an am Gym- | Gew
nafium zu Meran, 1 Direktor des⸗
felben, fpäter Konſultor der Kongregation
ür orientalifche Biratmangelesenbeiten,
rofeſſor ber arabifhen und ——
prachen an der Sapienza und Skriptor
an der Vatikana in Rom. Gegen Ende
ber 60er Sabre zurückgekehrt, lebte er ſeit⸗
bem als Subprior bed Benebiftinerftifts
u Marienberg und wurde 1871 für feine
iftungen a dem Gebiet ber orientas
liſchen Sprachen zum Ru ber Wie⸗
ner Alabemie ernannt. Neben feinem
auptwer?, dem »Lexicon syriacum«
1873), veröffentlichte er unter anderm
die Iehrreiche Schrift »Uber Die morgen-
et Elemente in ber deutſchen Poe⸗
ie« (1862); bie —— »Harfen⸗
änge vom Libanon«
Dee (1
2) Ignaz PVincenz, Dichter unb
Scäriftiteller, geb. 6. Juni 1825 zu Me⸗
ran, begann 1842 in Trient feine philofo-
phiſchen Stubien, fiebelte hierauf nach
Innsbruck, dann nach Briren über, wo
er Theologie ftubieren wollte, trat in bag
Benebiktinerflofter Marienberg als an:
a Novize ein, fanb aber feinen
eihmad am — und kehrte in
die Welt zurück. Nach einer im Herbſte
durch Deutſchland unternommenen Reiſe
zum Profeſſor für Germaniſtik in Inns⸗
bruck ernannt ee er 1869 bie
Auszeihnung eines Mitgliebs ber Wiener
Alademie und wirft oc gegenwärtig in
und »Ge
bauptfächlich verdient gemacht um bie
eimatskunde Tirols, um beilen Ge⸗
chichte, Litteratur, Sagen und Bräuche.
Aber auch ald Dichter hat er einen gut
—— En er te in
ebterer Eigen > ingszeitlofen«
( eitgebichte, sl ; »Bon den Alpen«
eitgebichte, 1850); »Gebichte« (1853);
»Die Müllerine (Tiroler —
1853); »Der Bauer von Longvalle
&hlung, 1874). Aus ber großen Zahl
Keiner wiſſenſchaftlichen Publikationen
nennen wir: »Sagen aus Tirole (1850);
Tirol. Natur, Geſchichte und rn
1852);
e⸗
ar n Spridwörter im Miütelalter«
(1864); »indlinge« (1867—70) x. _
i8, Kathinta, geborne Halein,
Scrittftellerin, geb. 4. Nov. 1801 zu
Mainz, erhielt ihre Erziehung in einem
Penfionat in Straßburg, wo fie eifrig bie
feanzöfiihen Klaffifer laß, und ließ, ind
elterliche or zurücgefehtt und dort in
ihren muſikaliſchen und poetifchen Nei⸗
zurgen efördert, 1824 ihre erſten Ge⸗
ichte: »Phantafieblüten und Zänbeleten«,
ericheinen. Finanzielle Rückſichten zwan⸗
en fe 1 en in —— — — a in
aiſerslautern päbagogifhe Stellen zu
verfeben, die fie aber —
wieder aufgeben mußte. Unglücklich an
ben Advokalen Dr. Jverheiratet, ber fie
nad) zwei Jahren verftieß, hierauf nach
Amerika flüchtete, nah langen Jahren
aber wieder in Deutfchlanb erſchien, lebte
fie, von allen hochgeachtet, in Mainz, bat
aber, aus dtonomifcher ee
t ſchrift⸗
ſtelleriſch thätig, hat die Gear teils
unter ihrem Mädchennamen, teils unter
Pfeudonymen (vornehmlih Zianitzka)
eine ſtattliche Reihe von Gedichten, Er:
zählungen, Romanen, Biograpbien, Ju⸗
gendſchriften unb Überfeßungen geliefert,
wovon das meifte mittelgut, man e
jeinem Amt, mit welchem die Teilnahme ring, vieles ee gut ift. Originell tft fie
€
an ber Staatsprüfung für dag Gymnas | in
n Titeln ihrer Produkte (»Donrer
ſiallehramt verbunden if. 3. hat fih und Blitze, »Nheinfandfärnere, »Süp
Bola.
und Sauere, »Mailräöuter«, »Champa⸗
nerſchaume, »Korallenzinken«, »Strob:
er⸗ nennt fie z. B. ihre Novellency-
flen. Ihre Lebensbilder Goethes, Byrons,
Heines find eine angenehme Lektüre, ge
nügen aber höhern Anforderungen ber
Kritik oder auch der Aſthetik nicht. Wäre
bie Berfajjerin nicht durch ihre mißlichen
Berhältnilfe gezwungen worden, für das
tägliche Brot zu ſch ‚ jo wäre fieihren
Gaben nad) im ſtande geweſen, unfre Lit:
teratur mit gebiegenen Produkten zu bes
reichern.
—8 (pr. fohla), Emile, franz. Ro:
manfchriftiteller, geb. 2. April 1840 zu
Paris, Sohn eines italienifhen Inge:
nieurs, der den Bau des »Kanals Zola«
in der Provence leitete, aber ſchon 1847
u Air farb, verbrachte feine Jugend im
üben, befuchte feit 1858 das Lycke
St. Louis in Paris und trat bann, um
fi) dem Buchhandel zu widmen, in das
Geſchäft von Hachette ein. Seine Muße⸗
ftunden zu fchriftftellerifchen Arbeiten be⸗
— ſchrieb er litterariſche und thea⸗
traliſche Kritiken für verſchiedene Zeit⸗
ſchriften und verſuchte ſich bald auch auf
dem Gebiet des
störes de Marseille« und »Le vaeu
d’une morte<. Mehr Beachtung als dieſe
Werke fauden fchon feine »Contes à Ni-
non« (1864) und die »Confession de
Claude« 99 wäbrenb Thérèse Ra-
quin« (1867) die Rich des Autors ſo⸗
wie fein Talent, bie Nachtfeiten ber menfch-
lichen Natur mit geaufamer Wahrheit zu
— unzweifelhaft befunbete. Nach⸗
merbarauf »Madeleine Förat« (1868),
eine Stubie über die Fatalität der ererbten
Anlagen, gleihfam als Vorfpiel voraus⸗
gefehidt, begann er feinen berühmten,
dasſelbe Thema in ausgeführterer Weife
behandelnden Romancyllus »Les Rou-
—58— ei ** als die
»pſychologiſch⸗ſoziale ichte einer Fa⸗
milie * dem iten ——
bezeichnet, und von deſſen projektierten 20
Binden 1871—80 neun erichienen find,
nämlich: »La fortune des Rougon«,
»La curöe«, »Le ventre de Paris«,
»La oonquäte de Plassans«, » La faute
de l’abb& Mouret«, »Son excellence Eu-
oman® mit: »Les ıny- ||
187
göne Rougon«, »>L’assommoir«, »Une
e d’amour« und »Nana«. Letztere
t über 80, »L’assommoir« gegen 50
nn erlebt, und der Erfolg der übri-
en Bände war zwargeringer, doch immer⸗
in ſehr beträchtlich. Über den leitenden
nen, der durch das Werk hindurchge⸗
ben foll, jpricht fi 3. in ber Vorrede zum
eriten Band felbit aus. Er wolle, jagt er,
durch Löſung ber voppelten Frage bes an⸗
gebornen Temperaments und ber um:
ebenben Welt den Faden zu verfolgen
uchen, der mit matbematifcer Genauig⸗
keit von einem Menſchen zum andern
führe. Wie die Schwerkraft, ſo habe auch
die Erblichkeit ihre beſtimmten Geſetze.
Das charalteriſtiſche Merkmal ber Rou⸗
gen aaa fei bie r ellofigfeit ber
egierden, die unerfättl de Genußſucht,
welche, phnfiologif betrachtet, als die
langſame Folge gewifler Tape: im Blut:
und Nervenleben angelehen werben müf-
Ka ie aus einer erften organifchen
erlegung in einer Raſſe entwideln und
je nad) der umgebenden Atmofphäre bei
jedem Individuum diefer Nafie die Ge-
fühle, Triebe, Leidenſchaften, die natür-
ichen unb initinktiven Kundgebungen bes
Menſchen beftimmen, deren Ergebnifie
man gemeindin Tugenden und Lafter
nenne zc. Die Art, wie Z diefe Aufgabe
gelöft, hat ihm ebenfo heftige Angriffe wie
unbegrenzte Bewunberung ein ekragen
und ihn jedenfalls als führer
Naturaliften legitimiert. Allein er bat bie
Anwendung bes Grundſatzes der Rea⸗
liften, daß ber Schriftfteller alles folle
barftellen dürfen, mas die menſchliche
— beſtimmt, daß er es der
hrheit ſchuldig ſei, nichts zu verſchwei⸗
gen und nichts zu befchönigen, mit jedem
neuen Roman bermaßen gefleinert, daß
er endlich in »Nana«, bie lebten Schran⸗
fen be3 en nieberwerfenb, dem
MWiderwär ipen, Efelerregenden unb Un⸗
flätigen vollen Spielraum gewährt und,
ba eine weitere Steigerung kaum denkbar,
ber Leſer begierig fein barf, wie 3. feine
amiliengefchihte fortführen wird. Als
itifer (lange Zeit im »Voltaires,
neuerbings im »Figaro«) zeichnet fich I.
nicht minder durch ee are
, |
788
jöneibine Sprache, durch ben Mut feiner
erzenguing und äußerſte Unliebens-
würbigfeit aus und gerät dadurch mit
ber Sympathie und Bewunderung bes
Bublifums nicht felten in Konflilt. Auf
ber Bühne hatte er biäher mit feinen eig:
nen Arbeiten wenig Glück; Dagegen er:
lebte eine Dramatijierung des »Assom-
moir« durch Busnach und Gaftinenu, in
welcher die Roheiten des Romans gebämpft
unb bie EN ganz beſeitigt
waren, über 200 Vorftellungen. Son
erfchienen von 3. noch: »Mes haines«
(Plaudereien über, Kunft und Litteratur,
1866 u. 1879); »Edouard Manet« (bio-
graphifche Studie, 1867), »Nouveaux
contes & Ninon« (1878) u. a.
Zöpfl, Heinri atthias, au®:
gegcicämeter echtögelehrter, geb. 6. April
807 zu Bamberg, geit. 4. Juli 1877 in
Ha 9; ftudierte Rr Wurzburg und
ilitierte fich 1828 als Privatdozent in
—— 1839 zum Profeſſor des
taatörecht8 ernannt, verwaltete er wäh:
rend ber Bewegungen von 1849 das Pro:
reftorat der Univerfität mit Umficht und
Teitigfeit und warb 1850 von berfelben
gm Abgeordneten für die badiſche Erfie
ammer gewählt. Seine Hauptwerle
find: »Deutfche Staats: und Rechtsge⸗
ſchichte« (4. Aufl. 1871—72, 3 Bbe.);
»Grunbfäße de allgemeinen und des fon:
ftitutionell-monardyifchenStaatsrechts«(d.
Aufl. 1863, 2 en »Altertümer bes
deutfchen Reichs und Rechtd« (1860 — 61,
3 Bde). Ferner find zu nennen: »Die
peinliche®erihtsordnungKaijerstarls V.«
(2. Aufl. 1876); Ȇber hohen Abel und
Ebenbürtigkeit nach dem deutichen Reichs⸗
ftantsrecht« (1853); »Die Demokratie in
Deutichland« (2. Aufl. 1853). Nach feis
— —
ungen über t8philofopbie«
Zorrilla (3. y Moral), Don Zofe,
ſpan. Dichter, geb. 21. Febr. 1818 zu Bal:
ladolid, machte feine erſten Studien in
Madrid, unternahm dann eine Reife ins
Ausland und widmete ſich nach feiner
Nüdkehr, dem Willen bes Vaters gebor:
hend, zu Toledo dem Rechtsſtudium, wor:
auf er eine Magiftratsftelle in feiner Va⸗
terftabt erhielt. Aber von jeher hatte er
Zöpfl — Buccalmaglio.
fih mehr von Poeſie und litterarifchen
Beichäftigungen angegogen gefühlt, und
mit feinem Vater barüber zerfallen, ent⸗
floh er endlich, wiewohl ganz mittellos,
nad Mabrid, wo ihn der tragifche Tod
und das Leichenbegängnis bed Dichters
Larra (1837) zu einer Elegie begeifterten,
welche zuerft bie allgemeine Au anr-
feit auf ihm richtete. Kurz darauf erſchi
ber erfte Band feiner Gebichte (1837), die
war Beifall fanden, aber doch eine zu
arte Nachahmung ber neuen Romanti
Frankreichs, namentlih V. Hugos und
amartines, zur Schau trugen. Dagegen
jeigte er fich in einer zweiten Gedichtſamm⸗
ung (1 * namentlich aber in ſeinen
»Cantos del trovador- (1840—41,
3 Bde.) als Iyrifcher und beftriptiver Dich⸗
ter in feiner ganzen A ee und be
— damit einen hm. Später
olgten: »Flores perdidas« (1843); bas
Epos »Granada« (1852, 2 Bde.);»Po&ma
religioso« (1869); »Composiciones va-
riag« (1877) u. a. Die Hauptquellen feis
ner Begeifterung find das Nationalgefüht,
die poetifche und legendenhafte Zrabition
Spaniens. Ein echter Troubadour, befingt
er ben Ruhm des Baterlanbs, die Thaten,
die Ehre und ben religiöfen Glauben des
ſpaniſchen Volks, die ritterliche Liebe und
Kourtoifie. Seine Lyrik hat etwas Drien-
talifche8 unb glänzt beſonders durch bie
Tarbenpracht der Schilderungen; in bes
zug auf die Form ift er unübertroffen. Die
gleiche Richtung verfolgte 3. übrigens
auch in feinen zahlreichen Dramen, unter
welchen »El zapatero yelrey«, » 0
Garcia«, »A buen juez mejor testigo«,
feine Bearbeitung der Don Juan: Sage:
»Don Juan Tenorio« (deutſch 1850) und
»Traido, inconfeso y martir« (3. Aufl.
1865) befonders befannt geworben find,
während die meiften andern troß wirkſa⸗
mer Szenen ſich nicht über die Mittel
mäßigfeit erheben. 3. lebte viele Jahre
indurch abmwechfelnd in Paris unb
rüffel und begab fi von ba nad) Me:
rito, wo ihn Kaifer Marimilian zum
— ernannte. Seit dem
arimiliand lebt er wieder in Mabrib.
Suecalmaglie (ir. «maljo), Bincen
von, Volksſchriftſteller, geb. %.Mail
Zündt.
ir Schlebuſch bei Mülheim a. Rh. geft.
3. Nov. 1876 in Grevenbroich; ftudierte
1826— 28 die Rechte auf der Univerfität
Heidelberg, befhäftigte fich daneben eifrig
mit Litteratur, Muſit und Altertumskunde,
arbeitete eine Zeitlang am Landgericht zu
Köln, wurde 1 um Notar in Hüdes-
wagen ernannt und 1856 in ei Eis
genſchaft nach Grevenbroich in ber Rhein:
provinz verfeßt, wo er fpäter den Titel
uftizrat erhielt. Sein umfangreichited
erfift die unter bem Pfeubonym Mon:
u nus veröffentlichte Schrift san: 1
7 Länder Kleve, Mark 2c.« (1836
feine übrigen zahlreichen Schriften und
Abhandlungen behandeln in vollstümli-
her Weife Geſchichte, geitfeagen, Sagen,
Vollsbräuche und Volksglauben zc., fo:
»Die deutſche Kolarde«, politifcher Kate⸗
ismus (1848); »Gefcdhichte des deutſchen
olts (1849); >Der neue Eulenſpiegel·;
»Die religiöß=politifhen Fragen ber Ge-
jeman: (1861); > Fr teder beutfchen
uerne x. MS Dichter trat er mit
den beiben Volksſchauſpielen: »Der Kur⸗
fürft in en en« (1856) und Je
nn Wilhelm« (1876) auf. Auch lie
erte er bie Zugabe »Stödelchen von Mon⸗
tanude zu ber Schrift feines Bruders:
»Rhingſcher Klaaf⸗ — Sein Bruber Flo⸗
rentin (mit dem Pfeubonym Wilhelm
vonWaldbrü Tg teens
Waldbröl, geft. 1869 auf einer
Reiſe in Nachod, war ein Sögling der Mili⸗
tärfchule in Köln, ſiudierte bann, des Soi⸗
ee
1789
datenlebend überbrüflig, mit feinem Bru⸗
der zu Heibelberg bie Rechte, beichäftigte
fich nebenbei fleißig mit Botanik, Mytolo:
ie und Mufif, wurde fpäter Erzieher im
Nana bes Fürſten Gortſchakow, bei bem
er acht Jahre in Warfchau, Moskau, Be
tersburg und auf Reifen verlebte, und
wibmete ſich nach feiner Rückkehr in bie
imat aufs — den Inter⸗
eſſen der Jugend. Von ihm erſchienen:
»Slawiſche Balalaifa«e (Sammlung ruf
jifcher, polnischer, —38 — Volkslieder,
838); >Die Mofellieber« (2. Aufl. 1859);
»Kinderkomödien« (1870); ferner: »Das
Leben berühmter Werkmeiftere (1853)
und bad oben angeführte Werk »Nhing:
cher Klaaf. infränfifche Lieder und
Leufchen« (1869).
Zündt, Ernit Mn. beutfch ame⸗
rikan. Dichter, geb. 1819 zu Georgenberg
bei Mindelheim, ftudierte in München
PHilofophie und Jurisprudenz, wanderte
1857 nad) Amerifa aus und gründete in
Wisfonfin die »Greenbay Poſt«. Bon
Greenbay ging er nah Milwaukee und
nahm bafelbit eine Stelle als Lehrer an.
Gegenwärtig ift er Mitarbeiter ber » Weit:
lihen Poft« in St. Louis. 3. veröffent-
lichte: »Gedichte« (1843) ; eine Überfegung
des Ponſardſchen Preisdramas »Lucrece«
(1843); »Lyrifche und S Dich⸗
tungen« (1871—79, 2 Bde.). Für das
»Lied eines Deutfch: Amerifaners« wurde
ibm unter 200 Bewerbern vom New
orfer Sängerbunb der erfte Preis erteilt.
Pſeudonymen der neuern Pitterakur.
War, Wieris - 9. Rumpelt
Garen, Friedri — Ferd. Auguftin
WbBE °" (Abb6 Trois Etoiles) - ? (gemannt iver-
Sgatten, Baul — Eilſabeth Sqhöjen
— Hermann Lowenfeld (Gegenwart)
Albert, Etanislaus - Etanislaus Eraf Orabowsfi
Aderlei Raub - Oijela Geimm, geb. v. Amim
. Roß
un — Gparles 9
m, R. von der — Fr. W. Ghillany
Amabiva - Element Eco
Aluwart Ernſt
Ernſt Raufcher
Alfen, Karl v. - K. B. 9. Eimarch
Alt, Max — Albert Modinger
Amara — Mathilde Kaufmann
Amicas - Gir Thomas Fairbairn
Amicus curiae - 3. ®. Gollier
Amhutor, Gerhard dv. — Dagobert v. Gerhard
Andersen, Ama — Unna Wäftberg, geb. An«
dersion
Anbsit, Ernft — Bernh. Abeken
Aubrade — Juan Andrade Carvo de Camoenß
Ungelica — Emilie v. Hörmann, geb. Geiger
Ih. Nagel
— Wubertine Woodward
ner, : v. — Gharlotte v. Gofel
Unguße - — gig
Auguſte Scheibe
us)
Aut Ritty - Maria Macintofh
Hunt Loniſa — Dirs. Balentine
Aura - William Sale
. Squier
Barret, Walter - 3. L Scoville
Barren, Rev. — - Er R. Philips
= Proufl
Bewnsreise, Kilior 3 Graf Baworowsfi
Bede, Guthbert - Edward Bradley
Beehunter, - DB. Thorpe
Bee: Mater — Dr. Cumming
Belani, 9. ©. R. — Karl Ludwig Häberlin
Bei, Ucton —
Be, Currer — Charlotte Brouté
Bei, Eis - Emille Bronte
Benanly - — Abbott
Ben — Charles DB. Hart
jemins, Mr
Beunet, Eilvia - Dlivia Levifon
Bensui, Lorenzo — Biov. Dom. Ruffini
Briſted
Idelm Scqhnei
Bergen, Alex. - Marie Gordon, geb. Calafati
Bergmann, Friedrich — Leberecht
Berus 3. B. Muſchi
Schiff
+».
Bertram, Dr. _ Seorg Il. Eänlg
Pſeudonymen der neuern Ritteratur.
Berwid, Diary — Welaide Anna Procter
Beta, Heinr. und Dttomar — 9. und D. Bettziech
Betty Yasli — Eliſabeth Glück
Bibliephile Jacab - Paul Lacroig
Biddle, Jasper — Albert Smith
Binferb Voſtman - Edward Gaperne
Bigleis, Hofen — 3. Ruſſell Lowell
Bikings, Joſh - Henry ©. Shaw
Binet, Eatand — Francizque Sarcey
Birtenbähl, Karl - Hans Grasberger
Bistheis, 2. — 8. Bowitſch
Bitter, Arthur — Samuel Haberſtich
Bladmantle, Bernard - C. W. Moly
Blair, Rev. David — Eir R. Phillips
Bogaeriß, Felix - Ich. Jac. De Laet
Beyer, Maria - Anna Geiger
Belanden, Konrad v. — Konrad Biſchoff
Den Gaultier — Sir Theodore Martin
Bern, G. %. — Georg Yüllhom
Bel... = G. W. M. Reynolds
Boſton Bard — R. Barıy Coffin
Bondeuyn - van Vliet
Be) — Charles Didens
Bracauemend — Ih. de Banville
Braun, Eugen — %. W. Ghillany
Breitmaun, Dans — Charles Leland.
Brene, Conte di — Luigi Gualtieri
Brennglaß, Adolf — Adolf Glaßbrenner
Brigata — Graf Gabardi⸗Brocchi
British Suhject, a — Eir Francis B. Head
Breuner, Bo - ©. Molitor
Brest, A. - Johanna Antonie Brötel
Brest, Nelfie - Mir. E Roß
Brother Peregrine — Octavian Blewitt
Brewu, Matthew — W. 9. Rands
Brown, Tom — Thomas Hughes
Breiwme, Henriette — Frau de Saug, Malerin
Breiwurigg, Henry — Douglas Jerrold
Brune — Joh. Brlnner
Brunsld, Yriedrih - U. F. Meyer
Buutline — E. 3. C. Judſon
Buren, Huf van - J Heuff 9
Bürger, Qugo - 9. Lubliner
Bürger, Iſidor — Ernft Langrehr
Burew, Julie — Ida Pfannenſchmidt, geb. Burow
Durraschius - Vittorio Zurletti
Br ’ Robert = Rob. v. Bayer
Gaballere,, Fernan — Gecilia d’Arrom
Gabwalader Newiauds - I. Camden Hotten
Galibtan - 2. I. €. Gonzales
Galiten — Robert Buchanan
Galler Herrin’ — Garoline Symington
Gamlau Gerensa — Rev. R. Williams
Gaunibal Jack - Char
Gansn — Alfred v. Etrafdhiripla, "Maler
Caractaces - E. Emball
Carion, Franz — Fr. Lubojatzty
791
Carle - Bict. Sardon
Garlopags - Karl Ziegler
Garliämist — ? (Hamover)
Carmen Sylen - Yürftin Eltfabeth von Rumänien
Garrel, Lewis - D. G. Lutwidge
Gafelbecihis, a Beet, Molio: pn
Catharina - Frau Jolles⸗Singelß
Cato parvus — Ridyard Heber
Cavest Emptor - Eir Geo. Stephen
Garten, Piſtftratus — Lord Lytton (Edw. Bulwer)
Cecil — Cornelius Tongue
Geril, Davenant - Ren. Derwent Goleridge
Gedrie Oldacre - John Wood Warter
— Jräul. Katharina van Rees
Geller, Ludovic — Louis Leclerc
Cenar, Jules de — Jules Graf de Garn
Cham — Amedte de Not, Karikaturenzeichner
Champfeury — les Fleury
Chapuiß - of. Winller
Gharled, Jean — Karl Braun dv. Braunthal
Ghartit Varſen — Charles Kingsley
Chatterton IL, William — Daniel v. Kaͤtzoni
Chabette, Eugene — Eug. Vachette
Chemnis, M. L. v. — Moriztz Lilie
Chirtani, Luigi — Luigi Archinti
Ghrttien, Victor — Gottfried Kürth
Chriſten, Aa — Ghriftine v. Breder, geb. Frideril
Ghriflieb,, Theophile — Kathinka Zit
Chriſtepher Cauftie - J. Green Feſſenden
Chriſtrup, Jens — Jens Chriſtian Hoftrup
Clairviſſe - Louis Francois Nicolaie
Elarisel - Mrs. Barnard
Glarke, John - T. 9. Horne
Glarte, Rev. - Sir R. Phillips
Glarus, Ludivig — Wilh. Guft. Werner Bolt
Glaußberg, Amalie v. - Amalie vd. Donop
Glemens, Friedrich — Friedr. KRlem. Gerke
Element — ? (Traben)
Clyde, Alton — Dirs. Arnold Jeffreys
Gablejader De Ronucaba — Ant. Bofarull y Broca
Coffin, Joſuah — 9. W. Longfellow
Galenfeld, A. v. - M. Görling
Colet, Madame — Louiſe Revoil
Colſlett, Stephen — T. Byerley
Colſlodi - Carlo Borenzini
Colombi, Marcheſa — Maria Torelli⸗Torriani
Gontmer - ? (Wien)
Courad, Georg — Prinz Georg von Preußen
Couſtaut, W. — RK. Wurzbach v. Tannenberg
Genfantin - (unbelannt)
Genway, H. Derwent — Henry W. mglis
Gosper, Rev. W. — James G. Bertram
Corbelia - Antonie Schäfer
Georbrac, Berbello - R. Harris
Gorbula - Gräfin Irene Dela Rocca
Cornwall, Barıy - Bryan Waller Procter
Gorsinnd, Jakob - Wildelm Raabe
192
Cetten, R. I. — Mortimer Collins
Graisiey, Gaptain - ©. * —
Crayen, Porte - D. H. 6
Crewſield, Chriſtopher — —* Beecher ⸗ Stowe
Alfred Henrhy Forreſter
Darby, John — James Edmund Garretſon
Dare, Daniel — Sidonie Regnier, geb. Serrur
u. Jules V’Artols de Bournonville
Daryl, Sydney - Douglas Etraight
— Gräfin — Ciſterne de Courtiras, Vicomteſſe
e Saint» Mars
Düurt, 2. - - Madame Biard
Philippe
Destiyma — Jadwiga Luſzczewska
Deppen, Dtto v. — Karl Straß
Dods, Jcannie — Mi Maday
es Phllander Q. 8. - Mortimer Thompfon
om
Dam Anand | - Chauen Vowin
Den Fuſe — Arnoldo Yuflnato
Den Junior — Eldridge Page
Den Rebdrige — Amador de los Rios
Den Spabents — A. — (M. Cohn)
* —— De Furftin Ro
ora B’ tzow·Maſſalſty,
geb. Fürſtin Ghika
- @. Müller von Königswinter
- Yullus Raundorff
Dowuing, Major an Aut: Emith
Doyle, Martin — W. Hide
Drauner - — v. —2 —
Pſeudonymen der neuern Litteratur.
Dufeur, Biere =
Duill, Guftav - Bu
, v. - Aurora v. Sacher⸗Maſeoqh.
geb. Rümelin
Dunſhunner, Uuguflus — Prof. Aytoun
Durangele, R. — Arnold Ruge
Dusrag — M. Bretos
Serhard, Paul - ? (Beipsig)
Ebuard, Guſtav - G. E. Grunwalbt
Gawarb - Ed. Hlamwacel
Gfenbi, Murad — Franz vd. Werner
Sichwalb, Karl - Karl Tannen
GErrym, Malcolm — Malcolm Rymer
Grin, F. Ih. — Franz Kugler
Etlar, Carit - Karl Brosbdil
Etononais — Sir W. E. Gladſtone
Gugenie - Kathinta Zit
Gwalb, Franz — (Ftxeiſtadt)
Exportus — Red. Malcolm Mac Coll
Fairleigh, Frank - — Smedley
„Ettore — ce Cottrau
Fan —* Elijabeth Besen
Farthing Post - R. &. Yorne
Father Brent - 9. ©. Mahony
Pſeudonymen der neuern Litteratur. 793
Taufe, Berfaffer des — Diihael Bürger
Selig, Benedikt — Franz Joſ. Egentber
——2X Marila - Giſela Grimm
Fitbesdle, George —- W. M. Thaderay
Fitierſey, Horace — Theodore U Budley
Flammberg, Gottfried — J. H. A. Ebrard
Slaueur — Edmund Yates
Folchette — Giacomo Capon
Folues, Karl Juliuz — K. J. Yolnefics
Feore, Annie — Frau Yzermann⸗Jumius
Foreſter, Yanıy — Montram Judſon, geb. Emily
Shudbud
Foreſter, Sherwood — Spencer T. Hall
» - Rarl Enslin
Trank b. Giciuad - Hub
Tran), Amold - Franz Lieber
Genſichen
Freeſe, Heinrich — Hermann Sqhiff
Freiberg. Bliniherv. - da Pinelli, geb. dv. Trestow
Sreldent, Marz — Jul. Ed. v. Clin
‚ Simplicus — Bruno Schon
ich, Stil. - &. F. Ochſenbein
Froiſart, Jean — Alphonſe Daudet
Fran 5. - Frau Emllie Flygare⸗Carlen
Fuhrmann, der alte — Vincenz Zuccalmaglio
Fürſt W. - Dam Wisnierwsli
Fuſe, Don — Arnoldo Fuſinato
Gabriel, Wilhelm - G. Lembde
Gabriele — Gabriele 244. Zmichowßla
Gadbi, Dario — Domenico Gnoli
George, Amara — Mathilde R
Glyuben, Ho
Bin, Amelie - Amelie Binz
öbren, Karoline v.- Karoline v. Zöllner, geb. Grape
—— Godfrey — Weg. Hislop
Samen, Dieltior } - 2 3. ©. Gongalks
Gerensti — Alb. Boniorowsti
Gejchet, Paul — Charles Lever
» e- ‚ geb. Clarke
Grdf, M Friedr. Frey
Gretville, — Alice Durand
Grey, Karl - Wilhelm Grotbe
‚Herman - 6. Maday
Gukrin
Günther, Anton - Herzog Elimar von Oldenburg
Gushingten, Angelina — G. W. R. Coole
Oufab vom Gere — Guſt. Otto v. Struenſee
Hadeln, Maria v. — Beti Müller
Paide, Adolf von der — Adolf Handmann
194
Halbe, Adele von der — Yullus Wolff
Halein, Tina - Nathinta Zik
Halte, Yeremias — Nitol. Roftomaror
Halter, Guſtav - ©. Emil Barthel
Haller, Guſtave - Mad. Buflave Fould
Halm, riedrih — Eligius Franz Joſeph Freiherr
v. Mind. jen
- Maria Abigail Dodge
- William Thorn
Harlaway - H. Marihall
Harrer, Marie - Frau Marie Uttech
, Wegander - Siehe Gufl. Trieſch
Hartwig, ð — ? Meiße)
HPaſſeld, Frau van — Maclaine Pont
Hautius, Tom — Theo. A. Budley
daysen, Sarah M. — Mary fyrazer
Hazard, Difire — Octave Feuilet
Heatherbell - Eleanor Emith
Hegelingen, Abfolutus v. - Otto Friedr. Gruppe
Heiurich, Karl - 8. 9. Gh. Red
Helter, Amalie — Herzogin Amalie von Sachſen
Helene — Helene v. Hülſen
Heſ, Camillo - Camillo v. Schlechta⸗Wſehrd
Heftberg, Welb. vom — Alb. Hennig
Hellkurg, Jul. — ? (Stuttgart)
Helmuth — Paul Ritter
Hehmuth, Ernſt — Eduard Schmidt Weißenfels
Helm, Glementine — Yrau Prof. lem. Beyrich
E. - Ernſt Koch
Henbriläizen — Emanuel Hiel
Henrien, Poly — Leop. Kohl dv. Kohlenegg
Henry, Samille — Gräfin Irene Della Rocca
Herbert, Zucian — Julius Gundling
Herholdt, Henrit — Asbjörn Skram
Herman, Anton — A. H. Albrecht
Hermann, Eugen — ©. 9. v. Dedenroth
Hermann, Friedr. — 9. Sonnenſchmidt
©. 6. — ? Gautzen)
Herisig — Rofenberg
Herz, Manfred — Daniel v. Kdszoni
Heh, Bernhard — Bernhard Heßlein
Hefe, ®. - Wigand
Hieover, Ham - Gharles Brendley
Hilpebrand - Nicolaus Beets
Hilmar, S. — Hilmar Yüterbod
Hiſtericus — Eir Wil. George — Politiker
Dönrmedan, F. — Friedr. Sto
Hegs, Rattan - Henry re
Hehenmarlt — Leopold Rosner
Hebenthal, Karl - Karl May
Helbeach, Henin - W. B. Rands
Helda - Frau Mant
Pfeudonymen der neuern Litteratur.
Holding, Ephraim — ©. Mogridge
Helland, Yan — Prof. Bilringa
zen Nevierforfter -— Maler 2. Bedmann
Geme, Gecil - Augufta Webſter geb. Davieß
Homme de rien — Louis de Lomenie
Hestauit Bere - 6. R. Wigram
Hope. Anſted — Miß Burdett
Hope, Ascott R. — R. Hope Monerieff
un... ee
v . Fofler
Ountöman - Son. F. Grantley Berkeley
Hyacinthe, Pire - Charles Lohſon
Jorone — Neo. Thomas Pearce
Yonıa - Frau Polyrene Eyaf
Immergrün, Paul Juliuß — I. 9. Meyer
Impulsis Gushington — Lady Dufferin
Indioos — Major Evand Bel
Ingalbity — Rev. K. Barham
Irenzaeus - Rev. ©. 3. Prime
Irish Whiskey -Drinker - John Gheeham
Irishwoman — Miß Anna Perier
Srmin, v. - ? (Phungftadt)
- Mit Ya Eraig- Knor
Zabel - W. Gillmore Simms
Iäteuber — Alerander Hergen
us, Berengarius — Joſeph Streiter
Jwanew, ©. — Gleb. Uspenskij
Jequeß - J. Hain Friswell
Jeanne Marie - J. M. Gayetie⸗Georgentß
Jeemeß Pipeß — Stephen ir Maffett
gm), W. - W. wieſche
Je, Theodor — Siegm. Milkoweli
Johanueß, Oslar - Lehmann
John Benin, Verfaflerin von - Dinah Pkaria
Grait, sn Mutot
— Yhenig — Captain Derby
- Dr. 3. P. Haſebroek
—— 3. Perch - Prof. Aytoun
Pfeudonymen der neuern Litteratur.
Jonie, Arrigo — Giro Goiorani
Jeraſſe, Capitän — Alexis Pierron
FJörgenberg — Aullus Caduff
Jortel, Hans — Hall Oakley
Jorredd, John — E. Surtees
Juin, Karl — Karl Giugno
Jullen - Karl R. MB. Uſchner
ZJuliud, Hermann — Hermann Julius Glemdfen
Junghans, Sophie — Frau Sophie Schuhmann,
geb. Junghans
8., D. v. - Daniel v. Rdszoni
Maijer, Emft - Ew. Aug. König
Kara Giorg — 9. Brühl
Karl, Henri — Jules Graf de Garn?
Kerlewiti, Nitolai - Karl Ni. v. Gerbel
Kaſtus - Charles Wadpington
Keabie, Miß — ©. Tytler
Keener Deene — Charlotte Smith
Kertteny, K. M. — K. M. Benkert
Kirte, Edmund — John Gilmore
ſeirwan — Rev. N. Murray
Klaußuner, Chr. - Karl R. W. Uſchner
KKlereth — Klemm v. Weyhrother
Klitipan — Joh. Kneppelhout
Köhler, Hartwig — Hugo Kegel
Kenzitönriefe, VBerfaffer der — 3. v. Döllinger
Keran, W. - Waldemar Thifted
Kernelia — Yrau Hedwig Kiejelamp
Koſact Barlinäiy — Alex. Beſtuſchew
Kostinen — G. Zach. Forsmann
nn, Elisfa — Henriette Pech
Rrekowstii, W
towstaja, geb. Chwoſchtſchenski
&rene, Sarl — Tekla mel, geb. Svensſen
ee John Harris
Runde, Georg v. — Valeria v. Müller
Auttenpeitiäer - Karl v. Gerftenbergt
L..., Pauline — Pauline Ulbach, geb. Vet
Rabrenis — Giovanni Marradi
Bacretie, Arnold — Jules Glaretie
vaicus, Ph. - PH. Waſſerburg
Late, Claude — Mathilde Blind
Sa Mare - Marie on
gamber, Juliette — verw. Frau Ebmonde Adam
e „Arthur — Rarl Borr. Landſteiner
La Rune, Jean — Jules Valles
Lartwsed, Jacob — 3. R. Sadler
Sahberg, Sepp dv. — Joh. Rep. Sepp
2a Touche, John — I. Grawfurd
Se Tour, Tomline — W. S. Gilbert
Lavater, Louiß — Ludw. Spach
Sapergne, Julien — 8. U. Poincelot
gaweß, Dr. - Daniel v. aͤßzoni
Layman — Lord Houghton
Laymen, A. — ©. A. Allibone
Sahmen, A. — Baron Manfon
. - Frau Nadeſhda Saiontſch⸗ F
795
Leander, Richard — Prof. Richard Bollmann
Lebrun, Alfred — U. Hennequin
Lee, Holme — Harriet Parr
ge Grabe, Agnes — Johanna Holthaufen
Lehrte — Joſeph Thaler
Seinburg, Sottfr. v. — Gottfr. dv. Lütigendorf⸗L.
Les — Colonel Pemberton
ges - 3. K. Caſey
Lie, Andre = Mad. Ghampjeig
Lesnhard, Ernft — Ostar Elsner
Lespold, Wühelın — Auguft Geib
Lermslien — ?
Leßlie, Frank — Frank Gollier
Lewald, Fanny — Frau F. — (geb. L.)
Lier, Heinrich — —8 — Ernſt Rudnid
Lille, Felix — Jakob Hanfen
Limner, Qule — John Leighton, Maler
Lindan, H. — U. H. Francke
Linden, Ernſt v· — Karl May
Lindolf, Alfred — Nikolaus Stieglit
Ling, Etlar — Eduard Baltzer
Lipnicki, E. — Eugen Puffthe
Lips — Wild. Örtel (W. O. v. Hom)
Litaheräty, Jean und Maria — Johama Zeiten:
berger
Litetsf; — Heine. Sienllewicz
Littleten, Marl — 3. P. Kennedy
London Untiguary — I. C. Hotton
London Hermit — F. Parte
Lorm, Hieronymus — H. Landeßmann
Lerrequer, Harry — Charles Lever
gethrup, Ay zug Mit
Loudun, Eugene — Eugtne Vallehauier
Lovechild, Solomon — Lady Fenn
Lucia, Ellen - M. Weyergang
Lucifer Iluminator — Daniel v. Kaͤtzoni
duciuda B. Miß 8. Bowſer
Lubolff, M. — Luiſe Huyn
Ludwig, Otio — Emil v. Puitkamer
Lugausti — Wladimir Dahl
Mace, Sloper - C. ©. Leland
Mahner, Paſtor - — —
Mainländer, Ph. — Phil.
Mainländer, P.M. - a Batz
Naitlaun, Thomas — Robert Buchanan
Maier, Dr. - Joſ. Winkler
Baier, 3. — Herzog Elimar von Oldenburg
Maltiz, Herm. v. — Hermann Klende
Banner, Horace, Meßs. - C. A. Swinburne
VManßſeln, Walworth - W. H. Walton
Mantsevansg, Angelo — Em. Ant. Cicogna
Manuel, Erneſt — Erneſt V’'Epine
Marames — Fulvio Fulgonio
Maria, Werner — Fräul. v. Olferß
Maria bei Oetidente — Mary Gowen Brools
796 Pſeudonymen der neuern Litteratur.
Marie — norweg. Sähriftftellerin ( In der Däm⸗MMählbach, Luife — Klara Mundt
merunge«) Mahlſeld, Julius — Robert Rösler
Dariette 9. M. Bradley NMuitatali — Ed. Domves Dekker
Marine - Marie Pinder, geb. Jachmann Rünhberg, F. v. — F. Bonn
Maris, Biufeppe - Marquis de Gandla, Eänger | Rurab Gfenbt — Franz v. Werner
Meristti, Quigi — Antonio Gallenga Bylins, ee Karl Müller
Marigburg, Pieter — Rev. T. Yadfon Nyrtle, — ——— - Mit. H. Miller
Rertdam, Howard — Mary Gecil Hay — Minnie Thereſe Miller
Marlyam, Mrs. - Mrs. E. Penrofe ut Friedr. Theod. Viſcher
er Twain — Sam. Danghorne Glemens
E. — Eugenie John Nader — Felix Tournachon, Suftiähiffer
y — Maris - Karl Edmund Langer Nassy, Petroleum V. — D. R. Lode
„Florence — Florence Lean, geb. M. nnathalie — Zaire Martel, a
— — Thomas Delf Nava, Franz - E. F. Rimbault
Bertin - Martin Hugo Lange Ned Buutline - E. 3. C. Judſon
Rartin, Heinrich — Heine. Mart. Yänide Rella - Miß E. Ward
en N —
Nartin mar uer enmneraderj, Franz dv. - Scanzista v. Reitzenſtein
Marvel, I. — Donald Mitdell Neslogide, Shriftophane — U. R. Rangamwis
Märjrety, Dr. - M. Baradı Reslebin - Diakow
Baer Timothy - ©. W. M. Reynolds Nehel, Bottfried — Emil Steffann
Matipey — Arthur Arnould Renhain, ©. — Otto v. —
Baar Maria - Max Maria v. Weber micias Foxcar — Francis Jacor
May, Edith — Anna Drinkwater Nieslet — Carl Henrit Scharling
Maynerb, Walter — Thomas Willert Beale | Mienberf, Emma dv. — Emma v. Eudow
Majet, Maurice de — I. M. Graf Pujos Rile - MiE Abby Alle
Meer, Hugo dv. — R. 4. v. Meerheimb Nifard, Theodor— Abbe Theodule XRavier Norman
Melati van Java - Fräul. Stouß NRennenbel;, Iu. H. v. — Ang. Hinüuber
Meine, Elpis — Eꝛperance v. Schwarʒ Nerdheim, Joſias — OB. Bagge
Meid, Auguſt — Martin Sohn Rerbmaun, Yoh. - Joh. Rumpelmaier
Merebith,, Owen — Lord Lytton Nerinc, Jules - Jules Cairon
Merins, E. D. — Eduard Demmer Kormann, Hans - U. 3. Groß-Doffinger
Berul,.. =? (genug 96) Rerth, Chrifiopher · Profefior Withon
erg, Eugen — ? (Dründen) Roribern Man - G. 3. Ingerjoll
Meta communis - job. Gabr. Seldl Notengnetfdger, Anton — Ale. Moszlowsä
a. ein Dein iin ne en
ey, B. — a Della Rocca Kümärler, de sie - K. B.
Killer, Joaquin — Gincinnatus Heine Miller e —
Miller, Thomas — Daniel v. Kaszoni O'Brien, E. 6. - Ifaac Butt
Mile, Stephan — Et. v. Millenkovics On Bey, The - 3. Tillotfon
Minnehurg, Ernft — Ernft Meier O’Doherty, Morgen — Dr. Maginn
— a a a O’Deib, Cornelius — Charles Vever
1 ’ D. = Oeſer, Chriſtian u Bottfrie
Binnte Ypilsfopher · Charles Kingsley ©. 8. - Olga Rowilow, geb. Kireew
Mirbel, Zeonida de — Lion Gukrin Otenstt, Zadislaus — Ewictohowsti
Mirersurt, Eugene - Eug. Jacquot Old Here, Gedric - 3. W. Marter
Mifeß, Dr. - Prof. ©. Th. Feqmer Ol Ehsuy - W. Bladwood
Mitten, 9. — U. 9. Grande Ol Humphrey — ©. Mogridge
Mefufflite — John Lang Ol Geiler - M. H. Barter
Bauten, Frederil — Friedr. Meyer v. Walded | Op Shekarry - Maj. Leveſon
Mentanud — Bincenz v. Zuccalmaglio Oliver, Stephan - &. Ghatio
Manter, Konftanze — Rofa Pontini Olphar Ham - R. Thomas
Bentgemery, Gerald — ©. Moultree Onbere, Jochem van — Prof. Bitringa
Bantifand, Marc de — Marie Emilte Qutvogne- | Ontel Adam — Karl Anton IBetterbergh
Ghartroufe Onyg Titien — Sarah Woodwarb
Mere, Margareta — Miß Anne Manning Otte, Oliver - William T. Mans
Race, Dei 3. G. Lodhart O eilig, Miles - Col. C. Halpin
Mertimer, Grace — DIE M. B. Stuart Orim - 93.
Hammerton
Mestt Mabums - G. W. Bagby Ornöhegen, of. v. — PB. ©. Johannes Bonnei
r
Pieudonymen der neuern Litteratur.
197
— C. Kerr (ſpr. ‚Office Seoker) - N. H.Vips, Mr. - Percival Leigh
Vitawali,
Oßwald, E. * E. S
Oßtselt, Kurt - 8. O. v. Querfurih
Othen, Franz — Herm. Didmann
Otmancder, Agathon — Alex. Obobescu
Otte, Friedrich — Joh. Georg Better
Otto, Franz — Otto Spamer
Otte, Luiſe — Luiſe Peters (Taura), geb. Otto
Ouiba — Louife de la Ramee
Dperzee, Henriette van — Frau Simon, geb. Fritze
Page, H. A. — Alex. Yapp
Banaist —— zn Ghitov
Baoli, Betty — Elifabeth ©
PBarameny, K. — Anna Pre
Vard, Leo — Daniel v. Katzzoni
Varley, Peter — John Bermett
Parley, Beer - Samuel ©. Goodrich
Bm. Martin
Parſon, Lot - " Gharleh Kingeley
Partiugten, Mrs. - (Herr) B. P. Shillaber
VPaſſaut, Le — Erneſt dHervilly
Paſtel - G. F. Pardon
Vaſtoriui — Biſchof Walmesley
—— — Aug. Engelbert Ahlquift
chulz
Vater Brojunbuß - Rari Sepp
Paul, 8. - Fauflus Pachler
Paul, — Baul Möbius
Paul, Rich. — R. P. Wurſt
Banline ¶ gathinta Bit
Vendenuis, Artur — W. M. Thaderay
Vendragen — Henry Sampfon
Venn, William — ae Everts
Yenust, Petr - W. M. F. Round
Venſersſo - Frau Paftor Heege
Pepper, 8. N. (pr. ‚Cayenne Pepper) - James
M. Mords
Verth, Jones — Prof. Aytoun
Veregrine, Brother — Ociavian Blewitt
Peregrine Verfie — James Morier
Veregrins — Gertrudis de Avellaneda
Veriwinkle, mn Ba B. St. John
Berren, B. -
Yelrsleum ©. — — N. Locke
Vetſcherotij, U. — Paul Melnikow
Ylaal, Hans — Edgar Allan Poe
Pfaſſe Mauritiud - Mor. Hartmann
Piaftenlsb, Ignaz — Albr. Deck
VPhautaſus - Mazimillan
Philaletheßs — König Johann von Sachſen
Philaletheß - Eir R. 3. W. Horton
Philemneſte - Guſtave Brunet, Bibliograph
Vhiz - Hablot Knight Browne, Maler
hettns jnnier
Pimpern .D.
Binder, Paul - 3. 9. Alerman
Ernſt - €. 9. v. Dedenroth
Plug, Mam — Unton Piatkiewicz
Biymicy, — ——— Smith
VPoltzpns - E. S
Beplar, Anthony — Et. Stanford
Vorte Crayon — David H. Strother
-? (Deffau)
Brenzlan, u v. — Rarl Zaſtrow
PBrebbyter Catheliens - W. Dame
Bredbyter, — Johannes Klein
Priam - C. J. Collins
Vrutkow, ſtusma — Alexis Gemciusnikow
Brieroisa, Sewerin — ſtafimir v. Jarochowsli
Puct - John Proctor
Quallon — ©. H. Bradbury
Duelle, Eginhard — Franz Hirſch
Querry, Peter — Martin F. Tupper
Quib - R. Allan Fitzgerald
Quiriuus (Verfaſſer der Konzilabriefe) - J. v.
Dollinger
Nachwitz, Freiherr v. — Franz Bonn
Nae, Leonard — Bohn Douglaß
Raimund, Golo — Georg Dannenberg
Namöbbsttem, Mrs. — Theodore Hool
Nattler, Morgen — P. W. Ban
Naulf, Em. — Emanuel Wickerhauſer
Nabendberg, Otto v. — Otto Jacobi
Nebenſtein, A. — Aaron Bernſtein
Neden, Benno — D. Meding (G. Samarow)
Neding von Biberegg — Hyacinth Holland
Ne Spinner — William Senior
Neid, Ehriftian - Yanııy Fiſcher
Neid, Hartelaw — Robert Hardie
Neil, 3. — Yalob Frey
Reimer, %. 8. — Marie Zedeliuß
Neimar, Reinald — Molf Glajer
Neinhard, Ernſt — E. R. Gaſt
Neinharb, % 227 (Bonn)
Reinhart, Guſt. — Guft. Reinhard Neubaus
Neinwald, Theodor — Thereſe v. Handgirg
Neither, Rudolf — Rudolf Schreiber
Neſchif — Karl Fiſcher
Neteliffe, Sir John — Hermann Goedſche
Netuyw Werbus — Andrew Wynter
Neybaud, Mad. C. — Fräul. 9. Amaud
Nhun, Erwin — ? (Poding)
Rigard, Kan — Richard Pohl
Biegen. Yulius — ? (Wien)
Wieß, Hugibert - Hugo — Mufltgelehrler
Niedler, Uri - W. Molito
Ring, Yvar — Alfhilda Meklenburg
798 Pfendonymen der neuern Kıtteratur.
Ringer, Yerdinand — Hermann Preßell
Rittberg, 9. v. — Wilhelm
Witter,, Emft -
Witter, Gottl. -— Th. Bolling
— — Gaptain - Aug. Hobart Bart Palde, tür
m
Rob Mey - John Macgregor
Nocheſter, Marl — Charles Kent
Rıber, U. 2. F. - ? (Bernburg)
Nebimani — Aleſſandro Raimondi
Reber — M. Biemack
Mobt, Rudolf — Ludw. Eichrodt
Nemainbille, Leontine — Sophie Leo
Nomans, Enotrio — Gioſuè Carducci
Noſalba - Katbinla Zitz
Noſe, Moritz — Morig Lilie
Nafen, Julius — Nikolaus Duffel
Mefen, Ludwig — Ludw. Jüngſt
Rosliun, Bun - Joſhua Hatton
õſpe, Kaſimir — Emil Prinz von Sayn« Witt.
genftein » Berleburg
Noſtialaw — Graf F. M. Tolftoi
Notheaburger Einfiebler — Fr. Beyer
Nothenfels, Emmy dv. — Emilie v. Ingertleben
Nobiug Ergliiygman — Grenville Murray
Nüben, Ludwig - Franz Anton Bicking
Rudolf, B. - Rud. Bunge
Nuberfi, E. - —5* Julie Jarke
Nuhiaub, Marie - Marie Calm
NAunngmebe — Lord Beaconsfield (Disraeli)
Rural postman of Bideford — Edward Gapern | Gtlefins
N-WwE, Seneide — Helma Hahn
eylejeff, Baron — Tiro Goiorani
Aytter, Poul — Parmo Karl Ploug
Geht Paſcha — Mid, Czajtowsti
Sailer, F. — Frederick Iſrael
Saint⸗Geuneſt — Arthur Bucheron
Egint⸗Hermel — Elme Marie Caro
Saint⸗Hermibad — Waldemar Thiſted
GaintsLonp, Louiſe de — I. H. Villemeſſant
Cam — Samuel Henri
Gamareim, Gregor — Oskar Meding
Cam Eid - Tb. Chandler Haliburton
Sand, George — Madame Dudevant
Ganbrie, Pierre — François Gabriel Filon
Eau Warte — Albert Schulz
Gari, Leon — Rapol. Em. Gtefanini
@ärlileg - Emil v. Quanten
Estanelli, Diavolo — Daniel v. Katzzoni
Saure, Ber - Joh. Rud. Kölner
Gabenarole, Kremy — F. S. Mahoney
Gar Helm - ?
Geebela — Biacinto Gallenga
Sqchachiug, D. v. - Otto Denk
Eharfienberg, Sigiemund — Graf 2. Uetterodt
zu Scharffenberg
Grothe
Frau F. Binzer, geb. v. Gerſchau
Eqliemann d. junug. — Auguft Ebrard
Eqhlierbach, Max — Max Seydel
Eqhrader, Auguft — Aug. Simmel
.GSqrattenthal, K. - Karl Weiß
Eqchubar, Ludwig — 2. Lubarſch
Gäulze -Ostilieh - Ouſiav Jahn
Grribe, Simon - Adam Blad
Serutator — 3. Horlod
Serstator — Rev. Malcolm Mac Coll
Genlöheld, Charles — Karl Poftel
—— John — Erzbiſchof Whately
le, January — J. Searle Phillips
Gregory
Ehanben, Gaptain - Eu Gheltnam
——
Piac
Simani, Jürg — Georg Simanitſch
Eimeon, Toby — G. Trast
nn, Wilh. Henzen
Siraus, Paul — Karl Guſt. Theod. Schuth
Eire Ejerca - Gefare Rafı
Ein! Ehre - - Margar. Sachſe, geb. Wendt
S. 8. - Salomon Kohn
Sketchley, Arthur — Georg Rofe
Eid, Eam. — T. C. Haliburton
Elingäby, Jonathan Free - 3. F. Waller
Slingsby, Bawrence — ©. H. Lewer
Suiß, Philander -— U U. Dowiy
Emit, be ende Heer — Marl Prager Lindo
Emiti, Mr. - . Rat Pruger Linde
Soeſt, Julius dv. — Auguſt Diffelhoff
Eolitaire, M. - Woldemar
Golsmens, Itey, jan. - ZW. M. Tharkeran
Gonnenfelb, Franz v. — Johannes Gihe
Souffraut, Jacques — Louis Ulbach
Sonuth, Simeon — J. Macgregor
Sontherner, U. — Seymour R. Duke
Pfeudonymen der neuern Litteratur.
Spartacus W. 3. Linton
Epapents, Don - U. Mels (Martin Cohn)
©perani, Luigi - (dran ? in Mailand)
Eperanza - Lady Wilde
Gpielmann, Joſeph — Joſ. Pape
pielmann 5 Kerko
’ w
Eyrstomia, Wladislaw — Ludw. Kondratowicz
Sprügehannes - Joh. Theiler
Siab, R. 2. — Guſtav Schend
GStahl, Arthur — Balesta Boigtel
Stahl, Karl — Karl Gödele
Stahl, P. Jules — Jules Hebel
Gtalfneht Chriſt. Mara. Ed.
Stamm, Theod. - Karl Graf v. Heußenſtamm
Stelle — Eftelle Unna Lewis
Etels - Mrs. E. 9. Leurt
Gtephanie — Kathinta Zitz
GStern, Adolf — Molf Ernſt
Stern, Daniel — Marie Gräfin d’Agoult
Stern, Jul. — Julius Sturm
Sternan, Marie v. — Marie Stadelmamm
Sterne, Carus — Ernſt Krauſe, Raturforſcher
Stock, Baron nn - Maria Rattagzi
Gtoucheuge -
en. — Miller
Storch, Arthur — F. J. Schneeberger
GStrahl, Karl - ? (Angermünde)
Stſchedrin — Michael © w
Stugan, Karl - v. Schmidt auf Altenſtadt
Eturm, Siegmund — J. H. U. Ebrard
Gummer, Mary — Charlotte Foucauʒ
Gwitla, Karoline -— Johanne Muzalowd
Eyatez, Dr. - William Gombe
Ejejygteliti - Ladisl. Chodztiewicz
Gjigligeti, Eduard - Joſeph Ezathmary
Talbot — Denis Montalant, Schaufpieler
Talis Qualis - Karl Wilhelm Gtrandberg
Talbi — Thereſe Robinfon, geb. v. Yacob
E79
Taufucio, Reri - Renato Fucini
Taunhäufer, Ber neue — Eduard Griſebach
Tardini, ee. Luigi Archinti
Tanbert, U. — Ugnes v. Hartmann, geb. Taubert
Taura, Gifried von — Yug. Peterß
Tahlor, ©. (»Untinouse) — Joſeph Archer Erowe
Telmann, Konrad — E. O. K. Zitelmann
Teuple, Neville — Julian Fane
Templeton, Timothy — C. Adams
Templeton — - F. F. Dacru
Teniers, Wolf — S. A. Herzl
Teufelſarockh, — — Carlyle
Teunis — Fräul Nierſtraß
Thal, Antonie — Anna Antonie v. Thaler
Thal, Fr. — Karl Friedr. Ferd. Lachmann
Thal, Luiſe — Hedwig Wolf
Theta - William Thorne
Thilva, Emil — Karl Siebel
Thomas, Karl — Karl Thomas Nichter
Theruten, Harold — Cecil Dfford
Thorpe, Kamba — Mrs. E. W. Bellemy
Thurm, Franz v. — Don Ramon de Bial y
Some de la Torre
Zinte, Die — Frank P. Goodrich
Ttrabeque — Modeſto Lafuente
Titesmb, Timothy - Joſ. Gib. Holland
Zitmarjh, Michel Angelo - W. M. Ihaderay
Zebelbi, Albrecht — Karl Beidtel
Tony — Bergman
Zernss, Dr. - 8. ®. 3. Löffler
Zernets, Karl — Albert Böhme
Zrimm, Timothée — Bo Lespcs (»Petit Journal«)
Trois — (nit Abbe) - Grenville Murrah
Ab
Teollape, Francis - Paul Feval
Zröß, Sven — Graf Snoilsky
Trußa, 9. - Miß E. Phelps
T. T. 3 - Eiegmund Milkowsel, Pole
Turdus Merula — Frau Emil v. Quanten
Twain, Mart — Eamuel Langhorne Clemens
Zws Bretherd — 3. und U. Hare
Zus Browtherd — A. und G. Tennyſon
Uplque — Parler Gillmore
Aincle Harby - William Senior
Uncommercial - 6. Dickens
Aufrien, Nield — Baron Rit. Kal. Bogusichefsfi
800
Pſeudonymen der neuern Litteratur.
tis, u. a (fpr. ‚Yon don't know wbort | Wan - D. M. Muir
White
Is‘) — Ni. Grant
Bagen, Karl v. - Karl Wilh. Vogt
Bejandty - Hurban, ſlowak. Dichter
Balbert, &. — Bict. Cherbultez
Balerie — Mad. Buftave Fould
Balmy, Alfred de — Julius Stinde
Bely, E. - Emma Simon
Benster, P. — Paul R. Edufler
Berena, Sophie — Eophie Wlberti
Bermend, Louis de — Louis Enault
Beßpertiund — Rob. Bürkner
Bignen, Glaube — Nocmi Rouvler, geb. Gadio
Binder — Henry Rogers
Biola — Kathinka Zitz
Beller, Friedr. — Ferdinand Better
Belter, Theodoret — Johannes Schrolt
Belmar, Mar - van Weddingen
Boebeet, Marco — Yrau Markvovitſch
Brälichy, Jaroꝛlaw - Emil Bohuslaro Frida
Beaätler, U. — ©. Neuſe
Baglafle, Launcelot — C. Maday
Dalcheren — Fräul. van der Feen
Ball, E. v. - Major v. Zedtwitz
VWaldau, Mar — ©. Spiller v. Hauenſchild
Bealbbrädl, Wilhelm v. Florentin v. Zuccalmaglio
Baldemer, Adolf — Ad. Schneider
Balsmäler, Robert —
Walde, Ernſt v. — Lodoißka v. Blum
WBalnkebt, Sottfr. - Mar G. Harweck
Walter, Ylora — Belley ©. Walford
Walking gentioman — T. Golley Gratton
Waller, Kurt — Aug. Lewald
DWallis, U ©. C. — Fräul. Opgoomer
Walneerg — Thomas Anor
Walter, Judith — Judith Gautier Mendes
Balter, Wilhelm — Karl Wilhelm Diehl
Walther, Karl — ? (Breslau)
Werd, Artemus — Charles %. Browne
Bermiey, Erneft — James B. Manfon
WBarueforb. Leutnant — W. H. G. Rufjell
WBearwid, Erden — George ©. Yabet
Waters - W. H. C. Rufiell
Weber, Karl — Adolf Mützelburg
BWehl, Feodor — Feodor v. Wehlen
Beiden, Otto von der — Dtto dv. Corvin · Wiertbiggli
WBelby, Horace — John Timbt
Weinen, R. - LAN. Kürbis
Welten, Biaor — Hans Ellifien
Wendelin, P. — U. Yüttner
Werber, Berta — Berta Meyer
Werner, E. — Elifabeih Bärftenbinder
Werther - 3. F. Dofterman
Beſter, Erwin — Eduard Wigmann
DBeihereſl, Elizabeth - Miß Eujanne Warner
Wharten, Brace (und Philip) - I. C. Thompſon
Whatshisname — E. C. Maſſey
Whipen — Richard Harris
White, Babington — Miß Braddon
Dhitefeather, Barabas - Douglas Jerrold
8. -
Wild, Hermine — Wele Wesmael
Bilfrieb Son der Neun - Kr. Wilh. Ar. Schöpff
WBildelmi, Alex. — Wler. Victor Jechmeiſter
WBilitala — Wilh. Wilibald Wulff
Biltema - W. K. F. Brolik
Binning Hazard — Ulbert De Bere
Winter, Amalie — Freifrau v. Groß
Wilemen, Demetrtus — Willis Dide
Wohlgemuth, Hans — Johann Peter Kreuſer
Beliram, Leo — Ferd. Brantner
Walran, E. — ? (Arco)
Yenbis, EHdney - er _
Donge, U. de - MEN
Derit (Figlio di Yoril) - Bone Ferrigni
Horte, Dliver - F. 6. Mahony
Vonug, Manſuet — Johann Jungmann
Zadkiel — Leutnant R. 3. Morriſon
Zeitwart, Liebmund (Verfafſer des Trauerſpiels
»Marimilian von Mexilo) - ?
Selen, Kurt v. - ? (Wien)
Zeta - Anthony Froude, Hiſtoriker
Zeta (»Graphie«) - John Lovell
Zimnitzka, K. Th. - Kathinka Zitz
Simmermann, W. F. A. ( Wunder der Urwelt⸗1c.)
W. F. Bollmer
—
or TrE
Drud vom Bibliographifchen Smftitut in Leipzig.
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