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Briefe ill Urhilei
zur
Seschiclte Li^Iands
in den Jahren 1558 — 1562.
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Aus inlandischen Archiven
herausgegeben
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Vriedr. Bteneu^anHi
BAND III,
Riira.
Verlag von N. Kymmel
1868.
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Briefe idI Urkfliiei
zur
fieschichte Liylands
in den Jahren 1558 — 1562.
Auf
Veranstaltung des Rigaschen Raths
ft«9 iBltadiseheB ArehiTet
herausgegeben
TOB
W^edr. MUetietHfiiiitH. :
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BAND III.
Riffa.
Verlag von N. Kyniniel.
IStiS.
Von der Ceniar gesiattel. Reval, den 17. Januar 1868.
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G«dnickt in der Ehi(L Gfliiv.-Typofi«phi«. B«v»l, 1888.
Voriirort«
1/er driiie Band der Briefe und Urkunden begleitM in 200 Num-
mem^ von denen 75 nur in Regesten mitgetheilt sind; die Ent-
wickelung der livlandischen Katastrophe bis zum Schliiss des
April 1560| bis zum voliigen Verzicht Wilhelm Fdrstenbergs auf
das Meisteramt und bis zur Landung des Herzogs Magnus auf
Oesel. Die streng chronologische Folge ist mOglichst beibebalten,
doch dttrfte vielleicht die Stelie, die einige Urkunden gefundep,
Bedenken erregen.
No. 472 bfitte nacb rein formaler Rttcksicht Datum und Orts-
angabe der No. 477 entlehnen kOnnen; der Inhalt drSlngte micb^
das im Text genannte Datum an die Spitze zu steilen. Die Num-
mem 549, 550 und 551 gehOren nacb meiner Ansicbt entschieden
in das J. 1558 zu den Nummem 349 und 351 des zweiten
Bandes. Die Jahreszahlen sind aber in alien drei Briefen, frei-
lich nur Gopien, so deutlich geschrieben, dass icb, zumal sie
nacb Abschluss des zweiten Bandes aufgefunden wurden, Anstos&
nabm sie in einem Nacbtrag zti geben und sie lieber^ mit her-
vortretender Bezeicbnung und Berichtigung verseben, an den
Schluss des i. 1559 stellte, wo ibnen nocb zwei anziebende Do-
cumente zweifelbaften Datums folgen.
Die Aufnabme der No. 493, des Hanserecesses vom Tage
zQ Lttbeck urn Jacob! 1559, der fiber die Li viand zu leistende
Hilfe der Hanse entscbied, war mir ISingere Zeit fraglicb. Sie
empfahl sicb dorch den sebr wertbvollen Beitrag zur Eenntniss
der TheillUihine, die die livlfiindiscben Stddte bei den alten Bun-
detschwdstero genossen, und des Zerfalles unter denselben. Sie
II
yvar gerechtfertigt; insofern die detii Rovaler Rathe gehdrigen 22
Originalrecesse aus den JJ. 1417 — 1559 eiuen schatzbaren Theii
UDserer heimischen Archivalien hilden. Gegen die Opportunitttt
der VerOffentlichung schien die seit Langem vorhereitete Heraus-
gabe der Hanserecesse seitens der Mtlnchener hislorischen Com-
mission zu sprechen^ der somit in nothwendig unvollkommnerer
Weise vorgegriffen ware. Doch wird ^ mil dem Erscheinen
des betr. Recesses seine Weile baben, da zunflcbst die Publica-
tion nur der JJ. 1354—1436 ins Auge gefasst ist, wenngleich
scbon vor sieben Jahren die Vornrbeiten, zu denen auch z. Th.
Revai das Material bot, sich bis in das 16. Jahrhundert erstreckten.
Eine so lange ZOgerung wUre aber denen hOcbst unlieb^ deren
Studien sich auf die Zeit des Zerfailes unserer angestarnniten
Periode gerichtet haben. Deshalb entschloss ich mich zu eineni
die Verhandlungen Uber Liviand darstellenden Auszug, in dom
die LUcken durch Striche angedeutot sind, und bedauere nur die
Paginirung des Or ig. -Recesses nicht wiedergegeben zu haben,
wodurch das Verbal tnisS; das die jivl. Angelegenheiten zu den
anderen auf der Tagefahrt besprochenen einnahmen, deutlich ins
Licht treten wttrde.
Bei der No. 447a ist der Fundort falsch bezeichnel; auch
hatte auf die echte Quelle zurOckgegangen* werden kOnnen, wenn
der Druck nicht schon beendet gewesen ware. Herr Landrath
Baron von Toll auf Kuckers ist im Besitze des Originals auf
Pergament mit drei Siegeln (dem des Bischofs, des Dompropstes
und einem verstUmmelten), wie auch der Copie, an die ich mich
gehalten. Die Vergleichung derselben mit dom Original, durch
den hochgeehrten Besitzer mir gUtigst ermOglicht, ergab freilich
c. 50 Abweichungen, von denen jedoch wenige Fehler sind, da
die Copie etwa gleichzeitig und sauber angefertigt ist, nur einer
anderen^ neueren Orthographic folgt. Die wesentlichsten Corri-
genda mOgen gleich hier ihre Stelle Hnden. Im Ong. immer:
Wiek St. wieck; vnnd st. vnd; diser st. dieser; vor- st. ver-;
und mehr Majuskeln. Ferner in Zeile 3 des Textes: Osel vnnd
der Wiek; Z. 15 Munnithausen ; Z. 2b Conradten; S. 254,
Z. 3 muntlichen; Z. 14 Cantzler; Z. 19 vnsern Taffelguetern ;
HI
Z. 2t kegea den erbfeindt; S. 255, Z. 21 wir Ine; Z. 25 vnnd
A'Dser mitbeschribeo ; Z. 29 Redten; Z. 32 als dan; S. 256
Osiliaisis.
Vor dem Gebrauche bitte ich zu verbessern : S. 60, Z. 28
leimate (GiiedmMsen) st. tolmate; Z. 31 Remeri St. Bemt;
S* 61, Z. 1 drewes si. dreiers; frese st. furste; S. 123, Z. 21
pirtfaoicken.
Im Laufe der Arbeit habe ich die Interpunction, zumal in
Gopien und in Sdiriften, denen alle Satzzeichen fehlen, dem Ver-
sittndniss angetlbter Leser ndher gebracht. Wie zuvor bezeich-
nen einfache Klammern meine Restauratienen und Conjecturen;
Rlammern mit Doppelpunkten gehOren dem Original an; Worte
in eckigen Klammern sind als ttberflUssig anzusehen. SpSltere
Zus^tze sind durch gesperrte Schrift, gestrichene SteMen, die, sei
es auch in geSbaderler Form, nicbt wieder aufgenommen sind,
durcb Cursivschrift angedeutet. In den Regesten bezieht sich
das 1. c. auf den unmittelbar vorher angegebenen Fundori. " Die
rigaschen Urkunden sind durch den Mangel des Ortsnamens kennt-
lich gemacht.
Reval, Vis* Januar 1868.
njVXA/VVAAAA..'—
Regesten.
Xo Seito
396. (April? Riga.) InstructioD flir die Gesandten der Stadt Riga an
den, OM. Wilhelm Furstenberg 1
397. April 9. (Reval.) Inslruction fUr die Gesandten der Stadt Reval
an den OM 6
398. April 10. (Hamburg.) Bilrgermeister and Rath der Stadt Ham-
«burg an Biirgermeister und Rath der Stadt Riga. . . 13
399. April! 1. Koiberg Bttrgermeister und Rath der Stadt Kolberg
an dieselben 15
400. April 11. (Reval.) Bttrgermeister und Rath der Stadt Reval an
ihre Gesandten zu Wenden 17
401. April 11. Brlass des secbsmonatlichen Waffenstillstandes seitens
des Zaren 18
402. April 12. Danzig. Die revalschen Gesandten an die Hanse an
Bilrgermeister und Rath der Stadt Reval .... 20
403. April 15. Abo. Herzog Johann von Finland an dieselben. . . 27
404. April 16. (Reval.) Burgermeister und Rath der Stadt Reval an
ihre Gesandten zu Wenden 29
405. April 17. Riga. Tonnies Heinlze, der Barbier, streckt e. E. R.
500 mrlE. vor, wofur ihm das Hftuschen am Markte
verpf^ndet wird, welches, zwischen den beiden auch
e. £. R. gehdrigen Httusem belegen, die vom Syndicus
and von Bartholmess thor Lahre bewohnt werden, er
schoD eine Zeitlang fur 70 mrk. Jtthrlich zur Miethe
gehabt hat. Die genannte Miethsumme soil urn den
Betrag der Rente, also auf 40 mrk. verringert werden,
welche er in zwei Terminen, zu Ostern und Michaelis
in die Kftmmerei zu entrichten hat. Ihm, seiner Frau
und'seinen Kindern wird das Nttherrecht gewahrt;
auch an dem Keller unter demselben Hause, den Han^
Donat bewohnt, nach dessen und seiner Gatiin Tode,
f
VI
No. ' Seite
unter der Bedingung gleichen Botes. Doi, Montags
^ nach Jubilate Anno oc. 1559ten.
£. A, 8ehr. V. Fach i6. MUo. No. 7.
Copialbtiek.
406. April 18. (Reval.) Antwort des Raths der Stadt Reval auf die
Beschwerden des Feldmarschalls Dietrich von Galen. 31
407. April 18. (Reval.) Der Rath zu Reval bittet den OM., in An-
kniipfung.an die durch seine Gesandten ihm gemachte
Vorlage (cf. No. 404), auf das Schleunigste eine Voll-
macht zur Ausriistung von Schiffen zu ertheilen, da-
mit dem unleidlichen Handel mit den Russen im fin-
nischen Busen gesteuert werde ; wie denn neulich ^ie-
der ein lubisches Schiff mit Salz, Kupfer und Laken
nach Narva gegangen. Ohne eine sichere Bestallung
von ihm, als dem LandesfUrsten, batten die Biirger
fiir ihre Ausriistung, die sie im vergangenen Sommer
mit grossen Kosten beschafft, mehr Beschuldigung und
Verdruss, als Vortheil gehabt. cone, Bm. R. A.
408. April 20. Wenden. (OM. Wilhelm) an Dietrich von Galen Haus-
comthur zu Reval 34
409. April 20. Wenden. Mandat des OM. Wilhelm Furstenberg an
das Kriegsvolk in Livland 35
410. April 20. Wenden. Des OM. Wilhelm FUrstenberg Absagebrief
wider den Grossflirsten 36
411. April 22. Danzig.- Bttrgermeister und Rath der Stadt Danzig an
Bttrgermeister und Rath der Stadt Riga 37
412. April 23. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg ermahnt den Rath
zu Reval den Biirgern die Ausfuhr nach Wiborg zu
wehren. Orig, Fragm. Bso. R, A.
413. April25. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg meldet dem Rath
zu Reval, er babe auf die erfolgte Anzeige vom Handel
der Liibecker nach Narva (cf. No. 407) an die Ltibischen
um Abstellung geschrieben, und fordert unter Hin-
weis auf die inzwischen erlassene Vollmacht (No. 440.)
zur Beschlagnahme des betreffenden Schiffes auf.
Oriff. JBmt. JL A.
414. April 25. Augsburg. Johann Albrecht Herzog zu Mecklenburg
an (den KB. Wilhelm ] 38
415. April 29. Stettin. Biirgermeister und Rath der Stadt Stettin an
BUrgermeister und Rath der Stadt Riga 40
416. Mai 1. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg bittet den Rath
zu Reval, den Ueberbringer des Briefs, seinen Diener,
auf einer Schute oder einem Scheerboot eilig an die
Ordensgesandten nach Schweden zu befdrdern.
Ori0. Bm. jl a.
VII
No. 8eit«
417. Mai 4. Wendeo. OH. Wilhelm Fiirstenberg an Burgermeister
und Rath der Stadt Reval. 41
418. Mai 5. Wenden. OM Wilhelm Fiirstenberg meldet dem re-
valschen Rathe, dass ein Rathaverwandter zu Dorpat,
Ueinrich Buck, der sich als Feind des Landes gezeigt,
einen Sohn in Reval babe, welcher daselbst Handel
treibe und sein«m Vater allerlei geftlhrliche Naehricht
zugehen lasse; dieser solle wol beobachtet werden.
OH0. Rm. M. A.
419. Mai 5. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg an BUrgermeister
und Rath der Stadt Reval. \ 42
420. Mai 5. Rokiil). Erich Beck an Urban Deyn Mtinzmeister zu
Reval 42
421. Mai 12. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg meldet dem reval-
schen Rathe, dass er auf dessen Anzeige den Bischof
zu Oesel ermahnt babe, die Ausfuhr von Yictualien
ferner zu unterlassen ; desgleichen wolle er an die
Pemauschen schreiben. ong, Bw. b. a,
422. Mai 13. Riga. Entwurf einer Acciseordnung fUr Riga. ... 43
423. Mai 15. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg an Biirgermeisler
und Rath der Stadt Reval 46
424. Mai 18. (Reval.) Schiffsartikel der revalschen Freibeater. . 48
425. Mai 18. Wenden. OM. Wilhelm Furstenberg schreibt dem re-
valschen Rathe: Joachim Cornelius, ein verdttchtiger
Biirger aus Dorpat, sei mit Weib und Kindem in Re-
val angelangt. Wiewol er Strafe verdienen mOge, miisse
er docb wegen der iibrigen Deutschen im ddrptisehen
Gebiet geschont werden, da diese, in Schrecken ge-
setzt, sich mit dem Feinde gegen Livland verbinden
kdnnten. Der Rath solle seine Meinung sagen.
Orig. Bm, B, A.
426. Mai 20. Wenden. OM. Wilhelm Ftirstenberg versichert den
revalschen Rath, dass ihm die ddrptischen Giiter au&-
geliefert werden sollen ; er mOge sie jedoch mit den
Ordensverwaltern vereint inventiren und bis zu schliess-
lichem Austrag in guter Verwahrung halten. Dem
Miinzmeister zu Dorpat, Erich Beck, sei das Selnige
einstweilen auszuantworten, er selbst aber unter Auf-
sicht zu lassen. OHp, L e,
427. Mai 20. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg an BUrgermeister
und Rath der Stadt Reval 51
428. Mai 20. (Liibeck.) BUrgermeister und Rath der Stadt LUbeck
an den OM. Wilhelm FUrstenberg 52
429. Bfai 21. (LUbeck.) Diesalben zeigen dem Rathe zu Reval an,
dass auf das Bedenken des Bathes zu GOln mit Zu-
VIII
Jlo.
f timmuDg der Wendischen Stftdte der Hansetag anf den
Sonntag nach Jacobi, den 30.'JaIi, prorogirt sei.
Orig, JRgi^ E. A.
430. Mai 22. (LUbeck.) Bttrgermejister und Rath der Stadt Ltibeck
an Burgermeister und Rath der Stadt Reval. ... 54
431. Mai 22. Augsburg. Johann Albrecht Herzog zu Mecklenburg
an Albrecht Herzog zu Preussen 57
432. Mai 23. Wenden. DM. Wilhelm Furstenberg an Blirgermeister
und Rath der Stadt Reval 58
433. Mai 24- (Reval.) Bericht tiber eine Verhandlung z^schen den
Abgeordneten der Stadt Reval und den Ordensverwal-
tern daselbst 60
434. Mai '26. (Liibeck.) Burgermeister und Rath der Stadt LUbeck
an Biirgermeister und Rath der Stadt Reval. ... 62
435. Mai 28. (Reval.) Burgermeister und Rath der Stadt Reval an
den OM. 64
436. Mai 30. (Kampen.) Burgermeister, SchOffen und Rath der Stfidte
Deventer, Kampen und ZwoUe an Biirgermeister und
Rath der Stadt Riga 66
437. (Juni vor 3.) Bericht der Aeltesten der Schwarzenhttupter zu
Dorpat iiber die Wegnahme des daselbst befindlichen
Hauses der Uberseeischen Kaufleute durch die Russen 68
438. Juni 2. (LUneburg.) Biirgermeister und Rath der Stadt Liine-
burg an Burgermeister und Rath der Stadt Riga. . . 73
439. Juni 2. (LUneburg.) BUrgermeister und Rath der Stadt LUne-
burg an Burgermeister und Rath der Stadt LUbeck. . 74
440. Juni 3. Kdnigsberg. Albrecht der Aeltere^ Markgraf zu Bran-
denburg, Herzog zu Preussen an BUi^ermeister und
Rath der Stadt Reval 75
441. Juni 4. Wenden. OM. Wilhelm FUrstenberg beglaubigt seine
Gesandten Schweder von Melschede, Thomas Homer
und Johannes Wegener beim revalschen Rath.
Orig, Re», B. A
442 Juni 4. Wenden. Vollmacht des OM. Wilhelm FUrstenberg und
des Landmarschalls Philipf) Schall von Bell. ... 77
443. (Juni 4. Wenden.) Memorial fur die Gesandten des OM. an
die Stadt Reval und den Feldmarschall Dietrich von
Galen 79
444. Juni 6. Wenden. Die rigaschen Gesandten zu Wenden an
Burgermeister und Rath der Stadt Riga 80
445. Juni 7. (Riga.) BUrgermeister und Rath der Stadt Riga an ihre
Gesandten'^zu Wenden 81
446. Juni 9. Danzig. Der Rath zu Danzig zeigt dem revalschen Rathe
an, er babe so eben von LUbeck und den sammtlichen
Wendischen Stfidten die Nachricht erhalten, dass der
angesetzte Hansetag auf den 30. Juli prorogirt sei.
IX
*
wonach eine jede Stadt des preussischen QaartierB
sich mit der Beschickong za verhalten babe.
Oriff, Bm, jB. A
! 447. Juni 9. Weoden. OM. Wilhelm Fiirstenberg fordert den Rath
^ zu Reval aaf, die Sobiffe mil Speck, Fleisch, Korn und
f aDderer verbotener Waare auf ihrer Dorchfahrt anzQ-
halten. or%§, i e.
447*>> Jani 12. Arensburg. Vollamcht des B. Johannes von Oesel u. A.
fdr die Gesandten des Stifles znr Unterhandlung mit
Dttnemark 253
44S. Juni 17. Ronneburg. EB. Wilhelm an Biirgermeister and Rath
der Stadt Riga " 83
449. Juni 26. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg an Biirgermeister
nnd Rath der Stadt Reval 84
450. Juni 29. (Reval.) Heinrich Gellinghansen snpplicirt an den re-
valschen RaCh urn einen Pass nach Wiborg. ... 85
451. Juni SO. Wenden. OM. Wilhelm FUrstenberg tkbersendet dem
Rath zu Reval das von den Liibeckern erhaltene Schrei-
ben (s. No. 4fi8.) und verlangt schleunigen Bericht
tiber den beregten Vorgang. orig, Beo, A A,
452. Juni 30. Riga. Vor e. E R. machen bekannt Herr Hinrich
Ulenbruch, Melchior und Baltzer Spenckhussen, als~
Vormilnder der Kinder des sel. Herm Jurgen Koning
aos erster Ehe, desgleichen Peter Otken, Cordt Graue
and Hans Berbers, als Vormtinder der Kinder aus des-
sen zweiter Ehe, und gestehen zu, dass sie sich darch
Vermittelung der von e. E. R. dazu verordneten Per- •
sonen, Herm Vyncentz Glandorp's and Hans Koning's,
in dem Zwist, der tiber die Erbtheilnng der Kinder
unter ihnen entstanden, veretnigt haben. Dot. ut supra.
JL A. Sekr, V, Faek 16. Mita. No. 8.
DmiMbtuh p. f 09.
453. Juni 30. Riga. Herr Heinrich Ulenbrach, Melcheior und Baltzer
Spenckhussen lassen als Vormtinder der Kinder des sel.
Herm Jurgen Koning, die er mit des sel. Herm Clodt
Holscher Tochter in der Ehe gezengt, vor e. E. R. den
andem Kindern Herm Koning's, aus dessen Ehe mit
des sel. Hans Berbers' Tochter, ein Capital von 1500
mrk. in und auf gedachten Cordt Holscker's Haus zu-
weisen und verschreiben , welches in der Stinder-
strasse, oben auf der Ecke gegenuber dem Hause
Hermann's vom Houen and neben dem Wittwenhause
sel. HerrA Jasper Spenckhussen' s gelegen ist; mit dem
Bescheide, das Geld in den nttchsten vier Jahren, von
letzten Ostem an gerechnet, nicht za verrenten, nach
Ausgang dieser Zeit aber die gewOhnliche Rente, als /
Ko, Scite
vom Hundert sechs Mark, jdhrlich zu Ostern zu zahlen,
und mit dem Vorbehalt halbjahriger Ktindigung.
JR. A, 8ehr, F. Faek iB. M%»e. No. ff.
Pm-gbd, Dot me SmtAock. foL xUx.
454. Juni 30. Riga. Matz Durkop l&sst vor e. E. R. das Capital von
500 mrk. mit der Rente, das ihm aaf Hans Schleper's
Haus versichert und verwahrt war, von sicb ab und
dem Herrn Laurentz Tymerman wiedeirum zuscbreiben,
mit demselben Datum und demselben alten Pagiment,
wie es ihm zugewiesen war. i. e.fok uy^-
455. Juli 1. (Reval.) Btirgermeister und Rath der Stadt Reval an
den OH. Wilhelm Furstenberg 87
456. Julinachl. (Reval.) Beschwerde des Thomas Befermann und
Jurgen Wettermann uber die an ihnen veriible Ge-
waltthat der Diener Wilhelm Wifferling's 88
457. Juli 4. Wtlno. OM. Gotthard Kettler an den OM. Wilhelm
Farstenberg. Ccp. at. B. VITI, 40.
Chdr. nach dem Orig. M SMrrm, QueU. Ill, Ko. S86.
458. (Juli 4. Riga.) Instruction filr die Gesandten der Stadt Riga
an den EB. (und OM.) 91
459. Juli 7. Ronneburg. EB. Wilhelm verwendet sich bei dem
rigaschen Rath fiir eine Frau, die von Einem, den sie
zu sich in ihre Behausung genommen, gewaltsamer
Weise aus derselben verstossen worden. Falls der
Friedebrecher rechtm&ssigen Anspruch an die Frau zu
haben vermeint, soil er sein Recht bei dem Rath oder
bei dem EB., der in wenigen Tagen in Riga eintreffen
werde, erholen. , Orig. Bt. B. xilPy 4.
469. Juli (vor 8.) Dorpat. Zwei Schreiben des russischen Statthal-
ters zu Dorpat an den OM. Wilhelm Furstenberg. 92
461. Juli 8. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg an den russi-
schen Stalthalter zu Dorpat '94
462. (Juli 8. Ronneburg.) Antwort des EB. Wilhelm auf die Instruc-
tion und das Memorial der Gesandten der Stadt Riga. 95
463. (Juli 10. Wenden.) Antwort des OM. Wilhelm Fiirstenberg auf
die Instruction der Gesandten der Stadt Riga.
Note. 8t. B. VIII, 65.
Oedfr. naeh dem Cone, hei Sehnren, QmU. Ill, No. S83.
464. (Juli 10. Wenden.) Antwort des OM. Wilhelm Furstenberg auf
das Memorial der Gesandten der Stadt Riga.
Note. SL B. nil, 64.
Gedr, naeh dem Cone, bm Sekkren, Qudl III, No. 584.
465. Juli 10. Wenden. OM. Wilhelm Fttratenbeiig an Biirgermeister
und Rath der Stadt Riga. . 99
466. Juli 11. Riga. Bericht der rigaschen Gesandten iiber ihre Wer-
bung beim OM. und EB 99
XI
No. ^ MU
467. Jali 11. Riga. Hans Busch und seine ebeiiche Hausfrau Ag-
nate machen vor den beiden Rathspersonen, Harm
Yincentz Glandorp und Herrn Hinrich Ulenbrock, ihr
Testament, weil sie keine lebendigen Leibeserben zu
hoffen haben, in Kraft eines Rigaschen Recbts dabin,
. dass eines dem anderen alle seine Giiter auftrUgt,
anstatt einer fretwilligen Uebergabe, wie solcbe zwi-
schen Lebenden zu gescheben pflegt; mit dem Be-
dinge, dass der Uberlebende Tbeil nacb aitem Ge-
braucbe e. E. R. zu der Stadt Baulicbkeiten 3000
Mauersteine und den Blutsfreunden des verstorbenen
Theiles 200 Mark geben soHe ; in alle anderen Guter,
welcbe der Uberlebende Tbeil, obne sich wieder ver-
ttnderi und rechte Leibeserben gezeugt zu baben,
nacblassen werde, sollen sicb alsdann desselben Bluts-
freunde vermdge Rigascben Recbts tbeilen: welches
, Alles zur Sicherheit in der Stadt Denkelbucb zu
verzeichnen von e. E. R. zugelassen worden. Act. ut
supra. DmkMiteh, p, H8.
468. JuH 15. (Reval.) Biirgermeister und Rath der Stadt Reval an
Biirgermeister und Rath der Stadt Riga Ill
469. Juli 21. Riga. Memorial der Gesandten des OM., auf dem
Landtage zu Riga den Stinden iibergeben. . . . 114
470. (Juli vor 25.) Enlwurf zu einer allg. Besteuerung des Landes. 116
471. Juli 25. Riga. Recess des Landtags zu Riga 117
472. Juli 25. Riga. Artikel des Recesses der zu Riga Uber die
Kriegsbereitscbaft gehaltenen Tagsatzung 120
473. Juli 25. Reval. Pfandverschreibung des Ordensgutes Kegel an
den Rath zu Reval gegen ein Darlehn von 60000 Mark.
Fragm. Cop, Bm, B, A.
Qeir. M Sdkirrm, QueU, IH, No. 588.
474. Juli 26. Wenden. OM. Wilhelm Furstenberg beglaubigt beim
revalschen' Rathe seine Gesandten den Obrist Schwe-
der von Melschede und Thomas Horner, Licentiat
beider Rechte. Orig. L e.
475 JuH 29. Pemau. Obrist Schweder von Melschede, durch
Krankheit in Pemau zurikckgehalten, tlbe^trttgt seine
vom OM. empfangene Vollmacht auf den Hauscom-
thur zu Pemau Dietrich Schenking und beglaubigt
denselben an seiner Statt neben Thomas Horner beim
revalschen Rath. Orip. I. c,
476. Juli 29. Liibeck. JohannSchmedemann und Laurentius Schmidt
an Biirgermeister und Rath der Stadt Reval .. . . . 124
477. Juli 31. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg an BUrgermei-
ster, Rath, Aelterleute, . Aelteste und Gemeine der
Stadt Reval . 126
I ■■ *
Xll
478. Aug. 1. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg bittet den Rath
zu Reval, den Ueberbnnger des Briefs, Ludwig von
^ ' Elsen, 30 Last Roggen nach Deutschland verschiffen
za lassen, damit er, der OM., einem gewissen Orten
geleisteten Versprechen genUgen kdnne.
479. Aag. 2. Riga. Bericht tiber die Werbung der Gesandlen des
OM. beim Rath der Stadt Riga urn ein Darlehen. 127
480. Aug. 3. Riga. Aeltermann und Aelteste der Schwarzenhttupter
zu Riga an die zu Reval 129
481. (vor Aug. 7.) Die russischen Statthalter zu Wesenberg an den
revalschen Rath ! . . 133
48 U* Aug. 7. Enlwurf der auf vorstehendes Schre^)en ertheilten
Antwort 135
482. Aug 10. Reval. Burgermeister und Rath der Stadt Reval an
den OM. ' CohcBm, R,Z^
Gedr, nach dem Orig. M Sohirren, QtuU. Ill, No, S9(k
483. Aug. 11. Liibeck. Vereinbarung zwischen den Liibischen und
Revalischen in Betreff beiderseits gekaperter Schiffe.
Orig, U c.
Oedr. nach dner Copie bei Sckirrmi, QmU. Ill, No, «M.
484. Aug. 13 Wilno. OM. Gotthard Keltler an Blirgerraeister, Rath
und Gemeine der Stadt Reval 135
485. Aug. 17. Riga. OM. Wilhelm Furstenberg an Bilrgermeister
und Rath der Stadt Reval .137
486 Aug. 17. Riga. Yerzeichniss der Beitrdge rigascher Burger zum
Anlehen des OM 138
487. Aug. 20. (Reval.) Bilrgermeister und Rath der Stadt Reval an
BUrgermeister und Rath der Stadt Riga. ^ . . . . 142
488. Aug. 21. piga. OM. Wilhelm Fttrstenberg an Burgermeister
und Rath der Stadt Reval.- 144
489. Aug. 24. Reval. Dirich Schenckingk, Hauscomthur zu Pernau,
und Thomas Horner der Rechte Licentiat, quittiren
tiber den Empfang einer Summe Goldes seitens der
Stadt Reval in Vollmacht des OM. und des Land mar-
schalls zu Li viand. Orig* Sep, B. A.
490. Aug. 26. Riga. OM. Wilhelm Furstenberg verkauft dem Franz
Kappe ein Grundstuck in Riga 145
491. Aug. 29. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg an Burgermeister
und Rath der Stadt Reval 146
492. Aug. 29. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg an dieselbeo. . 147
493. Sept. 1. Lubeck. Auszug aus dem Recess des um Jacobi ge-
haltenen Hansetages 148
494. Sept. 4. Wenden. OM. Wilhelm Fttrstenberg empfiehlt dem
revalschen Rath, die Schatzung, zu deren Ausrich- -
lung sich derselbe erboten, schleunigst zusammen
XIII
zu bringen and dem verordneten Schatzmeister aus-
zoliefera. orif. Sm. M. A,
4M. Sept. 5. LObeck. Vollmacht der rigaschen und revalschen
Gesandteo za Llibeck fur zwei Btirger dieser Stadt 179
496. Sept. 5. Kokenbnsen. EB Wilhelm an Biirgermeister und
Ralb der Stadt Riga 181
497. Sept. 6. WcDden. OM. Wilhelm Fttrsleoberg ersucht den re-
valschen Rath zum bevorstehenden Feldzag um einen
Oder zwei ,,Trainitteren*' (Drommeteri, denen es an
gater Besoldung nicht fehlen soli. oHg. Sm, JL A.
496. Sept. 9. Wenden. OM. Wilhelm Furstenberg billet den re-
valschen Rath, die Absendung der Schatzungsgelder
zu beschleunigen. orig, I. e.
499. Sept. 11. Wenden. OM. Wilhelm Furslenberg an Bttrgermei-
ster and Rath der Sladt Reval 183
600. Sept. 13. Wenden. OM. Wilhelm Fiirstenberg an dieselben. . 183
501. Sept. 18. Wenden. OM. GoUhard Kelller an dieselben. . . 184
502. Sept 19. Wenden. OM. Gotlhard Kelller an Biirgermeister,
Rath, Aelterleute, Aelleste and ganze Gemeine beider
Gildesloben der Stadt Reval 185
503. Sept. 26. Reval. Biirgermeister and Rath der Stadt Reval an
die russischen Statthalter zu Wesenberg 186
504. Sept. 29. Riga. Schuldverschreibung der Stadt Riga an den
Rathsherm Jaspar Romberg 187
505. Sept. 29. Riga. Heinrich Dedecker, der Hausschliesser, streckt
e. E. R. 1000 Mark vor, die ihm jtthrlich auf Michae-
lis mit 6 mrk. von 100 verrentet werden sollen, wie
seiches seine Verschreibung weiter meldet.
Copialhtiek.
506. Sept. 29. Riga. Herr Michel Schultz and Herr Vyncentz Glan-
dorff strecken e. E. R. 3000 Mark vor, wofUr ihnen
das Geschmeide der St. Pelri-Kirche zum Pfande ge-
setzt wird. i. 0,
507. Sept. 29. Riga. Lutke Heyne streckt e. E. R. 1000 Mark vor
anter den Bedingungen, wie in No. 505. jl c
508. Oct. 3. Riga. Bericht Uber die Besprechung zwisehen den
Gesandlen des OM. und den rigaschen BUrgermeistern 189
509. Oct. 8. Helmet. Wilhelm Fiirstenberg, Alter Meister zu Liv-
land, entl&sst die harrisch-wirische Rilterschaft und
die Stadt Reval ihrer Eidespflicht 193
510. Oct. 13. Riga. Herr Jaspar vom Houe Idsst als Stadtkfimmerer
aaf Befehl e. E. R. vor demsclben von des ersamen
Hans Bremer Hacse, gegentiber dem Hause des sel.
Merten Koning gelegen, 500 Mark sammt der Rente
•bschreiben, die e. B. R. bisher darauf mhen gebabt,
XIV
114.
nnd quittirt Uber den richtigen Empfang. Dat. Frie-
dags nach Dionisij, Anno oc. lix.
Derselbe Ittsst desgleichea von des Hans Herberts
Hause in der russischen Strasse neben des sel. Hans
Diderick Hause geiegen, 500 Mark sammt der Rente
abschreiben, die e. E. R. darauf gehabt und quittirt
daruber. Dat. ufc supra. Pat nU Bmubod^ M ^^'
510»- Oot. 18. Reval. OM. Gotthard Keitler besUitigt die Privilegien
der Stadt Reval. Dat. Miltwoch nach Galli.
Sm. SOncargh. Lade. Copiar. IbL BL «0^
511. Oct. 27. Reval. OM. Goltbard KetUer an Biirgermeister uod
Rath der Stadt Riga 194
512. Oct. 27. (Reval.) Inslruction der revalschen Gesandten an die
Stadt Riga 195
513. Oct. 28. Reval. Des OM. Goltbard KetUer Mandat an alle Or-
densgebietiger und Befeblshaber, seine RSthe Otto
Taube und Justus Claudius, der Stadt Reval Syndicus,
auf ihrer Reise nach Riga mit Wagen und Pferden za
befdrdern. oH§, Rm, E. A,
514. Oct. 29. Reval. OM. Gotthard Kettler verburgt sich fur die
Stadt Reval bei deren in Riga zu machender Anieihe.
Orig, U c,
516. Oct. 29. Reval. OM. Gotthard Kettler erneuert der Stadt Reval
die Verschreibung des Hofes und Gutes Kegel.
Ccp. I. c
Gtir. M iSicMrrm, QimU. Ill, No, 4iO.
516. Nov. Moskau. Schreiben des russischen Grossfiirsten an den
OM. Wilhelm Fiirstenberg, den EB. und die anderen
Herren in Livland 206
517. Not. 1. Wiborg. Biirgermeister und Rath der Stadt Wiborg
an Biirgermeister und Rath der Stadt Reval. . . . 208
518. Nov. 5. Fellin. OM. Gotthard Kettler an dieselben. ... 210
519. Nov. 5. Fellin. OM. Gotthard Kettler bittet den revalschen
Rath, dem Bernt Frans bei seinen Gl^ubigern in Re-
val Ifingere Frist zu verschaffen, da dieser des OM.
Soldreitern allerlei Waaren und Proviant vorgestreckt
und sich, wiewol ihm die Bezalung jetzt sehr er-
wiinscht wtire, doch in Betrachl der augenblicklichen
Bedrangniss erboten, bis Pfingsten (Juni 9 ) tu warten.
Orig Rto, R. A.
520. Nov. 6. Tarwasl. Alter OM. Wilhelm Furslenberg an Biirger-
meister und Rath der Stadt Reval. . ,. . . . 211
521. Nov. 10. Feldlager (Ntiggen ) OH. Gotthard Kettler verlangt
vom revalschen Rath, einen auf dem gckaperten Schlffe
befindlich gewesenen Engl&nder, dessen er dringend
bedarf, unter dem Geleit einiger Stadldiener bis in
XV
das Gebiet Fellin bringen za lasten. Dat. Abento
MartiDij a* oc. Lix Oriff. R§q, R. A,
522. Nov. II. Riga. Otto Taube und Jost Clot an Biirgermeister
und Rath der Stadt Keval 212
523. No¥. 14. Biga. Otto Taabe und Jost Clot an dieselben. . . 213
524. Nov. 18. Riga. Olto Taube und Jost Clot an dieselben. . . 215
525. Nov. 18. Riga. Leibgedingvertrag zwlscben des sel. Heinrich
Rasch Wiltwe Heyla und deren Scb wager Hans Wei-
pendorf, Biirger der Stadt Riga. ZhrnkMueh, p. ii9.
Der Vertrag i»t m extenw tm Anhang gegdttn.
526. Nov. 20. Tarwast. Alter OM. Wilhelm Fiirstenberg beglaubigt
seinen Secretfir Johannes Wegener beim revalschen
Rath urn einiger vorzubringender Werbungen willen.
527. Nov. 2d. Peldlager (Niiggen.) OM. Gotthard Kettler an BUrger-
meister und Rath der Stadt Reval 216
528. Nov. 26. (Liibeck.) Burgermeisler \ind Rath der Stadt LUbeck
an dieselben 218
529. Nov. 25. (LUbeck.) Burgermeister und Rath der Stadt LUbeck
an dieselben 222
530. Dec. 1. Riga. Die Gebruder Gossyn (Goswin), Hans und Euerdt
Dickman setzen sich vor e. E. R. Uber ihr lilterliches
Erbe auseinander. Denketbuch p. i09.
531. Dec. 6. Riga. Herr Heinrich Ulenbruch streckt e. E. R. 700
Mark vor unter den gewOhnlichen Bedingungen. Actum
vff Nicolaj Anno oc. lix. Copial^ueh.
532. Dec. 6. Riga. Euerdt Gotte streckt 600 Mark vor, auf Nicolaj
j&hrlich zu verrenten. Dat. ut supra. Le,
533. Dee. 6. Riga. Yerschreibung des OM. Gotthard Kettler Uber
die von der Stadt Riga gegen Verpfandnng Neugut's
aufgenommene Summe von 30000 Mark 227
534. Dec. 8. Riga. Arndt Treppemacker verkauft vor e. E. R. dem
Merten Prouestingk und dessen Erben dreissig Mark
jKhrlicher Rente fdr 500 Mark Capital in und auf sein
Haus, zwischen den Hdusern Hermann Wemecke's
und Reynolt Brunstein's belegen, ,,al8 man nach der
Sandstraten geit/' jfihrlich auf Michaelis auszuzahlen,
mit dem Vorbebalt halbjMhriger Kiindigung.
Dot nie RmtUboek. fol. Hf.
535. Dec. 11. Feldlager (Falkenau?) OM. Gotthard Kettler verlangt
vom revalschen Rathe die Publicirung beifolgenden
Mandats und die Bestrafung der etwaigen Uebertreter.
Orig. B0C, JR. A.
536. Dec. 11. Feldlager (Falkenau?) Mandat des OM. Gotthard Kettler. 232
537. Dec. 12. Feldlager (vor Lais?) OM. Gotthard Kettler verlangi
vom revalschen Rathe, dass Curt von Doren, ein
XVI
BUrger aus Liibeck, der geflissentUch Schmtthreden
gegen ihn, deo OM., ausgeslossen, dem Vogt za Nea-
schloss ubergebeo und vod diesem ins Lager gebracl^l
werde, damit dort ein Kriegsgericht iiber ihn erkenae.
OHg. Fragm. iZw. B, .Am
J» dorso: Anno 69 den 14 deeembrit &.
638. Dec. 13. Feldlager vor Lais. (Wolf Wigel von StrassbniiB;,
Hauplmana der revalschen Kaecbte) an Biii^ermeister
und Rath der Stadt Reval 233
539. Dec. 14. Reval. Bui'germeister und Rath der Stadt Reval an
Burgermeister und Rath der Stadt Wiborg. . . . 234
540. Dec. 14. Lemsal. Herzog Christoph zu Mecklenburg, Coadjutor
des EB. an Burgermeister und Rath der Stadt Riga. 235
541. Dec. 16. Riga. Bertholt Meyer verkauft vor e. E. R. derTafel-
gilde zu St. Jakob 48 Mark jfthrlicher Rente far 800
Mark Capital in und auf sein Haus, belegen gegen-
ttber St. Jacob's Kirchenhause, zwischen der Kttsterei
zu St. Jacob und dem Hause des sel. Wilcke Wilde,
jftbrlich auf Ostern auszuzahlen, mit dem Vorbehalt
halbjahriger KUndtgung. Dot me Smttboek. M ^
542. Dec. 16. Riga. Derselbe verkauft vor e. E. g. auch der Tocb-
ter des sel. Helmich Droue 36 mrk. jiihrlicher Rente
filr 600 Mark Capital auf sein erw&hntes Haus, jtthr-
lich auf Johannis zu zahlen. <. c/m. Hf.
543. Dec. 19. Feldlager (vor Lais?) OM. Gotthard Kettler an Biir-
germeister und Rath der Stadt Reval 337
544. Dec. 20. Tarwast. Wilhelm Fiirstenberg, alter Meister zu Liv-
land, dankt dem revalschen Rathe fiir die Zusage
der Erfiillung seiner Biltte (die No. 5%0 erwlihnU Ver--
schiffung Getreides betreffend) und l&sst sich die noth-
wendige VerzOgerung gefallen. orig, Bm, JL A»
545. Dec. 21. Feldlager (Oberpalen?) OM. Gotthard Kettler fordert
vom revalschen Rath fUr den zu seiner Hofhaltung
in der Stadt aufgekauften Wein die Befreiung von der
ktirzlich eingefiihrten Accise. oh^, i, «.
546. Dec. 22. Riga. Jost Fagelsangk verkauft vor e. E. R. dem
Meister Thonies Hinlze und dessen rechten Erben
dreissig Mark jahrlicher Rente fiir 500 Mark Capital
in und auf sein Uaus, gegeniiber der St. Katharinen-
kirche. auf der Ecke, neben Jacob Brandes Hause be-
legen, jtthrlich auf Weihnachten zu zahlen, mit ge-
genseitigem Vorbehalt halbjshriger Kundigung. Dai.
Freitags noch. Thome aplj Anno oc. lix.
Dot nis SmUbodt, foL y.
347. Dec. 22. Riga. Jost Fogelsangk verkauft vor e. E. R. dem Cordt
0ruelman und dessen rechten Erben 18 mrk. jXhr-
XVII
licher Rente fiir 300 Mark Capital in and anf sein
erwtfhntea Haas, unter den oblgen Bedlogangen.
&48. Bee. 24. Oberpalen. OM. Gotthard Ketlier an Bui^ermeister,
Rath and Gemetne der Stadt Riga 239
M9. 15I^9(?) Dec. 28. (Braunschweig.) Der Rath der Stadt Braun-
schweig an Biirgermeister und Rath der Stadt Lllbeck 241
UO. 1559(?} Dec. 29. (Buxtehude.) Bttrgermeister und Rath zu
Buxiehude an dieselben 242
561. I559(?^ Dec. 31. (Stade.) Biirgermeister und Rath der Stadt
Stade an dieselben 244
5fr2 1559 (Herbst?) Zeugniss des OM. Gotthard Kettler fUr die
Stadt Riga 246
553 (1559? 1560?} Memorial Heinrich WuIfTs Vogts zu Sonnenburg
an den OM. Wilhelm Fiirstenberg 249
ifteo.
I 654. Jan. 3. Oberpalen. OM. Gotthard Kettler an Biirgermeister
und Rath der Stadt Reval 256
655. Jan. 3. Oberpalen. OM. Gotthard Kettler an dieselben. . . 257
I 556. Jan. 4. Fellin. OM. Gotthard Kettler an Biirgermeister und
' Rath der Stadt Riga 258
I 557. Jan. 4. Fellin. OM. Gotthard Kettler an dieselben. ... 259
i 55S. Jan. 5. Fellin. OM. Gotthard Kettler an dieselben. ... 260
559. Jan. 6. (Reval.) Biirgermeister und Rath der Stadt Reval an
den OM. Gotthard Kettler 261
560. Jan. 6. Fellin. OM. Gotthard Kettler zeigt dem revalschen
Rathe an, dass er den Verwandlen der Wittfrau, die
noch in dem seinem SecretUr Salomon Henningk ver-
liehenen Hause wohne, Befelil ertheilt, liber die RSiu-
mung sich mit dem Dr. Matth&us Friesner zu ver-
gleichen, und bittet dabei hilfreiche Hand zu leisten.
Dai. Vellin tags Epiphanies Dni Anno oc. Lx.
Orig. Jt09. B. A,
Jk icTBo: Anno 05 dea 8 JanuariJ B. in taehen Salomon Henningw.
561. Jan. 8. Fellin. OM. Gotthard Kettler meldet dem Rathe zu
Reval, dass cr zur Besatzung der Stadt ausser den
Knechten noch 60 oder 70 Soldreiter abgeordnet habe,
iUr die er bei den Biirgern Herberge und Kost gegen
Bezahlung wUnsche. Diese wiirden auch mit den
Harriscfaen und Wirischen vereint nOthigenfalls eW
waige Ueberffille des Feindes zuriicktreiben. Sein
^General Leutenanth" Othmar von Galen set auf das
XVIII
Schloss Reval zur Aufsicht iiber das Kriegsvolk ge-
setzt, ID it dem sich der Rath vorkommenden Falles
zu vernehmen h^tte. Dat. Monlags nach Trium Re-
gum Anno oc. Lx. Orig. l e.
Ik dorso: Anno 60, den 16 JanoariJ B. wegen der 60 oder 70
soltreuter entiegen to nhemen.
562. Jan. 9. Lemsal. Hans Grutzmann Hauptmann der rigascben
Knechte an Burgermeister und Rath der Stadt Riga. 262
563. Jan. 13. Burtneck. OM. Gotthard Kettler an Burgermeister
und Rath der Stadt Reval 263
564. Jan. 18. Riga. E. E. R. der Stadt Riga sammt den Aelter-
leuten stellt dem bremischen Burger Segebade Frie-
dach eine Verschreibung aus uber von ibm geliehene
1000 Thaler, die funf Jahre lang mit 50 Thalern jiihr-
lich am Tage Petri Stuhlfeier in Bremen zu verrenten
und auf sammtliche Stadtgtiter versichert sind. Dat.
Dusent viffhundert darnha Im Sostigsten Jahr, am
« dage Sancti Petri ad Cathedram. Copiaihuek.
565. Jan. 28. Riga. OM. Gotthard Kettler an Burgermeister und
Rath der Stadt Reval 266
666. Febr. 8. (Reval.) Burgermeister und Rath der Stadt Reval an
Biirgermeister und Rath der Stadt Riga 268
567. Febr. 15. Hof Turgel Der alte OM. Wilhelm Fdrstenberg be-
glaubigt beim revalschen Rath den ,, wolgelarten"
Franz Jericho als seinen Boten. orig. Sm. M. jL
568. Febr. 18 Riga. OM. Gotthard Kettler bittet den revalschen
Rath, fiir eine von der Stadt Danzig oder vom Her-
zoge zu Preussen zu entleihende Summe anstatt sei-
ner bUrgen zu wollen, wogegen er alle Slcherheit
anbietet. ^ orig, l. c
569. Febr. 21. Riga. OM. Gotthard Kettler hat den Zetlel mit der
Liste, was die Knechte, die in Reval gelegen, den
Biirgern schuldig seien, unrichtig befunden und sen-
det nun seinen Diener Adam Orgelmacher nebst
einem Schreiber, der in der Sache Bescheid weiss,
an den Rath der Stadt, damit ein neues Verzeichniss
angeferligt werde. orig, i e,
570. Febr. 23. Tarwast. Der alte OM. Wilhelm Furstenberg bittet
den Rath zu Reval, Hans Bock zu seinem Rechte zu
verhelfen, damit Franz Jericho, dessen er dringend zu
anderen Botschaften bediirfe, nicht aufgehalten werde.
Orig, L c
571. Mttrz 4. Munzedict des EB. Wilhelm 269
572. Mttrz 8. Schloss Reval. Johann von Wickeden Hauscomthur
zu Reval dankt dem Comthur zu Pernau Rotger Wolff
ftir die erwiesenen Wolthaten und bittet, ihm funf
XIX
Mo. Bt/tbt
Last Roggen zn schicken; denn er habe wenig von
seinem Amte, weil keine stete Obrigkeil aof dem Hause
sei. M^igge tiedung iss hir nicht vorhanden, santer
bir sin ein hupen vnfruwer lade in dussem orde, so-
woll voQ Adell alse in der stadt. Icb frucbte, se hebben
dem Moninckhusen eia beimlicb Kamer edt gedan, dar
koDneo se nicht von affstan, nicht er dat men welcke
de manth wisskett, dat de Koppe vor en liggen. Min
gnediger her moth hir einen her setien, einen sol-
cken, de se klemen kan. de poghe iss en tho wikh."
573. li&rz 24. OM. Gotthard KetUer verleiht dem Hauscomthur zu
Riga Jaspar Siberg zu Wischlingen einen Krug beim
Schlosse Kirchholm 271
574. Marz30. Riga. OM. Gotthard Kettler an Biirgermeister und
Rath der Stadt Reval 273
575. USrz30. Riga OM. Gotthard Kettler an die schwedischen
Stalthalter in Finland. oop, Sev, J2. A,
Der Inhalt au» No. ST4 ertUshOidi.
576. MUrz 30 Riga. Mandat des OM. Gotthard Kettler an den re-
valscbcn Rath. orig. i e.
G^dr. nodk 4«m C<me. UH SeMrrm, QuelL IV, Jfo, 659,
577. April 3. Wien. Des ROmiscben Kaisers Ferdinand Mandat an
den Rath za Reval. oHg. I c
Oedr. naeh ehur Copie^) hei Sekirrm, QudL IT, ITo, M9.
In darn: den 10 Junij Anno 60 einem Bade Insinoert.
578. April 4. Tarwast. Der alte OM. Wilhelm Furstenberg an BUr-
germeister und Rath der Stadt Reval 274
579. April 5. Reval. Biirgermeisler und Rath der Stadt Reval an
BUrgermeister und Rath der Stadt Riga 277
580. April 13. Riga. Heinrich Wulff Vogt zu Sonnenburg an Biirger-
meister und Rath der Stadt Reval. 278
551. Apr. 0.14. Riga. Die Landv5gte Herr Jurgen Padel und Herr
Jasper Ronberch verleihen dem Hans Blancke sammt
seiner Hausfrau Margarethe und deren beiden leib-
lichen Kindern einen Garten an der ,,G<^sseweide"
rwischen den Garten des sel. Thonies Boueman und
Peter Dumpe's befegen, gegen etne Abgabe von zwdtf
Mark, die in zwei Terminen, zu Michaelis und zu
Ostern, zu zahlen ist. Nach dem Ableben der Ge^
nannten soil der Garten wieder an die Stadt fallen.
Act. vp paschen Anno oc. der myndern zale SOstich.
I^gM. JZ. A. Sekr, V, Faeh 46, Jfite, Jfo, i.
Liber Pratfee'.urae BuroKe, foL laxHif.
t) Die Orlhographie itt in der Copie aUerdingi eehr verdndertj dodi findet eieh da-
^Met fate eimutOrender Fdil&r; nwr muss ee p. SOi Zeile J heissen: gutwUligUeh. Im AJk'
0amai»m ndkert eieh die Ree'iteehreihung der keHterl. OmMettei der kettte 4b Hc kem, Daepradki-
XX
582. Apr. C.U.Riga. Tfaomas Ram streckt E B. R. 800 mrk. vor,
die ihm jshrlich aaf Ostern zu verrenten sind. Act,
vff passchen Anno oc. Ix. Copiaibvtk.
583. Apr. c. 14. Riga. HaDS Rubbers streckt E. E. R. 200 mrk. vor,
jtthrlich aaf Ostern za verrenteo. Dot, vt supra.
I. e,
584. Apr. c. M.Riga. Die verordneten Vorsteher der chrisUicheD
,,aDgericbteteD'' Kirch enordnung slrecken 1000 mrk.
vor, jttbriich auf Ostern zu verrenten. Dat. vt supra.
585. Apr. c. U.Riga. Die Vorsteher der Rirche zu St. Jacob gebeo
100 mrk. auf jtthrliche Verrentung. Dat. vt s. i e.
586. Apr. c. 14. Riga. Die Vorsteher der neuen angerichteten christl.
Kirchenordnung haben noch auf e. E. R. fleissig An-
halten 1000 mrk. gegeben, die jilhrlich verrontet wer-
den sollen. Act. vp dem fest paschen A^. Ix. i. e.
587. Apr. 20. Tarwast. Der alte OM. Wilhelm Fiirstenberg meldel
dem Rath zu Riga, dass er dem Hauscomthur zu
Fdlin befohlen, die auf Oberpalen zuriickgebliebenen
beiden Mdrser und zwei StUcke Geschtilz auszuliefem.
Orig, 8t, B. XU, S4,
588. April 20. Arensburg. Christoph von Miinchhausen an KOnig
Friedrich II von DSinemark 279
589. April 22. Aarhuus. KOnig Friedrich II von mnemark an Bar-
germeister und Rath zu Reval 283
590. April 29. Fellin. Der alte OM. Wilhelm an Rdthe und Ritter-
schaft von Harrien und Wirland, wie an BUrger-
meister und Rath der Stadt Rcval 285
591. April 30. Aarhuus. KOnig Friedrich 11 von DMnemark ersncht
den revalschen Rath, zwei gegossene Stucke mit ihrem
Zubehdr, die sein seliger Vater auf das Haus zu Re-
val verordnet und der OM. ihnen zustellen werde,
an seinen Zdlfner in Oeresund gelangen zu lessen.
Orig, Bt9, & A,
Jn dorso: Anno 60 den 28 MaJ B.
MU gigmUUtndiger Unttrackrifl wmI gut erhaUmgm S i$ g tL
592. April 30. Kokenhusen. EB. Wilhelm an Biirgermeister and
Rath der Stadt Riga 285
Anhang. - 288
9I9S. (1559, April? Riga.) — Instruction ftir
die Gesandten der Stadt Riga an den
OM* Wilhelm Ftlrstenberg.
C<mc. St. B, VIII, $0,
Yers^iedeoe MassnahmeD zum Schutz der Stadt gegen die Rassen
betreffend.
Instraciion des Jennen, wes dem hochwirdigen, vnd gross-
mechtigen fursteD, vnd hern. Hern Wilhelmen fursten-
bergk, des Ritterlichen Teutschen Ordens Meister zu Leif-
landt, tneynem g. H. von wegen B. Radt, Elterleuth,
Eltisten, vnd gantzen burgerschaft der Stadt Riga, durch
die Erbarn hocbgelarten, vnd vorsichtigen hern Steffanum
acbonbach Syndicum, hem Laurentz tzymmerman^ Radts-
verwandten, Berndt von Dorthmunden, vnd Laurentzen
IKksken, Elterleut beider giidistubeh sol voi^etrageh, vnd
geworben werden,
Negst geboriicher ehrerbittung, schuldigem gehorsam,
vnd dynsterbittung, oc.
xias hochgedachter mein g. h. zweiffels ane, sich gnediglichen
zuerlnnern wyssen, was massen vor dysen zeiten, In vorste-
bender gefare vnd grausamen bedrowunge des feindts, Ire f. g.
von eynem Erbarn Rade, sampt Irer gantzen burgerschaft, aub
vnderihenigst ersuchet werden, dormit sie vergewisset werden
moditen, wes sie sich In vbertziehung vnd beengstigung des fein-
des zu Iren f. g. neben dem hochwirdigsten durchleuchtigen vnd
hochgepomen fursten vnd hem, hern Wilhelm Ertzb: des Ertz-
stiefts Riga, vnd Marggrafen oc. Ihrem ') gsten h. als Iren
m.
beiden landsfursten vnd hern, zugetrosten, vnd ob auch beide
Ihre f. g. die gutte Stadt Riga, sampt deren Inwonern, vor dem
feinde, errelten, beschutzen, vud beschermen koDtten vnd wol-
ten 9c. Imgleichen wes sich dorJegen Bin Erbar Radt, sampt
Irer gantzen burgerschaft, als vnderthane widerumb erbotten oc.;
welchs dan alles zu widerholen vonn vnnotten,
Was gestalt sich auch domals hochgedachter mein gl h. dor-
auf ercleret; vnd gnedigiicheu erbotten^ wyssen sich ein Erbar
Radt sampt Ihrer gantzen burgerschaft In aller vnderthenigkeit
zuberichten^ vnd haben daran gar keynen zvveiffel getragen, soil-
dem sich vielmehr dessen yder zeit getrostet^ w\e sie sich dan
auch nochmals nicht anders getrosten^ vnnd verhoffen konnen,
noch wolteU;
Wan aber nu von eynem Erbam Rade, sampt der gantzen
burgerschaft der grausam Jamer^ mordt^ brandt^ vnd elende, so
der feindt vergangen wynter, ane alien widerstandt, an dysen
landen^ vnd den armen Inwonem begangen, vnd widerumb dor-
Jegen die grosse sicherheit^ vnd vnordenung der herschaften vnd
Adel dyses gutten landeS; zu hertzen gefuret^ vnd betrachtet,
als mochten sie nicht vnbillich zu allerlci bedencken vnd klein-
mutigkeit verursachet werden,
Vnd ob wol ein Erbar Radt; sampt Irer gantzen burger-
schaft In taglichen schwarem arbeit^ dormit sie Ihre Stadt In
beuestung bringen, auch sunsten keynen vleis, sorge, vnd moye
bei sich erwenden lassen, allerlei notturft, souiei ymer muglich,
bei die handt zukreigen^ vnd sich gefast zumachen, dormit sie
die gutte Stadt Riga^ mit gotlicher bulffe^ vnd. beistandt^ hoch-
gedachtem Ihi^m*) g. h. dem heiligen Romischen Reich^ vnd dy-
sen gantzen landen zum besten^ vor dem feinde erfaalten mogen.
So ieuffet doch nu vast aus alien ortem vnd Jo longer Jo ge-
schwynder die zeitung vor^ wie solchs dan auch geschrieben
wirdt; das der feindt des entlichen vorhabens sein sol^ sich diss
vorJar; mit gantzer hereskraft, geschutz^ vnd anderer zugeho-
riger kreigsrustung, vor die Stadt Riga zubegeben, dieselb der-
i) Urspr.: ineynem.
massen zubeeogstigen vnd zubetagern das sie Ime In die lenge^
oder barre, seins hoffens^ nicht entsteheo sol mogen, DorJegen
aber In'dysen landen noch zur tzeit 1 eider gar weynicb auf*
rostnng, oder schickung zur Jegenwere gesparet, oder vermercket,
AIs geben hocbgedachtem Ibrera') g. b. ein Erbar Radt^
sampt Irer burgerscbafl ^ In Ir gnediges bedencken, ob nicbt
Radlsam, das dyse gantze lande sicb eindrechtich mit gantzer
macbi, Ins feldt Jegen den feiudt begeben iheten^ vnd den feindt
nicht In vorizugk komen liessen^ dan do er, der feindt^ den
Tortzugk nhemen, das eyne bauss noch dem andern erubem,
vnd also vor die Stadt Riga^ mit seynem vorteil komen^ vnd
des g^nlzen landes nutzung vnd bequemigkeit zu seyner handt
haben wurdt^ wurdt er warlich nicht bait oder leichtlich von
der Stadt abtzutreiben sein^
Vnd Nochdem dan Ein Erbar Radt, sampt Irer burger-
schaft bissanhero noch nicht berichtet^ was trostes^ hulflfe^ vnd bei-
standeS; hochgedachter Ihr*) g. h. In dyser lande bednick; aus
dem heiligen Romischen Reich^ oder von den benachtparten hem
pot^taten J^en den feindt erlangt, oder noch entlichen. vnd
gewisslichen vermutendt sein^ Seindt sie vnuerbeigenglichen vcr-
orsachet, vnd genottigt hochgedachten Ihrenn^) g. h. sowol auch
meynen gsten h. Ertzb: als beide Ire Landtsfursten vnd hem^
abermals In aller vnderthenigkeit zuersuchen,
Vnd ist noch, wie vormals Eins Erbarn Radts, sampt Elter-
leath; Eltisten vnd gantzen borgerschaft der Stadt Riga, gantz
vnderthenigs dynstlichs vnd vleissiges bitten. Es wolten hoch-
gedaditer mein g. h. angeizeigte gefarO; gnediglichen zu hertzen
biren^ sich mit hochgedachten meynem gsten. h. Ertzb. voreyni-
gen, vnd als die landts fursten eindrechtich mit den zugeho-
rigen Stenden dyser lande zu den milleln vnd wegea
trachten^ dieselben vnseumlichen vor die handt nhemen, vnd mit
emste vortsetzen; dormit vnd durch der feindt aus dysen landen
gdialten, vnd die Inwoner der Stadt Riga entlich errettet, be-
sdiutzt vnd beschirmet mogen werden, vnd ist ein Erbar Radt
ij Urspr. : meynem. 3) Urspr. : mein. 4) Urspr. : meynon.
sampi Ihrer gantzen burgerscfaaft Doch^ wie vormals vfkens ge-
schehen^ des voderthenigen erbitteos sich In deme alien, Jegea
beide hochgedachte Ihre*) g. h. als gelrewe vnderthane zuuer-
halten, dessen vnd keins andern, beide Ire f. g. sich zu ey-
nem Erbarn Rade vnd gantzen burgerschafi, versehen solleo,
vnd mogen,
Wes sich nu auf dyss 'alles vnd vomemiich In herdringender
nolh zu Iren f. g. Ein Erbar Radt, sampt der gantzen burger-
schaft, zugetrosten vnd zuuerhoffen, bitten sie sampt, vnd son—
derlichen gantz vndertheniglich, Inen gnediglichen zuerofl(n)eD
vnd zuuermelden dormit sie sich In vorstehender gefare dessen
zugetrosten haben mogen,
' Zum andern, tragen hochgedachter mein g. h. gnediges wys—
sen, wie vft vnd vielmals, ein Erbar Radt sampt Irer borg^r-
schaft, sich des forlichen vnd schedlichen gebewts halben In der
vorborch, doraus die Stadt leichtlich bescheidt, vnd vberfallen
mocht werden. wehemuttiglichen beclaget, vnd desselben wand—
lung vndertheniglichen gebet^n, vnd ob wol, nach vieler besich—
tigung, solchs abtzuschaffen gelobt, auch ernstlichen beuolhn, vnd
auferlegt, dasselb abtzuthun, So wirdt In deme doch viel
mangels vnd nachlessigkeit gespuret, welchs alles gemeyner bur-
gerschaft zum hochsten beschwerlich, vnd bedenckiich, do sie
mit taglichen grossem arbeit vnd vnkosten die Stadt sunsten
vor dem feinde In befestunge geme bringen wolten, auch der-
wegen mit grossem vnd zum teil vnuerwyntlichen schaden, das
Ire, welchs Inen zum teil von Jren Eltem angeeruet, zum teil
auch theur erkauffet, abbrecheU; reumeU; vnd zur feste komen
lasseU; vnd dennoch die Stadt des orts In der vorborch; vmb
etlicher heusser willeU; In hochster gefare, wie von alien erfiar-
nen krei^sleuten vermeldet, stehen, vnd bleiben sallen lassen,
Vnd 1st demnach abermals Eins Erbarn Radts, sampt der
gantzen burgerschaft vndertheniges bitten, hochgedachter mein
g. h. wolten gnediglichen solche gefare, so der ^tadt aus ange-
tzeigtem gebewte entstehen mag, neben deme, wes Iren f. g. an
5} Urspr : meyne.
der SUdl vomemlicfa dyser zeit gelegeii; betrachien vnd zuhei-izen
fiiren, mehr auf ein ganize Stadt als priuat personen sehen, vnd
an mal enilichen, vnd ernsUichen beuelbn, das soedan farlich
gebnwte abgethan, gar wechgereumet^ vnd dem feinde des orts
gar kein forteil gelassen mag v^erden^
Imgleichen das das Schloss mil volck geschutzt^ vnd anderer
togehoiiger noliurft dermassen versehen^ dormit es dem feinde,
mil huiflfe des almechtigen, vorenthalten mag werden, dan das-
selb Scbloss sunsten gar gefarlich der Stadt ligt, do es vnbe-
waret stehen solt,
Letzlichen wyssen stch hochgedachter mein g. h. genedig-
lidien zuerlnnem, was gestait ein Erbar Radt, sampt der bor-
gerscbaft sidi vftmals des geringen malwercks vor Riga beclaget
vnd derwegen Ire f. g. vmb die sandt Molen, welche sunsten
meren leils das Jars stiUe ligt, vnd nicht gebrauchet kan werden,
vndertenigHch ersuchet vnd angeiangt, Dweil aber nu dyselb
Mule Itzt gar verfallen, vnd ane aufbuwung, welchs ane grossenn
vnkosten vnd geldtspildung nicht geschehen kan^ nicht gebrauchet
kan werden, Als ist an hochgedachten meynen g. h. eins Erbam
Badts, vnd gantzen burgerschaft^ vnderthenig bitten. Ire f. g.
wolten die gutte Stadt mit solcher verfollenen Molen gnediglichen
vertrosten, vnd zustehen lassen, dormit dieselb zur Stadt vnd
gemeyner borgerschaft beste^ widerumb erbuwet, vnd angerich-
tet mag werden,
Solchs alles, vmb hochgedachten Ihren*) g. h. zuuerthinen
vnd xaaorschulden, erbiten sich Ein Erbar Radt sampt Irer
ganizen borgerschaft yder^ zeit, als getrewe vnderthane gespurt,
vnd erfunden zu werden,
$) Vrspr. : meynen.
397« 1559, April 9. (Reval.) — Instruction fur
die Gesandten der Stadt Reval an den OM.
«
Orig. Bev. R. A.
Die auf dem Landtage zu Wenden zu beratbendeo Pankte und besondere
Anliegen betreffend.
Bouelh vnd lostruction so eyn Erbar Radt ohren veror-
denteD vnd afgeferdigeten Rathn- Ntfmelick her Johao
kampferbeken, her Joachim belholt vnd Laurents smidt
Secretarien, mede nha Wenden vnserem genedigen hereo
darsuluest tho eropenen A!^ 59 den 9. aprilis g^euen.
Xlewile wy gade gcklaget so woU thor sewert als tho Lande
van dem Erbfiende gemeiner Christenheit bedrowet vnd ock harth
befharet, vnd myn genediger fursie vnd her vns In synem schri-
uen verwlthliket das ohre h. f. g. sick mith dem hem Erlzbis-
schoffe einhelligliken vorgeliket vnd enthsloten Sick mith ohrer
kriegesversammelinge an Rueteren vnd knechten, sondages nha
Cantate welcker dar is de 23 aprilis tho Trikaten thonersamelen
vnd des anderen dages wenner Mnsteringe geholden sick strax
mith geweldiger macht, dat got geue mOte, In des viendes landt
wedder thobegeuen. Als bogeret ohre f. g. darvp vnse krieges-
luede ock vth der Stadt. Idt were dan vry mith vnseren knechten
vnd den anwesenden barken vnd wirken desses ordes dem viende
afbrock thodonde wusten, als dan mochten yvj vnse knechto by
der Stadt beholden, vnd dar henne nicht mede schicken. Wo
ouerst nicht solden wy desuluen vp bostemede tidt noch dar-
mede henne schicien oc.
Desser genedigen anmodinge where lichtiick stadt vnd rhum
thogeuende, wenner de sake desses ordes also geschapen dat wy
suluest vnbefharet mdchten bliuen, alsedan wuste man wol wes
wy mynem g. h. ehre eide vnd gehorsames haluen thodonde
schuldich
Nu hefindet sick ouerst darwedder enthiegen dat vns de
fiendt harde vor der doeren. vnd vns alle dage eynes vngluckes
(:godt wendes in genaden aff:) beide thowater vnd tho Lande
vcrmoden mi>ten wesen
Wenner wy ahu vdse geringe machi also dem genedigen
bogeren nha van vns geschicket vnd de sake darnha schimplick
vnd miih keineni eroste iDth werck gestellet dolde werden, als
wol elirmaJs geb($ret : worhenne de viendt dardorch verorsakei 1st
lichllick iho ermeten. Sintemal als wy dorch geloffwerdige kundt-
schop erfaren, dat de viendt nha den beiden Steden Rige vnd
Benell bestan. vnd daran alle syne macht setten wil vnd werdt
vnd eigentlick bedacht den ersten Maij Inthoslan
Dan weme werdt de gude Stadt Reuel thorn besten vor dem
viende doi^ch gades hulpe hewharet? dem ganteen Lande thorn
besten
Vnd is gewis]ick, wenner dat gantze Landt von dem bar-
harificb^i viende, Dat got in genaden afkere, gantz vnd gar
ouertogen vnd gewunnen, Dat man datsulue vth der guden Stadt
Reoel wedder gewinnen soldo vnd konde
Werdt sick deshaluen myn genediger her mith der emsten
vpscfarifinge hir Inne In genaden eines anderen hodencken vnd
velemehr darmede thotrachten vnd gedencken faelpen, wo man
am besten de gude Stadt Reuell vor dem viende den landen
thorn besten vp den nodtfal als ieider vorhanden erredden be-
schtttten beschermen vnd bewharen mOchte
Vnd wil nodich syn dat sick de heren gsanten nocb vp
VQse Jongest vthgegangene schriuen an mynen g. fursten vnd
h. reCH*eren, vnd de sake mith der vthredinge der schepe thor
seewert nha nottorflt vnd desses ordes gelegenheit mith mynem
genedigen heren boreden oc. Tho welcker behof wy vnse ki^echte
suluest mehrem deiles van noden
Vnd vor alien dingen dat myn genediger her suluest ein
schip oder ij thor seewert mith eynem damp verordenten houeth-
manne In ohrer f. g. namen vnd vollenkoroen bouele thor sewert
wedder den viendt vthmakede
Vnd de eigenthlike vnd gewissc vorsehinge ock by der ko:
Ht: tho Sweden so woU herttogen Johansen In Vinlandt don
wolde laten, darmith wenner de vthliggere dorch gaden wedder
vnd windt vp ohrer ko. Mt. str(5me nodtwegen komen musien
vnd datsulue nicht beleren konden, dat man mith densuluon
s
dorch de vinger ethliker maten sehen wolde, vnd so gar genowe
nicbt spannen vnd wes des geschege, dar dorch bi der ko. Mt.
in keinen wideren schaden gefhoret mochteo werden als vorleden
Jar gescheen, Worouer de vnseren ock nocb In Sweden gefeng-
lick sitten
Wenner nhu myh gnediger ber van den beren gesanien also
dartho boredet vod wy des eigentlike vorsekeringe bebbea moch-
ten, Als nodich vnd vorleogest nodicb gewesen de vnseren beb-
ben moten^ dar man sick gewis thouerlaten vp foten vnd bu-
wen macb^ Wollen wy vnseres andeiles tho denn vthgemakeden
schepen mynes genedigen beren , wo vorberurt, vnder der g^iedi-
gen beschuUinge vnd vordegedinge so vele roede don als an vos is.
Wo danne vnse borgere vp solcken bosoheii vnd genudi-
same wolbewarte bestellinge (:dc de beren gesanten by mynem
g.^ b. bearbeiden vnd dorcb dacb vnd nadi(t} hir ber scbidLon
musten:) mede tbodonde nicbt vngeneget, Dai sick ouersi dar-
entbbouen vtb mangel desser ang^togenen tiottorfifl Jemandes In'
wetentbliken scbaden fboren soldo is bodencklicb
Vnd wolden de bestellinge nicbt alleine funderet vnd ge-
gnindet syn vp den erbfiendt gemeiner Gbristenbeit den Russen,
tbor seowert tbonemende vnd affbrock tbodonde, sunder ock
mode expresse dar Inne specificeret vnd .vtiigedrucket, vp de
mancbfoldigen vorbandenen Ranenfarers so willens vnseren viendt
tbobesoken vnd tbostercken, desuluen tbonemen vnd ohnen des~
ser obrer scbedeliken vorgenhomenen fart baluen also eyn scbre-
cken birroede tbo maken
Vnd wes desses alios de beren gesanten by mynem g. b.
bearbeiden vnd erboldenen konnen, Dar van allentbalaen bref-
like orkunde mitb sick tbobringen dar man sick thouerlaten
Vnd wollen vns tbo gade dem almecbtigen eigentlick vor-
sebeo, wenner desse dinge nba nottorft van den anwesenden
Ordens stenden bewogen, vnd vns myn genediger ber darup in
genaden gewilferet, Dem viende so woll ock den Jenigen de
obne tbobesoken vnd tbostercken bedacbt, soldo birmede in tides
boiegent vnd merckliker afbrock! gedan vnd eyn grotb scbredLen
tbor seewert gemaket werden,
9
So idt ouerst nhu Dicht gescbeen solde noch ki>nde vnd myn
%, h. sidi ihom hogesten des Landes vnuermogen beUagen vnd
also de aidtlike vnkost mith der vtbredmge der schepe, so woll
andere vplage^ vp de Stadt Reuell leggen wolde vnd darby
bdiarren:
Fragen, wes wy vns bir vp Inlaien solen efte mogen ob
dith nichi eyne meninges dewile meisten deiles vnser mogenbaf-
tigeslen borger dat ohre in der voroaerden Narae vnd darbte
qintb geworden gantz vnd gar naringelos sitten vnd mith groter
bekmnm«miss6 vnd sorgen dat gelt von Monaten tho Monaten
by eyn ander brengen dar wy de kriegesluede mode aflonen.
Dat idt whariick In vnserem vennogen alleine nicht, ahne de
bogerte halpe vnd bistandt mynes g. h..eth\<ras datlikes vnd rhom-
likes wedder den viendt thor seewert vorthonemen vele weniger
vththoiichten Daramme woll thobedencken royn g. h. In geliker
gestall dat idt ock itzige vnse gel^enheit nicht syn noch we-
sen will
Ynd wen idt recht bedacbt, wo obsteit. Is idt der lande beste
ock nicht In solcker beCaringe vnd hohen bedrowinge des vien-
des de gade Stadt Reael tfioenthbloten vnd de knechte dar vth
thoschicken Welckes vns ohre f. g. nha vnderdenigen enthfan-
genen borichte ock ferner nicht an moden werdt wesen^ — Vnd
wer also mith der vthredinge der schepe oc. als der genedigen
amnodinge mith den knechten vth der Stadt thoschicken desse
beiden ponkte afgehandelt.
Wenner ouerst de Stadt vnbefharet vnd bewahret, wusten
wy gantz woll wes vns als den getrawen gehorsamen vnderda-
nen von oldershero In dem eigende vnd dedens van hertten
geme^ wo wy dan hir Inne mith merklikeu groten vpgewanten
geltspildinge ock tho keinen tiden nicht suemich noch vngehor-
sam nicht befunden worden
Wes ouerst nhu de endtlike vthschrifinge desser angesetteden
dageleistinge tho Wenden anlanget Nomelick darsuluest wes tho
Erreddinge vnser aller thoberadtslagen thouerhandelen tho sluten
vnd thouoUentehen nodich, wenner wy vnse vnuermogen vnd
menUiken erledenen schaden vnd dat wy noch hutiges dages
10
naringe los sitteun vod mith alle keine Naringe hebben tbo gemote
fhoren vnd riplick bodencken, — So is idt twar de warheit dat wy
sampt vDScr borgerschafll swerlick andere vnd ferner* vplage
vterhalb der last vnd borden, dar wy boreits InnesteckeD, vp
vns Dhemen vnd laden solden
Doch wenner man dorch heilsame vnd nutie radtslege (:so
vormals von den Steden ricklich ouergegeuen, vfrorup Vns bir—
roede noch wollen refereret hebben vnd ock dar by behairen:)
tho vnuorw^inthliker vorher wollbedacht, bostendiger vnd nichl
schimpiiker Erreddinge komen konten, Enihwedder dorch gebo-
rende middel des leuen fredes, den vns Je der leue godt in ge-
naden vorlehnen vnd aller vederKkest weddenimme g/eaea wolle,
oder ouerst dorch eynen standthaftigen vnd keines weges schimp-
liken krich,
Darmith wy also elle semptlick genedichlick erreddet vnd
gehulpen mochten vi'erden vnd eynem Jederen stande birmede
Iho contribueren angemutet vnd vperlecht mochte werden, Wen-
ner an alien siden de gelickheit hir Inne gesucht vnd vor de
handt genhommen: wes alsdan de semptliken stende hir lune
willigen, v^eten v^y vns als ein mithstandt desser lande nicht
thosunderen vnd wollen vns vnsers andeils als de gehorsamen
vnd truwen wolmeinenden aller geboer Ider tidt m dem ferner
thoholden vorwetenn
Dewile nhu van Erreddinge gemeldet vnd de belauede vnd
vermodede hulpe vth dem Rike dennemarcken villichte nhu so
stadtlick nicht gescheen konde, als wenner de lofiQike vnd christ-
like konigk her Christian tho denmarcken oc. Im leuen gebleuen
were, Vnd nhu van anderer hulpe by der kron tho polen. Swe-
den oc. vorgeslagen mochte werden, Soldo vnd wblde man eth-
was wedder den viendt tadtlikes anfangen, de thogefogeden spith
vnd hochmudt, Ja den vnwedderbrengliken vbrderff desser scha-
melon lande dem viende wedder Inthodriuen:
Hir will eyne macht, gulden vnd gelt thogehoren vnd dat-
suluige will abnc vorsettinge Landt vnd luede, des vngetwifclt
myn g. h. In desser verhandenen nodt vnd vterstcn gefhar
gantz wol befuget, nicht gescheen
1]
Wes -wy hir Inne raden vnd seggen solen, Nademe dat ganlzc
hillige Romische ^Rick dutscher Nation mynem gnedigen heren
vnd desser pronhitz von den dren potentaten als do ko. Ml.
lobliker gedecbteoisse tho Dennemarcken, polen oder Sweden eynen
dar Yth tiiom protectom thoerwelen, vnd vp Jerlike erkentenisse
als ock vorhenne gewesen, vp vnd antbonemen, oder so ethvves
beswerlikes van wegen der Sladt Reuell In solcken vorpendingen
vorsattiDgen vnd vorbrefingoi angemutet mochte werden
Dat in dem billick bodencken vnd vp ein thorugge brengen
nhemen muchte* Hir vp de vollenkomene Macht thogeuen vnd
damba dith einthfaltige bodencken vp vorbeterent myner heren
in eyne gebradUike form eyner bistruetion thostellen
Wes wy vns sunst vterhalb desser vthgeschreuen dagefarth an
bylopigen vnd vorfailenden artickelen dar der Siadt Reuell mode
gedenet vnd vnse semptlike besie, will sick nicht weniger geboren
dat eyn Ers. Radt ohren verordenten ejnen Credents dar vp an
mynen genedigen heren vorslaten, mede geuen, wes gemelte ge-
santen desfals mynem genedigen heren In vnderdenicheit thoer-
kennen, dat Ohnen dar de vollenkomene geloue Inne thogestalt,
als weren myne heren snluest personlich dar thorstede
Erstlick, dat vnse borgere, sampt vnd sonderlick nha eynander
by namen vthgednicket N. so van dem Orden gelt vp Jer-
like rente gehatt, ohre vthgegeuene handtschrifte dorup wed-
der eriangen mogen
2. De eigenthlike grundt vnd warheit by mynem g. f. vnd heren
tho erforschenn, vp de pinlike bokentenisse Reinholt facken,
wes herman boitinss werfinge an den grothforsten gewesenn.
Vnd darbone£fenst thoborichten, wes wy alhir thor stede
van dem Erb. diderick kauer als eynem raituerordenten ge-
santen In Roslant gehoret oc.
3. Dat de Jumfem then Sastern, nademe dat Closter bynnen
vnser Stadt Rinck Mueren gelegen, vnd se so wol als dat Clo-
ster boneflPenst vns beschuttet vnd beschermet wollcn wesen,
vnd in der stadt aller borgerliken fridcn vnd gerechticheit
12
vast oiede thogeneien, vns in desser vnser hohen. beswe—
ringe vnd krieges vnkosteD mede tho hulpe quemen^ Sinte—
mal desuluen aEne dat mith ianden vnd luedeo richlidL vor—
sehen vnd nemandes doch in der gantzen christenheit ver-^
moge des hilligen Hikes ordeninge nemants exempt vthge-
slaten noch gefirihet
4. Wes dat vnordentlike bniwen anlanget darfaero dat beer
vast in dueren kop kommen vnd geraden sol oc.
Hinip mynem g. h. Jeden vnd alien mogeliken bericht tho-
donde, wo idt de endtlike gestalt darmede
5. Dat hochschedelike Gloster tho S. Birgitten itzit, so woll
der Stadt als gemeinen Landen, In tides afthobreken
6. Sick eigenthlick thoerkunden wor vp dat golt geslagen v^es
de werde daruan, v^or idt vor vthgegeuen vnd enthfangen
werdt
7. Heft eyn Erb. Radt dat genedige ansynnent so vele de tho-
fhorp belanget der gemeinheit angekundiget vngetwiuelt eyn
Ider werdt sick dar Inne der geboer thoholden vorweten
8. Dat twe koppenhagische sdiepe vth vnser Hauene nha Wi-
borch gelopenn -
9. Der boltenen dake so wol then susteren als dar bouen tho
dome afiEthobreken, by mynem g. h. thogedencken
10. Der Engelischen vnd vnser borger sake thogedencken.
It. By mynem g. h. thobeforderen dat de -Rigischen vnd perno-
weschen ock schepe mede thor seewarth vthmaken. Im ge-
liken to de dantzicker mede thoschriuen.
12. Togedencken vnser borgerschop wegen ohres kostgeldes so
by den domischen knechten noch hinderstellich enthachter.
(L. S.)
13
4
39S« 1559, Apr. 10- (Hamburg,) — Btlrgermei-
ster und Rath der Stadt Hamburg an Bflr-
germeister imd Rath der Stadt Riga.
Orig. SL B, XIV, 48.
MQsMD das erbetene Darlehen wegen eigener Varscfauldiing ablehnoo,
wollen aber bei der BUrgerschaft anf die Zufdhr von Lebeasmitteln
hinwirken.
In dono: Hamburg, erlaaben freie zufoohr, Aodere hUlff schlagen
1559. 8ie ab.
Y nsern freimtlichen grass zuoor Erbare, Wolweise vnd fursich-
tige besonder ganstige vnd gnte freunde, Was E. Erb. w. von
wegen des erbarmlichen zustandes des gantzen LiSlandes vnd
iiohester beengstigung vnd tirannie des Mosscowiiers an vns
schriflMich baben gelangen laissen, Hit feraerm begera, das wir
mit entsetznng elzlicbes geschatzes, kraut vnd loden, vnd zufar
maltz, mel, habem vnd andern nottarStigen dingen auch zu-
stellung etzlicher tausent daler Jegen gnugsame vorsicherang,
E. Erb. w. In Itzigem ihrem hohestem bedracke beistendig vnd
bdiulfflich erscheinen mogten oc. Das haben wir entfangen vnd
lernern Inhalts allenthalben vernhommen, Nhun tragen wir von
wegen sollichea erschrecUichen vberfals vnd beleidigung sso E.
Erb. yf, vnd dem gantzen LifiFlande vnchristlicber weise bege-
genel, mitt E. Erb. w. ^ein freuntlich vnd Christlich mitleiden,
Wollen vns dennoch zu Godt dem Almechtigen veriioffen vnd
vertrostaa, diese hoheste beschwerang werde durch seine Al-
mechtigkeitt dermaissen gelindert vnd ferner abgeschaffet werden,
das das Christlich blath von der woetenden vnchristen erschreck-
lichen tyrannye entlich gereddet vnd zu voerigem wolstande
wiederumb gebracht werden muge, Darzu der Almechtich seine
gnade verliehen woUe Amen, Wheren auch auff E. Erb. w. an-
suchen mitt dere begerten entsetzung freuntliche hulffe vnd bei-
standt E. Erb. w. zu leisten vnd zu erzeigen nicht vngeneigt,
Wir mugen aber E. Erb. w. freuntlicher meinung nitt vnange-
zeigt laissen, das vnsere khemerej durch merchliche aussgabe
von der zeitt an des Jungsteu kriegss, damitt die Teutsche
14
nation vorschiner zeitt beleidigct, vber die mass geschwecbt
vnd gebloesset vnd mil auflhhemung grosser haubtsummen der-
maissen beladen, das wir mitt entrichtung der Jarlichen rentea
vnd ferner ausslosung der aufigekundigten haubtsummen mfaer
als gnugk zu thun haben, Derwegen vns zu dieser zeitt vn-
muglich E. Erb. \v^ mit zustellung solliches begerten geldes
zu entsetzen. Sso 1st es auch an deme, das die kriegessrustung
Itziger zeitt alhir dieser orter vnd vmb vnsere Stadt her vor-
handen, das wir vns auch vnser Stadt vnd bejliggenden vnse-
ren gebieten nit weinig zu befiirchten haben muessen, vnd der-
halben vns zum hohesten beschwerlich vnd bedencklich verfelt^
vnsere Stadt mitt geschutz vnd munition In dieser Itzigen gefhar
za entblossen. £s wolte vns auch bej vnserer borgerschafft,
dho wir In deme E. Erb. w. wilfaren wurden, zu keiner ge-
ringen verweissiicheitt gereichen vnd allerhandt besorgliche wei-
terung, dho die dinge zur kegenwhere gerichtet werden solten,
geberen, Begeren demnach freuntlich £. Erb. w. wollen vns,
das wir hirein denselben nicht wilfaren kennen, freuntlich enV-
schuldiget nhemen. Was aber die zufiir, maltz, mels habem
vnd andem notturfftigen dingen betreffen thudt, wollen wir voder
burgerschafit forderlichst anzeigen laissen, der zuuersicht, sie
werden sich In deme befleissigen vnd als mithchristen ertzeigen^
Damitt £. Erb. w. Stadt damitt vorsorget werden muge^ Das
wir alsso E. Erb. w. zu begerter Anthwurt nitt verhalten m'ugen.
Seintt E. Erb. w. sunst freundtliche dienste zu erzeigen vidilig
vnd geneigt. Datum vnter vnser Stadt signet den 10. Aprilis
Anno oc. Ljx^ .
Burgermeister -vnd Rhadt der Stadt Hamburgk.
Den Erbarn Wolweysen Fursichtigen vnd Nhamhafflen
Hern Bargermeistern vnd Rhadtmannen der Stadt Riga,
Vnsern besondern ganstigen vnd guelen freundenn.
15
999# 1559, Apr, 11. Kolberg. — Btirgermeister
und Rath der Stadt Kolberg an Btirger-
meister und Rath der Stadt Eiga.
Orig. 51. B. XIV, 1%
Si6 woUen durch Melchior Freter Geschtilz seoden, gestatten auch, trotz
der daheim herrscheaden Theuerung, die Ausfuhr von Lebensmilteln.
In dono: Colberg schiken 2 gtiilUK vff Radern . 6 doppelte haken.
1559. 3 halbe thonnen pachsenpuluer . vod erlauben freie
zufuohr.
Ynser fireundtwillige dienste miih >yunschung aller friedUicfaen
VDnd gtuddichen wolCarth zuuor Erbare Namhafte vnnd wol-
weisse herrn Inssundere grossgunstige gunnere vnnd freunde.
Wir haheQ e. e. \v. schreiben ann vans so den 20. Februarij
disses ItzUaufenden La. Jares datiret empfangen. Dass ander
schreiben aber^ dauon disses meitunge thut, 1st vnns noch biss-
anhero nidit 2ur handen kommen. sonsten heiten wir dasselbe
vor lengest beandtwerdt.
Vnnd mugen {durchiir,: euch) e. e. w. vff dasselbe so vnns
bdiandiget worden Inn freundtlicher andtvi^orth nicht vorhalten,
das wir auss demselben vnnd sonsten dem gemeinen geschrey
vnnd zeitang nicht gerne, besqndern mith beschwerthem gemuet,
eriharen vnnd gehoret, das e. e. w. vnnd des ErtzStiflls vndd
Ritlerlich^i Deutschen ordens In Iflandt, landt vnnd leuthe von
dem Mosskowiether so tirannischer vnnd grewlicher gestalt mith
heres kraft vberzogen, geplundert, vorwustet vnnd bednickt
worten, vnnd das e. e. w. derselben feindtlichen bedrowimgen
fhar vnd angst nochmahlen nicht enthfreihet, besundern dersel-
ben befruchten vnnd besorgen musseu. Darob wir dan mith
e. e. w. vnnd den beleidigten vnnd beengstigten ein hertziichs
Christlichs mitUeiden, vnnd reuwiich leith tragen vnnd In vnsem
teglichen (nnig^A gebet zu Gott almechtig nifen vnnd bitten, das
^ durch seine grundtlosse barmehertzigkeit vmb seines lieben
Ssons Jesu Ghristi willen dem erschrecklichen feinde gnedichlick
steohren vnnd wheren wolte vnnd Ihn von seinem tirannischen
vorhahen leithen, " vnnd zu einem Christlichen friedtllchen vnnd
16
heilsamen endte fhuren, oder denselben miih seiner gotlich^
handt vnDd macht sttlrizen vnnd nider werfen amen.
Vnnd ob wir wol vor vnsere Stadt mith noturftigem ge—
schutz vorsehen, haben wir doch In dissenn schwinden vnnd
gefherlichen zeiten, dar Innen men sich aller beschwerlichen
anschlege vnnd vberfhals teglich auch disser orther zubesorgen,
wiewol wir (:gott lob:) vnsers wissens mith keinmandts dermassen
Inn argem zuihuen, dennoch' vmb freundtliches vfsehens willen,
wie wir dann desseiben auch von v. g. f. vnnd herm dem po—
stuli^rthen zu Gammin, vnnd s. f. g. hei^en vettem vnnd vatier
V. auch g. f. vnnd heren zu etzlichen- mhalen gnediglich gewar—
shawet vnnd ermhanet, etwes von vnserem geschutste nicht wol
gerathen oder enthberen konen. Gleicher gestalt 1st dass ge—
tregte disser orther In zimblicher tewrunge, Also auch das wir
vor e. e. w. schreibens ankumft ynns dess aussdiiffens disser
zeit begeben vnnd den vnsern eine zeitlangk vorbotten. Daoiiih
aber e. e. w. In der that erspuren vnnd befindea mugen, dass
wir mith denselben ein hertzliches mithleiden tragen vnnd die—
selben auss ailer besorglichen fhar vnnd beengstigung dess tiran—
nischen feindts geme gerettet, geschutzt, vnnd beschirmet sehen
mochten, vnnd darzu e. e. w. so viele vnns vmmer muglich,
damith befiirderiich zu sein : Schicken wir e. e. w. derselben
Instendigen bitt nach bey vnsem mithuerwandten Helcher Freter,
weil hanns Boddeker der ersten Segelation oder Schipfart ssich
begeben, zwey stucke geschutzes vff rederenn vnnd sex dub-
belte haken, drey halbe tunnen buxen puluer, vnnd wunsdien
daneben e. e. w., das dieselben e. e. w. sich disses vnnd anders
zugebrawchen nicht mugen genotiget werden. vnnd da[s] es Je
e. e. w. zugebrawchen vonnothen haben wurthen, wolle der
almechtige gott darzu gnade vnnd glucke geben, das e. e. w.
damith fur die grewliche vnnd tirannische gewaldt vnnd vber-
zugk des feindts geschutzt vnnd ^eschirmet, enthlich ke^ea. Ihn
obssigen vnnd die victorj erhalten oc. vnnd wollen also hiemith
e. e. w geme gedienet vnnd das geschutze vff ewer schreiben
vnnd bitt geliehgen haben. Dass buxen kraut aber wollen wir
e. e. w. zu befurderunge Ihrer errettunge vnnd enthshetzunge
17
geschenckei vnnd vorehret haben. Mitt bitt dassolbe well ess
ein geringeSy nicht vorechtlich zu halten, besundem aiss das
anss einem getraweo wolgeniegten hertzen heergeflosseD, wte wir
dann auch lilcbt zweifelen, vffzunhemen. Wir haben auch wol-
meinenlhe Inn disser vnser vngelegenheit vnsern burgem vnnd
einwboneren dass scheffen vnnd znfhur mhels vnnd getreidts Inn
Eiflandt geme vnnd guttwilligk e. e. w. vnnd dem lande zum
besten gestatt vnnd frey gegeben, vnnd wollen alsse disse tew-
runge, so disses orts dardurch eingefburet, aus einem Christ-
lidien mithleithen milh e. e. w. vnnd den betnickten geme
duiden vnnd dragen^ vnpd zweifelen audb nicht, ess werten
auch e. e. w. die vnsernn dissfals zum besten befurderen helfen
vnnd wollen hiemith e.* e. w. vnnd dass gantze landt; denen
wir mith allem gutten geneiget vnnd zudienen gemeint sein, In
gnedigen behoet vnnd enthshatzunge dess almechtigen empfhelen,
der wolie euch samptlieh vnnd ssunderlich von de^ gewaldt vnnd
tiranney ewers feindts gnediglich erretten vnnd freihen Amen.
Datum Colberge dinstages nach Misericordias dnj Anno 1559.
Bui^ermeistere vnnd Rathmanne der
Stadt Colberge.
Dean Erbamn Namhaftea vQDd wolweisen herra
BargermeUtem vnd RathmaoDen der Stadt Riga
vnseii Insunder gansligen vnnd guten freunden .
sampt vnnd ssonderiich.
4lOO« 1559, April 11. (Reyal). — Burgermeister
und Rath der Stadt Reyal an ihre Ge-
sandten zu Wenden. orig. Rev. r. a.
Auftrag, den CM. za ersochen, ein allg. Mandat ausgehea zu lassen, wo-
diu^h den Kriegsknechten verboten wiirde, ihre LOhnung za steigern.
V nseren gunstigen wiUen thouom Ersame Wise heren gude
frunde, guder meninge wiiien wy Iw nicht bergen dat sick eth-
lik# vnserer knechte sehre wrefelick stellenn darumme dat man
5hnen cnthwedder de besoldinge vorbeteren edder se vth don
m. 2
18
sal; vngeacbtei dat se mith ohrer besoldinge bethertho vnd den
winter ouer thofreden geweseo. Solen se nhu gestillei werden.
Is vnser gudt hedencken vnd bogeren van Iwen wisheiden dar-
np, solckes vnserem genedigen heren thoerkennen thogeuen, vnd
tbobidden, dat syne f. g. eyn openthtick Mandat wo nidit an
andere orde ia hirher schicken wolde vnd vtiigan laten, Desses
InhoIdeS; dat alle gemeine kriegesluede de beth anhero in dessem
Lande so wol ock in den Steden in besoldinge gewesen vnd
noch syn, mitb dersuluigen besoldinge, dar vpse angenhomen,
vnd de se bethertho gehat, solen thofreden vnd vorplichtei syn
ferner tho denen, so lange desse krich wedder den gemeinen
erbfiendt wharet, thodenen by h'eues straffe. Vnd dat soick
Mandat nicht allein vp de knechte in desser Stadt sender Inth
gemeine gesteliet werden mochte. vnd vns solckes I. w. anhero
' schicken oder godt geue mith leue Ja suluest mith bringen willen.
Doran geschicht vnser wille Jegen Iw Im besten thobedenckea
II. Aprilis A* 59
Burgermeistere vnd Radt der Stadt Reuet
DenD Erbaren Wisen Achtbareo vnd wolgelarten hern
Johan kampfferbek, hern Joachim beelholt vnd M. Lau-
rentio Smidt. Radeasendeboden der Stadt Reuell. itzan-
der Iho Wenden, vnsem insbesundern guten frandenn.
ttOla 1559, April 11. — Erlass des sechsmo*
natlichen Wafienstillstandes seitens des
Zaren. cop, /to©, ji. a,
Venn Gottes gnadenn Reiser vnnd Grosfurst Iwann Wassilowits
aller Reussenn, der Wolodimerschen vnd Mosskowischenn, Nougo-
rotschen, Keiser der Kasannischen; vnd Keiser der Astraganni-
schen, Herr der Pleschkow, Grosiiirst der Schmoiener, Grosfurst
zu Twerschkoho vnd Jugarschkj, Permschkj^ der Watsdikower,
Wolgarschkow vnd noch anderer, Ein Herr vnd Grosfurst der
Nidder Nougartherlande, der Zenigoschkenn, Resannschken, Wo-
lotzskobo^ Orsa&koho, Belskoho, Rostofiskoho, Jerosslaffskobo,
19
Betoserskc^o, Vdorskoho, Obdorschkoho , Gondinschkoho , vnd
aoch anderer, vnd der gantzen Sieberschenn lande, vnd der Nor-
derseytt, vnd ein Herr des Lifflendischen landes, der Stadt Dorbt,
vnd noch anderer, WilbelmeD dem Meister zu LifiDandt, vnd dem
Ertzbichoff vonn Riga vnd dem Bischoff vonn Reuel, vnd den
Andem Bischoffaon, vnd alien leuihen Inn LifiDandt.
JCis hat 2u vns gescbickett vor euch zu bittenn Friderich Ko-
DiDgk zu DeimemardLen seine Gesandten, Glaus Yhnie Bielle-
bergschen, Wobislaff Wobisser, Peter Bilden, vnd Hieronimum
Thenner dc. Das wir vmb Ihre bitte, welche vor Euch gesche-
henn, euch bc^adigenn soilenn/ ynnsern zorn vnd Schwerth vonn
each abhalten, vnd geben euch ein Stillestandti solang als sich
g^buren mag, Das Ihr mitiler zeit vns ewer Heubt schlahen
UHiget Friedan zu machenn, vnd ewer Sachen gentzlichen zuuor-
riehtenn. So habenn wir vmb Friderichen Konings willen Euch
begnadigett, vnnd gebenn Euch ein siillstandt vfiT vj Monatb, vonn
dem erstenn tage May an, bis auff den ersten tag Nouembris, Inn
denselfoen Monaten habenn wir beuhoienn^ Ewere lande nicht
zubekriegenn, Das auch vonn Ewer seitten vnsern Dorbttischen
vnd W^nbergischen, vnd alien vnsern eingenhommenen Stetten,
vad den Yndeutschen vnd auch den Letten hinwiderumb keine
vb^Iast geschebe, vnd das Inp den benenten Monaten Ihr Meister
zu vns kommen mugett vnd ewer Heubt schlahen fur ewere
Scholdt, Oder an ewere stette ewer Obersten Gesandtenn die be-
stenn Leuthe zu vns schickenn, das dieselbigenn mugen ftxr euch
die Sachen zu ewiger bestendigkeitt verhandlenn, vnd auff die-
senn vnsern Gnadenbrieff Habt Ihr Wilhelm Meister oder ewere
GrossMi Bothenn die ftimembsten leuthe auff dis Passportt zu
vns znkommenn vnd wider zurucke zu reissenn, freywillig ohne
Me verhinderung vnnd schadenn, vnnd Niemands soil Irgentwo
9
etwas widerCahrenn, Zu dessenn befestigunge "habenn wir vnser
SiegeiU hirvndten ann gedruckt. Im Jhare Siebenn Tausent Sech-
tzijgk vand Stebemi, Den xj Apriiis,
1
20
4102. 1559, April 12. Danzig. — Die reval-
schen Gesandten an die Hanse an Bur-
germeister und Rath der Stadt Reyal.
Orig. Rev. R. A.
Bericht iiber den Erfolg Ihrer Werbung in Stralsund und Stettin. In er-
ster Stadt sei man zu alsbaldiger Hilfe bereit gewesen, als von LUbeck
angezeigt worden, dass am 2. Juli ein Hansetag Livlands wegen gehalten
werden solle, worauf man beschlossen, den Beistand bis dahin za verz(>-
gern, damit die Beisteuer dann um so grosser ausfalie^ Auf ihre viel-
fachen Bitten und Hinweise auf die Gefalir, die im Verzuge lllge, h&ttea
sie nur das Versprecben erlangt, die Tagefahrt wo mOglich zu beschleu-
nigen, und auf derselben auch den Kaufhandei mit den Russen zar
Sprache zu bringen. Auch Stettin verschiebe die Hilfe bis auf den Hanse-
tag. Beide Stttdte batten tib(;igens Pulver gegeben , die letztere als Ge-
scbenk. — Vorschlag. obige Zusammenkunft von Reval aus zu beschicken,
jedoch durch andere Personen, die mehr Gliick, als sie selbst, htttten. —
Allerlei Nachrichten iiber Krieg und Verhandlungen. Wunsch nach
Frieden, selbst um den Preis der Unlerwerfung unter einen fremden
Herrn, unter dem nur ihr Christenthum erhalten bliebe. — Rechtfertigung
gegen die Anklagen, die Michael Briickner gegen sie, ihrer Werbung to
DUnemark wegen, erhoben haben soil; Bitte, sie deswegen bei dem
OM. zu vertreten.
V nsereu grott sampt aller mogliken denste erpietung Erbare
vorsichtige vnd wolwise heren. vt wat crhebliken orsaken wyr
sunst lange yn vnserer weemodigen vnd langdureaden. legation
bynnen Jubeck vpgeholdeU; mit wat entlikem boscheide wyr ock
von dar gereisett, mit wat anttwort de von der wismar vnd
Rosto[r]ck vns begegenett, wolle wyr genslick- vns verhoppen,
Iwe erbare wisLeit nu vorlengest sampt etlikem gelde werde by
Bartolomeus bruns yn einem nasche versegelt, damach by Jur-
gen Moller vp Steffen Itanen, thom drudden vom Sunde by Asmus
lunberch vnsere notturfllige schriuent entfangen hebben. Dan
wyr io tho godde verhoppen wollen, dat de grote storm den
schepen keinen schaden w^erde thogefoget hebben. Dartho vns
dan so vel deste mehr trostet, dat wy gisteriges dages yn vnser
ankunfn yn dansick nemlick den xj aprilis vernomen, dat dai
eis vp der wick nicbt tho schwen. wir wolden ock nicht vnder-
laten hebben, vns mit dissen schepen thor seewert tho begeuen,
wenner wyr ehr angekomen vns hedden rusten mogen vnd vn-
sen afTscheidt hir erlangett. Dan wuwoJI wyr vns bessorgen.
21
dal (lurch vt wyr by menigklich den gelouen nichl hebben wer-
dai, dat vm ssunderliker notthafiliger sake willen wyr sso lange
von Iwer erb. w. vnser wiff vnde kindcren syn motten wedder
vnsen willeo, So ermanet vns dannoch vnser eidt vnde ehre,
dat wy alien mogliken vlit yn alles, tho versoken wes der gu-
den stadt denstlick syn mocht, vorwenden molten, off moglick
de yn oren noden getrostet moehte werden, welkes ia der leue
goll geuen vnd verhengen motte Amen.
Erfordert derwegen de gelegeoheit nu femer Iwe erbar w.
Iho verstendigen, wu wyr Ihom Sunde vor erst, damach tho
StetliQ gefaren. vnde is vp vnsere werbunge dinsdages yn den
heiUigen Osteren [Mftrx 28,) voi^ebrocht ein grosses mitleiden
mil vns getragen vnd ein gros beschwer vemomen, den man dar
vnd an alien orten hat, dat lifflant sso ouell vorgestandcn vnd
dat man an gelde vnde perden dat lant ym tresell vnd by he-
ren ATid adell sso ouell vorsorget fyndet, dat man ock geldes
halben hir buten anssokinge don molt, wisen alle vp westphalen,
dar doch woU etwas nodiger hen tho bringcn als tho halen,
konnen alsso nergent {add. etwa: wes bekomen), sunder motten
ssolkes horen. Dannoch wolden de vom Sunde older verwant-
Disse nach vns nu Ihor stunt ock geme entsettet hebben mil et-
likem gelde vnde krude. Se hedden aber, do sse darouer ge-
radtschlaget, schriuent vnd artickell von den von lubeck beko-
naen, daryn vornemlick lifflande tho trost vnd gudem eine alge-
ineyne thosamenkunfit aller erbaren Anze Stede yn oren radt
vnd bedencken als einer der wendischen Stede gestellet, vnde
dewile sse dan vorlengest desuluige thosam^nkunfft nodich er-
achtet, ock beide schrifitlick vnd muntlick by denen von lubeck
"vnd den Sleden sso tho Bremen gewesen, beforderet vnd bo-
geret, als de lifflant geme gereddet segen, ehr dat fur tho wit
sick Ytbreden mocht vnd alsdan aile hulpe tho spade syn wurde,
So konden sse aber nicht wetten vt wat orsaken solke nodigc
Ihosamenkunfifl von den von lubeck nicht ehr befordert, da sse
ock woU verhoppet de lubische hamborger vnd dansiker gesan-
len, do sse yn lellawen gewesen, vnde de nott yn lifflant ge-
sehen, solden fort an den Muscowitor getogen syn vnde don
22
nodigesten frede befordert, hedden ock oicht andersi gewetteo.
Dewile aber nu sse Hoch de thosarnenkunfil nodidi erachlea
dedden vnd man vp der suluigen tractiren wurde eine gemeuie
Contribution vor lifflant vnd ssunderiick Riga Reuell tfao be-
willigen, befunden sse, dat sse alsdan vele mehr vnde grot^e
thostur durch tholage orer borger, de man vt einmodig^ be^
willigung dan tho tholeggen bewegen konde, don konden vnde
mochten, als eben nu. Dan by dem gemeinen gude kein vorratt
vorhanden, mosten et von den borgeren hebben. An gesdiulte
mangelde et enen ock suluest, wolden aber tho sehen, oSt sse
eine last schlangen krudes entberen konden, de sse der stadt
gerne wolden senden, wenner vp kunfftiger dagefart an bewiUI-
geder contribution se solkes mochten korten. Mit der thofor an
victualien weren sse geneget tbo donde, wenner ane schaden ore^
schepe mochten aff vnd an komen. Der fart vnd handelunge
mit den Russen hebben sse siek als des vnmildesten vnd sche-
delikesten dinges so hoch als wy beschweret, Solden ock de
oren well still holden, wenner de von lubeck dansick vnd ham-
borch stillhalden, vnd wyr tho Reueli suluest, de wyr doch yn
noded steken vnd vns thom verderue vnsen vient sterkeden.
Drum vor nott angesehen dat vp der^ dagefart desuluige artickell
mit getractiret wurde, welkes sse by den von lubeck beforderen
wolden, dewile vellicht nicbt ane orsake sse den suluigen nicfat
mit vtgeschreuen, Beden derwegen vns yn geduH tho geuen vnd
mit onen tho freden syn bet tho der tidt, So wolden sse gelikest
oren vorfaren wes moglick by der stadt als oren frunden vp-
setten na vermogen. Vnd wuwoll wyr darmit nioht gerne ge-
seddiget gewesen vnd der stadt nott schadens vnd groter dech-
liker geltspildinge mit den knechten vnd nodtwendigem gebwe
sse erynnert, vnde dat vellichte de tidt der dagefart sick nocb
lange erstrecken mochte, do wy bynnen lubeck nicht eigentlick
erfaren konen, Midler wile aber von dem viende grot vnheiO,
welkes doch got verhoden wolle, der stadt tho stan konde, od-
der da de knechte nioht betalet tho rechter tidt, de stadt mit
densiiluigen yn grole gefahr komen konde: Beden wyr dat man
yn vorgehaplem yorsato, do stadt mit golde tho entsetten, fort-
23
foren woide, darkegeii man genochsarae verschriuinge tho ver-
sdiafien eii)odich. Dewile aber by den Steden ock an gemei-
nem vorratt nichtes vorhand^i vnd man der scheppen ock ge-
Imiken mott, hehben wyr vp ore hoge vnde christiike erbedinge
ei dar by motten bliuen laten, vnd wert fast entschuldigung der
herscfaafil halber vorgewant. Wyr haben aber nicht vnderiaten,
sunder mil allem vlit vns erkundigei, vvenner de zusamenkunffl
angesetzet hat man vns vtt den breuen den 2 Julij ement, fast
noch eine lange tidt, darob sse nicht einen geringen verdrott
gohatt, sick ock erboden, ssp moglick, de dagefart wat froher
antosetlen vm der groten geliahr willen, aber trwlick geraden,
man dan mit allem vlite dar erschinen woUe vnd den handell
driuen. Dan sse sick suluest bedencken laten, dat velen luden
vm lifflant nicht grott an sy, dar doch man sick eines vele bete-
ren Iho berichten, wes dutschlant vnde de Stede by der ostsee
weren, wenner lifflant verloren ssoll werden, dar der almechtige
got vor sy Amen.
Yp dissen affscheit hebben wyr vns gelickmetich an de von
Stettin begeuen. vp vnsere werbinge den dritten apriiis thom
affscheide geliker gestalt als thom Sunde erholden alle vp eine
thosamenkunSl gedrungen, als dan tho einer Contribution sick er-
boden vnd sick entschuldiget dat sse mit geschutte knit vnd lode
nicht vorsehen, wolden aber de stadt Reuell mit X Centener kru-
des verehret hebben, als sse ock den von Riga gedan. Syn alsso
von dar vemicket vnd nu kegen Dansick den xj apriiis gekomen,
willen vns nach Iwer erb. w: schriuende vnd vor vns gefun-
denen Gredens richten vnd wes Jammer tho erholden, mit allem
vUte beforderen, dat de stadt Reuell mit etlikem gelde mochte
entsatt wwden, wuwoU wyr vernommen, dat dem orden dat-
suliiige affgeschlagen vnde sse sick mit dem koninge entschul-
diget. Derwegen wyr dan bessorgen, roan vns ock vpholden
vnde verwisen mochte tho der gemeinen Stede thosanienkunflFl,
Dafentkegen wyr doch alien mogliken vlit, sso vele wyr, de vt
weemott vnd geschweckedem verstande vnde memorien nicht
vele bedencken konen, Jummer mogen vorwenden willen. De-
wile aber Iwe erb: w: nu sporen wellen.vnde sehen, da I do
24
dagefart iha lubeck vtgescfareuen wert werden, syntemali de
weudische Stede dartho raden, vnde ssolkes der stadt Reuell
vnde Riga meist tho gude vnde wiiien^ steitt nu yn Iwer erb.
w : sampt der gemeiue beradtschlaginge vnde bedehcken, off de-
suluige ock de dagefart tho bessoken bedacht; durch wat persso-
nen, de beter geluck vnd vertrwent als wy leider gehat vnd yn
vnserer groten moy hertleidt vnde elende hynder vnsem nigge
befunden gott loff tho aller vnschult, de wyr wetten wes vns
befolen, vnser befell vp ehre vnd redelicheit gerichtet densulai—
gen wyr ock nie werle ouerschreden, vnd leuer dott als leben—
dich syn wolden, ehr bouen befell wyr etwas don wolden.
Dan wyr vor vnsere perssonen disses elenden reisens gans mode
vnde verdrotten syn vnde sso weninck alse wy vns dartho ge-
drungen vnde erboden, sso weninck sy wy ock sampt odder
bessunder begeren; longer von Iwer erb. w: der guden stadt
vnde vnseren wiff kinderen huss vnd hoff tho bliuen. Sunder
by Iwe leuer alle geluck vnd vngeluck vordragen helpen als vns
gott ssolkes vpleggen wert, als ssolck brott der bedroflfhisse tho
etten, vnd da Iwe erb. w : sampt der gemeinheit der gudeD
stadt wat forteils* vt der dagefart tho vermoden, were woU nutte
man ein houet der stadt darby hedde, der ansehent dar hebben
mocht. Wolde ock der leue got genade by den gesanten vX
dennenmarken vnde polen thom freden geuen, were der neggeste
radt. Dan wyr hir nergent fynden by heren noch Steden de
sick vp lifQant seher rusten odder de ock by vnseren genedigen
heren, et sy dan mit orem groten forteill, wat vptho^etten be-
dacht^ beclagen alleine de vnderdanen ahm allermeisten^ is schir
drut tho vememen dat sse woU gerne segen, dat sick vnsere
genedige heren mit Jemant ynlaten moehten, der wat mechtiger,
welker dem Russen wedderstant don mocht vnd also dat arme
lant erredden. Ob se dar nu tho gedencken Mide mit wat be-
scheide, wette wyr nicht. wes ock des fredens halben tho ver-
moden, steit ock yn goddes hant. Wyr befinden aber hir, dat
mit der konnikliken mt. tho polen nu gehandelt wirt, dat man
hir ock hopninge ore mt. sick lifQandes mit annemen werde
vnde dal vnser genediger her Coadiutor yn cigener persson by
25
dem Bade willen seiu sisoll, tho wait ende weite wyr oicht. goi
geae dem lande tho troste erreddinge frede vnd allem guden.
Ach herre gott wenner sse sick tho schwack folen viide tho vnuer-
mogeOy were ia Christlick vnde billick, sse sick vnd vns mochteo
denen, ehr ouer vns andere mehr bedrouett vnde vnchristen
thonemen mochten; ynde ssnnderlick tho disser tidt, da wedderum
aohero tidinge komeiiy der frede weddenim thwisken fraockrick
vnd dem printzen aff sein ssolle^ Don bestellinge yn Meckelburg
vnd Pomeren dem printzen thom besten. Off mis ock wat nut-
likes moge vp dem rikesdage verhandelt werden, steit yn ssor-
gen^ vnde is der Rikesdach allererst angangen vp Misericordias
Dominj (April 9.), wolde woll de tidt vorby were. Were nutte
radt vnd gut, de benaberden' koninge vp disser sitt mit thodat
derer vp Jensitt vpsehen mochten, sick mit vnseren genedigen
heren vereffenen sampt alien heren ym lande, dan eindracht mot
dar syn, sunst ist es verloren, dat hebbe wy io smist lange be-
fonden. Dan wyr gerne vnderdanen syn willen aller der, dar
wy mit ehren hen komen vnd by vnsem Christendom bliuen
mogen. Iwe erb: w: werden vns ores vnd der gantzen borger-
schop radt vnd willen [werden] io ehr io leuer thoschriuen^
wornach wyr vns semptlick odder sunderlick tho richten. Dan
wyr segen dem lande vnde stadt gerne gedenet^ wolden gans
vngeme ia leuer dott als lebendich syn, als an den vnsen tho
erlebende, dat wyr an den dorptischen vnd Naruischen gesehen.
got wolle sse trosten vnde Iwe erb. w: sampt der gantzen ge-
meinheit vor allem ouell behoden Amen. Datum Dansick den
)2 aprilis A« 59
Iwe erb: denstwillige gesanten.
Vnd als wy ock tho lubeck geten vnd ferdigen laten ij schone
stucke vnde by Albert Schilling so vel geldes gelaten, darmit sse
betalet soUen werden: wu et nu darmit Iwe erb: w: will ge-
holden bebben, werden de mit dem ersten an Alberde schriuen.
Et syn ock woll by ein Dossyn falkonetken albereit gegotten by
dem bussenmeister tho lubeck vorhanden de man woll vp Jar
vnde dach von ome bekeme. wes dar Iwe erb : w : by dunckel,
steitc ock yn orem bedeocken. Ach frede wat bistu cddcll der
26
disses alles nicht nodich, vnd wu ouell hat man dat bedacht,
dat alles kriges ende daonoch firede syn mott.
Ferner gunstige heren vnde frunde mogen wyr Iw^i erbareo
wisheideu gans klechliker meyninge nicht bergen, wu dat wyr hir
von guden luden erfaren, dat Midiel bniggeoer bynnen lubeck
so woU ock hir vast vp vnsere perssonen vnde my Jost CloU
sunderlick geredet soil hebben, dat wy nicht woU by vnserem
genedigen heren gehandelt, dat wy yn dennenmark^i getogw.
Nu wette wyr vns godde loflf des tho alien ehren frie^ hebben
des ock ein getuchnisse eines guden gewettens, dat wyr sampt
odder bessunder heimlick noch oppenbar de dage vnsers lebens
nicht anderst gedacht geredt gehandelt vnd gedan, et sy yn den-
nenmarken lifflant vnd alien enden, ssunder wes vnsers gene-
digen heren des ordens gantzer prouintz tho iiiHant ehre woifari
vnde I>este gewesen vnde wu dat arme lant mochte yn dissen
noden gereddet werden von dem vnchristen biuthuDde, verhoppen,
Iwe erb: w: vns ock nicht anderst l>efoien, noch vns vor de
hoiden de sick ores befeis nicht soiden wetten tho erynneren
vnd darouer nicht tho scluriden. Ais wy dan des vns frie wet-
ten, deitt et vns wehe dat wyr noch motten hinder vnsem rugge
aisso belastet werden, dar vns doch der Compter von dunen-
I)orch, do wyr vns des kegen ene beciaget vnde tho spade yn-
nen worden, dat bruggener von lubeck gewesen, ein ander ge-
tuchnisse gegeuen vnde alie de mit vnus gewesen. vnd darent-
bouen kumpt vns hir von den alJervomemesten by, off wyr ock
well yn iiflOant wedderum dorften komen, syn wyr yn grolem
emst disse stunde vm gefraget. Wenner man wariick vns sso
wolde vnser legation geneten laten vnde vnser moy vnde trwe
beionen, were wyr ouelt vtgereiset. Bidden derw^en vns by
vnsem genedigen heren tho vertreden vnde tho erkunden, wes
wyr kegen ore genade gedan vnd off bruggener beuelich hebl>e
vnser anderst ais mit dem besten tho gedendLen^ welkes wy
verantworten konen vnde wollen vor alien hoges vnde nedderiges
standes vnpartiliken perssonen, des wy vns ock ert>eden. vnde
da wyr yn dem verdacht syn ssolden, thwinget vns vnser ehren
notturfft, des kuntschafil schin vnde bewiss vp vnser vnkost^n
27
aim den eoden vnd orteren vpthobringen^ dar wy hen yn der
legation gebruket syu. Dan wyr leber geltloss als ahrloss syn
woilen. Verfaoppai Iwe erb: w: vns ock hirin vertreden wolle
als de ▼nscAuldigen, welkes wyr Iwen erb: w: nicht bergen
woikn. BitleQ derselbigen radt vnd schriflfUike anwori. Datum
VI in
Den Brbaren vorsichtigen vod wolwisen heren Borger-
meisCaren vnd SadtmanDen der Stadt Reuall vnseren gun-
stigen heren vnd oberen.
Ikr gan%9 Bri9f wm Jost Qofs Hand.
4ltl3« 1559, April 15. Abo. — Herzog Johann
Ton Finland an Btlrgermeister und Kath
der Stadt Reyal. orig. Rev. r. a.
Veriangt aof das Nachdrttoklichste, den Freibenter GotUchalk Zimmer-
mann xnr AVisUefemng der erbeuteten russischen Waaren anznbalten, da
dieser nnr nnter solcher Bedingnng frei gelassen sei; widrigenfalls wolle
6r sloh an revalachem Gut selbst acbadlos balten.
In dorso: R. S3 aprilis a* 59.
Joban van Gottes genaden des Koningreichs Schweden
Erbfurst vnd Hertzock zu Finland! oc.
Vnsemn genedigen wiUenn oc. Wir habenn wolweise lieben
besonderen Ewer Schreiben mith inliegender Supplication Gott-
scbalgk Tzimmefmans enthfangen, vnnd doraus lurlesende seine
enihschuldigung, se ehr , vermeinlich der genomenenn Rusischenn
gutter halben thuth, ve/nomenn, Vnnd wiewol wier vnns ver-
sdien, ibr wurdet solchs sein excusation fur euch selbst nichtig
erkanndt vnnd ihnenn vielmher zur Restitution gehaltenn habenn^
fhnn billicher betrachtung, das mitt gedachtem Zimmerman sampt
aeiner geselschafli einen gnediges vbersebn geschehn, durch un-
semn genedigen willen ihrer straff vnnd verstrickung enthledigt
worden, welcbes dann gewisslich ohne sonderliche Gonditiones
vnnd Airbescheide, Al$ das sie sich hinlurler solcber gestaldt der
konigi: Mtt: zu Schweden oc. vnscrs freundtlichstenn vielgeliebtenn
28
hernn Vaiters vnnd vnser Strome gensslich cnthaltcnn solten,
nicht geschehen ist, wie wir des allentbalben van Glaus Ghristierns
guttenii waren bericht nebenn roehr anderenn zeugknus vond
kundtschaften habeun^ ehr auch anderer gestaldt sie zuenthled-
digenn keinenn beuhel gehatt, vnod nicht wy sie vnuorschemett
leuckenenn nhur ahnn der konigl: Mil: vntherthanenn solche ver—
strickung ihn argem nicht zurechnen venirfehdet vnd losgege-
benn oc. So vermerkenn wir doch nicht ohne sonder beschwehr
das wiederspiel, vnnd das gemelter Zimmerman Solchenn Ihme
erzeigtenn genedigenn M^illen alle guth vnnd vv^oltha[l]dt zu beholff
seines vormeinten Rechtens vnreimblich ahnzeucht, demselbenn
missbrauchett vnnd sich gross auff des hochwirdigenn Herrenn
Meisters zu Liefflandt oc. vnsers freundtlichenn geliebtenn Nach-
pars gegebene besteliing referiret, ihn meinung sich dormith zu-
schutzenU; Da wir doch vann Sjeiner L: gesanten oc. denn ke-
gennbericht vie] anders gehoreth vnd vemomen, das seine L:
ahnn solchem angriff so vann den ihren auff der konigl: Mtt:
Strome vngeborlich geschehenn ein hertzlich^ missfallen truegenn,
hettenn Solchs auch vann ihrer L: wieder beuhel noch zulas&
gehatt, Derwegenn sie nicht zuenthschuldigenU; sondemn billich
ihnn Straff zunhemenn weren. Weiien dann dome also, vnnd
wir nachmalen auff vnser vlelfaltiges Schreibenn ihn dieser
Sachenn (:der wir billich muchtenn vberhabenn sein:) keiner
Restitution wircklich vermerckenn vnnd teglichs verdrissliqhs vber-
lauffs nicht mogen enthleddigt werdenn; derwegen ist abermals
vnnd zum vberfluss vnser begerenn, das ihr ofilgemeltenn Godt-
schalgk Thimmerman sampt seiner geselschafft mitt ernste durch
evvren Rechtszwangk oder vorstrickung (:wie pillich lange solte
geschehenn sein:) dohin haltett, das sie alle vnnd Jede genho-
mene parselenn ohn einigk femner enthschuldigung vnnd aufzug
vns oder Hochgedachter konigl: Mtt: stathalter zu Wiburgk wieder
zustellenn vnnd liefferlrenn, domith wir die beschediglen Reussenn
befridigenn lassen vnnd dieses verdrisslichenn vielen vberlauffs
enth ich vberhaben sein vnnd bleiben mogeU; Ihiii fal aber der
nichtbeschehuAg vnnd Hochgedachter konigl: Mtt: oc. oder vnsern
vntherthanenn elhvvas schedlichs oder vnleidtlichs hieraus erfol^
r
29
genn wurde, wollenn wir vnns alles dess, wess auss solcher ver-
ursachuog geschehenn muchte ahn euch schadeos zuorholenn hir-
mith alun krefitigstenn bewareth habeiui; Welches wir euch ihn
kegenanlhwordt auff ewer Schreiben hirnach zurichten nicht ver-
halten wollenn, vnd seint euch sonst mitt geuaden bewogen.
Datum Aufif vnserm Schloss Abo 15. Aprilis Anno oc. 59.
Denn Ersamen vnd wolweisen vnsernD be^onderDn Nacht-
parn BargenDeistern vnad RadlmaDnen der Stadt Reuell.
4I041« 1559, April 16. (Reval). — Burgermeister
und Kath der Stadt Reval an ihre Ge-
sandten zu Wenden. orig. Rev. r, a,
Anf die Bitte urn neue iDstniction flir die vom OM. vorgelegten Arllkel in
Betreff des Kriegszngs nach Pleskaa uod der Nachsuchung urn Hilfe wird,
in Ermangelang nfiberer Nachrichten, geantwortet, dass sie mit den an-
deren SUknden geineinsam zu des Landes Bestem stimmen solUen. Das ver-
langie Darleben miissten sie verweigern, und bttten noch den OM. um Veil-
macht zar Ausriistung von Kaperschiffen, und um Bestellung eines Haupt-
nianns fiir dieselben, damit die Stadt vor Bescbuldigungen gewahrt bleibe.
V nseren frunthliken gruth vnd gunstigen willen thouom Erbare
wise beren vnd leuen besundere. Iwe schriuen den 12 aprilis
tho kaie oc. datiret hebben wy den 15 d. M. boneffenst vnseres
g. b. Meisters schriuen enthfangen vnd vnder anderen doruth
vemhomen, dat gy bogeren, wy vns vp vnseres g. h. vthge-
schreuene artickel mith der £rnues\e Ridderschop der lande Har-
rien vnd Wirlandt vnd vnser gemeinheit beradtslagen vnd wes
darup vor guth angesehen vnd enlhsloten worde^ Iw mith ge-
nuchsamer .vnd schriftlicker vorsegelder volmacht vnd caution
schadelos thoholden vngesuemet vorstendigen vnd thoschicken
wolden oc. Nu willen wy Iw nicht vorentholdenn, so wol vp
Iwe schriuen als vnseres g. h. vthgeschreuene artickel; de dan
In ohrenn bockstauen also luden, Ob nicht die Emueste Ritter-
schaft mith aUem zusamen gesetzten vermugen vnuerscheidentlich
strax den vorzug Ins veinds landt vf die pleschko nemen sollen
30
Zum andern woher treglicher vnd nutzamer beistandt hulff
vnd trost zugewarten vnd wie derselbe anzunemen, dat wy vns
mitb der Ernueste Ridderschop darup boredet. Nu hebben se
sick vornemen laten vnd befindet sick ock vnseres deils also,
Sintemal wy . nicht weten vnd vns nicht thogeschreuen virerdt,
woher vnser g. h. huipe vermoden vnd vp wath pimcte oder
bescheit^ Dat wy, euen so wenig als de Ernueste Ridderschop
ohren gesanten, Iw als den vnsern andern bouelh geuen vnd
thoschriuen konnen, dan als gy boreith mith hebben N&melick
tho allem, dardorch desse guden lande vth desser nodt mochtea
erreddet werden, vnserem g. h. gudt radt mith thodeilen vnd
wes des so gewisse hulpe vorhanden, andere stende vor gadi
ansehen vnd don werden, dat gy nha vnser stadt gelegenheit
vnd vermogen ock vnserenthwegen dar In tho verwilligen macht
vnd bofelh hebben sollet, Jodoch dat vnser stadt freiheit vnd
gerechticheit dardorch nicht gekrencket werde. Dat ock vnser
g. h. in gemelten schriuen van vns bogeret 80000 taler vor
landt guder vpthobringen, so weten gy dat sick vnser vnd ynser
borger vermogen vnd gelegenheit darhen tho desser tidt nicht
erstrecket, des gy ludt Iwer Instruction vnseren g. h. berichten
vnd vns In dem entschuldiged" woUet vnd 'by syner genade vp
de vthredinge tbor seewert anholden vnd wo syne genade vth
vnuermogenheit, als se schriSt, Ja nicht bedacht, suluest scbepe
vth thoroaken, dat dan ohre genade vp de schepe so vnsere
borgere tho der nottorft vnd vp genuchsame vnd vnbefarete bo-
stellinge vthmaken willen, eynen houethman verordenen wolde,
dat idt also in syner genade namen thogan mochte, darmith desse
gude Stadt, de lichtlick sundigen kan, der vthredinge haluea
nicht wider beschuldiget vnd angefochten werden moge, Als idi
dan nicht vnbillick dat vnse borgere in dem, wes se vp ohrm
groten vnkosten dessem guden lande vnd der gantzen Christen-^
heit tho gude anwenden, beschuttet vnd gehandthauet vnd mith
solcken bestellingen vorsehen werden darmede se vp den Call
bewharet, vnd woUen femer dat gy Iw nha Iwer In-
struction verholden vnd ^alle dinge mith gudem bescheide
des gy. nicht mangelen^ vnd emste vorthslellen Doran ge-
31
schicht vnser wil vnd meninge vinb Iw thobeschulden Datum
16. aprilis A* 59
Burgermeistere vnd Radtmanne der Stadt Reuetl
Denn ErbareoD vorsichtigeDO vnnd wisen heren Johann
kampferbeken, hern Joachim belholten Radlmannen vnd
M. LanreDUo Smidt, SecrataiieQ der Stadt ReaeU itzander
Ibo Wendeo, vnsereon besundereo gudenn FrundeDo.
4106» 1559, April 18. (Reval). — Antwort des
Eaths der Stadt Reval auf die Besch werden
des Feldmarschalls Dietrich von Galen.
Qanc, Rov. R. A.
Die Ton DorpaC aDgekommeneQ Personen und Gttter betreffend.
Datum 18 aprilis A* 59
Andtwort vp de werfinge (welcke der) strenge Edie vnd
Ernueste dirick . . . van galen feltmarschaick gesteriges
dages an eynen Erb. Radt weruen laten.
X om ersteO; dat sick syne gestr. verhopet man worde de darb-
iisdien so nielick Ingekommen iho slote gesant hebben d^suluigen
darsnluest thoueriioren. Darup heft vnd gift eyn Erb. R. noch
thor andtwordt; das ohnen solckes wegen ohrer priuilegien vnd
stadt friheit vnd gerechticheit vngelegen gewesen vnd noch, Vnd
wil ein Erb. Radt erachten, wenner vnser g. hr Meister eigener
peraoD hir where, syne g. worde roith solcker andtwort tho-
fred^i syn,
Dan; ahne dat syne f. g. in gescheener huldigunge gene-
dichlick belauet, de stadt by hebbenden priuilegien friheiden vnd
gerechticheideu thohandthaben, desuluigen in genaden thouer-
mheren vnd nicht thouorringeren oder tho krencken. So heft
sick syne f. g. ock noch nielick ludt Ohres schriuens darhenhe.
erklerei, de stadt an ohrer frihefit vnd gerechticheit In keinem
4) cf, Sddntt^, Qudlm, III. No, 8S7.
32
wege thobeswereri. Dat ouerst in deme, dat syner gestr. eyn
Erb. R. mith vpschickinge der darbtischen nicht gewilfaret^ vnd
wo femer gemeldet is worden^ datsuluige vrome eigenes nuttes
vnd fordeils willen gescheen sin Isolde^ Dat werdt eynem Eii>.
Radt tho milde thogemeten, dan ohre erb. w. nicht bedacht sick
der guder anthomaten, besonder hebben se vp alle mans An—
sprake In verwaringe nhemen laten. Hedden derhaluen ohre
erb. w. woll ktonen gescheen laten, dat man se mith solcker
betichtigunge verschonet hedde.
To dem, dat de feltmarschaick vp bogeren eynes Erb. R.
verschaffet dat de Inkomenden darbtischen mith .dem 5hren vp
der straten nicht beschediget syndt worden^ Damp gift ein Erb.
R. thor andtwort, dat vnser g. h. Meister eynem Erb. R. tho-
geschreuen vnd belauet de genedige verschafBnge thodonde (: Sin-
temal solcke Inkomende guder den Reuelischen borger^i; de
sunst in der Name vnd darbte leider schadens genuch don mOten,
meist thokamen:) dat solcke guder tho Idermans rechte In de
stadt verstadet werden soUen. Welcke beide puncte mith syner
f. g. schriuen, korthuorschenen anhero gelanget^ so idt nodich,
thobewisen
Syne gestr. wolle ouerst nicht meynen dat eynem Erb. Rade
leef sy, dat eynige breue vnbesichtiget, oder verdechtige perso-r
nen vnuerhoret bliuen solden^ Dan se sick hir mith erbeden^
beneffenst syner gestr (alien) flith vnd vorsorge In dem
an ... . (ihojwenden, gelick se erachten, dat idt ... grote gefhar
ock orfoidert^ Hebben ock domp der Inkomenden darbtischen
namen antekenen laten, desuluigen In ohrer weerde huesei(^ Inge-
lecht, vnd ohnen verboden nicht vththogan^ vnd domp vor alle
gefhar van dhren weerden handtstreckinge vnd borgeschop ge-
nhommen beth vp wideren boscheit vnd beradtslaginge
Wes belanget dat eyn Erb. Radt sowol buten der stadt vpm
lande, als in der stadt regeringe thohebben gemeinet syn solde,
Dat begeren ohre Erb. w. buten ohrer stadt vnd stadt Marcken
nicht. Dat ouerst vnser g. h. Meister nhagegeuen, dat de guder
van darbte in de stadt Reuel vnbeschediget, vth angetogenen
orsaken vnd vp angetogenen bescheit, verstadet werden, versicht
33
sich ein Erb. Radt de feltmarschalck werde in gunsten ock dar-
miih ibo frede syn.
Femer, anlangende, dat man de benanten darbtischen In
geborlike baftinge nemen vnd nicht In huesem verwaren sail, Is
des eyn Erb. R., so desuluigenn darbtischen so verdechtich ge-
maket konnen werden, dat Ohnen vp de bandtgelofte vnd borge-
s<^op ohrer weerde nicht zuuertniw^n, woll geneiget. Dat man
se ooerst ahne snnderlike vennodinge pinlick verhoren solde
laten, Des heft ein Erb. R. ein billick bodencken, dan tho rechte
vorsehen, dat eyn Richter ahne gewisse vnd beweerte vermo-
diDge Oder inditia, thon scharpen vnd pinliken fragen nicht schri-
den sal, sintemal se tho vorlettinge eynes roenschen gesuntheit
gereken, vnd wenner eyn Richter ahne genuchsame orsaken vnd
vennodinge eyna:i vth vnbedadite vnd erheblike orsaken marte-
ren leih, (add.: is er) nha rechte des richterliken Amptes nicht
werdich. Is nho Jemant de de benanten vor anderen wor mith
thobeschnldigen; dat sol gehoret vnd ferner vp radt des feltmar-
scbalckes dorin vorgenhommen werden, wes recht vnd desse
Hzige hohe nodt vnd gefhar erfordert.
Van dem darbtischen de mith eynem Radtmanne thohus ge-
legen vnd wo angetogen, dem Russen wedder thogereden sin
sal, van demsuluigen is eynem Erb. Rade nichtes bewust
So yele ietzlick belangende dat de van darbte ankomende
0hre mssische pasborde van sick geuen solen, dat sicht ock ein
Erb. R. nicht weniger vor gudt vnd geraden an, WoUen se ock
milh emste van ohnen fordereo.
34
4I08* 1559, Apra 20. Wenden. — (OM. Wil-
helm) an Dietrich von Galen Hauscomthur
zu Keval. Cop. rov. r, a,
Erlheilt in Folge der Bitte Revals (s. No. 397) den Auflrag, mit Delegirteii
der Ritterschaft und der Stadt, die schadlicben Gebttude, wie namentlicb
das Brigittenkloster zu besichtigen und erforderiichen Falls niederrelssMi
ZQ lassen.
M dorso: Copey des brieues so ann den vogU zum NeaeDSchloss, Diiich
vonn galena, hauss Cumptturn zu Reuhell oc. geschrieb^DDy aus
Wenden den 20 Aprilis A® Li\.
Nach dem gruss oc. oc. oc.
fr jr seindt vonn Ynserer Statt Reuhell ann vnns Abgefertigteon
gesannttenn aus habendem Ihrcm beuelich yorstenndigt wordain,
welcher gestaltt sie vonn deni Vheinde bedrauett, desswegen sie
sich (eglich belagerung vnud Anuderer Anfechtung besorgenn
mussen. Dieweilen aber dz Gloster zue S. Briegitten der staU
nahe gelegen daraus der Vheindt, dauor gott der Allmechtich ge-
nediglich sein wolle; die statt seines gefallens beschedigen vnnd
engstigen konne, zue deme such Ihm annderenn Closter bia der
statt vnnd Ihm thumb viel schedlicher gebeude, i|o\vdl hultzeme
katten, dardurch die gutte Statt Reuhell vorwarlosett werdeon
mochtte, vorhanden, Als habenn sie vmb wanndlung vnnd ab-
schaffung desselbigenn, zum vnnthertenigstenn vnnd vieissigsten
gepettenn. Nun mussen Wir seibst bokennen, was diesenn Lann-
den vnnd gantzer Christenhait ann diesei* Statt gelegen, auch wie
leichtlich durch solche vnnd dergleichen dinge Inn solchen ge-
schefilen stette vnnd schlosser befortheilett vimd beschedigtt
werdenn konnenn, habenn demnach mitt denn gesannten vnn-
serer Lannde harien \7ind Wyerlandt hieuon wie solchs zu wan-
delen sein mochtte, allerley beredung gehabtt, audi geschlosseon,
Das so baldt sie widerumb Inn Reuell gelangenn^ vier aus
Ihrem mitteil, dessgleichenn vnnser Statt Reueli auch vier vnnd
Wir Imgleichen auch souill personnen vorordenen solttenn, die
^eidenn Closter vnnd sounsten alle annder schetliche gebeude
Inn vnnd vor der Stadtt zubesichtigen vnnd wess nochthelich,
ess gehore wem ess wolle, nider zubrechenn, zu solcher besich-
35
tigBng Wir eoch Ion Craflt dieses vonsers beuelichs vnnsers
aittheib hiemit vorordeDett habenn wollen, Bogerenn derowegenn
Inemit gantz genediglich, Ihr mitt der Ritterschafil vnnd der
Statt vorordenteD zum AllerfurderlichsteD die ertzelten Closter
vnnd alless anderss mitt vleis^ besiehtigen, vnnd wess schaden
bringeD koone, niemandts zu liebe oder zu leide, Inne oder
ausserfaalb der Statt, niderbrechenn lassenn, Dz seindtt Wir Inn
genaden zueiiLennhenn genaigt oc. oc. Datum eilig.
W9. 1559, April 20. Wenden. — Mandat des
OM. Wilhelm Furstenberg an das Kriegs-
volk in Livland. orig. Rev/R. a.
Vtrbot, wAhrend der Douer des Krieges die Lohnforderung zu steigern.
Y«m Gottes gnaden wir Wilhelm Furstenberch Meister Teutz-
sdies Ordens zu Liefflant D Entpieten dem semptlichen kriegsvolk,
so itzo la vnser vnd vnsers H Ordens Landen || vnd Stedten vor-
handen , vnsem gunstigen graess vnd gnedigen wiilen, Vnd ||
ftigen Each hicrail zu wissen, Das vns glaubwirdigk bericht
Torkommen, wie sich etziiche kriegsknechtte vber gethane eidts-
pfliehtt vnnd gehaltene Munsterunge vhast widderlich mit steige-
range Ihrer vorsoldunge, angesehen sie nhun den gantzen winter
mit der Erstenn bewilligtenn besoldung zufrieden gewesen, mit
N
sonderm freuell anstellen sollen^ Das wir dan vngeme vornhom-
men vnnd In keinen wech pillichen konnen. Befinden es auch^
das es wider kriegsgebrauch geubet, vnnd solcher gestalt Nie
gehorett worden, das kriegsleutte vber angenommene Erste be-
aoldunge vnnd gescfaene Munsterunge steigeninge anrichtenn sol-
lenn. DEmnach gepietM wir euch semptlich vnd Einem Iderh
hisonderheit hiemit crafft dieses vnsers brieffs gantz Emstlich
vnd wollen, das ein Iglicher, so bishero In berurtten vnsern
Sledum vtid Latkleit gedienet, mit der selbigen besoldunge, so
sje vm-htA gdhabtt, darauff sie auch gemuhstert; ahne femer
Hnivde, sio hinfiifi In diesen Landen der kriech wieder den Ertz-
36
vein! wehrett, zufrieden sein soil , Bey schwerer Leibsstraflfe.
Yrkuntlich haben wir diesen vnsern brieff mit vnserm Secrett
vnden auflEis spacium wissentlich becrefltigen lassen Der gebea
auff vnserm Schloss Wenden den zwantzigstenn aprilis Anno oc.
der Minder zcall Im Lix<~-
(L. S.)
MO. 1559, April 20. Wenden. — Des OM.
Wilhelm Fiirstenberg Absagebrief wider
den Grossfursten. cop. Rev. r. a.
Enth< dio (in No. 404 u. 407) erbetene Vollmacht zur Kaperei.
T on Gots genadenn wir Wilhelm Furslenberch Meister des Ritr-
lerlichen teutschen Ordens zw Lifflandt, Bekennen hiemit offent-
lich vor Iderman bezugende, Weiln vnser vnchrisllicher benachi-
barter der Musschowiter vber zugeschickts geleidt, bewilligten
stillestandt vnd alle gute zuuorsicht, Ihn stehender hahndelung
vnsere schlosser, Stadt, Landt vnd Leudt durch vorreterrie, Ti—
rannie vnd arglist vnder seine gwalt gezogen, vorheret vor—
derbet vnd ermordet, welchs der hohe Barmhertige ChrisUis z;w
trost gmeiner Ghristenheit; auffkunflFl teutscher Nation, vnd er—
haltung seins godtligen wordes veterlichest sturen wolte, vnd zw
vorrouten, der Musschowiter, ein fiandt godtliches namens, werde
syner bosenn tirannisschen art nach den fuess welter vberzw-
setzen nicht vnderlassen, haben wir nicht vnbillich, als ein
obrickeit; vnseren vnd vnserer vnderdanen zugefogte scfaaden,
Tirannie mordt vnd brandt tzw hertzen gefhoret, vnd befinden
das godtliche vnd Mensliche Satzunge auch de Natar zwgelassen,
gwalt mit gewalt zwsteuren, den Jennigen auch keinen gelauben
3chuldich; der denselben gebrochen, oder wedderumb nicht zw-
geleisten willens, Derwegen kegenwertigen bostelet, wie wir Dine,
seiae helffer vnd helffers helffere hiemit kraSl disses breues bo-
stellen vnd annhemen, obengemeltem vnserm vnd vnserer vn-
derthanen fiandt, dem Musschowiter, seinen landen vnd leuten
37
Evr wasser vnd tw lande^ wie Ihme das tzw thun muglich wirdl,
affi>rechuiig, Eimheninge (/: Einnhemunge] heuser, Festungea,
landen vnd leaten, allerlei Fiandtschop^ Mordt raub brandt vnd
schaden widenunb zuzufdgen, so woli alien Ranefharem vnd
den Jennigen, de vnserm viandt zwfure thun, vnd also tzw
slerken willens, Vnnd wess ehr pder seine mithabende ahn gu-
dem odem sunste bekomen vnd den Russen enthnemen^ geben
^ir priess, Ihnen zubehalten, oder vnder sich eigenes gefaiiens
zoferteflen. Bidden ansinnen vnd bogern derwegen von Iderm^
wess standes oder Condition der sien moge, geistlicb oder weit-
lichi vnd boueln den vnsern gar ernste^ kegenwertigen vnnd
den sinen zw wasser vnd zw lande einen frien vnuorhinderten
weg vnd pass zuuorgunnen, Auch Ihne, Ihn solchem Christlichen
vorhaben vnd vnserm vorhaben nicht zw hindern, viell raher
gnade, gunst, Furderung vnd alles gudes zuerzeigen, Sso ge-
schicht geroeiner Christenheit Deutscher Nation vnd diser Lande
bests, so wir kegen Idem nach seinem stande zuuordenen, zu-
uorgelichen vnd zuerkennen erbotig, von den vnsern geschicht
was wir bouelen. Zu mherer Orkunt haben wir vnser Secret
hininder wissentlich trucken lassen, Datum Wenden den xx
aprilis Anno oc. Negen vnd vofitich,
4tH« 1559, April 22. Danzig. — Btlrgermeister
iind Ratji der Stadt Danzig an Bflrger-
meister und Rath der Stadt Riga.
Orig. St. B. XIV, 47.
Senden das Veriangte, nebst einem Brief des Raths zu Thorn; und bitten
um Nachricht iiber das Vorriicken der Russen.
Ai ^bono: Danzig schiken Haken vnd puluer zu hUIff wider den
1559. Moscow! ter.
T nsernn freundtlichen grass niit wunsehung alles Nachpariichen
gefallenss stetes beforn^ Erbare. Narohafllige vnd Wohveise her-
renn, gunstige vnnd besondere gutte freunde, Wess die Erba-
rcnn Vnsere freunde vonn Thoren, auff Nnser freundtlich erma-
38
neodt, sich in Itzigeim Ewer Erb W^ bednick dess grausameo
vberfalles des Muschkowiter, Ihres vermogenss, Jegenst vnss ha-
benn vornehmen lessen, vnnd aucb zu stewer denselbigenn, ao
etUichen baken vnnd Puluer an vnnss vorfertiget £: E: W: zuiu-
schickenn, Solcbs werden E: £: W: auss inligender Ihres an Vbss
vorfertigten brieffes Abschrift freundtlichenn zuuorlesen habeo.
Demselbigen Ihrem bogier nach, so schicken wyr E: E: W: sulch
baken vnd puluer bay brieffeszeiger, nebenst der Erbaren von
Thoren verschlossenem brieffe zu, den lieben GoU bittende, woUe
ein solchs ailes E: E: W: zu irost zukommen, vnnd zuabwen-
dung des grausamen wuelenss des blutdurstigen feindes, nach
willen gebrauchen lassen, Donebenst wyr freundtlichen biitenn^ E:
E: W: vnnss wie es femer eine gestaldt mit dem feinde babe,
mit dem forderlichsten, (:well vnss auch nicht wenig doran ge-
legen:) wollenn oSlerss zuschreibenn, hierann gesdiicbi vnnss ein
besonder gefallen, woilen ess vmb dieselhen freundtlich zube-
schulden wiilig auch gefunden werden, vnnd EI: E: W: hiennii
goU gesimdt vnnd seligklichen empffelen Datum Dantsigk am
xxij Aprilis Anno M: D: lix:
Burgermeister vnd Radtmanne der Stadt
DEnn Erbarenn NamhaffligenD vnd Wolweisean herrenn
Bargermeisternn vnnd RadtmaDnen der Stadt Riga vnseran
gunstigen vnd besondern gutten Freundenn.
Die EifUage: No. 587.*}
41141 • 1559, April 25. Augsburg. — Johann
Albrecht Herzog zu Mecklenburg an (den
EB. Wilhelm). cop. st. b, viii, ai,
Bericht iU>er seine Bemlihungen beim Reichstage za Gunsten Livlands.
M danoi No: 2.
V nnser freundlich dienst oc. hochwlrdigster hochgebomer Fursi,
freundlicher lieber herr oheim vnd Scbwager, Wir geben E. L.
i) Band n. No. 3ff7 ist hiemach zu verb$ssern: Briefeinl. zu No. 4tl
mc aJunr >-ff»»r luirl^. otr wnct^ \7%l jiw~
Jiiiniiif mint lii:^ £f^\ Ibin ««idb
hk Ihtitaatm ^kl. QB:rimR*m. ma ^'i»{s$««' iii!««if% iAs^sniv. xnc
mfrdflfL iDejJnnf ^xijar^ ^je E^ I., uas? } ••i^'-
lliiafiii Bf»cii5r*iMi£?p h<^ I.i£?rti v«WTi. Wir Lichen Jinrb r. ?! *i«i
bcideB 5et5Llki)f« Cburfarsl»'*n Meiotf \T>ii Trier perjH^riVk-^ii mysJi^
MMd der Aikdem m^e^HKi^fxi CLia* x-nd Fur5<c*Q Reibe M)d xfesADd-
ten seifasi aesproeheii, xnd &aTch vnnsefr Et^Lbe jmsprevben las-
sen^ das sie fai 6eT Chur ^ud Fursien RiJih. oor h«4rbw*n«i
laode m MffUndl be^^rs noljc^ helffon bofoniem, Has sie vnns
mgesa^ Wie vir dan aocb an M^ir^in'aff Georc Frkk^hob, Land-
ffaaok wa Hcssm, den Elruhisc4)(«fr ni M.iirdehurdi. , vnd den
hertiog ni Lnnenbai^ vchrienfrsl s*eschriel>en xnd £!t'betben, Ibrcn
Relhen sokfas znbeubelen vod auffroeriesen, die au(4) solcbs ge-
than, vnd ess In vnser Tbergebener schnefPllicber bericbt In dnr
LifflendisclMsi sacben, dinsiass nadi JuL^iiate^ den XAiij^^ Aprills
bk der Qiiir. vod F^irsten Rath vbereci^en. Tnd ofieDtlk^i voriesen
wordea. Seint deamach der tbros^licben bof&iung^ Eb^ werde
die Ro: Kev: Mtt: anch Chur And fursieii. vnd Siende de^$» he\-
40
Ifgen Reichs, die bedrugkte ChrisleD ohne ansehenliche stadtlicbe
hulffe nicht lassen, wie wir dan auss der Chur. vnd Parsten
gesandten bericht vormerck^n, das sie darzu wohl geneigt. Solchs
schreiben wir E. L. derwegen zu, damit sie sich dess zu throsten
haben mugen, Was auch Burgermeister vnd R^th der Stadt Lu-
begk dess ange^satzten thages den andern Julij auff welche zeiU
sie die andern Ansdie vnd Osisehe Stedte, der Lifflendiscb^i
bescbwerung haiben, gegen Lubeck erfordert, an vnns thuen
schreiben, werden E. L. auss beiuorwahrter Copei ferner vor-
nehmen. vnd bitten demnach freundlich, E. L. woUen vff dess
hertzogen In Preussen vnd vnnsere Rethe, derselben Cretentz-
brieffe an die Ansehe vnd Ostsehestedte gesandten stellen vnd
Yorferttigen, vnd ferner hochgemelten oc. dem hertzogen In Preus-
sen oc. zum forderKchsten vberschigken lassen, AIss woUen wir
mit allem vleisse befordera, das der beschwerten lande zu Liff-
land bestes vnd fromeu bei den Ansehe vnd Ostsehe Stedten
vorttgesetzt werde, vnd ess soil an vnnserm vleisse nichts erwin-
den, Welchs wir E. L. oc. Datum Augspurgk den xxv*** Apri-
lis. Anno oc. Lix
Von Gottes gnaden Johans: Aibrecht
hertzogk zu Meckelnburgk
Die Einlagen nicht vorhanden.
^AlAm 1559, April 29. Stettin* — Bflrgermeister
und Rath der Stadt Stettin an Btirger-
meister un^l Rath der Stadt Riga.
Orig. St. B. XIV, 9.
Die Ausfahr von Malz wird gestattet und Palver zur UnlerstUtzung
geschickt.
In dorso: Alten Stettin erlauben zofuobr An Malz vnd scbikhen 1% ton-
1559 nen bUchsenpuIuer
V nnsemn freuntlich diennst zuuorn Erbarnn fursichtigen vnnd
weisen herrn. Wir haben ewer \v*« schreibenn der begerten
zufurc an Maltz vnnd Buchssennpfuluer ix*. cntfangonn vnnd auss
41
Cliristeniicfaeni Nachberilcbem mitleideiui; *so wir Inn dieser ewer
w: anliggenden beschwemus hertzlich haben vnnd trageiiD, ei~
lidiieim denii vnseren euch an Maltz zufure zu thun erieubt, ynnd
sc^ickenn Bei diesem schiffer Simon schultzenn. ewer w: Acht
halbe Ihonnen BticJissenn puluers, Die wollten ewer W: dismal
gutlich vfhemen, Dennen weiter freuntlich zudienen seindt wir
auch willig, datum Stettin Am 29 Aprilis Anno Lix^°
Burgermeister vnd Radt der Stadt Alt Stettin.
Denn Eriwrn Fanichtigen vnnd Weisen herrn Barger-
meistorn- vnd Rathmannea der Stadt Riga, ynnsern be-
aoodem Gut ton Freundenn.
4I17# 1559, Mai 4. Wenden. -^ OM. Wilhelm
FtLrstenberg an BOrgermeister imd Bath
der Stadt Beval. orig, B0v. r. a.
Bitto, dem oach Rajen verlegten Kriegsvolk, das vor Kurzem aus Deutsch-
land angelangt, Kleidungssttlcke zuzuflihren.
In dorso: Anno 59 den 10 Maj R.
Von Gottes genadenn Wilhelm Meister Teutsches Ordens
zu LifQandt
T nnsem gunstigen grus eta Wir mogen Euch genediger mei-
nung nicht verhalten, das wir etzliche Knechte aus Teutschen
lanndenn In kurtz erlannget vnnd nach Ruyenn verlegett, Weiln
aber der orther wenig notturftige verhanndenn vnnd des Kriegs-
volcks aldar vnbewohnet^ werdenn Ihne alle notturftige zu beklei-
dung vnnd teglicher aufhaltung mangeln, Derwegenn begeren wir
genediglich; Ir wollen die verschaffing thun, damit auss der Stadt
Rheuall allerlej notturftige, sunderlich ahn gewanndt, hemmetten,
schuhen oc. vnnd annderm, die man zur leibs notturft nicht ent-
pehrenn kann, nach Ruyenn gefiihret werdenn, Darfur soil billiche
bezalung ausskohmen. In dem geschicht Ynns von Euch zu
gefallen, so Wir In gnaden zuerkennenn g^neigtt. Datum Wen-
den den 4 Maj Anno Lix
Addr.
42
4119# 1559, Mai 5. Wenden. — OM. Wilhelm
Ftlrstenberg^ an BClrgermeister und Eath
der Stadt Reval. ong. Bev. r, a.
Meldet den Abschlass des Waflfenstillstands.
In dorso: den 9 Maj Anno 59 R
Vonn gottes genaden Wilhelm Meister Teulzsches Ordeos
zu Liefflandt,
Vnnsereim gunstigenn grus etc. Wir miigen euch hiermit nicht
vorhaltenn, das vpns der Musskowitter einenn stillstanndt Auff
Sechs Monatt, welcher denn ersten Maij anngangenn, zugeschrie-
benn, Bogeren derwegenn, ihr euch Auff denn grennzenn fried!-
lich erzeigtt, vnnd keinenn vbergrieff vnns zu Nachiheill Jemandts
geslattet, Auch Inn gutter Auffrustung bis vf vnser annder schrei-
ben gefast bleibenn, Als dann mit aller macht was Ihmmer Auff-
zubringenn vorthzufahrenn, Ann dem geschicht vnnser emstlicher
wille vnnd meinung. Datum eilig Wennden den Funfllen Maij
A* oc. Lix
eilig vorthzustellen biran merglich vnnd viell gelegen
Addr.
vonn Wennden den 5 Maij vmb j vhr nach mittagk
gekomen vnnd gegangen von veliynn den seuenten Maij
vp den namyddach tbo. 9 vren
UL20. 1559, Mai 5. RoktilL — Erich Eeck an
Urban Deyn Miinzmeister zu Reval. —
Orig. Rev. A. A.
Meldet sein gliiclcliches Entrinnen aus der Gefangenschaft bei den Rassen
und bitlet um Herberge.
Xirsamer lieber her gefader. Ich kann euch nicht bergenn^ wie
das niich got hat aus den thiranssen finden handen mich vnd meine
hawsfraw sampt meinen hauffen Erredeth [hat] Got sey danck.
so ist mein dinstliche bide an euch^ woldet rair doch bey heulff-
lich sein das Ich sampt dem meinen mag In die stadt komen,
dan es mit meiner hawsfrawen auff die lestc zeyt ist. bide fninl-
43
ikfaen das Ich moge bey euch oder by heyn backer mag ein her-
berg haben. audi beur Ich sagen wie das die vom schlot soUeu
das zeog nemen das sey auff dem wage krigen vnd fiiren es na
dem schlot. so mir das widderfaren wurde were mir zw bey
schwerlich. dan got hat mich aus der thiranssen handt ErredeUi
vnde solte nu widder In wemut komen^ were zw vil. darumbe
Ueber gefader thut hir Inen das besthe. so Jorgen grunenwaldt
dar Ist^ so las Ich In biden das er zw mir wolle komen. hir
mit got bey Yolhen. mit der hasth geschriben zw Rockel am
fireytag den 5 Maye Anno 59
E w Erich beck
bide ein Antworth bey briff zayger
Dem Ersamen Vrban deyn MuntzMeyster zu Keael'
f. g.
4I22# 1559, Mai 13. Riga. — Entwurf einer
Acciseordnung fur Biga.
Cone. R. A. Sehr, I. Fach 4. Aceit9. No* 9.
In dorso: A^ 1559
Vfferichte Aczis
Sonaueudts nha pfingstenn Anno oc. 59 s^ndt die verorden-
tenn des Rads sampt denn verordentenn vth beidenn Gildstauenn
tiiosamen erschenen vnd hebbenn vp die whare nhafolgennd
Axyze gestellett.
idusse axise sal
derJennegeuen
so die whar
schepet odder
alhir wedder
verkoft.
44
Item vann j last hering vj fdg. \
It. vann j last Salt ^ nark. |
It. van j schippunt wasses ij mrk.
It. van j schippunt Talch f mrk.
It. vann j deker elends Jiude . . . . j mrk.
It. van j deker gesoltenn hude . . . xij sh.
It. van j deker droger hude . . . . j fdg.
It. van j deker Bucks hude . . . . vj sh.
It. von j deker Jufiften xij sh. V Dusse Axise
It. von j deker Taleten xij sh. I sail der Jenne
It. van j last ostemunt (?) j mrk. geuen so die
It. van j schippunt ketel so vth Schwe- , whare erstlicb
den Oder vth den Steden komen . vj fdg. I the sich koft.
It. van j schippuntt hilUgen flass . . j mrk.
It. van j schippunt knackenn . . . . j mrk.
It. van j schippuntt vndudisch flass j fdg.
It. vann j schippunt kobelgam ... 4 mrk.
It. j schippunt drat ij mrk
It. j schippuntt Tyn ij mrk.
It. j schippunt bly . . ^ mrk
It. j schippunt scharwulle j mrk.
Item welcher welenn kofll vp den vorkop densuluigenn-tho vor-
haken, Sal geuen van Ider Last . . j mrk.
* So ein borger oder borger
Item van einem Engelschen, Brugge- igeselle so wedder Ieg«i6ge
sschenn vnd vberfynn iacken j mrk. I heft solich laken Inbringt
Item van j Amisfordisch . vj sh. f sail die Axise geuen. Ein
1* «« • w J- u ••• u Vfremder auerst nicht So ock
Item van 1 Nerdisch . . . nj sh. >«.^ u a u
"* •' / em borger oder borger ge-
Item van j leidisch . . . j fdg. I selle oc. iacken vann frem-
Item vanjAmbsterdammisch j fdg. iden koft sail he gelykess
Item van j Rostker . . . iij sh. M^ls die Azise tho geuen
/ schuldig syn.
iSoliche Axise der j mk. vanhun-
dert sollen entrichten Borger vnd
borger gesellen so borger gesel-
len so borgergelt hebben vnd mith
solch whar vmbgann, vnd sol
alhir entkegen by eynem Er-
baren Bade verschaffet werden,
sie bv alien ilerkamen. vnd ge-
45
rechticfaeiden so In der Burspracke enthoIdeD, iho hanlhauen,
deim finomden vordan ock nicht tho gestadenn ouer die gebor-
lyke tidt vp dem Marckt tho sian, ader In den Stenhuseren by
eleQ-Dder quentinenn vth tho meten vnd tho wegen
Item vonn allerley Pelterie wie sie jSolche Axize auerst
nhamen hebben mag sail vann Ider [ ^ »?geuen werfen
. , , . ® , 4 vann dem solche Pel-
bo(n]dertMarckengegeuenn werdenn 1 mrk. ; ^^^ Jq ^Qfi
\Um von j schippuntt Pass Hennip sail
gegenen werden vann dem so ohnn
van den Russenn koft 1 mrk.
It. so dersnluige koper solchen pass
hemiip wedder verkoft ader vthsche-
pet, sal he ock van Iderem schippund
geaenn j mrk.
It. dat vorschott als Ider Quartal iij mrk.
sail ock gesammelt werden, vnnd Itz
vp Johannis angan
Damit auerst solche Axise deste gewisser Ingebrocht vnnd
keine nhalaticheit dar l>y befondeno werdenn muge, So is vor
gat angesehen wurden, dat den dach ader des folgenden dags
dar nha wenn ein Ider kop geschen der Jenne so die Azise lutt
dusser ordnung tho entrichtenn schuldich vor den zise Heren
erschienen, vnnd die Zise vpbringenn soil by pen vefitich Mar-
ckenn, vnnd So welche wheren, so dusse vorgande Azise von
gedachtenn guderenn both her tho nicht entrichtet vnd tho be-
wisen, dat sie ohrent wegen dorch den frembden Man vth ge-
genen, mogen sodans vor duthmall vnd nicht femer hebbenn tho
geneten, Die anderen auerst sollen die vorschenen Axyze derenn
sie sich vor dusser tidt geweigert, noch' tho erleggen vor-
plichtet synn.
46
4123. 1559, Mai 15. Wenden. — OM. Wilhelm
Furstenberg an Burgei*meister und Raih
der Stadt Reval. ong. rov. r, a.
Die gekaperte Beute und die aDgebliche Veruntreuaog der dOrptischeii
Gdter betreffend. Mabnung zur Vorsicbt wtthrend des Waffenstillstands.
In dorso: Anno 59 den 24 Maj R.
Von Gottes genaden Wilhelm Meister^ Teutsches Ordens
zu LiQlanndt
V nnsem genedigen grus, vnnd gunstigen willen zuuoren, Ersame,
Yorsichtige vnnd Wolweise liebe getrewe, Vnns zweiflFell nichi
Ir werdet von Ewren gesanthen^ die Ir vnlanngst bei Vnns ge-
habet, verstannden habenn^ welcher massen Wir Vnns mit Ihnen
der bestellung auf die Schiffe verglichenn; Deme Ir allenthalben
werdet nach zu kohmen wissenn. Nuhn werden wir von vnn-
sernn beuehlichhabern zu Rheuall verstenndiget^ dz vnlanngst In
der See drej Schiffe, die auf die Narue dem feinde zufuhr thun
wollen, bekohmen^ nach Rheual gebracht vnnd albereith parthie-
ret vnnd getheilt sein sollenn^ Weiln wir Vnns aber besorgenn,
das etwan von den Ewrigenn weiler dann sich gebuhret, vber-
getastet wurde^ desshalben kunftig allerlej vnrichtigkeit erfolgen
vnnd der schade bej Vnns, daher die bestellung gekohmen, ge-
sucht werden mochte^ AIss sehen wir solcher vrsacheyi halber
fur gut ahn, dz Ir die ernstliche verfugung thut^ dz alles wess
zur Seewarts dergestalt erlannget; In beiwessenn vnnser beudi-
lichhaber. Inuentieret vnnd auf einen hauffenn vnuornicket ver-
wahren lassett, bis auf weitem vnnserti bescheidt. AIs dann
nach erkundigung aller gelegenheit, 1st es denen, die es erlann-
get; oder wer darzu befuget sein mochte^ zuzustellenn , Vnnd
weiln dann auf diesen dreien schiffenn eine gute anzaal abn blej;
Schweffell; vnnd Salbetter gewessen sein soUe, Alss verhoffen wir
vnns, wie wir auch ganntz genediglichen begeren, Sintemahl hier-
auf nicht grosse vncosten gaungenn, vnnd auf der Nehe erlanget
1st, Ir woUet die Ewrigen dohin vermogenn, dz sie Vnns, AIs
dem Bestellherrenn etzliche Schippundt Plej zukehren, die Ir vnns
47
auf ciie Pemow vber wasser bringen zulassen^ vnbeschweret sein
woilet. Doch aber soil es die gestalt habenU; dz die Jcnigen so
zur See^varths bestellet von den gutern die erlannget werden,
was Ihn auf die schiffe gebet, nehmen mugen, dz ander aber
werdet Ir In verwahrang, wie obgedacht^ erhalteDo. Das woilet
1r Ihnen aber ernstlich auferlegeO; das sie Dichtes annders anta-
steoD^ dann alein das Jenige^ so auf die Narue geschifiet wirdt;
vnnd sich ahn dero Jenigenn wess auf Wiburg lauft^ nicht ver-
greiflen, Sintemal auch vnns der Muschkowiter auiT sechs monat,
voD dem ersten Maij an zurechnen, ein stillstanndt zugescbriebeu,
Alss woilet Ir die bestellung thun, das des feiudes lannde nicht
beschediget werden^ biss auf ferneren vnnsern bescbeidt oc. Neben
deme gelaonget vnns auch ahn dz von Rheual dem feinde zu
^te auf Wiburgk vnnd anndere orthe zufuhr geschehenn soil.
Do deme also, wie wir nicht hoffenn, werdet Ir es mit eraste
abachaffen, vnnd die thetter In geburende straffe nehmen, Eweren
eigeneu vngelimpf zu meidenn^ Vnnd als Wir auch hiebeuoren
auf Ewer schreiben vnnd fleissiges anhabeU; nachgeben haben,
dz Ir alle die guter so auss Derpt In Rheual geOohet; oder noch
gebracht werden mochten, Inuentiren vnnd auf ein Aecht In Ewre
bewahrung nehmen vnnd erhalten solten. So werden Wir Jedoch
berichtet, dz Ir dieselbenn etzlichen Derptischen burgem, vnnd
den Jenigen, den mans gunnel, zugekehret, Deme wir aber doch,
weiln Ir Vnns ein annderst verheissen, keinen glauben zustellen.
So sichs aber vber guete zuuersicht dermassen erhielte, Wurden
wir vervrsachet, dess wanndel zu schaffenn, Sintemal aber wir
vil annderer hoflnung sein, so haben wir ewren kegenbericht fur
dz erste hiermit erfurdern, vnnd ohne dz niemandts> zu beschwer
etwa$ verhenngen wollen. Wir begeren aber genediglichen,
^ woUet kegen vnnd zuwider Ewerem eigenen erbiethen dis-
fals nichts thun, soke es aber geschehen', so wollen wir vnns
desswegenn hiemit kegen Euch zur gebur bewahret habenn.
Wass auch vnlanngst auss Rheuhall In Derpt geschrieben warden
sein soUe, dz habet Ihr auss Inligender aKschrift zu ersehenn,
Siotemabl es denn dem feinde gross nachrichtung, vnnd diesen
linden schaden gibet. Als woilet Ir geburliche Inquisitionn
48
furwenndeQ, vnod eraste straf, annderen zur abschew, ergehD
lasseon, dabei auch dz einsehenn allenthalben furwenndeiiy daniit
dz schreiben In Derpt gentzlich verbleibe, sunsten mussen Wir
selbest wanndlung hier Inne schaffen, Solchs haben Wir Euch ge-
nediglich nicht verhalten wollen vnnd erwarthen hierauf Ewer
antworth. Datum Wenden den xv Maij Anno oc. Lix
Addr.
Die Einlage nicM vorhanden.
HSifi. 1559, Mai 18. (Itevd.) — Scbiffsartikel
der revalsclieji Freibeuter* orig. Rev. n. a.
Wy Herniann Bolemann; Joharm Koningkj Jacob Eggebrechi,
Dirick korffmaker, don kundt vnserem schipper-Hinrick'SchuUenn,
Houethlueden vnd vthliggerenn; so wy itzundt thor seewert thom
orlage affgeferdiget, vermoge vnseres genedigen Herenn vnd loff-
liken Landesfursten Meistern tho Lifflande, by sick hebbender
bostellinge^ dat Mise ernstlike wille vnd bouelh is, gy Iw nba
dessen volgenden artickeien holdenn vnd richtenn sollen. Eynen
Ideren artickel by syner poen darby uerwharet Darup gy ock vnss
gesworen hebben
Erstlick dat gedachte vpherte Schipper vnd bouelbeb-
bere ohrer sakenn vnd anslege bynnen schepes bordt vnd
sunst tho Lande woU eins vnd eindrechtich syn soI)enn, de
mynsten den meisten gehoer geuen vnd dat de gemeine Man
dem houetmanne sail vnd mach mith gudem Bade thohulpe
komen^ Doch dem ouersten^ alse Schippere vnd houetbluedenn
gehorsam synn^ by rotten^ by haluen rotten^ In stande vnd
vp wachten; by lieues straffe
Item nemandt sal sick vertristen den dueren namen gades
tfpenthlick tho misbnicken mith scheenden flokeh sweren ed-
der duereidenn^ by straffe der ouersten bouelhebber; nha ge-
wahten Sakenn, in den budell den armen^ odder vnder dem
keele dorch
49
item nemant sal vnse beer^ brodt noch vitalie lasteren
veraditen noch schendeD Noch in Ouerflote misbrucken by
lieues straffe
Nemandt ock beer spilden mher als he mith eynem vote
bedeeken kan, by poen eynes ferdinges den armen
Item de Jenigen den de wacht beuolen is vnd werdt,
de solen ock der getruwelick wharen vnd holdenn by lieues
straffe
So ouerst Jemandt druncken voU odder slapende vp der
wacht foeslagen vnd befunden worde, sal mith geliker straffe
gestraffet werden, ock so de vp de wacht verordenet, vor ge-
borliker tidt wedder doraff ginge
Iteni idt soUen de houethluede by dem gemeinen Manne
erholden vnd vorbeden ock suluest sick entholden in der see
edder hauene nicht vorgeuelick tho scheten, besunder dar idt
tidt vnd stede heffl wedder den viendt by verbOringe eynes
ideren besoldinge
Voruth vnd vcraff solen sick Hmtethlitede vnd boitelhheb-
here entholden der ko, ML tho Sweden sMme, damp nemanden
he sy woll he witt, viendt edder frundt, thonemen, edder tho--
beschedigenn. By lieues straffe, dan dar idt de nodt forderen
wtn-de, dat gy vp der ko. Mt. strume wedder vnd windes hal-
uemn gedrungenn w^rden^ so solen gy ock dar keynen des Hikes
verwanten nichtes nemen, vmme sunst, besunder so wes dar iw
nodich mith gelde betalenn
Gy sollen Iw ock entholdenn der Lifflendischenn Sidenn se
syn dan dem Russenn nhu vnderworpen edder nicht, Nemande
wes thonemende edder thorouenn, vmme sunderliker bodenckliker
orsake wUlenn
Idt sail ock nemandt bynnen schepes bordt, twist, twe-
dracht edder Mueterie anrichtenn Nemandt ock den anderen
verachtenn syness standes edder Conditionen, besunder eyner
mith dem anderen duldenn vnd thofreden syn by lieues straffe
So Jemandt den anderen mith vngestuemicheit vnsynnigen
reden schelden, edder where totuecken ouerfallen worde, Dat
sail nha gewanten saken van dem ouerstenn by gelde edder
nL 4
50
sunst gestraffet vnd de oueldeder beth tho gelegener tidt syner
straffe gefenglich genhommen werden
So ock Jemandt den anderen vp der reise idt where byn-
nen schepes bordt edder vp dem lande enthlieuen worde, dat
godt Yorbede, de sail In gefengknisse genhommen vnd dem
gerichte tho Reuel tho straffende ouerandtv^ordet werdenn
Vnd so de leue godt eyne gude buete vergOhnnen vnd
geuen worde, dar ock eyn Ider syn bestes vmme anwendenn
sail, so sail sick eyn Ider h5den vnd wharen, dat nemandt
daman vndersla edder verhuesche, tho dem geringesten tho,
Dar ouerst Jemandt vntruwe auer beslagenn worde^ dat sail
gerekent vnd gerichtet werdenn vor duefite
Des so eyner edder mher van den vienden verwundet
wOrde, den wiUenn wy vp vnseren vnkosten wedder heilenn
latenn, so lange he in desser vthredinge iss, So ouerst Je-
mandt so van den viendenn beschediget worde dat he sick
mith syner handt nicht emeren konde, densuluigen willen wy
de dage synes leuens mith kost vnderholdenn
Vnd so wes de Houethluede vnnd bouelhebbere bynnen
schepesbordt desse artickel nha nottorfift vnd framen, mith be-
willigunge des gemeinen Mans nuttlick vormheren konden vnd
werden,^ des solen se mate vnd macht hebben ock darouer
thoholden. Tho wharer orkmide hebben wy vnsere pitsere
hirup gedrucket den 18 Maij Anno 59
(L. S.) BigetMndig: (L. S.)
Diith bolaue ick Hermenn Boel- Dlth Bauengeschreaen Bolaae Ick
man stede fast vDde ynvorbra- Dirick korffmaker stede vast vnde
ckenn well tho holdeQn vnd heb vnuorbraken well tho holden vnnd
tho mererer bonestinge nyn pit- tho merer beuesting min angebun
zere hyr vnder gedmcket oc. pitzer hir vnder gedrucket oc.
(L. S.) (L. S.)
Das einMige erhaltene Siegel, das erste der ob$rm Rsike, jnigt die Bud^
stdben: /. B, mit dem Hausxeichen.
51
927. 1559, Mai 20. Wenden. ~ OM. Wilhelm
FtLrstenberg an Btlrgermeister und Rath
der Stadt Reval. orig. Rev. r, a.
Dw Badi der Verabredung voa der Stadt aaszuriisteode Schiff soil schleu-
Big fertig gemacht werdeo^, da der vom OM. bestellte Hauptmann desselben
schon UtDgere Zeii unthtttig warte; bei weiterer Verztfgerung m<^e sie, die
Stadt^ den Unterhalt desselben libernehmen.
Vonn Gottes genaden Wilhelm Meister Teutzsches Ordenns
zu Liefiflandt.
Vikserenn ganstigenn grus etc. Es ist vnns Inn dato zugeschrie-
benn wordenD, das ihr die Lubsche Bercke vnserem Jungst^i
mitt ewren ann vnns abgefertigten gesantten genomenem ab-
scheide aach austzafertigenn bedenckens haben sollet, Dieweile
aber euerenn 'gesantten wissende welchermassenn wir vnns dis-
bhls entscholdigt, darauff sie dann sich vonn eurent wegen
dngelassenn, dieselbe Bercke mit aller notturfit zuuorsorgen vnnd
fertig zumachenn, Alleine dz wir einen Ameral vnnd beuelich-
baber darauff bestellen vnnd vorordenenn woltenn. Auff soichs
eriiieltes erbittenA wir nicht allein eine person mitt nhamenn
Hilebrantt kolthoff Ann euch abgefertiget, sonderenn auch die
bestellungen nach aigenem ihrem willenn, Sintemaln sie, wie
<^edaeht, der Bercke halbenn das erbiettenn gethann, mittge-
leillt. Wir haben aucb, wie ihnnen bewust, desshalben alsbaitt
ami die Stadtt Lubeck geschriebenn^ Bogerenn demnach nochmals
geaediglich demselben vorbleib alienthalbenn nachtzusetzenn, Dann
solt der gedacfatte kolthoff fain vnserer besoldunge der ortter
vorgeblich ligen vnnd nichts beschaffen, wer vnns nicht vnbii-
licb beschwerlich^ Es wehre dann, dz ihr denselbenn selbst vn-
therbaltet, mitt denn angehaltennen genomenen schieffenn vnnd
darauff erlangttenn guttem werdet ihr nach Jungsten vnnserem
beoetieh gebaren, Soichs habenn wir euch vnuormeidentiich
nidit vorhalten woUen, vnnd geschicht Ann dem vnns zugefalien
Datum eilig Wenden den 20 Maij A® 9c. Lix
eilig eilig vortzustellen hiran merglich vnnd vile gelegen
Addr.
vonn Wenden den 20 Maij vmb 8 vhr vor mittagk
52
4128^ 1559, Mai 20. (Lubeck.) ~ Bttrger-
meister und Rath der Stadt Lubeck an
den OM. Wilhelm Fftrstenberg.
Cop. Rev. H. A, EhU. %u Ifo. 45/.
Bezeugen ihre der Stadt Reval geleistete Hilfe, wollen aber in der Uebei^
nahme einer neaea Btirde anderen Mftchten nicht vorgreifon. Doch wUrdeo
sie aach die verlaDgten Schlffe stellen, wean sie sich nicht tiber die Wa^
nahme ihrer Fahrzeage durch die Reveler za beachweren hfttten, wtthread
diese sowol anderen Nationen die Fahrt nacb Wiborg gestatten, als aach
ihre eiganen BUrger dorthin auslaufen lessen.
T nser willige vnuerdrossen dieust steis mith fleis zuuomn, Hock-
wirdiger vnnd Grossmechtiger Furste, Gnediger her Wir habenn
E. F. g. schribenn mit erinnerung, welcher gestalt der Muss-
chowiter ein zeit In den Landen Lifflandi tyrannisirt vnnd min
etzliche galleren zu zurichten willenss, Neben angehaftem beger,
dass wir da gegen etiich Schiff In die Sehe aussmachen vnnd dess
veinds furhaben vorhindern helffen ihochtenn^ empfangen, vniMl
seins fernem eiohalt vomhommen. Vnnd stellen In gar keinen
zweiffel E. f. g haben hiebeuor vnser schriftlichenn vnnd mimdi-
lichen erclerung zu dem ende vormergkt; Dass vnnss solcher dess
Husschowiters, gewaltiger einfhal vnnd vorderb armer Land vnnd
Leutenn von hertzen getreuv^elich leith, vnnd tragen darob ein
sonderlich Cristlich mitleidenn; haben auoh vff E. f. g« Des-
gleichen auch der Erbarn vnser frttnde von Reuel gesandten er-
suchung der Stadt Reuel nicht alleine mit wirchlicher hilff vnnd
handtrekung auch darlehung einer Summa an gelde^ mit vnser
vngelegenheit dar gestrecket vnnd geleistet, sonder auch bey denn
Erbarn benachpartenn vnnd gemeinen Anze Stetenn, beyde In
gehalten dagfardenn^ auch schrifUich vnnd mundtlich; mith nicht
geringen vnkostenn alless mensslichen fleis dohin gewendet vnnd
befordert^ dass ein Jeder seine hulffliche Hendt reichen mochtenn,
Welchs auch eins theii gedaen^ vnnd vnns In dem alleim der-
massen vnnd also erzeigt^ dass wir dennoch vnsser guth vnnd
vffrichtig hertz vnnd gemueth frundtlich erweiset habenn. Vnnd
weiwol nicht allein vnnss, sondern auch anderen hohen vxmd
Nidern standess an denn sachen gelegenn^ So ist vnss nicht wei-
53
ii%& bedencklich dan beschwerlich, andem vnnd hohern stenn*
dam In dem vonugreifien vnnd vor vnns allein die burdenn
der Schif In die Sehe auss zumachen, vf vnss zuladenn. Den-
noch haben wir vnns gegen £. f. g. gesandteo hiebeuor In vn-
sser anthwort, vnler andern vornhemen lassen^ dass wir solchs
aBess milh deu gemeinen Erbaren Steten der Anze^ vff derselben
kunftigenn zusamenkunfil vveiche sein wirt, Sontags nach Jacobj
sdnrst (Juli 80,), zn aller noturft beredenn vnnd beraihschlagenn
wollenn. Aber v^ess seiche vDSser getruwe wol meinende furde-
ningk bey obgemelie E. f. g. vnderthanen von Reuel, vor frucht
vnnd gnten willenn gegen vnns gewirgkt^ vnnd geschaft hat;
dass werdenn Ire an vnsemn burgemn Schiff vnnd gttternn
genbie vnfreundUiche vnnd vnbefiiegte handiuDg Ja die offenbare
diaten voiineldenn vnnd darthun, dass sie newlicher iage etz-
lidienn vnssemn Burgem so vff wyborch bendeln Ir schiff vnnd
giitiierD In mereklicfaen gewert vnther guthem glaubenn, friedt
vnnd fnindtschaft, vber alle vnsser zuuorsicht, vnnd vnsser bey-
der seits alien vorwanthnuss, gewallichlich gewunnen, angehal-
tenn, vnnd Spolierl habenn; Alss vngeachtet, dass die von Reuel
die fart vnnd bendlung vff wyborch In diessenn Reusisschen we-
rendenn Kriegk, Jederzeit selbst In stetiger vbung gehaltenn, vnnd
gebraucht, auch denn Dennisschen, Hollendem vnnd anderen
Nation zugebrauchenn wiHichlich zugestehen, vnnd verstat^ Ja sie
mil sleurleuten^ vnnd aller hendt gnther gelegenheit dohin befur-
deri. Vnnd aber allein vnseren burgem^ dieselbige Narung; Fait
vnnd handlung, vss rechtenn abgemerchten gemtldt, mher den
anderenn^ vnnd frombden Nalionen misgunnen^ zuw wherenn,
vnnd zuuorhindern sich vnderstehen. So doch solchs denn vn-
sseren so wol alss Inenn^ vnnd billich mher dan frombdenn^ Ja
vnnss alss denn Priuilegirtenn; auch In zeitenn dess Eriegs ohn
alle wamnng zugebrauchenn; freih sieht: mith wess freundtlichen,
vnnd gleichen angeheu; wir solchen vnser burger schadenn vnnd
Nachteil (: so vnns von denn vorwanlhen frtlnden In Irem hogsten
bedrugk vber ertzeigt welchet vnbilliger weisse zugefugt. Wir
geschweigenn wess In Irer wolfart geschehen soli:) ansehenn vnnd
gednlden konnen; solchs werdenn E. f. g. vnnd ein Ider ehr-
54
liebender leichtlich zuermessen habann. Derhalbenn ivollenn wir
£. f. g. hiemit gantz dienstlich vund fleissigk gebeteaa habean,
E. f. g. wollonn bey Iren vnderthaiienii vonn Reuel sold& Nolh-
wendich ernstlich einsehen thuen, vnnd vorfogenn^ dass sie vn-
fiserenn Burgerenn, dte angehalten Schiff vnnd guther ohn alle entb-
geltenuss widenunb zusteilenO; vnnd folgenn lassenn vnnd sn
welter vneignickeit keinn vrsachenn gebenn woltenn. Voiid wei-
MTol wir nicht zweiffeln £. F. g. werdenn solch der vonn Reoel
gegen vnnss gefast furnhemen mith nichte pilligenn vnnd den vn-
sseren Ire schyffl vnd guther widerumb vorschaffenn. Dennoch
wess wir vnnss dess vortrostenn sollenn, Bittenn wir E. L g.
furderlichste zuaerlessige schriftliche anthworth. Dass faaben wir
E. f. g. denen wir zu dienen guetbwiUigk hinwider zu dienst-
licher anthwurth nicht mogen verhaltenn Datum vnther vnsserm
Signet denn 20 Maij Anno oc. 1559.
Burgermeister vnnd Radt der Stadt Lubeck.
Dem Hochwirdigenn vnnd Grossmechtigen Furstenn vnnd
Hem, Hern Wiihelm vonn Furstenberch Meystern dess
Ritterlichen Deutzschen Ordenss zu Lifflandt vnsserenn
gnedigenn Hernn.
430« 1559, Mai 22. (Lubeck). — Burgermeister
und Rath der Stadt Lubeck an BOrger-
meister und Rath der Stadt Reyal.
OHg, R0V, H, A-
Beschwerde tiber in Reval ausgesprengte Gerttchte, als faftlte LUbeck den
russischen Krieg verursacht und stehe mil dem GrossfUrsten in Verbis-
dung; Bitte, die Yerl&umder zur Rechenschaft zu Ziehen, unter Hinweis
auf LUbecks stets bewiesene freundscbafUiche Ge&innung.
In dorso: Anno 59 den 19 Junij R
Vnsern freuntlichen ^russ zuuom, Erbare fiirsichtige wolweise
hem, guten freunde. Wiewoll wir Je vnd alle wege vnsern
nachbarlichen geneigten willen, guthe wolmeinung vnd gunsl,
auch sonderlich vnsers Cbristlichs vnd hertzlichs mithleiden, so
wir von wegen Ew. Erb. W. furstehenden sorglichenn geibar
55
vnd Jegenwardigen, dem guihen Lande zu LiefQandl obligendem
(/: en) vbeiss halben, mith eniste vnss Ingebildet^ gefassett
vnd geschepffett gehabt haben vnd nochmalss baben, auch vn-
sere fireoniliche zuneigung^ so viele wir gekundt Im werck se-
b^i lassai, vnd derselbigen vns bey andern Sietten, welche
hieuor genugsame zeugnuss geben konnen dermassen erkleret
ynd befweiset, auch Doch ferner so viell vns muglich £w. Erb.
w. vnd Liefflandes nutz bestes vnd heill In Jungst kunfltiger zu-
samenkunfik vnd sunsten zubefurdern vnd fortzusetzen zu helffen
erbutig vnd Im werck sein, also das man nicht alleine von vn-
serer irewen freontschafft wolmeinung vnd gunst nicht zu zwei-
feln, sunndern auch (:da wir ess begereten:) zu nichi vnbilllch
dancken haben solte, So kumptt vnns doch glaubwirdich bey
vnd erfharen^ das man vnss alda bey euch in euwerer Stadt
Reuall fast hochbeschwerlicher weise vbell vnd mith vnwarbeit
nacfareden Iniurie(re)n vnd vorleumden sollen mith furgeben, wir
eine vrsache dieser beschwerden, vnd Ew. Erb. W. vnd
dem Lande nicht dermassen geneigt sein solthen wie man sich
woll liesse geduncken. Wiewol wir aber nicht zweifeln, es habe
Ew. Erb. W. dagegen vnd sulcher beschwerlicher nachsage zu
wiedem, vnd entdeckung derselben vngnindes vnd vnwarheit
vnsere trew vnd hertzliche wolmeinung viell anders mith der
thatt, so vieil an vns gewesen erspuret, vnd nhumer von den
Erbam Ew. Erb. W. geschickten reichlich vomhomen, oder
kunfiFtigs vornemen werden, Derwegen denne Ew. Erb. W. gutt
fug vnd vrsache hetten^ solchem bosem ausstragenn, aftereden,
Iniurieren vnd schmehen mith emste furzusein vnd dieselbig In
Ewer Stadt, vmb alter schuldigen vorwantniss vnd) freuntschaflft
willen mith nicbten zu gedulden, sunder wie ein gifiliges vn-
kraut, dardurch fremitschafit vnd guter wille, alss durch ein
scheilligs venen Inficiert vorletzt erloschett vnd da doch gott fur
sein will, aussgetilget werden muchte, ausszurotten vnd von euch
zu werfen: So 1st vnss doch auss glaublichen bericht vnd ge-
heimniss der vnsem, so wir bey Irem burgerlichen aide vnd
vorwandtniss, darmith sie vnss vnd der Stadt verstrickett, ge-
fraget, angezeigtt vnd vormeldet worden, das Insonderheit zweno
56
Ew. Erb. W. mithburger, mith nhamen Gerdt van Luttern vnrf
Heinrich Buscherboff In beywesen heynrich Wiefferlinges, des
heren Meisters zu Liefflandt dienern, sampt vud mith demselben
In heren Johan kampferbecken behausunge vber. . . vnd Id seiner
Jegenwertigkeit demgleichen sunsten vnd anders^ woFrants Scbme->
deman offentlich gesagt haben solie, das wir zn Lubeck der
Russischen vehede eine vrsach weren, den sulckes Irer a<^te^
so der Grossf. gefenglich einhielle, auss der grossfarsteo Rede^
welcher Inen auch vnser breff vnd siegell gezeiget heUe, noch—
gesaget haben sol ten oc. WievvoU wir vns aber nicht alleine
vnserer vnschult, sunder auch der erfindlicheit vnd angenscheins
In contrarium zuerlnnem, demglichen auch der vnmuglicheit
halben In geringsten nichi zu gleuben haben, das der grossf. zu
dem ende vnd mith sulchen worten einige vnser bryue gezeigel, .
oder der meinung In eiwigheit zu zeigen oder vorzulegen haben
wirtL, So 1st vnss doch rait nichten gelegen, sulchen dingen,
Iniurien vnd schmeworten lenger zuzus^hen oder zuhoren. Vnd
gelangt demnoch zu errettung vnser £hren loebes vnd guten
nhamen, dabey vnss der almechtige gott bissdaher genediglicb
erhalten hatt vnd iurder In gnaden erhalten vnd schutzen wirth,
doneben auch zuerbawung vnd Conseruation nhabarlicher freunfr-
schafift, threw vnd guten^ vnsere emstliche bilt, synnen vnd
beger^ Ess wollen Ew. Erb. W. voi^melte Gerdt van Lutlem,
Heinrichen Buscherhoff vnd Frantzen Schroedeman^ auch daneben
den Wifferling, da derselbige alda zur Stette, for euch beschei-
den vnd sie mith ernste fragen^ ob sie auch solicher worte ge-
stendich, vnd da sulckes erfonden wurde, dieselbige vfffemern
vnsem bescheidt, also wie Recht, verhafften, das wir ordent-
lichen Rechtens wieder dieselbigen vorholffen werden muchteny
oder aber wes zur Andthwurth fallen wurde, vnss mith dem fur-
derlichsten vnd erstcn Richtig vnd deutlich In schriefilen zuko--
men lassen wolle vflF damith wir vns vnsere notturflft vnd gele-
genheit nach hlrlnne mugen wissen zuuorhaiten: zu deroe auch
mith allem ernste vnd fleisse bey den Ihren beschaffen, das roan
sich sulcher vnd dergleichenn ehrenrurigen hoen \Tid schme-
worth entlich cndlhalton vnd derselbigon, wie Recht Christlieh
57
▼ad von gotte gebotten, mussig gehe, vnd ohne sey, Daran be-
furdert £w. Erb. W. das Recbt vnd billichkeit, auch gate freunt-
schaflfk, erhaltung nachbarlicber verwanthniss Hebe vnd alles
gutliaoi vnd wir sein es vmb Ew. Erb. W. vnd gemeinem der
Stadi besten hinwiederumb zubeschulden geneigt vnd well ge-
ffiessehy Damiih wir Ew. Erb. W. dem heren zu gluckseiigen
Regiment vnd Im friede vnd seinen gotlichen schutz lange zu
firisten vnd erhalten befhelen, Datum vnter vnserm Signett den
22 Maij Anno Lix
Burgermeister vnd Rath der Stadt Lubeck.
4131 • 1559, Mai 22. Augsburg. — Johann
Albrecht Herzog zu Mecklenburg an Al-
* brecht Herzog zu Preussen.
Extr. SL B. VIII, 49.
Meldet, dass ein Ausschuss fiir Livland niedergesetzt sei, der sich fttr Hilf-
leistODg entschieden tftbe. Der Friede mit den Tiirken sei geschlosseD.
In dono: Ausszugk auss hertzogk Johans Albrechts zu Meckelnburgk oc.
schreibeQ an* f. dt. zu Preussen oc. auss Augspurgk.
' Nu: 3.
JLn der lifDeodischen saebe 1st ein Ausschuss In der Furstenrath,
Nemblidi dess Bischoffs zu Strassburgk, Bischoffs von Eichstadt,
vnd Wurtzburges, dessgleichen auch dess hertzogen zu Gulich;
hertzog heiurichs zu Braunschweig^ vnd der hertzogen zu Pomern
Rethe vnd gesandten vorordent, welche die sache berathschlagen,
vnd Ihre bedengken In dess Reichs Rath In schrifiten vbergeben
soUen^ Wir werden auch berichtet, das gemelter ausschuss sich
vorglichen, das ess notig vnd gutt^ das den ianden zu LifQand
hulffe gethan werden mochte, welch Ihr bedengken sie Im Reichs-
radt werden referiren^ vnd anhaiten, das man Rathschlagen vnd
scbliessen mochte, wie vnd welcher gestalt die hulffe geleistet
werden solte, Was wir nu In alien solchen sachen vor endtlichen
bescheidt erlangen werden^ das soil E. L. vnuorhaKcn blcibcn
auch an vnnsem vieisse nichts erwinden.
58
Die RO: Key: Matt: hat vor eUUchen ihagen den Ghurfurslen,
Fursten vnd Stenden dess Reichs vermelden lassen^ das der friede
mit dem Turcken geschlossen vnd bewilligt^ Ess hat aber Ihre
Key: Matt: gleichwohl einen vorrath) auff vorfallende Noth, vnd
do der fried nidit gehalten wurde, wieder den Turcken, auch zu
befestigung etzlicher Grentzheusser, hulffe vom Reich begehret,
Datum Augspurgk den 22f^ Maij. Anno oc. 59.
4I32# 1559, Mai 23. Wenden. — OM. Wilhelm
Ftirstenberg an BtLrgermeister iind Eath
der Stadt Reyal. ong. bm, h. a, tekr defect.
Von der Nothwendigkeit, liber den vorgeschlagenen Frieden mit den Sten-
den Berathung zu pflegen, sobald die dilnischen Gesandten ans Moskau
angelangt sein werden; iin Kriegsfalle sei vor AUem Geld n6thig, welches die
Revalschen vorstrecken sollen, bis das dem OM. versprochene ankSime.
Yonn Gottes gnadenn Wilhelm Meister Teutsches Ordens
zu Liefflanndtt
Vnsemn gunstigenn gruess etc. Wir habenn Ewer schreiben,
darjn Ihr meldett das Ihr vnlangst Inn der sehe drei Rheussissche
kauffleutt erlangtt, empfangen vnd darauss vorstandenn, wess Ihr
des Musschowiters Itzigen zustandtts halben von Dmen sowoU
aus andem ortten berichtett worden, Auch wes folgigk Ewer wot-
meinender ratt auss getrewer vorsorge disfhals ist, danior wir In
gnaden danckbar oc. wiewoU wir nhun selbst bekennen mussen,
das der Almechtigk Gott, dem dafur stetts lob vnd danck sei,
vnss diesen vortheill vnnd bekwemicheitt Jegen'dem veinde aller-
gnedigst vorhengett, So mugen wir euch doch gnediger meinung
nicht bergen, das vnss des Durchlauchtigsten hochgebomen Fursten*
vnd Grossmechtigen hem hem Fridrichen zu Dennemarcken oc.
kunnigs vnsers Inbesondem gunstigen hemn vnd freunttlichen
geliebten Nachbafn In Reuschlandtt abgefertigte Gesanten die vor
weinigk tagen aldar ankommen, zugeschrieben, das sie von dem
Musschowiter einen stilstanndt vff sechs Monatt von dem ersten
Maij anzurechenen, disen Landen zu gutt erhalten, auch dabei
59
dslidie vorschiege zum Aieden erlangtt hettenn, Mitt erbietting
das sie sich In weioigk tagen bei vnss alhier einstellen, vnd solchs
alles mitt seinen vmbstenden vnss eroffenen wolten, Derwegen
¥nss fast bed^icklich, ob vor erlangtem bescheide disfhals ettwes
vorznnhemen^ ader Iddss werck zurichten, beuorab weiln solche
Pimcste die gantze Landtschaffl Stende vnnd Stette Innss gemein
betreffi^ui, Ynd anfhangs nach eingebrachter Relation der hoch-
^edachten Konigiichen gesantenn wolbedencklichen berattschlagtt
sein will, Ob der vom veinde bewilligter anstandtt zu halten, die
vorgeschlagenen mittell des friedens anzunhemen, ader aber mitt
de(m krige) vortzufharen, Haben also vor nottwendigk ange-
sehen (ge)meinen Stenden vnd Sletten zuerke(nnen zu
gejben, Alss das sie zum furderiichsten die Ihrigen mit genugsamer
volmacht anhero an vnss abfertigen wolten, neben vnss von den
kuniglichen gesanten wess beim Musschowiter disfhals vorgelauffen^
anzuhoren, vnnd folgents darauff wess In dem zuthun ader zu-
lassen sein mochte, zuschliessen, Begeren derwegen hiermitt an
6uch gantz gnediglichen das Ihr zum ailerfurderlichsten zu diesen
sacbenn ewre volmechtigen hieher gehn Wenden an vnss abfer-
iigtty Weiln sich aber vff diesenn gegebenen stilstandtt ader vor-
geschlagenen Frieden, angesehen wie der veindtt eine zeitt her
dieae Lande In solchen vnd dergleichen dingen vnohristlicher weise
nachgetrachtett, nicht zuuorlassen ader zuuortrawen, Alss wolte
demnach vnsers erachtens diese gewunschte Sommerzeitt vnd gutte
gdegenheitt nicht vorseumett sein. Wir mugen euch aber nicht
bergenn, das wir vnserm kriegsuoick Reuttem vnd knechten an
Direr besoldung ettwess nachstendigk vnd sie nicht ehe J(egen
de)m veinde aufibrengen konnen, sie sein dan gentzlich vtzaltt
vnnd zufrieden gestellt. Wiewoll wir aber mitt gelde an ettlichen
orttem vortrostett, So wolte aber doch schediich fallen, wan sich
die ankunfift desselben wie wir doch nicht hoffen, longer vorweden
wurda, das diejrer vortheill vorbei gehen solte, Derwegen sinnen
vnd begerenn wir nochmhsds gantz gnediglichen, Ihr wollett zu
bertzeon fnerenn, was euch alien an diesen hendeln selbst mitt
gel^en^ vnd vn(ss mit eine)r Summa geldess so uiel ihr dess
vffzubrengen w(illens . . . bedenc)ken gegen genugsame vnder-
60
pfande Ader wir w(ollen aus) selbsi eigenem willen^ so baldtt das
geldt, des w(ir teglich gewjertigk seln aDkumptt zur genuge wie-
derumb zalen vnd bef. .. lassenn, Wan diss geschicht seindi
wir Im nhamen der heiligen dreifaltigkeitt vortzuziebeDn vDod
an dem veinde die vnchristliche begangene Tyranney zurechnen
bedacht, Verhoffentlich Ihr werdett euch In deroe Jegen vnss eucfa
vnd ewrenn weib vnd kindern zu selbsi besten guttwiiligk erzeigen.
Wir begeren aber gnediglichen Ihr wollett euch mittler weille an
der Narue oder andem orttem, die der veindt lizo Inne halt,
nicht (eher) vorgreiffen biss wir einhellig zu wasser vnd zu Lande
an Ihn tasten mugen^ Des seindtt wir In gnaden vnd alien gutten
zuerkennen geneiglt, Wass Ihr dess geldess halber zuthun geneigtt,
v^oUeti Ihr vnss mitt ersten zuschreiben. Datum Wenden den
23 Maij Anno oc. lix
Eiligk vortzustellen durch tack vnnd nacfat
dan M. g. H. mercklich hiran gelegea.
Addr.
Von Wendenn den 23 Maij vmb 7 vhrn aaf den abenth
von wolmer den 24 Maij des morgens vmme vier vrenn
van Vellyen den 26 Maij tho viij vhre vor Mittage
von wittensteiQ den 27 (?) Maij denn vormitiag tho xj vrenn
9L99. 1559, Mai 24. (Reval.) — Bericht aber
eihe Verhandlung zwischen den Abge-
ordneten der Stadt Reval iind den Or-
densverwaltem daselbst. cmc, rw. h, a.
Die dOrpttschen Giiter betreffend.
Xdt heft sich Anno 59 den 24 Maij togedragen, dat ein Ersam
Radt der stadt Reuall vth vrhem middel etiige tolmate des Ra-
des h. Jasper kappenberch^ h. Johan koningk, h. Joachim bel-
holt, h. Jurgen HonerJeger sampt dem vtschot vth alle dreen
gilden Bernt vnd LorensO von dem Scharenberge, bans
/; Diese gesperrten Worte Hnd gtoischen den ZeUen Uber: dreen giiden
und unter: Jurgen HonerJeger geschrieben, miisien sich Jedenfalls auf den
Ausschuss der Gilden bexiehen, da im Raihe jener Jahre eich kein MitgUed det
Namens Lorenz findet.
61
dreierSy Ghristoffer furste, Bariolt dobbioy Gerdt kampferbeke,
Bernt holterman, Jasper Reyer, Jost TonAoi^, Symon Russen-
bercb, bans boisn^an, diderick korfmacber, Toms Engelsiede
vnd Anton bauerlant ben vppen to slote gescbicket vnd darsal-
uest dem veltmarscbalcke Diderick von galen vnd Engeibrecht
Ton der Lippen dem bouetmanne in Jegenwerdicbeit etii-
ger der Acbtbaren vnd Ernuesten bern Reie vnd
Ritterscbaft der lande Harrien vnd wirlande an-
weruen laten, Nacb dem ogenscbinlicb vnd leider abm dage,
dat orbe verwanten, vtb ebrem gebejte vnd bouele, von dem
slole vngeburlicb vtbfallen vnd de guder so vtb derbte bir ber
gebracbt vp frien straten vnd vnser stadt marcke gewaltsamlicb
godomen vnd also femer to slote gebracbt. Datsulue konden
vnd wolden beide radt vnd gemeinbeit benfarder nicbt liden,
wo die ermelte vnse vorwanten de vom Adell ge-
licks fbals ock nicbt gedacbten tbo liden, vnd be-
gerden das vmb widerunge touermiden einen emsten wandel
vnd geburende Restitution, vormoge der getogeden Missiuen vnd
segels bern Wylbelm furstenberges, so se ynder sicb beiden dan
sdien mucbten oc. Nba solcben afgelesenen Missiuen vnd ent*
deckunge vnser vperlecbten werbunge wo vermeldet, was des
Yeltmarscbalcks vnd bouetmans Engelbrecbt von der Lippen ant-
wort, be bette ock breue von dem bern entfangen, be acbtede
de breue nicbt, be kende de Cantzelie wol, vnd Lete den bern
gots liden bebben, ob be noch eins ein bere were, be wer sin
bere nicbt. Idt moste ein mal gesecbt sein, vnd sede also ge-
dacbte bouetman Engelbrecbt von der Lippe tbo dem veltmar-
scbalcke, segget onbe de mein g. b. Godbart keteler wer ebre
genediger ber vnd ein Regerender ber Meister tbo liflannde: be
acbtede den CantzeUescben nicbt, Alles sunder geferde,
Wor vp onbe geandtwerdet vnd gesecbt^ wes des sin mucbte,
lete man in sinen werden vnd vnwerden also bliuen. vnr vmsten
vns aber nocbten bir keins andem berU; als bern Wylbelm fur-
8tenb(erges) tbo erlnnem, dem wir mit ebeden vnd geborsam
verwant.
62
41d4l« 1559, Mai 26. (Lflbeck.) BOrgenneister
und Rath der Stadt Ltibeck an Bflrger-
meister und Rath der Stadt Reval.
Orig* R0O. R, A,
Beweis ihrer Unschuld, gegentiber den Anklagen Reinhold Facke's, daroh
die Erztthlung des Thatbestaodes bei der hanseatischeo Botschaft an den
russischen Statthalter in Iwangorod im Frtlhjahr 1558.
In 4orso: Anno 59 den 19 Junij R
' Reinholt Fackenn belangen(d]
Y nnsenm freuntlichenn gruess zuuor Erbare Weise hermn be-
ssunder gunsiige freunde, £s wiessena sich £: Erb: W: vnnsers
vorigenn schribens, vonn wegenn eilicher vngeburlichenn vnnd
erdichtenn vfflag6; so vonn Reynolt fackenn yormeinlem bekanth-
nuss gegenn vnns vnnd die vnnsernn gesprenget wert, vngetzwei-
felt zaerlnneren. Nhun mogen Wir E: Erb: W: nicht vorfaaitenn,
das vnns der Hochvdrdiger Her Meister zu LifiOLand oc. kuriz
vomickter tag vfif vnnser forderung desselbenn fackain aussage
(s. Schirrenj Quellen Ily No. i8i,) zugeschickt vnnd danebenn
vnther anderenu verrnddty das seine F. G. hiii>euor vnnd vor-
lengst solich bekanthnus an E: Erb: W: gesandl babe. Vnnd
vrieveoU vnns gemelter Facke hirin feisdilich vnnd wider Godi,
Fug vnnd recbt bosslich andichtet, wie wir E: Erb: W: daruff
vnnser notturfil vnnd vnschuii zugeschriebenn vnnd venneldet
habenn, DieweiU aber dennoch In solcher vermeintenn aussage
nicht zubefindenn; wie In solchem schein etliche In ewer Stadt
mith viell anderexm grobenn vnnd geschvnnden Iniuriosen vnnd
lesterlichenn schmewortenn In vnns gedrungenn, vnnd sich doch
E: Erb: W: vngezweifelt noch woU zuerlnneren, das die be-
schickung an dess Muschowiters Knesen zu Iwanegardenn fur-
nemiich vnnd vrsprunglich dureh £: Erb: W: dage schreibenn
vnnd forderung, sampt der vann der Name Inngelegtenn briefs
Copey, die wir E: Erb: W: zu merer erlnnerung Inliegenden
vbersendenn vnnd zu derselben zeit solch denn benachbartenn
vnnd Erb: Wendischen Steten zugeschigkt vnd mith Iron Radt,
gutem wissenn vnnd bedenckenn E: Erb: W: vnnd der vonn
63
d^ Name sum besienn furgenommen vnd geschehen; Vnd wes
geworbean vnnd gesucht E: Erb: W; vnnd den vonn der Narae
atich des hemn Meisters beuelhaberon dessmals angetzeigt vnnd
vormeldet vnnd Summarie zu der meynungh begert wordenn,
das die* Kauffmanschafit vnnd handell nach altem gebrauch In
disoi Lifilendischenn Steten sein vnd bleibenn mogte. Vnnd
was anthwort daroff gefallenn wurde, solt der Gesandt vnge-
s^impt Jegenn der Erb: Anze Steten dessmals alhie angesteltenn
Dagfart Bartholomej (Aug. S4.) widerumb referim vnnd ein-
bringlbenn, vff das sich die Erbarnn Stet daniff ferner beradt-
scUagenn muchten, wie dan auch getrewer wolmeinung besche-
hen, vnnd vnr sampt denn Erbarenn Stetten daruon pillich ehr
vnnd danck, dan bose nachrede habenn solten, Vnnd wes Facke
dem zu widem oder anders vff vns oder die vnnsemn ange-
gebenn, oder noch ferner sagenn wurde, des thut er schentlich
vnnd bosslich vff vnns erdichtenn. Derwegenn wir E: Erb: W:
Jungst nebenn aller handt ertzelten gninde vnnser meynung ge-
sehridt>enn vnd die 10(?) personenn die In Ewer Stadt mit
aUerley erdichtenn vfilagenn sich an vnns nottighenn zum theill
angetzeigt vnnd doruff was recht vnnd die notturfift gesucht vnd
begert, vnnd weill wir seithero vnd noch daruff vnbeanihwurt
gebliebenn, So habenn wir nicht vnderlassenn mogen, E: Erb: W:
des hiemit widerumb zu erinneren, Vnnd begemn wie beuom
gesdiehenn, E: Erb: W: wollen vnns die middell des rechtenn
so g den gonnen, vnnd 1 thun
vnnd verlfngenn) das (wir) henfiiro mith solchenn vnfwarhajSti-
gen (bosslijgenn vfflagenn In ewer Stadt vorschonet bleibenn
mogen, (wie) wir des (zu) E:' Erb: W: also vorsehenn, Vnnd sind
das widerumb zuthuoi geneigt. Datom vnter vnnserm Signet,
26 Maij Anno oc. 1559.
Burgermeister vnnd Radt der Stadt Lubeck
Addr.
Die BMage nicht vorhanden.
64
4I3S« (1559), Mai 28. (Reyal). — Btirgermeister
und Rath der Stadt Reyal an den OM.
Cone. Rov, R. A,
Cnter Anfiihrang der einzelnen Grande schlagen sie das erbetene Darlebea
ab| billigen jedoch den beabsichtigten Kriegszog.
!o.ochwirdiger grosmechtiger fiirst; vnser schuldige gehorsam
vnd vnderthenige diensie seindt E. P. G. Ider zeit zuuonii gne—
diger herr. E. f. g. schreiben den 24 Maij*) in Wenden datiret
haben wir dis tages den 28 Maij empfangen vnd vntar anderm
doraus vernhomen das e. f. g. gnedigtich begeren, wir wolten
zu hertzen fueren vnd betrachten, was vns an dem mith gele-*
gen, das sich e. f. g. mith Ihrem krigsvolck vnd gemeiner
landtschaft zum furderlichsten aufmachen, vnd zu diesser guten
bequemigkeit die begangenen Tirannei des Muschowiters mith
gottes hulf rechenen, domith derselbe zum biilichen vnd irc^-
lichem hied das godt gebe gedningen mag werden oc. Doraof
wollen wir e. f. g. in vndertenigkeit nicht verhalten, das wir wol
bekennen mussen, das vns an diessen hendeln mercklich mith
gel^en. Wir mussen auch viel mher bekennen^ vnd gibts die
scheinbare tadt, wirdt vns auch e. f. g. ynd alle welt zeugnus
geben, das wir an alle dem was zu Errettung diesser guten
landt furtreghch gewesen Jemals nichtes haben erwinden lassen
vnd noch vnsers deils daran wenden, was vns als den getrewen
vnd diessen landen wolmeinenden Immer muglich. Das wir
aber zu diesser zeit E. f. g. ihrem gnedigen begeren nadi, mitfi
eyner Summa gelts vorstrecken solten, 1st vns gnediger her vn-
muglich, wie diesses ewre f. g. ein Erb. Radt durch Ihre gsanten
vnd auch schrifUich gnugsam in vndertenigkeit berichten lass^i,
wirdt vns auch e. f. g. aus volgenden vrsachen in dem der
weigerung in gnaden enthschuldigt nemen, Dan es leider whar
vnd alzu whar, das vnser viele Tn der eroberten stadt Name
vnd Darbte trefilich gudt verloren vnd in vnwidderbringlichen
4) Kann leichi ein FefUer im Concept sein, da des OM. Brief vom 27. Mai
(No. 45%) die nachsteKenden Forderungen entMU. Letxterem Sdireiben fekU
die Dorsdinotiz.
65
scbadeQ dadurch gesetzt. Was wir auch bei den Darbtischen vnd
Naraischen enlhachter gewesen vnd noch des [add.: sind) kon-
Den wir aach kein bezalung erlangen, also das ein schade vnd
vnglnck obn das ander leider nichi sein wil, Zudem kostet vns
das grosse vnd notig stadtbauwerck trefflich viel gelts vnd hats
bereit gd^osiet vnd wirdis auch noch kosten, sollen wirs anders
diesser stadt vnd den guten Landen anf ein nodtfal zu trost aus
machen vnd verfertigen lassen, Yber das gnediger her, was vns
die wir nha etliche Jar Naning los sitzen vnd nichtes enverben,
das kostet, das wir, mancher schameler burger, manche anne
Widtwe das kriegsfolck vnterhalten vnd mith barem gelde alle
Monat bezalen, wirdt e. f. g. in gnaden betrachten, vnd in was
treCTentlich^i grossen schaden vnd vnkost wir geraten. Wir
geschweigen das noch viele der vnsern Ihr bares gelt das sie
dan landen lu gute verschossen, noch missen. Deme allem nach
9iediger forste vnd her, Sintemal durch das, wie angezogen,
vnser vermogen so gar erschepfet, das vns vnmuglich auch die
geringste summa, die e. f. g. zu Ihrem loplichen vnd nodtwen-
digen foibaben was helfen konte oder mochte, auffzubringen,
WoUen wir gantz vndertheniglich gebeten haben, e. f. g. wollen
VB8 diesser aus vnuermogenheit vnd widder vnsern willen ge-
Uianen weigerung in gnaden enthschuldigt nemen, vnd zweifelen
wir niehi^ sollen auch doran nicht zweifelen, dan das e. f. g.
aus veterlicher vorsorge zu den mitteln vnd wegen diesse landt
vor dem bludtturstigen feindt zuerretten wirdt in gnaden ge-
trachtet haben wie es vorlengest vnd nhumher die hohe zeit
▼nd nodi erfordert, vnd ist gnediger her vnsers erachtens nhu
wt. Was vns auch muglich sollen vns in dem wie bishero
ludit vnderlassen e. f. g. nicht anders als die getruwen vnder-
^Aoen spnreo vnd finden. Beuelen oc.
m.
66
4I36« 1559, Mai 30. Kampen, — Btlrgermeister,
SchGffen und Rath der StSdte Deventer,
Kampen und ZwoUe an Burgermeister
und Eath der Stadt Biga.
Orig. St, B. XtV, tSL
Sie kdnnen wegen eigener Geldnoth nichis zar UnterstUtzung Rigas bet-
trageo, flehen aber Gott urn Sehutz fUr die Stadt an.
In dorso: Stildt von Oberysel entschuldigen sich aller begerter falllff.
1559.
Vnsen vnintlichen grueth meth erbiedinge alies guedts tbeao-
rens Achtbere vrome wyse vnde voirsicbtige beren, gunstige guede
vninde, wy hebben vorscheyden vwe Acbl* wyssbeyden scrifiien.
In dato den iweendetwyntticbsten February Jungst vergangeo
deses tegenwoirdigen Negen vnde vyfilichten Jaers guetlich eot-
fangen, vnde dair vtb meth gantz bezwerten gemoede angehoirt
vnde vernomen, wass mathen (:6odt erbarms sich:} der Muss-
kowiter den gueden Lande aldair^ vergangen Jairs, metb heres-
macht, Rouen, Barnen, moirden, vnde wecbfiierynge der armer
luyden, auerfallen, die beerlicbe Statt vnde gantze StyfiEt Dorpte
noffens meer anderen Steden vnde Slotten, erouert, vnde onder
seynen tyranniscben oncristlicben gewalt gebracbt, oc. vnde dat
desfals zum lesten, In vpgemelten erbarmlichen schriflften, vwe
Acbi* w: ganss dienstlich bitten, om van onss meth etiichen
gescbutz puluer vnde loedenn tho entsetten, vnde dair meth in
desen vweren bedruck vnde beangstigunge nyeth to verlaten,
Mitz wyderen begeer, om ter noidtdrufift etbzlich gelt; op thynss
ader renthe opthonemen oc. Wesshaluen wy nae daer op meth
malcanderen gehaldener Communicatioen vwen Acht^ w: voir
vruntlicb antwoirtb nyet moghenn verbalden^ dat onss alien meth
wairbeit, die groite Jamerlicbe ellendt, ouerfall vnnde Tyrannye,
bouen verhaelt van gantzen bartten leet is, vnde desfals voirwair
een Christlich vnde bartelick methlyden dragon^ wolden oick ge-
wyssb'ch, sender alien twyuell, die gelegentbeit deser geringer drier
Steden alzogestalt vnde des vermogens tsynn, dat wy onss metter
daeth vnde wircklich In desen erbarmlichen handell ertzeigen
67
vnde bewysen konden vnde moditeB. dan groithgunstige bereH
▼ode vnrnde, die ^Tvryle wy vnde dese guetwillige Lantscap, een
ded Jaeren herwertz, der Reden vnde billicheit gemeess angesochl
vnde genodicht geweest^ onser hoichster Auericheit, voir vnde
oae, lot stner, hoirer, Maiesleitenn, zwairen Dirloch vnde Grych
ton defoisie vnde beschinninge der seiner Maiestaten, Landen, Ste-
deo, vnde onderdanen, verscheidene Summen van pennyngen icon-
Uiboeren, optbrengen vnde vthrichien, twelck wy dan^ eer vnde
Eedtz haluen, nyeth hebben konnen noch wyllen verbygaen,
gelyck wy oick ainoch derhaluen; ende anders von weghen deses
Landes olde eon Nye schuldenn^ eenen groten pennynck^ onge-
ueriich In tween negesUioigenden Jaren optbrengen vnde vthrich-
ten, sdiuldig ende verpflicht synnen: 1st JegenwoirdelidLen om
votrangetagen waraflkige vnde meer andere noitwendige Reden
onde oirsaicken In onser macht nyeth; der begeerter hulp ader
bystant natkomen; kendtt Godt der beer Almechtich, dwelck durch
sjfne Godtliche genade vnde barmharticheit, die voirgerurthe grote
Jamer, eUende vnde beanxtegongh, ter salicheit aflthowenden vnde
goeden roeasamen rest vnde vrede, weder to verlenigen, bene-
digen wylly vnde vwen acht: w: steetz In synen boichsten beschutz
Tode beschennynge beuolen syim moth Gegeaen ondert Secreet
Segell der Stat Campen, dat wy samentlicken vp dyt maell hyr
bme gebmicken, den xxx^ May anno Lix.
Rurgermeistem Schepenn vnde raidt der
drier Steden van Oueryssell Deuenter
Campenenn Swell.
Den achtbaren vromenn vnde voirsichiigenn heren Bur-
girmeister vnnd Radtmannen der Stadt Ryga onsenn
^lasttgeon gaeden vmndenn.
5^
68
4I37« (1559, Juni vor 3.) Bericht der Aeltesten
der Schwarzenhaupter zu Dorpat tlber
die Wegnahme des daselbst befindlichen
Hauses der uberseeischen Eaufleute durch
die RuSSen. Orig. Hev. Sckwnk. iMia,
In dorso: Ein Schriflfl A^ 1559 von die Oldesten der Schwartzea Hanbf
auss Dorpat.
£erhafiftige fursicbtige vnd woluorstendige grotgunstige gaden
frimde vod Oldestenn, Yp Juwer gunsten frundiliche alinforde—
runge vnnd begerent, wess bi dem lofQiken huse, Companien
odder gemenen geseischop tho Dorbt gebleuen, vnd wie men
darmith gebandelt, Ock wor Idt ben gekamen, erscfainen wi al—
bir, daruon Ivv kortliken, einfeltigenn vnnd warbafitigenn bericht
tbo geuen vnd abn tbo togenn, Vnnd bidden auerst, Nbademaiale
veel vnd mennigerleie vmmestende birlnne voniatet vnd b^^re—
penn, Idt wollen Juwe gunsten datsuluige also bedencken, be-
tracbten vnd tbo berten voren, Ock nicbt anders alse der war*
beit gemetb tbo reken, dat wi In dissem benforder vnbeargk—
wan^t sein vnd bliuen mocbten, Vnnd Is ditb der einfeltiger be-
ricbt, wo folget,
Anfenglicb Dewilen wi alle semptlicb vnd ein Ider Lqsou*
derbeit, so dar tbo Dorbt gewesen In dal vngelucke geraden vod
gekomen, dat men dem Russiscben Tjrannen de stadt beflfi er-
geuen motben^ bebben wi ebne dat buiss de(r) Companie dinssda*-
ges nacb der ergeuinge (t5S8, Juli 49.) ock ouerlaiben mothen,
Vnnd Is ditb de Orsake gewesenn, Dewilen sodhan buiss aim der
stadts Muer belegenn vnd de wacbt damp tho bolden vast ge-
scbicket^ muste men Idt dartbo gebrukenn^ Vnnd dbo men Dha
velem vorgefQiken biddende vormerckt; dat men dat buiss nidit
erbolden nocb eriangen konde^ Iss der furste odder stadtholdar
knese peter abngelanget wordenn, be vns dat Jennige wess tho
dem buse geboricb, vnd In kelieren vnd scbappen vorschlateo,
wech tho nbemen vorgunnen vnd gestaden wolde, Hebben auerst
bi ebme solckes nicbt eriangen nocb anholden (/.: erbolden) mo-
69
geD, sondem da wi ibom offtermaln mith etzlichen Hem vnd
gudeo (fnindenn) de wi sonderlich dartho gebedenn hedden,
Tor dem Fursten gewesen, In hopeninge, dat wi Jo Ichteswat
erlangen woldenn, Is seine frage gewesenn, weme dat huiss iho
gi^rde odder von wheme Idt erbuwet vnd funderet where,
Durop wi geandtwordet, Dat Idt nicht einer Personen, Burgere
edder den kopgesellen aliene so sick tho Dorbt entheiden, tbo
kerne, sondem der gantzen Dutzschen hense vnd Ouersehischen
kopgesellen liuss vnd gebuete where, Welckeren men ock In
tamSligen tiden. bescheidt rede vnd andtworth daruan geuen
moste, Womp he Ider tidt geandtwordet, Wi vns des h115.es enl-
holden sdiolden beth vp wider des grotfursten schriuendt, Wor
deselue vns dhan mit begnadigen worde, des hedde wi tho
genethenn, Welckerem wi vth dwangk vnd nicht mith geringem
VBsers herizen wehemode hebben folgen mothen,
Ul sein auerst kortz hemach der heer Burgermeister Neen-
sMen mith noch einem Radtsvorwanten vnd dem Olderman In
de Moschow tho reisende^ darsuluest de Priuilegien vnd gerech-
tkheiden Ihrer stadt tho ve{r)nouerende vnd wider tho erlangende
>l%elogen, Da hebben wi se gebeden, dat se vnser vnd des
MDichen bases vorderfF vnd vnderganck neffenst ehren geueruen
wolden Indechtich sin, Welckes se vns mith dem flitigsten glickest
Aren geschefften vps trwlichste tho beforderen vnd alles besten
dar Inne ahn .tho wenden belauet. Sso Is auerst (:middeler tidt
de vorgedachten gesanten In der Muschow gewesen:) ein ander
stadtbold^r knese Dimiter genandt ahngekomen, welckern wi
bitilich ahngelanget, he vns gestaden vnd vorgunnen wolde,
fiat wi ein mahl de slote, so vor den schappen vnd keller whe-
ren be^ichtigen mochten, weickes he vns Jo vp vnses ilitiges
vnd faoges biddent thogelathen, Vnnd leth dhomals dem Ouersten
80 vp dem huse dagk vnd nacht gelegen vnd de wacht geholden,
ahntzeigen, dat he vns sodhanes vorgunnet hedde. Da wi nhu
hennp gekamen vnd alles gantz flitich besehen. Is dhomals noch
kein schade, Mangell odder vntrw, so woll ahn den sloten alse
ahn den hengen, de ahn den schappen gewesen, ersporet wor-
denn, Vnnd hebben darmith den keller wedder tho geschlaten,
Auerst van stundt ahn van dem Russen vorsegelt wordcsm, Ocfc
darbenefifen den Houetman wider gebeden, be noch henforder
wolde gude acbl vnd vp sehent bebben dat nein scbade darbi
gescbege, Wonior wi ebme von wegen der gemeinen^broderscbop
ein gescbencke tbo geuende belauet,
Idi beft sick auerst nach etzjicben vorsebonen dagen tbo
gedragenn, dat vns warbafiftigen erkundiget worden, wa men
dat schap. In welckeren de tinnen gleser vorschlateDy sampt
den Renstaken, Kneuelspeten, kisten vnd bencklackenn, scholde
bi nacbt slapender tidt van dem buse gedragen bebben, Wei—
ekes wi Ytb webemodigem gemotbe ettb'ebe mhal sampi andera
bern vnd guden frundenn, dem stadtbolder kleglicb abngedragen,
vnd vnsere nodt vp bogste vorgegeuen, Worup be vns belauede,
be dem Ouersten van dem buse wolde tbo sick forderen lalben
vnd ebme vnser ahngegeuene klagent vorboldenn, Densuluigen
tbosagen auerst weiniger alse gar nicbts acbterfolget, Vnnd beb—
ben sodbanes, alse woU vele mebr, dem bogsten richtw the
richtende beubelen motbenn,
Nha kortz vorlopenen dagen sein die gesandten so nadi der
Muscfaow afTgeuerdigel wedderumb tbo Dorbt abng^omen^ wel—
ckern dba wi ebne dfatjsulue, wo vor angetogenn geUaget vnnd
alien bandell wo mhan mith vns In Ibrem affwesende gebandelt,
nba der lenge vortellet, Hebbenn se vns mith gantz trostlicben
vnnd ergetzlicben tbosagenn vortrostet, Alse nomlichi Dat wi
vnd alle de Oue(r)sebischen kopgesellen mitb dem buse b^;na—
diget wberen, vnnd datsulue wedderumme mitb alle vnsem Ol-
den gerecbticbeiden geneten vnd Inbebben mocbten, vnnd dhar
men kondte vnd mocbte erwisen odder dar dbon, dat vns vp
einen penninck entfrembdet were, scbolde vns vnd der gemenen
broderschop tbo schilh'ngen betalet werden, Vnnd sodbanes alle
beddenn se vnder gudem scbin segelen vnd Breuen so ebne dar
auer van dem grothfiirsten gegeuen, Darbeneffen scbolde men
ock dat buss vp michaelis (Sept i9.) nba dem Olden vpsdilu-
ten, wortho se vnss alle semptlicb voriielpen woldenn, welc^ere
vbrtrostinge wi[e] dhomals tho grotbem dancke nicbt mith
geringer vnsers hertzen frewde abngenomen, Auerst sodbane
71
firewde Is balde tho einem grothen vnouerwiodtliken vorderff
vnd schaden gewendet, Id deme dat wi alio semptlich vthbeno-
men de Radtsheren vnd etzliche andere mehr, vngeuerlich achte
dage nha diesen thosagen tho slote gefordert wordenn, darsuluest
gelikes denn Missdederen In de veerde weke gehodet vnnd ge-
^veacbtety Also^ock dat wi.tho neiner stunde vnsers leuendts vor*
^wissert wiieren, vnnd sie (L: sein) so folgendts van dem schlate
ciorcfa eine vngewonliche porte gantz Jamerlich, Ja alse Idt ock nicht
^nochsamicfa einen Minschen tho bewegen mach ertellet werdenn,
ahn de Eenbeke gebracht, vnd In dat Boet gesettet, Also nha der
Plesskow gantz erbarmlicher wise (:Ja dat ock nemandts vor-
^nnet wardt In sin huss odder berberge tho ghande Ichteswat
bi sick tho nhemen dar he sick hedde van erhoiden konnen:)
geforel, Darsnluest beth Inn de 16 weken gefengUich ahn-
geboldenn,
Dewilen wi nhu nha vorschenen 16 weken dorch gades
schickinge, welckem wi ock vor vnser wunderbarllke erlosinge
dancken mothen, wedderumb gen'Dorbt tho reisen erlouet wor-
denn, Hedden wi vorhapet, Men vns dat huiss scholde wedder
In gegeuen hebben vnd desseluigenn gerechticheiden nha dem
Olden gebruken lathenn, Dar Is vns auer alle thouorsicht vp
vn8er[e] veelfoldiges ahnlangent vnd begerent nicht twisschen de
Bischlege Ich geschwige In dat Huss thoghande vnd datsuluige
wes In kelleren vnd schappen gebleuen tho besichtigenn vor-
gunnet wordenn. Alse nhu den Borgeren vnd gesellenn^ so vor-
aoret gewesen, dat ehre welckes vorsegelt wass geopenet wardt,
da hebben wi den stadtholder vns datsuluige wes vp dem huse
vorschlaten vnd vorsegelt tho openen ahngelaaget^ welckes wi
nha velem lopende vnd biddende erlanget, Da men nhu In denn
keller gekamen, hebben wi darsuluest nicht vp de helfile wess
ben In gedragen wass, gefundenn, Ouer dat alle, hedde de Ouerste
des buses In vnserm biwesende von stunden ahn etzliche sledenn
(rwelckere he felschliken vorgafF dat Idt vth des stadtholders
beuelich geschege:] wormith he dat tuch so noch vorhanden wass
nha dem slate wolde voren lathen, besturet, Alse wi nhu solckes
gemercket; hebben wi ehne gefraget, vth wes beueel he sodhanes
72
dhon wolde, worup be geandtwordet, Der sfadiholder
solckes beuholen, Yp weliichs sin aDdtwort wi alle sempilicii
mitb Jakob scbrodem vnd andern gudea fninden (bo slate ge-
gban vnd den stadthofder hirumme gefraget, Weloker geandt^
wordet; Idt ebmo also nicbt beubolen where^ sondero allene
datsuluige wes In dem base wbere yp scbriuen scholde^ ^vor
Au iTi^i dbo ein benogen g^batt vnnd wedder aff gegban^ Ittia
wi auerst vp dat Marckt gekameu^ Is derselue Ouerste (vns)
beiegenet vnd alles wess dar gewesen mitb den sleden nba dem
slate In des grotbforsten scbatt voren latben^
Sso vele auerst scbrififte Boker vnd rekenscbop belangend?,
Dar geue wi Iw dissen warbaflligen bericbt; Dai Dewilen wi
also tbo slate gewesenn vnnd des Ouersten sin vornbement (iwe
vor gesecbt:) nba vterstem vormogen gerne gewberet bedden,
sin vns docb ouer alle tbouorsicht, (fiia wi' van darn gekamen
de sleden, weloker alles wes abn potten^ kronen armen vnd an-
derm dhonde gewesen^ von dem base geforet, beiegeneti vnd
nba dem slate geuaren^ Da wi nhu sodbanem wreuel vnd Modt*
willen nicbt bebben wedderstban mogen^ bebben wi wedder-
pmme vp dat buss tbo ghande vnd darseluest de scbappen In
welcben de scbrififle vnd Breue vorscblaten tbo besiebtigen begeret,
Hefil men vns mitb gewalt daruan gebolden vnd gewberet, Yn-
der andern worden Is tbo vns gesecbt wordenU; Wes wi nbu
dar soken woldenn, Idt wbere docb alles wess dar gewesen In
des grothfursten scbatt gebracht, Mitb wat grotbem webemode
wi sodbanes boren Ock van wegen aller Dutzscben loblicben
Broderscbop diesenn spotb vnd gewalt bebben erdulden motbeu,
geue wi einem Idem tbo betracbtenn, vnnd >bebben also motbenn
dem allmecbtigen de wrake beubelen, Wi[r] bedden.ock noob
wider denn stadtbolder disser saken baluen tbo besoken vns
vorgenbomen, besondem wi sin gantz plotzlicb vnd Ilendts van
darn tbo reisende gedrungen wordenn^ Also dat wi birlnne nicbt
wider Icbteswat bebben vtbricbten vnd bescbaffen mogain,
Idl Is auerst tbom auerflode In vnserm ^affscbeide densuluig(en)
so dbar gebleuen alse Geert Buck^ balmicb scbroder, Ni€ke(laus)
Ricbters weloker ubu kortz bernba In gott vorstoruen^ Ock Jakop
73
sdirodern de Zeddeln darln klarlioh vortekent wess bi dem huse
bade groth vnd klein gewesen, auergeueq worden, Ock se dar
heoeOexk gdbeden, dat se van wegen dor gantzen gemeinen Bro*
derschop keinen flith sparen woldenn datsulne henforder wesa
Yth vnd van dem hose entfrembde(t) where; tiha vterstem vor-
mogen the erfordereD; Welches se vns ock also vort tho stellen
belauet^
yimd hebben Juwe gunsten hirath klerlich iho vornhemende
wo men mith vns vnd d^ *Loblichen geselschop nicht nha Rechte
soodem mith gewalt g^andelt, Welches alles nicht allene wi
soDdem ock andere gelofFivirdige Borgere vnnd geselien so tho
der tidi dar gewesenn iniih erfharen vnd hiroan ock tachenisse
geoen mothen, Bidden derowegenn gantz flitich, Idt wolden Jowe
gnnsten diese vor angetogenen vmbstende odder thogeuogten ge-
wab gantx trewlich tho gemothe vhoren vnd erwegenn, Ock nicht
anders dem Jennigen wes hirlnne voniatet dhan warhaflfkigen
gdoueo . iho stelien, Darmith wi henforder veler sospicien vnd
arglLWonents mochten enthauen, erleddiget vnd entfriet sein,
Von and^rer Hand:
Diuse schriffi entpffangen von denn oldesten von Dorpte
anno 59 adi 3 Juni
oldesten von Dorpte mit namen de diuse schrifil heben
auer geuen Hans pocke Glaus haueschilte Henrick pecke
ramert stalknecht Jorgenn flore entpffangen hi reuel de
oldesten.
4I3S« 1559, Juni 2. (Ltlneburg.) — Bflrgermei-
ster und Eath der Stadt LtLneburg an
Bargermeister und Rath der Stadt Biga.
Orig. SL B. XIV, 45.
UebereeDden hiermit das versprochene Geschttte.
M dorso: Llinenbnrg schlkhen VtLast Schlangenkraiit .6. ganze vnd .6. halbe
1559. hakhea
T nsere fireundliche dienst zuuomn; Erbare vnnd Wolweise hemn,
guttstige gutenn frennde, Nachdem vnnd alss e. e. w. hiebeuomn,
74
mitt erzeluDg der grausamenn geubtenn Tyranuey des Hussko-
witerS; vnns freuDdiich gepetenn, sie Inn dieser Irher beengsU—
gung mitt etzlicliem gesohutz, puluer, vnd lodenn zu enthsetzenn.
Mitt angehefter erpietung, wie aus e. e. w. schreibenn femer
zuuormerckenn, vnd wir daruf auss Ghristlichem hertzlichenn
mittleidenn, vngeachtett vnserer vngeleg^nheitt, dannoch e. e. w.
dessenn ethwas zuubersenden bewilligett, Sso schickenn wir den—
selbann vf vorberurtt Ihr schreibenn bey dieser schiffartt eine
halbe last slangenn krauts, sechs gantze Hakenn, vnnd sechs ha]be
Hakenn, Woltenn auch e.-e. w. gernn mher vbersandtt habenn,
do wir der dinge zun itzigenn sorctilichenn kreigessleaftenn mher
enthratenn hettenn konnenn^ Alss wir auch Inn vnser Jungsten
anttwortt weiter habenn vormeldett vnnd seindtt e. e. w^ fireund-
% liche vnd nachparliche dienst zubeweisen allezeidtt bereitt vnd
erbottig, dieselbenn hiemitt Inn schutz vnd schirm des Almech-
tigenn gets, mitt wunschung ailer gluckseligen wolfartt befelendt
Datum vnter vnser Stad Signett denn 2 Junij Anno oc. lix
Bui^ermeistere vnnd Rathmanne zu Luneburgk.
Denn Erbarnn vnnd Wolweisenn hernn Burgenneisterenn
vnnd Rathmannenn der Stad Riga oc. vnsernn besundernn
gunstigenn gutenn freunden.
4I39« 1559^ Jxini 2. (Ltlneburg.) — Burgermei*
ster und Rath der StadtLiineburg an BtLr-
germeister und Rath der Stadt Ltlbeck.
Orig, St. B. XIV, 4$.
s
Bitte nm WeiterbefiOrdarung des nach Riga besUmmten Geschtitzes.
In dorso: Lttnenburg schiken Vt I^ast Schlangenkraut .6. ganze vnd .6. halbe
1559. Hakhen.
Vnsere freundliche dienst zuuomn, Erbare^ Hochgelarte vnd Wol-
weise hernn, gunstige gutenn freunde, E. erb. W. mugen wir
freundlicher meninge nicht vorhaitenn, Das die erbarnn vonn Riga,
wegen der grausamenn geubtenn Tyrannej des Husskowiters vor-
schiener zeidtt ein schreibenn ahnn vnns gelangett, vnd gepetenn
75
mitt etzHchem geschutz, lott vnd puhier Irfaenn erb. W. suentii-
selzenn^ wann wir dann Irhenn erb. W. darauf vortrostinge ge-
thann^ Sso sdiickenn wir demnach e. e. w. ein halbe last slan-
geon krauts, sechs gantze hakenn vnd sechs balbe hakenn, zu
bebuf der Yonn Riga zu^ Freundlich bittende e. e. w. wollenn sidchs
ahnn v^emelte vonn Riga femer lassenn gelangenn^ vnd sich
bin deme naburlich vnd guttwillicb ertzeigenn, dasselbige vmb
e. e. w. fireondlich zuuordienenn seintt wir bereitt^ Datum vnter
▼user Stad Signett denn 2 Junij Anno oc. lix
Burgermeistere vnnd Ratbmanne zu Luneburg^.
Dean Eriwrnn, Hochgelartenn , vnd wolweisenn hernn
Boiigeniietstem ynd RathmaDnenn der Stad Lubeck oc.
vntemn besmndemn gonsligenn gatenn fireundenn.
4l4lO« 1559, Juni 3. KOnigsberg. — Albrecht der
Aeltere Markgraf zu Brandenburg, Her-
zog zu Preussen an Burgermeister und
Bath der Stadt Reyal. ong. Hav. r. a.
Abachltt^icher Bescheid anf das Gesuch der Revaler, den in dcs HerzogB
Diensten stehenden Palvennacher. Brfaard Spielen noch Ittnger behalten
ZQ dUrfen.
In d4>rto: R. 20. Julg A* 59.
Vonn Gottes gnadenn Albrecht der Either Marggraff zu
Brandenburck, zu Preussen hertzock oc.
Vnsemn grus zuuor, Ersame vnnd weyse, liebe besonndere,
wir babenn eur schreiben Reuell denn 9. Maij dises 59^** Jares
datirt empfengenn, vnnd daraus vorstanndenn, welcher massen
Ir euch vnsem Puluermacher vnd Liebenn getreuen Erharden
Spielen, zu verfertigiing frer zum theill angefangenenn gebeude
Inn der Stadt Reuell, noch ein weiltzen mit gnaden zuuberlassen
vnnd Ime zuerleuben dinstlichen bittet,* Nun sollet Irs gewisse
darfur halten, das wir euch nicht allein vnsenn Puluermacher,
sonder wol andere vnsere dienere zu Irer notturSl die wir Jhe
76
entperenn mochteii; gerne leihen vnd alle gnedige willhampg
erizeigen wolthen, Wir zweiffelnn aber nicht, euch sey heiTvust
welcher gestalt wir vnns gegen dem Hochwirdigen Hochgebomenn
Fursten, ▼nsernn freimdtlicheD iieben brudera, herm Wilh^laiefi
Ertzbischoffenn zu Riga, vnnd Marggraffenn zu Brandenburck oc.
bigleichnus dem heimn Meisteron oc. vnnd andemn mher Steo-
denn der Lande Eifflanndi Inn Itziger vorstehennder gefhar mit
vorstred^ung etzlichs Puluers ertzeigt, also das wir ynsemnvor-
rath sehr entblosset vnnd vnns denselbenn widerumb Inns schleu-
nigste volkhomenn machen zulossen vnd andem ann die stadt
zuscbaffen, vonnothenn seyn will, Dartzu wir dann gedachtenn
vnsem Puluermacher alhie bey vnns sonderlich dieser zeit^ do
der wettemn tage halbenn das Puluer solle vnnd muste gemachi
werden^ notwendig haben mussenn vnd mit nichte Inen, wie
geme wirs auch theten, entrathen konnenn, Demnach an euch
vnser gnediges begerenn, Ir wollet vns^ das wir euch auff euere
bieth; auff dissmall aus oberholtenn vrsachenn vnd vnuorbeigeng-
lichen notturfift halben nicht wilfarenU; entschuldigt haben vnnd
mit dem aller forderlichsten, ohne aUenn lengernn vertzuck vn-
sem Puluermacher widerumb an vnns fertigen^ Ine auch lenger,
vnns zu hochstem nachtheil, nicht auffhalten, dann Ir zweiffels
frey zu euerenn gebeudenn well leuthe die es vollendt fertigenn
khonnenn habenn werdet; darob Ir vnsers. dinars well zuent-
peren vnnd euch sonsten gnedigen willenn zuertzeigen sein wir
geneigt vnd habenn euch seiches In antwort nicht pergen woll^ui,
Datum Eonigsperck denn 3 Juni A^ Lviiij oc.
Denn Ersamenn vnnd Weysen vnsernn Iieben
besondemn Burgermeisternn vnd Rathmannen
der Stadt Reuell.
77
II4I2« 1559, Juni 4. Wenden. — VoUmacht des
OM. Wilhelm Ffirstenberg und des Land-
maxschalls Philipp Schall von Bell.
Orig, Bmf. A. A.
Die GommissarieD den Ordebs, Scbweder Von Melschede, Thomas Horner
und Johannes Wagner warden mit dem Abschluss einer Anleihe bet
der S(adt Reyal beauftragt; zugleich sollen sie die zwischen der Stadt
und dem FeldmarschaU Dietrich yon Galen obschwebenden Streitigkeiten
entscheiden.
T ON Goties genaden Wir Wilhelm Furstenbergk Meister vnnd
P(h]illips II SchaU von Bell, Lanndtmarschalgk Teutsches Ordenns
ZQ LifOanndt, Thun kunth || bekennen vnnd bezeugenn, In vnnd
mit diessem Vnnserm ofinen versiegelten brieue, vor || Vnns
vmid Ynnsere Nachkohmen, Nach deme Wir diesse arme be-
^^S^ gemeine Lannde, sampt den anndem mit vnnd zugeho-
rigen stennden, vor dem Blutdurstigenn Tirannen, dem Muschko-
witter zuaerfecbten^ vnnd zu rettung, gedey, vnnd wolfarth der-
seibenn, souiel der Almeditig gott genade verleihen, mit dem
habendum Kriegesvoick, WeUn der vheinde diesser zeit von dem
Tartem mit Kriege angegriffen worden, vnnd wenig der Reussen
auf der grenntze sein sollen, Vnns mit dem ersten Ins felde zu
begeben, entschlossen vnnd als wir aber des vilfaltigen lanngen
kriegenns, wie dann leichtlich abzunehmen, ahm gelde mangell
habenn, desselben erscbopfet, auch die Renter vnnd knechte etz*
bche Monnatt ahn Ihrer bezalung entachter sindt, kohnnen Wir
die Kriegesleuthe nidit ehr, es sei danii, das sie bezallet vnnd
gemuDStert werdenn, zu felde bringenn, Vimd damit diesse gate
zeit In welcber dem vheinde durcb den segen Gottes ein abbruch
konnthe geschehen, nich^ verseumbett, das Kriegesvoick bezallet,
vnnd ahn den vheinde gefiihret werdenn mochte: Demhalben
habenn Wir zu aufbringong einer Summa geldes, die Ehmueste
Erbare, Hochgelarte vnnd Ach(t)bare, Vnnsem bestelten Obristen,
Rbatte vnnd Secretorien Scbweder von Melschett, Thomas HOmer
der Rechten Licentiaten vnnd Johannssen Wagner, mit vohikoh-
mener macht vnnd gewalt, die Wir Ihnen In kraft diesses Ynn-
sers versiegelten brieues geben, An Ynnser vnnd Ynnsers Or-
76
denns Siadt Bheuall Rhat, ganntze gemeiaheit beider Gilden ab^
gefertiget, Yon einem Jetzlichen daselbst, wor gelde zu bekoh—
men, geldt zu entlehnen, vnnd daruber genugsame Gauiiones,
verschreibung, vnnd verpfenndung, In Ynnsers Ritterlichen Or—
denns gutern, gebiethenn, vnnd Herrligkeiten, oder ahn welchen
orthen In Ynnserm Ampt Rheuall, dieselbenn guter dem Gredi-^
torn ahnnemblich sein mochten; wie das dann Ynnsere gesann—
then Ihmer erhalten kohnnen, vnnder Ynnserm nahmen zugeben,
Ynnd wess also die gemelthen Ynnsere gesannthen; zu aufbrin—
gungeiner Summa geides des Wir In diesser zeit eilidi habeDH
mussen, hanndeln thun, auch sunsten vermoge vnnd Ihnhalts, von
Ynns habenden versiegelten, vnnd mit eigenen hannden vnnder—
schriebenen Memorials, verschaffen; ordnen, schliessen, vnnd
furnehmen werden, das gelobenn Wir ohne allenn mangell \nnd
gebrechenn^. bei Furstiichen Wirden vnnd Ehren, ahn Eides
statt, Stett vnnd Yast zu halten^ sunder alle geuehrde, Ynnd
nach dem dann zwischen Ynnser Siadt Rheuall, vnnd Ynnserm
Feldtmarschalgk Diedrich von Galen daselbst ein widerwiil ent-
stannden, vnnd auf das bei beiden theilen Liebmuth vnnd Enig—
keit erhalten, gebenn Wir gleichsfals Ynnsem gesannthen, Ynn-
sere volnkohmene macht vnnd gewalt, das sie diesse sadieun
verhOren, vnnd vor alien dingen, damit der vheinde durch soldie
Innerliche beschwerung nicht gestercket werde^ hinlegen, ver-
richtenn, vnnd Ynnseren vorigenn beuehlich erhalten soUen, Des
In vrkunth der wahrheit, haben Wir Wilhelm Meister vnnd
Lanndtmarschalgk obgemelth, Ynnsere Ingesiegelle aub spatium
diesses brieues wissentlich drucken lassen, vnnd denselbenn mii
eigenen hannden vnndergeschriebenn. Datum Auf vnnserm Schloss
Wehnden, den Yierden Junij, der Mindern zall Ihm Neunvnnd-^
fonfitzigstenn Jare oc.
(L. S.) (L. S.)
Bigmih.: meysther tho lyflfihllanth Philipss Schall van Bell
LantMarschalck D. O. tho Lyfflandt.
Zwei grosMe sch&n erhaltene Sietfel
79
> 1559, Jirni 4. (Wenden.) — Memorial fttr
die Gesandten des OM. an die , Stadt
Eeyal und den Feldmarsehall Dietrich
Ton Galen. cop. bm. r. a.
Die von Dietrich von Gaien in Beschlag genommenen dtfrptischen Gtttor,
eine von der Stadt anfznbringende Anleibe, and die Verschiifang in Reval
lagernden Getreides betreffend.
Memorial vnd gedechinus Wes Im namen vnd von wegen
des Hochw. grosm. fursten vnd hern her Wilhelm for-
sienbergs Melstem des ritterlichenn teutschenn Ordens zu
LifiQant, durch den gestrengenn Edien, Hochgelarte vnd
Achibare, vnsern Obersten Schwedern von Melchsteden,
Thomas hornem Badt vnd Johan Wagener secretarien,
dem Erb« Badt vnd gantzer gemeinheit der Stadt Reuel,
so woll den gemeinen befelichhaberen vff dem hause dar-
seJbest vnd In sonderheit dirichen von galenn, veltmar-
schalcken anzutragen vnd zuuerrichten sey
fis wisse sich mein gnediger her Meister wes hiebeuom seiner
f. g. der darbtischen vnd anderer-daher ausgeflohten guter hal-
ben, von dem Erb. Radt Ihrer f. g. Stadt Reuel zugeschrieben,
vnd wes volgich mit Ihren an s. f. g. abgefertigeten gesanten
▼orabscheidet, allenthalben znerlnneren. In dome Ihre f. g« der
gelegenheit halben gestattet nachgegeben vnd zugelassen, das
alle das Jenige wes aus Darbte in bemelte Stadt Reuel gebracht
dxmh den Radt vnd beuelichhaber vff dem hause doselbst
Inaentiret vnd beim Radt in trewer verwharung erhalten wer-
den solte.
Nhun aber hochgemeltem m. g. h'** von dem Radt berurter
Stadt zugeschrieben worden, das sich Dirich von galen nlcht
allein solchem vorbleibe vnd beschlusse enthJegen setzen, dan
aoch vff der Stadt Marckte die strassen wachten vnd alles wes
aus Darbte gefhuret, es keme den darbtischen Reuelischen bur-
gem, Iren gesedlen, kindem oder auslendischen kaufileutten zu,
vf das Schlos bringen lassen solle, daher sich zwischen Ihnen
zwist vnd widerwillen zugetragen, Vnnd in vndertenigkeit ge-
80
beten das s. t g. des gnedigen wandel schaffen vnd hier Innen
geburendes Einsehen vorwenden wolten.
Al5 sollen die gesanten solche dinge beiderseits vertiOreu
vnd muglichen fleis vorwendeo; diesse enthstandene vDrichtig-
keit allerseits zuuoreinigeii; auffzuheben vnd zuuerdragen, beuor
ab aber diderioh von galen etc. etc. etc.
Der weitere Verlauf ist idmUsch mil ctom in Schirren's Quellen, 111^
No, S70 mitgetheilten Concept der Instruction. Dock foMen in varst^-
hender Copie die leUUen vier Abtdtse de$ Concepts.
ft4l41« 1559, Juni 6, Wenden. — Die rigaschen
Gesandten zu Wenden an Btirgermeister
und Rath der Stadt Eiga.
Orig. St. B, VIII, 4.
Bericht Uber verschiedene Angelegenheiteo.
In dorso: Stadtgesandton Von Wenden schreiben Anno 1559.
V nsem freundtlicfaen willen vnd dienst beuor ErbaRe vorsicb-
tige vnd wolweise hem, wir haben vns bei vnsern g. h. Meister
der Dennischen relation vnd handlung mit dem Mu(s)cowiter er-*
kiindiget, vnd des inhalt aus einem schreiben, das von dem
hem Meister ahn den hem Ertzbischoflfen ergangen vermerket,
welhs wir e. e. w. hierin verschlossen zu schicken, vnd bitten
das e. e. w. sich dorauf in geheim mit alterleutten vnd Oldisten
bereden vnd schliessen mochten, vnd vns durch tag vnd nacht
bescheidt zu kommen iassen, den wir femer m. g. h. einzn-
brengen haben mogen. Heutte werden die gesandten des hem
Ertzbischoflfen alhier ankommen, die andem Stende seindt alio
verschriebeii; aber noch nicht zur Stedte, Die Reuellsdien ge-
sandten soUen auch vntter wegen sein. Wir haben auch der
Wibordis farer halben auf die schrriben ahn den* konig lu
Sdiweden angehalten, aber aus vielen bedendien hat der her
Meister 'die sachen auf den hem Ertzbischoffen verschoben, Also
wan der her Ertzbischof ahn den konig zu schreiben willig wirdt,
81
iwi)lIeD imgleichen L f. g. auch schreiben, das aber der Lubi-
sdien gater so auf den schieffen angehalteD vnd sequestriret wer-
den sieht iren f. g. vor gat ahn. Wass weiter die hendel ge-
ben -werden, wollen wir in vnser ankunft got helffende E. E. W.
einbrengen. Yon der polnischen handlung ist gar nichts ver-
faandeO) Die bezalung gescbichet auch nicht, sender ein ider ist
sicher. iiiermit got beuolen, Datum vor Wendeu den 6. Junij.
A* Ijx««
E. E. W.
willige gesandten
DEn Erbaren yorsichtigen vnd wolweiseo hern Burger-
meistem vad Radtmannen der Stadt Riga vnsern gonsti<^
gen lierrea vnd geliebten Eldisten.
Die Einlage nicht vorhanden.
4l4lS« 1559, Juni 7- (K^iga.) — Bfirgermeister
und Rath der Stadt Riga an ihre Gesand-
ten zu Wenden. ortg. st, b. vih, a.
Aatwort aof das obige Schreiben; Klage liber Ausfuhr von Lebensmitteln
aus Oesel tind Windau.
in dorso: E. E. Rath das man dem Feind ins landt Ziehen solle 1559.
V nsmn freundtlichen grus zuuom Erbam vnd hochgelarte gun-
stige gonner vnd freunde, Euer Erbarheiden schreiben baben wir,
neben der Inuerschlossener Copien des schreibens, so vnser g.
h. M: an den hem Ertzb: der Itzigen vorstehenden besohwerung
halben ergehen lassen^ oc. entpfangen, vnd neben Elterleuten
vnd Eltisten^ mit beschwertem vnd bedrucktem hertzen, dieselb
vorstehende gefare, vnd des feindts forderung vernhomen, haben
audi allerlei bewechnus derhalben gehat, vnd befinden noch vn-
ser einfialty do beide vnser g. h. mit volcke, vnd aller zugeho-
riger kreigs rustung gefast, Imgleichen von den vmbliggenden
potentaten hulffe, vnd beistandts vermutendt wereo, das man
Im nhamen gets dem feinde In sein landt gefallen, vnd seinen
in. 6
82
gewalt mil gewali gesteuret, vnnd zum weynigsieQ Inen lum
friede genotiigt hette. Do aber die nistung vnd hulffe bei Ireo
f. g. nicht ist| oder auftzubringen, 1st bedencklich eu dem feinde
Inizufallen, vnd nicht weyniger bedencklich den betmbten
standt antzunhemen, vnd den feindt noch seynem eigenen
In vorteil komen zulassen, vnd "weil man spuret das sich der
feindt gants muthwilliger weise zu beiden hochgedochten vnsern
g. h. nottiget, vnd gantz vnannembliche mittel vorschlecht, vnnd
anmutet, als isi vns als vnderthanen, dorin zuradtschlagen be-
schwerlichy vnd haben beide Ire f. g. die sachen bei sich vor-
nemlich gantz wol zubewegen, Wes dorIn vortzimhemen, dormit
wir als vnderthanen beschutzt vnd beschirmet mogen werden,
vnd erachten das an vnserm Bade das weynigste gelegen, vnd
werden In deme E. E. neben der Erbarn vnser fireunde von
Reuel gesandten vnser Stete beste, ires vermugens, wyssen, vnd
vortsetzen^ vnd do E. E. etwes besdiwerhchs angemutet, oder
vorkomen worde, vns dasselb forderlich zuschreiben. Eslompt
vns auch bei, das von Otzel etlich kom aussgeschieflPet sol wer-
den, Imgleichen zur wynda vast alleriei notturik an fleisch, ho-
ningk vnd anderm anssgefiiret, vnd dormit dyse lande In dysem
Jamer geblosset oc., wollet derwegen bei den hem anhaltenj das
solchs gewandelt, Dormit dem almechtigen In sein schutz bene-
lendt, datum ylich den 7 Junij, Anno oc. 69
Burgermeister vnd Radtman der Stadt Riga. >
DHq Erbarn, vnd hochgelarten, ynseni des Radts von
lUga' gesandten Ittt tn Wendenn, in eigan handenn.
83
4U18» 1559, Juni 17. Ronneburg. — EB. Wil-
helm an Btirgermeister und Rath der
Stadt Riga. oHg. st, b, xiip, 9.
0i« dtfarften alle Zeit gegen Ulrich Behr, den Dompropst In KariaBd, Rechl
moheB; Id den obschwebenden UnterhandliuigeD and Kriegfanterneh-
mungen set es noch zu keinem Entschlasse gekommen; sie solleo sich
nur gerlistet halten.
h dono: Erzbischoff schreibt dz B. B. Rath dz Recht wider Ulrich Beh-
1559. ren bei im allzeit offea stehen. vnd dz sie sich
vffn fall eines Heerzugs geriist machen sollen.
Von Gots gnadenn, Wilhelm Ertzbischoff zu Riga,
I Marggraff zu Brandenburgk oc.
Vimsenin gnedigenn grus zuuoniD, Ersame vnd wolweyse liebe
gelreoe, Eur din vnns gethanes schreybenn habenn wir enipfan-
geoB, Yund desseibtenn Inbalt allenihalbenn uach der lenge ver-
DMrckt, ynnd eyngenommenn, Was nhun anfenglichenn eure vn-
tersuchung, wegenn des Envirdigen; Emuhesten, vnnd Achtbarnn
vngers lieben AndecbUgen, Em Vlrichen fiber, Probstenn zu Cur-
landti anlangl, dorauff gebenn wir euch gnediger meynung %uver-
nhenunen, das eucb Idertzeitt das Recht, So dasselbte geburlicher,
vnd Rechtmessiger weyse durcb euch, beyn vnns gesucht wer-
denn vrirti, offen stehen soli, damit sich disfals Nymants zube-
sdiweren hab^i mOge oc. Was aber ferner eure bitt betreffen
duit, das vdr euch gnedigst berichteU; vnd kunt thun woltten,
wess ^itlicheon bey koniglicher Mat. zu PoIeU; durch abgefertigte
Legation, vnnd fiottschafilen; diesen armhen Landen zu Trost,
vnd bestem beschafett, vnnd ausgerichtet, Ingleichem Ob wir
nvM mit den vnsemn Ins Feltlager^ wegen warnhemmung des
Enohrecklichen Erbfeindes, zubegebenn In gnaden gewiiligt, Hir-
anff wolien wir euch ^lediglichenn nicht pergeou, das die Sachen
•odi SOT seitt keynne gewysse Schlyssliche wege erreichett, Was
aber kgnflMe^i^iiAn^ die entliche sdilissuug, vnnd verbleybung
fthfla wirtt, soU each niittgetheilt, eroffnet, vnd kunt gethann
meriaukj Wk wolien vnns aber mitler weyle zun euch verse-
hsan, wie w'lr dam audi In fnadoi fiegeren, Ir werdetl euch,
6*
84
vffn Nottfall, mit eurenn knechten dermassenn gericht vnnd
fast machenn, Auch mit allem vleyss deran seyn, das das Fen^
leyn also bestellett, damit es fur volkommeDn, vnnd vnstrefilicfa
bestehenn, vnnd erkant werdenn, Auch vif vnser erforderung In
herdringender Nott, zum antzuge gefast, vnd gerust se}ii moge,
vnnd machen vnns hyrennen keynnenn zweyffell, Ir euch Inn
deme aller gehorsamen gebur ertzeigen, vnd verhaltten werdett,
Hyran beschicht neben der billicheitt, vnns zu gnedigem gefallen.
Datum Ronnenburgk den 17 Junij Anno oc. Lix**^
Den Ersamen vnnd Wolveysen, VaQsern lieben ge^reuoD,
Bargenneistern vnnd RatbmanneDn, vnser Stadt Riga.
4l4l9# 1559, Juni 26. Wenden. — OM. Wilhelm
Farstenberg an Btlrgermeister iind Rath
der Stadt Keyal. orig. Rev. a. a.
Befeh), einzelnen Gliedern der harrisch-wirischen Ritterschaft den Ver-
kauf ihres in Reval gelagerten Getreides zu verstatten, falls die Angabeo
derselben der Wahrheit gemfiss wftren.
In dorso: Receptee 4 Julij A* 59
Von Gottes genadenn WUhelm Meister Teutsches Ordenns
zu Lifflandt.
Vnnsem gunstigenn gruS; genedigenn vnnd zugeneigten wiilenn,
vnnd alles gutes zuuom Ersame vorsichtige vnnd wolwetsse liebe
getrewe, Es seindt In dato etzliche von der Ritterschafft, aus
Harden vnnd Wirrlandt bei Vnns erschiennen, vnnd zuuemeh-
men gebenn, wie Irer etzlich, zu zweien, dreien, vieren oc.
lasten komes, zu Rheuall sollen liegenn habenn, Mit vnnder-
thenigem bittenn, Wir wolitenn Ihnen, diesse Vnnsere vorschrift
ahn euch mittheilen, das sie vnnd ein Jetzlicher sunderlich, ein
last etzlich, mochtenn verkaufen nach Ihrem gefallen, auf dz sie
r
sich deste besser, weiln sie von dem vheinde sehr vnd In grondt
verderpt, zum aufzuge rusten mochten. Wann sich nuhn die
sachen der gestalt, wie Vnns furgebraqht, erhalten theten, Kon-
85
tiien Wirs geschehen lassen, vDud begeren genediglich^ Ir wollen
each (lessen nicht weigern, Wo annderst, werdet Ir Ewrem ver-
sianndl nacfa^ der gebur anzuhalten wissen, vond baben euch
solches genediger meihnung nicht verhalteii wollen. Datum Wen-
den den xxyj Junij Anno oc. Lix
AtUtr.
ULSO. 1559, Juni 29- (Reval.) — Heinrich Gel-
linghausen supplicirt an den revalschen
Rath um einen Pass nach Wiborg,
Orig. Rev R. A,
/« dono: vergUDt nba wiborch thosegelen,
her Johan kampferbeke vnd her Jaen hebben gudt gsecht dat
he kein verbodene whar darhen schepen noch milh sick Demea
we(r)dt, dessgliken secht her Juen ook gudt daruor
29 Junj A 59
Xirbare Achtbare Yorsichtige Wolweise grossgunstige gebietende
Hermn, Noch wunschunge goitlicher gnaden vnd Heilsamer Re-
gierange^ Aach erbietunge meiner alzeit Pflichtwilliger dienst,
Bitte ich £. W. diensjtlichs fleisses mit gunstigem gemuejt zuuor-
nhemen^ wie das ich Leider Goidt geklagt Anno 57 den 16 de-
cembris in Russlandt zu Neugarden^ zusampt etzlichen andern
Deutzschen von (L: votn) Grothfursten Ingelecht, vorstrickt vnd
mit secbs Howetwechters vber 12 wochen Lang Ernstlich bin
vorwachtett worden, Zu deme worden vnsere gueter beschrieben,
Torsiegelt vnd Hinter des Russen schlosser gebracht vnd vor-
wartb, fch aber hatte domals meine guter geloset vnd zu gelde
gemacht, welchs sich In der Summen auff 250 Rubeln belieff,
weiln ich dan so well als die andern Teulzschen der gefhar vnd
Perickel halber mergklichen beangstigt, vnd vorwehemuetiget
worden, Auss fiircht vnd sorg das man vns aus der beslrickung
in thormen vnd Huron werffen vnd vorwaren, oder sunsten vor-
fueren, vnd vnnsere gueter nhemen wurde, wie wir dann alle
tage vnd stunden musten vorwachten, Als Habe ich mich kegen
zwene wechters, Nemblich Steppan Jesin vnd Russema Zerene,
86
eroffenbarei vnd ihnen obgemelte Sum geldes heimlidiai su
wen handen vberantwortt, Mith diesem bescheide, das sie mir
dasselbige wiedervmb zustellen solien, wanehr wir Deatxscheo
vom Grothforsten begnadigl vnd aus der Hafik erleddigt ^^orden.
Nun sein wir kortz himach ehe dan wir vns soldha hetten tot-
mudet, vom Grothforstenn eiligen begnadigt, Also das vm In
funff Oder Acht tagen auffs hogist von dannen reisen vnd reuhmen
musten. Nun batten die obbenirten beide Russen mein gelt ans-
gegeben vnnd angelegt, Ynd kondten so in der eill mcht wie-
dervmb zum gelde kommen, auff das es aber nidit aossbrec&e
vnd vor den Grotfurstenn queme, Vnd sie Darvmme das sie also
mith mich Accordirt, am Leibe gestrafit wurden, vnd ich nicht
vmb das meine derhalben queme, Haben sie vor die bauen ge-
satzte sum geldes so veil talgs vnd kalpfelle mir voi^oflt vnd
angelobt dasselbige gudt auf wieborch Im vorJar doselbst Anno
58 zu Lieffem, Wie sie dan auch solchs Frantz groiten welcher
domals von der Huschkouw abegekammen, In der faust bey ihrer
Grutzkossing vorheischen. Als sie nhun itzt gedachter ihrer so-
sage nach das gudt auff Wyborch negst vorflossenen Jars ange-
bracht, vnd mich noch Frantz Groiten doselbst nicht Personlioh
zur stedt gefunden, Haben sie es demseibigen welchen es firantz
groth zu Wyborch in bofehl gegeben nicht Lieffem wollen vnd
folgenn lasseo, Wie sie aber negstgedachter Volroechtiger doselbst
vor Gericht gezogenn, Haben sie sich also entschuldigt, das sie
woll zustunden sie mir schuldigk weren, Aber sy wolten das
gudt nyemandt anders dan mir selbst, oder Frantz Groithen Lif-
fern, Haben also das gudt sp sie mir Liebern solten Neben ihrem
gude vorkofflt, vnd wedder Im Herbst daruon gezogenn, Vnd idi
habe [sie] sieder zeidt meine bezalunge missen vnd entpem mossfOi
Worurob dann Frantz groith als er Jungst vorschienen vorJar mit
denn deutzschen Legaten Ins Russlandt gezogen obgedachte zvirene
Russen vorgenhummen, sie Irer gethaner zusage erynnert. Do
Haben sye es wiedervmb mit Ihn beklarett, die Grutzkassmige
geleistett vnd Burge gestalt, das gudt nodi eins gegen Wyborob
zu bringen, AHer rfiith solchem bodinge, sye es Nyemandt an-
ders dan meiner Person, oder frantz groithen Ltflfem wolthcn.
87
JOiaB bab ich glaubwirdig^ boricfai erlangt, das si6 auff Wy*
borch seiaft angekomen, derowegen ich micb daa Hertzlich gerne
ioeiB godC lu retten mit dem allerersten dobin zubegeben ge-
oeigt Dann Erbarme es Goidi das icb guter Inecbl grossen
scbaden inr Narwa entpfangeno vond solt ich dieser guter darzu
qnidi gdienuy So wurde ich hiedorch woll In vniiorwiadUichen
Naditdl ynd abbrucb meynes Patrimonij gedeyben, Weilea mir
aber ausserhalb disser vrsadi sonderlich in dussen kriegischaB
LeoflieQ auff Wyborch zu siegehi nicht will gehurenn, Bin ich
alle sospicion vond argwou zutiorbuiteu Inn gegenwertiger Sup-
piicatioQflschrift £. W. der sachen bericht zuthuen genottrangt
wordenn, Dlenstlicbs Hoges fleisses demodiglicb bittendt E. W.
wolten mir In guthertzig^ anmerkunge meines bocberlittenen
scbaden darhin einen freyen Pass vmbe eriangunge meyner gui-
tar eriaoben vnd vorgonnen. Solchs vmb £. E. W. Yormoge
Leibs vimd guta zuuorscbulden, will ich bey Tagk vnnd Nacht
wiUferligk erfioiideii werden oc.
la« W*
Dinstwilliger
Beiorich fiallingyiaiisaMi.
4149» 1559, Juli 1. (Reval). ^ BOrgermeister
und Rath der Stadt Beyal an den OM.
Wilhelm Ftlrstenberg. Mg. b$v, h, a.
Meldung tod grossen Verlusten, die dem GrossfUrsten dnrcb die Tataren
beigebracht seieo.
JBLocfawerdige grothmechtige furste vnser schuldige gehorsam sy
I. b. f. g. siedes thouom genediger her. Tho volge des Jeni-
gen wcs wy I. h. f. g. kortes birbeuorne wegen des Muschowite-
xiadienn thostandes wo de sake allenthaluen twischen ohme vnd
dem Tatern in desser ohrer beidersitz gade lof kriges emporinge
alleoUialuen gewant, thogeschreuen vnd in aller vnderdenicbeit iho-
erkaaaen gegeuen, konnen vnd mogen wy I. h. f. g. els de getruwen
88
nicht bergen^ dat hute in daio noch gelofwerdich van wiborch an
yns gelanget, dat gemelte Tater den grotbforsten thor Muscho
treflicken groten afbrock gedan sal hebben, sintemal he ohme
wol xj siner beste slote afgewunnen vnd Ingenhommen vnd syne
beste boiaren vnd houethluede so he mede thorn krige gebnickeiy
nedder gelecht sol hebben, Also^ dat ein It|Hker boneffenst vns
truwelick raden vnd meinen, I. h. f. g. solen vnd wollen nha
nicht lenger suemen Idt sy tidt, vnd kein beter forteil tho er—
warten alse vorhanden, degie heren sy danck in ev^icheit. Sol—
ekes alles hebben vry I. h. f. g. als de getruwen vnd van
hertten gudt meinenden nicht bergen solen noch wollen de wy
hirmede gade beuelen. j Julij A 59
I. H. F. G.
gehorsame vnderdanen
Burgermeistere vnd Radt
der Siadt Reueil
Dem Hoehwerdigen grothmechtigeDn Furstenn vnd heren
hern Wilhelm furstenberch Meistern des ridderiikeaa
dutscheo Ordens tho LifOande, vnserem genedigen herenD.
Der vorstehende Brief war bereiU gefallet %Md mit der Addreste-
versehen, jedoch nicht versiegeU, und ist demnach nicM dbgeeen-
det worden. ^
41S6« . 1 559, JuK nach 1 . (Reval). — Beschwerde
des Thomas Befermann und Jurgen Wet-
termann tiber die an ihnen veriibte Ge-
waltthat der Diener Wilhelm Wifferling's.
Note. Rev. R, A.
ii.nno 59 den 1 Julius bin ick Thomas befermati vnd Jurge
Wetterman vlh Reuel gefharen, tho Waith vnse geschefte dar
vththorichten. do wy ij mile van hir kemen, helden do Im dorpe
ethlike Ruter, weren Wilhelm Wifferlinges syne dener, de vns
dar nichtes gesecht sunder vorthfaren laten. Do wy ouerst in
dat dorp tho Waith gekommen, nicht lange darnha, syndt der-
so
siiiaigen dener iiij gekommen vnd dar siille geholden vnd vns
nicht thogespraken. Von densuluigen is einer .mith namen bans
Ton essen de fragede nha dem landtknechte wor der were, do
ttDdtwordeden Ohme de buren be were vp dem boislage, vDge-
ferlick eine verdendeil mile weges van dar, dar zeitb desuluige
haBs van essen aiJeine ben vnd letb de drei anderen, als Simon
prier, Jacoben koning vnd *) by vns bliuen, do seden
wy vnder vns," Wath willen wy bir de nacbt don, idt is moge-
lick dat se bir bliuen, latet vns in ein ander gesinde teben. deme
oek also gescbacb. Nicbt lange darnba do qnam de landtknecbt
vnd de Moller tbo Waitb mitb namen Joban keiser vnd Willem
Wifferlings syne iiij deners tbo vns In dat gesinde riden. Vnd
firageden weer vns sso drijstb gemackt bedde vnde
Tiath wy dar tbo soken in des bern feltmarsscbalcks guderen,
vnd watb vnse werf were. Do bebben wy geandtwordet. Wy
bedden mitb etbliken buren Im dorpe tbodonde dat wolden wy vtb-
recbten. Alse wy ditb gespraken felen se tbo vnsen wagen, vnd
besicbtigeden allentb wes wy in vnsen wagen badden, vnd musten
wy liden dat se vns sodane gewalt vp friber straten deden, be-
roueden vns, vnd nemen vns ij ROre, ij gewberO; eine krudtflascbe
Ytbgesteken^ j par nier steuelen. oner dessem nemen bebben se
vele spitiscber vnd boniscber rede vnd worde gefhQret vnd vns
Torgebolden wy wuslen wol watb dar boleuet were. De borger
solden in erer Ringk Muren bliuen, se gedecbten dat in keinem
wege tbo liden dat de borgere in des bern feltmarscbalcks gu-
der reiseden. Damp wy geandtwordet, idt were den borgeren
stedes frib gewesen vnd noch frib dat ein Ider nba synen ge-
scbeften reisen mucbte. la dem bebben se vns wider gefraget
vnd gesecbt, Wy weten dat gi bir nocb andere Werue bebben,
bebben wy geandtwordet, Ja, bir is ein bur van darbte gekom-
men, de heft etblick tucb van dar gebracbt, als etlike droge
flscbe bekede vnd barse ock andere etel wbare mber. Do beb-
ben se tbor stundt gefraget, efte dar ock gelt mith were, ge-
4) Der fihr den dritten Namen freigeUusene Raum ist nicht ausge-
fiilU worden.
90
andtwordi, dai wustmi wy nicht. do spreken ae. Wo solde gi
da( nicht weten^ wor sindt de breue de Iw de bur bi deo
fischen gebracbt. do sed^i wy dat wy gar kein schriueii heddeD
bi dem buren erlaDget, sunderen heft vns mundtlick angeworoeD
dat her Thomas atralbom my de fische sendedeo hir mith gudea
frimdoD thodeilen, alse mith her Jaspar breitholte her Johan ko-
nige vnd der AbbatLschen van Darbte. Ynd de iiij siden specks
solde ick ReinoU Hex siner nageiatenen Wedewen lateo, des
aolden mang dessen fischen Ingepacket sin iij boker welcke vs-
mundigen kinderen efte anderen lueden belangen sin. Do sindi
se vorth gefaren vnd de kisten vphowen laien vnd aliens bo-
sehen. do was ere principal frage, Wor dat gelt gebleuen were
dar muste gelt sin, sochten so vast vmme vnd fiinden nichi,
allein de iij boker de weren vorsegelt, dar hebben se dat segel
afgesneden vnd vns dat segel gewiset efte wy idt ock kenne-
den, do segen wy tho ouerst eigentlick kunden wy dar keine
kunde van hebben vnd wy bogerden dat se vns de boke wol-
den sehen laten, dat mochte nicht tholangen. doch hebben wy
bewaringe bi en gedan, dat se de boke also wolden wacbtenn
dat se nicht afhendich worden, wente mogelick dat dar sdia-
melep kinderen an gelegen. Entlick telleden se de fische, wor-
pen se wedder in de kiste mith dem anderen tuge, so dar Inne
was. Do bogerden wy dat se vns de fische de boke vnd dat
inch wolden folgen laten, sampt vnsen rdren, gewheren, steuelen
vnd krudtflaschen. do spreken se Nein sunder wy solden mith
en nha Beuel vp dat slot tho dem fdtmarschalcke tehen, de
worde vns boscheit geuen, do andtworden wy worumme wy
dat don solden, sede ick Tomas beferman ick ein besithlick
borger were In Reuel dar Inne hus vnd hof hedde. Wil my
de fellMarschalck wath, ick wil eme aliit tho rechte stan Idt sy
tho Slate efte in der stadt. Dat mochte my ouerst nicht gebo-
ren, sunder ick solde vnd muste mith enen tehen vnd togen vth
dem dorpe in de Molen tho Waith tho Johan keiser do musten
wy de nacht bliuen. Vnd do wy In der kamer weren do wy
Inne slepen, hebben se vns de kamer vor der nesen thogehangen
vnd ein sloth daruor, also pleoht men schelm defe vnd bose-
91
Wichto ihobeslateD vnd keine ehrlike luede. Vod in der morgen
stunden wedder geOpenet vnd vns angesecht, Wy solden vpstan
Ynd anspannen, vnd mith en tehen deme also geschach. Do wy,
hir vor de karrieporten kemen wolden se hebben wy solden
mith en nba dem slote tehoi, spreken wy nein dartho, hedden
se the vns wath iho s^en hir Is elne stadt van Rechte wy
wiUen Iw foth holden desgeliken sole gi ock don, darmiih fhoren
wy m de stadt. Dith is also in der warheit gescheen dar willen
wy by bliuen.
^ISS^ (1559, Juli 4. Biga») — Instruction ftlr
die Gesandten der Stadt Biga an den
EB. (und OM.) conc. st. b. vm, ss.
Die in Fhige genommene Abtretung der Stadt an Polen betreffend.
Ad marg,: Regist
Insiraction des Jennen, wes dem hochwirdigsten, durch-
leuchtigen, vnd bocbgepornen fdrsten, vnd hem, hem
Wilhelmen, Ertzbiscboffen des Ertzstiefts Riga, Marggrafen
zu Brandenburgk, zn Stetin, Pomern, der Gassnben, vnd
wenden bertzugen, Bnrggrauen zu Numberg; vnd fursten
zu Rugen, meynem gsten h. (ad marg. von anderer Hand:
Imgleichen den bochwirdigen grossmecbtigen
fursten vnd hern hern wilbelmen furstenberg
des Ritterlicben Teudtscben ordens Meister zu
leiflandt, meinen gnedigen hern); von wegen
Burgermeister; Radt, Elterleuten, Eitisten, vnd gantzen
burgerscbaft der Stadt Riga, durcb die Erbarn, bocb vnd
wolgelarte auch vorsicbtige hem Jurgen Padel Burgermeister,
hem Steffanum iscbonbach, Syndicum, hem beinrich Rige-
man Radtman, Joannem scbmitt Secretarien, Bemdt von
dorthmunden, vnd Laurentz macken, Elterleute beider
Gildtstuben, sol angetragen vnd geworben werden,
92
Negst gewonlicher vndertheniger dynsterbitlung, gluck
vnd heilwunschung oc.
\t ie wol bei Iren f. dht. ein Erbar Radt, sampt Elterleuten,
Eltisten, vnd gantzer burgerscbaft, In betracbtung der sachen
grosswichticbeit, vnd was Inen, vnd Irei* Stadt, an deme gele-
gen, kurtzuerschienen vnderthenige ansuchung getban, sie zube-
ricbten, worauf die bandlung mil der ko: Mayt: zu Polen beni—
wen, wes trostes, bulffe vnnd beistandts bei Irer ko: Mayt: er—
baiten, ader zuuermuten sein mocbt, dormit dem grusamen feindt
widerstanden, vnd der widerumb Infal In dyse arme lande, mit
bulffe des almecbtigen, geweret mocbt werden oc. So baben
sie docb domals In deme nicbt senders erlangen, oder bekomen
mogen, welcbs sie dan also, aber docb nicbt ane beschwer, vnd
bedencken dulden, vnd gescbeben lassen mussen,
Nacb dem aber nu In Jungster meins g. b. M. bescbickung
angetzeigt, das In der Cracowiscben bandlung, von der ko:« Mayt:
zu Polen, die Cession, oder abtretung der gutten Stadt Riga,
vorgeschlagen, etc. etc.*)
4160« 1559, JuH (vor 8.) Dorpat. — Zwei Schrei-
ben des russischen Statthalters zu Dorpat
an deD OM, Wilhelm Fiirstenberg.
Cop, St. B, Yin, 4S.
In dorso: No: G. D. et E.*)
I.
Klage tiber Gewaltthfttigkeiten, die seine Leute von den Livli&ndern wllh-
rend des WaffensUllslandes erlitten.
Nacb dem gruss
No: C. fVilbelm Meister zu lifflandt befft an v. g. fursten vnd
keiser aller Reussen geschickt Frledricb des konigs zu
/; Die Schrift ist im Weiteren mit der in Sehirren's QueUen IIL No, SS4
nUtgetheilten identisch^ nUt Ausnahme der durch die Verschiedenheit des Ad-
drestaten bewirkten Aenderungen in der Titulatur.
9) Das SchrifUtiick sub No. E. Ut in der folgenden No. 46 f mitgetheilt.
93
Dennemarken vnd Norwegen sein Botscbaflt vnd hebben
er hoaet geschlagen v. g. f. vnd dem loflPwirdigen keiser
aller Reussen vor den H. Meister vnd vor den Ertzb.
za Riga vnd vor den Rischoff zu Reuel, vnnd vor das
ganize landt zu lifiDiandt, dat v. g. f. seinen torn wolde
affwenden vnd seine grosse macht nicht mehr In Iw landt
schicken, So hefift v. g. h. keiser aller Reussen des ko-
nigs tho Dennemarken bouetschlaen angenohmen vnd die
Meister zu lii&andt vnd Ertzb. vnd den Rischoff tho Reuel
begnadiget, vnd heffl synen thorn van Iw affgewendet,
vnd hefll Iw einen stilstandt gegeuen vff 6 Monat von
dem ersten tage an des Monats Maj beth vff den ersten
tagk des Monats Nouembris vnnd so lang schal sick ock
V. g. h. kriegsvolck vth Juwen ianden enthalten vnd
scholen Juwe landt nicht feiden, dem geliken scholen de
Juwen ock doen, So hebben vns nuhn geclagt vnd er
houet geschlagen v. g. f. lude ouer Juwe volck sowol
dutzschen vnd vnteutzschen, de en groten schaden ge-
than hebben an dem langen felde vnd hebben Ihnen ge-
nohmen er queck Ixxxx houede vnd sunst ere Hussge-
rade an kleiderU; an gelde, bei 2000 mrk.
Derwegen ist vnser beger, gy wollen bestelien vnd
vorschaffen das v. g. f. mogeo tho dem eren kohmen vp
dat der stilstandt nicht moge gebraken werden^ wo ge-
schehen is van den Juwen, dat darwider nichts boses
mochte entstehen. Geschreuen In v. g. f. vnd keisers
aller Reussen veterlich Erbe Inn der rechtfertigen Stadt
Derpte Im Jahr 7067 des Mondts Julij.
2.
Klago^ dass zu Reval dOrptische Fahrlente mit Gtitern und
Gef^hrt zuriickbehalten seien.
Die antwort (?) clagt die Stadt Reuel belangend
No: D. Xdt hebben vns geclagt v. g. f. vnd keisers aller Reussen
lude^ dat etliche van eren frunden de dar foerlude syn
94
scholen vnd hetan mit nahmen Jacob vnd Andres de siok
ock vorhllret hebben etzUchen dutzschen de wy hir tho
Derpte hebben, na Reuel begeaen, vnnd de forlnde heb-
ben se sambt eren hebbenden gudern na Reuel gefohret,
80 hebben de Reuelschen se dar beholden vnnd hebben
en ere perde, wagen vnnd alle dat ere genahmen, So
hebben wy vor dusser tidt an den Bischoff the Reael
gesdireuen der lude haluen, hebben auerst k^ aniwort
bekohmen konnen von dem Bischoff, derhaluen ist vnser
beger, gy an den Bischoff wollen schriuen dat he v. g. f.
volck loss geue sambi dem eron, odder wy wollen Iw
volck weddenimb anholden, tein vor einen
fUei. 1559, Juli 8. Wenden: — OM. Wilhelm
FOrstenberg an den russischen StatUialter
zu Dorpat. cop. st, b, vjii, a.
Zusage, den Uebergriffen der Seinen abzahelfen.
No: E. V on GoUes gnaden Wihr Wjlhelm forstenberch forst des
heilgen Romischen Reichs vnd Heister des Ritterlichen
Teutzsehen Ordotis za lifilandt^ Wihr wollai des grosfur-
sten Stathaltem binnen Derpte nicht pei^en, das wihr
euro zween brieffe empfangen vnd derselben Inhalt vor-
nohmen, Vnd konnen euch darauff nicht pergen, das
wihr vns der dinge wollen erkondigen vnd gnedige vor-
sehunge thaen bei dem Bischoff zu Reael, das die for-
leuthe wider loss gegeben, vnd al das Ihre, es sej wa-
genn pferde vnd simsten so Ihnen genohmen wieder zu-
gekehret werde, Was sioh aber belanget das Ihr an vns
schreibet vnd bedaget das die vnsem sowol Teutzscjien
als vnteutzschen einen auergriff gethan vnd each etzlich
v3ie kleider geldt oc. genohmen, dauon ist vns nidht
bewust, bt auoh wieder vosem willen geschelien, wihr
wollen aber daran aein, das wihr vne der dinge mit
95
dem ersten erkundigeii «vnd die voraebunge thoen das
den Jennen das Ihre wieder gegeben werde, Ihr werdei
wiedemmb bei den euren die vorsehung thuen das sie
sich auch des aaergriflEs enthalten vnd der gepare nach
erhalten, auff das einer dem andem keine vrsache gebe,
Hier habi Ihr each nach lurichten, Datum wenden den
8 Julq Ac oc. 69<»
4162» (1559, Juli 8. Ronneburg.) — Antwort
des EB. Wilhelm auf die Instruction und
das Memorial der Gesandten der Stadt
Biga. Note, St. B. VUh 5$.
Die in Yorschlag gekommene UoterwerfuDg der Stadt anter Polen, den
Streit mit dem Dompropst in Kurland, and das Abreissen der im Kriege
getthrlichen Gebllade betreffend.
h4 itm VwuMag: Reg
Andtwort des heren ErtibischoflT,
vff eines Ehr: R. vbergebene Instruction,
M dorro: Na: J
Dess hodbwirdigistenn durchleuchten Hochgebomen Fur*
sten vnnd herren, herren Wilhelmen Ertzbiscboffen su
Riga Marggrauenn zu Brandenburg oc. Andtwordt vff dass
Jenige, wess Im Namen vnd von wegen, der Erbam Wol-
weisen oc. Burgermeistemi Rath, Elderleute, Eltesten
vnnd gantzer Burgerschafll der Stadt Riga durch die Erbam
hoch vnnd wolgelarte Ersame vnnd vorsichtige herm Geor-
gen Padell Burgermeister, Magister Sleffan Schonbach Sin-
dicum, her heinrich Rigeman Rathman, Johan Schmidt,
Behmdt von Dorthm'unden vnnd Lorentz Maeckenn, Eldo*-
ieute beider Gildestuben, angetragenn vnnd Instruction
weise auch Inn einem Memorial vbergebenn wordenn,
Nach gnediger danksagung vor das vnderthenigst su
^ vnnd dienst erbielen, Auch glugk vnnd heill wnnschunge oc.
Achlet Mein gnediggler her vnnottig sein, Ire gewerbe wieder
oaeh der lenge vorgetragenn, zu repetiren, Souiell aber die
96
vbergebene Instruction belanget, befindett M. gster her dass ein
Erbar Rath vnnd Burgerschaflt der Stadt Riga sich nicht wenig
zugemutt ziehenn thutt; dass Ire F. Dt. Inenn hieuonn vff Ir
vnderthenigs ansuchen nicht entdecket oder eroffenet, wass Inen
number von dem hochwirdigenn herrn Meister vorgegebenn wor-
denn, oder warauff sonsten die handlung mitt kon: Matt, zu Polea
DC. ruhenn thue, Welcfas dann Ire F. Dt. zuthun nicht vngeneigt
gewesen, do Ire F. Dt. dessenn grundt vnd wissenschaBt ge-
habt. Ess 1st aber an deme, dass solcher vorschlag alss die
Cession der Stadt Riga oc. von Kon. Matt, zu Polen oc. M. gsten
h. Gesandtenn nicht gethann, Sondern seindt zu fernerer hand-
lung gein der Wilda bis vff denn Sechsten dieses Monats do
dann Ire Kon. Matt, eigener Person auch sein werdenn, vor-
wiesen wordenn, vnnd ist obberurter Kon. Matt, vorschlag M.
gsten h. erst vor wenig tagenn. von dem hochwirdigen herrn
Meister In schrifilen vormeldet worden, Dorauff auch alsbald Ire
F. Dt. dieser vnnd etzliQher anderer hochwichtigenn sachen hal-
ben mher, einer gemeinen zusamenkunfift In Riga sich mitt dem
hochwirdigenn herrn Meister vnnd andern Stenden dieser Lande
vorglichenn^ Do dann Ire F. Dt. mitt denselben allerlej Ratschla-
gen vnnd schlissenn woUen. wess In diesen vnd andern sachen
zuthun nottig sein will, wid wass also beschlossenn, vnd ge-
meine Stende dieser Lande betrelfende ist, Soil alsdan einem
Erbam Rath alss einem mitstandt, vnuorhalten bleiben,
Ess haben auch Ire F. Dt. mitt allem vleiss den durch-
leuchtigen hochgebomen Furstenn vnnd hernn hernn Johanss
Albrechtenn hertzogenn zu Meckelnburg oc. M. g. h. freinndt-
lichen dahin vormocht, dass Ire F. g. wegenn Irer F. Dt. vnnd
der Irigen dieser armen Lande beschwerunge vnnd nodt der Ro-
mischen Key: Matt, vnserm allergnedigsten heren, vnd gemeinen
Stenden dess heiligen Romischen Reichs, vorzutragen, vff sich
genommeU; Wie dann Ire F. Dt. dasselbe auch schleunigst vnd
mitt allem vleiss vorgestelt vnnd Innss werck gesetzet, Wass
nun Ire F. g. vff das erste Im ansuchenn erhalten, wirdt ein
Erbar Rath aus beigelegter Copej nach notturfft zuersehenn ha-
benn, Wass auch Ire F. g. nun neulich an F. Dt zu Preussen
97
M gsten h. gescfarieben, wirdt beigelegter Extract oder austzug
desselben scfareiben ausweisen, ')
So halt M gster her durch hochgedachten M. g. h. den her-
tzogonin zu Meekelnbui^ oc. die Koe: W: zu dennemarken auch
▼leissig Tmb hulff ersuchen lassen, Es habenn sich aber Ire Koe.
W: ehe dann Ire In Reusslandt abgefertigte Rethe widerkemenn,
Inn nichts ferner einlassen wollen, Derwegenn M: gster her
nomher widerumb bei Iren Kon: W: vnnd gemeinen Anze Stedten
ansachung thun, vnnd also nichts ann Irem vleiss zubefordening
vnnd erhaltung dieser Lande hulff vnnd errettunge, erwindenn
lassen, Wie dan Ire F. ^Dt. Iren Gesanten bej Ko'* Matt, zu
Pdlen dc. atss dem negst gesessenen mitt vleiss vmb die hulff
vnd entsatz zuhandcln, gleicher gestalt vfferlegett vnnd gnugsam
beuhelicb, wor auff dieselbe anzunhemen, Inen zugestalt, vor-
faoffentlich dieselbe hulff soil ohne beschwer vnnd vorweiss er-
halten werden, oder aber do Je vom heiligen Romischenn Reich
die entsetzung nicht volgte, dessenn dann der her Coadiutor
des Meisterthumbs eigentlichen oder entlichen bescheidt, wo es
nicht albereit geschehenn, einbringen wirdt, vnnd man der Kon:
Matt, zu Polen die Subiection einrehumen muste, dass dieselbe
ohne schmellerung vnnd abbnich auch vnuorendern der Itzigen
Reinen Lehr Gotlichs Worts, aher Statuten, Freiheiten, hoheiten
vnnd Priuilegien oc. zugehenn soil, Worvff dann M. gsten hern
Gesandten, vnd weiter nicht, zuhandeln beuhelich habenn, Welchs
Ire F. Dt. einem Erbarn Rath vor dissmall vff den ersten Punct
In gnaden nicht vorhalten wollen^ wass sonsten mher ettwan
diesen Punct anhengig, lassenn Ire F. Dt. bis vff kunfllige zu-
sammenkunfft stehen vnd bleiben, zweyuein nicht; Ein Erbar
Rath vnd gemein, werdenn vor dissmhall mitt diesem bericht
vnderthenigst ersettigt vnd begnugig sein, Auch vorsichtigkeit
gebrauchen vnd gutt Acht habenn, wehm sie solchs alles eroffe-
nen, damitt nicht ettwa vnser vnd dieser Lande vorhaben dem
Feinde vorkuntschafflet, vnd Inen daraus weiter vnd mher scha-
den oder nachteill erwachsen mocht, oc.
/; s. No, 4/4 und 4S0.
in.
M
Wass dass Memorial vnd denn ersten Ponct so darfaum
enthalten anlangett, horen Ire F. Dt. warlichenn \7igem^ dass
der Probst In Churlandt mil schmehung der Burgerschaflt vort-
ferett^ vnd auch darin vnd damit ehrlicher Frauen vnnd Jimg-
frauen nicht v6rschon4n ihutt, vnnd auoh noch daruber vnlaogsi
etzliche Burger Inn Churlandt angehalten, Wohen wunschen, dass
solchs nicht aliein Itzunder, sondem auch In ehr seittenn Tor^
blieben, vngezweiuelt, £s solte vielerlej vnheill diesen Landen
nicht ervolgt sein, "Wie aber dem allem, dieweiln d&r hochwilrdig
her zu Churland vnd Ozell vorhoffentlich Itzo auch Inn Riga sein
wirdt, wollen Ire F« Dt. mitt S. F. g. muglichen vlelss an-
wenden^ dass dieser zwispait zwischen einem Erbam Rath vnnd
dem Probst zu Ghurlanndt gutlichen vnnd durch solche mitteU
die beidenn theilen vnbeschwerlichy soUen hingelegt werden, Do
aber vber vorhoffen die gute entstunde, soil alsdann dieselbe
sache an geburende ortter zu recht vorwiesenn werden, So wol-
len auch Ire F. Dt. niitt gemeinen Stenden sich vorgleicheUi
dass alle schmeschrifiten vnnd Lieder durch offene' vnnse Mandat
soUen vorbotten werdenn,
Mein gnedigster her aber weiss Itziger zeit keinen Process
so bej Iren F. Dt. anhengig gemacht, abzuschaffen, Wirdt aber
Inn dem Angesatzten Richtelstag vnd vorhorung der sachen sich
Jeniger vnordentlicher Process befinden, soil derselbe alsdann
durch ordentliche Recht abgeschaffet werdenn.
Ess woUenn auch Ire F. Dt. bej dem hochwirdigen heren
Heister mitt vleiss befordemn, dass die schedlichenn gebeude zu
Riga Inn der vorburgk abgeschaffet warden mugen, Ess begerenn
aber Ire F. Dt. Ein Erbar Rath wollen die Badstuben hinder
M. gsten h. hoff, weiln dieseU) der Stadt auch gantz schedlichi
vorigem beuhelich nach, abbrechenn lassenn oc. -
9»
idS^ 1559, Juli 10- Wenden. — OM. Wilhelm
Ftlrstenberg an Btlrgermeister und Rath
der Stadt Eiga. ong. sl b. /, 4$.
Wied«rMt die sehoD den rigiscliea Abgesandten ausgesprocheae Bitte
am 2 kleine Merger.
tm dono: H. MeiBter bllket vmb ein Kleinen MOraer.
1559
Yon GoUes genadenn, Wilhelm^ Meister Teutsobes Ordeoa
zu Lifflandl
Ynnsenm gunstigen grus, vimd genedigen wiUea ztiuomn, Er-
same vorsichtige vnnd Wolwetse liebe getrewe, Wess Wir ahn
Eweni AbgesaimtheD Euch anzutragen^ In gnaden gesunnen, der
Moraer halbenn, werdet Ir ohne zweiffell nuhmer von Ihnen ver-
Bohmea habenn, Ynnd.thun ferner ganntz guediglich begeren,
b woUen Each, diessen lannden zum besten, wiilferig erzeigeno,
vnnd Ynns mit zweien Kleinen Morssem entsetzen, dann die
Wir Ihr (2. : bir) winden, seint vil zu schwar, dz Wir sie nicht
nt felde bringenn kohnnen, Wie Ir sunst allerselts von Vnnsernn
Bochsensdiiitzen, brieues zeigern, werdel bericht erlaungen, So
leschicfai Ynns zu genedigem gefaUen, In gnaden vnnd allem
gutem zuerkennen, Datum Wenden den x Juiij Anno oo. .Lix
M6« 1559, JuU 11. Riga. — Bericht der riga-
schen Gesandten tlber ihre Werbungl)eim
OM. und EB, Ckmc. sl b. viii, si.
Die beiden Landesherren gebeB.Anskanft tiber ihre BemuhuDgeOy Livland
HUfe zn verschaffen; versprechen Rechtsscbatz gegen den Propst von
Karland und erUfllren sich — der OM. nur eventuell — bereit, die Ge-
bttadf der Yorburg abznreissen.
M dono: Relation der geeanten von beiden hern
. den ii July Anno 9C. lix Ingebracht.
Als Anno oc. 59 Dingstags nach Yisitationis Marie (Juli 4.%
beide m. ^gste vnd g. H. Inn etzlichen nothwendigen sachen zu
149442A
besuchen, ein Erbar Rath ynd gemeinheit aus Ihrem mittel die
Erbam Hochgelarte wolweise vnd vorsichtige Herm Jurgen Padd
Burgermeister Herm Steffanum Schonbach Syndicum Ilerrn Hin-
rich Rigeman Rathman Berndt v. dorthmunde vnnd JaurenU
Mocken beide Elterleute von beiden gildestuben vorordenet^ Seindt
dieselbenn volgents Mitwochens (JuU 6.) erstlichen zu wenden
aBkohmen, vnd, wiewol es etwas spethe, vmb acht vhren, doch
gleichwol sich bey m. g. H. Meister durch Ihren diener Herman
Schnydewindt anwerben lassen, Im gleichen auch nehesten mor-
gens frae geschehen, vnd die gedachte gesanten do baldi s. f. g.
hinauff vnd durch Ihren Secretarien Bastian zu sich In seine ge-
wontliche kammer gefordert, Da dan bej s. f. g. gefunden die
Emuheslen*) vnd der H. Syndicus naoh gethanem
vnderthenigem grusse gewontlichen gluck vnd diensts erbie-
tunge s. f. g. den Itzigen beschwerlichen zustandt diesser
lande et seriem facti erstlichen angetragen vnd zu gemueth ge-
fiiret; mit vormeidunge: Nachdeme In solichen gefertigen zeitai
s. f. g. ein Erbar Rath hiebeuor mehr besuchen, auch an die-
selbe schrieflftlich gelangen lassen, wes trosts vnd hulffe Inn so-
lichen nothen von s. f. g. zuerwarten, vnd was zufluc^t bei
dem ko: zu Polen vnd andem H. erlanget oc. ader wie die
sachen mit der kon: Mt: zu polen allenthalben geschaffen, vnd
aber sie darauif biss dahero vnbeantwortet blieben, derwegen
sie der sachen hochwichtigkeit halber nicht longer cunctiren ader
zusehen konnen, vnd an s. f. g. sie die gesandten mit Credents
Instiniction vnd Memorial auch muntlicher werbung abgefertiget;
vnd das Credentz dem anwesenden h. Secretario Zachariae vber-
anlwortet, Worauff m. g. h. Meister durch diessen seinen Se-
cretarien aussreden, vnd der vnderthenigen begrussunge gluck-
wunschunge vnd erbietunge gnedigli«hen bedancken lassen, mit
dem anhafil, Es wehre koines Credentzs vonnothen gewesseu; s.
'. g. wolte der gesanten habender werbung ahne das glauben
gebeu^ sie solten sich derselben nur[t] ercleren, Demnach der
Herr Syndicus den habenden schrieffltlichen beuelich aus /der In-
/; Im Text cine khine LUcke.
101
straction abgeiesen, vnd nach vorlesunge dem Secretario vber-
anlwortel^ Welicher er von ^. f. g. begerter guths raths reso-
IdUod wieijvol ein Erbar Rath vnd gemeinheit gerne ehir sich
erUeiget, ^ So habe es doch der sachen hochwichtigkeit halber
nicht ehir geschehen konnen^ mit bitt sie Inn dem nicht anders
dan Im besten zubedencken oc.
Damach der Heir Syndicus des geldes so s. f. g. von der
Stadt derselben .vff genugsame vorschreibung vortzustrecken
dorch Ihre gesanten anmuetunge gethan, gedacht^ vnd s. f. g.
vermeldety was vieisses, mUhe vnd arbeith ein Erbar Rath bey
Ihrer bnrgerschafil angewandt, s. f. g. etzlich geldt auff tzu-
bringen, damit die knechte besoldet vnd wieder den feiendt ge-
bracht oc. aber vber vielfaltig anhalten nichts aussrichten ader
eriangen muegen^ Dan die burgerschafTt sich mit wehemutiger
dage vnd vorwendunge Ihres erlittenei^ schadens vnd auch noch-
mahls obh'egender beschwerungen zum hocbsten entschuldiget^
die gesandten auch gebeten^ sie bei s. f. g. desshalber Im besten
antzutragen vnd zuentschuldigen oc. Dan Ihnen vnmueglich so-*
lichs zuerschwinden^ mit antziehen was tegliche vnkosten zu
erhaltunge der knechte vnd der Stadt gebeude vnd anderm oc.
auffgehe oc. Doch wehre die burgerschaflft vber solichs alles
dannochst zur a])gemeinen schatzmige^ do I. g. h. die vber das
gantze landt Inn gleicheit setzten, erbotigk.
Zum dritten die gesanten Ihre, nach Inhalt des mitgegebe-
nen Memorials, habende beueliche, gleicher gestalt bei m. g. h.
M. ausstzurichten, s. f. g. Inn vnderthenigkeit angetragen, Was
beschwerungen vnd zunotigungen der Itzige Probst zu Curlandt,
vber den vorigen schmehungen, mit anhalten Ihrer burger, Ihnen
Itzet zugefuget, Weiln dan s. f. g. vff eins erbam Raths hie
uorigs anbringen vnd clag^n gerathen, hierinnen nichts thetlichs
vortzunehmen, besondern des rechtens, zu welicher vorhelfiRmge
dieselbe sich dan gnediglichen erbothen, zugebrauchen, ein E. R.
4) Dieser Satx von „Welicher" 06 ist unklar. Man sollte erwarten:
Welicher aus 8. f. g. begerter guths raths resolution erwiedert, wiewol
lie einem Erbam Rath etc.
102
rich demnach auch friedlicb vnd dran begnugig vorbalten Vnd
aber, solichs imgeacht, d^ Probst sich alsodamer thedicher vbonge
vnderstanden, vnd wol zehen ader 12 Rigische burger, wriidie
Ibrer hantirunge vnd gewerbe halber nach dem hasenpothc vw<-
reiset gewessenn, eygens gewalt daselbst bestrioket, dadurch die
billiche wege des rechtens vorachtet| vnnd den kafserlichen aoas-
gekundigten landtfrieden geruret, so bitten ein E. Ralii vnd
gantze burgerschafft rechtliche Citation an Ihn aussgehen culassen
vnd gebuerlichen Process wieder Dm gnediglidien znbefordenii
Welln auch fast teglich mehr lieder Inn Ghuriandt vff JnnflTer ^vnd
frauvs^en gedlchtet ^vnnd gesungen worden^ bittm sie hn glei<die&
vmb offen Mandat an die Embter vnd gebiethe dasdbst sotluieD,
damit vnd dadurch Ihre vnschuldt an tagk zugeben vnd siibe-
tzeugen,' Dan eim E. Rathe vnd gantzer burgerschafft mil jd*
licher ^iren ruhrunge gantz vngudtliche geschehO; derwegen me
e8y zu vorte^tunge Ihres guthen - laahmens, mit niditen woUes
vnuorantwortet lassen
Zum vierdten die Gesanten des schedlidi«i gebendes baiber
Inn der vorborch vormuege des Memorials vnrgegeben, Ob ^sirol
der Herr Goadiutor eim Eibam R^the vnd der gemeinhoii faie-
beuor zugesaget, vnnd der Herr Ertzb: bet s. f. g. audi dviimb
vleissig angehalten, das dasselbe gebende mncfate abgesdiaffei
werden, So sei doch darinnen nodi tzur zeit nichtes vorge*
nohmen, Ais danne des orths der Stadt grosse geferligkeiten von
den also nahe angebauweten hensern anstdiet, So wehre eiiis
E. R. vnd gemeinheit embsigs bitten solichs oochmahls abtzu-
sdiaffen. M. g. h. H. aber dorauff sdbst sich vomefamen liMS,
es wehre kein new gebeude besondem alt lehen, vi^ehre viel
Jahr hero gestanden oc. Dawider aber die gesanten antwordten,
das solichs so sie anfechtdten kein alt leh^, besondem neidich
vndemohmen wehre^ Vnnd gesetzt, doch nicht gestanden, da es
gleidi ein alt lehen sein solte, so hetten sich doch s. 1 g. fiirtH -
lich zuberichtenn; das priuatfti vorsehunge ader forteil dem ge-
meinen besten nicht sej vortzusetzen oc. JSo wehre es doch aber
kein aU lehenn besondem In wenig Jahren dahin gesetzei oc
M. g. h. Coadiutor hette zugesaget, das gleich wie die burger
163
ftre schemi vnd gerten abgethan, also auch In der vorburgk ge-^
idieheii soUen, welicbem aber nicht nachgesatzt wordeii; Der-
w^gen wolte s. f. g. solidie treuwe der burgerschafift gnediglichen
ynxnn&rkea vnd den mercklicbea schaden kegen diesse gante viel
gftringftre, Ja auch wie einzelner personen sacben dem gemeinen
BnU nlcht vortzuheben oc. «rw^en, vnd schleunige abscbaflunge
Mlidis gebeudes nodunahls vorordnen oc.
Zmn fiiDfften die Gesandlen m. g. h. Ifeldiior kirdiofib hal-
ber aDgetragen, Das ein £. Bath. m. g. h. hiebeuor albereit
flchiieffilickea bericht gethan, was gestalt vnnd aus was bewe-
gOBgeii sie dieselbe sache der Gemeinen Anze gudtlichen hintzu*
legen ad^ sorechtfertigen anhengig gemachet, worinnen sie sich
dn Recessen der Antze gemess vorfaalten, Da aber s. f. g. Ihre
Jmbftnde Protestation vnnd des kirchoffes Restitution rechtfertigen
woHflci, siehe dersdben o£kn vnnd la Ihrem gefallen
- Zfam Seehsien die gesanten nach Inhalt des Memorials der
goldtsduniede gebrechen, so Ihn von einovi Ihres Ambts ge*
aonen zur Neawen Molen vorursachet werden^ s. f. g. auch
dttieben mnndtlichen zuuornehm^ gegeben^ vnd mit mehrem
anizieben der doraus zuuormntenden beschwerungesn vmb gne-
<figen wandel gebethen
Nichts wenigers sie auch zum achten (sic I) der vnordent-
lichen aiq>elIation halber, weliche vngeleistdter Juraments ge-
adieban, vmb absohafiung derselbigen, Im nahmen eins Erbarn
Baths vnd gantzer burgerschafil antragung vnd vnderthenige an-
suchung geihan mit vndertheniger bitte s. f. g. sich Inn dem
rad altem was obangetzogen gnediglichenn wolte ercleren vnd
^rtze^en. Damit der Syndious das Memorial auch vberreichet.
Daranff m. g. h. M. durch Ihren Secretarien aussreden
lassen, Dieselbe der gesanten muntlicbs anfragen, welichs sie
auch Inn Instruction vnd Memorial schriefiUich vbergeben^ vor-
nobmen. Nuhn befunden aber s. f. g. die sachen dermassen
hocfawichiig gewandt sein, das die fur Ihre person allein sich
nicbJL konte darauff einer antwort entschliessen, besondem Ihre
miireiige nuiste dartzu an sich vorschreiben. Als dan die ge-
santen von Huron Obem vnnd Eltisten auch beuhel hetten sich
104
an den h. Ertzb: gen Ronneburg zubeeeben^ soltenn sie za Ihrer
wiederankunfft der begerten antwort gewerticb sein,
vnd begeret die gesanten^ mit Ihme das mittagsmahl zuhalten.
Inn der weil es essens zeit worden^ hochgedachter m. g. h/
Heister seine suchung des geldes halber abermahis anger^et
vnnd wiederholet mit vieissigem anhalten die gesanten Ihren
obem vnnd Eltisten die Itzige gefahr erinnem vnd sie za dar-
streckung etzlicher Summen geides bewegen wolten, Die ge-
sandten aber dakegenn der Stadt vnuormuegligkeit, vnd In was
vnkostenn vnd beschwerungen sie wochenlich vnd teglich stacken,
wehemutigiichen wiederholet, das der burgerschafit derwegea
vnmueglich wehre einige mehre ertzeigunge abtzulangen,
Vnd als die rede gab meldung der bulffe wieder den feiendt,
saget m. g. h. das die guthen trost vnd zusage von dem Siift
Colin vnd Monster babe, weliche bei diessenn landen Ihr ensserst
vormuegen zusetzen sich erbothen^ wie sie dan auch Ihre bodt-
scbafift an das Reich abgefertiget oc. Yber essens s. f. g. dea.
gesanten angesunnen das ein E. Rath s. f. g. vt^olten ein stuck
geschutzes so 3 ader 4 leihen^ dakegen er sie wiederumb mil
ein par sttlcke zuuorsehen sich erbothen,
Desselben tags zu abent als die gesandten etzliche stunde
zuuor von m. g. h. gangen waren, schickte s. f. g. Meldier
grodthusen den Tolken zu Ihn vnd liess Ihn antzeigen das eine
post mit brieffen an s. f. g. vom Reussen ankohmen wehre oc.
vnd derselben Inlialt Ihnen antzeiget
Hierbej es diesses tags vorblieben
Yolgenden Sonnabents (Juli 8.) frue sich die h. gesanten
nach m. gsten h. den Ertzb: gen Ronnehurgk begeben, daselbsi
kegen den mittagk ankohmen sich s. f. dt. durch Ihren diener
Schneidwindt, welichen sie tags zuuor, zu vorhore, ab s. f. dt.
daselbst antzutreffen, dahin abgefertiget, angeben lassen, Damit
aber die sachen gefurdert, bin ich Johannes Schmidt auss beuehl
der h. gesandten hinauff gangen^ dem h. Secretario Ihre kegen-
wertigkeit vnnd vnderthenige suchunge, das sie so Immer mueg-
lich noch heute zur audientz vjid aussrichtunge Ihrer gewerbe
fur s. f. dt. kohmen mochten, nebenst vieissigem .anhalten
J 05
Tercleret, welichs der Secr^tarius s. f. dt. antzutriageD vnd so-
uiel miieglich zubefordem anff sich genohmen, Darauff ich dan
gewartet vimd zur aDtwort.bekohmen, Wiewol es etwas spethe,
Tud s. f. dt. etwas vDmussigk, So wolle dieselbe doch gleich-
wo], In anmerkunge solichs kunfitigs Sontags (Juli 9,) nit ge-
schehen koonen, ynd s. f. dt. darnach vorrucken mochten, sie
die gesandten noch desselben tags horen, sie solten Inner hal-
ben stonde hinanffkohmen, welichs Ihnen wiederumb In ant-
wordt inbracht, sie sidi demnach praesentiret vnd durch denn
SCiffis Yogt kosskul zu s. f. dt. hineingefurdert wordeu, da bei
s. f. dt. gefiinden die *) Die gesandten bach vn-
derthenigen grasses vnd willigen diensts erbietunge s. f. dt. von
wegen eins £. Raths vnd gemeinheit vorholet. Was massen sie
hiebeoor beide durch beschickung vnd schrieffllichen an s. f. dt.
gelang^i lassen, Nachdem dieselbe die Ihrigen zu Crakow bej
kon: Mt: zu Polen neuiich gehabt, sie als dem auch vomehmsten
glidtmasse gnediglichen zuberichten^ woraufiT die sachen der bei
s. kon: Mt: gesuchten hulffe halben gerichtet, vnd wie es doch,
diesse lande bei dem heilgen Ro: Reich dahin s. f. dt. Eidt sich
erstrecken thue zuerhalten, stehe vnd verblieben sej^ Weiln sie
dan biss dahero des von s. f. dt. Im gleichen I. g. h. Meister
keine wissenschafit erlangen muegen vnd doch gleichwol von
hochgedachtes I. g. h. Meisters gesandten sie diesser tage vor-r
nohmen, das der handel vff die Cession der guthen Stadt Riga ge~
ricfatet, vnd von Ihnenn begeret wehre hierinnen Ihren guthen Rath
auch zuentdecken, aber Ihnen vnwissent, weme, wie, wan, ader
In was gestalt vnd worauff soliche abtrettunge geschehen sollen,
Als wehren sie aus sodaner hochwichtigen ehehafilen erhei-
scbunge gedning(en) beide I. g. h. abermahls zubeschicken, wie
dan sie die gesandten demnach an I. f. dt. vnd g. mit Credentz
Instruction Memorial, vnd mundtlicher werbung Itzo abgefertiget,
Damit der h. Syndicus dem Secretario das Credentz vnd nach
ablesunge auch die Instruction mit gebuerlicher Reuerentz vber-
4) Im Text eine LUcke.
106
antwortety Vnd daraach die Im Memorial mitgegebene werbuogeii
s. f. di. In vodertbenigkeit vorgetragen
Ersilichen des probsts In Ghurlandt halben, was gestalt er
vber vorige ehrennihrige zunotigunge, vnd Ihr genugMm er^
bietben zum rechten, fernerer thetlichen vnd vorbotenen vbunge
mit etslicher als vngeuerlicben wol 12 burger anbaltea, imei-
willig vnderslanden, Derwegen ein E. Rath vnd gemeinbeit s.
f. di. nocfamahls In vnderihentgkeit dnimb ihuen ansocheii vnd
bitten den Pkx>bst zum rechten zuveisseui Ihnen auch einen
Richteltagk, zu erweisunge Ihrer vnschuldt kegen Dm reditlkh
zuuorfahren, antzusetzen, Dan s. f« dt. domaUs aelbat bq Ihnen
In der Stadt gewessen vnd genugsam gesehen, mit was treuwe
vnd vleiss die bui^erschafit nicht ahne grosse muhe vnd arbrit
Inn solichen geferligkeiten des anstandenen feiendes for denselben
die guthe Stadt 6em heilgen Heiche vnd I. g. h. zueffaalten,
alle sachen gemeinet vnd In guthe auffachtung gehabt, Worumb
dan die burgerschafil auch ferner bittet weiln sodane vngudtliche
sdbimehelieder In Ghurlandt fast allenthalben gespre^get, mehr
gedichtet, vnd vff frauwen vnnd Junckfirauwen gesungen werde&f
a« f. dt. woUen zu abschaffimge desselben vnnd betzeugunge eins
E. Raths vnd gemeinheit wolkundiger vntzweiffeliger vnschuldli
gedachts orths offene Mandata aussgehen lassen, damit andere
weiterunge vorbleibe, die burgerschaffl woUe sicb an gleich vnd
recht (:da sie des vorholffen:) genuegen lassen, sunsten lassen
sie sich vomehmen, sie wollen soliche zur vnbilligkeit Ibnen
zugefiigte Iniurlen an den Probst mit Durem gudt vnd bluth
hochsts vormuegens afiterfolgen.
Zum dritten des schc^licfaen gebeudes halben In der vor-
burgk, die gesanten s. f.. dt. angetragen, Obwol der Herr Goad-
tutor hiebeuor zugesagt s. f. dt. auch donunb bei Ihme ange-
haltttiy so sej s. f. g. doch demselben nicht nachgekohmen,
bitten derwegen s. f. dt. woUe solichs an I. g. h. Meister nack-
mahls sd[krie£fUichen gelangen lassen,
Im gleichen letzlich^ des vnordentlichen Processes halber,
derer sodas gewontliche priuilegirt Jurament nicht geleistet, vnd
derselben Appellation gleich wol von I. f. dt. angenohmen wer-
107
deD oe. damit soiiche vnordenunge weliche sa kreaokuirae ha-
bender Priuilegien g^^ldien abgescbaffet, suchuDge geschehen
Tff solidie der gesanten vorgebrachte werbungen s. L dt.
durdi Ihreii SecretarieD erstlidien der vndertheQigen begmssunge
▼ad erbietnnge danckbar^ sioh goediglicheii ercl^^; L f. dl.
wehre der Gesirion halber nidits bewost, dan was derselb^i
Inn gar wenig tagen vom h. Meiater zugeschrieb^; das nemlidi
kon: Mt: x« Po1«q zur Wilda d«i 6 Jnnij (L: Sulij) einen tagk
aogesetsi^ denselben andi selbst persontich besuchen werde,
Welidis tages vnd von kon: Mt: zu P«len besohehenen vor-
schlags halber d^ tagk alhier sej beramet mit den gemeinen
Stenden suberMschlagen was darinne znthaen sein wolle oc.
Wes trosls man sich, wie von den gesanten gesocht worden,
zmn reiche znuorsefaen, wil s. f. dt. den gesanten nicht pergen,
das dieselbe det lande beschweninge dem hertzogen zu Meckel-
burgk zDgescfariebenn vnd gebethen^ das er solidis ferner an
das Reich wolte geiangen lessen, vireiidis er audi gethan vnd es
beide schriefiUich vnnd mundtlich aussgerichtet; Ynnd s. f. dit.
habe Jui^sten v(o)m hochgedacht^ Hertzogen ein schreiben be-
kohmen dorin vormeldet, das die key: Mt: vorgangenes 22 Maj
ein ausschuss vorordenet, weliche berathschlagen sollen, wie
diesse iande muegen besdiutzet werden, dan s. key: Mt: notig
erachten^ sein dieselben vom Reich zuuertretten, Was nuhn die
Torordenten wieder einbringen, demnach man femer dartzu thuen
wMt 00.
Was den Probst Inn Ghurlandt betreffende, Biuret s. f. dt.
vngeme das Inn Itzigen beschwerlichen zeiten auch Innefliche
^altung^i solten erwachsen, Wie aber dem, vff den nehsten
tagk s. f. dt. sioh wil befleissen sie In der guthe zuuorgleichen,
do aber solichs, des sich I. f. dt. nidit vorsicht^ solte vorblei-
ben^ sie mit recbt entscheiden, Inhibendo, das sich ein Erbar
Rath mitler weile nichts thetlichs solle vndemehmen, Das Man-
dat achtet aber s. f. dt. vnnotig sein, weiln sie einiger vntrew
nicht vormerket ader bei s. f. dt. angegebenn, ader einig arg-
won desshalber xS sich gdiabt ader noch haben, wurde der
burgersehaft viel mehr zur voiUeineruoge gereichen oc.
108
Der schedlichen gebeude halber Inn der vorburgk wii s. f.
dt. an m. g. h. Meister gelangen lassen, auch mit s. f. g. selbst
daraus reden, Im gleichen die Irigen zum augenschein voror-
denen, £s sollen aber auch dakegen ein Rath VQd gemeine die
gebeuden so sie noch stehend haben vnd der Stadt nicht wenig
schedlich seindt, dakegen auch abthuen, vnd ist der lammert-
schen badtstuben gedacht worden
Was den vnordentlichen Process belangt, vorsicht sich s. f.
dt. nicht das die darinnen etwas vorhenget, was derwegen ein
£. Rath hierinnen mangel wissen, muegen sie vff denn schiersten
Richteltagk vorbrengen,
Solichs alles s. f. dt. den gesandten vff die eingebrachte
werbungen Ihren Obem vnd Eltisten wiederumb mundtiichan In
antwordt eintzubringen In g. nicht vorhalten wolien, Nichts wein-
gers gleichwoi soliche beantwortunge vffs papier brengen zu-
lassen vnd sambt dem was mehr datzu gehorig zu mehrem be-
richt Ihnen mitzugeben gnedigh'cheA sich erbothen, / Vnd begeret
sie das abentessen bei s. f. dt. nehmen wolten
Die gesandten, sich vff die obangetzogene beantwortung zu-
besprechen aussgetreten, Vnd, nach gehabtem Rathe weiln s. f.
dt. der Cession halben nichts bewust derselben vnbeschwerter
gnediger erclerunge vnd erbietunge auch der ansuchung beim
Reiche In vnderthenigkeit bedancket vnnd wolten solichs alles
souiel auch das gebeude aniangende mit der badtstuben Ihrenn
Obem vnd Eltisten wiederumb einbringen, mit vndertheniger
bitte, wan s. f. dt. gen Rige kehme, die wolien In allem so
der guthen Stadt zum besten kohmen mag mitretich vnd befor-
derlich sein, AUeine der gesuchten offenen Mandaten halben noch-
mahls anregungO; das solichs gemeiner burgerschaffl zu keiner
vorkleinerunge gereiche, mit mehrem antziehen vnd erwegen,
wie sie es mit dem Mandat gemeinet, das es solte Ih[n)en sein eine
kimdtschafil vnd entschuldigung oc. Darin dan s. f. dt. entlichen
gewilligt, vnd mit den andem Stenden sich zuuorgleichen erbothen
Die gesanten baton, weiln Ihre pferde alda Im thale keine
stallunge vnd sie sunsten nicht zuuortziehen hetten, s. f. dt.
wolte sie mit der erbothenen schriefiUichen antworth gnediglichen
109
fordem vnd erlaubeD; M. g. h. begeret sie bei Ihme zum abent-^
essen zubleiben vnd Imandts der Ihrigen, der soliche schrieflle
Ibn nachbrenge da tzulassen^ Also die gesanten vff den Abent
speihe wiederumb nach wenden begeben, vnd ist Ihnen durch
Johannem Schmiedt, welchen sie benebenst herman schnidewindt
dorgelassen^ die schriefftliche ercleninge sambt den schriefilen
des herizogen zu Mechelburgk vnd preussen . daraufif es sich re-
feriret, volgenden Sontags (JuH 9.) vff den nachmittagk zukoh-
men, weiiche hierbej mil numeris j. 2. 3. zubefinden, ^)
Desselben Sontags (Juli 9.) die gesanten m. g. h. Meister
Ihre wieder ankunfil vormelden lassen, vnd ist Ihnen kegen den
abent durch den Secretarien Zachariain angesagt worden^ sie
volgenden morgens frue Ihren abscheidt erlangen sollen
AIs sie nuhn s. f. g. Montags (Juli 40.) vmb acht schlege
zu sich bescheiden vnd In sein gemach einfordern lassen, seindt
bei s. f. g. gefunden die Ehrw. hocha(chtbarenj Emuesten Er-
bam vnd woigelarten h. landtmarschal Phih'p schal von bell,
Johan Bockhorsty vnd Zacharias der Secretarius. Vnnd liess s.
f. g. durch gedachten Ihren Secretarien den gesanten vormelden ;
Es hetten sich s. f. g. mit Ihren anwesenden mitretigen numehr
einer eigentlichen meinung vnd antwort entschlossen, vnd dieselbe
Ihm dem Secretario den gesanten beuohlen vortzulesen. No: A.
Nach vorlesunge die gesanten geantworteten Das sie aus
der gethanen gnedigen ercleninge vormerken was massen s. f. g.
kegen diesse arme lande *~gantz veterlichen geneigt^ wollen den
Almechtigen bitten^ er s. f. g. lange befristen, vnd zu Ihrer
guthen wolmeinunge gluck vnd furtganck gnediglichen wolle
vorleihen oc. vnd wollen solichs alles Ihrenn Obern vnd Eltisten
wiederumb einbringen, gar nicht zweiffelnde die werden soliche
gnedige erbietunge zu ynderthenigem dancke annehmen.
Souiel aber das gebeude belangend wolten sie s. f. g. nicht
vorhalten^ das der h. Ertzb. sich gantz gnediglichen erbothen
Ihre gesanten nehstes richteltages zu besichtigung d^s gebeudes
vxm augenschein zuuorordeneU; derwegen doch s. f. g. die Ihrl-
/; «. No, 46$, 4f4 und 430.
110
gen so des vorstandt haben aucb darbej wolien vorofdenen, Do
als dan befunden, das die gebeude nicht schedlich, mussen sie
es geschehen lassen, Dakegen m. g. b. durcb Ihren Secretarien
geantwortet, S. f. g. webre dem h. Ertzb. alda keioer Juriss—
diction gestendig, die gesanten soliche antwort wolten lin beaten
aofihehmen, Was aber vnparteische kriegsleutbe erkenn^i koD—
ten, damit webre s. f. g. zufrieden.
Die gesanten zum heflfligsten wiedeiiiolet, In was schad^ui
die burgerscbafft geiuhret vnd zu ruck gesetzt worden, dadurch,
das Ibn Ihre heuser scheun vnd gerten fur der Stadt abgebrandt,
auff das man gemeinem gefabre vorkobmen mucbte, Derwegen s.
f. g. sich des so gemeinem nutz zu gutb kebme nicbt eussem
besondem Ibrem fursilicben Ambte nacb vnd wie von dem h*
Coadiutom, zu der zeil ais es die burger vbar sich gehen lessen,
zugesagel, sich solte ertzeigen, Der b. landtmarschalg saget, Es
webre ein alt lehen derwegen konte mans Ibme dem Sebleo
nicht nebmeui Welichs die gesandten mit nichten gestanden, vnd
den schaden so nubn zu zweien mablen durcb feuers noth sich
aus der vorborch vorursadbet angetzogen. webre zubedagen, do
sodans mdur geschehen, Ja solicher sdiedlidbenn gebeuden auch
ausser fours noth, In kri^s befahrungen isollen bejgepflichtei
werden, M. g. b. aber es bei der erkendtnuss erfarner krieggleuthe
liess benihen. was die eracbten konten, da wolte er nicht wieder
Als dan auch s. f. g. den gesandten ein schreiben so der
b. Coadiutor aus Veilin an s. f. g. den 4 Junij datiret yoriesen
lassen, vnd abschriefiRt desselben zufordern nadigegeben, bt mit
der gelesenen antwort Gopien No: A.') aucb diesselbe Gopie dm
brieffes No: B. *) Item die obgedaditen beider brieffe der Reussen
Notis G. D.*) sambt m. g. b. M. antwort No: E.^) den gesanten
aus der Gantzelej mitgetheilet worden, Damit sie Ihren bescfaeidt
gentzlich bekohmen vnd alsbalt vff den nhamittag wiedenunb In
godtes nabmen Dure abreise nacb hauss genohmen oc.
4) «. No. 4es md 464.
%) Der Brief det Coadjutors, s. No, 4e7, itt aus WOnq, den 4. JuU
daUrt; oben im Text o/fenbar ein Versehen.
$) S. No. 460. 4) S. No. 464.
Ill
9t6Sm 1559, Jnli 15. (ReTal). — Btlrgermeister
und Rath der Stadt Reval an Bdrgermei-
ster und Rath der Stadt Riga.
Orig. St. B. XIV, 7,
Avlldrdeniog, oiit ihnen zasammen den OM. za bewegen, gegen den Feind
▼onugehen, um der Yerheening des Landes zu steuern, zumal der Ddrd-
Uche Theil von den Russen ziemlich entblOsst sei, well diese sich an der
poiniftehen Grttnze znsammenz^Sgen. ^ Ueber die Beschlllsse der aof den
16. d. Mts. anberaumten Tagefahrt, zu der 8ie keine Einladang erhalten,
erbitten sie Bericbt.
M 4ono: Renei begeren ratb vnd hiilff wider den Feind.
1559.
T nseren franthliken grulh vnd wes wy sonsth mher leaes vnd
gudes vermogen thouom, Erbare vorsichtige vnd wolwise heren
bcsund^e guden frunde [Erbare vorsichtige wolwise heren inbe-
simdere giHmere vnd guden frunde], In wath grotem herthlikem
bedruck wehemode vnd dageliker geltspildinge wy alhir In vnser
StadI weg^i des barbarischen Russischen viendes sitten, Is lei-
der Iwen erb. w. so wol vns bewust, also das daruon weiterer
Erlnnening von vnnoten, vnd ob wir woU vermeinet vnd gentz-
lich verhoffet, vnsere genedige Herschaft einmal sampt denen
vom Adel vnd vorhandenem krigesfolcke sick nicht allein wOr*
den the felde bogenenn vnd den van got geweswen vordeil so
vnfrucfaibarlick nicht hebben verlopen laten, besundem da se
sidiL dem viende allein tho swach erachtet, vnserer truwen vele-
foldigen bit vnd vermaninge nha, In de verstoitenisse mith den
beaaberten potentaten In tides bogeuen hebben, dadorch negest
Ghristi thodat, wy vor femerem ouerfol beschuttet vnd de enth^
wante Slede vnd landtschaft henwedderumme by desser guden
soiDHiar tidt tho dessen Landen hedden mogen wedder gebracht
werden. Dartho dan ouermals wy In vnserer vtersten vngele-
genheit vns sampt vnseren borgeren benawet vnd vnserem ge-
nedigen heren tho dem ende, vth den truwen, dannith wy sy-
ner f* g. verwant, vnd vth leue tho dessen armen Landen^
nha vnserem itzigen venntfgen dennoch eyne eriieuelike surama
geldes tho wegen gebracht, Vnd als wy nicht twifelen
112
fals van I. Erb. W. vnd dhrer bOrgerschop werde gesqheea
sjmn, oder se als de idt beter thoenthraden dariho gelike gadt
wilHch synn werdenn. Domith so m5gelick so ein christlick d&-
dich vnd iho desser lande Eireddinge denlick vorhebben, vnuer-
mogens haluen by vnserem genedigen herrenn nicht mOchte ver-
suemet werden. Als wollen wy dennoch, de desses ordes dem
viende am negesteD sitten, vnd dagelick synes Infals wedder-
umme vermoden syn m(5ten, vmme christliker leae vnd aller
verwantenisse willen I. Erb. W. ibo solckem christliken werck
ermanet hebben, Dan als wy vth Darbte vnd van der Name
gewissen boscheit dagelick bekomen, Dai man mith geringem
volcke, ock kleiner muhe eynen groten vordeil am viende eria--
gen mttchte, vnd noch desses dages dorch einen dutschen de in
dren dagen in der Name gewesen, wy berichtet werden, dat
nicht ouer voftich Russen in der Narue syn^ dan he alle sine
macht an de polnische grentze bringen leth vnd ohme mher leide
is vor den sweden als vor den liflendern: Were vns alien rhue-
melick dat wy mith vnser macht sOlck heil versOken mtfchten,
Vnd where erbarmelick dat wy vnseres gudes vnd armodes nhu
noch verschonen wolden, da wy doch an velen Im lande ein
exempel, de dat Ohre so hoch geleuet, dat se gentzlick darvmme
kommen syn, Da ock I. erb. W. als de den Orden der dutschen
Nation am negesten, vnd dagelick schepe af vnd tho reisende
hebben, als leider nu vns ein Ider verby nha Wiborch, Iwane-
grot, dar ouer de Negen dutsche schepe liggen, beteren bosheit
m()chten hebben dat enthwa dessen landen entset komen m(kdite,
van einigen benaberten potentaten oder dem hilligen Rike dut-
scher Nation vnd darumme by sick eynen beteren bedacht hed-
den, dat man desse dinge mith hopeninge beterer gelegenheit
noch so wath muste ansehen Ridden wy vnser verwantenisse
nha fruntlick; vns dessuluigen vpt forderlikeste thouerstendigen,
darmith wy doch wor Inne erquicket mochten werden. Vnd da
I. Erb. W. vor radtsam erachten, dat I. erb. W. In vnser bei-
der stede namen gesuppliceret hedden, dat man desse noch vor-
handene sommer tidt so vorgeuelick nicht m(k)hte verfletenn vnd
dem viende d^ frucht des Wassedomes thogeneten, doruth tho
113
gelick lueringe bi dem krige inriteD mOcht. Thodem dat man
Doch den geringen vorradt de krigesluede vprgeuelick vordan
nicht verheren laten wolde, vnd wy dan kegen den Winter,
ahne alle hulpe des viendes wederumme vermoden syn musten,
Oder ock van den knechten yds eynes Innerliken vngluckes, de-
wile de hir vnlostes allentbaluen albereits genuchsam anrichten,
nicht besoigen dorflflen, Stellen wy tho I. erb. w. beteren be-
deDcleo. Vor vnseren einfalt tfuerst segen wy idt nicht vnge-
radeo, dat solcke vnderdenige ErlDneringe vnserem genedigen
heren gescheen m()chte, Dan wy se Ja darmith so wol vns suluest
mejTien, vnd nha vermOge gerne truwe bewisen woUen. Vnd
^cs desses alles I. erb. w. vor nutte vnd dat beste ansehen
^wden, bidden wy dersuluigen schriftliken bericht vns damha
UiOQerholden. Beuelen I. erb. W. hirmith dem almechtigen
Datam 15 Julij A* Lix
Burgermeistere vnd Badtmanne der Stadt Reuell
Zetiel.
Wy werden ock Erbare Wise heren In dato als den 15 Julij
dorch de Rede der ]ande harrien vnd wirlandt berichtet, dat
▼Dser genediger her eine thosamenkunft vp den 16 Julij binnen
Kiga yorschr«uen vnd se ock darhenne gefordert. Dewile se nu
den bref aller erst den 15 entfangen hebben se sick so Ilsam
^ de fart nicht vthmakep kOnnen. Wy ouerst hebben daman
kein schriuen bekomraen. Efille nu gunstige heren vp der da-
gefart eUiwes thouerhandeJen doran vns semptlick mochte gelegen
•ynn bidden wy vnser beste mith thoweten vnd wes ailenthal-
^^ vorafscfaeidet vns mith den ersten bi eigener bodtschop vp
^'Aseren vnkosten so keine thofellige vorhanden, thouerstendigen.
I^At verschulden wy nha geboer allenthaluen gerne Datum vi
^ Kteris.
I^enn Brbarenn Vorsichtigenn vnd Wolwiseon Heren .
^orgermeisteren vnd Radtmannen der Stadt Riga vn-
**^n besanderen vnd gonstigenn vnd gaden frunden.
m. 8
I
114
4169# 1559, Juli 21. Riga. — Memorial der Ge-
sandten des OM., auf dem Landtage zu
Riga den St^den ubergeben.
No(fl. St. B. VIIJ, $9.
Eine allg. Beisteuer znr KriegsrUstung betreffend.
In dorso: A.
Raethligss JBedenckenn meiness gnedigenn Henm Meisters
vorordentenn oc. des anzoegess halber vnnd wie die Con-
trlbutioDQ zuerhaltenn, zu Riga deno xxj Julij Anno oc. Lix.
Ob wol nun die gelegne bekweme vnnd voertregUche zeith,
darein dem Feinde seine geubte Tyrannie vnnd zugefugtenn scba-
denn, widerumb foglichenn zuuorgeltenn, zubetzalen vnud za-
erhoien vorhandenn. So befindenn doch die Heran vorordentenn
meiness gnedigen Hernn Meisterss bei sich, dass solch eine ein-
heliige zusamenn setzung zulage vnnd alier Krigss notturftigkeit
der semptiichenn stende Inss werck gerichtenn (sic!) vnmuglich
fallenn will.
Weiln aber offentlich am Tage, dass vor anfang biss nu her
auff diesse stunde, aller krigss vnkostenn mith abzalung der
Knechte, erhaltung der Archtalarj vnnd sonnst anderer Last vnnd
Muhe auff meinenn gnedigenn hernn Meister allein gestandenn,
Kontenn die vorordentenn nicht ermessenn, dass hinfuro, weiln
die andernn Stendenn solch ebenmessich myth angehet, vnnd Id
gleichenn fall dass Ire darbey zuthun vorpflicht seinn, die Burde
vnnd Last Iren f. g. allein vff den Halss zuschuetenn sey, vnnd
stundt Je billich hiebei zugedenckenn, dass der handel nicht
enen, sondem alle Stende' antreffenn thete, auch nicht eineo
sondem alien zu fromen gereichte.
Damith' dan den dingenn sein gepurlich mass g^ebenn,
vnnd der Feltzuck ordenthlicher weisse Inss werck geiichteti
Achten die hern vorordenten nicht vngerathen^ dass die andemn
Stende vnnd furnemblich f. Dt. sich nebenst Inen nhumalss
einhellich vorgleichtenn, wie, wo, wan, wormyth vnnd mith
wass vortheil derselb ahnzuck vor die Handt genommen> welcher
115
gestall gelih vffzubrengenn, wieviel geschuiz, krautb vnnd Loth
wagenn vnd pferde zur Archtalarj ein Jeder Standi, seiner gele^
genheit nach, zu felde mith zunemende, vorbunden sein solte.
Item, dass yor solchem wirchlichenn anzoge ein Iglicher vor
sich, mith aller zubehoriger Krigss notturft vnnd Profianth gefast
sesse. Auch zu aufbrengung Paurss vnnd wieviel derselben auss
Iglicher berschaft oder gesinde^ vnnd mith wass gewherenn er-
schieneo soltenn, gedechte^ damith Im anzuge vnnd Jeder zeit der
noetb kein mangel noch vorseumniss bei keinem Stande In dissem
aOeii gespforeth. Dass hiebei auch In zeith dess anzogess die
Stette, Heusser vnnd vhestenn ahn welchen denn 'Landenn am
Mastenn gelegenn dennoch dermassen mith Leutenn, Prouiandt
gesdmtz, krauth vnnd Loeth vorsorget werden mochten, damith
sie sich vormuthligss auffleuffenss vor dem Feinde zuuorthai-
(bngen vnnd zuerhalten hetten. Nicht zweiffelnde, wenn solche
eiDhelhge ordnung angericht vnnd von Jedem Stande wirchlichenn
vorfolgetj der Lelbe godt solte seinen gnedigen beistanth wedder
denn Fiendt veterlichst vorlhenenn, dass ethwass aussgericht)
iimd en^ttuug der armen Lande erholett.
Es sollen sich aber die hemn vorordentenn gentzlichen vor-
sdhenn, F. Dt. werde sich allenthalbenn gnedigst haben zube-
richtenn, Wass hochgedachter Meyn g. her Meister, wegen der
CoQiribution an dieselb newligst habenn gelangenn lassenn. Wel-
dier Pnnct auch Ire F. Dt« alhie vor die handt zunhemen sich
pedigst haben mith gefallen lasseu, weiln dan derselbig hoch-
noUch, vnnd one bewilligung vnnd vortsetzung solcher Contri-
bntionn die hem vorordentenn nith wissenn mugenn, wie vnnd
Wo der Krich, der bisher eine guthe zeith gedureth vnnd auff
liochgedachten meinenn gnedigen hem allein gelegenn^ auch noch
hehariich stehen solth^ In die lengede gedieheiich auszufiirenn
vnnd zuerhaltenn wo her auch alle andere notturft wei vormel-
delh zunhemenn oc.
Daramb pitten die hem Gesandtenn dienstlichs fleisses f.
Dt. wolte sich zuerhaltnus der Christlichen Kirchenn/ errettnus
diesser arinen vast vorstorbenen betmchtenn Landenn, mith
denn Stendenn dohinn schleissenn vnnd einhellich vorwilligenn,
8*
116
dass soloh eine Christliche Gontributionn, bei einem so wol ate
bei dem andern muge erhaltenn vnnd gleicheit, darauss einigkeil
zugetrostenn, gesporet werdenn. Ynnd alssdann veilrawte P^-
sonen auss einem Iglichem Siande datzu zuuorordnean^ so £e
Gontributionn forderlichst mochten einfordern vnnd gemeinen
Landenn zum bestenn, an die Krigss vnkosten, aiss bezalnng
der ssemptlichen Renter vnnd KnecGte wendenn. Wass dan In
solchem alien den Hern vorordenten meiness gnedigen Henm
Meisterss .von wegen I. f. g. zuthun gepurenn wil, wollen sie
sich alier pilligkeit erbottenn habenn.
Wan nun obgemelter massenn aIss ein (L: inj eile gelth
zuwegen gebracht^ wo mith dass zolth Krigsvolck zu bezhalen
vnnd aufzubringenn, sehen die vorordentenn meiness gnedigen
hem Meisterss keins wegs geraten abn^ mith dem antzoge, vnge-
acht dess Stillestandess, anzuhaltenn, sondem In dem Nhamen
Gottess Jo ehr Jo besser vorthzufarenn. Dan der Ritter: Ordo
mith einem zimblichen Krigsvolck (:godt Lob:) dei^estalt Vorse-
«
henU; dass mith zuthaett der Landtsassenn an Teutzschen vnnd
vnteutschen dem Fiendt wol zubeJegnenn.
J170# (1559, Juli vor 25.) — Entwurf zu einer
allg. Besteuerung des Landes.
NoU. SL B. VIII, 47. Sinl, mu No. 47/.
In dono: Auf ein gemeine anlag oder stewer yon den beiden hem
Nu: 5
Vortzeichnuss worauff die steur vnd anlage bei deo
landtsassen beruhen
Xtzlicher Her landtsass, ader vom adel sol vorpflichtei
sein, ahne zuthuen der paum zu geben von einem Idem
gesinde S mit*
Weiiche gesinde aber durch den nehesten durchtzugk
des feiends vorbrenth vnd vortorben, vnd doch noch
leuthe darauff vorfaandeU) SoUen 2 gesinde vor ein hei^
les gerechnet werden
117
Za diessem soUen die pauren vor sich selbst geben
aus einem Idem gesinde der wirth .... 1 mrk.
Die wiriin % mrk.
Ynd das ander haass gesinde an kindern knechten
ader megden so vber 12 Jahr alt sein ... 1 frdg.
Die EinfoetliDg so landt haben % mrk.
Die £mfoeUiDg ahne landt ...>... 1 frdg.
£io Itziicher Ambtman ader landtknecht von sei-
D6ID Jherlichen einkohmen des Ambts von 100 mrk. 10 mrk.
Ynd musten dennoch hierbei Ihren Ross dienst
thuea. '
Hi^ entgegen wirdt gefordert aus den Sieten das
ein Itlicher, vormuege seiner gather, von 100
fflrt geben soil 1 */• mrk.
47l# 1559, JuK 25..Biga. — Eecess des Land-
tags zn Riga. Cop. st, b, viii, 46,
Den Kriepzug gegen die Russen und die allg. Landessteuer, wie den
Rossdienst betreffend.
Wir Wilhelm vonn Gottess gnadenn Erlzbisschof zn Riga vnnd
Varekgraf zn Brandenburgk, zu Stettin Pomem der Cassuben
^^ond Wenden Hertzogk, Burckgrafe zuw Norenbergk vnnd Furst
zu Ruigenn. Vnnd wir dess Hochwirdigen Grossmecbtigen Fur-
5^ vnnd hern, hern Wilhelmen Fiirstenbe;*gks Teutzschs Or-
deonss Meistem za Lifflandts, vorordente vnnd volmechtige Chri-
«U)ff vom Neuwenhoff genant von der Leie alther vnnd Philipss
Schal von Bel Itziger Landtmarchalck zu LifQandt^ Heinrich von
Galen Yoigt zur Bouschenburgk vnnd Georg von Brabeck Haass
Cumpihur zu Dunemunde alle Teutzschs Ordennss, Johan von
Bockhorst, Wolter von Plettenberch, Philipss von Oldenbokum
vnnd Jurgen Virxs, Auch Burgermeister vnnd Radt der Stadt
Biga, Thun kundt vnnd bekennen hiemit vor mennichlichen^
dan wir vnnss aoff Jetziger gehaltner tageleistung auss allerlei
118
erhebiichen vnnd hochwichtigen vrsachen widenunb einess ge*
meinen anzugs vorglichen, Also, Dass wir Wilhelm ErtzbisschoflT
oc. mit den vnsern vnnd Jenigen so vonn alterss \7iter vnser
Banner gehorigk, den Sontagk vor Barptholomaej schierstkunSttg
(Aug, 20.) bei der Schmilten; vnser geliepter Freiindt vnnd
Nacbpar, iauch gnediger ber vnnd Oberster^ der her Meister oc.
mit seiner Liebe Bjriegsuoick vnnd vnderthanen zu Trikaten an-
komen soUen vnnd woUenn. Do dan wir Burgermeistere vnnd
Raedt der Stadt Riga vnser Kreigsvolck auch auff der nehe ha—
benn^ vnnd vnsern gnedigsten hern Ertzbischoffen voriger vor^
gleichung nach, so ethwan hieuorn zu Riga von beiden vnseren
gnedigsten vnnd gnedigen hem geschehen, zuordnen wollen, docb
hochgedachtem hem Meister * an seiner F. g. herligkeit vnnadi-
teilig. Es sol aber wir Wilheim Ertzbisschof oc. vnnd her
Meister oc. ein Jeder sein sonderlich Regiment, doch auff einerlei
Artikuly den, vnnd wass sonsten Im feide voertzunemen, Wir
vnnss mit andem zubehorigen Stendenn, ihm felde zuuorgleidiena
habenn. Ynnd sol auch alssdan, wan Gott gluch vorlhenen wirt,
dass Heusser Stedte vnnd anderss erobertt wurdenn, mit dem
erobertenn vnnd so darein gefundenn, auch den gefangnen die
gleichheit gehaltenn^ vnnd kein stanndt, so ethwass mit dartza
gethan, dauon abgesondertt werdenn, Sondem vielmher ein Je-
der dass seine, wess Ime seiner zu oder aniage nach gepurett,
dauon bekommen^ einhalt vnnd , vormoge der schriften, vnnd
darauff emolgten meuntlichen erklerung, so von vnnss Wilhelm
Ertzbisschoff vnnd vnns vorordenten geschehenn.
Vnnd dieweiln der Hochwirdiger oc. her Meister seiner Liebe
vnnd F. g. Kreigsvolck noch etzliche Monat hinderstellich^ vnnd
one entrichtnus derselbigen, sie nicht auf ader zu Felde zube-
gebenn, wol geschweigen ethwass kegen dem Feindt voertzu-
nemen. ALss haben obbemelte hem vnnd Stende diesser Lande
In eine gemeine Gontributionn, damit hochgedachter her Meister
seine(r) Liebe vnnd F. g. Eriegsvpick betzaienn vnnd vflfbrin-
genn, Wir vnnd die vberigen Stende auch gleicher gestalt dass
vnsser bei diessen Landenn dauon thun mochten, gewilligt, Nom-
blichen: dass ein Jede Herschaft ader vom Adel, der da gesinde
119
iiatt^ von einem Jedern gesinde i] mrk., ein Jeder wirdt la
mem gesinde j mrk. die wertin ^ mrk. Die Personen so darein
vnnd xij Jaer alth ader daniber j frdg., ein einfusslinch so da
landt hat j- mrk. Ein einfiisslinek aber so kein Landt hat j frdg.
Die Yorbranten aber, ein Jeder nach seiner ardtt, die helSle.
Die Jenigen so von der Herschaft Ampler Inne habenn, von einem
Jedern handert Irer Jerlichen einkunft x mrk. Vnnd die In. den
Stetten von eineni Jedern haupt so viel der ahn Deutzscher oder
vndeiitzscher Junck vnnd alt befundenn, Im gleichen von' Iron
gjBsten eine Marck, vnnd von Iren Erben, die sie bei Iren pflich-
teim nach wirdenn schatzen soUen, von einem Jedern Taussent
ij mrk. geben solien. Doch sollen vsrir Ertzbisschof von dem
^eiugpn so In vnser Stadt Riga gefallenn wirdt/ die helfte vor
vimss empfahen vnnd nebenst den andem so vnssere Ertzstifts
vnderthonen Contribuim werdenn zu vnsserss Ertzstifts vnnd
der Lande nutz vnnd besten anwendenn, dass wir vorordenten
obgedacht, also nachgeben, vnnd sol solche gedachter Stadt Riga
Contributionn Inn einen kastenn gesambleth, vnnd v^ir Wilhelm
Ertzbisschoff oc. her Meister vnnd Radt der Staedt Riga ein Jeder
A^il, dartzu einen schlussel habenn, vnnd wan ess gesamblet
vnnd zuhoef gebracht, durch vnsere heider seits vorordente ge-
theilet, vnnd alss dan wohin ein Jeder dass seine dauon be-
kommen, dohin wie obgemelt gewendelt werdenn.
Ess haben auch wir anwesende Stende obbemelt, vor Raedt-
sam angesehen vnnd bewilligt, dass ein Jeder herschaft vnnd
vom Adel von drien Gesinden einen Kerl zu Rosse ader zu fusse,
one die zeuchfurer mith sich zu Felde bringenn sol, domit man
80 viel desto stercker werdenn vnnd sein muge. Vnnd weiln
^e Stende nicht beisamen^ sollen die vbrigen zu solchem allem
anch vormanett, vnnd also die gleicheitt gehalten werdenn, one
dless gefhere. Dess zur gewissen vrkundt vnnd beuestigung der
warheit haben wir Wilhelm Ertzbisschof oc. In beiwesenn einess
A.i[i(8)schusses vnsserss wirdigen Gapittelss vnnd Ernuesten Ritter-
schaft, auch wir vorordente dess hem Meisterss In beiwessen
vnnd mit *beleibung seiner F. g. volmechtigen Ausschuss der
ftitterschaft vnnd Landt Stettenn, vnnd wir Rurgermeister vnnd
120
Raedi der Stadt Riga, nebennst den Elterleuten der Gemeiode^
obgemelter massen, diesse vorgleichung; einhelliglichenn vnnd
YDwiderpuflichen; eingangen vnnd bestetigt. Die wir Wilhelm
Ertzbisschoff oc. vor vnnss vnsser Capittel vnnd Ertzstift, vnnd
von wegen dess hem Meisters oc. S. F. G. Landtschafl vnnd
Stete^ wir Philipss Schal von Bel Itziger Landtmarschalck zu
Liiflandt Deutzschs Ordennss, auch wir Burgermeister vnnd Raedt
derr Stadt Riga, von wegen der Stadt, mit vnserm angebom
vnnd gebreuchlichen Sigiiienn Confirmirt vnnd liteunden getnickt.
, Geschehen zu Riga Tags Jacobj nach Christj vnssers heilants
burth Iffl funfzehen hundertt vnnd Neiin vnnd Funflftzich.
4I72# 1559, JuK 25. Biga. — Artikel des Re-
cesses der zu Riga tiber die Kiiegsbereit-
schaft gehaltenen Tagsatzung.
Note, Rev. R. A. Einlage stt No. 477.
Yorgleichung des anzogs wenn vnnd wasmassenn
derselbig gescheen, vnnd wie mann
sich Inn denn Krigssachenn vor-
halttenn soil, zu Riga
den 25 Julij anno oc.
\
Xirstlich weilnn man nhu mehr Contributionn wisse, vnnd wlch
geldt vff zu bringung dess kriegsvolcks gewerttigk habenn sich
mein gnediger her mit dem hernn £(r)tzBischoff zu liga oc.
enthscblossenn, welchs gleichsfalss von ndeme hernn Ertzbisdioff
dem hernn zu Curlandt vnnd Osel zugeschribenn werdenn soU,
dass solcher anzugk einhellichlich vnnd vonn aUenn .Stendenn
Schleunigst Inss werck gericht die Lande Erstlich aufiierschrei-
benn, vnnd des Bitter Ordennss Stende rait alter Ihrer krigess
Munitionn, Sonttags vor Bartholomei welcher 1st der xx Aogosti
zu Trikatenn ankommenn vnnd erscheinenn sollenn, wo selbst
Oder auf die nehede die Stifift Stende gleichsfalss ankommenn,
121
' yimd alda dorch die beupter vnnd krigs Rethe beradtschlaget
iverdena soil, wohinn der zugk vortheilich zunemende, vnnd
wass allennihalbenn zuthuende seinn will, vnnd weilnn Ider
herschaflt ^rbottich, vonn w^en Ihres Stands denn armenn Lan-
denn zum bestenn kreigsvolck vnnd andere NoUurflt So vile
moglich zuunter halitenn vnnd zuuorschaffenn, So Sol der her
Ertibisdkoff denn halbenn theil der Contributionn vonn wegenn
der Sudt Riga vnnd dann denn vullenn theill seines Erizstiftt,
liiDwiddenimb auch mein gnediger her Meister denn Rigischenn
haiben iheill, vnnd dan denn vullenn theill von wegen s. f. g.
landenn vnnd herligkeittenn Entpfangen vnnd aufnemenn lassenn
mith soJcher einnhemung vnnd hinwendung werdet auch gebur-
Itch ordnung gesatz vnnd bestellet werdenn oc.
Mith dem Krigs Regimenntt Im Lager soil ess desse maess
habenn vnnd 1st vorwiiligtt, das der her ErtzBischoff oc. vor
sich, vnnd die andere Prelatenn, alss Ihrenn Suifraganijs s. f. D.
sonders Regiment vqnd Jurisdiclionn babe, welchs meinem gne-
digenn hernn Meister mith seiner f. g. Landtschafil vnnd krigs^
volck sonderlich auch zuthun sein soil, doch soil dass Regimentt
auf einerlei Articul vnd Recht aussgefurt virerdenn, welchs mann
sich dann Inn zusamehnkunSt weiter zuuoreinigen. In erobernus
Lande Stette vnnd Schlosser auch anderer vomhemer dinge, sol
die gleicheiU gehaben vnnd ein Iglicher nach seiner anlage vnnd
krigs vnkostenn zugeniessen habenn.
Geschutz krauth vnnd loth soil einn Jeder herschaft dessel-
benn Senile Ime notig vnnd Immer vfbringenn kann, mith sich
zu felde nhemen,
J'
Mith denn Baurenn soil ess desse gestaldt haben das einn
Jede herschaflll vnnd die vom adell vber Ihre zeuckfeurer, denn
driltenn werhaftigen Mann enthweders zu pferde oder zu fuess
mit sich sollenn nhemenn, solche. soUenn zur wehre gebraucht
werdenn, vnnd Ihre eigene fhane habenn, auch In einen sender-
ijchenn lager liggenn vnnd Fuirirt werdenn, Einn Jede her-
sdbafiFt sol auch bei Ihre paurenn obwann einen oder zwei der
Landtknecht volgen, so die sprackenn konnenn, bestellenn, vond
wie die anzufiirende seinn, haben die kreigss Rette zubestellenn^
122
doch sol man vorsehung thun, dass denn baurenn beide h die-
seno auch fiende lande dess Jegenn ess sei an Prouiandt oder
anderen vonn denn kreigsleuttenn nichts mit gewalt enthnom-
menn werdenn oc.
Die vhestenn Sonderlieh die vornembstenn grenntz heuser
vnnd Stette zubesetzenn^ 1st vorwilligtt, das der her ErtzBisch(
die Seinige, gleichsfallss auch mein g. h. Meister vnnd andere
herschaffl die Iren der zimlichenn gestaidt mit Leuttenn vond
ajiderer Notturfll ^ versehen soilenn, das seiche vor einenn vor-
muethlichenn einfall zuhaltenn
So es auch die gelegenheit gibtt vnnd ess muglichenn za-
thuen^ Sol mann auss alien Stendenn vff der grenntz ein hinder-
holtt vonn etzlichenn Krigsfolck, ahn einen w^ leggenn sso
dennoch dem fiende ein abschreck eines einfalss oc.
Vnnd sonderlieh sol ein Jede herschafll vnnd vndersassenD;
nach alle Irenn vormuigenn vnnd pflicht sso starck sie konnenn
zu felde kommenn dameth desse dinge deste Stadtlicher vond
fueglicher anzufhuerenn,
Auch Letzlich dahinn gedacht vnnd getrachtet werdenn, dass
dem gemeinenn Lager auss denn stettenn vnnd Sonnst Prouiandt
vnnd andere Notturfft nach gefurtt, dass auch einn seiches auf-
sehenn beschehe damit dass deusch krigsvolck so wol die Baureo
albie Im lande Im anzoge keinen schadenn ihun mogenn oc.
Was sonnstenn ahn mehrenn dingenn vorhanden vnnd hie
nicht gedacht, gleichwoU aber zuordnen hettenn^ habenn die
Kreigs Rette vnnd heupttef vff Biliige richtige Beene zubriogen
Inn zusamennkunSl, oc.
123
Vorzeichnuss wass gestaldtt die Contribution
damit der anzugk nicht voriengertt
Sondern dass krigsvolck auf
die Bene zubringen
vorwilligt vnnd
einhellig ein-
gangen.
Erstlich wie ess zu lande sal gehaltten werden
Jtiinn Ider her Oder Edelmann auch andere so vnter sich fiau-
renn habenn soUenn vonn einem Jedenn gesinde ij mrk. gebenn,
Alss der j ^ gesinde hatt gibtt ij ^ mrk. vnnd ssb vff vnnd abe,
diss geldt aber sol die herschaSt vor sich aussgebenn, vnnd den
Baurenn nicht abgehenn^ dass soUenn aber Innen iandess die
vom fiende vorbrandte vnnd yordorbene gesinde daer noch leutte
Torfaanden zwei vor eins gerechnett werdenn. Hiezu sollenn
^mder einer Jede'mn hohenn oder nidrigenn herschafit die Bau-
renn vor sich zugebende schuldig seinn, sso die herschaft nicht
angehett, auss einem Jedemn gesinde der Rechte worth j mrk.
die wirtinne ^ mrk. vnnd denn alio Personenn Ime gesinde es
sem kinder knechte oder megde so vber xij Jaren alt seinn
] ferdingk Die einlfoetling oder pirchincken sso woU Loess-
treiber so keinn landt haben, sollen geben j fording
Die Landtknechte sollenn bei Ihrenn gewissenn vonn wegenn
Oirer Jerlichen, Inkumfth vnnd geniess so sie auss Ihren ampteren
habenn vonn j ^ mrk. x mrk. zugebenn schuldig seinn
Die kruege sein auch nicht zuuorschonenn sondernn nach
gleicheitt der andemn paurn oder Ihre gelegenheit nach zu schatzen
f
Nachfolgender gestaldt solle die sso In stettenn wiekbylden
vnnd hackelwerckenn wonen Ihre Schatzung geben
Item vonn einer Jedemn personn so sie Ihm hause habenn alth
vnnd Junck nebenn den kindemn keine aussbescheiden j mrk.
Vnnd dann vonn Ihrenn liggendenn grundenn von Tausent
ij mrk. vnnd von hundert j ferdingk.
124
4176^ 1559, Juli 29. Ltlbeck. — Johann Schme-
demann und Laurentius Schmidt an Btbr-
germeister und Rath der Stadt Reval,
Orig, Eev. B. A.
Die revalschen Rathsgesandten auf den Hansetag berichten liber die un-
freandliche Aufnabme, die ihnen geworden, und iiber ibre Bemlihuagen,
die Beschlagnahme der revalscben GUter aafzubebeo.
In dorto: Receptae 17 Augustj A* 59
V nsern grut vnd denste nach allem vermogen Erbar vnd wiese
hereD; e erb w^ semptlige gesuntheit, so wol der vnseren, sein
wie Jeder tit tho horende boich erfrewet. Wie dancken gade
vor vnser personen, wie sin noch nha dem willen gades in
temliger gesuntheit, vnd konen dem nha e erb w dienstlich nicht
bergen, dat wie den 22*^ Julij tbo Lubeck von Traaemunde
angekamen; vnd also gade lof vnse reise gewunnen. Wo wil-
kame aber, sej wie wol tho funde kamen, de tit ouer wie bir
gewesen, heft sich nemant vnser, so weinich binnen, als thorn
deile buten radess bekummert oc. Wiewol wie hir vast voa
velen mit vnfreuntlichen ogen nha dem olden angesehen^ vnd
mit dem besten gade geklaget nicht gemeinet, so hebbe wie doch
vnsem strackem vperlechten buele von e erb w in loss bear^-
beidunge der Revalschen gudere ahn menschlichem vnd moge-
liken flite nichts erwinden laten. Vnd dar vp de Lubschen hern
Burgermeister bosucht, bie densuluen Instendiges flits angeholden
vnd gebeden vmb gunstige naberlige Relaxation des vorhengeden
arrestes ouer vnse guder wedderumb vnd hebben e erb w^ oha
velen gehalten reden vnd wedder reden vnsem articulerten mede
gegebenen boricht vth wat notwendigen vnd vnuormitlichen or-
saken eine stadt Reuall ohre schepe vth maken moten, ouerge-
geuen, Mit denstligem bidden, denselben reiOichen toberhertigen
vnd vns mit wilferiger vnabslegliger antwort dar vp tho bolege-
nen, Des sich de hem Burgermeistere mit flite in den Radt Ibo
brengen angenhamen, vnd belauet vnse bestes bie e erb w gun-
sten oldesten tho weten. Sso heft Idt sich doch mit der slutli-
gen antwort tho geuen, bie e erb w** anderer hoichwichtiger
125
orher stadt geschefte haluen verweilet, dat se dar nicht tho kamen
konden ehr ein (L: am) tokamen Mandage (Juli SL), so moge wie
horen wes vns durch dat vorordente vtschot^ twier orher Rades
personen, dar vp tor antwort gegeuen. Wie vorhapen vns noch
aUe des besten Idt mach so sure vnd bister vtsehen als Idt wiJl.
Dit is noch tor tit eine sleperige, ia wol tho besorgen, vorgeb-^
liche thosamenkumpst god beters, Were wie tho. hus gebleuen
wie hetten vns io so woll als de von Riga, de vorhenne so gut-
willicb mede toschicken vnd aber nhu anders befunden schrift-
ligen entschuldigen vnd den Erbarn von Dantzick vnse macht
toschriuen konen. Wes wie ock vor trost in vnsem noden bie
den Steden erlangeu mach god weten vnd de tit geuen, wenner
de gesanten der £rb Stede nhu ankamen werden. sunst nichts
vor dit maly hir negest mher boscheides. Wie toschicken aber
nichts tho weniger e erb w° Copien hier bieuerwaret des ero-
nerden vnd ingenamenen landess detmersschen god beters, den
Idt dar to kumpt von den vordregeU; von beiden siden vpge-
richtet, e erb. w moten Idt nha'dem sinne lesen laten. Idt is
VDss gar vnflitich vnd vngeschiket afgesent then handen kamen
vnd tobetruwet worden vnd wolien e erb W^ hir mit dem Al~
mechtigen denstlich in sinen genadenreichen schutz vnd scherm
entphalen hebben Datum Lubeck den 29 Julij Anno 59
I. erb w
gehorsame afgeferdigte gesanten
Johan schmedeman
Laurentius schmydt
Den ErbarD vorsichtigen vnnd wolwisen hem Burger-
meUlereD vnnd RsdlManoea der Stadt Reuall, vnsern
gelebten Oldesten then handenn.
Die Eitilage nicht hierher gehHrig,
1^
Wn. 1559, JuU 31. Wenden. — OM. Wilhehn
Ftirstenberg an Btirgermeister, Rath, Ael-
terleute, Aelteste und Gemeine der Stadt
Reval. Orig, Bev. R. i.
Spricht bei Uebersendung des juogsten Landtagsrecesses die Ueberzeugang
aas, die Stadt Reval werde sich, auch ohne mitberatiieD zu haben, dea
Bestimmungen der Stfinde fttgen und sie alsbald bei sich ins Work setzen ;
auch ihre Knechte nach Trikaten senden. .
In dorso: Traditum 19 Augusti a Legatis
Von Gottes genadenn^ .Wilhelm Meister Teutsches Ordenns
zu Lifflandt
V nnsem gunstigen grus etc. Ir werdet euch ' allenthalben auss
Vnnsernn ergangenen schriften vnnd sunsten wissen zuerlnnern,
In wass sorge vnnd muhe Wir ein zeit her gestanndenn^ damit
Ibn Jetzigenn von Gott dera Almechtigen kegen dem feinde
gegebenem vortheil; das Kriegesvolck bezalet^ vnnd gebraucht
werdenn muge, Derwegenn haben Wir zusampt dem hoch-
wirdigsten oc. herren Ertzbiscbofienn oc. sowoll der andem
Stennde anwessenden gesannthenn. In Ynnser Stadt Riga, Ynns
nicbt alein einer gemeinen Contribution zu bezalung des Kri^-
YolckeS; dann auch wann vnnd* zu welcher zeit der anzug kegen
dem feinde soil vorzunehmen sein, Sowoll einer Malstadt der
Algemeinen versamlung entlich vnnd eigentlich verglicbenn vond
entschlossen. Der AUerbochste Gott wolle es zu seines nahmens
lob, preiss vnnd errettung der Armen Cbristenn, mit genadenn
gesegnen, welcbes Abscheides Wir euch Inuerschlossenn ab-
schrifllenn thuen vbersennden, Sintemahl Ir aber bei diesser
verhanndlung wegen kurtze der zeit, die Ewrigenn nicht
habea khonnen, Seint wir doch neben Anndem Stennden
dieser lannde, von denen Ir euch Vnnsers eigentlichen ver*
sehens nicht besonndem werdet, zuuersichiig dz Ir alle ds
Jenige wess zu erhaltung dieser Armen Lannde Ewrer eigen
weib vnnd kinder einhellig beschlossenn, mitbewilligenn vnnd
volnstrecken helffenn werdet, Vnnd begeren derwegen gannti
127
gnediglich, Ir Ihn Ewrer stadt, vennuge solches entschlusses
solcbe scfaatzung vnuerzuglich durch Ewere verordneten einneh-
mer versamien, vnod alsdann zum furderlichstenn ahn hero ke-
gen Wenden ahn die verordneten Schatzmeister schicken vnnd
vberlaiffem wollei, Damit vor dem beschlossenen anzug dz
Kriegsvoick bezalet, vnnd ahn den feinde ohne lengern verzuge
gefdhret werden muge, Ihm gleichenn begerenn Wir genediglich,
Evnre knechte die Ir Vnns nach dem Alten zu halten schuldig
aof erwenthe vnnd beschlossene zeit nach Trikaten gewisslichen
vnnd eigentlichenn abfertigenn woilen^ Das gereicht each zu ei-
gener errettung vnnd allem bestenn^ vnnd Wir seint es In gna-
den vnnd aliem gutem zuerkennen geneigt, Datum Wenden den
letzlen Julij Anno oc. Lix.
DEon Ersamen Yorsichtigen ynnd Wollweissenn VnDsern
Ijebeo getreweon Burgermeister vnnd Rbatmannen, So-
won Alderlenten, Eltesten vnnd ganntzer gemeinheit
drei«r Gildestuben, Ynnser Stadt Rheuall.
Die Einlage s. No. 47S.
4179« 1559, Aug. 2. Biga. — Bericht fiber die
Werbung der Gesandten des OM. beim
Hath der Stadt Riga um ein Darlehen.
Cone. St B. VIII, 5.
Da die bewilligte Gontribntion bei fortdauerndem Kriege nicht ausreiche;
biltei der OM., ihm gegen Unterpfand Geld vorzustrecken, worauf der
Rath darUber sich mit der Burgerschaft zu besprecben zusagt.
in dono: Des b M. Gesanten werbang vmb vorotreckung gelto vbier die
Ingegangene Contribution ,
JiJenn 2 Augusti hora 3 a meridie ein Erb. Rhat versammelt ge-
wesen, Die Erbaren Emuesten vnd Achtbaren Jurgen Fyrxs vnd
hinrics Sel Inn Bottschafit meins g. h. Meisters zu leiflandt auffge-
kommen vnnd erstlich Irer f. g. gnedigsten gniss vnd zugethanen
.willen angekundet, vnd dar nach Ihr mithgegebene Gredentz an
128
einen Erb. Rhat vnd die gemein habende vbergeben, auch mundt-
lich vorgetragen. Das hochgedachter meiD g. fa. M. mith grosser
9
frolockung verDohmmenn, das sich alhir aDgewesene hem Stende
Ritterschafil vnad Stete, Inn etzlichen sacheDn da der Almechlige
vor zu dancken verglichen vnnd das ^ch neben andem hem
StODden oc. der Ritterschaft die Statt Riga Inn die Contribation
eingelassen. £s hettenn Ihren f. g. die sachen aber die Contri-
bution belangennd vast vberlecht vnnd bewogen, vnnd befunden
by sich das Ihren f. g. mith solcher Contribution zu absoJdung
des kriegs volcks nicht zu kommen konten. Vnnd nach dem
dan Ihre f. g. noch teglich kuntschop erlangten das dem feindt
Itziger zeit nach aller gelegenheit abzubrechen wher, So wolten
Ihr f. g. die gelegenheit nicht gem verseumen, sonder sich er-
bottenn haben all das Jenne wes sie haben dar zu stellen, auch
Ir leib vnd blut dar bey auff zu setzen, vnnd es aber wie an-
gezogenn an geld mangelt. So vvollen Ihre f. g. gantz gnedigZich
begeret vnnd gebettenn haben, das ein Erb. Rhat vnd die auss
der burgerschaflft so der Almechtige vor anderenn gesegenet Ihr
f. g. Inn dieser eussersten gefar vnd nott nicht verlassenn, son-
der sich vnd gemeinen landen zum besten mith einer ansehent-
lichen Summa gelts zu entsetzenn, Es soltens aber ^in Erbar
Rhatt vnd die auss der Rurgerschafift nichtt vmb sunst thun,
sender die Itzt anwesenden gesanten hetten von Ihren f. g. vol-
macht nha b^schener vnderhandlung den Jennen so gelt auss
thun wurden, ein ader mher vnderpfandt an den orten vnd steten
da sie es begerten als bald In zu thun, welche sie so lang b
haben besitzen vnd gebrauchen solten biss der geringste pfen-
nigk mith den moisten aussgekomen vnd entrichtet, Reden noch-
mals sich fair In vndertheniglich zu erzeigen: dan Ihren f. i-
sunsten zu kein trost dan zu der Stat von Riga hetten, sodaos
wolten Ihre f. g. vmb einen Erb. Rhatt vnd gemeine Rurger-
schafli die tag Ihres lebens In gnaden zu erkennen nidit eriassen.
Ein Erbar Rhatt sich der gnedigen begrussung Ihres g. h*
Meisters vndertheniglich bedancken lassen mith widerumb gludi-*
wuDsdbung vnd vnderthenigen dienst eipietung, weili aber did
vorgetragene sachen Elterleut Eltiste vnd gemein burgerschsft
129
mith betreffend, konte sich ein Erb. Rhatt Itz ohn vorgehnde
beredung mith keiner andtwort vornhemeD lassen, Mith bit an
der vorzogerung kein beschwer zu tragen, ' Auch ist an sie ge-
smmen sich zn erkleren, ob mein g. h. M. auch geneigt Ihren
▼origen erbeden nha wes erblichs zu verkauffen, worauff sie
sich dan das sie des keinen beuelch hetten, horen lassen,
4(SO« 1559, Aug, 3. Riga. — Aeltermann und
Aelteste der Schwarzenhaupter zu Eiga
an die zu Reval. Orig, Rev. Schwrzh. Lade.
Auf die MeiduDg der Addressaten vom Verlast des Hauses der iiberseeischeii
Kanfleate zu Dorpat erkldreo sie die Aeltesten der SchwarzenhSlupter in
geotonter Stadt der Saumseliglceit, ja selbst des Yerraths schuldig und
efiprehlen, dieselben zur Veraniwortung zu Ziehen, sofern sie nicht einen
beglaubigten Beweis ihrer Schuldlosigkeit beizubringen vermdchten.
/» dorto: Anno 59 adj 17 augusto Diusenn breff entpffangen
von den oldesten
Vnsem freundtlichen gruss, vnd was wihr sunsten zu angeneh-
men wilferigen diensten bestes vermuegens seindt, mit vleiss
zunor, Ersamen vnd vorsichtige lieben Olderman, Beisitter vnnd
Eltisten, besondere gunstigen freunde, Was E. Ersame gunsten
von wegen der Erbarn geselschafft vnd Companie der Schwartzenn
Beubter zu Derpte, weliche leider, als bevnist, von dem vor-
woster aller guthen Ordenunge vnd Policej dem Musskowiter zer-
nittet, mit vberschickunge der Presidenten derselbigen als Hans
Bock, Glaus Howschildt, Hinrich Beeck, Remmerth Stallknecht,
vnd Jurgen Fleer, vbergebenen bericht an vns schriefftlichen ge-
langen lessen, Solichs haben wihr aus vnd benebenst E. E. gsten
an vns gethanen schreiben nach der lenge allenthalben vomoh-
men : - Vnd muss dem allerhochsten Im hiemel geclagt sein^ das
die guthe Stadt, weliche vor also viel Jahren hero von den
Teutzsch^^ herlicben fundiret, erbauwet vnd bewohnet, von Godt
dem aLsiechtigen mit guther nahrunge vnd bequemigkeit vnd
nohn entlichen In diessen letzten zeiten, welichs die hochste
m. 9
130
wolthat ist, mil seinem heilligen allein saligmachenden worte der
wahren reinen lehre des Euangelij begnadiget, Im gleichea mH
herlichen Priuilegien, Immuniteten vnd Policej Ordenung vorse-
hen, also Jemnierlichen dem vnchristlichen barbarischen feieode
ei^eben, welicher nit allein mil weckfuhren vnd mannigfiaHigefl
vlQagen die arme burgerschafft zum . hochsten beschweret, dan
auch der guthen Stadt alte wolhergebrachte frej vnd gerecfatig-
keiten; vnd guthe Regiment; gar vnd al vornichtet, sie Ihres
vormuegens vnd vorratbs entblosset, vnd Ihre libertet Inn eusser*
ste dienstbargkeit vorwendet, Solichem vbel man aber mit gu-
them vorsichtigem rathe vnd godtlicher zuthat wol hette Inn zeit
begegnet, Wie aber dem allem, was des sich nuhn also zuge*
tragen, muss man dem lieben Godt vnd der zeit, In hoffbung,
beuhelen.
Nach deme aber zu solichem vnheil auch das geschlageo,
das sich der feiendt, nach einbekohmunge der guthen Stadt, auch
des loblichen hauses der Erbarn Namhafflen Geselschafit der
Schwartzen Heubter daselbst soil angemasset, vnd desselben
vorbrieflften vnd vorsiegelten gerechtigkeiten, vorratbs vnd vor-
muegens spolijret haben, wie dessen der Oldermanne vnd Elti-
sten, so von E. E. gsten desshalber zu reden gestellet^ vbcr-
geben bericht ferners Inhaits vormeldend, E. E. gsten vns tOr
geschicket, vnd gebethen, was In diesser sachen femer vortzutieii'-
men, vns, aus vorwandtnuss, darinnen mithratig zuertzeigen: Tnd
wihr vns, Godt lob, der gebure noch noturSt noch wol zuerinnern,
Was gestalt die gedachten Geselschafller der dreier lifflendischen
Steter sich In rechter bruderlicher einigungs vorwandtnuss, oom-
municatis obsequijs gantze viel Jahr hero zusammen gehalten, siefa
einander zu Ihrem auffnehmen vnd gedeien getreulich gemeinei,
beforderlich vnd beipflichtig gewessen, dermassen, das sie Id
kurtzen Jahren bei andem ausslendischenn Steten desshalber Id
nicht geringer reputation, Ihrer getreuwen zusammen setzuogB
halber, kohmen: Als seindt wihr nochmahls nicht weinig^ schul"
dig vnd gantz willig, was zu wiederbrengung vnd furtsetzong,
nutz vnd frommen solicher loblichen gesamschafll, weliche dufch
den feiendt dermassen zu ruck vnd In abnehmen, Ja wol enl*
I
131
jichem vorterben geseizX, gereichen mag, hochstes vnsers voF'^
nraegens mbelbrdern, Thuen derwegen, was hierinnen vortzu-
nehmeii, wihr rathsam zu sein eracbten, doch vff E. E. gsteu
TorbesserojQg, vbs vaser guthen wolmeinung hiermit ercleren,
Tnd hetten vns vorsehen, Elterleuthe vnd EUisten ehirberurter
geselachafil der Schwarizen Heubter zu Derpte der vorDunfift
vnd des bedachts gewessen, vnd sicb besser, dan leider gesche-
h&i, bei Ibrem Ambte ertzeiget vnd vorhalten, solidis Ihnen
raluDlichen vnd der gantzen gemeinhelt der mehrgedachten ge-
selschafit vortreglich gewessen. £s halt Ihnen geburet, Nachdem
sie sodan Ambt zuuorwalten gehabt; da sie nit einem Priuaten,
besondem einer gantzen ehrlichen geselschafit, Ja schone alte
priuilegieny Antiquiteten, vnnd Ordenungen^ erhalten, vnd In
fiotichem nothfall vorstehen, vnd nicht weniger, Ja viel mehr
Tnd billicher dan Ihr eigene wolfarth hochstes vnd eussersts
Yonnuegens leibs vnd guts, In achtunge vnd vorsehunge nehmen
•olten: Sie haben aber einen gar greifilichen vnuleiss darin
geubet, welicher auch nicht vnbesprochen zulassenn, wan es
«ich gleich eine entzele persone, wie alhier eine gantze gemein-
fceit oc. concemirete, Dan es Jhe also vnd nicht anders muss
gehalten warden, da Imandts etwas zu getreuwen handen In
gather vorwahrunge auffiiimbt, vnd Ihme es wirdt begleubet,
muss darinnen seinen mueglichen vnd menschlichen vIeisS; gleichst
fieinem eigenen guthe anwenden, das es Ihme nicht enteussert
ader vorterbe oc. worin Ihn auch der geringste vnuleiss der be-
ficholdigung nicht enthebet, Viel mehr solichs In sachen so ge-
aeine wolfarth, gedei, vnd vorlust alter, mit schwerer muhe
wolerlangter Priuilegien, ifreiheiten, vnd loblichen Ordenungen,
wdiche Itziger zeit also nicht auss tzubringen, betreffend, muss
%lso vnd nicht anders gehalten werden. Vnd wirdt Jhe vnd alle-
wege ein Erbar gemuthe, trew, vnd glaube viel mehr schei-
nendt vnd offenbar an dem, wie sich einer In sachen, seinen
fiehesten, ader gemeinen besten, so Ihme zuuorwalten vortrau-
wel, dan seine selbst person betreffende, vorheldet. Es haben
die Elterleuthe mit bestande nicht vortzuwenden, das sie einig
genngsam auffsehen vnd sorge fur das so Ihnen zuuorwalten
9*
132
vortrauwet, gehabt, Dann es Ihnen nicht vber angewanten nKMg-
lichen vleiss^ vnuorsehenlicb, plutzlich, ader heimlichs diebstato,
besondem Inn oifener vhede genohmen, da sie solichem ^bel
vor der eroberunge Inn zeit, ader auch, als sie, nach besche^
hener ergebung, ein gantz Jahr In der Stadt sich vorbalteD,
gleichst andernn Obersehischen, mit dem Ihren dauon ziehea
kdnnen vnd nicht durffen envarten, was zu befahren gewesseo.
Wie sie dan auch des Ihren guthe achtunge gehabt, vnd es dem
feiende entnohmen, Aber gleichwol In alsodaner geraomen tat
vnd bequemigkeit die Schragen, brieff, Siegel, vnd vorrath,
daran vnser vnd vnser nachkomen ehr vnd gedeien gelegeo,
nicht wenigers Ja auch mit grosserm vleiss vorsehen vnd In
sicherheit beschaffen sollen; damit es dem feiende, wie leider
geschehen sein soil; nicht zu handen kohmen, Haben sie das
Ihre weckbringen konnen, eben so wol sie auch die dinge so
Ihrer vorwaltunge vortrauwet an sichere orther bestelleD soUeD
vnd mogen oc. Daraus dan offenbar das Olderman vnd Eltisten
sodanes groben vnuleisses vnd nachlessigkeit billich beschuldigt
vnd vmb kOhr, wandel vnd abdracht In ansprache genohmeo
werden, Dan sie Jhe auch Inn deme seumigk gewessen, welich(s)
nach menschlicher einfaldt ahne muhe leichtlich hat konnen vor-
huetet werden, wie auch andere gethan haben, Welichs biliidi
lata culpa ist, quae adeo dissoluta atque intolerabiiis est, nt
merito comparetur dole malo, et aeque ac dolus malus praesto-
tur, et quia a(b) omnium hominum natura abhorred uix creditur
fraude et malo carere qui huius culpae arguitur 1: quod Nerui
et ibi post gl. Bart. 11. Depositi. Deme allem nach E. E. gst»
reifflicheres rathes weiter haben zuerwegen, was In diesser
sachen zuthuen vnd vortzunehmen, dan die Olderman vnd ElU-
sten, gebuerlicher ansprache, abtrages, rede vnd bescheits nicbt
zuerlassen sein, angesehen, das Jhe zubeclagen, In solchen
sachen, daran alsouiei gelegen, dermassen schimpfflieh vnd ni-
uorsichtig gespilet vnd damit vmbgangen werden sollen, Schetze,
barschafiten, vnd vormuegen, wie wol die, als von vnsem vor-
fahm zu gedechlnuss, schmertzlich zuuorlieren, konnen doch
gleichwol mit Godtlicher hiil£Pe wieder erlanget werden, Alio
133
MoilegieQ aber, freiheiten, Schrag^n, guthe Ordenungen ynd
Regiment wiederumb zuersetzen, hoc opus hie labor, 1st muhe
vnd arbeith. Was nuhn £• £. gsten also hierinnen, zu deme
audi, sich ferner mit vleiss zuerkunden, vnd In gewissheit ge~
seixt za werden, ab (L: ob^ sichs Ihrem vbergebenen bericht
vnd vortzeicfanuss nach mit der that vorhalte, das sie dessen
genagsamen beweiss aussrichten, sunsten kein glaube Ihnen ge-
stellt werde, rathsamlicben kegen sie vornehmeD, Daruber woll^Q
wibr £. E. gsten hiermit vnsere volnkohinene macht gegeben,
vnd gentzlichen darin ratificando gewilligt haben, Vngetzweiffelt,
^vas ra widerbrengunge, gedeien, vnd wolfarth obberurter lob-
Jicfaenn Geselschafit gereichen mag, £. £. gsten an Ihrer treuwe
nichts werden absein ader erwinden lassen. Soiichs £. £. gsten
selbst zu ehren, der guthen Geselschafft vnd vns alien zu guthe
knmbt/ Vnd wihr Inn freundtschaSt der vorwandtnuss nach
woUen Ider zeit zuuoi^leichen vnuorgessen sein. Damit Godt
b^tohleui Datum Rige den 3 August! Anno oc. 59^^
Olderman vnd £ltisten der loblichen GeselschafiEt
der Schwartzen Heubter zu Riga.
Den Ersamen vorsichtigen Olderman vnd El listen der
loblichen Ge8eUcba(ffl) der Schwartzen Heubter tzu
Renel vnsem besondem gonnern vnnd freunden.
ftSla (1559, vor Aug. ?•) — Die russischen
Statthalter zu Wesenberg an den reval-
schen Kath. cop. Rev. r. a.
Verlangen Auskunft liber einen an rnssischen Kaufleuten wUhrend des
StUistandes veriibten Raub und iiber das Anhalten eines Bauern, der obiger
Sacbe wegen an den B. von Reval gescbickt worden.
T on gades genaden keiser her vnd grothforste (Iwan) Wassi-
liowitz, aller Russen, van den houetlueden vnd stadtholders tho
Wesenberge Boris steppanewitz kollitzow, vnde van Dimitri pho-
drewitz Buschkina. In Reuel Burgermeistern vnd Radtmannen
vnd Inwoneren, vnd alien Reuelschen lueden, Idt heft de grothf.
134
Tnd keiser tho vns gescbreuen dat tho ohme gewesen syn dm
konlges van denmardLen Fredericks, sine gesanten, hebben
gebeden vor den hem Meister tbo Liflant vnd vor den bissdiop
In Gorlanty vnd vor den bis. tho Reuel vnd vor Iw Reuelischen
vnd vor dat gantze liflendische landt. Vnd de keiser vnd here
vp des denischen koniges sine bede b^ft Iw begnadet, vnd due
tidt gegeuen tho yj Monten van dem ersten Maij an bet thom
ersten Nouember; vnd de keiser vnd her heft gescbreuen vp de
vorbede des koniges van dennemarcken, alle sinen krigeslued^,
dat liflendische landt vnd de van Reuel nicht thobotehende ge-
boden vnd keinen schaden vp der grentze thodonde mith keinea
dingen, solckes alle verboden, Vnd welcker schade geschuit des
keisers vnd heren sinem volcke van Iwen luedenn dat heft vns
de grotforste beuolen an Iw thoschriuen van alien boschedigeteo
dingen vnd saken
So sin gereiset des grothforsten sine koplade thor sewert
mit kopenschop, ein pleschkower Iwan prepod5beno vnd de Iwa-
nogrotschen kopluede vnd Iwe Reuelschen luede hebben de schu-
ten gerouet vnd de luede vnd dat gudt In Reuel bracht, vnd
vry hebben tho Iw vmme dat gerouede gudt vnd vmme de
hiede gescbreuen an Moritz Wrangel den bisschop tho Reuel,
mith des keisers vnd heren synen buren phomke. vnd gi heb-
ben bi Iw den buren angeholden x dage vnd obn bestrOuet,
erne sin pert genhommen Iwe hakenschutten. Vnd de bar
phomke heft dat perdt wedder los gekoft vnd heft daruor ge-
geuen X mrk. vnd he heft vns kein andtwort gescbreuen vmme
vnses heren luede vnd vmme dat gudt. So willen gi nu vmme
de luede vnd dat gudt vnd whare vnd ock vmme dat be-
rouen des buren^ tho vns vp Wesenberge ein andtwordt tho-
schriuen van stundt an
135
Ml** (1559), Aug. 7. — Entwurf der auf vor-
stehendes Sehreiben ertheilten Antwort.
Cone. Rav, R. A.
Die nissischen Hanptlente, welche die dlinischen Gesandten angehalten und
•A der Bekanntmachiuig des SUUstandes gehindert, seien verantwortlich.
Die Thttter des am Bauern verilbten Frevels kenne man nicht.
inhali der verandtwordinge 7 Augustj gescheen
Uat Nemen sy gescheen thor seewerdt, do de denischen ge-
santeD sin angeholden van den houetlueden; van knese Alexander
Iwanewitz vnd Iwan serapi, de se hebben in ohrer reise ver-
hindert vnd angeholden, do heft man noch nicht vam stiistandt
geweten. derwegen de houetluede den schaden gedan vnd nicht
vnse krigesfolck
de hakenschutten de den buren bestrouet kent man nicht
Wente man heft der vele, so de bur hir kumpt, vnd de haken-
schutten kent wil man idt vndersOken
an des keiser vnd grothforsten aller Russen woiwoden vnd
stadtholder tho Wesenberge
484# 1559, Aug. 13. Wilno. — OM. Gotthard
Kettler an BClrgermeister, Rath und Ge-
meine der Stadt Reval. orig. b^v. r. a.
VertrOstet auf baldigeo Bericht liber seiae Bemiihungen beim Kdnig von
Polen UDd ermahnt zum Frieden mit dem Ordensverwalter.
In dorso: Receptum 26 augusti Anno 59
Von gotts gnaden Godhart Kettler Heister Teutsches
Ordens zu Lieflant
V nsem gunstigenn grus vnnd zugeneigtenn willen zuuom. Er-
same Fursichtige vnnd Wolweise, liebe getrewen. Aus was Hoch-
tringender Not vnnd ehehafiten, v^ir vns, Inn itzigem grossesten
anligen vnnd bedrengknuss der Armen elenden Prouintz zw Lief-
136
landt, ans denselben Landen, an frembde ort begeben, Dashtb^
Ihr^ als die Reiffsinnigen, gnugsam bej euch zuermesscn. WoUen.
Euch aber hiemit genedigst nit verhalten, das wir an alien ortaOy
sonderlich aber bej vnsern benachbarten Potentatenn alien mug-
lichen vieiss furgewandt, das Jenig, so zw errettung vnnd Be-
schuizung der geengstetenn Prouintz n5iig vnnd dienlich, zube—
furdem vnnd zuerlangenn. Daran wir dann vnsern eigen Leib
vnnd wolfart nit gesparet. Nun ist es aber nach vielfaltiger ge-
haltener Handlung so weit gereicht. Das wir an diessen orihen
Inn kurtzen tagenn vonn Koniglicher Mt. zw Poln, lang ge-
wundschten Abscheid erwartendt sein. Welcher, mit gotlicber
hulfiT^ zw heil vnnd trost der Armen Landen zw Liefland vnd
vorhuttung itzigenn vnnd kunftigens vnfalls gereichenn wird.
Gesinnen derhalben genedigUch, Ihr woilet mitlerweil, da etwa
beschwemus furfielen^ kleine zeit gedult tragenn, vnnd bis auf
vnsere Ankunft, welche, ob got wil, schleunigst geschehn soil,
zufrieden sein. Als dann soUet Ihr gutten bescheid aller hand-
lung, von vns Inn gnaden vernhemen. Sonderlich aber weil
wir vemhommen; das zwischenn Euch vnd vnsern Stadthaltem
daselbst, etliche vneinichkeit vnd widerwille, so noch nicht ent-
scheidet; entsprossen, (rwelchs wir warlich vngern hOren:) be-
gehm wir ebenmessig gantz genediglich, Mit denselben hendehi,
bis vf gemelte vnsere Ankunfilt; zu verharrenn, Als dann seint
wir die Sachen zuuerhQren, vnnd einem Jeden^ dazu ehr befugt,
zuuerhelfen geneigt, Das sich keiner einiger vnrechtmessigenn
verkurtzung beklagen muge. Dann Euch gnad gunst vnnd fiir-
derung zubeweisen seint Wir erbttttigk, Denen wir solchs hiemit
Inn gnaden antzeigenn woUen. Datum zur Wille den 13. Au-
gustj. A^ 90. lix.
DEn Ersamen Forsichttgenn vnnd Wolweisenn vnsern
lieben getrewenn BurgerMeistern, Rhat vnd gantzer
Gemeine vnser vnd vnsers Ordenns Stadt Reaell
137
Il8ft« 1559, Aug. 17. Biga. — OM. Wilhelm
Furstenberg an Burgermeister und Bath
der Stadt Beval. orig. Rev. h. a.
Terlangt, dass die GUter des bei Padis gestraadeten Schiffs baldigst ver-
fiussert and der Erlds ihm zugestelU werde; auch sollen sie den Frei-
bentera za Reval bei der bevorstehendea Ausfahrt gegea den Feind be-
hilflich sein.
In dorso: Receptum 27 angusti A® 59
Yonn Gottess genaden Wilhelm Meister Teutzschess
Ordenns zuw Lifflandt
Vnnsemn gnedigen gruss etc. Wir mugen euch In gnadenn
Dicht Torhaltten, dass vnnss angelangt, wie vnlangst ein schiff
wdchs von der Narue gekamen, an vnsernn Strande vnnd Her-
ligkeit bei Padis vorgangen vnnd gestrandett sein sol, dauon Ir
das meiste geborgenn, vnnd In vnserm besten angehaltten ha-
benn sollet. Begeren derwegen, Ir solche guther mith aller
erstenn voreussern vnnd vnns alssdan dass gelth furderlich zur
hendenn vorordenen wollenn, In dissen anligenden noten zuge-
braucben. vnnd alss wir dan auch entschlossenn vnnss vormittelst
godtlicher bulflf mit aller ersten Jegen denn Fiendt Inns Feldt
zubegebenn, gegen welche zeit wir denn Freibeuterss zuw Rhe-
uel auch etzlich beuhelich zuthun bedacht, Alss begerenn wir
gnedichlich Ir woUett Inenn vorholffen sein sich Jegen die zeit
alle dingk gefast zumachenn, Dass sein wir kegen euch In gna-
denn zuerkennen geneigtt. Godth Entphalenn. Datum Iligk Riga
denn 17. Augustj Anno oc. Lix.
Eilich vortzustellen durch tack vnnd nacht hiran gelegen.
Addr,
von Riga vmb 9 vhr nach Mittage den 17 AagustJ
138
4lSO« 1559, Aug. 17. Riga. — Yerzeichniss der
Beitr&ge rigascher Bfirger zum Anlehen
deS OM. Cane. 51. B. F/XJ, 4.
Jjenn 17 Aagustj Anno 59^° Als Bin Erbar Rath mit den Elll-
sten sich vorglichen zu aussbrengunge der von m. g. h. Meister
oc. begertenn vorstreckunge, die burgerschafft der gantzen Sladt
Inn zween theilen vorkohmen zulassen, vnd an einen Idem In
sonderheit was er an gelde ader geldes gewerlh hochgedachtem
m. g. h. damit die kriegsleuthe betzahlet vnd an den feiendt
bracht hehufflich zu sein vormuegens, zuerkunden, vnd mit em-
stem vieisse darumb wie heute den 17 Augustj Ao 59 gesche-
hen, antzuhalten, Haben sich hernachuortzeichente bm*ger vol-
gender ertzeigunge ercleret vnd erbothen
Jochim Ronnebergk, dem mit vleiss voi^ehalten, Nachdem
m. g. h. Ihren antzugk geme wolte Inns werck setzen, vnd
der almechtige Ihn reichlich begabet, das er das seine auch
dartzu thuen woUen, Antwort, Er sei selbst beim h. gewessen^
vnd sich kegen s. f. g. zu vorstreckung etzlichs gelts erbo-
then, tzum Commiss beuth er % tn. hotter vnd Vt last schon-
schen hering vortzustrecken.
Johannes kolner sich erbotten zu den 60 Marcken, so von
her Jasper vom haue gefurdert werden sollenn, noch 40 mrk.
zu leggen, also das ehr mith 100 mrk. meynen g. H. ent-
setzen woUe, zum Commiss beuth er 25 last teer Ide last zu
32 mrk.
Herman harttman sich erbotten funff leste Ter zu liebe-
renn, die last zu 30 Harckenn.
Lutke heine sich erbotten Ins Commiss anderthalb hun-
dert kese zu schaffen welche Ihm *] bezalet stehen,
Item erbeuth sich auch etzlichen asdhen eintzustellen.
Hans Witte sich erbottenn Ins Commiss zu lieberen 2 Last
Alborgschen heringk die last zu 150 mrk., vnnd 2 leste haoer
/; Liich$ I'm Text.
139
die last lu 76 mrk. vniul 50 mrk. an geld vorthostreoken;
also das es 600 mrk. sein muchten.
Hans Lyndeman sich erkleret 200 mrk. an gelde vor zu
streckenn, vnd Ins Commiss 2 pipen Frantz blanck wein die
pipe zo 40 mrk. vnnd 3 vxshonede frantz Brand wein das vxs-
bonelt vor 20 daler zu lieberen,
Hermannus Roder hatt etzliche fritzlersche laken seinem
bmeder zusiendig, des er fast teglich vormuetend, wen er
kerne solte guth zu bandeln sein das es zum Commiss gethan,
kOne aber In abwesendt seins bruders nichts darin thuen,
schatzt die laken vff 200 thrn, wil aber fur seine person zum
Commiss lehnen 100 last teers die last zu 35 mrk.
Uanns farenheide erbeuth zum Commiss 28 tunnechen pul-
ner so an Ihme vorschreuen, vnd m. g. h. albereit praesen-
Uret Ide tn. zu 4Vt mrk. 1st klein krudt, zu deme beuth er
aucb 2 laken Iden zu h% daler das es zusamen thue 200
mrk., was mangein wirdt, will er an gelde erstatten.
Euerth Gotte beuth zum Commis 1000 with watman, das
100 zu 24 mrk. seindt 240 mrk. wil souiel dartzu thuen,
das es 300 mrk. fiill werden.
Martin Paei erbeuth zur vorstreckunge 300 mrk.
Hanns Eggerts vorspricht sich zum Commiss an sidtge*
wandt, laken, vnd was In den Commiss denlick, souiel 500 mrk.
betreffen mag, vff Jar dages, vortzustreckenn. Was er ahne vnd
vber dies an roggen, haffem, vnd anderm wan es vonnothen er-
tzeigen konne, wil er m. g. h. M. zu Ider zeit wilferig sein.
Jacob Fredrichs Erbeuth ein Stuck frantzosisch wein, setzts
vff 40 mrk. Dartzu Vt ^^' better 20 mrk., 1000 flackfisch
for 12 mrk. 4 tn. alten schonisch die tn. 18 mrk., Dies alles
Inns Commiss dartzustrecken, dessgleichen noch 4 tn. alborchs
die tn. zu 12 mrk. Summa 192 mrk. wil 8 mrk. dartzu thuen,
das es also 200 mrk. mache. Item noch 3 stroe buckungs
vor 8 mrk. vnd j vxhofit blanken wein.
Hermen lentzingk will dem Commiss souiel an Sidtwerck
darstrecken als 300 mrk thuen, Was er vber das mehr vormag
dartzu will er sich auch willig finden.
140
Thomas Ramme will s. f. g. 1000 mrk. vorstreckenn.
Jochim Ebel erbeuth zum Gommiss 3 Secke wulle hlsLvr
vnd Schwartz, Das schippunt 90 mrk. do sie m. g. h. dieaet.
ist 135 mrk. wil souil an gelde dartzu thuen das 200 mrk.
warden.
Hinrich MoUer halt sich kegen m. g. h. dermassen er-
bothen vnd eingelassenn damit s. f. g. mit Ihme zufrieden
Blasius Wolterstorff erbeuth sich zum Gommiss zaleggen
86 EIn Damasch die EUe 5 mrk. 5000 Ein linwandt, das
too 10 mrk., 84 pelsse stuck 1 fl. 2% mrk. 6 sh. 2 schippunt
finsche heckede, Datt Schippunt 25 mrk. S: 1100 mrk. (sic!)
Hanses Dremans bruder ist mit seinen kramguthem zu
Vellin, derwegen er alhier nichts konne ertzeigen, daseibst
die knechte zu borge nehmen was sie woUen
Gerth lodderman legt zu dem Gommiss 8 bothen wdns,
dat stucke zu 170 mrk.') ist 1360 mrk. wil 40 mrk. dartzu
legen das es 1,400 mrk. betreffe.
Jasper Hartman wil an geldes gewerde ader geldt souiel
auSbringenn, do er nurt etwas fur sick suluest ader 3 ader 4
zusammen ein gewiss pfandt bekohmen, das es sich erstrecke
vff 1500 mrk«
Melcher Spenckhusen beuth zum Gommiss j sack Enguer
das ijf, Yor 40 mrk. dartzu 2 laken, eins ein Golberchs zu 70
mrk., das ander j westphelisch auch 70 mrk., Was dan man-
gelt das es 1000 mrk. werden, wil er dartzu leggen
Frantz Schroder erbeuth m. g. h. vortzustrecken 1000 mrk.,
doch vff besondern pfandt fur sich ader mit etzlichen andem.
Int Gommiss 1000 ein witt watman seindt 200 mrk.
Reinholdt feen hatt sich m. g. h. selbst erbothen, do man
genugsamen gewissen pfandt bekohmen mag, woUen Ihrer etz-
liche eine namhafifte stadtliche summa auffbringen, Er fur sich
ist des erbietens noch, Nach gestalt der guther so Ihme ader
Ihn wolten eingesetzt werden.
Hanns Wacker beuth Int Gommiss 20 schippunth finsche
4) ad marg.: ist Rommenej.
141
hdiede, Dai Schippunth tho 21 Vt mrk. reth geldt thosin, das
es erne retlich betzahlet werde.
Jasper Moller saget dem Gommiss zu an alborschem he-
ringe souiel 100 mrk. ablangen.
Arndt Rick beuih an dem Commiss 10 Semische wembse,
das stuck zu 10 mrk. thuet 100 mrii.
Dirich Meiminck thuet zum Commiss souiel Rostker laken
als 100 mrk. vnd dartzu 2% tn. better de tu. zu 45 mrk.
Die laken stuck za 15 mrk. ist 262 Vs mrk. zusanunen, dar
wil er souiel thaen das es 300 mrk. full werde.
Jost goch gibt 100 mrk. doch ists Ihme iu sein femer be-
da[icken gestellet, sich Inn mehrem zuertzeigen.
Rotger Stroier beuth zum Commiss 2 last haffer die last
zu 75 mrk. ist 150 mrk.
Mertin Prouestinck will sich dem Commiss ertzeigen mit
5 last roggen die last zu 8 mrk. Ader auch 20 last ascheu
die last 30 mrk. was s. f. g. von denselben parselnn eins
haben wollen,
Muchte Ihme von einem Erbam Rathe nachgegeben wer-
den 50 last roggen vthtoschepen, wolte er m. g. h. mit
1000 mrk. behulfflich sein.
Hinrich Durkop wil Int Commiss geben 30 eln Damasch
die elle zu 4 mrk. ist 120 mrk. kan er was mehr thuen wil
er sich nit eussern.
Venn wegen des gantzen Ambts der goldtschmiede wirdt
vorstrecket m. g. h. 200 mrk. Das Commiss aber vorsehen
sie mit Silb'erwerck ais Silbem ringe, Silbem scheden, vnd
anderm geschmiede, vormuege Ihres desshalber vbergebenen
vortzeichnuss.
Wilhelm Spenckhusen strecket dem Commiss zu 4000 wa-
genschot vnd klapholt durch einander das 100 wagenschot IFur
16 mrk., klapholt das 1000 30 mrk., Ann gelde aber 100 thr.
Dominicus becker erbeuth zum Gommiss vortzustrecken
150 eln schwarten Damasch die elle tho 4 mrk.
Item noch 15 eln Sammet de ele 9 mrk.
Item noch j gantz dock brun halff sale 16 mrk.
142
Noch 1 ^ roacheier gantz 6 mrk.
Noch 5 punt gedreiede Side, dat puni tho 10 mii. iai
50 mrk.
Summa disses 807 mrk.
Noch 4 in. rothscher dat 100 tho 15 mrk.
S. S. 930 mrk.
Was nuhn zu voUer ablangung der 1000 mrk., die er
m. g. h. lot Commiss datzustrecken bedacht, restet, wil er
an gelde erstaten.
Herr Niclass Ficke strecket vor 100 mrk. wil es gantz vnd
gar hingeben, ader schenckts.
Gerth fredrichs gibt zum Commiss 2 last alborsch beriog
de tn. zu 12% mrk. 1st 300 mrk.
Peter Nothulper thut zum Commiss j last Alborsch heriag
die tn. zu 12Vt mrk. Wil 50 mrk. dartzu thuen damit die
200 mrk. full werden.
Ludwig Hintelman thuet zum Commiss 50 Hembde, das
stuck zu 2 mrk. ist 100 mrk.
Hermen Westeroth thuet zum Commiss die 20 thr, so Dime
der houetman framknecht vor 20 rOre schuldig, soliche kan m.
g. h. den knechten so es empfangen an Ihrer besoldung ab-
kurtzen, Zu welichen 20 thr er souiel wil ieggen an wahre das
es 200 mrk. werden.
j sack pepeiiLOmen wecht 10 AL — Al 10 mrk.
4187« 1559, Aug. 20. (Revai;) — Btlrgermeister
uhd Rath der Stadt Reval an Btirgermei-
ster und Rath der Stadt Riga.
Orig. St, B. XIV, %.
Melden den Empfang des letzten Recesses und ihre Theilnahme an der
Landessteuer.
In dorso: Reuel. Contribairen vber 70000 mrk. wider den Moscowiter.
1559.
T nsem freunthlichn grus vnd was wir sonsten mher liebes vnd
guts luthun vermugen Ider zeit zuuorn Erbare fursichtige vnd
143
Wolweise herren bsondre guten gonre vnd freunde. Ewer erb.
w. beide schreiben anlangende was newlich In der zusamen-
hinfft bei e. erb. w. durch vnsere gnedige herschafften oc. ver-
handdt vnd enthschlossen, haben wir williglich empfaDgen vnd
aDenthalben guter massen verstanden Thun vns des auCs freundt
vnd nachtparlicbst bedancken konnen auch e. erb. w. wedderumb
nichi vnvermeldet lassen, das vns auch vnser goediger her sindt
der zeit denselbigen abscheit zugeschicket vnd gnediglich begert,
das auch wir vns von gemeinen stenden nicht absondem vnd
die Gontribution in vnser Stadt wolten ergehen lassen. Vnd ob
wir wol itzunder seyner f. g. diessen guten Idoch itzit leider
betrackten landen zum hesten, alhie siebentzig tausent mrk. zu
wegen gebracht vnd verschossen vnd dasselb schir vber vnser
-mi vnser burgerschafi^ vermugen^ Sindt wir doch bedacht alien
muglichen fleiss bei vnser burgerschafft anzuwenden das sie in
die Contribution bewilligen vnd dieselbe gleich in e. e. w. Stadt
auch alhie muge angestelt vnd gesamlet werden vnd also auch
in dem vnserm schier aller eussersten vnsern gehorsam zuer-
teigen vnd den semptlichen landen die huffliche handt leisten.
Der almechtige got gebe das es einmal zeit sein musse das diesse
gute lande von dem bludthunde errettett vnd widderumb In ruhe
gesetzt mugen werden. Diesses ordts haben wir nichts newes
ewren erb. W. zuuermelden, bitten aber so des ordts was vor-
felt vns der guten verwantnus nach also freunthlich vff vnsern
vnkostenn zuzuschreiben Das woUen wir hinwidderumb nicht
vnterlassen vnd hiemith e. erb. W. gotlicher almechtigkeit aufifo
freuntlichst vnd getrewlichste beuolen haben 20 AugustiA^59*
Burgermeistere vnd Radtmanne der Stadt Reuell
Addr,
144
4IS8# 1559, Aug. 21. Riga. — OM. Wilhelm
Furstenberg an Burgermeister und Eathi
der Stadt Reval. cop. Rev. r, a,
Meldet, dass er die Seestfidte vor der verbotenen Schiffahrfc nach Wiborg
babe warnen lassen, um sie vor Scbaden zu huten.
Von gots gnaden Wilhelm Meister Teutschs O. zu Liflant.
Vnsern gnedigen grus etc. Wir haben ewer scbreiben den ze-
henden diesses Monats datiret empfangen vnd daraus vorstandea
wes euch von den lubeschen gegen die angehaltenen Ranenfbarer
begegnei. welchs wir wharlich vngerne vermercket, hetten vns
auch zu Ihnen eynes andern vorsehenn. vnd haben demnach an
sie vnd die andern Stedte ev^ren bitten nach mith fieis geschrieben
wie Ihr aus Inliggender abschriffl habt zuersehen zuuorsicfatiglicb
das sie demnach die gelegenheit well betrachten vnd sich vnuoi^
weisiicher gebuer erzeigen vnd vorhalt«n werden. Dan so sie
hieuon nicht abstehen wurden hetten sie zuerachten was Ihnen
aus solchen vnfuglichen dingen erwachssen konne. So haben
veir auch dem wirdigen vnd Achtbam vnsern iieben andechtigen
hem Georgen Sibergk Cumpthur zu dunenburgk T. O. der sich
Itziger zeit vfiin Reichstage vnsernth wegen enthelt, aufferleget,
das Mandat In massen Ihr vor gudt ansehet von der kng: Ml:
auszubringen. Vnd als Ihr femer meldet das euch angdanget
als sol ten wir newe Bestellungen ausgehen lassen, Des wissen wir
vns nicht zu erinnem. konnen auch aus ebenmessigen bedenck-
lichen vrsachen nicht vorhengen noch zur zeit dermassen zunorfa-
ren bis Ihr von ewren gesanten andtwort vnd bescheit erlangei.
Mitier weile magk vnsere vormanunge an die Stedte sich yqr scha-
den zu hueten auch gelangenn, vnd weiln wir bedacht vns mith
aller ersten gegen den feindt Ins felt zubegeben Als werdet Ihr J^
gen die zeit, die euch vnuerborgen wirdt bleiben, ewrem erbietea
nach; mith ewren schiffen zu wasser auch den feindt besuch^n
lassen Das gereichet euch zu eigenem besten vnd wir seindt es Id
gnaden zuerkennen geneigt. Datum Rige den 21 Augusti Anno lix
Addr.
Die Einlage nicht vorhanden.
145
II90« 1559, Aug. 26. Biga. ~ OM. Wilhelm
Ftirstenberg verkauft dem Franz Eappen
ein Grimdsttick.
Perg. Orig. St. A, Fasc, IX. Caps. A, No. 55,
cf. Wiedau Reg. 11. p. 59.
in iono: Frans Cappen Ihenbrief
vber einen Raum bei der SandMiihle.*)
T on gottis genadenn Wir Wilhelm Furstenbergk Meister deutsches
Ordeims zu liiSaiindtt Thun hiermit Kunth Bekennenn || vnnd be-
Izeiigenn vor vnnss vnnd vnsere Nachkomenn, das wir mit Con-
sult wissenn vnnd volwoerth vnserer hem MitGe || bitigere dem
Ersamenn vnserm lieben getreuv^enn, Frantzenn Eappen vnser
lehen Raumb belegen bei der Sannth Mulen, wor || auff ehr vonn
Hoefaloblicher gedechtnus seligenn Hern Woltern vonn Pletten-
berge oc. vnserm Yoerfaren; mit iehenbriffen versehen, vnd ehr
biss Tff denn Jungstenn Brandt besessenn vnd bewoenett^ In
^jeicfaem ein ander Raumb harth dabei gelegen^ welchs woU
ebremalenn bei dem vorigenn gehorig gewesenn, Idoch ein zeit-
lanek dauon gekomen^ vnnd durch einen fiierman Simon quant
bewoenett gewordenn, zu diesem auch eine holtzstede bei Hansen
Nettelstruecks holtzstede In der Voerborch an der Duna belegenn,
vor Siebenhundertt marck Rigischk, die wir zu voiler genuge von
Ime^ empfangenD; verkaufil vnnd vberlassenn hebenn, wie wir
Ime dann kraSl dietzs vnsers brlffes die bemeltenn beidenn Raumb
vnnd holtzstede, erblig vnd zu eigen verkauffenn vnnd vber-
lassenn. Also das ehr vnnd alle seine Erbenn Manligs vnnd
wdbiigs geschlechts, solches hinfemer frej vnnd fridsaemlig als
semen erkaufilenn kauff erblig zu ewigenn zeittenn besitzenn,
nadi alter freiyheitt an allerhand Narungk zugebrauchenn vnnd
nach seinem vnnd seinen Erbenn eigenenn Willenn vnnd ge-
faUemi^ zuuerkauffenn^ zuuerpfenden, zuuersetzenn vnnd damit
4) Von JUngerer Hand mit sckwarxer Tinte verbessert : tvfey Rtiumo
nnd MnxugefUgt: vnd 1. boltzraum in der Vorburg.
1559. 26. Aug.
146
_________________ I
suthun vnnd JBulassenn mechtigk sein sollenn, Darum Wir ^dir m
vnsere Nachkomeii; Inen oder seine Erbenn nicht hinderenn sol- \
lenn noch woUenn Alles bei gulhem glaubenn treuwiig vnnd vn-
geferligk, zu vrkunth viid stetter vester haitunge, Habenn Wir
Wilhelm Meister obgedachtt vnnser Maius Secrett, In gleicbem
der Her landtMarschaick Philips Schali von Bell aucb gelhoem
hieaor hangenn' lassenn, Gegebenn zu Riga vff vnserin Schlosse
den xxyj^*° Augustj Nach Christi vnsers Hernn geburlh Im funff-
tzehenhundertt vnnd Neun vnnd funfllzigsienn Jhare.
Mit gwei hangenden Siegeln.
U91. 1559, Aug. 29. Wenden. — OM. Wilhelm
FOrstenberg an BOrgermeister und Rath
der Stadt Reval. Mg. Rev, ii. a.
Im Begriff, am 1. Sept. nach Adsel gegen den Feind aoazuriicken, erfabra
er soeben, dass zwei Schlffe mit Kriegsvolk za Reval aDgekommea aeien;
dieses sollen sie ihm bald nachseodeo.
In dOTio: Den J Septembris entfangen
Von Gottes gnaden Wilhelm fiirstenberch Meister Teotzsches
, Ordens zu Liefflant
T nnsern gunstigen gruess etc. Wir mugenn euch gnediglich nit
vorhaltenn, das wir vormittelst gotlicher hulff vud gnaden vnsern
vffzcugk als zukommenden freitagk (Sept 4.) zunhemen willeos,
vnd nach atzell mit vnserm kriegsvolke zuuersamblen, So wer«
den wir bericht das noch zwei schieffe mit knechtenn zu Reuell
sollen ankommen sein, Do deme also Begem wir gnediglich Ihr
die Schieffers vnsemthalbenn zu frieden stellen vnd den knech-
tenn etwas zum vffzuge auff die hant geben woUt vnd als bait
mit gutten gleitsagen vns nachvolgen lessen, Was Ihr also vn-
sernthalben vorlegen werden, Das wollen wir In alien goadea
euch widerumb dangbarlich bezcalen vnd Ihr thut daran vnsera
gnedigen willen Datum wenden Den 29 August Anno oc. Lix
Aidt,
147
I 1559, Aug. 29. Wenden. ~ OM. Wilhelm
Ftirstenberg an Btlrgermeister und Rath
.der Stadt Reval. or*. Rev. r. a,
t, den lUi^skoechten der Stadt, die zur harrisch-wiriscben Rilter-
tchali siossea aoUeo, eioiges gute GeschUtz mit aller MuDilioo mitza-
Seben^ das ¥or Wes^nberg gebraacht werden kdnne; uod die nea aoge-
kommenen zwei F^bnlein gieicbfalls nacbzusenden.
In dorso: Eotfangen den 5 Septembris
YoQ Gottes gnaden Wilhelm furstenberch Heister Teutzsches
Ordens zu Liefflant
T DDsem ganstigen gruess etc. \idr wolieh vorhoffen euch sej
Dhomehr vnser schreibenn Darlnnen wir euch vnsern vffzugk
wad sonsi wegen der zwej fenlein knechte, so bej euch noch
ankommen sollen sein vnser gerouts mejuuuge eroflhet zukom-
men aeiiii Ynd Nachdem wir zu Got hoffen wolleoi Es werde
der allerhochste seinen segen vns geben, das wir wider den
mBi heil eriangen mugen Achteun wir dannoch auch nit vnge-
ratenn sdn, das vnsere Rethe vnd Ritterschafll Im zuge Ihr heil
▼nd glugk an dem hause wesenbergk vorsucht bettenn, wie sie
dan eqiutigk sothes zuuorsucheD, weiln aber ahne die Mittel so
SDodcriich dazu gehoren, es Ins wergk nit kan gericht werden.
Ate begern wir an each gantz gnediglich Ihr euren knechtenn
ein par guder feltstugke, die auff den fall des glugks vor dem
hauss wesenbergk muchten gebraucht werdeo, sampt kraut vnd
boll vnd aller zubehorunge woilen roitgeben vnd das sie sowoll
mdere vnsere knechte, so well auff dem Thume als In der Stadt
aonptiich mugen mit vnsern Rethen vnd Ritterschaflfl vnserer
lande barrien vnd wirlant ahne vorhindemus vortzihen, Sie
Mllen aber kein lager vor wesenbergk auffschlagen Sondern Im
soge das glugk versuchen, vnd vns alsbalt volgen. So auch die
H feoiein knechte noch ankommen webren, R<^ern wir Nadi-
inaln^ Ihr das schieflEsgelt abelegett, vnd mit dem pestenn eben-
messig an vns sie abefertigett^ wir woilen vns In aller dang-
barlieitt mit gnaden Jegen euch In der wid^rzcalunge zu schigken
wissen, das auch Ein last krauts den knechtenn mitgegeben werde«
10»
U8
I
damit desfels kein mangell gespurett, In diessea werden Ihr eadi ]
guiwillich als getreue finden lessen Das seint wir In gpaden
vmb each zuerkennen geneigtt; Datom wenden, den 29 Angiisij
Anno oc. lix*«"-
Addr,
^93* 1559, Sept. 1. Ltlbeck. — Auszug aus
dem Recess des um Jacobi gehaltenen
Hansetages. Rev, a. a.
Die Verhandlangen iiber die Livland za leistende Hilfe and den Streii der
Revaischen und Lttbecker enthaltend.
Recessns Antzae TentliODicae factos
ANNO 1559 Jacobi
In nomine Domini Amen.
Oy witlich, Nhadem ein Erbar Rath der Stadt Lubeck, Iha sampt
den Erbam wendischen Steden Anno oc. nha Christi vnsen
heilandes geborth der weinigern talle 59 gemeiner woUhari tho
gude etbliche thogeschickede hochnodige artickele helpenn tluriM-
rathschlagenn , eine gemeine vorsamblung aller Anze Steder
Rathssgesandten vp den Sondag negest nha Jacobi, welcher was
de 30 dag des Monats Julij bynnen der Siadt Lubeck Inthoka-
men vorschreuen vnd bedaget, So hebben sick dennoch vf an-
gesetzte tydt vngeuerliche darhen erfugt vnd seindt den durdeo
dag Augusti dess morgens vmb achte schlegen vp gewotitlicher
Stede dess ouerigem Rathuses beneuen des Erbarn Rades iho Lu-
beck vorordenten, beschedentlich den Erbam hochgelerteo vnd
wolweisen hern Anthonio van Stiten hern Ambrosio Meyer viyl
hern Nicolasen Bardewick Burgermeislem, Doctori Herman Vechdl
Sindlco, hem Pawell Wibbekinck, hem Bartholomesen TynappdOi
hem Anthonio Ludinghusen, vnd hem Jeronimo Luneborch, Bath-
mannen, tho Rede erschenen de Erbam hoch vnd wolgelerten
fursichtigenn weysen vnd Achtbarn hem Nomlich vp der Rech-
tern syden.
149
her Dithmar kuckell, Burgermeister, Doctor
Mian Rnnewagen Syndicus, vnd Berend Lose Bathman^
Mi^Stoeh her Johan van henierde vnd her Hynrick gol-
deniU beide burgermeistere,
SiT€itB9$HM her Jochym klinclow Burgermeister vnd
her Nicolans Steuen, Bathman,
VfttefliHf* her Dionisius Sager und her Jurgen Treyman
Bathmanne,
JKfi|f€i6Aiff*|f her Yalentyn Bupitz Bathman vnd M.
Borchart Lode Secretarius
MtW*t99MM€ieh her Berend Broytzer Burgermeister vnd
her Diderick Pnitze Sindicus.
MB^MtzicH Doctor Jurgen klefelt Burgermeister, her Mats
Tymmerman vnd her Johan kremer Bathmanne, vnd M. Wolf-
gBogus Schumann Secretarius.
MMHiHff9berff her Peter Glagow Burgermeister vnd
Joadumos Wemeke Secretarius.
MiSt§€it her Johan Smedeman Bathman vnd M. Lauren-
tins Sdimith Secretarius.
SMettiH her Greyr (L: Gregory Brockman vnd her Peter
framhoH Bathmanne,
IBUmAbH her Bartoldus BuIIe Gemehrer vnd Amoldus
Terdien Rathmanne vnd JohanA Oemler Secretarius.
vp der andren Siden
lj99H€bHtrff Yalentinus Guden Licentiatus prothonota-
rius vnd her Jui^en Tobinck Bathman,
dwHpMWOMt her Johan falsskow vnd Jacob Jeger
talhmanne,
C7#i|fr6f*|f6 her Johan puthkamer Burgermeister vnd M.
Pawell Andreas Syndicus.
Vnd hefil dosuluest obgemelter her lubscher Burgermeister
fan worde her Anthonius van Stitenn negest frunthlicher entfan-
gang gratulation vnd erbedinge oc. den Badessgesandten geschen
proponert vngeuerlich disse meiningC; Eth wusten sick ohre Er-
barfaeiden allenthaluen vth den thogeschickeden Articlen gunstig-
licb vnd freuntlich zuberichten, worumb vnd (vth) wath hoch-
150
wichtigen orsaken, ein Erbar Radt tbo Lubed^ midi saiiptxieii
wendischen Steden Jegenwardige dageletstang, tho beforderuog
gemeiner wolfhart, angeseltet vnd vthgeschreaen, NhvQ hedde
men sick woU vorsehenn^ wer ock fjm, dath ein Jeder sukkenn
dag tho Rechler tydt ersucht; Dewyle ouersi an dem, elUidMr
Doch thor tydt afwesender haluen, mangell Ingefalleiii so ^er
man woll willenss gewest, den bandell beth tho ankunffi der-
suluenn In Row tho stellen, Eth wurde ouer bewogen dath soMii
den anwesendenn vast vordrechtlich vnd beschwerlich syn kaodt
Derhaluen vnd dewyle tho dem etzliche sakenn vorhandeon, M
nha gelegenheit ock wiedern vortog nicht lidenn kunden, hejlde
man se Itz Rades darlnne thoplegen, bescheden,
OBk ock woll diesse handlung erstmalss vp den eratai Jolij
angesettet gewesen, so hedden doch de Erbarn van GolIeD er-
wogen, Dewyle de bewuste anthworth vth Engeiandt, noch einigo
gewisse anzeigung daruan nicht aagdLamen, ^pth derwegenn Balli-
sam, den dach noch ethliche wecken tbo prorogiern, Derbaluea
hedde ein Erb. Rath tho Lubeck, allerley vnrichtigheifc vorthoka-
men, de dageleistung beth vp diesse tydt vpgesettet vnd difiarert.
Des JtfiiHdliiffe morgensr dornegest weldier was de 14
Augustj syndt de anwesenden obgenanten hern Rathgesandteii
alle, vnd vnder densuluenn der Erbarn van Riga abgesdikkedeoa
Nomlich de Erbarn vnd wysenn hern Hynrick vlenbrock Ralh-
mann vnd H. Bemardus Breull Secretarius mith vmb zaigers 7
tho Rade erschenen.
Folgendts (Nachmittags d. 44.) 1st beraihschlagety wddicfui
artickell man afwesende des Colnischen Dordeodeiss hirnegest
aHer nutzt In der Consultation vnd Rath then magte, vnd ^^
woll de Erb. van Riga vnd Reuell fast flitig angeholdenn, dannitb
de vorstande liefflendische beschwerunge muchten vor de haiHlt
genamen werden mith anzeiung dath de MuschowieteTi wo'sie
dess gewisse kundtschop hedden, de lande vpt Mie auer tho
thende vorhebbens were, Ock vnangesehen dath ethlicbe bericht
gedan, wo de Erbarn van Dantai^ de ariickele dath Gmthor
161
tho Lundeon berorende, yor aUen andem geroe gefordert sagenn,
Iss vor Rathsamest erachtet vnd geschlaten dath beide Engelische
mkd iiefflendische sachenn, vmb ohrer hochwichtigheit willenn
beih Ibo ankunfil das Colnischenn Dordendeiss tho Rugge ge-
siellet, vnd de artickell van der Resydentz zu Andthwerpen soldo
irorgenamen werdenn,
^"
Nka diessem (Attg, S4.) syndt des her Meisters tho Lieff-
Jandt oc. beaeihebbende Rath ynd Secretarius Frantz vann Stiten
rod Hichell Brugner vp ohr darbeuorn beschehen angeuen, dath
86 van gedacfatem her Meisters wegenn an de gemeine Stede In
disser vorsambiung tho weraen hedden, Ingeeschet vnd gehort
\?ordeDn, vnd he£Ft bemelter Michael! Brugner negest gedanem
goedigen gruth glackwunschung Irbedinge vnd auerReckung des
Credantz angefangenn vngeuerlich tho disser meinung alss folget
Se thwyueldenn nicht, den de hem gesandlenn heddenn
hierbeuonui vth anweniinge ohres gnedigenn furstenn vnd hern
des Meisters tho Liefflandt geschickedenn genogsam erfharenn
deD geweldigenn vnchristlichen Ouerfall vnd Tyrannye des Rus-
senn, darmith'he de gemeinen Lande tho Liefflandt allenthaluen
voriieret vnd vordoruen, vnd wowoU die ko** Mt. tho Denne-
nardienn oc. hochlofflicher gedechtniss tho afwendinge solchs
Jamers ailenn flilh forwendeon vpd billiche middell vnd wege
vorschlaen lathenn^ So were doch alles vnfruchtbar, vnd hedden
nicfats deon alleine sess Monat lang stielstandt erholdenn konnen.
Sunder were de Russe eigentlich des vorhebbens, dath he dath
vihelligede vnd malhmakede Landt vuliens vnder synenn vehy-
aehen gewalt vnd Barbarischenn gelouenn bridgenn wolde. De-
wyle man ouerst nhu erfharenn, dath omhe de Tarter groten
afhroch gedaen, vnd woll In de 60000 Man afgeschlagenn, ock
einen gudenn dell sjnes Landes beth vp thwelff myle nha der
Moschow Ingenamen oc. Also dath disser iydt woll gude gele-
'ganheit ware synar gewalt vnd Tyrannic wedderstandt tho Donde,
So were doch de maDgell an dem, dath de Ingeschicke4enn
kneohta, dewyla se nicht kunden bethalt werdenn, nicht vptbo-
bring^UD. Derhaluan gabadenn thoarwagen, wath der gantzann
\bT
Christenheit den gemeinen Steden dem hantiereDdenn kopman vnd
ohren kindernn hiranne ' gelegenn, vnd dath so hochbennnedb
landt mith trost vnd hulp nichi thouerlatenn, sunder wedder den
gruwsamenn vyendt mith gelde kruth loth oc. tho^tsettenn, des
ock nhu, wo vorhenn vortrostung geschehen^ In disser vorsamb-
lung thouerlhatig erclerenn, HirentJegeDn solden disse Stede, wen
der Almechtige de Lande Inn fred& settenn. Ire freyheit vnd
priuilegienn fryg vnd vngehindert wedderumb genetenn vnd ge-
bruckenn^ Ock dath sick de Stede der S^elationn vnd thoiior
vp wiborch vnd andere ordere, dardurch de vyeod gestradiet
vnirdC; nha dissem dage afdonn vnd enthoiden woldenn, wo se
sick In dem alien nicht anders den alss guth hertzigenn Christ*
lichen mithleidens vann ohrc^ gnedigen hem wegenn tho den
Stedenn woldenn vortrostenn, densuluen gerecket ock sollicha
Christlich werck tho ohrenn Rhum vnd ohrem eigenn bestenn,
Su wurden I4t ock ohr gnedige fiirst vnd her mith sampt alien
andernn Stendenn des Landes ntcht vorgetenn, sunder mith gna—
denn vnd aliem guden erkennen oc.
Alss se nhun hirmith enthweckenn, hebben de Erbamn ge-^
sandtenn Riga vnd Reuell ock eine Supplicationn schrieflft vast
dessuluen effects ouergegeuenn, Doch mith dem wiedem anhaft,^
dath de Russe nhu vpt nye einenn ioch darlnne he alle kom
vorderuen wolde, tho welcker behoff he dre houethlude besiellety
vorhebbenn soldo,
Vnd alss disse dinge hochwichtich, ock den gemeinen Stedenn
sehr veil darann gel^en, Iss de sake beth tho bequemer gelegeo-
heit, nha notturfil wieder tho berathschlagen vnd damach thouor-
andys^ordenh, Inn bedenckenn genhamen, Welchs des hem Heisters
vnd bemelter beider Steder beschickeden, daraha se wedder Inge—
kamen, also angetoget, vnd se dathmall darmith vorwyset wordenn,
Darna wurden ock gelesenn^ wes tho beforderung der Lieff—
lendischen saken hlebeuorn Doctor hoffman In nhamen des hem
Ertzbisschops vnd Goadiutom tho Riga, des Hertzogenn In i»a-
ssenn, vnd hem Johanss Albrechten vnd hem Virichen gebro-
dem Hertzogenn tho Mecklenborch oc. einer heharlichen huipe
haluenn, vnd ethliche kri^sslude hen lnthoschi(^enn, an. den
153
Eri>am Bath tho Lnbeck gewonieD, vnd wes omhe damp ein
Andthworth gegeuenn
(Nackmitiags) Negest dissem hefft der her Doctor van Col-
knn (Dr. Bynricus Suderman) vorgegeuen, dewyle eine vneinig-
heH endtstandenn thwischen der Stadt Reuell vnd ethlichenn
borgem tho Lubeck der sick nhu ein Erbar Rath tho Lubeck
tbo bericht solcher sache ethliche schriefRe auergegeuenn, Der-
wegenn stellende tho gefallenn, offl; desuluen; welck he darmith
auergereket; solden gelesenn werdenn,
Vnd alss de her Burgermeister tho Lubeok hiraan wieder
erclenmg gedaen, beschedlich^ dath solche <yneinigheit darher
entstandenn, dath de Reuelischen ethliche lubsche Schepe Inge-
holel; darJegenn denn tho Lubeck vp alle Renelische guder wed-
demmme arrestament vorgunnet, Nhu doch solichs durch ethliche
thooorordente des Rades tho Lubeck vthgenamen ethlichen Schwe-
uell, so In einem Schepe gefundenn, dar tho schadenn vnd In-
teresse, Item thogefogede Iniurien, des beide pacte de erkent-
nisse der Erbam Radtsgesiandtenn gemeiner Steder tho geduldenn,
bewilligt^ vor(g}licket vnd vordragen^ syndt obgedachte auerge-
geoen schrieffte, Ock ein priuilegium Godtfrydy des her Meisters
tho LieflQandt, Anno 1299 den van lubeck gegeuen des Inholdes
dath ohnen ock In offentlicher veyde thwischen den Russenn vnd
LieQlendem ohren handell vnd kopenschop mith den Russenn
dorch tho vnd affor fry thodryuen erlouet vnd vorgunnet (s. lAvL
Urk. B. No. DLXXVJ), gelesenn wordenn
HirJegen alss de Erbarn van Reuell tho ohrem Jegenbericht
dilationn gebedenn, de onhen ock In des, dath beide parte enth-
wecken, nha besprache beth tho des andem morgens decemert
vnd gegeuenn Iss Idt den auendt darby vorbleuenn,
M^€itii0€ morgens negest damha (Aug, 35,) vmb seyehrs
Souen Alss der her Burgermeister tho Lubeck vp den gistrigenn
afschedt der von Reuell Andthworth gefordert, se ouerst vpt nye
beth des negesten dages dilation gebedenn Iss onen de ouermaiss
logemmet,
154
&4HH9H€f^di€ morgens den 26 Aagosti tho sonen sdUe-
gen hefft der her Burgermeister tho Lubeck affwesens der Eib.
vana Riga vnd Reuell proponert, Nach dem negestmall geboit,
wes van wegen des her Heisters tho Liefflandt geworuen, wo
denn ock denn heron gesandten bewust, wath hierbeuoni the
mehrmain gelicks falas gesucht vnd begert wordenn. So wolde
nhu nodich synn , hirlnne tho schlaten ,^ darmith wes man
eigentlicb geneigt, dissen latestenn gesandtenn ein Andthwarth
muchte gegeuen werdenn, vnd wer denncNch thobedendLenn, dath
an denn Landen alle dussen Stedenn In dem gantzen Ro. Ricke
vnd gemeiner Christenheit nichi weinig gelegenn, Tho deme
dalh ock Jo billich, alle Christen Stende Jegenn solchenn vyend
des Christlichenn gelouens ge(r)ne helpenn solde, Den dath were
gewisse, wen der Muschowieter der Lande vnd Stede, tvo mchir
anders thouormodehn, so nicht entsettinge geschege, meehtig
virerdenn soldo, vnd so einen bequemen voett ann der Ostaehe
settenn, dath he de gantzenn ^see v^urde Innhemen, wo mann
bereith sede, dath he In de Se galeiden (ho der beboff buwen
vnd tho Rusten laiten Daruth dann de aller hogesten besdiwerung
vnd nolh, nicht alieine den Stedenn an der sehe, sunder allenn
vmbligendenn vnd benachbardenn koningRicken, Purstenthumen
vnd Landenn erfolgen worde, Eth kundenn ock woll dorch denn
weg beyde Taternn vnd Turcken ein fryer pass |n de Christen-
heit geopent vnd gemaket werdenn, wo thorn exempell Im ko-
ningRick vngeron geschehen, Derwegenn sege ein Erbar Rath
tho Lubeck gantz geroe, wen Jummers Jenige middell dartho
thotreffendO; dath d'e Lande rouchtenn entsettet werdenn, wd-
denn ock'ohres Delss, so vele nioglich darthodoeon, Nhu were
doch glickwoU wedderumb ock tho bedenckenn, dath de vyendt
tho geweldich, vnd dath de sake gar allho with vorsehenn, so
dath den dingen, ane mith sehr groler macht, dar den vele tho-
gehorenn wolde, Sulchs ock dorch disse Stede alieine nicht vth-
gerichtet werdenn kunde, tho helpen vnmoglich, Derw^eon
niuste damha gearbeidet werdenn, dath mehrer heron vnd Stende
steur vnd hulpe gesocht wurde, sunderlichs der de dar Im Lande
denn meistenn fordell gdiatt, vnd npch folgends, wen de dingo
155
and^ro qoeraeiuii hebben wurdeon^ solcbs musie ouent nicht
anders den vp einen gewissenn gnmdt Rechte ihouorlatig gesche-
henn, oo. Stellebde hirmith dysse sake In der hemn Bathsge-
aandlen bedenckenn,
Htrup n^esi flitigw erwegung, vnd aiss fast alle suffragia
darbeon geatimroet, dath vth angetogeon vnd andern orsakenn,
dem Lande holpe iboertogenn billicb, Chrisllicb, nutte^ vnd uo-
dich, Dess den ein Jeder StadI gelick desuJuen orsakenn ock
Gonaidereri; vnd den obrenn beuell daruan gegeuenn, Dock eth-
licbe darbeneuen ock mouert, dath de Lande den krieg suluest
Tororsakel, vnd deni anfanges, dath he woU gar vorbut gebleuen,
ock folgendts, dath be nicht so with both schir vpt vterste In-
gebracken, woll heddenn vorkainen konnen, Dergelickenn dath
meon ock nicht alletne, wath Christlich vnd billicb, sunder wath
moglicbi muste bedenckenn. Item wath vnrats daruth erfolgenn
worde, wen mann mith schadenn vnd schweckinge disser Stede
hulpe dedoy de damha vorgefflich angewanth, soldo erspurt wer-
denn^ Miih antogung, wath trefflicher groter vncost, de sick ock
tho velttin dusent vnd ethlichen tunnen gotdes erstreckede Sum-
mige Stede bynnen korten Jarenn gedaen, Item dath sunderligst
de Liefflendischenn Stede In voi^eiinge aller ertogedenn woldade,
sick Jegen disse Stede milh afbrocke vnd vorkortinge older wol-
hergebrachtenn fry vnd gerechtigheiten^ darlho mith velem trotz
vnd spitt, daruth ock de Muschowieter tho dissem Jamer vor-
orsaket, gar vngdt>orlich vnd vndanckbar angeschicket vnd ge-
boldenn, Ock dath tydinge lepenn wo sick Itz de Lande van dem
Bomischenn Ricke vnder de kronen tho Palen scholden ergeuenn
faebbenn, ethliche ock woU gehapet, dath sick disse gesandten,
was sick de Lande tho dem hiliigen Bicke Inn dissenn nodenn
tho vortrostenn^ dewyle vp dem Itzigen Bickes dage anforderung
daramb geschehen, solden hebben vornhemen lathen, darup man
den alhier so vele gewisser tho handlenn vnd tho Schluten ge-
batty So hebbenn de hernn gesandtenn vor dithmall beschluthlicb
vorafTschedet, dath de Jungst vorhordenn furstliche gesandtenn
den negestenn Mandag (Aug. S8,) wedderumb soldenn besche-
denn vnd by onhen vorerst ofli Jenige gude vortrostung by dem
156
Bo. Ricke vnd andonrn potentatenn, bern, FursteoD vnd
denn thouormodenn; erkundet werdenn,
Nha dissem Iss van den gemeinen Rathsgesandtenn, vp
regiing der Erb. vann Stettin nagegeuen, wowoU hirbeuom vor-
recesset, dath vth denn pamerscbenn Stedenn, beneaen der Er-
baran vam Stralsande allemale noch dre Stede de gemeine Dag-
fhart mith besoken soUen dath nha dissem dage tho de vam Stral*
sunde nicht mehr alss thvi^e Stede dartha sollen vorpflidhtet synn.
De Erbarnn van Reuell hebben darnha de Jungst vpgerich--
tede disser Steder Confoederationn mith angenhamenn, mith be-
kennen dath ohnenn soUichs nodich
Alss auch hiebeuorn Anno oc. 57 gehandelt eins proeara-
tornn haluenn, In franckAicken tho bestellenn, Des denn ein
Artickell vth dem Recess Annj oc. 57. vorlesenn, So wmrdt de
sak6 auermalss angeregt/ vnd alss allenthaluen befundenn, dath
solch eine Persone dem gemeinen nutte darsuluest sehr densUidii
ouerst vth mangell beuelichs^ dewyle In den vthgeschreaenea
Artickelnn disser dageleistung daman keine meldung gesdieheon,
darin nichts heSt konen definiert werdenn, hebbenn de heron
Rathsgesandtenn der Stede so der See gebmckenn angenhamen
dissenn artickell an ohre Oldestenn dermaten tho bringenn dath
damp vor dem negesten Winachten gewisse bescheidt an de Er-
barn van Lubeck gelangenn solde^
Mith dessem Iss, de handell beth vp dem Nhamlddag tho
thwenn schlegenn vpgehauen, Jedoch heflft der her Doctor van
Gollenn der Erbarn van Reuell Andthwordeschriefite Jegeo der
Lubschen Wiburgssfharere beschuldigung auerandthwordeth
Namiddages tho thwenn Iss der Erbam van Reoeti
andlbwordtschriefile, so den vormiddag wo gemelt, auergegeuen,
beneuen einer auderan schriefift^ darlnne orsaken wor>dorcb se
ohre vthliggere Jegen de Wiborgfharer vth tho Rustenn bewo-
genn vnd des hemn Meisters bestellung, dergelickenn eine Gopie
der vordracht so hir tho Lubeck thwischen beidenn partenn vp-
gerichtet, vorlesenn wordenn,
Alss nhu de her Burgermeister tho Lubeck soliche schrieflte
dem wedderparte notturflliger Jegen Andthwurth haluen thotho-
157
Blell^ui begert, Solichs ouerst ane vorgande Deliberationn van
den hem Rathsgesandtenn nicht hefFl konnen bewiUigt werdenn,
Syndi de hemn vp beidenn sydenn afgetredenn,
Damba aiss se wedder bynnen gekamen, Iss onhenn durch
denn hem Doctor van CoUen disse meinunge angethoget^
Eth heddenn de hern ge^andten vth vorgebrachter clage
vnd anthwiirth de Irrung beider parthe vornhamen .vnd bewa-
geD, dath nha gelegen^n sakenn nicht Rathsam noch nodich tho
femer Dissputation mehr schrieflfte tho producerenn, Dewyle denn
hidbeuornn den Erbarnn van Beuell de hegerte schriefile der
JegentheiU abgeschlagenn, So mustenn sick ock de Erbarn van
Liib#ck nicht beschwerenn, dath onhenn der von Reuell auth-
worth dissmaU ock. nicht folgenn konde, So vele ouerst denn
principal! handell belangede, vormuchte de Confoederation, dath
alle thwespalt, so thwischen den Steden mnchte Infallenn aller-
erst durch beydersftz ^frunde, ofil se gutfalich tho vordragenn
solde vorsucht werdenn, Derwegenn wolde sick geborenn, dath
dnsse weg erst vorgenamenn wurde, Die hernn Rathsgesandtenn
vverenn erbodich sick dartho geme gebnickenn tholatenn vnd
dewyle bm dem vthschryuen disses Dages ein Artickell vann
der Segellatie vp Wiborch mith Ingestellet^ So were der hernn
Rathsgesandtenn frundtlich ansinnen dath desulue Artickell hir
negest muchte vor de handt genamenn vnd darlnne Gonsultert
werdenn^
Hyr mith syn beyde parte tho fredenn gewesenn vnd heb-
benn ohnenn tho guthlicher vnderhandlung Stede thoernennen
begert, Sollichs Iss ouerst beidersitz tho gefallenn gestelt, welcke
Stede ein Jeder parth suluest erkesenn wolde, Jedoch heflFt der
her Borgermeister tho Lubeck vormeldet, dath der Wibui^ss-
fharer schriefil, welche de van Reuell nhu flitig gefordert, onhenn
In de herberge thogeschicket gewesenn, vnd se desuluen nicht
hedden annhemen vdllenn,
Vnd aiss Idt hirmith an denn Auent gelopenn Iss de han-
dell der Wiburgischenn^ Segellationn both thorn negestenn suss-
pendiert, vnd — — darby denn dach vorbleuenn,
JM^itMhitfe morgens (Aug. 38.) tho 7 schlegenn aiss
158
des hem Meisters tho Liefflandt oc. obgedachte gesduckedan
Ingefordert, Iss onhenn tho samptt den Erbarnn van Riga vnd
Reuell durch denn heron Colnischenn Doctor nhafoigende Andth-
wurth tho gelieke gegeuen
DEr Erbarnn algemeiner Anze Stetlenn gesandten heddeon
vorgangenn Jars ock dusser tydt van des hochw. vnd grossmecb*
ligen Purstenn vnd hernn heron Meisters tho Liefflandt vnd der
beider Steder Riga vnd Reuell gesandten, den beschwerlfchenn
vnd bedroueden thostandt der Lande Liefflandt, "wo de nach der
lenge vortellet, vnd wath darap gesucht vnd begert'wordenn,
mith bedn)uedenn gemott angehoret vnd vorohamen, drogenn
ock des alien ein getrewlych vnd nhaberlich mithliden, Vnd
wowoll sulcke aller hogste beschwerung; darbeneuen ock de
macht vnd gewalt des vyendes mith aller vmbstendigheit tho
gemot gethogenn, ock bewageim vnd betrachtet, wo vnd welcher-
matenn denn bedrouedenn landenn vnd Stedenn vth sulcker last
bedrock vnd gefhar wedderumb tho frede vnd Rhue muchte vor-
bolpen werdenn, so befundenn se doch dath de sakenn groth
vnd hochwtchtig, Dewyle denn dath Landt Liefflandt eine Pro-
uincie des heilligenn Romischenn Rickes ock endernn vmbligen-
denn Potentatenn, konigen Purstenn vnd heron Slendenn vnd
Stedenn mith doranne merglich gelegen, Also wen dem viende
(:welch8 gott gnediglich woU vorhuten:) synen willen tho fullen-
bringenn soldo vorhenget vnd gestadet werdenn, dath onhen
alien daroth vnwedderbringlich vnrath vnd vorderflP erfolgenn
wurde, wo ein Jeder vorstendiger by sick woll thobedenckenOi
vnd nhu de Erbarnn gesandtenn noch nicht vormercket, wes de
Romische key: Matt: sampt Chur vnd Purstenn, ock de gemeinen
Stende des hlHigen Rickes, dergelickenn de andernn negest ge-
legen Potentaten, koninge, Pursten vnd heron bescheidtlich die
ko. Malt, tho Palenn, Dennemarckenn Schwedenn, de furstenn
tho Prussenn, Pomera vnd Meckeiuborch oc. mith anderan, so
beth anhere des Landes Insunderheit vor andern genaten vnd
noch hinforder, wen der Almechtige frede vnd Ruhe wedder*
geuenn wolde, genetenn wurdenn, tho erreddung des Landes,
mith troste hulpe vnd bystandt, vnd entsettinge tho donde ge-
169
neigly vod ock gefatetl, edder nichi, anhe welches der Erbanm
Sleder vormugliche hu]pe In betrachtuBg des vyendes groter
vnd beharlicher macht weioig edder gar Dicbt erspriesslich syn
werde, So kundenn sick disse Erb. gesandten ehr vnd thouoran
6e solchs gehort vnd erwagenn, eres gemuts vnd beuelichs nicht
erclerenn noch entscbluten, Wen se ouerst des notturfiliglich vnd
bestendigUcfa berichtel wordenn, Alssden woldenn se sick ohrer
henm vnd obernn beuelichs veraer vornhemen lathenn,
Vp disse Andihwurth hebhen de geschickedenn bedenckenn
fjBbedenn, vnd erholdenn^ Wo se nhu also enthwecke% .tho sampU
denn beidenn Steden Riga vnd Reuell^ Iss midler wyle des Herio*
genn tbo pomernn hern Bernhims oc. vorschriefil gelesen — -* —
AIss nhun de geschickedenn wedder Ingekamenn, hebben
se Degest gnediger ohres furstenn vnd dienstlicher ohrer perso-
nea dancksagung der vormerckedenn frunihiichenn vnd milhli*
dttidaQn thonegung haluen oc. disse anthwurth gegeuenn^
Dath se nicht thwyueldenn^ dan de Erbamn hemn Baths*
gesandlenn heddenn gnugsam vormercket, In wath grothen vnd
onennetigenn beschweningen de Lapde tho Liefflandt disser tydt,
diirch vorhengknisse des Almechtigenn geradenn, vnd wath for-
delsa dennoch, des Tartern haluen, tho vorhapenthlicher bete-
range van dem leuen gade ock verhenget, Derhaluen denn de
macht des viendes nicht so seher, aiss de vorstende vnd aller
hochst vnd vterste noth der frunde, vnd durch wath wyse de-
suluenn muchtenn gereddet werden^ billic]^ bedenckenn, beneuen
dem, dath Itziger gelegennheit nha^ miib einer geringenn hulpe,
dath woU thobeschaffenn, welchs hemachmalss mith velen Dusent
worde feilenn, Derwegen were ohres gnedigenn hernn gents-
liche thouorsicht vnd vortruwen^ dath de hemn gesandtenn sul-
ckes wurdenn tho hertenn vnd gemut fhorenn, darmith se dem
vnminschlichen vyende syn Tyrannisch bluthdurstig vorhebben
dath he gerne Jegenn alle disse lande vnd Stede bewysede, In
tyden muchte geweret vnd gehinderth werden, Den so man de
hulpe longer wolde vpholdenn vnnd vorthen, wurde man der
order Jo so ein erbarmlich exempell mith den Russen, alss In
vngero mith dem Tur6ken spuren vnd be&ndenn, Alss denn nha
160
begert worden dath se sick soldenn erclerenn; wes trostes Sum
faiss van der key: Matt: vnd den gemeinen Rickes Steiulenn, der-
gelickenn van andernn vnd sunderlings den benaberdenn kmor
genn vnd Furstenn alss polen Schweden prussen pomemn ac
thouormodenn, So heddenn se des keinenn beuelich^ were oohen
iho deme vnkundt, Dath ouerst wusten se gewisse^ dath ofar
gnedige her mith besokinge hochgedachter key: Matb: tho sampi
den gantzenn Ricke ock anderer koningen Furstenn vnd poteiH
tatenn, alien moglichenn vnd menschlichenn flith nicht gesparet,
hapeden ocl^ dath de sakenn vp dem Itzigenn RidLess dage so
with gedreuenn, dath man de annen bedrouedenn Lande nicht
gar trostloss wurde vorgetenn, Wo ouerst vnd dorch wath wyse
soUichs soldo vorgenhamen werdenn, were onhen noch thortydt
vorborgen, Polen vnd Schwedenn vnirdenn ock ohre hulplicfaeim
hende nicht anholdenn, kunden ouerst noch thor tydtt des fried^
lichen anstandes haluenn^ darmith se sick Jegen dem grothfur-
stenn Ingelaten, dartho nicht kamenn, Wo ouerst deme. So hed-
denn de Erbam algemeine Stede des gunstige thosage gedann,
dath se sick vp disser Dagfhart ohres gemuts endtlich woldenn
vornhemen lathen. Demnha were ohre hochilitige bede dath
demsuluenn also muchte geburliche folge geschehenn, vnaoge-
sehen dath se de geschickedenn sick also vor der handt, vp de
vorgestelde frage vth gehordenn orsakenn nieht kundenn erUe-
renU; SoUichs wurde ehr gnedige her mith gnaden nummer vor-
gethenn, se woldent ock geme vordenenn,
Darmith sick nhu de hern gesandtenn auermaiss vp disse
meininge muchtenn berathschlagenn, syndt de geschickeden eath-
weckenn/ Dewyle ouerst de tydt vast vorlopenn, dath se Yiob
wichtigheit wiUenn der sacken nicht enthlich 'hebbenn konnea
eins werdenn^ syndt de geschickedenn beth tho geleg^ier tydt,
dath man se tho endtiicher Andthworde wedderumb kunde be-
scheiden, sich thoentholdenn gebedenn wordenn,
Vp denn Nhamiddag wurdt gelesenn Hanss
van Rentelenn van Reueil vormeinte endtschuldigung^ Jegenn de
lubschen Wiborgssfharer vplage, alss dath he erst de fharth nba
Wiborch soldo gebrucket, vnd so andere dartho vororsakeih
161
iMbbemi oc. Nha dem nhun solche schrieffle sehr vnbedechlich
▼pd yp dean Erbarn Rath tho Lubeck wedder alle gebur ge-
stdlel^ I>erwegenn denn de her Burgermeister tho Lubeck de
sdirieffl, darmith se den Jennigen^ so disse sake belangede tho
DOtturffUgem Jegenbericht muchte vorgeholdenn werdenn, begert|
So hebbenn doch de hemn Rathsgesandten sulchs vmb fenier
wiederuDg willenn nicht vor Rathsam erachtet^ sunder veil mehr
dath solcke vnbeschedenheit des vann Renthlenn beth tho gele-
geaer tydt an synenn orth gestelt wurde,
M9iHg9t€iff€ morgens 29 August! vmb seyehrs souenn,
AIss de hemn Rathsgesandtenn bedacht wordenn, der liflElendi-r
schenn anweruinge haluenn, ' vnd sick einer endthlichenn Andth-
wurth thoenischluten, syndt de Erbarnn van Riga vnd Reuell
vthgewyset, vnd hebbenn sick midler wyle nha langem bewage
vnd velenn Rathschlegenn de Erbarn gemeinen Rathsgesandtenn
sokh einer Andthwurth alss himha vortekent denn negestenn
dag des her Meisters geschickedenn thogeuenn voreinigt
DEb Rathsgesandtenn der beider Steder Riga vnd Reuell^
abs se In geeschet, Iss durch denn hemn Doctor van Collenn
disse meinung angetoget
DE Erbarnn gemeinenn Rathsgesandtenn heddenn, wes beide
mondtlich vnd schriefitlich van wegenn des beschwerlichenn ob-
lieeodes des Landes Liefflandt ocJl der Segellation haluen nha
Wyborch an se geiangt vnd gesucht, gnugsam vomhomenn, Nhu
were nicht anhe, vnd se wustenn suluest, dath de sakenn tho
deim wegen geradenn, dath nicht^ well middell tho findenn, wor-
dofcfa sulcke beschwerung aflflhov^endenn, wowoll die algemeine
S^^ndtenn alle billige anschlege bewogenn, wor dorch denn din*
genu mochte geradenn vnd geholpenn werdenn, Nhu v^^uide doch
glickwoU gefundenn, dath de Stede suluest tho dusser vorsto-
niiig vnd droffnisse orsake gegeuenn, mith dem, dath se dissenn
Sledenn vnd kopludenn an ohrer kopenschop vnd handlinge, de
8e 80 lange Jar by onbenn fry gehat, Darauer ock se, de Lieff-
leadischenn Stede tho allem vpidieme vnd gedye geluckselig ge-*
fadenn, vorkortung vnd abbrock gedann, vnangesehenn, dath,
<Iv8e Stede nhu In de dortich Jar her mith besundenn anboi-
m. 11
IftS
denn beide schrieflllich vnd mundtlich 8o mennigfoldige Mige
Torderung vnd bede ange^andt, darmith solchem kumSUgenTB*
rade In iyden muchte vorgesehenn vnd geweret werdeO; ^rekhi
alless trotzlich vorachtet vnd In den windt geschlagain wordem,
beth so lange dath nhu wedder trost noch hulpe mehr rwha^
denn, Nhu wusten se ock, wo flitig vnd getrewlich vor vdir
Jarenn tho ohrem bestenn einer Stadtlichenn Legatioim kaiocD
an den grothfursten tbo ferdigenn de gemeinen Sleder geRaih-
scMaget, tho welcker behoff ock de Instruction schon gesteliety
de personenn deputert^ dath geleide erworuenn^ vnd aile andcre
notturflnb bereidt gevt^esenn, welchs se doch alleine dardorch, datk
se denn bewilligedenn pundt thollen, de doch onhe aileon ahreDB
schadenn hedde konnen genhamen werden, nicht Inrumeon wil-
lenn, gestoret vnd vorhindert, weichs ailes de Erbarn Stadar
sick nicht vorsehen heddenn, Nhu onhenn ouerst suluen sckiMr
tho vnwiederbringlichenn vorderuenn vthgelopenn were, rate
spits vnd homodeS; so dusser Stede kopludenn beide mith w<ff-
denn vnd daden by onhenn vordragen mothen, geschwegenn-
Dem ouerst vnangesehen, So weren dennoch disse Stede vth
Christlichem roithlidenn vnd nhaberlicher vorwanthnuss geneigty
se mith einer moglichenn hulpe nicht thouorlatenn, wen Idt ooerst
de meinung hebbenn* schulde, dath man sulcke guthertigheil, wflo
der Almechtige, alss tho wunschenn, de Lande wedder la BoM
vnd friedlichenn zustandt settenn wurde, nhamalss wo vor b
voi^eten stellen vnd den bewustenn beschweningean keiaea
billichenn wandell geuen wolde, So weren de Aigemeinen Stede
ock nicht tho vordenckenn, dath se darmith an sick hddsaD^
Derhaluen so de gesandtenn der beidenn, Stede beaell heddaui#
sick des thouorlatich thoerklerenn, So wuldenn damba dyot
Stede an dem, so onhen rooglich, sick ock geborlidi ertageofti
vnd alssdenn Ires gemuts wieder vomhemen laten, So vele de
Segelation vnd handlung vp Wyborch dede belangenn, words
vermereket, wenn sick schon disse Stede des handelss darbeoa
entheldenn, dath darmith dennoch dem hem Heister noch oobeoB
gedent nwfh gehulpenn, eth were den dath andere frombde Na-
tion Nemblich Engelsche, Hollander, Fresenn, Schweden, Den«r
t68
lUen. vnd LiUower dessenn ock afgeholdenn wurdenii; So werd
darwefjean eioe schrieflUiche vornoUluog gestellet, de solde man
tmlifcin ouergeuen, sick dorap thobedenckenn. wo se denn Jeni-
geQ Bath dar Jegenn wusteno, den wulden de Stede hornn, vnd
McL aiss denn der gebor ock wetenn thouorholdenn,
Hirop hebbenn der beider Steder gesandten ohr beden-
ckenn gebedenn, vnd erholdenn^ darby de handell denn mor-
gen berowet,
Namiddages tho ^drenn schlegenn aiss de hern Ratliage-
aandtann wedderomb vorsamlet gewesenn, vnd nhu vam hern
lobachenn Burgermeister des hutemorgiegenn beschedes erinne*
nmg gesdiegen, hefii de Erbar her Hynrick Vlenbrock van Riga
angefangenn, nha frunthlicber Dangsagung, dath de Erbarnn der
gameineDn Steder gesandtenn In erwegung ehrer anligendenn
nolh 5i<^ vmb erredinge willenn des Landes tho Liefflandt also
bflmnheden, vngeueriich tho disser meinunge, Nha dem angeto-
g«iin dath de LieflQendischenn Stede tho dem Erbarmlichen Ouer-
tail des Russenn or^ke solden gegeuen hebbenn, So were woll
aleht onhe, de Muschowieler hedde In synem endtsegguns breue
dctt einen besundemn Artic^ell vorgewanth. Eth erhelde sick
Qoent, dath de sake anhe grote beschwerung woU thouorhand-
lenn gewest, ouerst de begerte vnmugliche tributs forderuog vtb
dem StieSk tho Dorptt, vnd damegest de vormeinte vnbefugte
gereditigheit einer kerckenn tho Riga welcke euen so woll vn<-
voglich, heddenn den krieg vororsaket, Den pundt thoUen be-
romde, heddenn ein Erb. Rath tho Riga besunder ehafift gehatt,
danimme de nicht hedde konnen Ingerumet werdenn, Werenn
deDnocb erbodich gewesenn tho behoff der Legationn beneuen
andemn Stedenn ock ohr gebor tho leistenn, Beden derwegenn
06 mith gunstenn endtschuldigt thonhem^, Dath se sick ooerst
aiciareim soldenn, wess sick de Erbam Steder disser order,
alirer oldenn gerechtigheit haluen, by onhenn^ wen dusse Itz
adiwebende kriegssbeschweningen etbwa gestillet vnirdenn, mach-
ten iho vorirostenn hebbenn, Dess heddt^nn sick ohre Ouem vnd
Oldistemi; Anno oc. Jungst vorschenen 51 Jegen de Lnbschen
goiandfrnn aher billigheit ohres vorhapendes genochsam vornhe-
164
mco laten^ N()iDlich daUi dissen Siedenn, alless wes se nhadnH
Oldenn berechtigt, solde vorgunnei werdenn, so verne dalb
ohrenn Priuii^ien oicht eoUegen were^ vnd den ohren dalhsolue
In gelicknisse In dissenn Stedenn wedderamb muchte vngewei-
gert blyuen, solchs woldenn se Itz wedd«rfaalet hebbeon vnd
sick dessuluenn noch also erbodenn,
DEr Wiburgischen S^ellation haluai were de sake woU
nicht vnrecht bewagenn Se .werenn ouerst des vormogens niehl,
dath se deon angetogenen frombden Nationen de (harth hemmen
edder hindern kundenn, Stundenn ouerst In der thouorslcfai, dtth
ohr guedige her derwegenn by koningen hern vnd furstena an^
sokenn vnd Rath schaffenn wurde, Insunderheit, so sUinde Idt
Itzunder mith der ko. Mt. tho palen oc. Im handell, were ock
kein thwyuell; den desulae wurde sick des Landess annhcmean,
vnd disses falss notturfilige vorsehung donn werdenn,
Damha hebbenn de Erbarn van Reuell ock angelogei, dath
se van ohrenn Oldistenn vnd ouernn beuell heddenn, In ohren
nhamen de erclening tho donde^ dath so vehr de Erb. gemeine
Stede se nicht vorlaten, sundemn alss Christliche Nabers vnd
frunde entsettenn woldenn, Also dath se In denn vorigenn Siandi
wedderamme miichten vorholpenn vnd gesettet werdenn/ de Slede
alssdenne alle olde fryheit, wo se vormaiss gehatt, weddenunme
bekamen, vnd der genetenn soldenn, Inmaten alss ohre gesandleo
Anno oc. 40 In gemeiner Steder vorsamblung sick erbadeon
hedden vnd vomhemenn lathenn. Mith der Wiburgischen thofhor
wurde Idt bereith by onheon geholdenn, dath darhenn keinerkf
gestadet wurde, vthgenamen solt; welchs In obrer Stadt also
van Jeher vth gebrucklich gewesenn^ doch nicht anders dam
by eidts vorplichtung, dath Idt In Russland nicht wieder solde
vorfhort werdenn, Wen sick nhu disse Stede des ock wol-
denn entholdenn, so vorsegen se sick gentzlich; dath ohr gue-
dige her by der ko. Mt. tho Hisspanien vnd andemn Des
ock notturflftige vorhinderung beschaffenn wurde, Wath vth
Schwedenn dorhenn muchte gefort werden wehr nicht sunder-
lich tho achten, oc.
Hyrup wurdt endtschlatenn dat man des negestenn dages
165
faeide des hem Meisters geschickedenn vnd dussenn beidenn Sle-^
denn ein AndthworCh geuen wolde wo bir nba folget)
DEss wnMdeweeHenn morgens negest (Aug. 30^), tbo
7 scUegenn, Alss nbun de bern gemeiner Steder Rathsgesandtenn
mith der Andthwurtb so des hern Meisters gescbickedena gefbatet
gewesenn, synd de Erb. van Riga vnd Reuell vth sundernn be-
denckenn vtbgewyset^ vnd beflft der ber Colniscbe Doctor, nba
koiter vnd Summarie Repetierung der negestenn vorbandlung, den
fiirsilichen gesandteim tbo folgender meinung, so vele de Summa
bdanget, eine Andtbwardt gegeuen,
Nacbdem die Erbarn Stede anfanges ber^ datb se In dissem
hochbeschwerlicbem obligen vnd bedruck der gemeinen lande
Li^Elandt vmh trost, bulp vnd entsettinge ersucbt wordenn, alle-
wegc wo ock nbu Jungst van* obnen den Jegenwardigen ge-
schickedenn gebedenn^ bericbt tbo werdenn, dewyle der gemei-
nen Steder buipe Jegen so geweldigenn vyendt mebr den tbo
weinig, watb vor andere berm vnd furstenn obre bulplicbe bandt
niib anscblaen woldenn, des ouerst Niewerle vnd nocb keinen
wissen bescbedt vnd tbouorlatig erfbarenn mogen, vnangeseben
dalh dennocb vnuorborgenn datb derwegenn by velen koningen
forsten vnd Stendenn voraff by der key: Matt., vnd Stenden des
Roniischen Rickes vp Itzstandenn Ricksdage ansokung gescbeben^
So were der Erbamn Steder gelegenbeit nicbt, kundens ock
Biith fug vnd billigkeit nicbt vordacbt werdenn, datb se sick
ohres gemuls^ ebr se dan daman gewissen bescbedt bekamenn,
nicbt konden Resoluiren,- we deu ock etbliche einen gemeten
vnd keinen andemn beuell beddenn, Tbo deme bedde man van
onhenn den« gescbickeden sulnest vornbamen, wo den ock ane
dath ein gemeine gescbrey ginge, datb tbo Reddinge der Lande
Lieffland eine gemeine Ricksstear bewiiligt vnd Ingemmet wor-
denn. Wen nbu dem also, wo dem gudenn lande woil tbo gun-
nen, so wurde docb ein Jeder disser Steder, etbwender vann
dem, Ricke edder obrenn forsten, tbo disser gemeinen stuer ock
belegt werdenn, vnd webr tbo ermeten, datb den Stedenn nicbt
wenig besiBbwerlicb, wen se also tbwefacbt vnd dubbelt sol-
160
denn belastet werdeDn, Dennocfa dormith mann Je Ibo .,|^^«.«.,
datfa disse Stede dem gudenn Lande vth ChrisUichem nhaber*
lichenn mithleidenn, alss vor sick nha aller moglichheit
hulpeon So heddenn se sick bauen de gemeine Rickes stuer eii
enkendenn gewissen hulpe, de beiden Stede Riga vnd Reaell
mith ihoeDtsettenn, endtschlatenn, Des erachtens, dewyle an
beiden Steden den gemeinen Landenn nha aller gelegenheit
hoch gelegenn, dath ehr gnedige her sulcks euen so hoch, alss
Idt ohre furstlich g. personn suluen gescbehenn, Uio gfiedigeiii
gefalien wurdenn annhemenn. So vele nhu de afsohaSbng der
Segellation vp Wiborch belangede, wurde befimdenn, vnd were
vngethwyuelt, wenner gelick sick disse Stede solcher Schepinge
affdeden, dath dardorch, dewyle de Liefflendisdie Slede suloeBl,
vnd andere vth Engelandt Holland Fresslandt Dennemarcken
IScfawedenn, Polen vnd Littowen oc. die fhart vnuoiiunderi dar-
I
hen heddenn, dem beschwerten Lande nicht*mith dem wetnig-
stenn gedenet noch geholpen were, vnd warden dennoch disse
Stede' anhe Jenige frucht des delss neringe loss sylten, Jedodi
wo dem allenn ock vnangcsehenn, dath Insunderheit de van Lu*
beck sick Russlandes mith ohrer handlung vnd kopenscbop, ock
In oflenthlicher veyde thwischenn den Russenn vnd LiefiQendeniB
nicht tho entholdenn, van den vorigen hemn Meisternn hoch-
lofflicher gedechtniss stadtlich priuiligert vnd begnadet, weldM
pryuilegia disse Erbarn der Steder gesandtenn vorlesen gehorl.
So wollenn dennoch de Erbarnn Stede vnd de van Lubeck mith,
Jodoch dem Itzgemelten Irem priuilegio hemachmalss vnuorgrip*
lich, dem beschwerten Lande tho hulpe vnd trosi sick der Se-
gellation vp Wyborch entholdenn, so vehr der her Meister by
denn hochgedachtenn koningen vnd Furstenn, dath sick ohre vn*
dersaten des glickfalss affdeden, kunde vorschaffen vnd befor-
demn, dess ock dissen Stedenn gewissenn vnd tbonorlaiigeon
beschedt thoschickenn,
HirJegenn hebbenn de furstliche geschickedenn nha gehol*
doner tho Rugge sprocke vnd korter Repetierung weddemmb
angetoget, Dath se vele eine andere vnd trostlichere Andthwurth
alss van denen, so se Christenn vnd frunden, welcke ock an
167
BrbannlicheD ihostande des bedrouedenn ]ande[D]5^ kein ge-
fcllfmn drogeDD, erachtet, vormodenn gewest, Dewyle genogsam
vormercket, dath ohr gnedige her an deni; des erklerung vaa
cmhfffm begert, alien minschlichenn vnd moglichenn flith by der
k^y: Matt, vnd vel^i andernn koningenn vnd Potentatenn oc. vor-*
tlioweBdran nicht vnderlatenn^ dess ock noch In daglicher arbeit
dnnde, dath ouerst darup so balde de vorhoffenthliche endthliche
iMScfaedi nicht erfolgedef wer woll tho erachten dath de Jettinge In
($c.: berowe^ des so vele hoge heupter nicht so balde In ein
I, vtrelchs ohrenn gnedigenn hernn thom hochstenn be-
adiweriich. Eth werenn ock de bedrouedenn Lande dardorch nhu
90 with geradenn, alss ogenschinlich; doch stundenn se In hope-
ninge, dewyle nhu de her Cumpthur vann Duneborch vmb hulp vnd
bystandt aldar emsiges jQites angeholdenn, dath nhumer de keyser-
lidiie Matt: vnd dath hilJige Ricke sick einer trostlichenn vnd
bdiarlichenn hulpe wurdenn ercleret hebbenn, vnd wowoll de Er-
bamn Stede sick horenn lathenn, dath se dartho ohre gebur ock
gerne donn wuldenn, So vnirde sulckes doch langsam thogaen,
vnde de vortoch denn bereith althoseher beschwerdenn Landenn
noch mehr beschwerlicheit vnd den endtlichenn vndergang ge-
bereDD, Weren derhaluenn Instendiges flits vpt hochste frunth-*
iich synende, dath de Erbarnn Stede sulcken vnrade vorthoka-
menn^ ohrem gnedigenn hernn eine ansehenlicl^e Summa geldes vp
gaaochsam Cautionn, dath se de keyserliche penningmeister wed*
derume soldo erJeggen vnd belhalenn, muchten erstreckenn vnd
Ihostellenn, wo der loblicbenn Steder vorfharenn wol ehr go-
dann, vnd nhu nicht fast Rumlich anstaenn wolde, wen de eine
CSuiste van dem andernn also trostloss scholde vorlaten wer-
d^in, de Christliche leue welche de eine dem andernn In no-
den scholdich darmith ock nicht ertoget; Der Segellationn haluen
nha Wiborch kunden se den Erb. Stedenn nicht vorholdenn,
dath ohr gnedige her vmb vorhinderung willenn der thofhor, de
koDige tho Palenn Schwedenn vnd Denneroarckenn mith mehr
andernn Potentatenn frunthlich vnd flitig ersokenn lathenn, Ha-
pedenn odi dath dordorch ^em fyende allerley thofhor scholde
gesperret werdenn Sunderlich Jo In Dennemarckeun; doruth man
168
bereitb omhd dath aller geringste nicht thoschickede, vth Scbwe-
den kunde dergelickenn woll geschehenn,' went nicht de thofor
vth dissen Stedenn dede vnd were iho bedenckenn, wath der
gemeinen Ghristenheit hiranne gelegen. Wes van prioilegicQ
angetogen wordenn, so weren desuluen nicht thouorderuen vnd
vnderdrugkunge der Ghristenheit Lande vnd Lude gegieuen, Sun-
dem werenn salcks falss vpthoheuen vnd tho Gassemn, vnd
woldenn sulchs alies wo vorgemelt den Erb. Stedenn mith sampt
der aller hogstenn nott der hochbedroueden Lande tho Liefflandl
In gunstig vnd Ghristlich bedenckenn heimgestellet hebbenn MUh
erbedinge oc.
AIss nhun de geschickeden hirmith enthweckenn vnd de
hemn Rahtsgesandtenn solche Andthworth nicht alleine Jegen
ehre billige erbedinge vndanckbar, sundern ock sunst aUenI-*
haluen vast vordrethlich vormercket Insunderheit wyle de vor^
trostede hulpe denn beidenn Stedenn guthertziger meininge ge—
daen gar mith stilschweigende auei^angennj hebben de hem
9
Rathsgesandtenn sulchs wo willich (L: billich^ tho gemothe ge-
fhoret vnd dem hem Doctor van GoUen nha noturfil vnd der
gestalt wo vororsaket anthworth darup thogeueu beualen, wo
den na der lengede mith vorhah'nge aller vnd Jeder Artickdl
vnd dem enthlichenn beschluth, Dath de Erbarn Steder soickor
ohrer Andthworth vor der key: Matt: dem gantzenn Romischemi ~
Ricke vnd alien Stendenn, sunst ock vor Idermenniglich, wollena
bekand syn, vnd derwegenn mith denn worden alss gefaort,
billich vorschonet werenn Ode dath se desuluige ohre Andth-*
wurth, nha aller gelegenheit dissmalss nicht wusten tho endem,
oc. geschehenn, Derwegenn den de gesandtenn, dath de Erb.
Stede onhen alless woUenn tho gude holdenn^ se hedden^ wee
se geredet, nicht anders den Im bestenn, vnd alss Idt de no(-
turflfl vnd vmbstendigheit der saken erfordert gemeint, angelo-
genn, Wes man sick der Erb. Steder Riga vnd Reuell haluen
erbadenn, nhemen se tho dancke ann, wollen eth ock beneuen
dem andemn an ohrenn gnedigenn hern gelangenn laten, De
wurde Idt vngethwyuelt mith alien gnadenn ock erkennen, vnd
syndt darmith afgetreden
\
169
NamicMages Iho drenn schlegenn Iss ock der Erb. Sted^
Riga vnd Reuell gesandteon durch den herrn Doctor van Collenta
disse beschedt gegeuen, Daih de hern gesandtenn ohre gedane
erdenmge vp der Steder vorgeholden bedenckenn vomhamen,
Dewyle se sick denne ihom dele vp de vorhandlung des Jars
51, tbom dele ock vp den Recess Anno oc. 40 deden Referem,
So bedden sick de hem vth solchen Recess vnd handlungenn der
gdegenheit erkundeit vnd befundenn den bescheidi vngei;^'iss vnd
thwynellhafliig, Ja mehr affschlechlich den thouorlatig, Nhu muste
disse sake eiqen Rechtenn wissenh vnd festen grundi hebbenn;
dannilh kunflligen wedderwillenn vnd femer dissputationn vor-
ttMkamen, Derwegen hedden de Erb. Slede eine schriefftliche
vomottlonge, v^o Idt egenthlich darmith thoholdenn, stellenn la-
tenn, desuine soldo man onfaenn ouergeuenn, der Erb. Steder
meininge doruth tho ersehen. Wo nhuu solche schrieflfte ohren
Oldistenn vnd onhen gefallenn wurdenn, alss de Stede nicht
anders woldenn hapen^ vnd de Stede des eine gewisse vorseke-
ringe durch besegelde orkundenn bekamenn kundenn, so hedden
Ml sick dermaten ercleret, dath se In dissem ohrem anllggenn
vnd bedrugk roith einer vormuglichen hulp kunden entsettet
werdenn, Hedden se tho der behoff vth Christlichenn mithlidenn
vnd nhabarlichenn vorwannthnuss Ingenimet, dath ohnen de
Jangst bewilligte Contribntion vff viff Jaren vp einmall soldenn
gegeuen vnd thogestelt werdenn, vnd wowoll etiiche Stede
disses also beuell gehatt vnd darlun bewilligt, ethliche ouersi
Jedodi weinige, vth mangell beuelichs, noch thor tydt nicht
wiliigenn konnenn, So wollden se doch sulchs by ohrenn Oldi-
stenn mith allem flite beweruen, der thouorsicht, dath se sick
denn andemn wurden gelickmetig holdenn. An de Erbarn van
Brunschwick vnd ohr dordendell, woldenn disse Stede samptlich
scbriuenn, In hopeninge; dath se glicksfalss sick ock nicht wur-
denn vthemn So erachtedenn ock disse Erbare Steder, dewyle
eoe soluest bewust, In wath groter beSchwerung se der Cunthor
haloen disser tydt setenU; Dergelickenn ock wen dath Romische
Ridie eine stuer vnd tholage, wo gehapett, Ingemmett; dath alss-
denne disse Stede hirenthbauenn ock noch wieder woldenn be-
t7»
leohl vnd beachweri werdmn; daih se de beidenn Liefflendiicihann
Stede mitfa disser bewilligedenn hulpe also wurdenn gesedigt
syn, i;vor sunst disse Erbarnn Steder . onfaenn willeo Yod ge-
tallen wieder muchtonD ertogenn, des wolden se Jeder lydtwil-
lig ersport werdenn^
Wes de Segellation vff Wibordi belangede; wehr vth ga-
hordenn orsakenn darhen gesteilet, daih de her Meister vnd se
Ibo den wegenn musteim vordacht wesenn, darmith frombda
R
Nationes aiss, Engelscfae Schotten, Hollendere, FresenD, Denen,
Schwedenn, Polenn vnd Liitowen pc. sich solcher segellatioQ
maehteon afdonn, Alssdenn vnd darnha woldenn sick disse Stede
dem auch glickmetig vorholdenn, Jodocfa solohe Prioilegieno, aba
de Erbarn van Lubeck hirJegenn heddenn, darmith vnbegeueo,
Hyrup alss ohrenn Erbarheidenn die vorramede vomoUungi
wo se begerih, ihogestellei^ Alss se ouerst nha vorlesinge, vod
negest fruntblicher dangsagung, ethlicher weiniger Puncia mode-
rationn begert, mith antoginge, dath dennocfa ohre Stede, so
woll alss andere, priuilegia heddenn^ danip se gegrundeth, vnd
wen se darutfn vnd van dem fordell, den se Jo bilUch vor deno
frombdenn egedenn, dewyle se alle vnpflicht ohrer Stede vnd
des Landes mith dragenn mustenn, ock lieff vnd leuen, wen Idi
nodichy mede thosettenn, afilredenn solden, dath se alssdenn
In grundt vordoraen werenn, beneuen erclerung, dath Idt tfao
Rige Insunderheit mith den Russenn eine vnderschedt bedde,
vnd dath de frombdenn koplude mith ethlichenn, dath Redita
Russenn werenn, den handell fry, mith ethlichenn ouerst, weldie
Russenn hetedenn, vnd doch gelicke woU der kron tho patain
vnderworpenn werenn, den handell ehemalss gehatt oc. Mith
beger, se disser tydt nicht tho drengenn, bs de moderatioon
Ingerumet, vnd onhen also de vomotlunge, dath se sick wieder
damp muchten bedenckenn, wedderumb thogestelt worden
DE Erbarn van Reuell hebbenn ock bericht gedann. vaQ
wegenn der thwyehn houe tho Nowgardennn, Alss des Datzschea
haues den de Dutzschenn aldar noch holdenn,. vnd des G^tt^io
haues, welckenn se nhu vth hett vnd beuell der gemeinen Ste-
der> darmith he nicht In der ftussenn vnd frombder Nation
171
keode koma, ooor de htiad^rUi Jar darum viff goldenn vulmeoh-
tige goldenn iho bur geuen motenn, vnd sick des nhu de Summa
▼an denn Erbam Sledenn wedderumme muchte erstadet vnd
bethalt werdenn, welch sacke van den hemn gesandtenn Iss In
bedenckenn genhamen,
Dewyle ock Im anfange disser dageleistung van den gemei*
Ben Rathgesandten vor nnth vnd nodich angesehenn, dath Sta*
toeri wurde, darch wath virege de vngelickenn vnd spede an-
hmtH der Ralhsgesandtenn mhuchle nha dissen dage geweret,
imd In dem allentbaluen iho vorfaiDderinge alter vnrigtichheit,
eine gdickheit vpgerichtet werde, So hebbenn sick nhu de b«ren
damp bescbprackenn, vnd einheilig beschlatenn, dalb benfiirder
tNn Jeder Sladt de ohrenn tho Rechter tydl anthokamenn affer-
digen sole, wen ouerst sollicbs nicbt geschege, vnd des nicht
eine erhebliche ehehaflt vnd entschaldiguDg de van den gemei**
aen Rathsgesandtenn vor gDugsain erkandt konden vorgewantb
^>verdenn, So sollen vor einen Jedernn vorsumedenn dag bauen
dea angeseltedenn terminn 20 daler vorbracken syn, vnd ge-
borl werdenn,
Am MB^wn/^etTB^^ffe morgenn tho Acbt schlegenn den
letitenn Augasti, Dewyle bericht geschehenn dath ethliche ge-*
Mhykeden van denn Forsten tho Mecklenborch angekaroen, de
gebort tbo werdenn begereth, Syndt desuluen Nomlich de Emt*
ttestenn Er. vnd Achtbamn Yolrath van Bntowen Ampthman
Iho Gaddbnsch vnd Andreas hohe Seeretarius binnen Rades ge-
fordert,- vnd hebbenn desuluen negest auergereckedenn Credenti
▼nd geburlichenn grutt In nhamen vnd van wegen des hemn
Brtsbischopes tho Riga, des hertogenn In Prussenn, vnd hemn
lohans Albrechtenn Hertzogen tho Mecklenborch disse werainge
gedann, Dath hochgedachte fursten In ke|nen thwyuell stelledeD|
den de Erbaran Stede heddenn woU vormercket vnd bericht
ontfangen, vth deme so hirbenomn an se gewolruen, wo de sa-
kenn In Liefflandt des Muschowieters haluen gelegenn. ISt nhun
woU der her Ertzbischop darsuluest thosamptt dem hem Goadio-
torn sick thor Jegenwehr ock In egener Personn gefhatet gemacket.
171
Ook de heri£og In Pnissenn eine stadthlicfae hulpe gescfatcket, ge-'
licker gestalt. de forstenn tho Mecklenborch dem hernn Coadiu-
torn thorn Bestenn, dre hundert perde vpgebracht; vnd viff Uo^
natt lang In besoldung gehatt; So befunde man doch, dath sot*
lichs alles ynfruchtbar, vnd dath hochste hodigemelte fonlen,
alss vor sick alleine, wedder de grote gewalt des vyendes vele
tho schwack; Derwegenn ehr gnedige her by der Romischenn
key: Matt: vnd denn gemeinen Stendenn des Romischenn Rickes
vmb hulpe flitig angesocht, vnd so vele erholdenn, datii eine
hulpe einhelliglich bewilligt, Dewyle ouerst de erklerang der-
suluigenn, vnd durch wath middell vnd wege de gesch^eon
solde, also In III nicht hedde konnen geschlatenn werden, noch
syne furstliche gnade darnha thouen, so hedde syne f. g. denn
Redenn sulckes beualenn, WowoU dem nhu also, w^re docb
thoermeten, dath sulcke^ hulpe, vmb so femer afgesetten Stende
wilienn, spede vnd langsam wurde vthkamen, Dewyle denn de
bewiUigede friedlicbe anstandt, welch doch vam Muschowieter
alleine tho synem vordell, darmith andere Ingefallene kri^ssbe-
angstigung mithler weile fuglig muchtenn affgeschaffel w^erdenn,
vpgerichtet, wehr nichts gewissers den dath de Muschowieter
erster syner gelegenheit de Armen bedroue^denn Lande vpt nye
wedder auerfallenn, vnd de gentzlich vnder seinen growsamen
gewalt thobringenn sich hochstes flites vnderfangenn wurde,
Derhaluenn vpsehung vnd andere hulpe wieder tho sokenn
hochnodich, darmith dem vyende nicht alleine wedderstandt ge*
dann, sunder ock dath Jennige, so he gewaldiglic-h Ingenhamenn,
muchte^Recuperert werdenn^. Derwegenn hochste vnd hochge-
dachte furstenn vororsaket, de gemeine Stede so ohrenn handell
vnd nheringe der order tho sokenn plegenn, gnediglich vnd
frunthlich thoersoken, Mith beger vnd guthlichenn synnen, dath
se disse sake Ghristlich vnd midtlithlich woldenn tho herten
nhemenn, vnd de armenn lude mith trost vnd hulpe nicht ver-
laten, sunder onhe schleunich mith vorstreckunge ethlichs gel--
des, Schepenn, volcks, profiandt, vnd andere knegssnottarffl
enthsettinge don In betrachtung, dath solche wedderstandt vnd
Recuperation nhu mith einem geringenn, hernhamalss ouerst mith
173
thunn sdir grotenn nicht tho donde. Wen ouerst solchs nicbt
geschehen solde, sunder de vyende des Landejs mechtig werdenn,
dalh darnha aile Stede vnd farstenthumb an der sehe vnd sunst
belegenn, geiickes ouerfalss vnd Tyrannie musten befbarenn,
Derwegenn begert wie vor, sollichs wurde de Almechtige vor-
geid^tUD, ock alle Stende des bedrouedenn Landes^ wen onhen
wiederumb tho fried vnd Rube geholpenn, tbo saropt denn er-
Beoienn obrenn gnedigstenn vnd gnedigen hernn^ danckbarlich
▼orschuldenn, Eth wolde ock hoehgedachter furst Hertzog Jobans
Albredbt disse dinge by denn gemeinen Rathsgesandtenn eigener
person baluen (L; babenj gefordertb So werenn ouerst syne f.
g. des vtb besundernn eheba£Flenn vorhindert wordenn, disse
weroinge also van ohne den geschickedenn alss van syner f. g.
mloest geschehenn, gunstiglicb annhemenn, vnd sick mith frunth-
lidier Andlhwurdt henwedderumb darJegenn vorahemenn latenn,
De ber Ertzbischop hedde ock disser wegenn Insunderheit* an
de Erbamn van Hamborch vnd Rreraen geschreuenn, ~wo solche
breoe alss se derwegenn auerreckedenn, Inholden vnd^mith-
bracht,
Hyrup alss de furstlichenn gesandten enthweckenn^ hebbenn
sidk. de Erbarnn Radessgeschickedenn besprockenn, vnd syndt
eins gewordenn, disse sake betb des Negesten dages In bedenck
tho nhemea, vnd sick alssdenne eine(r) Andthwurdt darJegenn
irorohemen tho latenn, vnd alss sollichs negesi denstlicher danck-
sagung des beschehen furstlichenn gruts vnd erbedinge oc. den
geschickedenn angethoget, sindt se, gele(ge)ner tydt damp tho
wardenn^ aflgeschedenn^
Negest dissem sindt de Erbam van Riga vnd Reuell Inge-
fordert^ vnd Iss von onhenn eine erclening vp de thogestellede
vomotlunge de se suluest thouorramenn begereth, gefordert Mith
dem anhafft, dath se dissenn handell sick suluest thouorletzung
niebt wieder vpholden woldenn, vnd de Erbarnn Stede weren
nidit des vorhebbens onhenn In tydenu disser noth ethwes aflflho-
drengenn, sundem sochten alleino dath se onhenn van gets, ehrenn,
vnd Rechtswegenn geborde, Weichs se ock ede vnd plichte haluenn
nicht vmbgan hebbenn konnenn, So were Idt ock nichts nyes.
174
flondern socfaten daih, so se Rede heddenn, vnd onbenn vndUer
fug vnd Recht genamenn wordenn, oc.
Vp dith hebbenn de Brbarnn van Riga vnd Reuell dine
anthwurth gegeuen, dath onen de vornottlimg thobewiUigen
vast beschwerlich, Auermaiss bittende, ohre gelegenheit tho be-
denckenn, vnd se darmith tho vorschonenn, ohre Ouem vnd CM-*
distenn werenn doch erbodich, wo de beidenn Stede In dm
yorigen Standt viredderamme n]uchte(n) kamen, dath se disseii
Stedenn alle vnd Jeder fryheit, so se van olders her gdiM,
wedderumme gunnen, wolden se ock darby schuiten vnd bandt-
haaenn, Tho deme were ock ohre bede dath de Raihsgesaodtena
gemeiner Stede an die ko. Mt. tho Hisspanienn, darmith se da
segellationn vp Wiborchohren vndersatenn vorfoedenn muchteDy
vth dissenn middell schryuen woldenn, vnd dath de Recesv
Anni oc. XI, So der Wiborgssfharer haluefin meldung doeno
aolde, muchte vorlesenu werdenn,
Vp denn Nhamiddag tho drenn schlegenn alss der LieflBeiH
dischenn Steder auergegeuene vortecknisse vorlesenn gehori Iss
endthlich endtschlatenn, dath de her Doctor vann Collenn onkan
disse nhafolgende Andthwurth geuenn soldo, wo geschen Nomlieh,
DEr Erbamn Aigemeinen Steder meninge were nicht, sa
bauen de noth, so se bereidt beschwerlich genoch gedragenn,
wieder tho beschwerenn, Noch onhenn ethwes afflhodrengenfii
Sander heddenn veil mehr ehre Itzige vorstande noth tho her-
tenn gefhort, Segen ock nicht leuers den dath onhenn dainA
muchte geholpenn werdenn, wen eth vmmers der Steder gele^
genheit erdragen kunde, wolden se onhen geme milh einer stadt-
lichem hulpe tho stuer kamenn Nhu were Idt nooh de meinioga,
dath man se mtth der viff Jarigenn Contribution vp einmaJI vnd
disser tydt wolde entsetten, Wess de forderung der fryenn hand-
lunge belangede, dath gcschege nicht In vngudenn Sander vlh
denn orsakenn wo se bereith gehort, ock darmith fruntschop vnd
gude Nhaberiiche vorwandtnus^e, darann disser sitz by denn
Sieden kein mangell befundenn^ muchte vnderholdenn werden^
Nhu wustenn se glickwoll dath disse Stede vast In de druttidi
Jare her vmb ohre fryheit gefordert, vnd doch keine froeht
175
geBohaffelt lieddeiko, vnd wowoll de ErtMirn Siede guda orsake
▼nd fag9 heddenn sick solchs £b1ss disser tydt vorsekerth tho-
HUikeiuiy So tvuidenn se doch vmb alless besten wilien de ge-
TomottluDge falienn lathen vnd nhemen ohr erbedenn
dath disse Stede by allenn vnd Jedernn ohrenn olden, fry
vnd geRechligheidenn In Iren Sleden nha dissem dage soldeiui
gfilatemn, ock darby g^;schuUetl vnd handthauet werdenn
DE gebedeoe vorschriefli belangende, bewogen de hem
BadifigesaDdten, dath onhen ooell muchte nhagedudet werden,
y/ren se onhen darmiih woldenn wilfharenn, Dewyle de hem
der Umde Liefilandt dess In betherem ansehende vnd authoritel
werenn, den se. tho dem so durfflenn sick ock de hem Raths-
gesandtenn des anhe beuelich nicht vnderstann, niith frunth-
Uehem synnende, sie des nicht thouordenckenn, Sie woldenn
ouersl eraditenn dath hochgemelte hemn der Lande sollichs woU
wordenn erholden, AIss denn ock eines haues haluenn tho Now-
gardenn damp de van Reuell ethlicbe goltbgulden vorlecht^ So
weldenn de Erbamn Rathsgesandtenn desshaluenn by denn koplu-
denn, de der sake bynnen werenn, erkundigung don vnd be-
adiaffenn, dath se van demsuluen hirap soldenn bescheldel
werdeon,
HyrJegenn hebbenn de Erbamn van Riga vnd Reuell erstlich
dancksagung gedaen, daraha ock wieder gesecht, dath se woU
tho fredenn, dath soUich erbedenn^ wo se van wegen vnd In
Bhamen ohrer ouem vnd Oldisten gedaen, In dissen Recess vor-
wareth wurde, Damha ouersi aiss de Recess Anni oc. XI vp ohr
beger vnd In ohrer Jegenwardigheit vpgeschlagenn vnd vorle-
sen, ouerst weinig, dath dissenn sakenn dienstlich synn muchte,
darlnn gefunden worden, Hebben se vth beuell ohrer Ouem
vnd OldiStenn gebedenn^ wen se bauen de thogesechte stuer der
Erb. Steder, wo onhen denn ohrer gelegenheith nha nodich,
m
Qodi eigens eine Summa geldes vp bringen kundenn, dath de
Erfaam Stede daraor einen vorstandt tho donde, wulden vnbe-
flobwerth synn,
Hyrup Iss onhenn de bericht geschehen, - dath dewyle de
hemn Bathsgesandten, so vele denn erstenn Punct betreffende
176
were, keinen beuell heddenn, So wusten se sidi darlnne rallli
nichte thouorseggenn, Der vtbgelauedenn stuer haluen ooent
faeddenn sie sick suluest mith den hern so daman beuell hedk-
denn, hyr thor Stede tho bandlen, De anderan so des vnbe-
fheligt, wolden mith den erstenn vorscbaffenn, dath se ock sol-
chenn beschedt darnha sie sicb tbo Richten soidenn bekameni
vnd wurde solch bescbeidt vtb den pamerscben Stedenn by <leii
Erbarnn vam Stralsunde, vtb den prutzischen by den Erb. vann
Dantzick, Der andemn ouerst wo ock der Erbarnn van Bnin—
scbwick vnd obres Dordendelss, daran vtb dissem middell erstes
dages so]de gescbreuen werden, by denn Erbarnn van Lubeck
tho sokenn syn. '
W^€idi€iff€ morgens den ersten Septembris —
v^irdenn de forstiicben Meckelnburgiscbenn gescbickedenn Inge-
fordert vnd Iss onben dorcb den bem Doctor van Collenn disse
Andtbwurtb gefeeuen wordenn,
DEr Hocbwerdigsten Dorcblucbtigen bochgebaren Fursienn
vnd bernn hem Wilhelm Ertzb: tbo Riga, bem Albreehlen des
Eltem Marggraffenn tho Brandenborcb, Hertzogenn tho Praessen
vnd bem Jobans Albrecbtenn Hertzogen tbo Mecklenborch vor-
ordente afgesandtenn mundtlicbe weminge nba vorgander gnedi-
ger erbedinge, welcher gestalt de Erffviendt gemeiner Christen-
heit de Muscbowieter, den bochwerdigen forstenn hern Meister,
vnd lofflickenn Riddcrlickeun Ordenn, Stende vnd Stede vnd
gantze Lielilandt auertagen bekriget gebrantfa Gbristlich Muth
vorgatenn vnd de Stede Dorpt vnd Name, sampt dersuluenn
thogeborigenn vesten erouert, vnd syn geweldig vornbemen, fer-
ner Jegen Liefflandt tbo sterckenn vorhebbens Iss, vnd damp
vmb bulp Rath trost vnd bystandt an gelde vnd volcke tholei-
stenu, gnediglich gesucht vnd begert, Mith wieder vthflioringe
vnd vorlhellinge des vyendes geweldiger macht, der de hoehge-
dacbten forsten alleine nicht wedderstan kundenn, solchs alles
heddenn der algeroeinen Erbam Anze Steder abgesandtenn In
ohrem middell mith gantz beschwereten vnd bedrouedenn herten
vnd schmerten angehoret vnd vomhamenn, vnd dragenn ob
177
soldien allenn eio gelrewlich Christlichs vnd fnindtllchs mithli-
deoDy vnd woldenn van dem Almechtigen nicfat leuers wunschenn
vnd bidden, dan dath he syne milde gnedige handt vnd hulpe
llio erreddinge vnd vorhodinge GhrisUichs blothuorgiessens er-
tDgenn vnd vorlenepn wolde
Vnd doQ sick erstlich der Stede gesandtenn Jegen 'hochge-
dadite lorstenn ohrer f. g, gnedigen vnd thogeneiglen vsdllens
erbedens gantz dienstlich vnd flitig bedanckenn, vnd vnllenn de
fdrstlfche gesandtenn fnintfalich gebedenn hebbenn Dath se aller-
sHz ohfenn f. g. der Erbarn Anze Steder gantz willige vnd ge-
Slessene denste vnd wilfhaning wedderumme thoerbedenn vnd
Aoaormeldenn vnbeschwerth synn woldenn ,
Vnd vrowoll der Stede gesandtenn solchenn geferlichenn
vnd beschwerlichenn thostandt vnd ofoligenn des Landes Lieff-
iandt vnd daraeuen ock de macht vnd gevvalt des vyendes mith
alter vmbslendigheit vorgangen Jars vnd Itzo abermalss tydth^
lich tho g^note getagenn, bewagenn, vnd betrachtet, we vnd
w^her gestalt dem Lofflickenn Lande vnd Stenden vth solcher
last gefhar vnd bedrangnusse erredet vnd wedderumb tho frede
vnd Rhue gesettet vnd vorholpenn werdenn muchte
Dewyle ouerst de sake groth vnd wichtich, vnde dath
Landth Liefflandt eine prouintz vnd Standt des hilligenn Romi-
schen Rickes Iss, vnd ock andemn vmbligenden potentaten ko-
ningen fdrsten vud hemn, Stenden vnd Steden dermaten be-
nadibarth vnd gelegenn Im fall der vyendt synen willen vnd
gewall an dem Lande vorhengt (L: vorhengen^ wurde, welchs
der Almechtige gott gnediglich vorhudenn vnd affwendenn wolde,
tho wath gefherde vnd sorglichem ouell den benachbarden ko-
niogenn^ Chur vnd furstenn vnd dem gantzenn hilligen Ricke
damth thobesorgenn vnd thogewardenn,
Vnd dan de Erbanin gesandten vnder andernu vornhamen,
dath van der key: Matt: ohrem allergnedigsten- hem, sampt Chur-
furstenn vnd Stendenn des hilligen Romischenn Rickess, vp
dissem Itzigen geholden Rickessdage tho Aussburgk tho erred-
doDge der Lande LiefSandt, eine gemeine tholage vnd hulpe be-
williget synn solle,
m. 12
178
VnA dewyk de Erbanrn aigemeine Anse Stede ebu
mjth middell, vud thorn dele anhe middell alss Rickes Stede to
solche tbolage miih Ingethagenn werdenn, dath se ohr gcbor
dartho streckenn mustenDi
Ynd dartho albereith tho erreddung vnd eatsettung der
denn Erbarnn Steder Riga vnd Reuell voi^angen Jars van
lichenn Stedenn eine stadtliche hulpe van gelde, geschutte, krolh,
loth, vnd ander munition mithgedelet vnd thogeschickett, vad
auer dath densuluigenn beidenn lieiilendischenn Stedenn Itio
auermaiss van den gemeinen Anze Stedenn einer hulpe vortn>>-
atet syn wordenn, Hebben ohre f. g. gnediglich thoerachteD,
wath also denn beidenn Steden tho hulpe geleistet^ dath saldies
dem gantzen Lande tho troste vnd besten geschicht vnd gelangeD
wurde, So konuen de Erbarnn gesandtenn by sick nicht erme-
tenn, datl^ se ouer dath mith merer hulpe leistung beladeno
werdenn soldenn, Anhe dath ock ethliche gesandtenn darup mitii
vulienkamenem beuell nicht affgeferdigt, ethliche ock lange albier
gelegen vnd vann hir wedderumme vorrugket synn, Also dath
sick diese weiniger dell gesandtenn ethwas wieder tho Resuluie-
ren vnd vornhemen tho latenn In ohrem beuell nicht befindenn
konnen, willen ock In allenn wegenn vorhapenn, de ko: Mati:
tho Palenn vnd Schwedenn werdenn vp ohre f . g. ansucheim
sick ock mith stadtlicher vnd mechtiger hulpe angripenn vnd ock
de Meister tho Liefflandt vnd de Ritt: Orde vor sick sulaest mith
stadtlicher Jegenwehr gefatet synn^ darmith dem gruwsamenn
vyende syne macht vnd vornhemen mith gothlicher hulpe ge-
brackenn werdenn moge, Idt dregenn sick ock der Erb. Steder
vngelegenheit dermaten tho, ofil se woU In ethlicher potentateon
vnd koningen konnigRickenn vnd Landenn priuilegiert vnd be-
fryet, sindt se dersuluen ethliche Jar her entsettet vnd In merck-
lichen schadenn vnd In vorlust ohrer nharung geraden. Also dath
sis vorgangeh Jare der Ro: key: Matt: ohrem allergnedigsten heniQ
vp ohrer Matt: allergnedigst ansuchen de begerte Turcken hulpe,
wowoll vngemn, weigernn mothenn vnd nicht leistenn koneoii
Vnd wan de Erbarnn Steder vornhemen wurdenn, wes da
Stende des hilligen Romischenn RickesS; ko: HatI: iho Palen vnd
t7»
Bokwodami vnd andere Potentatenn dem Lande (ho hulpe vnd
ftoddiiige doD werdenn, vnd denn ock der Erbarn Steder ferner
buipe dartho gesshocht wurde, wowoH der Stede hulpe vlher'-
faalue aoder tho don, In ansehung des vyendes macht, weinig
enpriesstich synn wurde, Jedoch aoU mitb dissem gegeuen Andth*
wnrdt In fall kumfiftigenn vorfallendenn hochsten nodenn wieder
hvlpe nichi algeschlagen werdenn oc.
Miih gantz dienstlicher bede, de forstlichenn gesandtenn wol-^
denn solchs wedderamme hochgedachten forsten mith flite be-
richCenn vnd gelangenn laten, In vngethwiuelder thouersiobt, wo
phn f. g. disser der Erbarnn Steder gesandten geborliche vnd
dienatliche Andthworth, erbedinge, vnd erclerung bericht eni-
bogenn werden, dath se de billich vnd genochsam erkennen vnd
de Erbarnn Steder daran mith gnaden enthschuidigt vormer-
ckeBQ werdaan Dath syndt se Jegenn ohre f. g. mith allem flita
dMroordeneno Jeder tydth.
Tnd nha dissem alss de hem Rahtsgesandtenn dessen Re-
(Ma vorlesenn gehort, vnd darlnne allenthaluenn bewiUigt, sick
ock vnder enander frunthlich bedancket synth se darmith guth-
lich van ein ander geschedenn. Actum prima Septembri^ 1559«
^B5« 1559, Sept. 5. Labeck. — VoUmacht der
rigaschen und revalschen Gesandten zu
LtLbeck far zwei Burger dieser Stadt.
Cop. Rev, R, A.
Naehdem der Hansetag zu LUbeck den Sti&dten Riga und Reval eine fiinf-
Jfthrige Conlribotion bewilligt, Ubertragen die Gesandten derselben, da sie
•elbst sich nicht bis zu den Zahlungsterminen aufhalten kOnnen, den
Itibischen Biirgern Gerdt vp der Treppen und Albrecht Scbilling die Be*
fognisa, die eingebenden Gelder bis auf weitere Weiaung in Verwabrung
zu nehmen.
Anno ac. der myndern zaie Neun vnd funfllzigk auf Jacobj,
seindi auf gemeyner Erbar Steter der Teutschen Ansae zusamen-
kompat bynnen Lubecke, erschienen die Ersamen vnd vorsichtigen
Herr Heinrich Ylenbnich Radtman, vnd Bernhardus breul Secreta-
12*
180
fjus, voD wegen der Stadt Riga, Her Johan schmedemaa B«cb~
man, vnd Laurentius schmidt Secretarius, von wegen vnd Id
nhamen der Stadt Reuel, vnd- Nachdem sich nu^ noch allem
muglichen angewandten vleisse^ gemeyner Eii>ar Steter gesandt^i
ercleret, vnd einhelligliGhenn entschlQssenn, die beiden Stete Rign
vnd Reuel, mit eyner funfJarigen Contribution, vermoge vorig^
iaxerung) doch auf eyne zeit aile funff Jare zuerl^en, In dysem
Irdm bedracklicben znstandt zuentsetzen, vnd aber gedachter
beider Steter gesandten aolcher zusamenbringung dyser zeit nicfai
abwarten konnen, haben sie vnter sich vor radtsam ang^sehen^
hewilligt vnd beschiossen, solchs alles eindrechtich an Ire vbem
vnd Eltisten gelangen zulassen, welche sich dorin waiter zuuer—
eynigen. Vnd dormit mitier weyle ein solchs so von gemeynen
Erbarn Steten eriegt werden mocht, ane bedencken, biss auf
welter eindrechtige beforderung Irer Eltisten In verwanmg auf-
genhomen^ vnd gehalten, habei\ die von Riga den Ersamen Gerdi
vp der Treppen vnd die von Reuel Albrecht schillingen beide
burgere der Stadt Lubecke, dortzu vermucht, vnd bewilligt^ Solchs
alias, wes von gemeynen Erbarn Steten eriegt werden mocht,
eindrechtich zuentpfangeq, vnd biss auf eins Erbarn Radts bei-
der obgedachten Steten weiter schreiben vnd beuelich, In ver-
warung zuhalten, Alles sender argelist vnd geuerde^ In vrkunde
der warheit, seindt dyser Schrifie zwo eins lauts aufgerichtet,
vnd yder deil van den gesandten, doruon eyne zu sich genhomen,
actum In Lubecke denn funfilen Septembris Anno oc. Neunvnd-
funSlzigk,
18f
I -
496« 1559, Sept. 5. Kokenhusen. — EB. Wil-
helm an Burgermeister und Rath der
Stadt Eiga. ong. st. b. xiii \ $.
Die Ber«it8cliafl der Kriegsknechte nod die Bewahning eines Verdachtigen
betreffend.
ill dono: Erzbischoff befilcht die knecht in guter bereitichaflt, vnd dea
Hanoss Horner In gnter Acht zuhaben. 1559.
Yoo Gotles gnaden Wilhelm Ertzbischoff zu Riga,
Marggraff zu Brandenburgk oc.
Vimsern gnedigen gruss zuuor, Ersame vnnd wolweise lieben
getrewen, Wir Jiaben In dalo tzwey ewr schreiben; das eine
eare Knechte vnd angelangte warschauung, das ander bans bor-
ner betreffende, empfangen^ vnd derselben Inhalt notturfilliglich
eingenommen, vnd vorstanden, Souiell nu das erste anlanget,
Mogen wir eucb biruff gnediger meynung nicht bergenn, das vnns
Ton dess bem Woyewoden zu Drogkum durcbzugk nicbts bei-
kommen, vnd do wir einige wissenschafil dauon betten, Soil
eucb solcbs von vnns, nicht weniger, alss dem bocbwirdigen oc.
hern Meister, eroffnet, vnd warscbauung gescbeben sein, Wie
wir dan In gnaden erbottig; do wir nocb wess dauon erfahren
wurden, eucb dasselb schleunigst In schrifilen zuuormelden Vnd
seint demnacb In gnaden zufrieden, das Ir eure knechte, biss
vff femem bescbeidt alda selbst anbaltet, Idoch das sie aller
ding gefast, vnd In bereittscbafil sein, VfP damit, wan sie zum
feldtzuge vflgemabi^et werden, Sie alssdan vnuorzuglicb vffziehen
mogen oc. Souiell bans homer oc. belangend 1st, WoUeh wir
solcbs mit hochgedacbtem hern Meister oc. freundlich bereden,
vnd eucb bieuon femem bescbeidt zukommen lassen, Idoch be-
gehren wir gnediglicb, Ir wollet mittler weile heimlicb vnd vn-
uormerckt gar guthe vnd v)pissige vffachtung vff Ibn haben
lassen, Damith er nichts von sich schreibo; oder sonsten auss
der Stadt entkommen moge, Welchs wir eucb, vff eur schreiben,
In andtwortt gnediger meynung nicht vorhallen wolteun. Godt be-
uholen. Datum Kokenhaussen den 5^*^ Septembris. Anno oc. Lix
Addr.
183
4I99« 1559, Sept 1 1 . Wenden. — OM. Wilhehn
Ftlrstenberg an Btlrgermeister und Rath
der Stadt Keyal. or^. bov. r. a.
Auf die Bitte der Reveler, den Freibeutem zu befehlen, dee genomfnene
lUbische Schiff, der mit der Stedt Ltibeck geiroffenen Abmechung gemAss^
•uezaliefern, wird wegen der Wichligkeit der Sache euf die Nothwendig-
keit einer vorherigen RUckspraebe mit dem Ordenscoactjator bingewieseo.
Yonn Gottess genaden Wilhelm Meister Teotzschen Ordenss
zuw Liefflandtt.
T nserenn gOnstigen gross etc. Wir haben la dato Ewer schrei*-
ben bekommen, In weldiem Ir meldett, welober gestalt von dm
gemeinen Ansehe Steden Ewre nach Lubeck abgefertigte gesandten
mith den von Lubeck der angehaltenen Schipff vnnd gather hal-
ben Yorglichenn oc. Weiln ess dan an dem dass beider seits
bewlUigt die angehaltenen Schipff vnnd gather widerumb loss
zngebenn. Derwegenn ihr bittet denn FreibOterss beuhelidi za-
Ihan Inen dass homotess schif folgen zulassen, fernerss Inhaiis
ewrss schreibenn oc. Wowol wir nun each hirvff mit vnuorzog-
licher anthwort zubegegnen wol geneigtt, So erachten wir doch
Notigk sein, weiln disser handel vast wicfatich^ mith dem Hoch-
wirdigen Farsten vnserm hemn Goadiutornn, dess wir teglteb
bei vBss gewertich, hirvon beredung zuhabenn, Alssdan woUen
wir each forderlichen bescheidt zukommen lassen. vnnd habeo
each salchs vor dissmal gnediger meinang nidit pergenn wolloiii.
Datum liich wendenn den it. Septemb. Anno oc. Lix.
183
MNI# 1599,SeptJ3.Wende2i. — OM.Wilhelm
FtLrstenberg an Btlrgermeister und Rath
der Stadt Reyal. ok^. Rev. /?. a.
Kach der beyoretehendeQ Anknnfl des Coadjators sollen sie fiescheid er-
halteo fiber die angehaltenen Itibischep Gtlter, wie auch tiber ihren Ratb,
Weseoberg and andere Orte von den Russen za befrelen.
Vonn Gots gnadean Wilhelm Meister Teutsches Ordenns
zu Lyfflannde,
TDserenn goDnstigenn gniss etc. wir babenn ewere beandtwor-
ttuig dess gestranten Schiffs zu Padis, sowoU der angehalteoD Lu-
beckschen gater vnnd anderer oc. empfangeDD, Fugen euch daruf
cur gnedigenn anndtworth zuuernbemen, dass wir mil dem ge-
strantenn schiffe, da es sicb wie vnnss geschribenn erbaitenn
than, zafriden, wie ess aber mit den angebaltenen Lubeckschenn
gutem soil gebaltenn, habenn Ihr auss vnserm vorigen schrei-
boin ahn zweiflell verDomen, so dass In ankumpst dess faerna
Coadiatom femer vnnd wie ess damit soil gehalten; gerbatschlagt|
vnd Ihr mit anndtworth beiegnet werden sollet, wollenn auch
an der befiirderunge, da welch volck Inns Lanndt kommen wurde,
keinen zweiflell tragenui So vie]! aber ewrenn guten rhat dass
der Orth nach Wesemberch vnnd sonnst mocht rein gehaltenn
vnnd vonn Russenn gefreiet werden oc. belanngennde, Mogenn
wir euch nicht verhaitenn dass wir Inn .wenig dagenn vnsers
hem Coadiutorn alhir erwarttennde; soil alssdann der sachenn
mit kurtzem rhade femef nacbgetrachtet werdenn, Welchs alles
wir euch zur gnedigenn anndtworth nicht wollen verhaitenn.
Datum Wenden den 13 Septembris Anno oc. Hx*^*^
AOdr,
184
d01# 1559, Sept. 18. Wenden. — OM. Gotthard
Kettler an BtLrgermeister und Rath der
Stadt Reval. Orig, Rev. R. A.^
Obgleich sein Vorgttnger bereits einen Kaperbrief gegen Alle, die den
Rassen Zufahr brftchten, erlassen, der revocirt sein soUe, wessen jeoer
iich Jedoch nicht erinnere, emeuere er ihn mit allem Nacbdraek and
verhoffe sich getreaer Befoigung desselben.
In dorso: R den 26 Septembris Aono 59.
Von gots genaden Godhartt Kettler Meister Teutzscbes
Ordens zw Lieflandt.
Vnsem gunstigen gros vnd geneigtenn willen zuuor^ Ersame
Fursichtige vnnd Wolweise Liebe getrewe, Wir baben weitleufilig
vernbommen, wie biebeubor vnnd nacb teglicb dem Erbfemdi
diesser Lande, von Eucb vnnd den Ewren^ an Saltz, Wein,
Honnigk oc. Aucb sonst anderen Stedten^ abn allerlej whar vnnd
Eriegs Rustung, grosse zufbur gescbebenn sey. Solchs aber zu-
aerbindern, bat vnser geliebter Herr vnd Antecessor oc. ein
Cbristlicb einseben gebabt, darauf vff ewer vntertbeoigs an-
langen vnnd bitten, ein ernstlicb bestellung vnd beuelch ergehen
lassen^ welcbe Bestellung darnaeb von Iren f. g. wiederumb
Reuocirt soil sein worden. Des sicb Jedocb I. f. g. keins wegs
Inn vnnser Jegenwertigkeit wissen zuerlnnern. Vnnd dieweii
dann Jederman bekennen mus, was vortreffentlicber grosser
scbade diessen bedruckten Landen aus sollicber zufbur gescbeben
vnnd binfurder weiter wiederfarn mocbt^ baben wir dieselbi-
genn^ so zuuor vnd nacb, sicb als getrewe vntertbanen Jegen
vns vnnd vnsere Lande gehalten, vnnd zuw Sebwartt mit Iren
belfem, soviel Ibnen muglicb abbrucb getban, Aucb den Jenigen,
so Ibme zufbur getban, gebindert, vnnd die gutter mit d^,
Scbiffen entlicb genbommen, mit weiterem ernstlicbenn beuelch,
aus Cbristlicbem Furstllcbem gemuett, vnnd einer stadtiichen
standbatftigen Bestellung versorgenn vnnd verseben wollen,
Wie wir Ibnen dieselbige durcb tag vnnd nacbt scbleunigst su-
gesendet baben, zweifTels obn, sie werden sicb daruf nicbt we-
niger als beubor, wie trewen vntertbanen geburth, Inn diessem
185
'handell alles vieisses eneigenn vond ist derhalbeD ahn Eudi
vnser genedigs ansinnen vnnd begern, dieselben Inn solchem
keins wegs zuuerhindern, sondem viel mehr gutie furderung
vnnd fiirschnb znerzeigenn. Wie wir vns dann dess zu Euch
gentzlich veriioffen, Das gereicht Euch, so wol als gemeinen
Landen zu fromnien vnd bestem. fieschicht auch darneben vnser
gefellige vnnd eigentliche Meinung. Datum Wenden den xviij^**
Septembris A* oc. Lix*.
DEo Ersamen Faraichtigeo vnd Wolweisen vnsern lieben
getrewenn BurgerMeistern vDnd Rhatmannen vnser vnd
▼Qsen Ordens Stadtt Reaall.
Wia« 1559, Sept. 19. Wenden. — OM. Gotthard
•
Kettler an BtLrgermeister, Rath^ Aelter-
leute, Aelteste und ganze Gemeine beider
Gildestuben der Stadt Reyal.
OHff, Rw, R, A*
Da der Termin fiir die eingehenden Schatzongsgelder l&ngst verstricben,
aach der mil dem alten OM. verabredete Auszug gegen den Feind zn
aaternehmen ist, die Revalscben ihre Beisteuer jedocb noch nicht ein-
gesandt baben, warden sie ernsUicb aafgefordert, ihrer Pflicbt
nacbzukommen.
In dono: R. den 25 Septembris Anno 59.
Vonn Gottes genadenn Gothart Kettler Meister Teutsches
Ordennss zu Lifflanndt
Y nnserenn gunstigenn gruess genedigenn vnnd zugeneigten wil-
ienn zuuor, Ersame vorsichtige vnd wolweise Hebe getreue^ wie-
well wir vf glugkselig widerkunfll, dauor wir dem Almechtigenn
zu danckenn habenn^ denn annzug Jegenn denn veinndt nhu
inehr femer vnuorzuglichenn vorthzustellenn geneigtt, wie dann
wir dessenn vnnd alles anderenn mit dem Hochw: Gros: fur-
steoD vnnd hem vnnserm negstenn vorfamn vnnd . geliebtenn
hernn vatemn vorglichen vnnd voreinigt seinndt, So spuirenn
wir doch (lass die zu Rige bewilligte schatzung vnnd anlage
1
voiin Each nocfa xur leit nit soil erlagfc seion. Nhu b^ganui
wir gnediglichenn Ihr wolitenn bedenckenn wass demi Laodeon
an dem gelegeDU, die zeit welter vorgeblichen nit vorbeigehenn
Eulassenn^ vnnd dass Ihr vff erofihung diss vnnsers scfareibenns
ann dem furderlichst seinn woitenn, Domit angenommener be-
willigung nach Eure schatznng mit dem Erstenn, vnnd ohne tot-
weilung anhero nach wendenn ann die vorordentenn Schati^
meister gebracht werdenn muige, wie wir euch dann als die
getrewe Inn solchem vnngezweiffeitt willig befinndenn werd^OA.
Sintemal In allerlei Itzigenn gelegenheit^ der Almechtige vnnd
guetige Ghott sondere gnade wider denn Bluedthunde gebenn
vnnd vorieihen kann, Damit aisso die Inn viell wege bescbwerte
lande zu treglichem friedenn vnnd ergetznng dess abgenommenen
widerumb geRbatenn vnnd kommen muigenn. Ann solcbeon
thut Ihr wess Ghristlich vnnd liebhabemn dess vaterlandts ge-
burth vnd*wir wollenn es Inn gnadenn vnnd allem guten er-
kennenn. Datam wendenn denn 19 Septembris Anno oc. Lix**^
Eilich vortzustelleD mercblich hiran gelegen
DEno Ersamenn VorsichtigeDo vnnd Wolweisenn vnn-
samn liebenn getrewenn Bargermaisternn vnnd Rhat-
mannenn, sowoll Alderleutenn, Eldestenn vnd ganntzer
gemeinenn beider Gildestiieben vnnser Stadt Reahell,
sambt vnnd sonderlichenn.
von wenden vmb j vhr nacb Mittagk den 20. Septembris.
d03« 1559, Sept. 26. Reval. — Btlrgermeister
und Rath der Stadt Reval an die russi-
schen Statthalter zu Wesenberg.
Orig. Hev. Jt. A.
VertheidigaBg gegen den Vorwarf, den WaffenstilUtand gebrochea
zu haben.
T nseren gmih Erbar Berries Stephanewitz Golhitso vnd Hickifnr
paakena. Wy hd)ben Iwe sdiriuen entfangen lesende the guder
maten verstanden. vnd dewile nochmals else vorhenne boreith
187
geflckeen Im saluigen anroginge geschuit) wegen der gudere, so
dim Russen Im sUlIeslande thor seewert, van vnsen vthliggeren
afgenommen sin solen^ desoluigen den Russen weddenimme tho
nigge tho geuen Darup geuen wy noch thor ouerfloth desse andt-
jforij wes des gescheen sin mach^ Is gescheen vorhenne ere man
varo stille stande ethwes geweten. Sintemal de dennischen ge-
santen tho Iwanegrot noch gewesen^ von den honetlueden dar-
snlaest angeholden vnd vertouet worden, vnd hebben derwegen
domals vod dem stille stande noch nicht geweten, noch weten
konnen. So vele ock de bestroffinge der bnren anianget so van
vnsjen haken schutten gescheen sin sol, daman is vns gantz nichtes
bewost dat idt van vnsen haken schutten gescheen, sondem van
TDses genedigen heren haken schutten. Wusten wy wath grunth-
Ukes daruan, so heddet syne mate. Des is Iw bade, den gi am
Jongesten hir gehat, dero gestalt als Iw schriuenn meldet nicht
ingelecht noch angeholden worden, vnd is ohnen frih sick wed-
der an den ordt thobogeuen dar he herkomen^ Dat hebben wy
Iw thor andtwort nicht bergeh willen Datum Reuel den 26 sep-
tembris Anno 59
Rurgermeistere vnd Radt der Stadt Reuell
I>Hq erbareo- Borrios StephaDewitz Collutzo vnd Mickifer
poskena SUdtholder VDd Woiwoden des keisers vnd
ker^chers aller Russenn itz^nder tho Wesenberge
S04l» 1559, Sept. 29. Eiga. — Schuldverschrei-
bung der Stadt Riga an den Bathsherm
Jasper Romberg.
Cop. R. A. Schr. V, Faeh 4$.
MiscelL No. 7. CopiaUmeh.
Wihr Rurgermeister vnd Rathmannen sambt Elterleuth Eltisten
h^er Gildestuben vnd gantzer gemeinhmt der Stadt Riga^ Thuen
kmidt, leugen vnd bekennen offentlich vor alio den Jennen so
diessen vns^n brieff sehen, hOren, ader lesen, Demnach leider
vfiser vnd gemeiner diesser lande Erbfeiendt der Mussoowiter
diesse lande mitt hereskraflft angegriffen vnd vberfallen, etsliohe
188
Stete vnnd Schlosser auch schon erobert, vnd dereii medttig
worden, vnd des entlidien vorhabens sein soil, diesse Stadt Riga
neben andern Steten vnnd Schlossem welter zubekrigen vnd
vnter seinen vnchristlichen Tyrannischen gewaldt vnd gehorsam,
welichs Ihme der Almechtige barmhertzige Yater Jo steuren vnd
wehren wolte, zubringen, Wihr aber die zeit hero mitt vnder*
haltunge vnsers kriegsvolcks^ gebewte, vnd andern .sdiwereo
vnkosten gemeiner vnser Stadt vorrath erschepffet vnnd geblosset,
das wihr nuhn vnuorbeigencUich genotiget vnnd vonirsacheC
etliche marck auff ein Jarlichen zinss vnd Renthe aufitzunehmen,
Vnd dan vns der Ersam herr Jasper Romberg vnser Rathsfreundt
In solicher vnser Stadt bedruck vnd obliegen mitt viertausent
marck entsetzt vnnd vorgestrecket, Welichen Summen wihr In
Dato zu fuller genuege empfangen, vnd In gemeiner vnser Stadt
^nutzen vnd frommen gewendet, vnnd gebrauchet, Als geredw
vnnd vorsprechen wihr hiermit vnnd In krafit diesses briefls vor
vns vnd vnser Nachkohmen^ bei vnsen treuwen vnnd glauben
gedachten Herm Jaspem ader seinen rechten Eruen soliche Heobt-
summa Jarlichs vff Michaelis Ider tausent mitt Acht marck aus
vnser eiodrechtigen geordenten zissejEisten zuuorrenthen, Vnd
wehre es sache, das vber kurtz ader lang gestimbder H. Jasper
ader seine Erben solichen Heubtsummen nicht lenger entberen
wolten, vnd sollchs ein halb Jahr zuuom vns ankundigen wur-
den, als dan woUen wihr eindrechtig denselben Heubtsummea
sambt der Renthe vnweigerlichen aus gedachter vnser zissekisten
wiederumb danckbarlich vnd zur genuege erlegen, vnd entrichteii;
also, das offtgenanter Herr Jasper ader seine Erben derwegen
keinen schaden leiden ader haben soUen, Alles sender ai^elist
vnnd geuerde, In vrkunde vnd befestigung der warheit hahea
wihr Burgermeister vnd Rathtnanne sambt Elterleulheu, Eltisteo
vnd gantzer burgerschaffl vor vns vnd vnser Nachkohmen diesser
Stadt Riga Ingesegel vnten an diessen brieff wissentlichen hen-
gen lassen, Der gegeben vff Michaelis Im Jahre nach Chrisli
vnsers Saligmachers geburdt funffzehenhundert vnd Neun vnd
funfllzig.
189
ft08# 1559, Oct. 3. Biga. — Bericht tiber die
Besprechung zwischen den Gesandten des
OM. xmd den rigaschen Bdrgermeistem.
Note, St, B. VIII, 8.
Die Yom OM. flir das voo rigaschen Bttrgern versprochene Darlehen xu
stellende Versichemng betreffend.
Jjingstags den 3 Octobris Itziges Audj oc« 69 von wegen des
hodiwirdigen v. g. H. Meisters derselbigen abgefertigte Gesanten
die Emuhesten Erbam vnd wolgelarte Otmar von Galen vnd
Christianus N. die Erbarn wolweise Herm Burgermeister In Sanct
P^ers kirchen bescheiden lassen, Vnd als die Erbam wolweise
Herrn Jurgen Padel vnd Herr Johann thorn Berge beide Burger-
meistere daselbst vmb den nachmiitagk Seiers eins benebenst
<d)gedachien H. Gesandten erschienen. Die Gesanten Ihren w.
In nahmen hochgedachts v. g. H. vorgegeben Sie theten sich
orstlichen des gudtwiiligen erscheineos gantz vleissig bedancken
oc. miu bitte, was von wegen hochgedachts v. g. h. Meisters
Ihren W. sie hetten antzntragen, soiichs In volgender meinunge
vnbeschwert zuuornehmen. Nachdeme s. gt. benebenst Ifattiess
Haroder kurtzuorruckter tagen aus beuelich I. g. h. bei einem
Erbam Rathe ansuchunge vnd vieisige bewerbunge gehabt; ein
Erbar Rath bei Ihrer gemeine wolten nochmahln befordern vnd
aussri(jhten, damit I. g. h. za Itzigem angestellem //.; tem^ ant-
nige wieder den feiendt mit vorstreckunge etzliches geldes zu
hulfle gekohmen Vnnd aber soliche Ihre suchunge domahls ahne
frucht abgangoD, Aber doch gleichwoll I. gt. die sachen, nach
allerhande notnrflliger erwegunge, dahin bedencken, das solicher
abschlag vnd vnfiruchtbare aussrichtunge hochgedachtem v. g. h.
ds einem Jungen ankohmendem Herm, wie es auch die zeite
Itzet geben, mit guthem fuege vnd gelimpffe nicht wol antzu-
bringen, Dero wegen s. gt. nochmahls vonirsachet, bej einem
Erbam Rath vmb entsetzunge antzuhalten, beuorab aldieweihi
anch etzliche priuat personen aus der burgerschafil sich zur
▼orstreckmage erbothen vnd s. gt. ermahnet, die beschehene
iudmnge beim Erbam Rathe wiederumb zueraeuwen, Vnd wehre
19a
demnach sein vldssig bitten, I. W. wolten die noth vnd
Ugkeiten des gantzen landes behertzigenD, vnd mit rathe vnd
zuthuen eins Erbarn Rathes^ bei der gemeine bearbeiten aoff
das die mehi^esuchte ertzeigunge aussbracht^ vnd diesser Itziger
eiliger antzugk furtgestellet oc. Mit feraerm antziehen, Was ^
stalt vom Ro: Reiche, Item von den Stifilen (durcfutr.: Munster)
00. vnd andem Herrn stadtliche vortrostungen vnd zusage ge*
schehen das v. g. h. gewisser hulffe gewertigk Do nurt alleintf
Itzet Inn der eile muchte etwas vff billiche vnd ehristliche peo^
sion zu wege gebracht werden, das kriegsvolck damit wieder
den feiendt aufitzubrengen; weiichs keinen lengern vortzugk ge*
dulden konne, Auff das nuhn die Herrn Burgermeister In mdirer
gewissheit hetten zuuormerken, Was den guthen landen zum
besten beim Heiligen Ro: Reiche vnd andem Herrn vnd Christ*
Uchen Stenden fruchtbarlichs aussgerichtet, vnd was daher zuer-
hoffen, Derohalben obgedachter Secretarius Christian ein schrei-
ben so des Erw. alhier gewesenen Hauss Gumbthurs h. Jurgeii
Siebui^ Secretarius aus lubeck an m. g. h. Itziger tage auss-
gehen lassen^ abgelesen^ Darinnen er vnter anderm vormeldet^
das das Ro: Reich sich erbothen diessen landen mit EinmaU
hmidert tausent gulden zu hulETe zukohinen^ darumb vnd auff
das solichs desser ehir Ins werck gesetzt, ist femer die voror-
denunge geschehen, das die wendische Siete als lubeck, Ham-
burgk; luneburgk oc. vnd etzliche ander Sehe vnd benad^barla
Stete die berurte hulffe der einmahl hundert tausent gulden zwi-
schen hier vnd nehestkunfftigen Johannis (4S60y Jan. i4.) auss-
richten, dafur Ihn das Reich wil genugsame Assecuratton vad
vorgewissunge thuen, Der Teutzsche Meister hatt sidi erbotheo
diessen landen mit funffizigk taus^t gulden zutzufallenn weliefae
Summa zwischen hier vnd nehesten mitfasten (4 $60, Mdrz'S,)
sol ausskohmen, So sei auch bei den Fursten zu Braunsdiweig,
M echelburgk , Pommem, vnd andem Bischoffi^ vnd Steodo
noturfiljge bestellonge gesehehen, das man diesse lande hulffless
nicht wnrdt lassen, besondem bestendigkllch beim reiohe et*
halten, wie man dan solichs fur nothwendigk eraehtei ac. Disi
sehreibOTs Inhalt s. gt. den Herm Burgermeialera also vorlraii*
tftl
licben woUen abgelesen vniid erofhel haben lassen, Daraus I.
W. genogsam zuuornehmen das gewisse hulffe vorhanden, allein
das man Itzet In eil nicht Iconne dartzu kohmen, damit dw eilige
aaUngk volnizogen 9C., Derwegen ein {Irbar Rath m. g. h. Inn
dero loblichem yorhaben nicht wolten huffloss stecken lassen^
bes^mdern achleunige darstreckunge bei Ihrer burgerschafit er-
halten oo.
Woranff die Herm burgermeister obgedacht, nach gehabtem
beq>reche, s. gt. wiederamb In antwort eingefuhret, Was m. g.
b. in 'gnedigem gefallen, vnnd diessen landen zu nutz vnnd ge-
doeu gereichen mag, vnd ein Erbar Rath sambt der Gemeine
fiutiQsteilen vormaegen; In deme erkennen sie sich s. f. g. In
aller vnderthenigkeit schuldig, seindt auch souiel sie In dresser
gesQchten hulffe Immers thuen konnen, eussersts erbiethens.
Do nnhn I. gt. sich woken ercleren weliche die burger wehren,
80 sichy wie angetzogen, zur vorstreckung erbothen, Was gestalt
wch w^ g. h. denselben burgem genugsame vorsicheninge da-
kegen zuthuen bedacht^ Ab s. f. g. wiesen, ecker, vnd andere
liggende guther Ihnen wolten wiedenimb einsetzen vnd biss zur
betzahlunge einreumen. So wolten I. w. benebenst einem Erbam
lathe sich In dem bei der gemeine souiel bemuhen, das an Ihn
kein vnuleiss solte gespuret werden, Wie sie dan auch zuuor
gethan, aber wenig danck damit eingelegt, Ja schendtlichen vor-
hfinet vnd vngudtlichen abgerichtet oc.
Die gesanten, nach genohmenem abtreten, den herm Rur-
germeistem hierauff also begegnet, Sie vormerckten eins Erbam
lathes gemuthe dahin gerichtet, das sie es getreulich vnd well
BMiDeten, nehmen auch sollchs zu sonderm dancke an, I. g. h.
femer zuuormelden^ vngetzweiffelt, solichs s. f. g. werde gne«
digs gefallens sein. Vnnd als dan I. W. sich zuerofinen begerei
In was wege den burgem vorgewissunge geschehen soUen, So
^ehre es nicht ahne, Das, als der abschlag Jungsten gesehehen,
Er mil etzlichen burgem g^eth, vnnd sie dahin vormucht^ das
sie sich Inn etwas erbothen, Doch also vnd mit solicher bedin-
gimge, das sie sich mit solichem Ihrem erbiethen aus der Ge-
miiDe nichl wolten gesondert. haben, Demnach dan s. gt. tbete
192
vleissig bitten man wolte doch solichs der gemeine nochmahis
mit vleiss vorhalten aaff das, da nicht die gaatze gemeine, docb
gleichwol etzliche daraus dartzu zubrengen, das sie m. g. h.
wormit zu hulffe kohmen oc. Souiel dan betreffete, Was massea
Ihnen mit genugsamer Assecuration vorsehunge gemacht oc, Hette
s. gt. beuehl, bescheidt, vnd Vulmacht mit denselben burg^n
zuhandeln vff gebuerliche pension vnd genugsame vorpfendange
wie es die Vulmacht so s. gt. desshalber haben, ferner vor-
mach, vorsehens es allenthalben also solle bestellet werden, das
die Jenigen der burgerschafit so m. g. h. sich Inn etwas wer-
den ertzeigen damit zufrieden sein.
Die Hefen Burgermeister darauff antwordten, Sie hetien vor-
nohmen das s. gt. beuehl hette den Meistei-s Holm zuuorpfenden^
Item vff der Treider ahe 2 gesinde zuuorsetzen. Do nuhn deme
alsO; achtete man es darfur das darauff wol wehre zuhandeln
Othmar von Galen
S. gt. Habe wol beuehl etwas In diessen n()then zuthuen
was m. g. h. beschwerlich; des Meisters Holmes halben aber
habe er keinen beuhel, Wan es aber Jho nicht anders sein
i '
kontO; muste s. gt. es an m. g. h. zuruck schreiben. Sunsten
das Niegudt vnd was mehr henimb gelegen zu uorpfenden hette
seinen bescheidt^ Doch aber also, da die pension nicht gefiele
ader ausskeme, solich pfandt alsdan eintzureumen, Die vorpfen-
dunge der guther vff den Corporlichen possess zurichten wAre
beschwerlich, Das es aber vff gebuerliche pension beruhete^ so-
lichs muchte zuerschwinden sein.
^ Vnnd solten derwegen die herm Burgermeister solichs einem
Erbam (Rathe) mit vleisse anbrengen vnd bej der gemeine helffai
befordem auff das sie zur gesuchten vorstreckunge ein Ider nach
seinem vormuegen, sich ertzeigen, Damit die Wolmerischen vnd
wendischen knechte, weliche als noch vnbetzalt, beli^en blie-
beU; betzahlet vnd das kriegsvolck ins gemeine an den feiaidt
bracht oc. Hierauff forderliche antwort.
Die Herm Burgermeister woUen solichs einem Erbam Rathe
anbrengen, vnd was Immers mueglich, bej der burgerschafit helffen
beschaffen, Dan die Stadt sunsten In grosser beschwerung steckei.
193
a©9« 1559, Oct. 8. Helmet. — Wilhelm Fflr-
stenberg, Alter Meister zu Liyland, ent*
lasst die harrisch - wirische Ritterschaft
und die Stadt Reval ihrer Eidespflicht,
Orig. Hev. A. A.
Von GOTTES GNADEN Wilhelm Furstenbergk, Allter Meister
Teutsches Ordennss zu Lii&anndt Empieten denn Ernuestenn
Achtbamn Erbarnn, Ersamenn, vorsichtigeDn vnnd wolweisenii;
Belhenn ynnd Bitterschaflllen der Lande Harrien vnnd wirlande
So wol Burgermeistemn Rathmanneiin vnod ganntzer gemeinheit
der Stadt Reuel, Vnnsernn gnedigenn gniess gunstigenn vnnd
geneigtenn willenn^ vnnd gebenn euch Semptlich vnnd Sunder-
lichenn Hiemidt zuuernheroenn, Nachdem wir wegenn Vnnserer
Schwackeit Alters vnnd vnuermugenns die schwere last der
Regierung, befurabe In diesen betrubten zeitenn nicht ertragenn
konnenn^ Dass wir derwegenn dem Hoehwirdigenn grOssmechtigenn
Furstenn vnnserm geliebten hern vnnd freunde herrenn Gothart
EeUlemn, die volkomliche Regirung dess Meisterthumbs midt
Raht vnnd volwordt vnnsers Ordennss gebietigemn Aufgetragenn,
vnnd vbergebenn haben Derwegenn wir dann euch semptlich
vnnd Sunderlich vnuorscheidentlich euer Lehegn vnnd eides
pflicht damit Ihr vnss aiss einem herrenn Meister vorwandt^ Inn
Craft vnnd macht ditz vnnsers Briefs Losszelenn vnnd gentzlich
entfreien, midt gnedigem Sinnenn^ Ihr wollett hinwidderumb
S. L. als nun mehr einem Regierendenn Meister^ die gebuirende
vnnd Schuldige Lehenn vnnd eides pflicht nach dem Altten Lei-
stenn vnnd euch In allem gegen S. L. als euern vonn Godt voror-
denten Obrickeit, wie treuen vnderthanen gebuirdt, erzeigenn,
Dass Reicht euch Selbst zum bestenn vnnd wir seindt'es vmb
each die wir hiemidt godt Beuelen, In gnadenn geneigt, Datum
Tnnder vnnserm vorgedruckten Secret helmedt den 8 Octobris
Anno 00. Lix*^
(L. S.)
m. 13
194
ftll# 1559, Oct. 27. Reval. — OM. Gotthard
Kettler an Biirgermeister und Bath der
Stadt Riga.
Orig. R. A. Schr. V. Fach 4S. JfoiMlan'A.
Fasc. 5. cf. Ind. No. SS7€.
Beglaublgt OUo Taube und Jost Clot, den Syndicus zu Reval, der MiiDM
wegen das Ndthige zu bereden.
In dorto: H. Meisters Credentz. wegen der M(inz.
1559.
den 8 Nouembris Anno oc. 59. entf.
Von Gots genaden Godhart Meister TeuCsches Ordeos iw
Liefflandt.
V nsem gunstigen grus vnd genedigen willen zuuom, Ersame
Fursichtige vnd Wolweise Liebe getrewen, Nach dem wir ver-
mercken, was hobe beschwerden Je lenger Je mebr, diesen armen
Landen durch die Vnordnung der Muntz zugefuegt werden, Als
haben wir noturftig erachtet, geburlichs einseben darinn furza*
nemen, Wie wir dann deshalben des Herm Ertzbischofs Wol-
meinuBg, wes zw richtiger vergleichung dienen tnocht, bitteno
vnnd erwarten. Vnd haben demnach auch an Euch, Jegeo-
wertige die Emuesten Achtbarn vnnd Hochgelarten^ vnsem fihat
vnnd liebe getrewen Otto Tauben vnnd Jost Clodt vnser Stadt
Reuel Sindicum der Muntz halben vnserntwegen niit Euch notr-
wendige vnterredung zubaben, abgefertigt. Genediglich hege-
rend, Inen darbin volnkommenen glauben, als ob wir selbst
zugegen, beizumessen. vnnd darauff mit bescheidenlicher Ant-
wort zubegegnen. Daran thut Ihr vnser gefellige Meinung. Da-
tum eilends Reuel den 27. Octob. A^ oc. Lix.
i«ddr
195
SiMm 1559, Oct. 27. (Reval.) — Instruction der
reyalschen Gesandten ah die Stadt Biga.
Orig. St. B. VIII, 84.
Eine Anleihe von 60000 Gulden, zur Unterstiitznng des OM. seitens der
Stadt Reval and der Lande Harrien und Wirland, betreffend.
Mm dono: Idstnictioo der Stadt Reuel and der Lande Harrien vnd wierlandt.
Ad marg. : Regist.
Instrtiction vnd WerbflDg so Im namen der heiligen Drei-
feltigkeit vnd vDzerteilten Godtheit, damith ess well ge-
rate, den Aditbarn, Otto Tuue tho Vyn, vnd M. Jost
Cloth, wegen der Lande harrien vnd Wirlande vnd der
Stadt Reuell, an eynen Erbarn Radt, vnd gantze Bui^er-
schafFt auch etzh'che priuat personen der Stadt Riga zu
werbenn auSerleget vnd beuolenn
Post saiutationem
P^achdem nhu meniglich vnd beuorab eynem Erbarn Radt vnd
l^ntzer gemeinheit der Stadt Riga bewust, wie gantz erbarmlich
ans rechtem eifer vnd zorn gottes wegen vnser manchfeltigen
Sonde, auch aus trewlosigkeit des gewesenen Bisschofs vnd Abbts
%a Darbte vnd Valkena; sampt seynen verwanten die an solchem
faandell schuldig geworden vnd noch sein mdchten, diesse arme
prouintz mith dem Ertzfeindt der Christenheit, dem Muschowiter
In krigsempOrung geratenn, wordurch als eyne von godt vor-
hengete Rute^ der grOste vnd mherer teil diesses guten Landes
durcb den fiendt zu zwen pialenn Im vberzugk erbarmlich mith
morth, raub, nham vnd brandt nicht allein verwtlstet, besondem
das auch der feindt zu grosserm seynem vortteil, die vornembste
Stedt vnd grentzeheuser eingenhomen, durch welche, als die
einige vorwber des vberigen, allemalen die Stadt Riga vnd Reuel
des feindes vor der thuer sich nicht haben besorgen durffen,
bisdaher stadtlicher widderstandt hat gescheen k($nnen
Vnd ob wol in zeit des friedens wir nicht haben verstehen
ktonen^ wie trOstlich nutz vnd heilsam sey, auch in nOten das
gemuete der menschen nicht wenig erfrewe vnd stercke, wen
13»
196
man sich des feindes vor der thur nicht vertnuteo durllte, hift*
widderumb was vor sorge, eetteren, zagen, vnd vDrichtigkeit
befunden, wenner man plotzlich vnd vnersehens, den feindt vor
der pforten von turmen vnd meuren sehen muss, dtirffen wiTi
als diesse Stadt Riga, so wol Reuell, keine frombde exempel an^
den von Roma mith dem hannibale vnd denen von Carthago
mith dem Scipione, aus heidnischen Historien nhemen, besondera
habens diesse beiden Stedte vergangen Jar, mith hertzlichem
wefaemudt vnd schaden vernhommen. Doraus man auch bis
zum schrecken des todts geraten sintemal der barbarische feindt
vmbher alles Jemerlich verwustet vnd den armen baursman
beschediget
Wodurch ohne alien zweifel der barmhertzige vnd recht-
fertige got vns ermanen woUen, das wir nach empfangener rewe
vber begangene Sunde auch erkennen lemeten den grossen ab-
gang, an der Name, Darbte, vnd Niehaus bekommen, vnd so
viel deslegeneigter sein mOchten durch vernumpfilige eindrechtige
Radtscblege vnd damach durch einmutige zusamensetzunge vnd
zuschissung alles vnsers vermugens, die mittel zuem^'egen vnd
die macht auffzubringen^ dia nicht allein darzu dienen m(ichten,
die enthwendeten grentze heuser vnd Stette widderumb aus des
feinds gewalt mith godtlicher zutadt, zuerfreihen, besondem
vnser kriegsfolc^ Ins feinds iande zufhuren, domith man seiner
zum andern mall widderumb vor vnsem thueren nicht vennuten
durfile. Dan was fromens vnd guter verferttigung Im krige gebe
In des feindss als in eigenen Landen zu krigen, gibi die tbadt
vnd weiset die Erfarenheitt alter sachen Meisterin
Vnd wurde gantz wenig diessen beiden Stetten als Riga vnd
Reuell dienen vnd dieselbige vor dem feindt in die lenge schut-
cen das dieselbige Stadt mith grosser vnkosten sich bewellet
vnd befestiget mith tornen meuren vnd allerlei artalarei ver-
sehen, sie auch volckes genug in der besatzung hetten, weimer
diesse arme prouintz vnd derer von godt verordente Oberi^eit
Adel vnd baur atiff dem Iande verwuestet, erschlagen vnd er-
wurget. Dan ob woll nach zugeben, das festungen noiig nots
vnd gudt vnd zum ersten anlauff vnd schrecken dioilich, So
197
werden sie doch endtlich gar wenig nutze wen man mith eynem
mechtigem veindt zaschaffen^ der alles verheeren vnd verwttsten,
ab vnd zufhor behinderen kan. Wie solcbes die von Constan-
tinopel; Rodis vnd Ofen am Turcken erfaren, vnd wir In diesem
#hnde nicht mith eynem geringen feindt leider' zuthun haben,
den man Im felt mus angreiffen vnd Ihnen zu keiner belege*
nrnge komen lassenn Dan was vnradts diessem armen lande
such darauf enthstanden, da die darbtischen alleine zuflucht zur
Stadt sucheten, vnd diesses feinds nicht lieber Im felt abwarten
wolten, mussen wir abermals mith hertzlichem seufilzen vnd
schmertzen gedenckenn. Derwegen dan ehrlicher nutzer vnd
rhumlicher alle radtschlege vnd vermugen dahin zu lencken vnd
zu wenden, wie man dem feindt Im feldt beiegenen mOcht, als
das man sich In stetten belegern^ zu hungers nodt dringen^ oder
za scbendtlicher dienstbarkeit aus menschlicher blodigkeit wie
an vielen vemhomen, durch auflgabe, soU bewegen lassenn, Dan
ia alzeit ein kurtzer ehrlicher todt eynem laogen schentlichen
leben furzusetzen, Ahne dds es bei alien heiden rhumlich vmb
des vaterlandes willen zu sterben
Ynd ob wol wir alle In liflaut bekennen mussen das vnsere
gnedige Herschafi In allem Ihrem ausschreiben dahin gemeinet,
wie sie mith Innerlicher macht dem feindt Im felt beiegenen
vnd Ihm den kopf bieten mugen, als dan Ihre gnade Ihr gemuet
nicht Im schreiben besondern mith der tadt vergangen vorJar Im
Stiffi Darbt bewiesen, Hat doch zu der zeit godt dem almechti-
gen nicht geliebet, wiewol seiner almcchtigkeit In wenigen sowoi
als vielen muglich ist zu erretten, das Ihre gnade am feindt sich
▼ersuchen solten, besondern es hath durch kleinmuetigkeit der
aimechtige godt vns ferner In die schule fhuren wollen, als das
wir erst an vnser Macht verzagen vnd zu dem lebendigen got
zuflucht zuhabenn vnd In seinem namen vnser banir auszu-
werffen lemen soiten sintemal ehr der ist der vnser hande Iheret
krigen, vnd richtet vnsere finger zur where, wie dauid saget
In dem dan auch domalen ohne alien zweifel got den al-
OQ^htfgen geJamert das der arme geringe hauffe vnd die macht
fio in liflandt vorhanden vnd durch vngelegenheit der zeit vnd
198
drier nicht woL zusamen komen kontenn, auch durch vneiniglLeh
voter sich also verwirret gewesen, das vnmuglich nach Iher des
hem Christi das man ethwas richtiges halt vomemen konnen,
doraus dem feindt nicht mher forteils als abbnirhs suuermuteo
Wie dan durch vneihigkeit grosse dinge klein vnd vemiditel
konnen vnd mussen werdenn
Wordurch der almechtige godt ohne alien zweifeli beide die
Herschafift ynd vnderthanen aus veteriichem Mithleidenn vnd er-
barmnus so weith in die nodt komen lassen wollen^ das wir
allein vnser Zuflucht zu Ihm haben^ zur eintracht greiffen, auff
eigen vermugen nicht bauwen, ^ besoodem einmutige hulff vnd
beistandt durch gottes verhengnus suchen soltten
Ynd als nhu der barmhertzige godt diesses alles zur besse-
rung vns in gnaden widderfaren lassen, das, als wir zu der
erhalterin der Regiment der Eindracht gekommen, auch den
hem Nemlich den hochwirdigen fursten vnd grosmechtigen herren
Godtharten ketteler zu eynem regirendenn Meister aus sondereo
gnaden, gegeben, dafur Ihm dan nicht geringen lop vnd danck
zusagen der da betrachtet vnd bewogen des feindes Macht vnd
diesser lande zum mherer teil erschepfetes vermugen.
Ynd aber got zu lop vnd seinem heilgen namen zu ehren sidi
seines stands Ampts nnd namens erinnert, vnd' mith allem vleis
dahin gesehen, wie ehr diesse prouintz als den^ hern Ghristo In
der tauf durch sein heilges wordt vnd sacrament zugethan, bey
der godtlichen warheit, erbarer politic vnd freiheit, kegen des
mechtigen feinds godtslesterung vihische wiide tirannische fig-
ment vnd die aller schentlicheste dienstbarheit beschutzen vnd
beschirmen mdchte
Ynd derwegen keinen fleis soi^e muhe arbeit kelte, hitz>
regen vnd schnee nicht geschauwet auch allerlei muhesaligkeit
In reiseu vnd platzen ausgestanden, bis Ihre f. g. die aller
durchleuchtigisten durchleuchtigen hoch vnd wolgebome forsten;
Ro«- key*' vnd ko«- Mt. zu polen sampt alien Stenden des heil-
gen Romischen Reichs vnd der kOniglichen Erblender zum bei-
stant bewogen wie dauon Ihre f. g. vnseren obem vnd eldesten
In Ihrer gesunden gelucklichen ankunffl daruor dem lieben got
199
allenthalben hochlich danck zusagen furstlichen, richtigen, whar-
bafiiigeD vnd zur genuge gnedigen bericht geihan vnd thun lassenn
Als haben vnsere Oberen vnd Eltesten nach verzelung vo-
V riger Dodt, gefhar vnd muhe, darin der liebe got diesse arme
prouinlz angezogener vrsach halben, komen lassen, auch nicht
vnderlossen konnen, besondern haben alter verwantenusse nach
die freade vnd den trost, welchen got der almechtige nu an
vnserm gnedigem herren diessen landen zubeweisenn gnaden
zeichen sehen, auch ewre Erb. W. vnd gemeiner Stadt Riga
nichl konnen vnuermeldet lassen, Angesehen auch die heiden
mchi vor eyne geringe Erquickunge gehat wenner eyn freundt
dem andern seine nodt geofienbaret vnd Ihnen dardurch zum
mithleiden bewogen. Daraus nach empfangenem trost von beiden
teilen sie gleich erfrewet geworden
Als aber bei vnd benebenst gemelten Troste Ihre f. g. vn-
sem obem vnd eltisten auch die gnedige erinnerung thun lassen,
diais die hulff, am Romischen Reich erhaltenn, so gantz eilsam
diessen landen zu steur vnd gutem nicht muge auffgebracht
werdenn vnd aber itzunt man teglich des feinds vermuten sein
must, wenner man sich kegen Ihne mith aller macht nicht zu
felde zur kegenwher b^eben wurde, wordurch diessen Landen
nicht geringer schade zubesorgenn, ohne das noch von got an
darbte vnd andem brtern Ihren f. g. nicht eyn geringer vorteil
gewiesen, den Ihre f. g. vngerne verseumen wolten^ Vnd da
chr vnuersucht pleiben solt, auch die eusserste gefhar dem ybe-
ngen In lifflandt zuuermuten where. Nu wolten aber Ihre f. g.
iu dem an Ihrem leip vnd beforderung, vngerne eynenn Mangell
bei Ihrer f. g. personen erscheinen lassenn, besondern dem
vaterlandt zu trost dem feindt allenthalben beiegenen vnd diesses
forteiU sich gebrauchen. Wenner aber Ihre f. g. bedechten
das Ire g. nur eyne entzele persone were, musten darzu mher
lent zum beistant bewogen vnd willig gemachet werden, segen
sie Iren willen in wirckliche tadt nicht zubrJngen.
Dieweil dan Ire g. hin vnd her einen ansehentlichen Anzal
krigsfolckes liggende hetten, den Ire g. wol verhoffet man vor-
lengest an den feindt solte gefhuret haben. doran Iren gnaden
200
simderlich leiit gescheen, das man die gute somraer zeit vod
von got gewiesene gelegenheit verseumet; domith nhu solcb
krigsfolck nicht leuger vngebrauchet liggende bleiben mOcht, alle
muhe vnd fleis von Ihren g. dem lande bewisen auch nicht ver-
geblich, diesse lande vnd Ire f. g. auch vordan den scbimff zum
fichaden beide bei dem feindt so wol frombden, nicht lulegen dilrff-
ten. Haben Ihre g. gnedigst gesunnen vnsere oberen vnd eldestai
sampt gemeiner borgerschaft der Stadt Beuel, Ire g. mith eyner
ansehentlichen summa gelts entsetzen woiten auff gnogsame ver-
schreibung der rente, oder vndersetzung gewisser vnderpfiande,
bis heuptstul vnd rente voUenkomelich erleget muge werden
Domith das krigsfolck aufgebracht vnd so ein notigs werdL nicht
mlkbie versSlumet werden
Vnd ob wol hirenthkegen vnsere dberen vnd Eltesten sampt
gantzer gemeinheit sich Ires vnuermugens erinnert, als die nha
vier gantzer Jar her, mit grossen geltspildungen vnd vnkosten
ohr krigsfolck In dem p&lnischen krige, vnd nu ij Jar k^en
den Muschowiter vnd noch, in vnd ausserhaib der stadt In vollef
besoldung halten, Darenthbouen an artelereimeistern, buchssen-
schutzen, geschutz kraut vnd loth, nicht ein geringes wendeo
Darenthkegeu aber alle das gelt, darmitl; sich in zeit des fridens
der kaufman vnd burgerschaft erneret vnd auff rente genhommen
In diessen zeiten ein Ider widderumb hath enthrichten mussen
Das auch die burger mher als den halben teil Ires vberigen
vermugens an kauffmans gutern In der Name vnd darbte vcr-
loren vnd Im brandt vor Reuel vnsagelichen schaden genbommen.
Darzu das vber dis alles eyn Radt vnd gantze gemeinheit In
gross^er vnkost vnd schwerer ausgifil an .bauwercke der Stadt
sitzen, Auch ferner durch legation vnd beschickunge ausserhaib
vnd binuen landess dem armen vaterlandt zu gutem nicht ge-
ringes In diessen nOten gespildet, Welches doch alle von ge-
meiner bui^erschaft genhommen mus werden, das auch ein Ider
burger arm vnd Reich ahne seine tageliche haushallunge seiu
Haus kegen vermudtliche belegerunge, die godt verhalte, mher
als mith notturfft aus victualien mussen (add.: \ersehenj vnd
auch des mehr ist hir entbouen de belibete schat-
201
sunge vod bewilligte contribution (add,: \on) arm
vDd reich Jung vnd alt erleget vnd entrichtet.
Darenthkegen aber wedder die Stadt zu diesser zeit so
wenigk Inkomens von zollen vnd axizen wichte vnd wage als
auch die burger so sich allein der kauffmanschaft vnd keines
ackerbawes emeren einige Narung habcn
Vnd der wegen vnsere oberen vnd eldesten In Erwegung
diesser 5hrer obligenden nOten billieh mith weitter ausgabe sol-
ten verschonet werden, sintemal sie diesses alles noch kein ende
sefaen vnd wissen
Wanner sie aber die hohe nodt, vnsers gnedigen Herren
trawen fleis vnd vorgevvante sorgkfeltigkeit betrachten, vnd wie
gantz vergebens alle erworbene hulfiF vns sein wolte, vsreoner
Ihre f. g. das krigsfoick an den feindt nicht solte fhuren Vnd
da es mith eynem geringen auffgebracht, Ihre g. alsdan aus mange]
gelts zu sturmen oder zu schlahen sie nicht bewegen solte, whas
gefhar doraus nicht Ihrer f. g. person besundem auch diessen
landen am krigsfoick enthstehen konte, als das sich solches an
den feindt zu schlahen oder aus dem felde wedderumme nach
den Stetten zubegeben bewogen mOchte werden. Vnd man also
^on freUnden feinde, vnd eyner Innerlichenn vnruhe vermuten
sein muste^ Welches der liebe godt In gnaden allenthalben ver-
huten wollc; Dan wie das gesinde pfleget haus zuhaltenn da kein
gelt volget, 1st ahne exempel der historien In diessem armen
landen vnd darin gelegenen Steden, kundt vnd offenbar Hahen
auch Riga vnd Reuel desselbigen zum teil mith erfaren als das
sie femer probe daruon nicht begerenn werden
Als haben dennoch vngeachtet aller vi^rigen vmbstende vnd
vngelegenheit vnsere dbern vnd eldesten nach alle Ihrem eusser-
sten vermugen vnsern gnedigen bern bouen die bewilligete vnd
aufgegebene Contribution mith eyner ansehentlicheu summa gelts,
laken, seiden gewande, krauth vnd loth; zu wasser vnd landi
kegen den feindt n5tigk enthsatzt^ vnd das krigsfoick auff die
beine auch zu wasser bringen hellfen Alles gemeinen Landen zu
gatem vnd dem feindtt zu glucklichem widderstandt
Dieweil aber vnsere Oberen vnd eldesten sampt gantzer
202
gemeinheit selbst bekennen mussen das vnserm gnedigen herren
YoUenkomlich darmith nicht gedienet das krigsfolck Im gehorsam
erhalten vnd zum anlauff In sturmen vnd schlachten auch oicht
willig kan gemacht werden -
So weren vnsere Oberen vnd eldesten in alter vnderthenig-
keit mith allem trawen fleis, geme woU gemeinet eins vor alle
vnd zum eussersten Ihre vermugen bei Ihren f. g. aufzusetzen,
wenner * zu diesser zeit mher bei der Stadt' vnd burgerschaft
vorhanden^ vnd ein Ider sein gudt so In kauffmans whare In
teutscblant stehet zu gelde gemachet helte, Wie sich dan das
vnd aller vnderdenigenn trewen verhalUing ein Erb. Badt sampt
gantzer gemeinheit kegen Ihren gnedigen hem erbotten
Nachdem aber der verzugk zu diesser zeit am aller gefher-
lichsten vnd die hendel nicht erdulden woUen bis das zu gele-
genheit vnser gnediger her des heilgen ROmischen Reichs zusteur
bekomen, oder aber vnser obem vnd eldesten sampt den bur-
gern Ihre kauffmans whare zu gelt machen konten, sintemal
mitler weile der 'feindt an dem vberigen In liflandt alle seineo
wiilen begehenn, vnser gnediger her vnd die lande auch mith
dem krigsfolck In die gefhar nicht komen m()chte, die leider nhu
mher nicht daraus zubesorgen besondern In offenem drawe das
krigsfolck sich der kuenlich darff vernhemen lassen.
Wolten dennoch vnsere oberen vnd Eltesten sampt gantzer
gemeinheit gantz vngerne das vordan vnuermogens oder auch
vnzeitiger sparsamheit halben, die dan albereit dis landt in
diesse nodt mith gefhuret dem veinde zum vberigen solte thuer
vnd finster offen gelassen werden^ Dan hirbei vnsere oberen
vnd Eltesten sich erinneren des herlichen spruchs Quod pecu-
niam in loco et tempore negligere summum interdum sit lucrum,
Das ist das man das gelt vnd gudt In noten nicht ansehen sol
domith wir nicht lernen erkennen den andern Vers des poeten
whar sein Quod tum primum nostra intelligimus bona -quum quae
habuimus amisimus Vnd deshalbeu eyn exempel In zeites lernen
nhemen an den von dorpt vnd Name, die auch kein gelt spildeo
wolten bis das sie es alles verloren, Dammb vor eynen gluck-
lichen zu achten der an frombden ein beispil nympt Ihme dienstlich
2o:i
Haben derwegen In anmerckung Ihres Itzigen vnuermugeiM
YQsere Oberen vnd Eltesten vor gudt, heilsam vnd nutze ange-
sehen Dieweil diesse Itfbliche christliche Iher vnd glaubens ge-
nossen, vnd mith gleichen eiden eyner herschaft verwante Stadt
Riga, In beriicher Narunge vnd kauffmans handelunge sitzet,
welichs von godt dem almechtigen diesser K^licben Stadt vnd
gemeinheit lange hertzlich geme zu wunschenn Vnd aber die-
selbige gleichmessigen schaden vnd vnkosten nicht als die Stadt
Reuei gebat vnd noch teglich tragen, Vnd aber dennoch eygenes
vnuermugens halben die stadt Reuel dis gantzes landt vnd sich
Bdbst vordan lenger In gefhar vnfriden .vnd enthperung der
Naronge, alse se mith weinende vnd schmertzen teglich die
schiffe mussen got geklaget verbei lauffen sehen, vngerne wissen
wolten Haben sie vnsere vnwirdige personen als den Achtbarn
vnd Emuesten Otto Tufen wegen der lande harrien vnd Wir-
landt vnd oticA mich Jtistum Claudium wegen der Stadt Reuel
an E. Erb. W. ersame vnd nhamhafte gunsten abgefertigt In
namen vnd wegen der beschwerten lande vnd vnuermugenen
Stadt, bitlich vnd flelich zusuchen das Jennige, so bei Ihnen
nicht Yorhanden gewesen, vnd sie dennoch den landen geme
?u trost vnd gutem vnserm gnedigem hern verschiesen wolten,
bei ewren Erb.-W. vnd gunsten aufizubringen
Ynd thun vnsere Obere vnd Eltesten beide der lande har-
rien vnd Wyren, sampt ein Erbar radt der Stadt Reuel vnd
gantzer gemeinheit^ hirmith E. Erb. W. vnd ersame gunsten
sampt vnd eynen Ideni In sunderheit gantz freunthlich dienstlich
vnd vmb christlicher Iher^ liebe, glaubens vnd barmhertzigkeit
willen, bitten Es wolten E. Erb. W. vnd gunsten In anmer-
ckung dieser hohen nodt vnd des ynuermugens, die Stadt Reuell
enthsetzen mith 60000 gulden welche eyn Erbar Radt ynd gantze
gemeinheit vff gnugsame vnd mithgegebene verscbreibung Jer-
lichs ewren Erb. W. verrenten vnd zu erster gelegenheit heupt-
stul vnd rente bezalen wollen
Vnd soHen es Ewre Erb. w. vnd gunsten gewis darfor
halten, das eyn Erbar Radt vnd gemeinheit solchen summon
nergent anderst hin wenden wollen, nur allein das wegen der
304
Stadt Reuel vnser gnediger her das krigsfolck kegen den f^odt
mOchte brauchen, Domith Ihre f. g. dem feindt In seinem lande
also muge haushalten das dieselbige arme Stadt Reuel vnd der
lande harrien die sich sunst mussen vberfals vnd belegerang
vermuten^ verschont, vnd dise stadt Riga sampt angehorigen
lantschafiflen vor dem fient in besserer ruhe sein muge.
Sunst weren diesse orde vnd stadt gantz elende vnd v^-
lassen^ stunde der Inzogk dem feinde offen. sintemal die Renter
auss harrien vnd wirlant, vnd der Stadt krigsfolck mith an die ende
gebrauchet darher die Stadt Rige besser als Reuel vor vberfal
bewharet kan werden, ohne das sich auch die Stadt Riga gleich-
mes^iges vberzoges nicht vermuten darff dar der feindt nur adit
meile sich veto Reuel enthelt, dieweil zu Ihrer entsetzung aucfa
die Stadt Riga der littawschen hulffe gebrauchen k5nte
Vnd stehen vnsere obem vnd eldesten in der hofiiiung so
gott vnd vertrawen zu vnserm gnedigen hem, wenner durch
dis mittel das krigsfolck willig gemachet, das man gantz eilsam
vnd bait auch ohne gros bludtuergiessen vor erst aus aller ge-
fhar von den Reussen dis gantze landt erretten, sie alle veriagen
vnd alsdan mith einheliiger ni.acht vnd zusamesetzung dem feindt
In seinem lande den kopff mit mherer frucht bieten konte
So aber vnuermugens halben seiches Ins w^erck nicht mag
gerichtet werden, ob dan well ewre erb. W. stadt vnd Inwoner
noch zur zeit 'mugen beschutzet sein^ stunde doch zu besorgen
das die gefhar^ so nhu vf Reuel stehet, dennoch de lenge von
der Stadt Riga nicht bliuen worde
Dewile'dan grothgunstigen heren vnd frunde de Lande har-
rien vnd ' Wirlandt auch die stadt Reuell In dem polnischen
krige mith leib vnd gute der Stadt Riga gantz gerne nach allem
vermugen gedienet, vnd noch in alien vorfallenden nOteo gerne
don wolten, vnd ferner ahne die christliche bruderliche liebe ge-
melte landt vnd stadt mith Iwen Erb. W. vnd gunsten vermoge
der Recesse also vereiniget vnd an eynander verbunden das
eyner dem andern nach allem vermugen In ntiten helffen sol,
vnd nhu de hOgeste nodt vorhanden In der man Ja freunda
spuren vnd erkennen sol, WoUen wir nhu mher vf vorgewanie
205
iielike biddent vnd erbedent vnserer oberen vnd Eldesten Iwe
Erb. W. vnd ersame guDsten noch ermanet vnd gebeden hebben
de wollen sich eyner kurtzen schlieslichen wilferigen vnd in
der tadt trOstllchen andtwort kegen vns erkleren vnd die stadt
Reoel in Ibrer nodi mith enthsetzung der 60000 gulden nicht
verlassenn vnd hiebei gedencken des hern Christi beuelh der
da gebeut vnd wil das man sich freunde machen soil von dem
VDrechifertigen Mammon vnd das £. Erb. W. Anad Ersame gun-
sten ,Ihr gelt nicht besser vff wucher bestettigen konnen, als
wen die nhun der armen befreundeten Stadt Reuel dienen vnd
helffen warden In Ihren ndten Dardurch behalten E. Erb. W.
vnd ers. gunsten eyn gudt gewissen, sammeln sich eynen schatz
Im himmel, den kein rost verzeren wirdt, vnd kein dieb steien,
dar sunst beschwerlich nach der Iher S. Johannis, wenner E.
Erb. W. des christen glaubens genossen, In Doten ohne Ihren
schaden helfen vnd von dem todt erretten konten vnd alsdan
die ohren vor seyner bit verslopfeten,
Doch dieweill des alien aus gotlichem Wordte E. Erb. W.
vnd ers. gunsten tegelich ermanet vnd als christeue frome hern
vnd freunde ohne vnsere ErInnerunge verstendiger, Wir auch
bier keine Theologos geuen konnen Wollen wyr solches alles auch
E. Erb. W. anheim stellen die ahne vnsere erlnneruuge wissen
das godt die wercke der liebe vnd barm.hertzigkeit mith ewiger
saligkeit vnd freude' belonen wirdt. Vnsere Obern vnd Eltesten
sindt solches mith stetter danckbarheit, alle frawen Junckfrawen
vnd kinder mith Ihrem flelichen gebett kegen got zuerkennen
mher als geneigt. Welcherer Errettuug uhu mith In vngezwei*
felter hofihuQg bei ewren erb. W. vnd gunsten stehett. got dem
almechtigen semptlick vnd sonderlich gantz trewlich beuolen.
Datum vnter vnserm der Stadt ReueJ secretsiegil den xxvij tag
odobris Anno oc. lix®*
Bui^ermeistere vnd Radtraanne der Stadt Reuell.
(L. S.)
20«
S].6« 1559, Nov. Moskau. — Schreiben des
russischen Grossfdrsten an den OM. Wil-
helm Ftirstenberg, den EB. und die an-
deren Herren in Livland. cop. Rev. a. a.
Nacbdem mit vieler Weitschweifigkeit der mehrfache Bruch des Friede-
briefes constatirt ist, wird der Entschluss, den Krieg weiler fortziiflihreji,
-tLUDd gelhan.
VeientssbrieflF Auffschrifil
W ilhelm Meister tho liefflandt vnd Ertzb: tho Rige vnd Bisschop
tho Dorpt vnd annderen Bisschoppen vnd alien liefiQendisschen
luden. gy hebbenn tho vns gesandt Iwe baden gude lude, Iwan
Bockhorst vnd Otto .Grothuss, Wolmar Wrangell mit siner ge~
sellschop ehr houett tho schlan, dat wy dem heren Meister vnd
Ertzb: vnd Bisschop tho dorpt vnd alien luden tho liOlandt wol-
denn begnadigenn vnd Bouhelen vnseren Statholldern tho Now-
garden vud PlescoW; einen freden mit ehn thomaken na dem
olden, vnd wy hedden vnsren Statholdern beualen nenen freden
vmb Iwer vnrechtuerdigkeit willen mit ehnen thomakenn vnd
wolden Iwe vngerechticheit vp Iw soken, vnd Iwe baden, Johan
Buckhorst mit siner gesellschop, hebbenn vns affgebeden dar vp
dat der her Meister vnd Ertzb: tho Rige vnd Bisschop tho dorpt
vnd alle lude In lifflandt vns alle vngerechticheit richtig thoma-
ken, die Russchen kercken vnd ende vnd gilldestouen vnd der
kerckenn lande reyn tho maken^ Vnd wedder tho geuen vnsem
kopluden thor stmidt vnd vnser gesten vnd kopluden tho kop-
schiagen mit den lifQendisschen luden vnd Auerseeschen mitt
alleriej whar Jegenn allerlej whar, ahne was vnd talHch vnd
Panhtzer, vnd de Bisschop tho Dorpt scholde tho hope sokenn
den tynss vnd ollde hindersteliige vthsal der Dorptisschen be-
hoUdung van al den vorgangenen Jaren, van Iderem houede
eine dudessche mrk., vnd thosenden den tinnss Im drudden
Jare des fredennss, vnd fordan schal der Bisschop dis&en vn-
seren tynss vns geuen al Jar aue vortogerunge, vnd allerlej
denstlude auer de Sehe vth alien landen, de tho vns kamen,
207
iaten, dat sne' alie vorhinderung; vnd tho dem koninge tho
Palen vnd grotfursten tho Lettowhen^ edder so welcker eiun
ander her muchte werden thorn koning tho Palen edder grot-
fursten tho Lettowhen, dat gy neenn bistandt don willen, mit
nichte In kenen sachenn, vnd In dem fredebreue we (L: wj?^ de
worde namhafftich vthgeschreuen; vnd dat cnitze vor Iw alle vp
den breff gekusset, dat gy al dat vorgeschreuen scholen richtich
maken, alse In dem fredebreue geschreuen steitt, vnd vnsere statt-
hoUder tho grotnowgarden vnd Plesscow hebben de fredebreue tho
Iw gesandi mit ehren baden, mit gelartt Torpiko, vnd die Meister
vnd Ertzb: vnd Bisschop tho dorptt vnd andere Bisschoppe vor
a] de Inde tho lifQ: hebben vp den fredebreue dat krutz ge-
kusset vnd de handt gegeuen vnd hebben ehre segell vor de
breae gehangenn vor Melart Torpikore vnd hebben die breue
gesandt tho vnseren Statholderenn mit vnserem baden Melarde
dar vp dat gy na den breuen allerlej sake tho ^vns vnd vnsren
statholdren richtich makenn, gelick a]se In dem breue geschreuen
steitt. bet an dusse stunde, In alien dussen saken^ heb gy noch
kene richtig gemaket, tho vns vnd vnsen Statholdren Iss et nicht
geschehn, vnd wy hebben vmb christlich blot vorgetten willen
Iw vakenn gedacht mit vnsren breuen, dat gy In alien sachen
na dem fredebreue tho vns richtich hellden, demgelikenn mit
Iwem geschickten mit Gerdt Flemingk vnd Baden valtin vnd mit
Melcher vnd siner geselschop vnd mit dem geschickten hinrick
winter, bebben ock Anseggen laten dat gy van Iwen vnrecht-
nerdigen vnd vnwarhafitigen worden afflaten vnd dat 'gy Iw
richtig beelden In alien sachen na dpm fredebreue vnd der
cnitzkussunge, vnd dat sulue hab ick Iw tho myner Antwortt
mit Iwen baden vnd geschickten, Hebbe ick Iw vaken Indechtich
gemakett, dat van anfange der auertredung der crutzkussung
vor ehre vngerechticheitt souele alse vns godt helpen wertt vnd
lange tidt affgelouett, dat gy Iw richtich hoUdenn na Iwer baden
vnd geschickten boger, vnde vnsr geleitsbreff vp Iwe baden
hahien (L: hebbe^ Ick tho Iw gesandt mit Iwen baden vnd
gtechickten Geuogenn derhalbenn dat gy Iwe schuUdt scholen
erkennen, vnd dat vnschuldige blot nit vorgaten wurde, dat gy
208
Iw tho. vns richtich helden, vnd gy hebben vnser begnadang
Dergen vorgehoIldenD, vnd vnse geleitsbreue hab gy genamen
dar vp dat de sake muchte desto lenger vortogertt werdenn,
vnd dewile gy gades geselte vnd alle warheit hebben tho rugge
gelaten, vnd an de crutzkussung nicht gedenckenn, Ynd hebben
vnse gnade nergent vorgeholden^ gedencken wy vnsr gerech-
ticheitt haluen denn almechtigen godt tho hulpe antoropende,
vnd dem crutze des allerhogisten Iwer vngerechtig)l(eit halaen
vm Iwer crutzkussung auertredung willen, willenn wy vp Iw
soken souel vns der Almechtig godt bistanndt gifft vnd welker
blot vorgaten wertt, dat wert nicht vnsertwegen, sonndr Iwer
vngeregtigkeit halben vorgaten, dat schole gy weten vnd wy,
aiss Ich sy ein christen herr, wolde ick dat numer sehen, dat
dar Immer van vnns vnschuldich blott scholde voi^aten werden,
noch christen noch vncristenn blott Vnd von alien vnd In al
mynen vyenden. Datsulue frucbtedenn eine^ lange tidt, vp dal
86 ehre vngeregtigkcit erkenneden, will ich nu mine heerliche
grote macht volnbnngenn mit dussem mynem <fredebreue Iwer
vngeregtigkeit haluen wo ick jlho Iw gesandt mitt dussem mynem
doner dat gy ehn na dem fredebreue nicht willenn anholdenni
ynd wedder tho vns laten. Geschreuen In vnser heerligkeitt,
vnserem Hoff vnd der Statt Muscow, I9 dem Jare souen dusennt
souen vnd, sostich Im monatt Nouember,
S17# 1559, Nov. !• Wiborg. — Burgermeister
und Rath der Stadt Wiborg an Btirger-
meister und Rath der Stadt Reyal.
Orig. Rev. R. A.
Beschwerde tiber die von revalschen Kapern verflbte Beranbuog einer
Ihnen zugehOrigen Schoite mit Blei und Drohung mit Repressaiien, falls
dasselbe nicht alsbald zurilckgegeben werde.
Vnsdre Freundtliche dienst vnd wes wir gates vermogen sn-
uom, Ersamen wolweisen Besondem lid>en Preunde vnd Nacht^
bare, Wir konnen E: W: nicht vnberichtet lassen, das -Wir
209
kurtzverweiller zeit vod einem Daotzker Burger, mit namen
Egidius Parchem, viertzigk stuck Bleyes zu vnser Stadt Nutz
vnd besten kaufweise an vns gebracht, In massen er dan glaub*
wirdigen scbein vnd bevveiss vnder vnserm Secret vnd Sigel
von vns entpfangen, welchs Bley ein Schipper, Henning Luders
genandt, von' Dantzig Anhero gebracht, dasselbe aber vrab des
gutes vnd vvhare willen, deren viel auff berurtem Bley gele-
gen, An diesem ori nicht ausschifien konnen^ Sondern dasselbe
von Hinnen nach* der Narue vorfuren mussen. Vnd wie er zur
Narue Ankomen; hat er gedachte 40 stucke Bley, vnserm bene*
lich vnd begeren nach, In eine wiburgische Schule, welche einem
Burger Alhier mit Namen Tomas Nileson zugehoricb, widderumb
eingeschiffet. So sindt nu entJegen Recht^ billigkeit vnd recht-
messige vrsache ewre Freibeuters, welcher Name ohne scheue
In SeeReubers mag verwandelt werden, zugeforen vnd gemelte
Schuten auff Ko: Mat: Stromen entraubet vnd nach Reuel ge-
furet. Was gefallen wir An solchem, da wirs entJegen Alle
gote nacbbarliche zuuersicht von eueh vnd den ewren erfaren,
gehabt oder getragen, konnet Ir leichtlichen ermessen, Derwegen
Alsbald An E: W: von Hinnen ein sehreibeU; datirt den 9*«*
Octobris, vns solchs Bley vnweigerlichen widderumb folgen zu-
lassen, ergehen lassen vnd bissanhero In Hofihung geschwebt,
das Bley vnlangst vnserm begeren nach widderumb zuentpfan*
genu; So kompt vns Aber gantz vnuermutlichen bey^ das das
Schiff oder Schate, auflF welcher wir E: W: erneules Schreiben
vberschicket, vnder dem Eckholm leider geblieben vnd vmb-
komen sein solle. Demnach hiermit In Namen vnd van wegen
hochstgedachter Ko: Mat: vnser ernstlichs vnd vieissig Begeren,
each entliche meinung, vns gemeltes Bley, welches wir nu eine
raume zeit nicht ohne geringen vnserer Stadt schaden missen
vnd entperen mussen vnd dasseJbe Auch von den ewren, wie
Angezogen, entJegen Recht vnd billigkeit Angetastet worden, da
dasselbe nicht In, sondern aus der Feinde Lande kamen, mit
dem furderlichsten widderumb zun h(|nden schaffen wollen vnd
Im fall sicb £: W: jbierin femer weigern vnd wir des Bley,
weicbs wir gantz boob benoUget, leng^or abnig sein wurden,
UL 14
210
wolte vns die vnuerbeigengliche Noth von wegen Ko: Mat: drengeo
vnd -vrsachen, ewr guter vnd whare, wo die zu wasser od«r
Lande betreiteD; widderumb Anzutasteh vnd .vnsern schaden
daran zuerholen. Welchs wir E. W: hiermit vermelden vnd
Ankunden wollen, Nicht zweiffelnde, dieselben sich Aller gebur
vnd biiligkeit verhalten werden, Datum eilents Wiburgk Tags
Omnium Sanctorum Anno oc. Lix
Burgermeistere vnd RadtManne der Stadt Wiburgk.
Denn Ersamenn Wolweiaeo Burgermeistern vnd Radtr-
maDDea der Stadt Reuel, Vnsern besondern Ueben
Freandean vond Nachtbarnn.
518* 1559, Nov. 5. Fellin. — OM. Gotthard
Kettler an Burgermeister und Rath der
Stadt Reval. orig, rw, r. a.
Aafforderang, auf die Narvaschen, die ihren Aufenthalt in Reval htttten,
gute Aoht za geben, weil sie den landesttblichen Eid geweigert baben.
In darso: den 10 Nouembris Anno 59 R
Yon Gottes gnaden Gothartt Meister Teatsches Ordenss
zu Liefflanndtt
V nsem gunstigen gruess etc. Euch ist bewust, was massen wir
von den Neruisschen Burgern vnd kaufDeutten, so Itzt Ihren
handel daselbsi haben vnd die nhaning suchen, den eidtt, so
durch das gantze Landt gebreuchlich, gefurdertt, Vnd aber der-
selbe von Ihnen vnss zuleisten geweigertt, Welchs vnss daa
alierlei nachdencken machett, vnd will derhalben vff dieselben
Naruisschen gutte achtung zubaben^ hoch notigk sein, wie wir
dan an euch hiermitt gnediglichen begeren , Ihr vff dieselben
gutte kuntschafift legett, damitt von denselben keine zeitiung
nach der (larue aussgeschriebeU; Ader sonst ettwess nachtheilig
vorzunhemen nicht gestattett werden mochte, Vnd da einer mitt
dem geringsten betroffen ohne einige gnade denselben zu-
siraffen, welchs wir eu^ dar nach zcoiohtM gnediglieben mdbi
211
hsben verhalten mugen. Datum eiligk Vellin den -5 Nouembris
Anno 9C. lix.
JtiUr.
920. 1559, Nov. 6. Tarwast. — Alter OM. Wil-
helm Ftirstenberg an Burgermeister und
Rath der Stadt Reyal. orig. rw. a. a.
Kach eriangter ZusUmmong seines Nachfolgers biltet er, dem JUrgen Yilter
zu Hambaiig die Aasfuhr voa 100 Las| Roggen gestatten zu wolien.
Von Gottes gnaden Wilhelm Alter Meister Teutzsches
Ordens zw Lifflandt
Ynsern gunstigenn gruess gnedigen vnd geneigten willen zu-
uora, Ersame^ vorsichtige vnd wolweise lieben gelreuwen, Ihr
wisset euch zuerlnnern, das wir euch hiebeifom durch den gestren-
gen Achtbare vnd wolgelarte vnsern Obersten Rethe vnd Se-
cretarien Schweder von Melstede, Thomas Horner vnd Johan
Wagener anzeigen lassen, wie vns Jurgen Vilter burger zw Ham-
bnr^k hiebeuom In dem furflossenen Polnisschen kriege etzliche
tausent thaler vorgestrackt, da Jegen wir Ihm zw ergetzunge
seiner er/eigten gulthat vbrsprechen vnd zusagen lassen, Ihme
In diesen landen In seiner hanterunge handel vnd wandei fur-
derlich zw sein, vnd das Ihr darauff, seinthemal ehr deswegen
bei vns anfiirderunge ihun lassen, Ihme hundert last rogken
auBZQschiffen gestaten vnd vorgunnen wolten. Weile Ihr aber domals
hirJegen allerlei beschwerunge vorgewant, haben wir dleser
sache halber mit dem hochwirdigen Grossmechtigen Fursten vn-
serm Successorn vnd Szone herrn Gothart kettlem oc. femer
beredunge alhie gehalten, auch dahin geschlossen, das bemeltes
Viliers diener Matz Huntenborch die hundert last rogken loss
gegeben warden sollen, Vnd begem demnach hirvff gantz gne-
• diglich, das Ihr zw folge dieser vnser voreinigunge den bemelten
Malz Hantenborch wegen seins Herrn sulch kome ohne femer
ansfluchi aus zuschiffen gestaten wollet, Damit wir vnd vnser
Soocessor Hocbgemelt In nothfellen deo glaoben In Teutzschen
14*
212
lahden vnd sunsten erhalten mugen. Das gereidit each selbst
tali zum besten vnd wir willens zw sampt vnsenn gelidbten
Szone In allem gueten zw beschulden nicht vnderlassenn. Datam
Teruest den 6 Nouembris anno Lix
Addr.
d22# 1559, Nov. 11. Riga. — Otto Taube und
Jost Clot an Bcirgermeister und Rath der
Stadt Reval. Ong. Rev. R. A.
Bericht tiber den Auftrag des OM , mlt dem EB. fiber die Miinze ni be-
rathschlagen ; aus Litauen hdre man nicht von besonderen Rttstungen ; die
Polen besetzen die ihnen abgetretenen Landestheile.
Vnseren grolt vnde denst beuor, Erbare wolwise hern, wettel
vns got lob mit gesuntheit alhir den 7 Nouembris angekomen
vnd folgents den 8 vnser werbunge vnd Instruction einem er-
barn radt vnd der gemeinheit vorgegeuen, De nu mehr alle dage
sick drinn bekummern, yn maten, wu by vns geschehen, ein
summen gelts tbo wege tho bringen. vnd mangelt an vnser vli-
tigen sollicitation gans nichtes, wu wyr dan von vnsenin g.
hern vt vellin den 3 duser Monet schriuen bekomen, darin ore
f! g. gans beduerlick vm^ gelt schriuen, vnd ist auch ahn dem,
dat ore f g vns verschloten thogesant des heren ertzbischops
bedencken vp de munte^ welk alles vp-suiueren sso woll gulden
munte gerichtet ist, als dat ge](t) vor x Jaren hir gegulden.
Darob vnser g her nicht ein gem(eine) beschwernisse gehat vnd
ock groten schaden ne[men) wurde, wenner man alsso de knecht
betalen soldo, hefll derwegen ore f g vns geschreuen, wyr na der
belauinge, sso tho Reuell geschehen/ vns mit einem erbaren rade
alhir vereinigen solden vnd alsdan vns semptlick an den heren
Ertzbischop begeuen, vnd de dinge mit syner f d thorn ende
tho boreden. wu woll myr solke tidunge beschwerlick vnd myn
gemote wederum na huse geneget, dannoch wes vm gemeines
besten willen vorthowenden mott ick mit gedult my thor reise
geben. Femer wes de von Riga tho wege bringen werden, lett
213
sick ansehen dat de stadt Reuell dar mit nicht werde beschwert
werden, bessundern se vp vDsero g. h. sehen werden. Dorin
ick dan myn bestes vorgewant vnd vorwenden werde, alles
Bach habenden beuelich.
Von ssunderer vprustinge yn lettawen hort man noch nich-
les behalbar (?) dat de huser den polen yn gedan vnd besettet
werden vnd dat de ko: Mt. de grense besetten soil, Sunst vp
dat post nichtes. Dan dem leuen got empholen Datum Riga
thm dage Hartiuj A* 59,
Iwer erb. w fruntwillige
Otto Tuue Jost Clot
Vm J09t Cloft Hand.
9129. 1559, Nov. 14. Riga. — Otto Taube und
Jost Clot an Btirgermeister und Rath der
Stadt Reval. orig. rw. r. a.
Klage ttber die allgemeine Unlust, Geld vorzustrecken^ Uber den Wucher,
der die Noth des Landes au^zabeutea weiss. Die Rigaschen rathen, zur
Eiosammlang der von der Hanse bewilligten Steuer einen Boten an die
Qaartierstadte zu senden. Die Verhandlungen Uber die Mttnze und Kriegs-
nacbrichten.
Yoseren abermals fruntliken grott mit wunschunge alles guden,
Erbare vorsichtige wolwise heren, ynbessundere guden frundd.
^^ woli yn erster vnser ankunfft vnd nach angehorter relation
dise leut wat furiger gewesen, so gehett et doch gemeinlick; dat
de sekerheit, wenner de rode vnde nott nicht stedes vor ogen
wt, de lude balde vmwendet. Daher ick my bessorge, dat der
leidygen sekerheit vnd vntidigen sparsamheit halben dat gude
lant vordan noch yn gemitliken vnderganck komen' werde, alse
leider ssolkes woil mechtigeren wedderfaren. Vnd feilt et meist-
lick an den riken dat de nu sso arm geworden, dat sse nichtes
by den landen vermogen vpthosetten, Idoch funde man hir woIl
lude, de vor dat angeholden gut gelt geuen, wenner et hir thor
8l«de, als otto Tuue heimlick durch Spiker nagell verlasen laten,
114
Dan ock vnlangst Abraham geissbetell mil 5d klocken masses
hir ut dw Mnssco gewesen, moste ehr alhir verkopen vud gelt
maken willich dat Schippunt 220 ock 224 mrk. Aber hir wH-
len de lude geleuert hebbeo, wes dar vnser g h yn don weri,
sielle ick dahen. De knechte tho wenden vnd wolmer li^^
noch still, driuen groten ouermoit, vnd vt lettawen kumpi gans
keine tidinge von vprastinge. ist ein seltzamer handell. wjrr
horen aber hir, de vnseren sick am viende \ersocht vnde yn
de 700 erleget ssoilen hebben. were gude tidiDge, wanner sse
war syn mochte. Dewile aber vnser g her selbst by dem hupen
syn soil, giflt mannigem eyne betere hopninge, wuwoll sse sick
wennick dran keren, got geklaget. Wenner ock ein ider na
willen vnd gefallen wat eigendoms tho lande bekomen konde,
fynde wyr dat dan noch vele lude gelt vormogen, Aber vp ein
gemein vnderpant will de summa na vnserem bogeren nergent
fort, beclagen sick alle des groten brant vnd seheschadens. Mit
der bewilligeten Contribution bey den Ansestetten ist diser stadt
meynung, dat sse eine perssone ahn de qwartir stede abfertigen
wolten yn beder stede namen, ock an dansick^ de pomerischen
vnd Meckelburgischen Stede, de die bewilligete Summen thosa-
men forderen vnd einer iden stadt ore aiipart ouerreiken mochten.
Wes des ewer erb: w: vor radtsam mit ansehen, konen die an-
hero gelangen laten. Man let sick sunst hir beduncken, dat
gans weninck sunst darvon ynkomen werde. Mit der Munte
syn wirs hir noch nicht eiiis machet, dat wenner de ferdinge
vnd sh alsso gesettet^ dat sse dannoch yn lettawen vnd polen
verfurett, dar de Juden de munte ' verpachten. Derwegen dise
stadt oren werdenen mit thor handelinse verordent, laten sick
sunst vnser bedencken gefallen, Summa man kan yn diser stadt
alsso von hendelen nicht scheiden als an anderen orten, schaffet
de lude keine not nicht folen, vnd alle dage mit kosthalten be-
muhet syn, Darouer ick nicht einen geringen verdrott hebbe,
Dan wyr nu gantzer acht dage hir vergeblick thobringen rootlen
vnde laten den heren mit dem krigesvolck yn groter nott vnge-
trost liggen, Ach weemot ouer weemott, dat dat vermalediede
gelt sso vntidich gesparet, da wyr doch nacket vnd blolt geko-
315
T
men vQd scheiden motten, Nu aber by warer religion^ gotseliger
vnd tachtiger erbarer poliiie bliueo konden. Aber de gecicheit
lit et nicht. Von dem geltworm vnd Mammelucken dener Gil-
derbecken kan man nicht einen peninck krigen vnd ob ebr woU
vp genochsame pande vnd Jeiiike rente vnserem g heren etlike
dusent mrk. verschoten, motten doch ore f g alle weken von
Imndert maiien v mrk. geuen. Solde man ssolken schinderen
nidit alles nemen wes sse sunst lange von dem lande gesogen^
Dar man kein g^wetten von maken dorfifte, Dewile gott vnd dat
recbt den woker verboden. Sunst vp dat post nichtes. Der
leue gott wolle ewer erb: w: sampt gantzer gemeinheit lange
gesont fristen vnd vor des viendes ouerfall behoden vnd vns
mit gesuntbeit wedderum thosamende belpen, Ick bidde myne
folck tho begroten vnd vnser aller gesuntbeit tho vermelden
Denn ick keine tidt gebatt^ tho scbriuen Datum Riga Dinsdages
nach Martinj A® '59
Iwer erb: w: fruntwiilige
Otto Tuue vnd Jost Clot
AOOir.
Der Brief von Jott Clots Hand.
924l» 1559, Nov. 18. Riga. — Otto Taube und
Jost Clot an Btlrgenneister und Rath der
Stadt Reval. OHg. Rev, R. A,
AHe Bemttbangen wegen des Geldes sind, trotz der Noth des OM., noch
immer vergeblich gewesen. Nach einem Geriicbt babe der OM. einen
Steg emingen. Von der polnischen Hilfe merke man nicbts.
T nsere gesuntbeit sampt fruntlikes grotes vnd mogliker densle
erbedinge beuor, Erbare wolwlse heren ynbessundere gonnere
vnd guden frunde. wuwoll wyr vorlengest gemeinet wyr numehr
aeibst wedderum vnser abfertigunge vnd wes erholden syn mocht;
solden pers^onlick relation gedan hebben, So werden wyr doch
voD dagen vpgeholden, dat wy tho gruntlikem bescbede betda-
her nicbt gelangen konen. Dan obwoll wyr et sso wyt bear-
216
beidet, dat man dechlick vmme einen ansehentlikai gnmmwi
geltes thosamen thobringen sick bemoytt, hebbe wy doch dea
summen^ worup wyr vnseren g h, der nach vns ein herdick
verlangen tragen thut, als wyr desshalben thwe schriuen von
orer f g entpfangen, vortrosten mochten, nicht tho wetten kri-
gen konen. Molten vns alsso mit gedult tho freden geuen vnd
maDgelt et an vnnser vlitigen sollicitation nicht. In polen gelt
de hulpe langsam fort. Der leue gott erholde vnd besdiutte vn-
serei) g heren mit dem krigsvolck, als wyr dan gehort, der leae
gott wat victorie oren f g gegeuen, darfor erne ewich lob vnd
danck syn moge. Sunst leueu heren wurde et nicht alltho woll
vm lifflant tho stan. Nu der leue gott wert genade verl^en.
So wy trewlick bidden vnd einer dem anderen helpen. Dem-
suluigen do wy Iw erb: w: befelen beth tho gesunder wedder-
kumft.. Datum Riga den 18 Nouembris A^ 59
Iwer erb: w: fruntwillige
Otto Tuue Jost Clot
A^Ot.
Von Jo9t Clofs Hand.
a27# 1559,Nov.23.Feldlager(N(iggen).— OM^
Gotthard Kettler an Btlrgermeister und
Rath der Stadt Reval. ong. Rev. a. a.
Tadelt die Verzdgerung der Proviantzufuhr ins Lagei^, die ihm doch zu-
gesagt worden, und verlangt nun die schleunigste Absendung, zu welchem
Zweck das Backen und Brauen alien Bdrgern auf karze Zeit frei gegebea
werden soUe, unbeschadet der Stadt Priviiegiea.
In dorso: Anno 59 den 28 Nouembris R
Vonn Gottes gnadenn Gothardt Meister Teutsches Ordennss
zu Liefflandtt
Vnsem gunstigen gruess etc. Wir mugen euch nicht verhalt^i,
das vnss gantz hochlich befrembdett, auss was vhrsachenn die
nachfhuer an Prouiant vnd auderer notturflfi auss vnser StadU
daselbst, wie dan solchs Inn vnserm abzuge anders verbliebenn
417
bewilligit vnd belobett wordenn, vnserm leger vnnd kriegsuolck
nidit zugebrachty welchs doch nicht anders dan vor gebueriiche
bezalung begerett wirdtt; Vnd Im fhall hinfurder solche zufhuer
nuht wircklicher vortgestallt werden solte, habt Ihr abzunhe-
men, Was Jammer vnd elendtt sich vnter dem kriegsuolcke er-
heben vnd entslheben v^olte, Wie dan gereits leider mher dan
zuuielle klage rhede wegenn mangelung der Victualienn vnd Im
I^er alhier dienlichen notturfftigenn dingen an Vnnss gelangenn
vnd vorgehalien werdenn. /
Dem aber zubeJegenen vnd vorzubawen, Begem v^ir bier-
mht gantz gnediglichenn, Ihr nicht allein dem verbleibe nach.
nach eusserstenn vermugen alle notlurfft zufhueren lasset. Son-
dern aucfa der semptJichenn Burgerschafift souie)] dern geneigtt
Backen, Brawen vnd dem leger zufhuerenn zulassenn, Itziger
zeitt vnd gelegenheitt, vor diss mhall die vergnnstigung^ so lang
der krieg wheretl, zuthun vnd zuzulassen Damitt sie an Ibrem
getrewen vnd vs^olmeinenden vorhabenn nicht verhindertt, Son-
dem solchs Ihnen, gleichst der andern Burgerschafift^ so lang wie
gemelt, vergonntt vnd gestattett werden mochte. Nach geendig-
tem kriege aber Sol solchs wiederumb eingestellett, vnd an ewren
habenden Priuilegien gar keine verkurtzung geschehenn; Wie
wir vnnss dess hiermitt kraflR; dieses brieflTs versprechen vnd
verpflichtenn, Nicht zweifflenndtt Ihr werdett vnss Inn Dem vn-
dertheniglichen wilfherenn^ vnd der zeitt vnd gelegenheitt vor
dissmhall In dem weichenn vnd stadt gebenn, vnnd gemeiner
Burgerschafift nochmhaln ernstlichen beuhelen vnnd vfiTerlegen,
das sie zum allerfurderlichsten die nachfhuer an alien notturfifti-
gen dingen vfiTs allerfleissigst Inss werck richten. So thutt Ihr
vnss zu gnedigen gefallen. In gnaden vnd alien gutten zuer-
kennen. Datum eiligk In vnserm veltlager Den 23 Nouembris
Anno 00. lix
A6dT.
218
ft28* 1 559, Nov. 25. (Ltlbeck.) — BtLrgermeister
und Rath der Stadt Ltlbeck an Btirger-
meister und Rath der Stadt Reval.
Orig. Bev. R. A.
Nachdnickliche Klage iiber die aller Billigkeit uDd dem jiingstea Hanse-
recess widerstreitende Wegnahme liibischer Schiffe. Aufforderang za
amgehender Restitotion, andernfalls Beschwerde beim Kaiser erfolgan
werde, der ihoen Recht zasprechen mUsse. Zum Scbluss wird nochmaJa
giitliche Auseioandersetzung empfohlen.
In dorso: Anno 60 den 30 Januarij R
T nnsernn freuntlichen gruss zuuorn, Erbare vnd weise Herm
besonder gunstige vnnd gutte freundt. Wir seindt vorlangst In
erfahrung kommen vnd von dem Hochvvirdigen Fursteo vond
herrn, Hera Godthart ketllera Meistern des Ritterlichen teulschen
Ordenss In Lifflandt berichtet, Wie fur nechstuerschieoen wenig
wochen auss ewer Statt ausgerustete vnnd In die Sehe abgefer-
tigte kriegsschiOe ettliche der vnsera thettlich vnnd freuentlich
angefallen, beeogstigt vnnd mit eusserster gewalth betrangt, In
ewer Statt Ingeholet vnd alda von Hochermeltem herrn Meister
(:wie es s. f. g. vorgeben:) arrestiert vnnd die gutter, sso In
den genohmenen schiffen befunden, beschrieben worden, vnnd
das vntber vermeintem schein vnnd vorgeben, als ssolle ssodan
Handlung wegen vorgehapt^r der vnnsero farth vff die Rossen
fuglich vnnd billich verhehgt vnnd angemast worden sein oc.
Welches alles wir furwahr ssunderlich von euch seltzam,
frombdt, vnuersehen vnnd schmertzlich veraohmmen, Das Ihr
vber bewuste vielfaltig erinnerte, Auch mit ewerm gesandten za
negster Hanse versamblung alhier Jungst abgehandelte gelegen-
heit vnnd vnser dessbalb gleichmessig erbieten euch abermals
die vnnsern dermassen ohn einig billich vrsach, vieiweniger der-
halben beschehne endtliche notturfiftige verwahraung, sso gantz
vnnachbarlich feindtslich zu beleidygen helffeU; hettet ssollen
gelusten lassen. Wie wir dan nit zweiffein, van gemeiten ewem
gesandteu; sso vff nechster tagfarth alhiie> Jegenwardt gewessen,
Ihr allerseits berichtet seyet, das vff derselben des hern Meisters
vnnd cier von Riga sampt anderer Fursten wegen der schiffarth
219
haiber Vff Wyburgk vnDd die Russen ssich suenthalten, einge-
brachte werbung von dea AJgemeinen der Anse Stedte Annwe-
senden gesandten Erstlich vnnsere bericht vnd erbieten fur erheb-
Ikhy billicb vnd aller gebuer geraess erachtet worden, Als nem-
lich weU befunden clar vnd offenbar were^ das ermelte schiffafth
nit aileifi vnsere burger, ssundern Ir selbst vnd andere liffleuder;
dan auch die benachpaiten Chrisilichen Nationen Schweden, Po-
len, Preussen, Denen^ Schotten, Engellender vnd Nidderlender
In teglicber beharlicher vbung stunden, vnd dan die Statt Lu*
beck mil ausstrucklicber van der LifQande vorstehern selbst fur
langen Jahren bestendiger weiss erworbener ssunderlichen frey-
heitt versehen, Das, ob gleich krieg vnnd vnfriedt zwuschen den
Lifflendem vnnd Russen entstehen wurde^ dennoch die burger
ni lubeck nichts destoweniger vnuerhindert von den Lifflendem
des handels mitt den Russen ssolten gebrauchen mugen^ Aber
wie dem allem, gleichwol neben den andem £rb. Stetten er-
bielens wehren, Im fall Ihr vnd ander Lifflender ennelter schif-
brth ssich selbst enthalten vnd dan bey andem dergleichen zu-
than beschaffet werden wurde^ das wir vnnss alssdan auch aller
gebuer damff gleichmessfg vemehmen lassen wolten. ' Zum an-
dem, das vff Jetztertzelte meynung obgemelter herschafilen, de-
rer von Riga vnnd ewer selbst ansuchen von aller anv^esenden
Stetter gesanndten wegen geroeine Anthworth geben vnnd auss*
gesagt worden. Vnnd zum Dritten, das zwuschen ewern be-
uelchsshabenden gesandten vnd vnnsern burgern,. die der zeit
auch von den ewem an schiff vnd guttem eben vnder dem-
selben vermeinten schein benommen worden, darselbst verglichen,
vertragen vnd nach beider parth schriefillieh vnd muntlich fur-
brachte notturfll dureh der £rb. Stedt gesandten rechtiich er-
kandt vnnd ausgesprocheii worden ist, das die zu Reuel arrestirte
gutter vnsern burgera vngeseurabt vnnd ohn entgeltnuss widder •
vmb gefolgt werden vnd dieselben wohin einem Jeden geliebte
zu furen freystehen ssolte. Auss dem allem dan Ihr euch Je
wol zubescheiden gehapt, das vnsern burgern Je sso wenig als
euch vnd andem der schiffarth vnd handtlung vff die Russen
zugebrauchen, Ja weniger, als den mehrberechteten, verweisslich
220
Oder aberkandt, besundern vielmehr zu vnd beygeplichtet were,
wie wir dau aller gelegenheit nach niemandts vnpartheisch an-
ders richten muge vorsehent vnd derhalben ohn schew gewessoi
sein, der Ro: key: Mt: vnnserm Allergnedigsten hern ssodans
allerding, wie jgemelt, zuerkennen zugeben, Nicht zweiffelndt Ir
key: Mt: ssodanss auch fur erheblich, billich vnd nachbarlicher
gebuer gemess allergnedigsi vermerckt vnd darauff neben Jeder-
menniglichy sso disses bericht werden muchte, daruber Jetztver-
hengter ewerer vber die vnsern newer gewalth, nit anderss dan
hochster vngebuer ' werden zulegen mugen vnd ermessen/ das
damit nit aliein wir widder woluerdiente nachbarschafik vngut-
lich vnd vnfreuntlich beswerdt vnd fiir guthertzige vnnsere
wolthatt, Je vnd allewege der Statt Reuel zu Irem gedey vnd
vffnahm wilferig erzeigt, vnd bei andem fleissige befordeningi
mit bosem danck verfolgt werden, ssundem auch widder alJe
Recht vnd billicheit, dartzu der Ro: key: Mt: vnd des heiligenn
Reichs hochuerpfendten Landtfrieden groblich von euch ohn einig
gegeben vrsach verwurckt sey, Vnnd beuorab^ dieweil darab
vnss von euch oder Jenflandts anders, ehe dan vnnsere kauff-
leuth dissmals abgesandt, dergleichen warnung oder verwahrung,
darauss wir ssodan schaden vber gutt vertrawen zubefahren, nit
beschehen, noch vff alhier der geroeynen AntzeStetten erbieten
von andem der angeregten schiffart In ruhe zu stehen erhalten
worden w^re, einig schreiben bekommen haben. Ob nun wol
hochgedachter her Meister die angeregten gewaltsvbung e\Ver vn-
u^rmeldet vff s. f. g. befelh laden thut vnnd darauff Ir auch
disser handtlung euch zu freyen vnnd dauon abtzusundem ver-
meynen wolten, So konnen wir doch aller gelegenheit nach der
theilhafft ssodanes fumemens euch nit entschuldiget seif), noch
auch auss vielfaltigen ewern von alters vnnd newlich angemasten
handtlungen, die ssolchs ansehentlich darthuen vnnd vor augen
stellen, vnuerdacht lassen, das nit ewerm eigennutzigen fursatz
auch dissmals nachgeben hettet, hochgedachten hem Meister zu
Jungster gewaltssvbung mit vngleichem furtragen vnd anlanngen
mehr, dan sein f. g., wen ssie grundtlich wie vff Jungster tag-
farth atle ding durch abgangen berichtet, wedder die billicheit
221
kQUerhengen genetgt gewessen sein wurde, zuuerhetzenn. Vnd
ob das gleich nit^ vnd dess hern Meisters beuelh euch aucb
darzu angeleitet, -So habt Ir euch denooch zu berichtenn, das
dergleicben freuentlichen; hochstrafflichen , widder gemeinen
Landtfrieden begangen vberfahning niemandts einiger beuehl
releuircD mugei Was dan auch vDDsere beschedigte burger
darab weither berichten vnd wie Inen genohmener schade
angelegen, sampt darauff Irem an vnnss empsig gelangtem be-
gehrn, hapt Ihr vss beiligender Irer supplicationschrieflll zuuer-
nemen. Vnd ob wir wol, wen gleich Irem ssuchen nachgeben
wurde, bey Ro: key: Mt: vnnd Jedermennichkh'ch vnpartheisch
zu Recht vnd billichkeit ssodans vertretten vnnd gnugsam ver-
anthwortet werden muchte^ versichert sein, dauon auch nit hartb
abtzuhalten vrsach gnug hetten, So wolten wir doch vorgenom-
men vnbiilicheit viel lieber In ander wege vnd ohn fehmer wei-
therung widerVmb richtig gemacht sehen befurdern vnd In dem
Christlicher gebuer die eusserste mittel rechtens gehrn guth-
willig aufftragen. Begern demnach, Ir darob sein vnnd ver-
schaffen wollet, das vnsern beschedigten burgern Ire abgenohm-
men scbiff vnd gutter widdervmb ohn entgelthnus zugestelt, ge-
folgt vnd ob wess (:als wir berichtet:) dauon vereussert, In an-
dere wege vnnd gerechte gewehr vergnuget oder verssichert
werde, damit wir nit ssodanss an ander geburend orthen, auch
vnsem hem vnd freunden mit vorbehaltung ewer vnbillichen
mntwilligen zunottung femer zuclagen, dan auch zuletzt vnnsem
burgern andere zu recht vergunte wege Iren schaden ein zu-
bringen zugestatten gedrungen werden. Welches furwahr wir
lieber vmbgehen vnd hiemit, ob durch verharlichem ewerm mut-
wiilen . weilherung alssdan vervrsacht vnd entstehen wurden, an
vnss die nit erwunden vorbetzeuge haben wollen. W^ir seindt
aber gentzlicher zuuersicht, Ihr euch zur billichkeit besser be-
richten vnnd an gebettener restitution den mangel nit sein lassen,
Doch femer vnheil verhengen werdet, Sundem euch dem viel-
faltigen ruhm vnd antzeigen nach^ Christlicher gebur In der that
. . derich zu beharren anders erzeigen, Daran wirth, was rechi
vnd gutte vertrawte Nachbarschaflt zuerbalten dienlicb vnd not^
n
222
lurfitig ist; beschaffet, vnnd thut Ir vnss zuuerlessig zu gefaUen
So seindt wir, sso vie! Ir vnnss gestatten vnnd genehm haben
muget^ hinfuro wie bisshere freuntlichen wilien vnd verwandl-
nuss viellieberi dan schadenn, mil euch za wechsseln ge-
neigt. Datum vnnder vnnserm Signet den 25*^^ Nouembris Anno
oc. 1559
Burgermeistere vnd Radt der Statt LubedL
Addr.
Die Einlage rUcht vorhanden.
S29# 1559,Nov.25.(Lubeck.)— Biirgermeister
und Rath der Stadt Labeck an Btirger-
meister und Kath der Stadt Reval.
Orig. Rev. A. A.
Elne in sehr geharnischtem Tone gehaltene Verantwortang der LUbecker
gegen den ihnen von Reval gemachten Vorwurf, wider die getroffene Ver*
einbarung und kaiserlichen Befehl doch nach wie vor Handel mit den
Russen getrieben zu haben.
In doTso: Anno 60 den 14 Januarij R
Vnsern gruss zuuorn, Ersamen guden freunde. Wir, haben E.
Erss. langs vnd weithleuffligs schreiben, darin Ihr gerne die
gantze wrelt mit vnerfindtlichen vnd vngegrundten clagen vber--
reden wolten, das ein Iderman Ewer vnbefugt vnd vnbedechtig
Ja vncristiiche freuentliche that vnd handlung, so Ihr vnd Ewere
burgere an vnsern beschedigten burgem vnd kaufleuten schiff
vnd gudern, die Ihr Im schein vnd Namen des hern Meisters
wider key: landfrieden^ Ghristliche vnd menschliche lieb vnd
verwanthnus vnd aller volcker recbt vnuerwarnter sachen ge-
waltsamlich vberfalien, genommen, spolijrt vnd mit vermeinten
vnd In recht verpoten arresten beschlagen, (add.: venibet^ pilli-
gen vnd entschuldigen soit, empfangen
Nhun seind wir got lob (:allein zu seynem rhum vnd ehren
geredet:] des verstandes, das wir vnd ein Jeder Erbars gemuts
leichtlicb spuren, Ja greiffen vnd beiindeQ konnen, was Ihr mil
223
sdcheii vermeinten scheinclagen suchen vnd Im grunde zu kei*
nem anderm ende noch meynuDg gerichtet, dan allein das ir vos
vber der vnsem merglichen vnd vnendtlichen zugefugten scha-
den, gewalt, schmaheit vnd Iniurien mil allerhanth verunglim-
pfiing vnd vQagen zubeladen vnd die vorclage zuergreiffen vnd
Ewere begangen friedbruchige handlung zubedecken vnd tvi^e--
schonen gemeint seit
Vnd wiewoi solchs alias vf vns vngutlich erdichtet vnd also
an sich selbst nichtig vnd pillig keiner veranthwurthung gew^ert^
vnd wir \ns vber vnser hiebeuorn beschehen sehreiben gegen
euch In geschwetz ein zulassen nicht bedacht weren^ Damit aber
dennoch vnser glimpf vnd ewer vnbedechtig furnemen desto
mehr an den tag gelangen moge, ob irs mercken vnd euch zur
pilligkeii schicken werden: So werden wir gedningen vnser noth-
wendige veranthwurtung zuthun. Vnd seiud vor ersten mil nich-
ten gestendig, soil sich auch Im grunde vnd warheit nicht he-
finden, das wir vnsem burgern vnd kaufleuten die freye ' vnd
gewonliche schifiTart verpoten Oder vor kunfFtigen schaden ver-
^arnen solten haben lassen. Vnd ob wir wol vf Ewer gesand-
ten embsige forderung solchs vnsern burgern furhalten vnd ver-
manen lassen, haben sie doch mit vorwendung vnser stat pri-
uilegien vnd ander noturft darein nicht gewilligt vnd sich Irer
freyheit vorbehalten, dauon wir sie auch mit fugen nicht dren-
gen konnen. Wie das die geschichten vnd ewer eigen gesandten,
so vorgangen Jars alhir gewesen vnd solchs gefordert, viel an-
ders betzeugen vnd Ihr selbst sehreiben, so sie In Irem Ruckzug
an vns g^ertigt, darin sie noch mit eynem langen sehreiben der
schiffart einstellung an vns gesonnen vnnd sich dartzu veme-
men lassen, Wen vnsere burgere Je nicht stiisitzen woiten, das
sie alsden die guther durch die Schwedeu In Reuel bringen. dye
' solten die vnseren gleich den eweren mit den Schweden
verhandlen Daraus gnugsam erscheint das von vns kein ver-
pott geschehen noch gewilligt sein kan,
Znm Andern, das In Jungster Anze dagfart solche einstel-
lung durch Ewer gesandten mit allegirung der ftecess gleicher
gestalt gesucht, So wissen sie sich doch dagegen zuerinnerO; das
_ 124
der Recess, drauf sich ewer gesandten referirt, vor den Erb.
Steten gelesen, aber des einhalts also oicht befunden wordeia.
So haben sich auch die andern Erb: Stett (:die doch nicbt pri-
uilegirt seinrj des so wenig, aiss wir priuilegirt, begeben woln.
Vnd ist daruff von den Erbarn gesandten der Stet nach fleissi-
ger (deliberation ein gepurlicher bescheidt vnd anthwurt gefallen
vnd desfals gar nichts verpoten noch bewilligt^ wie wir vns des
vf den Recess hirmit thun referim. Zum dritten, das wir vns
vnangesehen das Ewere burger disen gantzen vergangen Som-
mer vss ewer Stat nach der Nerue vnd widerumb von dar In
Reuel rait des Russen ewem eigen feinden gebandelt vnd Ire
eigennutzige narung gesucht; des wir alles guthe kuntschaft haben
vnd on das oSenbar ist, So haben wir vns doch aIss die freunde
erpotten, Wo Ihr selbst sampt den von Rige solche Russische
handlung vnd fart einstellen vnd gleicher gestalt bey andem Na-
tionibus verschaffen warden, das wir vns (.-Jedoch vnsem pri-
uilegien vnuergreifflich:) In diser noth vnuerweisslich vortialtea
woken. In massen auch solchs des hern Mcisters \7id anderer
furstlichen gesandten vnther andem vermeldet worden, die es
vngetzweifelt pillich eracbtet
Aber der her Meister ist von euch on femer erclerung oder
warnung gemelts vnsers anthworts vnd erpiethens vnuerwarnlher
sachen zu solichen vnerhorten gewallsamen landfridbruchigeo
wegen gegen die vnsem gereitzt vnd bewogen, Das Ihr also, la
vergessung aller freuntschaft, trost, Radt, hulf, so vergangen
vnd diss Jar euch von vns geschehen, aIss ob wir die feinde
selbst weren vnd nye nichts guts gethan hetten, Ja wider ewer
eigen Conscientien vnd schriftliche dancksagung, so Ihr Jungst
an vns gelangt vor alle guthe forderang, so ewem gesandten In
Jungster dagfart von vns beschehen, daraus wir Vns gar keines
argen oder geuerde von euch vermuthen sollen, das ir also vn-
uersehenlich vss abgekerten gemute In die vnsern gedrungen
vnd sie des Iren wider key: Landfrieden vnd alle naturliche
pilligkeit, wir geschweigen der Cristlichen lieb vnd verwanth--
BUS, gewaltiglich entsetzt vnd l^enommen vnd sich nhun mil ge<-
pfandten handen zu vermeinten rechten erpiethen solten. Solichs
225
a]l€s sein die frucht vnd art der grossen vndaockbarheit, Ja In
ewem eussersten noten vnd gefhar die Freunde dermassen zu~
uorhassen vnd zubeleidigen
Zu dem seind wir dem hern Meister keyner ausstruglichen
wamuDg gestendig,, vnd ob er wol an vns geschrieben, so vs^oH
Ime doch von ehr vnd rechtswegen geburn vnser veranthwor^
Uing daruff zuerwarten. So hat auch die Ro: key: Mayt: vnser
aller gnedigster her vf des hern Meisters gesandten forderung
eine allergnedigste vermanung an vns gelangen lassen vnd nicht
decretlich gepoten, wie auch biss vf dise stunde kein keyserlich
Mandal, decret od^ Inhibition erfolgt ist. Daniff vsir Irer key:
Mayt. vnser nothwendige anthwurt gegenbericht vnd erclerung
aller gelegenheit vnd vnsers vberflusslgen erpiethens In aller vn-
terlhenig^Leit widerumb vermeldet vnd seind des vngetzweifelten
verhoffens, Ire key: Mt: werden solchs fur gnugsam erkhennen
'Tnd dieweil vns wie gemelt kelne warnung beschehen, wie
Ihr auch selbst In ewrem schreiben deshalben eynen vngewissen
waen gefast vnd darob bewogen zu sein offeatlich bekhennen,
Welchs wir hirmit auch vor bekantlich angenomen vnd dauon
bedingt hahen woln, das vns keine gnugsame warnung besche-
ben. Daraus vnwidersprechlich erfolgt^ das die vnsern vnuer-
wamiher sachen wider got, ehr, recht, habenden priuilegien,
key: landfriden vnd aller volcker recht von euch gewaltsamlich
spolijrt vnd vberfallen. Derhalben hat des hem Meisters ver-
meint recht erpiethen desfals gar kein stat, wir seind Ime auch
des mit nichten gestendig
Vnd wirt auch von euch vss rachgirichem bitterm gemute
aussgegossen, alss solt got der kaufleuten gestrandeden schif vnd
gudere schaden vnd nachteil vmb ewert willen verhengen^ gleich
als ob ir vor got alle ding schlecht vnd richtig gemacht hetten.
Des soH ir euch pilliger enthalten vnd bedacht haben, das ir
disen gantzen Russischen krieg durch ewere eigennutzige hand-
lung verursagt. Was der lieb got noch daraus verhengen, wirt
die zeit geben. Ja wie Ihr ewrer gesandten vnther guthem glau-
ben beschehene hanthlasting vnd verplichtung erfolgt vnd vn-
sern burgem die' ersten angehalten guther widerumb loss gegeben
in« . 15
226
vnd dar rait haben passirD lassen, wohin Inen geliebt, lauthdes
vertrags: das ist offenbar vnd bedarff keiner feraer erdenmg.
Daraus befindtlich welcher theil von vns vber vertragen sacheD
vnd versprochen glauben gehandelt vnd den andem verleUt hab.
Derwegen kan desfals die von euch verhengte gewalts vbong
mit keinem schein rechtens (:wie Im anderm vnserm schreibea
aussgefurt:) nicht geferbt, noch viel weniger veranthwordet wer-
den, Noch wir ewer vermeinte vnd schein endschaldigung aiss
ob Ir solichs nicht wehren noch abkeren konnen, keins wegs
annemen. Vnd ist daruber offenbar, das ewere burgere die
vorhin von fiirstenberg ausgangen bestellung von disem Neweo
Meistern zu Confirmern fordern vnnd suchen, vf das sie Ire ge-
v^alts vbung erweitem mogten. f^erhalben vnsere besdiedigte
burgere, Iren zugefugten schaden bey euch fufnemlich wissen
wolU; sich vememen lassen, Demnach vnd dieweil dem aUem
Im grund vnd warheit also imd wir gute kuntschaft haben, das
ir die Denen, Sweden, hollander vnd alle andere Nationes
frey vnd vhgehindert passim lassen Vnd keine andere schepe
vnd gudere dan vnsere feindtlich vberfallen, so habt Ihr each
des mit fugen nicht zuentschuldigen. Darumb vermanen wir
euch hiemit abermals emstlich, das Ihr zu den wegen vnd mit-
teln trachten vnd wircklich verschaffen, das vnsere bescbedigten
burgere Ire genomen schiff vnd guther neben erstatUing zuge-
fugten schaden? on alle entgeltnus widerumb bekhomen vnd er-
langen mogen vnd weitherung zu uerursachen euch nicht befin-
den lasset. wie wir vns des gentzlich versehen vnd begem hiruf
ewer zuuerlessige nachrichtige anthwurt. Datum vnder vnser
stadt Signet den 25 Nouembris Anno oc. 59
Burgermeistere vnd Radt der Stadt Lubeck
Addr. .
227
999% 1559; Dec. 6. Riga. — Verschreibimg des
OM. Gotthard Kettler tlber die von der
Stadt Riga gegen Verp^dung INeuguts
aufgenommene Summe yon 30000 Mark.
Cop. R. A. Schr. V. Each 48,
Miscell. No. 8
W ihr voQ Goites gnaden Godthardt keltler Meister Teutzsches
Ordens zu li£Qandt, Thuen kundt bekennen vnd betzeugen Inn
vnd miu diessem vnserm offenen vorsiegelten brieffe, vor vns,
vnsere Nachkohmen vnd ganizen Orden, vnd Idermennigklichen,
Das wihr aos vnser vulmacht, auch mitt wissen, willen vnd be-^
folborUing vnser Herrn Mitgebietiger, Inn diessen Itzrgen Muss«
kowiterischen -emporungen, durch die Achtbare, £muheste vnd
flodigelarte vnsere Reihe vnd liebe getreuv^en Otto Tuuen zu
Vyn vnd Jobsten Glott Syndicum vnser Stadt Reuel^ mit den
Ersameo vorsichtigen vnd wolweisen vnsern auch lieben getreu-
W6D Burgermeister vnd Rathmannen; auch gantzer gemeinheit
vnser Stadt Riga^ handlung auff ein Summa geides, gegen ge-
nugsamen vnderpfandt, haben pflegen lassen^ Welicher zuuolge
sie sich vnderthenig vnd gehorsam vorhalten. Vnd damit sie
dan, gegen erlegunge des Summens, allenthalben Ihrer gewissen
p&ndtsehafil zugeniessen, vnd wes vorsprochen Ihnen auch wirgk-
lichen mochte gehalten werden, Haben vyihr, zu volntziehunge
gepflogener handlung, den Erwirdigen Hochachtbam vnd Em-
nheste vnsere liebe Andechtigen vnd Rethe Philipsen Schall von
Bell laadtmarschalg vnd Gerhardt Nollen gen Riga abgefertiget^
weiiche dan In vnserm nahmen In Date Achtzehentausent vnd
swq vnd viertzigk marck Rigisch bahr, vnd EilfiFtauseut Neun-
hondert vnd Achtvndfunfilzigk marck an guther angeschlagener
vnd geschatzter wahre von einem Ersamen Rathe vnd gantzer
gemeinheit auffgenohmen. Dieselben beiderlei Summon haben
vns vnnd vnserm Orden ein Ersamer Rath vnd gantze gemejn^
heit vnser Stadt Riga auff Jerliche gebuerliche Renthe, als von
Hundert Sechs Marck zugeben, funff^Jahr lanck vorgestrecket, so
wihr auch ferner zu vdiler genuege zu vnsern handen empfangen.
16*
228
Damit nuhn ein Ersamer Rath sowol die gaatze Gemeinheit, voQ
denen solich geldi vDd wahre vns vorgestreckei^ erlegt viid zu
handen gesteliet, solichs Heubtstuels sowol der Renthen Jher-
licher betzalung von vns vnod vDserm Orden bestendig vorsichert
vnd vorgewisset werdenn muegen, So setzen, vorpfenden vimd
vorschreiben wibr Ihoen dagegen zu einero gewissen, wahrhaff-
tigen, vorhin Diemaudts vorsetztenn vnderpfandt vnser vnd vn-
sers Ordens gebieth Hoff vnd Ambt das Neuwegudt, etvran
nach dem Hausse kerckholm gehOrlg gewessen, mil desselben
landen^ leuthen, aller zubehorung, nutzungen, vnd bequemig-
keiten, als es bissher izu von einem Herrn Hauss Cumbthur zu
Riga gebraucht worden vnd In seinen Marckten vnd scheidungen
daselbst belegen, Der gestalt, das wihr Ihnen solichs gebiethes
vnd guthes wirgklichen Possess hiermlt strack^ einreum^i vnd
durch gemelte vnsere Yolmechtigen corporaliter einweisen lassen,
sollen aus denselben guthem die Jarliche nutzunge an stadt der
vorgestreckten gantzen Summen der Dreissigk tausent marck Jer-
licher Renthe [zu]suchen vnd [zu]empfahen. Vnd soil von gemel-
tern Rathe vnd gantzer Genieinheit der Ambtman, so Itzt Im
selben Hoffe vnd guthe sitzt, In gebuerliche treuwe gebracht vnd
angenohmen w^erden; Der gestalt, das er von- allerlei einkunA
des gutS; noch vns^ dem Haus Cumbthur zu Riga ader Jemandes
etwas auff adfordem oder sunst lieifern, vberantworten, ader
zustellen soil, er habe dan vor erst Ides Jahres einem Ersamen
Rathe vnd gantzer gemeinheit solichs Heubtstuels Jerliche Renthe,
so sich Inn die Achtzehenhundert marck erstrecket; Jarlich tages
Nicolaj (Dec. 6.), ahne aussflucht ader hinderunge entrichtet vnd
vorgnuget, Nach entrichtunge solicher Renth^i aber, was alsdan
vbrig bleibt, soil gemelter Arabtman vns ader vnsenn Hauss
Cumbthur ausstzuantworten schuldig sein, Doch pleiben die dienst,
vorgewaltung vnd Jurissdlction mittlerweile bej vns vnd vnserm
Orden. Da aber diesser Ambtman In entrichtunge der Jer-
lichen Renthe seumig sein wurde, soil als dan ein Ersamer Rath
vnd gantze gemeinheit fueg vnd macht haben, In solich Ihr ein-
gereumbts pfandt einen andem Ihnen drechlichem vnd mit trew
vorhafilen Ambtman darin zusetzen, der sich dan voiigehenden
229
bescheits zuuorhaltea baben soil. Da aucb ofilgemelte vnsero
liebe getreuwen Inn Ibrer nabrunge durcb den Almechtigen ge-
segenet, vnd sie vorgebende Summa erbOgern mocbten, soil Ihn
voreingereumbts pfandt dauor bafiften vnd steben^ von den vbri-
gen nutzungen aucb, so vns ader dem Hauss Gumbtbur zu Riga
sonsten entricbtet werden solten, die Jberlicben Rentben gleicbs-
fals wie von d^r andem Summa erleget werden. £s soil vns
vnd vnserm Orden aber Ider zeit frei sein, wan wibr zu der
ersten ader andern vorgestreckten Heubtsumma ablegung kobmen
konnen, vnd es Ibnen ein balb Jabr zuuor auffgesagt, das sie
vns alsdan, nacb volnkomlicber entricbtunge Heubtstuels vnd
Rentbe alsbaldt vnd nicbt ebir das pfandt wiedenimb zutzu-
steilen vnnd eintzureumen scbuldig sein sollen. Da aber aucb
nacb aussgange erster funff Jabren ein Ratb vnd gantze gemein-
heit die gantze vorgestreckte Summa nicbt lenger entbebren wol-
len vnd vns auffsagen werden, als dan solfen wibr Ibnen dieselb
nebenst der Rentbe, abne einige ausflucbt ader vorbinderunge
erleggen, vnd zu voller genuege betzablen, Alles bei fiirstlicben
glauben vnd treuwen, abne geuerde vnd argelist, Des wibr Mei-
ster so well Landtmarscbalg vnser Maius vnd Ambts Ingesiegel
>i]ten an diessen brieff bengen lassen, Der gegeben vnd ge-
schrieben zu Riga auff Nicolaj, nacb Gbristi vnsers Herm ge-
burdt Im funfiPlzebenbundert vnd Neunvndfunfftzigisten Jabre.
Zu dieser Summe von 30000 mrk. baben beigesteuert; vnd
wird ibnen mit 6 mrk. jabrlicb verrentet fllr die Jabre Lx, Lxj,
Lxij, folgende Personenr
Herr Joban Spenckbussen 500 mrk.
Herr Niclaus Ficjse 100
Dominions Recker 1000
Wilbelm tbor Recken 3000.
Melcbior Spenckbussen .... 1000
Euerdt Ottingk ., . . 1000
Pbilips Middeldorp 200
Herman Elberdingk 100
Bartbolmey tbor Lobe 50
Bemdt B»n (Bttnne) . . . ! 200
230
Franiz 01th(5uelingk 100 mrk.
Herman Olybdim (Oliobom) 50
Peter Wybers 200
Hans von Schagen 50
Joachim Higeman . . . : tOO ,,
Tylman Berohfeldt 100 „
Paul Thole . 100 ,,
Hans Prouestingk 100 ,,
Hans Bolder 300 ,,
Hinrich Schmidt 100 ,,
Hans Koningk, Goltschmidt 200 ,,
Jacob Bordentrich 100 ,,
Hans Schockman, der older ........ 200 ,,
Bartholmey Frederichs 100 ,,
Wiloken Testken (Teschken) 100 ,,
Symon Oldenborch 150 ;,
Hans Grttne 260 „
Engelbrecht von Benten 100 ,,
Peter Nothulper 200 ,,
Hans Wicken's Witlwe . . . . , 150 „
Herman Hardtman 300 ,,
Diderich Junge 50 ,,
Albrecht Foltel 300 „
Hinrich Durkop 100 ,,
Ludwig Hintelman 250 ,,
Jasper Grothuss 200 ,,
* Hans Ingenauer 758 „
Hans Eggerdts 300 ,,
Wilhelm Spenckbussen 100
Jasper Gantzkou 200
Johan Kolner ' . 250
Hans Hilcken 150
Mathias Welingk 200
Jacob Frederichs- 300
Bemdt Frederichs 200
Berndt'Speyer 100
99
71
»f
99
99
n
99
}9
2ai
Hans Bdcker 300 mrk.
Hans Lyndeman 500 ,,
Gerdt^ Frederichs 400 ,,
Diderich Menningk 400 ,;
Thonies Pape 150 „
Jasper Meyer 300 y,
Kerstinn Souenboim 200 ,,
Joachim Ebel 200 „
Hinrich Brockboue's Wiitwe 200 ,;
Hans Famheide . . . . ^ 250 ,,
Hans Witte 300 „
SynM>n Rdmer 100 ,-,
Philips Krussate (Korsate) 100 ,,
Andres Frederichs 200 „
Hans Symon's Wiitwe 400 ,,
Peter Schabow 100 ,,
Jasper Drelingk 1000 ,,
Jasper Moller 200 „
Cordt (Curdt) Berbers 100 ,,
Albrecbt Heintze , 300 ;;
Hans Kurecken > 50 ,,
Stefian Meyer 100 ,,
Hans Hintelman 100 ,,
Paul Brttckhussen 100 ;,
Albrecbt FOrwerck 200 „
Frantz ROcke 200 ,,
Die Roseckensche 200 j,
Eaert Gudekindt 150 ,,
Rotger Strower 500 ,,
Hans Klehorst 100 ,,
Wilhelm Volckener 200 ,,
Tonniss Remensnider (Rimenschnider) 250 ,;
Andres Hillebrandt 400 ,,
Hans Butman 100 ;,
Hans Wacker 100 ,,
Hans Kock 300 ,,
232
Blasius Wolterstorp 182 mrk.
Herman Westerott 200 ,,
Herr Johan zum Berge 600 ,,
Gerdt Hanneman 200 ,,
Jochim Grasse 300 ,,
Arendt Ricke 100 ,,
Jochim Rigeman^ der Ralueschen Toch-
ler Gait, 200 ,,
Heorich Moller . . . . ' 150 ,,
Andres Wincken (Winecken) 160 ,,
Reinholt German \ - - ^^^ m
Gerdt Lodderman 500 ,,
Die kleine GildestaUe hat summatim vnd
In Alles 4700 „ 3 frdg.
Die Summe d«r Posten betriigt ^9990 mrk. 3 frdg., sUmnU aiso
nickt vdUig mU dem Betrage des Darlehns.
336« 1559, Dec. 11, Feldlager (Falkenau ?). —
Mandat des OM. Gotthard Eettler.
Orig. Rev. R. A.
Wegen der vom aufs Neue gertisteten Feinde drobenden Gefahr ist Jeder-
mann das Verlassen dea Xandes, es sei deon auf ausdrttckliche Eriaabntss
des OM., verboten.
Y on Gottes gnadenn Wir Godthartt Jdeister Ritterlichs Teutsches
Ordennss zw LieiQandt, Entbietenn allenn vnnd Jedenn vnsernD
Vnderthanen, sowol) Edell Yalss nedell, Auch sonnst denen, so
Inn diesenn Landenn Ihrn handell vnd wandell treibenn^ vn-
sernn gnedigen gruess vnnd alles guts, Vnnd gehenn Ihnen hier
mit zuuornhemen. Nachdem wir vast teglich eigentliche kunt-
schaffi eriangenn, Wie der grausame Erbfeindt dieser Lande der
Musschowiter mit aller macht willens vnnd fiirhabens sey, diese
arme vnnd Inn vieli wege beengstigte Lande zu erster seiner '
gelegenheitt, whan ehr vber weg kommen kan, nicbt ailein noch~
mhals zuuberziehen, vnnd die vnuertorbenen Orther gentzUch
zuuerwuslen, Sondern sich auch fur die Stette vnnd Schlosser
233
gewaltsamlich zulegern, die zubesohiessen vnnd sein gJuck Inn
eroberung dieser gantzenn Lande (:Weichs Ihm der Almechtiger
GoU vngezweiflfeitt auss gnadenn steurenn vnnd wherenn wirdtt:)
zuwagenn vnnd zuuorsuchenn. Vnnd aber wir auss diesen vnnd
andern erheblichenn vhrsachen bei vnnss gentzlich entschlosseun,
keinen, ehr sey wess Wirdenn, Standis ader Wesenns die sein,
auss diesenn Landenn ohne vorgehendenn vnsern gnedigen zulass
zn gestatten. Alss beuhelenn vnnd gebietenn wir hiermit einem
Jedenn, wie obberurtt; ernstlich vnd wollenn^ das sich keiner
bei venneidung vnser hochsten straff Inn Itzigen zeitten auss
diesenn Landenn begebe, Sondem anderer bekwemer zeitt vnnd
gelegenheitt abwharte. Diss meinen Wir ernstlich, Vnnd ein
Tder wirdt sich damach zurichtenn vnnd fur vnsere ernste straff
zuhuten wissenn. Datum vnter vnsenn vffgedrucktenn Secret
Inn vnserm Feltlager Denn elfilenn Decembris Anno der Minder
zall Im Neun vnnd Funffzigstenn.
(L. S.)
S38# 1559, Dec. 13. Feldlager vor Lais. — (Wolf
Wigel von Strassburg, Hauptmann der re-
valschen Enechte) an Btlrgermeister und
Rath der Stadt Reval. Orig. Frgm. Rev. R. A.
Von dem Eleod der KDechte, der Noth im Lager. Mit Muhe habe er
161 Gulden geliehen bekommen, um dem Mangol der Seinigen in etwas
abzuhelfen. Zn der auf die nfichste Nacht angesetzten Berennung des
Scblosses Lais habe das Loos auch ibn getroffen.
In dorso: entff. deil 18 dessember a* 59
Ir darin entschuidigen welges ich warlich gedan habe, aber
darmit kunen se vp dem profantplatz nichtes kauffen, vnd sein
warlich vji knechtc durch hunger vnd kelt in kranckheit gefallen,
ollich nach deruest vnd nach rouel gefttrtt wortten, auch veruem
234
(wol: vememj ich in eins {1. R. schreibeD das icb sol die
kauffgesellen ansprechen, das ich doch etlich mat gedan. aber
da was niemand der einem E. R. oder van der stat Reael einen
fpening leihen wolte, di ich the seiner zeit anzeigen wil. doch
hat mich das elent der knecht Erbarmt, vnd des hem gnaden
vmb ein ^ gulden angesprochen^ de hab ich bekuoien, audi liatt
mir ein fellinsdi^r bttrger auch filrtzick gulten gelenet, aber es
hdffet nichi diweil all dienst dopelt geschatzet wirt, aber in der
stundt, das ich eines E. R. schreiben entffan vnd di geweisi,
hat mich burckhart des paul dechlers Junggesell 21 elffmarcks
gulden gelenety darmit wil ichs noch longer auffhalten, ich kan
einem E. R. nicht bergen dan das vnser gnediger hor wil in
diser nadit den felunarschaick mit« iij geschwader reutter vnd
ij ^ hacken schlltzen aus schicken, leyss zu berennen. darmit
sein 1] haubtieut verordnet, ,vnd ist loss auff raich vnd haub^
man polschwinckel ge&Uen. mer weis ich einem E. Ratt nicht
schreyben. datum am dag iucia im feltlager ein moil weges
von leiss
Den Erbarn Wolweisen hern biirgermeister vnd Rait
der statt Reuel meinen gtinstigen hern
^9l9m 1559, Dec. 14. Reval. — Btlrgermeister
und Rath der Stadt Reval an Btlrgermei-
ster und Rath der Stadt Wiborg.
Gtfaltetes und mil (tor Addresw vers9hemes,
jedoch nicht vertiegeUes Orig. Bev. A. A.
Verwahren sich gegen die Anschuldigung, dass auf ihr Gebeiss den Wi-
borgern ein Scbiif abgenommen sei, and versprechen, ihnen zum Rechte
zu verbelfen.
Vnseren freuntligen gnidt, vnnd wos wie sunst vele mher leues
vnnd gudes vormugen, Jeder tit beuorn, Ersamevnd weise hem,
besundern gunstigen giinre vnnd touorsichtigen guden freunde.
Wie hebben In kurts vorruckten dagen ein schriuen von e: ere:
DC. etlich abgenommen blei von vnsern friebutern aniangende,
Entfangen, seins Inho(l)ts nah vorlcsung ferner tho guder malen
235
V(HmameD, Wan wie vns danne mil warheii toboriohten, dat wie
wegen gemener Stadt Reuall keine firiebuters, E: Ersa: oc. nicht
gesiraffet, lor sehewart nicht gehat, geschwigen, dat vth vn-
aerm geheite vnnd bouele, e: Ersa w: ahn den ohren bosche-
diget sein solde worden. Wes des aber nhu von den vnsern,
des wie keine wetenheit bebben^ geschen syn muohte, weth vnd
hiA sicb e: Ers: w: In gunsten toborichten, Dat wie Godt loff
eme Stadt von rechte, Dar e: Ers: durch ohren bouelich hebber
rechts auer de Jennigen, de hir ahne schuldich vnnd vnser Ja*
risdietion vnderworpen, touorhelpen bogerende, Dat wie den-
suloen hir Inne rechts touorhelpen, Nicht weiem werden, Wor-
mit wie vns tor freuntligen vnd naberiigen antwort, Jegen e:
Ers: alsso wollen erbaden hebben, Desniuigen hirmede dem
Almechtigen Freuntlich bouelende^ Datum Reuall den 14 de-
eembris, Anno 59 oc.
Burgermeistere vnd Radt der Stadt Reuall
Denn Ersamenn vnnd Wisenn .hereon Bargermeisteren
vnd Radtmannen der Stadt YTyborch ynserenn besun-
deren ganstigenn gunneren vnd thouorsiditigenn ga-
denn franden.
94lO« 1559, Dec. 14. Lemsal. — Herzog Chri-
stoph zu Mecklenburg, Coadjutor des £B.
an BOrgermeister und Rath der Stadt
Riga. Grig. St. B. XIIP, 4.
Der Stadt drobe um Weihnacht Gefahr von den Russen. Die rigaschen
Knechte habe er bei seinem Abzage von Falkenau daselbst mit ihrem
Geschtltz zuriickgelassen.
In dorse: Coadiator des ErtzbischopfiTtumba das der Muscowiter dise
statt zu belagern willens oc. 1559.
Von gets gnaden Christoffer Erwelter Goadiutor des Ertz
Stiefts Riga, Administrator des Stiefts Ratzenburgk, Herzog
zu Meckelnnburgk oc.
V nnsern gnedigen grus zuuor, Erbare Wolweise liebe beson-
demn. Wir mog<m euch In gnadenn nicht vorhalten, Das wir,
236
got lob^ gesundts leibs den 13 Decembris alhier zu LembseU
widerumb ankommen, gewisse auch wariiaflige kuntschaft mit
gebrachty wie das dieser lande gemeiDer Erbfeinde sicb heftiger,
dan nie vormals gescheben, stei^ket^ vnd sein endtliches vor-
nehmens, die guthe Stadt Riga mit seioer grosen Macht gegeD
diesen weihenachten, so fern Je das wetter fugen, zubelagern,
Welcbs wir euch gantz gnediger meinung zur wamung mitteileo
wollen, Darmit Ir die Stadt vnd sonderiich die (pforten?) In
guther achtung haben (:als wir vns dan ahne das keinen zweiffel
machen:) mi^et, auf das sie nicht In des grausamen Tiranneon
handty vns, euch alien Semptlich zu verkleinerung, vnvberwindt-
lichen schaden vnd Nachteill kommen. Die knechte, so Ir yds
vndertheniglich zugeordnet, haben wir stetigs bei vns behalten,
bis so lang wir von Nuegen vfgezogen, Als wir aber .vnseni
abscfaeid von dem hochwirdigenn herren Meister In dem feitiager
vor dem Kloster Falckenau genohmen, Haben wir S. L. zum
ofitermals anlangen lasen, vns dieselben knechte widerumb mit
zurucke zugestatten, haben wir aber solchs bei S. L. auss etz-
lichen vrsachen nicht erhalten mugen, sie derwegen sampt euem
geschutz zurucke gelasen, Nichts desto weniger S. L. freundtlich
gebethen, gedachte solche vnsere zugeordente knechte vber vnd
•
wider die billigkeit nicht zubeschweren, Welchs zugeschehen wir
nicht zweiffeln, Solchs haben wir euch gnediger meinung anzeigeo
wollen, Wan wir sindt euch mit alien gnaden gewogen, Datum
vff LembseU den xiiij**" Decembris Anno Lix.
(eigenh:) Manu ppa Ch
DEnn Erbarnn vnnd Wolweisenn vnsern lieben besoD-
dem BurgMeister vnnd Rathmann der Stadt Riga.
237
44ld# 1559, Dec. 19. Feldlager (yor Lais?). —
OM. Gotthard Eettler an Bui^germeister
und Rath der Stadt Reval.
Orig. Bfiv. R. A.
Meldet die neaesten Kriegsereignisse und den Tod des Uauptmanns der
revalscheo Knechte, dessen Stelte sie nicbt ohoe vorherige Meldung
besetzen soUen.
In dorso: Anno 59 dinstedages in den hilligen winachten fiertagen
(Dee. %e.) R
Von gottes genaden Godhart Meister Teutsches Ordens
zu LielQanndt,
V nnsem gunstigen gnis etc. Wir wollenn euch hiemit gnediger
meihnung oicht bergenn, das wir auf vorgehenndt Reiflich be-
denndLen vnod rathgebung Vnnserer Anwesenden Herren, Rhette
vnnd gemeiner Kriegsleutbe, Vnns nach dem Hauss Layss mil
Vnnsenn groben geschutz begebenn, der trostlichenn Hoffbung,
dasselbe zn gemeiner lannde besten, durch Gottliche zuthat wider
aim Vnns zubringen vnad zuerObem Wie wir dan ahn Ynnsern
sorgfeltigen muhe ynd vieiss nichts habenn mangeln lassen, Es
hat aber fur dissmahl nicht gelungenn, vnnd 1st Ynnser fuss-
volck In zweien Aniauffen vnnd Sturmen von dem vheinde also
wider abgeJagett vnnd beschedigett, aucb solche Jegenwebr ge-
schehenn, das Wir es, so wir es personlich nicht erfahren, sunst
kaum glauben mochten, vnnd werdenn diss die Jenigen, so vnn-
der Ewrem fendlein verwundet vnnd geschossen, vnnd sich Irer
gesundtheit halbenn abfuhren lassen, gnugsam vnnd weitleuflig
vermelden^ Derhalbenn wir dann von dar wider aufbrechenn
vnnd abziehenn mussen, Gott dem Almechtigen trewlich seuff-
zendt vnnd bittendt Vnns In Jetzigen hoben bedrenncknussen
nicht zuuerlassen, sundern sein genadt vnnd segen, wess zu
rettung vnnd erhaltung diesser armen lannde nutz vnnd dienlich,
vetterlich zugebenn vnnd mit zutheilen oc. Es 1st auch Ewres
Stadt fehleins Haubtman Wolff von Strassburg seliger. Dim ietz-
ten aniauff Yom vheinde geschosseu; vnnd dadurch todt abgann-
geD. Weiln ehr sich dann vorhin alzeit; vnnd nuhn In diessem
238
Vnnserni feldtzug, Id allem ihun> Als do gehorsamer Ehrliciier
vnnd aufrichtiger Kriegsman erzeiget vnnd veriialtteim; das wir
Ihnen, wann es gottes will gewessenn, gerne bei Vaiuenn
Kriegsvoick lennger hetten sehen vnnd dulden mngen, vnnd
desshalbeD die seinen, so ehr nachgelassen, In gnadenn zube-
furdern geneigtt seio, So thun Wir euch hiemit seine verlassoe
iiebe Hausfraw mil allem vleiss beuehlen, vnnd gesinnen gexkf^-
diglich; derselben In Irem Jetzigen trubnuss vnnd Wittwestandt
alle gunstige forderung vnnd hulff zuerzeigen vnnd zubeweissen,
Vnnd weiln dann das fendlein widerumb einen Haubtman haben
muss, dazu eine tuchtige erfarae person billicfa gebrauchett wirdt,
So 1st Vnnser bittlich gesinnen Ir woUet euch mit keinem ein*
iassen, vnnd die Haubtmanschafil nicht vergeben, es sei YiiDS
dann vorfain mitbewust vnnd vermeldet, dann wir wol gendgl,
einen erfamen Ehrlichen Kriegsman ahn des seligen HaobUnans
stadt zuordnenn, mit welchem Ir neben Ynns, ohne zweiffell,
nach gelegenheit In der stadt, sowol zu velde guten gefallenn
tragenn werdet. Wess Ir nuhn In dem zutbun geneigt^ b^erao
Wir £wer schleunige antworth. vnnd Ir thut daran Ynnser ge-
'fellige meihming In gnadenn vnnd allem guten zu^iLeimen, Da-
tum Ihm feldlager den 19 Decemb: Anno oc. lix oc.
Dei) Ersamen Farsichtigen vnd Wolweisen vnseni lieben
getrewenn BurgerMeistem vnd Rhatmannen voser ynnd
VBsers Ordens Stadt Reoall.
239
ft4l9» 1 559, Dec. 24. Oberpalen. — OM. Gotthard
Kettler an Btirgermeister, Rath, Aelter-
leute, Aelteste u. Gemeine der Stadt Riga.
Orig, St, B, XIJ, 85.
Der OM. nnterstUtzt die Werbung dtr revalschen Gesandten urn ein Dar-
lehn fUr den Kriegszug mit Hinweisung darauf, dass er bei seinem Regie-
mngsaiitriU die Soldknechte nngelobnt vorgeftiDden, and die entlehnten
Sommen zu deren Befriedigung nicbt ausgereicbt btttten. Bei dem be-
▼orstebenden Einfall des Feindes miissten aber ihre Forderungen erfttllt
sein, da sonsi kein Verlass anf sie wSre. Damm erwafte er sptttestens
fiber 14 Tage die Summe von 50000 Biark, wofttr er jede verlangte Sicbe^
beit stellen woUe.
M dono: H. Meiater begert Ibn nocb vber vorige samma mit 50000 mrk.
A* 60. zuentsetzen, die Knecbt damit zu befridigen vnd den
Moscowiter zastenren.
Von goties genaden Godhart Meister Teutsches Ordens zu
LiefiQanndt
Y nnsem gunstigen grus vnnd genedigen willen zuuom, Erbare,
Vorsichtige vnnd Wolweisse, liebe getrewe, Wir werden von dem
Wirdigen vnnd Achtbaren, Vnnsenn lieben Andechtigen, herren
Lanndlmarschalg zu Liefflandt, sowoU auch den Rheualschen
gesannthenn schrifiUicb berichtet, dz Ir euch nuhn der ange-
lanngten geldtSummen kegen sie erklerett, vnnd ob Wir well
euch damit zubeschweren geme vnnderlassen hetten, so wissei
Ir doch obne erbinerung, weicher gestalt Wir fast bless. In dis-
senn betrubten zeiten, zu der Regierung kohmen^ vnnd ein hauffen
Krieggvolck, beide Reutter vnnd knechte, vid>eza]et fur vnns
funden^ Dadurch Wir genottiget, ahn alien orthen, vmb geldt
ansucben zulassen, damit dieselben zustillen sein mochten. Nuhn
seindt Wir zwar ewer Jetz gethanen jvorstreckung In gnaden
dannckbar, Wir wissen aber mit demselben gar wenig bei Vnn*
senn Kriegsvolck ausszurichten, vnnd werden Je lennger Je vn-
williger, Vnnd weiln Wir dann allerlei warschavnmg vnnd zeittung
erlanngen, wie der Tirannische bluthunde sioh mil alter gewaltt
stercken, vnnd kegen diesse lannde aufrusten solle, des eigeni^
lidien furhabens, aufs erste einzufallen, vnnd sein gluck zuuor-
sachen, Sthen Wir warlich nicht In geringer sorge, da der vhelnde
240
fortziebenn, vnnd Vnnser Kriegsvolck vor der zeitt nicht befrie-
digett wurde, das ehr (:da Ihme gott nicht sonnderlich wurde
stewren:) seinea muthwillen ahn diessen lannden vben kohnte.
Dann ob Wir woll Yds eigener person biss auf den letsten Mahn
Im felde bei den Vnnsern zuenthalten, vnnd bei diessen lannden
leib, gut vnnd blut aufzusetzen geneigt sein, vnangesehen dz Irer
villy denen es nicht geburett, von Vnns auss dem felde weichen,
vnnd Ynns veiiassen, So habt Ir doch zubedenncken, da vnei-
nigkeit vnnd \viderwill bei Vnnserm Kriegsvolck vorhannden, das
Wir dieselben nicht auf die bein bringen^ vnnd nichts frudit-
barlichs zubeschaffenn vnnd ausszurichtenn wusten. Derhalben
Wir dann euch sembtlich, vnnd einen Jeden Insonnderheitt, hie—
mit gauntz gnediglich ermahnen, die wolten die fiirstehende hohe
nott vnnd gefahr diesser Algemeinen beenngstigten lannde, vnnd
ivelcher gestalt In diessen kummerlichen zeitten die schwere last
der Regierung, da schon aller vorrath zersplittert vnnd hinweg
gewest, auf Vnns geladenn, mit sonnderm vieis behertzigenn,
vnnd Vnns zu der Vorigenn Summa, noch mit funfftzig Tauseni
margken, auf dz allerfurderligst entsezen, damit Wir es von dato
aufs allerlengst vber xij oder xiiij tag, vor einshlahnng des
vheindes gewislich erlanngen vnnd bekohmen mugen. Dann da
Wir solche summa darzu erlanget, hoffen Wir bemelth vnnser
Kriegsvolck zu Ross vnnd fuss etzlicher massen abzulegen, zu-
befrldigenn, vnnd willig zum^chenn; Vnnd was Ir dakegen fur
ein vnnderpfanndt von Vnns begeret, damit Ir desshalben Asse-
curiert vnnd versichert sein mugen, soil euch von vnns zuge-
lassen vnnd verschrieben werden. Ihn diessem weiln es zu ge-
meiner lannde, vnnd Ewer selbst besten ger^ichen thut, werdet
Ir euch als die Mitleidliche trewe vnnderthanen erzeigen vnnd
findenn lassenn, Des wolleu Wir vmb einen Jeden zu erster ge—
legenheit; In alien gnaden vnnd guten erkennen vnnd beschulden.
Datum eilich zu Ouerpal den 24 Decemb: Anno oc. Lix^*>>-
Denn Ersamen, Vorsichtigen vnnd Wolweisen Vnnsem
lieben getrewen, Bargenneistern vnnd Rhatmannen, So-
woll Alderleuthen, Oltisten, vnnd ganntzer gemeinheit,
bolder Gildestuben, Vnnser vnnd Vnnsers Ordenns Stadt
Rige, sambt vnnd sonnderlichen.
241
M9m 1559(?), Dec. 28. (Braunschweig.) — Dei*
Rath der Stadt Braunschweig an Btlrger-
meister'und Rath der Stadt Ltibeck.
Cop. Rev. R. A.
Bei tUem herzUcheD Mitleid mil den LivlAodem kttnnen die Stftdte des
Bttchsichen Quartiers ihnen keine Hilfe lelsten, weil sie selbst mit zo
^roMeD Aasgaben belastet sein and bei ihren mehrfachen Ndthen ia den
letzten Jahren keinen Beistand von der Uanse erhalten hlltten.
V nse frunUiche denste voran, Erbare vnd wolwysen herO; be-
soDdem gunsligen guden frunde. Wy hebben tho folge des tho
Bremai Jnngenhomen aueschets wess darsuluest gehandelt an
vDsere milverwante freunde disses driedden delss Stede, beide
mimilich vnd in schrifiten, laten gelangen, Vnd efft sie woU be-
neflen vns mit den Lifflendern Irer thogestanden beschwenmg
ein gar Christliches miitleiden dragon, So claget doch ein Jeder
vor sick sulaest, datt he disse Jar her Im gantzen driedden dele
dermaten mit vientiiker helegerung vnd sonst^ darinne men ock
von der gantzen Anze wenig oder gar kenen wercklicken trost
befonden, dergestalt entbiotett, datt men tho dusser tidt den
guden luden in Lifflandt kene wircklike hulpe leisten mogen vnd
dat sie also na itziger ener Jederen Stadt gelegenheit tho an-
derer anthwort; dan also vnser alien affgesandten tho Bremen
gegeuen, nicht komen mogen, dar by se idt ock beneffen vns
dusses malss motten lathen berowen. Nhun thwiuelen wy nicht,
I. Erb. willen sich fruntlig weten tho erinneren, wess wi durch
die vnsem vp Itzlicken geholden Anzedagen, gemelner wolfart
Ihom besten, . hebben erinneren lathen, vnd sehen noch nicht
vor vnsem ogen, de here behode vor vnheile. Dan wo sick
die Erbaren Stede der Anze nicht beter, alss ein tidther be-
schdien, mit wercklicher hulpe ein der anderen annem^i, werde
Idt mit der Erbaren Steder Reputation gedan syn, vnd werde
gewisslick daruth folgen, als men socht^ hodie mihi eras tibi,
vnd dat de hendell darouer mit der tidt so witleuflftig werden
komen, wan man geme raden wolde^ dat man den mit fogen
dartho nicht woU komen mochte. Dath alles wy vnses delss,
wan idt van anderen nicht mede betrachtet werden will, ock
III. 1 6
242
tho lest darben siellen moten. Wath auer de geforderde van
Ostern vergangen ihwe Jerige bedagede contribution belangett,
de schicken wy I: Erb: W. by zeiger breues vp geburiiche qui-
tunge mede ouer^ allene dath wy desuluen nochher van vnsen
fhinden van Gossler vnd Hamelen ouer vnse velfoldige schiift-
liche vnd mundtliche forderinge nicht erlangen mogen. Der-
haluen willen Iw. Erb. an enen Jeder Stadt Insunderheitt woU
thoschriuen vnd ohre thwe Jarige tax tho forderende weien,
vnd woranne wy Iw Erb: fruntlike denste lesten mochten^ de-
den wy geme. Geschreuen vnder vnser Stadt Signet am dage
puerorum innocentium Anno oc. 59 (oder L: 68).
De Radt der Stadt Bninschwigk
Den Erbareo vnd wollwisen hem Burgermei stern vnd
Radtmannen der Stadt Lubeck vnseren besunderen
guden frunden
SdO# 1559(?) Dec. 29. (Buxtehude.) ~ Bflrger-
meister und Rath zu Buxtehude an Bilr-
germeister und Rath der Stadt Lfibeck.
Cop. Rw. Hm A.
Wie gem sie auch auf die AufTordemng Bremens Livland helfen wollleD,
sind sie wegen der langwierigen liriegerischen Verhiillnisse in ihrem Slift
dessen nicht im Stande, weil ihre kleine Stadt selbst fortwfthrend geriistet
sein miisse, dazu auch einen Theil ihres gewobnten Erwerbes verioren
habe. Die revalschen Gesandten batten durch ihren Aufenthalt in Boxte*
hade den Zustand der Stadt kennen gelerat und wOrden sie entschaldigen.
T nsere willige dienste beuom Erbare hochgelerte hochwise hem
vnd besonder gunstige frunde. Wy warden von den Erbam
vnsern benachbarten Frunden der Statt Bremen oc. berichtet,
wath gestalth de Erbarn van Reuel by den am Jungesten byn-
nen Bremen versaromelten Quartier steden vmme eine werck-
liche stuer vnd hulpe In eren krige(ri)schen aniiggende ans<^
kinge gedan'vnd ein Jeder dersuluigen Stede alssulckaas an
ssine benachberten mit getruwer vermaninge tho ssodanem not-
turflfiigen wercke gelangen Jathen vnd dath eines Jedem bedeD-
cken an I. Erb. hoge W verfertiget werden ssoilen, wo wy (ten
ock gelicker gestait durch gedachte van Bremen erssocht vnd
243
V|^i flitigeste ermanet ssin. Wowoli wy nu der gemelten van
Reuel elire drancksail vnd noth (in vnserm] gemothe Itzt vnd
hierbeuom erfahfen vnd (nichts) leuers wunschen wolden, dan
datt wyr (wath) tho erer reddinge don konden, Dewile (wy]
dennoch ssuiuest In mercklicber beschwer . . . beide vnser Statt
vnd vmmeliggende '. . . angrensende nachberschup dieses gantzen
Stifites veele Jare, wo 1. Erb. hoge W. vnd mennichlicken be-
wast, gesethen, vnd um kriegesfolcke vnd andern tho ssulcken
hendeln notturfftigen donde vnss vorfatet holden, Alse wy nocb
hudiges dages allerlei practiken haluen^ dar wy fast alle stunde
warschuwinge van bekhomen, doenn mothen, Dardurch wy In
vnser gerincbicheit dermatben geswecket, datb yry nicbt alleine
der barscbupp baluen In neinem vorrade, ssunder ock mit Jar-
lickes tinsen demtbaluen belastet ssin, Tbo deme eine^ datb
vnser borgerscbop ein geringe anthall, ssin sse docb etiicbe Jare
here In erer neringe, dar dusse Gommun am meisten vp fun-
dert, der gestaJtb vemadelet, datb by den wenich Contributio
vermodilick, vnd alsso nicbt In dem guden geneigten willen
ssunder In dem vermogende feilet: Deme allem nach vnd dar-
miih wy nicbt anders dan de gutwiiiigen vnd mit dem besten
by gedacbten van Reuel ge(nennet) werden mogen^ 1st vnser
denstlich (biddent), I. Erb. hoge W. den dusse vnse vorg(edachte)
beschweringe tbo deele nicbt verborgen^ vns entscbuldigen wil-
len, i^elckes by ohne den van Reuel vnser verbapens stath heb-
ben wertb Inansehunge ehre gesandten vngeferlick ein verndeli
Jars by vnss ssick vff vnd an entbolden, (cf. II, No. 845) vnd In
oweginge deses ordes gelegenheit vnss darmede verscbonet bebben
willen. ' Alssulckens vmme I. E, hoge w., de wy dem Almecbtigen
In glucksaliger Regirunge befeTbeU; thouerdenende ssyn wy erbo-
dicb. Datum vnder vnserm Secreth Fridages den 80 {I.: 29) De-
cembris Anno oc. Lix (oder L: den 30 Decembris Anno oc. Lviij^
I. Erb. hoge W. gewiilige
Rurgermeistere vnd Radtmanne tbo Ruxtebude
Den Erbam hochgelerte(a) vnd hochwisen hern Burger-
meistern vnd Radt der Statt lubeck, vnsern gunstigen
hem vnd besundem frunden.
= 16*
244
a&X. 1559(?), Dec. 31. (Stade.) — Bttrgennei-
ster und Rath der Stadt Stade an Burger-
meister und Rath der Stadt Lubeck.
Cop. Fragm, Rev. R. A.
DesselbeD Inhalts, wie die vorsteheodo Nummer. Es tritt die Auffbrderang
hinzu, Livland aus der Summe za nnterstiitzeo, welche auf dem letzten
Hansetage zu LUbeck zur Beihilfe fur die SUldte bewilligt sei, welche
UDverecholdet tiberfalien wiirden, zu der sie ihren Th^il bereits
erlegt b&Uen.
T nsem fruntlicben denst mil erbedtnge a lies gudea ihoaor, Er-
bare hochwise vorssichtige herm bessonder gunsiige fninde. De
Erbarn vnse Nacbburn vnd frunde tho Bremen hebben In einem
samenden schryuende an de ock Erbarn tho Buxtehude vnd vnss
vermeldet, wath vnlangesl den Radisgesandten der Quartier stede
dorch de Legaten des landts Lifflandt vnd. der Statt Reuei der
Tyrannischen ouerfals vnd hogsten beswer des Muscowilere hal-
uen dasuluest tho Bremen, vnd van algemeinen Anzesteden ock
wath seithere van gedachten den Erbarn van Reuall Radtsende-
baden van ohrer vnuermogenheit vnd bes(wer ock) gewalt ohrer
eigenen Landtsknechte vor(meldet wordenj^ vnd vnss vmb holpe
.antholangen geb(eden mit) .... ercleringe ohres mithiidens vnd
gemoetes (dath sse ssick) hierin bereith entschiathen vnd dath
thorn af(fschedej bewilliget, dath de Quartier Stede nach orer
gesandten vernomenen Inbrengen ssick bescheit by J. Erb. F.
W. vmb disse Wynachten vth ssolden vememen lathen, wes
ssick de Lifflendischen vnd Reualschen tho getrosten^ Alles ver-
moge dessuluen schriuendes. Demnach Juwen Erb. P. W. v^y
nicht mogen verholden, dath wy ohrer sambtlich vnd be&irderst
mher gedachter van Reuel Chogefoegder; ock anstaender beschwer
vnd vncristlicher Tyrannic ein ssunderlich mitlidenn tragen vnd
an Rath vnd wercke, sso viel an vnserm vermogen, gehrn af-
schaffen vnd vorkamen wolden helpen £dt ist auer numehr nicht
allein Juwer Erb. W. ssunder Jedermennigklich bewust, mit
wath beschwerlichenn vnuerorsakeden kriegen vnd auertage ge-
meine £rtzstifi\e Bremen etliche mall nacheiuander angefallen vnd
verheret, do wy tho nothwendiger defension vnd verwaringe
r
245
vnser Siatt an artlerie vnd betzoldinge der knechte allerlei merck-
liche vncosien doen moethen. (Polgt ein lUngerer kalbzersWrter
Abschmtt des Inhalts, doss der Rath die Biirgerschaft mcht »ur
erbetenen Beisteuer toerde bewegen ktfnnen,) Nuh wethen ssick
Jo Juwer Erb. F. W. thobessynuen, wath van gemeinen Erbam
Stedten vp hiebeuor geholdenen Antzedage*aldar tho lubeck den^
850 vnder denssuluen mil vnaerschulter thogenodigter beschwer
nachmals auerfallen wurden, tho gude bewilligt vnd na ange-
stalter taxa van vnss bereidt erlegt ist. wan nun daruan nach
der sambtlichen off vornemsten oder Aber J. Erb. W. priuaten
Rade den Itzt bedrengten tho lifflandt vnd Reuall einig trost vnd
bystandt ssolt geleistet werden, lethen wy vnss nicht missfallen.
(Folgend toird der SUfrungen des Landfriedens gedacht^ denen sie
selbst ausgesetzt seien.) Wollen vnnss auerst veelleuers, da
ssoUiche mangel nicht Inn dem wege stunden, dermathen faier-
Inne verholden, dath tho sporen, wo wenig wy mit des Landess
vnd Stede vnheil erfrewet weren^ vnd als wy vnnsse Anthworth
vp gemelter der Erbam van Bremen schriuen an J. E. W. ge-
langen lathen ssoUen, Bidden wy denstlichen flites^ de wollen
doi mehrgedacbten Gesandten ssoliichs vorthan vermelden;' vnss
Im besien entschuldiget tho nemen, Wollen w^ henwedder tho-<
uordenen willig befunden werden. Geschreuen vnder vnnserm
Secret an latesten Dec- Anno oc. Lix (oder L: Lviij7
Burgermeistere vnd Rathmanne «
der Stadt Stade.
Den Erbam Hochwisen vnd vorsichtigen hern Barger-
meistem vnd Rathmannen der Stath lubeck vnsern
beaondem gunstigen berren
246
M2« (1559, Herbst?) Zeugniss des OM. Gott-
hard Kettler fdr die Stadt Riga.
Cop. St, B. VIU, tS.
Die Stadt wird vod dem Vorwurf verrfttherischen Benehmens freige-
sprochen, dessen sie der Domprobst von Kurland, Clrich Behr, in Spott-
liedern beschuldigt.
In dorso: 1559
Hern Meister kundtschafft wegen Vlrich Berens Smehe Liedih.
Ajlen vnnd itzlichen kiiniges Churfursten, FursteD, Geistlidien
vnnd weltlichen prelaten^ Grauen, Freyhern, Aittero, knechleD,
Hauptleuten, Lantvogten, VitztumbeD^ Yoigten, Pflegern, Vorwe-
sern, AmptleuteB; Schultheisseii; Burgermeisiern, Richtem, Reten,
Burgem vond gemeinden, Durcbleuchtigsten Hochwirdigsteo, Hoch-
wirdige Durchleuchtige hochgebome fursteD, Erwirdigen Wirdigen
Edtien Wolgebornen GestrengeD Erbaren wolweisen vnnd Ersa-
men gnedige gunstige Hebe hern vnnd guiten freunde, Andec^tige
besohdere vnnd liebe getrewen Entpieten von gottes gnaden wir
Godthart Meister Teutzscbes Ordens zu UefiOant vnsere bereith
willige dinste alles vermugens, freupdilicben grus gunsUgen vnnd
gnedigen willen bevorn, Hirmit offentlicb zeugenn vnd bekennen,
wie das vns die Erbarn, Nambafitenn vnnd wollweisen Builder-
meister, Ratb vnd die Ersame gemeinbeit vnser vnnd vnsers
ordens stadt Riga vnsere liebe getrewen aus einen erliebten eyuer,
gantz webemutigen vund scbmertzlichenn klagende vorgebracbt
-baben^ wie das gemelte stadt Riga vnnd derselben Inwoner von
den grausamen veinde dieser armen Lande zu b'efflandt dem
Muscobiter Anno 59 oc. den 1 tagk des Monats Februarij sey
belegert vnnd von Ihme beengstiget, Ibre Lande vnnd Leute vor-
torben vnnd ermordet worden, Jedocb aber derselbenn Stadt
vnnd vestung mith geschutz vnnd gewal tiger Stormender handt
nicbt zugesetzet vnnd das In solcber belegerung sampt vnnd
fionderlicb mit vleissiger wacht, aufinistung vnnd kegenwebr sie
also versehn vnnd zu kegensiandt gefast gemaebt, das sie sich
also ebrrliebende Ghristliche leutto ehe webron vnnd negst gott-
lichen beystandt erbalten wollen, als In dess teufilichschenn,
247
bludtdurstigen Tyranneo gewalt, gehorsamen oder In seine ewige
dienstbarkeit geben wollen, Wie Ihnen dan vieilieber des allerhocb-
8ten word! Christliche lehr vnnd Sacrament als alle das zeitliche
Yorgengliche gutt vnnd erhaltung Ihres kurtzen lebens gewesen,
ynnd von Inen In gutter acbt gehalten sey worden, wie^^ch hernach
bis auff diese stunde, vnnd babe der veindt In oder vor der
belageruDg mitb Ibnen oder den Ibrigen wieder scbriefiUich oder
Mundtlif^ vnt^rredung gebalten, nocb zuhalten begert, oc. So sey
es Ihnen docb ein erdicbtess scbendtlicbes, auf sie vnnd die Ihren
lautende schmeliedt nacbgemaebt vnnd von Ulricben Bebrr Probst
ztt Ghurlandt Ibrei borgern mit Namen Hanss berberss vngeferlich
Dinstags naeh Yocem Jucunditatis (Mai 2-) Anno 59 zu Rop6 Im
beysein etlicber leutte mit sonderlicber freude gescbencket vnnd
solehs genselten Ratb vnd gemeinbeit zur verebrung zugescbickt
worden, das Original sie vns dan gezeiget vnnd vorgelesen.
Nachdem aber Im selben iiedt entbaltenn, das \vir zur selben
zeit dar belagerung die verbinderung gethan, das sie die Stadt
Riga In des veinds bandt nicbt ergeben, Imgleicbenn, das wir
von ihnen die Scb(l)ussel von den pforten solten genommen vnnd
6ntprang«[i baben, Welches von Inen keines weges von erlicben
ausfimdig vnnd war gemacbt w^erden soil, Derwegen sie. solcbes
zn hertzen gefurt vnnd vnnss gantz vnlerthenigen vnd dinst(licbejQ)
gebeten, das wir Inen In dieseO; kegen sie bocben vnd vnwar-
hafllen zulagenn vnd diffamirung, Ibne gnedige knndtschatf vnnd
zeugnuss, als Ibre Ordentlicbe Obrigkeit; so zurselben zeit sieh
zu Riga erbalten^ was die von Inen desfals gesebn, gewenet,
vnnd sich mit den scb(I)usseln zugetragen babe, zu tbunde, vnnd
kegen menniglichen sie entscbultigen vnd vertrelten wolten. Die-
weil dan einer Jeden hoben Obrigkeit In alien den Jenigen, wass
die warbeit ist, kuntscbafft zugeben geburet vnnd eignet vnd
sonderlicben, Nacb dem vnser vniertban bitt eherlicb vnnd billicb
ist, Darumb baben wir Ihnen solcbs nicbt abschlagen konnen,
Sender bekennen vnnd ^eugen offentlicb, dass wir gemelten 59.
Jaress den 1 f[r]ebruarij, wie der bluttdurstige veindt die arme
Lande vberzogen vnd sich vor Riga begab^ aldar zur Stette ge-
wesen sindt vnnd mit grossen schmertzen des veindts vbermut
248
aoseho mussen, vnnd vqd vnsern lieben getrewen ol^edacht
mil nichten vernohmen, oder des warhaAe anzeigang gehabi;
das sie sich den veinde ergeben, vnd Ihre stadt In des veindes
gewalt haben brengen woUen, viel weniger vervrsachet worden
vnd Ihnen die Sch(ljussel zu der Stadt pforten zunehmen, noch
In ander gestaldt dan wie sie die vorwaret zubewachen, vnnd
liebe getrewen In ange^sogener belegerung Christlich ebrlich ge-
trewlich vnnd auffrichtig gehalten, Ifafre Stadt nach notturfit be-
schutzet vnnd vortedinget, vnd konten derhalben woll dulden
vnd leiden, dass die Lugendichter vnss vnd der vnsem In sol-
chen Ihrer mottwiUigen ausschreithen verschoneten vnnd zufrie-
den liessen, auch der schmelieder, wie eherlichen biderman
eignet vnd geburet, sich gentzlichen eothilten. Vnnd gelanget
derwegen an einen Jeden obberurts stants, so mith diesen vnsern
brief ersucht wirdt, vnser dinstlichss vnd freundlichs bitten,
gunstigess gesynnen, vnnd gnedigs begern, dieser vnser Furst-
lichen (cuid. ehoa: kundtschaff^ vnnd zeugnuss glauben zngeben
vnd zustellen, vnd vnsere liebe getrewen vnd vntterthane viel-
gedacht solcher belegung vnd schmeung halben gnedig gonstig
vnnd freundtlich entschultiget zunehmen vnd sie alles verdachts
zuerlassen vnd zuentfreihen. dass seindt wir vmb einen Idem
nach gebur seines Standts dinstllchen zuuergleichen, freundtlich
zubeschulden vnnd In gnaden zuerkennen willig vnd geneigt
Des zu mehrer Vrkunth vnd beuestigung der warheit haben wir
Godthart Meister obgemelt vnser Inges^iegell vnten an diesen vn-
sern brieff wissentlichen hengen lassen, der gegeben vnnd zu-
geschrieben oc.
r
249
&&9. (1559? 1560?) Memorial HeinrichWulf 8,
Vogts zu Sonnenburg an den OM. Wil-
helm Ftirstenberg. owe. bov, r. a.
Bericht Uber verschiedene VordlUe, aus den en der beabsichtigte Verrath
des Bischofs von Oesel^ die Insel darch Christoph von MUnchhausen an
Dflnemark zu verkaafen, deutlich hervorgehe, wie auch ijiber den Ausbau
des Schlosses Sonnenburg.
M emoriall was an den Hochwirdigen vnnd Grossmechtigen
Fursten vnd hern^ hem Wilhelmen Furstenburgk, des B.
T. O. Meistern zu Liefflant, von wegen des Erwirdigen,
Achtbarn vnd Ehmuesten hem Heinrichen wulffen, des-
selbigen Ordens Yogten zur Sonneburgk, durch Johan
schebach Ju' Acht: Erwerde Secretarien soil geworben
vnd furgetragen werden. /
rieben vndertheniger pflichtiger begmssunge mit glugkwnn-
schunge J. hoch. f. g. in allem Ihrem vomehmende mit siege
Victoria vnd vberwindunge J. f. g. dieser Lande vnd der ge-
meinen Ghristenheit erbfeindt oc. in vnderthenigkeit vOs fleissigste
zniiomielden, wie gantz seltzam eine zeitlang in diesem orihe
geslanden vnd wie bedrackiichen die sache Itzt stehet vnd fer-
ner betrenglicher zuuormutendt sich ansehen lest,
Item das der Bischoff vor etziichen vorlauffenen tagenn in
einem schreiben, welchs er an J. Acht. w. ergehen lassen, vo-
der anderm diese worde vormeldet, Wir gedencken hinfemer
mit euch nicht mehr schrifite zuwechseln, Sondem wollen vnsse
zeit woil ersehen oc. doch mit rechte,
Zum dritten, das Ditterich beer kurtzlich daraach, als das
hauss Beuell widemmb in des B. T. O. gewalt erlangt, vf dem
holm an J. Acht.' w-. angetrofifen, vnd als mit J. w. gefraget, J.
w. vorhoffe das hauss Beuell sei mit freuntschaft vnd gutem
bescheidt widemmb in des B. 0. gewalt gekommen, Gab er
den bericht^ er hette woil erleidenn konnen^ das es mit einem
andern bescheide geschehenn, erzelende, wie er gefengcklichen
darselbst mit vxkuln vorstricket, vnd was Ime in den eisern
rait wortlen vnd thadten .begegnet were, auch das Ime, was
250
Ime in vberliefierung des haus an geschutz vnd sonosten ver-
sprocheO; aicht vollenzogen, dasselbige mil alsso wehmutigein
geberde, das Ime die tbreher dj Augen genetzt. daraach nach
wechsell wortten angehaben kegen einen vnnsers Ordens Eidts
verwandten. Ir sollet spuren, es soil noch beclagt worden.
Item das darnach Munchhaussen widerumb nach Denne-
marcken verreisset, das Ine biss zu schiffe baer geleitsatet vnd
etzliche brieffe zugestossen, geschrieben, vnd der Gantzlei nichl
vortrawet. Welche der Bischoff selben In beschlossener thur
geschrieben.
Das der Bischoff Neun wagen bei nachtscMaffender zeit von
der Amssburgk zu Schiffe fuhren lassen vnd nach Gottlandt
geschicket
Rurtzlich darnach haU der Bischoff Jurgen Nacken, seinen ha-
uerichter, Munchhaussen nach mil schrifften zu schiffe abgefertiget,
Darnach kurtzliohen hat der Bischoff mit etzlichen der sei-
nen am disehe gesessen^ vnd lustigk geworden, demnaob zu-
reden anfangen, In deme ersehen, das einer so sich vnter dem
H. 0. erfaelty an tische sitzen^ stracks vor denn Mundt geUopft
vnd gesprochen Schweich mondt, hier sitzt ein Ordennscher mit
an dem disehe,
Item das E. W. Baren ein schreiben getzeigt vf Kilkunde,
welches Munchhaussen an etzliche gebietiger vom hausse Reuell
ergehen lassen, worentgegen E. W. Behren auch ein schreiben,
welchs Ime, Munchhaussen^ von Reuell zugeschickt, diss Inhalls,
das sich Ditterich beer nach Reuell ergeben vnnd das haus In-
nehmen wolte^ getzeiget, darauf I. E. w. gefraget. woilet Ir
dasselbige thun. Sprach ehr, dar soil mich der lieb gott woll
fur behueleu; dethe es darnach gleich woll oc. wieuiel Im nun
zugiauben, stehet zuermessen oc.
Item das darnach der Bischoff Funfilzigk knechte vam hab-
sell naoh der Arnssburg gefurdt, mit denselbigen zur Arnssburgk
gemeine gehalten, mit vortrostung, So {Ir. Sie^ sollen in kurtz
mit Munchhaussen gelt vnd guthen bescheidt erlangen, darauf
sie noch erwarltendt vnd bei den burgern ein Iheill ins hackel-
werck vorlecht sein,
251
Das sich die Knechte zur Arnssburgk kegen Iron wirtinnen
vornehmeD iassen, Liebe wirtiD, seit wolgetrost, wir wollen
kurtzHcheD guthe beudt holen,
Item gefraget, wie weit ist die Sonneburg von hier. vnd
ob sie auch feste sei,
Wie sich auch daraach zugetragen, als das hauss Reuell wi-
derumb tn des R. 0. gewalt erIaDget, vnnd der Biscbofi solchs er-
tahreD, hat einer von den seinen kegeh Ime angehaben. Gnediger
her^ ist das haus Reuel weg, So kan E. g. Pernow vnd Sonneburgk
nicht entstahen. Darauff anthwortte der Bischoif, Wir meinen
auch alsso. Ja, sprach der ander, soil ich dan auch etwas' dariion
baben. Ja, sprach der Bischoff, du kriegst auch stucke'dauon,
Kurtzlichen damach hat es sich begeben, das einer von.
Muochbaussen vorthrauesten dienem gesessen, vnd in der Zeche
kegen einen andem angehaben. Bistu auch gut Ordenss. wan
ioh waste, das du gut Ordens werest, wolte ich dich das hertze
im letbe abschiessen, Hit grossem fluchen vnd schelten vf den
R. O. Anthwordt der ander^^ so muste ich mich auch zur gegen
webre schickenu; wie puchstu so. Ist im Orden nicht noch
manich Erlich Man, was mangel hastu an dem vogt lur Sonne*
burg. Ja^ sprach er, den wolien wir behalten, d^n wollen wir
den faoff vfm holm sein leben lang einthuU;
Hieruff hat der Bischoff widerumb brieffe bei einem Eather-
sassen von godtlandt erlangt, darauf kurtzlichen seinen Gantzler
\nd drei gesandten auss dem Stifile Osell vnd zwei auss dem
Sti£fle Dorpte von Kilkunde ab zu schiffe nach gottlandt vmb
hulffe an den koning abgefertigtt^ wellichs auf Munchhaussen fur-
derung geschehen,
Wie auch nun kurtzlichen einer vberkummen, welcher zu
Reuell einen todtschlag begangen, E. f. g. diener vnnd zu einen
seinen Lantzknecht, so zur Amssburgk vnnder den knechten
iigt, gesuchtt vnder anderm gefraget, was doch guter zeitung
vorhanden, anthwordt Ime sein Lantsman, sie mussen nicht sa-
gen, das sei Ine bei Irem Eide vorbotten, aber es sei nicht guts
vorhanden^ Dan so baldt Munchhaussen ankomme, des sie alle
lage gewerltif? sein, werden sie einen Infall thun. worhin. die-
252
weiUe Ine diss gebiedt erstlich vor der thur stehet, kan man
ermessen, dan schir tegiichen an des Bischoffs hofif-gehortt wiri,
Osell wehre ein gutt landt^ wen es einen hern hette oc. Ob
diss nun alles stehet In den windt zuschlagen^ wirdt E. hoh^i
f. gnaden ermessen,
In wennig vorruckten tagen ist eine schute, darinn einer
mit brieffen, an den Bischoff gefertigett, von Gottlandt zur Arnss-
burgk angekohmen, auch widerumb eilich von dem Bischoff mit
brieffen nacb Gottlandt abgefeHtigt, vnd als er auf dem Rugge
zuge gewesen, ist er dtirch den vnndt wider zu rugge auf Kil-
kunde ann den pfaffenholm gesetzt worden, darselben mit lamb-
storffen vnd Bolofinge gesessen, vnd zu meine bawren, als er
bezecht, angehaben, Ir baren seidt getrost, Ir habet einen an-
dern hem, Nemblichen den Koning zu Dennemarcken, der each
so nicht, wie bisshero geschehen, schaben soli oc. Dan es sein
in meinem abzuge 100 knechte auf (rottlandt gekommen. .dartzu
ist man Munchhaussen alie tage mit Reuttern vnd Knediten ge—
werttig, die hieher soUen oc.
Item zuerzelen was die vorhinderung sei^ das das gebe^
nicht fullenzogen, das E. W. die Pauren noch vber 700 last
komss schuldig sein, auch durch vorgangene zuge die Pferde
gar entblost;
Item diss gebiets weit zerstreuwette gelegenheit zuberichten,
I. f. g. wie es Im \vasser ligt, zeitung angetroffen, er habe sioh
in einer kisten vber die Ma{u)ren lassen woUen
Item mit Berndt berge zugedencken . nach gelegenheit,
Item Letzlichen zubek(l)ag6n, das J. a. w. das Ire vor ganz
darhin (add, e^a; gegeben^ vnd Itzt noch [mus] gleich dem
andem, die gantz vngieich dargegen gethan, Muss damit be-*
schweret werden. dan wan dis vor geschehen, hette es J. a. w.
besser gestanden.
Item das der Bischoff zu J. a. w. diener Jungst gesagt,
Man bawete es denn feinden zum bestenn,
253
4l4l7^* 1559, Juni 12. Arensburg. — Vollmacht
des B. Johannes von Oesel ftlr die
Gesandten des Stiftes zur Unterhandlung
mit Danemark. cop. esu, mtdrsch. a.
Die Gesandten siod gehalten, auf jede Art den Schntz des KOnigs vod
Danemark zu erlangen zu suchen und, falls es nicht anders gtnge, dem-
selben die Leistung des Rossdienstes in der im Stift tiblichen Weise, die
Eniennang des Nachfolgers des jetzt regierenden Bischofs und endlich die
TttUige Unterwerfnng Oesels und der Wiek nach einander anzubieten.
Wir von Goltes genaden Johannes Bischoff der Stiifte Osel vnd
Charlandt Sambt vnserm'Erwirdigen Thumbcapittel; Erenuesten
Redien vnd RitterschaJSl bemeltes vnsers StilBls Osel in der Wieck
thuD kunt vnd bekennen offentlich mit diesem vnsenn offenen
versi^elien Briefe betzeugende Nachdem wir vnd bemelte beide
vnser Stifile Osel vnd Ghurlandt von alters her der loblichen
Khron za Dennemarcken vnnd Norwegen schutzes haiber verwant
gewesen, wie wir solches allerlei nachweisung bekummen vnnd in
den alten Schutzbrifen befinden, Derowegen wir vorm Jare in vn-
sern dnsersten nOten bei weilant dem Durchleuchtigsten Grossmech-
tigen vnd Hochgebomen Fursten vnd hem^ Hern Christian dem drit-
toi zu Dennemarcken vnd Norwegen oc. Konig hochloblicher ge-
dechtnus vf die alten Schutz brief durch den erenuesten vnsem
Bruder Stififtsvogt in der Wiecke^ Radt vnd liben getrewen Ghristof
von Mu(nn)ichhaus6n vmb schutz, radt, trost, hQlffe, rettung vnd
entselzung ansuchen lassen, Vnnd aber nach ihrer KhO: M: thi^t-
lichen abgang vns vnd vnsem StifHen, dieweil die KriegsempO-
rung mit dem Erbfeindt dem Reussen. noch nicht gestillet vnd
wir vns daher sowol anderer arth eines vbertzugs befahren
mussen, das •vns bei der itzig regifenden Khdniglichen M: vmb
schutz vnd rettung femer freuntlich vnd vnderthenigst anzusuchen
von ndten sein will, So haben wir sambt vnserm Erwirdigen
Thumbcapittel vnnd erenuesten Redten vnd Ritterschafft die Eren-
uesten hocbgelarten vnd erbarn vnsere Redte, Gantzlem vnd liben
getrewen Claws Aderkass, Conradtin Baurmeister vnnd Heinrich
V:xkil wegen vnser vnd bemelts vnsers Capittels Redte vnnd
Ritterschafit vnsers Stififts Osel vnd der Wiecke an Hochgedachte
254
Khd: M: zu Dennemarcken vnd Norwegen oc. vnsern besonder
gelibten Hern Freundt Nachtbar vnd gnedigsten Konig vnd Hera
mil einer Gredentz Schrifi Instruction vnd mtlndlichen Werbungen
abgefertigt, bei irer KhO: M: schutz retlung vnd httlffe vns vnd
bemelten vnsern Stifilen zubearbeiten vnnd ausszubrengen, wie
sie darinne vermXlge irer Instruction mttglichen fleiss anwenden
vnd daran nichts werden erwinden lassen. Do aber hochgemelte
Khd: M: vf solchs vnser beschehen kegen erbieten, wie in irer
mitgegebenen Instruction begriffen, den schutz nicht geben, oder
sich vnserer Stifile mit rettung; hulff vnd entsetzung nicht annem^i
woit, wie wir vns doch zu irer KhO: M: eines bessem fireundlicb
vnd .vnderthenigst versehen wollen^ So geben wir hiemit vnnd
in krafilt dieses vnsers offenen Brieffs ine den obgemelten vnsern
Redten Cantzlern vnd liben getrewen sambt vnd besondem
volnkummen macht, gewalt vnd beuelich von vnser vnd bemells
vnsers erwirdigen Thumbcapittels erenueste Redte vnd Ritter-
schafit wegen vnsers Stifils Osel vnd der Wieck mit der RhO:
M: ferner zu handien^ sich zuuerpflichten vnd zuuerschreiben^ das
wir vor vnser Person von ynsere Taffelguetere der Khd: M: vor den
bewilligten schutz vnnd rettung iderzeit in berdringender noth mit
vnsern Hofdienem, so starck ais wir sonst vvegen den erbfeindt zu
feide zu schicken pflegen vnd vnser erwirdigs Thumbcapittel, eren-
ueste Redte vnd Ritterschafit von iron gttdtern mit souil gerdsteii
Pferden als sie vns vnd vnserm Stiffte ire Guedter zu uerdiensten
sdiuldig, alhie in diesen I^anden zu Lieflandt wider den eri>fiendt
den Russen oder wer ire Rh(5: Hf : in diesen Landen anfechten vnd
bekrigen wurde, den Rossdienst thun vnd leisten vnd irer KM:
M: also hinfuran wiederumb dienstwertig vnd der Ehron za
Dennemarcken vnd Norwegen damit vorhaft vnnd vnderwtlrffig
sein soilen vnd wollen, derselben bestes wissen vnd ir gedei
vnd vfnemen in alle wege trewlich befurdem helffen. Do aber
die KbO: M: daran nooh nicht begnttgig sein vnd den schutz
vnserer Stifite an sich nemen vnd bevniligen wurde, alsdan soUen
sie irer Kh(): M: vorschlagen vnd bewilligen, dass ire KhO: M:
nach vnserm thOtlichen abgang (:welchen der allmechtig , Godt
nach seinem Godtlichen wiilen schicken wirt:) haben soUe madit
255
vnd gewall, ire^ eigen wlHen vnd gefallens einen Bischoff vnd
hern des Siififtes zu benennen, welcheD vnser ^rwirdigs Thumb-
capitte], Erenueste Redte vnnd Ritierschaffl antzunemeD, vor iren
hern zu balien, zaerkennen vnnd demselben gehorsam zu leisten
schuldig vnd verpflicbtet sein soUen. Wurde aber solchs auch
nicht zulangen vnd bei irer KhO: M: mtigen stat finden, alsdan
soUen sie vfis aller eusserste, damit vnser Stifite geredtet vnnd
vnder des Erbfeindts des Russen Tyrannie vnd gewalt nicht
kummen mOge, sich erbieten, nach vnserm absterben der KhO:
M: zu Dennemarcken vnd Norwegen oc. vnser StifFt Osel genzlich
za vbergeben vnd vfzutragen/ damit ihres eigen willens zu handlen
vnnd zugebaren, so feme ire RhO: M: solchs bei dem heiligen
Rhomischen Reich, dem dis Stifit als ein Fflrstenthumb eingeleibt,
erhahen kann, dQch das ire Ehb: M: das Stifil vnd desselben
vndertbonen bei seinen alten Priviiegien vnnd befreiungen iassen
woUe. Do nun vf der wege einen, ess sei welcher ess woUe,
der schutz vnd schirm vnsers Stiffts bei irer Kh5: M: kont erhalden
werden, dartzu soUen obgemelle vnser vnd vnsers Erwirdigen
Thumbcapittels vnnd Erenueste Redte vnd RitterschafiPb abgefertigte
gesandten vnd verordnete volmechtige gewalthaber vnser vnd ire
gnugsame Volmacfat, gewalt vnd beuelich haben, den wir jne
hiemit vnd kraft dieses brieffs gegeben haben woUen. Vnnd was
die obgemelte vnser vnd vnsers Gapittels Redte vnd Ritterschafit
vnsers Stiffts Osel verordnete Volmechtige also bei der KhO: M:
in vnser vnd vnsers mitbeschriben nhamen vnd von vnsertwegen
in diesen sachen handlen, beschaffen, erhalten^ vorsprechen,
bewilligen, zusagen, thun vnd Iassen werden, das alles gereden
vnd geloben wir, Johannes obgemelt, sambt vnserm Capittel,
Redte vnd Ritterschafil bei vnsem fttrstlichen waren wordten,
gudten willen vnnd glauben stedt, vest vnd unverbrUchiich, jetzt
alsdan vnnd dan als itzt angeneme zu haben vnd zu halten vnd
dasselbst wirklich mit der that zu erfolgen, des zu mehrer vriLund
vnd sicherheit haben wir vnd vnser Thumbprobst zu. Osel her
Amoldt Vitinghoff dise volmacht mit eigen handen vnterschrieben,
die wir mit vnserm Sekret vnd bemelter Probst vnd etzlig von
den Redten vnd Ritterschaflft mit ihren angebornen Pitzschaften
256
versiegelt. ^Gegeben vf vnserm hause Arenspurg Montags den
zwolften Monats Tag Junii Nach Christi Gefourt im fiinfzehen-
hundert NeunuDdfunfzigststen Jare.
Johannes Episc: oeseliensis Ego Arnoldus Vilinkhoff.
ac Coron: manu Praeposit: oesel. manu
propria. mea propria.
M4I# 1560, Jan. 3. Oberpalen. — OM. Gotthard
Kettler an Burgermeister und Rath der
Stadt Reval. oHg. rw. r. a,
Sendet ihnen Jobst Schalreuter zu and empfiehit iho an Stelle des er-
schossenen Wolf Wigel zum Hauptmann des revalscheo Ffthnleins, welches
zugleich heimgeschickt wird.
In dorso: Anno b9 (I.: 60^ den 7 January R/)
Von Gotts genaden Godhart Meister Teutsches Ordens
zw Liefflandt.
V nsem gunstigen gnis etc. Ihr werdei ohn zweifel vnser schrei-
ben, so wir des erschossenen vnd vor Lays gestorbenen ewres
Fenlins HaubtMans halben ahn Euch kurtzbeuohr gelangen las-
sen, nhunmehr entpfangen haben. Aus was vrsachen wir aber
bisdaher von Euch daruff nicht beantwortett, konnen wir nach
nit wissen, zweifeln aber nicht, Ihr werdet derselben vnserer
billichen anfordening geburliche willfarung vnnd verfolg geben,
vnd haben demnach Jegenwertigen den Erbarn vnd Manhafllen
Man vnsem ]ieben getrevc^en Jobst SchalReutem nehen ewerm
Fendlin dahin nach Reuell gesendt vnd verordnet, Genediglich
ansinnend vnd begerendt, Ihr wollet Ihn vor ewres Stadt Fen-
lins HaubtMan annhemen vnd erkennen, vnd Ihn nach Rriegs-
gebrauich vnd wie einem HaubtMan geburtt^ ahn Besoldung vnd
4) Da im 4B, Jahrh. in Livland der Jahresanfang durchweg vom 4. Jan.
ab gerechnet wurde^ kann die DorsalnoUz in dieser, wie in der f&lgendem
Nummer nur auf einer FliichUgkeit des CanseUeibeamlen beruhen.
257
anderm ehrlich vDterhalten, damit er sich nicht allein vor sein
Person etwa zubeklagen, sondern Ihm auch hernach von andern
Rriegsleutten nichts verweisslichs mochte zugemessen werden.
Er bemelter ScbalReuter wird sich auch aller gebhur vnd be-
scheideoheit gegen Euch vnd Jedermenniglich Inn allem thun,
wie einem ehrliebenden eignet, zuuerhalten v^issen. Inn dem
werdet Ihr vnser billichen bitt vngezweifell stadt geben vnd
hierinn willferig erzeigen. Das wollen wir hinwieder vmb Euch
Inn aller guiten vnd genaden erkennen vnd beschulden. Datum
Ouerpal den .3. Januarij A° oc. Lx.
99S» 1560, Jan. 3. Oberpalen. — OM. Gotthard
Kettler an Bflrgermeister und Rath der
Stadt Reval. ong. bw. r, a,
Weil die Erzstiftischen gegen ihre Zusage nicht erscheinen, und er mit
seinem Haufen allein zu schwach ist, dem Feinde im Felde za begegnen,
ist ifD Kriegsrathe beschlossen, das Heer als Besatzung in die Festen zu
▼ertheilen. Daber sendet er ibnen neben den eigenen Knecbten nocb ein
FiibQleiD, das aaf den Dom gelegt werden soil, nnd bittet fQr dessen Un-
lerhalt gegen Bezablung zu sorgen.
in dorso: Anno 59 (l.: 60; Mandages post Epipbanias dni (Jan, 8.)
Vonn Gets gnaden Gothart Meister Deutzschs Ordens
zu LiefiQandt;
T nsern gunstigen gruss etc. Wir konnen Euch gnediger meinung
nicbt verhalten, das vns die ErtzStifftischen Inn Irem Ablzug ge-
wisslichen zugesagt vmb trent Circumcisionis Domini (c, Jan, 4.)
widerumb bey vns Im felde zuerscheinen, darumb wir dan biss
daher mit vnsern kriegsleuten zu felde verharret vqd gentzlichen
gehoffet^ die ErtzStifilischen solten Irer gethanen zusage nachkomen
sein, damit wir mit zusamen gesetzter macht Im fall der noth dem
Feinde abbrechen vnd widerstehen mogen. So vememen wir
aber aus Ihren schreiben allerhandt vrsachenn^ warumb Inen vn~
gelegen fur dissmal sich nicht bey vns finden zulassen, welchs
vns nicbt wenig betnibt vnd bekummert gemacht hat, vnd Inn
m. 17
258
solchem mangell nicht moglich, allein mit vnserm geringeti hau-
ffen dem Feinde Im felde zubeJ^nen. Derhalben wir mit vor-
gehendem reiffen bedencken vnd Rath vnserer semptiichen Rriegs-
Rethe erwogen vnd fur guth angesehen, vnsere kriegsleuih wi-
derumb Ion die Vhesten zur besatzung zulegen, vnd zusdudien
demnach Euch hieniit ein Fenlin knecht neben den Ewren,
welche vflii Thumb zuuerlegen verordnet, vnd nadidem die-
selben vorhin Prouianden vnd anders nach notturfft aus der Sladt
erlangt, Als ist nochmals vnser gnedigs sinnen vnd b^em, wo
dieselben kriegsleuth etwas ann kost vnd dergleichenn bedurffen
werden, Ir woUen die vorsehung thun vnd bestelien, daas sie
vonn Ewern burgern die kost vnd andere notturfftige dinge for
gelt vnd gebnriiche bezalung eriangeh mogen, Soilen auch vnd
werden Inn thadtlichem andringenn des Feindes (:welchem Gott
gnediglich steuren woite:) leib vnd blut bey Euch vnd gemeiner
Stadt, zu beschutz vnd verihedigung derselben lassen vnd vff-
setzen. Hierlnnen wollet Euch gutwiUig erzeigen vnd finden
lassen, So geschicht vns zu gnedigem gefalien, vnd wir saints
Inn gnaden vnd allem guten hinwider zubeschulden gneigt. Da-
tum Ouerpal Hitwochens nach Circumcisionis Domini Anno oc, Lx.
Addr.
3d6« 1560, Jan. 4. FeUin. ~ OM. Gotthard
Eettler an Bflrgermeister und Rath der
Stadt Riga. orig. st. 0. xi/, ss.
Neben dem Stadttdhnlein soli noch eines vom Heer nach Riga verlegt
werden, wie auch in Reval geschehen. Den Unterfaalt der Knechte nriSgen
sie gegen Bezahlang besorgen, wofUr diese der Stadt als Besatzung lOr-
derlich sein kdnnten.
In dorso: H. Meister. legt ein Fehnlin Knecht Inn die Stadt.
a: 60.
Von gets genaden Godhart Meister Teudtsches Ordens
zw Liefflanndt
Y nsern gunstigen gnis etc. Nach dem wir Inn Itzgeferticheo
zeitten vf vorgehend reifflich bedencken vnsere Stedt vnnd Ve-
259
sUiagen mil vnserm Rriegsvolck notwendig beseUen mussen,
Als haben wir Euch zu Cwrem Stads Fenlio nach ein Fenlin
voD den vosero zugeordnett, wie dena ebenmessig vnser Stad
Beaal gescheheiii Geoediglich begehrend, Ihr wollet dieselben
Knechi Inn die Stadt nhemen, Ihnen vor geburliche bezalung
faerbergen vnnd audere Notturfit verschaffen vnd werden lassen.
Des werden sie sich auch aller gebur gegenn Euch vnd gemeine
Burgerschafll halien^ vnd Im fall der Not als Ehrlichen Kriegs-
leuten eig;net, sich zuerzeigen wissen. Inn,deia werdet Ihr vn-
sere vnd gemeiner Lande hochste vnd eusserste gefhar beherzi-
genn, vnnd darinn gutwillig erzeigenn. Gereicht euch selbst
zum beslen, vnd geschicht Auch vnser zuuerlessiger Meinung.
Datum Yellin den 4. January Anno oc. Lx^
Sa7# 1560, Jan. 4. FelHn. — OM. Gfotthard
Eettler an BtLrgermeister und Rath der
Stadt Riga. ortg, st. b. xji, so,
Bitte, zwei ibrer Geschlitze zur Vertheidigung Oberpalens nocli linger
missen zu wollen.
in dorto: H. Meister. bittei kein beschwer zababen, dz er von E. B.
A* 60. Ratbs gescbttz .2. stlikh vff Ouerpalen bringen
lassen.
Von gotts genaden Godhart Meister Teutsches Ordens
zw Liefflanndt.
T nsem gunstigen grus etc. Nach dem wir neben anderen auch
das Hauss Ouerpal mit einem Fendlin knechte besetzett, haben
wir ij. Stuck Geschutzes von dem ewren, zu beschutzung des
Hauses daselbst, alda bleiben lassen, vnd begern demnach ge-
nediglich, Ihr wollet desselben nicht beschwer haben, sondern
mit vns zufrieden sein, so wollen wir Euch dieselben stuck zu
erster gelegenheit wiederumb verschaffen, oder aber^ da Ihr sie
so lang nicht entrhaten kontet, andere zwei derselben wyrde
dagegen zustellen. Daran thut Ihr vns, Itziger furstehuder ge-
17*
360
legenheit nach^ zu sonderm dancknhemigem gefallen. Datum
yeiid den .4. Januarij Anno oc. Lx.
Addr.
S98« 1560, Jan. 5. FelUn. — OM. Gotthard
Kettler an Biirgermeister und Rath der
Stadt Riga. oiig. st. b. xii, ««.
Der Rath wird gebeten, die Stadtknechte, die eben im Felde geslaoden,
anzuhalten, dem Johann Brunner die Schuld fiir im Lager voa demselbeo
gekauftes Gewand abzutragen, zumal der Erw^hnte sich durch seine Zu-
fuhr willfdhrig erwiesen.
In dorso: H. Meister Johann Brumer vmb die Knecbt Ihne zubezaleo
A^. 60. Anzuhaltten.
Vonn Gots gnaden Gothart Meister Deutzschs Ordens
zu Liefflandt,
V nsern gunstigen grass etc. Wir mugen Euch gnediger md-
nung nicht verhallen, das gegenwertiger der Ersam vnser lieber
Besonder Johann Prunner vns ciagend vnd mit beschwertem
gmuth zuuerstehen geben, wie das Er Ewern knechten Inn vn-
serm Feltlager gewandt vff Ir biilich begern verkaufit; vnd offl-
mal bey Inen vmb bezalung angefurdert, aber nichts nicht er-
langen konnen, Vns derweg^n vnderlheniglichenn vmb vorschrifil
ann Euch )3itten lassen, damit Ime zu dem seinen muchte ver-
holffen werden. Nun wir dann bedencken des guten Mannes ge-
legenheit, vnd das sein will mit der Nachfhur Inn vnser lager
guth gewesen, vnd Ime biilich das seine bezalt werden soil,
Als begern wir hiemit gnediglich^ Ir wollen Ewre knecht, so
das gewandt von Ime empfangen, dahin vndern'chten vnd halten,
vff das gedachtem Johann Prunner der erst pfenning mit dem
letzten furderlichsten vonn Inen erlegt vnd bezalt werde. Dorao
thut Ir der billigkeit gemess, vnd vns zu gnedigem angenemen
gefallen, Datum Velin den funfflen Januarij Anno oc. Lx.
Addr.
261
9S9« 1560, Jan. 6. (Reval.) — Btirgermeister
und Kath der Stadt Reval an den OM.
Gotthard Kettler. ong. Rev. r. a,
Durch die Nacbricbt» ein Reiterf^hnlein breche von Fellin nach Reval auf,
erschreckt, bitten sie den OM., ibre Stadt, die G^ste genug babe, mit
aller weiieren Einquartiening za verscbonen ; falls der OM. noch im Felde
za bleiben beabsicbtige, scblagen sie Weissenstein als den gelegensten
Lagerort vor.
Ja.ochwerdige grothmechtige Furste vnsere vnderdenige denste
syndi Iwer hochw. f. g. sampt schuldigem gehorsam Jeder tidt
thonorn, genediger her. Idt gelanget an vns vth gemeinem
geschrei; dat sick van Yellin af nha der Stadt Reuel eyne Fane
Rueier thobogeuen willens. Welckes vns thohorende, so deme
also, thorn hogesten boswerlick, sintemal vsy de Stadt Reuel
schonst vol volckes vnd den harrischen vnd wirlandischen Adel
vose Nabere vnd frunde ock sampt vnsern ouerigen krigeslueden
wedderumme anhero in de Stadt thokamen vermoden vnd nfcht
vthbliuen werden, dat wy keine mher by vns laten husen efte
herbergen konnen, ahne dat ock keine foderinge vorhanden.
Willen derwegen I. h. f. g. vnderdenichliken gebeden hebben,
so des wes vorhanden, alse wy vns doch nicht verhopen, de
wolle de genedige vorsehinge vnd enthlike affschaffinge in gcnaden
alter vederlikest don, darinith wy hirmede verschonet vnd ferner
nicht bosweret mogen werden. Iwe h. F. g. werdt sunst vter-
halben der Stadt Reuel, wor gerepte fane Ruter henne thouer-
leggen, radt finden vnd weten, Wortho wy vns also in vnder-
denJcheit eigenthliken verlaten wollen. Vnd were well genedige
furste vnd here vnse getruwe vnd wolmeinende radt, so I. h.
f. g. noch Ohr Lager tho felde thoholden in genaden bedacht,
Dat I. h. f. g. datsuluige tho Wittenstein angeslagen vnd geholden
hedde. Dan wy keinen boquemeren ordt, als euen dessen, vor
I. h. f. g. itziger tidt gelegenheit nha, by vns bodencken konnen,
Dat erkenne godt. Welckes wy hirmede In 1. h. f. g. suluest
genediges bodencken gestellet wollen hebben vnd syn dersuluigen,
bonefienst wunschinge eynes gelucksaligen gesunden vnd frede-
liken Ja enthliken saligen nyen Jaros so wol genedigen victorien
262
wedder den viendt, bohechliken willeo vnd angeneme deosie
thoerwecken Ider tidt mher dan wol geneget, De wy hirmith
godtliker almechticheit getruwelick don bouelen. datum oc. den
6 January A« 60*
I. H. P. G. gehorsame vnderdanen
Burgermeister vnd Radtmanne der Stadt Reuell
Dem Hochwerdigenn Grothmechtigen Fursten vnd
herenn hern Godert kettelern Meistero des ridder-
Hkenn datochenn Ordens iho Lifflandt voseretn
geoedigenn hereon
Doi SchreibeH war ber&iU gefaltei und nUt der Address0 vert^^en,
jedoch finversiegMi und al»o wichi abgnendet.
S62« 1560, Jan. 9. Lemsal. — Hans Grutzmann
Hauptmann der rigaschen Enechte an
Burgermeister und Rath der Stadt Riga.
Orig. S$. B, XIU 47.
Vom OBI. von Oberpalen mit seinem F&hnlein nach Riga gesandt, wlirde
er gem rwei Tage vor den Knechten in der Stadt eintreffen, um mit dem
Rathe die nOthige Vorsorge zu treffen. Da der Feind aber in Ronnebnrg
atehe — Knils Peter aach den Befehl haben soil, Riga za belagera, ^
wolie er sich nicht von seinem Haufen trennen, um ihn vor dem Zer-
sprengtwerden zu sichern.
M dorto: Hanns Greuzman Heoptman schreibt wie es mit dem Feind
stehe. 1560.
Alynenn dennstt altidtt the vornn Erbarnn vnnd wollwisenn
herm. Ick kann I. E. W. nicht vorholdenn, wy datt mi mynn
g: f: vnnd her vann ouerpall mitt Samptt minem vnnd I. E. W.
Fenlinn kuechtenn Ilich dorch doch vnnd Nachi affgefertigett hett
nach I. E. w: Stadt rige tho begeuenn, vnnd binn des nu mytt
beidenn fenlinn als gisterenn datto tho lemsenn angekamenn
Vnnd gedenckenn vnsernn thoch Jo er Jo leuer na rige mitt
denn knechtenn bogeuen. So kann Ick I. E. W: nich vorhol-
denn, wi dail Ick my gerne vann denn knechtenn einn dach
twe tbo fornn ann 1. E. W. erfogenn wolde, dar mitt menn
263
aiJe hendele der knecfate yudcI erer legere haluenn Da I. E. W. ge-
fallenn mochte vppett alerforderligeste geslichtett hebbenn. wellich
Idtzundt nich geschenn kann. denn der Fienndi gewaldich ber aDn
drengetl Vnnd brent vmme runneborch armes (Errm?) vnnd
denii ortt herinner vnnd dar Suluest Is knese peter bi vnnd'Idl
gescbrey geitt datt der Suluige knese peter bouell hebbenn sail
de stadi rige tho boleggenn. des late Ick nu Inn Sinenn wer-
denn bliuenn Ick werde auerstt bi denn knechtenn bliuenn,
vppe datt he nu de knechte vngetrennett lett, wells godt affwen-
denn wolle. ann mich vnnd I. E. W. bouelhebber Sail nenenn
flitt gesparett werdenn. wellss dit minn Schriuent Ick I. E. W.
nich hebbe vorentholdenn konnenn. I. E. W. willen mich Sulchs
thom bestenn dudenn. gade boualenn. datum Ilich lemsenn denxst-
dach nach trium regum Ac Ix.
I. E. W. williger
bans Cnitzmann hopmann
DEim Erbamn vnnd woHwisen bernn burgemeisterenn
vnnd radtmannen der Stadtt riga minenn gunsttgen
bernn dennttliob tbonn handenn
563 . 1560, Jan. 13. Burtneck. — OM. Gotthard
Eettler an Bttrgermeister und Rath der
Stadt Reval. oHg. Bev, a. a.
Yerlaogt ein Zeugniss fdr seinen SecreUr Salomon Henning, dass derselbe
nacb seiner Ruckkehr aus Scbweden sicb keinerlei Scbntttbreden gegen
den alten Oil. Wilbelm erlaubt babe, wie derselbe, auf angeblich aus
Reval empfangene Briefe gesttitzt, bebaupte.
In dorso: den 18 JanuarlJ Anno 60 R.
Venn Gottes gnadenn Gothartt Meister Teutsches Ordennss
zu LiefQanndtt.
T nsernn gunstigenn gruess etc. Wir mugen euch gnediger mei-
nung nicht verhaltenn, das der Achtbar vnnd Wolgelartt vnser
Secretarius vnnd lieber Getrewer Salomon Henningk bel dem
264
Hochwirdigen Furstenn vuserm Inbesondemn geliebten hem vnod
Yatter bierbeuorn In verdacht gerathenn, der vhrsacheno, als
solte ehr sich an etzlichen enden vnod orthern Jegenn S. L. Dicht
aller schuldigenn pflicht vnnd vndertheDiger gebhur verhaltenn,
sondem dieselb, vergessentlich gedachler seiner pflicht, mitt
schmach vorten aogegriffenn habenn. Daruff dan auch vor wei-
nig tagen Inn Jegenwertigkeitt vnser bemeiter vnser Secretarius
vonn I. L. eigener person vfi^ vnser fleissigs anhaltenn, damiU
man einmhall zum grunde gelangenn muge^ desshalbenn ange-
sprochenn. Weil sich aber gerurter vnser Secretarius seiner vn-
schuldtt zum hochsten berufl vnnd I. L. Inn vnserm vnd vnse-
rer Rethe beiwesenn vmb gnedige erklerung, woher die gefaste
vngnadt vnnd argwhon entsprungenn, auch wher der angeber
gewesenn, vndertheuigs fleisses ersucht vnnd gebethen, damit
ehr dieselb seine vnschuldtt notiurfiliglich zuverandtwortteon,
Alss halt Ihme dahmhals vonn S. L. nichts anders zur andtwortt
beJegenen vnnd wiederfharenn mugenn, dan wie S. L. vonn der
Stadtt Reuhell hierbeuor schriflle bekommen, darinn angezeigti,
welcher vergessenheitt gerurtler vnser Secretarius In seiner wie-
derkunfil auss Schwedenn bei euch I. L. an Ihrem Furstlidien
nhamen verunglimpft. Nhun wissenn wir vnnss woll zuberich-
ten, das ehr euch nach volendung seiner Reise Inn Schwedenn,
worhin ehr vnnss vnnd euch zum besten abgefertigtt, daselbsi
zu Reuhell angeredett vnnd alien bescheitt^ wie es der ange-
haltenen vnnd gefangenen Freibeuter halbenn zu Stockholm ver-
bliebenn, vertrawlich offenbartt. Das ehr aber hochgedachtes
vnsers geliebten hern vorfharn anders alss In allem besten vnd
der gebuhr, sowoU bei euch alss sonst Idermenniglich Jhe vnnd
allwege gedacht, auch das Jenigst Ihm vfferlegtt mitt .trewem
fleiss nach vermugen befurdertt| kontte ehr mitt guttem gewis-
sen vor Gott vnnd der gantzen weltt darthun vnnd bezeugenn,
vnnd solte Ihm auch desshalben vonn keinem, wess Wirden,
Standts ader Condition ehr auch Immer sein muchte, gutt ge-
than vnnd erwiesenn vverdenn oc. Wie aber nhun dem alleO;
weiln wir gedachts vnsers Secretarien langwirige trewe dienst
Jhe vnnd alweg genugsam vormercktt, hatt vnss solche beschul-
r
265
digung nicht weinig befrembdett, vnnd erachten notigk seio^
das Ifame schrifitliche zeugnuss zugesteliett^ damitt ehr Sowoli
bei S. L. alss Idermenniglich seine vnschuldt In demselben felsch-
lichen angeben klarlich dar thun muge. Begern derhalben hier-
milt von euch gnediglichen mitt ermhanung ewrer pflicht, damitt
Ihr euch vnlangst vnss verwant gemacht, Ihr vnss vnseumblich
schriefftiichen schein vnd beweiss vnter ewerm Stadtt Siegell
zuschickett^ Was vor Rheden vielgedachter vnser Seer. Jegen
each In seiner wiederkunfil aus Schwedenn allenthalben gefhue-
rett vnd ob ehr auch hochgemelts vnsers geliebten hern vatters
anders dan Inn allem besten gedacht. Dan do ettwess von
Dime, alss wir nicht hoffen, geschehen, wolten wir darob nicht
allein einen missgefallenn tragen^ Sondern auch gebuerliche ani-
madnersion ader einsehen anzuwendenn wissenn, damitt von den
vnsem andem nicht das zugetriebenn werde, welchs wir, vnss
zogeschehenn, niemants geme mitt willen gestattenn woltenn,
An dem geschtcht vnsere gefelh'ge Meinung. Datum eiligk Burt-
nick den 13 Januarij Anno oc. Ix
(eigenh,:) Goddertt Heyster
myn eygen Handt
llich lilch llich durch tagk vnnd nacht bey gewisser reitender
post vortzuschicken bey leibes straff, biran merglicben gelegen,
Addr.
266
963« 1560, Jan. 28. Riga. — OM. Gotthard
Kettler an Bflrgermeister nnd Bath der
Stadt Reval. Orig, Rev. R. A.
Tr^stet wegen der LubischeD Drohung in BeiredT der genommenen Giiker.
Der KOnig von Polen, dessen Gesandte gerade in Riga seien, gedenke
sich der Sache anch anzunehmien. Am 18. d. Mts. sei der Feind wieder
mit grosser llacht and grobem GeschUtz von Plesskau an^brocheD. Ste
wUssten ja, wie gem er, der OM., ihm im Felde begegnet w&re, and wem
die Scbuld des letzten Riickzags beizamessen. Mit Polen sei er endlich
so weit gekommen, dass der KOnig zom Angriff sohreiten wolle. JeUt
soUten sie nur ihre Stadt treulich bewahren.
in iono: Anno 60 den 4 febraarij R.
Van Gottes goaden Godhartt Meister Teutzscbs Ordens
zu lieflaodti.
VimserD guoBiigen grus etc. Was Ir an vns der lubischen hal-
ben, nebenst vbersendung derselben Irer firiefe Copiea (s. No.
SMS und SS9)j habtt gelangon lassen^ das haben wir vou Jegen-
wertigem zeiger Empfangenn vnd den Inholi daraus nadi der
lenge ailerzeits verstanden. Nhun wolten wir Euch gern Ilzun-
der zur stundtt drauf mit geburlicher vnd notturftiger Anihwort
beiegent haben, wan vns nicht dran der polnischen Gesanten
ankunft, der dennischen post Jegenwertigheit, Auch andere mehr
trefliche dieser Lande geschefte, welche allsamptt vns eben die-
sen tag vbereilen, vnuerbeigencklichen gehindert vnd abgehalten.
Wir sein aber nichts dieste weniger beneigt, Euch zu erster vnd
furderlichster glegenheit durch vnsere post dieser dinge halben,
wie wir vns mit der kon: Mtt: zu polln oc. dessen eingelassen,
volnkomen bescheit zukomen zu lassen, darmit Ir Euch mit
Ewer Antwort auch darnach mueget haben zu richten, nidit zwei-
felende, weilln sich Ire kon: Mtt: hochstgedacht, Alls ein mituer-
wanter des kreigs, kegen den Musskowiter sulcher nachteiligen
schedlichen zufuohr vnd derselben Gutter Arnsterung ^dencken
mit anzunemende, Auch deshalben die Romische kaeiserliche
May: vnsern aller Gnedigsten Hern durch die Irigen vmb ab-
schaffung freundlichen ersuchen lassen, Ohn das wir vns auch
in sulchen dingen In allewege zu Rechte erpicten thun: Es
267
wehrden die Lubischen sich numehr eines andem vnd bessern,
Alls Ire schrifte mitbringen, bedencken, vnd nichts tedlichs ke-
gen vns ader die vnsern Attentirn oder verhengen. Zu dem
muegen wir Euch in gnaden nicht verhalten, das dieser lande
Feindt der Masskowiter abermais In wircklicher tadtt die lande
zubetniben, wie ehr dan den vergangenen Achtzeihenden tagk
dieses Mants roit grosser heresmacht vnd Grobem Geschutz von
der plesskaw nach diesen landen vs vnd abgezogen sein sail.
Ob wholl wir nhu well vor vnsere person nichts liebers gesehn,
den das wir dem veinde einhelliglichen Im felde hetten muegen
belegenen, so wisset Ir Euch doch well zuerlnnem, ahn wehm
in diesem der mangeli geweseu; das es an vns vnd den vnsem
nieraalls gefeilet ader gebrochen, vnd also nothwendig die vhe-
stungen zubesetzen, weilln wir alleine Achienzigk tausent anzu-
greiffen zu schwach verursacht worden. Nichts desto weniger
haben wir mit Hocbstgedachter kon: Mtt: so weith mit schriften
aach sonsten In andere wege gehandelt, das sich Ire kon: Mtt:
nom^r In den anzugk begeben, der trostlichen boiiiung vnd
zuuersicht) Gott der Allmechtige wehre seinen seigen vnd gnade
verlehnen, das dardurch des Feindes Gwalt zurugk gehalten wer-
den muege. Begem demnoch von Euch gnediglichen, Ir woUtt
Euch als Christen In dis Jegenwertige Creutz zu schicken wis-
sen, vnd Euch dieselbe vnser Stadt Reuhell mit Rath vnd Tadtt
der andem dohin verordenten kreigsleuten treulichen lassen be-
uholln sein. Werden wir diesen vberigen anstos des veindes
erdulden, soil es hernachmalls mit Gottlicher -hulf kein noth mehr
haben. Dran wir es dan an vnserro Eussersten vermugen vn-
gespart leibs vnd lebens nichts wollen erwinden lassen, welchs
wir Euch vf ewer schreiben zu gnediger Anthwortt in eill nicht
haben verhalten soUeni vnd thun euch hirmit dem Allmechtigen
In seinen schutz beuheiln. Datum Riga den 28^° Januarij. Anno Ix
Addr.
268
ft66« 1560, Febr. 8. (Reval.) — Bflrgermeister
und Rath der Stadt Reval an Bflrgermei-
ster und Rath der Stadt Riga.
Orig. St. B. XII, 40.
Uoter Schilderang ihrer kUmmerlichen Lage bitten sie am Nachricht liber
die VerhandluDgen mit den polnischen Gesandlea, 'wie Uber die Bespre-
chungen zwischen deu Landesherren wegen der Milnze.
In dorso: Reuel. bitten vmb zeitung, vnd klagen vber Iren Kiimmer-
A®. 60. lichen zustandt.
Vnseren frunthlikeu gruth vnd wes wy sunsth raher leues vnd
gudes vermogen thouorD; Erbare vorsichtige vnd wolwise herenn,
besundere gunnere vnd guden frunde. Idt gelanget an I. erb.
w. vnse frunthlike bidden vnd guthlike ansynnen, de woUen
vns doch naberliken verslendigen vnd schriftliken kundt don,
wes doch itziger tidt bi I. erb. w. allenthaluen vorlopt vnd
vorhanden, sintemal by densuluigen de polnische gesanten vnd
dennische post vorhanden, vnd vnuerborgen, Dat wy noch lei->
der gade geklaget In swerem bedrucke moye vnd hertzleide we-
gen der manchfaldigen Rueter vnd knechte, de wy vnd vnse
schamele borgerschop gantz vnd gar naringlos sittende nicht ahne
merckliche grote vnkost vnd hogester besweringe bi vns in
der Stadt holden vnd mith nottorftiger versehinge versorgen
moten. Dar wy doch nicht konnen efte mogen weten, wo lange
edder kort wy noch boneffenst I. Erb. W. in desser grotenn
vnkost vnd befaringe sitten vnd biiuen solen, Efte ock Jenich
trost vnd erreddinge bi Jemandes vorhanden, dar man sick ge~
wisse negest gade thouerlaten. So wol ock, wes van vnseren
gnedigsten vnd g. heren nhu nha langem vnd vele radtslagen
binnen I. e. w. Stadt Riga der Munte haluen enthslaten, wes
man sick nhu mher einhellichliken ahne femer vnlust nhadeil
vnd schaden darinne thouerholden. Solckos gereket vns tho
sonderem angenemen dancknamigen gfallen vnd willen nicht
twiuelen I. e. w. werden sick doran nichtes vorhinderen laten,
sonderen velemher dat Jennige so vnser naberliken verwanfe-
nisse gemote gunstig betrachten, gelick I. e. w. geme segen vnd
269
wolden, dat ohnen van vns nabeHiken boscheen vnd wedder-
faren solde. vorschulden wy Jegen I. e. w. gade beuolen Jeder
iidt gerne. datum den viij feb. anno 60. Mith bit eyner schrift-
liken andtwort bi iegenwordigen *
Burgermeistere vnd Radtmanne der Stadt Reuel
AOdr.
671« 1560, Marz 4. — Mflnzedict des EB.
Wilhelm. Cop. R, a. Schr. K, Fach 45.
Monetaria. Fasc. 7.
tn dorso: pub: edictum
ErtzbischopfiT wegen der Muntz. Ao 60
V on Gottes gnaden, Wihr (Wilhelm Ertzbischotf) zu Riga, Marg-
graff zo Brand(enburgk thun) hierroit zuuornehmen alien vnd
(Jeden) vndersassen vnd einwohnern vnserer (lande)
auch sunsten menniglichen wes standes (sie sein) muegen, Nach-
dera aagenscheinlich . . ^ In was mercklichen schaden,
naehteil (vnd) abgang diesse lande von wegen vnorde(nung] der
Muntze geratben, vnd der gemeine nutz, aucb die armuth vor
andern Jhe longer Jhe mehr beschweret worden von wegen etz-
Hcher schendtlicher wucberer, weliche nicht alleine ahne vnser
als der Ordentlichen Obrigkeit wissen vnd willen den thaler
vnd andere goldt vnd Silbernmuntze zu Ihrem eignen vortheil
vnd nutz eigens jnuetwillens steigern, setzen, vnd aussgeben,
vnd also den gemeinen man tegliehen vnd mercklichen vber-
setzen, vnd beforteiln, Sondern auch, welichs doch offentlichen
wieder den ersten erfundenen nutz vnd gebrauch ist, aus der
muntze eine wahre machen, allein Ihren Geitzwanst zufallen,
auch vnser vnnd diesser lande muntze aus den landen vorfuh-
Ten, vnd alio wahr, wie sie selbst wollen, geben vnnd vor-
kei^ffen, vngeacht, das Godt der Almechtige von einen Idem
den gehorsam, die Hebe des nehsten, vnnd die billigkeit ernst-
lichen erfurdert, Als konnen, solleu; noch mOgen wihr solicher
hohen trefflichen beschwerung^ nachteiligen vnnd abgang
270
lenger zusehen, Vnd ist . . . . nt an einen Idem vnser enisUicber
beuelich, erbieten, setzen, vnd wollen audi ernstlich, das c4a
Ider die goldt vnd Silbern mttntze keiner andern gestalt noch
teurer dan wie sie nachuolgend ordentlichen werdirt, vnd ge-
satzt ist, aussgebe, noch empfange, noch aussgeben ader em-
pfangen lasse, biss zu vnserer femern ader kunffligen ordnung,
bei vormeidung vnser vngnad, vnnd vorlust dreissigk Vngari*
scher gulden, so ofit vnd viel hier wieder gehandelt^ den einea
theil vns, den andern dem Jenigen, den er zuubersetzen ge-
dachte^ vnd den dritten theil deme, der vns den vberfahrer
ader vorbrecher nahmkundig macheu wirdt, vnablesslichen zu-
entrichten vnnd zubetzalen. Doch soil diesse ordenunge nie-
mandts schaden ader abbruch thuen, die Ihr geldt vor diesser
zeit' vff Jherliche Rente aussgethaU; noch auch den gemeinen
dienern, die Jarlich Ihre billiche noturfft haben sollen. Es soil
auch hiermit ernstlichen vorboten sein, das geldt hinfuro fur
keine wahre zuachten ader zuuorhantiren, vnd gebieten vnsem
Muntzmeistern bei den pflichten, damit sie vns vorwandt, vnd
bei dem hochsten, das sie hinfuro ahue vnser vorwissen vnd
willen keine andere Muntze schlagen dan schilling, ferding, vnd
halbemarcken kom vnd schroUi, welichs
schillingen, ferdingen, vnd halbemarcken gefunden wirdt,
dan furst vnser Inbesonder gelieb(ter Freundt) vnd
Nachpar H. Godthardt ke(ttler D. 0.) Meister zu lifflandt die
Neue (Muntze?) In Ihrer L. Stadt Reuel gentzlich gestellet, Also,
das dieselbe femer soil gemuntzet werden, Vnd so sich auch
einer ader mehr vnderstehen wurde, diesser lande Muntze den
landen zu nachteil vnd schaden aus den landen zufuhren, der
soil an ehr, leib vnd gudt von vnns zum hochsten gestraflU wer-
den^ bei welicher straffe sich auch niemands vnderstehen soil,
ahn getreidich, kom, ader anderer vorbothener wahre etwas auss
diessen landen zugestatten ader zubringen, Vnnd der vnns In
solichem die vberfahrer betzeigen wirdt, gegen den wollen wihr
vnns mit alien gnaden vnd sonderer vorehrung ertzeigen, Vnd
wihr selzeU; ordnen vnd wollen auch ernstlichen, das ein Ider
seine wahre vmb einen ziemlichen gewin gebe, damit wihr nicht
271
vorursachel werden, auch In solichen gebuerliche straffe vorizu-
ndmen, Nach weiichem allem sich ein Ider wirdt haben (zu
ridi)ten. Vnd soil solichem (edict) nach der portugaleser vor
fautx, der Bossenobel vor xviij, der hinrichs Nobel vor xvj, die
Corsaten vor xyj, der alte Englott vor xij, der Neue Englott vor
xj, der orth von portugaleser vor xvj, der Nimwegsche Ducate
vor xiiij, die duppelte Realn vor xj, die balben Realn vor vj,
d^i Vngarisdien gulden vor viij, der Creutzgulden vor vij^ die
Crone vor vj. Ein goldtgulden vor v. Ein Embder vnd kei-
serguiden vor iiij, Ein Dauidts vnnd Ridergulden vor iiij, die
philipsgulden vor x, die Neue Ridergulden vor iij, den horn-
gulden vor ij vnd die Neuengulden vor xj mrk.; den thaler vor
X mrk., eine halbe mrk. vor xxijij sh., Ein ferdinck vor 12 sh.
Ein schilling vor iiij den., Ein alt ferdingstuck vor xx sh. Ein
schock littawisch ix mrk. vnd ix sh. Ein schwedisch markstuck
vor 1 mrk viij sh., der klipping der ein herfn gulden genandt
wirdt, vor ij mrk. xxiiij sh., der philips thaler vor vj mrk
(der) Silbem keisergulden vor iiij mrk ge-
geben vnd empfangen we(rden. Dess zur) vrkuud haben wihr
diessen br(ieff mit) vnserm Secret besiegelt vnnd (mit) vnsem
eignen handen vnderschrieben. Datum iiij Martij Ao oc. 60.
S78# 1560, Mfirz 24- — OM. Gotthard Kettler
verleiht dem Hauscomthm* zu Biga Jasper
Sieberg zu Wischlingen einen Erug beim
Schlo88e Eirchholm.
Perg. Orig. St. A. No. 7. Caps. C.
In dorso: Priuilegium Mag. Gothardi Ketleri.
pro Jaspero Sieberg, tiber ein icrugsteht im Kircholmi8Cheiif
Sontags Letare. 1561. (He I)
Y onn Gots gnadenn Wir Gothartt Teutschen Ordenns Meister
tzu Lifflande tho kundt bekennen vnnd bezeugenn || mith dissem
vnserem offenen versegelten breffe fur vnns vnsere nachkommen
vnnd Idermennichlichen, datt || wir dem Wirdigen vnd Erentfesten
272
hem Jasper Siberch tzu Wischlingen YDserm hus Cumpihur zu
Rige II gegundt vnnd gegeben hebben, wie wir Ime auch hirmil
in kraSt dusses breffs gonnen vnd geuen, Den kruich fur vnse-
rem huise kerckholm negst far der porten abn dem wege vp
de rechte handt wan man nach dem haeckelwercke geidt, mil
alle seiner zubehor vnnd gerechticheit^ a]s garten, ackern, heu*
slegen, holtingenn^ busschen, birsen (Saatfurchen) , vehedrifflen,
weiden, visscherien, frier kauffmanschafil vnnd krogerie mit
allem nutz vnd bequemicheit, wie denselben kruich seliger Bemdt
kock genandt klein, vnd sein Erbe von vnseren furfarn seliger
gedechtnisse vnnd vns Inne gehadt vnd zu Lehen gedragen heb-
ben, ahne eniche plicht, denstbarheidt vnd seruitutt, vnnd mach
gemelter her buss Cumpihur hinferner obgeschribenen kruich
mith aller seiner zubehoir nutz vnd bequemicheit besucht vnd
vubesuchty wie datt namen hebben kan oder mach, zu seinen
henden nemen, darmit don vnd laten alse mit seinem egenen
properen gute ahne vnser, vnserer nachkommen ader Jemandes
Inrede vnd verhuiderunge Des wir Ime hirmit fiiliigen gewalt,
vnd sulchen kruich mit aller seiner zubehor Erblich vnd egen
vbergeben Des tzu vrkundt hebbe wir Meister obgemelt vnser
Ingesegell ahn dissen breff wissentlichen doin hangen, De gege-
uen ist des sontags Letare Im Jare na Christi geburdt Dusent
vififhundertt vnd Im segstigstenn
(In spatio eigenh.:! Goddert Meyster.
273
^lUL. 1560, Marz 30. Riga. — OM. Gotthard
Kettler an Burgermeister und Rath der
Stadt Reval. ong. Rev. r. a.
I Der schwedischen Gesandten zu Reval Forderung um Wiedergabe der auf
ftchwediscbem Gebiet genommenea Schiffe boffe er bis zur Ruckkehr sei-
ner Boten aus Scbweden binzubalten. Der Vertrag mit Preussen sei ge-
' schlossen und er erwarte auch Kraut und Loth von dort. Bis zu dessen
Ankunft mdge der Rath das Haus Weissenstein mit Pulver versehen, da
der Feind sich dahin begebe. Das beiliegende Mandat soil publicirt werden.
Der KOntg von Polen wird zum 21. April seio Kriegsvolk versammelt haben,
daher man auf tapferen Widerstand gegen den Feind hofifen kdnne.
In dorso: Anno 60 frigdages post Judica (Apr. 6.) R.
Von gots genaden Godhart Meister Teudsches Ordens
tzw Liefflandt.
Vosem gunstigen grus etc. Ewre schreibenn haben wir ent-
pfangeD vnnd den Innhalt allenthalben, wiewol vngern, ver-
nhommen. Was wir nun ahn die Koniglichen Stadhalter dess-
halben gelangen lassen, das habt Ihr aus Innliegender Abschrifft
zuersehen, vnd seiud der zuuersicht, sie werden vff solch vnser
bittlich vnnd billiches ansuchen mit der angefangener harten
Postulation bis vf vnserer Gesanthen Ankunfift anhalten vnd zu-
frieden sein. Dann wir warlich vngern wolten, das Ihr vnser
Bestellung halben Ihnn Muhe, sorge vnnd gefhar gerhaten soltett.
I Vnnd wir seind geneigt mit gottlicher hulif zum furderlicbsten
bei Euch zu sein vnd diesen vnd anderen Irrigen gebrechen^ so
viel muglich, abzuhelfen.^ Vnter dess werdet Ihr euch hiemach
zurichten vnd den Schwedischen Secretarien abzufertigen wissen
oc. Wir wollen Euch auch gnediger Meinung nit vorhaltenn,
das der Preussische handell, gott lob, getroffen vnnd dahin ge-
richtet, das wir vnter anderm Auch Kraut vnnd Loth von dar
gewertig sein. Weiln dann eigne zeittung verhanden, wie sich
der Feind ahn die nachgelegene orth daselbst vnd sonderlich ahn
Wittenstein zuuersuchen furhabens, vnd aber demselben Hause
ahn Puluer gros mangel: Als thuen wir Euch hiemit genediglich
aniangen vnnd bitten, Ihr wollet vns mit etlich Tonnen Puluer
guttwilig entsetzen^ vnnd dasselb vnuerzuglich dahin vff Witten-
m. 18
274
stein sendeD) Das woUen wir Euch danckbarlich von dem Preus-
sischenn Puluer mit dem ersten wieder legen, vnd daneben Inn
genaden vnd allem gutten zuheschulden, nimmer vnderlassen.
Datum Riga den 30. Martij A^ oc. Lx.
Aus was bedencklichen vrsachen wir Innliegendes Mandat
fertigen Jassen, das habt Ihr darauss zuersehen^ vnd begem ge-
nediglichy das Ihr dasselb Inn ewer Stadt Publicirt vnd^ wie
gebreuchlich, otfentlich anschlageun lasset. Geschicht vnser zu-
uerlessige vnnd ernstliche Meinungk.
Hirneben wollen wir Euch genediglich nit verhalleD, das
wir diese Stund zeiltung erlangen, das die Kon: Mt: zu Poln oc.
vf den ersten Sontag nach Ostern (Apr. if.) Kriegsvoick an ge-
wisse(n ortem) beisamen haben wird, Da(durch wir) also ver-
hoffen, es werde (dem) Tyrannischen feindtlichen vorfhaben) Mann-
licher vnd tapf(erer wider)stand geschehen.
Addr.
Die Einlagdn s. No. 575 und 576.
S78# 1560, April 4. Tarwast. — Der alte OM.
Wilhelm Fflrstenberg an BOrgermeister
und Rath der Stadt Reval. ong. rw. r. a.
Klage iiber die vielen ungerechten Schmtihungen und Verl&umdungen, die
er trageb mttsse, wogegen sein Verfahren den Beweis liefere, dass er,
ganz selbstlos, nur zum Besten des Landes und nach dem Willen der
Gebietiger gchandelt habe. Seine Verwandten Gotthard und Jest Fiirsten-
berg seien von ihm beauftragt, auf dem jetzt zu Riga versammelten Or-
densconvent filr Herstellung seiner Ehre und Aussetzung eines geziemen-
den Unterhaltes Serge zu tragen (cf. hierzu &chirren, Qu9U. IV. No. S4§
und 54$).
Von Gottes gnaden Wilhelm alter Meister Teutzsches
Ordens zw Lifflandt.
V nsem gnedigen gruess etc. Wir haben Ewer schreiben die-
ses Datumbs von dem Achtbarn vnserm diener vnd lieben ge-
275
IreuweD Frantz Jerichenn eiupfangenn ^)
Der kunischafft halben aber zweififeli yds nicht, Ihr habei
euch zuerlnnern, welcher massen sich etliche personen In negst
vorflossenem Sommer zu Reualh gegen vns mil allerlei laster-
woiienn eingelassen. Alss vns aber dieselben nicht vnbillig zu
gemut gegangen, vnd Itzigem Regierenden herm Meister zuer-
kennen geben, vns auch hir vff von S. L. zugeschrieben wor-
den, weiln sich Engelbrecht von der Lippe seiner heuptman-
schaflU entiedigt vnd aus diesen Landen zubegeben bedacht were,
das wir vnsere zuspruche gegen Ihme volfurenn w^olten, alss
achten wir, das wir vns mit gulem fuge vnd billicheit vmb die
kuntscbafilen beworben habenn. Wir mussen aber Golt dem
almechtigen ergeben, wess vns vnd vnserm diener obgedacht
dess halben zugefugt vnd wollen mit demselben zeugen^ das wir
niemaiss zwitracht vneinigkeit oder Ichtes anders, dan allein
was diesen Landen zuerrettung gedienet, Ssouil Imer In vnsem
krefRen vnd vormugen gewesen, gesucht; Ja wir haben auch
die Regierung, weiln (:wie vorgewant:] ohne das die Lande
nicht zuerrelten weren^ gar willigkh'chen vbergeben vnd erbitten
vns nochmals alle das Jenige wess \iiserm Erenstande Imer vn-
uorletzlich sein magk, vngespart leibs vnd gutes vmb dieser
Lande Itzigcn bedruck willen zu leisten, Doher wir auch
bewogen worden, die wirdigen vnd Emtvheste vnsere bluts-
freunde den Cumpan zw kerckhuss herrn Goddert vnd herm
Jost Furstenberge ahn die semptlichen herrn gebietiger Itzo zw
Riga vorsamlett abtzufertigen, Inen die vrsachen, was vns zw
anhaltung der vnderthanen Eitserlassung vnd der Siegel, des-
wegen etlicher vnwille erwachsen, vorvrsachen thete, zuberich-
ten, alss nemlich, Sso wir kunffligk von der Ro. key. May: vn-
serm alter gnedigsten herm, aldar vnsere pflicht noch heutiges
tages stehet, beschuldigt wurden, wie dan bereits allerlej Im
Reiche gesprengt werden soil, alss hetten wir In zeit der nott
/; Der Anfang und ScMuss des Schreibens behandelt ganz private An-
gelegenheiten.
18*
276
die RegieruDg zum hochstem nachtheil vnd beschwerung des heili—
gen Reichs vbergeben vnd die vnderthanen In Irenn beschwerten
vnd bednick sleeken lassen, wolte vns von Inen vrkundt vnd
bev^eiss notigk sein, welcher gestaldt wir hiebeuorn durch ein-
helljge ordentliche walh zur Regieninge kamen, vnd das wir
auch dem Regiment nicht anders dan auffrichtigk zun Eren vor-
gestandenn, Ssowol auch was roassen wir vff vilfaltiges anhalten
die Regierung vbergeben vnd abtreten mussen, Vnd letzlich weiln
vns ein Erlicher vnderhali zw vnserni Furstlichem gemach vor-
sprochen, das solchs, seintemalh wir vns von diesen beiden In
grundt vortorbnen gebieten nicht erhalten konnen, volstrecki
werde, Aissdan weren wir erbottigk vns In allem gantz vnuor-
weissHch zuertzeigen^ einem Iden nichts anders dann guten wil-
len zuertzeigen vnd dahin trachten zu helffen, wie die armen
Lande aus Irer beschwemus zuerretten, Zuuorsichtigk, sie war-
den vns solchs, weiln es vns zu vortretung Eren vnd gelimpffs
nottigk, vornuntHigklichen zuerkennen vnd mitteilen. Diss ist
dasJennige vnd nichts anders^ das ein zeither zwisschen vns
vnd Itzigen herrn Im wege gelegen, In deme Je vnsers vorhof-
fens nichts vnbillichs gesucht wirdt. Vnd sso gem wir vmb
der Lande willen, Gott gebe Ja das es den zum besten kame,
die Regierung abgestandenn, also vngerne wolten wir zw vnheil
zwist vnd hader, welchs freilich Lande vnd Leute, wie Ihr an-
zieh^t, vorterbet, vrsache geben. Gott der herr behuet^ vns
auch, das er Jo In vnser hertz nicht kame. Ofiflmals aber brin-
get vns In vnserm hertzen Schmertz vnd vngeduldt; das wir sso
grewlich von etzlichen vorfolgt vnd vordruckt werden. Dennoch
aher stellen wir alle dingk In die hende vnd willen Gottes ; ist
es vns von Ihme vfferlegt, sso wirdt ers vns veterlich tragen
helfifen. Sso aber obgedachte vnsere Bliitsvorwante vber hoff-
nung vnd zuuorsicht nichts beschafTen, erhalten oder ausrichten
konnten^ mugen wir gantz woU erdulden^ das Ihr neben Rethen
vnd RitterschafiFten der Lande Harien vnd Wirlandt, zu denen
wir vns alles guten vorsehen, sampt Idern friedtliebenden, diese
hendel zw gutlicher vnd freuntlicher hinlegung vnd vorgleicfaung
■emet. Dann wir nichts anders den friede vnd Rube vnd was
277
vns vormuge beschener zusage vnsers ge(maches) haiben auch xw
Tortretung vDsers Erenstandes geburet, begeren. —
— Datum Teruesl den 4 Aprilis anno oc. Lx
Addr,
S79« 1560, April 5. Reval. — Btlrgermeister
und Rath der Stadt Reval an Btlrgermei-
ster und Rath der Stadt Riga,
I Orig. St, B. XII, 48.
Bitte urn Auskanfl, wie es in Riga mit der Ablohnung der Knechte ge-
I faalten wordeo, ob sie mit alter oder neuer (schlechterer) Mtinze be-
zahlt seien.
In dorso: Reael. bitten vmb guten rath Inn Iren beschwerlichen sachen,
Ao. 60. vnd bericht, wie es E. E. Rath mit Iren kriegsknechten
haltten
Vnseren frunthliken gruth etc. Wy bidden vnd gesinnen ouer-
mals frunthliek, so J. erb. w. Jenigen trostliken boscheit vnd
eigentlike tidinge wuesten, darmith vns in dessem vnserem bo-
swerliken vnd hochbedruekeden thostande negest gade gejdenet
vnd gehulpen mochte werden oder wes sunst vorhanden vnd
verlopen muchte, So wol ock wo idt doch mith aflouinge I. Erb.
w. krigesluden bynnen dersuluigen Stadt Riga geholden, Efte
desuluigen iiij olde ferdinge vor eine iedere mrk. riges oder
ouerst iij olde frdg. vor eyne Idere mrk. riges^ als idt korttes
vorschenen dagen bemelter J. erb. w. stadt Rige van vnserem
g. h. verordenet vnd dorch I. f. g. thogeschicket Mandat vnder
vnser stadt secret segel bi vns opentliken angeslagen vnd pu-
bliceret worden^ gegeuen: Dat J. erb. w. in dem allenthaluen
keinen boswer dragen wolien, vnd solckes alias schriftliken mede
thouerstendigen vnd kundt thodonde, womha wy vns wider
thouerholden. vorschulden wy iegen J. erb. w. \Tiuerdraten tho
eyner Jederen tidt gerne wedderumme. Vnd willen desuluigen
hirmith dem gudigen Ghristi (sici) fruntlick beuolen hebben Mit
bit eyner thouerlatigen schriftliken Andtwort by erster vorhan-
278
denen thofelligen bodeschop, oder so idt Jummer mogelidL by
breues bringere. Datum Reuel fridages post Judica Anno 60.
Bui^ermeistere vnd Radt der Stadt Reuell
Addr,
d80# 1560, April 13. Riga, — Heinrich Wulff
Vogt zu Sonnenburg an Burgermeister
und Rath der Stadt Reval.
Orig. Rev. A. A.
Es sei ihm aufgetragen, in Reval perstfnlich zu melden, dass der OM.
seine versprochene Ankunft wegen des Eintreffens der polnischen Ge-
•andten noch habe verz6gern miissen. Nun bitle er am Entscholdiguog,
dass er dieses schrifllich thae, da dringende Geschafte seine Reise
verliinderen.
In dorso: Anno 60 den 19 Apriiis R
Aleynen freuntlichen grus vndt guten willen zuuom Ersamen
weisen vnd vorsichtigen gunstigen vnd guten freunde. Ich kan
euch gunstiger meynonge nicht vorenthalten, das nach dem der
hoichwirdiger vnd Grosmechtiger Furst vnd heer, heer Godthajrdt
ketteler des R. D. 0. Meister zu Liefflandt vnser g. f. vnd heer
eyne zeitlangk durch hoichwichtige I. f. g. vnnd dieser lande
voerfelle zu Riga eintbalten hatt, vnd aber kurtzlich vorgangen
sich auch ahn euch nach Reuaell vnib allerlei voerfallende be-
notigte handelonge zubereden^ Auch mitt Irrige sachen (: so der
vorhanden:) vf richtige wege zu bringen, gewilligt^ So isth doch
kurtzlich I. f. g. zeitonge angedroffen, wie das die Polnisschen
gesanten, der I. f. g. eine reume zeitt gewartett, zu Bausschen-
burgk angekomen vnd Godthelffende vorgangen Mitwochen (Apr.
40,) zu Riga anzukomende gewilligt, Dardurch I. f. g. dieselbige
reise suspenderen vnd gedachte gesanten schleunigst zuuorhoren
vnnd damach furderlichst God gebe mit gnaden I. f. g. reise
vorzunemend vorbabens, mich derohaiben gnediglich vferlecht
vnd beuoleu; abn euch voraus zuuorreisen vnd diese I. f. g.
voerfelle, Neben deme, das sich I. f. g. furderlichst nach Re-
uaell zubegeboQ (:de liebe vater gebe mit gnaden:) gewilligt zu-
uormeldenn. Vnd wiewoU ich des vnib allerlei vnderredonge
J
279
halber mitt euch zu pilegende mich ahn euch zubegeben, vor-
genomen, So bin ich doch solchs, auch durch eilige voerfal-
lende sachen noitwendiglich vorhindert wordenn, habe euch aber
dis Meynes g. f. vnd hern gnedigen beuelch zuuormelden nicht
vnderlaessenn konnen, mit bitt, mich meynes aussenhleibens Im
besten aufhemen vnd hoichgedachtes vnsers g. f. vnd hern zu-
kunfift, de wils Godt kurtzJich gescheen, gewarten, das wirth I.
f. g. kegen euch als die gehorsaroen vnderthanen In gnaden er-
kennen vnd ich bins gunstiglich zuuorschuidenn gewilligt. beueie
euch dem allmechtigen In seinen gnadereichen schutz Datum
Riga den 13 Aprilis A® oc. Lx.
Heinrich Wulff R D
voigt auff Soneburgk
diesen href eilig durch tagk vnd nacht vortzastellen hiran gelegen,
DeD Ersamen weisen vod vorsichtigen Hern Burger-
meistern vnd Raidtmannen der Stadt Reuaell Meynen
Insonder gunstigen vnd guten freunden.
SSS« 1560, April 20. Arensburg. — Christoph
von MiiDchhausen an Konig Friedrich II.
von Danemark. cop. uw. r a,
Bericht tlber die Anknnft des Herzogs Magnus auf Oesel. Der OM. habe
freilich darch Scbiffe ihm den Weg verlegen lassen, wie Kundschaften
anssagen; doch sei der Herzog durch seine Schnelliglceit der Gefahr ent-
gangen. Aber die Wiek wolle man ihm vorentbalten, die SchlOsser da-
selbst einnehmen und, wenn das mislSnge, das Land so verbeeren, dass
der Herzog mehre Jahre lang keinen Nutzen daraus zieh«n solle. Da
Magnus aber einen Fuss im Stift habe, wiirde er wol auch alles iibrige
eriangen, ^enn der Gegner nur sUhe, dass man Ernst mache. Dazu solle
der Konig kriiftige UnterslUtzung senden. Auch sei zu erwarlen, dass
Harrien und Wirland, wie die Sladt Reval sich dem Herzoge anbieten
wiirden, da bei ihnen grosse Unzufriedenheit mit dem OM. und Hinnei-
gung zu Danemark sei. Der KOnig mtige vorldufig entscheiden, wie man
solchen AntrUgen zu begegnen habe. Schliessliche Bitte, dem Briersteller
9000 Thaler zu ersetzen, die derselbe fiir die Besatzung des Schlosses Reval
zum Besten Dttnemarks im Herbst 1558 aufgewandt habe.
In dorso: Christoflfer von Monnighausen schreiben ahn de ko. Dt. zui
Dennemarcken.
Jjarchleuchiigster grosmechtiger vnd hoichgeborner furste, gnedi-
gester konig vnd here. E. ko. M. sein meine gans vnterdenigeste
280
gehorsam wiliig dienste zuuorn. gnedigester her. auf was zeit
der Durchleuchtige vnd hoichgeborn furste vnd her her Magnus,
Erbe zui Norwegen, hertzog zui Sleswick holstein oc. Ewer ko.
M. furstlicher lieber bnider M. g. h. ahn das land ozel auf das
haus Arenssburgk angekummen vnd wie de sachen Ihm Jande
Itzo alhie gewant, was auch s. f. g. vor zeittunge in Irher an-
kunft Im stifle vor sich gefunden^ Das werden e. ko. M. zum
teil auss siner f. g. schreiben vnd zugeschickten Copien vnd
ferner von s. f. g. Secretarien hermanno Schneider alleuthalben
muntlich vemhemen. Wewol ich mich nhu nichi vorsehen, das
sich der her Meister zui Eiflant vnd sein orden, wie de zeit-
tunge vnd das gemeine geschrej gehet, solten vnderstanden ha—
ben; E. ko. M. freuntlichen lieben bruder M: g. h. h. Magno
den einzug in das stift ozel zui weren vnd das sine f. g. zui
der regerunge des stifles ozell nichl kommen muchlen zuuor—
hiaderen; Dieweil aber solchs nichl allein mil heimlichen bosen
pracliken vnd anschlegeU; Do der her Meister von e. ko. M. bra—
der m. g. f. vnd h. ankunft, das s. f. g. regerender her des
slifls ozell werden soil, noch nichl gewusl, das slift vnder seine
gewall zui brengen, wie Wolmar Treiden handelunge nachrich-
tunge gibl, vnderstanden; bsondern auch Ilzo, do es ruchtig
worden das s. f. g. mil etzlichen schiffen vnd krigesvolk vf got-
lanl ahnkommen vnd nach ozel lauffen wollenj Mil schiffen zur
sehewerls I. f. g. den einzugk In das stifle zu wheren vnder-
standen, wie sich dan dzliche schif mil volcke, als de zeillung
vnd kunlschaft iaulen, haben sehen lassen, da s. f. g. begegnen
vnd derselben Ihr vornhemeu; do s. f. g. nichl so zeillich vnd
ehe de kegenleil s. f. g. ankunfl vermutenl gewesen ankum-
meU; verhindern vnd weren willen: Sso haben e. ko. M. bie
Ihr selbsl gnedigest zuermesseU; das sich woi etwas mh^ vn-
derstehen vnd ro. g. f. vnd hern den einzugk in de wieke zui
lande auch zuuerhindern vnd zui weren sich vndei*slehen wirt.
wie se sich denne verlaulen iassen sollen, do se gieich, das s.
f. g. vf ozel ankoramen vnd das haus Amssburg einkriegten,
nicht verhindern vnd werhen kunten, So woIJen se doch I. f. g.
in de wike nicht geslaten, Bsunder sich mil aller machl dawider
281
seizen vnd de heuser in der wiekC; so se die einbekommen
konnen, selbe einnhemen^ oder die wike so durch streiffen vor-
heren vnd verbrennen das s. f. g. deroselben in etzlichen iaren
her nach nicht vil sol haben zuigeniessen. Wan dan de dinge
nicht zuuorachten vnd in den win! zuscblagen vnd vonnotten
seio wil, das man sich in der zeit mit mher leuten versehe vnd
so gefast mache^ das der kegenteil den ernst zusehen vnd zu-
Qormercken hai, Sso werden dennoch E. ko. M. Irhem freunt-
lichem lieben bruder M. g. f. vnd h. hertzog Magnus wo! zui ra~
ten vnd mil mher holfe zui erschenen wissen, Do mit s. f. g.,
denn dese(l)be got lob nhun ein fus Ihm stift vnd das haus
Amsburg Inne haben, bie dem andern theii des stifts vnd den
besten teil auch pleiben vnd denselben erhalten werden mugen.
Wie ich dan gar nicht zweiuele, do e. ko. M. sich noch mit
ener geringen hulff wurden sehen lassen, E. ko. M. bruder m.
g. f. vnd here werde nicht alleine das stift ozel vnd wick vtrol
einbekomen vnd erhalten, bsunder auch der lande harden vnd
wirlande mit der stadt Reual wol mechtich werden, dan sich
deselben eins deils vomhemen haben lassen solen, deweil der
her Meister sie nicht schutzen vnd vor dem Erbfiende dem
Reussen vorteidigen konte vnd in dem vnuermugen were, das
ehr sein krigesvolck nicht zu bezalen vnd ahn deselben ^)
eigen fient bej Ihme Ihm lande hette^ die polnische hulfe auch
nicht erfolgete, Derwegen weinich trost, das der her Meister sie
schutzen konte, vorhanden were. Sso musten sie Irhe gelegen-,
heit auch bedencken vnd wusten wol wor se herkommen vnd wed-
der henn gehorten, wolten sich derwegen ahn de bogeben, daher
sie hulf vnd trost zuerwarten, haben auch den nien her Meister
bis daher^ wewol er de endtlike huldigung zu oftermale von Inhe
gefurdert, nicht schweren woUen. Do nhu de harrienschen vnd
wirschen sampt der stadt Reuali hoichgedachten M. g. f. vnd
hem hertzogen Magnus, wie ich dan in gelaubliche erfaringe ka-
men, die darbteschen stifts stende auch zu thun willens sein
sollen, sich anbieten wurden vnd s. f. g. vntergeben wolten:
4) Die Sielle vermocht$ ich nicht gu entMiffem.
282
Bitte e. ko. M. ich zum vatertenigesten £. ko. M. wolte hirlnne
gnedigst radteo vnd bouel geben, wes man sich zuuorhalien ha-
ben solle. Neben dem wissen sich e. ko. M. gnedigest zuer-
iQnern, welcher gestalt ich das haus zu Reual der hoichloplichen
krone zu Denemarcken zum besten in e. ko. M. lieben hern
vnd vaters hoichloplicher christliger gedechtniss gewalt vnd hande
gebracht vnd mil krigesleuten bestalt vnd vber 12 tausent daler,
die ich zum teile hinter mich gelenet vnd geborget, vf de kri-
gesleute gewendet, welchen summen ich vf negest kunftigen s.
Johannis tag wider erlegen vnd bezalen muss. Dewil dan e.
ko. M. mich gnedigst vertrostet, das e. ko. M. alle den vnko-
Bten, Interesse vnd schaden, wes auf das haus Reual vnd de
knechte gangen, von dem hern Meister oc, nachdem ehr vnd
sein orden in stehender vnd werender handelunge, deweil de
ko. gesanten Im iande gewesen, mit hinderlistigen bosen practi-
ken vnd ansiegen Meuterej vnter den knechten anrichten lassen
vnd vber zuuorsicht das haus widerumb ahn sich gebracht, wi-
der fordern vnd bezalt haben woUen, wie ich dan zu e. ko. M.
der vndertenigsten trostlichen hofnung vnd zuuersich(t) bin, E.
ko. M. werden mich mit desser last vnd vntreglichen burden in
solchem meinen vnuerwintligen schaden nicht stecken lassen vnd
aber ich auf negest kunftigen S. Johanss tag ahn de 9^ daler,
de hir bereit(?) zu behof der knechte entlenet^ widerumb erle-
gen vnd bezalen muss, abef Itzo vf solche eil zwischen der zeit
solch gelt nicht weis vfzubrengen: Sso is demnach ahn e. ko.
M. min gans vnterdenig vnd denstlich bit, e. ko. M. woUe in
disem handel mein trewhertzige wolmeinunge, auch neben dem
meinen vnuerwintlichen schaden gnedigest zu gemut fhuren vnd
bedencken, Mich darlnne nicht stecken lassen vud damit ich
meinen trawen vnd glauben erhalten vnd solch gelt, so ich zu
behof der knechte hinter mich entlenet, [vnd] erlegen moge, mit
9^ talern vorstrecken vnd entsetzen, biss so lange e. ko. M.
von dem hem Meister den gefurderten vnkosten, schaden vnd
luteressen, wes vf das huss Reual gangeu^ widerumb erstat vnd
bezalt kriege, damit ich nicht in schaden vnd vorterbe sitzen
pleibe oder noch femer htnein gefhuret moge werden, hirlnne
28S
sich e. ko. M. ais min g. h. konig vud her meinem vnterde-
nigslen boffen vnd vertrawen nach gnedigest erzeigen vnd roein
g. her vnd konig seiD vod bleiben wollen. Das wil vmb e. ko.
M. die ich hinnit dem gewaliigen schutz des allerhogesten bei
ianger leibs gesuntheit^ ko: fridlichem regimendte vnd aller
Cbristliger wolfart zuerhalten trewlich beuele, Ich vfs aller vn-
derdenigsie mil darstreckinge meins ieibs vnd Alles vermugens
gans willig zuuordenen Iderzeit befunden werden. hir auf allent-
halb^i e. ko. M. gnedigster bescheidens antwort vnderdenigst
biitende. Datum Arensburg sonnabents nach den hilligen ostem
Anno oc. Ix
E. ko. M. vnderdenigester vnd williger
Chrislof von Moningehausen
zui haddenhausen.
Dem durchleachtigesten grossmechtigesten vnd hoich-
geboroea f. vnd hern hern Friderich dem andern zu
den. Nor. der wenden vnd goten konig, hern zu S.
hoist, stormarn vnd der ditmarscben grafen zu olden-
burg vnd Delmenhorei meinen gnedigsten hern
Die Copie von Jost Clofs Hand.
589# 1560, April 22. Aarhuus. — KOnig Frie-
drich n. von Danemark an Burgermeister
und Rath zu Reval. oHg. Rev. r. a.
Billigt das Verfabren der Revalschen gegen die ScbifTe, welcbe dem Feinde
Zufuhr bringen, erwartet von den Lubeckern ein nachbarliches Verhalten
und verspricht voile Freiheit in seinem Gebiet.
In dorso: Anno 60 den 20 Junij R.
Friderich der Ander von gotts gnaden zv^ Dennemarcken
Norwegen der Wenden vnd Gotten konnig, Hertzog zw
Schlesswigk, Holstein, Stormarn vnd der Dytmarscheny
Graue zw Oldennburg vnnd Delmenhorst.
Y nsern gnedigsten grass zuuoni; Ersamen Lieben Besondern.
Wier haben zwey Euer schreiben, Eines Lauts nacheinander
284
Datiri, vnlangst Entpfangen vnnd Euer nochmals obligende ge-
uhar vnnd bedrangnus, damit Ir von dem Muscobyter beladeniif
Innhalts derselbigen fast mitleidlich vnd vngeme vermergkt.
Belanngendt die Antzeig der zvvfhur, so von denen von Lubegk
zu Euern vnnd der gemeinen Prouintz LifHanndt Nacbteil vnd
verkurtzung dem vheind geschehen sein soil, vnnd wass von
Each daruif Aus Beuhel des Hochwurdigen fiirsten vnsers glibt^
freundts vnd Nachtbauern des herrn Meysters oc. mit Einfuning
vff solcher fartt begriffener Schiff vnd gutter, doch auff Rechts
erkentnus, furgenommen vnnd femer bey vns gesucht: Gonneten
wier Euch aus gnaden, das Ir, so fern solches zugeschehen, die-
ssen sachen mit mherem glimpff, zuuerhuttung vilerhaodt vn-
richtigkeit, mass zu setzen vnnd zubeJegnen, damit Ir dermassen
mit ferner widderung, so daraus zuuermutten, vnbeladen. Wier
Achten auch^ da Erwente von Lubegk der gelegenheit dlesfals
ferner berichtet, Sie werden sich neben den Irigen hie Innen
geburlich Christlich vnd Nachtbarlich zuertzeigen nicht vnndter-
lassen, AIs wier dan Auch dergieicben vorhaben, so damit sol-
ches, wie Angeben, gesucht, Ailenthalb nicht pilligen woUen.
Ir habt Euch Aber bey vns vnnd In vnsern StrOmen, da Ir oder
die Euern Anderer gestalt, als von Euch nochmals vermergkt,
nicht zubesprechen, dermassen Anhaltung oder Repressalien nicht
zubeuharen. Dan wir Jegen Euch vnd Jedem ferner^ AIs die
gebur, fumemen zulassen, mit nichlen bedacht, vnnd seindt
Euch Ane das NachtbarJichen willen zuertzeigen mit gnaden ge~
neigt. Datum In vnnser Stadt Arhusen In Judlandt, den 22^
Aprilis Anno oc. Lx®.
(Eigenh.:) Friderich
DEnn Ersamen vnnsern Lieben Besondern Burger-
meyster vnnd Rhadt Reuell.
285
4flO« 1560, April 29. Fellin. — Der alte OM.
Wilhelm an RSthe und Sitterschaft von
Harrien und Wirland, wie an Bflrgermei-
ster und Rath der Stadt Reyal.
Orig. Rev. A. A.
BnDuiiterang znm Kampfe wider den Feind, von dessen erneutem Vor-
haben gegen das Land sie erfahren hatten. Bei dem OM. wUrden sie wei>
(ern Bericbt iiber die zu erhoffende Hilfe vernehmen.
In dorio. den ersten Maj Anno 60 R.
Von Gottes gnaden Wilhelm alter Meister Teutzsches
Ordens zw Lifflandt.
Vnsern gunstigen gruess, gnedigen vnd geneigten willen be-
uom, Erntvheste Achtbare vDd Erbare Ersame vorsichtige Vnd
wolweisse Liebe getreuwen. wir haben eur schriebeii; ahn vns
gethan^ dieses Datumbs empfangen vnd nach der lenge seines
Inhalts vorstanden, Horen gem das Ihr durch gute kuntschafin
des Fiendes vornemen erfahren. Was auch der Romischen key:
May: vnsers allergnedigsten herrn ahn den Muscowiter abgefer-
tigle gesanten der orther begegnet vnd was mahn sich entlich
zum Fiende vorsehenn soli, Das werdet Ihr, nachdem ehr sich
der orther ahn den Hochwirdigen o*c. vnsern Inbesondern ge-
liebten herm vnd Sson begeben wirt, mil alien vmbstenden
vornemen. Vnd weiln vns dan S. L. vnlangst freuntlig eroflFnet,
das S. L. die gemeinen Lande In gantzer eilh vffgeschrieben,
aiss zweiflen wir nicht, S. L. werde zw geburlicher Jegenwehr
neben euch zum freuntligsten bedacht sein, Do Ihr each dan
auch, was S. L. sunsten zu errettung der Lande vor hulffe
wissen^ erkunden vnd vorhoffentlich trostlichen bescheidt erlan-
gen werden. Zuuorsichtigk Ir werdet euch ewers antheils auch
aller gebur ertzeigen vnd finden lassen. Sso soil auch wils Gott
sso viel ahn vns kein mangel werden gespuret. Diss haben
wir euch vflT euer schreiben zur andtwort nicht vorhalten wollen
286
vnd thun euch hiemit dem Lieben gott gantz trewlich empfelen.
Datum Vellin den 29 Aprilis a® oc. Lx.
DEnn Erntvhesten Achtbaren vnd Erbaren Ersamen
vorsichtigen vnd wolweisen vnsern Rethen Ritterschafift
vnd lieben getreuwen vnser Lande Harden vnd Wir-
landt, 8SOW0I Burgermeistern vnd Radtmannen vnser
Stadt Reualh sampt vnd Sunderlich.
Von diesem Briefe an sind alle Schreiben Furstenbergs mil semem
kleinerm Petschaft gesiegelt (s. No. S5A), wdhrend er bis hiezu das Mei-
stersiegel gebrauchte. Das Siegel der No. 587 ist vUlUg abgesprungen.
S»2# 1560, April 30. Kokenhusen. — EB. Wil-
helm an Biirgermeister und Rath der
Stadt Riga. orig. st. b. xn, 55.
Mahnung, die Stadt wol zu bewahren und dieseibe mit mehr Besatzung zu
versehen, damit sie durch die Absendung der schnldigen Fdhnlein nichl
entblosst werde; auch ihm za berichten, ob irgend Jemand Eleri Kruse
rechtlich zu belangen btitte, da dieser gebeten, ihn seiner Verpflicbtung,
ein Jabr iang Jedem Rede zu steben, ledig zu sprechen.
In dorso: Erzbiscboff Wiibelm befilcht die Stadt Inn guler bereitschafll
A^. 60. zuhaltten vnd mit den scbuldigen fenlin
gefast zu sein. Item Elert Krausen halben.
Vonn gots gnadenn Wilhelm Ertzbischoff zu Riga
Marggraff zu Brandenburgk oc.
V nserenn gnedigen gruss zuuorn Ersame vnd wolweise Liebe
getrewenn, vnss gelangenn teglichenn fast geschwinde vnnd er-
schreckliche zeittung An, welcher gestalt der Erbfeindt gemeiner
dieser Armenn bedruckten Lande Inn grosser versamlung sein
soil, der meinung die Lande zuuberzihen, sunderlichen Aber
seinen zugk vor Riga zunehmen vnd sein heill dauor zuuor-
suchenn. Darmitt Ir Aber In zeitten daruor mogett gewarnett
werdenn, habenn wir gnediglichen euch dessen zueroffenen nicht
vnderlassenn wollenn. Mitt dem gnedigen begerenn, Ir woUett
Inn gutter vnnd vleissiger vorsichtigkeitt lebenn, ewer Stadt
dermassenn verhuttenn, mitt knechten vnnd volcke also beset-
287
zenn, versorgenn vnnd versehen, darmitt Auff den eilenden
nodtfall dieselbe InD keine gefar gesatzett wurde. Wie wir vnss
dann In gnaden zu euch versehen wollen^ dass Ir deme not-
tui'Stiglichenn nachzutracbten vnnd diese dinge woll zubestel-
lenn wurden wissenn, doch werdelt Ir die Stadl mitt Anderm
volcke vnnd knechten versehenn Also wann wir vnnd der hoch-
wirdige her Meister oc. dass Fenlein knechte, welches euch vnss
zuzuschicken geburett, zu Felde fordernn werdenn, dass die
Stadt zur notturf(t) wider denn Feinde gleichwoll moge besatzt
sey(n). Auch wisset Ir euch zuberichteU; welcher gestalt sich
etwann Ellert Krause In Riga verpflichtett, Nemlichenn euch
vnd einem Idenn, so Ine Rechtlichenn beredenn vnnd Ansprechen
wolten, vor vnss rechts zu pflegen. Wan Aber nhun mher AIss
ein gantz Jar verlauffenn, dorinnen (add.: weder^ Ir noch niemants
gewesen, der Ine zu Recht Angesprochen, Alss hadt ehr bemelter
Ellert Krausse vnss vnlangst zum vnderthenigen gebetten^ Nach-
dem ehr sege dass niemants were, der Ine zu Recht verfolgen
wolte, dass ehr der zusage vnnd verpflichtung, die ehr vnss
gethann, Loss gezelett sein mochte. Wan Wir dann geme ewers
gemuts meinung, ob Ir oder sunsten Imants In vnser Stadt Ine
rechtlichen Anzusprechen hettet, bericht sein wolten, Allss be-
gem Wir gnedigst, Ir wollett euch desselben kegen vnss Inn
schn&len, darmitt wir vnss damach habenn zuberichten, zum
furderlichsten erkleren. Daran- thut Ir vnss zu sender gnedigen
gefallen. Datum Kackenhausen den Letzten Aprilis Anno oc. Lx.
DeoD Ersamen vnd wolweisenn vnseren Lieben getrewenn
Borgemeistera vnd Rathmannen vnser Stadt Riga.
\
Anbang.
1559, Nov. 18. Riga. — Leibgedingvertrag zwi-
schen des sel. Heinrich Kasch Wittwe
Heyla und deren Sch wager Hans Welpen-
dorf, Burger der Stadt Biga.
DenkeWuch p. 449.
^Lundt vnd wyilick sej all den Jennen so diese Jegenwertige
schrifift sehen, horen oder lesen. Als dan die DogeDtsame Heyla
seligen Heinrich Rasschen nhagelatene wedwe nhu vast vp ohr older
gekamen, ohr huss auer dar In sie whanet, bwefellicb, ganlz vn-
derkamen, vnnd Im vorderben gestanden, vnnd Ion ohrem vor-
mogen nicht gewesen^ datsuluige tho bwen, wider vp tho holden,
ader die hussorge longer tho dregen, vnnd auerst sie dennoch Inn
ohrem older ann lyues vnderholdung keynen mangel lyden, datt
huss ock nicht In grundt vorderuen vnd gar vnder kamen mocht;
hefll sie In vndergeschreuener guder lude Jegenwerdicheit milh
ohrem thokamenden Schwager Hans Welpendorp, Borgeren du-
sser Stadt Riga, vp solcke vor angetogede Ohre noti vnd ge-
broken vnderhandlung geplagen vnd gutlich mith gudem wolbe-
dachtem mode vnd bedencken mith demselben Hansen Welpen-
dorp auer eingekamen, bewilligt vnd geschlaten wo volgtt. Als
nemblicli, Idt sal vnd wyl Hans Welpendorp mith syner thoka-
menden Hussfrowen Catharinen tho ohr der Heylenn In then,
syck der gantzen Hussholdung vndernhemen vnd vorslan, Die
Frowe mith eyner Magt, die ohr Inn ohrem older denstlich syn
mach, mith kost, ber, vnd ander Hues notturft tho redely ker
wyse die Dage ohres leuens vnderholden, dat huss nha notturft
beteren vnd bwen, €Ke Rente ock so vp dem huse is, Jarlichs
289
entrichten vnd vorgenugen, doch also vnd vp den guden ]be-
schettt, wenoer gedachte Frowe Heyla nha dem wyllen Gades
van dussem Jamerdall scheiden whertt, Sail he datt Jenne so
he bewysslick Inn vnd an dem huse vorbwett, Imgelyken wes
he Jerlichs an Rente vth geuen, ock wath Jarlieks die Frowe
sampt der Magi tho framer Lude byllyker erkentnuss tho ohrer
notturftiger vnderholdung gekostet, an demsuluigen huse soken
vnd dalsuluige dem negstenn Eruen nicht ehr tho rhumen schul-
dich synn, he hebbe dan tho vorn des Jennenn, so he, wo vor-
steitt, vorlecht, anhe eynige kortung vollenkamene entrichtung
vnd betalung (add.: erholden^ Alles sender arglist vnd geferde.
Hiran vnd ouer gewesen die Ersamen Hans Ludingkhusen, Arendt
vonn Campen, Jacob Brandt, Gordt Grwelman, Jacob Schroder vnd
Hans Surlender Burgere dieser Stadt Riga vnd seindt In vrkuntt
der whartieit dusser schrifite thwe eins ludes vpgerichtet mith
eyner hantt geschrieben, vnd durch die Buchstaben A. B. G. D.
auss ein ander geschnitten, da von die Frawe die eyne, vnd
Hans Welpendorp die ander tho syck genhamen; Is ock tho mhe*
rer sekerung van beyden delen bewiUigt dusse geschefEle vnnd
handlung mith tholatung eyns Erbam Rhats Inn ohrer Erb. W.
Denckelbock tho vortekenen. Geschen Sonauends nha Hartinj,
Anno oc. der myndern Tall dnsent viShundert vnd damha Im
Nyen vnd voOligstenn Jar.
Inbalts-Register.
QSeklois MSnilit Ordensschloss ; EBSchloss: dn dem Brxbischof, BSchtoss.
ein dem Bischof von (hsel und Kurland gehOriges.
'C>tt009>*-
Aarhitu^. XX 283. 284.
Abbatische, die, von Dorpat, (Fal^
kmau?}, 90.
Abo. 27. 29.
Aderkass, Glaus, des B. and Stifles
Ku Oesel Gesaodter nach Diine-
mark. 253.
Adsel, OSchloss in Livland. 146.
Albrecht der Aeltere Herzog zu Prea-
ssen. 57. 75. 76. 109. 176.
Alexander Iwanewitz, Fiirst, rass.
Hauptmann zu Narva. 135.
Andreas, Mag. Paul, Syndicus zu
Kolberg. 149.
Andres, ein Fuhrmann zu Reval. 94.
Arensburg, BSchloss und Hakel-
werk auf Oesel. 250. 2fil. 253.
256. 279—281. 283.
Augsburg. 38—40. 57. 58. 177.
Baden Yaltin (Val. Hahn?), des OM.
Gesandter in Russland. 207.
Bardewick, Nicolas, lub. Biirgermei-
ster. 148.
Bamim Herzog zu Pommern. 159.
Bastian, Secretftr des OM. 100.
Baurmeister, Conrad. Canzler des B.
von Oesel und Kurland. 253.
Bauske, OSchloss' in Kurland. 278.
Beck, Erich, dOrpt. Miinzmeister.
Yll. 42. 43. dessen Frau. 42.
Becken, Wilhelm thor, rig. BUrger.
229.
Becker, Dominicus, rig. BUrger. 141.
229.
Becker, Heyn, zu Reval. 43.
Beeck, Heinrich, Aeltester d. Schwar-
zenhKupter zu Dorpat. 73. 129.
Befermann, Thomas, rev. Biirger.
88—91. .
Behr, Dietrich. 249. 250.
Behr, Ulrich, Dompropsk zu Kur-
land. 83. 98. 101. 102. 106. 107.
246. 247.
Belholt, Joachim, rev. Rathsherr. 6.
18. 31. 60.
Benten, Engelbrecht von, rig. Bttr*
ger. 230.
Bercbfeldt, Tylman, rig. BUrger. 330.
Berge, Berndt. 252.
Berge, Johann thorn, rig. Bilrger-
meister. 189. 232.
Blancke, Hans, rig. BUger. XIX. des-
sen Frau Margarethe. XIX.
Bockhorst, Johann von. 109. 117.
206.
Boddeker, Hans. 16.
Bdcker, Hans, rig. BUrger. 231.
Bdnne, Berndt, rig. BUrger. 229.
Boismann, Hans, rev. BUrger. 61.
Boitinss, Hermann, Bote beim Grossf.
11.
Bolder, Hans, rig. BUi^ger, 230.
Bolemann, Hermann, rev. Rathsherr,
48. 50.
Bordentrich, Jacob, rig. BUrger. 230.
Bouemann, Thonies, verst. rig. BUr-
ger. XIX.
Brabeck, Georg von, Hauscomthur
zu DUnamUnde. 117.
Brandt,*) Jacob, rig BUrger. XVI.
289.
Braunschweig. 149. 240. Rath. 169.
176. 241. 242. FUrst zu. 190.
Breitholt, Jaspar, rev Rathsherr. 90.
Bremen. XVIII. 149. Rath. 173. 242.
244. 245.
— Tagefahrt zu. 21. 241. 242.
— Erzstift. 243. 244.
Bremer Hans, rig. BUrger. Xlil.
•) Boitt muh Bd, n,p» 987 Httt BnadM m hum.
291
fireal, Mag. Bernhard, rig. Raths-
secretdr. 150. 179.
Brockhove's, Heinrich, WiUwe za
Riga. 231.
BrockmaDD, Gregor, Burgermeister
zu Stettin. 149.
BrOckhassen, Paul, rig. Burger. 231.
Broytzer, Berend, Burgermeister zu
Braunschweig. 149.
Bruggener, Michael, des OM. Secre-
tHr und Gesandter bei der Hanse.
26. 151.
Bruns, BartholomUus. 20.
Brunstein, Reinhold, rig. Biirger. XV.
Buck, Gerdt, zu Dorpat. 72.
Buck, Hans, Aeltester der Schwar-
zenhaupter zn Dorpat Vll. 73.
129.
Buck, Heinrich, Rathsverwandter zu
Dorpat. VII.
BuHe, Bartold, Stadtk&mmerer zu
Minden. 149.
Bulow, Volratb von, Amtmann zu
Gadebusch. 171.
Burkbard, des Paul Decbler Jung-
gesell. 234.
Burtneck, OScbloss in Livland 263.
265.
Busch, Hans, rig. Burger. XI.
Buscberboff, Heinrich, rev. Biirger.
56.
Buschkina (Puschkin), Dimitri Pbo-
drewitz, russ. Slatthalter zu We-
senberg. 133. 186. 187.
Butmann, Hans, rig. Burger. 231.
Buxtehude, im Erzstift Bremen. 242.
Rath. 242—244.
Cammin, postulirler B. zu. 16.
Gampen, Arendt von, rig. Biirger.
289.
Carthago. 196.
Christian III, verst. Kdnig von Dtt-
nemark. 10. 11. 253.
Christianus N. Secretilr des OM. in
Riga. 189. 190
Gbristierns, Glaus, schwed. Vogt zu
Wiborg. 28.
Christoph Herzog zu Mecklenburg,
Coadjutor des GB., Administrator
zu Ratzeburg. 235. 236.
Clot, Jost (Justus Claudius), rev.Syn-
dicus XIV. 26. 27. 194. 195. 203.
212—216. 227.
coin, Rath zu. VII. 150; der Doc-
tor von. 8. Sudermann.
— Stift. 104.
GoDStantinopel. 197.
Cornelius, Joachim, ein d((rpti8char
Biirger in Reval. VII.
Crutzmann, Hans, rig. Hauptmann.
262. 263.
D^nemark. 26. 166. 167. 250.
— KOnig. 19. 97. 158. 167.251—255.
— der alte K&nig (Christian 111.) 10.
11. 151. 282.
— Krone und Reich. 10. 253. 282.
— Gesandtschaft nach Russland. 19.
24. 58. 59. lO. 93. 97. 134. 135.
187.
D^nen, die. 53. 162. 170. 219. 226.
Danzig. VIII. XVIII. 20. 23. 26. 37.
38. 209. 214.
— Rath. VIII. 37. 38. 125 176.
— Gesandte an die Hanse. 150.
Danziger, die. 12. 22.
Dedecker, Heinrich, Hausschliesser
in Riga. XUI.
Deutschen, die. 85. 86. 129.
Deutschland. XII. 23. 41. 112. 202.
211 275.
— Kaiser und Reich. 2. 3. It. 39.
96. 97. 104—107. 112. 154. 155.
160. 165. 167—169. 172. 177.
190. 255. 276.
— Kaiser. 39. 58. 96. 107. 158. 167.
177. 178. 198. 220. 225. 266.
275.
— Kurfttrsten, Fiirsten und StSlnde.
39. 58. 158. 177. 178. 198.
— Reichstage. 25. 39. 144. 155. 160.
. 165. 177.
— Ausschuss des Furstenraths in
der livl. Sache. 57. 107.
— Reichshilfe fiir Livland 39. 165.
199. 202.
— Gesandtschaft nach Russland. 86.
285.
— Kriegsvolk aus. 146. 147.
— Reichsstddte. 178.
— Landfrieden. 102. 220—222. 224.
— Turkensteuer. 39. 178.
Deventer in Oberyssel, Rath zu. 66.
67.
Deyn, Urban, Miinzmeister zn Re-
val. 42. 43.
Dickmann, Everdt, i
— Goswin, I rig.Bttrger.XV.
— Hans, I
Diderick, Hans, verst. rig. Bttrger.
XIV.
Dimitri, Fiirst, russ. Statthalter zu
Dorpat. 69.
Dobbin, Bartold, rev. Bttrger. 61.
Donat, Hans, rig. Biirger. V.
292
Doren, Curt voD, liib. Bdrger za
Reval. XV.
Dorpat, Stadt. 9. 32. 47. 48. 64. 66.
68—73. 79. 92. 94. 112. 129.
176, 196. 200.
— Gesandte nach Russland. 69. 70.
— Scbwarzenh&upter. 64—73. 129.
130—133. deren Haus undGiiter.
68—73. 130.
— DeportalioQ der Burger nach Pies-
kau. 71.
— Schloss. 71. 72.
— russ. Statthalter daselbst. 68. 69.
92 94.
— Stift. 66. 163. 197. 251.
_ Stiftsstiinde. 2S1.
B. zu, undAbt zuFalkenau. 195.*
206. 207.
— dOrpUsche Burger und G titer id
Reval. VII. 31. 47. 61. 79. 202.
Ddrptischen, die. VII. 19. 25. 65.
79.
Dorlhmunde, Berndt von, rig. Ael-
termann gr. Gilde. 1. 91. 95.
100
Drewes, Hans, rev. Biirger. 61.
Drelingk, Jaspar, rig. Biirger. 231.
Dremann, Hans, rig. Burger. 140.
dessen Bruder. 140.
Drogkum, Wojewode zu. 181.
Droue, Helmich, verst. rig. Burger.
XVI.
Diina. die. 145.
Diinaburg, Comthur zu. 26. 144. 167.
Dumpe, Peter, rig. Burger. XIX.
Durkop, Heinricb, rig. Burger. 141.
230.
Durkop, Matz, rig. Burger. X.
Ebel, Joachim, rig. Burger. 140.
231.
Eckholm, der, im finnischen Busen
209.
Eggebrecht, Jacob, rev. Biirger. 48.
Eggerts, Hans, rig. Biirger. 139. 230.
Eichsliidt, Bischof zu. 57.
Elberdingk, Hermann, rig. Biirger.
229.
Elsen. Hans von. Bote With. Fttr-
stenberg's. XII.
Embach (Ecnbeke), der Fluss. 71.
Engelstede, Toms, rev. Biirger. 61.
Englfinder, die. XIV. 12. 162. 170.
219.
England. 150. 166.
Ermis, OSchloss in Livland. 263(?}.
Essen, Hans von, ein Diener Wilb.
Wifferling's. b9.
Facke, Reinhold, Weinscbenke zn
Wenden. 11. 62. 63.
Fagelsangk (Fogelsangk), Jost, rig.
Biirger. XVI.
Falkenau, Abt zu, s. Dorpat, B. za.
— Feldlager bei. XV. 232. 236.
^Falsskow, Johann, Rathsherr za
Greifswald. 149.
Farenheide, Hans, rig. Burger. 139.
231.
Feen, Reinhold, rig. Burger. 140.
Fellin, OSchloss u. Stadt in Livland.
XIV. XVII. 42. 60. 110. 140.
210-212. 258—261. 285. 286.
— Gebiet. XV. Hauscomthur. XX.
— ein Burger von dort. 234.
Ferdinand, Kaiser. XIX.
Ficke, Niclaus, rig. Rathsherr. 142.
229.
Finland, Herzog zu, s. Johann, Herz.
Firks, Jurgen, Bevollm. desOM. 117.
127.
Flemingk, Gerdt, des OM. Gesand-
ter in Russland. 207.
Flore, Jurgen, Aeltester der Schwar-
zenhftupter zu Dorpat. 73. 129.
Fdrwerck, Albrccht, rig. Burger. 231.
Foltel, Albrecht, rig. Biii^er. 230.
Framholt, Peter, Rathsherr zu Stettin.
149.
Framknecht, Hauptmann. 142.
Frankreich. 25. i56.
Frans. Bernl. XIV.
Fredcrichs, Andres, rig. Burger. 231
— Bartliolmey, rig. BUrger. 230.
— Berndt, rig. Biirger. 230.
— Gerdt, rig. Burger. 142. 231.
— Jacob, rig. Bijrger. 139. 230.
Frese, Christoffer, rev. Burger. 61.
Freter, Mclchior, aus Kolberg. 16.
Friedrich II. Konig von Ddnemark.
XX. 19. 58. 92. 134. 279—284.
s. Danemark, KOnig.
Friesen, die. 162. 170.
Friesland. 166.
Friesner, Dr. Matthfius, zu Reval.
xvn.
Filrstenberg, GoUhard, Cumpan za
Karkus. 275. 276.
FUrstenberg, Jost. 275. 276.
FUrstenberg Wilhelm, OM. za Liv-
land. Vi— XIV. 1—12. 18. 19.
24—26. 28—32. 34—37. 41. 42.
46—48. 51—54. 58—65. 76—82
84. 87. 88. 91—94. 96. 98—121.
126—129. 134. 137—147. 151.
154. 162. 160. .168. 170. 176.
178. 181—183. 206.207.226.249.
293
— alter Meister. XV. XVI. XVIH. XX.
184. 185. 193. 211. 274—277.
285. 286.
— seine Canzellei. 61. 110.
— sein Zwist mil Keltler und Par-
teiung im OrdeD. 61. 264. 265.
275. 276.
Galen, Dielrich von, Feldmarschall
uod Hauscomthur zu Rcval.*)
31-34. 61. 78—80. 90. dessen
Guler (Wait). 89.
Galen, Heinr. von, OVogl zu Bauske.
117.
Galen, Othmar von, Gcnerallieule-
nant. XVII. 189. 192.
Gantzkow, Ja.spar, rig. Burger. 230.
Geissbetcil, Abraham. 214.
Gellinghausen, Heinrich, zu Reval.
85— S7.
Georg Friedrich Markgraf (zu Bran-
denburg). 39.
Germann, Reinhold, t\g. Burger. 232.
Gilderbeck, ein Wucherer in Riga.
215.
Glagow, Peter, Blirgermeister zu Kfi-
nigsberg. 149.
Glandorp, Vincenz, rig. Rathsherr.
IX. XI. XIII.
Goch, Jest, rig. Burger. 141.
Goldcnilz, Heinrich, Blirgermeister
zu Rostock. 149.
Goslar. 242.
Gotte, Evert, rig. Burger. XV. 131.
Gottfried von Rogga, 1298— 1306 OM.
zu Ltvland. 153.
Gottland, die Insel. 250—252. 280.
Grasse, Joachim, rig. Burger. 332.
Graue, Cordl. rig. Burger. IX.
Gripswoldt (Greifswald). 149.
Gr<)n6, Hans, rig. Biirger. 230.
Grote, Franz, ein Ueberseeischer zu
Reval. 86.
Grothusen, Melchior, Dolmetscber.
104. 207.
Grothuss, Jaspar, rig. Biirger. 230.
Grothuss, Otto, dcs OM. Gesandter
in Russiand. 206.
Gruelmann, Cordt, rig. Biirger. XVI.
289.
Gudekindt, Evert, rig. Biirger. 231.
Guden, Lie. Valentin, Protonotdr zu
Ltineburg. 149.
Haddenhausen, im Bisthum Minden,
Besitzung des Christopb Munch-
hausen. 283.
Hamburg. 13. 14. 190. Rath. 13.
14. 173.
— die von. 21. '22.
Uameln. 242.
Hannemann, Gerdt, rig. Biirger. 232.
Hannibal. 196.
Hanse und liberseeische SlUdte, See-
studle. 21. 40. 44. 52. 53.
63. 69. 97. 103. 125. 144. 152.
158. 162. 165. 167. 169. 170.
173-180. 182. 206. 214. 219.
224. 241. 244.
— Stadte Wendischcn Quartiers.
VIII 21. 24. 62. 148. 150. 190.
— SUidte Cdlnischen Quartiers (Drit-
tels). 150. 151.
— Stad le Siichsischen (Braunschwei-
gischen) Quartiers (Drittels). 169.
176. 241.
— Stiidie Preussischen Quartiers.
IX. 176.
— Hanselage. VHI. 21—23. 40.63.
148—180.
— Gesandteder. 125. Botschaft nach
Russiand. 21. 162. 163
— Kontor zu Lund. 151
HapsaK BSchloss und Stadt in dor
Wiek. 250.
Harrien. 204.
Harrien und Wirland. 84. 195. 203.
204. 281. Adel. 261.
— Rfithe und Ritterschaft. 29. 30.
61. 113. 147. 193. 276.285.286.
— Gesandte. 30. 34.
— Kriegsvolk. XVH. 6. 204.
Hartmann, Jaspar, rig. BUrger. 140.
Hartlmann, Hermann, rig. Biirger.
140. 230.
Hasenpoth, B- u. OSchloss a. Stadt
in Kurland. 102.
Hauerlant, Anton, rev. Biirger. 61.
Haveschiit (Howschildt), Glaus, Ael-
tester der Schwarzenhfiupter zu
Dorpat. 73. 129.
Heine, Lutke, rig. BUrger. XIII. 138.
Heinrich Herzog zu Braunschweig.
57.
Heinlze, Albrecht, rig. BUrger. 231.
Heinlze, Tonnies, Barbier in Riga. V.
XVI. (? Meister Thonies Hintze).
* DU Bcseiehnung OaUtu ala Vogt su NesaeMou in der Dorjolnofis an Ifo. 409
dSrfl« leicht auf timer Vencechselting mii Dietriph v,- d, SUinkuU Urvktm, dem das RnaUt
SeUou in dm Jakren 1661 wmI 1661 untersUmd.
294
H«lmel, OSchloss in Livland. 193.
Henning Ludera, ein Schiffer. 209.
Henning, Salomon, KettlSrs Secre-
tar. XVn. 263-265.
Berbers, Cordt, rig. Biirger. 231.
Berbers, Bans, rig. Burger. IX. XIV.
247.
Berbers, Bans, verst. rig. BUrger.
IX.
Berverde, Johann von, Biirgermei-
ster zu Rostock. 149.
Bessen, Landgraf za. 39.
Beuroder, Mattiess. 189.
Bilckcn, Bans, rig. Burger. 230.
Billebrandt, Andres, rig. Burger. 231.
Bintelmann, Bans, rig. Burger. 231,
BinteloQann, Ludwig, rig. Btirger.
142. 230.
Boffmann, Dr. 152.
Bohe, Andreas, mecklenb. Secretttr.
171.
BoUttnder, die. 53. 162. 170. 219.
226.
Bolland. 166.
Bolscher, Cordt, verst. rig. Raths-
herr. IX.
Boltermann, Bemdt, rev. Biirger. 61.
Bonerjeger, Jiirgen, rev. Rathsherr.
60.
Borner, Bans, ein Spion. 181.
Borner, Thomas, Lie. der Rechte,
Bevollm. des OM. YIB, XI. XB,
77. 79. 211.
Bove*) (Bave), Jasparvom, rig. Raths-
herr u. Stadtk&mmerer. XIII. 140
Boven, Bermann vom, rig. BUrger.
IX.
Bubbers, Bans, rig. BUrger. XX.
Buntenborch, Matz, Vilters Oiener.
211.
Ingenouer, Bans, rig. BUnger. 230.
Ivo, (von der Hoye), rev. Rathsherr.
85.
Iwangorod, russ. Stadt u. Schloss.
187.
— Statthalter zu. 62.
— Kauffahrt nach. 112.
— Kaufleute von. 134.
Iwan Wassilowitz, s. Russland, Gross-
fUrst.
Jacob, ein Fuhrmann zu Reval. 94.
Jeger, Jacob, Rathsherr zu Greifis-
wald. 149.
Jericho, Franz, in Diensten Wilh.
Furslenbergs. XVIB. 275.
Johann Albrecht Berzog zu Mecklen-
burg. 38. 40. 57. 96. 107. 109.
152. 158. 171. 173. 176.
Johann Berzog zu Finland, ErbfUrst
von Schweden. 7. 27. 29.
Johannes, B. zu Oesel und Kurland.
253-^256, s. Oesel, B.; Kurland,
Berr.
Juden, die. 214.
Julich, Berzog zu. 57.
Jutland. 284.
Junge, Diederich, rig. Bui^ger. 239.
Kai, Bof in Barrien, Kirchsp. JOr-
den. 59.
Kampen in Oberyssel. 66. 67. Rath.
66. 67.
Kampferbeck, Gerdt, rev. BUrger. 61.
Kampferbeck, Johann, rev. Raths-
herr. 6. 18. 31. 56. 85.
Kappe, Franz, in Riga. 145.
Kappenberg, Jaspar, rev. Rathsherr.
60.
Kawer, Dietrich. 11.
Kegel, OGut in Barrien. XI. XIV.
Keiser, Johann, Mullerzu Wait. 89.90.
Kettler, Gotlhard, des OM. Coadju-
tor. 24. 97. 102. 106. 110. 182.
183. OM. zu Livland. XIV— XK.
61. 135. 136. 184. 185. 189.
193. 194. 198—202. 210—212.
214—218. 220—222. 224—229.
232—234. 236—240. 246—248.
256—266. 270—275. 278. 280—
282. 284. 2S5. 287.
Kilekond, auf Oesel. 250—252.
Kirchhoff, Melchior, aus Riga 103.
Kirchholm. OSchloss in Livland.
228. 271. 172.
Klefeit, Dr. Jurgen, Biirgermeister
zu Danzig. 149.
Klehorst, Hans, rig BUrger. 231.
Klinckow, Joachim, BUrgermeister
zu Stralsuod. 149.
Kock, Bans, rig. Burger. 231.
K<)oigsberg in Pr. 75. 76. 149.
Kokenhusen, EBSchloss u. Stadt
in Livland. 181. 286. 287.
Kolberg in Pommern. 15—17. 149.
Rath. 15-17.
Kollitzo (Galizin?), Boris Steppane-
witz, russ. Statthalter zu Wesen-
berg. 133. 186. 187.
*) Soist ouch JBd, jr. p, 814, md Bd, U. ji. iM ttaU 80110 mi
295
Koln«r, Johannes, rig. BUrger. 140.
230.
Kolthoff^ Hildebrand, vom OM. be-
stellter Admiral der rev. Frei-
beuter. 51.
Koning, Jacob, ein Diener Wilh.
WifferliDg's. 89.
Koning, Jobano, rev. Rathsherr. 48.
60. 90.
Koning's, JUrgen, verst. rig. Raths-
herm Kinder. K.
KoniDg, Martin, verst. rig. Bttrger.
xni.
Koningk, Hans, Goldschmied in Riga.
IX. 230.
Korfltnacker, Dirick (Dietrich), rev.
Biirger (im J. 1562. Rathsherr).
48. 50. 61.
Kosskull, Vogt des rig. Erzstifts. 105.
Krakau. 92. 105.
Krause, Elert, eh em. Stiftsvogt zu
Dorpat. 287.
Kremer, Johann, Rathsherr zu Dan-
zig. 149.
Kmssate, Philipp, rig. Bttrger. 231.
Kackell, Dithmar, Biirgermeister zn
Bremen. 149.
Knrecken, Hans, rig. Biirger. 231.
Knrjand. 98. 102. 106.
Kurland und Oesel, Herr zn. 98.
120. 134. s. Johannes., B.
Lahre, Bartholmess thor, rig. Biir-
ger. V.
Lais, OSchloss in Livland. 256.
— Feldlager vor. XV. 233. 234. 237.
— Sturm auf. 234. 237.
Lambstorff. 252.
Lemsal, EBSchloss u. Sladt in Liv-
land. 235. 236. 262. 263.
Lentzingk, Hermann, rig. Biirger.
139.
Letten, die. 19.
Lippe, Engelbrecht von der, Haupt-
mann auf dem Schlosse Reva).
61. 275.
Litauen. 21. 166. 213. 214. Gross-
ftirst zu. 8. Polen, Kdnig.
Litauer, die. 163. 170.
Livlttnder, die. 112. 153. 166. 206.
219. 241. 244.
Livland. YH. 13. 17. 19. 21—26.
39. 52. 55. 93. 134. 136. 151.
158. 161. 163. 165. 168. 171.
176. 177. 197. 216. 241. 246. 284.
— Henren und Stfinde. 3 10. 56.
76. 80. 96. 107. 106. 114—122.
126. 128. 175—177. 206.
— Landtage. 9. 11. 96. 113—123.
— Bolschaflen naeh Russland. 11.
162. 206. 207. nach Polen. 83.
— Adel. 2. 21. 116. 118. 121. 123.
— Stttdle. 10. 68. 63. 117. 119.
128. 154. 161. 166. 176. 187.
232.
— Weichbilder, Hakelwerke. 123.
250.
— Bauem (Undeutsche). 94. 115—
117. 121-123.
— Einfotlinge (HaXbhUkMr) , 117.
119. 123.
— Lostreiber (Einfotlinge ohne Land,
Pirteneeki, lett. d. 1. Badstilber.
117. 116. 123.
— Gesinde. 80. 90. 116—119. 123.
192.
— Kriige. 123.
— Schldsser. 66. 187. 213. 232.
— Landsassen. 116.
— Rossdienst. 117. 119. 121.
— Kriegsvolk. XIV. 6. 18. 35. 41.
59. 77. 93 112—116. 122. 123.
126. 128. 138. 140. 146. 151.
190. 199—202. 204. 212. 216.
217. 233. 234. 239. 240. 258.
259. 281.
— Artillerie. 114. 115.
— Amtleute (Landknechte). 89. 90.
117. 119. 121. 123.
— Schatzmeister. XIH. 127. 186.
— Contribution. XH. Xm. 114—123.
126. 128. 14a. 185. 201.
— MUnze. 12. 194. 222. 214.
268—271.
— Ansfuhrverbot. 82. 84. 211. 292.
— sechsmonatlicherWaifenstillstand
mit Russland. 18. 19. 42. 47.
58. 93. 134. 151. 187.
— Protector and SubjectioB. 11. 9T.
281.
— Zuchtlosigkeit. 88—91.
Loddermann, Gerdt, rfg. Mrger.
140. 232.
Lode, Borchart, Secret£Lr zu Bfagde-
burg. 149.
Lohe, Bartholomfius thor, rig. Biir-
ger. 229.
Lose, Berend, Rathsherr zu Bremen.
149.
Lndingfaausen, Hans, rig. Wrast,
289.
Ludinghusen, Antonius, liib. Raths-
herr. 148.
Lttbeck. VU. Vffl. 20. 22. 25. 26.
52. 54. 62. 124. 125. 148. 179.
180. 190. 218. 219.
296
Liibeck, Biirgermeister. 124. 148.
153. 154. 156. 157. 160. 163.
— Ralh. VII. 21. 22. 40. 51—57.
62. 63. 74. 75. 124. 125. 148.
150. 153. 154. 157. 160. 170.
176. 218—226. 241—245.
— Burger. 53. 54. 153. 219. 221 —
226.
— Hanselag zu, um Jacobi. VIU.
53. 148-180. 218 223.
Lubischen, die. VI. IX. XII. 22. 144.
160. 266. 267. 284.
Liineburg. 73. 74. 149. 190. Rath.
73—75.
— Herzog zu. 39.
Lunberch, Asmus. 20.
LuDcborcb, Hieronymus, liib. Ratbs-
herr. 148.
Lutter. Gerdt van, rev. Burger. 56.
LyDdcmaDD, Haas, rig. Burger 139.
231.
Magdeburg, Sladt. 149. EB. zu. 39.
Magnus Herzog von Holstein, Erbe
zu Norwegen. 280. 281.
Mainz, Kurfurst zu. 39.
Mecklenburg. 25. Herzog zu. 172.
190. 8. Johann Albrecht; Ulrich.
— Gosandte. 171. 173. 176.
— Sti&dle. 214.
Meislers Holm. 192.
Melart Torpiko, russ. Gesandter in
Livland. 207.
Menningk, Diderich, rlg.BUrger. 141.
231.
Mex, des Reinhold, Wittwe. 90.
Meyer, Ambrosius, lub. Biirgermei-
ster. 148.
Meyer, Berlbold, rig. BUrger. XVI.
Meyer. Jaspar, rig. Burger. 231.
Meyer, Stephen, rig. BUrger. 231.
Middeldorp, Philipp, rig. Blirger.
229
Minden, Stadt. 149.
Moecke (Macke), Lorenz, rig. Ael-
termanD kl. Gilde. 1. 91. 95.
100.
Moller, Heinrich, rig. Burger, 140.
232.
Moller, Jaspar, rig. Bilrger. 141. 231.
Moller, Jilrgen. 20.
Moskau. 69. 86. 151. 206. 207. 214.
Moskowiter, der. 13. 15. 21. 36. 38.
42. 47. 62. 58. 64. 66. 74. 77.
80. 87. 129. 150. 154 155. 163.
171. 172. 176. 187. 195. 200.
232. 235. 244. 246. 266. 267.
284. 285.
Miinchhausen, Christoph von, Stifls-
vogt auf Oesel. XIX. 250—253.
279 2S3.
Munster, Slift. 104. 190.
Nacke, Jiirgon, des B. zu Oesel Hof-
ricbter. 250.
Nar>'a, Sladt u. Schloss. VI. 9. 32.
60. 64. 87. 112. 176. 196. 200.
209. 210.
— Kauflabrt nach. 46. 47. 137.224.
Narvischen, die. 25. 62. 65. 202.
in Reval. 210.
Nettelstrucck, Hans, rig.Biii^er. 145.
Nenenbof, Ctiristoph vom, gen. von
der Leie, alter Landmarscball za
Livland. 117.
NeuermiJhlen, OScbloss in Livland.
103.
Neugut, OGut bei Riga. 192. 228.
Neuhausen, Schloss in Livland. 196.
Neuschloss, Vogt zu. XVI.
Nicderlander, die. s. Hollander.
Nileson, Thomas, Burger zu Wiborg.
209.
Nolle, Gerhard, Kettlers BevoUm.
in Riga. 227.
Nothulper, Peter, rig. Biirger. 142.
230.
Nowgorod (Neugarden). 85. 170. 175.
— der deutsche Hof. 170. der gott-
l&nd. Hof. 170.
Niiggen, Feldlager bei. XIV. 216. 236.
Nyenstedt, Biirgermeister zu Dorpat.
69.
Oberpalen, OScbloss in Livland. XIV^
XX. 239. 240. 256—259. 262.
Oemler, Johann, Secret&r zu Min-
den. 149.
Oeresund. XX.
Oesel. 82. 252. 280.
— B. zu. Vn. 98. 249—252. i. Jo-
hannes B.
— Slift. 251—253. 280.
— Domcapitel. 253—255.
— Rttthe u. Rilterschaft. 253—255.
— Canzler. 251. 254.
— Unterwerfung unter Dttnemark.
252—255.
Ofen. 197.
Oldenbockum, Philipp von, 117.
Oldenborch, Simon, rig. Burger. 230.
Oliebom, Hermann^ rig. Biirger. 230.
Olthdvelingk, Franz, rig. Biirger. 230.
Orden, Deutscher, in Livland. it.
15, 23. 26. 78. 116. 176. 178.
227-229. 249. 251. 280. 282.
297
OrdeD, Meister. 166. s. FUrstenberg;
Kettler ; Plettenberg ; Gottfried
voD Kogga.
— Coadjutor. 8. Kettler.
— Landmarschall. s. Sphall v. Bell.
— GebieUger. XIV. 145. 193. 227.
275.
— Feldmarschall. 234. s. Galen,
Dietrich.
— Sti&nde (Ritterschafl und Land-
stttdte). 8. 119—121.
— Gesandte. 114. 115. nach Schwe-
den. VI. 28. 264. 273. an die
Hanse. 52. 151. 152. 158. 161.
165. 166. 244. an die Stadt Riga.
189—192.
— KriegBvolk. 118. 121.
— ehemal. Befehlshaber zu Narva.
63.
Orden, Deutschmeister. 190.
Orgelmacher, Adam, Kettler's Diener.
XVIII.
Ostsee, die. 23. 154«
Ostseestfldto. 40.
Otken, Peter, rig. Btiiger. IX.
Ottingk, Everdt, rig. Btirger. 229.
Fadel, Jilrgen, rig. BUrgermeister
a. Oberlandvogt. XIX. 91. 95.
100. 189.
Padis, Kloster in Harrien. 137. 183.
Pael, Martin, rig. BUrger. 139.
Parchem, Aegidias, danziger Btir-
ger. 209.
Pecke, Heinrich. s. Beeck, Heinrich.
Pernan, Stadt u. OSchloss in Liv-
land. 47. 251.
Pernaaschen, die. VII. 12.
Peter, FUrst, (Schnisky), russ. Statt-
balter zu Dorpat, 68. 263.
Pfaffenholm, der, bei Kiiekond. 252.
Phomke, ein russ. Bauer. 134. 135.
Pirthnicken, a. Livland, Lostreiber.
Pieskau. 29. 71. 267.
Plettenberg, Wolter von, verst. OM.
zu Livland. 145.
Plettenberg, Wolter von. 117.
Pocke, Hans. s. Buck, Hans.
Polen, 166. 214.
— Krone und Reich. 10. 155. 170.
— KOnig. 11. 23. 24. 83. 92. 96.
97. 100. 105. 107. 136. 158.
160. 164. 178. 198. 207. 213.
266. 274.
— Gesandscbaft nach Russland. 24.
an den OM. 266. 268. 278.
— Verhandlungen mit Livland. 81.
92. 96. 97. 136. 267.
Polen, RUstungen ftir Livland. 274.
281.
— Krieg mit Livland (1557). 200.
211.
Polen, die. 163. 170. 213. 219.
Polnische, die. Grttnze. 112.
Polschwinkel, Hauptmann, vor Lais.
234.
Pommern, 25. Stttdte. 156. 176. 214.
— HerzOge zu. 57. 158. 160. 190.
PrepodObeno, Iwan, ein Kaufmann
aus Pieskau. 134.
Preussen, die. 219.
— Herzog zu. XVIII. 39. 40. 96.
152. 158. 160. 171. 172. s. AI-
brecht der Aeltere.
Prier, Simon, ein Diener Wilh. Wif-
ferling's. 89.
Prinz, der (MaximOian von Oesier-
retch?). 25.
Provestingk. Hans, rig. Biirger. 230.
Proveslingk, Martin, rig. Biirger. XV.
141
Prunner (Brumer), Johann, Kramer,
260.
Prulze, Diderich, Syndicus zu Braun-
schweig. 149.
Puskena, Mickifor, s. Buschkina.
Puthkamer, Johann, BUrgermeister
zu Kolberg. 149.
Quant, Simon, ein Fuhrmann in
Riga. 145.
Ramm, Thomas, Mttnzmeister zu
Riga. XX. 140.
Rane, Stephan. 20.
Ranenfahrer (d. h. die verbotenen
Handel treiben) 144.
Rasch's, Heinrich, Wittwe Heyla zu
Riga. 288. 289.
Remensnider, Tonniss, rig. Biirger.
231.
Rentelen, Hans von, zu Reval. 160.
161.
Reval, Stadt. VI. VII. XI. XH XIV.
6. 7. 9. 11. 17. 22—24. 29. 34.
41. 46—48. 55. 60. 75. 79. 84.
88. 90. 94. 111. 134. 142. 146.
147. 149. 153. 166. 168. 178.
180. 186. 187. 194. 196. 201.
203—205. 209. 212. 213. 220.
223. 234. 235. 251. 259. 261.
264. 267. 268. 270. 274. 275.
277. 278. 281.
— Rath. VI— IX. XI-XX. 6. 11. 12.
17. 18. 20—33. 41. 42. 46. 51.
54—65. 75. 76. 78. 84-88.
298
111—113. 124—127. 133—137.
142—144. 146. 147. 182—187.
193. 300. 203. 205. 208—226.
233—235. 237 238. 242. 256—
258. 261—269. 273—279. 283—
286.
RevaL Gemeioe u. Bilrger. Vi. XVII.
XVlIi. 8—12. 24. 25. 29. 61.
79. in. 226. 127. 135. 136.
185. 193. 200r 203. 217. 258.
259.
— Aelterleuto und Aeltesie. 126.
127. 185.
— Gilden. 60. 78.
— Gesandte an den OM. VI. 6— S.
11. 17. 18. 29—31. 34. 46. 51.
64. 79. 60. 82.
— Gesandte an die Hanse. 20—27.
52. 149. 150. 152. 153. 156—159.
161. 163. 164. 169. 170. 173—
175. 182. 224. 243. 244.
— Gesandte nach Riga. 195. 239.
— Stadtdiener. XIV.
— Kriegsvolk. XVII. XVlll. 6. 7. 9.
17. 18. 22. 65. 127. 147. 204.
237. 244. 256. 258.
— Hakenschtltzen. 134. 135. 187.
— Freibeuter. VI. XH. XIV. 7. 8.
27. 28. 30. 37. 46—51. 53. 124.
137. 144. 153. 182—184. 209.
218—226. 234. 235. 264. 284.
— Gesetze der Auslieger. 48 — 50.
vom OM. besteliter Uauptmann
ders. 30. 51.
— Schwarzenhftupter. 129—133.
— Braurecht. 12. 217.
— Nahrangslosigkeit. 201. 203.
— Brand vor. 200.
— Darlehen an den OM. 30. 59.
64. 77. 78. in. 200. 293. 214
—216. 239.
— Stadtmauer. 11.
— Karripforte. 91.
— SUsternpforte. 12.
— Nonnenkloster an ders. 11.
— St. Brigittenkloster. 12. 34.
— andere KlOster. 34. 35.
— Scbloss (Haus). XVIIl— XX. 61.
79. 90. 91. 249—251. 281.
— Befehlshaber u. Verwalter. XVII.
79. 135. t.
— Besatzung. XVIII. 12.
— Dom. 12. 34. 147. 25S. Ami. 78.
— Bischof zu. 19. 93. 94. 131.
Revalschen, die. XII. 53. 54. 94.
134. 153. 244.
Reyer, Jaspar, rev. Burger T (gegon
Schlussd. J. 1559. Rathsherr). 61.
R hod us. 197.
Rtchters, Nicolaus, za Dorpai. 72.
Rick, Arndt, rig. Bttrger. 141. 232.
Riga. Stadt. V. IX— XI. XIU-XVK
XVIII— XX. 1—5. 7. 22. 24. 43.
81. 91. 96. 98. 102. 108. 113.
119—121. 127—129. 137. 138.
144—146. 163. 166. 168. 170.
178. 180. 187—189. 195. 196.
199. 201. 203. 204. 212—216.
227. 256. 246—248. 262. 266-.
268. 273—275. 277. 279. 286—
288.
— BUrgermeisler. 1. 91. 95. 189 —
192.
— Rath. V. IX— XI. Xni— XVI. XVUI
—XX. 1—5. 13—17. 37. 38. 40.
41. 43. 66. 67. 73—75. 80—84.
91. 92. 95—106. 111 — 113. 117
— 120. 127—129. 138. 141 — 143.
150. 181. 1S7— 192. 194. 195.
199. 203—205. 212. 227—229.
235. 236. 239. 240. 246. 248.
258—260. 262. 263. 268. 277.
286. 287. 289.
— Gemeine und Bdrger. 1 — 5. 91.
92. 95. 96. 98. 100—110. 128.
138. 187—192. 195. 212. 127—
229. 239. 240. 246—248. 268.
— Aelterleute und Aelteste. 1. 3.
80. 81. 91. 92. 95. 100. 120.
128. 138 187. 188. 239. 240.
— Gilden. 1. 43. 91. 95. 100. 187.
die kleine. 232.
— Gesandte an den OM. X. 1. 80—
82. 91. 95. 99—110.
— Gesandte an die Hanse. 150. 152.
158. 159. 161. 163. 169. 173.
175
— Kriegsvolk. 84. 101. 118. 181.
188. 236. 259. 260. 262. 263.
268. 277. 286. 287.
— Sobwarzenhdupter. 129—133.
— Goldschmiede. 103. 141.
— Milnzwardein. 214.
— Accise. 43—45. Bursprache. 45.
— Darlehen an den OM. 101. 104.
128. 138—142. 189—192. 214—
216. 227—232. 240.
— Abtretung der Stadt an Polen.
92. 96. 105. 107. 108.
— Landtag zu. 113—123. 143. 185.
— Markt. V.
— Siinderstrasse. IX.
— Sandstrasse. XV.
— rassische Strasse. XIV.
— St. Petrikirche. XIH. 189.
— Katharinenkirche XVI.
299
Riga, St. Jacob. XX.
— Kirchenhaus zu St. Jacob. XVI.
~ Kttsterei za St Jacob. XVI.
— SandmUhle. 5. 145.
— Badstuben. 98. 108.
— Gdsseweide. XDC.
— Vorburg. 4. 98. 102. 106. 108.
110. 145.
— Scbloss. 5. 146.
— HausGomtbur. 228. 229.
— OrdoDSConvent zu. 275.
^ Erzbiscbof. s. Wilbelm, EB.
— Coadjutor. 152. 171.
— . Erzstm. 15. 121. die Erzstifti-
scben. 257.
— SuflTragaae. 121.
— Capitel und Ritterschaft. 119.
120.
— Gesandte. 80. 96. 97.
— Banner und Kriegsvolk. 118.
Rigemann, Heinricb, rig. Rathsherr
91. 95. 100.
Rigemann, Joacbim, rig. BUrger. 230.
^ der Kalwe Tocbtermann.
232.
Rtgiscben, die. 12. 23. 125. 212.
219. 224.
Roder, Hermannn, rig. Bilrger. 139.
231
Roecke, Franz, rig. Biirger. 231.
ROmer, Simon, rig. fittrger. 231.
Rokiill, Hof in Harrien, Kircbspiel
Koscb. 42. 43.
Rolofing. 252.
Rom. 196.
Romberg (Ronberch), Jaspar, rig.
Rathsherr und Landvogt. XIX.
157. 188.
Ronnebergk, Jochiro, rig. Biirger.
138.
Ronneburg, EBSchloss in Livland.
X. 83. 84. 95. 104. 263.
Ropen, Beihof zuSchrunden, Krchsp.
Frauenburg in Kurland. 247.
Roseckensche, die. zu Riga. 231.
Rostock. 20. 149.
Rujen, OSchloss in Livland. 41.
RuUewagen, Dr. Johann, Syndicus
zu Bremen. 149.
Rupitz, Valentin, Rathsherr zu Mag-
deburg. 149.
Russema Zerene, russ. Wftchter zu
Nowgorod, 85. 86.
Russen, die (russ. Kriegsvolk, Feiode).
1—10. 24. 26. 33. 42. 47. 77.
81. 82. 92. 93. 110—112. 126—
128. 137. 151 — 153. 158. 159.
163. 166. 183. 189. 196. 204.
218. 236. 239. 247. 253. 255.
258. 263. 281. 286. 287.
Russen, Kaufleute. VI. 28. 45. 58.
86. 134. 170. 187.
Russen bercb, Simon, rev. Biirger.
61.
Russland. 85. 86. 164. 166.
— GrossfUrst. 11. 18. 19. 36. 56.
85. 86. 88. 92. 104. 133—135.
160. 206—208.
— Statthalter zu Nowgorod u. Ples-
kau. 206. 207.
— Handel mit Livland. 22. 206.
— Rustungen zur See. 52. 154.
— Gefangenschaft in. 71. 85. 86.
— Niederlage durch die Tataren.
88. 151.
Soger, Dionysius, Rathsherr zu YfiB-
mar. 149.
Schabow, Peter, rig. BUrger. 231.
Schagen, Hans von, rig. Biirger. 230.
Schall von Bell, Philipp, Landmar-
schall. Xn. 77. 78. 109. 110.
117. 120. 146. 227. 229. 239.
Schalreuter, Jobst, der neuemannte
rev. Hauptmann. 256. 257.
Scharenberg, Remmert von dem, rev.
Aeltermann gr. Glide. 60.
Scharenberg, Lorenz von dem, rev.
Biirger. 60.
Schebach, Johann, Secretttr Hein-
rich WulfiTs Vogts zu Sonnen-
burg. 249.
Schenking, Dietrich, Hauscomthur
zu Pernau. XI. XII.
Schilling, Albert, liib. Biirger. 25.
180.
Schleper, Hans, rig. Biirger. X.
Schmedemann, Franz, rev Biii^er.
56
Schmedemann, Johann, rev. Raths-
herr. 124. 125. 149. 180.
Schmidt, Heinrich, rig. Biirger. 230.
Schmidt, Johann, rig. Rathssecretttr.
91. 95. 104. 109.
Schmidt, Mag Laurentius, rev. Raths-
secreldr. 6 18. 31. 124. 125.
149. 180.
Schneider, Hermann, Secretttr des
Herzogs Magnus. 282.
Schnydewindt, Hermann, rig. Raths-
diener. 100. 104. 109.
Schockmann. Hans, der Alte, rig.
Bdrger. 230.
Schonbach, Stephan, rig. Syndicus.
V. 1 91. 95. 100. 101. 103. 105.
Schotten, die 170. 219.
300
Schroder, Franz, rig. BUrger. 140.
— Halmich, za Dorpat. 72.
— Jacob, zu Dorpat. 72. 73.
— Jacob, rig. Btirger. 289.
Schultz, Michel, rig. Rathsherr. Xm.
— Simon, Schiffer. 41.
Schumann, Hag. Wolfgang, SecreUIr
zu Danzig. 149.
Schniie, Heinrich, FUhrer des rev.
Kaperschiffes. 48.
Schweden. 8. 44. 164. 166. 168. 264.
^ Krone und Reich. 10.
^ KOnig. 7. 11. 27. 28. 80. 158.
160. 167. 178. 179.
— StaUhalter in Finland. XIX. 273.
Secretttr. 273.
— Erbfilrst, s. Johann, Herzog.
Schweden, die. 112. 162. 170. 219.
223. 226.
Schweder von Helschede (Helch-
8(ede), Obrist, BevoUm. des CM.
Vm. XI. 77. 79. 211.
Scipio. 196.
Segebade Friedach, Bttiger zu Bre-
men, xvni.
Sehlen, Heinrich (Landschreiber zu
Riga). 110. 127.
Serapl, Iwan, mss. Hauptmann zu
Narva. 185.
Siberg zu Wiachlingen, Geoi^, Gom-
thur zu Dttnaburg, ehem. Haus-
oomthur zu Riga. 190. a. Dttna-
burg.
Siberg zuWischlfngen, Jaspar, Haus-
comthur zu Riga. 271. 272.
Smilten, EBSchloss in Livland. 118.
Sonnenburg (Soneburg), OSchloss auf
Oesel. 251. 252.
Sovenboim, Kersten, rig. Bttrger. 231 .
Spanien, Konig zu. 164. 174.
Spenckhussen, Baltzer, rig. Bttrger.
IX.
— Jaspar, verst. rig. Bttrgermeister.
IX.
— Johann, rig. Bttrgermeister. 229.
— Melchior, rig. Bttrger. IX. 140.
229.
— Wilhelm, rig. Bttrger. 141. 230.
Speyer, Bemdt, rig. Bttrger. 230.
Spielen, Erhard, Pulvermacher des
Herzogs Albrecht. 75. 76.
Spiker Nagell. 213.
SUde. 244. Rath. 244. 245.
Stallknecht, Ramert(Remmerth), Ael-
tester der Schwarzenhttupter zu
Dorpat. 73. 129.
Steppan Jesin, russ. Wttchter zu
Nowgorod. 85. 86.
SteUin. 40. 41. 149. Rath. 23. 40.
41. Qesandte. 156.
Steuen, Nicolaus, Rathsherr zu Stral-
sund. 149.
Stiten, Antonius van, Ittb. wortf.
Bttrgermeister. 148. 149.
Stiten, Franz van, Bevolim. des OM.
151.
Stockholm. 264.
Stralborn, Thomas, Rathsherr zu
Dorpat. 90.
Stralsund (der Sund). 20—23. 149.
Rath. 156. 176.
Strassburg, Bischof zu. 57.
Strower (Stroier), Rotger, rig. Bttr-
ger. 141. 231.
Sudermann, Dr. Heinrich, Syndicus
zu coin (der Herr Dr. von GOln).
153. 156—158 161. 165. 168.
169. 174. 176.
Surlender, Hans, rig. Bttrger. 289.
Symon's, Hans, Wittwe zu Riga. 231
Tarwast, OSchloss in Livland. XV.
XVI. XVIII. XX. 211. 212. 274.
277.
Tataren, die. 77. 87. 88. 151. 154.
159.
Taube (Tuue), Otto, zu Finn (Vyn).
XIV. 194. 195. 203. 212—216.
227.
Testken, Wilcken, rig. Bttrger. 230.
Thorn, Rath zu. 37. 38. '
Thole, Paul, rig. Bttrger. 230.
Tobinck, Jttrgen, Rathsherr zu Ltt-
neburg. 149.
Tonhake, Jost, rev. Bttrger. 61.
Travemttnde. 124.
Treiden, Wolmar, Unterhttndler des
Herzogs Magnus. 280
Treider-Aa, Fluss in Livland. 192.
Treppemacker, Amdt, rig. Bttrger.
XV.
Treppen, Gerdt vp der, Itib. Bttrger.
ISO.
Treymann, Jttrgen, Rathsherr zu
Wismar. 149.
Trier, KurfUrst zu. 39.
Trikaten, OSchloss in Livland. 6.
118. 120. 127.
Tttrken, die. 39. 58. 154. 159. 197.
Turgel, Hof in Jerven (oder Torgel
in Livland?) XVllI.
Tymmermann, Mats, Rathsherr zu
Danzig. 149.
Tynappel, Bartholomaus, Ittb. Raths-
herr. 148.
Uexkttll, Heinricb, 249. 253.
301
lilen brock, UeiDrich, rig. Rathsherr.
IX. XI. XV. 150. 163. 179.
Ulricb Uerzog zu Mecklenburg. 152.
158. 171.
Vechell, Dr. Hermann, lUb. Syndi-
cus. 148.
Vercken, Arnold, Rathsherr zu Min-
den. 149.
Vilter, Jiirgen, BUrger zu Hamburg.
211.
Vitinghoff, Arnold, Dompropst zu
Oesel. 255. 256.
Volckener, Wilhelm, rig. BUrger. 231.
Wacker, Hans, rig. Burger. 140. 231.
Wagner, Johannes, SecreUir u. Be-
vollm. des OM. VIH. XV. 77. 79.
211.
Wait. Dorf in Harrien, Kirchsp. St.
Jiirgens. 88—90. der Landknecht
daselbst. 89.
Weissensteio (Wittenstein), OSchloss
u. Stadt in Jerven. 60. 261. 273.
Welingk, Matthias, rig. Bttrger. 230.
Welpendorf, Hans, rig. Biirger. 288.
289 dessen Frau Katharine. 288.
Wenden, OSchloss u. Stadt in Liv-
land. VI— XIII. 6. 9. 17. 18. 34—
37. 41. 42. 46. 48. 51. 58—60.
64. 77—82. 84. 85. 94. 95. 99.
100. 109. 126. 127. 146—148.
182—186. Knechte. 192. 214.
Wemecke, Hermann, rig. Biirger. XV.
Wernecke, Joachim, Secretiir zu K6-
nigsberg. 149.
Wesenberg, Schloss u. Stadt in Wir-
land. 134. 147. 183.
— russ. Statthalter zu. 133—135.
Wesenbergischen, die. 10.
Westerott, Hermann, rig. Burger.
142. 232.
Westphalen. 21.
Wettermann, Jiirgen, rev. Biirger.
88—91.
Wibbekinck (Wibbekint), liib. Raths-
herr. 148.
Wiborg in Finland. 85—88. 208—
210. Rath. 208—210. 234. 235.
— Kauffahrt nach. VI. 12. 47. 53.
80. 112. 152. 156. 157. 160—162.
164. 166. 167. 170. 174. 219.
Wtckeden, Johann von, Hauscom-
thur zu Reval. XVIII.
Wicken's, Hans, Wittwe zu Riga.
230.
Wiek. 253. 280 281.
Wien. XIX.
Wifferling, Heinrich, des OM. Die-
ner. 56.
WifTerling, Wiihelm, ein OGebietiger.
88. 89. seine Diener. 88—91.
Wilcke Wilde, verst. rig. Biirger.
XVI.
Wilde, die (Wilno) X. 96. 107. 135.
136.
Wiihelm, EB. von Riga, Markgraf
zu Brandenburg. X. 1.3. 6. 19.
38—40. 76. 80—84. 91—93. 95
—98. 102. 104—110. 114. 115.
117—122. 126 152. 171. 173.
176. 181. 194. 206. 207. 212.
269. 286. 287. dessen Secretttr.
104. 105. 107.
Wincken, Andres, rig. Biirger. 232.
Windau, Stadt u. OSchloss in Kur>
land. 82.
Wismar. 20. 149.
Witte, Hans, rig. BUrger. 138. 231.
Wolff, Rotger, Comthur zu Pernau.
XIX.
Wolf Wigel von Strassburg, rev.
Hauptmann. 233. 234. sein Tod.
237. 238. 256.
Wolmar, OSchloss u. Stadt in Liv-
land. 60. Knechte. 192. 214.
Wolterstorff, Blasius, rig. BUrger.
140. 232.
Wrangel, Moritz, B. zu Reval. 134.
Wrangell, Wollmar, des OM. Ge-
sandter in Russland. 206.
WUrzburg, Bischof zu. 57.
Wulff, Heinrich, OVogt zu Sonnen-
burg. 249—252. 278. 279.
Wybers, Peter, rig. BUrger. 230.
Zacharias, SecretUr deg OM. 100.
103. 109.
Zimmerman n, Gottschalk, rev. Frei-
beuter. 27. 28.
Zimmerman n, Lorenz, rig. Raths-
herr. X. 1.
Zwolle in Oberyssel, Rath zu. 66. 67.
Zu berichtigen : IX,^ Vollmacht. — 1X,„ Cordt. — 35,,. vnsers
OrdoDS — 44,4, osemunt. — 59,,, vorweilen. — 61,,, des. — tOO,«,
geferligen. — 104„g Ronoebunsk. — 120,ts vonn deme. — 139,« vxsho-
uetL — 157,M Wiburgischenn Segellalionn. — 160,, Matt. — 206,,. vnd.
-^ 209,aB ernenters: — 232,,^ alss Vnedell. — 278,g, vorhabens.
Im Bd, IL p. 89i lies: Nuye, die (Neu>a}. 168. 169.
Nyslad, Vogt zu. 170.
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