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Full text of "Briefe und urkunden zur geschichte Livlands in den jahren 1558-1562"

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Briefe iil Drinmiei 



zur 



(esckichte Liylands 



in den Jahren 1558—1562. 



Aus inlandischen Ai'cmven \ 

berauBgegeben 



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Wriedr* BicMetnauH, 



BAND II. 
1551-1559. 



BIffa. 

Verlag von N. Kymmel. 

1867. 



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Briefe idI Crhiilei 



zur 



liescliiclite liYlands 



in den Jahren 1558—1562. 



Auf 



YeranstaltuDg des Rigaschen Raths 

a«8 ittltadischM Arehi?ei 



herauBgegeben 



von 



jPr<e«fr« JBienetHaHH. 



BAND n. 









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Riflra. 

Verlag von N. Kymmel. 

1867. 



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Yon der Gensur gestattet. Reva],^den 12. April 1867. 



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Gedraekt bei Lindfon* Erben. HevAl, 1887. 



Vopwort. 



llurch meinen Eintritt in eipen erweiterten Wirkungskreis 
und die Uebersiedelung an einen neuen Wohnort ist das 
Erscheinen vorliegenden Bandes verzSgert worden; doch 
hat das Werk an Beichhaltigkeit nnd Yertiefung gewonnen, 
da aach die revalschen Archive fiir dasselbe ausgebeutet 
werden konnten. Die Herbeiziehung dieser zur Herausgabe 
der XJrknndensch&tze Riga^s empfahl sich durch den Zusam- 
menhang der Materie. Der Rath der Stadt Reval forderte 
in sehr dankenswerther Weise das Unternehmen durch die 
ruckhaltslose Erd£Ehang seines Archivs und die Hinwegr&u- 
mnng mancher sich entgegenstellenden Hindemisse. 

Ffir die bereits im ersten Bande abgeschlossenen Jahre 
musste ein Nachtrag gegeben werden. Vom Jahre 1559 ab 
folgen die Urkimden beider Stfidte in chronologischer Ord- 
nung. Die Reihe der aufgenommenen revalschen Documente 
bildet keineswegs ein Bepertorium ftlr das betreffende Archiv 
aus der in Bede stehenden Periode, w&hrend als solches 
allerdings das Yerzeichniss der rigaschen zu betrachten ist, 
wie im Yorwort zum ersten Bande ausgesprochen wurde* 
Es schien angemessen, nur die auf die politische Geschichte 



IV 

beztiglichen, sowie diejenigen Schriftstfiicke, welche die Col- 
turverh&ltnisse unseres Landes in den genannten Jahren 
beleuchten, zu berdcksichtigen. 

Der Fundort der neu hinzugetretenen Urknnden ist 
bestimmt durch die Angabe: Bev. B. A. (Revaler Raths- 
Archiv); fQr die rigaschen Documente sind die aus dem 
frtiher erschienenen Bande bekannten BezeicUnnngen , ohne 
Erw&hnung der Stadt, beibehalten. 

Dem Herrn E. Pabst verdanke ich wie manchen 
freundlichen Bath, so die giltige Mittheilung der Nummern 
212, 218, 220, 221, 310 und 313. 

Die Grunds&tze der Bearbeitong sind, bis aof die im 
ersten Bande in Aussicht gestellten Modificationen, diesel- 
ben geblieben. 



Beval, 28. M&rz/9. April 1867. 



Re^esien. 



ai«¥MAWWIM«» 



15 5 9. 

196. Jao. 8. WendeD. OM. Heinrich von Galea an Bargermeister 

und Rath der Stadt Reval. ort*^. Hev. n. ^. 

Identiseh mit Ao. /. 

Id9. M&rz 25. Ermfs. OM. Heinrich von Galen an dieselben. 

IdvniUch mit No. 2. Orig, Mev. E, A. 

200. April 7. Tarwast. OM. Heinrich von Galen an dieselben. . . 1 
200*. Mai 5. (Narva.) Bargermeister und Rath der Stadt Narva an 

dieselben 236 

201. Juoi 29. Wolmar. OM. Wilhelm FQrstenberg an Bargermeister, 

Rath and Gemeine der Stadt Narva 2 

202. Jnni 29. Wolmar. (OM. Wilhelm Farstenberg) an gemeine 

Hansest&dtc 4 

203. Ang. 8. Dorpat. Capitel, R&the nnd Ritterschaft des Stifis 

Oorpat an Bargermeister and Rath der Stadt Reval 7 
203'*. Ang. 15. (Narva.) Bargermeister und Rath der Stadt Narva 

an dieselben 229 

204. Aug. 18. Dorpat. Bargermeister und Rath der Stadt Dorpat *au 

dieselben. or/^. Rev, £. ^. 

tuut. wui. ideniUeh mit No. 18. 

— Landtoelimm wd Stcttetag (: wo hmdao w(r viis in i^elafrb. 
wirdiffcn b^rickt anf elanirt, ale die Iren f ewltslir li su aen- 
den i^eneift:) beatimptvnd aageaatat, Daavnaern allerafita 
dahlngefertigten — 

205. Aug. 20. Dorpat. Bargermeister und Rath der Stadt Dorpat an 

dieselben - n 

206. Oct. 26. Wolfahrt. OM. Wilhelm Farstenberg verlangt vom 

revalschen Rath die Krlegung seines Antheils «ur in 
Riga bewilligten Contribution anf den 6. Jan. 1658. 

Orig. Rev. H, A. 

207. No\r. 5. Fellin. OM. Wilhelm Farstenberg an BOrgermelster 

und Rath dor Sudt Rcv.il 14 



VI 

208. Nov. 6. (Riga.) Bargermaister uad Rath dor Stadt Riga an 

Bargermeister und Rath der Sta.U Dorpat 15 

209. Nov. 7. (Riga.) Bargermeister und Rath der Stadt Riga aa 

Bargermeister und Rath der Stadt Reval IS 

210. Not. 10. Fellin. OM. Wiihelm Farstenbcrg an dieselben. 

mut, mut. identiMch mit No. 28. Orig. Hev. H. A, 

— Aach vneer Stadt In Bchuldfg,?n icliaiz (durehstr.: vnil 
pflichO nhemett — 

210^. Nov. 16. (Narva.) Der narvasche llath benachricbtigt den reval- 

schen, daaa in data 6fim Vogt aiif dem Schloss Narva 
vom OM. gcmeldet sei, wie der Grossfarst in Pleskau 
Magazine anlegen Ittsse and anf Nicolai (Dec, 6,) ina 
Land fallen woUe ; daher ihre Stadt wol zu bewachen 
sei. Auch aus Nowgorod k&me Kunde aber Rastungen. 
Weil Narva allein zu schwach, wird der revalsche Rath 
gebeten, alle diejenigen, dieHauser oder Gater in Narva 
haben, anzuhalten, Kriegsknechte und Proviant in die 
Stadt zu schicken, wio das von Alters her Qblich sei. 

Vrig. I. e. 

211. Nov. 19. Fellin. OM. Wiihelm FQr6tenl>erg bcschwert sich beim 

revalschen Rathe darAber, dass cr auf seine beidea 
Schreiben vom 26. Oct. und 5. Nov. noch kcine Ant- 
wort empfangen habe. orig. L c. 

212. Nov. 21. (Narva.) Bargermeister und Rath der Stadt Narva an 

Franz Selking und die Mit&Itesten der Schwarzen- 

h&upter zu Reval 19 

212 '.Nov. 21. (Narva.) Der narvasche Rath wiederboU seine am 

10. c ausgesprocheiie Bittb an den revalschen Rath 
dringeuder, und fagt die Forderung hinzu, den Knech- 
ten Gcwehre, Munition und Proviant auf ein Jahr 
mitzugeben, da sie in Narva iiur wenig vorfinden 
w^lrden. . Ortg. Kev. iL a. 

213. Nov. 22. Fellin. OM. Wiihelm Farstenberg an Borgermcister 

und Rath der Stadt Reval 21 

214. Nov. 23. Fellin. OM. Wiihelm Farstcnberg an dieselben ... 22 

215. Dec. 1. Oberpalcu. OM. Wiihelm Farstenbcrg an dieselben . 24 
210. Dec. 3. (Narva.) Bargermeister und Raih zu Narva verant- 

wortcn sich gcgcn dieAnschuldignngen, die der reval- 
sche Rath in seinem Schreiben vom 20. Nov. gegen 
sic Yorgebracht hat. Sie hattcn des Kaufmanns Gater, 
obwol cs ihnen an Fug und Uriache dazu ntcht fchlte, 
nicht besichtigt. Zum Auffahrcn und WAgen der 
Gatcr, die nach Nowgorod gehen, li&tten sie ihre'Be- 
rechtiguug and kdnnten aio, ohne den Untergang ihroa 
St&dtchena berbeiaafahreo, nicht fallen lassen; vor 



der allgemcinM IFalnse^-i^oBtoii sie sirh dardber ver- 
antworten, uud falls eine Vcr&Ddrrung in der Kauf- 
msDOEchaft vcrfallc, ibre Gesctzc dardbrr vorlfgcn. 
Ilinsichllich des Flachses und Ilanfes b&tten sie nichts 
gegen denpcrnauschcD Recess gethan; wenn aiich AUeg 
wieder, was Golt gebe, nach dcxn Alton kftmc, kOnntcn 
sic biervon ducb nicht abstrbcn ; es ^are aurh dcm 
gemeinen Kaufmanne gleicb, den Kiachs und Ilaof 
bier znr Wrake znzulassen, oder anderswo. Andrerseits 
sei es aber von Alters her nicht gebrfluchlich, wich- 
tigc Waaren, wie Kupfer, Blei u dergl., nach Now- 
gorod nnd von dort wieder Flachs und Hani zurOrk- 
zafhhren, worans zii ersehen, dass s i e (die Narvaschcn) 
keinc Neuerung eingefahrt und dahcr bdten sie den 
revalschen Rath, sirh nicht von Ncidcrn und Ilassern 
einDebmon^ aonderu dio Sache ^instweilen auf dem 
Alten beniheii za lassen. Wflrdc ihnen aber Scbaden 
zngefogt, so massten sie dngegen solche Wcge sucbrn, 
die beiden Theilen nicht f5rdei*Iich w^ren. — Sie mel- 
den ferner, dass der OM. den umlirgendcii Adel zur 
Kampfbcreitscbaft aufgerufcu ha be, und wicderholen 
die in den frOhercn Brieien enthaltene Bilte lan 
Knechte, Proviant und Munition, welches dem Chri- 
stofler Kappel abzuliefern sei. orig. Ber, r. a. 

217. Dec. 9. Dorpat BQrgermeister und Rath der Stadt Dorpat 

an BorgerQieister and Rath der Stadt Reval. ... 24 

218. Dec. 9. (Kanra.) BQrgermeister und Rath dor Stadt Narva an 

Franz Selking and die Mitaltestcn der Schwarzen- 
h&upter za Reval 26 

219. Dec 16. Tarwast OM. Wilhelm FOrstenberg verwendet sifrh 

beim revalschen Rath fQr Mertcn Weyse, der wegen 
des an Gerdt Buck yerObten Todtscblags die Stadt 
scbon 10 Jahre gemieden und dadurch grossen Scbaden 
gelitten habe^ damit er nun unangefochton leben und 
mit den Hinterbliebenen des Verstorbcnen rincn bil- 
ligen Ycrgleich schliesscn kdnne. or/^. »tv. a. j. 

Die Einlage, die Copie der eiugereirhten Supplikenthat- 
tend, feklt. 

220. Dec. 18. (Rcval.) Die Acltesten der Schwarzcnhauplcr zu Rcval 

an Bargermeistrr und Rath- der Stadt Narva. ... 27 

221. Dec. 29. (Narva.) liar germeister und Rath der Sladt Narva an 

die Aeltesten der Schwarzeuhguptcr zu Rcval. ... 80 



vni 



15 5 8. 

''•• ••it* 

222. Jan. 2. Fellin. OM. Wilhelm Farstenberg an Bttrgermeistcr 

uod Rath der Stadt Reval 31 

223. Jan. 14. Fellin. OM. Wilhelm FOrstenberg an dieselben. . . 82 

224. Jan. 16. (Riga.) BOrgermeister und Rath der Stadt Riga an 

dieselbpn 34 

225. Jan. 26: Fellin. OM. \Yilhelm Fttrstcnberg an dieselben. 

mut, ma/. identUeh mil No. 61, Orig. Hev. R. A, 

— aaeli Taraeel ader wor wyr vn%% forhabea werdea, vn- 

muMpleyblich that sehicken, daielbit ■ollen sfe feniern 

bonehrydt «ror vyr den amof sonhenieii bodseht, erUn- 

l^«n, SoRderliehen irerdea Ihr ewerer Stadt i^ole aebtniif 

baben, vad eucb dcrnatica fefaat macbca, dan Ibr vor 

vebleoniefrm vbrrrall ff>si«bert tirin' mneren, Diti allei 

wollea ~ 

/n 4m9: Aaao 66 dea SI JaaaariJ 

von minpm ^edi|rea heni R 

226. Jan. 28. Fellin. OM. Wilhelm FOrstenberg an dieselben. 

mut. mut. identiseh mit No. 68. Orig. /. c. 

— ortern xam theil aach — 

P. 8. Aach werdet Ihr das fcmeiae f ebet la anttebeadcr 
irefabr Jegea get mit fleiat in treibea fa ewerea 
kirehoa bottellen. 
In doroo: Aaao 56 dea SI JannartJ; 

vun vaserm facdlfea bera R 
1>9r Xettrl feklt dieter Juofertigun^, 

227: Jan. 28. (Narva.) BOrgermeister and Rath der Stadt Narva 

an dieselben 3fi 

228. Jan. 29. Fellin. OM. Wilhelm f Orstenberg an dieselben. 

Ori§. Rev. R, A, 
Gieirken Inkaite, nur uuMfakrlUhert mit No. 6S. 
Ilicb vortmstellen mit reiteader patt etc. 
Voaa Vellia dea 29. JaanariJ, aaebmittafe tu .4. vbr. 
is dor*9: Aaaa 58 dea SI JnanariJ 

▼on mtpm fnedffen bera R. 

220. Jan. 30. Fellin. OM. Wilhelm FOrstenberg an dieselben. 

mut. mut. identiech mit No, 64. Orig. L e. 

— kaecbt, vaaerm vorigea er^nf aea tebreibea aacb, va- 
penmbllcben darcb ta|f and aaeht, aacb dem Walcke — 

Ilrndt vortinstelira mit reiteadcr po«t, etr. 
Von Vellin dea M JanvariJ vormittai^e sn i vbr 
eekomea %'nd ^faa voa witteaiteia maadag vor licbt- 

mpMC (f^ebr, i.) tbo vij Vbrena vor middage 
gekomea vad gegaa voa alp def moodageavor lycbtmyiiae 
(Fekr. i.) aa myldag e tbo ii^ yreaa 
tn dortto: Anno .W den fl Febmarff R. 

230. Jan. 31. Fellin, BOrgermeister und Rath an Fellin an dieselben 88 
281. Febr. 8. Tarwast. OM. Wilhelm FOrstenberg an dieselben. . 39 
232. Febr. 5. ftawwakOlH?) Ck>:nthur za Reval an dieselben. ... 40 



IX 

II*. tvlft* 

233. Febr. 8. (Narva.) Bflrgermeister and Rath der Siadt Narva an 

dieselben 41 

234. Febr. 8. Oberpalen. OM. Wilhelm FOrstcnberg an dicselben.. 42 
2?5. Febr. 13. Wesenbexg. OM. Wilhelm Fflrstenberg an dicselben 43 

236. Febr. 13. (Narva.) Borgermeister and Rath der Stadt Narva an 

dieselben 46 

237. Febr. 15. Fellln. OM. Wilhelm Farstenberg an dieselben . . . 46 

238. Febr. 16. Fellln. OM. Wilhelm Forstenberg an dieselben ... 47 

239. Febr. 17. Fellln. OM. Wilhelm Fontenberg an dieselben. 

Idmthrh mit No ff2. Orig. Fev B. J, 

24a Febr. 18. Fellin. OM. Wilhelm Farstenberg an dieselben ... 49 

241. Febr. 18. Fellin. OM. Wilhelm Farstenberg an dieselben. 

Orig. Rev. Jt. J. 
Sntkdli nur den 8ehlu»* tfM pcrigen Schreiben*, die JCficik- 
ee»dung der Kneehie anlangend. 

Ton VelH* den 18. FebraariJ naeh mitlage S vhr — 
In derees Anno A8 4f*n M fphrnftrfj R. 

242. Febr.vorl9. Farst SchigAli an den OM., £B., B. zuDorpatff. 52 

243. Febr. 21. Fellin.* OM. Wilhelm Farstenberg an Bargermeister 

and Rath der Stadt RevaL Orig. Rev. R. a, 

Naeh dem Cone, gedruekt hei Srkirren, Quelien II, No. #98. 
— kneckt yob wcf en vnoor SUdt Ri|^e nnkomHcn — 
In doreo: Anno 96 dirn 24 febrnarij R. 

244. Febr. 25. (Narva.) Bargermeister and Rath der Stadt Narva an 

dieselben 53 

245. Febr. 26. Dorpat Bargermeister und Rath der Stadt Dorpat an 

dieselben 55 

246. Febr. 28. Weissenstein. Die Gesandten der Stadt Reval an den 

revalschen Hauptmann Wolf Wigel von Strassliiirg . 57 

247. Febr. 28. Weissenstein. OM. Wilhelm Forstenberg an Barger- 

meister and Rath der Stadt Rcval 59 

247 *. Marz 9. Reval. Instraction for die Gesandten der Stadt Reval 

aaf den wolmarschen Landtag, den Syndicas M. Jost 
Clot and den Rathsherrn Johann Konig. 

Cop, Rev. R. A. 
0br AntheH der Stadt mn den von Riga aafgenommenen 
ISOOSThlrn. in Betrage vou 5000 Mk. soil erlegt werden. 
Der Frieda ntit den Rnsien ici aaf nlle Wei«e herbei- 
vafUbren, dasu aach Geld xu bewllligen, danit man ein 
far alle Male der Zahlungcn erlcdigt and die Nahruag 
wirder hercMtpHt werdr, 

247^. Mftrz 13—28. Kurzer Bericht der revalschen Gesandten vom 

Landtage zn Wolmar. Note i, c 

Nur ein dMrftiger Auenug der No. 71 auf vier Seiien, von 
dereelbenHand, die daeTagebuch der rigaecken Oeeandten 

ubgeeehrieben. 



* 



X 

248. MtirzlS. Weaenberg. Comlhur zu Reval an Bargermeister and 

Rath der Stadt Rcval 60 

249. MftrzlS. Wesenberg. Comthnr zu Rcval, Vogt zu Wesenbtfrg 

and die Ritterschaft der Lande Harrien und Wirland 
. an dieselben 61 

250. MirzlT. Narva. Vogt zu Narva an dieselben 63 

261. M&rjB20. (Wosenberg.) Comthur zu Reval an dicsolbrn. ... 64 

262. M&rz21. Wesenberg. Comthur zu Reval an diesoloen .... 66 

263. Marz26. Wesenberg. Comthur zu Reval an dieselben .... 67 
258». Marz (vor 28.) Moskau. FQrst Schig AH an den OM., EB., B. 

zu Dorpat fif. Cop, Rev. R J, 

Gcdrurkt: Srhirren, Quell. II. A^r. i04. 
— f(*sch«'heii y\ I'er Mubco im Jor — 

263i>. MArz28. Wolmar. Die revalschcn Gesandten z\i Wolmar an 

Bargermeister und Rath der Stadt Reval 231 

264. Mftri28. Wolmar. OM. Wilhclm Fflrstenberg an Brtrgermeiater, 

Rath, Aelterlcnte, Aelteste und Gemeino der Stadt 
Reval. • 68 

265. Marz 28. Wolmar. Vollmacht des OM. Wilhelm Fttratcnbcrg 

far den Vogt zu Jerwen 69 

256. Mftrz 29. Wolmar. Mandat dea OM. Wilhelm Farsteuljerg gcgen 

die Ausfuhr von Pferdcn und Victualien 70 

257. Marz 29. Wolmar. OM. Wilhclm Fttrstenberg an Burgermeialor 

und Rath der Stadt Reval. Orig. Her. if. J. 

Itlentisrk mit A>. 91. 

Hich dnrch tafi^ vnd ntcht brj reitendi r Pott etc. 

VoH Wolmar dinffstogi nach Jodica (lUdn 99.) vorvit- 

tag Toib X vbren, 
fckomcnn vnnd geganpen vann ruyenn dynxtcdag na Ju- 

dica (Uir% 99) to Jx ▼renn na myddage 
l^ekonpR vnd grg angea taa C|irx mydwockou nack Jadica 

(Mdrz JO) tho 12 rren vff myddaghe 
^ Tonii Vellin Mittwochrnt nach Judfca (Mdrz 50!) zmt 4- 

vrcn nach MitCa^e 
Von [VVyeiienttcin donncrtagcs nach Judica {MArx 31.) 

tho 3 vrcn 
l^ekommfn vnd gegan van alp den donncniages noch 

yttd>cha (Mdr* J/.) na nytdagen tho x vrea 

268. M&rz31. I>orpat. Thomaa Garholt an Jaapar Kappenberg zu 

Reval 72 

259. April 2. Narva. Vogt zu Narva an den OM. 73 

260. (April 2. Narva.) Bargcrmeiatcr und Rath der Stadt Narva an 

den OM 74 

261. April % (Narva.) Bargermeiater und Rath der Stadt Narva an 

Bargermeiater und Rath der Stadt Reval 76 

261'!. April 2. Narva. Wolf (Wigcl) von Straaaburg an den OM. 

Gtetrhen InhaltM mit ^"o. 990 untl 9et. Cop. Rev. B. A. 



^XI 

262. April 3. (Narva.) Bargermeisler and Rath der Stadt Narya 

an Bargermeister und Rath dcr Stadt RevM 73 

263. April 3. (Narva.) Bargermeister and Ratli der Stadt Narya an 

dieaclben 81 

264. April 5. Wenden. OM. Wilhelm FQrstenberg an dieselben. 

Uteirhen Inhalts mil A'o. »;. Ori>. Her, H. 4. 

265. April 7. (Karra.) Bflrgermeister nnd Rath dcr Stadt Narva an 

dieselben v 82 

266. April 9. Wenden.'' OM. Wilhelm Fttrstenberg an dieselben . . 83 

267. April 10. Wescnberg. Vogt zu Wesenberg sammt den anwesen- 

den R&then der Lando Wirland an dieselben. ... 85 

268. April 11. (Xarva.) Bargermeister und Rath der Stadt Narva an 

dieselben 87 

269. April 13. Reval. BemOsvon Schmerten, Vogtsza Jerwen, Pfand- 

verachreibung ttber 16000 Thlr, der Stadt Reval 
ansgesteilt. cop. Rev. m. a. 

Gedrurkt: Sckirrew^ Quell. Ih, No. 905. 
— Amtell — deger — 

270. April 13. Reval, Note zn der vom Yogt zu Jerwcn der Stadt 

Reval aasgcstellten Pfandverschreibung" 88 

271. April 14. Dorif Walck. Comthur zu Reval an Bargermeister 

und Rath der Stadt Reval. 89 

272. April 16. (Reval.) Bargermeister und Rath der Stadt Reval an 

Clans Franck und Valentin Hahti) des OM. Gcsandten 
in Russland 90 

273. April 16. Wenden. OM. Wilhelm Farst^nberg an Bargermeister 

• und Rath der Stadt Reval 95 

274. April 20. Wenden. OM. Wilhelm Farstenberg an dieselbea. . 96 

275. April 20. Wenden. OM. Wilhelm Farstenbcrg an dieselben. 

Orig, Rev. JL A, 
fiedrueki nack dem Cont. hei Si'klrren, Quell. 11., No 908. 

~ gemciner — Newer — daraber xnhalteo — (Der Satx: 
Alt baben vat bemclte ^etanten — «raiidel tcliaffen zn- 
l9,»acn, fehli in derJu^fertigung,) ■— gi'melaen nuts, (/: 
cifeneR nuU) — waadell, vff dnt — 
in dorto: Ao 56 den 11 MaJ R. 

in tachen der Anxe geaanten. 

276. Apriril. DorpaL Qnittung der nach Russland vcrordoeten Ge- 

sandten des OM. far Dietrich Storck 97 

277. April 23. Tolsburg. Gotthard Kettler Comthur zu Fellin und 

(Franz von Segenhagen gen. Amscl) Comthur zu Re- 
val an Bargermeister und Ratli der Stadt Reval . . 98 

278. April 23. (Narva.) Bargermeister und Rath der Stadt Narva an 

dieselben 100 

279. April 27. Narva. Bargermeister und Rath der Stidt Narva an 

dieselben « 103 



XII 

280. Mai 6. Helmet. OM. Wilhelm Farsteaberg an dieselben. 

IdentiBch mil Nff. iOH^ Orig. Rm. R. A* 

~ AntjBBea derwef e»a — tekfttif elt milt tieli briogea — 
/» dorM: Ao 68 dea 8 MaJ R 

281. Mat 7. Helmet. OM. Wilhelm Fftrstenberg an diaselben. 

mut. mut, idttntUeh mii No, #00. Orig. i e. 

— vad der greati aeker sa beg^ebea, welckt wir Bach 
darnach la |llehfca, i^aediger mefaaag aiclit habea ver- 
halten woilea. Vnad itt bfraaff vnaer gaedffs b«gber. 
Tad woilea erastlich Ihr die Torachafftaage thnca, darmttt 
▼nacr Stadt ror fefadlichen vberfall raocht vavberellet 
bleibea rad laa f hater vfTacbtaag erbalieaa, Aueh ratere 
Stadt vnd ScUou Narae laa herdriageader ahott, wie 
daaa Christ! ieb rad billich, vaealiatst aicht laiaea, laa 
dem thbt ae. Datooi laa eill Helmett dea 7 MalJ Ao oe. 
Lviij 

Voa Helmet de« Siebeadea MaiJ in x vhr vor mittage 
gekomea vad gaagea voa vclia ■nataget {Mai 8.) tho viij 

horea vor mittaehea 
Gekamea vad gegangea voa witteasteia deaa WifJ naij 
tho vlii Threa vor myddage 
In dom: Anno 58 dea 11 MaiJ R 

232. Mai 11. Helmet. OM. Wilhelm Faratenberg an dieselben. 

mut, mut. ideniiMch mit No. ilO. Orig. I, e. 

— VoM 10 niel koecht, dieweil wir •emptliehe Laade vlT- 
geachriebeaaf vflT dat ewer abgefertigtte feadleia irciter- 
ekett vad aaeh alten gebraoeh verfallett, aachwae Ihr 
aoch aoatt Iminer — 

Deto P8. und der Zettol fohlt in dieoer jnutfertigung. 
Voaa Helmet dea 11 Ma(J vmb x vhr for mittage 
gekomea vad gaagea vaa velia des mithwekeao (Ifai //.) 

tho v{(J hnrea aa mithtace 
gekomea vad gegaag vaa alp dea Doaaerdach aa eaatate 
{Mai #S.) tho vij vrea aaeh mytdage 
In doroo: Aaao 58 dea 14 MaJ 

282*. Mai 12. Danzig. Bargermeister und Rath za Danzig bezeigen 

dem revalschen Rathe, in Antwort auf drei yon dem- 
selben eingegangene Schreiben, ihre Freade Qber den mit 
dem EOnig von Polen geschlossenen Frieden, me ihr 
Mitleid mit dem Lande wegen des Eiofalls des Mosko- 
witerSi and versprechen dafflr za sorgen, dass Nie- 
mand der Ihren die verbotene Fabrt nach Wiborg 
uaternehme. Der Ditte, Hafer aufkaafen zu dQrfen, 
wird gewillfahrt. vrig, /. e. 

283. Mai 14. tielmet. OM. Wilhelm Fflrstenberg an Bargermeister 

and Rath der Stadt Reval. orig. /. c. 

mut. mut. identisek mit No. Hi. 

— woilea erattlfch, Ihr ewre vbrigea kaechte, to iv er« 
fallaag dei Feadleiai aoch maagela darch tag vad aacht, 
vniera aldar lar Narae verordeaten kriegiuolcke xa< 



xm 

■•. ■•lu 

•ehlekett, vttd tsmt Stadt — safloeht haben. 0ar aoch 
aldar knechte aageksBimeii, ader tout aoerUnfea wke- 
ran, wallet dieaelbea Taaeni aldar bai der Naraa veror- 
deaten Gebietl^ra zaflehiekea* Tmb die besoldaag werdt 
Bit Ihaea gebandelt werden, In den tbott Ibr ae. ae« 
Voa Helmet dea 14 MaiJ naeb laittaf e an 1 vbr 
▼oaa Taraett gef aagea dean 14 MaiJ aacb mittafe loe 

8 Threaa 
VOBB ▼ellia dea 13 MaiJ vormittafea atr ij vreaa 
fekomea vade gegaa you witteaftein maadaf ea dea 14. 

(/.• iB.) may tbo vj vrea Tor midage 
gekomea vad gegaa raa alp dea 16 aMyot tbo IJ rren 

aocbmytdag 
In dortoi Aaaa 36 den 18 MaJ R 

i84. Mai 15. Helmet OM. 17\nihelm FOrstenberg an dieselben. . . 105 

285. Iftai 15. Narra. Gnadenbrief des rosB. Statthalters su Narva 

Alexei Daoilimitsch Bassmanow 106 

286. Mai 17. Angern. Brun Wetbercb an BOrgermeister nnd Rath 

der Stadt Beval 107 

287. Mai c 20. Dorpat Der dOrptache Bath bittet im Vertranen auf 

die bewfthrte Frenndscbaft Bevals den dortigen Rath, 
beim bevorstehenden Anzuge der Rassen auf Dorpat, 
nm ein Hondert Lanzknechte und deren Besoldung. 
'Wiewol sie etwas Kraut and Salpeters genug h&tten, 
sei ibnen docb ibr Bnchsenschntze and Eraatmacher 
geatorben, so dass sie in £ile kein Kraut anfertigen 
kOnnten. Darnm verlangen sie 24 Tonnen Bochsen- 
krauts, welcbes sie nnversehrt wiedor erstattcn, oder, 
da es Terscbossen, ersetcen woUen. Dat. Darbt.... 
nach Christi Himmelfardt den Anno oc. Lxiij 

Orig, Fragm, Rev, R, A, 
Jn ilor«o; Aa 66 denCM Ma^! 

▼an den Erb, vaa Darbte R, 

288. Mai 26. Feldlager (Kirempft). OM. Wilhelm Fflrstenborg an 

BQrgermeister and Rath der Stadt Reval. 

Orig. L e, 
GiHcken InhtilU mit No. UB, 

288*. Jiini 4. (Lttbeck.) Der Ittbische Rath sendet dem revalscben 

durch den Schiffer Jochim Busckow Kraut, „Spetzen'* 
and Geschfltz, nachdem er auf Relation seiner 6e- 
sandten, des Dr. jar. Hermann Plonnies and Got- 
schalk Tonn Wickenn, vom betrdbten Zustande Liv- 
lands and Revals vcmommen, nnd empfieblt gate 
Yorsicht, damit der Stadt nicht das Schicksal Narva's 
widerfahre. Die andere verlangte Munition werde 
durch den Schiffer Clans Fockenbecke, der bald segel- 



XTY 

»•. 

fertig sei, nachfolgeiL Dat. Sonaabents am Abend 
Trinitatis. Ori^. i. e. 

In dorto: den H JnnU Ao 56 

289. Jani 10. Wesenberg. Franz von Segenbagen gen. Amscl Com- 

tbur zu Reval an fiargermeister und Rath der Stadt 
Reval 109 

290. Juni 12. KirempiL OM. Wilhelm Farstenberg an Jobann Kam- 

pferbeck nnd Jost Clot '. 110 

291. Jani 13. Kirempi. Des CM. Wilhelm Fttrstenbcrg Bestallangs- 

brief gegen die Russen. vrtg. Rev, R. a. 

Gedr . nach einem Duptteat bei ScMrreUf Quell. II. No. 962, 

291 '. Juni 16. (Labeck.) Der labische Rath sendet dem revahcben 

durch Clans Fockenbecke das versprochene OeschQtz 
sowie Munition, und entschuldigt sich, dass er nicht 
alien WQnschen entsprechen kdnne ; namentlich mit 
Falkonen nnd Starmbaken sei er selbst nicht yer- 
sehen. Er rathe zurAnwerbung Ton Kriegsvolk, und 
babe zwel Gesandte an die Wendischen nnd andere 
benachbarte St&dte abgefertigt, um Hilfe zu werben. 
Dat Donnerdages na Corporis Christi. o^ig. l. e. 

In doreo: den M Janij Ao 58 R. 

292. Juni 17. Wesenberg. Comthar zu Reval an BflrgeHneister and 

Rath der Stadt Reral Ill 

298. Juni 22. (Reval.) Note aus der revalschen Rathscanzellei . . . 112 
298*. Juni 22. (Dorpat) Der dOrptsche Rath meldet dem revalschen, 

dass er geneigt sei, dem erw&hnten (s. No. 245.) Peter 
Szwerck einen Pass zu verabfolgen, da der ddrptsche 
Secret&r M. Antonj Schroder ohne sein, des Rathes, 
Yorwissen sich auf die Bewilligung eingelassen; jedoch 
nur unter der Bedingung, dass Szwerck zuvor 600mrk. 
erlege, oder fdr zwei Termino genagende Caution 
gebe. Erst hiernach moge ihm das bcigelegte Original 
des Passes ausgeh&ndigt,- eine Copie desselben ihm 
aber alsbald vorgelesenwerden. Orig. Rev. R. a. 

294. Juni 23. (L&beck.) Bargermeister und Hath dor Stadt Lflbeck 

an Bargermeister und Rath der Stadt Rcval .... 112 

295. Juni 27. Feldlager. OM. Wilheliii Farstenberg an dieselben* 

Orig, Rev, U, A. 

Gedruoht nach dem Cone, bet Sehirren, Quell. II. No. 970. 
— safuer durch ■chiffe — Jiercnn Cumpthorn au — 

290'. Juni 27. Dorpat. Die revalschen Gesandten zu Dorpat an die- 

selben lU 

297. Juli 8. Dorpat Bargermeister und Rath der Stadt Dorpat 

an diese^ben ^ 117 



XV 



*•- Hell* 

298. Juli 4. Wescaberg. Franz von Segenbagen gen. Amsel Com- 

thur za Reval an dieselben 119 

299. Juli 4. Feldlager (Uelzen). OM. Wilbelm FQrstenberg an die- 

selben 120 

300. Juli 4. Feldlager (Uelzen). Mandat des OM. an den Rath der 

Stadt Reval 122 

301. Jnli 9. (Labeck.) BQrgermeister und Rath der Stadt Lubeck 

aa den OM 123 

302. Juli 9. Lfibeck. BQrgermeister and Rath der Stadt Labeck 

an BQrgermeister and Rath der Stadt Reval .... 126 

303. Juli 10. Abo. Herzog Johann von Finland an dieselben . . . 129 

304. (Juli nach 10. Abo.) Herzog Jobann von Finland an den OM. 130 

305. Joii 12. Per nan. ^Gewesener Yogt zu Narva" bittet don Rath 

za Reval, seinen Schuldner Hermann Tryppenmeder 
anzuhalten, das schon aaf vergaogenen Michaelis f&llig 
gewesene Geld fdr gekaoften Hafer dem Briefeszeiger 
einzuh&ndigen. Orig. Bev. R, A. 

306. Juli 26. WenJen. OM.. Wilhelm Fflrstenberg an Bargermeister 

and Rath der Stadt Reval 132 

307. Jnli 26. Reval. Zcugniss derweiland narvaschen BQrgermeister 

fbr Hans Berndes 183 

308. (Jali zwischen 24. und 27. Reval.) R&the and Ritterschaft von 

Harrien and Wirland, BQrgermeister and Rath zu 
Reval u. A. an den FQrsten Schuisky zu Dorpat . . 184 

309. (Jnli zwischen 25. und 27. Reval.) Instruction far die beab- 

' sichtigtc Gesandtschaft ^er Qberseeischen Kaafleute 
zu Reval an den FQrsten Schuisky zu Dorpat. . . .136 

310. JoU 27. Reval. Die Qberseeiscben Kanfleute zn Reval an den 

Farsten Schuisky za Dorpat 138 

311. Joli 27. Reval. Yollmacht des revalschen Raths far seine nach 

D&nemark abgefertigten Gesandten 144 

312. Jnli (27.) Reval. Beglanbigungsschreiben der R&the von Har- 

rien und Wirland and des revalschen Rathes fOr ihre 

nach Dl^nemark abgefertigten Gesandten 146 

318. Augnst Dorpat. Farst Schuisky an die aberseeischen Kauf- 

leute zu Reval 148 

314. Aug. 4. Wenden. OM. Wilhelm Farstenberg an BOrgermeister 

und Rath der Stadt Reval 160 

315. Aag. 7. Wenden. OM. Wilhelm FQrsteuberg an dieselben . . 151 

316. Aug. 7. Abo. Herzog Jobann von Finland an dieselben . . . 153 

317. Aag. 12. Aarhuu<. Jost Clot und Ivo von der Hoye an dieselben 154 

318. Aog. 21. Reval. R&the and Ritterschaft der Lande Harrien and 

Wirland an den OM 158 



XVI 



319. Aug. 26. WeiBsensteiD. Vogt za Jerwen an Btkrgermeister and 

Rath der Stadt Reval 159 

320. Aug. 28. Abo. Herzog Johann Ton Finland an dieselben . . . 161 

321. Aug. 28. Aalborg. Die revalschen Gesandten in D&nemark an i 

dieselben 163 ! 

322. Sept. 3. Weoden. OM. Wilbelm FOrstenberg an dieselben • . 165 | 

323. Sept 4. Fellin. Albrecht von Bredenbach Hauscomthur, Rein- ! 

hold von Hugenpot Cnmpan, und Joachim Plate Hanpt- 
nlann zu Fellin an dieselben 166 

324. Sept. 10. Wiborg. Barthold Buscbmaun sammt seinen Mitgesellen 

an dieselben 168 

325. Sept. 11. Aaihuus. Die reTalschen Gesandten in D&nemark an 

dieselben 171 

326. Sept. 12. Wenden. OM. Wilbelm B'Qrstenberg an dieselben . . 174 

327. Sept. 13. Fellin. Gotthard Eettler erwfthlter Coadjutor und Com- 

thur zu Fellin an dieselben 175 

328. Sept. 15. Reval. Blasius Hogreve an Heinrich Holler in Wiborg. 

"^ Orig. Fragm. Rtt. B, A. 

KaufmdnnUehe Ge9ektft9 hetreffend. 

329. Sept. 21. Aarhuus. Comthur zu DQnaburg, Franz von Stiten nnd 

Michael Brunnow an die R&the von Hanien und Wir- 
land und den Rath zu Reval 177 

330. (Sept Erkl&rung der Grdnde und Bedingnngen der Unterwerfung 

Harriens und Wirlands wie der Stadt Reval nnter D&- 
nemark) » 178 

331. Sept 28. Wenden. OM. Wilhelm Fdrstenberg an BOrgermeiBter 

und Rath der Stadt Reval 182 

332. Oct 3. Abo. Herzog Johann von Finland ermahnt auf Be- 

schwer seines Yaters des K5nigs Gustav I von Schwe- 
den den revalschen Rath, dafQr zu sorgen^ dass dio < 
schwedischen Unterthanen nicht welter durch die Aus- 
lieger bel&stigt und in ihrer Kahrung behindert, 
auch die Russen auf schwedischem Gebiet nicht be- 
sch&digt warden, alle genommenen „Par8elen'^ aber 
dem Jacob Erecker sofort abzuliefem. Orig. Re». r. a, 

333. Oct 14. Wenden. OM. Wilhelm FOrstenberg an Bargermeister 

und Rath der Stadt Reval 184 

334. Oct 14. Wolmar. OM. Wilhelm Farstenberg an dieselben . . 186 

335. Oct 20. Kopcnhagen. Die nach Livland und Russland ver- 

ordneten Gesandten des Kdnigs von D&nemark an 
dieselben 187 

336. Oct 25. Wenden. OM. Wilhelm FOrstenberg an Bargermeister, 

Rath, Aelterleute, Aelteste nnd ganze Gemeine beider 
Gildestnben der Stadt Reval. (hig. Rew. R. A. 

BeglauhigungMekreHen fUr den Dr. R9mbertn§ GiUkeim, 



xvn 






337. Oct 26. Wiborg. Heiiirieh MoUer tn Blaaios Hogrere in Reval 188 
388. Oct 26. Wenden. Oil Wilhelm FOrstenberg an BOrgermeiBter 

and Rath der Stadt Reval 190 

339. Oct 26. RcTal. BlasioB Hogreve an Heinrich Moller in Wiborg 191 

340. Oct 31. ¥riborg. Heinrich Moller an Hermann Barmeister in Reral 194 

341. Not. 9. Wenden. OM. WOhelm Farstenberg an BOrgermeister 

nnd Rath der Stadt Reval 196 

342^ Not. 10. Reral. Bfasins HogreTe an Heinrich Moller in Wiborg 197 

343. Not. 11. ReTal. BlasiuB HogreTe an deuselben 199 

344. Not. 19. Fellin. Gotthard Eettler erw&hlter Coadjutor des 

Meisterthnms an BOrgermeister und Rath der Stadt RcTal 201 

345. Not. 23. Warberg. Jastus Claadios (Jost Clot) an dieselben. . 203 

346. Not. 30. Danzig. BUrgermeister and Rath der Stadt Danzig an 

dieselben 205 

347. Dec 4. Schloss ReTal. Die dem EOnige Ton D&nemark Ter- 

eideten Eriegsleute auf dem Hanse ReTal an die R&the, 
BOrgermeister und Rath, Aelterleute und Befehlshaber 
der Stadt ReTal 207 

348. Dec 8. ReTal. Des OM. and Coadjutors Vergleich mit Die- 

trich Behr and Heinrich UexkoU ttber die Wieder- 
abtretang des reTalschen Schlosses an den Orden . . 211 

349. Dec 12. C6ln. BOrgermeister and Rath der Stadt C6ln an 

BOrgermeister and Rath der Stadt Lobeck 216 

350. Dec 16. RcTal. Mandat des OM. und Coadjutors an BOrger- 

meister and Rath der Stadt ReTal 219 

351. Dec 24. (Loneburg.) BOrgermeister und Rath der Stadt LOne- 

bnrg an BOrgermeister und Rath za Lobeck 220 

352. (1558. Anf. ReTal.) Aeltermann, Aelteste und BrOderschaft der 

grossen Kanfmannsgilde zu ReTal an den reTalschen 
Rath 228 



1 & & 9. 

353. J.in. 1. Lobeck. Jost Clot and Ito tou der Hoye an BOrger- 
meister und Rath der Stadt ReTal 233 

254. Jan. 7. Rostock. Der Rath der Stadt Rostock zeigt nach der 

Heimkunft seiner Gesandten vom Tage za Bremen 
dem iQbischeii Rathe an, dass er, wiewol sclbst mebr 
der Hilfe bedOrftig, sich Tom Meister zn LiTland and 
der Stadt ReTal nicht abwenden werde, wenn Ton den 
gemeinen St&dten ein desiallsiger Beschluss gefasst set. 

C9p. Fragm. Bev. B. A. 



xvm 

Mo. SMM 

856. Jan. 9. Riga. Gerth Brandt, Eanfgeselle, streckt e. K B. 

800 mrk. vor, wofar ihm verpf&ndet wird „di^ bode 
belegen bej der weggeschrangen an deme heuschen, 
darin Herr Hinrich Hake wolinet, gleicbst er die bissanher 
mitt Ihrer besuemigkeit Inne gehabt vnd gebrauchet'^ 
zu freier Nutzniessung fdr die gewOhnlicbe Rente ?oa 
800 mrk. Capital. Nach Abzablung des Darlefans 
Btebt ibm bei glcicbem Bot das Niifaerrecbt an der 
Mietbe za. Dat. Montags nach Trium Regum. Anno 

OC. 50, R, A. Schr, F., Fach iO. MUe. No, 7. 

Copialbueh. 

356. Jan. 17. Wenden. Gotthard Kettler erw&hlter Coadjutor und 

Comthur zu Fellin ermahnt, auf ibm gemacbte Ad- 
zeige der R&the von Hlirrien und Wirland, den reval- 
Bcben Ratb, das in der Stadt befindliche Jungfrauen- 
kloster nicbt zu bescbweren, wie auch auf die verbotene 
Fabrt nach Wiborg gute Acht zu gebcn, da drei 
Schuten, die man einholen soUe, demFeinde zumBe- 
sten auBgelaufen scien. Seinen Boten Thomas Vege- 
sack, bittet er, bei dessen Einkauf Ton Kraut und 
Loth zu unterstQtzon. (h-ig. Rev. b. A, ' 

357. Jan. 19. Wenden. OM, Wilhelm FOrstenberg an Bargermeister 

und Rath der Stadt Reval. Qrig. i. e. 

Gedr, nach Hem Cone, bei Sehirren, Quell, HI , No. 595. 

358. Jan. 22. Wenden. OM. Wilhelm FQrstenberg an dieselben . . 238 

359. Jan. 25. Wenden. OM. Wilhelm FQrstenberg an Bargermeister 

und Rath der Stadt Riga 239 

360. Jan. 25. Wenden. Aussagc eines gefangenen Russen 240 

361. Jan. 30. Riga. Gotthard Kettler erw&hlter Coadjutor an Otto 

Taube, Dr. Rob. Gilsheim und Dr. Matth&us Friesner 241 

362. Jan. 31. Wenden. Des OM. Wilhelm Farstenberg YoUmacht 

far Dr. Robert Gilsheim. Orig. Rev. R. A, 

Gedr, nach dem Conr. bei Schirren, Quell. III., No, 598, 

— Meuter wnud Philips Sehall vonn Bell Lanntmanclialck 
Te otssehefl — gepietiger Horrenn Bcrnt vood Sdnnertteoii 
ZQ Jeraenn, Gprhart Hone Tonn Anaiitcradt bu Weten- 
bergk, Erast vono Schnellenbergk lar Narae Vogtte, 
sampt deme an Tolsburg k vod andcre mehr gemelta vaa- 
■en Ordens, In diescr — Tonn obgeeatstenn Tanaereaa 

— nuts znaorwahrena vnod antinireudcna •" baben wir, 
Nebenst obgcmeiten Herrcnn Lanntmanchalck — Tnnee- 
rcDn InngcsiFgeln — Datam Wenndenn dean letztean 
JanuariJ, der minderenn zall Im NenavadFanlfteigsteBn 

363. Febr. 5. Opatow.AusschreibendesNicRadziwilPalatinT.Wilna 243 



XIX 

Il0. ••»*• 

364. Febr. 5. Schwanenborg. Georg Bebr aa seinen Scbwager Nog 

Steinfelth in Riga 245 

365. Febr. 5. Riga. Gottbard Kettler erwahlter Coadjutor an Btlrger- 

meifiter and Rath der Stadt Reyal 249 

366. Febr. 13. Riga. OM. Wilhelm Farstenberg verweist den reval- 

Bchen Rath in Folge dessen Mahnung wegen der an* 
stebenden Schold an seinen Gesandten Dr. Gilsheim. 

Qrig. Hev. H. A. 
In dor$o: den 20. febraarlj Anno 59. 

867. Febr. 18. LQbeck. Die revalschen Gesandten zu Lobeck an 

Bdrgermeister and Rath der Stadt Reyal 249 

863. M&rz 16. Wenden. Mandat des OM. Wilhelm Farstenberg (iber 

zu Reval hinterlegtes Gut dOrptischer Verr&ther. . . 252 

869. M&rz 17. Riga. Danidt Berman verzichtet Yor e. E. R. freiwillig 

zn Gansten seines Schwagers Frantz Kolner and derer, 
denen solches vonnOthen, auf alle nachgelassenen GQter 
and liegenden GrUnde seiner sel. Eltern. Dat 
Anno 9G. der myndern zale lix Friedags nach Jadica. 

M. A. 8ekr. V. Each /«. Mhe. No. 5. 

Denkelbuch p. i08, 

870. M&rz 17. Riga. Herman Eemlingkboff, des alten sel. Herman Eem- 

linghoff Sohn, verzichtet vor e. E. R. freiwillig auf sein 
gesammtes elterliches Erbe zu Gansten seines Stief- 
Taters Laurentz Euerdes. Dat at supra. /. o. 

871. M&rz 17. Riga. Eaerdt Ottingk Iftsst vor e. E. R. im Namen 

der Erben Gerdt Ygerman^s, Hinrich Mollcrn von 
dessen in der SQnderstrasse belegenem Haase die rdck- 
st&ndige Schuld von 2000 mrk. mit der Rente ab- 
schreiben and quittirt den vollen Empfang der ge- 
liehenen 4000 mrk. Dat. Friedags nach Judica Anno 

OC. lix. R. A. Schr. V, Fach Ifl. ilf^c. Ao, ». 

Pergbd. Dat nie Bentebock. fol, slvij, 

372. M&rz 17. Riga. Jost F5gelsangk veikauft vor e. E. R. den 

Armen zu St. Jurgen 24 mrk. j^rlicher Rente far 
400 mrk. Capital in and anf sein Haas, der St. Ka- 
tharinenkirche gegenuber an Jacob Brendes Hause 
belegen, jahrlich auf Ostern unverzogert auszuzahlen, 
mit gegenseitigem Yorbehalt halbjfibriger Kuudigung. 
Dat. at supra. /. c. 

873. Mdrz 17. Riga. Bastian Helman verkauft vor e. E. R. den Ar- 
men za St. JOrgen 48 mrk. jahrl. Rente far 800 mrk. 
Capital in and auf sein Haas, in der Sanderstrasse 
zwiscben Herrn Werner Meyen and Hinrich von Lyn- 
ten's H&usem belegen, anter den Bedingungen, wie 
oben. Dat, ut supra. /. c. for, xivij b. 



XX 

I 

874 B£&n 17. Riga. Frants Kolner yerkaiift vor e. E. B. semern 

Schwager Daniel Beennan 78 mrk. jfthrl. Rente far 
1800 mrk. Capital in und aaf sein in der Eaofstrasse 
zvischen den H&usern Herrn Jasper's yom Sone and 
Berndt's von Dorthmunde belegenes Hans, nnter obi- 
gen Bedingnngen. Dat nt supra. i. «./•/. xlvHj. 

876. M&rz 17. Riga. Steffan Grener yerkanft vor e. E. R. dem Herrn 

Vyncentz Glandorp 84 mrk. j&hrl. Rente lar 1400 mrk. 
Capital, das er in dato in rigischen Schreckenbergern 
and Schillingen empfangen, in and.auf sein in der 
Marstallstrasse zwiscben den H&asern Hans Bra- 
men's und des seL Hinrich Kock belegenes Hans, aaf 
Weihnachten jabrlich an entrichten, mit gegenseitigem 
etc. Dat, ut supra. i. e. 

876. li&rz 17. Riga. Dauidt Kalff verkauft vor e. E. R. den Erben 

des sel. Jochim Yde 90 mrk. j&brL Rente far 1500 mrk. 
Capital in und auf sein Hans, auf dem Ealenmarkte 
gegenaber der Sandstrasse zwiscben den H&usem Hans 
Hageman's und Thonies Pape's gelegen, unter den 
Bedingungen, wie No. 871. /. e. /•/. xivi^ k. 

877. M&rz 17. Riga. Merten R5me bezengt vor e. E. R. in Yollmacht 

derWittwe des sel.Cordt Hafman, dass dieselbe der 
Tafelgilde zu St Jacob 24 mrk. j&brl. Rente yerkaufit 
babe for 400 mrk. Capital in und auf ibr Hans „in 
der Scboestraten" zwiscben den H&usem Pbilips Eolt- 
bolfs und Oloff Hebeler's belegen, in zwei Terminen 
j&hrlicb zu Ostem und zu Micbaelis zu entricbten, 
unter Vorbebalt kalbj&briger Aufsage. Dat ut supra. 

/. c. fQi. ii h. 
378. M&rz 19. (Scbwanenburg ?) Georg Bebr an seinen Scbwager Noe 

Steinfeltb 264 

879. M&rz 20. Labeck. Die revalscben Gesandten zu Labeck an 

Bargermeister und Rath der Stadt Reval 256 

880. M&rz 20. Thorn. Bargermeister und Rath der Stadt Thorn an 

Bargermeister und Rath der Stadt Riga 261 

881. M&rz 22. Wenden. OM. Wilbelm FOrstenberg an Bargermeister 

und Rath der Stadt Reval 268 

882. M&rz 24. Rostock. Bargermeister und Rath der Stadt Rostock 

an Bargermeister und Rath der Stadt Riga 267 

888. M&rz 28. Weuden. OM. Wilbelm Farstenberg an Bargermeister 

and Rath der Stadt Reval. fMg, Rev, a. a. 

Qtdu narft tf«fii Cpae. hvi Sektrren, Queil. III. iV*. S49. 
Am Ende: Toad kaben each lolchei nielit yerhaltea 
woUen, Datam Weadea Diaatagea la dea 
beillgea Oatera. Ao ac. IJi. 



XXI 

381 ]lln29. (Ltkbeck.) BOrgermeister and Rath der Stadt Labeck 

an BOrgermeister and Rath der Stadt Riga 270 

385. MftnSO. (Wumar.) BOrgermeister and Rath der Stadt Wismar 

an dieselben 272 

386. MinSO. Wismar. Joachim Vinger an dieselben 273 

387. M&n30. Thorn. BOrgermeister and Rath der Stadt Thorn an 

BOrgermeisler and Rath der Stadt Danzig 275 

383. M&ns 31. Reval. Dr. Robert Gilsheim arknndet Ober die Ab- 

sahlang des dem OM. Ton der Stadt gegebenen Darlehns 278 
389, April L Wenden. OM. Wilhelm FOrstenberg ladet den reval- 

schen Rath anf einen Landtag nach Wenden znr Be- 

rathnng der Landesnoth. Orig, Rev. r. a. 

Van Wenden denn craten Apiillis nach MiiUge in drey 

vicnn 
von wolmar den 2 Aprilis rmb vj vhr vormittaf 
Ton Bartnick den 2 Aprill tho xij vrcn Im Middafe 

/<! dor9o: den 7 Aprllis Anno 39 R 

390. April 3. Riga. Verembarung des Raths and der BOrgerschaft 

der Stadt Riga Ober die Accise *). 

Perg, Orig. Si, A. No, SC. cap9 d 
Gedr, n.e.Cop..* Mon,Liv,Ant. If, No,1T4.rf. Ind. NcSHrs. 

391. April 4. Wenden. OM. Wilhelm FOrstenberg mahnt den reral- 

schen Rath, die BOrger der Stadt an der Aosfuhr 
von Yictaalien nach Wiborg zu verhindern, well der 
Feind dadnrch gest&rkt und im Lande selbst Mangel 
erzeogt werde. Dat. Wenden Dinstags nach quasimodo- 
genitj Anno oc. Lix. Orig. Rev. R. a. 

In dorto: H. 13 Aprilis Ac 59. 

892. April 4. Lemsal. Christoph Hendorff an Hans Kock zu Riga . . 280 
393. April 4. (Bremen.) BOrgermeister und Rath der Stadt Bremen 

an BOrgermeister and Rath der Stadt Riga 281 

294. April 6. (Stralsund.) BOrgermeister und Rath der Stadt Stral- 

sund an dieselben 283 

395. April 8. (Lonebarg.) BOrgermeister und Rath der Stadt LOne- 

burg an dieselben 285 

1) Der Abdrueh dieter Kummer, die sick in gleiehzettiger Copie im Rath*- 
arekiv ScAr, f". Fach 10. 91i»e. No. 7. und in tpSierer Abochrifi Scbr. i. Pack 4 
No. 5. findet, itt unterbiieben, veil die Farianten zu dem in den Men. gegebenen 
Text nur orthogiapkioeher Art eind. Nacit obiger Regette bitte ick die Druck- 
fehier im trot en Bande p. XX, in der Anm» zu verbv»»ern. 



200. 1557, April 7. Tarwast. — OM. Heinrich 
Yon Galen an Burgermeister und Ralh der 
Sladl Reval. orig. Bev, b. a. 

Mit Bemgoahme aaf die savor erlassene OffenUicIie Botscbaft , dass der 

Moakowiter sich gegen LiYlaad rflste and der Frieden mit Polen and Preossen 

nocb nicht gesichert aei, mahnt er sie, die Kriegskaechte aaf a Nene in 

Sold za nehmen, wie die Stadt Dorpat es aach than werde. 

In dorso: den 17 Mai Anno 67 R(e€eptae). 

Von gotts gnaden heinricb von Galen Meister 
Teutsches Ordens zu Eifflandt, 
f nnsern gunstigen gruss vnd gnedigen willen zuuorn, 
Ersame Fursichtige vnd wolweyse Liebe getrewen, welclrer 
gestaldt sich der Muscowiter Jegen disse lande In v£ru- 
stung bogeben thut, zu deme wir aucb noch zur zeit 
keynes gewissens friedens von dem konnige zu poln oc 
vnd hertzogen In pr^ussen vorgewissert, werdet Ihr nhumer 
auss vnserm aussgegangen schreiben allenthalben vor- 
nbommen haben, damit aber In Itziger gefhar von euch ein 
fenlein knechte testellet vnd angenhommen, die widerumb 
In den vorigen Eidt gebracht werden mugen, AIss gesinnen 
wir an euch gnediglichen, darmit nicht zu seumen, vff das 
die knechte Im lande behalten, den euch sonderlich dero 
Oerther nicht weynig daran gelegenn, vngetzweifeldt die 
Stadt Derbtt wirdt sich In deme gleichmessig erzeigen, das 
gereichet euch semptlichen vnd dissen gem:e7nen landen zu 
gutth, vnss aber zu gnedigem gefallen, D^tum Teruest Mit- 
wochens nach Judica Anno 3C Lvijsten 

DEnn Ersamen Forsichtigen ?nnd wolweysen ynsern Lieben 
getrewen Burgermeistem vnnd Rathmannen vnser ynnd 
Tosers Ordens Stadt RetiaU. 



1 



201. 1557, Juni 29. Wolmar. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an Biirgermeister, Rath und Ge* 
meine der Stadt Narva. orig, Bev. b, a. 

Weil der Grossfflrst die Ausf'ahr von Wachs und Talg aus seinem Lande 
verboten, haben die livl. St&dte beschlossen, dass ferner kein Deatscher 
aach Russland, ausgenommen nach Nowgorod, Handel treiben darfe; anf 
der St&dte gerechte Bitte wird den Narvischen befohlen, sich bei Strafe 
des Yerlustes der Waare auch darnach zu richten. 

Yonn Gottes gnaden Wilhelm Farstenbergk Meister 
Teutzsches Ordens zw LiiFlandt, 
V nsern ganstigen grus vnd gnedigen willen zuuorn Ersame 
weisse liebe getrewen, wir vormercken aus allerley antzei- 
gung, das der Muscowieter nicht allein vorhabens, zu ab- 
bruch gemeiner banttierong vnnd kauffmanschafft di^ser 
Lande, Wachs vnd Talch, gegen Pantzer aus seinen Landen 
zuuerfhurenn, nicht gestatten, sondern auch wider vffgerich- 
ten frydebrieff alle Andere wbar In diesse Lande zu brin- 
genn, vnd zuuorhandeln zum hochsten verbotten, entlicher 
meinung alle narung vnd kauffhandelung widder alien ge- 
branch' zuentziehen vnd In seinem Lande dasselbig antzu- 
richten, die whar bey Im zusuchen vnd zu hoelen ent- 
schlossen, vnd wiewoU solchen schedlichenn vorhaben billicb 
mennigklich widerstreben solte So werden wir Idoch berich- 
tett, das viell eigennutzige der ortter kauffleuthe solchem 
hochvorterblichen Anschlag des Musscowieters bey zu who- 
nen, vnd den handell Inn seinen Landen antzurichten ge- 
meinet, dieweill nhu solche vnbefugte newerung diessen 
Landen vnnd gemeiner hanttierung zu treifiichen abbruch 
vorterb vpd vndergang bringen mocht, Alss haben sich die 
Ersamen vnd vorsichtigen, vnsere liebe getrewenn, vnd be- 
sonder die drey Stette Riga, Dorpt vnd Bheuell diesen 
Landen. dem kaufiman zum besten nutz vnd gedey, mit 
vnserm gnedigen zulhaes vnd mit willen eintrechtigklicb vor 



3 



Recessirett, bewilligett vnd darinn geschlossen, das vorthin 
bis zu vBserer gelegner vnd vortreglicher veranderangk kein 
teutzscher kaoffman gbutt geltt oder geldes werdt In Reuss- 
landt nach der Flescaw Iwanegrodt oder sonsten (:ausge- 
schlossen der fieybeit so man an den Conthur zu Naugarden 
nach dem altten bette:) bey verlust desselbigen, fhuren vnd 
handeln solle, Vnd so einer oder mber doruber beschlagen, 
In waserley wege ein deutzscher durcb cin vndeutzscben 
oder Russen durchstecken oder practiciren gedecht, das der- 
selbigen An Jenige bindersehung Inbalt Ingegangener belie- 
bang vnd vffgerichten Recess soil gestraffet werden, Die- 
Weill dan dardurch gemeiner nutz gefurdertt, habeu sie vns 
nicht allein solcben bewilligtten Recess zubewilligen, son- 
dern each vnd menigklichenn demselbigenn gemess zu leben 
vndertheniglicb ersucht, In dem wir Ihnen auch der billig- 
keit gemess beygepflicht, Gebietben vnd beuhelen demnach 
Ernstlich vnd woUen das Ir semptlich vnd ein Ider Inson- 
derheitt bey obgesatzter peben vnd straff dem Angetzogenen 
Recess gemess ertzeigett vnd euch obgedacbter bocbvor- 
terblichenn newerung eussert vnd enthaldet bey vormeidung 
geordentter peben vnd* vnser vngnad, darnacb werdet Ir 
euren selbst schaden zuuorhuetten vnd gemeines bestes zu- 
befurdern, nichts vnderlassen, Inn dem gescbicht vnserm 
eigentlicbcn beubelich gemess, Datum Wolmar Am tage Pe- 
trj et Paulj Anno dc, Lvijten 

Denn Enamen Weyssen, vnsernn lieben getrew«nii Barger- 
roaiBtern Rhatmannen, ynd gemeiner burgerschafFt Tnser vnd 
Tnsers ordens Stadt Naruen, 



r 



202: 1557, Jun! 29. Wolmar. — (OJI. Wilhelm 
FUrslenberg) an gemeine Kansestadle. 

Cop, Rev* 2{. JL. 

Eotschuldigt die livl. St&dte, well sie auf Grand ihrer vom Reich einpfaa- 
genen Prinlegien zur kQrzlich in Regensburg ausgeschrieben'en Tarken- 
Bteaer nicht beitragen woUen; meldet das erlassene Verbot, mitRusslaod, 
ausser nach Nowgorod, Handel za treiben, bittet um Publication desselben 
und warnt vor UebertretttDg ; fordert sie auf, die ihrerseits beschlossene 
Gesandtschaft an den Grossfdrstcn zu beschleuaigen, damit sie mit den 
li?l. Boten in Moskau zusammentreffen k6nnten, was der gemeinsamen 

Sache erspriesslich w&re. 

An gemeine Antzen Stede von Wolmar dinstags nach 
Johannis (Juni 29,) Anno oc. Lvij. 
Ijesonder liebe vnd freunde Wir warden Jn date von denn 
Ersamen vnd wolweisen vnsern vnderthanen vnd lieben gc- 
trewen vnd besondern Burgermeistern vnd Radmanen vnser 
stedthe Riga vnd Reuel, sowol Dorptt vnderthenigklichen 
bericht, was gestaitt die Ro: ko: Mtt: vnser Allergnedigster 
h. bey e. e. w. vmb beschlossene auf nechst gehaltenen 
Reichstag zu Regenspurgk Expedition vnd steure wider den 
Turcken vnd erbfeindt gemeiner Christenheitt aliergQedigst 
habe erfurdern vnd anhaltten lassen, der vrsach vnder an- 
dern e. e. w. zu gemeiner zusamenkunfft notwendigklichen 
haben gedencken mussen, dieweill wir aber neben vnsern 
vnderthanen sowoU gemeinen Landen zu Lifflandt vor etz- 
iichen vorflossenen Jaren diesser auch aller vnd Ider Con- 
tribution Turcken steure vnnd gemeiner Reichsanlage von 
der Ro: key: vnd kon: Mtt: So woll gemeinen Reichssten- 
den (: In dem wir vnser vermugen vnd vorrhatt In vorstehen- 
der zeitt wider den grausamen vnd gewalttigen feindt den 
Muscowieter zu schutz vnd Rettung gemeiner Christenheitt 
zu trost, anlegen vnd kerhen mussen:) gnedigst vnd freunt- 
lich erlassen, vnd damit Friuilegiertt Inn massen wir solchs, 
imder gegebener stadlicher guldenn Bullen zuerweissen haben, 



dmnit nhnn obgedachte vnsere ynderthanen vber angetzogene 
gnadt vnd befreiung ferner nicht beschwertt, Alss baben eie 
Tnnss vmb diesse vnssere gnedige zeugnuss vnd vorbitt 
scbrifft ynderthenigklich ersucht, die wir Ibnen der .billig- 
keitt nach nicht zuuorsagen gewast, Ansinnen demnach gut- 
lich E. E.W. wolten mbergedachte vnsere vnderthanen In dem 
Allentbalbenn befreiett bey der Bo: ko: Matt: vnd men- 
nigklich entscbuldigett wissen, vnd sich desselbigen sonst 
allenthalben qiit dem besten beuhoien sein lassen, zu dem 
wollenn wir' e. E. w. vnangetzeigt nicht lassen, das nicht 
allein der Mascowieter wider das alte vnd bewilligten vff- 
genomnen frieden, so er mit vnserm vorfarhen hochlobli- 
cher vnd Christlicher gedechtnis, beschlossen vnd einge-* 
gangen, wachs, Tallich, kegen Pantzer auss seinen Landen 
znuorfhurenn, sondern auch wider vffgerichten friedebrieff, 
ane einige gegebene vrsach, keinerley whar In Lifflan^t 
zuaorhandlen noch zuuorfhuren, denn seinen zum hocfasten 
vorbottenn, In meinung mit solchem seinem vnbefugten 
freuelichem zunotigen dem gemeinen kauffman die nharung 
vnnd wolfartt zuentwenden, vnd den seinen, alle whar auss 
Rnsslandt zuholen, tzutzukeren oc. Nhun wirt aber vonn 
etzlichen Aigennutzigen tentzschen kauffleuthen angetzogener 
Huscowietrischen Anschlag zuuolgen, wider das werck Inn 
der that erspuret, Derwegen vnserer vnd Anderer Stette 
dieser Lande mit vnserm gnedigen zulaess vnd vorschnb 
(:dannitt dem kauffman sein hantierung vnd gemeiner gangk 
wie gewonlich diesen Landen nicht entzogen, vnd sonst alle 
newerung vnd beschwerung vorhuetet:) sich einhelligklich 
vorglichen vnd entschlossen, das vorthin bis zu vnserer ge- 
legener vnd vortreglicher vorenderung, kein teutzscher kauff- 
man guett geltt Oder geldes wertt In Beusslandt nach der 
Plesskow, Iwanegrodt oder sonst, ausgeschlossen was das 
Conthur zu Newgartten nach dem alten erfordert, bey vor- 



G 

last desselbigen fhuren sollen, dieweile dan dadurch das 
g'emeine beste gefurdertt, so Ansinnen vnnd yormhanen wir 
e. e. w. gutlich, die wolten bey Iren handlern vnd kauff- 
leuthen die vorsehung e'benmessig vortsetzen lassen, darmit 
durch schieffung nach der Reussischen grentz oder Andere 
an gelde guett (: aus angehortter beschwerung :) den Reussi- 
schen kein zofhuer noch hendell gestattet, Im fhall wieder 
guette zauorsicht vber diesse hochnotige gemeine bewilli- 
gang geschritten, wist man sicb ausgetruckter straff Vnd 
peene nicht zu eussern wie wir dan hiemit mennigklieh vor 
schaden gnedigklit;h wollen gewarnet haben, Letzlich wer- 
den wir auch bericht das E. E. W. vmb abhandelung aller 
vorgefallener beschwerang Ihre botschafften Inn kurtz bey 
dem Muscowieter zuhaben entschlossen, vnd nachdem wir 
nicht vngeneigt, vnsere stadliche gesantten In emewerong 
eines treglichen friedens, vnd sonst anderer^ Ingerissener 
beschwerang halben, In kurtz ebenmessig abtzuferttigen, 
vnd aber allerseitz handlung nicht vnntreglich erachten, das 
e. e. w. vnd vnsere Botschafft zu gleicher zeitt In der Mus- 
caw sein muchten. Nhun erfordertt aber vnser vnuormeid- 
liche gelegenheitt In kurtzer zeit den Muscowieter besu- 
chen zu lassen, damit alle vnbefugte angemaste beschwe- 
rung mit einhelligen Radt aussgerodt vnd vnderbowett, 

Thun demnach gutlich gesinnen E. E. w. wolten auss 
angehortten vrsachen die Iren mit der abfertigung desto 
schleuniger befurdem, das alles haben wir E. E. W. zu 
gutlicher vnd nachparlicher willen nicht vorhalten wollen, 
dann e. e. w. Semptlich vnd Idenn Insonderheitt lieb gnad 
vnd furdemuss zuertzeigen, sein wir mitt begirigem Villen 
zuthun bedacht, vnd beuhelen dieselben dem lieben gott 
Inn stetter gesundheitt vnd aller wolfartt zuerhaltten. Da- 
tum vts. 



i 



203. 1557, Aug. 8. Dorpat. — Capitel, Rfilhe 
und Ritterscbafl des Stifts Dorpat an Bilrger- 
meister und Rath der Stadt Reval. 

Orxg, nebst gldchzeitiger Copie, Bev. B. A. 

Zar Erhaltong der Einigkeit im Lande, fttr die die FQrsten mit Hilfe 
der Gesandten Tieler M&chte eifrig gearbeitet, zur Berathong dartlber, 
was zn thao, wenn der Eonig vod Polen den abersandten Friedensvorschlag 
znrQckweise, wie aucb Aber die russischen Forderaogen, den dOrptscben 
Tribat und den freien Handel betreffend, 8ei ein^ Beratbung gemeiner 
Stinde erforderlich. Da aber das Ersstift in Seqaestratur yerwaltet 
werde, komme es, altem Herkommen nacb, dem Stift Dorpat zn, die Tag* 
fahrt aosznscbreiben, die dann zu Pernau anf den 29. Ang. angesetzt wird. 

In dor 80 : Anno 57 den 12 Augostj von einem werdigen Capittel 
Eitterscbaften des Stifts darbte, wegen der ytgescbreuen 
pemowscben dage£art ahn tag decoUationis Jobannis R. 

Vnsere fredntliche dienste mit vermugeti alles liebs vnd 
gnts, Erbare fursichtige wolweisen, Imbesandere gunstige 
lieben hem vnnd freund, In wass muhe arbeith ynnd sorg- 
feltigkeit diese Lanue za Liflant beladenn, 1st zwiffelss abne 
niemants verporgen welche beschwerung der Almecbtig goth 
nicht ahjae sundere anssvorsehung geordnet, des gnedigen 
willens da wir In dieser zerruttung, seiner gotlichen Mt. 
straff Ingedenck, hinwiderumb dweil solche npch nicht Ins 
werck gestelt, das wir zu Christo vnserm hernn jSiehenn, 
seiner barmhertzigkeit vertrewen, Ihne anruffeu, ehr werde 
nach erkantnuss vnserer sundc, dii'se mittel treffen, dar- 
duTch Liflant Inn noch werenden frieden gnediglich erhal- 
ten welchs aber nicht bequemiicher geschenn, Dann so die 
menschen In Ihren beschwerligen fellen eintrechtig zusamen 
komen wess muglich beratschlagen auch beschliessen vnnd 
1st E. Erb. w. vnuerporgen In was veterlicher fursorg traw 
vnnd empsigen ahrbeit, die hochwirdigen In goth vnd Gros- 
mechtigen farsten vnnd hern ^emeine fursten vnnd Prelatenn 
aach des Bitt: Ordens semptlichen vnd sunderlichenn anch 



8 

noch mit vnzelliger geltspillung wagung leibss vnnd lebens 
das gemeine Eiflendische Vatherlant In Ihrer alien liberie! 
Freiheit vnd Richtige ordnung hogstes vleiss zubriDgenn 
vnd zuerhalten, Darvber diss Jar vieler der Romischenn zu 
hungern vnd Bhemen Denmarckenn Norwegenn koniglichen 
Mtenn des heiligen Ro: Reicbs ynnd sunderlicher fursten 
gesanthenn alhir ankhomen eine vernotlung des friedens 
abgehandelt, In welche friedes handelung vnsere gnedige 
Landess furstenn mit hogster beschwerung Ires hohenn Rech- 
tens^ nicht angesehen, freundt aucb gnediglich bewilligt 
vnd angenhamen vnnd derselb Recess zabekreftigong Ko: 
Mt: zu Polenn heimgeschobenn Dardurcb vngewiss worhin 
sich die entscbaft zum frieden erstrecken ader nicht Da 
wir nhun zuuermutbenn das vber alle guthe zunersicht vn* 
sem gnedigen hern wess widderwertigs derhalber Infallen 
mochte will algemeinen der Eiflendischen furstenn beschwor- 
nen Lantschafften vnnd Eides vorwanthenn Neben vnnd mit 
Ihren f. g. dieser Lande bestes zu betrachten geburen Nem- 
lich das diese Inn Einigkeit erhaltenn nichtz newess auf- 
gebracht, vnd souiel muglich negst gotlicher gnaden von 
denn widderwertigenn Ihm fal der noth beschutzet vnd be- 
schirmet In welchenn dingen dan viel gebrechen eine Rich- 
tige mass zugebenn vorhanden, Befor ab das ein Jedweder 
dass heilig salichmachende worth, also solte befhrdem, be- 
lieben, Alss derselbe diss fur goth vnd der hohenn Obrig- 
keit wiste bekant zu sein. 

Zum Andern, Ob vber alle vermutung die ko: Mt: zu 
Polen diesen frieden nicht bestetigenn, wie die mittel zu 
jBnden, Ehe dan zum waffen gegrififen das diese beschwe- 
runge ahne blutvergiessen niddergelegt. Fur das dritte Alss 
' man In der Jungsten botschafft vernomen welche auss Russ- 
lant angekomen wess der Muskowiter des derbtschen Tri- 
buts halber vermeinlichen begeret vnd hart darauf drenget, 



darYoii anch znbereden, mit wass gerechten fuge ernanter 
Mnsskowither der anfordermig halber abzuleggen zubefre- 
den Oder In andere wege sein gemnthe alss eines mechti- 
gen Potentaten zu linderen 

Zmn vierten 1st am tage Inn massen der Muskowiter 
alle kanfmanswhare frej, nichtz ausgeschlossenn In hande- 
lang zngelassen haben wil das anch dieses Artickels halber 
erclemng erfolgen dardnrch vnfriede nicht gepflantzet, der 
Hebe friede gestercket Wie anch dem Muskowiter In dem 
bejfrieden gelobt, Innerhalb drej Jaren einen Richteltag zu- 
haltenn, die zeit sich aber fast nehert, der vrsachen dis- 
fals damon anch vnderhandlung zu pflegenn, dweil anch 
viell Ynordnnng der Muntz Ingerissen vnd man zu dieser 
zeit wedder goit ader silber vmb zimelichen werde zube- 
khomen, dammb zubereden wie man fnrsichtige Muntzord- 
nung aofrichten, die lande In Rechten Polijceien zuerhalten 
welche nicht weniger auss schmelerung der Muntz alss of- 
fentlichen kriegs halber zu abfal gerathen, wie bedechtig 
Jnngster Recess zur Pernow aulgerichtet 1st ser notwendig 
far die hant znnhemen vnd In wireklicher that hanthabenn. 

Wess auch snnst einem Idem standt seines orts notig 
anliggens vnnd notturftig auf diesem tag einzubringen wirtb 
niemants sein der der Lande wolfarth getrewen seinen Rath 
nicht mittheilen werde 

Entlich negst gotliche gnaden soUe In dieser loblichenn 
versamlung dergestalt hendel furgenhamen, darin fur allenn 
dingen auch mit gefhar leibes lebenss vnd vermugens der 
liebe friede gesucht, vnsere Itzige Obrigkeit mit derglei- 
chen pflichten emst* vnd trewen gemeint, dass diese got 
gebe lange In Ihrer hoc&heit bleiben die vnderthanen vnder 
Ihren t g. bej alten ordentlichen freiheiten friedlichen vnd 
geme bewhonen vnd allenthalben guthe zuuorsicht erbaweth 
werden muge. Da nhu Erbare fnrsichtige wolweise gunstige 



10 

liebe hern vnd freund auss oberzeltenn ehafften welche 
gantz wichtig vnnd In keinen wege zuuerachten^das aus 
hilff'Christj zu erbawung dieses Landes wolfarth, mit dem 
ersten gemeiner Landschafft zusamenkunft hochnothweiHlig 
sein wil, vnnd aber das lobliche Ertzstifft Ihnn ordentlicher 
Sequestratur Administriert vnnd verwaltet, Alle die hand- 
lung vor abzugk der Botschaflft In Reusslant, auss fursorg 
des verterbes der Lande gar keine vorweilung dulden, das 
Stifft zu derbt aber alter herkumpst, nach dem Ertzstifft 
das negste Derwegen bitthen vnnd vermanen wir E: Erb: w: 
Alss einen Mitstandt dieses Landes zu Liflant gantz freunt- 
lichen vmb heilss vnnd wolfahrt gemeiner Lande wjUen vn- 
beschwert auss Iren Rats mittelnn den Suntagk Johannis 
entheubtung welcher 1st der Neun vnnd tzwentzigste augustj 
die Irigen volmechtig nach Fernow zuuerordenen, neben ha- 
bender schriftlichen volkhomenen macht vnd gewalt, ab vnd 
von diesenn hochwichtigenn auch anderer eines Idemn stan- 
des anliggen notturfftig In gots furchtenn freuntlich sorg- 
feltig zuberedenn zuhandlen vnd Christlichen zubeschliessen, 
damit also erholet die Lande In frieden vnsere Obrigkeit 
geehret vnnd erkant bleibenn, darbej Jedweders stands der- 
selben Irer geburlichen herschafftenn wess verhandclt, sun- 
der vnd ahne sch^w wissen zu referieren vnd einzubringenn. 
Darahn geschicht der heiligen hohen Trinitet ein angenhem 
Christlich werck, der Lande beste vnserer fursten Ires 
standes erhohung vnd aufnhemen. Solches seindt wir vmb 
E. Erb. w. In allem guthen freuntlichen zuuerdienen Ider 
zeit geneigt, schlewnige vnabschlegige anthwort bej erster 
gewisser botschaift bittcnde Datum derbt den 8 augustj ao. 
dc. Ivij Capittell Bethe vnnd 

Bitterschaft des stiffts derbt 

D£n Erbarnn Vorsichtigeo vod Wolweisen Hern Burger- 
meifliern vod Rathmannen der Stadt Reual Tnsernn Im][)e- 
snndern ganstigen Hetn VDnd Freunden. 



_ 11 

205« 1557, Aug. 20. Dorpat. — Blirgermeister und 
Ralh der Stodt Dorpat an Burgermeister 
und Rath der Stadt Reva). 

Grig. Beo. B. A. 

Aqs AnlasB des Handels, den revalsche Bflrger mit Nowgorod treiben, 
wird nachgewiesen, wie solche eigennfltzige Gesch&fte das tod den St&dten 
erlaaaepe Verbot des Handels mitBussland durchans wirkangslos machen. 
Benn dnrch die Aafhebong des Yerkehrs bezweckte man, die rassischen 
Kanflente selbst den GrossfEbrsten urn Widerrnf seines Verbotes angehen 
zo lassen. Nor mit dem Comptoir za Nowgorod habe man den Hanseaten 
den Handel gestattet, urn diese nicht aafznbringen. Werde das Gesetz so 
ubertreten, so k&men die redlichen BQrger nntzlos nm ihre Nahrung. 
Darnm soUen die EeTalscben ikre Gesandten zom pernaaschen Landtag 
beyoUmftehtigen, beregtem Uebel mit den anderen St&dten gemeinsam zu 

steuern. 

in dorso : den 25. Aogasti R. 

Vnserenn freundtlichenn gruss vnd was wir sonst mehr liebes 
vnd gnttes vermogen allezeit zuuor Erbarvorsichtig wolweise 
hem, Inbesondere znaorsicbtige gunner vnd gutennfreundeWir 
wissenn e. e. w. vnangezeigt nicht zulassenn das an vns ge- 
langt, wie, leider, wedder das alte, die fardt vnd reise nach 
Nowgartenn dnrch etzlich Irer eigennutzigen Burger mith 
darsendung viel statlicher gutter vnd mercklicher summa 
gelts alten wolauffgerichteden loblichenn Recessen gar zu 
vnmesslich fast geschwinde zu wercke gestalt, Nu hat aber 
e. e. w. aus hohennvon Gott begabtenn verstande selber 
leichtlich zuermessenn, wo dem negest der hilff Gotts nicht 
zeitlich ssoviel Immer moglich gesturet, was furtreffentlicher 
ewiger vnerwintlicher nachteijl, verterb, schade vnd ynheill 
nicht allein dissenn guttenn Stettenn sender vilemehr dem 
gantzenn Lande besorglich daraus in konfftigen zeittenn 
erfolgen mochte, Dann das wir geschweigenn , das durch 
sollich hinreisenn dem hern Grossfursten auff sein fiirnhe- 
men gegenn disse Lande vnbeweglicb zuuorharren grosse fug 
vnd vrsach gegebenn 1st noch vilemehr zubefaren £r dar- 



12 

* - . » 

auB noch fdglicher bequemickeit erschepfen wirt seinen grym 
ynnd zorn Jegenn diss gutte Land ausszuschuddenn Das 
denn vorwar sso karmlicher als beschwerlicher, Auch wol 
mehr pilliger zubeweinen den zubeclagen Dan ebenn durch 
zuloBSung vnd stattung sollicher Nowgartischenn fardt dem 
hern Grossfursten vnd seinem folcke das Jennige Ingera- 
met, wes man mith vorbietung der Plesskowischen vnd 
Iwanegartzschen reise vnnd hinfardt verboffte zuuorkommen. 
Dan wenn man die entlich vrsach waramb die fardt vnd 
reise noch Iwanegrath vnd Flesskow zu sturen fur geradt- 
sam erachtet, wil betrachten, Ists farnemblich disse das 
man ^orhoffte, dardurch die Reussen verreitzt zu machen 
Iren hem selbst anzufallen vnd zu bitten das £r Inen die 
herfardt zu vns hir Im Lande, mith Lren gutteren zu kauff- 
schlagen nach dem alten, wedder loss vnd frej gebe, das 
den wol moglich gescheen mogenn, do man nur ein kleine 
zeit angehalten vnd Inenn durch die schwinde Nowgartische 
fardt nicht sso ein gross finster zuuorsteibung des hern 
Grossfurstenn furhabenn geofifenet, well den nu dissem alsso 
vnd Ja Imer karmlich vnd kleglich das durch etzlicher 
weinig eigennutzigen furteil dissenn gutten Stetten In dis- 
sem gantzen Lande ein soUich gro3S vnheill vnd ewig ver- 
terb vnd vnderbruch soil ^eduldet vnd zugesehen werden 
Ja gemeiner nutz Je Imer dem eigenen nutz furzusetzen, 
wir auch darzu hiss anher vnd noch alhier bej vns denn 
vnseren (:wie wol mit grossem schaden:) die fardt noch Fless- 
kow vnd Iwangarth vmb gemeiner wolfardt besten willenn 
gesturet, Ersochen e. e. w. wir hiemit gantz freundtlich, sie 
als sonderlich mitbefurderer gemeines nutzen, bej denn Iren, 
die ernste vorfugung wolten forthsetzen, soUiche fardt vnd 
reise zuuorhinderen denn wir wissen das e. e. w. Gesanten, 
auff Jungster wolmerscher tagiardt allein derenthalben die 
Nowgartische farth Im Recesse nicht haben vorbotten son- 



13 

der der Anze farbehalten, das dieselbig nicht wedder vns 

verbittert, Solte aber na diss die mcynung sein, wie die 

wirckliche datt mithbringet, das wir aach Itziger zeit vmb 

eigenes nutzes willen die Nowgartische fardt in dissenn 

Stetten halten wolten alten gebruch zuwedder vnd gemeiner 

narnng zu gentzlichen verterb vnd yndergangk Hetten e. e. 

w. zubedencken das wir nothdrencklicber ehafft halbenn 

Temrsachet wurden, sollich wolmarisch Recess wedderumb 

za reaoceren, mit Plesskowischer vnd aiiderer Russiscben 

farten ynser burger narung lenger nicht zuuorhinderen, 

Obs nu besser das man die Nowgartische fart in dissenn 

Stetten \ioch Itziger zeit notturfft za rugge stelle, weiln 

doch die weinigsten In der gemeine derselben yorbessert 

damit der Reusse wedderumb zu yns zu kommen, muchte 

gefurdert werden Oder aber obs besser durch disse Itzig 

geschwinde Nowgartische fardt auch plesskowische ynd 

Iwangorothsche, die daraus, weiln wir der ynseren ynheill 

die lenge nicht zusehen konnen, erwachsen wurde, den sta- 

pel ynd narung yon yns in Reusslandt abzuwenden, sol- 

lichs geben wir e: e: w: selbst Irem hohenn yerstande nach 

zu bedenckenn weiln wir dero gemuthe darhin gerichtet 

wissen ynd erkennen, dasselbig yile mehr 'der gemeinheit 

gedej ynd wolfardt, als eigen nutz zubefurderen geneiget, 

Bemthalbenn wollen e: e: w: Iren Gesanten zu yorhanden 

Pamowischen tagfardt, darauff fulmacht ynd befell mithge- 

ben, sich daselbst mit den Erb: gesanten yon Riga ynd den 

^seren auffs bederfiflichste zuberedenn ynd noch notturfft 

znbeschleissen wes In deme fur das nottigste beste ynd 

allergeradtsampste befunden wirt SoUichs erfurdert gemei- 

ues nutzen notturfft, auch Itziger zeit nothdrencklichste ge- 

legenheit ynd wir woUens umb e: e: w:, die wir zu erhal- 

tnng zeitlicher ynd ewiger wolfardt lang gesunt zii fristen 

gotlichen schutz trewlich befelen, freundtlichste zuuorschul- 



u_ 

den nicht vnderlassenn Datum Darbtt Freitags noch Marien 
Himmelfardt denn xx: Augustj Anno oc. Lvij. 

Burgermeistere vnd Radtmanne 
der Stadt Darbtt. 

DEnn Erbarnn Vorsichtigenn Tond Wolw eisBenn hernn Burger- 
meisteren vnnd Radtmannen der Stadt Reael Toseren Inbe- 
sondereno zuaorsichtigen guttenn freundenn 



20r 1557, Nov. 5. Feilin. — OM. Wilheim 
FOrstenberg an BUrgermeister und Bath der 
Stadt Revai. • 

Orig. Bev. R. A. 

Bittet, ihn wissen za lassen, wann die geeignete Zeit for seinen Eioritt 
sei, da er nach Uebernahme der Regiernng noch in diesem Winter ibre 

Eldespflicbt empfangen wolle. 

In dorao: Anno 57 den 10. November R. 

Vonn Gottes Genadenn Wilheim Furstennbergk, Meister 
teutsches 6rdenns zu Liefflanndt, 
f nnsern gunstigcnn Grus vnnd genedigenn Willenn zuuor, 
Ersame vorsichtige vnnd Wolweise Liebe Getrewen, Nachdem 
durch sonnderliche hulffvnnd beystanndt dess aller hochstenn 
diese Lannde wiederumb zu friedlichen vnd Ruygenn wegenn 
gebracht, vnnd wir aber durch sonnderliche aussuorsehenn 
dess Almechtigenn, durch .zugelassene offene whail, vonn der 
hohenn Obrigkeitt nach Todtlichem verbleib vnnsers seli- 
genn vorfars Gott seliger gedechtnuss, wiederumb zum Mei- 
sterthumb erkorn vnnd vflf genhomen, Welche mhuosamc 
biirden der Regirung Inn diesenn letztenn vnnd ghar farli- 
chen zeittenn, wir auf vnns geladenn vnnd nhemen mussen, 
So werenn wir nicht vngeneigt, diesenn Wintter die gebur- 
liche schuldige Eydtspflicht, nach altem Idblichen gebrauch 
iiiit lo Reuttung vonn euch zuempfanngenn, Weiln wir aber 



1^5 

nicht wissenn mngenn, welche zeit each za solchem werck 
am treglichstenn, So haben wir zauorn bey each vnnss 
desses genediglich zuerkondigen, Solches ahnn denn Wir- 
digenn vnnd Achtbarn vnnsern lieben Andechtigen hernn 
Campthurn dasselbst vnd each genediglich gelanngen lassen^ 
mit genedigem begem vnns Inn dem Ewer gemuets mey- 
Qong zum furderligsten zueroffneD, Inn dem thut Ihr vnnss 
zn sonnderlichem dancknhamigem willenn vnnd genedigen 
gefallenn, Datum vellin denn 5 Nouembris Anno dc. Lvijten. 

Addr. 



208« 1557, Nov. 6. (Riga). — BOrgermeisler und 
Rath der StadtRiga an Biirgermeister und Rath 
der Stadt Dorpat. 

Cop. Bev. B. A. Briefeinl, zu No. 209. 

Sie erklftrensich mit dem dOrptschen VorBchlag nicht einverstanden, weil 
es den St&dten za beBchwerlich^ in solcher £ile Gesandte nach Moskan 
abzofertigen ; in der Nachschrift wird noch weiler anf die Unzutrftglich- 

keit- einer solchen Botschaft hingewiesen. 

Vnsem freundtlichen grass beuorenn, Erbare vorsichtige 
vnnd wolweise herenn Inbesonder gunstigen gonner vnnd 
freunde, Ewer e. w. schreibenn des datum 26 Octobris ») 
negstuerschienen sampt Inuerscblossener Supplicationn , so 
sie Ihrem Landshercnn etzlicher beschwerung halbenn, so 
vns Stettenn sampt vnserenn Inwonerenn, Im vorigen auff- 
gerichtedenn creutz Brieflf zu nachteil gesetzet, vnnd ver- 
handelt vbergebenn, haben wir Inn dato empfangenn, vnd 
darauss E. E. w. sorchfeltigs bedenckenn allenthalbenver- 
nhomenn, Nhu werdenn wir vonn denn vnserenn, so vflf 
Jangsten tagfart zw wolmar gewesenn, berichtet, das domals 



I) Das crwahnto dOrptsche Schreiben, No. 26, iat vom 23. Oct d.Uirt. 



16^ 

solch E. e. w. bedencken vast bewogenn, vnnd allerlei be- 
wechniiss gemacht, vnserm g. h. M. auch sodans mith 
fleisse vorgetragen vnnd gebeten, denn verordenten Inn der 
Muschow solche vnnd dergleichen bcschwerang Inn beuhel 
zuthun, damit dieselben gewandelt, vnnd die Stette bei der 
altenn mantz vnnd kauffmanschafft bleiben vnnd erhalten 
werden mochten, darauff sich dann Ihre f. g. gantz gnedich 
erbotten habenn soUenn, Also das kein zweiffel, es werdenn 
dieselben vnnsers g. h. M. sampt denn Derptschen gesannd- 
ten die sacbenn mith gantz gethrewenn fleiss ann geburen- 
denn enden vorforderenn, vnnd vortsetzenn, der Almechtiger 
woit Ihnen seinen heiligen geist verlehnenn, damtt Jo der 
liebe fried erbaweth Angerichtet vnd bestendichlichen er- 
halten mach werdenn. 

Das sich aber Ewer e. w. versprochen, Im fall das darch 
Gots gnade der Lanndtfriede des orts ausgebetenn, denn be- 
schwerungen des zinses abgehulffenn, vnnd des kanffmanns 
sachfenn, als darinn gebetenn, verglichenn, Aber doch ahne 
Jdgenwerdigkeit vnserer Lifflendischen Stetter gesandten, 
nicht kontenn beuestiget werdenn, die Ihrenn vff ein ge- 
nuchsam vnnd sicher geleid neben denn vnserenn, vnd vnser 
freunde der Erbarnn vonn Beuel gesandten, abzufertigenn, 
Hetten wir woll leiden mugen, das solchs bei Jungsten wol- 
merschen abscheid stehnn pleibenn, Ader das sodane ver- 
sprechung Je mith vnserenn. vnd der Erbarenn vnser freunde 
vonn Reuel vorwissenn geschehen wher, vnnd haben E. E. 
w. zubedencken, das vns sowoU auch denn vonn Reuell be- 
schwerlich fallenn mocht, Inn solcher He die Ihrenn abzu- 
fertigenn, Wie aber deme, do durch hulff des Almechtigen 
alles zu gueten ende gebracht, vnnd sich alleine vff vnnser 
Stete besendung stossenn soil, vnnd vns dasselb e. e. w. 
durch die post kunth getbaenn, wes vns denne zu thun Im- 
mer muglich, dessenn willenn wir vns weiter Jegenn e. e. 



17 

I 

w. fdrderlich erklerenn, wie wir dan sodans aucb mithler 
weile aim vnser beider seits freunde die Erbarenn vona 
Beael willen gelangenn lassen, vnnd Ihr Rathsame meinung 
daraitff erforderenn , vnnd haben sodans e. e. w. auff Ilu* 
schreibenn frenndtlicher meinung nicht verbal ten woUenii, 
dan dennselbenn e. e. w. Inn vielem frenndtlichen willenu 
zaerzeigen, befindenn sie vns Ider zeit willich, Hirmitti 
dem Almechtigen oc. beuholenn, Datum denn 6. Novembris 
Anno 9C. Lvijten. 

Burgemeister vnd R. der Stath Riga 

Denn erbamn Torsichtigen vnnd wolweisenn B. vnad R. 
der Stath Derpt, vnnsereon labesonnder gunstigen goa- 
aern md goeten frennden. 

{Zetteh) 

Erbare Fursichtige wolweise hern wir machenn Je lengt-r 
Je mher bedenckens, das dem Muschowiter vnser Stetter 
Gesantenn ankumpst soli angebottenn werdenn, dann ehi* 
dasselb zu grossem danck annhemenn vnnd nachmals hart 
drauf drengenn wirdt, kont aber vnns Stetten zu grosserein 
nachteyl gelangenn, dann was ehr der Muschowiter sich 
vormals woll horenn vnnd vernhemen lasseuu, was ehr mith 
denn vnserenn, so sie Ihm geschickt, zu thund willens, 
tragenn Ewer Erb. w. gutt wissenns, vnnd duchte vnns 
Rhatsam sevnu das wir denn Landtfriedenn bev dem alteu 
pleibenn liessenn, der kauifraanschaflft wurde woll Ihr mass 
gegebenn, vnnd so es Ewer Erb. w. Injmer bey brengenu 
konten, das solch Ihr erpieten vonn denn gesantenn wieder- 
umb gefurdert mucht werdenn, daran woUen Ewer Erb. w. 
keinen vleiss sparenn, vnnd werdenn Ewer Erb. w. sodanem 
aUem mith dem besten nachdencken Datum vt in Uteris. 



18 

IIK09. 1557, Nov. 7. (Riga). — BUrgermeisler und 
Ralli der Stadt Riga an BUrgermeisler und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig, Rev. E, A. 

Sie melden ihre den Ddrptschen ertheilte Antwort, and fragen, was Reval 
in Betreff des Yorschlags, nach Moskau eine Gesandtschaft za schicken, 

zu thun gedachte. 

In dor so: Anno 57 den 24 November R. 

Vnaerenn Freundtlichenn grus vnd was wir sunstenn viel inher 
liebs vnd guts zu thun vermugenn beuorenn, Erbaren Fur- 
Bichtigen vnnd wolweyse heren, Besonder gonstigenn gonner 
vnd guttenn Freunde, Wyr mugen Ewer Erb. w. freundt- 
licher meynung nicht verhaltenn, das vnser beider seits 
freunde die Erbarenn vonn Derptt vns In Dato vonneldet, 
auch schriflftlich vberschicket, was massen sie an Ihrenn 
heren summiger gebrechen halbenn, so vns Stettenn In 
Jungst aufigerichtedem Creutzbrieue gesetzt oc. Supplicert, 
dar Inn sie sich dan vnter anderem erbottenn, Im fall 
durch Gots gnaden der Landfried ausgebettenn, denn be- 
schwerungen des zynses abgehulfenn, vnd des kauffmans sa- 
chenn, als dar Inn gebettenn, verglichcnn, aber doch ohn 
Jegenwertigkeit vnser Leifflendischen Stette Gesantenn nicht 
kontenn bestetigt werdenn, das alsdann Ihr Erb. w. die 
Ihrenn nebenn den vnseren auf eynn sycher Gleidc Inn der 
eyle aflFertigen wolten oc, Als Ir schriebenn vnd Supplicerenn 
sodans weiter anzeigt. Nachdem nhu Inn kcyncnn zweyuel 
zu setzenn, E. Erb. werden eynn gleichmcssig schreyben vonn 
denn Erbarn vonn Derpt bekommen habenn, 1st von vnns 
vnnottig geachtet, Ihrienn desselben Copey hir bey zu zu- 
schickenn. Was wir aber drauf Inn andtwortt vonn vns ge- 
schriebenn, thun wir Ewer Erb. w. hir Inn verschlossen 
Tbersendenn. Vnd nach dem nhu Ewer Erb. w. sowoU als 



19 

T1I8 aaff den fall beschwerlich fallenn wirdt, die Ihrenn also 
Inn der eyle durch die post abzofertigenn, vnd demnach vns 
beidenn Stettenn nicht weiniger als denenn vonn Derptt hir 
an gelegenn, vnd derwegenn bedencklich das Ihrer der vonn 
Derpte Gesanten ohn vnser beyder Stetter bey seynn Inn 
denn sachenn etwes vornhemen, handelenn, oder schliessenn 
soltenn, habenn wir vor gutt angesehenn, sodans Ewer Erb. 
w. zttuermeldenn. Gantz freundtlich bittennd Ewer Erb. w. 
wolten vns hir Inn Ihr radtsam meynnng vnd wes sie zu 
than geneigtt, furderlich zu schreybenn, damitt Inn dem so eth- 
wes soltt vorgenommenn werdeu, dasselb eindrecktig, ohn 
beforteylung zugehn, vnud geschenn mag. vnnd haben so- 
dans Ewer Erb. w. freundtlichcr meynung nicht verhalten 
mugenn, Dann denselbenn Ewer Erb. w. freundtlichenn wil- 
lenn zu erzeigenu, befyndenn sie vns Ider zeitt willich. Gott 
beuolenn Datum den 7 Novemb. Anno dc. Lvijsten. 

Burgermeyster vnnd Radtmanne 
der Statt Riga. 

Adiir. 

IHe Einlage: No. 208. 



212. 1557, Nov. 21. (Narva.) — BUrgermeisler 
und Rath der Stadt Narva an Franz Selking 
iind die Mitaltesten der Schwarzenhaupter zn 
Beval. 

Cop. Jtev. Schwarzh. Lculc. Buck A. fol. 20. 

Bitte, bei der bevorstelicnden Kriegsgcfahr durch die Russen, dem Bei- 
spiel ihrer Vorfahren gem&sB, sie mit Gcschatz und Munition 

zu unterstatzcn. 

f nseren fruntliken gvuth vnd wes wy sunst niher leues 
vnd gudes vermogen beuora, Ersame vorsichtige inbeson- 
dere gunstige gude frunde, idt wordeu Iwor Ers: twifols 

a* 



20 

anich woU in erfaringe kommen sin wes wy vorledenen den 
16 iegenwerdigen Monats an de Erb. vorsichtigen vnd wol- 
wisen hern Burgermeister vnd Radtmanne der Stadt Reuel, 
vnse inbesundere guden frunde, wegen eines sorgliken In- 
fals der Russen gelangen laten, Dewile sick dan nhu de 
sorge vth genuchsamen antogingen dagelikes mheret, heb- 
ben wy I. ers. mith dessem vnserem breue tho[ma]ermanen 
nicht vnderlaten mogen Wowol Ja wo christlick vnd emst- 
lick ohre loflike vorfaren de Name, dar se thor tidt des 
freden ohre naringe vthgesocht, in tidt des kriges vnd vn- 
freden gomeinct vnd se nha ohrem vermogen vnd nha gele- 
genheit der tidt Rustung vnd gewher mit kriges Munition vnd 
wes dartho gehoret vorsehen dc. Dewile dan sodane ohre Ru- 
stunge alse harnisch vnd Enapbussen, do thor tidt gebruck- 
lich nhu ouerst In solcken gesehefften nicht mher gebrucket 
werden dartho van dem roste vast vorteret vnd vorkamen 
sindt. gelanget an I. ers. vnser frunthlike bidden, de willen 
in de vothstappenn ohrer lofliken gedechtenis vorfaren tre- 
denn, vnd van wegen ohrer algemeinen lofliken geselschop 
vnd broderschop der swarten houede ethlicke kriges rustinge 
an geschutte kruthvnd lode vndwath sunst niher thon sa- 
chen denet, dar des gemeinen kopmans vnd ohre guder mith . 
mogen beschuttet werden mith dem ersten hersenden, Sol- 
ckes werdt Iw gantz loflick vnd ehrlick nhageredet werden 
vnd willen wy idt lu aller billigkeit vmb einen Idem inson- 
derheit Wol thobeschulden weten gade bouolen Datum den 
21 Nouerabris A° Ivij 

Burgermeistere vnd Radtmanne 
der stadt Name 

Den Ersamen yorsichtigen frantz Selking sampt synon 
mithregirenden oldesten der swarten houede the Reuel 
▼nsen inbaondern guden frunden 



21 

2i3. 1557, Nov. 22. Fellln. — OM. Wilhelm FUr- 
«lenberg an Biirgermeister und Rath dcr Sladt 
Reval. 

Or^g* Rev. R. A. 

Zeigt an, dass er am 27. Jan. kfinftigen Jahres seinen feierlichen Ein- 
ritt halten woUe nnd verrichert sie der Best&tigung ihrer Privi]egien. 

In dorso: Anno 57 den 27 Kouembris R. 

Von Gots gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister Teutsches 

Ofdens zu Leifland 

Wnsern gnnstigen gruss vnd gnedigen willen zuuor, Ersame 
vorsichtige vnd wolweise liebe getrewen wir haben ewer an 
vns ergangen schreiben empfangen, darauss gnediglicli vor- 
merckt das Ihr vnserm vorhabenden (:nach altem loblichen 
gebraacb:) Inrith vnd leistung geburlicher pflicht Sontages vor 
Oder nach Lichtmissen (Jan, 30. oder Fehr. 6.) vortregklich vnd 
beqweme erachten oc. wiewol vns etzliche sachen In ange- 
zogener zeit verhindern mochten, seind wir Jedoch ent- 
schlossen mtt gotlicher hilff vnd zuthun dess Almechtigen 
dunretages vor Lichtmissen (Jan. 27.) bei each aldar zu- 
erscheinen gnediglich gewilliget, gnediger zuuorsicht, Ihr 
werdet euch angezogene vnd ausgedruckte zeit nicht alloin 
gefellig sein lassen, Sondern auch ewer thun darnach zu- 
richten wissen, wir woUen vns In bostetigung ewer wolher- 
gebrachten Priuilegien In aller gebure erzeigen, welchs wir 
euch zur gnedigen wider andworth nicht haben verhalten 
soUen.denen wir sonst mit gnaden vnd allem guteii bewo- 
gen, Datum vellin den 22 Nouembris Ao oc. Ivij 

Addr.. 



22 

214. 1 557, Nov. 23. Fellln. — OM. Wi'helm FOr- 
stenberg an BOrgermeisler und Rath der Sladt 
Reval. 

Mahnt za nntadeliger Rflstung, da er sichere Zeitnng empfangen, dass 

der GrosBfQrst fest entschloBsen sei, in die Lande zn fallen, wenn ihni 

leine ungebftrlichen Forderungen, namentlich der dOrptsche ZinB, nicbt 

bewilligt wQrden; setzt einen Gerichtstag zu Wenden aaf 

den 14. Mftrz an. 

In dor 80 : Anno 57 den 27 Noaembris 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister Teutsches 

Ordens zu Liefflandt 

wnsern gunstigen gruess vnd gnedigen willen zuaora Er- 
same vorsichtige vnd wolweise liebe Getrewen, wir sein ohn 
z^^eifell, Ihr habon auss vnserm hieraor ergangenen schrei- 
ben vormerckt was sorgfeltige zeittung, In dem der Musco- 
witer ausserhalb gegebener vhrsachen, vorhabens sein solle, 
diese Lande feindtllch zubeleidigenn 3C. an vnss gelangett, 
Vnd ob wir woU zu dem allerstercke^enn, der ein vatter 
des friedens des vesten vortrawens gewcsen, wie wir noch 
vnablesslich hoifenn vnd bittenn, ehr solle durch vnserc 
abgesantenn, diesenn Landen einen treglichen frieden vor- 
hengenn vnd wiederfharenn lassenn, dieselbigen auch vor 
vnbefagtem krieg vnd blutuorgiessen bannhertzigklichenn 
schutzenn vnd handthabenn, des Muschowieters vnd aller 
freuenlicher vorderbliche anschlege, wieder diese weit ent- 
legene Prouintz gericht, zu schanden machen, Ihr thetlich 
vorbabenn nichtich zurbrechenn vnd abhaltenn, So werden 
wir Idoch alss dato gar getrewlich gewharschawet vnd eigent- 
lich bericht, das gedachter Muschowiter noch entlichs vor- 
habens, dar Ihme die vormeinte begerte Tribut vnd Dorp- 
tissche zinss, sowoll andere hochuorderbliche anmutung vnd 
nachtheilige neuerunge nicht erlegtt vnd eingereumbtt, mit 



23 

Teitidtlicber macht, wo ebr dan bereit In Bustung sich er- 
hebenn vnnd begebenn solle, diesen Landen zu zusetzenn 
Weill! sicb angehorte beschwerlicbe zeittung teglich heuflfenn 
vnd vff vnuffhorlicb flecbten, vnd vormeren, Haben wir solchs 
eiLch gnedig eroffenen vnd mussen sein der zuuorsicht Ibr 
verdet vnsenn bierbeuorn vnd Itzigem gar getrewenn vor- 
mhanen gehorsamlich stadt findenn. lossenn, vnd'die vnder- 
thanen In vnser Stadt darselbst, bei bocbster straflf vnnd 
scherpfer pene zu andringender bezwengter nodt Jegenwher, 
In geburlicher vnd vntbatelbarer nistung zusitzenn, Vor- 
mhanen aber noch zum eiligstenn, vorordenen lassenn, vjQF 
das mit einhelliger schuldiger zusamensetzung, dem vbel- 
gemeinten veintlicben vorbabenn, mit beywhonung des AU- 
mecbtigenn vaster wiederstandt geleistett. 

Nachdem wir auch eine zeittlang durch allerley vorbin- 
derung vnd obligenn van gemeinen gericht sachenn abge- 
halten, vnnd aber vorthin vngern gcstattenn, das die parte 
80 vor vnss richtlicb zuschaflfenn, lenger soltenn vflfgezogenn 
Oder vmbgetriebeQn werdenn Derwegenn wir entschlossenn 
Montags nach Oculj, welcher ist der 14 des Monats Martij 
zu Wenden einen gemeinen Ricbteltagk zu haltenn, wie wir 
dan denselbigen auff aussgetruckte zeitt publiciert vnd auss- 
kundigen lossenn, Begeren demnach solchs bey euch In 
schrieflften rucbtbar zumachenn, vflF das die Jenigen so vor 
vnsenn gerichtt zu handelenn, des zu geburlicher zeitt mu- 
gen berichtt werdenn, In dem thut Ibr vnss zu dancknhe- 
migenn gefallen vnd willen. Datum Vellin den 23 Nouem- 
bris Anno oc. Ivij 

Addr. 



24 

21&. 1557, Dec. 1. Oberpalen. — OM. Wilhelm 
Fflrstenberg an BOrgermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig, Bev. B. A. 
Setzt seinen Einritt auf den 1. Febraar sil 
In dorso: Anno 57 den 6 Deoembr R. 

Vonn Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutzsches Ordens zw Lifflandt 

Vnnsern gunstigen grus^ vnd gnedigenn willen zuuorn, Er- 
same Vorsichtige vnnd woUweisse liebe getrewe, wir woUen 
each gnediger meinung nicht verhalten, das wir vnsern Inritt, 
welcher wils Got den abent Lichtmess welchs ist der erste 
tag Februarij geschehen soil, Inn willens zuuolnfurhen, Vor- 
sehen vns derwegen, Ihr werdett euch, nach altem loblichen 
Tnd wolhergebrachtem gebrauch kegen gemeltte zeitt mit 
aller gebhuer' zuertzeigenn vnnd darnach zurichten wissen, 
In dem thutt Ihr vns gnedigen gefallen Datum Ouerpaell 
den 1. Decembris Anno dc Lvij 

Addr. 



Htl. 1557, Dec. 9. Dorpat. — BUrgermeisler und 
Rath der Stadt Dorpat an Btirgermeisler und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig, Bef).' B, A, 

Die BesenduDg des GrossftLrsten darch die Stftdte anlangend, woUen sie 
68 bei der erbaltenen Antwort, dass sie von der Entscheidang der lUga- 
schen abb&ngen BoUe, einstweilen bewenden lassen, wenn die Sache sieb 
nur nicht zn lange hinziehe, und geben aaf die Frage nach dem Taza- 
tionsmoduB zar Antwort, dass sie, gleichm&sBig mit der for die Landgtlter 
Yorgeschriebenen Auflage von 2 Mrk. vom Haken, von jedem Hanae nach 
geschehener Abschfttzung von 1000 Mrk. zwei erheben WoUen, and bitten 
um Bchlennige Mittheilnng ihrer, der Revalschen, Meinung. 

Vnnsercnn freundtlichenn grus vnd was wir sonst mehr lie- 
bes vnd guttes vermogen alle zeit zuuor Erbar vorsichtig 



_ 25 _ 

wolweise herren Inbesondere zuuorsichtig gunnere vnnd 
gatten freande, Wes e: e: w: sich auff negere vnsere schrei- 
ben, auff den fall, Ob darch die abgefertigten legaten nach 
der Mnsskow, vor vnser drier Stetter Gesauten, mit sicher 
vnd vheilig geleid In fulfurung gemeiner kauiiinanschafft 
Sachen hergefertiget, wer sie als den die Iren auch mit dar 
za senden geneigt In wedder andtwordt lessen vornhemen 
Als das sie es darauff, wes die Erbar vnser beiderseits 
frennde von Riga, als vnsere liebe Eldesten, sich hiernegest 
in dissem erkleren werden, wollen bemwen lossen haben 
wir vorlesende noch nottnrflft wol verstanden, vnnd dar nur 
nicht die Sache darnber alzu sehr vorgelangksamet lassen 
wir vnsers theils, vns auch daran ersettigenn dc vnd als 
sie aber in soUichem Irem schreiben, auch von vns freuntlich 
begeren Inen in guten geheiuieu vortraweun zum allerfurder- 
lichsten, wes wir zu Contribuereu bedacht ^viid wie hoch 
vnser tax, wedderumb schriflftlich zuuorstendigen, Wollen 
e: e: w: wir darauff disse freundtliche eroffenung gethan ha- 
ben. Als das wir bej vns in hehesten vnd fleissigsten be- 
wage, wie alhier In vnser Stadt vnsers deles zulage zum 
drech: vnd gleichmessigsten angeschlagen vnd gesamelt wer- 
den mochte vnnd als noch meldung, des daruber zu Riga 
auffgerichteden Recesses der anschlag soUicher zulag vber 
die landtgutter durchs gantze landt das von Jedwederen be- 
setzten Hacken landes zwej margk geben werden sollen or- 
denung gemacht, Beduchte vns der gleicheit, so eine Mutter 
der eindracht, auff dissen fall zum aller gleichformigsten 
das von den Erbnussen vnd heusern sollichermassen in vn- 
ser Stadt taxe noch aduenantz genomraen neuiblich das von 
Itzlichem tausent niarcken, als ein huiss in der werde geschatzt, 
zwej margk gegeben, Demnach ersochen e: e: w: wir hier 
mit gantz freuntlich, sie vns hiruber Ire beradtlichs beden- 
cken one alles verweilen bej gegenwertigen, Denn wir der- 



26 _ 

halben Iligst abg< ftrtigt frcundtlichste wedder Inn schrifl- 
ten zum aller furderlichsten eroflFenen thun vns damach 
souile gemesslicher des zuschicken, Seindt vmb e: e: w: wir 
frcundtlichste zuuorschulden in alleweg willig vnd geneiget 
vnd thun dieselb hiermit ewiger vnzertrenlicher *Gotlicher 
Trinitet zu ewiger vnd zeitlicher wolfardt gantz trewlich 
befelen Datum Darbtt Ilendes Hens In grosser hast Donner- 
tags noch Marienn Empfongknusse, den Negenden Decem- 
bris Anno oc Ivij 

Burgenneistere vnd Radtraanne 
der Stadt Darbtt 

Addr. 



218. 1557, Dec. 9. (IVarva.) — Bargermeisfer und 
Rain der Sladt Narva an Franz Selking und 
die Milallesten der Schwarzenhaupler zu Reval. 

Cop. Hew Schwarzh. Lade. BucU A, foL 26 b. 
Bei den dringlicheren Kriegsaacbrichten erneate Bitte am GeschOtz. 

V nseren fruntliken gruth vnd wes wy sunsth raher leues 
vnd gudes vermogen beuorn Ersame vorsichtige inbesundere 
gunstigen guden gonnere vnd frunde. Wy twifelen nicht I. 
Ers. werden vnsen breff, dar Innen se van wegen eines be- 
sorgliken kriges desser lande viid der Russen ohren lofli- 
ken vorfaren exempcl vnd chrliken taden ermanet vnd vmb 
eth like krigesmunition hirher thosenden angelanget, entfan- 
geu hcbben Dewile sick danne sodane tidinge got betert 
noch vast achterfolget vnd ock de hochwirdige grothmech- 
tigc vnser gnedigster her derwegen ge meinem Adel gebaden 
datsein Rustungsittenvndwanohnen ferner geschreuen bereit 
sin solen, Gelangct noch an I. ers. vnser frunthlick bogeren, . 
dc vnserem latesten schriuen vorfolich thogeuen vnd eth- 



27 

Kek gescbutte sampt anderer Kubtung hirber tbosenden vn- 
beBireret sin ^illen Dat weten wy vmb I. ers: vnd de gantze 
loflike gemeine broderschop der billkbeit nba tbouerscbul- 
den gade benolen Datum den 9 Decembris Anno Ivij 

Burgermeistere vnd Radtmanne 
der Stadt Naruc 

Addr. 



220. 1557, Dec. 18. (Revai.) — Die Aelteslen 
der Schwarzenhaupter zu Reval an BQrger- 
meister und Rath der SladI Narva. 

Cop. Bf9, SchicarzJi. Lade. Buck A. foL 27. 

Wiewol sie in Fetzter Zeit io Narva allerlei Uogerechtigkeit za erdalden 
gehabt, gegen das Herkommen batten ZdUe n. a. m. erlegen mQssenf 
woUen sie doch der alien Freundschaft eingedenk sein and Munition und 
GeachOti senden. Was nach dem Kriege davon abrig geblieben, sei in 
gater Yenrabrung au&ubeben. Dagegen bedingen sie sicb die alte Freibeit 
des Yerkebrs aus nnd das Recbt, wie bisber, in den narvascben Kircben 
ilir Wappen in Fenstern and Bftnken zn erbalten. 

An den- Ers. Radt tbor Name ») 

t nseren frunthliken gruth mith erbcdinge vnser gudtwilligen 
denste stedes thouoren, Ersame vnd Wise heren bcsundcre 



1) Im Denkelbuch der rec. ScfiwarzenJidupterlude findet sich cor die* 
sem Schreiben hemerkU Vp desse bcide vorigc schriuen (No, 212 und 
218) hebben anno 57 den 18 Dec. de oldesten der swarten boucde ge- 
selschop binnen Reael nba der Narne an einen Ers: Radt, tbo obrer stadt 
entbsettinge gesant desse nbauolgende krigesMunition Nomlick 3 falka- 
nen, 9 kamem, 30 kamer pr5ppe, SO steinen lode 6 dnppelte baken 12 
patronen, 124 bben lode, 1V« li^^bussen krudt, j stempel mitb einem 
kretzer Nocb j stempel mitb einer lotb Bcbruuen,Nocb j stempel mitb 
einer plunden scbrnaen, Vnd beft gekostet ferdicb tbomaken vnd tbo 
Ibomsten watb doran mangelde — 12 Mark 18 /?. 



28 

gunstige gunre vnd guden frunde. I. Ers. W. schriaen, dat 
eine den 21 Nouembris dat ander den 9 Decembris in der 
Name datiret, hebben wy vor wenich dagen enthfangen ^nd 
daruth guder meninge verstanden dat wy des besorgliken 
Infals des Russen, ock wes in tiden des kriges vnsere vor- 
faren tho bescherminge der Name mith kriges rustinge an- 
gewandt, vnd wy dersuluigen vnserer lofliken vorfaren voth- 
stappen in demesuluigen in desser geferliken tidt nhatho- 
folgen, dorch Iwe Ers. W. vermanet werden oc. Nhu is 
nicht ahne, dan dat wy vns gade loff wol thoerlnnerM, 
dat vnsere vorfaren in tidt des kriges der Name, mith kri- 
ges rustinge vnd sunst christlikenn bistandt geleistet dat 
dan ock darher erschienet dat se thor Name eine kiste voll 
artalarie ock by tiden des fredens alletidt hebben stande 
gehat, Vnd solckes wenner idt de nodt erfordert, gudtwil* 
lich hebben gebmcken laten, Welckes dan vnseres voj;- 
sehens noch vorhanden sin moth, Wath friheit se ock wed- 
demmme darenthkegen thor Name gehatt vnd so feme bei- 
dersitz de olde verwantenisse vnd bystandt erholden sal 
werden, vnsere geselschop billick noch darby gelaten moth 
werden Is vngetwiuelt nicht weniger Iwen Ers. w. als vns 
bewust, Wo ouerst I. Ers. w. eine tidtlang van dem olden 
aflFgewekenn Is vth desser vnd mher anderen vns beswerli- 
ken vnd in de harre vnlithliken nieringen thoersehen, als, 
vnd sunderlick dat I. Ers. W. vnsere gudere, wenner se in 
der Name beke kamen, nicht frih nha dem olden vorouer 
nha Nowgarden hebben gestaden willen sunder de mith der 
vpfhore wage vnd anderem vngelde besweren laten, Vnd wo- 
wol wy derwegen woll orsake gehat vns tho desser tidt des 
olden bystandcs tho weigeren, so solen doch I. Ers. W. 
sehen vnd sporen, dat wy mith deme, wes wy tho desser 
tidt vermogen vnd enthberen konen, I. Ers: w. vns by older 



29 _ 

* 

friheit tholaten, mher reitzen vnd bewegen willenn, dan dat 
wy mith geliker mate olde verwantenisse trennen tho hel- 
pen gesynnet sin, konen demenha densuluigen nichtbergeu, 
dat wy by hanse grashorn, nha vnserem itzigenn vermogenn 
ethlick geschutte krudt ynd loth oc. Iwen Ers thogeschicket 
der thonorsicht solckes werde an desuluigen gelanget siu 
Vnd wenner desse vor krig vnsekere vnd farlike tidt, dat 
got geue, vorby, dat alsdan I. ers. w. sodane vnsere kriges 
Munition vnd wes des vnseren van dem olden nochvorhan- 
den wedder van den tornen vnd Muren thonemen vnd in 
Is doch der stadt Name mith thorn besten, in eine kisten 
thosluten vnd verwharen tho laten, gestaden werden Bid- 
den vnd bogeren henwedderumme denstlick vnd frundtlick 
L ers. w. willen vns in der friheit, so wy van olders thor 
Narue gehat, nicht molesteren noch einige boswerlike Nie- 
ringe anmoden, ock sick nicht enthkegen sin laten, dat wy, 
vmme gedechtenisse willen in der kerken thor Narue^sowol 
in benken als finsteren, vnser wapen, dar dat van olders 
gestanden, erholden, Wo wy vns dan van solcken Monumen- 
ten, dardorch de olde verwantenisse vnd fruntschop bete- 
kent werdt, nicht begeben, sundern tho Ider tidt wenner 
des nodich vnd vns solckes angekundiget werdt, de vnkosten 
Stan, vnd also ock dardorch dat olde gerne erholden hel- 
pen willen Nicht twifelend I. Ers. W. werden sick wedder- 
nmme der gebor verholden, Dan so wy ock vnseren guden 
willen vnd olde frunthschop vnd naberlike gemote in mhe- 
rem dan mith dor gedachten Munition thoerkleren wusten, 
dartho solen vns L ers. w. stedes nha vnsem vermogen ge- 
neiget finden, Wy willen ouerst wunschen vnd got den al- 
mechtigen de allein den nymmer genuch gelaueden frede 
vnd gude tidt wedder geuen kan, bidden, dat solckes nicht 
dorch sodan sunder dorch ein bcter middel gescheen moge 



30 

Deme wy desuluigen L ers. w. frundt vnd denstlick iloa 
bcfelen ges(chreuen) den 18 Decembris Anno 57 
I. Ers. W. 

frundt vnd denstwillige 
De oldesten der lofliken geselschop der 
swarten houede binnen dor Stadt Reuel. 



221. 1557, Dec. 29. (Narva.) — Burgermeisler 
und Rath der Stadl Narva an die Aeltesten 
der Schwarzenhauplir zu Reval. ^) 

Orig. Btv. Schtoarzh, Lade, 

Nach Absti^ttung ihres Dankes bitten sie um nnverzagliche Sendung von 
Mannschafr, gleichfaHs alter Qewohnheit gem&ss. 

In dor 80 : 8 briffe von £. E. Rath aass Narva. 

V nscren fruntliken grueth thouorne Ersame vorsichtige In- 
besondere gude frunde Iwen breeflF hebben wy sampt der 
krigssinunition entpfangen Ock vomhamen^ dat Iwe lofflike 
geselschop by vns alless wat tho oldt erbueter guder frunt- 
schop thoerholden dienlich thoplanten vnd vortthosetten 
keinen vlieth sparen wylle Daruor sindt wy danckbar vnd 
sal an vnss ock keine moye vnd vlieth erwynden, Alss Ihe 
tho gelegener thit wol beter crclerung vnsers gemotes vnd 
dat wy de tho trennen keine orsake gegeuen edder geaen 
werden bekennen solen Vp dutmal ouersth, dewyle dar vele 
seltzame vnd gefharlike thidunge kanien Bydden wy Ihr 
wyllet ock noch older loffliker gewanheit entsetten helpen 

1) Zu diesem Brief iin Denkclhuch folgcnde Bemerkung: vp dcsseo 
breff is kein andtwordt geschreiien, vth oraaken dat idt dat olde nicht 
]S, dat desse geselschop knechte in besoldung genhommen vnd den Nar- 
ueschen thogeschickt, Wes des ouerst in vortiden ge.:Cheen vnd noch ge- 
Bchlcht, moth ein Ider don, van wegen syner gnder de he dar heft, so 
wol borger als gesellen. 



31 

TBd datsuluige op Iwe vnkosting vnuorthogert her senden, 
Dat sal der byllikeit nha vorschaldet werden Gade befhalen 
DC Bends myttewekens vorm nigen Jare achtvndvoftich 

Borgermeistere vnd Rhaet 
Der Stadt Narue oc 

DEn Ersamen Ynd vorsichdgea Oldesten der Lofflikea Schwarten- 
lioaeden bynnen der Stadt Reuell ViiBeni besonderen ganstigen 
gonneren Tnd guden frandcn. 



22ft. 1558, Jan. 2. Fellin. — OM. Wilhelm FQr- 
stenberg an Biirgermeisler und Raih der Stadl 
Reval. 

Orig, Eer. R. A, 

Me]det, dass der B. yon Dorpat aaf die ihm zugegangenen drohenden 

Nachrichten seine Ritterschaft aufgeboten babe, ein Lager vor Dorpat za 

berieben, and ermahnt aie, die Stadt und ihr Kriegsvolk gerftstet zu bal- 

ten, am es bei erstem Aufgebot entsenden zu kOnnen. 

In doT9o: den 8. Janaar^ Anno 58 R. 

Von godts gnaden wylhelm Furstenbergk Meister T. 0. 

zu Liefflandtt 
f nsern gonstigen grass vnd gnedigen wyllen zuuor, Ersaine, 
vorsichtige vnd wolweysse lieben getrewen, wass vor sorg- 
liche zeytung dem hern zu dorptt durch den Secretariuin 
so den reussischcn gesanten zugeordenet, vnd eynem seyner 
diener welche zur plesskow auff vorspehung geschickt, zu- 
gekomen, habt Ihr Iriligende zuersehen, wan nhun hochge- 
dachter her zu dorpt von stundt ahn alle seyne Ritter- 
schafft zusamen auflfgeschrieben, vnd Ihre lager vmb die 
stadt dorpt In rustunge zuschlahen beuolcn vnd bela(n)get 
demnach Begeren wyr gnediglichen, Ihr auff die Stadt vnd 
sonst allem andern gutte aufifacht haben, auch die vorse- 
bong than, dass Ihr mith volcke gnugsam dermi\ssen gefast 



32 

mugen sein, dass Ihr auflf vnsere negstkunfiFtige schreyben 
auff sein, vnd each an die ende vnd orter dohin Ihr be- 
scheyden, gewisslichen thun vorfagen, In dem geschicht ge- 
meynen Lande(u) zw gate vnd vnser zuuorlessiger wylle 
Datum vellin Sontags nach Gircumcisionis Dni Ao oc 58 

Eilend vorthzastellen darch tag vnd nacht daran merglich gelegen 

Addr. 

VoD Vellin Sontag nochm Ncwen Jhar (Jan. 2.) vormittage sa .8. rhr 
Gekomou vnd gegangen van Wittensteia tho X Tm nh* Middage Son- 

dages nba dem Xion Jarsdage (Jan, 2.) 
gekomen vud gegan Tan alp dcu raoanedach na dem neye yareg dach 

(Jan. 3.) vor mytdage vmb X yrenn 

Die Einlage identisch mil No. 32 Ufid 42. 



923. 1558, Jan. 14 Fellin. — OM. Wilhelm Far- 
stenberg an BOrgermeisler und Ratli der 
Stadt Reval. 

Orig, Rev, B. A, 

Yerscbiebt wegen eingetretener Hindernisse, besondcn wegeo der ca er- 

wartenden polniscben Gesandtscbaft, seinen Einritt aaf den 9. Febraar, 

falls das Vorgeben des Feindes ibn nicbt zu abermaliger AendeniDf 

nOtbige. 

Ifi dorso: Anno 58 den 16 Januarij R. 

Vonn Gottes gnaden Wilhelm Fursten^erg Meister 
Teutzsches Ordens zii LifiFlandt, 
1 nnsern gunstigen gruss vud gnedigenn willen zuuorn, Er- 
same, Vorsichtige vnd Wolweisse liebe Getrewe, WiewoU 
wir entschlossen mit hulff vnd zuthat des Almechtigenn, 
vnsern Inritt, nach dem alten Inn Reuhell, abends Licht- 
messe (Febf\ 1.) vortzunemhen vnd aldar vnsere gebuerende 
eidespflicht zuempfangenn, So werden wir Idoch mitt teg- 
lichen ghar sorgfeltigen zeittungenn vnd feindlichs vberfaU 



33 

des Moschowieters, beladen vnd bemuhet, D<as wir vns der- 
wegenn selbst keine gewisse vrid sicher zeitt, solch vor- 
haben mit frieden zuuorrichtenn, Inbilden oder vorschreiben 
magenn, lamaessen euch solchs allenthalben vngetzweifelt 
gnugsam bewust, Anc das wir vngcferlich Iimerhalb Acht 
tagenn einer Ansehenlichen BotschafFt von Kon : w. zu Polen 
dc ynsers gunstigen hern vnd freundlichen Nachpars, alhier 
eigentlich gewertig, Also daz wir zuuorhaetung dicser lande 
Qnheill, vnd zuuorrichtung obbemelter hendell, nhotwendigk- 
llch gedachtenn vnsern Inritt, bis auff den Mitwoch nach 
Lichtmesse, welchs ist der Neunde Februarij, haben vor- 
strecken vnd vflftziehen mussenn, Auff welche zeitt, so wir 
darch feindliche zunotigung, dafur der liebc Gott sein wolle, 
nicht vorhindertt, Als dan bey euch, Gott gonnende, zuer- 
scheinen, Dar aber angetzogene vorhinderung anfallen wurdt, 
muste vmb dieser land wolfartt willen, nochmals obgedachte 
zeitt bis zu ferner vnser gelegenheitt, Prorogirtt vnd vor- 
lengertt werden, Gnediger hoffnung, Ir werdet vns solche 
Inn dem vnuormcidliche vorenderung, vorstehender gefhar 
sachen vnd gelegenheitt nach, nicht anders dan mitt vnder- 
thenigen willen zubedencken wissen, Welchs wir Euch, 
Idoch lieber vmbgangenn gewesen, gnediger wolmeinung 
nicht haben vorhalttenn wollen, deren wir sonst mitt gna- 
den vnd allem ghutten zugethan vnd bewogenn. Datum 
Vellin den .14..Januarij Anno oc Lviijten 

Ileote fortzascbicken dar an gclegcnn 



u 

224. 1558, Jan. 16. (Riga.) — Bargermeister und 
Rath der Sladl Riga an BOrgermeisler und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig. Rev. R. A, 

Beklagen aich, dais der zur Abzahlung der yon ihnen geliehenen 15000 
Thaler festgesetzte Termin, der 6. Januar, nicht eingehalten wordeo, wa- 
durch Unfriede zwischen den rigaschen Bargem, die das Gteld vorge- 
fitreckt, und dem Rathe zu besorgen sei, und bitten die Revalschen, 
ihrerseits an gebahrenden Orten anf baldige Entrichtung der Schold hia- 
zuwirken; schlagen aach eine gerechtere Vertheilung der ContributioB 
Yor, als sie zu Pernau von den Gesandten der Stftdte festgesetzl worden. 

In dorso: Anno 58 den 81. Janaary Yon den Erbaren vpn Riga R 

f Dserenn freundtlichen grus vnd was wir sunsten viel mher 
liebs vnnd guts za thun vermugen beuorn. Erbaren Far- 
sichtigen vnd wolweise heren, Besonder gonstigen gonner 
vnd freunde. Ewer Erb. w. habenn sich zu erinnerenn, was 
gestaltt wir vergangen Jare auff guedigs vnd vnablessigs 
anhaltenn gemeyner heren, Stende, vnd Stette dieser Lande, 
Funflfzehenn Tausent Daler, so ;yir vonn vnserenn Burgerenn 
vnnd gesellen entlehnett, vnnd domals zu eriangung des 
liebenn Friedens Inn der eile zusamen gebrachtt, vorge- 
streckett, vnd vns widerumb die gnedige vnnd gewisse zu- 
sage geschenn, das solche Summa vonn gemeiner bewillig- 
ter Contribution auf negstuerschienen Trium Regum (Jan. G.) 
ohnn allenn verzugk vnnd verhinderung erlegt vnnd ent- 
richtet soltt werdenn oe Nhun seindt wir Wharlich Inn der 
vngezweiuelten hoffnung, vnnd gewisser zuuersicht gcstan- 
denn, es soltt vnd wurd demselbigen also allenthalben nach- 
gekommen sein worden, darmitt wir vnsorc Burger vnd Go- 
sellenn Jegen wclche wir vns Inn zusamenbringung der 
Summen vast hartt verschriebenn vnd versprechen mussenn, 
befriedigenn, vnsere verschreibung vnnd zusage haltenn 
mugenn, Mith was beschwerung aber wir vernhommenn, daa 
vnsere Gesantenn von der Pernow lehr vnnd ohn gelt 



35 

widerumb zu haus kommen, habenn Ewer Erb. w. als die 
versteadigenii bey sich zu erachtenu, vnnd stebenn zwar 
derwegenn dieser zeitt mith vnser BurgerschaiTt Inn hog- 
ster gefor, vnnd werdenn taglichs vonn Ihnenn vQib beza- 
lang inith barter bedrowung, vnnd allerley houlichen Rl*- 
denn ersacbt vnnd angelauffenn, das wir auch nicht wisseua, 
wie sie lenger anif zu haltenn. Dweyl aber Inn vnserom 
vermugenn nicht 1st, Solche Summa zu entrichten, ader sie 
dessenn zu befriedigenn^ 1st an Ewer Erb. w. vnser freundt- 
lich vnnd vleissig bittenn, sie woiten sich diese vnsere an- 
ligend noth zu hertzen gehenn lasseun^ vnnd an geburen- 
den orteren mith helifen vorthsetzenn vnnd verschaffeuu, 
damitt die eindrechtige bewilligte Contribution furderlich 
ohnn allenn verzugk erlegt, vnnd wir die Funffzehenn Tau- 
seat daier erlaugeu, vnsere Burgere vnd gesellenn befrio- 
digenfiy vnnd derhalbenn Inn kein beschwer oder bose vn- 
einicheitt mith densuluigen vnseren Burgerenn kanienn mu- 
genn. Was aber belangend die beredung vuserer drier 
Stetter Gesantenn zur Pernow, der Taxerung halbenn ge- 
aanter Contribution, erachtenn wir, das der gestalt (lit* 
gleicheit nicht ^ehaitenn, wenner wir Sieben, vnsere Freundi* 
vonn Derpt drie, vnnd Ewer Erb. w. vier M erleggenn sol- 
tenn, Sonder ist der gleicheit gemess, das die Erbarenu 
vonn Derpt vier, Ewer Erb. w. Funff, vnnd wir als dan 
Sechs tausent ,Marck erlegenn. vnnd zweiuelenn gar nicht 
Ewer Erb. w. werdenn gunstiglich bedencken, was burdi\ 
last vnnd beschwerung wir neben vnser Burgerschafft die 
zwey Jar her alreide ertragen, vnnd bey donu sachen auf- 
gesetzt DC vnnd mith der gesetztenn Taxt zu friedcnn seynu, 
vnnd das Ihre, als die funff Tausent Marck guthwillich vnnd 
furderlich erleggenn, vnnd vns zu schicken, wie wir dan 
solichs gleichsfals an die Erbaren vnsere freunde vonn Derpt 
vorschriebenn , die sich auch zweiuels ohn der gebur ver- 

3* 



, _ 36 

haltenn ynnd ynsere noth ynnd bedruck zu hertzenn wer- 
denn gehena lassenn. vnnd haben sodans Ewer Erb. w. aus 
dringender noth nicht verhaltenn woUen. Worinn vimd 
mith wir Ewer Erb. w. Inn alwes freundtlichen willen wi- 
derumb erzeigen konnen, befynden sie vnns Ider zeitt wil- 
lieh, Gott beuolen, Datum denn 16 Januarij Anno oc Lyijten 

Burgermeister vnd Radtmanne 
der Statt Riga. 

Addr. 



92V. 1 558, Jan. 28. (Narva.) — BUrgermeister und 
Ralh der Stadt Narva an BOrgermeister und Rath 
der Stadt Reval. 

Oriff. JRcv, JR. A., 

Weil das Land, trotz ihrer Briefo, an die Oefahr nicht geglanbt, gebe 
Gott den Gr&nzbewohncrn 8olche Farcht ein, dass wenige Feinde Alles ia 
die Flucht scblagen und verheeren konnen. Zur Abwehr m5gen aie far 
die bedrohte Stadt Narva beten lassen and ibr die zwanzig Knecbte sea- 
deO| die Cbristoph Kappel fordern werde, anch die bisber S&umigen aa- 

balten, die ibrigen za scbicken. 

In dor 80: Anno 58 den 5. Februarg R 

f nsern fruntliken grueth vnd wess wy sunsth niher leues 
vnd gudes vormogen beuorn, Erbare wolwise Inbesondere 
gunstige heren vnd gudenn frunde. Idt kumet nhu tho 
einem harden bedencken vnd whemotiglichen clagende, dat 
vnse breue so lichtferdig geachtet, Ja vnse demodich byd- 
dend vnd truclich vormanend, so Jainerlich In den wynt 
geschlagen, vnd sowol by I. E. W. alse andern (: an de vnse 
breue gelanget:) keine frucbt geschaffet, In Summa wat sal 
man seggen, Lyffland hefft nicht geloueth, ehr dan Idt ge- 
fholet. Hyrumb gift nhu Gott (:tho sonderliker straffe:) 
den Buren vp der grentze ein hasenherte, dat se ein reu- 



87 

Bchend bladt vorfhure, vnd gar weynich viende (:So van 
vnss wol ehr gantz vorachtet:) vth dem ohren Jagen, edder 
thotschlagen, Ohnen darnha dat ohre, Ja ock wyflF vnd kin- 
der nhemen, vnd alsdan ohre neste ofbernen, Alsse dan 
It2iind (:Gott Im hoen hemmel sy Idt geclaget:) dat werck 
vnd de thatlike handlung bethuigen. Wenne man dan ber- 
nende vnd mordende vnd vorfhorend dor armen luede alhier 
vp der grentze vorhanden, Iss nicht genochsam thoschriuen 
vnd thobeclagen, Hyer vmbher Iss Idt wol veer mylen breydt 
clar gemaket, dat dar nicht vele katen Im.wege staen got 
betert oc Vnde dewyle dan nhu de viendt (: allein mit losen 
buben:) vp vnd aff stropeth, vnd wy vnss ock ohres ouer- 
fals besorgen mothen, vnd ouersth darJegon, de thoflucht 
the gade eine starcke krigsrustung iss. Vnd darnegst de 
natnr einer Idem Greatur beschuttung ohres Hues nicht 
vorsaket, Sondern einer Idem nha ohrer arth wapen vnd 
where thogeeygent. Bydden wy gantz fruntlich, Iwe E. W. 
vor alien dingen ohren predicanten vnse In ohr Innich ge- 
bede thonemen bephelen, Item vnss de ehrmals begerten 
thwintich knechte de ChristoflFer kappel vorfordern werdt 
folgen vnd hierher kamen, vnd ock denjenigen so noch 
keine knechte vor ohre gueder gesant, dat se de vpbrengen 
ankundigen lathen wyllen. Dat wyllen wy vmb I. E. W. 
gerne wedder vorschulden, Gade bephelend Ilends den 28 
Januarij Anno dc Iviij 

Borgermeystere vnd Khatmanne 
der Stadt Name 

Addr. 



S8 



230. 1558, Jan. 31. Fellin. — Barge^rmeister and 
Rath zu Fellin an Bfirgermeister und Rath 
der Stndl Reval. 

Orig. Bev. R A, 

Melden, dass der OM. des Grossftirsteii Absagebrief erbalten, dait d«r 
Feind 21000 Mann stark nach Belmet zn liege etc. and bitten am 

3 Dutsend ,/relhaken** (HakenbQchien?). [; 

Vnnssernn fruntlickenn diennst vund wes ^ir mehr lenes 
vnnd gudas tho dhonde vemiugenu 8tets beuor Erbar Acht- 
bar Ersamen vnd wolweissen gunstige hernn vnnd Amnde, 
wir mugen I. E. w. (:got betert:) nicht bergenn me geste- 
riges Auendes des Moschowyters EntsagbreiF vnssenn Gene- 
digen f. vud hernn bohendiget wordenn. Derhalnenn wir 
Inn gefhar eynes ouertoges alle stunde ssynn motenn vnd 
werden hir des nachtes gewaldige fhur vonn denn tornenn 
gessehenn soil ock Inn de xxjm starck vp Jenssit der lan- 
genn bruggen nha dem gebede Helmede liggenn: got woll 
vnns helpenn demssuluigen wedderstandt tho dhonde Der- 
wegen gunstige hernn Is vnnsser hochflitige diennstliche 
bede de mrolde vnns tho beschuttunge vnsser mith iij dos- 
i^ynn telhakenn vor gelt oder zunst entssetten wyllenn Im 
valle Id nicht iij dossynn full alssdhann ij dossynn ssynn 
mugenn wille wir alles vermugens gerne verdenenn: got 
dem Almechtigen Lanng fristhen vnd gessunt benolenn Da- 
tum Ilich vcUynn Mondages vor purificationis Marie Anno 
dc Iviij 

* Burgermester vndt Radt tho Vellynn. 

Addr. 



3g 

931. 1558, Febr. 3. Tarwasl. — OM. Wilhelm 
FOrstenberg an Biirgerroeister und Bath der 
Stadl Reval. 

Grig. Bev. E. A. 

Fittet am ihren Rath, was dem Grossfflrsten auf den Absagebrief zu ant- 
worten aei, nnd befiehlt, eifHg in den Kircben far das Heer zu beten. 

In dor so: Anno 68 den 6 February R 

Von gots gnaden wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutschs Ordenss zu Eiflflandt 

V nnsern gunstigen gruss vnnd gnedigen willenn zuuor, Er- 
same, vorsichtige, vnd wolweise liebe getrewhenn, Wass 
vunss der Muscouiter bej Ihrem Jeger vor weinich tagenn 
zugeschickt, habt Ihr Inligend zuersehcnn, weiln dann er- 
faalten Jegern wiederumb zum furderlichstenn abzufertigenn, 
vsir hochnotig ermessen, Auch In demselben entsagsbrieff 
vnser Botschafftenn nit Im geringsten gedacht, darab wir 
dan pillich nit gering nachdenckenn schepffenn, Dcmuacb 
gnediglich gesinnend, Ihr woUen vnss ewhrc gemuts mey- 
nung, guettduncken vnd besten rhatt, wie man Inen zum 
treglichstenn zu beantworten haben niucht, vnss' aber ferner 
darnach zu Richtenn, durch die nacht, anmeldenn, Wess wir 
auch ferner bej vnss mit vorleihung gotlicher Almechtigkeit 
vnigetrewem beystandt entschlossenn, erscheinet aus In- 
ligendem zetell vnnd Alss dann alle dinck mit gticter vor- 
sichtigkeitt vnd ernstem gebett zu godt dem Allerhohistenn 
angegriffen werden muss, Allss 'werden Ihr den Predicanten 
daselbst vnsetwegenn anzeigen, dass sie sich vns vnd vn- 
seren gantzenn hauffen In Ihrem zu godt teglich schreien- 
dem gebett, getrewlichst beuolen sein lassen, Damit wir 
neben andere dess blutdurstigenn veiends vbelmeinend vor- 
habenn sturtzen, dempffen vnd zu nichte machen, Auch bej 
gesundem leibe erhalten werden mugenn, wie sie den dass 



40 

^erden furzutragen wissenn Geschicht An dem dieser landc 
bestes, vns aber zu gnedigenn willen vnd woUgefallenn In alien 
gnaden hinwiederumb zu bodenckenn Hens liens Tarwest den 
iij February 58. 

Ilenti bej Reitender post daran gelegenn, fortzaschicken 

Addr. 

Tarwest den iij Februarij mittags vmb zj vhr 

gekomen tho auerpal tho vij vhrn vor mittage vnd tho Yig yhni 

vor mittage von dar gangen Fritag na lechtmissen (Febr. 4.) 
gekomen vnd gegan van wittenstein Frietag na lichtmeasen (Fd»r, 4.) 

tho ij vhrenn na middage 
gekomen vnd gegangcn von alpe fridage nach licbtmissen (Fehr. 4.) na 

middage tho Xvren 

Die Einlage nieht vorhanden. 



932. 1558, Febr. 5. RawwakQll (?). — Der Comlhur 
zu Reval an Biirgermeister und Rath der 

Stadt Reval. orig. Bev. r a. 

Bittet um Entschuldigung wegen Erdffnung eines Schreibens. 

\ nsern grus zuuorn, Ersame Fursichtige Wolweyse beson- 

dere gute freunde, weiln wier vnter wegen seint vnd keine 

zeitunge von nimandts erlangen das wier schir nicht wissen 

konnen wo wier vns bin wenden soUen, haben wier ge- 

mechtiget, inligendeti briefif zuoffnen, bitten gantz freuntli- 

chen, ir wollet vns das zum besten halten, dan dadurch 

keine gefhar gesucht worden, vnd bephelen R W. hirmit 

got dem almechtigen , Geben im dorffe Rafke Sonnabents 

nacb Lichtmessen des Iviij 

Compthur In Revall 

Addr. T. 0. 

Die Einlage nicht rorhanden, weil keiner der Brief e mit friiherem 
Datum zu den Fatten dieses Schreibens 'passt. 



41^ 

233. 1 558, Febr. 8. (Narva.) — BOrgermeister und 
Rath der Stadt Narva an BiirgcriniMster und Rath 
der Stadl RevaL 

Orig. Bev. JR. A. 

If elden die Anktiiift der Gesandten aus Russland, klagen fiber die Herren 
der Lande, ond litten, das Versprochene den Boten einztthftndigen. 

In dorso: No. 16 dreifach tesenden. 

I Dsern fruntliken grueth vnd we8S wy sunsth mher leuess 
vnd gudes vormogen beuornn Erbare wolwyse heren Inbe- 
sondere gonstige gude gonnere vnd frundc, Wy konnen E. 
E. w. nicht bergen dat sick dusser lande legaten nhu by 
vnss erholden, Sindt ouersth erster ohrer beater gelegen, 
heit nha, Sick van hyr thobegeuen geneiget, Derowegen 
vnd dewyle ock dat angestickede fuer noch nicht geleschet, 
dartho de hem dusser lande dat loflflike olde (:I. £. W. 
thwyuelsanich wol bewusth:) gantz vnd gaer vorgeten, Vnd 
sick L E. W. vnsers veelfoldigen schriuends vnd begerends, 
ock sunsth warumb Idt vnss thodhoende wol thoerlnnern 
weten, Daruan vele thoschriuende, So Idt der vedern tho*- 
betruende were oe. Ouersth dat wyl nhu nicht wesen, dar- 
nmb bydden wy fruntlich, Idt wylle ein Jeder dat sine, alsc 
Idt ohme leeff Iss, thobewachten vorsehen, Vnd^ I. E. W. 
vnss dat Jenige, So ChristoflFer kappel vnd christoflFer van 
bncken nha luedt vuserer breue noch hirher thouorschaffen 
in bephel gedhan, vnuorhindert vth ohrer stadt, drefach >) 
gunstiglich folgen lathen wyllen, dat sindt wy vmb ohre E. 
W. thouorschulden mher dan wyllich Gadc bcphalen datum 
den 8 februarij A® Iviij. 

Borgermeistere vnd Rhaet 
der Stadt Narue 

1) ad marg,: N. 16. 



j42 

KinUegender Zettel: 

Bydden fruntlich Dat vnse brecff nicht moge by Iwen 
K. W. dargelecht werden, alse nhu eine thitlang her be- 
scheen, sondern dat wy myt dem schlunichsten ein antbworth 
darnba wy vdds thorichten bekamen mogen. Toracbuldea 

Idt 3C. 

nendes vortsoBtellen hieraan mercklidi gelagea 

Addr. 

gegangen ron w^Benbergk den 14 febnia. Tor MitUge 

la 10 Thrn 



234^ 1558, Febr. 8. Oberpalen. — OM. Wilhelm 
Flirstenberg an BQrgermeisler und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig. Rev. JR. A. 

Daakt PSae die xugesandien Knechte and den crtheiltenRath; will in dato 
nach Weissenstein aalbrechen and bittet um Zafnhr von ProTiant, 

Korn and Kraot. 

In dor 80 : Anno 58 den 10 February R. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutzsches Ordens zu Lifflandt 

Vniisem gunstigen grass vnd gnedigen willen zaaor, £r- 
same, Vorsichtige vnd Wolweisse liebe getrewe, Wir haben 
ewer schreiben, neben den zugeschickten knechten vBd Rhat- 
lich bedencken, auff vbersantten feindsbrieff, den Hoscho- 
wieter widerumb fuglich zubeAntworten neben Anderm, em- 
pfangenn vnd seindt vor die zugestalte knecht vnd Rhat- 
lich bedencken, gnedigklich danckbar, vnd woUen nicht vn- 
derlassen, so bait wir der vbrigen Prelatenn vnd Stende, 
cbenmessig ghuttduncken erlangenn, gemeinem feindt dem 
Muschowieter widerumb zubeAntwortten, Wir seindt auch 
mit gotlicher hulff vnd beystandt, diesen tagk vorhabens, 



j43 

maem Antzug nach Grallitz vnd so fortt nach weissensteiB jbu- 
nemhen, vnd neben Anderen dem feindt vuder aiigenn zn- 
nicken, der AUersterckeste Im himell wolle vns Sieg ynndt 
Victoij vorleihenn, Dieweill aber dieser orther vnsere pawern 
vnd Anne Leutt, vastalle vnd der mhere theill verstrichen, 
So begeren wir gnedigklich vns zufdre vnd Prouiantt vor 
vnser gelt zukonunen lassen, damitt wir vnser Anwesendt 
volck, erhalten konnen, Ewem Hauptmhan Wolff Wiegenn 
wollen wir bey der hauptmanschafft vnd Profosen Amptt 
lassen, vnd das Fenlein zustercken vns bevleissenn, Dieweill 
auch der Schaffer zu Wenden, mitt vnserm vbrigen ge- 
schntz, des wir alle tage vormuetendt, bey vns alhier noch 
nicht ankomen, So begeren wir gantz gnedigklich, Ir vns 
vor vnser geltt, eine Tunne korn buchsenkrantt, Inn vnser 
lager, senden thutt, Das wollen wir mitt allem ghuten Inn 
gnaden^ zuerkennen vnd Inn kcine vorgessenheitt setzenn, 
Datum Eilig Ouerpall In vnserm Abtzug deii .8. Febnia« 
Ao. 3C Lviij 
Addr. 



, 1558, Febr. 13. Wesenberg. — OM. Wilhelm 
Fflrstenberg an Bflrgermeister und Rath der 
Sladt Reval. 

Orig, Ree. R. A, 

Da er dem Fehide anf Beinem VenrastangBzuge nlcht Einhalt than kamn, 
wM er ihm nicht weiler folgen, an besonders gefUirdete Orte ab«r 
KrMftTolk Benden; Anlforderang, sur EidesleiBtung nach WeiBBensteiB 

Bevollmftcbtigte za sendee. 

In dorso: Anno 58 den 14 Febrnarij R. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutzsches Ordens zw Liffiandt, 

Y BBsem gnnstigen gruss vnd gnedigen willen zanorn Ersame, 
vorsichtige vnd wolweisse, licbe getrewe, Wir wollen each gnc- 



44 

(liger meinung nicht vorhalten, das wir dem gemeinen feindt 
dicser Landt, tagk vor tagk bis anhero nacbgehengett, ent- 
licber meinung demselbigen Abbrucb zutbun, So nimpt Idoch 
bemelter feindt mitt erscbrecklichem brennen Rauben viid 
Morden, seinen vortzugk, Also dz wir denselbigen mitt vn- 
serm geschatz vnd hauffen, wie auch vnmoglich, abholea 
konnen, Derwegenn wir vorsorge tragenn, nhotwendigklichen 
Itziger zeitt, dieweill es der orther alies vorherett, ynsern 
personlichen vorttzugk eintzustellen, weill wir aber nicht 
wissen mogen, ob bemelter feindt seinen zugk Inn Russlandt 
aber (I. ader) widerumb weiter In diese Lande, setzen 
werde, Als seindt wir entschlossen, dieser vnd ander be- 
sorglicheu orther, vnser kriegsvolck ziiuorlegenn, Wir haben 
auch dem gemeinem Adell, alhier gnedigklichen ero&et, dx 
wir Inn Itziger vor&tehender ghar sorgkfeltigenn zeitt vnd 
geleufften, geneigtt, die schuldige vnd geburlicbe Aidspflicht, 
Inn Anmerckung Itziger emporung vnd zuuormcidung aller- 
ley vnkostens, von Inen sembtlichen alhier zuentpfangenn. 
So werden wir aber durch bemelte Ritterschafft bericht, ds 
sie mitt euch, nach altem gebrauch In der voreinigung ste- 
henn, dz bemelte Aidspflicht einhelligklich von euch vnd 
den Andem sembtlich, mussen vorgenomen werden, Weiln 
aber, angetzogene geburlicbe vnd schuldige pflicht, von we- 
genu vorstehender gefhar, vnd andem hochbeweglichen vr- 
sachen, Inn die lenge nicht woU kan vffgetzogenn werden, 
So haben wir mitt den Anwesenden Rethen vnd Ritterschafft 
dorbin geschlossen, das obgesatzte Aidspflicht zu wittenstein, 
dorhin Ir ewere Burgermeistere mittvolmacht abtzufertigen 
hett, solt vorgenomen werden, was euch Inn dem thunlich, 
vnd welche zeitt Ir vor bekwemest erAchtett, Inn dem wer- 
dett Ir vns, mitt vndertheniger vnd schleuniger Antwortt 
zubegegnen wissenn, Darnacb wir vns haben zu ricbtenn» 



45 _ 

Datam eilig Innynserm Feltlager vor Wescnbergk. den .13. 
Februarij. Ao. oc. Lviijten 

Addr. 



236. 155S, Febr. 13. (Nanra). — BQrgermeister 
und Rath der Stadt Narva an BQrgermeister und 
Rath der Sladl Reval. 

Orig. Bev. B, A» 

MU Bezognahme aaf ihr letztes Schreiben bitten sie, ihren Botea d is 
Yeraprochene aaf ihre Rechnang dreifacb aasfolgen zo lassen. 

In dor 80 : Anno 58 den 18 Febraarij R 

f nsem frantliken grueth thouome Erbare wolwyse Inbe- 
besondere gunstige hem vnd gnden frunde, Wy vorsehen 
^88, I. E. W. werden vnsen Jungsten breeif welches datum 
den 8 februarij gewesen, vnd worin wy ohren E. W. vou 
ankumpsth dusser lande legaten ock sunsth wess vnss al- 
hier anstoth, geschreuen entpfangen hebben, hirurab dut- 
sulttige nicht alles thouorhalenn, Sondem bidden noch frunt- 
lich Ohre E. W. vnss dat Jenige so Aldas begereth. Nem- 
iiehf wess Christoff kappel vnd Ghristoff von Burcken In 
bephel hierher thouorferdigen, drefach vp vnsern budel 
wyllen: folgen lathen, vnd den koeplueden so ohre guder 
thouormachten noch keine vorsehung gedhan, ankundigen 
dat se benefft den andern de ohren ock senden Solche vmb 
ohre E. w. de wy gade bephelen thouorschuldeu , Sindt wy 
wyllich Datum den sondach sexagesimae Anno Iviij 

Borgermeistere vnd Rhaet 
der Stadt Narue 

Addr, 



4(i _ 

1558, Febr. 15. Feliin. — OIL WOhelin 
FOrstenberg an BOrgermeister und Rath dar 
Stadt Reral. 

D^nkt fur die treiiiiche Unteratatzuug, die Allen zum MaHer diaoao 

k<iaiite; tein Yersuch, demFcinde entgegen zu gehen, eel weg^A des nkhc 

offeneo Gmbach bei der laagen BrQcke gescheitert, doch gebe er 

ihn nicht auf. 

Tn dorso: Anno 58 den 18 February R. 

Vuiin gottes giiadenn Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutzsches Ordenns zu LifFlantt 

I Qserenn gunstigenn gruss, vnnd gnedigenn willean zuuor, 
firsame Vorsichtige vnnd WoUweise Liebenn getrewenn, 
Wyr habenn mitt sonderenn gnadenn Inn dato yonaerckett, 
die vnterthanige getrewe zaenttbittung vnnd vermanang, 
bey Vnserem Secretarienn gescheenn, Nemblich Ihr Ihnn for- 
atehender gefherligkeitt, mitt allem wess aoss der Statt Jum- 
mer asuentperenn, auif fernner anforderenth, Vanas zu hulif, 
trost^ vnnd rettung vnweigerlich, als getrewe vnterthane 
zakommen geneigtt, vnnd entschlossenn, Vnnser leib, da 
keine sonderes forteill, denn fiennth widerumb mitt denn 
waifenn anzugreiffenn, Ihnn gutter achtt zuhabenn, Damitt 
wir vonii dem vnchristlichenn tyrannenn nicht vbereilett, 
Ihr auch gewilligett, alle nothdarftige, dem krigesfoicke zu- 
kommen zulassenn, da eigentUcher orhtt vormeldett welche 
zuentbittung, vnnd ermhanenn, Ynns Inn diesem betruck, 
nichtt wenig ergetzung, widerumb gegebenn, Wolthe gott, 
alle, denenn ess billich zuthnn eigenntt, dermaasenn ge- 
synnett, damitt Inn glcicher getrewer zusamensetzung, dem 
fientlichenn thirannischenn mordenn ' vnnd thobenn moge 
abbruch vnnd widersthanntt gethann werdenn,' Wohynn die 
zufur gethann sail wherdenn, Habenn Wir kegenwertigenn 
dicner befholenn, Vnnd mogenn fernner gnediger meynung 



47 



nichtt bergenn, das Wjr dem fiende nach zueilenn vorge- 
Bhommen, Aber alss bey der Langenbrackenu nichtt die 
wasser geoShett, Ynnd vormerckett der yyennth, Inn Vnse- 
rem gebitt Ouerpall, Habenn Wir vnns, Inn dieselbe Jegen- 
heitt begQbenn, Ob Wir woll femner nach zuyagenn wil- 
lenns sintt, die ohrter dermassenn vertorbenn, vnnd vor- 
heret, das vor mhan vnnd pferth nichts mehr zubekommen, 
Vnnd mussenn nhu mitt gotlichem zuthun, dahin trachtenn, 
wie dem fiennde femner zubegegenenn, Wormitt wir Each 
gnad vnnd alle gunst erzeigenn konnen, syntt wir vnuor- 
gessenn, Ootte befholenn, Datum Vellin denn xvteo Pebruarij 
Anno 3C. Lyiij 

Addr, 



1558, Febn 16. Fellin. ^ OM. Wilheliu Far- 
itenberg aii Bargermeisler und Rath der Stadt 
RevaK 

Orig, Bev. B, A, 

Verlrietet dux firemden Kaafleaieo in der jetsigen Bedrftngiiisg des Landet 
forlBDJd^en, damit sie, weil sie biaber das Gute genossen, oun aach zar 

Rettang das Ihrige beitrflgen. 

In dorso: Adqo 58 den 18 Februarg R. 

Von gots gnaden Wilhelm Furstennbergk Meister 
Teut^chs Ordenns zu Eifflanndt 

V nnsern gunstigenn gruss vnd gnedigenn willenn zuuor 
Ersame, vorsichtige, Tud woUweise liebe getrewhenWirseiut 
glaubwirdig borichtet, welcher gestallt etzliche kaoifgesellenu 
die dieser gemeiner landtschaift durch kauffhandlang mher, 
dnn die Inwonere, genossenn, Als An den gutern In 
dej Narae liegend, znersehen, nun in diesen vorstehenndon 
geferligkeitenn, kriegsemp5rung vnd Tyrannischem einffall 
dess Muscottitcrss vorgenomen, vnd der meynung sein sol- 



48 _ 

lea, Sich auss diesen landen zubogebenn, vnd die betrackt, 
vnangesehen des grossen nutzes Sso In zeit des frieden.s 
durch Ihren handell vnd wandell alhier geschepffet^ In ge- 
fhar hintcr sich zu lassenn, Ob wir vns nun gleich Yor- 
sehen, Jeder werde sich aller pilligkeitt vnd wes Ihme eig- 
nen will, zu b orichtenn wissen, Bogeren wir gleichwoll, Alle 
kuiffgesellen die alda In derselben Stadt Ihren handell vnd 
wanndell, hierlnne In dein besten zuuermhanen, Jeder In 
diesen sorgfeltigenn zeiten, nit von vns schreite, sonder wie 
christen eigent vnd geburet den Jemerlichen mordt, brandt, 
wutenn, ynd toben des vnchristlichenn benachparten, Damit 
ehr Itzunt kegen die Christen, In vbung souil muglich ab- 
wenden, torm, mauren, beschutz'en hellffenn, Im fall auch 
Irgent einer In dieser zeit anderst schicken wurde, mosten 
wir vnuorbeigencklich In Anmerckung solicher nott, auflf an- 
dere wege trachten, Sso Ihnen vntreglich fallen muohtennf 
vnnd vornemblich, die kauffmanssgutere In den Steten ge- 
samlet, anhaltenn, Dis haben wir In dieser vnserer vor- 
lauffenden beschwerung nicht vorhaltenn wollenn, eigentlich 
dar nach habenn zuuorhaltenn Sso geschicht gemeiner landt- 
schafift, ewher vnd des kauifmanss eigen bestes vns auch za- 
gefallcnn. Datum In eill vellin denn xvj Februarij Anno 
dc. 58 

Addr. 



49 



ft40* 1558, Febr. 18. Feilin.— OM. Wilhelm Far- 
stenberg an BUrgerraeister und Ralh der Stadt 
Reyal. 

Orig. Rev. B. A. 

Die reyalschen BeYoUmachtigten werden zum 28. Febr. zur Eidesleistung 
nach Weiasensteia bestellt. Die Kande voa der Belagerung Narvas ist mit 
Schmerz vernemmen; hoffentlich werde sich Stadt und Schloss bis zum 
Entaatz halten; von seiaein beabsichtigten Ziige gegea den Feind habe 
fbm die Ritterschaft abgerathen. Anzeige des auf dea 13. M&rz nach 
Wolmar aogesetzten Landtags; so linge wolle er ihre Knecbte behalten. 

In dorso: Anno 6S den 20 February R. 

Von Gots gnadeii Wilhelm Furstenbergk Meistor Teutschs 

Ordenss za EiflFlaniidt 

V nsern gimstigen gruss vnd gnedigenn willen zuuorErsame, 
vorsichtige vnd wolweise liebegetrewhen Wir haben beide ewhre 
sehreiben den xvj February gegeben *), In vntergesetzteni 
dato, neben eingelegter Naruisscher zeitung empfangenu, 
dar auss vnter Anderem gnedigklich vermercket, dass Ihr 
cuch vf gefallen vnd mit behach vnscrer Rhete vnd gemei- 
ner Ritterschaflft vnserer lande harry en vnd wyerlanndt In 
leistung der gepurliclienn eidtsspfliclit von wegen vorstehen- 
derhohister g^fhar zu eusseren nicht bedacht, vndvnss die 
zeit zu weissenstein zu ernennen vntertheniglich iieimstel- 
lett oc. Nun haben wir an ewhrem erweisenen trewhen 
vnd vleiss erkenne ess godt zu keiner zeit gezweiueitt, In 
massen wir dan noch das gnedig vortrawhen zu euch ent- 
lich gericht, der vrsach halber, Wir bemelt vorhabenn woll 
vfziehen vnd vorlengern konteu, weiln aber die Allersorg- 
feltigste gleuffte dieser orter Im schwang fur augen, vnd 
Bolichs zum theill von der Ritterschafift selbst vor Rhatlich 
erachtet wordenn, Haben wir vns dasselbig gnediglich mit- 



1) s, Sehirren, QueJlen I, No. .?<? und 33, 

4 



50 

gefallen lassen, Seint darvf nehist gdtlicher huUff entschlos- 
sen, den ersten Sontagk . In der vasten welcher ist der 27 
February zu weissenstein anzukomen, dahin wir bemelte 
vnsere Ritterschafft vorschrieben, vnd volgenden Montagk 
die geburende vnd schuldige eitsspflicht zuempfangenn Bo- 
geren dennach gnediglich Ihr vf angesatzte zeitt vnd mSll- 
statt ewhre voUmechtige der 5rter zu habenn vorschaflfenn 
woUenn, damit obbemellt werck den Anfanck vnd gepurendt 
entschaflft erreichen muge, Bej ewhren habenden Priuilegien 
gericht vnd gerechtigkeiten wollen wir euch gnediglich zu 
hanndthaben wissenn, Die gar erschreckliche vbergesandte 
zeitung vnsrs Schlosses vnd Stadt Narue belangend, haben 
wir mit wiemutt Angehortt, wollen vnss aber zu dem lieben 
Godt vnd der ehrlichen leute trew, vnnd bestendigkeit ge- 
trostenn vnd gnediglich vorsehenn, ehr werde dem Tyranni- 
schenn veiende seinwutennt vorhabent brechen, Siewerden 
als ehrliebende, bis zu entsetzung zu beschutzung dersel- 
bigenn tapffer vnd meniglich erzeigenn, Bej vns whar ent- 
lich entschlossen, den veiendt mit gotlicher huUff anzugreif- 
fenn, wie wir dan demselbigenn tagk fur tagk mit vnsrem 
haufifenn vnd geschutz nachgehengkt, Ehr aber der veiendt 
hat mit grewlichem morden, brennen vnd dermassen alle 
dinck vorheret vnd destruiret das vns demselbigenn abzu- 
holen vnmuglich, ohn dass sich ewher hauptman vnd zuge- 
schickt knecht mit so weinich volck an den veiendt zu 
setzen zum hohisten beschweret, wie wir dan von gemeiner 
Ritterschafft der orter zum hohisten dauon abgerhatenn, 
Sonnst wolten wir vnserm vorsatz nach zum wenigsten biss 
An die Narue gerucket haben, Wir wollen aber gleichwoU 
die guten leute zu entsetzen nicht vnterlaesenn, zu dem 
wollen wir euch nit bergenn, dass wir von wegen dieser 
lande obligenden beschwernuss eine gemeine zusamenkumpft 
In vnnsere Stadt wolmar Sontags Oculj welchei; ist der 



51 

xii] Hartij haben pablicirt vnd aussgekundigt Entlicher hoff- 
nnng, ess werde sich der heer Ertzb. oc. vnd die Andrenn 
bemelte zeit vnd mallstatt mit gefallen lassenn, Gesinnen 
dennach gnedich Ihr auss ewhrem mittell etzliche vollmech- 
tige yff angesatzte zeit vnd mallstatt abfertigenn, damit mit 
zeittigem Rhat dieser lande hochuorterbliche beschwernuss 
muge abgeholffen werdenn oc, vnd wiewol wir euch In wie- 
dersendung der zugeschicktenn knecht gerne auch gnedig- 
lich gewillfarett, weiln sich aber der veiendt der orter 
sehen vnd vomhemen lasst, haben wir dieselbigen biss zu 
beschluss angesatzter vorsamblung allda zuuerharren gne- 
diglich verordnett, In massen^wir dan mit den Bigisschen 
knechtenn der wir teglich vormutten, gleieh m&sse vnd zyll 
zu halten, bedacht, wir werden auch etzliche Reutere bej 
die knechte zuuerordenen wissen, Nach gehaltener taglei- 
stung soil zu ewhren vorschlegenn Iwangrott, vnd das er- 
bawete blockhuss oc. mit sondrem emst dafzu getrachtet 
werden, welchs wir euch In eill zu gnediger wiederantwort 
nicht haben vorhalten wollen Datum In eill vellin denn 
xviij Februarij Anno oc. 58. 

nente fortziutellen dar an gelegenn 

Addr. 

yellin den 18 Feb: Namittags ymb j vhr 



4* 






t,l 

1J42. 1558, Febr. vor 19. — FOrsl Schig Ali an 
OM., EB., B. zu Dorpat ff. 

Cop. Bee. B. A. 

Auffordening, dea Grossfdrsten des Friedens wegen za beachickesy nebst 

Zusage freien Geleites. 

Segaley nach Beuehll des keisers, wilhelra dem meister 

zu Lifflandt, dcm Ertzbischoff zu Riga, Bischoff zu 

derbtt vnd anderen BischoiTenn vnnd alien leuteun 

Inn Lififlandtt 

V user wortt ist das, vnd Ir habt gelogenn gott vnd vnserm 
hern dem keiser vnd Grossfursten, vnd das habtt^r vber- 
tretten, nach ewern gelofften, die Creutzkussunghen vflf die 
rede, dar dor friedbrieflf vflf gemacht seindt, vnndt das habt 
Ihr In alien sachen gelogenn, vnnd das habtt Ir nicht auss der 
gantzen dorbtischen behaltungen von einem Itzlichenn heubtt 
dem Grossfursten nicht geschigkett, vnnd seinen gesten vnnd 
kauflfleutenn, habtt Ir gross vnrecht gethon, vnd habt auch 
In allem ewerm handel euch vnrechtt finden lessen, Dero- 
halben vmb ewer vnrechtferdigkeitt willenn, habtt Ir vflf ewer 
Landt gebrachtt, das Schwertt vnd das fewr, vnnd das viel- 
fcltige vnschuldige bluth ewer vnderthonenn belangendtt, habt 
Ir gethon zuuorgiessen, vnd habtt darneben Ewerm Lande 
gross vngelucke zugetriebenn, vnd nichtes guts, vnnd istes 
sach, das ir gedenckett, das des hern zorn muchte gestillett 
werdenn, vnnd ewern gantzen Landen, vnd auch allenn 
Ewern Leuten, eine ruhe vnnd frieden zu machenn, Der- 
halben schonett nun ewere schetze nicht, vnd das mitt dem 
ersten zu schigkenn dem Grossf. vnd keiser aller Reussenn, 
vnd das Irr wollett nun schigken mitt dem allerersten Ewere 
botschaflftt vnd gute Leute, mitt alle des hernn zinss, dar 
Ir Ewre sele auflf gegeben habtt, vnd so vnsere augen ewre 
botten vnd frumme Leuth, dem laubwirdigen keiser der 



^> 



53 

BeQSseD« hastig ankomen werden, vnnd woUen ewer wolthatt 
cin hilpf erwesen, vnd die sachen woll bedenckenn, vnd mitt 
vleiss far vns nehmen, auff das man moge deme leide, vnd 
das vnschuldige bluth vordann noch moge vnuergossen plei- 
ben, vnd moge gestillet werden vnnd so vorsehen wir vns 
In dem namen Gotts, das der gotgleubig keiser vnnd Grossf. 
Juwenn wesilowitz, vnnd wirtt vnser begeren nicht abschla- 
hen, vnnd wenner Ir werdett kriegen diesen vnsern brieflF, 
So mogett Ir ewre botten schigken mitt dem aller hestig- 
stenn, des will Ich die vorg€iwissungh vff mich nehmen, das 
Ewre botten mogen komen vnd widerumb zu rucke Ziehen, 
one einigerleie beschedinge nach diescm BrieflF, vnnd vnser 
wortt wirtt nicht anders sein, das mugett Ir woll wissenn, das 
sag Ich Eucb, vnd schreib es Euch, das mir Ewer vngelucke 
leitt ist, Hier schigke wir Euch vnsern brieflF Im Jahr 7066 
des Monats Februarij 

Dieser BrieflF Ist zur Name mitt einem gefangnen LiflF- 
lendischen Buren den 19ten Februarij ankomenn, 



244* 1558, Febr. 25. (Narva). — Bflrgermeister 
und Rath der Stadt Narva an Burgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

Orig. Bei\ E. A, 

Verwahrong gegen den Yorwarf, die Revalschen im letzten Schreiben 
ooter den S&nmigen mit gemeint zu haben; Bitte urn Gescbiltz, da der 

Weg jetzt freier sei. 

f nsern fruntliken grueth, vnd wess Wy sunsth mher leuess 
vnd gudess vormogen beuor Erbare wolwyse hern, Inbeson- 
dere gunstige gude gonnere vnd frunde Wy hebben I. E. 
W. breeff entpfangen, vnd daruth vornhamen, dat I. E. W. 
vasth vngeduldich sin, darumb dat In vnsern breuen edder 



54 

sunsth etwan mach geschreuen sin, dat vnsers schriuends 
wenich geachtet edder ouer dalgelecht oc. solchs wyllcn 
I. E. W. dermaten dat se darmede gemeynet nicht upnhe- 
men, sondern velemher up de Jenigen So ohre guder hier 
hebben, duden, vnd ock sunsth vnseres schriuends, oflft dess 
In thit der noth vnd doch In der He wat scharp gewesen, 
gunstige dudere sin darumb wy fruntlich bydden WoUen. 
Dat vnser ouersth I. E. W. by der hogen ouerikeit mit dem 
besten gedacht, sindt wy ohren E* W. thorn hogesten danck- 
bar vnd sindt ock dess wol begloueth, Alse wy dan ock an 
ohrem schriuend dess entsettes wegen gaer nichtes thwi- 
ueln, Vnd nachdeme nhu donnerdages vor dato (Febr. 24.) 
ein kerl de dar hen nha dem stichte pleschkaw gefangen 
gewesen, vnd ock In dato einer von der kraelschen siden 
by vnss angekamen de dar eigentlich seggen dat alle de 
Tatern wedder nha der muschkow gereysett, vorhapen ¥ry 
daruth thwischen Iw vnd vnss einen themliken vhrien wech, 
vnd bydden demnach vnss noch mit geschutte vnd wess dar- 
tho gehorich ock mit begertem volcke thoentsetten, Sodoch 
dat fur datsulfftige alle (: nhademe dussem nicht voUenkome- 
nen gloue thostellen:) mit guder vorsichtikeit vnderwegen 
ouersandt werde, Dat sindt wy nha hogesten vormogen 
thouorschulden geneigt. Gade bephalen Ilends den 25 Fe- 
bruarij Anno Iviij 

Borgermestere vnnd Rhaetmanne 
der Stadt Name 

Addr, 



55 ■ 

245^ 1558, Febr. 26. Dorpal. — • Biirgermeisler und 
Rath der Sladt Dorpat an BQrgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

Orig, Eev. JR. A. 

Dank for das empfangene Paher etc. Bitte, den dOrptschen Bflrger 

Peter Swerck, der in Reval sein soil, anzohalten, well er gegen das 

Verbot mit seiner Familie und seinen Gatern nach Dentschland 

answandern wolle. 

In dorso: den 6 Martij Anno 58 R. 

1 nsernn freuntlichen gruss, vnd was wir sonst mehr lie- 
bes vnd gates zuthun vormugenn, Erbar vorsicbtig vnd 
wolweise beren, besonder gonstige gonner vnd freuntlicbe 
liebe Nacbbarn Wir babenn Ewer erb. weissh. scbreibentt 
den 19 februarij gegeben, darlnnen dieselbe Ire christlicb 
hertblicb mitleiden, vber itzigen vnsern trubsall mitt tra- 
gen belffenn, am tage Cathedra petrj den 23ten kegenwerti- 
ges Monats nebens der gantz trostlichen nacbbarlichen zu- 
sendnngh sechs tunnen krudes, vnd wes E. e. w. noch In 
Itziger vnser hohen nott vnnd betruck femer zutbun vnd 
be! vns auflFzusetzen erbottigh, empfangen, vor welche Ewer 
erb. weissh. zusendungh vnnd sunst allenthalben geneigten 
willen, vnd nachbarliche getrewe zuneigungh wir zum hog- 
8ten dangbar, Auch solchs vmb* e. e. w. eusserster vnser 
vermugenheitt nach, stets zuuerschuldenn gantz gewilligtt 
seinn, Mitt vleissiger bitt, E. e. w. weilenn die Itzigen luffte 
gantz sorglich, vns die anderen sechs tunnenn, vff das vorige 
schreiben vnnd bescheitt, durch Ewern Badessfreundtt h. 
Johan koningk mitt dem furderlichsten zuschigken woUen, 
Vnnd mngen hieneben E. e. w. vnangezeigtt nichtt lassenn, 
welcher gestaltt einer vnser geschwomer Burger vormuge 
Inuerschlossner vernotlung aus vnser Stadt Erffbuche gezo- 
genn, geheissen peter Szwerck, seines amptes ein bunt- 



5(> 

wercker der da etzliche viele Jare her In vnser Stadt ge- 
i¥onett, nebens scinem hantwercke allerleie handell vnd 
wandel, mehr alss Burgerliche narung getriebenn, gelttvnnd 
gutt erworbenn vnd zusamen geschlagen, Nunn aber, In 
Itziger vnserm trubsall vnd bedruck, heimligh, stilschwei- 
gents (:So Ine doch vnsers Rathes worthaltender Burger- 
meister, In kegenwertigkeitt vnd aus geheiss des gantzen 
sitzenden Rathes, das er sich bei vermeidungh schwerer 
leibess straffe vnd vngnade mitt nichten von hinnen begeben 
solte, veterligh vnd getrewlich, durch einen diener warnen 
vnd ankundigen lassenn:) sich aber gleich^voll mitt weib 
vnd alien seinen habenden guteren, so er bei vns alhier er- 
ivorben,nachReuell begeben haben soil, Weilen dan solche des 
Swercken thatt, alien gotlichen vnd beschriebenen Rechten 
vnd der naturlichen eingepflantzeden pilligkeitt gantz za- 
widdemn vnnd entgegenn, vnnd da Er Je alhie nicht blei- 
ben woUen, vnserm Burgermeister sein weghziehen billig 
zum weinigsten solte vormeldett vnd fur die Ime alhier be- 
schehene wolthaten gedanckett, fur den abzugk allien ge- 
machett, Insonderheit seine burgerliche Eidespflicht auffge- 
sagett habenn, 1st Er Idoch, solchs alles vngeachtett, wie 
furgemeldett, heimlichvon hinnen entwichenn, In meinungh 
(:wie man vonnutett:) sich mitt seinemweibe vnd alien er- 
worbenen guterenn, auss dera Lande nach Teutschlandenn 
zubegeben vorhabens, welchs vns dann zu geduldenn, oder 
deme In die lenge zuzusehen, vnsers aufferlechten vnd be- 
folenen Amptes halber, zum hogsten beschwerlich, Solchs 
auchmitt nichten leiden konnen noch woUenn, wie vns dan auch 
von dem hochwirdigen vnserm gnedigcn hernn Meistern, keinenn 
kauflF Oder amptgesellen viel weiniger einen Burger von hin- 
nen zu gestaden, schriiftliche warschuwing gethonn, welchs 
wir In guter bewaring enthalten, Denmach freuntliches 
vleisses, gantz gutlich vnnd nachbarlich hiemit anssinnenn vnd 



57 

bittenn, Es pollen E. c. \f. obgemelten ynsern aussgewiche- 
nen Burger peter Szivercken, vns zu besondern gefallenn, 
Tonuuge der Recess einigungh vnd pilligkeitt, In Irer Stadt 
nichtt berbergen, dulden oder geleiten lassen viind zuuorab 
Ihne anss dem Lande zu ziebenn,- oder aber seine guter wegh- 
zusenden mitt nichtenn vorhengen noch gestatenn, beson- 
dern dieselbenn, aoff ein Becbt ernstlich anbaltenn, biss 
znr zeitt er von vns seiner geporlieben Oberigkeitt, mitt 
freim(t)scbafft willen oder recht gescbeiden sey, Aucb diesen 
vnsem brieff, andern zam schrecken vnnd Exempel denn 
Empteren In der Gilde lesen vnd ankundigen lossen, vnd 
vns, wes e. e. w. hirlnnen vortgestellt, femer darnach zu 
ricbtenn furderligst vorstendigen Das seintt wir, ncbens gc- 
burlicher nachbarlicbenn dangksagungen vmb E. e. w. stots 
znuerscbulden, denselben auch sonst allerseitz nacbbarlichc 
bebechliche wilferung, eussersten vnserni vermugen nach 
zuerzeigen, Jeder zeitt gutwilligh vnd erbottigh, Datam 
derbtt eilents den 26 februarij anno oc. 58 

Burgermeister vnd Radtmanne 
der Stadt Derbtt. 

Addr. 



246. 1558, Febr. 28. Weissenstein. — Die Ge- 
sandten der Stadt Reval an den revalschen 
Hauptmann Wolf Wigel von Strassburg. 

In Cane, verwandelte Avutfcrtigung, Bev, B. A. 

Befehl, mit 60 Hakenschfltzen nach Narya zu gehen, die ttbrigen zur 

AblOhnong nach Beyal zu senden und unter die Bedarftigsten vorher die 

mitgeschickteji 200 Mrk. als Reisegeld zu vertheilen. 

V nseren gunstigen willen thouom Erbar Ehr Houetbman 
bessander gude frundt, Wy willen Iw nicht vorentholden 
dat wy vns mitb vnserem Landesforsten vnd genedigen hern 



58 

Mei8ter tho Lifflande, boredet vnd enthsloten, Dat man yao 
Iwen knechten, den Naruischen sostich hakenschutten, tho 
enthsettinge thoschicken sail vnd will, Bogeren derhaluen 
gy willen Iw vngesumet mith sostich van de^ besten haken- 
schutten vpmaken vnd in de Narue reisen vnd Iw beth vp 
wideren boscheit eines Erbaren Rades dorsuluest by den- 
suluigen entholdenn, De anderen knechte ouerst ersten da- 
ges vnd in ansehinge desses breues beurlauben vnd >) nha 
Reuell schicken dat so dar was ohnen thorn afftoge geboret 
enthfangen vnd in dessem monat ohren offscheit hebben 
mogen vnd in keinen.nien Monat treden darfen, So 
ouerst etlike geldes benodiget, dartho schicken 
wy Iw by breues bringere Euerde, ij c mrk., dat 
gy daruon densuluigen einem Ideren j mrk. oder 
ij nha syner nodttorft geuen konnen, dat se 
dormede gen Reuel komen konnen. Doran geschicht 
vnser wille vnd wes itzige gelegenheit erfordert Vnd syn 
idt vmme Iw Im besten thoerkennen geneiget Datum tho 
Wittenstein den xxviij februarij Anno oc. Iviij*. 

Johan pepersack 

M. Jost Cloth 

Johaii koning 

Hinrick boisman vnd 

Joannes Top. gesanten der Stadt Reuel 

Itzunder tho wittenstein 

Dem Erbarenn vnnd Wolerfarnen Wolff Wigeln von 
Strasborch, der Stadt ReueU heuptman, itzunder tho 
Wesenberge, ynserem bessnnderen gudenn frunde. 



\) Ursprungl,: ynnd ohren solt vnd wideren afscheit thoenthfangen nha 
ReueU schickenn. 



59 

Z^W. 1558, Febr. 23. Weissensteio. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an BOrgenneiister und Raih der 
Stadt Reval. 

Orig. Bn. B. A. 

Daakt ftt die Gesaadteo, die die Eidleistnng vollcogen; sendet anf Yer- 
langen das FossTolk in die Stadt zurtlck, mit Aasnahme der nach Narta 
abgeordneten 60 Enechte, fordert fernere UnterstHtsung im Fall der Noth 
and einen Beitrag zur BesolduDg der Besatzang von I^arva von denjeni- 
geD, die daselbst G&ter liegen haben, nnd meldet, dass er sich nach 
Fellin begebe, die polnische Botechaft abzofertigen. 

Vonn Gotts gnadenn Wilhelm Furstenber^k Meister 
Teatzsches Ordens zu Lifflandt 
Vnserenn gunstigenn grass vnnd gnedigen willenn zuuor 
Ersame, vorsichtige vnnd Wolweise Liebe getrewen, wir 
haben Inn dato mit sonderenn gnaden vormercket, dass 
etzliche anss Ewrem mittel ahnn vnss alhir abgefertiget, 
Nebenn leistung der geburlichen eidesspflicht, In diesenn 
geschwinden, vorstehenden geferligkeiten , Auch mit gutem 
Ba[c]ht zuerschienen, der Almechtige geb durch mitwirckung 
dess Heiligen geistes, dass dermassen Raht vnnd mittel ge- 
troffen, dass Yor Itzige emporung viderumb eines guten 
frieden mogen ersetzet werden, Alss dann ferner bemelte 
Ewre abgesandten mit vnns Iress fussfolckess halben, vn- 
derredung gepflogen, das wir dieselben nach der Stadt ge- 
Btaten wolten, wor auf wir guter meynung nicht vorhalten 
konnen, dass den hauptman, mit sechstzigk knecfaten, kruth 
vnd geschutz die Narae zaentsetzen geschicket, die vbri- 
gen, euch vnd gemeiner burgerschaft zu sonderen gnaden, 
widenunb nach Beuel bestellet, mit gnedigem vormanen 
gleichwol dass Insehen zu haben, wann der fient ferner In- 
dringen woUe, So godt vetterligst abwende, dass vf ferner 
Achreiben vnss widerumb fuss folck zugeschicket wherde, 
such dass die Jenige so Inn der Narue gueter liggen ha- 
ben, zuschiessen, die knechte In der besatzung zubezalen 



60 

dass wir Auss der rustung sein soltenn Ist nicht, die zeit 
will ess auch noch nicht erdulden, dass wir vnns aber nach 
Vellin die Pol(n)ische Botschaft abzufertigen, vnd vf diese 
tagfart begeben, Ist abne zweiuel bewust, wess ynnss darzu 
gedruDgen, welchs wir euch eilend nicht haben bergen wol- 
len, Sonst alle gnade zuerzeigen seint wir vnuorgcssen Da- 
tum wissenstein Montags nach Inuocauit Anno 9C Lviij 

Addr. 



1558, MSrz 13. Wesenberg. — Comtbur zu 
Reval an Biirgermeister und Ratb derStadtReval. 

Ofig. Bev, R, A. 

Bitte, den revalschen Hauptmann anzaweisen, sein Fahnlein dutch die 
zuin Dienst sich meldenden Lanzknechte zu vervollst&ndigen. 

In dor 80 : den 15 Martij R. 

V nsern freuntlichen ^russ vnd was wir sonst mher liebea 
vnd guthes zu thunde vermogen zuuorn, Ersame, fursichtige 
vnd wolweyse besundere guthe freunde, Wir konnen E. W. 
freundtlichen nicht bergen, wie tegliche zeitung ankommen, 
was massen dcr feindt sich mit seynen anstchenden infal 
vormcrcken lest, das ehr auch die grentzen zuuberfallen 
mit rauben vnd morden nicht vorschonet, Derwegen wir 
nach alien vormogen gerne dencken vnd zu trachten bege- 
ren, solchen feindtlichen furhaben, das der nicht weyter 
inreysse (:als leyder geschen:) zubegegnen, Weiln den ewer 
W. lantzknecht anzal fast schwach, welche anzal diese tage 
vber durch die Musterunge auch soil geringert worden sein, 
wcren wol etzliche guthe Lantzknecht, so sich vnder das 
fenlin zubcgeben fast anbieten, Aber ewer W. Heuptman 
entschuldiget sich ehr des keinen beuhel habe, Jemandts 
in besoldung weiter vf vnd anzunhemen, Weiln den in itzi- 



61 

ger schwinden gelegenheit die hohe noth solches erfordert, 
So bitten wir freundtlichen E. W. wollen gedachten ewren 
Qeuptman bephel thun, das ehr solche so zum krige dinlich 
nicht ausschlage^ vnd do es nicht mher sein solt, das der 
soviel ?rtder angenommen warden, damit die vorige anzal 
erfnllet sey, Dan solches gereichet nicht zu vnserm eignen 
natz, sondern rham vnd wolfart ewer vnd gantzenn landen, 
Wollen auch vmb £• W. zuuordinen nicht vnterlassen, Die 
wir hiemit dem almechtigen thun beuhelen Datum Wyseii- 
berg am tage Ocalj Anno Lviij 

Cumpthur Ritt: D. 0, 
zu Reuall 

Addr, 



1t4t9. 1558, MSrz 15. Wesenberg. — Comthur zu 
Reval, Vogl zu Wesenberg und die Ritler- 
schaft der Lande. Harden und Wirland an 
BOrgermeister und Rath der Stadt Reyal; 

Orig, Rev, B, A. 

Anfforderung, an die narvasche Gr&nze zu Hilfe zu kommen, um dort 

eine Schiffbracke zu baueD, auch an die MQndung der Narowa oder nacb 

Purz oder Poddes Proviant zu bringen, damit uach Ankunft der Wiocki- 

schen nnd Oeselscben ein Versuch auf Iwangorod unternommen 

werdea kdnne^ 

Vnsem freundtlichen gruss vnd was wir sonst mher liebes 
Yud guthes zu thundc vermogen zuuorn, Ersame Fursichte 
Wolweyse besundere guthe freunde, Wir kouncn E. W. nicht 
Torhalten, das wir vnsern zugk van hier ab mit dem fiir- 
derlichsten nach der Naruischen grentze furnhemen wolleb, 
da vnser heil zuuorsuchcn, ob man dem feinde widerumb 
abbruch mit vorlhenung Gottlicher gnaden, zufugen konnen, 
Weiln den E. W. vnd der gantzen gemeinde nicht wenig 
an demselbigen orth doran gelegcn, wollen wir ghar nicht 



62 

sweyfeln, E« W. werden sich desgleichen emst sein lassen, 
Wie wir den hiemit ghar freundtlich bitten, do die kadt 
wissen zu wasser dahin znaorkemen, damit man eyne Schiff 
brucken daselbest gehabcn konthe, auch mit etlichen Jag- 
ten vnd volck zu solchem handel geschickt, zu wasser in 
der Munde zu steuer ankommen, Dan so baldt die Wicki- 
schen vnd Oselschen ankommen, konnen wir mit Gottlicher 
gnaden zu Iwanogart vnd an dem blockhuse vnser macht 
beweysenn, woUen wir mit darsetzinge leibes vnd gutbes 
an vns nichtes erwinden lassen, Waruf wir ewer W. antwort 
gewertigk Die wir biemit dem bogesten tbun beuhelen Ge- 
ben Wysenberg Dinstages Oculj Anno Lviij 

Cumptbur zu Reual, Vogt zu Wysen- 
berg D. 0. sampt gemeyner Ritter- 
scbaft der lande Harrien vnd 
Wyrlandt 

Eonthe solcbe entsetzinge in der Naruiscben Munde 
nicbt gescben, das die anqueme in ander bauen als zu Purtz 
aber Poddwes neben Profiant vnd anderer krigesrustung, 
den an der ewer entsetzung am' bogesten gelegen, kontbe 
E. W. was Katbs pflegen wie man dem Plocbbuse abbrecben 
kontbe mit fewer werffen vnd anderer krigesrustung , das 
E. W. mit demselbigen so wol aucb volck das erfarenbeit 
hat, anforderung tbun wolten oc 

Addr, 



63 

250. 1558, Marz 17. Narva. — ^ Vogt zu Narva 
an Biirgermeister und Rath der Sladt Reval. 

Orig. Bev. R. A. 

Bitte, dem Ueberbringer des Briefes, seinem Diener, 2 Tonnen Palver aod 
ein Geschatz, gegen Bezahlaag und Wiedergabe, mitzageben. 

In dor 80: Anno 58 den 22 Martiij R 

JHeinen freunttlichen gruess mitt erpietung alles gueten 
Jederzeitt beuom, Ersame WoUweise Heren besondere gon- 
nere vnd guete fireande, Als es itzo leider in geschwinden 
ynd fahrlichen leuften stehett, sonderlichen auf diesser gren- 
tzen, wie die Noth augenscheindtlichen vorhanden, Do wyr 
albie ofte mitt Ynser^n feynden scharmutzclen mussen vnd 
mussen Irer teglichen erwachten oc Demnach gelangtt mein 
gantz freuntlich vnd empsigs bitten zu E. E. W. Die wol- 
len mir itzo, angesebn die gelegenbeitt diesses ortes, Dar 
an den gantzen landen groas gelegen, vnd itzige geschwinde 
vnd Yorrettliche practiken vnserer feinde, mit zwen tunnen 
kraats zum gescbatze entsatzen, Icb will solcbs deren Er. 
W. zw sonderen ds^nck gerne Aufs aller erste deren begebr 
nach was es in gewebr ist, bezalen, Ancb webr mir well 
ettlich stttcke gescbutzes notigk^ Bitte derowegen^ gantz 
bocblich, so es muglicb sein mucbte E. Er. W. wolle mir 
mitt einem stacke gescbutzes entsatzen, es soil E. er. W. 
so guetb widder gelieffertt werden, als icbs empfange, und 
will dafur guetb sein, Vnd so solcbs gescben mucbte, das 
icb micb dan gentzlicben zu deren E. W. vorsabe. Die wol- 
len die zuo tunnen Bucbsenkrautb vnd das stucke, Jegen- 
wortigen meinem Diener vberreicben, der es mir dan lieffern 
wirt, Insonderbeitt das icb docb die zuo tunnen krauts er- 
langen mucbte, Icb bin solcbs neben gueter bezalung zu- 
uorscbulden Jeder zeit geflissen, Bin der gentzlicben zuuor- 
sicbt E. E. W. werden micb In dem auf dissmall in zeit der 



64 

Noth nicht nholassen, Die ich hiemitt dem hochsten schutz 

Gottes empfolen, Datum Narue, den 17: Martij, Anno oc 58. 

Cito. 

Vogett zur Nafue 

D. 0. 

Addr. 



251. 1558, Mfirz 20. (Wesenberg.) — Comlhur za 
Reval an Biirgermeister und Rath der Stadt Beyal. 

Orig. Bev. R. A. 

Zeitungen aas Nar?a: der Basse habe dort Schanzen aafgeworfen; am 
17. h. sei eln Waffeastillstand auf 14 Tage gescblossen. Dabei sei ein 
offenes Scbreiben des GroBsfOrsten geschickt, das yermuthlich ein Geletts- 
brief sei, woraus ersichtlich, dass der Feind auf Unterhandlongen hoffe, 
die zur f^rfaHuQg seines Begehrens fQhrten. Also masse man sich sur 
G^genwebr gefasst machen; darum habe cr auch den Narvaschen 

YerBt&rkang gesendet 

In dor 80: Anno 58 den 25 Martg R 

Vnsern freundtlichen gross, vnd was wir sonst vicl mher 
liebes vnd guthes zuthande vermogen stedts beuhorn, Er- 
same Fursichtige vnd Wolweyse besundere guthc frcunde, 
Wir konnen each nicht bergen, das wrr ehrgestriges tages 
von der Narue schreybent bekommen, darumb sie vmb ent- 
setzunge beyde an Profiant vnd volcke hefftig thun anlan^ 
gen, mit vormeldunge wie der Russe drey gewaltige Schan- 
tzen an dem berge bey dem Schlosse vfgeworflFen, der gentz- 
lichcn meynunge, dieselbige Stadt zubeschissen , Vber das 
hat diese nacht ein schreybent gefolget, dorin sie der ent- 
setzunge noch gedencken, vnd anzeigen, wie sie van deu 
17 Martij an virzehen tage lang stilstandt vorwilliget, sich 
keyner mit feindtlicher vbunge mitler weyl an der grentzen 
sol vormerckenn lassen, Dorneben ist eyn offner Russischer 
brief vnder des Grosfursten Siegel gewesen, welchen wir 



65 _ 

niclit vorstanden aber erachten nichts anders, es sey nach 
ilirer weyss ein geleits brief, Nhu haben E. W. zubedea- 
cken, ehr furder nicht weniger den bishero vf seiner an- 
forderung beharren werde, vnd ist der Stilstandt vielleicht 
der mejnnng, das mitler weyl vnser bothen mit dem Jen- 
nigen das ebr begeret ankommen sollen, Wo solches nicht 
geschicht, das wir anders vmb der kurtzen zeit willen be- 
uharen mussen, ist das beste nicht zugewarten, Als den 
E. W. vud der gantzen Stadt nicht weynig doran gelegen, 
Haben wir auss freundtschafft nicht vnterlasseu konnen, 
denselben solches zauormelden, das die Innerhalb solcher 
kurtzen zeit die vorschaffunge thun mogen, Domit sie sich 
E. W. vnd der gantzenn Stadt hulff vnd entsetzunge mogen 
zugebrauchen vnd zuberhumen wissen, den solches ghar 
nicht im windt zuschlagen, Weiln ein Boyar bey dem Nien- 
schloss vber hat anwerwang thun lassen, wo diese lande 
den Tribut nicht erschicken, vnd des sich vortragen, das 
der Grosfurst des gemuths, mit dem Meister zu Lifflandt 
auss seinem vathe zu essen Hiermit woUen wir E. W. Gott 
dem hern beuhelen Geben am tage Letare des Lviij Jhars 

Cumpthur zu Reual 
D. 0. 

Haben demnach auss der Naruischen bitt gestriges ta- 
ges nach dem Beyfuss 80 Reuther mit 30 ewren knechten 
abgefertiget, vnd sollen morgen ewer Haubtmann neben den 
vbrigen knechten, denen wir j hundert pferde zuordenen 
woUen, nach der Name rucken, Darumb ihr nicht vnder* 
lassen woUet, denen die besoldunge mit dem forderlichsten 
nach zuuorschaffen oc. 

Addtr. 



66 



252. 1558, Marz 21, Wesenberg. — Comthur zu 
Reval an BQrgermeisler und Rath der Sladt Reval. 

Orig. Rev. R, A. 

Bittet far den Vogt za Narva am 2 Tonnen Pul?er and eine 

Feldschlange. 

In dor so: Anno 58 den 22 Martij R 

V nsernn freuntlichenn gruss tzu idcr zeith beuornn, Ersame 
fursichtige wolweyse besondere gute Freunde, wier habenn 
E. W. nechst geschrieben was massenn der grosfarst abge- 
Bchrieben seinen geleitsbrieff, das vnsere bothen soUen yff- 
komiuen mit dem schuldigem (7:enn) tributh, binnen rir- 
tzentage [tagen], vff das das blutuorgissen moge em ende 
habenn als die vordolmetzschte wort laatendt, Nun ist des 
hern voigts von der Naruen bith, E. W. wollen yhme not- 
h&lpfen mit tzween tonnen puluers vnnd einer gantzen aber 
(Z:oder) halben schlangen, das puluer wirt er gerne beza- 
len, gut sein fur das stucke, vnnd auch das furlohn erle- 
genu, Des liegt hier sein diner vnd wacht vfif E. W. be- 
scheidt, vnd wier thucn E. W. got dem hern bepbeleiin, 
Geben zu wesenbergk Montages nach Letare des Iviijten 



Cumpthur tzu Reuell 
D. 0. 



Addr. 



67 



SS3* 1558. MSrz 26. Wesenberg. — Comthur zu 
Reval anBargermeister und Rath der StadtReval. 

Orig, Sev. S, A. 



das dem Yogi za Narra za gebende Palver aach hinzaschaffen, da 
der Yogt nicht nachaendeQ kdane. Yon eiaem revalschen Bdrger, der je- 
Dem schulde, soUen sie das ndthige Geld aafnehmen and noch zwei 6e- 
idiatie kanfen; zndem gate AofiBicht halten« dass mit den Schiffen nicht 

KriegSTolk aagser Landes gehe. 

In dorso: Anno 68 Mandages post Jadica fM&rz 28.) R. 

YDsern freandtlichen gross vnd was wir sonst mher liebes 

Tnd gathes zu thunde verraogen zuuhorn, Ersame Fursich- 

tige, wolweyse besandere gnthe freunde Wir haben in Dato 

ewer achreyben entpfangen, so viel die entsetzunge des 

polaers halben zum besten des hern vogts van der Narua, 

konnen wir each nicht bergen das es den hern vogt van 

der Naruen fast vnmoglich darnach za schicken, Derowegen 

wir van seinet wegen gantz freandtlich bitten ihr wollet 

furleuthe vmbs gelt hearen, vnd do es dieselbigen nicht 

entlieh nach der Naroen farten, das es biss hieher gebracht 

worde, Yns berichtet aach des hern vogts diener, wie sein 

her bey earen mitbarger einem sol gelt liegen haben, der 

nhame aber sey solchen diener vorgessen, vnd vormutet der 

Ersame her Johan Winter desselben namens wol wissenschafft 

haben werde, von solchen gelde konth ihr so viel vfnhemen, 

van den Schiffern zwey grosse stuck keuffen vnd mit den 

farleuthenn gleichs biss hieher vorschaffenn, Auch do man 

sich des nicht zuerkunden hette, wo solich gelt vorhanden, 

das ihr das auch vorlegen wollet, das sal vnd wirt ehr E. 

W. zu guthen danck ohne widerrede bezalen, vnd haben 

dieselben solches fortzustellen guthe volmacht, ehr wirts 

aach vnuordinet vnd solcher ewer forderung vnberhumet 

nicht lassen, Wie wir den nicht weniger das zu thunde 

woUen erboten haben Die wir hiemit Gott dem almechtigen 

5* 



68 
thun beuhclen Geben Wysenberg Sonnabent nach Letare 

I 

Anno Lviij 

Cumpthur za Renal D. 0. 

Wir vormercken audi, das sich viellerley Reysig vnd 
fussvolck mit diesen schiflFen aus dem Lande begeben wol- 
len Weiln ihr den dieser Lande anligende noth gantz wis- 
sent, So werdet ihr bey den schiffernn die vorsehunge wol 
zu thunde wissen, damit van solchen leuthen niemants moge 
ausgestattet werden, biss vf weytern bescheit, den euch 
selbest nicht weniger als den gantzei^ landen daran ge* 
legon DC 

Addr. 



.254. 1558, Marz 28. Wolmar. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an BUrgermeisler, Rath, Aeiter- 
leule, Aelteste und Gemeine der Stadt Wolmar. 

Orig. Rev. 22. A. 
Beglaubigt UDd empfiehlt scinen Gesandten. 
In dorso: Mondagess post palmarum (Apr. 4.) Anno D. 58 B 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister * 
Teutsches Ordens zu Lieflflandtt 
V nscrn gunstigen gruess vnd gnedigen willenn zuuornn Er- 
bare Vorsichtige vnd Wolweise Liebe Getrewe Wir habenn 
Inn diesen gemeinenn obliegendenn mercklichenn Reussi- 
schenn beschwerungenn denselbenn abzuhelfenn, vnd denn 
Landenn wiederumb bestendigenn friedenn vnd rhue zuer- 
bawenn, den wirdigenn Achtbarenn vnd Erntuestenn vnsernn 
liebenn Andechtigenn hernn Berndt vonn Schmertenn vn- 
sers Ordens Vogtt zu Jeruenn, mit schriefftlichem vnnd 
muntlichem beuhell abgefertigt, Wie Ihr dan vonn Ihm aU 
lenthalbenn vornhcmenn werdett, vnnd weiln wir demnach 



69 

nicht zweifelnn, Ihr werdet der Landc beschwerung vnd 
betruck, allenthalbenn zu gemueth fuhren vnd betrachtenn 
was euch semptlich, vnd einenj Jeden Insonderheit, an dem 
friedenn gelegenn, Begeren wir demnach gnediglichenn, Ihr 
wolten gedachtem hern Vogtt, vnserentvpegenn allenthalbenn, 
nicht allein volnkomenen glaubenn beimessenn, Sondern euch 
auch, Jegenn vnss, vnsern Ordenn, vnd geraeine Laude der- 
roassenn erzeigenn, vnd beweisenn, me wir dass zu each 
gntt vertrawenn habenn, Das gereicht euch selbst zu Rhue 
vnd aller wolfhartt, vnd wir wollen vnss mit danckbarer 
bezalung erzeigenn, vnd es zu Jedcr zeitt mit sondernn 
gnadenn zuerkennen, nicht vnterlossenn. Datum Wolmar 
Montags nach Judica Anno dc. Lviij 

DEnn Erbarnn Yorsichtigenn vnd Wolweisenn rnsernn 
liebenn Getrewenn Bargermcistern vnd Kaedtmanuenn, 
Sowoll alderleutenn , Eldestenn vand gantzer gemeinc 
beider GUdeetabeno, vnser Stadtt Reuhell, sambtt vnod 
sonderlichenn. 



255. 1558, M3rz 28. Wolmar. — Vollmachl des 
^ OM. Wilhelm FOrstenberg fur den Vogl zu 
Jerwen. 

Orig. Eev. H. A, 

ton Gottes gnadenn Wir Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutsches Ordens zu Liefflanndt, Vor vnss vnsere nach- 
kommen vnd Rittcrlichenn Ordenn, Thun kundt bekennen 
vnnd bezeugenn In vnd mit krafft dieses vnsers oifenen 
vorsiegeltenn brieflfs vor Idermenniglichenn das wir dem 
Wirdigcn vnd Achtbarenn vnserra lieben Andechtigen hern 
Berndt vonn Schmertenn, gedachtes vnsers Ordens Vogtenn 
zu Jeruen, volnkomene macht vnd gewalth gegebenn, vnd 



70 

thun das aach hiermit krafft dieses brieffs, In nhamenn md 
von vnsers gantzenn Bitt: Ordens wegenn, In diesenn Itci- 
gen obligenden Reussischenn kriegsbescliweningenn In der 
Stadt Renhell, ader who, vnd bei whem, solchs sonst ge- 
schen magk, etliche tausent thaler, souiel derselbenn zube- 
konimen, vifzunhemen, vnd zuentlhenen, vnd den Creditoni 
ader schulthern, damff die hoff ader gutter vnsers Ritter- 
lichen Ordens, zuuersetzenn , zuuorpfandenn, vnd zuuer* 
schreibenn wie vnd was gestalt ehr desswegenn, mlt ge- 
dachtenn Creditorn aller Nutzsambt vnd bekwhemlichst 
wirdt handlenn konnen, vnss vnd vnserm Ritterlichen Or- 
den, zum besten, vnnd was also vnsemtwegen gehandelt 
wirdt, das loben wir bei Furstlichen worttenn vffrecht vnd 
getrewlich zuhaltenn, Das zu vhrkundt haben wir vffs spa- 
tium diss brieffs vnser Ingesiegell Rechtes wissens tmckenn 
lassenn, vnd denselbenn mit eigener handt vnterschrieben, 
Welcher gegebenn vnd geschriebenn ist zu Wolmar Mon- 
tags nach Judica, nach Gbristj vnsers hern vnnd heilandts 
geburth Tausent Funffhundert vnd damach Im acht vnnd 
Funffzigsten Jhare 

(eigenh:) wyllem Forstenberg 

meyster to lyffland 
(L. S.) 



256. 1558, Mfirz 29. Wolmar. — Mandat des OM. 
Wilhelro Fiirstenberg gegen die Aiisfuhr von 
Pferden und Victualien. 

Orig. Rev. JL A. 

Von Gottes gnaden Wir Wilhelm Furstenbergk des Ritter- 
lichen Teutschen Ordens Meister zu Liefflandtt Fuegenn 
hiermit Idermenniglichenn zu wissenn, Nachdem gemeine 



71 

Lande, von wegenn Itzt obliegender Reussiscbenn kriegs- 
beschwerung vnod emporung, zu allerlei mergklichem ab- 
gangk schaden vnd nachtheill gerathen vnnd zubesorgenn, 
vo dem zeittlich nicht vorgebawett wirtt, das vber solchs 
der betrugkte gemhcrett, die arme Leute zu Lande Inn 
grundt verdorbenn vnnd verdruckt werdenn mochtenn vnnd 
sonderlich solchs auss dem, das zu keiner zeitt mit aus- 
schiffung der Lande Jherlichenn wachsthumbs, auch zu viel- 
mhalenn des fleissches, vischwerckes, pferde vnd anderer 
verbottener whar vnd victualienn, gehorsam vnd mass ge- 
haltenn, Nhu aber zu diesen gefherlichenn zeittenn, vnd 
bescbwerdenn, auff Itzigcr gemeiner tageleistung alhier ein- 
helliglichenn beschlossenn vnnd verabschiedett, das solchem 
mit ernst bejegenett, vnd geburlicher wandell gegebenn 
werdenn soil Demnach gebietenn mr einem Jedernn, bei 
ernster leibs straff, vnd darzu tauseut Vngerisscher guldenn, 
welehe ein Jeder, so offt ehr hicrwicder (thun) ader han- 
delenn wirdt, ohne einig gnadt verfallenn sein soil. Das 
ehr sich diss Jhar, vnnd biss auff vnser zulassenn vnd ver- 
statenn alles ausschieffenn an Kornn, Yictualien, pferdenn 
vnnd wachsthumbs gentzlichen enthalte So lieb einem Je- 
dem ist vnser vngenadt vnd straff zuuermeidenn , Zu vhr- 
kunt vnd zeugnuss der wharheitt, habeno wir auffs Spatium 
diss Brieffs vnnser Secrett, wissentlichen truckenn lassenn, 
Welchcr gegebenn vnd geschriebenn zu Wolmar Dingstags 
Bach Judica Im Jhar der mindernn zall acht vnnd Funffzigk. 

(L. SO 



J2 

358. 1558, Ma'rz 31. Dorpal. — Thomas Garholl 
an Jaspar Kappenberg zu Reval. 

Orig, Eev. B, A, 
Bittet am Herberge far den ddrptschen Secretar; aasserdem Persdnliches. 

Jllynenn wylligen stedenn denst vnd wess Ick ssunt leaess 
vnd gudess tho donde vormach stedes bouorne Erssame 
vorssichtige her Jasper sswager vnde ffadder Iwer alle ge- 
S8UDtheit hoerc Ick tho Ider tidt gernne oc. fiferner gunstige 
leue sswager Iwen breflf by euren flForman entffangen vnd 
dar by f tunne dorsches de gy my In de koeke tho ge- 
schickett hebbenn Dess Ick Iw hochlickenn do bodanckenn 
gott late my ssolckess wedder vorschulden, tho deme leue 
sswager sso kan Ick Iw nicht bergenn datt en E. ratt van 
Dorpte hefFt erenn ssecretarien nomlich magister antony 
Schroder aff gefferdigett an en E. ratt van reuell ock ssanst 
ander warue sso Iss he biddenn vnde bogcrenn datt gy 
eme wyllen en dach oflfte iiij herbergenn vor ssinn geltt 
ssolckes wertt he ann Iw vorschuldenn oc. fiferner leue sswa- 
ger sso ssende Ick Iw noch ene klene karppe dar Inne 
noch etlich ssmide vnde myner hussvrowen golden keden 
vnde klenodige vnde ringe wy ssamtlich bydden ssinn datt 
gy de carppe neflFens der anderen karppenn Inn guder vor- 
warunge wyllen by Iw erholden bett thor tidt datt gott 
gifFett ett beter wertt welck vnss gott gunne ett Iss nu Im 
stillestant gott gene datt Itt langc were. Ick achtett dar 
vor wen ene ifeste vtt Iss sso ssleitt he wedder Ins lantt 
my Iss lede vnsse heren dagenn tho lange vnd hebben ge- 
dagett datt de lande auertagen ssinn de allemechtige gott 
mach vnsse hulpe ssinn wente wy hebben van den h(eren) 
nen hulpe gott betertt buten landes de buren vp dem 
dorppe ssolden ess nicht lidenn datt hir Ittz geschuett nu 
men mach et (ge)wyss werden wor et hen wyll gunstige 



73 

leue sswager myne hussvrowe schickett Iw enen Ifltte {oder: 

butte?) gebroden sso gutt alsse Itt geworden Iss In der He ge- 

mackett Hirmytt Ick Iw ssamtlich deme allemechtigen gade 

do beoelen Dattum In dorpte den Donderdach vor palma- 

nun anno 58 

Thomas gharholt 

I(wen) w(erden) st(edes) d(enstlicken) 

Deme Ensamen Torssichtigenn manne her Jasper kappenberch 
Inn reaeU ffr(antlicken) tho ge8chr(euen) 



259. 1558, April 2. Narva. — V05I zu Narva an 
den OM. 

Coil. Bev, B. A. 
Brkfeinh zu No. 266. 

Mil EinfQgnng lateinischer Sfttzo wird berichtet, dass die Beschiessung 

NarTa's begonnen babe, die Remhaltung der Strassen empfoblen and die 

Vennrnderung daraber aasgesprochen, dass die bei Wesenberg Tersammelt 

gewesene Ritterscbaft bereits wieder auseinander gegangen sei. 

Nach dem Grus 
wenediger herr, E. F. g, Fuge Ich auss ssunderer whemuet 
vnnd bekommemuss, dieses guttenn orttes wahrschawender 
meynung zuuornhemen, das sich vnnsere Feindt die Buschen 
aibie, Auss Ihrm Scblosse vnnd Feste, mit gewaltigem 
Bchiessenn, wieder dis hanss vnnd die Stat tagk vnnd nacb(t) 
Feindtlichen vbenn, Rogamus igitur etiam atque etiam 
(iquantum enim id huius loci stabilimeutum ac vtilitatem 
spectat:) necesse est, vt Celsitudo vestra secundum priores 
nostras literas, Jam in snmmo necessitatis tempore cum 
commeatu tormentis aereis puluerc ac globis quam primum 
suffragari dignetur, Jam enim, Jam necessitates ea requirit, 
Auch die strassenn Rhein lassenn haltenn, darann itzo gross 
gelegenn, vt sit via proficiscendi secura, Vorsehn vnnss des 
genntzlichen, Wir werdenn Inn diesen von E. F. G. vnd den 



74 

g^anntzen lannden getrost werdeo, Alii si loco essent dere- 
licti ac denuum quod Deus op: Ma: prohibeat ac proai- 
debit destructi, Ferner verwundert ess mir sampt der Stat 
alhie nicht weningk, das die Ritterschafft so za wesenn- 
bergk gelegen sich wieder ein Jeder nach haus wie wir hier 
berichtet, begeben haben. Weiln doch noch zar zeit kein 
volkommener Fryde vorhanden vnd wir hier teglichen der 
Feinde falscheiten vnd freuentlichen ernst spuren vnd se- 
henn, Solten viellieber sich rusteo sterckenn vnnd sich nahenn 
wieder denn feindt, Auf das diesenn lannden kein weitterer 
schade widerfhure Solches werdenn e. f. g. wolbehertzigen, 
plura de his erunt Scribenda, sed non concedebat oporta- 
nitas temporis nee ea pennae confidenda sunt vestra aatem 
Cel(situdo) optimo Ingenio bene considerat die Ich hiemit 
dem hochsten schutz Gottes lanngk zufristenn vnnd zu Re- 
giercun hertzlichen empfehlen, Datum Name abents palma- 
rum Anno oc. Lviij 

E. F. G. 

Gehorsamer 

Vogte zur Narue 
T. 0. 



260* (1558, April 2. Narva.) — Bargermeister und 
Rath der Stadt Narva an den OM. 

Cop, Bev, R, A. 
Brief einh eu No. 266. 

Melden die BeschiessuDg der Stadt seit dem 1. April; Eondschafter be- 

richteteo, dass der grOsste Theil der Feinde nach Pleskaa abgezogeo, 

dass bald nach Ostem aber das russische KriegBToIk wieder auf der 

Gr&nzc sein soUe. Yorrichtungen zar Belagerung warden getroffen. 

Nach dem gruss 
Jbt H. F. G. konnenn wir vndertheniglichen nicht bergen 
dass wir dem Reussen, der dar E. f. g. dess Grost entsages 



75 

briff brochte mit e. f. g. briefif an den Grosl vber die Beche 
Tff Iwan gross gefertiget hettenn demnacb wol gehoffet die 
Benssen Iren eigenen erpieten nach, biss vf ferner E. f. g. 
mit Zress Grosfl alss beiderlej herenn vbrigkeit schreibent 
In taglicher besqbeidigung stille holten solIenWir befinden 
aber dass Jegenspil, Wente wewol wir kein schreiben von 
£. £ g. alss dieselbigen zum kriege geneigt bekommen, 
Auch denn Beussen noch zur zeit keine vrsachen zum ernst- 
lichen Angriff gegeben, haben sie doch alss gisteren Frie- 
tags far date (Apr. 1.)^ wir wissen nicht auss wass beuel 
Oder schreibent Ihress hercn, ohne Jennige Benuntiacion 
Ihress willigen erpietenss plutzlich vnnd gewaltigk angefan- 
gen Inn vnse Stadt zu schiessen vnnd haben geschossen 
tagk vnd nacht Is7r(n)e geschmedete bleine vnnd steinen 
lode, klein vnd gross zum theil auss stucken die sindt alss 
halbe schlangen Falkonneter vnd Scherpentiner Idde ein 
weinig grosser vnd kleiner zum theil auch auss Mo(r)seren 
vnd deren viel, seindt alss zimliche milssbutte gross In die 
mnde deren haben wir einen gewagen is 50 mk. (I : markt) 
pondt schwer vnnd diess schiessens ist nicht weinig sonde- 
ren ehr voruolgt ess noch zur stunde schoss bej schoss 
Der Anfanck is gut, dass ende mach werden, wie ess kan 
Godt sei vf vnnser seiten Amen. Auch haben wir durch 
schwere vncost etzliche kundtschaffer die bej den Beussen 
vmbgehen, zu wege gebracht, die sagen wie dass meiste 
krigessvolck von den Ihren all nach der Pleschcow vor- 
reiset vss vrsachen dass die vnsern dess Ortess etz- 
lichenn schaden gethan wess daran is wirt ohne zweiuel 
e. f. g. vnuorborgen sein, vf Iwangross sol nicht zur zeit 
weinig volck sein, vnnd sol dar ein geruchte gehenn dass 
dar entschlossen dass dess Grosf. volck kort nach Faschen 
(Apr. 10.) alhir wider vf der grentz sein sail, wente der 
Grosf. wil wol mit diesen Landen frieden, so feme man Ime 



76 

die Lande von dar seine zabel vbergangen einnhemen wil 
so aber nicht solle sein volck die Name bekriegen, vnd zu 
dem behuf haben sie gewaldigk gebolwercket, auch ein Mail 
wege vber vnsere Stadt Inn der Piuemande geheissen vn- 
zelliche balcken gehawen dar die Flote von gemacht vnd 
eine Brugge nach Ihrer gelegenheit schlagen willen, oc. 
E. f. G. 

Gantzwillige vnderthanen 

Burgermeister vnd Radtmanne 
der Stad Nerue 



261* 1558, April 2. (Narva.) — Bargerraeister und 
Rath der Stadt Narva an BQrgermeister und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig. Eev. R. A. 

Melden die BeschiessuDg der Stadt wie im Yorigen, bitten am Lebena- 
mittel, da solche schon im Yorwinter nicht zu erlangen gewesen. 

In dor 80 : den 7 Aprilia Anno 58 R. 

f nsern fruntliken grueth vnd wess wy sunsth mher leues 
vnd gudess vormogen beuorn, Erbare wolwyse heren, Inbe- 
sondere gunstige gate gonnerc vnd frande, Wy konen 
I. E. W. fruntliker meynung nicht bergen, wo dat wy va- 
ken an den hoch groth: vnsern gnedigen hern, ock andere 
gebiedigere der lande geschreuen vnd vnss beclaget dat wy 
vorlegenen vorwynter, van den Reussen keine Victualie er- 
langet vnd noch veleweniger van vnserm adel konen vor 
gelt thokope krigen, vnd derwegen vnss mit allerley not- 
turflftigen Victualie, Alse Roggen molte, flesch vischen vnd 
wess dartho gehorich thoentsetten vnderthenig vnd fruntlich 
gebeden, ouersth nichtes erlanget, sondern dat das etlich 



77 

molt beth vp etz gekamen welck vnss mit ynser macht tho 
halen vhasth ynmoglich. — Nhademe wy dan bethero so 
Jemmerlich mit solchen notturfftigen dingen trostloss gela- 
then, vnde nhu auer de viendt gistern vor dato (Apr. 1.) 
gewoldich thoscheten angefangen, ock dag ynd nacht In vnse 
stadt geschoten vnd noch sunder vnderlath schote vor schote 
schut, Isern geschmedete, bliene vnd steyne bussen lode, 
thorn deyle vth stucken de sindt nha der arth alse halue 
schlangen, falckoneten vnd scherpentiner lode, ock groter 
vnd kleiner, de oner vth den morsern geworpen werden 
Sindt alss ein middelmetich grapen, wegen 50 mkltf , ein 
wenich mher edder myn, vnd duth Iss nhur de anuang wat 
dat ende wesen wyl, mach man wiess werden got help vns 
vp vnser syden, Amen. Thodeme wy ock sunsth kuntschaflFt 
hebben, dat dat grote heer korth nha paschken (Apr. 10.) 
wedder alhier vp dci* grentze sin sail, vnd alrede In der 
Byuemunde vntliellige balcken gehauen sindt, dar de viendt 
eine brugge van schlagen wyl, vnd so feme Idt got nicht 
dorch andere myddel aflfwendet, edder ohme gewheret werdt 
also duth landt vnd de stadt wedder ouertheen wyll, Byd- 
den wy fruntlich I. E. W. by der hoen ouerikeit der lande 
vnd vnser aller wolphardt mit dem besten gedencken, vnd 
vnss sunsth noch mit krigsrustung vnd Yictualie vor ohre 
persone, souele ohnen moglich entsetten wyllen, Idt sal vp- 
richtige bethalung gescheen vnd sindt wy Idt vmb I. E. W. 
de wy gade bephelen, nha hogestcn vormogcn thouorschul- 
den gantz wyllich. Ilends 2 Aprilis Anno Iviij 

Borgermeistere vnd Rhaetmanne 
der Stadt Name 

Addr. 



78 

262. 1558, April 3. (Narva.) — Burgermeister and 
Rath derSladt Narva an BOrgenneister uod Rath 
der Stadt Reval. 

Orig. Rev. B. A, 

Beschwerde fiber die tod SeitenBeTaU erhobene Forderangi dass tie die 

ia Nar?a Uegenden revalsclien Knechtei die die Stadt doch za stellea 

Bchuldigsei, besahlen soUteo. Da e8 ihnen gaoc anmdglich Dalle, maasteB 

sic die Kaechte auf die KaafmannsgQter Tenreisen, wodorch grottes 

Uuheil entstehen wtU^e. 

In dor 80: den 7 Aprilis Anno 58 R. 

Vnsern fruntliken grueth vnd wess wy sunsth mher leaes 
vnd gudcss vormogen beuorn, Erbare wolwyse hem Inbeson- 
dere gunstige gude gonnere vnd frunde, Wy konen L £. W. 
fruntliker meynung nicht bergen, wo vnss in dato de Erbar 
vnd Manhaffte Wolff von strasborch L £.W. breeff, Darinne ohre 
£. W. ohme vnter anderen schryuen, dat de vofftich knechte, 
So erstmals by dem geschutte hyrher gekamen, yan dem 
Erwyrdigen vnd achtbaren vnserm hern voigte, Vnss vnd 
dem gemeynen koepmanne solen besoldiget werden, vnd dat he 
ohnen (: So Idt vorhenne nicht gescheen :) vorloff geuen vnd 
ankundigen sole, dat se I. E. W. vorthan nicht mher ge* 
dencken thobesoldigen, vorlesen lathen, oc. Auch ladet 
vhasth, alse by I. E. W. guder frede iss, denen Iw Gott 
lange gonne Amen. Wy konen vnss ouerst nicht genuchsam 
vorwundern, dat I. E. W. nhu vns bauen vnser vormogen, 
so eine vndrechlike borde vp den hals leggen wyllen, So 
doch ohre E. W. dem hochwyrdigen groetmechtigen vnsenn 
gnedichsten landsforsten vnd hern solche knechte, aller- 
wegen, das se ohre f. g. thodhoende, Idt sy In veltlegeren 
edder besattung In thit dess vnfreden plegen thoholden. 
So hebben nhu ohre f. g. vnss solche knechte (: dar wy vnss 
genuchsam beclaget, dat wy se mit nichte bethalen konen, 
vnd Idtsuluige vnss vnmuglich:) sowol den gantzen landen 



79 

Alss ynss thorn beaten Ingnaden thogesanth, Ouersth nicht 
gesebrenen, dat wy se bethalen solen, vnd wan Idt schon 
geschreuen where, konen wy Idt doch nicht dhoen, vnd 
wolden nicht thwiaeln ohre f. g. worden ynss dess (:nha ge- 
uocbsamenn berichte :) nicht anmodend sin, dat wy Ichtes- 
mess baaen vormogen thodhoende solden gethwungen wer- 
den, Tor eins. Thorn andern Iss Auch Jo L E. W. gesanten 
tho wyttenstein schriuende an den houetman nha wesen- 
berge gescheen de dar melden, In voriger besoldung Item 
de vofftig knechte solen In korth gelt vnd bescheit krigen 
each gantz vnd gaer entJegenn, wo wolden dan nha I. E. 
W. daran kamen, dat man In solcher grothen noth (raise 
Mer vorhanden, vnd vnse ander breeff genochsam meldet:) 
de knechte vorlouen vnd voneinander trennen solde, oc 
Iwe Erbare wysheyten wolden doch duth suluesth gunstig- 
lich behertigen, Ohre E. W. hebben de bethalung nicht 
hergesanth, vnd wy hebben kein bephelich bemelte knechte 
thobethalen, Dartho dess geldes nicht, vnd mothen dat be- 
kennen, wanner wy se bethalen solden (ralsswy vns nhum- 
mer vorhapen wyllen, dat Idt vnss operlecht sal werden:) 
wnsten wy keynen rhaet tho dem gelde nicht, wy mochten 
den knechten huess vnd hoff vnd dess koepmans gueder an 
bethalong genen vnd sulaesth mit wy£f vnd kindt daruon 
theen, vnd solden wy dan nicht anders gemeynet werden, 
wolde duth dat negeste vnd beste sin, dat damp where, 
Gy weten vnse Inkumpst vnd vormogen woll oc. wowol 
ouersth I. E. W. dem koepman van wegen siner guder dar 
mit thotheen wyllen, weten wy doch nicht, offt sick solchs 
ock schicken wolde, Angeseen dat hyr noch vele andere 
knechte vp dess koepmans gueder liggen, vnd lange thit 
gelegen, de noch ohre bethalung missen, vnd de korth 
sehnldig sindt. Solde nhu de koepman dusse vnd de andern 
bethalen, worde van dess koepmans gude nicht vele behol- 



_ _80 

dcD bliuen. Ock sindt dar etiike Junge gesellen de ohre 
vnd ohrer heren guder suluesth vordienstet, solden nhu de 
glikest den andern de knechte helpen bethalen, wolde eine 
grote vnglickheit werden, In summa summarum ahne gelt 
kan man den knechten nicht affdancken, Idt wolde anders 
grote vprhor vnd meuterey maken, Ock Isft sku nicht de 
thit daman (raise Im andern breue genochsam gemeldet:) 
Vnd wanner Idt schon I. E. W. begeren where, wyllen wy 
vnss vorhapen, Vnser genedichster landsfursth vnd here 
werde solchs nycht liden konen, Derwegen de Erwyrdige 
vnd Achtbar vnser her voigt vnd wy dem hauptmanne de 
handt geschlaten, vnd ohme mit nichte gestaden wyllen, 
vnd solchs sonderlich vmb meuterie thouormieden, dat he 
de knechte trenne, edder van den bemelten voflFtigen Jeni- 
gen vorloue. Wyllen vnss ock tho L E. W. zeitlich vor- 
sehen, de werden vnse noth behertigen, vnd betrachten, 
dat ohnen sowol alss vnss an gemeyner wolphart gelegen, 
vnd sick eines beteren (: nhademe Itzund de saken so vient- 
lich gewanth :) bedencken, Ock In ouersendung der betha- 
lung vnd wyderer erholdung der semptliken knecht^ ahne 
vorthogerung guetwyllich sin, Darumb wy fruntlich bydden, 
vnd sindt Idt vmb ohre E. W. de wy gade bephelen nha 
voi*mogen thouordienen mher dan wyllich. Ilich sondags 
palmarum Anno Iviij 

Borgermeystere vnd Rhaet 

thor Name. 
Addi\ 



81 

263^ 1558, April 3. (iVarva.) — BQrgermeister und 
Rath der Stadt Narva an Biirgermeisler 
uDd Rath der Stadt Reval. 

Orig. Rev, R. A. 

Meldoiig, daas viel Belagerangsgeschats nach Iwaogorod gefidhrt werde ; 

Bitte am Manidon. 

In dor 80: den 7 Aprilis Anno 58 R. 

r 

f nsem graess thoaome E. W. gunstige hern thor stundt 
knmet thidang by bans kramhuesen vnd den andern duet- 
scben van Nauerden, dat Se vieff fuermorsels vorby gereyset, 
de sindt op Iwangorotb, dar hebben vnss de russen vhuste 
mit In de stadt vorehret alse vnse ander breeflf moldet 
Dhoen Idt ock noch, Thodeme solen ohrer noch 10 vnder- 
wegen sin groter dan dusse, vnd darby ein pole de des 
fiierwerpendess vorstand hefft, vnd sick by dem grotforsten 
filer thoscheten vorplicht hebben sal, Hyrumb nicht geraden 
dat men den knechten vorloff geue, Sondern velemher welck 
mher her sende, So men der welcke bekamen konde, Tho- 
deme Iss vnse bede givnss schlunichsten einen fuermorser, 
So de by der stadt where, alss wy nicht thwiueln benef- 
fensth einer thonne bycks 3 edder 4 vnd ock noch etlich 
krueth, ock wess sunsth I. E. W. van Munition entberen 
konen her senden, darmit dem viende ein wedderstandt 
mochte gedhan werden, hyr wolden I. E. W. nicht mit sue- 
men vnd gedencken^ So vnss dat vnglucke ouerginge, dat 
Idt den Iwen dan ock vor der thoren helde, dat got bey- 
des affwende vor de bethalung vnd wedderlepherung sole 
gi nicht sorgen als wy Iwen E. W. dess belauen vnd vor- 
schulden Idt sunsten Item sondag: pal: Anno Iviij 

Borgerra: vnd Rhat: 

Thor Narue 
Addr. 

6 



82 

-^ — 

264. 1558, April 7. (Narva.) — BOrgermeister 
und Rath der Stadl Narva an Burgermeister und 
Rath der Sladt Reval. orig. Bev. b. a. 

Bericht fiber den Fortgang der Belagerang ; Bitte, eiaige Scbeerenbdte 

nach Pdddes zn senden, nm die Russen daselbst zu Tertreiben; aoch 

diesen Fahrzeugen Lebensmittel mitzugebeD, die gem gekauiit 

werden warden. 

\ nseren fruntliken grueth thouorne Erbarn wolwysen hem, 
Inbesondere gudc frunde, wy konen L E. W. fruntliken nicht 
bergen, dat sick dat schetend der Rassen von dage tho da- 
gen vormheret vnd de noth groter werdt, wente, de Russen 
sindt gistern vnd ehegistern alhier In lande vnd fur der 
Stadt gewesen hebben alle katen affgebrent so dar noch 
stunden, Ock hebben Se vnss dusse nacht etiike lode In de 
stadt geworpen, de dar einen vaden diep In de erde ock 
dorch alle gebuete her falle, vnd wegen 13 lisspunt. Tho- 
deme Sindt de russen mit boten In der See, vnd geuen sick 
dan an den strandt, schlagen dhoet alless wess Se vp dem 
lande finden, darumb nicht vngeraden, dat L E. W. etiike 
Scherbote vthmakeden de dar lepen beth vnter peditz, dar 
Se ohr vpentholt hebben vnd Se wat stouerden, Dossen 
scherboten mochte men mit In dhoen etiike Victualie Alse 
hotter, molth, gesoltenen lass, droye fisch vnd wess dess. 
mher Avhere, dat kofften ohnen de vnsern gerne aff, So wy 
men einc frie side hadden, nhu hirin werden sick I. E. W. 
wol thoschicken weten, Sunsth bydden wy, dat wy mit den 
dingen dar wy Jungst vmb geschreuen mogen entsettet wer- 
den, vorschulden Idt nha hogestem vormogen. Gade be- 
pholen, Uends am gronen donnerdage Anno Iviij 

Borgermeystere vnd Rhaet 
der Stadt Narue 

Insonderheit wetet, dat bemelte Russen vele korns 
so noch In den kulen Iss vpgrauen oc. 

Addr, 



83 

266. 1558, April 9. Wenden. — OM. Wilhelm 
Ffirstenberg an Burgermeister und Bath dcr 
Stadl Beva). 

OHg. Bev, It. A, 

EmiJinang rar Untersttltzung Karva's, zur Zahlang der Beisteuer zum 

Friedensgelde; Aaffordertuig, die am 11. April zum GrossfQrsten ahrei- 

senden Gesandten in das t&glieiie Gebet einschliessen zu lasaen. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenberg Meister 
Teutsches Ordens zw Liefflandt. 

f nsem gunstigenn gruess vnd guedigen willen zuuorn Er- 
same Vorsichtige viind Wolweise liebe Getrewenn, Was 
hochbeschwerliche zeittung vnss disse stundt von der Narue 
xukommen, das habt Ihr Inliegendt zuersehenn, Dieweil wir 
dann vermercken das vber zugeschickett geleidt vnd vcr- 
meinten anstandt, der veindt seinen vortheil zusuchenn, vnd 
dissen Landen abbruch zuthun In vbung So muss solchem 
arggierigen vorhabenn, mit hulff vnd beistandt des alle- 
mechtigen auch zeittigen Raedt vorgebawett werdenn, Dar- 
mit aber vor alien dingenn bemelte vnsere Stadt vnd hauss 
darselbst, mit kraut, loedt vnd Prouiant, entsctzt werdenn, 
In Itzigen bctrugk, nicht verlossenn So begeren wir gnedig- 
lich Ihr wollet In dem ein Christlich vnd nachbarlich sturk 
bei Ihnen erzeigen, vnd sie mit geschutz, kraut loedt vnd 
vittalicn, vnseumblichen entsetzen, Wir vnd vnsere Gebic- 
tiger wollen vor vnser person das Jenig auch darbei thuu 
vnd vffsetzenn, was In vnserm vermugenn vnd vnss schier 
nechst vnuorweisslich Ihr werdet euch hierin alss getrewc 
vnd Christliche glidtmassen erzeigenn Auff das die gutte 
leute durcb entsetzung getrostet, dem veindt sein vorhaben 
gckurtzett vnd abgeschnitten, Wir sindt auch Gotthelffende 
Montags In den Ostern (Apr. 11.) vnsere Bottschafft vmb 
einen frieden abzufertigen bcdacht Weil wir aber die be- 



84 

willigte ynd zugesagte Summa gelts yon gemeinen Prelaten 
vnd Stenden zum theil nicht erlanget, vnd nach allem an- 
gewantenn fleiss, die begerte Summa nicht zu hauffe brengen 
konnen, dardurch dan der friedt mucht abgeschlagen wer- 
den, wollen wir vnss entschuldigt wissen, Vormhanen vnd 
begeren nochmhals ein Iglicher woUe das seinige zusamen lesen 
vnd vnss dasselbig an Golt oder thalern zukommen lassen, 
darmit der liebe friede vnd disser Lande woUhartt gefur- 
dertt, Ihr werdt auch das tegliche gemeine (ge)bett, vor die 
abgefertigte Gesanten, getrewlichen ergehen lassenn, Dar- 
mit wir vnd disse Landt, durch die heilige Dreifaltigkeitt, 
friedt, Rhue vnd einigkeitt mugen erhaltenn In dem bege- 
hett Ihr ein Gottlieb werck, disser Lande gedei vnd vffkunfft 
wirdt dardurch gesucht, vnss gescbicht zu dancknhamigen 
gnedigen gefallen, Datum eilig Wenden den 9 Aprilis Anno 
oc« Lviij. 

Ilich vortzustellen mercklich doran gelegen 

TOD wenden Am Osier Abendt (Apr, 9.) z\x 1 Thr nachmitag 

van Wolmer afam oater auende (Apr. 9.) tho vij yren noch Mitage 

geganngen vann burtneck vp osteFen {Apr, 10,) tbo x vbren vor 
middage 

gekomen vnd gegangen von Kuyen Mondage yn den ostern {Apr .11,) 
tho xij vbren tbo mittage. 

Gekomen vnnd gegangen vonn karx Dinnstagess In den hilligen 
Osier nn (A2)r. 12.) tbo Einer vrn Nach mittage 

Die Einlagefi : No, 259 und 260. 



85 

2«f. 1558, April 10. Wesenberg. — Vogt zu We- 
senberg sammt den anwesenden RSthen der 
Lande Wirland an Biirgermeister und Rath 
der Stadt Reva). 

Orig. Bev. R. A. 

In AnknQpfoog an den yon der Stadt Beval an die Lanzknechte erlasse- 

nen Befebl bitten sie mit Hinweis auf die getroffene Yereinbarang, ibr 

KriegsTolk ferner zvl unterhalten nnd Narva mit Fabrzeugen 

beizustehen. 

V nsern freundtlichen gruidt vnd wess wy sonst mher leuess 
vnd gttidess tho donde vormogen beuorn oc. Erbare wolwise 
vnd fursichtige leue hern Burgermeistere vnd Raedtmanne, 
I, E. W. konen wy guider meinunge nicht furbergen, we 
vnss In dato ein apen Mandath van I. E. W. ahn deLans- 
knecbte so alhyr liggen. ergangen, thon handen kamen, der 
meinunge, wo hanss thor Durcko de xxiiij knechte so alhyr 
vam Nyenschlote widerumb ahnkamen afmanen solde, so 
ferne se keinen hern hedden, So se auerst In Jemants be- 
soldange weren, mochten se bliuen, vterhalff der Stadt 
besoldunge oc. wor vp L E. W. wy guider meinunge nicht 
konen furhalten, dat Idt van vnserm g. h. vnd Landes- 
farsten oc. Meistern tho LyflFlande, dem Ehrwerdigen hern 
Cumpthum darselbst, so woll vnss anderen, In gnaden vp- 
erlacht, I. E. W. knechte by haluen Ifft gantzen Rotten 
wegen der Lande beste vnd beschuittunge der Armoth tho- 
norsc(h)ickendt wenner vnd wor man ehrer benodigeth, we 
ock sodans van hochgedachtem vnserm g. h. In bywesendt 
L E. W. hochgelarten h. Syndico vorabscheideth, demnach 
de selbiger xxiiij knechte wegen der lande beste In andere 
orde mith dem Achtbarn Roberth van Gilsse affgeferdigeth, 
auerst nicht In Jemants anderer besoldunge vpgenhamen, 
we dat gerurte knechte Itziger tydt alhyr dem geschuitte 
thorn besten liggen, damith wenner wy In samendem hupen 



86 

(:we Idt dan godt beters de nodt genochsam ehruorderth :) 
nach der Narua vorthrucke, sc geleichvha(l)s In I. E. W* 
besoldunge mode trecken, demnach nicht twiaelnde, I. E. W. 
sich hyr Inner nicht beschweren besondren erhgerurte 
kncchte tzampt alien anderen vorlachten vnd vthgeschickten 
knechten, gemeinen Landen vnd I. E. W. selbst thorn besten 
vnd woluhardti mith geborlicher besoldunge vndcrholden 
werden, Mit guidtlichem bittent, I. E. W. vnss sodan schri- 
uent nicht anders alse thorn bestcn bymeten wollen, dhon 
hyrniit I. E. W. dem leueii Godt In fredelichem gluckseli- 
gem Regement bcuhelen, Datum wesenbergc Bondages ahm 
hilgen Ostern Ao. oc. Iviij 

Voigt tho wesenberge D. O. 
tzampt anderen ahnwesenden 
Rheden der Lande Wyrlandt 

Insonderheit wollen wir (nicht) twiueln, wenner wy I. E. W. 
knechte semptlichen by vns beholden vnd nicht ethliche 
thor Narua gesc(h)icket, dat geleichvroU I. E. W. gemelte 
stadt nicht vorlaten, besondren deselbige wegen der Stadt 
Rheuall besten, vngetwiuelt entsetten wurden, fomer weiln 
ock (:godt beters:) de nodt vorhanden vnd sich der Russe 
mercklich ahn der Stadt Narua laten ersehet, Demnach 
nicht vngeraden I. E. W. sich mith Jachten schuten Ifft 
Scherbotten vnsern vyenden thom Screck vnd schele, 
geleichvhals ersehen leten, Lestlich weiln ock dat Lager 
nodtwendich van hennen vpgebrocken, vnd vorthgerucketh 
werden musse, demnach hoch van noden, I. E. "W. thouharc 
vp de gelegenesten hauen der Stadt Narua mith Jachten Schu- 
ten DC. dhon wollen oc. Datum vts : 

Den Erbarn wolweisen vnd farsichtigen hern 

Burgermeistern vnd Raedtmannen der Stadt RbeuaH 

vnsern besonderen thouorsichtigen heren vnd guden freunden 



87 



268- 1558, April 1 1. (Narva.) — Bttrgermeister und 
Bath der Sladt Narva an BOrgermeisterund Bath 
der Stadt BevaL 

Orfg. Rev. B. A. 

Weil der Feliid in der BeBchieseaog immer fortgefahreo, haben sie cwei 

Boten zor UnterhaDdlnng an den GrosafOrsten abgesendet, and nebmen 

ibre an Reval gerichtete Bitte nm Hilfe zarack, yerlaogen nar den wei- 

teren Verbleib der Knccbte und den Sold far dieselben. 

In dor so: Anno 58 den 15 Aprilis R. 

f nsem fruntliken grueth thouorne Erbare wolwyse hem 
Inbesondere gnnstige gude gonnere vnd frunde, Wy thwi- 
tteln nicht, I. E. W. werden vnse breue entpfangenn vnd 
nhu mher thor entsettung gedacht hebben Wy konen ouersth 
L E. W, fruQtliker meynong nicht bergen, dat de viendt 
baaen dat geweldige schetend dessgliken (:alss de houede 
van den krigslueden bekennen mothen:) In korthen thiden 
^keiner stadt beiegendt, vnss etlike fuerbelle In de Stadt 
gescbaten, Ock mher geschuttes groet vnd geweldich dar- 
under ein stucke Iss dat ein loeth derdehalff schippunth 
schwaer scheten sal, sampt etliken duesent mannen, darmit 
he vnss beengstigen wyllen angekregen hefft, Dewylen wy 
vnss ouersth Jegen solche macht tho schwack befunden vnd 
sonderlich de velen fuerbelle In dusser droyen thit vnd den 
holtenen katen tholeschen mit so geringem volcke nicht ge- 
trueth, Hebben wy tho eineni handel gegrepen, • vnd sindt 
vmb errettung wyllen lyues vnd gudess, thwe vnser borger 
alse her Jochim krumhuesen vnd Arnth van deden an den 
groetforsten thosenden, vnd ock thwe giselers beth se wedder 
vth der Muschkow kamen vp Iwangoroth thosetten vororsa- 
ket, Dardorch wy tho einem stilstande gekamen, was ouersth 



88 

de saken nhu wyder hen kamen mogen, mothen wy got vnd 
der noth de vnss hyrtho gebracht bephelen, Vnd dorffen 
I. E. W. nhu keine geltspyllung dhoen ock kein volck mhcr 
thor thit wedder tho water edder tho lande uthmaken, Son- 
dern allein wy bydden fruntlich dat wege gesocht mogen 
werden darmit wy dat krigesuolck so nhu hyr Iss noch ein 
thitlang beholden, vnd se van I. E. W. . besoldiget ock de 
besoldigung hyrher gesant werden moge, Dat vmb L E. W. 
thouorschulden sindt wy nha vormogen vnuordraten gade 
bephalen, Uends am paschkemandage Anno Iviij 

Borgermeystere vnd Rhaet 
der Stadt Name 

Ahn dessen bre'ue vele gelegen 
Addr. 



2*0. 1558, April 13. (Reval.) — Note zu der vora 
Vogl zu Jerwen der Stadt Reval ausgeslelllen 
Pfandyerschreibunfi^. 

Note Rev* JR. A, 

Anno DC. 58 Midweckens nha Ostern, hefft der Erwirdiger 
Herr Vogt tho Jeruen von Einem Erbarn Rade tho Reuall 
ahn Gelde entpfangenn wie hiernha Volgt 

Item 14302daler 

Item ahn Regalen 1200 

Item ahn golde 498 daler den daler 

gereckent tho 3 mrk. 27 sh* 

Summa 16000 Daler 

Dass diesse Copci mit seinem Original Brieflf von wort zu 



89 

wort^n vbereins stimmet >), Bekennen wir hiernach geschrie- 
bene mit ynser handt vniid Sigell, 

{etgenh:) Martinus Johan Berndts Jorgenn Erickson 
hirsfeldt zu Fore zu oyeredt 

(L. S.) (L. S.) (L. S.) 



2tl. 1558, April 14. Dorf Walck. — Comthur zu 
Beval an BCirgermeisler und Rath der Stadt 
BevaL ^ 

Orig. Rev. E. A. 

EntschaldiguDg wegen eines erbrochenen Briefes; liber den ausl&ndischen 

Handel nach Wiborg. 

Vnsernn freuntlichenn gruss tzu ider tzeith beuornn Er- 
same Fursichtige vnnd wolweisse besondere gute Freunde, 
Nach deme wier zu entsetzunge der Stadt Naruen vnsenm 
aBtzugk genommenn, vnod altzeit vff kuntschafft me es dar- 
umb gelegen trachten mussenn, Als haben wier inuorschlos- 
sene brieflf zuerofFnen vns gemechtiget, wenn die vberschrieft 
vns vnbekanth, haben wier die an E. W. hirmit vorfertigen 
woUen gar nicht tzweiflfelnde E. W. vnd andere werden vns 
derhalben, vmb vnser guter meinunge willen das wier da- 
darch nichts arges gesucht entschuldigt nemen, Dann in 
solchen leuflften das nicht zuuordenckenn, So vil nun vor- 
nommen wirdt das von wegen der vsslendischenn vff wiburgk 
der stapfell mochte gewendet werdenn, das stellen wier zu 
E, W. bedencken, die der gelegenheit an frommen vnd 



1) Die Vidimation hezieht sich ohne Zweifel auf die ganze Verschrei- 
hung, well die Fatten der Note und der Copte sich vollig decken; jedoch 
tit auf letzterer axich die Vidimirung mit wiedergegeben. 



90 

schadenn besser kundigk, bedenckenn was vorsorge in deme 
sey zugebraucheD, die wier hirmit got bephelenn, Geben in 
TDserm Dorffe tzuw walcke Donnerstages nach Ostern lYiijtee 

Gumptur tzw Reuall 

Addr. D. 0. 

Die EMage nicht vorhanden. 



2V2. 1558, April 16. (Reval.) — BOrgermeister 
und Rath der Stadl Reval an Claus Franck 
und Valentin Hahn, des OM. Gesandlen in 
Russland. 

Wiewol auf der Tagefahrt %tx Wolmar die Abschickang aach der stadti- 
schen Qesaodten beschlossen, uod sie aach aofange dazn iriUig geweaen, 
b&tten sie doch davon Abstand genommen, weil sie nichts Neues vorza- 
brlDgen vermOcbten, weil aach die bisch. dOrptiscben Gesandteo ihoen 
abgerathen, da der Abpchlass des Friedens sich darch die Anwesenheit 
Tieler Boten Terzdgern kOnne, indem die ruaaiscben Kanfleate daon aller* 
lei ForderuDgen stellen wttrden; weil sie darch die UntcrhaltaDg dee 
Kriegsvolks in Narva und durch ihren Antbeil zur Contribation viel Un- 
kosten h&tten uod diese Gesandtscbaft sie noch mebr beschweren wttrde. 
Sie empfeblen ihnen den naryaschen Ratbaherm Joachim Kromhiiaeii, 
der beim GrossfQrsten in Anseben stehe and aehr bewandert in alien 
einschlagenden Fragen sei, und bitten, sie in Moskau wegen ibrer Ab- 
wesenheit zu ^ntschuldigen. Yerlange es der GrossfOrst, so warden sie 

sich gegen sicheres Geleit sofort einatellen. 

Vnseren gunstigen grueth mith mogeliker denst Erbedinge 
thouorn Achtbare vnd Ernueste gunstigen gunere vnd guden 
frunde. Sintemal vp Jungester wolmarischen Dagefart van 
vnseren genedigesten ock genedigen heren forsten vnd heren 
sampt gemeinen stenden desser Lande vor radtlick ange- 
sehen, Dat wegen der artickel so in Jungester russischen 
verhandelinge der kopenschop haluen in de Muscliko vor- 
gelopen vnd scher thorn guden ende boredt vnd vorafschei- 
det worden, mitb vnd beneffenst Iwer Achtb. Ernueste de 



91 

Stede Rige Dorbt Reael vnd Narae ohre gesanten mith af- 
ferdigen soldenn, So bedden wy demesuluigen allenthaluen 
vnseres andeils gerne mith verfolch gegeuen vnd vns dar 
gadtwillichlick Inne ertoget, als denen sowol als anderen, 
an dem leuen freden vnd dat ein Ider tho ruhc vnd wy 
sampt vnser armen gemeinheit, nha dem olden mith dem 
Rassischen kopman in allerlei whare tho handelinge in vn- 
ser sowol den anderen liflendischen Steden komen mochten, 
Nademe wy ouerst betrachtet dat I. Achtb. vnd Ernueste 
allc artickel de kopenschop belangende tho dem ende In 
JuDgester beschiekinge albereit verhandelt, vnd wy desul- 
uigen wen wy ock alle personlick dar weren nicht wol an- 
derst tho verrichten wuFten, sindtemal de her grothforste 
vp der einmal ingegangenen versegelinge vast thoholden 
bedacht, Solde vns nhu ock leidt sin dat Iwen Achtb. wy 
den vngelouen bymeten vnd stellen solden, als worden de- 
suluigen nhu sowoU dewile alle dinge tho einem giiden ende 
tho vermoden vnser armen Stadt als der eidt vnd sanst 
denst verwanten vnseres g. h. vnd der gantzen lande beste, 
vor dithmal in beforderingc der kopenschop als thouorne 
geseheen, daruor wy hochlick danckbar, Vnd hebben des 
taeren bisschops tho Darbte gesanten, in deme scher mith 
vns dat bedencken gehatt, vnd mher aff als tho der mith- 
beschiekinge geraden, vth orsaken dat tho so vele deste 
slunigerem a£fscheido Iwe Achtb. vnd Ernueste mochten in 
der Muschow ohne vpholdent komen vnd dat Iwen Achtb. 
Emuesten ock bouen de vorigen artickel nichtes nyes in 
der handelinge dorfte angemodet werden, als villichte de 
rnssische kopluede don konden wen de stede ohre gesanten 
mith hedden, Hebben derwegen so vele mogelick in ile 
heft tho wege gebracht konncn werden vns beflitiget dat 
eine mercklike summa geldes hirup gebracht de L Achtb. 
mith nemen werden got geue tho gelucken vnd tho erlan- 



^92 

ginge eines gudcn fredens vns alien nutte vnd denstlick als 
wy vnserenth haluen nicht twifelen, sunder ock I. Achtb, 
vnser bestes tho weten denstlick don bidden, Sunst hedden 
wy dat gelt ouell thowege gebracht, So iss ock vnser Stadt 
vermogen niclit leuen heren vnd frunde[s], dat wy an alien 
orden, dar vnse Naringe vnd stadt vpkunft gentzlick licht, 
de vnkosten tho dragen vermochten. Dan wy mith swarem 
vnkosten vnser krieges volck in der Narue holden dat doch 
nemant scher mith deit den lanSen thotroste dar groth gelt 
vplopt, So hebben ock vnsere borgere dat gelt den landen 
rente freih gelenet bet vp de tidt der Contribution. Tom 
dorden moten wy vor vns suluest gelikest vns anderen thom 
frede geuen, Solden wy nhu thom veerden vp vnsen vnko- 
sten vnse gesanten mith gesant hebben als man vns anmo- 
det weren iiij siege vp eine stede Derhaluen ock wegen 
der kortten tidt vnd dat vnse volck mith Iwer Achtb. vp 
der post nicht hedden vorttehen konnen dadoch desse dinge 
wegen der hohen nodt darin de arme stadt Narue van alien 
scher verlaten stecket, keine verwilinge liden woUen, gantz 
vnmogelick were afftholangen Todeme dat Jo de almechtige 
barmeherttige got vorbede Iwe Achtb. mith dessem gelde 
keinen freden erlangen worden, vnd ahne guden bescheit 
wedder afftehen mosten, wy albereit tho der behoff desses 
landes nodt vnd gefhar den Ansesteden schriftlick angeto- 
get de dan vp den nodtfall inkamen worden, mith denen 
wy musten Inschicken vnser olden verwantenisse nha, dor- 
mith de van Riga Darbte vnd Reuell an se verbunden, ais 
den kopluden In Ruslandt woU bewust dorumme vns nicht 
mogelick desse vnd dan eine nye vnkosten thodragen, Idt 
is vns ouerst hertlick leef vnd wunschen Iwer Achtb. solck 
ein glucke gantz gerne vnd werden desuluigen ock in der 
dadt ersporen dat de lude so vth der Narue als sunderlick 
her Joachim krumhusen mith Iwer Achtb. vptuhett de eines 



93 

Bunderliken vnd groten ansehens by dem grothforsten ynd 
synem bichte vader is. Dorumme vennoge des Wolmari- 
schen affscheides Iwe Achtb. densuluigen nicht anderst ach- 
ten ynd holden woUen ock in alien radtslegen mith ge- 
bruckenn, als wenner he mith in de Instruction vorfatet 
Dan so de Stede hedden mith schicken soUen iss idt vor- 
bleaen dat man in einem geleide In einer Instruction vnd 
mith einerlei ge.weruen solde ingetogen sin ock thogelick 
semptlick alle saken thom freden befordert hebben Sunst 
worde Iwer Achtb. wenner desser ehrliker Man nicht by 
dem grothforsten in alien dingen mith gebruket mher 
schadens als vordeils darby inlegen konen, als desului- 
gen beter als wy weten thobedencken So werdt ock 
in der kopenschop desser Man so vele gudes berichtes 
don konnen als wen wy vth vnser Stadt iij andere dartho 
hedden, Des wy ohme ock also vertruwen vnd he vnserent- 
haluen nicht vnderlaten werdt,~ Derwegen grothgunstige he- 
ren efte deme heren grothforsten mochte bygekomen syn 
dat de anderen stede mith solden gesant hebben vnd de 
orsake ohres vtebliuendes weten wolde So hebben Iwe 
Achtb. vns hiruth, sampt de anderen als de verwanten vnd 
mithvnderdanen vnser genedigen heren mith reden tho- 
enthschuldigen vnd dat wy nicht vth halstarricheit, oder 
dat vns kein frede gcleuede vnd des grothforsten torn nicht 
forchten vnd mith vnserem houethslage den aflfthobidden 
geneget, dan wy solckes alles vns mith angahe, billick er- 
kennen. Vnd so dan Iwe Achtb. vnd Ernueste vorneraen 
worden dat Jo de her grothforste vns by dem handell heb- 
ben wolde, dar wy doch bouen mithgegeuene Instruction 
nichtes nuttlikes wusten In thobeforderen vnd eer wy dar- 
umme sine vngenade hebben wolden, de frede verhinderen 
vnd lenger vth der Naringe bliuen, eer syn wy leuer ge- 
neiget vp ein seker gewis geleide vp der post vthgesant 



94 

VDsere gesanten nha Nowgarden, dar doch de frede motli 
bekusset sin oder vor vns de grothforste by Iwer Achtb. 
vnd Ernueste thoerschienen hen bogeren worde Dan vns 
denet nicht anderst don frede willen vnnd konnen ock Tth 
dessem landtfrede nicht gesandert syn, als vy vns dan van 
den landen nicht besunderen konen, sunder mith eiden 
darin verbunden vnd nu so vele ock dartho don alse vnse 
Naber. Darumme vns I. Achtb. dat de Naringe nha dem 
olden in vnscr stadt vnd den anderen lifflendischen Steden 
wedder moge gedreuen werden, ludt der Instruction vnd 
voriger verhandelinge so vorsehen werden, als Iwe Achtb. 
gerne woldeu ohnen thorn besteq gescheen mochte vnd \vy 
solck vertruwen tho I. Achtb. stcllen, de wy godtliker be- 
schuttinge, beforderinge vnd Erholdinge don bouelen Mith 
wunsch 9C. Datum sonauendes in der hilgen oster ^eken 
Ao 58 

Vnd vor alien dingen duncket vns geraden syn dat man 
mith frunthliker Erkentenisse den Zer Zegaleen moge ge- 
wynnen, dewile de sick so hoch thorn freden erboden, dor- 
mHh nhu solckes in der dadt moge gesporet werden 

Burgermeistere vnd Radt 
der Stadt Reuel 

Den Achtbaren vnd Ernuesten Claaes Francken vnd valentin 
hanen, vnsers genedigen hern Meistcrs tho Lifflandt gesanten 
In Ruslant vnseren besundern gunre vnd guden frunden. 



95 

293. 1558, April 16. Wenden. — OM. Wilhelm 
Ffirstenberg an Biirgermeisler und Rath der 
Sladl Revah Or^. Bev. r. a. 

Heldet Bflstangen in Schweden, and empfiehlt, wiewol ein Angriff auf 
Litland nicht glanblich sei, die Sudt gut zu bewachen. 

In dor so: Anno 58 den 20 Apriiia B 

Yonn gots gn&denn Wilhelm Furstenbergk Ritterlichs 
Tetttsches Ordens Meister zu Lifflanndt 
l DDserenn gnedigenn gruss gonstigen vnnd geneigten 
willenn zuuornn Ersamen Vor{?ichtigen vnnd wolweisenn 
Lieben getrewen, Wir fugen euch In gnadenn vortreulichenn 
zuuornehmenn dass vnnss Inn dato vor glaubwirdigk Ange- 
langett wie die Ko. W. zu schwedenn, Inn mergklicher auflf- 
mstung beide zu wasser vnnd lannde sein soil, Im vorha- 
ben dise lannde Anzufallenn vnnd zubekrigenn Dieweilnn 
wir vnns aber nicht zuerlnnernn wissen das Irer Ko. w. 
vonn vnns Oder denn Vnsernn zu feintlichenn dingenn vr- 
sach gegebenn, So hofFen wir Auch etlichermassenn, dass 
solchs gegenn vnns Ader die vnnsernn nicht gericht sein 
werdt, Dieweiln aber gleichwoll Auflfsehenns Inn deme hoch- 
vonnoten Alss begernn wir Ann euch ganntz gnedigklichenn 
It In eurer stadt, durch gute wache In den Pforttenn vnnd 
sunstenn, das vflFsehenn haben vnd vorwenden woUett, da- 
mitt Ir etwa vnuorsehcnns, nicht vbereilett wir habenn auch 
vff kuntschafft dermassen bestellung gethan, Darob wir ver- 
hoflentlich, wess An deme allem sey ader nicht, kurtzlich 
erfaren werden, welch euoh alssdan zu weiterer nachrich- 
tung eroffnett vnnd zugeschriebenn soil werdenn, Ann deme 
Allem geschicht vnns zu gnedigenn gefallenn, vnnd euch 
selbst zum bestenn, Inn gnaden zuerkennenn Datum wenn- 
denn Sonnabennts nach Osternn Anno oc, Iviijtcn 

Addr. - 



^96_ 

2V4. 1558, April 20. Wenden. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an BQrgermeisler and Rath der 
Stadt RevaK 

Orig. Bev. R. A. 

Von den Massoahmen zam Entsatz Narva's. 
In dorao: Anno 58 den 25 Aprilis R 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutsches Ordens zu LiefTlandt 

f nsern gunstigen gruess vnd gnedigen willen zuaom Er- 
same vorsichtige vnd wolweyse Lieben Getrewe, Wir werden 
bericht, wass massen der Musschowiter mit teglichem vnd 
ynauffhorlichen schiessen vnd fewerwerffenn noch vnser Stadt 
vnd Schloss Name beengstigen soil, Derwegen wir za ent- 
setzung vnd zu rettung vnserer armen vnterthanen verur- 
sachett worden, vnsere Gebietiger vnd Ritterschaflf Vellin 
Jeruen Reuhell Pemow Sonneborch, Harrien Wirlandt vnd 
die Wikisschen zu rettung derselbigen eilig verschryeben 
Wie wir dan Gott gonnende Morgens'tags mit vnser an- 
wesenden macht, vfifzubrechenn gedencken vnd vnss der 
Ortter so notigk zubegebenn Vnd dieweiln wir auch einen 
buchscnschutzenn, Meister Leonhartt genant nehst uorruck- 
ter zeitt zu Wesenburgk, hinter vnss gelossen, welcher mit 
dem fewerwerffen vnd schiessen geschickt vnd erfharenn, 
Alss haben wir dem wirdigen vnd Achtbaren vnserm lieben 
Andechtigen hern Cumpthurn zu Vellin vfferlegtt, bemelten 
buchsenschutzen, In die Narue zuuorordenen , vnd dar der 
veindt von bemeltem fewerwerflfen vnd schiessen nicht ab- 
stehen wurdt, die gleicheit vnd souyel an seinem vermugen 
zugebrauchen , Darmit aber die gutten leute trost In dem 
erlangen mugen So begern wir gantz gnediglich, Ihr Ihnen 
einen Morser vnd was zu solchem thun gehorigk, vnseomb- 
lich zukommen lossett, Darmit die beengstigten gutten leutt 



97 • ~ 

getrostet vnd gerettett werdenn, So auch kriegsuolck bei 
euch ankommen wurdtt, das werdett Ihr nach der Narue 
zuaorordenen nicht unterlosseun. In dera werdt Ihr be- 
dencken was euch vnd dissen Landen mitt hierahn gele- 
genn, Ahne das Ihr ein Ghristlich werck begehett, vnss ge- 
schicht zu dancknhamigen willen vnd gefallen. Datum eilig 
Wenden den 20 Aprilis Anno dc. Lviij 

' Addr. 



3V«. 1558, April 21. Dorpat. — QuiUung der 
nach Russland verordneten Gesandten des OM. 
ftir Dietrich Storck. 

Ch'ig. Bee. B. A. 

In dorso: Der Meisterlichen gesanten nacher Rcasland obligation an 
diedrich Storken auf 983 thaler, 2 schreckenberger, vnd j 
ferding laatend. 

Wir dess Hochwirdigen Grossmechtigen Fursteu vnnd Hern, 
Hem Wilhelmen Furstenbergs dess Ritterlichenn Teutschen 
Ordens Meister zu LifFlandt, vnsers genedigen hern, ver- 
ordente Gesandtenn Inn Reusslandt, Goddert Furstenberg 
Ritterlichs Teutschs Ordens, Clauss Francke, Simon Grass- 
mann Secretarius, vnnd Melchior Grothausenn, Thun kundt, 
bekennen vnnd betzeugen fur Je^ermenniglichenp, dass wir 
zu abfertigung dieser Itziger Legation luu Reusslanndt, 
von dem Ersamenn vnnd weisenn Diderichen Storck, Inn 
nhamen vnnd von wegenn der Statt Rcuell Neunhundert, 
drey vnnd dreissigk thaler, zwej schreckenberger vnnd ein en 
ferdingk, den thaler fur vier marck Rigisch weiniger einen 
ferdingk gelecht, Inn dato empfangen haben, Dess Inn vr- 
kundt vnnd befestigung der warheit haben wir huff gemel- 
tes Diderichen Storck pittlich ersuchen diescn Jegenwerti- 
gen schein mit vnsern angeborneu pitzieren bciiestiget, 

7 



welcher gegeben zu Dorptt den ein ynnd zwaintzigstean 
Aprilis, Anno der geringern zahll Im Acht vnnd fiinfftzigsteiiD, 

(L. S.) (L. S.) (L. S.) (L. S.) 



3*?. 1558, April 23. Tolsburg. — Gotlhard KelUer 
Comthur zu Fellin, und (Franz von Segen— 
hagen, gen. Amsel) Comthur zu Reval an 
Biirgermeister und Rath der Stadt Reval. 

Orig. Rev. B, A, 

Bitten im Namen des CM. um Versorgung der rigischen Enechte, die 
nach Wesenberg geschickt werden soUen. Das Lager werde zwischen 
Etz vnd Isenhof (al: Furz) aufgeschlagen werden, wo ein geeigneter EUt- 
fen die Zafuhr erleichtere'. Schleiinige Antwort wird verlangt, well tod 
der Gew&hrung der Bitte die Yerlegang der Enechte abhange. 

In dor so: Anno 58 den 27 Aprilis R. 

f nsernn freuntlichenn grodt vnnd wes wir sonst mehr leues 
vnnd gudes thodonde mechtig ider tidt beuornn Erbarn 
vnnd wolwisenn besondernn gonstigenn Hernn vnd gadenn 
frunde, wir moegenn I. e. w. fruntlichst nicht furentholden 
wo die Hoichwerdige Grothmechtige furst dc. vnser gnediger 
Her die Rigischenn Landtsknechte nach Wesenberge vor- 
fertigt, der meinung dieselbigenn knechte ferner zampt den 
rutern neger der Name vngeferlich tuschen dem Husse Etz 
vnnd der Issenn, ehr lager anschlaenn soUenn, darmith man 
in herdringender noeth (:welchs godt gnedigst afwenden 
woUe:) gemelter Stadt entsettunge doenn muchte, Dewile 
dann aldar die orth landes gantz vnd gar vorhereth vnnd 
vorbrandt also dat dar ann Vitallie vor die knechte nichts 
thobekoiQen Derwegen Hoichgedachter vnse gnediger Her 
an vns schriftlich gelangenn latenn, I. erb. w. mith dussenn 
vnsernn schriftenn thobesoekende gnedigst begerende, L e. 



99 

w« wollen by denn ehrenn vorschaffenn, dat gemelte knechtc 
nth der Stadt Reuahll ann vitallie vnd sonst wes ehne 
dienlich tho water muchtenn thofoer krigenn, angesehnn 
thur Isenn eihe gude Haue vorhandenn, dar sie ock woll 
fry vnnd velich heim lopenn konnenn. wes nu L e. w. hir- 
inne thodonde gwilligt, Biddenn wir erster gelegenheit ein 
thonorlatich anthwordt Inn anmerckung wir die knechte 
ann gemelten orth i^cht vorordenenn konnenn, bes aldar 
ein ider vor sin gelth etwes bekomen kan ader nicht, 
Gentzlicher thouorsicht, L e. vr. werdenn sich hirinne gut- 
willich erspoerenn vnnd findenn latenn, Daranne geschicht 
der lande bestes wir sein es ock vmb I. e. w. thobeschul- 
dende gantz gerne gewilligt Erkenth godt, Deme wie hirmit 
L e. w. in langweriger fristunge Hues gsuntheit thoerhol- 
dende fruntlich empheienn Datum Tolsborch am dage Georgij 
Anno DC. Iviijten. 

(JSigenh:) Goddert Kettler D. 0. Cumpthur tho Reuahll 
Commenthur zw Vellin Dutsches Ordenns 

Addr. 



7* 






100 



218. 1558, April 23. (Narva.) — BQrgenneister und 
Rath der Stadt Narva an BOrgermeister und Rath 
der Stadt Reval. 

Oruf, Bev. R. A. 

Vorstellang, wie die von Reval beabsichtigte Entlassang ihrer in Narra 
Btehenden Knechte den Frieden bindern kOnne, da der Feind nm so 
dringlicher sein werde, je mebr die Gr&nze entbldaset wOrde. Sie selbst 
seien nicbt im Stande sie zu besolden, b&tten schon zum eigenen und 
des gemeinen Eaufmanns Beaten 8000 Mark in diesem Kriege geopfert 
und verlangten darum den zebnten Pfennig von alien KaafmannsgHtem 
und den ledigen H&usern, und Qbersenden die Recbenscbaft EinsCweilen 
wollten sie sicb zur Deckung der drQckendsten Scbuld mit 6 pCt be- 
gnOgen; bitten, zu dieser Beisteuer Alle zu bewegen und das nOtbige 
Geld, sobald die Strassen sicber seien, vorzuschiessen. . 

In dorso: Anno 58 den 27 Aprilis R bie bern Joban winters debr giste- 
riges abents widerumb von der Narue, ankomen, 

Vnsern fruntliken grueth vnd alle dat gade beuorn, Erbare 
wolwyse hern Inbesondere gude gonnere vnd frunde Wy 
hebbcn vth I. E. W. schriuen vnd dess wolwysen hem Jo- 
han wynters Inbrengen whemotiglich vnd mit schwarem her- 
teleydt vornhamen, Dat he dem gantzen venlein I. E. W. 
knechte aflfdancken solen vnd wyllen, Darumb wy ohinen 
dorch vele byddend vnd vlehend erwagen, dat he der gan- 
tzen lande vnd vnse noth, So he by vnss vor ogen geseen, 
vnd do I. E. W. de almechtige Got gnediglich vor behode 
betrachtet, vnd sonderlich behertiget, Dat dar ein gantzer 
vormoetliker frede dardorch soldo thortrennet werden, So 
de Reussen ogenschienlich segen, dat dar de grentze also 
geblotet worde, vnd de lande In sekerheit leueden, Vnd 
hefft sodane knechte nicht alle vorloueth, sender allein et- 
like doppelsold(n)er dc. Vnd vnss sampt dem gemeynen keep- 
manne ock de 25 knechte In besoldung gedeidinget, Bydden 
erstlich gantz fruntlich I. E. W. gedachtem hern Johan wyn- 
tern solchs nicht anderss ' dan wath dar gescheen , dat Idt 



101_ 

vth noth, vnd thom besten geschcen, bymethen wyllen, 
Wente L E. W. solen vnss dess thobetruen dat wy ock vele 
leuer Ihrer W. borger vnd den gemeynen koepman solcher 
schwaren borde ouerhauen segen, so Idt* Jummer thc/dhpende 
moglich where, vnd Idt de noth nicht erforderte, Vnd son- 
derlich dewyle dar souele vth thogeuende sin wyl wente 
wy hebbcn vnse vorschlach gemaket vnd berekenth, dat 
wol de teyende pending van alien dess koepmans guedern, 
sowol ock den leddigen hueseren thor bethalung, wess dess 
gemeynen koepmans wegen In dussem krige vorspildet, er- 
lecht sin wyl vnd moth, Ouersenden I. E. W. hierinne de 
Beckenschafft vorschlaten, de dar nhabrenget dat dar dussen 
krich by achte duesenth marcken sowol dera gemeynen koep- 
man alse vnss thom besten vtthogeuende, Wente sodan gelt 
sindt wy thom deyle den knechten vnd vnsen borgern noch 
schnldich vnd hebbenth thomdeyle vpgenhaipen, Nhu Iss 
Idt by der Stadt nicht ock Iss Idt vnss vnmoglich by den 
vnsern Alss I. E. W. bewusth vpthobrengen, darmit wy sol- 
chen Summen bethalen konen. Hyrumb bydden wy frunt- 
lich Idt wyllen I. E. W. dem koepman mit dem besten be- 
dychten, darmit he hyrtho guctwyllich Iss, wente wy vor 
sehen vnss Idt sy hyrin kein eigen genuth, sondern de 
glickmetige byllikeit gesocht, Ean ouersth ein Ider den 
teyenden penninck vp ein mal nicht vthgeuen konen wy 
liden dat nhu van 100 Mark 6 gegeuen werden, darmit wy 
de meiste vnd vornemste schult erleggen mogen, Vnd wyl 
dan ein Ider nha entrichtnng dusses geldess sine guder 
vorborgen dat alle monath souele, alse denne nha eines 
Idem parth nha aduenante belopen wyl solange dusse veide 
steidt, vnd sin guth van hyr fharen, konen wy lidenn, Wy 
vorhapen vnss ouersth dess alles vorlichterung van vnserm 
gnedigen hern, wente wy s. f. g. clechlich darumb geschre- 
aen, ock entlich de meynung entdecket, dat Idt vns vn- 



102 

moglich der gestalt de stadt lenger thoholden, sondern 
mothen se den knechten thouome geuen vncl daruan theen, 
Daromb vorsehen wy vnss, ohre f. g. tho andern myddeln 
trachten werdenn, Bydden ouersth I. E. W. ock vnser vnd 
dess gemeynen koepmans by s. f. g. mit dem besten ge- 
dencken, vnd ock vnserm letzten schriuende nha de Taxt 
by sick maken benombt gelt solange van den koeplueden 
vpboren, vnd Idt vnss vnuorsuemlich , dar de strate seker 
l8B thosenden wyllen, So solen sick L E. W. dess gentzlich 
tho vnss vorsehen, ock sick k5nlick dartho vorlathen, dat 
wy mit bauenbemeltem gelde truelich vnd vngeferlich han- 
deln, ock allenth wath thospafen Iss nicht vthgenen, Tnd 
dat ouerige (:so mach by vnss bliuen:) nicht tho vnss theen, 
sondern einen Idem nach * aduenante wedderumb, edder 
sunsth van vnss tho gemeynem besten geaen vnd stellen 
wyllen, Dat wy In krafft dusses vnses breness vhasth tho- 
holden belouen, Vorsehen vnss ouersth darjegen wedder- 
umb, ein Ider werde duth vtthogeuen guetwyllich sin, vnd 
so dan noch wat mangeln worde vnuorthochlich Idt sy vele 
edder weynich nhascheten, Darumb wy auermals friintlich 
bydden, beyde I. E. W. vnd einen Idem Insonderheit, vnd 
vorschulden Idt nha hogesten vormogen, I. E. W. gade be- 
phelend. Ilends den 23 Aprilis Anno Ivi^j 

Borgermeistere vnd Rhaet 
thor Name 

Addr, 

Die Eihlage nkht vorhanden. 



103 

V99^ 1558, April 27. Narva. — Biirgermeister und 
Ralh der Stadt Narva an Biirgermeister und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig. Eev. R. A, 

In tiefister Niedergeschlagenheit melden sie, dass es ihnen unmOglich sei, 
die Ton Reval ges^ndte Zufahr in ihre Stadt za bpngeo, da der Feind 
aile Wege besetzt halte; sie bcdanken ^ich and bitten, ibnen die ge- 
machte Mohe nicht zu yerflbeln. Von der Gefangennabme narvascher B&rger. 

V nserenn fruntlickenn grodth nefenss erbedinge wess wy 
siinsth mehr leues vnnd gudes thodohnnde vermogen ste- 
des beuorenn, Innbesonder Erbaren vorsichtigen vnnd wol- 
wisenn herenn fhouorsichtigenn vnnd vngetwiuelden gude 
fnmde Wy dohenn I: c: w: ganss hochlickenn bedancken 
der aflfgeferdigeden schutten haluen so I. e. w. vnss thom 
besten alder mith allerlei prouiande vnnd Notrofft befrachtet 
vnnd affgeferdigeth, welcherer notrofft wy woU hoch tho 
dohende vnnd bonodigeth Iss vnss ouersth vnmogelick sol- 
ckenn, vor denn geweldigenn Busschcn vienden Die sich 
mith allermacht des suluen dages na dem affscheide heren 
Johann witters, Jegen vnns In bolhegeringc straten stege 
vnnd wege, ock In vpesschinge dusses with aifgelegenn or- 
des veste vpgeworpen Im verm6ge(?) vnse Stat thoerlangenn 
Denne wy synth hie elende vnd clegelickenn vorlatenn: 
Der allemechtige godt ein vader des trostcs, mach vnss 
gnedichlicken Inn syne beschuttinge : vnnd durch syne alle- 
weldige godtheit gnedichlick erholden, hebben vth vnseren 
middell auer die becke gesanth vp ein thogesacht fri christlicke 
geleide vmb vnse gisellers So wy ohne (durchstr. : vmb) Instecken 
wal: E: w: thogeschreuen, dar ouer die becke gesanth: heren 
Reinolt van buck heren Euerth bosen vnser Stat Secreta- 
rien henrick hertwich vnsen olderman bertholt westerman 
vnd bans Bemss: Die se aldar bouen fri thogesachte ge- 
leide beholden: wedder godt Rede Recht vnd alle billicheit 



104 

hcbben allein wedderumb tho vnss henanner gestadeth Ber- 
tholth westerman : Suma Dutb iss die meninge ganss boger 
vnnd vornamen Dat hei dusse veste gedencketh Inthonhe- 
men vnd denn strom ganss vor sich thouordedingen : godth 
troste vnss elenden vorlaten arrae lude, Dewilen wy denne 
gar vnnd ganss vorlatenn, iss vnss nicht meglicken vor an- 
getogene prouiande In vnse Stat tho erlangen: Bidden der- 
wegenn I. E. w. ganss fruntlicken dievirilen In ankompst 
godt gene beholden der schutten, Solckens allenthalaen 
ferner na I. E. w. gefallen keren: wenden vnnd vorkopen: 
Na derensuluigen geuallen: Vnss ock solckens henfemer 
thorn besten holden Dat wy solckens nicht entJegen nemen, 
vnnd in vnse Stat thouoren vordedingen: Die wy solckens 
mith hertlicher bogerlicheit alse die elenden NotroflFten, 
gerne mith danckbarheit wolden entJegen genamen, vnnd 
mith der betalinge wu billich ertoget hebben: Der alle- 
mechtige godth erholder I. E. w. geluckseligen vnd gesunt 
in lanckwerigem Regemente: Datum thor Name In Swor- 
licker wemodicheit denn 27 apriliss anno 58 

Burgermeister vnnd Raet 
der Stat Name: 

Addr. 



105 



, 1558, Mai 15. Helmet — OM. Wilhelm Fttr- 
stenberg an BOrgermeister und Rath der Stadt 
Reval. 

Orig. Eev.B. A. 

Yerlaogt aof die Bitte des Herzogs Johann yon Finland, far den Diener 

desselben freie Verfolgimg des Rechtsweges gegen Henning Hufschmidt. 

Mahnt um Antwort aof die Werbong der Hansast&dte. 

In dorso: Anno 58 den 19 Maj R. 

Von Gottes genadenn Wilhelm Meister 
Teutsclies Ordenns za LifTlanndt, 

wnnsernn Gunstigenn gruss vniid genedigen wilien zuuor 

m 

Ersame Vorsichtige vnnd Wolweise Liebe Getrewe Wass In 
dato der durchleuchtige Hochgeborne Furst vnndHerrHerr 
Johann Hertzog zu Finlanndt, Vnnser freundtlicher lieber 
Nachbar an Ynns schrifftlich gelanngen lasen, 1st Inligenndt 
zuersehenn, Weiln wir dann Jederman Ihn Vnnsern lann- 
denn Bechts zugestatten gencigt, Ansinnenn wir, da Jegen- 
wertiger bemeltes Hertzoges zu Finlanndt dienner, den Hen- 
ning Hufschmidt aufgehn wurdt, Ime zugestattenn, densel- 
ben Aldar, auf ein Recht zuzuziehenn, Damit gedachtem 
herren hierinne gewillfaret. So thun Ir vnns zu dannck- 
nemigen gefallenn In genadenn steten zuerkennen, Datum 
Helmeth, den 15 Maij A« Iviij 

Einltegender Zettel: 

Insonderheitt Liebe getrewe, Als wir dann hiebeuom, 
was gemeiner Antze Stette gesanttenn an vns geworben^, 
each. schri£ftlich haben zuuorstehen geben, Habt Ir euch 
allerseitz zuberichten, welchs vnnotig zu Repetiren, weiln 
vns von euch aber noch zur zeitt kein bescheitt zukom- 
men, Begeren wir nochmals gantz gnedigklich, Ir -vns vfs 
aller erste ewer entliche meinung, vff vnser ergangenn 



106 

schreiben, onhe weiter aufhalten, zukommen lasset Inn 
dem geschicht ac. Datum vt in Iris. 

Addr, 

Die Einlage nicht vorhanden. 



2S5^ 1558, Mai 15. Naira. — Gnadenbrief des 
TVLSS. Statthalters zu Narva Alexei Danilowitsch 
Bassmanow. 

Cop. Bev. R. A. 

Aafforderung an die Bewohner des narvischen GebietB, ohne Forcht in 

ihre BesitzuDgen zurQckzukehren. 

f on gots genaden, von des groten hern keiser vnd grot- 
furst Iwan wassiliwitze sienen ouersten boiarenvnd feide hem 
vnd von dem stadlholder des slotes vnd stadt tor Name 
von dem Alexj Danilowitz Basmanow, In dem schlote vnd 
stadt Naruisches stiftesvnd dem gantzen Naruischen schlot, 
vnd stadt beholdinge, ahn den fursten vnd EddeUnden 
welche wonen auf Irhe patrimonia vnd ouersten oldermanne 
vnd alle dem volck, welche von olderss woenen vnder dem 
slote vnd stadt Name vnd geuen Iw hirmit tho weten. we 
de Almechtige got heft gegeuen vnser hem lofligen keyser 
schlot vnd stadt Narue vnd also vnse breff ahn Iw kumpt, 
Szo soil mhen Iw fursten vnd eddelluden, welche wonen 
auf Irhe veterlige erue, vnd oldermannen vnd alle volck 
welcke wonen von olden vnder stadt (vnd) schlot von Name 
beholdinge tho vns komen, an dat slot vnd stadt Name 
anhe furcht, tho geloue vnd was mit vns vnd hoff in ge- 
loue, soil men wedder in doen, thorugge gebepi vnd wonen 
vp sine stede vor sint wes vormals genomen worden vp 
orhe patrimonia, vnd orhen vaderlande nha dem olden, 
Ouerst vnse here de loflige keyser sol Iw begnaden, vnd 
desse mine breue ich Iw auff des hern begnadigunge ehn 



107 

geleide breff vnd dth desses breues ouersten boiaren veide- 
hern ynd stadtholdern schlot vnd stadt Narue Alexj Dani- 
lowitz Basmanow, sine segele vpgehangcn Geschreuen Ihm 
schlot Narue 1558 den 15 Maj 



!J86^ 1558, Mai 17. Angem. — Brun Wetberch 
an BOrgermeisler und Rath der Stadt Reval. 

Orig* Bev. B. A. 

Meldety dass er auf die Aaiforderang des Comthurs za Reval mit Claas 
Meks and Thonies Maydell das gesammelte Geld zar Tagefahrt nach 
Wolmar bringen and dann wieder ins Lager ziehen woUe. AnknQpfend 
an das BrandunglQck in Narya empfiehlt er, gute Wacht auf dem Dom 
za halten. Dem Adel soil in Eurzem das Branen verboten werden. 

In dor 80 : Anno 58 den 18 Maj R 

iNeyiien freunthlichen grus vnd wes ich sunst zuthun vor- 
mach steta zauorn, Erbare vnd wolweyse gonstige gonner 
vnd freunde, Ich hab e e w schreyben entfangen, welchs vor- 
meldende, das dieselbe verstendigt, wee ich von mynen 
geliebten eltesten zu dieser Itzigen ausgeschriebencn tage- 
farth Sondage Exandi (Mai 22.) zu wolmar das gesammelte 
gelt von wegen der Lande harrien vnd wyrlande darhen 
zubringen, vorordnett syn soli, doruff e e w zuuorstendi- 
gen, ob ich solche raisse auch vorthzustellen gewilligett 
3C khan aber e e w nicht bergen, das ich woU eyn 
schreyben vom hem Cumpthur zu Reuell dar Glaus Mekes, 
Thonies Meydell vnd Ich vnser eyner sampt eynem aus der 
gemeynen Ritterschafft solch gelt hinzubringen vnther vns 
desselben zuuergleychen, erlangett, Nue ich aber von den 
beyden Em hem Cumpthurn vellyn vnd Reuell auch den 
Rheten auB dem lager nicht anders gesteden, ich mich nach 
gethanen ge6che£ften wiederumb Ins lager zubegeben auch 
dasselbe mit Inen hinfurder zuhalten, vnd als morgen von 



108 

hier abzuzihen gentzlich gewilligett vnd farnhemenB, der- 
halbcn ich solch des Em hern Cumpthurn zu Reael schrey- 
ben, neben Itzt verholter meyner meynung gesteriges tages 
Glaus Meksen vnd Tonies Meydell zugeschickt, Inen aach 
solchs gentzlichen zugeschoben der zuuorsicht sie solchem 
auch werden nachsetzen, mich auch Jegen sie, ob ethwa 
Yorsumnis dorinnen geschee, schrifftlich vnd hinfurder Jegen 
obgedachte beyde hern In kurtzen tagen munthlich will 
entschuldigt nemen vnd wissen, Souiel nue leyder das 
grosse vnglack der stadt Name belangende, so durch fuers 
halben herkommen, hab ich mit bekummerten hertzen ver- 
nomen, dem adell aber aaff dem dome zubeuelen, das dar 
guth achtung mit der wach gegeben, auch das fewer In ga- 
ther acht zuhaben, vnd das Brwen zuuerbieten 3C. will 
meynes erachtens gerathen seyn, das der her buss Gump- 
thur, nue In abwcsen des adells, vmb solchs angelangt, der 
das verbott aldar woll werth haben, mit der wach vnd an- 
derm auifachtung zuhaben, Mith dem yorbieten aber des 
Bruens, soil In kurtz gemeynem adell furgegeben werden, 
vnd dorufif auch eynen boschedt erlangen, welchs ich e e w 
In anthworth nicht hab woUen bergen, Ghristo beuolen, 
Datum anggern Dinstags post vocem Jocun: Anno do. Mij 

« 

Brun wethberch 

Den Erbarn tnd volweysen hem 
Burgermeystern vnd Rath der Stadt Reaeli 
meynen besondem gonBtigen gonnern vnd freunden. 



109 



289t 1558, Juni 10. Wesenberg. — Franz von 
Segenhagen gen. AmseV Comthur zu Reval 
an BQrgermeister und Rath der Stadt Reval. 

Orig. Rev. B. A. 

FiDb die st&dtischea Plattenschl&ger fertige Rastangen haben sollten, 
bittet er, dieaelben gegen Bezahlang ins Lager zu senden. 

f nnsemn gantz freandtlichenn grus, vnd wes wir sonstenn 
mehr liebes ynd guts zuthuen vermugenn Idertzeit beuorn, 
Ersame Vorsichtige vnd Wolweyse Besondere guten freunde, 
Wit mugenn E: W: freundtlicher Meynung nicht bergenn. 
Was Massen In diesen Wesenbergischenn leger bey den lantz- 
knechts fast Mangel ahn rastungen vnd sonderlichen storm- 
haubenn verhanden, Derwegenn gantz freundtlich bittende, 
E: W: die gudtliche vorschaffang thuen wolten, So die 
Plattenschlegere In derselbenn stadt etzliche krigesrUstun- 
gen zuuorlassen hetten, Das dieselbten In dieses leger mu- 
genn gebracbt werdenn. soUen sie Ire billiche betzalung 
dafur Erlangenn. Das seint wir ymb E: W: (:Die wir hie- 
mit Godt dem Almechtigenn In langer leibes gesundtheit 
glucklicher regierung vnd wohlfahrdt zugefristen entpfelen :) 
freondtlichenn zubeschuldenn geneigt, Datum wesenberge 
freytages nach Trinitatis Ao dc. SSsten 

Frantz von Segenhauen genandt Ahnsel 
D: 0: Gumptbur zw Reuall, 

Addr. 



no 



290. (1558), Juni 12. KirempS. — OM. WOhelm 
Fflrstenberg an Johann Eampferbeck und Jost 
Clot, RathmaDQ und Syndico der Stadt Beyal. 

Orxg, Mcv* JR. JL- 

Aufforderung, nach Empfang dieses Briefes za ihm in das Lager sich zu 
begeben, zar Besprechung allgemeiner and prirater Angelegenheiteii. 

In dorso: Im halben leger A 

Von Gottes genadenn Wilhelm Meister 
Teutsches Ordenns zu Lyflanth, 

Vnnsern grus vnnd geneigten willen zuuorn, Wolweisse, 
Achtbare, Hochgelerter, vnndErsame, liebenn getrewen, Wir 
haben bey kegenwertigem diener Ewer schreiben zu hana- 
denn bekommen, darauss allerseits Ewre guethertzige meih- 
nung mit fernerem Inhalth, nach verlessung vernohmen, 
Vnnd erachten dz solch schreibenn billich auf alle bedennck- 

liche wege zuzieh^nn, Derwegenn Als Wir mit 

annderen auch wichtigen geschefften Itziger beschweriichenn 
gelegenheitt.nach, vberbeuffet beladenn, dasselbe nicht zu- 
beantworttenn wissenn blss es weitter zu Bathe gezogenn, 
Ansinnen vnd begerenn derwegenn ernste, Ihr samptt vnnd 
sonnderlich woUen disse gefehrliche leuffte zu hertzenn 
fuheren, vnnd nicht weniger als Vnns angelegen sein lassen, 
zur stundtt nach verlessung disd schreibenns, Euch zusam- 
men ahn Vnns In Vnnser feltlager zum Eirgempehe bege- 
benn, Als dann woUen Wir nehest Gottlicher hulff zusam- 
men auf angemeltte wege, wess dessenn lanndenn dienlich 
Ihn eihll berathschlagenn vnnd schliessenn, darbey neben 
haben Wir auch sunst mit Ewhren Personen eigner Per- 
sonn zu vnnderredenn, darahn beiderseits gelegen, Wol(len) 
also, auss alten vrsachenn, erste Ewre ankun(ft) alhier ge- 
verthig sein, So geschicht Vnns zu dann(ck)nehmigem ge- 



Ill 

fallen, Ewer eigen bestes, Welches Wir Ihn genadenn zu- 
erkennen vnuergessenn sein woUen, Gott beuohlen, Datum 
In Vnnsenn Feltlager vorm Kirgempehe, den xij Junij 
Ao l(viij) 

Den Wolweissen Achtbaren Hochgelarten yn(iid) 
Ersamen Ynnsern lieben getrewen, Joha(Qn) 
Eampfferbeckli, Jobst Klott, Ratbman(Qe) 
TBnd Syndico, der Stadt Rettlia(ll) 

Sampt Timd flonnderl(ich) 
Per Brief an den Falten durchfressen. 



ZB2^ 1558, Juni 17. Wesenberg. — Comthur 
zu Reval an BQrgermeLster und Rath der 
Stadt Reyal. 

Grig. Rev. JB. A. 

Macht auf einen yon Narva nach Reyal mit Briefen abgefertigten 

Baaern aafmerksam. 

f nsernn frenndthlich grodtt wes wy sunstt mher Leues vnd 
gudes tho donde vormhogenn Ider titt biuhornn Erbar vnd 
wolwysenn Hern, Wier mbegen euch zemtlich fruenndthlicher 
meynuhng nicht bergen wie dat egenttlich eyn buhr van 
der Name alhir vp die Negede vorbygetogenn, der suluige 
eyn grodtt pack breue by sicb gehatt, der suluige mitt den 
breuen van der Name ist nach Reuell aflfgeferdigett wor- 
den ist dier wegen An I. e. wolwysheitt vnse freundthliche ' 
Ansynnentt, dat nach dem selbygenn buthen mach gehoe- 
. rett werdenn, sowol na den breuenn, vp tho wher den In- 
holtt der breue erfaren mach, oc. willen doraiitt euhren 
erbarn wolwysheitt godtt dem Almechtigenn byuolenn heb- 
benn, oc. Datum wesenberch den 17 Junij Anno oc. Lviij 

Ghumpther D o tho Reuell 

Addr. 



112 



293. 1558, Jani 22. (Reval) — Note aus dcr 
revalschen Rathscanzellei. 

Note. Bev. S A. 
In dor 80: Rede harrien vnd wyrlant des garden halben 

Anno 58 den 22 Junij hefft-^der her Compter tho vellin 
an vns gesant einen breif der Rede vt harrien vnd wirlant 
den 19 Junij geschreuen des garden halben gebwe vnd der 
domschen halben lesen laten doryn der her lantmarschalck 
vnd Compter tho vellin gebeden vnser vornement tho stu- 
ren vnd nicht geschehen tho laten dat vnser will voUentogen 
vnd wenner man der dinge wat vort stellen worde ane oren 
vorwetten der stadt nichtes tho velfarhen dan sse mit ge- 
lerden worden vnsen genedigen heren bo(ret ?).... 



294. 1558. Juni 23. (LQbeck.) — BOrgermeister 
und Ralh der Stadt Lubeck an BOrgermeisler und 
Rath der Stadt Reval. 

Orig, JReo. R. A. 

Melden die Absendang der von Bremen geschickten Stormhaken and des 
Pulvers per Schiff und bitten um ein Reversal. Ueber die Untersttttznng 
mit Yolk haben die St&dte noch keinen Beschlnss gefasst. Bitte ornEr- 
klftrung, warum ibnen die Schiffahrt nach Wiborg verboten und docb 
Anderen, wie Beispiele lehrten, gestattet wftre. 

In dorso: Anno 58 ded 11 Julg R. 

Vnsemn freuntlichenn grass zuuornn Erbarn vnnd weissenn 
Herrenn besondern gunstigen Freunde. Wir mogenn Ewer Erb: 
w: freuntlich nicht vorhaltenn, das die Erbamn vnsere 
freunde von Bremen vnss auff vnser beschehenn mundtlich 
furderung Ewer Erb: W: zu freuntlicher hilfif vnd beystandt 
twe Dossyn Stormhaken, vnnd eine halue last kornkrudes 



113 

zngefertiget, Hit bitt solchs ann Ewer Erb: w: zuuorschi- 
ckenn, Demnach habenn wir solliche Stornihakenn vnnd 
kornkmdt Ewer Erb: W: beuelhaber Wessel Houeman al- 
hier vberanthwortenn lassenn, der auch beydcrley heut dato 
Inn Schip£fer Christoffer Fretthun zu schiff gebracht, > ann 
Ewer Erb: w: tngeseumpt zuuberschickenn, Vnnd haben die 
gemeltenn Erbarn vonn Bremen ann vnss begert, Dagegenn 
vonn Ewer Erb: w: einen Reuersall zubeforderenn, Dero- 
balben begem wir freuntlich, Ewer Erb: W: woUen vnss 
solichenn Reuersall anffs furderlichst znschickenn. Auff 
daa wir denselbenn gemelten vonn Bremenn zufert^gen 

mogteSi 

So viel die hil£f des volcks belangt, haben sich die Er- 
bamn Stett daraufif noch nicbt endtlich erclert, Alsobaldt 
aber solchs geschicht soil Ewer Erb: W: vnuorhaltenn plei- 
benn, Welchs wir Ewer Erb: w: denen wir zu freuntlicher 
wilfhamng gneigt, hinwider nicht wolten verhaltenn Dcatum 
vnter vnaerm Stadt Signet denn 23ten Junij Anno oc. Lviij 

Bnrgermeistere vnnd Radt 
der Stadt Lubeck 

Emliegender Zettel: 

Ock Erbare Wise herenn, Twiuell wy nicht I: Erb: w: 
werdenn wes wy der fart vnnd hantirunge vth I: Erb: w: 
hauenn vp Wiborch hirbeuor an dcsnluenn ^eschreuenn, 
vnd frontlich gesunnen, enthfangenn, vnd gnder mathe ver- 
nhamen hebbenn Nn wert sollichs noch bestendiglich vann 
velenn by vnns gesecht, wie dan ock noch gisteriges dages 
einer mith nhamen Clawes Schrum bericht, dat he dussenn 
Sommer, woU In de 100. Last soltes by Juw gekofft, vnd 
darmit ...... (vp Wibor)ch gesegelt, welchs vnns . . . 

frombd, vnnd vnns by denn vnnsernn vast gantz 

beschwerlichy vnnd vorwitlich vorfialt, dath onen solUchs 

8 



114 



vorbadenn, den Juwenn auerst, ynnd andern firig sjim boU, 
Derhaluenn nochmals vnnser guetlich synnen vnnd beger 
I: Erb: \7: woUen sich disses puncts haluenn kegenn Tin 
mith (dem) forderligstenn vnnd' endtlich er(plerenn.) Sol- 
lichs wollenn wy vnns also gentzlich tho I: Erb: w: Yor- 
sehenn, Datum vtsupra in Iris. 

DEnn Erbamn ynnd Weisenn Herrexm Borgermeiatornn 
ynnd Radbnannen za ReneU, ynaem besondernn gnntti- 
genn Freandenn, 



296. 1558, Juni27. Dorpat — Die revalschen 6e- 
sandten zu Dorpat an BQrgermeister und Bath 
der Stadt RevaK 

Allerlei Kachrichten: der OM. sei rathlos; man denke zom Entsati 
der belagerten Orie Reval noch mehr zn entblOsBen. Doch wftre ci 
schlimm yom OM., die eigenen Lande za yerlasaen, am das firemde Still 
zu bewahren. Die Ddrptischen alle h&tten dem OM. gesagt, dasa ale sich 
nach einem andern Herrn umsehen mUssten, der sie besaer achfltzea 
kdnne. Im Fall cr einen solchen aus dem Orden wOBSte, woUtan ale den 
zam Bischof w&hlen. Ucber die Sache des Qartena aof dem Dom. 
Blue, der Stadt Dorpat Mannschaft za senden. 

In dorso: den 80 Janiij Aqno 68 B. 
bie Lorens tonbogen entf. 

tnseren grot; ^^de denat Erbare wolwise heren wyr haben 
gesteriges dages abermall Iwer erb: w: schriben entfiingen 
vnd der knecht, ssowoU Schwedischen als denischen segil* 
lation halben na der Narue de breue ynserem g h thoge- 
8 ant, vnd ist warlich ein geringer trost den wyr der ver- 
schreuenen knecht halb befinden Da der vient dat Nigge 
buss alhir belegert vnd albereit als vnser g h abn alle 
Stende gistert bet geschreuen beschoten, Vnd radt Mr 
ssocht dorch wat vrege middell vnd toge he et entaetten 
moge, welkes mannigen hir wander gifft, dewile doch der 



115 

stifftsfc^et vnd dorptiscbe adell by Im Item ob ebr sick 
nicbt herwert neger legeren mocbt, bleue alsso dat Nigge 
huss vnd kirrempe vBentsat Summa alle dinge sehen ouell 
vt ynd man keine kuntschafft ouerall vnd man begeret noch 
vnsen ort tho bloten Darkcgen wyr anderen hefftich syn, da 
dem beren des ordess de lande tbo boren vnd wy syner 
f g geschworen vnd ebr vns verlaten wolle vnd ein frombt 
stifft bewaren, Dot mocbte einer dosent mall leuer syn als 
yn disen bendelen gebruket tbo werden, bir kone wyr kei- 
nes dinges aus werden Dan nemant will dem orden de bor- 
den helpen dragen Ock willen de Oseliscben nicbtes ver- 
panden laten vom stifft, der Ertzbiscbop blifft vte mit den 
synen, vnd steit nn bir vp dat der biscbop von Dorpt 
Bett Capittell Bitterscbafft vnd stadt vnsers g b gesanten 
ehrgistert den boscbeidt gegeuen dat sse motten einen 
beren bebben de einen groten bndell bebbe vnde sse er- 
redde vor dysem viende, folck verscbrine vnd bolde, de buser 
besette vnd verdedinge, profiandere, mit krut vnd lot ver- 
ssorge vnd einen ideren by syner fribeit erbolde vnd verde- 
dinge, So dat nueine ssolke perssone by dem Ridderliken 
orden were vnd vnser g b de dem stifft vorscblan kunde 
vnd de middell antogen wordorcb desuluige perssone ssolke 
erreddinge ber gewys vnd yn der dat dem stifft bewisen 
konde, wolden sse leuer de ordens perssone tbo einem bi- 
schoppe kesen vnd annemen als einen anderen beren ssoken 
Disse mebr yn goddes als der menscben bant gelegene an- 
modinge befft man vp der post an vnsen g b ab Je Jaget, iss 
dissen morgen bescbeidt komen aber nocb nicbt eropenet, 
Dar vns bertlick sebr na verlangen deit Dan bebbe wy 
ssolken beren de dar dem Stifft versekeringe vp don kan, 
sywy sso vel deste mebr verssorget, Aber et steit tbo be- 
Bsorgen dat man de bulpe nicbt find^n wert, Drum ropen 
alle Stende vp de deniscbe protectur, dencken aber vp kein 

8* 



116 

volck des man doch noch vngewiss, off, mit wat bescheide, 
wenner, Worum? Dann nichtes vergebe(n)s. Drum wyr iq 
Stede einmodich dissen dach vnser meynange entschloten vt 
habender volmacht vnd Instruction darmit wyr de hendell 
willen korten, ehr wy vns kegen den wynter bedrogen fin- 
den, vnd da de eine stadt blifft woUen de anderen ock 
blinen, ftse beforderen et dan wy sse konen, Mit dem gar- 
den gunstige heren vermercke wy dat Iwe erb w den gra- 
uell hefft dat de nicht ssolde by der stadt bliaen vnd dat 
schlot sso woU dom der feste mechtich syn, dat ist Tnser 
meyninge nie gewesen vnd haben wyr dat ock ahn vnsem 
g h nicht vemhomen, Sunder versoche wyr et alsso dat 
man dar eine feste yn den garden leggen soli darut de stadt 
beide schlot vnd dom dess ordes sowoU ore stadt bewaren 
kan vnd wert, syntemall de dom schlot vnd stadt nicht vb- 
eins syn konen, vnd ist dut denen sso wegen der Ridder- 
schop hir syn mehr nut als entkegen: Idoch hebben wyr ein 
schriben beramet an vnsen g h welkes (wyr) mit radt des 
Compters von vellin tnd der vom Adell vt harrien vnd wir- 
lant an vnsen g h affsenden willen vnd dess sso einen ent- 
liken boscheidt bitten« Welkes wyr alles^ Iwer erb nicht 
b.ergen woUen got entpfolen Darpt den 27 Junij dieses 
58tea Jares 

Iwer erb w: gesanten 

Leuen heren konde man disse* stadt mit bos volcke 
entsetten, iss hoch radt vnd bidde wy fruntlick drum Dan 
disse stadt iss gans volck loss vnd dan by dissem stiffte veil, 

Den erbaren vnd wolweisen heren 
Borgermeisteren md Radtnuumen der 
stadt BeueU vnten gonstigen heren 

Ikf Brief iat von Joat Clofs Mand gesclMrieben. 



- "7 

999. 1558, Juli 3. Dorpat. — - Bfirgenneister und 
Bath der Stadt Dorpat an BQrgermeister und Bath 
der Stadt Beval« 

Orig. Rev. R. A. 

Kftch der Uebergabe Neohauscos an den Feind habe der OM. sein Lager 
und das Scbloss und Hakelwerk Kiremp& verbrannt und sich nach Sailg- 
mti ond Uelzen zornckgezogen, so dass die Stadt den Verheemngen des 
Feindes ausgesetzt sei. Wegen ihrer geringen Gemeinbeit ?erlangen aie 
die in Reral sich aufhaltenden ddrptischen Bttrgcr und Kanf^esellen heim 

und bitten, denen das anzukandigcn« 

In doTsoi den 8 Julg A(nuo 58 R) 

f nsem frenntlichenn grass, vnnd was wir sonst mehr eh- 
ten liebes vnd gutes zu thun yormngenn, beuor, Erbare 
Tonichtige vnnd wolweise heren, Inbesondem gonstigen 
?nd gaten freunde, wir konnen Ewem erbarn weisheiden 
Uechlieh nichtt vorhaltenn, welcher gestaltt der Maschowi- 
tischer Ertz vnnd Erbfeiendt dieser guten Lande, den negst- 
Qorscbienen Donnersstagh (Juni 30.) das Schloss Newen- 
hauss gewaltiglich angegriffenn vnnd beschossen, also, das 
Ime die sso auff dem Schlosse gewesen, das hauss haben 
ergeben, vnd einreumcn mussenn, worauss clan souiele er- 
folgett, das der Hochwirdiger Her Meister den andem mor* 
genn fruhe sein lager auffgebrochen, das nebenst dem hause 
kirgenpehe vnd hakelwercke, mitt fewer hatt vorbrennen 
lassen, vnd Inn das weitefeltt vmb die hSue Sangnissevnd 
vltze [Ins weite feltt] verrucket, doselbstt des veiendts .ge- 
wartende, sich gelagertt haben soll,.Wie schetlich aber 
deme' gantzen Lande Insonderheitt diesem betrubten Stiifte 
solchs sey, werden e. e. w. als die woluorstendigen, one 
vnsemn bericht, wol zn vrtheilen wissenn, Vnnd weilen wir 
&an teglich die betrangnuss beenstigungh vnd belagerunge 
vnsers gemeinen Erbfeiendes, der auch schon durch ethliche 
fitrenffende Rotte dieser Stadtt durch nahme, raub mortt 



118 

vnud brandc, Ja auch (der) armeu Leute vegk- 

fu(rung) auff zwo meile wegs fer- 

neren vberfal . . . (gewertigen) miissenn, 

(Der Inhcdt der yanzen folgenden^ eur Halfle ab- 
gefresseiien Briefseite ist die Bitte, den in Bevai 
sick aufkaltefidefi dorptischen Biirgem und Kauf- 
geseUen emstlich anzukiindigen, hei Verltist Hirer - . . ? * 
sich eiligst nach Hause zu begehetiy da die Stadt der 
geringen Gemeifiheit Jicdber Hirer fiieht mehr entheh- 
rcn Jcoftfie.) 

Thun hiemitt £. E. W. deme gnadenreichen schutze 
barmhertziges Gottes zu langkwiriger Friedsamer regienmgh 
gantzs getrewlich empfelenn, Datum Derbte, Sontages nach 
Marien berghganck, der dar ist der dritte tagh, des Monats 
Julij A« oc. Lviij 

Burgermeistere vnnd Radtmanne 
der Stadt Derbtt 

Weilen wir auch besorgenn, das alle wege mugen durch 
den veientt vorlechtt werden, Bitten wir freuntlich e. e. w. 
diesen vnsern betrugh, vnsern Eltisten vnd freunden voiin 
Riga zuuormeldenn oc. 

Addr. 



119 

S98* 1558) Jali 4. Wesenberg. — Franz von Se- 
genhagen gen. Amsel Comthur zu Reval an 
BOrgenneister und Rath der Stadt Reval. 

Orig. Bev. B. A, 

Bitte, die za Weaenbe^ befindlichen, im Soldo der Stadt stehenden 
Kaeclite m lohnen, da diese eonst den Gehorsam weigern. 

In doTBo: den 6 Joiy Anno 68 R. 

f nnserenn FrandtUickenn grodth vnnde wes wi Sunstenn 
Alderuterstenn Yormogendes felemer Erenn Leues vnnde gu- 
des tho donnde vormogenn Stedes Beuor, Ersamenn vor- 
sichtigenn vnnde wolwisenn Imbosunderenn Grodthgunstige 
Herenn, gunnerenn vnnde thouorsichtigenn felgeleuedenn 
Fnmde, Nach Erwunschunge aller gelueckselicheitt Lines 
vnnde der selenn, koene wi L Erw. w. hirmit guedthlickenn 
nicht vorbargenn, wo wi Neiligenn vann Itzstwelckenn 
knechten so alhir vorhandenn vnd vnder I. Ers. w. besol- 
donge liggen Inn Erfarunge gekamenn Also datt se sick 
hebben latenn vorlaedenn, wilenn se vann L Ers. w. keine 
bestellunge, tho deme de tidth vorschenenn vnnde noch 
nicht betaldtb, gedachtenn se vnns tho denn fiendenn edder 
Snnst vp einenn toch dar menn se tho van nodenn midth 
nichtenn thofolgenn noch Inn deme gehorsam tho leistenn, 
Nachdenmale vnns dusse ArticuU ser boswerlick thouor- 
nemende, Gelangeth ann L Ers. w. vnnser ganns flitige 
frondthlicke bid, dewoUennEs Jurderlickest also vorschaf- 
fenn datt se bostellinge vnnde geldth aaerkamenn moegenn, 
dannit wi Inn dussenn geferlichenn tidenn se wedderumme 
Inn denstbaricheitt bringenn vnnde gehorsam bi enen spoc- 
renn vnnde findenn oc« Vngetwifelder thouorsicht I. Ers. w. 
wardenn sick hirmit gudtwillich crfindenn latenn, de wi Juw 
hurmede Gade denn Almechtigenn Inn lanckwardiger Lines 
gesondtheit gelueckseliger Beigernnge vnnde Ewiger fro- 



120 

licker wolfardth Getreuwlickenn tho Erholdende willeon 
doenn beuelenn Datum Ilich wesenborch denn 4. dach des 
Mantes Julij Anno oc. der weiniger tall Lviij 

Franns vann Segenhagenn 
Genandth Annssell 
Gumpter tho Reuell T- O. 

DEnn Ersamenn vorsichtigenn Vnnde wolwisenn 
Herenn BorgermeiBter vimde Radtmannenn der 
Lofflickenn Stadtt Reuell: Ynnserenn Imbosmiderenn 
Gunstigenn Herenn, Gunnerenn Vnnde thouorsiohtigenn 
Felgeleueden fmndenn tho Handenn. 



299. 1558, Juli 4. Feldlager (Uelzen.) — OH. 
Wilbelm FOrstenbQrg an Bflrgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

Ofig» Rev. li. JL» 

Nachdem erinFolge der Einnahme Neuhaosens durch die RosBen, dieer 

vergeblich za verhindem gesocht, seinen Lagerort gewechselt, will er aofii 

Neue gegen den wider Dorpat ziehenden Feind racken and verlangt 

Eriegsvolk dazu aua Reval. 

In dorso: den 8 July Anno 68 

Vonn Gottes gnaden Wilhelm Meister Teutzsches 

Ordens zw Lifflandt, 

V nnsem gunstigen gruss vnd gnedigen willen zauorn, Er- 
same Vorsichtige vnd Wdweise liebe getrewe, Welcher- 
massen gemeiner feindt dieser landt des Newenhauses mech- 
tig geworden, vnder seine gewaltt gebracbt, vnd dorch was 
verhinderniss wir dasselbige nicht haben entsetzenn mogen, 
vnd dz vnser gemuett gleichwoU dahin gerichtt, Inmassen 
wir eine brficke haben schlagen vnd bawen lassen, dassel- 
bige eigentlich volgends tages, so es nicht were viFgegeben 
worden, zuentsetzenn, den feindt dauon abtzuhalten, das 



lai 

« 

alles werdet Bur aus gemeinem geschrey vnd den abgesanten 
KinJen vnd Wirlandt gnugsam vornomen haben, Aus er- 
tzelten vrsachen haben wir vns des ynbekwemen orts vnd 
legers entsehlagenn vnd Inn ein Raum feltt begeben, Nhun 
vonnercken wir aber ans angewanter kondschafft, dz der 
feindt seinen nechsten wegk vf dorpat genomen, dasselbige 
zubeengstigen vnd znbelegern, Derwegen sein wir bedacht, 
mitt GoUicher hnlff, dem feindt nachtzuhengen, den kopff 
znbiethenn vnd aus seinem vorthell zutreiben, weiln aber 
gedacbter feindt am volck vast starck vnd mechtig, Alss 
achten wir vor rhatsam, das derselbige mitt vorsichtigkeitt 
semptlicher hulff vnd beistandt^ angegriffen, Begeren dem- 
nach nochmals gantz gnedigklich, Ihr die vbrigen knecht, 
80 zur erfulltmg ewers Fenleins gehorig, vnd Ihr vns, vnd 
sonderlich Inn Itzigen hochsten vnd eussersten nhott zu- 
halten pflichtig, vnseumblich zu den Andem schicken vff dz 
wir sie Inn herdringender gefhar, neben andem zugebrau- 
chen hetten. So auch sonst mher knechte aldar vorhandenn, 
dieselbige wollett an vns vorweisen, die wir dann Inn be- 
soldung vnd vnderhaltt zunemhen bedacht, Auch vnser Stadt 
dermassen Inn Achtung haben lasset, damit sie vor dem 
feindt vnuorsehentlicher weiss nicht mochte vberfallen vnd 
entlich eingenomen werden, Inn dem thutt Ihr vns zu son- 
derlichen gnedigem gefallen, vnd wirtt dadurch dieser gan- 
tzen lande, vnd ewer selbsteigen bestes mitt gefordertt, 
Datum eilig Inn vnserm Feltleger den .4. Julij. k^ oc. Lviijten 

Addr. 

Gekommen vnd gegangen ▼on VVeissenstein den 6 Julij 
▼mb 7 Thr nach Mittage, 



122 

300. 1558, Jnli 4. Feldiager (Uelzeo.)-- Bhodat 
des OM. an den Balh der Sladt Reval. 

Oriff. HeVm J3. A. 

Dem Comthar ea Reval wird die Yerschiffimg von 140 Lait Etoggen 

gestattet. 

In doTSo: Anno 68 den 13 Julq B. 

fonn Ootts gnadenn Wir Wilhelm Forstenbergk Meister 
Teutzschs Ordenss za Liefflanndt, Eatbietenn allenn Yimd 
Jedenn, denn dieser offener besiegelter brieff Yorkommett, 
sonnderlich einem Erbaren Badt ynnser Stadt Reuhall nach 
gebor ynnserenn grass auch gnedigenn wiUen, Ynnd Fuegenn 
hiemit zuwissenn, das wir dem Erwirdigenn vnnserem Lie- 
ben Andechtigen beren Cumpthor za Reuball Teutzscbes Or- 
dennss aufferlegt, za vnserem besten ein hundert vnd viertzigk 
LesteRoggen aller ersten aasszuschiffen Itziger gelegenheit 
nacb baben zugebraachen, Begeren derwegen voa einem 
Erbarn Badt za Beaball, Aach sonst Idermenniglich dass 
bemelter her Campthar solcbe aussfarang gedachts komes 
ahne Jennige vorhinderung aller erste fortsteilen mage, So 
geschicht vnnser wille Datum vnter ynserem vfgef;rackten 
Secreth Inn vnserem Feltleger Im Acht vnd Funfizigsten 
Im viert des Monats Jalij 

ft 

(L. S.) 



128 

301. 1558, Jali.9. (Lflbecfc.) — BOrgermeisler and 
Bath^der Stadt LObeck an den Oil. 

Cop. Bev, B. A. 
Briefeml. mu No. 302. 

Anf £e Bitte des CM., ihin ihren Rath zur Retiaog Livlands zu erthei- 
ten, qnrecheii sie Ihr £r8tMiiien aiu, dass sie erst so spftt genane 
Kenataks youl Einfall der Rassen erhalten; wiewol sie darch Gerfichte 
schon lange daTon gewosst, h&tten sie sich bereits mit den St&dten frei- 
lich besprochen, aber doch, ungebeten, nichts rathen nnd thnn mOgen, 
da es fiir ihn beleidigend and Tergeblich gewesen wftre. Jetzt empfehlen 
tie kriUtigen Widerstand, trie ja der Orden zum Schutz des Landes ge- 
stiflet seii^nd die AnmfiiDg der benacbbarten Herrscher, welche sammt 
den Hansestadten za einer Yersammlimg einzoladen seieui die sie dann 
aodi beschieken woUten, am Rath za pflegen. Uebrigens gedachten sie 
darai!) wie sie 155B l&r ihre Hilfe nor Schimpf and Undank 

geemdtet h&tten. 

In dorao: Copey 
Dess Ratha aw Lobeck ann den hern Meister za Lifflandt 

f nnsere willige ynnd geflissene dienst ^uuor Hochwirdiger 
Grossmugender Furst Gnediger her Wir haben E. F. G. 
schreiben Im Dato Donnerstags nach Trinitatis (Juni 9.) 
Yon wegen des beswerlichen ynnd gewaltigen zustandts, 
dandt E. F. G. sampt ' deroselbigen Bitterlichen Orden vnd 
Stendenn zu Lifflandt von dem Muschowiter disser zeit be- 
laden ynnd betrangt werden oc. den ersten Julij disses 
bSiten Jars entpfangen, mit angehafftem beger seines fer- 
nemn Inhalts dienstlicher wolmeynung yernohmen, Vnnd 
haben solcbes In warheit mit gantz beswertem gemuth ynnd 
hertzenyngem gehortynd erfaren, Tragen auch des mit £. 
R G. ynnd dero Orden vnnd Stenden ein besonder Nach- 
parlich ynd hertzlich mitleiden, Ynnd ob wir woll yor dis- 
ser zeit yon ssolchen des Muschowiters begangen Tyrannei 
vnd gewaltsamen fornemen, allein auss gemeinem geschrei 
vnd gerucbt boren sagen, So haben wir doch, wie ynd welcher 
gestait die sachen In dem lande geschaffen ynnd gelegen, 



124 

vnnd wess von E. F. 6. gegen ssollich graosam wuterey za 
rettung der landt vnd leuth vorgedracht werden moge, niclits 
' gruntlichs noch gewisses erfaren noch bericht werden kon- 
nen, Vnnd well aber nun Ewer f. G. vnss vmb Radt, trost 
beistandt vnnd forderung, wie solchem feindt Ghristliches 
namens abtzubrechen sein vnnd wes ssich E. F. G. zu sol- 
chem Irem trangsal zu vnss versehen ssol, thun erssuchen, 
weren wir e, f. g. daruff vnsem einfaltigen ' Radt vnd be- 
dencken, als den nachbam vnd verwandten nicht allein 
mitzutheilen, sender auch ssolchs zu disser zeit den andeni 
Erb. Stetten vortzutragen, vnnd mit denselben die wich- 
ticheit des handels zuberatschlagen vnd zubewegen nicht 
vngeneigt gewesen, Habenn auch ohn das die notturfft vnd 
gelegenheit zu mehrmalen bei vnd vnther vnss selbst zw 
ernstem gemuth vnd hertzen getzogen, Nachdem aber In 
solcher geraumen zcit here als der Muschowiter erstmals 
sein rustung vnd emst Jegen Lifflandt gewendet vnnd ge- 
richt, vnnd e. F. G. hichts ann vnnss gelanget, So baben 
wir die dinge bei vnnss dermassen auch einstellen vnnd be- 
ruhenn lassenn, Dann ssich Je nicht geburen wolt, ,ohn ewer 
F. G. furwissen bei andern Stetten von hilffvnnd beistandt 
etwas zu suchen oder zugesynnenn, wir weren dan zuuorn 
von E. F. G. Ires gemuths vnnd der sachen grundt vnnd ge- 
legenheit, vnd womit E. F. G. vnd dem Landt zu rathen 
vnd zuhelffen berichtet, Ausserhalb dem were ess (:wie 
e f g selbst zuerachten:) nicht allein schimpfflich, ssunder 
auch die radtschleg vergeblich gefallen. 

Vnnd weil dem also vnd den Erb. Stetten demnach an dem 
Lande Lifflandt mercklich gelegen, Derwegen wir vnss, sso 
vyel weniger versehen, das Inen solche vngelegenheit vnd 
vorstehende nott, vnnd verderb des Landts sso lange ver- 
schwigen vnd verhalten sein ssollt, Derhalben wil vnsers 
erachtens die hohe notturfft sein vnd erfordem, das vor 



125 

alien dingen E. F. 0. mit derselben Ordens hern vnd vn- 
derthanen In disser saehen eintrechtig sein gegen den feindt, 
den eusserBten ernst fumemen, vnd alle macht vnd gewalt 
dahin Richten, das dem Feindt statlich begegnet vnd abge- 
brochcn, sein ferner antziehen zeitlich gewert vnd verhin- 
dert werde, In nutssen auch der lobliche Teutsch Orden 
vi*sprancklich In Lifflandt der vrsachen halben eingesetzt 
gestifft vnd verordnet, die lande des orts vor dem Muscho- 
witer vnd vnchristen jsubeschatzen. 

Benebenn dem ist auch den vmbligenden Christlichen 
konnigen, potentaten Chur vnd Fursten an dem Lande Liff- 
landt auch nicht wenig gelegen, dye das vngezweiffelt nicht 
verdcn verderben lassen oder zusehen das es In der feinde 
gewalt, handen oder Regiment gelangen soUte Das derhalben 
E. F. G. dieselbigen hohen haupter vmb trost, Badt vnnd 
hllff orsucht hetten vnnd Im fall das noch nicht geschehen, 
das ssollichs vffs forderlichst noch furgenommen, ssie zu 
der aotturfft vff gelegne Malstedt bescheiden vnd die Erb. 
Stcdte dartzn fordern vnnd durch E. F. G. gesandten von 
Erbarn glaubwirdigen Personen ssolches alles, vnd wie die 
saehen disser zeit Im lande gelegen gruntlich vnnd beschei- 
deutlich berichten, vnd daneben verstendigen lassen, wes 
88ich die Erb. Stedte vnd wir zu E. F. 6. vnnd dem landt 
viddervmb zuuersehen haben ssoUen, Alssdan seint wir er- 
pottig aldavff bescheiden orth zuschicken, vnd auch ssolchs 
bei den Erbarn Stetten Im besten zufordern, mit den Christ- 
lichen potentaten muntlich daruber zubereden vnd zuberadt- 
schlagen, vnd die dinge allenthalben notturfitig zubeden- 
cken, Dan was schimpfib, hons schaden vnd nachtheil vnss 
vnd vnser Statt vergangnes 56Bten Jars von wegen allerlei 
Ewer F. O. vnd Irem landt ertzeigten vnd geleisten Nach- 
paflicher hulff vnd forderung begegnet vnd zugefiigt isst, 
Das haben wir mit sthmertzeu erfaren, verhofflich es ssolt 



126 

gegen vnss mit gnedigem danck vnnd geburlicher erstattmg 
bedacht sein wurdenn, wie ivir ydbss des noch zu £. F. Q, 
versehen vnnd getrosten woUen, 

Solches wollen £. F. 6. von ynss nicht anders dan der 
hohen vnaermeidtlichen notturfft .nach ansa gntherzigem 
gemuth, das wir E. F. O. vnd des Landes ehr, wnrde vnd 
wolfardt, gem gefordert, Ghristlich bluthuorgisgen hinforo 
verhudt sehen wolten, mit gnaden vffnemen vnd vermercken 
welchs wir £. F. G. der wir zn dienstlicher wilfahmng ge- 
neigt hinwidder zu gutlichem antworth nicht wolten vnuerr 
meldet lassen Datum vnder vnnserm Statt Signet den 
9 Jalij Anno oc. Lviij 

Burgermeistere vnd Radt 
der Statt Lubeck 



302. 1558, Jul! 9. LQbeck. — BOrgenneister iind 
Rath der Stadt Lubeck anBQrgermeister und Rath 
der Sladt Revah 

Orig, Sev. JEL A. 

Sie steilen dar, was sie bereits aus herzlichem Mitleiden fOx Reyai and 
LiTland gethan. Der Beistand der abrigen St&dte sei nicht eher xu er- 
warten, als bis der OM. geoauen Bericht Qber die Lage des Landes ab- 
gestattet babe. Ihre weiteren Ratbscblftge seien in ibrem Briefe an den 
OM. entbalten. Der revalscbe Batb m5ge den OM. zu scbleoniger 

Antwort dr&ogen. 

V nnsemn freuntlichenn grass zuuor, Erbare vnnd Weise 
hernn, besonder gunstige gate freunde. Wir habenn ein zeit 
hero von £. Erb, W/ etliche brieff vnd schreibenn, darin 
sie denn gewaltigenn vnd geferlichenn zustand des Mussco- 
witers, vnd In was gefhar vnnd sorghenn £. Erb. W. vnnd 
Ire Stadt Reuell derwegenn dieser zeit stehen vnd schwe- 
benn, venneldenn, Mith angehaffter Bith, sie In solcher 



127 

enssersten fiiirstehender noth mith hulfp, trost vnnd Rath 
znerscheinenn vnd nicht zauerlassenn, solchs aach bey denn 
Erbarn Stettenn Im bestenn zubefdrderenn, empfangen vnnd 
Ires fernern einbalts allenthalbenn mith gantz beschwertenn 
Tnd betnibtem bertzenn ynd gemuete vernommen. Nhun 
wissen E. £rb. W. das wir vss hertzlichem vnnd schmertz- 
iichem mithleidenn £• Erb. W. vff die ayl etlich krath vnnd 
hackenn, 2 halbe schlanghenn vnd etliche Spiessenn znge- 
Bchicket, vnd solchs auch bey denn anderenn benachbarten 
mit mnndtlicher befurderung vnnd volgenden bey anderenn 
Erb. Stettenn schrifftlich gesncht, Daroff wir etlicher Stet 
erclemng vemhomen, vnnd der andemn noch gewertig sein. 
Vnnd ob wir woU bey vnns erwagenn, das solch werck 
an sich selbst also geschaffenn vnd gestalt, das die gesucht 
hulff keine verweilung leidenn will, Derwegenn gneigt ge- 
wesenn, • die Erbamn Wendischenn vnd etliche Fumembste 
Qaartir Stett* vff die eyl beysamen zubeschreibenn, vnnd 
ob disem nothwendigen werck zeitlich zuradtschlagen vnnd 

znsehliessenn, So habenn wir doch bey vnns wider 

. . . . bedenckenn miissen, das d(ie.gesanten)... des hemn 

Heisters, Ordenn, zn Liffland eintrechtich ge- 

m(einet) . . . diese sachenn In Lifflandt dis le- 

genn, vorerst mith grunde berich(tet werden) mussen, So 
habenn wir hoch(gedachtem) Fnrste hemn Meister, solchs 
vor vn(8er) einfaltig bedenckenn geschriebenn vnd zuer- 
khennen gegebenn, wie KErb.W. vss Inligender Gopey, die 
wir Inen vff fruntlich vortrenwenn Inligende zuschickenn, 
habenn zunomhemen, Dann ehr vnnd zauomn solche ercle- 
nmg vnnd mnndtlicher bericht gefallenn, werdenn sich die 
Erbarn Stett nicht einlassenn oder Ichtwes frnchtbars ra- 
thenn, noch einigerley halff endtschliessenn konnen. Der- 
halbenn werden E. Erb. W. solchs bey hochgedachtem 
Furste vnnd Ordenn mith bestem fleiss wissenn zubeforde- 



. 128 

renn, vnnd gleichwoU In diser beschwerlichenn widerwertig- 
keit zvL Godt die hofibung vnnd zuuorsicht tragenn, das wo 
die noturfft dermassenn, wie gemelt, beide bey denn Christ- 
lichenn potentatenn vnnd Erbamn Stet gesucht wirt, das 
E. Erb. W. vnnd dem Lande liffland In solchem bedruck 
mith godtlicher hulffe vnnd gnadenn geratenn werdenn konten. 
Derhalbenn woln E. Erb. W. Ire Stadt In guther bewamng 
habenn vnnd bestellen, vnnd dabey wol bebertziget vnd 
gemutet sein, hertz vnnd emnst fassenn. Wir seind der 
hoffnung, godt werde dem Feind dorch wunderbarliche mit- 
tel vnnd der Christenn hilffe, widerumb ab vnnd zurack 
treibenn, SoUichs habenn wir E. Erb. W. gather wolmey- 
nung zuerlnneren nicht vnderlassen woUenn, Vnnd zweife- 
lenn nicht, E. Erb. W. werdenn die sachenn dermassenn 
beforderen, das vnns vfif diess vnnser schreibenn, beide 
vonn dem hernn Meister vnnd E. Erb. W. forderliehe vnnd 
bescheidentliche anthwort gefallenn vnd anhero vorfertiget 
werdenn moge. Sollichs wirt E. Erb. W. selbst vnnd dem 
Lande zum bestenn gereichenn, Vnd wir seind E. Erb. W. 
zu freuntlicher wilfarung geneigt. Datum Lub(eck) vnter 
vnnser Stadt Signet, Denn .9. Julij anno Lviij 

Bargermeister vnnd Badt 
der Stadt Lubegk 

Von ahderer Hand : Diser brief ist dupplirt eyner yf Rige ^), der ander 
▼f Reael geschickt. 

Addr. 

Die EMage: No. 30 1 



I) Daa nach Riga gesandte Exemplar isi im dortigen Archwe fUM 
vorhanden. 



129 



303. 1558, Juli 10. Abo. — Herzog Johann von 
Finland an Burgermeister und Rath der Stadt 
Reval. 

Orig. Rev. i?. A. 

Die in Wiborg ge&ngen gebaltenen Aaslieger Iiabe er auf deren Bitte 

ia Freiheit setzen lasaen and dem Statthalter daaelbst befoblen, aie ia 

Zttkonft im Kriege gegen die Rnssen nicbt za binderD, wenn nur der 

finnische Bodeo nicbt verletzt werde. 

In d&rso: Anno 68 den 19 Julfj R. ' 

Joban von Gottes gnaden des Reichs zu Schwcdenn Erbfurst 

ynnd Hertzog In Finlandh. 

f nsern gnedigen gruss vnnd geneigtenn willenn beuhor. 
Ersame vnnd Wolweise liebe besondere. wir habenn heute 
Dato vonn ewren abgefertigtenn Bartoltt Bussman vnnd ' 
Gottschalck Zimmerman schraiben entpfangenn, dess datum 
aussweisendt Wyborg den 8ten Julij, erbrechenn vnnd ver- 
lossenn lassen. Ynnd habenn dar Inn souiell befundcn, 
dass der durchlauchtige(n) vnd Hochgedachter Q: ten)Ko". Mtt. 
zn Schvvedenn vnsers vielgeliebten hern vatters Stadtholder 
zw Wyborg, dieselbigen, wie vermeldt, mitt Irer erpeuttenn 
babe, anf der Ko". Mtt. bodem arrestieren lassen, Daran 
ehr vnns dan Jhe kein gefallen gethann, 1st auch ahn vn- 
sem beaelch beschehen, Wollen aber hinfurter dess gnedi- ' 
ges einsehens haben lassen, dass die ewren aafif Iren Erb- 
feindt gemeiner Christenheitt Iren vornhemen nach zuuolu- 
briengenn, gut Raum gewinnen soUen, wie wir vnnss dann 
desenn Inn vnscrn kurtz ahn euch gethanen schreiben gne- 
digs erpottenn habenn, Ahn zwiflFell Ir nhu mher desselbi- 
genn Inhalts ein wissentt haben werdenn. Derwegenn 
ahn euch vnser gnediges bogheren, Ir woUett vnnss 
dieser arristerung halber entschuldigtt habenn, vnnd vnsern 
vorigenn gethanen schreiben nach, vortsetzen, sail euch oder 

9 



130 

den ewren, doch souer(n) ess auf Finnischen boden nicht 
geschichtt, doran kein verhindrung weiter gescfaehenn, Ha- 
ben auch dorauf gemeltenn Stadtholder zuschreibenn las- 
senn, die ewren olin einigen weitern vertzug ledig zulassen, 
vnnd sich dergleichen vornhemens gegen den ewren hien- 
farter zuenthaltenn. Solchs haben wir euch au£f gemelter 
ahn vnnss gethanes Suppliceren, dessen wiessens zu habenn, 
gnediger Meinung niehtt verhalttenn, vnnd each sunsten 
gnedige vnnd nachparliche hulff zu ertzaigen, soil ahn ^nnss 
dieser sachenn halben, souiell vnnss ehren halber gebaren . 
will, niehtt erwinden, Vnnd thuen euch hiemitt In den gna- 
den reichenn schutz des Almechtigenn beuhelhenn« Datum 
auf vnscrm Schloss Abo den Tzehenden Julij Anno oc. Lviij 

Addr, 



304« (155S, Juli nach 10. Abo.) Herzog Johann 
von Finland an den OS!. 

Cop, IRtv, M* A.. 
Brief einl eu Nr. 306, 

Gestattet auf des CM.. Bitte den Revalschen, wie er auch ihnen be- 
reits gemeldet, bei ihren KaperzOgen gegen die Rnssen auf seinen Gmnd 
and Boden zu kommen and sich dasclbst fQr Geld za Tersorgen, onter 
der Bedingung, dass sie aaf seinem Gebiet den Feind nicht sch&digenf wo- 
durch der zwischen Schweden and Russland geschlossene Frieden 

gestOrt werden kdnnte. 

Johan von Gottes genaden, des Beichs zw Schweden 
Erbfurst, vnd Hertzog In Finlandt 



]\achdcm E, 1. In demselbenn schreiben freundt vnd nach- 
barlich bitten, dz Wir e 1 burger vnnd vnnterthanenn zu 
Reuhall, auf e 1 vorschrifttlichs gesinnen, wolten kegen e 1 



131 

erbfeindt gemeiner Ghristenheit , Itziger zeit nachbarlichs 
vergannen, vnnd gestattenn, dz sie auf e 1 gegebene be- 
stellong mochten gedachtem Erbfeindt, vermittelst Gottlicher 
hnlff Ires erlittenen schadcns cin ergetzung bekommen, vnnd 
anf seinen grondt vnnd boden anzutasten beuohlen vnnd 
aoferlegt haben, vnnd Im fahl so sic in solchem billichen 
Christlichen forsatz, vnser Lanndt, Strom, herschafft oder 
gebieth gebrauchen oder antreffen warden, sie daran nicht 
xuTerhindem, Darauf Wir e I frcundtlicher meinung nicht 
bergen konnen, dass Wir aof derselben begehren gemeiner 
Borgerschafft zu Renhall, hiemit genedigs vnnd nachbar- 
lichs, gemelten Iren feindt vnnsemt halben, Irem bestenn 
nach, Jederzeit anzugreiffen, gat fueg, macht vnnd vergunnet 
haben woUenn, vnnd so sie Sturm windts halben, hochge- 
dachter Eonig: Mt: vnsers vilgeliebten herren Vatters, vnd 
TBser lanndt beruhren muessen. So seint wir dess genedi- 
gen vnnd nachbarlichen erbiethens, haben Inen auch In 
8€hri£ften In sonderheit zuerkennen geben^ das sie ahn vnnd 
auf dem Vnnsem, vmb Ir gelt, Jeder zeit Irer notturft nach 
80 sie bedurftig, bekommen soUen, Wollen aber de(r) zu- 
uersicht sein, Sie werden solche vnnsere verleubung weiter 
nicht, dann von e 1 begehrt worden 1st, missbrauchen, oder 
ynsem vnderthanen mehr aufladen, dann sie ertragen mo- 
gen, [Ins werck setzen,] Wie dann albereith kurtz ver- 
lauffenn tagenn, durch Ire abgefertigte, ein Eussische Schu- 
ten mit gut vnnd wahr, auf der Eoniglichen Mt: vnd vnn- 
sem boden weggenohmen 1st vnnd die Reussen, bo darauf ge- 
wessen, vber bordt geworffen worden, welches wir alles wol 
leiden mochten, sofern dz es auf vnnsern boden nicht ge- 
schehe, damit es dem gemachlen friden keinen nachtheil 
geberen mochte, Wollen derwegen zu e 1 die zuversicht 
haben, e 1 werden das genedjg einsehen verschaffen, damit 
dessgleichen nicht mehr Ins werck gebracht werde, Wass 

9* 



132 

aber vnnser vnderthanen Inen zu bedarf Irer notturft zn- 
furen konnen, soUen sie nicht vnnderlassen, damit dannoclit 
vnnsernt halbe gute nachbarliche hulff vnnd zaneigung an 
vus nicht erwinden soil. 



306. 1558, Juli 26. Wenden. — OM. Wilhelm 
Fiirslenberg an Bargermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Ofiff' jRtv, S. A. 

Uebersendet den Brief des Herzogs Johann von Finland and warnt ?or 
Stoning des Friedens zwischen Schweden und dem Moskowiter. 

In dorao: Anno 58 den 8 Augustj R. 

Von Gottes genaden Wilhelm Meister Teutsches 

Ordenns zu Lyfflanth 
f nnsern gunstigen grus, vnnd genedigen willen zuaorn, Er- 
same Vorsichtige vnnd Wolweisse liebe getrewenn, Wass 
der Hertzog In Finlannth, Vnnser freuntlicher geliebtter 
Nachbar ahn Vnns hat gelanngen lassenn, dz habett Ir In- 
ligenndt zuersehenn, Damit nuhn der aufgerichte fridenn 
zwischenn der Kron zu Schwedenn vnnd dem Muschkowieter 
derhalbenn nicht gebrochenn, haben Wir euch solches zu- 
zuschicken nicht vnnderlassen woUen, vnnd wyrdet demnach 
In deme allenn, bey den Irigen gebuerlich Insehenns, ver- 
moge S L schreibenns, fortzuwenndenn wissenn, Solches 
habenn Wir euch In gnadenn nicht wollenn verhaitenn, 
Datum Wennden den 26 Julij Ao dc. Lviij 

Addr. 

eilents dorch tag und nacht vortzaschicken morgklich dran gelegen 

Oekomen vnd gegangen van wyttensten den 30 Jaiy 
nach myddag tho 8 vren 

Die EiiHage^ No, 304, 



133 



30V. 1558, Jali 26. (Reval.) — Zeugoiss der wei- 
land naryaschen Burgernieister fQr Hans Bern- 
des (Berns). 

Cone, Eev. R. A. 

Wy Borgermeister weilandes der Stadt Narue Herman thor 
Molen Tnd Johan hulshorst Na dem wy rechtlicher wyse 
alhir tho Reuall vorbadet vnd von vns tuehnisse der war- 
heit tho geuen gefordert werdt, Van deme, dat bans Berns 
beruchtiget Ynd beschuldiget werden schall, dat be suluest 
ahne Jemandes erforderen vp sinem eigenem bewoge vp 
Iwangradt In Ruslandt sick begeuen hebbe, Vnde dho wy 
vnsere gesandten an den Stadth.^ldere vp Iwangradt ouer 
die becken auerschickeden, sich scholde dartho gedrungen 
hebben ac. Bekennen demna vnd betugen himit opentlick 
vnd In der warheit, datt wy bans Berndes domals, diewill 
he der Russischen Sprake Im reden vnd schriuen vor an- 
deren kundich Is, von wegen vnser Stadt vnd gemeine we- 
gen, mit vnsern andern gesandten mit den Russen ein vnder- 
redinge tho holden, angelanget, gebethen vnd auersandt 
hebben, dat he nicht suluest ahne vnsem erfordern auer dy 
beke na Iwangrodt gefaren vnd gedrungen heft, Darummc 
he vns dathomall gewilferiget vnd einen sonderlichen ge- 
fallen gedan heft. Tho mherer vrkundt vnd thuchnis der 
warheit bidden wy neuen bans Berndes, dat sodanes In 
eines Erbam Radts Stadtbuch moge vorteken werden. Ac- 
tam den 26 Julij Anno oc. 58. 



134 

308. (1558, Julizwischen 24. und 27. Reval.) — 
Rathe und Rilterschafi tod Harrien und Wir- 
land, Biirgermeister und Rath zu Reval u.A. 
an den Fiirsten Schuisky zu Dorpat. 

Cone. Eev. B. A. 

Weigerang, sich dem GrossfUrsten zu ergeben, zumal sie aich bereits mit 

dcs OM. Bewilligang dem E5nige yod D&nemark nnterworfen h&tteD, vie 

auch Bcbon ein d&nischer Hauptmann das Schloss besetzt halte. 

Ahii den Eddeln wolgebornen knese peter 

Iwanewitze suskoe . ^ 

If y Rede Ridderschop Borgermester vnd Radtman ock alle 
lude so da wonen yn der stadtReueii, lande harrien vnd 
wyrlant, Jeruen vellin vnd pernaw, wick, stift ozell vnd/)hur' 
lant welke wy alle gehoren yn dat hertochdom tho Estlant 
fugen Iwer f genaden tho wetten vp Iwe schriuen by Ty- 
mophoe yds thogesant, dat wy vnse houet'ssolden schlaen 
dem grothmechtigen keiser der Russen vnd vns geuen yn 
synen willen vnde ock dem ouersehischen kopman gonnen vt 
Reuell eine frie strate na Derpt tho handelen mit des grot- 
forsten luden, Nu ist dat vnse antwort dat wy dem heren 
grotforsten vnd keiser aller Russen alle ehre vnd willen 
don wolden sarapt synen luden de wy Jummer mogcn vnde 
ock alle tidt gerne gedan hebben, alse gude nabcrs vnd 
handels frunde, Dat wy aber gelick dem bischop von Dorpt 
der stadt vnd eddelluden vnse houet dem keiser vnd her- 
scher aller russen solden schlan vnd vns vnder ene bo- 
geuen, Dat moge wy nichte don, syn yn deme vnser selbst 
nicht mechtich, Dan wy syn dem grotforsten keinen tyns 
schuldich, dls dat stifft dorpt gewcsen, ock hebbe wy dem 
keiser aller Russen kein leidt gedan noch schaden the ge- 
foget, als vns doch als den vnschuldigen geschehen ist, dc 
Jemerlick verbrant vnd all dat ore genomen yn wirlant vnd 



135 

allentaken Jeruen vnd mehr ander^n orden, Dewile aber 
ynse vaderlant vnnd de stadt Reuell dem hereu Mesteren 
tho lifflande von dem durchluchtigen hochgebornen konin- 
gen tho dennenmarken ist verlenet warden, sso lange alsse 
be et wuste tho erholden, vnd nu des heren Hesters Comp- 
ter tho Reuell von wegen des heren Mesters woU liden kan 
dat wy wedder vnder vnsen olden koninck vnd erflfheren 
treden, als wj dan albereit vns vnder des koninges gehorsam 
gegeuen, vndt dat des koninges stadtholder dat schlott vnd 
den dotjGi tho Beuell vt tholatinge des bischoppes yngeno- 
men vnd mit krigesvolke besatt vnsem erffheren dem loflF- 
liken koninge thorn besten, will vns eddelladen luden vnd 
der stadt nicht getemen Jemant anderst als dem koninge 
vnsem erffheren vnse houet tho schlan, vnd yn synen willen 
tho genen, als wy darumb vnse breue vnde ock vnse boden 
affgeferdiget, mit tholatinge vnses genedigen heren Mesters 
der dan syne boden als den Gumpter von dunenbor^h ock 
von Riga dar hen gesant, Nu soUen vnse boden bidden dat 
vnse koninck vnd erffhere nicht durch krich vndt blotver- 
geten mit demkeiser aller Russen (add.: sunder) durch syne 
stadtlike gesanten handelen late, dar mede dan Jcomen wer- 
den de gesanten der Ixxij AnseStcde, dat ein ewich frede moge 
gemaket werden thwisken dem keiser aller Russen vnsen 
erfifheren dem lo£fliken koninge dem heren Mester tho liff- 
lande vnd synen ouerigen vnuerdortsenen landen, vnd den Ixxij 
ansesteden vnd sick einer grense thmsJcen des grotforsten heisers 
aller Mussen la/nde vnd vnses erfflieren koninges vnd des lie- 
ten Mesters landen , welke botschop balde ynkomen soil. 
Drum bidde wy de her vnd keiser aller Russen synen torne 
vnd grote macht wenden woUe von vnsem vaderlande vnd 
stadt ock von vnsem leuen heren dem Mester vnd synen 
landen, vnd dussen ort wider nicht verderuen. Dat were 
vnser koninck de her Mester vnd wy lude alle mit allem 



136 

« 

guden wedder werschulden (I: verscholden) vnd wert gott 
ssolke christlick werck belonen vnd wert dardurch schade 
krich blotvergetinge vnd alle vngeluck verhott £t wert 
ock vnse koninck vnd erfifher noch de stadt Reuell dem 
ouersehischen kopman nicht verhinderen tho Dorpt mit des 
grotforstcn luden tho handelen. Bidden hochlick Iwe f g 

« 

solcke vnse bede mit genaden annemen wolle vnd by dem 
keiser aller Kussen beforderen. 

Von Jost Clofs Hand, 



309. (1558, Juli zwischen 25.-27. Reyal.) — 
Instruction fUr dio beabsichUgte GesandlscbafI 
der Oberseeischen Kaufleute zu Reval an den 
Farsten Schuisky zu Dorpat. 

Cone. Rev, B, A. 

In dorso: InstnictioD des Ersamen ouersehiBchen kopmaas ahn knese 
Peter Iwanewitz Ctzusko darch ore vulmechtige tho werben 
yn dorpt 

ilia dem der knese peter Iwanowitz Sucho yn synem schri- 
uende bogeret dat man dem ouersehischen kopman vorgon- 
nen ssoUe einen Men wech na dorpt mit den Kussen tho 
handelen, Sege ick negest got kein geradener vnd ncger 
middell tho vnser erreddinge, ynd dat man nu keines Iligen 
ouertoges vermoden syn dorflfte, 

Sunder dat de ouersehischen koplude als Philips Trappe, 
Symon funfflutener, als ein alderman der schwarten houede 
des dutschen ouersehischen kopmans, Christoffer von Tegell, 
Tonies henricksen, Gort von derne vnd Frans grote wegen 



137 

der lubischen, Dirich lilie wegen der von Collen, Tewes 
huntenberch wegen der von hamborch, Frederick Santstede 
von Bremen als vulmechtige gesanten des ouerseschen kop- 
mans der 72 Stede der dutschen Anze sick dan alle mit 
namen vnderschreuen konden mit einer Instruction affgeto- 
gen weren disem lande tho trost alien Stenden vnd kop- 
luden tho gude vnd nu yn disser hogen nott tho vnser er- 
reddinge an den knesen na dorpt vnd ome angetoget, dat 
eiD erbar radt der stadt Beuell enen angekundiget wes 
knese Peter an de stadt geschreuen dat de kopman tho 
dorpt solde komen, Nu mochten sse darup wegen der er- 
bam Ixxij Anzestede erne dem knesen nicht bergen, dat de 
lifflendischen Stede Riga derpt vnd Reuell verwanten syn 
der thwe vnde seuentich Anse Stede etc. etc. 

Dieser Instructxonsenttcurf iat von dem Passus: dat de liff- 
lendischen Stede oc. atf, in em Briefconcept verwandelt, tceU 
ches, bis auf die hier fehlenden Anfangsdtze und Unter- 
schriften, voUkommen identisch ist mit ewei gUichzeitigen 
CopieHf welche sick im Denkelbuch der lobl, Schwarzen- 
hdupter und auch hesonders in derm Archiv finden und in 
der folgenden Nummer mit Beibehaltung der Orthographie 
Jost Clofs, von dem vorliegender Entwurf herriihrt, gege- 
htn tst 



138 



310. 1558, Juli 27. Reval. — Die fiberseeischen 
Kaufleute zu Reval an den FOrsten Schuisky, 
Slatthalter von Dorpat 

Cop. Bev, Schwarzh. LodU 
Buck A. fol. 42. 

Der Handel nach Dorpat and Narva sei ihnen darch die Ordnungea der 
72 St&dte verwehrt, aoch sonst nnmdglich, da bei Auabrach des Kneges 
alle Waaren nach Deutschland zurQckgebracht worden. Nach hergestell- 
tem Frieden wollten sie den Handel vieder treiben. WOrde der Qross- 
fOrst aber mit der Stadt Reval zu kriegen fortfahren, so warden seine 
Kaufleute, wie auch die 72 St&dte ans aller Nahrung kommen,* denn der 
Ednig von D&nemark, dem Reval am 25. Juli abergeben set, w&re so 
m&chtig, dass ohne seinen Willen kein Schiff von oder nach Rossland 
gelangen kdnnte. Darnm m6ge der Gross Airst seinen Zom stillen nnd 
Frieden schliessen, dessen Vermittlung die 72 Stftdte geni 

Qbem&hmen. 

Vnsere denste nha allem vermogen Wolgeborner viid ed- 
deler here, Wy mogen Iwen genaden nicht bergen, dat ein 
Erbar Radt'der Stadt Reuell, vns als dem oaersehischenn 
kopman der Ixxij Anzestede heft vorlesen laten *) Iwen breff, 



1) Im Denhelhuch findet sich darHher folgender Bericht: Anno 58 
den 24 Julij heft de Borgermeister her Johan pepersack tho my Simon 
funffleutener gesant, ick soldo thor stundt tho 5hme kamen vor de schri- 
uerie, dem ick bin thor stundt nhagekommen, als eju gehorsamer, Heft 
my de Borgermeister thouorstande geuen, ick solde de geselschop laten 
vorth dan vormiddach tho negen thosamen verboden Ein Erbar Radt 
hedde der geselschop wath vorthogeuen. Hirup dem borgermeister ge- 
andtwordet de tidt worde tho korth fallenn, ick sege de geselschop so 
balde nicht konde thosamen verbodet werden Hirup de her Borgermeister 
wedder geandtwordet ick solde alien flith vorwenden dat de geselschop 
mochte thosamen komen, dar where an gelegen. Hir tho thor stundt de 
geselschop laten verbaden tho negen by 10 mk. Iderem broder laten an- 
seggen, de klocke negen heft my de Borgermeister wedder forderen laten 
vor de schriuerie vnd my gefraget efte de geselschop thosamen where 
hirup ohme geandtwordet Ja, se wheren thosamen, wes ein Erbar Radt 
wolde mochten se laten in do geselschop weruen. Hirup de borger- 
meister my wedder geandtwort, Idt were nicht nodich In de geselschop 






139 

dar Inne gy bogeren eyn Radt van Reuel vns vergonnen 
solden eynen frihen wech nha Darbte vnd in des grothfor- 
sten Landen tho handelen. Nu is vns dat van eynem Er- 
baren Rade ny verboden gewesen. Is vns ock noch frih 
vnd vnnorhindert, Dat wy ouerst dat nicht don konnen sin 
desse orsaken de wy Iw damp nicht konnen bergenn, Dat 
de lifflendisehen Stcde Riga derpt vnd Reuell verwanten 



tho schicken vnd my benolenn ick solde de geselschop wedder van eia- 
aader laten gan, Vnd my do ock laten tbor stondt oaergeuen dorch 
dea hern Syndicum Meister Jost Cloth eynen zeddel, dat ick solde desse 
nhafolgende gesellen, jaten yerboden dorcb bouelh eynes Erbaren Bades 
Tor de Scbriuerie, eyn Radt hedde densnlaigen wes Yorthogenen, als mith 
nhamenn, Simon fiinffleutener Christoffer Tan tegelen Tonnies hinricksen 
Cordt Ton Doren Frantz Grote Dirick lilie Mattheos hontenberch Frede- 
rick Sandtstede. Idt heft eyn £rbar Radt vns, desse Torbenomede, laten 
eschen Tor sick yp de Schriuerie ynd vns laten thouorstande geuen. wo 
dat se eynen breff yao dem Stadtholder yan Darpte knese Peter hedden 
bekommen, de vns is vorgelescn worden ynd yp dutsch yertolcket dorch 
frants groten dcs Indes, dat men dem duitschen onerschehischen kopman 
solde yan Renel af yorgonnen ynnorhindert eynen frihen Pas nha des 
grotbforsten synen Landen. Idt were denie Russen bygekommen dat 
Bodanes dem duitschen ouersebischen kopman worde yan dessen heren 
der Stadt geweiert 

Is yns ock do yorgegeaen worden yan eynem Erbarn Rade dorcb 
den hem Sy(n)dicnm, ynd yan yns bogeret worden, dat wy an den Stadt- 
holder knese peter tehen solden mith dessem boscheide so hir nhafolget 
In dem brefe yan yns bogeret, mondtlick sulaest tho weruen, AUenth wes 
wy hirmith worden yorteren, solde gescbeen yp der Stadt ynkost, ynd is 
vns ock do yorgegeaen worden, dat men 3odan gelt thor teringe solde 
nemen vth der fracht Ladenn 

Dat desse reise is nhagebleuen is gescbeen der orsake dat wy kei- 
nen frihen pas vth ynd thohus hedden, ock befarchteden sick desse ge* 
sellen des Russen synes ouermodes ane geleide. Hirup hefft ein Erbar 
Radt van vns bogeret vnd vns vorgegencn dorch den hern Syndicum Mei* 
8ter Jost Cloth, dat wy dan ohre vorgeuen woldcn schrifltlick Missinens 
wise an den Russen gelangen laten. Eynem Erbaren Rade hir Inne ge- 
wilfaret, vnd sodanes an knese peter gelangen laten, mith medeweten 
vnd vp bitt cynes Erbaren Rades. Vnd ludet wo desse nhafolgende 
schrifft medebringet. — F(dgt obiger Brief, 



140 

syn der thwe vnde seuentich Anze Stede, vnde dat de^ ver- 
wantenisse alter stcde so steit dat man nergent handelen 
noch kopschlagen ssoll, als yn den dutschen Anzesteden 
vnd thor Narue vnd yn des grotforsten synen landen by 
vorlust der kopmans gerechtickheit. Dewile nu de stadt 
Dorpt vnd Narue yn des keisers aller rassen willen komen 
vnde de kopman des yon den ouersehischen Anze steden 
kein befell hedde, dorsten sse dar noch nu sso nicht heane 
komen ane befell der oucrsehisken Stede ordeninge willen, 

Tho deme wenner de ouersehische kopman von sick 
suluest darhen gerne komen wol'den, 'hedden enen doch Ore 
frunde geschreuen dat sse alle ore guder wedder von dorpt 
vnd Reuell tho dusser tidt na dutschlant yn dissem krige 
hedden senden motten, dat alsso nu kein gut by dem kop- 
man were ock nicht komen wurde dussen wynter 

Wenner aber wy, als de koplude weten raochten dat 
nu hirmit frede syn vnd bliuen ssolde als sick de ouer- 
sehisken anzestede verhoppen werden nadem alle thwist des 
tynses halben vt dem stiflFt dorpt gekomen vnde de von 
Reuell sick mit den oucrsehisken kopluden yn den artickelen 
der kopmanschop fruntlick verdragen vnd sick sso noch 
einige vngerechtickheit by enen syn mocht, mit des keisers 
aller Russen luden richtich thomaken, erbeden, Wenner der 
ouersehischen Anze steder boden an den heren grotforsten 
yn komen werden als disen herbst odder mit dem ersten 
wynter gewislick geschehen wert, So hir nu Jenich hoppen 
vp were hedden wy ein schip tho Reuell liggen by deiu 
wolden wy vnse gut wedder verschriuen ock raden vnd bid- 
den, dat de oucrsehisken anze Stede noch tho water ore 
sendeboden mochten ynschicken 

Dan sso de grotforste wider vp Reuell krigen wolde, 
so sege wy yn velen Jaren noch durch Schweden noch Po- 
len weniger durch lififlant eine last ssoltes heringes noch 



141 

keinerlej gut vp des heren grotforsten lant vnd syne kop- 
lude vt den Anzesteden nicht tho foren noch tho bringen, 
Sunder et ¥nirde vnd moste des heren grotforsten koplude 
sso well de Ixxij ouersehischen Ansestede mit einander gar 
Torderuen vnd vt aller hendelinge komen 

Vnd dat ssolkes war vnd nicht erlogen sy, hejbbe wy 
de ouersehisken koplude vorgangen Mondach (Juli 25.) mit 
oren ogen geseben vnd oren gehorett, dat de trummevme- 
schian tho Reuell vnd dat alle dutsch kriges voick sso tho 
Renell Riga Dorpt dissen vergangen wynter gewesen vnd 
Doch mehr disen somer angekomen tho Reuell) angenomen 
geworden yss yn namen des koninges von dennemarken 
gotten vnd Norwegen. vnd dat der Compter tho Reuell thor 
stunt dat schlott vnde den dom tho Reuell des koninges 
houetman Christoffer von Monckhusen ouergeuen vnd ist 
dat krigesvolck dem koninge alsbaldt geschworen vnd dar- 
mit de stadt vnd schlott besatt worden 

So mogen wy de kopman ock wider Iw nicht bergen, 
dat vor etliken dagen afgesant stadtlike boden na dem rike 
dennenmarken vnd an de Ixxij ouersehischen Steder vth den 
StifFten ozell Curlant wick harrien wyrlant vellin witten- 
stein pernaw Reuell, de sick alle wedder vnder den koninck 
als oren olden erffhern begeuen hebben Darut wy vns 
eines niggen vnd langen krigh [vt] tho vermoden welkes 
doch de stadt Reuell nie mehr gedan hedde wen man sse 
sso hart nicht bedrawet mit belageringe 

Nu befindet sick vnd ist gewis de wile de koninck de 
stadtliken lande wedder vnder de kronen bringen kan dar 
se lange von gewesen dat he wert dar vel vmme don dan 
he hat iij ssone vnd ist mit mechtigen koningen vnd Ghur- 
fursten befrundet, Derbalben ock alle stede der Anze vmb 
des koninges willen mosten yn der naringe still sitten, wen 
sse schon gern komen wolden odder sso sse nicht wolden 



142 

syne viende syn vnd syne fruntschop vnd ore naringe yot- 
lesen, erne ehr mit scfaepen vnd yolke tho holpe komen 
als dat Bse ore naringe hir ssoken ssolden, Dan de ixxij 
Anze stede sitten mit dem koninge vnd synen landen yn 
einen' ewigen verbunde, hebben darut ore beste naringe 
vnd kan mit einem worde der koninck vorbeden dat nieht 
ein schip yn lifflant odder liuslant noch ock darnt komen 
kan, et sy beladen mit wat kopmanschop et wolle, vnd et 
bore tho bus yn welke Anze stadt et wolle keine stadt vt- 
genomen. Ja des koninges lant ist sso gelegen dat he ock 
den Engeleschen weren kan dat sse yn de muscow odder 
ostsee nicht komen konen 

Drum dewill der koninck nu der von Reuell vnd der 
lande ein here i8S thwisken den Steden der anze vnd des 
heren grotforsten kopluden i s s de handell gedan, sso nicht 
frede gemaket, Damit nu vnder dem heren vnd keiser aller 
Bussen vnd demsuluigen koninge tho dennenmarken kein 
krich entsten moge da doch wyr alle ouersehische koplude 
wetten dat krigesvolck an ruteren vnd knechten ynt lant 
komen wert, de syn darouer sehr trurich geworden vnde 
notwendich dissen warhaflFtigen bericht yn schriften den wy 
gerne muntlich durch vnse gesanten gedan wen der erbaren 
Stede boden nicht balde komen wurden, de mehr/ansehens als 
wyr, ore kinder vnd dener, hebben, (orfd.: gegeuen)vnd bidden de 
gantze kopman dat der her grotforst von den landen vnd stadt 
Reuell sso noch ouerich synen torn vnd macht affwenden wolde 
vmme der Anze' Stede willen den hiran alle ehre wolfart ge- 
legen, Vnd wenfaer nu des ouersehischen kopmans bede mocht 
hiryn gehort werden, wolden wy vt dem lande schicken als 
wy albereit geschreuen dat de erbaren Ixxij Anse stede 
durch ore gesanten sick mochten yn disen thwist legen vnde 
eine gewisse gren^e maken helpen thwisken des heren grot- 
forsten landen vnd des koninges erblanden vp dat man vt 



143 

dem krige tho frede komen moge vnd des grotforsten tome 
gestillet ynde Ae naringe thwisken den Ixxij Ansesteden Ynd 
des heren grotforsten volke moge erholden bliuen 

Dan ssolde des heren grothforsten torn nicht gestillet 
werden oner ^) des koninges stadt vnd lande, segen de kop- 
man des vngelncks sso darat komen kan vnd will kein ende 
Drum werden de heren Burgermeister vnd Radtman der 
Ixxij ouersehischen Stede keinen vlit sparen, dat der ko- 
ninck tho dennenmarken der ock ein Christliker her 
ist sick woU werde tho guder naberschop bewegen la- 
ten, vnd tho einen drechliken frede mit dem keiser aller 
nissen 

Ynd dewile sick de erbaren Ixxij Anze Stede sso woU 
ore kopman aller gude genade vnd erhoringe by dem heren 
grotforsten versehen bidden wy hyrin Iwen radt vnd ant- 
wort welken wy mochten den Steden vnd ein ider synen 
frnnden des handels halben thoschriaen 

Wormit de erbaren Stede vnd wy solkes vm den heren 
Grotforsten verschulden konden wurden de erbaren Stede 
dartho vnd de ersam kopman willich syn vnd woldewy ock 
Iwer genaden hulpe hirin den Ixxij Anzesteden alssoprisen 
dat ere gesanten dat wedder V(Brdenen solden vnd ock wyr 
alletidt Befelen Iwe genade mit disser vnser antwort, da- 
mit de warheit Iw bekant sy, godde, Datum Reuel den 
27 Julij Anno 58. 

Iwer genaden fmnde vnd tho denen willige 
onersehische koplude tho Reuell 

Syraon funflfleutener als eyn Olderman des ouer- 
sehischen dutschen kopmans, Ghristoifer van Te- 
gelen, Tonnies hinricksen, Curdt van Dome, vnd 



1) Ursprunglich tm Cone.: ouer den heren Meister vnd dat lant tho 
iifflant vnd de stadt Eeuell '8ege wy 4^8 vngelackes kein ende. 



144 

frantz grote, wegen der lubescheu. Diderick lilie 

wegen der van CoUen, Tewes huntenberch wegen 

der van Hamborch, Frederick sandtsteden wegen 

der van bremen, 

Datum Reuell vnder gemelten Symon funffleuteners 

vnd frantz groten Ingesiegel: so wyandere alle sempt- 

lick wo vormeldet hirtho gebruken. 

Dem Eddelen vnd Wolgebornen knese peter 
Iwanewitz Gzutscbki, Stadtholder tho Darbte 
vnserem gunstigen gaden fninde 



311. 1558, Juli 27« Reval. — Vollmacht des 
revalschen Raths fQr seine nach Danemark 
abgefertigten Gesandten. 

Cone. Rev. R. A, 

Auf dein Utnschlag: Abescheit so den gesanten einer Emaesteii Bhter- 

schop der lande barrien ynd wirlande, sowol der 
stadt Reual abn de ko M zw werben vperleclit 
Yod mede in beuelcb gescben 

Anno 58 den 27 Jol^j 

Instructio *) Ebedt wo man sicb 

volmacbt mit einander vmrbedet *) 

GredenB *) 

Missiue abn vnsen g bern*) 

If ie Burgermeistere vnd Radtmanne der Stadt Reual Doen 
kunt bokennen vnd botugen opentlich vor alien mennichlich 
mit dessem openen vorsegelden breue, vor vns vnd de gantze 
gemeinheit einer guden stadt Reuall, dat wie beneffenst den 



1) Die Instruction nicht vorhanden, dock wol dieselbe, die bei Schir- 
ren Quell. 11. No. 279, nach einer Copie von Jost Clofs Hand, mit- 
getJieilt ist. 

2) 8. No. 312. 

3) Der Umschlag umfaaste nur noch No. 308 und 309. 



145 

gesanten der lande harrien vnd wirlande ahn den durch- 
Inchtigsten vnd hochgebornen fursten vnd hem Christian 
tho dennemarckenn koninge, vnsern allergnedigsten hern 
Yolmechtich afgeferdiget hebben de Achtbar hoichgelarden 
Erbam vnd weisen heren M Jost Clot Syndicum vnd hern 
Jnen von der hoyen Radtmanne mit hoichstermelter ko Mt 
vnd gantzem reich Dennemarcken vormuge hebbender In- 
struction in dessen vnsen noden handelunge vornemen vnd 
plegen tho laten. bet ock tho entliger vndergeuinge der 
Btadt Benall vnd der lande harrien vnd wirlande vnder de 
ko Mt vnd kronen tho Dennemarcken, vnd wes de gesanten 
obgemelt hir in doen vnd laten werden, Idt gerade tho 
gelucke oder schaden tho gelimp oder vngelimp, das wie 
solckes gelikest onhen voUenkomlich angenamen hebben 
urollen, dat semptlich verantworden vor got vnd aller 
cristenheit, vnd dat den personen vth orher reise vnd han- 
delunge kein vorteil (?) nachrede noch vngelimp sole wedder- 
fharen, Dan wie des se einmodich vp consent der gantzen 
gemeinheit der stadt Reual willen entheuen vertreden vnd 
verantworden wes se ock vnsertwegen vorsegeln, toseggen 
vnd gelauen werden, dat wie dat alles stede vast vnuorbro- 
cken vollenkamen mit line blode vnd gude getrewlich hol- 
den willen Alles sunder geferde Des alles tho merer vr- 
kunde vnd tuchniss der warheit hebbe wie Burgermeistere 
vnd Radt obgemelt von wegen der gantzen gemeinheit einer 
guden Stadt Reuall wetenlich vnser stadt secret segell hir 
vnden ahn hangen laten, gegeuen vnd gescbreuen Ihm mant 
vnd dage oc. dc, 

V<m Jost Clofi' Hand. 



10 



146 



312. 1558, Juli (27.) Reval. — Beglaubigangs- 
schreiben der barrischen und wirlSndischen 
Rfithe und des revalscben Raths fQr ihre nadi 
DSnemark abgeferligien Gesandten. 

Cop. jMVm jR. A.- 
In dor 80: Credeos. 

1/nrchIeachtigster konninck hochgeborner Furst genedigester 
ber vnsere vnderdenige schuldige gehorsame gans i?illige 
vnuordrossene denste sein ewer ko: mt ynsers eassei^ten 
vermugens voran bereit, vnd gezimet vns demnach densel- 
bigcn nicht zuuorhalten wie das wyr wegen der lande har- 
rien vnd wyrlant vnd stadt Reuell aufif vnderdenige zuflucht, 
de deselbigen ie vnd alle wegen zui ewre ko: mt vnd dem 
loblichen rich von alters gehapt yn orem hogesten obligen 
nott vnd beschwer vnd noch haben, vnsere gesanten ahn e 
k mt vnd das lobliohe reich zui dennemarcken als de acht- 
baren vnd Erentfesten auch erbaren Braun wedberch Otto 
Tuue tho vyn Fabian von Tisenhusen den Jungen, M Jost 
Glott Syndicum vnd hern Juen von der hoy Radtman abge- 
ferttigett, Gansses vnderdenigen hogen vlelikens biddens 
ewer ko: mt als ein christener potentat von got vnd der 
natur mit milder gude vnd barmhertzickheit begabet Der- 
selbige woUe den selbigen vnsen gesanten nicht allein ge- 
nedigeste vnd nach itzigef gelegenheit schleonigste audientz 
geben, sunder auch ssie nach angehorten Iren werbungen 
vnd mitgegebener Instruction dergestalt yn genaden yre 
christliche elende doch ehrliche bitt erhoren vnd sich kegen 
de lande tho der harrien vnd wyren auch eine gude stadt 
Reuell alsso yn genaden Ghristlich barmhertzich vnd vetter- 
lich erzeigen Damit wyr benebenst vnd mit disen gesanten 
genedigen wercklichen vnd heilsam^n trost von ewer ko: 



147 

mt [wyr] ersporen vnd befindenmogejiDas selbige wirt der 
almechtige gott, deme cs zui erhaltinge seiner ehren gerei- 
chet, zui errettung veler fromen Christen salicheit vndzuy 
Bteoren vnd weren ewiger denstbarcheit vnd christliches 
blutvorgissens, ewer ko mt vnd alien Christenen potenta- 
ten an der ostsee gelegen selbst wolfart ruhe vnd gedeien 
gereichen vnd ssin wyr ssolchs in aller vnderdenickheit mit 
leib vnd blut aach alien vnsem vermugen, vnsere arme weib 
vnd kint aber mit ehren ynnigen vnd vblichen gebet zuy 
gott zuuorschulden mehr als woll geneiget vnd erpotick, 
welches gott der almechtige richten mack der dem loblichen 
reich vnd vns armen ellenden zui trost hulpe vnd errettung 
lange gesunt fristen vnd erhalten wolle Amen Geschreuen 
bjnnen Reuell vnter vnsem als herman Anreps, Clauss 
Mecks, Tonies Meidcls, Clauss thuue to mart vnd Robbert 
von Rosen auss harrien, Robbert von gilsen, Johan ducker, 
lorens erms vtt wirlant *) Rede vnd volmechtige der Ridder- 
8chop vnd der stadt Reuel gewontliken pitzeren vnd segeln 

Von Jo8t Clofs Hand. 



1) Van anderer Hand mit schwdrzerer Tinte findet iich ad marg.: 
Tnd Lorens Erms der Bidderscbop heuptman 



10* 



148 



313. 1558, Aug. Dorpat. — Furst Peter Schuisky 
an die Qberseeischen Kaufleute zu RevaL 

Cop. Rev, Schwareh, Lade. 
Buck A. foL 45, 

Yoller Zorn erkl&rt er ihre Waaren HQr onnOtlug, den EOnxg Ton B&ae- 
mark ftLr uogeflLhrlich. Beval m6ge sich Tor Schaden hdteo, es werde 
Bofort die ruasiBchen Eriegsleote nnter seinenMaBern sehen; deagleichea 
soUten sich die Uberseeischen Reisl&nfer in Acht nehmen, denen ihr Le- 
ben vergeblich in den eroberten Festen geschenkt sei. Jetzt haben sie 
sich wieder gegen den GroBBftlrsten yerdingt Die BriefBteller h&tten 
jedoch freien Yerkehr mit Dorpat und in den andern rassiBcfaen St&dteo. 

Von gades genaden keiser her vnd grothfurste Iwan Wassi- 
lowitzo aller Russen tho Wolodimer Muschow, Nowgarden 
Cassann, Astrochan, pleschow vnd Tarpt In Lifflant vnd 
veler ander lande eyn groth here, Von den Boiaren vnd 
houetblueden kncse peter Iwanewitz Sutschko vnd van alien 
Boiaren vnd hoaethlueden, tho Reuell den ouersehischen 
koeplueden. Symon funflfleutener, Christoffer van Tegelen, 
Tonnies hinricksen, Cordt van Doren, frantz grote, vth der 
Stadt Lubeck, Diderick Lille van Collenn. Tewes hnnten- 
berch van hamborch, Frederick vth der Stadt Bremen oc. 
haben vns gesant eynen breif mith bofelh der Reuelischen 
lueden, Vnd wy hebben densuluigen briefiF entfangen vnd 
wundert vns Iwe meninge des ouersehischen volckes, darom, 
dat gy Iwe whare In de Mussowischen Stede hebben duere 
Ingesettet, vnd nomen den konigk van Dennemarcken vor 
Iwen heren, wedder vnsen heren Vnd is vns Iwe gudt vn- 
nodich, vnd Iwe here Is vns mith synen huerlingen nicht 
schrecklich vnd wy hebben eynen breflf affgeferdiget an Iw 
mith genaden worden, vmme dat gy kopluede vnsen heren 
nicht schuldich syn, Ouerst dem Reuelschen volcke Barger- 
meister vnd Radtmanne don wy tho weten, dat gy vnsen 
bref nicht achten willenn vnd vnsen worden nicht gelouen, 



149 



Ynd de begnadinge vnses heren nicht bogeren. Ynd vordan 
80 godt gifft dat gy de Muschoweschen kriegesluede vnder 
der Stadt sehen, vnd ohre krigesrustinge. Daramme be- 
dencket Iw vmme den almechtigen godt vnd vnses heren 
Rechtferdicheit. Vnd dat Reuelsche volck mach woU radt- 
slagen dat se keinen affbrock erliden, vnd de huerheren 
Bolen Iw ni^ht helpenn, vnd den ouersehischen verlopenen 
mogen gy vnserentwegenn anseggen de hir gewesen vnd nhu 
Im Lifflandischen lande wedder vnsen heren sick setten, 
vnd de haeser boseten hebben, als ihor Narue, Nienhuss, 
Kirrienpehe, Darbte, dat wy ohr blodt nicht bogeret heb- 
benn, nha ohrer bede, van densuluigen huesseren affgelaten 
Vnd nhu desuluigen huerluede hebben vorgeten ohr leuenth 
so ohnen van vnserem heren gegeuen, vnd boilencken 
nicht den dodt, ock secht men dat se sick wedder vorhueret 
hebbenn tho Reueli wedder vnsen heren vnd so Godt wider 
syne genade gifft, werdt den lueden keine genade wedder- 
£aren, Vnd gy Symon N. mith Iwen Marschoppen (?.: mat- 
schappen) ouersehischen sollen frih tehenn, tho Darbte vnd 
tho anderen vnses herren Stede mher, mith allerlei whare 
hen vnd her kamen vnd reisen vnd desse breff hebbenn de 
Boiaren vnd Woiwoden knese peter Iwanewitze Suskogo, syn 
segell vndergedrucket, geschreuen In Darbte Im Jar 58 
Montes Augusti. 



150 

314. 1558, Aug. 4. Wenden. -^ OM. Wilheliii 
Ffirstenberg an BQrgermeister imd Rath der 
Stadt Reval. 

Orig, Bee. JL A, 

Kr habe schon Schritte vox Abzahlung der ihnen gescholdeten Sanunt 

gelhao, und bittet um einige Gedald. Der Moskowiter schaffe Geschau 

aas Dorpat nach Narva; das soil ten sie ibm abzanebmeQ sachen, da 

sie in der N&he seien. 

In dor bo: donnerdages post Lorentg {Aug, 11.) Anno 58 R. 

Yonn gottes gnadenn wilhelm Farstennbergk Meister 
Teutsches Ordenns zu lifflanndt dc 

Wnsernn gnedigen gruss guBStigen vnd geneigten willen 
zauornn Ersamen vorsichtigenn vnnd wolweisenn lieben ge- 
treuenn, Alss wir dann eurenthalben yndertenigst ersucht 
worden, dass wir zu ablegung vmid widererstattung der Tff- 
genohmenen Summa geldes furderlichst trachtenn vnnd ge- 
denncken wolltenn, Alss soUett Ir each zuuorsehenn habean, 
dass wir zu auflfbringung bemeltes geldes schreitenn ynd 
euch In kurzer zeitt zuuorgnugen gedenckenn, desshalben 
auch bereits In arbeit stehenn, vorsehenn vns aber, wie 
wir dann gnedigklichen begernn, Ir werdett eine kleine 
zeit gedulte tragenn, Das woUen wir hinwiderumb zuaor- 
gleichen nicht vnderlassenn, vnnd alss vnns auch beykumbt 
dass der Musscowiter nach einnehmung der Stadt Derbtt, 
ym dar abe eilich geschutz zu wasser nach der Narue brio- 
gen lassenn, Alss werdett Ir femere kuntschafft darauff zu 
legenn wissenn, vnnd So es Ime abtzunehmen were, werdet 
Ir alss In der negeide gesessenn, eurenn fleiss nicht spa- 
renn, der Musscowiter hadt sich durch etliche an ynns ab- 
gefertigte boten erclerett das er vnsere lande weiter antsu- 
fechten nicht gedacht, derwegen abermalss ynderhandlong 
yorgeschlagenn weiln aber Im In dem ynd andern nicht zu- 



151 . 

uortrauenn Alas werden wir dass vnsere hiegegen nicht vor* 
seamen, diss wir each gnedigklichenn nicht haben wolten 
vorhalten Datum wennden denn virdenn Augustj Anno 
9C. Iviij 

Addr. 



315. 1558, Aug. 7. Wendeh. — OM. Wilhelm 
FOrstenberg an Biirgermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig. Bev. B. A. 

Da die nach mehren Seiten ansgeschickten Boten noch keine Kande 
heinigebracht, wendet er sich an den Rath, wie es um die Stadt stehe; 
Tor dem Winter scheme sie Tor feindlichem Anfall sicher zu sein, und 
die benachbarten M&chte h&tten schnellen Schutz zugesagt. Wenn aaeh 
das russisehe GeschQtz nach Kolk gebracht werde, kOnnten sie sich 

doch des Entsatzes gewftrtigen. 

In dorso: Anno 68 den 14 Angastj R. 

Von gottes genaden Wilhelm Furstenbergk 
Meister Teutschs Ordens zu Lifflandt 

Vnsern gunstigen gruss vnnd genedigen willen znuor, Er- 
same vorsichtige vnnd wolweise liebe getrewe, Wie ess mit 
vnser Statt daselbst Jegen den vheindt allenthalben zuste- 
het, des konnen wir eigentliche kundtschafft nicht haben, 
wiewol wir an dem nichts lassen erwinden, dass wir etzliche 
personen desshalben, vnd sunderlichen einen an den Erent- 
nesten vnsern lieben besondem ChristofFen von Munehausen 
abgefertigt, von wegen dess bewusten schreibens an den 
hem Cumpthurn zur Pernow abgangen, welchs wir zu ab- 
bruch vnserer herligkeit nicht verstehenn, demselben auch 

nach seinen vmbstenden also keinen gelauben zustellen 

# 

woUen, Nhu aber derselb ynser abgesandt vast lang auss 
bleibt, auch von den andern noch zur zeit kein anthwortt 



152 

f 

habenn, So haben wir nicht ynterlassenn magen darch diss 
•chreiben bej each alle gelegenheit zuerkunden, vnnd wol- 
len vns nicht versehenn, dass der yheindt fur dem winter, 
wie wir dann dess anzeig vnnd gelaablich bericht habeOf 
vnser Statt Beuell anfechten, oder belegern werde, weiln 
Ihm der Tatar starck Im Lannde liggen soil, vnd obwol dj 
Bage gehet, dass ehr zu wasser dass geschutz biss auff dj 
Eolckischen gather abzubringenn Inn arbeith, So seindt wir 
von den vmbligenden Potentaten vnnd benachbarten, welchen 
an dess vheindes Tyrannej auch nicht wenig gelegen, statt- 
licher halff, vnnd dieselb mit dem ersten erwartende 
mit welcher vnnd dann auch dieser Lannde eintrechtiger 
zusamensetzung wir mit gott dem Almechtigen, auff denn 
wir vnss widef dess vheindes grosse gerhumbte gewalt 
Oder macht allein verlassenn, Ihnen den vheindt wider- 
umb heimzusuchenn bedacht, vnnd de wir bej euch desa 
gelauben haben, wie wir vnss des genediglichenn versehenn, 
so soUet Ihr nicht zweifeln, dass wir euch auff herdringende 
nohtt, welchs gott der herr genedig abwenden woUe, nit 
verlassen wollen, vnd begern darumb genediglich, Ihr wol- 
ten vnss hierauff alle gelegenheit, vnnd wass Ihr gewisses 
von dess vheindes anschlegen oder vorhabenn wisset, vn- 
seumblichst zuschreiben vnss darnach haben zurichten, 
Darann geschicht vns zu genedigen gefallen Datum wendeo 
den vij Augustj Anno oc. Lviij 

Addr. 



153 



316. 1558, Aug. 7. Abo. — Ilerzog Johann von 
Finland an Bfirgermeister nnd Rath der Stadt 
Reyal. 

Orig. Bev, B, A. 

EmpfieUt seine Gesandten zu guter Aafaahme, and rerweist aaf 
Dr. Frieaner sam Beweis seiner freondlichen Gesinnong. 

In dor so: Anno 68 den 15 Aagustj R. 

Johan van Qottes genaden des Reichs Schweden Erbfurst 

vnnd Hertzug zu Finlandh oc. 

Vnsern ganstigenn gruess vnnd gnedigen willenn zuuorn. 
Ersame Wolweise liebe besonder Wir setzenn in keinen 
zweiffell Ess werden vnsere liebe getrewen vnnd ahn euch 
gesGhickett, nhnmals bey euch ankommen, vnd euch vnsere 
mithabende beuhelich entdeckett haben welchen Ir dan och 
zweiffeis ahn gnugsamenn glauben zustellen werdenn vnnd 
each kegenn sie^Inn allem also ertzeigenn Dass solchs 
zu entlichem ewrem gedei vnnd wolfarung gereichenn moge. 
Ynnd haben derwegenn abermals vnnd zum vberflus solchs 
gantz genegt trew wolmeinentt gemudth so die Eo: Matt: 
zu Schwedenn oc. vnser freundtlichster vielgeliebter Her 
yatter, vnnd wir, Je vnnd alwege zu euch vnnd gemeiner 
Stadtt Reuell getragenn, dem Hochgelartenn ^wrem Medico 
Doct: Mattie Frissnem eroffnett, euch solchs ferner zuer- 
kennen geben, Damitt gutte Nachparschafift wie zuuorn ge- 
schen muge erhaltenn werdenn, welchs zur billigkeitt ahn 
vnnss nichtt mangeln soil. Datum auf vnserm Schloss Abo 
den 7 August] des Lviij Jares 

Denn Ersamenn vnnd Wolweisenn Ynnsern 
liebenn besonndenm Nachtpanm Borgermeisternn 
YDod RadtmannenQ der Stadt ReoaU oc. 



154 



31 Vf 1558, Aug. 12. Aarhuus. -~ Josl Clot and 
Ivo yon der Hoy an BOrgermeister and Rath 
der Stadt RevaL 

Unter vielen Stossenfzem, frommon Wanschen und Ermahnangen fftatteB 
tie Qber ihre Reise Bericht ab. Der EOnig sei in Aalborg, Ton ilmeii 
noch nicht gesprocben, aber von Mancbbaasen und yielen Anderen om- 
geben. Der Comthur von D&naburg sei nocb nicbt eingetroffen, der 
von Reval h&tte seinen eigenen Vortbeil im Auge. Schiffe and Yolk 
w&ren bier zu erlangen, nur darfe man jetzt das Geld nicht sparen. Bitte 
nmBericbte ausderHeimat, damit sie sichnach dem dortigen Stande der 
Dinge zu ricbten vtlssten. Im letzten Angenblicke erfobren sie, dass der 
Gomtbur anlange, aucb ein Bote von Labeck an sie abgesandt sei, nod 

dass der EOnig sie zu sicb bescbieden. 

In doTso: den 23 Seplembria B. 

f nseren grott vnde denst nach allem Termogen beuor £r- 
bare wolwise heren gonnere vnd guden firunde wu ganswe* 
modichlick yns nach Iwer erb w: der guden stadt Beaell 
vnd vnsen armen wiff vnd kindern vorlangett vnd trostlike 
heilsame tidinge tho erfaren bogeren tuget gott ynd vaser 
bedrorede gewetten, vnd mogen demnach Iwen erb w: wjr 
nicht Yorholden dat wy den 3 Augusti tho koppenhagen ko- 
men vnd wedder von dan getogen na der ko : mt : als vnse 
breae yn dem sunde verlaten mitbringen, Nu sy wy hir 
leider den xj Aagusti tho Arhusen yn Jutlant gekomen vnd 
hebben xyj mile vm ten motten durch gans Fune des beltes 
halben, vnd hir nu bescheidt gefonden dat wyr vns enthol- 
den ssoUen alhir bett vns de ko: mt: tidt vnd malstedt er** 
nennenwirt, de tho Alborch xiiij mile von hir sick enthol- 
den deit vnd dar de rikes rede hen bedagett; AberMonnick* 
husen ist thor stunt an syne ko : mt bogert wurden, ock ge- 
togen, wes der leue got vns yn vnser weruingen vor men 
genedigen vorspott geuenwill steit yn synenhenden, deock 



155 _ 

allein redden trosten vnd helpen kan, vndwert yn der nott 
880 wy em vertrwen, dan syn wort kan nicht legen, Von 
dage ist der Bischop von lubeck Andres von barbel hirdurch 
getogen an den koninck Der leue gott verlene gude rede 
Tnde Inde tho der guden stadt vnd landes erreddunge den- 
lick, das alles gereiken moge tho synem prise, tho befor- 
deringe eines gemeinen fredens, erbwinge eines gotseligen 
regiments vnd yor dem Kussen vnd allem vngeluck Amen 
vnd storte (I: store) alle de da krich begeren, vnd erholde 
io syn erffdeil vor den heiden 

Wyr werden durch den konnickliken forerer mit wa- 
genen perden vnd aller notturfft versehen ock yn alien her- 
bergen qwitiret aber kostet leider mehr vnd geit langsa- 
mer fort als wen wyr vp vnsen bniell mochten leuen, Den 
thwisken hir vnd koppenhagen hedde wyr xyj mile mogen 
neger tehen wen wyr gewnst wor der ko: were, ehr ssyne 
rede by sick gehat vnd de belt vns nicht gelettet hedde 
groter Hinge halben, Vnser Compter aber ist tho koppen- 
hagen geblenen wuwoU wy ene hochlick mit bogeret, den- 
cket des synen, des armen landes aber nicht mehr. Got der 
yader aller barmherticheit gene io dat et ym lande noch 
woU tho sta vnde datt vnser genediger her nicht mit Polen 
einen anderen contract dreppe , odder ssunst einen vn- 
drechliken Trede make, darin der guden stadt Reuell ver- 
getten, Dan wyr den hern Compter von Dnnenborch nergent 
vememen, wuwoU wyr vt der sehe vp dem rigischen boden 
ein bott vtgesatt vnd damp bans von elsen an den kreier, 
damp des Compters bore gewesen, got geklaget der ssiinde 
vnd laster der dat gantze lant entgelden mott, vnd darby 
geschreuen ahn de erbaren von lubeck der Compter von 
dnnenborch vns mocht nachgespodet werden vnd sse vns 
ock einen vernnfftigen bystant tho ordenen dissen hendelen 
denlick. Aber wyr vernemen noch nichtes wuwoll der kreier 



156 

• — r -M TH- 

guden wint gehatt, ssowoll ock wy, vnd yn 8 dagen woU 
ouerkomen ist. 

Leuen heren et liggen tho koppenhagen schone wolge- 
rustede scheppe, vnd der genoch vnd hir yn alien Steden 
de sse holden motten, mit geschutte woU versehen, vnd tho 
volcke stunde ock noch radt, sso vel man yn ite kan wat 
gott geuen will,^ ssoU an guder trwer beforderinge nicht 
mangelen, Dan vns nichtes angelegen ssunder der armen 
stadt Reuell wolfart vnd entsettinge syntemall wyr arme 
beide personen woll bedencken konen dat man vnser baser 
wiff kinder nicht verschonen wolde dewile wy affgesant des 
landes halben wen et thom argesten komen solde dat io 
got verbede vnde durch guden indrechtigen wedderstant Iwe 
erb w: sampt der guden gemeinheit yn goddes forchten don 
motte Dan eindracht vnd goddes forcht ist eine starke more 
als Salomon secht, de verlene got Amen, vnde dat man nn 
yn tides nicht sparen moge gelt tho maken woher man kan, 
ehr et gans verloren Dan da her kompt lifflant dises vn- 
geluckes voll. Leuen heren latet vns ockvp lubeckwetten 
wu alle dinge stan, vp den sunt ist et thowitt, darmitwyr 
mogen vns ock by den steden wetten tho richten wes nutte 
vnde denlick syn will dem armen lande, vnd wes vnser g 
here mochte gesynnet syn, Dan wyr mit weemot ssorgen 
vnd forchten sso hoch beladen als wyr nicht mehr mogen, 
got erholde vnd helpe Iwer erb: der guden stadt gemein- 
heit vnd vns vt alle disen noden tho fredeAmen. von dage 
' ist man hir hertoch hanses von holstein syner ankunfit ver- 
moden got verlene alles lifflant tho guden Leuen heren 
holdet Iwe yn got faste kegen des duuels drawe vnd des 
Rnssen anmodinge Dan got ist sterker vnd ein nothelper, 
an vns ssoll nichtes mangelen vnde latet Iw vnse arme wiff 
vnd kinder befolen syn et gehe wo gott will Deme et alles 
will befolen syn tho disser tidt bet wyr wat trostlikers 



157 

nogen schrinen, welkes io got balde verlenen wolle Amen 
ehr de tidt gans verloppet welkes io got gonne, Deme ^vyr 
Iwe erb: mit der guden gemeinheit vnd einen idea don be- 
felen mit wunsch de yn gesuntheit mit freiden vnd thom 
I* freden denliker tidinge balde tho erfrewen darum vrjT ock 
ao de von Inbeck geschreuen von hynnen. Datum Arhusen 
yn Jntlant den xij August! dises Iviijten Jars 

Iwer erb: w willige 

Jost Clot Juo von der hoy 

Gimstige heren vnser schriuen vp lubeck von dem Rigi- 
schen boden hefft tecken gedan Dan thor stunt Jurgen 
holthusen hir ankomen bringet tidinge der Compter von 
Dunenborch von vns sy 3 mile vnde dat de von lubeck 
einen boden an vns affgeferdiget des wy alle ogenblick hir 
verwachten Ock hefft vns disen morgen des ko : Marschalck 
antogen laten wyr thor stunt vns an de ko: mt begeuen 
88olde deme alsso geschehen ist vnd ssoUen knecht vnde 
Schepe ock ouersten tho lubeck syn, sso nimpt der ko: ock 
yn bestellinge ahn alle* knecht sso thobekomen. got verlen^e 
wjr yn kort beteren boscheidt nach schriuen mogen 

Bon erbaren Torsiclitigen vnd wisen 
Wen Borgermeisteren vnd Radtmannen 
der Btadt ReaeU'Tnseren ganstigen heren 
Tod geleneden oldesten. 

Der ganze Brief von Jost Cloft Hand. 



158 



318. 1558, Aug. 21. Reval. — Rathe und Bitter- 
schaft der Lande Ilarrien und Wiriand an 
den OM. 

Cop. Rev, 2*. A. 
VeraDtworlen sich gegen crhobcne AnschaldigangeiL 

11 ochwirdigister grothmechtigister Furst gnedigister her 
eur f g sein vnsser bereithwillige vnderdcnige denst Idcr 
tidt beuoren, gnedigster furst vnde her eur f g schriuen 
datired wenden dinxdages nach assumption maryen (Aitg. 16.) 
hebben wy dags vor dato emfangen, vnderdenigst vornameii 
wo dat e f g tho etlichen mallen ahn vnss geschreaen 
ouerst e f g luith anthworden vnderdengist nicht suidea 
bericht haben, woruni wy vnderdengist e f g nicht konnen 
vorhalten dath wy von e f g nicht mher dan ehn schriaen 
by e f g Jungen swarthoff erlangt hebben dathsuluige ock 
by berurten Jungen slunigist vnderdengist beanthworth, wo 
cur f g ock gnediglich tho vornemen habt In wath bedruck 
vnde Jamer wy leyder sein, ock vnsser houe vnde guder 
lande vnde ludc ganss tho nicht gemacht ist. derweggen wir 
keins buren mer mechtich der vnss vp ehn halue mile, vil- 
weyniger etliche dage reysse machte hantrejchung, dann also 
dath vnss tho Itziger tidt e f g tho ross tho folgende vn- 
ssers geringen vormogens veil vnmogelicher alse de heren 
gebedige, so leyder ere gebede lande vnde lude vmsetten 
vnde vmfrunden. Dar wy ouerst dem vyent vp der nahet 
affbruck donn konnen, soil ahn vnssern vormogen nicht 
erwynden, ock dem nach vp duss e f g schriuen tho vor- 
stendigen wie sich e f g guts tho vnss versen sollen vnder 
ehnander e f g ock allerley ahngelangt vnde dem suluigen 
so keinen gelouen stellen. So dan ener wir vnde wust, dath 
wy de dage vnsses leuends wedder die billicheit gehandelt 
hedden, dath wy nicht konnen eift Wetten mith eren tho 



159 

Toranthworden, den suluigen wolden wyr vnss gerne von e 
f g vorstendigen lassen. den ahn ram haben wyr so gehan- 
delt vnde wolden noch vngerne anders handelen als wy 
dath vor keiser vnde koninck vnde der ganssen welt wollen 
bekanth sein. bidden darumb e f g vnss den suluigen uicht 
tho vorbirgen. was dan moglich the aufifgang dusser armen 
lande mith lib vnde guth nach vnsserm hogsten vormogen 
woIIen wyr vnss gerne nach gebor mith fliss halten de wyr 
kinnith ear f g dem almechtigen tho gluck seliger victorien 
vnde lanckwerig In gesuntheit tho behutten vnderdefaigen 
beuellen datum reuell den 21 augustj Ao Iviij 

e. h. f. g. 

vnderdenige retc vnde ritterschop der 
lande haryen vnde wyrlanth 



319. 1558, Aug. 25. Weissensteln. — - Vogt zu 
Jerwen an BOrgeraieister und Rath der Stadt 
Reval. 

Orig. Rev. R. A, 

Yersichenuig, dass er za wiederholten Malen den CM. gebeten, der Stadt 

die geliehenen 16,000 Thaler za erstatten, woran ibm selbst Yiel gelegen 

•ei, da der Feind in diesem Jahre all sein Eorn, auf welches er sich 

verlassen, yerbrannt habe. 

f nsem gantz fruntligen gruith vnd wes wy vehle mehr 
lenes vnd gades thodoende vormogen stedes bcuorn, Erbarn 
vorsichtigen vnd Wolweisen besundern guden frunde, Iwer 
w : brief betreflfende die sosteyen dusent daler {: wiewoll 
dort in orer w: brief vormeldet steit, alse scholden wy 
17000 daler entfaugen hebben, efte sich der schriuer in 
dem vorsehn, ist vns vnbewust, denne wy hebben nicht mehr 
alse 16000 daler entfangen, ock worth vnse schultbrief nicht 
mehr mit brengen:) hebben wy entfangen vnd den Inhalt 



160 

allenthaluen lesende vorstanden, Weten darup frantUgen 
nicht thouorhalten, dat wy erkennes Gott gantz vngerne vor- 
nahmen, dat oren w: vnd der Stadt Reuall sodan gelt vor- 
langest nicht wedderumb erstadett, Wes bessanher darahn 
vorhinilert, ist vns vnbewust, hebben derhaluen nicht tho 
einem, besundern vehle mahle ahn vnsern gnedigen herm 
vnd Ouersten schrift, ock muntligen gelangen laten, dat 
Iwen w: sodan gelt muchte wedder vorgenogett vnd vnse 
vorschriuinge gefryet werden, Denne vns (:wie ore w: by 
sich thoermetenn :) In Itzigen vorstaenden noden, vnd son- 
derlich weiln vns van denn vienden dit Jar all vnse kome, 
daj negest Gott dem Almechtigen vnser trost ihogewesen, 
vorbrant vnd tho nichte gemackett, nicht weinich darahn 
gelegen, Hebben derhaluen ock noch thorn anerflote ahn 
hochgemelten Vnsern gnedigen hern vnd Ouersten ge* 
schreuen vnd gebeden, ore H: F: G: Iwe w: vnd die Stadt 
Beuall des gerurten geldes haluen thofreden stellen wol- 
den, Sint der trostligen thovorsicht ore H:. F: G: so vehle 
Immer mogelich Jegen Iwe w: vnd der Stadt Reuall In 
gnaden sich ertzeigen werden, Welchs alles wy Iwen w: 
In Antwort fruntlich nicht geweten thouorhalten, oren w: 
ahngeneme[ne] wilferung thoertz^igen sintwy Ider tidt tho- 
doende erbodich, Beuehln dieselbe hirmit Gott dem Al- 
mechtigen tho langer Hues gesuntheit vnd gluckseliger wol- 
farth, Datum Wittenstein den 25 Augustj Anno dc Iviij 

Vogt tho Jeruen 
Deutzschs Ordens, 

Addr. 



161 

320. 1558, Aug. 28. Abo. — Herzog Johann von 
FiDland an Burgermeister und Rath der Stadt 
Reval. 

Orig. Rev. R. A. 

Beschwerde aber die von revalschen Ausliegem aaf seinem Gebiete trotz 

wieilerholten Verbots TeiUbten Beraabangen der Rassen. Verbot, sein 

Gebiet flberhaapt zu betreten. Rttckfordemng des geraubten Gates. 

In dorso: den 10 Septembris Ao 58 R. 

Der hertzoch hat verhoffet weill baschman vnd Zimmerman einmal ores 

ferbrechens halben loss gelassen, sie ssolten henfaro sichko: mt: strome 

entbalten, nn gescbehe es dacbjich, bittet ssie Im waren vm der geno- 

menen gater Restitotion damit die Russen beiridiget werden. 

Johann van Gottes genadenn des Reichs Schweden 
Erbfurst, vnnd Hertzogk zu Finnlanndt oc 

f nnsernn genegtenn willenn zuuornn Ersame Wolweise 
Nachtpamn, Wier setzenn ihnn keinenn zweyffell, Euch sey 
gnth wissenn, welcher gestaldt wier hierbefornn, wegenn 
Godtschalg zimmennans vnnd Bartolt Buschmans, so den 
Renssenn au£F Eoniglicher Maiestat zu Schwedenn dc. vnn- 
sers freundtlichsten vielgeliebtenn Herrenn Vatters, vnnd 
vnnsern begrentzungenn vnnd Stromenn vngeborlicher weisse 
beschedigt, ahnn euch geschriebenn habenn, Nu hetten wir 
vnns wol versehenn gehat, Dieweill sie ihrer verstrickung 
gnedigst erlassenn, sie soltenn nicht so vndanckbar gewe- 
senn, vnnd auss vnbefugtem furnemhenn von stundt ahn 
auff hochgedachter konigl: Mattr.oc. vnsers vielgeliebtenn 
hernn Vatters vnnd vnsernn Boddenn ahnn die Reussenn 
sampt die vnnsernn mit solchenu vnbillichenn angriffenn 
gesetzet habenn, So kommen wier doch fernner aus guttem 
warenn bericht ihnn gewisse erfarung, das solchs vber vnn- 
sernn zulass fast auff vnsern Stromenn vnnd Gebittenn noch 
vnablessig geschehenn soil, Derohalber wier offtmals (: vnnd 
nicht ohne sondernn vnsernn verdruss:) vam Reussenn kla- 

11 



162 

gennde ersucht werdenn oc. Weilenn wier aber each, Tiiiid 
den ewrenn, auff vielhochgedachten Konigl: Matt: oc Timd 
vnserer herligkeit benirte Reussenn zubeschedigenn nicht 
zugelassenn, Als begerenn wier derowegenn nachmals ynnd 
zum vberflus, das ihr die ewren ernstlich ennanet vnnd 
dohinn haltett, das sie sich gemelter Strome vnnd gebitte 
solcher gestaldt ohne mittell hinfiirter gennsslich ennthal- 
tenn, Auch das genummen gutt vns ohn einigenn mangell 
vnnd vnuortzuglich wieder zustellenn, Domit wier sie be- 
friedigenn lassen, vnnd fernner desshalbenn viel beschwer- 
lich klagenns vberhabenn seinn, vnd vnns des nicht zube- 
schwerenn habenn, vnnd zu anderem einsehenn vervrsacht 
werdenn mogenn. Worauff wier vann euch einn anthwordt 
wollen gewarten. Datum Au£f vnnserm Schloss Abo den 
28. Aagusti Anno oc. 58. 

Addr. 



321* 1558, Aug. 28. Aalborg. — Die revalscheB 
Gesandten in DSnemark an BOrgermeister imd 
Rath der Stadt Reval. 

Orig. Bev. E> A. 

Bericht aber den Verlauf der Verhandlongen wegen der Subjection. Die 
Antwort des KOnigs ist erfolgt. Subjection Estlands wird Terlangt; m- 
dem dem OM. for die abrigen Lande Hflfe rersprochen. Wiewol sie 
gemessene Instruction h&tten, erfordere es ihre £bre, sich nicht leicfat- 
fertigzu erkl&ren. Von zwei Seiten dr&nge die eidiiche Yerpflichtniig 
und der Russe. Gesandte von Labeck, Hamburg und Rostock seien aa- 
gekommen, doch ohne Bescheid ftlr sie; ihre (der Revalschen) Anwesen- 
hdt scheine denen unlieb zu sein. Sehnsucht nacb guter Nachricht 

aus der Heimath. 

In dor so: den 23 Septembris R 

V nseren grott vnd denst beuor Erbare wolwise heren gon- 
nere vnd guden frunde. sso als vns der leue got mit ge- 



168 

tmitheit thorn deile an de ko : mt: verholpen aber ock yele 
der viisereii mit kranckheit befallen, Alsso woUen wyr tho 
got von hemmell hoppen Iwe erb w : sampt der gaden stadt 
Beaell vnd alien ynwoneren werde yn disse stunde nicht 
allein mit gesuntheit ssunder ock vor widerem ouerfall vnd 
belegeringe des russen [werde] bewaret syn, welkes io got 
allcr yederlikest verlenen woll Amen Wyr mogen Iwen wis- 
heiden nicht bergen dat wy den 15 augusti tho Alborch 
kbmen vnd dar den hem Compter tho dunenborch Frans 
von Stiten Michel bruno vor vns gefunden. syn semptlick 
wider von hir nach worgarde einem Jachthusse nicht wit 
vom schagen den xj (sic!) an de ko : mt. geforet wurden, de mit 
lines schwackheit fast beladen, aber got lob wat thor be- 
teringe geneget, Darselbst het man vns gehoret vnd nach 
geendigeder maltidt thor antwort werden laten dat man 
vnser bidde einer protectur halben yn gemein vp lifflant 
verstanden, Daronder mit gemeinet dat hertochdom esto- 
nien, dat albereit erblicher gerechtickheit halben der kron 
dennemarken tho stunde, sso damp richtige ercleringe ge- 
schehn, wolt man sich auff das ander vernemen lassen vnd 
wnwoll (I: wurde) der handell yn bedenck gestellet bet kegen Al- 
borch dar der koninck den 27 angekomen vnd nach vorigen han- 
delingen, de yn seyner mt. abwesen wyr mit den retten sso 
dar tho veror dene t geplogen, entlick by disser antwort ge- 
bleuen, ob woll orer mt bedencklick den mechtigen vient 
vp den hals tho laden mit dem ehr ock wegen des konnick- 
ricks Norwegen dor mit ehr gemstet in frede sete, Dennoch 
sso were syn mt geneget, de Jenigen sso ym hertochdom 
Eistonien wonen vnd ie vnd allewege nach dem rick geho- 
ret vnd sick ock nummer dar von vnder dat konnigkrik 
gewendet, wenner sse erynnert wurden der dnren ve(r)plich- 
tinge des ordens vnd gantzer lantschafft de alhir enthalten, 
Dat de erbliche gerechtickheit numer vom rike denenmar- 

11* 



164 

I 

ken ssolden gewendet warden, ssunst were man anderer 
, contracte woli gestendich, Dat ore mt de yn synen schats 
nemen vnd ock entlick thorn frede beforderen wolle, So 
dorby vnd beneben ore mt vnserem g heren wat the wiilen 
don konde yn den suluigen hendelen, wdlden ore mt gera 
don, wenner ock ore mt vorstendiget wu der orde den 
schutz begerete vor de ouerige lande ynd wes man dar 
kegen thodonde geneiget, wolden sick ore mt wider drup 
vernemen laten. wu wolI nu gunstige heren disse antwert 
fast hart vnd dem heren Compter ssowoU vns bekummer- 
nisse maket befinde wyr doch dusse vnser Instruction fast 
gemete, hat vns aber thor ehren bet daher nicht ange* 
standen lichtferdich vnss tho ercleren wuwoU wyr vnseren 
befell dem heren Compter geoppenbaret, Wu wyr nu mit 
den hendelen wider faren werden will de tidt geuen, wyr 
segen aber woll gerne dat man vnsers g h ssowoll gantzen 
ordens sick einmodich annemen mochte als vnser allein 
Dan nicht heimlick ssunder oppentlick von velen vermercket 
wirt dat man mit schepen volcke vnde reteren lifllant ent- 
setten will, wu aber de beforderinge thom freden thogan 
ssoU moge wy gewar werden, vns allein dringet an einem 
vnser eidt, am anderen de nott des russen, daher bedenck- 
lick etwas afftoschlan vnd ock ynthogan, Doch lencket die 
nott stall vnd isen. hir synt ock yn vnsen affwesen ankomen 
von lubeck her paulwib bekint, her bartol omeus Tynappell, 
Nicolaus wulff, von hamborch M Martinus secretarius vnd 
einer von Ro^tock Aber von vnser nott keinen befelch den 
wyr sporen, ssunder dat man et nicht altho gem sehet dat 
man hir ist. Dat gunstige heren hebbe wy Iwer erb w: 
vnd einer guden gemeinheit der stadt Beuell thom troste 
kegen den vient nicht mogen bergen, heppen de hendeli 
disse weken hir tho schlichtende vnd sso gott will, beter 
bescheidt nach tho schriuende, Aber vns verlanget ouer 



165 

aile maten nach guder tidinge von Iwen erbaren wisheiden 
VDd vnseren armen wiff vnd kinderen Der leue got woUe 
YDS Iwe erb: w: de gemeinheit vnd alle mit frede gesunt- 
heit einicheit vnd allem guden beth the vnser wedderkunfft 
▼nd ock ewich erholden Amen vnd weren vnd sturen des 
Tyrannen mort vnd verfolgnnge Amen Datum Alborcb den 
xxviijten Augusti discs Iviijten Jars 

Iwer erb w: denstwillige bedrouede nu 
thor tidt gesanten In dencmarken 

Den erbaren Torsichtigen Ynd wolwisen heren Borgermeisteren 
tnd Radtmannen der stadt Reaell yn lifflant vnsem heren vnd 
geleoeden oldoflten tho handen. 

Jost Clofs Autograph. 



322. 1558, Sept. 3. Wenden. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an Biirgermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig. Bev. R. A. 

Varlangt ra seinem bevorBtelienden Zuge gegen den Feind alles in der 
Stadt befindliche EriegsYolk, und Zofuhr Proviants. 

In dorso: Anno 58 den 8 Septembris B 

Von Gottes genaden Wilhelm Meister Teutsches 

Ordenus zu Lyflflanth, 
f nnsern gunstigen grus, genedigen vnd zugeneigtten willen 
ZQuom, Ersame Vorsichtige, vnnd Wolweisse, liebe getrewe, 
Wess wir allenthalbenn Euch sampt vnnd Sonnderlich, durch 
Ewre Jungst abgesannthenn, zuentbiethen lassenn, habenn 
Ir Euch ohne Vnnse weitere erlnnernus genugsam zube- 
richtenn, Nuhn mogen wir abermals genediger meihnung 
nicht verhalten, wie wir eigentliche vnnd grundtliche nach- 
richtnus, wie Itziger zeitt, gar sunderlich vortheil ahn Vnn- 



m 

serm feinde habenn kohnnen, Derwegen entschloBsenn, aller- 
erst mit Blatter vnnd knecbten, von bier dem feind vnnder 
Augen, wo Er aucb Anzutreffen, zuuerrucken Der Allmecb- 
tige Gott wolle Vnns vetterlicb beistehn, als wir aber VniiBer 
bestelltes kriegsvolck nocb nicbt albekommen, wollen wir 
Vnns gentzlicb verhoffenn, wie wir Aucb biemit gnediglicb 
begebren, wenn wir Vnnser annder scbreiben abn Euch ge- 
lanngen lassen, Ir alle kriegsleutb, so sicb Jetzondt in der 
Stadt Reaball entbaltenn, Vnns anf angemelthe ortber zn- 
fertigen, damit dem feinde desto stattlicber zubegegnen, 
wenn wir Vnns aucb von bier, Gott belffende, erbeben, 1st 
Vnnser genedigs begebren In der Stadt die verschaffnus 
zutbuen, Damit Vnns vnnd Vnnserm kriegsvolck allerlei 
notturftige, vor zimlicben billicben Pfenningk, zugefuhret 
werdenn, So tbiin Ir wess Cbrist vnnd billich Vnns aacfa 
zu Sonnderm gefallen Gott beuoblen, datum Wenden den 
iij Septembris Anno Lviij 

Addr. 



^23. 1558, Sept. 4. FeUin. — Albrecht von Bre- 
denbach Hauscomthur, Reinhold von Hugenpot 
Cumpan, und Joachim Plate Hauptmann 2u 
Feilin, an Bttrgermeister und Rath der Stadt 
Reval. 

Orig, Bev. B. A. 

Furbitte fttr ihren in der Stadt gefftngen gehaltenen Knecht am Ver- 
zGgerusg der Execution, bis der CM. und Coa^JQtor sich selbst verwendet 

h&tten. 

In dor 80: Anno 58 den 6 Septembris (R). 

Wnserenn fruntlicbenn grotb, vnnd wes wie sns vele mehr 
leaes vnnd gudes tbodoennde vermogenn bouomn, Erbaren 



1 67 

yorsichtigenn vnnd wolwisenn, gunstigen herenn vnd tho- 
aorsichtigenn Frunde, Wye werdenn Inn dato geloffwerigenn 
borichteth, dath eyner myth namen Claes Ecken, denn me 
Inn geschefftenn neffen anderen des hochw. Fursten vnsers 
genedigenn herenn denere genn Reuell vonn henne affge- 
fertigt, tho vngefalle vnnd schadenn aldar gekamen is, enen 
vann Juwen Erbaren wisheiden denerenn ersteckken, vnnd 
wnewoll ehr auer die mate bauen dissenn van etlichenn 
anderenn Im seluigenn rumor mercklichenn thor noth: vnnd 
iegenwer gednmgen, ock suluigest swerlich verwundetb vnnd 
enthlichenn Inn die Isserenn geschlagenn is. Drengeth 
dennoch dath Begimente darup denn armen knecht vam 
leuende thom dode brengenn tholatenn oc. Nu hebben sich 
L e. w. als die genochsame rechtes verstendigetin vngetwi- 
aelth thoerlnneren, dath bewisliche nothwer erhe sunderliche 
besehuttonge vnnd befriunge Im rechten hefft, vnnd dath 
eynem reisigenn manne thor iegenwere keyne steckke ver- 
badenn synn, des er dann Jo billich geneten, vnnd so vele 
mochlich' verschoneth sin solde, Derhaluen gelangeth ann 
I. e. w. sowoll alse dath gantze Regiment, des ouersten wie 
vnbekant, vnnser gantz frantliche bede I. e. w. woldenn 
eyne vorbede vor denn armen knecht doenn, dath er nycht 
also plotzlichenn mochte verrichteth, sunder gnedichlichen 
vpgeholdenn vnnd verschoneth werdenn, so lange beyde 
vnsere genedige herren, Meister vnnd Co^diutor tho Lyff- 
lande, dar ane wie die sake schrifftlichen hebbenn gelangen 
latenn, e. f. g. schrifftliche vorbede daruor doenn mochtenn. 
Dath seluige sin wie Im glickenn vnnd vele groterenn 
vmb L e. w« thouorschuldenn genegeth, vnnd doenn die- 
selnigen L e. w. hyrmede deine Almechtigen tho langer 
Hues gesuntheit vnnd ewiger wolfarth beuelenn. Da- 
tum Vellyn am Sundage na Egidij Anno Lviij myth 



168 

wedderwachtung bie dissem bowisere, euer fruntUchenii 
aptwordth 

Albrecht van bredenbach haiskamptnr 
Reinolth van hugenpot Campaen D. 0. 
Jochim plate houetman tho Yellyn. 

Addr. 



324. 1556, Sept 10. Wiborg. — Barthold Busch- 
mann sammt seinen Mitgesellen an BCirger- 
meister und Bath der Stadt Beval. 

Orig, Beo. R. A, 

Wegen der Wegnahme eines russischen ScbifTs in schwedische Gefangen- 
Bchaft gerathen, bitten sie um Verwendong for ihre Freilasanng. 

V nssen gantz willigen vnde steden vnderdanigenn denst na 
vnsser aller annen gesellen vormoge alle tidt beuoren Er- 
baren wollwissen grotgunstigen heren vnde guden &ande. 
Wo L E. W. wol bewust Is, nach deme wi vorgangenn alsse 
den 8 augustus mit einer Jacht sampt I E W geschatte van 
xeuell sindt aff geffardigctt, dar vp vnsse houetman bartelt 
bussman was, an dem alder erffindt dem mosschowiter oboe 
tho beschedigen vnsser bestellinge na tho water offte lande 
wor men dem ertz ffiendt mochte aflfbrocke don, vnde alsse 
tho reuell thidinge was, wo de muschowiter gesinnet sin 
groff geschutte van der name vp loddien na Reuell tho 
schipenn, hebbe wi dat suluige vorwater etlicke dage ge* 
holden vnde dar vp gewachtett. de wile wi ouerst In der 
See van etlicken Sweden erfforen de van der name quemen, 
wo n^Ht dem geschutte nichtes vorhanden ¥{as Sin wi von 
dar \ « hoglandt gelopen des willens van dar na der Nuyn 

»■ 



169 ' 

tho lopen vnde de wile alss wi van beg landt aff lepen 
des willens wo vorgemelt na de naye tho segelen vnde sick 
ein groth storm vnde vnwedder erhauen, sint wi alhir dorch 
gades weder vnde windt an ffinlant vp k M Strom tho Swe- 
den an gekamen In elm haue 9 mile van wiborch vnde de 
wile wi vns dar twe dage ^erholden Sindt wi ersten gewar 
worden dat de vidttallie Is knap geworden, hebbe wi aldar 
van den buren rogge gekoflft vnde brodt backen laten vnde 
wes vns sus nodich was, hebbe wi van den buren gekofft 
Yndc dnbbelt betalet, vp dat k M tho Sweden Syn ffolck 
Tp vns neine klage hebben konnen, Middeler tidt Is vns 
vorkunsehopett von den buren, dat dar scholden Russen 
Torhanden sin vp der anderen side Jegen vns ouer dar wi 
legen Szo hefft Bartelt bussman etlike van vnsser midt- 
gesellen tho sick gename vnde mit einem Bate dar hen ge- 
ffarenn vnde alsse si dar sin hen gekamen, hebben sse einn 
russcke loddige vor sick geffundenn vnde dar neine russen 
vppeweren, hebbe sie de loddigen genamen vnde sin dar- 
midt strackes na der See gelopen vnde hebben gerne vnssem 
ffiende wolden aflfbrocke don vnsser bestellinge na. midler 
tidt sin van k M tho Sweden 3 Jachte thon ordel vth ge- 
mstet an vns gekamen vnd vns beringett dat wi vns ohnne 
hebben geifangen gegeuen vnde hebben vns hir tho wiborch 
In gefforet vnde vns In gelecht vnde sin strackes na der 
loddigen gelopen vnde hebben de wedder hir her gebrocht 
^de den russen wedder gegeuen vnde Szo heflft de houet- 
man klawes kirsteren breue an k M geschreuen vnssent 
haluen dat wi hir sin, dar he denne noch nein andtwordt 
vp gekregen hefft Szo hebbe wi ock sampt bartelt Bussman 
den suluigen dach -alsse wi hir sin gekamen Jacob .rot- 
hussen na der nien stadt aff geffardiget mit breuen' an I 
E W vnde hedden vns vorhapet, he van dar scholde V' vor- 
hindert strackes na reuel gesegelt sin dar he denii. van 



170 

Tor gemelten klawes kirsten ein passport vppe hadde. ouerst 
Jacop grothussen Is hir wedder gekamen vode secht tns 
dat de ffaget tor nien stadt ohme de breue genamen hefft 
vnde k M thogescbickett vnde dat dar nimandt wartb na 
Reuel gelaten. wes solckes bedadet macb godt weten Szo 
hebbe wi noch «hemelicken dussen breff an I E W geschreuea 
vnde wolden I E W gantz denstlicken gebeden hebben, gi 
wolden doch vnsser armen gesellen nodt beter behartzigen 
vnde bedencken alsse wi se Iw tho schriuen konnen vnde 
doch Eine vorscbrifft vor vns schriuen an k M tho Sweden 
Sampt sinen Sons vnde an den gestrengen klawes kirsteren 
slotzffaget hir to wiborch vp dat wi doch mochten wedder 
van hirkamen, wente vns Idt sso ledt an sen, dath hirSer 
ein lange geffenckenisse mit vns vth werden wardt, Szo I 
E W vor vns nicht Schriuen, vnde moten hir vp vnssen 
egen budel teren welckes wi sso nicht lange konnen hoi- 
den, got moge It beterenn, wo LEW Solckes thorn dele 
wol gedencken konnenn. willen der haluen I £ W gantz 
denstlicken gebeden hebben, willen Iw doch der mage vn- 
sserenthaluen annemen vnde vor vns schriuen, so vorhape 
wi vns dat wi wol van hir kamen Solckes sin wi vmme 
I E W na vnssem schamelen vormoge alreidt vmme I £ W 
tho vordennen vnde wille I £ W hir mede gade dem al- 
mechtigenn lange gesundt vnde salich beffalen hebben ge- 
schreuen tho wiborch den 10 September Ao 58 

Bartelt Bussman Sampt 
Sinen midtgesellen 
I E W W D a tt 

DEnn Erbaren vorsichtigenn wolwisBOn heren Borgemeiflteren 
vnde Radtmanen der Stadt Reaell Tnsseren Inbesanderen gun- 
stigen heren vnde ffrimde tho egen handen denstlicken 



171 



326« 1558, Sept. 11. Aarhuus. — Die revalscben 
Gesandten in Dfinemark an Bflrgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

Orig. Rev, JB. A. 

Die Ueberbringer wtbrden beriehteo, wie sie bis zum 8. September h&tten 
•of den Abscfaied varten mOssen, den sie andere vermuthet. Da eine 
Kriegsmacht eUig nicht anfEubringen sei, woUe man zavor eine Gesandt- 
schaft an den Moskowiter senden; die mOge man so gat aufnehmen, wie 
sie selbst bevirtbet seien. Man babe ihnen das Versprecben gegeben, 
nadi den dorch die Gesandtscbaft eingezogenen Erkondigungen die Lande 
keinen&lls za verlassen. Darum b&ten sie um b&ufigere Briefe; seit 
ihrer Ankonft b&tten sie erst einen erhalten. Durcb mancherlei Ge- 
rQdite seien sie in grosse Traner versetzt. Ansser der Gesandtschaft 
werde aach Creld zur Anwerbong von Manniscbaft gesammelt. Aus LQbeck 
wollen sie fiber den Fortgang bericbten. Den Boten des OM. seien sie 
jflr ibre BemOhungen Dank scbuldig. Trotzdem babe der EOnig sich 
idckt zor dauernden Besetznng des Doms yersteben wollen, der OM. werde 
die dort Yorhandenen Knecbte und das Hans wieder in seinen Eid 
nehmen, da man Tor Eintreffen der Gesandtscbaft von bier aus nicbts 
daze tbun werde. Das mflsse ganz beimlich gescbeben, damit der Russe 
nieht glanbe, der Ednig babe seine Hand abgezogen. 

In dorso: den ersten Nouembris anno 58. 

f nser gesuntheit mit aller mogliken denste erbedinge beuor 
Erbare grotgonstige heren mit wat weemode wyr yn denne- 
marken bet den j9 (I: 8) septembris ane grumtliken afif- 
Scheldt ypgeholden warden, vnd bouen thouorsicht dennoch 
den affscheidt nemen motten, den wy na langen geplogenen 
Ynd thorn ende geschlotenen hendelen nummer vormoden 
hedden syn ssoUen, werden allenthalben toger disses de 
aehtbaren Bruin wedberch vnd Otto Tnue Iwe erb gunsten 
als de rede der Ridderschop vnd der stadt wetten- fruntlick 
tho bericbten, Wy motten bekennen dat des propheten wort 
disses orts ock woU war were dat man nicht vortrwen ssoll 
setten vp forsten vnd menschen kinder an denen kein heill 
ist Doch wenner man yn tides den sott decken dedde , vnd 



172 

dat far ym anfange leschede, were dem yerdnmckenen kinde 
vnd grotem schaden gehalpen, Nu aber befindet man de 
gelegenheit Dutscher (sic!) Nation alsso dat de macht yn 
ile vnde tho dosser vngelegenen tidt sso ilsam nicht will 
ypgebracht syn welke allentbalben denlick. Idocb wert man 
den landen vnd ssunderlick vnserem orde tho trost vnd 
gude wegen der erbliken gerechtickheit eine stadtlike Le- 
gation an den Muscowiter senden thorn austant odder firie- 
den welke tho Reuell ankomen wirt tho schepe, desnluige 
botschaft wirt man dar thor ehren plegen vnd mit guder 
herberge vorsehen laten als vns hir geschehen vnd (se) la- 
ten kometi an vnseren g: h:. Got der almechtige gebe dat 
nicht allein de botschaft woll angenomen ssunder tho synem 
prise vnd der armen lande vnde stadt besten sse moge 
frede schaffen, Wenner man sick by der botschafft des 
Sussen gemotes erkundiget ock der lande gelegenheit be* 
sichtiget wu et nu yu lifflant vnd vm de stadt Reael ste,. 
Deit man vns de vertrostinge dat man vns nicht verlaten 
will Sunder dencken vnd trachten wo de lande mogen er- 
holden bliuen. Dan leuen hereu disses ordes de lude sehr 
vor den kop gestoten dat wy nie werle tidinge vt Reuell 
erlanget, ssunder einen breff den 5 augusti baldt nach vn« 
serm aiftoge datiret, vnd leider mehr fioch merich gekomen 
dat de stadt Reuel verloren als erholden Wu darouer wyr 

K 

trane dach vnd nacht gegeten vnd dannoch vns beter hol- 
den motten als vns gewesen, tuge der leue gott vnd vele 
frome lude de et gesehen, Et wert aber ock bouen de bot- 
schaft von hie gelt tho wege brocht damit volck yns landt 
tho sterckende gemaket, Drum man nu den handell got mot 
befelen bet wyr gehn lubeck komen von dar wyr des han- 
dels alien bericht vnd wu wyr dar faren willen berichten 
Wyr konen ock sampt den landen harrien vnd wirlant sampt 
der stadt numehr godde tho vullen dancken dat vnsers g b 



173 

gesanten hir gewesen Dan wu romlick sick de by den hen* 
delen den landen tho trost ertoget vnd de ock ore vnuor- 
mogen angemercket, de erreddinge hochlick begeret sso woll 
als wyr, werden de gesanten tugen, vnd da wy nu thor tidt 
oicht mehr als de botschafft von hynnen hebben wetten 
tho bekomen, hebbe wy ock nichtes wider vns verholden 
konen vnd vns von vnserm g b begeuen woUen ehr wy^ se- 
hen wes de botschaft vtrichten kan Dan ssunst wyr ahn 
beiden yn schaden vnd schanden gesetten, dar vns io got 
vor behote vnd knmpt man tho der tidt fro genoch, wen 
man sieht ob de botschaft vor den ort wat erholden kan 
mehr als vor den orden vnd andere orde, Vnd wu woll wyr 
gem gesehen ock flitick gebeden der her Compter ssowoll 
wyr anderen dat de besettinge des buses Beuell nu noch 
sso mocht erholden wurden syn, bet man gesehen wu man 
mit dem Russen gefaren, Dewile aber doran de ko Mt bo« 
schwer gehapt, ist verlaten dat vnser g her dat kriges volck 
wirt wedder yn synen eidt nemen laten sampt dem huse 
Dewile aber darby gude bescheidenheit will gebruket syn 
als dat mith vnserem g h gehandelt dat ssolkes nicht ver- 
lutbaret werde vmb des russen willen ock veler vntruwer 
lude dar for man sick nicht wachten kan, de dan tho geliek 
meynei^ ssolden dat de ko : mt. de bant thogelike a£fgeto- 
gen, steit mit den houetluden allein tho handelen vnd de 
knechte yn einen eidt tho bringen dem heren der sse be- 
ssolden wil, dan von hir wert man des nicht don ehr de 
hendell durch de botschaft versocht. Der leue gott erholde 
Iwer erbarhen sampt einer gantzen gemeinheit landt vnd 
stadt, geue genedigen freden vnd late vns numehr by ssolke 
hendell komen dar wy nu vt nott hebben motten nuttun- 
gen, Disse dinge aber leuen heren willen gans heimlick 
vertrwlick geholden syn vnd nemant yn den munt gedan, 
vnd iss vns trostlick dat dennoch vor anderen vns de ko : 



174 

mt synen trost hoglick vormeldet, vnd vnser g h de stadt 
nicht vorlaten will vnd wie nie vnsen Gredens noch yuU 
macht nicht hebben broken mogen, wuwoU der Compter 
Ton Reuell, nu ehr sich bedrogen fyndet, den Adell vnd stadt 
tho syner purgation gern mit yn den dantz bringen wolde 
welkes em feilen ssoU, Willen vor datmall Iwe erb: W: 
sampt der gantzen gemeinheit got entpholen hebben iho 
lines vnd der selen wolfart Grot gebe tho Inbeck gade 
tidinge vor vns Datum Arhusen den xj septembris Ao Iyuj 

Iwer erb: w gesanten yn 
Addr. den dott bedrouett 



326. 1558, Sept 12. Wenden. — OH. Wilhelm 
FQrstenberg an Bargermeister and Ratfi der 
Stadt Reval. 

Orig. Bev. J2. A, 

Aafforderang, aUe scholdigen and daraber noch zii entbehrenden Kriegs- 
knechte zam Feldzuge Ids Lager ^nach Trikaten) zu senden und m den 

Ekchen Farbitte than zn lassen. 

In doi'so: den 17 Septembris Anno 58. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenberch Meister 
Teutzsches Ordens zu Liefflant 

tnnsern gunstigen gruess, vnnd gnedigen willen beuor, Er- 
same Vorsichtige vnnd woUweyse Liebe Getreue, Wir mogen 
euch gnedichlich nit pergen, das wir mit vorleihunge gott- 
liches beystants, samptt vnserm anwesenden kriegshauffen 
Reutter vnd knechtenn, diesen anstehenden Donnerstagk 
(Sept. 15.) Oder freitagk (Sept. 16.) nach dato wiederumb 
Ins velt Jegen den veint, das getriebene vnd geubtte Tiran- 
nische vbell, so den vnsern zugefugt, so viell der aller- 



17S 

hochste giiade vnd segen daza geben wirtt zurechnen, vns 
zibegeben willens, Als 1st an each vnser Ernstlich begeren, 
Ihr Ehure kryegsknechtte, Eurem erpietenn nach, soviell 
Ihr vns wieder den feint za haltenn scbuldich, vnnd alle 
die Ihr sonst entperen, vnd vmmer auffbrengen konnen vn- 
gesanmpt ansichtig brieffs woUen abfertigen, vnd mit aller 
znbehorigen kriegs Notturfft an vns, da wir mit vnsenn 
veltlager seinwerden, kommen lassen, zu dem Ihr each als 
getreue vntherthane ghar nichtes werdett vorhindem lassen, 

Der Schluss des Briefes ist identisch mit dent P. 8. zu 
No. 106. 

Datum wenden den 12 Septembris A^ oc. Lviijten 

Eilich fortznatellen daran gelegen 

Addr. 

Von Wenden den ziiij Septem: nach Mittag zu v vren 
van Wolmer den wj Sept: Tormittag zn vi\j vhren 
nun Bnrthneck den xny Sept tho ^ vr na middage 
Tan Rnyen den xiiij Sept tho ix yheren nach Mitag 
▼ann Cars denn 15 septembris tho: v: vhrn na middage 
Ton Telia den 16. Septembris zv Tg yhm fiir Mittag 
geknmen Tnde gegangen van allenkull den 16. Sept. 
tho 9 Thren nha mittag • 



32V. 1558, Sept 13. Fellin. — « GoUhard Ketller, 
erwShlter Coadjutor und Comthur zu Feliin, 
an Barfifermeister und Rath der Stadt RevaK 

Cop, Rev. R, A. 

Ermahsnngi dem OM. and ihm znm emeaten Angriff wider den Feind 

Zozug zu leisten. 

In dofso: Anno 58 den 16 Septembris R 

V nnser freundlich grus, ynnd alles guts zuuor, Erbare Fur- 
sichtige vnnd Wolweise besondere liebe Freunde. Wir 



176 

2weifeln nicht e. w. werde nhun mehr vnsers g. h. Meisten 
schreiben bekommen, vnd daraas Irer f. g. Meinung, das 
sich dieselb gegenn den Feind, mit dem Ankommenden 
Krieg8volck Ins Feld zubegebenn geneigt, Auch femer er- 
suchen vnnd ansinnen, Ewer W. Kriegsvolck gleichsfals 
fnrderlichst zum Aufzug gefast zumachen, weitleuftigk ver- 
standen haben. Wiewol wir nhun der zauersicht, £. W. 
werden ahn Ihren Inn diesem fall kein mangell erscheinen 
lassen. So konnen wir doch gutter wolmeinung nicht vnter- 
lassen dieselben diessens, mit vnserem geruchten schreiben, 
wenig zuerlnnern Vnnd ist darunvb ahn e. w. vnser freund- 
lich ersuchen vnnd bitten, die wolten itzige betruebte ge- 
legenheit dieser Lande behertzigen, Auch Ihr vnnd der Ih- 
rigen, eigen nutz vnnd wolfart mitbedencken, Vnnd sich mit 
dem ersten gefast vnnd geschickt machen, vnd vnserm g. h. 
neben vns vnd anderen, mit e. w. habendem EriegsVolck, 
Ins feld folghaftig sein. Dainit also durch einhellige zu- 
sammensetzung, dem Erbfeind dieser lande vnd Ghristlichen 
nhamens, endtlich tapferer wiederstand vnnd abbruch ge- 
schehen muge. Das gereicht zu dieser Armen Lande, Auch 
zu ewer selbst eigen wolfart vnd besten vnnd wir woUen 
ess Inn allem gutten vergleichen vnnd beschulden. Gott 
dem herenn treulich beuoln. Datum Vellin den xiijtenSep- 
tembris A<> oc. Iviij 

Godhart Kettler Erwelter Coadiutor 
dess Meisterthumbs zu liefland vnd 
Compter zu Vellin D. 0. 

DEn Erbamn Farsichtigen vnnd wolweisen 
Bnrgenneiatern vnnd Rhatmannen der Stadt 
ReuaU Tnsem besondern herenn vnnd Freunden 
lambt Oder (I) sonderlichen* 



177 



329. 15589 Sept 21. Aarhuus. — Comthur zu DOna- 
burg, Franz von Stiten und Michael Brunnow 
an die RSlhe von Harrien und Wirland und 
den Rath zu Reval 

Cop. Bee. B. A. 

Sie Terwdsen in Betreff des Aiuganges der Yerhandlongen mit Dftnemark 

aof die Ueberbringer, die noch einige besondere Angelegenheiten vor- 

tragen wtlrden, welche einstweilen geheim zu halten seien. 

f nsem firuntligen gruss in erbetinge muglicher denste ynd 
wuuBchonge aller geluckzeligen wolfart ahn lieb vnd selen 
zuaorn, Ernueste Achtbare Erbare fursichtige vnd wolweise 
Inbsimder liebe heren, gonnere vnd freunde Wohin de han- 
delingen, darumb von dem hoichwerdigen oc. vnsem gnedi- 
gen forsten vnd hern Meister zu liflant diser orten wir af- 
gefertiget, verlaufen vnnd entlich verplieben, Da von werden 
iegenwerdige de Emuesten Achtbar vnd Erbar vnsere gute 
gonnere vnd fronde Bmn wetberch vnd Otte Tuue, die neben 
vnd bej vns in alien handelungen gewesen, vnd denselben 
getrewlich vnd fleissiglich ausgewartet, allenthalben gutlichen 
bericht than, Denen e. achtb. Ernueste, vnd Erb. wisheite, 
onbe alle vnse erlnnerunge werden genugsam glauben bej- 
messen vnd wir haben dannoch nicht vnderlassen soUen, 
dorch obgemelte vnsers gnedigen hem Rete etlige dinge 
ahn e. acht. Ernueste, vnd Erb. w. gelangen zui lassen In 
massen deselben werden haben zuuernhemen vnd erfurdern 
de noturft, deselben dinge in geheim zui halten, bis auf 
weitere verenderunge, hoichgedachtes vnses gnedigen hern, 
zweiueln nicht e. achtb. Em. vnd Erb. w. werden sich hir 
Innen zuir gebur erzeigen Das wirt gewislich hoichgemel- 
ten vnsen gnedigen hern zui genedigen gefallen vnd euch 
selbst zui gutem vnd aller wolfart gereichen Szo seindt wir 
es sampt vnd sonderlich zuboschulden vnd zuuordenen ge- 

12 



.178 

flissen vnd willich Dem allmechtigen got fur allerlej not 
vnd geferligkeit ahn lieb vnd sele zui erhalten vnd zui er- 
retten getrwlichen beuolen Datum in eil aus Arhausen den 
21 Septembris Anno dc. Lviijten 

F. g: gesanten 

Cumpther zui Duneburg T, 0. 

Frans von Stiten vnd Michael brunnow 

Den Ernaesten Achtbaren Erbaren fursichtigen 
Tnd wolweisen gemeinen Reten der Lande 
harrien Tad wirlande, vnd Bargermeister vnd 
Radimannen der stadt Reual vnsen guden hern 
vnd frunden sampt vnd sonderlich 



330^ (1558, Sept. — Erklarung der Grunde und 
der Bedingungen der Unterwerfung Harriens 
and Wirlands, wie der Stadt Reval unler DS« 
nemark.) 

Cop. Eev. R, A, 

lloichwirdiger furst, Edle gestrenge vnd Ernueste gnediger 
vnd grotgunstige her Durch des hoichwerdigen vnsers ge- 
nedigen heren Meisters ansehentlige gesanten vnd der ar- 
men lande harrien vnd wirlant, vnd stadt Reual abgefertigten, 
Ca(7d; vns^angekundiget, wie das nach lange vnd witleuftiger 
gepflogener handelunge wegen der durchleuchtigesten M zu 
Dennemarcken vnd Norwegen mit e g vnd gsten gehalten, 
desselb in Irhen beuelch hetten, de lande harrien vnd wir- 
lande, sampt der stadt Reual, vnd wes dem angehoreth, 
kegen de bogerte protect ur hochermelter ko. M. vnd dem 
reich Dennemarcken wie [s]es daher ahn vnsen gnedigen 



1?9 

hem Meister vnd Ritterligen orden gekomen, nie (I: nu) 
weddemmb abzatreten, in anmerckonge der hohen gefhar, 
not ynd bedranckniss, damit der barbarische fient der Reusse 
deselben lande vnd Stadt sampt gantzem Liflant, in desser 
leit Tnaorscholdet vorunruhet, Wewol wir nhu gnediger 
vnd gnnstige her, das mit hohestem wemot vorstanden, 
als die ia nicht lebers gewolt vnd verhoffet, sender das 
88 {add: vnter) Irher leben vberigket wie sie darnflf {I: dar- 
fnter ?) yon Jngent gekummen, vnd schir alt geworden, sol- 
ten mit Irhen obem vnd oldesten lantschaft vnd stadt voU- 
endet haben, als wir noch von got dem Almechtigen nicht 
lebers bitten noch wnnschen muchten, wan aber hiebej be- 
dencken, das der sunde vnd andere feile halben got dem 
Regiment auch Irhe zeit vorordent, vnd derselbige recht- 
fertige godt de regiment setzet vnd versetz(et), vnd nie 
Q: nn) dese abtretunge auch nicht anhe sender (add: mit) 
notwendich wichtich bedencken geschieht, wil es vnsers er- 
messens mit gemelter lantschaft vnd stadt heissen, das der 
not gedenet, de der zeit weichen, vnd weil dan durch den 
wuterigen viel nicht ' allein erbare policej zersterunge ge- 
sucht, sunder auch die ausrott(ung) muge der waren gotli- 
chen allein seligmachenden Iher gemeinet vud aber die sus- 
lang in den Landen vnd orten erhoiten vnd trewlich geler- 
net, wolten wir zu got den alm(echtigen) vnd der hochge- 
melten ko Mt vns versehen, das durch diesse abtrettung bei 
beiden die Lande vnd statt erhalten werden konnen 

Zu dem dan weiter den Inwonern der Lande vnd stadt 
eines aufrichtigen ehrlichenNamens, (des) sie sich sampt aller- 
lej Erbarkeit bis daher b(e)flissen, von noten vnd iSe nu 
durch diesse abtrettung bei meuiglich In nachrede nicht 
mugen gesetzt werden, sein sic der hofnung, man durch 
gnugsame kundtschaft vnd beweis sie Irer Eide vnd pflicht, 
damith sie sunst lang vnsem g. h. Meister verwanth, crlassen 

12 » 



180 

werde, wie dan rechtvnd auch gescheen, do von dem orden 
aus preussen die Lande an Ire f. g. vorfaren gekommen. 

Vors dritte, das auch ein Ernueste Ritterschaft der 
Lande Radt Burgermeister vnd Inwoner der stadt erhalten 
mugen bleiben bei Irer Immunitet freiheit priuilegijs be- 
gnadingen gricht recht In purgerlichen sowol peinlichen 
sachen, die stadt bei gewonlicher appellation aufrichtigen vortre- 
gen stataten loblichen vnd Erbarlichen gewonheiten, In zeiten 
von den hochloplichen koningen zu Denmarcken Irer gne- 
digsten vnd nachmaln von hochmeistern In preussen vnd 
Meistern In Leifiant Iren gnedigen hern dem Adel vnd stadt 
gegeben 

Vnd dieweil auch zwei Junckf(rowen) Closter von dem 
adel In Leiiiandt der orth erbawet, dorin Ire kinder so lust 
dorzu haben als eine zuchtschule gegeben, da(s) die mith got- 
seligen predicanten versehen erhalten mugen pleiben vnd 
die vom adel auch eynen zutritt vnd bfurderung zu den 
Emptern als Landtsassen vor andern haben mugen 

Der stadt Reuel auch, die allein auf die blosse kau(f)- 
manschaft erbawett vnd wider lant noch acker haben, allein 
wasser vnd stiandt des sie sich erneren, Ire frcie hantirung 
zu wasser vnd land durch die Ost und Westse muge vor 
ewiglich gestat werden vnd das sie damith all Irer vocation 
von andern mugen vnbhindert pleiben 

Die zu vnd abfhur auch von den Landtsassen vnd 
freuntliche Communication Inen nach alter gewonheit aus 
dem lande vnd vmbligende gebieten, obschon der ortLandes von 
andern durch diesse abtrettung gesundert, vorhengt werde. 
domith durch (add, etwa: frerade) oder vngewontliche hafen 
vnd kaufmanschaft die Stadt nicht verderbet werde 

Vnd weil die stadt R. eine verwante stadt der Anse 
vor vielen undencklichen Jaren gewesen, mith denselbigen 
auch In diuersen Landen vnd konigreichen mith priuilegijs 



181 

der handelinge versehen, das sie gleich andern stetten, die 
vnter den hertzogen zu preussen ko. zu poln pommern 
Mecklnb(org) vnd mher fursten glegen, In dem (l)eue der 
gemeinschaft vnd zusamenkunft der ansesteten nicht muge 
. . halten werden , 

Auch den Erb. Ansestetten raith der Stadt Reuel Ire 
alle gbreuchliche handeling verhenget vnd sunderlich mith 
dejien von Lubeck auch die schifbawinge vnd redens frei 
gelassen, dieselbige auch Irer freiheit wie sie die von alters 
dar gbraucht vnd mith documenten zubweisen ohne beschjver 
noch muge Jummer forth zugelassen werden 

Die stadt auch bei Irer einkumpst gefelle wage vnd 
aiise, daruon allein vnd sunst keinen zufal die erhalten 
mu8 werden In bawen vnd besseren, auch bouen den Ros- 
dienst nach Anzal eines Idem guter die Ritterschaft mith 
beschatzinge vnd zol nicht mugen beschweret werden, sinte- 
mal nue zu diesser zeit sunderlich die landt vnd stadt mith 
branth raub vnd Nam In dorpt vnd Name an vermugen 
mher als die helfte'geschwechet, Da nu dis wo von alters 
loblich auf die Lande vnd stadt von den durchleuchtigsten 
koningen zu den(marcken) oc. vnd hochw. h. M. zu preussen 
vnd Leiflant gebracht vnd sie des alles In Rowsamen besitz 
bis daher geplieben vnd also got dem almechtigen zu ehren 
vnd den Landen zuguth die selbige orter vnd stadt ver- 
waltet, vnd wir nu wegen vnser obern oltesten vnd gantzer 
gemeinheit des adels vnd stadt In keinen zweifel stellen 
sunder trostlich des uns verhoffen vnd vndertenigst darumb 
gebeten haben wollen, diese Itzige ko. Mt. vnser gnedigster 
her nicht mith minderen gnaden Ihnen bewogen, wenner 
sie des aber nue, wue c. f. g. gestrengkheiten vnd gunsten 
In diesser verfassung gepflogcner handeling (add. efwa: cr- 
fahren), versehen mugen werden, • Wollen wir vns verhoff(en) 
das unsere Obern vnd eltisten weniger beschwer tragen 



182 

werden got dem almechtigen zu ehren zu erhaltnng Ires 
armen vaterlandes sich mith geneigten willen widemmb yh- 
ter der ko. Mt. Regiment begeben, alien gehofsam vnder- 
tenige trewe vnd schuldige dienste nach Itzigem yermogen 
dorin erzeigen vnd beweisen, das Ire Mt. vnd die lopliche 
kron Denm(arcken) darob ein gnedigs vnd ganstigs gfallen 
drogen werde, auch durch erhaltung der Lande Irer ML 
vnd Reich nicht ein gering Ehr vnd vorteil erwachssen 
werde 

IHese Copie fand sich tnit der vorstekenden No. 329 awf ein em 
Bogen. Der Ahschreiber hat den Iiihalt ohne Frage nicht verstan- 
den, daher der Versuch gemacht werden mnsstey den Text, nameniUch 
im Anfange, wieder herzustellen. Die Adresse dee Schriftsiuekes 
Idsst si6h nieht ganx sicJher bezeichnen, icietool auf den OM. am 
sten eu achliessen ware. 



331. 1558, Sept. 28. Wenden. — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an Biirgermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig. Bev. JR. A. 

Auf die Entschuldigaog der RevalscheD, dass sie selbst ihr Kriegsvolk 
gegeu den Fein d, dergegen ihre Stadt ge:i^ogeD, nOthig gehabt, vreist er de 
an, demselben zu wehren, da dieser doch nichts Ernstliches vorhaben k5nne, 
Bobald er vom Anzuge des OM. gegen Dorpat yernommen; and sich daon 
sofort mit ihm zu vereinigen. In Betreff ihrer Forderang mahnt er 

zur Geduld. 

In dor no: Anno 58 den 4 octobris R. 

Vonn Gottes genadenn Wilhelm Meister T. 0. 

zue Lifflandt, 

V nseren genedigen grus, gonstigen vnnd genaigten willen 
zuuorn. Ersamen Vorsichtigen vnnd wolweisen lieben ge- 
trewen, Wir habenn euer schreibenn vnlangest empfiFangen, 



183 

vnd darans euer entschuldigung aus was ursachen, Ir euer 
kriegsaolcke, weiln sich der vheindt der Statt mit brennen 
vnd Rauben vast nahenn soil, an vnserenn kriegshauflfen 
nicht abfertigen konnet, allenthalben nach der lenge vor- 
standenn Nun werden wir aber glaubwirdigk bericht, das 
der vheindt derselben ortten nicht starcke sein soil. Also 
das Ime mit der hulffe Gottes des AUemechtigenn, onhe 
sondere geflfahr fuglich woll abtzubrechen, Derwegen vnss 
fast vorwundert, dass Im dergestalt zuegesehen, vnnd nicht 
geweret werden sol, Ess ist auch kein zweiuell zue machen, 
Nachdem deni vheinde number der auiftzugk vnsers kriegs- 
uolckes noch Derpt, vnuorporgenn, er wirt das uolck, so er 
auflF Keuell vorordent, zur Jegenwehr an sich boscheiden 
Derwegen ist hiemit nachmals vnser gantz genedigs bogeren, 
Ir zum aller forderlichstenn, denb vheinde wehren, vnnd auss 
demselbenn Ortte treibenn wolet, folgigk auch euer krieges- 
uolck neben Retten vnnd Ritterschafftcnn vnser Lande Ha- 
rien vnd Wierlandt, nach vnserem Hauflfen, weilen Ir euch 
alsdann nichts zuebeforn, damit dem vheinde desto statt- 
licher zubegegenen abtzubrechen, vnnd die entwantten Stette, 
Heuser, lande, vnnd leutte, widerumb erobert, vnnd gcwun- 
nen werdenn mochtenn, onhe weitter entschuldigung abtzu- 
fertigenn, vorhoflFentlich dass dem feinde In solcher eintrech- 
tigen zuesamensetzung, hinwiderumb mit Gottes hulff, souil 
zueschaffenn geben werden sol, Dardurch er euch vorlassen 
wurde, Wollen vnss demnach nochmals genedigklichenn vor- 
sehenn, Ir werdet euch In dem aller vnuorweisslichenn 
gebur beffindenn lassen, Das wurde euch vnnd gemeiner 
Statt zue allem gutten geraichenn, vnnd wollen vns hier- 
auf aigentlich vorlassenn Neben deme haben wir aus euerem 
schreiben ersehenn, Wess euer suchenn vnnd bitt der vorge- 
legetten Suma gelts halben ist, Dieweille Ir dan leichtlich 
abtzonemen, Wass mergklicher vnkost vns auflF dz erlangte 



184 

r 

kriegesnolk gegangenn, Auch noch auff dz, dass wir knnfftig 
gewertigk lauffen will, Als hetten wir vns Bolchs dren- 
gens zue dieser zeitt nicht vorhofft, angesehen dz wir vnnd 
vnser Orden In Beaell, demnach woU souill, vnnd villeicht 
mer haben, als dess bemeltenn gelts ist, Bogeren derwegen 
nochmals gantz genedigklichenn Ir wolet each noch eine 
kleine zeitt, biss wir zue ablegong solchs gelts gelangenn 
mugenn, geduldenn, Wie wir vns dan in diesem, vnd allem 
anderen vntherteniger wilferong vortrostenn, Hiegegen wir 
vns gegen each vnd gemeine Stadt, als der genedige her, 
wollenn ertzeigenn vnd spurenn lassenn, Datum eilents 
wendenn denn 28; September A^ oc. Lviij 

Addr. 
Von Wendenn den 20 (sie!) Septembris 
nach mittagk zue 5 Thren 



333. 1558, Oct. 14. Wenden. — OSf. WOhelm 
Ffirstenberg an BQrgermeister und Rath der 
Stadt Reval. 

Mit Bedauern habe er vom EinfaU der Rassen ins Revalsche Tenionunen, 
hoff6 aber, dasB die Stadt wol gewahrt bleibe und der Feind scfaon ab- 
gezogen sein werde, da das livl&ndische Heer gaten Erfolg im Stifte 
Dorpat gehabt, and die Rassen all ihr Yolk dahin zasammen brftchten. 
Nach Ankunft der aus Deatschland erwarteten Mannschaft woUe er sich 
selbst auch hinbegeben. In dieser Zeit der Noth m5ge die BOrgerschift 
wegen seiner Schald mit ihm Gedald haben. 

In dorso: den 20 octobris Anno 68 

Von Gottes genaden Wilhelm Meister 
Teutsches Ordens zu Lyfflandt 

Vnnssern gunstigen grus vnnd genedigen willen zaaorn, 
Ersame Vorsichtige vnnd Wolweisse, liebe getrewe, Wir 
haben Ewer schreibenn bekohmen, vnnd auss demselben dess 
Bluthundes gevbten vberfahl, mit genedigem mitleidenn ver- 



185 



"V 



stanndemi , WoUenn Vnns versehen, Ir werden dakegen, 
die Stadt dermassen In acht nehmen, auch mit dem 
EriegsYolokh , welches Ir Oott lob, daselbst bei Euch 
haben dazu gedenncken, damit gleichwol hinfuro der- 
gleichen vnuersehentlicher vberfahll abgehalten werde, Wir 
wollen Gott helffende ztt rettung der lannde alles anwendenn, 
was Wir In Vnnsenn vermogen haben, Wie dann die Vnnsern 
Gott lob, Im Stifft Derpt algereits drey hensser einge- 
nohmen, vnnd mit seiner gottlichen genaden far die Stadt 
Derpt zorucken willenns, der hofihnng Er werde nach seiner 
gottlichen guete vnnd barmhertzigkeit, Yetterlichen geben 
vnnd verleihnen, damit die lannde dess Stiffts Derpt furs 
erste widerumb mechtig werden mngen, Ynnd haben von 
einem gefangenen Reussischen Boyaren, auch sunsten be- 
richtet, das die Reussen auss alien orthen nach dem Stifft 
Derpt auffgefordert, vnnd versehen Vnns darumb dz sie 
nnhmehr auss Eweren orthen auch abgezogen sein werdenn 
Was Wir aber dakegen zu entsatz vnnd i-ettung der ganntzen 
Lannde thuen kohnen das wollen Wir nicht vnnderlassen, 
Wie Wir dann alle stunde mehr Reutter vnnd knechte auss 
Teutschlanndenn erwartten, vnnd Vnns mit dem ersten auch 
selbst kegen den vheindt zuerheben geneigt, Gesinnen 
darumb genediglichen, Weiln Yns zu vnnderhaltung desselben 
kriegesvolcks jeine merglich^ Summa geltes auffgehn will 
Das Ir bei Ewrer Burgerschafft, Jegen welche man sich 
dannoch mit begnugiger pfanndtschafit verschrieben, die wege 
findenn wollten, sie dahin zubeschaiden , damit ein Jeder 
disse zeit, der angezogenen erlegung halbenn, noch etwas 
mit Vnns gedult habe dc. In ansehung, das Weiln Vnns 
alein vornemblichen die Buerde auff dem halss liget, Alles 
was Wir anwenndenn, Ihnen selbst zu rettung schutz vnnd 
Schirm gereicht, Dass seint Wir kegen Euch vnnd sie, mit 
sonndern gnaden widerumb zuerkennen geneigt Vnnd thuen 



186 

Each biemit dcm Almechtigen befellen, Datum Wenden den 
xiiij Octob: Anno oc. Lviij. 

Addr, 



334. 1558, Oct. 14. Wolmar, — OM. Wilhelm 
Fiirstenberg an BOrgermeister und Bath der 
Stadt Reval. orig. Rev. b. a. 

Bitte, zwei Karthaunen in das Lager vor Dorpat zu schicken. 
In dor so: den 20 octobris Anno 58. 

Von Gotts gnaden Wilhelm Meister Teutsches 
, ordens zu Liffland 

f nsernn gunstigen gruss vnd gnedigen willen zuuorn Er- 
samen vorsichtigen vnd wolweisen lieben getreuwen Wir 
setzen In keynen zweiflfell Ihr habtt euch zuberichten, dass 
wir einen anseligen hauflfen Reyssvolck nach der Stadt Dorptt, 
dieselbigen widerumb mitt gottlicher hulflf zueroberen, baben 
abgefertigett, weillen vnss aber an groben geschutz mangel 
1st, also dass wir dasselbige nicht wissen Inss leger zu- 
pringen, So gesinnen wir gantz gudlich Ihr wollett vnss ein 
Karthaunen zwiie nach dem leger vor dorptt schicken vff 
das man desto mer dormit an bemeldet Stadt erhalden vnd 
eroberen moge, sindt gnediger zuuersichtt Ihr werdt vnss 
darlnen vndertheniglich wilfaren, vnd bedencken wess euch 
selbst mitt doran gelegen, dass wollen wir vnss zu euch 
getrosten vnd geschicht zu beschutzung disser gemeyner 
lande bestes In alien gnaden zuerkhennen Datum Eillig 
wolmar den 14 octobr A 58 

Addr, 

Dieser Brief ist alter dings in den flUcJitigsUn Zugen, wahretid eiftes 
nur wenige Stunden dauernden Besudtes in WoJmar (cf. No. 176) 
geschriehen , und audi nicht mit des 0M> Amtsiegel, sondern mit 
seinem Jcleineren Petschaft versehen, in dessen vierfach getheiltem 
Sdiilde das Ordenskreuz und Fiirstenbergs FamUienwappen : die 
beiden tcagerechten Balken, corrcspondiren. 



187 

335. 1558, Oct 20. Kopenhagen. — Die nach 
Russland und Livland verordneten Gesandten 
des K6nigs von DSnemark an BUrgermeister 
und Bath der Stadt Beval. 

« 

Grig. Rev. U. A. 
Empfehlung ihres Schiffs und der mit demselben vorausgesandten Diener. 

In dor 80: den 1 Nouembris Anno 58 R. 

W nsernn freuntlichenn gruss vnd alles guts beuor, Wolweise 
ynnd Ersame besondere gunstige Herm vnd gate freunde, 
Wir woltenn Euch freuntlich nicht verhaltenn, Das vonn 
dem Durchleuchtigstenn Grossmechtigstenn Hochgebornen 
Fursten vnd Herrn, Herrn Christian dem Dritten, zu Denne- 
marcken, Norwegen der Wendenn vnnd Gotten Koning, 
Hertzogenn zu Schleswigk Holstein Stormarn vnd der Dit- 
niarschenn, Graucu zu Oldenburg vnd Delmenhorst, vnserm 
gnedigstenn Herrn, Wir an den Keiser vnd Grosfursten der 
Reussenn, mit beuhelich, Euch vnd dem gemeinem Lande 
In Lifflandt zum bestenn, frieden zu befurdern abgefertigt, 
vnd darauff Hochgedachter Ko: Maitt: Schiflf, der ChristofFer 
genant, neben diesem brieff, vnd etlichen vnsern dienern 
vnd anderer notturfft an Ewer stadt Reuel zu lauflFen ver- 
ordent. Begernn derhalben die Eo: Maitt: gnedigst, vnnd 
wir fur vnser person suchen gantz freuntlich, Ihr woUet 
hochermelter Ko: Maitt: vnserm gnedigstenn Herm zu 
Ehrenn vnd besondern gefallen, gemeltes Schiff In dessen 
ankunfFt, Inn Ewr hafen vnd Strome frey vngehindert ein- 
zulauffen vnd seiner gelegenheit nach daselbst zuuerharren, 
Oder auch widerumb abzuziehenn verstatten vnd zulas^enn 
Sonsten auch vnsern dienern vnd andemn so darauff be- 
funden, Inn Ewer Stadt ein vnd auffnhemenn, vnd den- 
selbigen gelegene herberg nebenn anderer notturfft auff 



188 

Iren kostenn verschaffen lassenn, vnd bis auff vnsernn 
fernern bescheidt freuntlich mit guter furderong begegenen, 
dessenn wir vns dann zu^Euch freuntlich versehenn haben 
wollenn, Vnnd werden das auch die Eo: Maitt: ynnser 
gnedigster herr, bey denselben hinwideramb mit gnaden ' 
vnd allem guten erkennen vnd bedencken, Wir seint auch 
denselbigenn Jederzeit freuntlich wilfahrung zu erzeigen 
gneigt vnd willig, Datum Coppenhagen, den xxten Octobris 
Anno DC. Lviijten 

Der Eo: Maitt: zu Dennemarcken 

vnd Norwegen dc. verordente Rethe vnd 

Gesanten In Reussen vnd Lie£flandt, 

Den Wolweisenn vnd Ersamenn Burgenneister ynd 
Rath der Stadt Reuel, ynsern besondern gunstigen 
berrn vnd guten freunden. 



33V. 1558, Oct. 25. Wiborg. — Heinrich Moller 
an Blasius Hogreve zu RevaL — « 

Orig. Bev. -R. A. 

Eaufm&nnische Gesch&fte. Er sei der Gefangenschaft made. Die Kimde 

vom Sieg des OM. flber die Russen babe sie sehr erfrent, and sie woUtea 

nur nach Hause kommen, nm mit drein zu schlagen. 

Laus Deo Anno 1558 adij 25 October tho wiborch 

vp dem slote. 

Jilynen Freundtlickenn dennsst mit Erbeydinge alles gudenn 
tho vorenn. Erssame grottgunsstige leue here, wenn idt 
Iw vnnde Iwer veledogettrickenn hussfrouwe vnde kynnderenn 
ssampt dem gantzenn hussgessinde noch wollginge, were my 
Ein harttgruntlicke leue alle tidtt vann Iw tho horende. 
Item dem gelickenn sso danncke ick got dem herenn ock 
noch vor temelickc gessundtheytth, de here ssy gelauett^ 



189 

amenn. wider mer Erssame grottgansstige leue here, sso 
do ick Iw kundtt, dat dat gudtt noch nicht vorhahndelltt 
isth. Dar ssin Russenn, de willen dar smachkenn ange- 
geuenn, ouersst sse willenn vor dat hundertt 1 6 mrk. hebbenn 
ynnde willenn dat schip(t€) schroden menn vor 60 mrk. 
annemenn vnd ick happe wenn ick menn wedder mochte 
gann in de stadtt, sso wolde wy noch woU better donn vnde 
hir schoUenn noch well 30 loddienn kamenn, sso sschollenn 
sse noch woU dur genoch vth kamenn, vnnde wenn idtt 
sacke were, dat wy vann hir wecht togenn, sso konne gi 
hinrich bnssmanne woU sseggenn , datt he ann ssinenn 
masschop matteyus schroder schriue, dat he dat gudtt moge 
vor kopenn. gi schreuenn my by dem gude matteyus schroder 
de [de] scholde de kopman ssin, ouersst he kertt ssick dar 

nicht Bin wortt ann. idtt isth werck mitt denn 

ladenn oc. Item Erssame grottgunsstige leue here Ick 
scholde Iw ock woll schriuenn vann vnssem wessennde, 
ouersst ick wett nicht, wo Idtt de koninck vhann sswedenn 
mitt yns Im ssinne hefftt, offtt he yns sseyddenn Edder Bra- 
denn will; ick wolde, wenn wy Idtt vor deinett heddenn, 
sso wolde ick menn dat he iddt kortt vnnde guudtt mackede. 
wy ssin des liggendes gotth bettertt all modde. wy liggenn 
hir alse hunde vnnde mottenn vnsse geltt dor noch vor 
spildenn. idt mach gott Erbarmenn Im hogenn hemmell oc. 
Wider mer Ersame grottgunsstige leue here, so kann ick 
Iw nicht bergenn, alsse dat hir de geschreyg geidtt, dat de 
hermeisster mitt denn Eussenn isth mechtich Intt werck 
gewesenn, des wy hoch vor flfroudett ssinn, vnnde wolde 
gotth, dat wy mochlich wedder tho hus kamenn, wy wolden 
dan mitt helpenn vp slann, sso iannge alsse wy datt leuendtt 
hebben. nu wy woUenn de sacke dem herenn beuellenn, de 
wertt sse woll richtenn oc. vp dytt pas nicht mer Bessun- 
demn ick will Iw vnde Iwrer Erbar velle dogettsamenn 



190 

hussfifrowenn vnde kynderen vnde ganntzem hussgesinde 
vnnde allenn, de Iw leyff ssyn vnnde gudt gunnenn, dem 
hogenn sschutte Chrisstij beuallenn hebben mitt yelle hiin« 
dertt Dussenntt nacht. Dattom wo bauenn vor meltth dc 

hynnrick MoUer 
' I(wer) D(ener) A(lle) tCid)L 

DEm Ersameon vond vorssichttygenn 

Manne blaasyus hogreue fir. g. Inn 

Beaell Ao 1. 5. 5. 8 oc 



338. 1558, Oct. 26. Wenden. — OM. Wilhelm 

FOrstenberg an Bttrgenneister and Rath der 
Stadt Reval. — 

Dr. Rembertus GiUheim ist beauftragt, mit dem Rath aber die Kostbar- 
keiten zn verbandeln, die der Abt von Faikenau and Andere in die 

Stadt gefldchtet. 

Falckean A 
In dorso: Anno 58 den 17 Noaembris R. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Meister 
Teutsches Ordenss zw Liefiflandt 

Vnsern gunstigen gruess vnnd gnedigen willen zuaornn, 
Ersame Vorsichtige vnd Wolweise liebe Getrewenn, Wir 
haben Jegenwertigen denn Achtbam vnd Hochgelarten 
vnsern Radt vnd liebenn Getrewen Rembertum Gilssheim 
beider Rechten Doctor abgefertigtt, mit euch vmb etzlich 
geschmeide vnd sonst, So der Abtt von Falckena, vnd 
andere In vnsere Stadt Reuhall geflohett, vnderrhedung zu- 
halten, Mitt gnedigem begeren, Ihr Ihme Ihn solchen alien 
so ehr deswegen vortragen vnd anfahen wirdt, volnkom- 
lichen glauben vnd macht zustellett, In dem thutt 



191 

Ihr Tnss za gnedigen will en vnd gefallen, Datum Wendcn 
den 26 Octobris Anno Iviij 

Addr. 



339. 1558, OcU 26. ReTal. — Blasius Hogreve 
an Heinrich Moller zu Wiborg. — 

Orig. Rev, R. A. 

Yob allerlei kaafm&anischen Gesch&fteD. Im P. S. wird berichtet, class 
der OIL die Rossen bedrftnge; diese wichen, wo sie mit den dentschen 
Beitem zusammentr&feii. £r sei far die Stadt nicht bange, es wQrde 
den Bossen wol begegnet werden. Nach einem Jahr wiirde dieser gelernt 
haben, was es heisse, mit Deatschen kriegen. — 

Inn godes namen amen, wetten schaltu hinrick, dath vns 
dine gessuntheyth vnde stede geluckssallige wolffarth alle 
tidth van hertten lefiF tho horen ys. voider sso kan ick di 
nicht bergen, wo dath ick di vor henne genochsam hebbe 
de meninge tho gesschreuen, is geyn nodth tho verhalen ac. 
vnde hoppe dath di myne breue ssinth woll tur handth 
gekomen, vnde hedde woll gehoppeth, dath du sschuldesth 
van dar gekomen ssinn, alsse ick vcrstann hebbe. wenn 
idth di erensth geuessen wer, sso werstu all lange hir ge- 
wessen; denn godth beterth du bisth dar in den ffrigen 
willen gekomen: dath geleueth di nu, ouersth de ende 
will de lasth dragen. Ick hebbe van den schroden vnde 
tran ffatten vnde de 3 engelschen lacken nicht j bockstaue 
gekregen, wo du par mith ffarsth, oflFte du idth vorbuitteth 
heffth edder nicht, vnde hebbe idth alle tidth sso lefif alsse 
— 650 mrk., de dre parssellen. Ick hoppe nicht dath du min 
gudth Jemandth verborgeth heifth, denn du westh idth 
gelth offte geldes geuerde dar wedder vor tho krigen, vnde 



192 

ock will ick edth bi di wetten. Verboige Jessper bleck 
nychtes, de gude man de steith ouell mith den erlossen 
deuen, sse trachten em na liff vnde leuenth, he heffth enen 
breff gesschreaen van wiborch na der narue. den breff hebben 
de ruBsen gekregen, vnde sschulde krumbossen hebben, 
ftso hebben sse Jessper ssinen breff na der mosskou gessenth, 
daer he inne geschreuen heffth, dath de her mester tho 
liftlande bistandes genoch krege vnde worde den rossen 
genog in de handth don. wes he all geschreuen heffth, 
dath heffth bertelth westerman vertolcketh den rossen ; dar 
auer hebben sse einen Jeger an jessper bleck gessenth vnde 
willen enn wedder van dar halen; sso he dar noch is sso 
ssegge dem guden man, he the daer in keinem wege wedder 
henne vnnde bliue van dar, de erlossen boesseuichte de 
werden em wes tho driuen, he geloue sse nicht dat ssinth 
truelosse aff geschumede deue, vnde boesseuichte, he ver- 
lathe dath wes he dar heffth vnde bliue van dar. de boesse- 
uichte handellen truelossen bi den armen derptsschen, de 
hebben sse alle meysth vorfforth na russlanth tho oc. wor 
latten sse ere grothe geloffte vnde tho ssage vnde ere 
krutsskussinge , de sse gedan hebben. in suma ssine 
meyste sschamp heffth he an lifflande all boeuessen, he 
werth nu de droesse wedder krigen, vnde doren vor vnsse 
rutter vnde knechte nycht vpp ducken sso wicken de deue 
nu ffoer, vnde holden geyne stroke oc. 

vorder sso hoppe jck tho godth dath du dar den 
wynther auer nicht hussen wersth vnde di van dar packen 
wersth, vnde werth dinn eggen besth ssin, sso du dith men 
wroden kundesth, vnde ock sso hoppe ick tho godth dath 
du dc sschroden dar all thorge vme thorge vorbueteth heffth, 
de lacken deme gelicken, sse komen miner armen ssyster 
tho, der sseiekerschen; jck modth der schamellen ffrouen 
ere best wetten wo byllick ys, oc. 



_ 193 

vnde hebbe di vor henne tho geschreuen dath du vor 
de ffrouen sschalth koppen ene ^ ellene geblecketb russ 
louenth, ock heden louenth dath breth is. hir is gein 
louenth vor de armodth tho krigen vnde verssume sse hir 
nycht mith, dath sse datli louenth moege krigen ys ere 
bede tho Iw. vnde sspreck hinrick bussman ssin ma&schopp 
a&D, dath he di wyll boehalplick ssin vnde ock mith deme 
gelde vorstrecken, hinrick 'de steith mith mi Im koppe 
Yme j statiyke gudth vnde ock heffth he genoch vpp deme 
herynge vpp mi vordenth. ick gunne idth eme gerne. Vnde 
ock heffth jackopp krecke nychtes ann mi offte em gehabth 
des heryns haluen, ick ghaff em hir nicht j gudth worth, 
wath achte ick er puochenth thx) wiborch , de bengels de 
wetten idth nicht better, de idth ssinn. Ick hebbe 
enn hir recht vnde redelick vorkoffth henrick buss- 
man, dar mith passen de ffeyde ys all gesletten, hedde 
ick enn lassen dar henne ghan den herynck, ick wulde dar 
eiaen ssuuerlicken penninck vpp vordenth hebbcn, dath 
rnqste anders tho ghan. Ichlich ...(?) sschall de besth 
vordrach ssinn, ick wulde woU dath du hir men wersth, 
^i wulden dar boredinge vme hebben oc. ssus nicht vpp 
duth pas , ' denn gode deme allemechtigen gessunth tho 
ffristende beffoUen mith ffele v('ndert) M gude nacht vme vns 
beiden, gesschreuen ynn reuell den 26 im ocktober A<> 58 

blassius hogreue 

ock sso kau ick di nicht bergen, wo dath ick di hir 
bi ssende j breff an jessper block ludende, den leuere eme 
ssuluesth tun handen, offte he dar nicht tur stede is, sso 
do idth ssiner frouen, eme is dar an gelegen. is he dar, 
he the nicht na der name ; eme worth nicht mith deme 
besten na getrachteth. hir hebbe ick eme boesscheth van 
gesschreuen, is geyn nodth tho vorhalen. Vnde ock sso 
weth ick di nicht ssunders van nigen tidingen tho sschriuen, 

13 



194 

den dath Tnsse gnedige her den rassen starck genoch ffelth; 
sse moetten na all wicken wor vnsse matter an treffea 
komen, vnde holden geynne streke, ock ys vns vor de russeu 
nyoht lide dath he yns de stath aff winnen schall. he kame 
men an, erne schall boeyegenth werden, dar schall godti 
ssin loif an ssen dc. Ick achte er drouenth nicht, sse 
koenen doch ffele sseggen vnde ssick hoge dinge beromea. 
vnsser here godth desturth de borne, dath sse. nicht yn den 
heuen wassen oc. vpp edth jar sso werth de luck ersth an 
ghann, mith der ffeyde men schall erne leren wo he krigea 
schall mith datsschen, hir genoch ann oc. 

Ana binrick moUer, ynn Reaell * 

by blasBius bogreae, kome dusse brefT 

ffr(antlick6D) g(e88cbreueQ) 

Inn wyborch 

A* 1. 6. 5. 8. 



340. 1558, Oct. 31. Wiborg. — Heinrich Moller 
an Hermann Burmeister bei Blasius Hogreve 
in Reval. 

Grig. Ber, R, A, 
Bitte, sicb far seine Garderobe zu intorcssiren. 

Laus Deo Anno 1558 31 October tho wyborch oc. 
Mynenn frundttlickenn dennsst mytt Erbeydinge alles gu- 
denn beuorenn, Ersameleue harmenn burmeisster. wenn idtt 
dy noch woU ginge sampt dem herenn xnnde der frowenn 
kynnderenn vnnd ganntzem husgessinde, were my ein har(t)- 
gmntlicke froude alle tidtt vann Iw ssampthlickenn tho 
horennde, Item dem gelickenn, sso danncke Ick gott noch 
Tor temelicke gesunttheit, ouersst mochte idtt vns Ein 
wennych beitter ganng: idtt konnde nicht schadeun. wider 



195 

leue harmenn, so kann ick dy nicht bergenn, also Idtt 
ssadtt my also ann, dat wy hir dassenn wintter ouer woll 
bliaenn mottenn, sso do doath woll vnnd ssentt myae 
sswartte kassejacke vnnd Ein par hemde vnnde dat warn- 
bouss, ssansst nicht. Denn rock will ick nicht hebbenn, 
ick krige hir nicht velle vth tho gande, gott bettertth. 
wider men leue harmenn, sso isth myne bede tho dy. do 
BO woll ynd ga henn tho gertt wittenn, de Inn der leim- 
satratenn wandtt by hans boissmann, dar isth ein Junckknecht, 
de hir mitt vns gefangen was, mitt namen hinrick Moller; 
dem hebbe Ick myne brunenn haussenn geleindtt, de latt 
dy betallenn, isth dat sse Intt tweiygc sindtt vnd dar be- 
nenenn donn wy vp dem ssoltte gefifangenn weren, donn 
touch he vann hir vnnd hefftt my dat hemde mytt wecht 
genamen, dat my mynn modder vann lubecke Ao 57 ssende. 
dat latt dy wedderumme donn, ifft lat dy Ein neyg hemde 
wedder geuenn, Eiffte latt dy 2Va nirk. geuenn vnd 
vor de haussenn lath dy 3 mrk. geuenn, ick jveitth 
woll dat se all tho stucken ssindth. gude harmenn 
besture my, dysse isth myne dennsslicke bede tho dy 
alsse mynem leuenn broder. Item wider mer, leue har- 
menn sso will ick dy frundttlickeun g'ebeydenn hebbenn, 
alsse ick dy ock Inn denn vorigenn breyuenn ock tho ge- 
schreuenn hebbe, dat du mynn beisste scholdes wettenn 
mytt dem gude, dat wy myt hans Dregger krieggenn, dat 
sulue bestur my doch myt Flytte vnnd vann mynem rocke, 
denn he dem russenn ann touch vnde dat harnus, dar de 
russe mitth tho busscke wertt ann leyp, dat latth dymenn 
dur genoch betallenn. will he nicht mytt gude, ssp latt Em 
dat gudtt by dem berenn besattenn, wente tho myner tho- 
kumpsst he schall Idt my woll betallenn, so dar anders 
Becht Inn Reuell isth vnnd noch j par tiiffelenn, de hefft 
de schiper ock by ssick vnd hebbe Em ssunsst noch woll 

13* 



196 

Itlick gelltt geleindtt. dat hefft de here Inn der schrifftt, 
de ick Em dede, donn ick vann dar tocht. leue harmenn, 
sse tho vnde wett my besste, ick will idtt wedder vmb vor- 
deinen, ick ssy harmenn grynenn noch gelltt vor dat ror 
schuldich, ifftt he dy mantth, so gifftt du Em nicht, wente 
tho myner thokumpsth. nu vp dytt pass nicht mer denn 
schrift my dar[h] alia bescheytt wedderamme isth mjnc 
bidde tho dy. Do woU vnnde begrotte de frouwe ?nd Erre 
ssossteres vnnde alle gudenn frunde sser vann mynentt hal- 
uenn, de megede garttenn vnd kattrinen, ssuma alle mit 
Ein ander oc Dattam wo- banen oc. 

hinrick MoUer 



DEm ErBamenn hermenn bnrmeister 
by blassiuB hogreaen tho handen 
ffir*. g. In 
ReaeU Ao 1.5^.8. 



d(yn) d. a. tt. oc 



341. 1558, Nov. 9. Wenden. — OM. Wilhelm 
Fflrstenberg an BOrgerincister und Rath der 
Stadt Reval. 

Orig. Bee. IL A. 

Anweisang, ihre Diener anzuhalten, die vom wesenberg'schea Haase mil- 
genommenen 9 Tonaen Butter dem revalschen Hause abzaliefem. 

In dorso: Anno 58 den 17 Nouembris R. 

Von Gottes genadenn Wilhelm Mcister 
Teutsches Ordens zu Leyfflandt 

Innsern gunstigen grus vnnd genedigen willen zuuorn, 
Ersame vorsichtige vnnd wolweisse liebe getrewen, Wir koh- 
men In erfarung dz von dem hausse Wessenberg neon 
thonen Putter von Ewren dienern sollen genohmen sein, 
Weiln nuhn Vnnser hausse zu Reuhall, auss Jetziger Inge- 



197 

rissner hanndelang sehr entplosset AIs begeren Wir genc- 
diglichen, Ir woUet die Jenigenn, so solche butter zu sich 
genohmen, Ernstlich dazu halten, Damit solches zu ver- 
sorgung vnnd bespeissung des hausses widerunib mochte 
gebracht werdenn, An dem geschicht was Jetzige gelegen- 
heit erfordertt, vnns zu gencdigen willenn vnud gefallen, 
Datum Wenden den Nouembris Anno ac. Lviij. 

Addr. 



342. 1558, Nov. 10. Reval. — Blasius Hogreve 
an Heinrich Moller zu Wiborg. 

Orw/. JRct?. 2?. A, 

Kaufm&nnische GcscLaflG. Tadel, dass er unter die Freibeuter 

gegangCD. 

Inn godes namen amen, weten schalthu hinrick, dat mi dine 
gessantheith vnde stede geluckssallige wolifarth van herten 
leff the horenn is. wider hinrick, sso giffth mi dath nicht 
weinich wunder, dath du de sschroden s^o lichtlicken ach- 
testh, 886 kosten mi ouer de G dallers bothalth, wenn du 
Bse nicht wustesth tho verkoppen, offt tho verbuitten, sso 
sschuldestu andere lude gekregen hcbben, de di geholppen 
hedden, ick hoppe dath ick de beueringe, sso dar vor geko- 
men is, hir vor dem winter krigen werde, vnde sso de 
sschroden noch liggen vniforbuiteth, sso vorbuette sse vm 
filassen louenth, oflfte wes du dar vor krigen kansth, vnde 
sschicke idtb mi tho, dat lisst<i holde vpp 3 mrk., ii j^, oifte wes 
dukrigen kansth, vorbuitte sse oflfte vorkoppe sse wech, vnde ock 
sso wette ick nicht, wo idthvme de lacken ssin mach, de 3 la- 
cken, de ickdarhenne ssende, vndede tran ffathe, godtvor- 
geue idth di, dath du dinem koppe ffoIged43Sth vnd di vpp de 
ffri buitte geuesth, mith denn roecklossen minsschen, vnde 
hebbe mi woll M mall gemoigeth, dath ick di erstb vth 



198 

leth then, do, wedh du deisth, brucke gude £Eniiide, dath dn 
moegesth loss komen, du sschalth hir woll gades genach 
dar wedder vme henne krigen, ynde ock heffth de ffiroue 
woll' M tranen vme dineth willen gelatten, dath du sso tho 
matte gekomen bisth, de allemechtige godth de helppe di 
• wedder loss oc. vnde ock sso hedde de froue gerne gadt 
geblecketh rus louenth bcderff, en £ ellen ofifte v, vj vnde 
wiirhir dath gelth enthrichten 3C. ssus nicbt vpp dath pas. 
den ssegge jesper blecke, dath ick en bidden lathe, dath 
he de breue will besturen an her Euerde, vnde ssegge em 
vnde ssiner ffrouen Ifel c M guden nacht vnde ssine kiste, 
de sschall woll vorwarth werden, will godth, vnde nemandth 
inn handen komen, ick arme kerell hebbe den kres drack(?) 
thenies tideman motten bothallen, wulde ick nicht vor richt 
vnde vor rade loppen, he ssendc mi gelth offte was hir her, 
ick hebbe geinen klenen sschaden geleden. ssus.picht vpp 
duth pas, den gode d^me allemechtigen gessunth tho ffiri- 
stende beffolen mith ffelen c M guden nachten, gesschre* 
uen illende in reuell vpp ssunte mertten auendth Ac 58 

blassius hogreue 

EinUegender Zettel: 

ock leue hinrick ick hebbe dussen bartelth hettenn 
duth klene sschutken dar vorbuitten an einem gatteren, 
wes he dar tho louerth dath will ick hir geuen vnde enth- 
richten, kunde he ene ffine sschuithe dar krigen, ssege ick 
gerne oc. 

DEm Erssamen hinrick moller 
by blassius hogreae ffr. g. 

Ion wiborch 

A« 1.6.5.8. 



199 

^1—1—— i " ^- ■ - I - — — — - 

343. 1558, Nov. 11. Reval. — Blasius Hogrere 
an Heinrich Moller zu Wiborg. 

Orig, Rev. J?. A. 

^ _ 

Kanfm&Diiische Gcscbafte. Aufiordeiung znr Beimkebr. Der CM. babe 

Biagen etngenommen, Yiele getodtet nnd gefaogea, aucb Tie] Geecbtitz 

gewoonen; die Bussen leisten keineu Widerstand; die Deatscheo aus 

Dorpat warden nach Pleskau gefttbtt. Reval sei wol verwabrt. 

JBH godes naiueu amen, weten schaltu hinrick, dath ick di 
bebbe j brefif geschreuen by Euertb brouogell ssiner sschutten, 
den Bschipperen den breff ssuluen an di tho bringen gedan, 
vnde boeger nocb, datb du de sschroden Jassper bleck offtc 
geinem minsschen vortruen v^uldth. denn de schroden vnde 
de lacken alle de tran ffathc de vorkopp vnde ssende mi de 
boaeringe dar van hir her. de sschroden de kosten mi ouer 
100 dallers weth gelth botalth erstes koppes, vnde du ach- 
testh sse sso geringe vnde hesth de sso driuen latten, vnde 
macb dar nicht mer van schriuen. de lacken kosten mi ock 
geldes genoch, dath stucke 90 mrk. ick krige nicht j bock- 
staoe boschedes, wo idth dar vihe.ssin mach. hinrick, duth 
is de meninge vnde min boeger, vorbuitte offte vorkoppe 
min armodth vnde ssende mi dath hir wedder her, dath 
dar vor kompth, gudth ofifte gelth, vnde de matten vnde 
thnnne (oder: thouue) deme gelicken, vnde de rode Juffte, 
de vme de lacken wass oc. vnde wes dar nicht sso klack- 
lossen mith, dath sschiptt sschroden holde vpp 50 mrk., 
40 mrk. de krich ick stede wech van her barmen, in 
ssuma ssende mi dath gene wes du dar vor krichsth 
wedder vme in guden sschutten ac. vnde gebruck gude 
ffrunde de di mith helppen, dar du gein vorstandth vpp 
heteh DC vnde vorborge min gudth nemande nicht, ick will 
idth by di wetten. dath is korth vnde ock sso ssende der 
frouen gudth rus geblecketh fflassenn louenth en vij hun- 
derth ellen ofifte hele dussenth ellen, vnde gudth hedene 



200 

louenth, diQge sse nouer (?) alsse dukansth, sso du geldes 
tho dondc bcfft louenth tho koppcn, sso sspreck hinrick 
bussman ssinen masschopp an, dc sschall di dar mith 
helppen. hinrick, de werth eti stathlick gudth van mi wed- 
der krigen, will godth, vnde vorgeth de ffroue dar nicht 
mith 3C. ssende idth woU tho gepacketh by dussen bertelth 
vnde both sschroder ssiner sschutten vnde f tunne gnde 
gele hotter vnde 4 M grothe stinthe, xij M grothe barsse, 
dar bydde wy vme, vnde kome ssuluen mith van dar, 
vnde lathe di nicht bedoeren dath du di ene wiff by de 
handth bringen ledtss. dath worth dar anders werden mith 
dome handell, will godth, dusse £feide werth nicht 2 jar 
duren. wiltu dar handellen sso kanstu dar woll anders tho 
komen, dar will ick boredinge mith di van hebben, ssas 
nicht vpp dath pas, den de russen de doren ssick no an 
den here mester nicht wrinen (?), vnde nemen de flFlacht 
wor ssin huppe an kumpth dregen dar fflegen de rassen 
vor dc. men sschall hir sspell dar van horen, wo ssine ge- 
nade sse noch kloppen sschall oc. vnde weth di vpp duth 
pas nicht mer tho sschriuen, den ringellen (Bingen) heflth 
de here mester in, vnde an 500 doth gesslagen vnde in de 
100 russen geffanjgen genomcn. ock sso heffth he dar ffust 
gesschueth vnde kornes vpp gekregen, vnde werth vordan 
rucken, godth beterth, alle de duitsschen ssinth vdth derppte 
voriforth vnde na der plessku gebrocht. de meisten ge- 
ffangen vnde gebunden de rades heren borgemesters ock 
wech geflForth, vpp de fFrouens na, de ssinth hoch bedroueth. 
sso holdth he ssine ssegell vnde breue vnde ssine krudthss- 
kussinge, oc. 

Reuell is vorssorgeth vor clem russen mith der hulppc 
godes: he schall van vns nicht anders erlangcn, ' sso he 
her kumpth, denn krudth vnde lodth vnde vpp sslegc, will 
godth oc. ssus nicht vpp duth pas denn gode beffollen ge- 



201 

88unth tho ffristende milh ffele c M guder nacht van vns 
beiden, gesschreuen in Reuell vpp martini k^ 58 

blassius hogreue 

kopp gudth breth louenth beide fSessen vnde heden, 
de froueheflFth idth sser nodich tho donde; bir sspar geinen 
fflith flfoer, vnde ssende er dath louenth. ick hebbe idth 
sschaminge vorgetten, dath ick di hir nicht er van ge- 
sschreuen hebbe oc. de luide de ssinth idth* by er bewor- 
uen tho koppen, hir is nicht tho bekomcn oc. vnde macke 
wo du dath kansth, dath du van dar mucbtesth komen, 
dath is min truue radth, hinrick, offte du wersth in den 
grandth vordereuen, ffruchte ick sser, godth de. vorgeue idth 
di, dath du mith denn rocklossen minsschen di henne boe- 
geuesth oc. > 

Addr. 



344. 1558, Nov. 19. Fellin. — Golthard Ketller 
erwShlter Coadjutor an Bfirgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

Orig. Rev, B. A. 

Bitte, den Trnppeo, die nach FeUin und Weissenstein beordert sind, 
Proviant gegen Bezahlnng zufahren zu lassen. Das Winterlager 

sei bezogen. 

In dorso: Anno 58 den 22 Nouembr R. 

Tnsern freundtlichcnn gruss vnnd alles guthen wunschung 
znuorn, Ersame vorsichtige vnnd wolweysc Inbesondere gc- 
lipte freunde.' vns zweyfelt nicht, ihr werdct numehr ver- 
nhommen habenn, das^ sich das krigesvolck frostes vnnd 
anderer vngelegenheit halbcnn in das winter leger hat begc- 
ben musscnn, Nu seint sic aber dennoch also bin vnnd 



202 

wider vff die negede vertbeilet vBDd gelagert, das sie vfi 
erforderung der noth in gar wenigk tagenn, widerumb bey 
einander sein konnen, Es wil aber diesenn dreyenn fenUn 
knechtenn, Ynnd den soltreuthernn, welche anhero gen 
Vellin vnnd wittenstein verordnet, als wir aus allerlej be- 
richt vermerckenn, an victualien oder notturfftiger pro- 
uianth fast mangein vnd felenn, Derhalbenn vnser gantz 
guttlichs gesinnen, ihr wollet bey ewern gesellenn oder 
mitburgern, die embsige versehung vorwendenn, dormit 
gleich me aus der pernaw vnnd andern mehr orthenn, 
die zufhur \mb gebhurliche bezalunge geschehen muge, 
Solchs seint wir \mb euch vnnd gemeine stadt widerumb 
in allem guthenn zuerkennen erpietigk, wormit wir euch 
dem lieben gott beuhelenn, Datum Vellin .19. Nouemb: 
Anno DC. Iviij 

Goddert kettler Erwelter Coadiutor 
des Meisterthumbs zu lieflande. 

Addf, 



203 



345. (1558,) Nov. 23. Warberg. — Justus Clao- 
dius (Jost Clot) an BQrgermeister und Rath 
der Stadt Reval. — 

Orig. JRev. B, A, 

Die ooglflckliche Lage des Landes, zumal das Misstrauen, in dem Reval 
bei den Hansest&dten stehe, babe ibn sehr angegriffen, so dasB er gefi&br- 
lich krank gewesen ; jetzt sei er scbon besser und wflnscbe nnr die Heim- 
kehr. Vor Weihnacbten kOnne er jedoch keinen Bescbeid Ton den St&dten 
erbalten. Scteben sei anf GCln'8 Anstiften ein St&dtetag Tersammelt. 
Er fltaehe Beistenem zu gewinnen, am meisten Vertranen babe er za den 
prenasiscben StAdten. In Lttbeck verlange man vor Allem Beilegung der 
Hftnde], ana Aerger tiber die Kapereien. Dasa Mflncbbainen nach aeinem 
(Clot's) Abznge einen anderen Bescbeid beim EOnig erbalten, verwundere 
ibn. Die Stadt mflsse sicb ja jeder Abmacbnng ftlgen, wenn nar ibre 

Freibeit gewabrt bleibe.* 

In dorso: Anno 59 den 20 februarij R. 

iUyneii grott vnde denst nach allem vermogen beuor Er- 
bare wolwisc bcrcn. ett hefift myr her luen von boxtehude 
thogesant Iwer erb w schriuen yn Reuell den 2 octobris 
datiret, Darut allenthalben ick ersporet vnd vermercket den 
thostant'der stadt vnd lantschafft tho lifflant, got erbanns 
ym hemmell vnd vergeue et allen^ de et tho disser moy- 
samen kriges last hebben komen laten, vnde ssunderlick 
de orsake mitgegeuen tho dem groten missvertrwent darin 
de arme stadt Reuell mit den von Inbeck hamborch vnd 
mehr anderen gekomen, ynd gehet myr disser hertleit des 
annen landes vnde stadt alsso tho herten, dat ick fast 
darober mit schwacheit mynes Hues beladen, dat et ein 
tidtlanck dahen gesehen dat ick nemanth von den mynen 
lichtlick wurde wedder vp erden gesproken hebben. Es 
ist aber got lofF wat mit myr thor beteringe gekomen, Dat 
ick nn strax my ahn her luen wedder begeuen will , der 
stede ercleringe bynnen lubeck anhoren vnd alsso godde 
helpende vp lifflant komen. Dan dar et goddes wille were 



204 

begerte ick nergent leuer tho leuen vnde tho sterucn als 
tho Reuell. sso gefelt myr mit der tidt lubeck vnd dutseb- 
lant, et gefalle einem anderen wu et wille. Ick will aber 
nicht thwiuelon, sunder et werde Iwe erb: w: verstendiget 
syn vnd vnse breue von Bremen entfangen hebbe, wu wyr 
by den Steden gefaren, vnd dat man allererst vp wynach- 
• ten sick ercleren will, wes man tho donde geneget Suast 
wolde wyr vor lengest vns ahn Iwe erb w: verfoget hebben. 
Dan ick des reisens mode vnd verdrotsam, giflft myr gans 
weninck fordeils. De von Collen hebben von alien Steden 
ercleringe erfordert, ock myner lantstadtvnd disses stilts; 
als den verwanten de hendell thogeschicket, de nu dess- 
halben vp Catarinen (Nov. 25.) sick by einander beclaget. 
wat dar ferfolgen will, gifift do tidt. aber dat vermogen ist 
dar geringe, WuwoU ick fast by alien soUicitere vnd an- 
halte tho gemeiner Contribution, Wat by dem prussischen 
deil tho erholden, tho denen stette wy dat hogeste ver- 
trwen. Vor alien dingen aber verlanget my dat de hendell 
mochten wedder tho frede gerichtet werden Dan ssolker 
vnlust dor ranefarerie halben bynnen lubeck ist, dat man 
gans vngern dar still sitten wert. Ick will ock hoppen de 
denischen gesanten vorlengest motten angekomen syn vnd 
mit densuluigen Otto Tuue vnd brun wedberch de guden 
ihrlichen ludc. Dat aber nach vnscrem affscheide vt dennen- 
marken Monnickhusen einen anderen boscheidt by ko: mt 
ssolde erhalden hebben, wunderde vns gans sehr, vnd 
mosten de gesanten dan befelch hebben widere handelin'ge 
tho plegen, als 6ick ock der Compter tho dunenborch synnen 
lett. wes ssc sick des mit einander vergeliken mogen 
moste dc stadt geschchen laten, wenner de nur verssorget 
vnd an friheit bewarct, By vnsen tiden aber hat ko: mt 
kein fromb gudt begert noch Jcmant de synen tho entwenen, 
na dem der handell dar gans vuUentogen wedderum aff- 



205 

schloch. Wolde der leue got radt genade hulpe vnde trost 
geuen, dat ane vorenderinge dat lant ynde stadt bliuen 
mochte, darum bidde ick got von herten, ynd were tho 
wttnschen, Sahst noch beter Cbristisch als Russisch vnd 
ssolt erne der teaifell durch got straff en, der sso vel -hertz- 
leides vns armen leuten machet, Sunst vp dat post nichtes 
den dem almechtigen godde gesuat thorn tidtliken sso 
woU ewigen frede entpholen, Mit bit meins armen weibs 
vnd kinder acht zahaben. Datum eilents warberch den 
23 Noae(m)bris Anno (Iviij) 

Ewer erb: w: 

» 

williger Justus Claudius 

Den Erbaren vnd wolweisen hern Borgermeisteren 
vnd Badtmannen der Stadt Reaell syuen gunstigen 
Tnd gepietenden hereon 



346- 1558, Nov. 30. Danzig. — Bargermeister und 
Rath derStadt Danzig an BOrgermeister und Rath 
der Stadt RevaL 

Orig. JteP. R- A. 

Uebersenden eioe Aaweisong auf 2B0 Thaler als Beisteaer zum Kriege 

von den St&dten Konigsberg und Braunaberg. 

* • 

In dor 80: den 17 January Anno 59 

1 nnsern freundtlichen gruss mit wunschung alles gutten 
zauor Erbare Namhafftige vnd Wolweise herren, gunstige 
vnd besondere gutte ireunde. £s haben vfif vnser freundt- 
lichs ermahnen, dieses itzigen feindtlichen vbefalles halbeu, 
dess Moschouiters, Ewem Erb. wt«n zu steur,« die Erb. vnser 
nachparn vnd freunde von Konigsperg 200 taler vnd aber 
von Braunsperg 60 taler, denselbigen zu vbermachen, 



206 

freaadtlichen vnss iagesandt, welche wir e. e. w. za vber- 
reichen vnd vber za schreiben, dem Ersamen Thomas Car- 
dinall ynserm burger, zugestellet ynd e. e. w. ybermachei 
haben vnd werden e. e. w. auss Inligender haadtschrifft 
zauornehmen haben, wo vnd von wehme sie salche 260 

« 

taler entfangen soUen; Welchs wir e. e. w. hirmit nicht 
haben woUen vorhalten. Dieselbigen Got dem Almechtigen 
In sigendem wolstande kegenst Iren blothfeindt gesiindt 
vnd seliglichen emphelende. Datum Dantzigk am .30. No- 
uemb. A» 1658 

Burgermeister vnd Radtmanne 
der Stadt Dantzigk 

Juinliegende Antceisung: 

Ich thomas Gardenall bekenne mit disser min eighen 
hantschrifft das ich vonn dem Erbarenn wolweisen hereon 
Johan konradt oc. entfangen habe zwehundert vnd sostich 
daler, welche 260 Daler gelaue ich dem erbarenn rade 
vonn Reuell durch minem ohmen Janck grutter solenn 
erlecht vnd bezalet werden an alien verzoch zurwarheit 
mit minem pitzer versigelt gebenn Inn dantzick denn 
1 Detcember anno 58 

T Card(enall) 

Untersiegelt tnit dem Hausz^eken. 
Addr. 



207 



34f. 1558, Dec. 4 Scbloss Re?al. — Die dem 
KOnig yon DSnemark vereidelen Kriegsleute 
auf dem Hause Reval an die Rathe, BQrger- 
meister und Rath, Aelterleute und Befehls- 
haber der Stadt Reval. — 

Cop. Rev, B. A. 

Bitte am Rath, wie sie sich dem Ansinaea des Goadjators, ihm das 
Sehloss Reval sa abergeben, gegenaber za Terhaltea h&ttea; um Yer- 
vendoQg for sie ia dieser.Noth and am Wiedererstattung der von ihren 
entwichenen Knechten geraubten Sachen. — Sie seien ja dem K6: ron 
D&nemark verpflichtet and h&tten dem Orden and der Stadt in alien 
NlKhen trealieh beigestanden, dies letzte Begehren ginge jedoch wider 

ihr Gewissen. 

Achtbare vnd Ernueste hern Rete Erbare Wolweise hern 
Bargermeistere Radtmanne vnd olderleute auch Erbare 
Namhafte heuptleute vnd beaelhabere der Stadt Reuel. 
Ewer Achtb. Er. Weis. vnd namhaften gunsten seint vnser 
gantz willige vnd freuntliche dienste mith hohem fleis be- 
uor, grosgunstige herren kriegsleute vnd guten freunde, 
Wir mogen vnd konnen euch semptlichen vnuerborgen 
nicht lassen, Nachdem wir (: die wir mith dienst vnd Eiden 
kor Mt zu dennemarcken verwant :) von s. ko. Mt eyn beue- 
lich auf dis haus vnd alle dem so ko. Mt mith Ihrem schif 
an geschutz krauth loth prouiandt vnd andere notturftige 
dinge, gute auffsehung vnd achtung, das dasselbe von vns 
nicht anderst vorsehen vnd vorwaltet, das wir dasselbe vor 
Irer koi Mt vnd menniglichem zuuerandtworten wissen 
mugen oc. bekommen, Mit wciterem anhange, das wir dem 
ritterlichen Orden vnd dem gantzen Lande In allem guten 
helfen, mith radt vnd tadt dem Erbfiende diesser Lande 



208 

widderzustehen vnd abbruch thun soUen, sofern ynser ver- 
^mugen aach leip vnd leben wendet Welchs wir dan vds 
vnserm geringen vermugen vnd einfalt nach zu rielmalen 
kegen euch hern Rete Borgcrmeistern vnd Radtmannen vnd 
alterleute aucb meniglichen erbotten, das man sich zn yns 
nicht anderst dan alle freunthschaft vnd beste versehen vnd 
neben euch nach vnserm geringen vermugen vnd einth- 
feltigen vorstande, nicht anders mith radt vnd tadt helffen 
fordernn, den was gemeinen Landen zu allem guten vnd 
besten, auch dem feinde zu abbruch schaden vnd nachteil 
gereichen solt; Bissolange ko!! Mt gesanten, welche anf 
dem wege vnd vnsers erachtens nhun vast Im lande, an- 
kemen, welche dan befelich wegen I. ko. Mt mith dem ritt 
Orden zuhandeln haben muchten, Das dem Ritt Orden ge- 
meinen Landen auch diessem hause vnd der Stadt nicht 
anders dan zu gedeie vnd allem gutenn, auch zuuorderbe 
vnd abbruch des feindes geraten mucht, Wie wir dan solches 
auch nicht anders vernhommen vnd verstanden. Wen wir 
auch wissen das vnter demselben . handell einiger betrugk 
Oder hinderlist vorhanden Es where von weme es wolle, 
welches dem Ritt. Orden vnd den gemeinen Landen zu 
schaden vnd nachteil glangen solt, So seindt wir des er- 
botig gewesen vnd noch, das wir sollich Uose vornemeu 
woUen helfen hindern, wheren vnd abschaffen, so feme 
vnser vermugen, Ja leip vnd leben wendet vnd reicht. 
Wissen derwcgen, auch konnen wir vns nicht mher nocb 
hoher ahne verletzung vnser ehr und reddeligkeit (:vber 
welchs man doch keine ehrliebende lent zu drengen pflegt:) 
bewilligen noch erbieten Wie wir dasselbe menniglicheiu 
vnd alien ehrliebenden, sie seint hohes oder nidderiges 
stands, zubehertzigen vnd zubedencken geben woUen. Vud 
wie dem allem werden wir von dem Hochw. f. vnd h. Co- 



r' 



i09 

iatom aufs hoheste ynd herteste angelanget vnd gedrenget, 
wir das haas sampt allem wes darauf befanden abtretten 
vnd 8. t g. behandigen soUen, doch nicht mith einigem 
Oder gar keinem bescheide, wie vnd wasserlei gestalt solches 
gescheen sblle konne oder muege, domith wir dasselbe ohne 
yerletzonge vnd abbruch vnser ehre vnd reddeligkeit than 
konnen, Welchs vbs dan am hochsten beswerlich ; Haben 
aber L £ g. durcb Ihre gesanten allein vmbstandt vnser 
sachen neben der bohen Erbietange, wie obengemelt, vnder- 
thenig anzeigen auch bitten lassen I. f. g. woUe vns doch 
vber vnser Eidt vnd pflicht, domith wir ko"^ Mt verwant, 
nicht drengen, vnd die kleine zeit, das die gesanten an- 
komen mugen verharren, Wir.seint der trostlichen hoftmng 
vnd frolichen zuuersicht, das durch Ihre ankunft die 
mittel vnd wege gefunden muchten werden (:auch von got 
dem almechtigen ausuorsehen :), das dem Ritt. Orden vnd 
dem gantzen Lande zu stiftung eines gemeinen friedens vnd 
gedei alles guten vnd besten, dem feindt aber zu schreck- 
lichen schaden vnd allem nachteil gelangen solt oc. Wollen 
derhalben each semptlich diesse vnsere sache als den hoch 
vnd woluerstendigen auch weisen hern vnd berhumeten 
kriegslentten zuerkennen heimstellen mith gantz freuntlichen 
vnd vmb gots willen bitten, Ir semptlich die sachen der 
gestalt bewegen vnd behertzigen, auch mith hochgedach(tem) 
h« Coadiutorn aufs vnderthenigst vnd freuntlichst bereden, 
domit zukunftig vnheil vnd vorterb diessen gemeinen Lan- 
den vnd leute auch ewrer vnd ewrer kinder muge verhutet, 
auch kunftig heil vnd gedeien (: welch beides doraus enth- 
sprissen kan:) darin bdacht vnd gestifftet werden mag, auch 
vnserer einfalt ewren hochuersteudigen vnd weisen radt 
mitteilen, doraus wir vnserm einfeltigen vorstande nach 
vns zuberichten, wie vnd wasserlei gestalt wir die sachen 
vomhemen vnd angreiffen mugen, domit dem Ritt. Orden 

u 



210 

den gemeinen Landen diess haus vnd der stadt beste nieht 
enthkegen, auch wir die wir in ko^ Mt eide dienst ?nd 
verpflichtunge aofs hogeste stecken, an vnser ehr redelikeit 
vnd gnten namen keinen abbruch oder verletzung leiden 
magen; Sondern vielmher durch denselben ewren gnten 
radt vnd beistant bei demselben magen erhalten vnd 
bfordert werden. Weiter konnen wir ench nicht verhalten 
das die knechte so gesteriges tages von vns gewichen vnd 
sich darch den hem d. ander wegen bestellen lassen, sehre 
vnbdacht vnd vnchristlich, gleich ob wir feinde weren, mith 
etlichen vnder vns vmbgangen vnd etzliche pferde kleider 
kisten kasten profiandt Rustung wheren vnd anders weil 
sie auf dem hanse gewesen feintlicher weise genhomen vnd 
noch nhemen thun, Dieweil wir dan bis nhn her einem 
hem mith euch verwanth vnd Rotgesellen gwesen anch 
keine feinthschaft gehat, auch noch nicht haben wollen: 
Derwegen vnser gantz £ bit Ir semptlich behertzigen vnd 
bdencken, was aus solchem vnbillichen vornemen entstehen 
vnd denselben knechten die wege weisefi, sie das genhonmien 
gudt ein Ider an sein ordt bringen vnd das die beraubten 
ein Ider das seine van dahr vngehindert vnd mith frieden 
holen vnd wegbringen muge verschaffen lassen, Der hohen 
vnd trostlichen zuuersicht Ihr als die hochuerstendigen vnd 
wolweisen hern auch berumpte vnd erliebende krigsleut 

J 

werden die sachen dermassen betrachten vnd behertzigen, 
auch vns mith eynem freuntlichen andtworde, welchs wir 
aufs f(reuntlichste) schriftlich sein muege wollen gebeten 
haben, begegen, domith vnser geringe person nicht anders 
darinne dan mith dem besten auch ko Mt zur ehren welche 
die sache doch trewlich meinet, mugen bedacht werden, anch 
ein Ider das seine widderumb bkomen muge Das seint wir 
alle kegen e. A. E. W. auch £r Namhafte krigsleut nach 
eines Idem stande vnses geringen vermugen freuntlich zu- 



211 

aordienen ynd zauerschulden gantz willig Datam auf dem 
hause Beual sontags nach Andre aplj A. Iviij 
E. A. E. Er. W. viid Er. Namhafte 

gudtwillige 

bestelte und beeidete i^ Mt 
zu dennemarcken krigsleute 
auff dem hause Beuell 

Den Achtb. ynd Erentuesten Erb. Wolweisen aach Erbarn 
▼nd Namhftften hern Reten BurgermeiBtern, Rathmannen 
olderleuten auch heuptleutea vnd bouelhabern der Stadt 
Reual Ynsern grosgunstigen hern vad freanden sampt vnd 
bsonder freontlich zae handen 



1558, Dec. 8. Reval. — Des OM. uHd Coad- 
jutors Yergleich mit Dietrich Behr und Ileinrich 
Uexkiill fiber die Wiederabtretung des reval- 
schen Schlosses an den Orden. 

Cop. Bev. B, A. 

In dorso: Transactio twaschen dem hern Coadiutorn des Meisterthamba 
tho Liflande 3C. vnd didrick beren vnd heinrich yxkoln, wegen 
der abtredange des Reualischen schlots ynd togehorigen ge- 
bedes, 9C. Anno 58 ypgerichtet. 

ft irWilhelm von gots gnaden Meister vnd godert ketteler 
crwelter Coadiutor des Meisterthumbs zu Liflant vnd Cumpter 
zu Vellin, T. 0. bekennen mith diessem vnserm ofiFenen 
versiegelten brief vor Idermeniglich Thun kundt vnd {add: 
bezeugen) Nachdem hiebeuorn nach vnnotigem vnd vnzimli- 
chen abweichen des gewesenen Compters zuReuellFrantzes 
von Zigenhauen genant Ansel, so wol auf allerlei vnbefolene 
Chriatof von Munchhausens verordenunge vnd versehunge 
die Achtbare vnd Emueste vnsere Hebe besondere dithrich 
ber vnd heinrich vxkul sich vnsers vnd vnsers Ordens haus 

14* 



^12 

vnd gebiets Reael verwaltung vnterwunden vndr angemast 
Vnd aber der durchleuchtiger Hochgeb. furst vnd grosmech- 
tiger her, her Christian zu den. Nor. der got. vnd w. ko- 
nig oc. vnser Inbesonder gunstiger her vnd freuntlicher ge- 
libter Nachbar sich Jegen vnsere Jungs tmals dogewesene 
Bothschaften zu endt vnd schlislichem abscheit gnugsam 
erkleret, Wie das solche des Munchhausens verordenunge 
mith vnserm Hause vnd gebiete Reuel ohne vorwissen 

m 

willen vnd beuelich Irer ko? W. gescheen vnd hette doran 
niemals wie auch noch keinen lust vnd gefallen, Sondem 
vberweiseten viel mher vns vnd vnsem R. 0., dorfur wir 
Iren ko? wirden aufs dienst freunth vnd nachtparlichste 
danckbar, soliih vnser haus vnd gebiet widerumb anheim^ 
dasselbe widerumb an vns zubringen einzunemen vnd vnsers 
besten vermugens Jegen diesser armen lande Erbfeint den 
Muschowiter zuuorsehen vnd zuuerwharen oc. Als haben wir 
In sunderlicher erwegunge, mith was trefflichem feinde vnd 
bludtgirigen Tirannen, diese lande sunderlich zu itzigen ge- 
ferlichen zeiten zuthun vnd beladen, vnd das wir des krigs- 
volck, so bisher ohne sunderlichen frucht diesser orter vmb 
vnd vf vnserm hause Reuel eine gute zeit gelegen gegen 
den feindt zum notigsten zugebrauchen, Ja das allerlei In- 
nerliche spaltunge Emporunge vnd misuertrawen auch 
muchten verhutet werden vnd nachpleiben, solch vnser vnd 
vnsers Ordens haus vnd gebiet, nebenst dem krigsvolck, 
widerumb in der gute an vnser handt vnd possession zu- 
bringen vnd einzunemen nicht vnterlassen sollen vnd vol- 
gender gestalt vns mith oberzeleten Dithrich Beren hinrick 
vxkul vnd dem krigsvolck, welches sich Ires eides befelichs 
vnd bsoldung halben zum eussersten .beschweret. In hand- 
lung vnd vereinigunge eingelassen, Nemlichen also vnd der 
gestalt, weiln sie keine ko? bestellunge auch sunst keine 
brief sicgel Credents schein vnd beweis solcher angemasten 



213 

vnsers bauses ynd gebiets verwaltuDg konnen beweisen vnd 

dartbuD, sondern sicb alleine eines bescheenen munthlicben 

koniglicben beuels beruffen, das wir sie semptlichen vnd 

eynen Idem in sunderheit vermuge des abscheits bo von 

Iren ko? Wirden vnsern gesanten, wie vorberurt beiegenet 

vnd widerfaren, Ibres gethanen Eides oder befelicbs bei 

Iren ko. W. alle zeit wollen vorbitten vortretten vnd zur ehren 

verandtworten, vnd Nachdem Ire ko. W. hochgedacht hie- 
beuorne etzliche stuck gcschutz kraut, lot vnd was des 

mher vorbanden sein magk, vff dasselb vnser haus Beuell 

hat faeren vnd verordenen lassen, wor unter derselben 

stuck zwei nebenst etzlichen thonnen krauts vnd loten dem 

Hochw. in got f. vnd b. zu Curlant dc. vnserm inbsondern 

geliebten b. vnd freuntlichen Nacbbarn gehoren vnd zu- 

komen sollen, Wollen wir dasselb ko*: gescbutz vnd wes 

vns dabei vberliefert bis zu Irer ko. Wirden bothscbaften 

ankumpst oder sunst andem bescheit, vf vnserm bans da 

es stehet In guter verwarung bleiben lassen Vnd bemelte 

ditricb ber vnd Hck Vxkul wegen desselben geschutzes vnd 

anders, so vns geliefert vnd In verwarung zugestelt, glei- 

cher massen bei Iren kO" W. verandtworten, Do auch hoch- 

gedacbter her zu Curlant die gemelte zwei Irer liebe 

(I: liebden) stucke zu sampt dem zugehorigen kraut vnd 

loth abzufhueren bedacht, solches hiemith Irer liebden 

freundt vnd nachbarlich heimgestelt sein. Wo nicht, sol es 

alles gleichst dem ko? gudt vfs beste verwharet werden, 

wie wir vns dan ebener gestalt mith den sechs borsen so 

Christofvon Munchausen zugchorig hiemith thun ^jrbieten. 

des mugen auch die andere guter so ein Ider auf dem hause, 

sie sein In kisten oder kasten vnd gehoren zu wem sie 

auch Jummer konnen, ausgenhomen, so dem hause vnd gebiet 

zu, Reuell sowoP dem enthwichenen Compter vnd vnserm 

Orden zustendig, wol frei sicher vnd vnuerhindert von dem 



o 

id 



14 



hausc abgefhueret werden vnd lassen vns nicht enthiegen 
sein das die hoff Juncker vnd alte Diener vflF dem haase 
bleiben vnd so femes Ihnen geliebet hinfuro Ihres beaels 
vnd dienstes wharnhemen. Dieweiln auch allerlei zu der 
nodtturflft vnd besten des hauses sol verkaufft sein, wollen 
wir dasselbxso viel des zubeweisen vnd noch vorhaoden 
sein magk, der billigkeit nach auch gerne widderumb dar- 
leggen vnd erstaten, Ja das ernstliche einsehen so viel vns 
vmmer muglich, vorwenden, dormith vnsere knechte zu Thume 
den andern vberigen knechten welche zu Schloss geblieben, 
was sie Inen In Ircr trennunge enthweddet, weddenimb re- 
stitueren vnd zustellen sollen. Desgleichen den vnsern 
widderumb gelobet vnd zugesagt worden, widder den vber- 
treter sol mith geburlicher straflF, so fern es bei Ihm be- 
schlagen, procedirct hebben, domith sich auch die andem 
vberigen knechte zu schlos In Irem abzuge keines gewalts 
vberfals eindranges oder einiger beschwerung von alle den 
vnsern vber die wir das gebieten zubefharen habenmugen, 
wollen wir sie mith alle Irem hab vnd gudt frej vnd frid- 
sam von dem hause abzutreten vorgleiten vnd worhin es 
Inen auch gelust einen freihen velichen vnuerhinderten pas 
bin vnd wider in vnsers Orden Landen zureisen, vergonnen, 
Idoch das sie sich an diesser lande erbfiende nicht schlagen 
vnd sunst der gebuer nach geleitlichen verhalten sollen, 
Im fal sich aber derselben einer oder mher widenimb In 
vnser vnd vnsers Ordens eidt vnd dienst wolt bestellen, 
vnd sich an der verordenunge welche wir mith den andern 
vnsern kriegsleuten zu thun, vermaege daruber gegebencr 
brieff vnd siegel, bewilliget vnd eingangen, ersettigen lassen 
wollen, wir hiemith nicht ausgeschlagen haben, sondem 
was sich der mherern vnd groste teil hirin zuerfrewen 
gerne mith geniessen lassen. Als auch ehe vnd mhergemelte 
beide ynsere liebe bsondere, ditrich ber vnd Heinrich vxkal 



215 

vast gelt hin vnd widder, welchs die knechte empfangen, 
gelhenet vnd vfgenhommen vnd etlichen von denselben Iren 
Creditorn oder glaubigem ein zwentzig leste Roggen, welche 
noch zur zeit vngeliefert geloben In den borgern vnd 
Sndlern, auch vor Ire speise als bier vnd brodt vnd andere 
gare ko8t so bishero die knecht genossen, gudtsagen vnd 
versprechen mussen, Haben wir vns diesser dinge mith 
Ilinen dergestalt, ^ie volgt, verglichenn, weiln vns solch 
gelehnt oder vfgenommen gelt sowol den Rocken Inen zu 
vberschiessen vnd zulieferen bedencklich, werden sie das- 
selbe an enden vnd orthen, aldar es sich gehoret, znsuchen, 
vnd also sich Ires schadens zuerholen wissen. So viel aber 
das versprochen vnd zusagen bei den burgem vnd Sudlern 
antreffen that, woUen wir vns hir Innen so viel vnsers ge- 
muets erkleret haben, das zu welcher zeit vnsere knechte 
Ire hinderstelligk bezalunge erlangen (:sie herkome oder 
geschee auch gleich von weme sie wolle:) wir es alsdan 
vnsers teils zubearbeiten, nicht ^vnterlassen woUen, dormith 
den burgern vnd Sudlern die kost vor vnsere knechte ehe 
vnd znuoraus sol bezalt vnd zugestelt werden, Mitler well 
werden sich dieselben burgers vnd sudlers dem erbieten 
nach gedulden vnd bis zur zeit der bezalunge woU zufrieden 
sein, vnd wiewol wir mith den Landtsassen, welche wir zu 
etlichen malen, von solchen vorwirten hendlen wamen vnd 
abmanen lassen, von wegen Ires mudtwillens vnd vngehor- 
sams, In dem sie vnserm furstlichen beuelch verechtlichen 
vbertretten, Nach krigsgebrauch ein anders vorzunemen 
bedacht vnd enthschlossen, wollen wir das solchs vor dismal 
allerhandt vrsachen halben do mith vbersehen, vnd das Jo 
kein mangel oder feil an vns zumercken, wes desfals von 
Inen gescheen, vber vns ergehen lassen, sie auch gleichs den 
andern krigsleuten zu dem Iren vnbefurdert nicht lassen 
vnd so fern sie eines hern bedurffenn wedderumb in vnser 



216 

vnd vnsers Ordens dienst bestellen. Solcher punct vndart(ickel) 
alle, wie nach der lenge verhalet, haben wir vns mith mher- 
berurten vnsern lieben besondern Ditrich ber ynd heinrich 
Yxkul aller handt fargefallen erheblichen vrsacben halben 
In derguete vorebenet vergleichet vnd vertragen vnd der- 
mal eins dieselben vnriGhtigen hendel dergestalt abhelfFen 
vnd enthschaft eins vor alle geben lassen. Geloben vnd 
versprechen demnach vor vns vnd vnsern gantzen R. 0. bei 
vnsern wharen furstlicben trewen vnd glauben solch stets 
vast vnd vnwidderrufPlich zuhalten, Das sie sich derohalben 
von vns vnd vnsern gantzen R. Orden keiner vngnaden 
widder willen oder vngunst zubefaren haben, Sondem hie- 
mit beiderseits der hendel vfgehoben vnd In der gate ver- 
tragen sie auch hinfuro diesser sachen halben von vns vnd 
vnserem Orden vnmolestiret bleiben sollenn, In vrkundt vnd 
mherer . . . sagunge der warheit haben wir M. vnd C« vnser 
semptlich Maiestat segel vnten anhangen lassen welches' 
gescheen vnd geben In vnser vnd vnsers 0. Stadt Reuel 
tages Gonceptionis Marie Im Jar M. D. vnd Im 58Bten 



349. 1558, Dec. 12. C3in. — ^ Burgermeister und 
Rath der Sladt Gdln an BOrgermeister und Rath 
der Stadt LUbeck. 

Cop, M€V. Ja, A* 

Dem bremischen Recesse gem&ss b&tten sie die St&dte ihres Qaartien 
zar Zusammenkunft, am Qber die Livland zu leistende Hilfe za berath- 
schlagen, aufgefordert ; jedoch mit wenigen Ansnahmen abschl&gige Ant- 
wort erbalten. Weil an ihrer (Cdlns) Hilfe allein wenig gelegen nnd sie 
aucb durcb schwere Auflagen gedrackt, proponiren sie, die Sache auf 
dcm konftigen Reichstag zu Aagsburg vorzubringen. 

V n§ernn Freuntlichen gruss, Vnndwas wir guts vommgenn 
zuuornn, Erbarnn Fursichtigen ynnd wolweisenn besonnder 
gunstigen guden freundc, wir habenn nach glucklicher heim- 



217 

knmpsth vnnsser vorordenter gesanndten ynnd angehorter 
Relationn , wass bei den annwesennden Stetten Jangst zu 
bremen dernn Leifflenndiscber Stenndt vnnd Stett bogerter 
hulff halber gegen dem Muschowiter, abgeredt, Inn fleisyge 
vnnd getrew bedenncken getzagen, welchennass deisem 
Colnischenn Quartier anngehorige Annsse Stette zn der bo-* 
gerter hilff: souill eines Jeden vormogenheit, zabewegenu 
seinn, Vnnd dem abscheid nach, far dem annstebenden 
hochzeit weinachttenn, £. Erb. w. derselbiger meinung zu- 
geschriebenn werden mocbt oc. iBt bei vnnss das nach ge- 
legenheit deiser winterzeit, auch etlicher weit abgelegenner 
Stedt halben, beforab aber, das wir des altenn gebrauchs, 
des zttrngkbre(n)gens schew getragenn, Inn Radte befundenn 
nutzer zuseinn, vnnsernn Quartier anngehorigenn Stettenn> 
so dem ffeinnde Inn zeiten nicbt boiegennt, zugewartenn 
mith allenn vmbstenden, gleich dieselbe Inn Bremen durch 
des hermn Meisters, vnnd der Stadt Beuell gesandte fur- 
getragenn, Innss Lannge vnnd schreiftlich zuerclerenn, Da-- 
mith sie sich daheim mith denn Irenn Reiflig beratheu 
vnnd vnns Ire enndtliche Meinnung furderlich zu schreibenn 
mochttenn, v^ie dann sollichs mith gannts getrewenn fleis 
dnrch ynns beschehenn, vnnd Inns v^erck befordert worden, 
Daranfif habenn wir von dem mherenn theill vnnser annge- 
horiger Stett, weider anntwurth bekamen, daruss wir be- 
finden, das sie noch, wie auch zu zweinn vorscheidenn 
zeitenn, vff vnnser fleissig getrewe ermanen hiebeuornn 
beschen, mith vieler annregung Irer zustehenden lasten, 
grosser vnnd teglicher aussgab, einn Jede seinem Eunning, 
Fursten vnnd herrnn leistenn vnnd zalenn massen, vnnd 
schuldig seinn oc. soUicher hilff sich hochlich beschwerenn 
vnnd als Innen vnmuglich schreiftlich vormeldenn vnnd ab- 
schlagen, ansserhalb Jedoch »zwein oder dreinn, dewelche 
sich vif eine bekumpst vnd gemeine Radtschlagunng B^efiriemn, 



218 

Also das vnnsers vormirckens bei denn Stetten vnsers Qaar- 
tiers, denn Leifflendischenn Stenden vnd Stettenn veinig 
hillff zugewartenn, Vnnd darumb habenn E« Erb. w. gunsthig- 
leichenn zubedenckenn, das wiewoll htebeuornn auch mith 
erzellung allerhanndt vnnss teglich zustehenden grosser 
Yssgab, wir dem heiligen Reich, auch za hannthabung ge- 
meinen friedens. Inn diesenn kreiss leistenn mussen, ge- 
sehweigenn furstehendenn Romzugks, vnns Jegenn ew. Erb. 
w. berurter hilff halber erclertt habenn ac. vnnsere einntzige 
hilff denn Leifflendischen gar nichts vnnd weinig erschiess- 
lich seinn wurde, Vnnd haltens dafur , das dieser articull, 
des Leifflenndischenn beistands halber vff dem schirstann- 
stehenden Reichstagc zu ausbu^gk Inn gemeine beradt- 
schlagung gezogen, vnnd die erheischennde nottroffth der- 
halber furgenomen werdenn mussen. Wir sinndt gleichwol 
kurtzer zeit glaublich bericht, wie wi ock Inn trostlicher 
zuuorsicht das des Muschoweiters kriegsvolck alss sie des 
Her Meisters zu Leifflandt macht vornamen, vnnd zum theill 
wercklick gespurt, sich aus denn besetzungen widervmb Inn 
de Musschow begebenn habenn soUenn. wellichs wir mith 
frolichenn gemut gernn anngehort, vorho£Fend der almech- 
tiger werde seiner gnade zubeschutzung Ghfistlichs nhamens 
vnnd bluts femer vorliehnn, wellichs alles wir vor dissmall 
ew. Erb. w. dem Bremischenn abschedt nach nicht vor- 
haltenn woUen, vnnd thun dieselbe damith dem almechtigen 
solichlich beuelend Gebenn vf Monntags' den xijten Decern- 
bris Anno: Iviij 

Borgermeister vnnd radth 
der Stadtt Collenn 

Denn Forsichtigenn Ersamen vnnd weisenn 
Bargermexsteren vnd Radth der Stadt Labeck 
▼nnsern besonndernn leibenn gutenn freanden. 



219 



350. 1558, Dec. 16. Reval. — Mandat des OM. 
und des Coadjutors an BQrgermeister und 
Rath der Stadt RevaL 

Orig. Bev. B. A. 

Yerboiy irgend Jemand, Kan^eBellen oder Scbiffer, die bisher Nahrung 
im Lande getrieben, in's Ausland ziehen zu lassen. 

Vonn Gotts gnaden, Wir Wilhellm Furstenbergk vnd God- 
derth Kettlehr, Meister vnd Coad||Jutor Teutzschs Ordenss 
zu Liiflandt, Empieten den Ersahmen, fursichtigen vnndlj 
Wolweisehn vnsernn lieben getreuwen Burgermeistern vnd 
Rath vnser vnd vnnsers Ij Ordenss Stadt Reuhall, vnsern 
ganstigen gruuss, zugenegten gnedigenn willen. Vnnd geben 
Euch hirmit In gnaden zuuernehmen , das wir In glaub- 
wirdige erfarung glangenn. Alls solten sich auch von Hirab, 
sonnderlieb kaufgesellen, Schipfere, vnd ahndere, so sich 
bishero dieser Lande gbraucht, Iren fdrteill vnd nharung 
dorinnen gtrieben, Heimlich absfcecken, des bedachts vnd 
gensliches fdmhemens , sich hinauss In Teutschlandt zuer- 
fiiegenn, vnnd diese guete Lande, von welchen Inen alwege 
fordening vnd alles guts beschehenn, In Itziger vorstehender 
eussersten noth, vnd Hochster bedrangung zuerlassehnn, 
Weilln -wir aber Je vnd allewege, wess zu abtreibung vnd 
zuruckhaltung des bluthdurstigen Erbfeindes ersprislich, 
nichts vnterlassehn, Sounder mit grossehr geltspiltung vnd 
kreigs vncosten, Volck hierein Ins landt verschrieben mus- 
sehn, Alls haben wir allerhandt vrsachenn halben, Sounder* 
lich weilln ohnne das auch die Lande mehr Alls genuchsam 
bloss, bedencken, Jemants In diesen gescbwinden vnd gantz 
geferlichen zeiten, Hinaus zugestaten, oder passieren zu 
lassehn. 1st derhalben vnser Emstlich begem, vnd guete 
meinung, Ir wollen bei Ewren Inwhonern, sonderlich den 
kaufgesellenn, schipfem vnd Andern welche ihren handellln 



220 

diesen Landen getrieben, das vleissigk einsehenn haben, 
darmlt In der pass odcr abzugk dergstalt nicht muchte 
vorgunneth werden bei vonneidung vnser Ernstlichenii straf 
vnd vngnad, wie wir dan solchs In alien vnd Itzlichen 
vnsers Ordenss Landen, enden vnd orthen, mit besonderm 
Ernst gleicher gestalt beuholln, Inn dem geschicht diesen 
Armen Landen, vnd gemeiner Stadt selbest zum besten, 
vnss aber zu gnedigem zuuerlessigem willen vnd gfall^n, 
Solchs widerumb In alien gnaden zugedencken Vrkundtlich 
haben wir Meister vnd Coadjutor obgemelt solch vnser Man- 
dath mit vnserm Maiestet Ingesiegell vnterdrucken lassehn. 
Gegeben In vnser vnd vnsers Ordenss Stadt Reuhall frei- 
tags nach Lucie Anno oc. Im Acht vnd fiinfisigsten. 

(L, S.) 



351. 1558. Dec. 24 (Lpneburg). — Bfirgermeister^ 
und Rath der Stadt LQneburg an Burger- 
meister und Rath der Stadt Lttbeck. — « 

Cop, Bev. B. A. 

Entschuldigen sich, wegen eigener Unyermdgenlieit, for Liyland nichts 

thun za k6nnen. 

V nnser freuntlich deinnst zuuor Erb. hochgelarte wolweise 
herenn gunstigen Vnnd gutte freunde, nachdem der 'Er- 
barenn wendischer vnnd negstielegener Quartier Stede ge- 
sandtennvff Jungst vorschienen 16 Octobris zu Bremen be- 
neben Euwer Erb. w. daselbst vorordenten vorstandt auff 
des hochwirdigenn grossmechtigenn Fursten vnnd Hermn 
Hernn Wilhelm Furstennbergk Meisters des Ritterlichenn 
Deutschen Ordens Ynnd der Erbarenn vonn Beuell gesanndten 



HI 

Vnnderschetliclie werbung ynnd gesachte hulffe widder das 
fiendtliche Yornemen des grosforstenn sich einer einhelligenn 
meinung nicht vorgleichen konen, Derwegenn sso viell 
disaea punct betreffendt, domals vorlassen vnnd verab- 
scheidett, das de gesanndten ein Jeder disse sache seinen 
oberenn Ynnd Eldestenn mit allem truwen fleisse heim- 
bringen, referirenn Ynnd sie zu gessachter hulfif bewegen, 
Das Ire oberenn vnd Eltisten sich darauff zwischenn dato 
vffgerichtes Becess vnnd weinachtenn kegenn E. Erb. w. er- 
clerenn ssolten, wie auch die Erbarenn vann Beuell mitler 
zeit gleichformich bei vnns geworbenn, vnnd vormuge des 
Recesses vnnserer annttworth ann E. Erb. w. darauff yor- 
trostet wordenn; Als mogen E. Erb. w. wir, genommen ab- 
schede zofolge, nicht vorhaltenn, ob woll wir ob dem be- 
saerlichenn vberfalle der Lannde vnnd Stede Lifflannde 
hertzlichs Ghristlichs mitleidenn tragenn, Ynnd nichts lei- 
bers vann dem almechtigenn wonschen, dan das sie des 
feinndes enntladenn, Ynnd da Jegen des hochgelobtenn 
freiden geleben mochten, 

Dieweill sich aber £1 Erb. w. nicht alleinn sunderen de 
Lannde vnnd Stede Lyflandt selbest auch der hochbeswer- 
lichenn krieges emporungen Feindtliche durchzuge, bessorg- 
liche vorgadderungen vorsamlungenn vnnd vorherungenn, die 
sich disser orther nhun Lannge Jar her vnngehorter weise 
geheuffett Ynnd zugetragenn, dardurch diese orter zu merck- 
licher vnordentlicher Oeltspildung, vnrathe vnnd vncostenn, 
dcrenn wir vnnss sso weinig als woll hohere, habenn Er^ 
werenn konen, getrungen vnd vorursacht, Ynnd dan mith 
was treff lichenn schweren aussgabenn, vnncosten von wegenn 
der Euwer Erb. w. bewustenn Sachen wir nun etliche Jar 
her beladenn gewesen vnd Itzigenn geferlichenn Leufften, 
auch des grosfursten grossmechtigkeit Ynnd was de Er- 
barenn Benachbartenn Stedte gesanndten sich Ihrer vnn- 



222 

gelegennheit ercleret zuerwegenn: So bittenn fnmtliches 
fleisses wir, E. Erb. w. woltenn vns bei hochgedachts Herenn 
Meisters Vnnd der Erbarenn vann Reaell gesandten, Das 
wir ynnsers theils tzu der Itz gesuchtenn hulff yss annge- 
togedenn vrsachenn nicht zu Ratthenn wissenn, mith dem 
bestenn enntschuldigeun, Auch das es Ire Er: vnnd gunsten 
daraor ynngetzwiuelt achtenn woltenn, da de vnngelegen- 
heit nicht wi,e yormeldet, vorhannden, das wir ynnsers yor- 
mogens ebenn sso wenig Itz als wir beaor beneben E. Erb. 
w. ynnd den Erb. yann Hamborgk bei denn Erbarenn yann 
Reuell, mit krauth ynd loth ynnd geschntz gethann, ynns 
woltenn erzeigt habenn, Vnns auch derwegen desto gonst- 
licher enndtschuldigett zunemen. £. Erb. w. woltenn sich 
Inn dem gtrtwillig ertzegen, ynnd denselbenn freuntlichen 
deinsth zubeweisen seindt wir geneigt. Datum ynnter ynnser 
Stadt Signett Sonnabents nach Tomae Apli A^ dc. 58. 

Burgermeister ynnd Badthmanne 
zu Luneburgk 

Denn Erb. Hochgelartenn Vimd wolweisen heren 
Borgermeiatereoii vnnd Badtmanne der Stadtt 
Lubeck vnnBernn guastigenn gatenn freunden. 



223 

* 

352- (1558, Anf. Reval.) — Aeltermann, Aelteste 
und Briiderschan der grossen KauFmannsgilde 
zu Revai an deo revalschen Rath. 

Orig. Bev, JJ. A. 

Bitte tim Yerwendimg beim OM., damit derselbe dem Wegelagern des 

Comthnrs von Pemau steure, welcher keinen Verkehr der BOrger mit den 

Baaern seines Gebiets yerstatte^ w&hrend ein solcher zor Nahrimg durch- 

ans nothwendig and auch der Stadt bei der dem OM. geschehenen 

Eidesleistong best&tigt sei. 

Jbrbarb hochgelarte wolweise herren, nach erbiettung vnser 
* ynderthenigen dienst woUen wir nicht zweiffeln, dan es 
werden e. erb. w. gnnstiglich vernhommen haben, zuhertzen 
fharen vnd durcb gefugliehe mittel abzulhenen wissen die 
vnerhorte ynchristliche vnd vnnachtparliche beschwerung, 
so der her Compter zue pernow Yorgenommen vnd gevbet 
In dem das er vns die freien strasse durch sein gebiet zu 
versperren farhabens, dan ehr den armen elenden siechen 
einen von den besten ochssen die Ihre fiirstender zu Irer 
aufenthaltung nicht In seiner Achtb. sondern andern ge- 
bieten hatten keuffen lassen, nemen vnd schlachten hat 
lassen, Darher er zuuerstehen gibt, das er vns den freien 
pas durch sein gebiet nicht vergonnen wil sondern gemei- 
nen bschriebbenen rechten alter verwantnus vnd nacht- 
parlicher guter zuuersicht zu widder, einen zol auffrichten, 
Werden sich E. fursichtige W. auch gnnstiglich zurlnneren 
wissen, Was vnser Mithburger Arndt [Reier vor etzlichen 
wochen des gewaltsamen vberfals vnd beraubens, so des- 
selbigen hern Compters landtknecht vnd Amptman zu Tur- 
gel Bemt genant an seinem diener, nachtparlicher verwantnus 
zukegen, auf freier strassen begangen, an e. erb. w. suppli- 
ceret Nemlich nachdem ernanter landtknecht seinem die- 
ner als ehr Ihn vergangen Monats decembris seiner wer- 
bung vnd gescheft nach der pernow zu reisen vnd sonst 



seine pauren sctiult einzumanen abgeferttigt, pferdt schlitten 
gelt ynd alles was er des seinen bei sich gehabt mith ge- 
wait genommen vnd abgestreufft, aus diesser yorgewanten 
yermeinten ynd keiner andem yrsach nemlich das sein die* 
ner nicht seine schult einzumanen sondern seine kauffman* 
schaft zatreiben abgeferttigt gewesen sein solte, Des er Ihm 
doch nicht gestebet, sondern des gewis das sein diener die 
Eeit der bestreuffang nicht einen heller angelegt ynd wen 
das schon gescheen were das er sich yerhoffte e. erb. w. 
barger desselbigen nach altem branch wol mechtig 
sein, Daher er sich dan yerhoffet was solcher beranbnng 
gescheen des wurde genanter landtknecht yon seinem hern 
dem Compter keinen befelich gehat . haben ynd xlomith Ihm 
das seine widdergeben wurde ynd geburlicher abtrag widder- 
faren, hat er e. erb. w. ymb Ire yorschrift ersucht ynd die 
erlanget des wir seinenthalben danckbar 

Ynd wiewol aber aus ernanten Compters an E. Erb. w. 
schriftlichen darauf gegebener andtwort nicht zuuernemen, 
das seine Achtb. ynserm Mitburger das seine widder zuge- 
ben bdacht, sondern sich offentlich horen lest, das sie 
solche bestreufiimg Ihrem Lantknecht befolen ynd sich des 
referiret auf gemeiner stende diesser lande recesse, das 
dorin begriffen sein solte das die borger yor Ihr gelt zu 
Ihrer hausses nodtturft yon den bauren nichtes keuffen 
sollen noch handelen, welches dan sein Achtb. ein yorkauflf 
ynd wucher nennet, So woUeurwir yns doch nicht yerhoffen, 
das e. erb. w. wegen Irer Stadt In solchen Reces gewilliget, 
so stehet derwegen ynserm Mitborger ohne das wir yns die 
alte freiheit ynd communication nicht werden konnen noch 
woUen nemen lassen auch yor seine person diesse beschwe- 
rung gar nicht zugedulden noch zu seinem schaden domitb 
stille zu schweigen, Dan das die armen bauren des Jenni- 
gen was sie wen sie Ihrer herschaft Ire geburliche pacht 



226 

gegeben von Irem saaren arbeite erobert, za gelde machen 
vnd den bargern verkeuffen, Item das die burger den ban* 
ren In Irer nodt gelt vorstrecken vnd wo sie dasselbige ' 
gelt Oder whar nicht widder erlangen, das sie alsdenne ynter 
die banren reisen miigen, Ir vorgestreckte gelt oder ge- 
kanffte whar einmanen vnd burger vnd baur freuntlich vnd 
nachtparlicb vnter einander handelen vnd sich einer bei 
y dem anderen emeret, das ist vber menschen gedencken Im 
gebraucb gewesen, dobei vns vnsere lobliche herschaft als 
getrewe eidtuerwante vnd vnderthan bisanhero gelassen vnd 
in gnaden noch wirdt wissen zuschutzen vnd vertretten, 
Dan solte solohe nachtparliche ireuntliche alte communica- 
tion die in alien landen vnter turcken vnd heiden ge- 
brenchlich von vnsern Nachpam vnd herschaften diesser 
lande sel\>st vns versperret werden vnd wir nicbt macht 
haben von Iren bauren znkeuffen korn, ochssen vnd anderst 
da wir das leben von auff enthalten, so wer es vnsers be- 
donckes eben so viel als wolten sie vns den mundt zusper- 
ren, das wir nicht essen konten vnd sie derhalben wie vns 
bedanckett. nicht vnseren Nachtpam sondem feinden zuuer- 
gleichen, Nachdem aber vnser lopliche herschaft vnser g. 
her M. des R. t. 0. zu leiflande diesse gute Stadt bei lob- 
lichen vnd christlichen alten gewonheit vnd gebreuchen, 
doranff wir alle seiner £ g. geschworen, vngezweifelt schutzen 
vnd vertidigen vnd des her Compters zur pernow furhaben 
sich mith nichten wirdt gefallen lassen, So gereichet an 
e. erb» w. vnser semptlich vndertenich bit, die woUen diese 
beschwerliche newrung an hochermelten vnsern g. hern vnd 
landesfursten nach notturfft verschreiben, Iren gesanten auch 

hi 

auf anstehenden Landestag (zu Wolmar Marz 13. ?) mundt- 
lichen befelich mithgeben, Domit nicht allein vnserm Mit- 
burger vnd armen siechen das Ire mith erstattung deshalb 
erlittenen schadens widdergegebeo sondern das solch ge- 

15 



226 

waltsams vnnachtparliches vnchristliches vnd ynleitliches 
forhaben der her Compter gentzlich fallen lassen vnd sich 
des gentzlich enthalte, Domith zu anderem keine vrsach 
gegeben. Dan obwol ermelter ho^r Compter vmb za diessen 
. zeitten diessen landen vnsers ermessens hochnotiger gater 
nachtparlich(er) zuuersicht vnd einigkeit willen diesse be- 
schwerung nicht abschaffen wurde, so werden konnen noch 
willen wir sie doch nicht leiden noch gedulden, Das aber 
ynser gnediger her Meister als ein heupt diesser landt aos 
tragendem Ampt ein gnedig einsehent than werde, des wol* 
len wir vns zu Ihrer g. dem wir mith eidt verwant, vnder- 
theniglich versehen, vnd mith pflichtwilligem vnd schaldi- 
gem gehorsam sowol vmb e. erb. w. gerne verdienen. 

Alderman eltisten vnd gemeine 
brnderschaft der grossen kaufmansgilden 
einer guten Stadt Beuell. 



200^ 1557^ Mai 5. (Narva.) — Burgermeister und 
Bath der Stadt Narva an BOrgermeister 
und Bath der Stadt Reval. 

Ortg. Bee. jj. A. 

Der Einladang des GrossfilrBten, in Iwangorod Handel zu treiben, zu 
welchem Behufe er den deatschen Eaafleaten ein Gasthans daselb&t bauen 
wolle, h&tten sie geantwortet, dass sie bei ihrer alten Gewohnheit zn 
bleiben ged&chten. Aber sie s&hen darin nar eine List, um die Gater 
dahin zu fahren, da man von allerlei RastuDgen . vernehme, darum sie 
sich gleichfalls beiZeiten vorsehen mUssten. So b&ten sie umVersorgnng 

mit mancherlei Vorrath. 

f nsem fruntliken grueth vnd wess Wy sunsth mher leues 
vnd gudess vormogen beaorn, Erbare wolwyse vorsichtige 
Inbesondere gunstige hern vnd guden frunde, Wy konen 



227 

I. K W. fruntliker naberlicher meynung nicht bergen, dat 
gistem vor dato (Mai 4.) eine RuschB badeschaflFt by vns 
erschenen ynd vnss angeworuen, wo de groetforste thor 
Maschko AUe de daitschen In Lyff land vnd oaer see begnadiget, 
dat 86 ohren handel ynd wandel, ahne alle hinderiiiss, ge- 
fhar vnd nachdeyl, ock ahne Jenige forcht vp Iwangoroth 
hebben, vnd aldar de guedere lephern ynd entpfangen solen, 
Derwegen he dan yor bemelte daetschen ein gasthues, tho 
solchem handel dienlich ynd forderlich, ypthobuen bedacht, 
ynd mochte sick demnha ein Jeder, so handeln wolde, yp 
Iwangoroth yorfogen, kopen ynd yorkopen de guedere, ynd 
se ynuorhindert yan dar fhoren, wente Idt solde einem Je- 
dem duetschen yhrie sin, ynde where dess grotforsten wylle, 
30. Dewyle dan solcher yorschlach tho ewigem yorderue 
dess daetschen koepmans gereken, ynd ock alierley wrake 
loess sin wolde, Hebben wy den baden kein ander bescheidt 
(:dan dat de Narue eine oltfundirte Stadt ynde dat dar de 
handel althit bescheen sy, olde kruetzbreue genochsam nha- 
wysen:) geuen konen. Weten ock sunsth yp duthmal hier- 
tho nichtes thodhoende, dan dat wy stille sitten, ynde yn- 
angeseen dess grotforsten begnadung by wolhergebrachter 
older gewanheit bliuen, niemand ouer de Beke gestaden, 
ynd I. E. W. solche yorwytliken, de Idt wyder In eine Erb. 
Anze tho guder behertigung ynd dess koepmans beste tho- 
betrachten, yngethwiaelt brengen ynd sunsth ock suluesth 
der saken mit dem besten nachtrachten werden. Duth wass 
thwar ynse voranthwordung. Oners th wy beforchten ynss 
hyrbeneffen, dat solchs wol konne yth list thorn schine ge- 
scheen, darmit de Russen alle ohre guedere desto fuglicher 
ynd ahne ynse wyeder hinderdenckend , yth ynser Stadt 
In ohr gewarsam brengen mochten, alse se dan nichtes 
wedder klein noch groeth darin gelathen, Sender alles yan 
hier geflocket ynd gefharet hebben, Ynd sinth yns' thwar 

15* 



228 

• 

de handel thorn gefarlikesten vnd dem aller ergesten ge- 
neyget ahn, Sonderlich dewylen dar alreide erer woyewoden 
Yp Iwangoroth liggen, vnd vnss gesecht werdt, dat dar Im 
lande etlike duesenth geruster man, de vp de grentze solen, 
thorstreueth liggen, vnd ock de Russen mit dem plockhaese, 
dat se vor thwen Jaren vpsetten wolden, wedder Inth werck 
vnd Idt Itzund vpthobuen wyllens sindt, Bydden tlerwegen 
fruntlich, L E. W. wolden vnss, vnsem latzten schriuen nha, 
beforderlich sin, dat vnse salpet^r mit dem ersten mochte 
tho krude gemaket werden, de helffte tho groten stucken 
vnd de ander helffte thon haken dienlich oc. Ynde dewyle 
sick ock de Sondach Cantate ^ (^cti 1^-) nhaleth, vnd wy 
noch kein volck, dat dar de leddigen huese bewhanen sole, 
vornhemen, Bydden wy I. E. W. wolden sick nicht beschwe- 
ren, Sondern ohren borgern, de hier huese vnd gaedere heb- 
ben, ankundigen lathen, dat se dat volck thor vollenkame- 
nen naberliken bewhanung mit Victoalien vnd prouianth 
(: dewyle wy van den Russen nichtes ouerkrigen:) mit dem 
schlunychsten her scnden. So solchs ouersth nicht geschuit, 
wyllen wy vp ohre vnkosth knechte annhemen lathen, vnde de 
huese, beth se alle vnkosth bethaleth, Innhemen, danha 
mogen se sick weten thorichten. Begeren desses alles van 
L E. W. ein anthworth, welck wy vmb Ohre E. W. de wy 
gade bephelen, thouordenen wyllich sindt. Datum den 
5 Maj Anno oc. Ivij 

Borgermeystere vnd Rhaetmanne 

der Stadt Name dc. 
Addr. 



*) d. h. eine auf diesen Tag anberaumte VersammJung dcr Uvldndi- 
schen St&dte und der hanseatischen Gesandten. 



229 

I. 

203^ 1557, Aug. 15. (Narva.) — BOrgermeister 
und Bath der Stadt Narva an BOrgermeister und 
Rath der Stadt Reva). 

Orig, Bee. E, A, 

Erklftreo, dass me vod den nach Kowgorod uud Pleskaa gehenden Waaren 
eine Abgabe erheben wQrden zur AuBbesserung der Stadtmauern, diedem 
gemeixien EanfmaDn zum Besten w&ren, auch frflher Ton demselben er- 
halten ivorden seien. Die Stadt babe dann lange Zeit sie auf eigene 
Kosten nnterbalteD. Seitdem aber die directen Fahrten des gemeinen 
Kaafinaims nacb Rassland im Gange seien, babe sicb ibr Einkommea 

zu sebr gescbm&lert. « 

In dor 80 : Anno 57 den 19 Augustj R. 

Vnsern fmntliken grueth vnd wess etc. Idt werden sick 
L E. W. ahne thwiuel vth loffliker gedechtnuss ohrer vor- 
faren worden vnd Reden gunstiglich thoerlnnern weten, 
dorch wehnen vormals vnd In vhrthiden de muern thor 
Narue erbueth vnd wheme se ock thorn besten, Ja tha wess 
grotem framen nuth vnd prouith dess gemeinen koepmans, 
86 van vnsern Oldern vnd vnss beth vp dusse stunde, wowol 
sehr kammerlich vnd nicht ahne geringe moie vnd arbeyth 
gebetert vnd erholden, wente wat Inkumbst vnse vorveder 
vnd darnha wy tho solcher vnderholdung gehat, weten 
L E. W. sowol alse wy 3C. Dennoch hadde Idt sick behel- 
pen mogen, men hadde thor notturft.so «fummer hen stut- 
ten vnd lappen konen. So wy bemelte vnser Stadt vp- 
kmnbsth beholden, de vns nhu, got betert, dorch der Bus- 
sea moetwyllen vnd dess gemeynen koepmans vngewontlich 
ouerflodich Reisen vnd koepschlagen gantz vnd gar benha- 
menn, dardurch wy schwermodich bedencken, gedachte vnser 
Stadt Muern worden ouer einen hupen vallen, vnd beth tho 
der thit, dar wy einer vorandrung nha dem olden vnd der 
beterung vorhapen, nicht konen erholden werden, So dar 
nicht andere middel vnd wege gesocht werden oc Hebben 



230 

derowegen (:wowol mil harden vnd schwaren bedenckenr) 

erwagen, Nhademe Itzundt dorch der dreer stede beloaing 

de Nauerdsche varth, so velefoldich, ock dess gades de 

mannichfoldikeit, An siner grotc schware vnd gescbicklikeit, 

den olden recessen gantz vnglieck, ouer vnsere landt ynd 

strSme vnd am meisten kopper blie vnd andere wichtige 

whare tho groten Smnmen darhen geforth verdt, vnde de 

pleschkouische Reise, alse vnse olde vhrieheit den ynsern 

ock nicht wheren vyllen, Sondern velemher van allerwich* 

tiger vvhare, so van vnss nha Naucrden edder der plesch- 

kow geith, de wicht gelick alse se In vnser Stadt vorhan- 

delt worden, Sowol van den vnsern, alse ohrer E. W. vnd 

der Anze vorwhanten (:darmit der Stadt muem nicht etwan^ 

wan Idt weddet tho dem olden, dess wy vns vorhapen, ka- 

men mach, tho grotem schaden vnd nachdeyl dess gemeynen 

koepmans ouer einem hupen liggen mochten vnd alsdan 

mit doppelder vnkosth erbueth mosten werden :) thonhemen 

beschlaten, Dewylen wy ouersth vngethwiuelt wol wetenn, 

dat dar etlike ouer sodane vpsettinge genochsam glosim 

vnd clagen werdenn, hebben wy I. E. W. Idtsuluige older 

loffliker vorwantniss wegen nicht bergen mogen, Mit frunt- 

likem bydden, I. E. W. wolden duth vnse schriuendwol er- 

wegen vnd sick Jegen solche vplage dess koepmans nicht 

setten, Sondern velemehr darin wylligen vnd deJenigen so 

bier ouer clagen mochten, mit der byllikeith beschwichtigen, 

wente wanner Idt vnser hopening nha, dat got geue, tho 

einer vorandrung kumbt, wyllen wy vnss dersuluigen gele- 

genheit nha guetwyllich thorichten vnd Idt sunsth vmb L 

E. W. thouorschulden weten, Gade bephalen, Datum den 

15 augustj Anno oc. Ivij 

Borgermeistere vnd Rhaetmanne 
^ddr, der Stadt Narue. 



231 



l>- 1558, Marz 28. Wolmar. — Die revalschen 
Gesandten zu Wolmar an BQrgermeister und 
Rath der Stadt Beval. 

Orig, Bev. B. A, 

Torn Frieden mit Rassland, den der Grossfilrst gew&hVen wolle, wenn die 
liTlftndischen Gesandten binncn Tier Wochen mit dem Zinse in Moskau 
erschienen, sei allein Heil fQr das Land za erwarten. Damm h&tten die 
St&nde 60,000 Tblr. bewilligt, und die Stadt m5ge nun schleunigst filr 
die Aufbringung ibres Antbeils sorgen, da das Geld urn 8 Tage in Dor- 
pat sein mflsse. Klage Qber das Unglflck dcs Landes, das der vor zwei 

Jabren erscbienene Comet angekOndigt babe. 

vnsern grot vnd denst Ersame leue hern, in wat wemot 
wie hir liggen vnd wo ouel Idt hir thogeit, steit nichts von 
tho schriuen, vnd is leider Liflant liflant gewesen, so god 
nicht sonderlich erreddet. Dan in dato heft man vth der 
Muschow von dem grotfursten ein geleide bekomen, vnd 
ock ein schriuen von dem Czar Sigaleen,' dat Innerhalb iiij 
weken dises landes stadtlige gesanten mit dem tynse in der 
Muschow sein sollen, sunst gedencket ehr- sinen ernst tho- 
uerfolgen, als leider ahn der Name vor ogen, wes he in 
dem sinnc heft. Dan wat vor ein klegelich schriuen darhero 
von da gekomen, vnd ,dat gans keine victualie dar Inne 
verhanden vnd alle vnse knechte mit den rutern dar 
henne vorordent, steit nicht tho schriuen. Nhu heft men 
aber dessen dach gehandelt, worhere man dat gelt vpbren- 
gen moge, so gains Ilsam, darmit do russe gestillet, vnd heb- 
ben alle lantschaft, bette vp eine, einhellige contribution 

vnsern gnedigen hern Meister angefallt, dat sie dat 

erste verlach doen woUe, vnd vp genuchsame caution vnd 
verpandunge den landen eine summa geldes von 60000 da- 
lem vorscheten, aber bie ehme noch sinen hern gebediger 
is gans nichts to erholden gewesen. (Folgt die Schilderung 
der Vorgange am 25. u.26.Mdrisi, s. No. 71 in Bd. I. p. 88— 93.) 



232 

Dewile nha , gunstige hern , dise dinge keine vorwi- 
lunge liden konen noch woUen, so ferne me frede bo- 
gern , vnd liflant nicht gans sol vorendert vnd ver- 
doruen werden vnd ock mit den knechten, welckes wir 
Yor Idennenichlich von dage noch vnsern gnedigen hem 
halt erinnert vnd vorgeholden, dat de stadt de dabbelde 
vnkosten nicht dragen mach, hebbe wie dit in tides Iwen 
erb: apenbaren wollen, damit de sich mit der lofligen ge- 
meinheit yor ynser ankunft bereden mogen, wor her man 
gelt maken moge, vnd solckes erstes dages tho hope breiige. 
Dan sument wil Idt nicht liden, syntemal de emstdes grot* 
fursten to grot vnd dises landes vnuormogen vnd vngeschick- 
lichen tho geringe thorn krige. hir nha werden vngesnmet 
L erb. w. sich tho richten weten, vnd wil mit einem gerin- 
gen nicht vtgerichtet sein, vnd de dar verdoraen, ahn den 
is wedder thom frede noch thom krige etwes to gewarten. 
Ach frede mit dem Russen. leuer god, sus iss Idt gefeget 
vnd gar vthe, dat et warlich nhu noht hat. Idt krachet 
ahn alien orten. Leuen hem, Idt were ock nhu tit mit 
dem homot ock in den steden in diser not, wo ock wol vor- 
mals von L erb. w. vnd von lobliger gemeinheit vor ratsam 
angesehen , afthodon gedencken mochte. Idt sie mit den 
hacken huuensmiden vnd anderen vntifen (?) vnd gade helpe 
de rode vth der hant nhemen. Dan so wir schon des Bussen 
halben mochten bliuen, let Idt sich anhe schertz ansehen. 
gad wende alle vngelucke af. aber man sehet [hat] dar 
Inne, als wen man Idt Ihm spigel vor ogen sege. vnd er- 
hof sich de cometa vergangen ij jar alhir vp oculi (Mdrg 8.) 
nicht vergeuens, vnd bewiset hat nhu vp oculj (MdrjslS.)^ 
wes he liflande bedudet. — god du vader aller barmher- 
ticheit, wende alle vngelucke af vmme Jesu Ghristj dins 
sons willen, dome wie als de gans wemodigen Iwen erbar- 
heiden doen bouelen, mit bit, desse dinge vor kein scherts 



283 

tho hebben, vnd alien dingen Tngesumet sine rate geuen. 
De tit is kort, den 23 Aprilis solen de boden wedder in 
der Muschow wesen. Darnmb wert L erb. w« vlit bei der 
lofligen gemeinheit anwenden, dat gelt moge to hope 
gebracht werden, vnd dat ock de burger vp genochsame 
caation Tnd Yorpfendung dem hem vogt tho Jeruen, so hei 
Tth bouel vnsers g. h. to Reual ankomen wert, wente vp 
pingsten (Mai 29) (:gelicks fhals wert man in Riga ock 
doen:) muchten wat vorliggen. Snnst wil Idt disses ordes 
ouel vtsehen, sowol ock anderer orde, vnd is nhu erreddens 
tit. Hit dem gelde to machen wil kein snment sein, Inner- 
halb achte dage mot Ider tho Darbte sin. Ach wo klege- 
lich geit Idt hir tho, abet Idt is tit vnd erreddens notvor 
vns, so wie bie naringe solen bliaen vnd Me lade. De 
knechte aber hebbe wie wente an desse stunde noch nicht 
loss arbeiden konen. gade geklaget* Dem suluen hirmede 
denstlich entphclcnt. Datum Wolmar Ilents Mandages nha 
Judica. Anno 58 

Iwer erb. w. denstwillige gesanten. 

Addr. 

V 

Ber Brief aeheint von Joat Clofa Hand. 



353. 1559, Jan. 1. LObeck. — Jost Clot und Ivo von 
der Hoye an Bfirgermeister und Rath der Stadt 

Reval. Orig, Bev. B. A. 

Die biB jetzt frnchtloB gebliebenen BemflbnDgen, der Stadt Hilfe m ver- 
schaffeo, betreffend. Von den Hansestftdten hingehalten, ist et auch von 
Beyal lange ohne Nachricht gebliebcn, und bittet nun um solche, etc etc. 

V nsere denste nach allem vermogen benor Erbare wolwise 
heren, wnwoll wyr, de schir tho vngeluckliker tidt vt liflf- 
tnal gesant; vor velen weken gans woU verhoppet, wyr nu 



234 

mehr keine breue Iwen erbaren w: ssolden thogesant, asun- 
der aulaest ym lande gewesen syn, So fallen dennocli de 
hendell alhir der maten vertoglich for, dat wy dartho vor 
disser tidt nicbt hebben komen konen. Dan ob ick Jost 
Clot mit schwarer kranckheit alhir yn dutschlant ^wol heim- 
gessocbt alss dat ick dem leuen godde myn leuen thorn 
saligen ende entpholen, Dannoch ist myne kranckheit keine 
orsake gewesen, ssolde my daran ock nicht vorhindcrt ha- 
hen, sso ick nicht lebendich dannoch her Inen vorlengest 
yngekomen were, wener wyr Iwer erb: w: troatliken bo- 
scheidt hedden ynbringen konen vnd benebenst dem heren 
Compter nicht vt einem dage yn den anderen von denSte- 
den weren vpgeholden vnd verwesen warden. Dan wu wyr 
tho Bremen vp gallj {Oct 16.) dor wyr xyj dage gelegen ge- 
faren, vnd entlick wedder vp lubeck von den Steden ver- 
wesen, dat ein ider stadt orer hulp thwisken der^ tidt vnde 
wynachten sich kegen vds ercleren wolde bynnen labeck: 
ist vt vorigen vnsem schriuen dbo von Bremen Iwen erb. 
w: genochsam als wy hopen de brieue entfangen bewost, 
syntemall de vp dansick gesant. To dem dat von vns nicht 
vnderlaten do wy de thobrokene ij stucke entfangen vnd 
Iwer erb. w. schriuen de erbaren von labeck bessocht dar 
her Inen hen gewiset, gans gerne den boiert wedderum aff- 
geferdiget hedden, wenner der schipper hedde seggelen wol- 
len als nicht geschehen, got vergebe es ehm, wu wy ssol- 
kes ock vp dansick' von vns geschreuen, Nu aber leuen 
heren hebbe wy wedderum motten reisen ap de von Bremen 
hamborch vnd lunenborch vt rade der von lubeck vnde von 
einer yden ore ercleringe einer gewissen hulpe vp gelt 
odder volck wetten woUen, syn aber noch vp lubeck ver- 
wesen bet vp wynachten, dat wy alsdan gewiss dar fynden 
ssolden de ercleringe. So hebbe wy ock middeler wile nicht 
vnderlaten, asunder de detmarschen schrifftlick mit der von 



j 



235 

labeck vnd Bremen Yorschafften thor hulpe vnde bystande 
ahn gelde angeropen, aber erstlick leet et sick io sso sur 
ansehen mit enen als den Stcden. dan ein ider sick des 
landes vnde stede tho lifflant beclaget, iss leider nemant 
der mitliden mit vns hebbe. godde ym hemmell geklaget, 
dat yn der nott de frunde sso seltzam mildtbreit syn, Nu 
hedde wy vp wynachten verhoppet, wy alle dinge ssol- 
den na willen klar gefunden hebben tho lubeck ock by den 
detmarschen, feso hebbe wy leider vergangen Middeweken 
{Dec. J28.) alhir von einem erbaren r^de vermercket vp 
VDser anholden, dat der stede ressolution noch nicht all bir 
vere vnde mangelde an den von dansick brunschwick lu- 
nenborch, mit ermaningevns tho entholden ein dach odder 
etlike, dan sse geschreuen vpt nigge an de stede by eigener 
botschafft. So hebbe wy ock von den Detmarsken den bo- 
scheidt bekomen, dat sse vnserentwegen woUen vp Triom 
regum (Jm. C.)^ einen dach holden vnde thor stunt darut 
vns beantworden vnd vngetrost nicht laten, als wy dan darhen 
senden willen vnd thom anderen male der von lubeck schri- 
uen gebruken, bencbenst vnserem schriuen, vnde synt dat 
de orsake dat sick de hendell sso lange vertehen vnd vn- 
Bere wedderkunfft vertogert, Des wy armen beiden persso- 
nen de leuer by godde syn woiden vns nimmer mehr ver- 
hoppet hedden, got erbarme es. Vns pyniget aber leuen 
heren sso vel dese mehr, dat wy synt den 25 octobris> von 
Iwen erbaren wissheiden kein schriuen entfangen dar wy 
vns na richten mochten, der her Compter von dunenborch 
heflft ij mall schriuen vnd noch von dage erlanget, aber wyr 
nicht, wetten derhalben nicht, wu et vm den ort vnde stadt 
gelegen. Dan off woU Ringen wedderum erobert, ist doch 
vns der stadt Beuell halben ein gans geringer trost dat 
man sick vt dem felde begeuen vnde de huser besatt» 
wer ist nu der stadt Beuell trost, Ock wette wy nicht off 



236 

de denischen schepe angekomen darup Bnin wedberch vnd 
Otto Tuue gewesen, weniger de denische legation angeko- 
men, vnd off de mit worden den Rassen vt synem fordeill 
driuen werde, steit by godde, vnd hir da vt franckreich 
vnd engellant rutter vnd knecht genochsam tho bus geko- 
men, wert nemant angenomen, vu ^oU sse sick alle an- 
baden, schiuet dat dat vnuermogen by vnsem g. beren sy, 
wat will drut werden, vnde der trost by denSteden, steit 
tho besBorgen, will yp vnsers g. beren sso woU vnser siden 
geringe syn, wor ssolle wy dan hen wyr arme lade ! Bin 
ider ist vnwillich thor hulpe, alsso dat wy mit worden vnde 
daden nemant williger als de ko : mt : tho dennemarken ge- 
sporet. off nu vnser g. her wider by syner mt: wert an- 
holden laten, kone wyr nicht erfaren, wyr sehen et aber 
vnsers bedenckens noch nergent bet tho fynden beyde tho 
water vnde tho lande so dem vienC ssolde wedderstant ge- 
schehen vnde de lande von ehme gefriett werden, vnde 
steit woU thobessorgen: ginge ein newer krich ahn, wor et 
ock syn mocht, vnd wyr dan gem krigesvolck hedden, kone 
wy es ynt lant nicht bekomen, wenner sse yn newer be- 
stellinge. So befinden wy leider ock hir dat alle kreier 
schepe vnde schuten vp wiborch besproken. wat will damt 
werden, vnde ist kein ende des ropens ouer de stadt Reuell, 
dat et ock velen luden hir leit ist, vnde ist sso wit geko- 
men dat wyr hir vnsers berichts keinen glauben hebben. 
Nu hebbe wy ock ssolkes mit «dem hern Compter vp alle 
wege beide des kriges volkes sso woU tho for tho verhin- 
deren beredet, off et frucht geuen will wette wyr nicht, 
syntemall ane gelt bose krigen, welkes man sust lange nicht 
gleuben woUen. Wyr wetten vt mangel widers befelchs yn 
dissen dingen nicht wider vorthonemen, sunder syn bedacht 
na entfangener der stede ercleringe vp prussen vns tho- 
begeuen, wyr bidden aber vmme breue vp dansick vnd io 



237 

tho Riga vor yns tho fynden, Dannit wyr mogen wetten 
vom thostant der guden stadtt ynde wa alle dinge gelegcn, als 
wf ehr gebeden aber nichts bekomen. Dan hir kein schip 
angekomen von-Reaell, dat aber von dansick eins vp Reuell 
mit man vnd alle leider gebleuen, hebbe wy leider gehoret. 
£t ist aber not mit vnserem g. h. noch alles vpt flitigeste 
tho bereden, dan off vns de stede ock noch ant ricke vor- 
wisen, ist doch dar kein trost tho hoppen, als et nu ym 
rike steit dar keiner dem anderen trwet, vnde wyr sehen 
ock sanst yn de harre nergent keine halpe ane gelt,, dar 
wj mit allem vlite nach syn, ock der her Compter, ist aber 
hir dare, wa woll ym lant tho holstein woll vp thobringen 
yp dissen Triam regum (Jan. 6.) thom kile, wenner sick do 
stede hir baten dar vor verschriaen wolden. Ach we ou'er 
we, dat darch vntrwe dat lant yn den Jamer kampt, pfui 
den monnick wer hat es ym gleabet, Aber darch vt ist et 
goddesstraff de nicht vtebliaen konde, ein ider bedencke 
sick recht, dat man den torne gottes mit allem vlite jn 
dem lande erffordert. Dat geschatte hebbe wy ock wedder 
bestaret, will aber groter fallen vnd schir by schlangen 
mate, darin Iwe erb: wirt thofreden syn. Dan de von la- 
beck dat trwlick raden, Sanst kan man darmit sso nicht 
ynt felt raken, alsse Iwe erb. w: gerne segen. Molt ist 
hir oaell thobekomen, nichtes darer, dan dat; doch wille 
wy yn Meckelborch vnd pommeren sso vel moglick thosehen 
dat wat ynt lant komen mocht. Sunst wette wy, als de 
wemodigen de disser langen rise gans vcrdrotten vnd darby 
noch vast schwack vnd von moy verdrotsam syn, nichtes tho 
schrinen. Got woUe dem armen lande vnsem g. heren vnd 
der stadt ein gelackliger fredesamer heilsamer odder ent- 
lik ein saliger Jar, als dat vorige gewesen, geaen Deme wy 
Iwe erb: w: don befelen, mit bitt tho schriaent vp den 



238 

wccht tho verordenen Datam lubeck ahm Niggen Jars dage 
dises lix Jars 

Iwer erb: w: willige 
Juo von der hoy Jost Clot 

Addr. 

Der Brief von Jost Clofs Hand. 



35S. 1559, Jan. 22. Wenden. — OM. Wilhelm 
FQrstenberg an Biirgermeisler und Rath der 
Stadt Beval. 

Ortg. Rev. B. A, 

Meldet, dass ein za Lais gefaDgener Russe aosgesagt, es seioD siebcD 
Yerr&ther in Beral, auf welche sie Acht geben sollen. 

In dorso: Anno 59 den 27 Jannarg 

Von Gottes gnaden Wilhelm Meister Teutsches 

OrdensB zu Liefflandtt, 

Vnsern ganstigen. gruess vnnd gnedigen willen zauonin, 
Ersame vorsichtige vnd wolweise liebe Getrewenn, Wir mu- 
gen each nicht bergen, das wir yff Leiss einen Masscho- 
witer hierbeuorn gefangen, welcher eigentlich bekennet, das 
noch sieben verrether In vnser Stadtt daselbst sein sollen, 
so dem Reussen verwandtt vnnd geschworenn, Derwegenn 
begeren wir gnediglichen das Ibr solchs dem kriegsuokk 
daselbst mitt dem fueglichsten eroffnett sich vorzuselien, 
ob cttwan die schelmen vffzuspehenn sein mochten, An wel- 
chem Ibr auch ewern eussersten fleiss nicht werdett sparen, 
So thutt Ihr vnsern gnedigen willen vnd befordertt E wer selbst 
bestes. Datum eilig Wenden den 22 Januarij. Anno oc. lix. 

Addr. 



239 



359. 1559, Jan« 25. Wenden. — OM. Wilhelm 
Furstenberg an BUrgermeister und Rath der 
Stadt Riga. 

Orig. St. B. XIV, 1, 

Meldet die Aassftgen eines bei Arrasch gefangenea Russen. 

In dor 80 : H. Meister 

Kimdtschafft van eim i^efaogenen Reussea Anno 1659. 

Von Gottes gnaden Wilhelm Furstenberch Meister 
Teutzsches Ordens za Liefflant 

Vnnsern gunstigen gruessvnnd gnedigen willen beuox, Er- 
same, vorsichtige, vnnd woUweise Liebe Getrewe, was ein 
gefangener Beusse, so die vnsern In olthusen hoff bey der 
Arries bekommen, ausgesagt vnd bekant, das habtt Ihr In- 
liegent zaersehn , vnd woltenn each solches, darnach Ihr 
euch haben za richtenn, nit vorhaltenn Datum wenden Tags 
Conaersionis 'paulj Anno oc. Lixten 

nich YortzaBtellen daran mercklichen gelegenn 

Denn Ereamen FarsicbUgen vnd wollweisen 
TnaemLiebengetrenenBorgermeiflter vnd Rath- 
mannen ynser vnd ynsers Ordens Stadt Riga. 

Yon Wenden donnerdags nach Conaersionis Panlj (Jan, 26,) 

tho vij vrn vor mittag. 

• Die Einlage: No. 360. 



240 



360. (1559), Jan. 25. Wenden. — Aussage eines 
gefangenen Russen. 

Note. St. B. XIVy i«. 
Brief eifd, eu No. 359. 

Bekentniss des Reussenn, welcher denn 25 Januarij alhier 
zn Wenndenn eingetzogenn wordenn 1st. 

ErBtlichenn die nhamen der Vbristen, 

Der erste genantt knesse Ziemann Mekolensky 
Der Annder, knesse Wassily, Ihrer aller vbrister Im leger, 
Der Driette, knesse Jurgenn Cassinn vnnd Zeremettoff, 
Der viertte Mickitow Romanoff, des grosfarstenn sein Schwager, 

Uiese Vbristenn seindt beinander, vndd liegenn zehenn 
meile weges vonn hinenn, des so seindt noch so auff die 
fatterung reittenn, ettliche die dar bestelling aaflrichtenn, 
yj meilenn vonn bier, die alies ann fatterung, so diese rotte 
der da nicht mer als j C sein soUenn, die also auff Ihr 
schlemmen, rauben vnnd brennen Ziehen soUenn, do denn 
dieser vonn geffangenn 1st, entgegenn nemenn than, vnnd 
1st der grosse hauffen In alios starck, der da die x meilen 
wegs vonn hinenn leitt, xx -M, Ferner seindt sie auch noch 
die dorpttischenn Reussenn vormuttenn zu sich etwann auch 
Inn die viij M sein soUen, Ferner thutt ehr peinlichen' 
bekenncnn, dz des herrenn Ertzbischoffs geffanngenenn noch 
soUenn bey dem Vbristenn vnnd grossenn hauffen sein, vmb 
erfarung der kunthschafftenn. 

Sie soUenn auch keine Schlosser noch Stette bolege- 
rcnn, sonnderen s tracks mitt Ihrem raubenn vnnd brennen 
bis ann die Dune Ziehen vnnd so stracks wider zuruck, 
nach dem gepiette Duneburgk, bis ann Ihre Lanndtt, vnd 
solttenn sich keine xiiij thage lanng longer hier enthaltenn 
thunn, Sonnderenn zuruck weichen thun, vnnd alle vorsam- 



241 

» ■ ' ■ 

lung soil nach Duneburg hinn geschehenn. Des so hat auch 
der grosse haaffeim j H hackennschatzenn vann seinem 
Yolck aasgelesenn bey sich, Auch sollenn sie iij C thatte- 
renn bey sich haben, Ferner that er bokennen, dz sie 
einenn bey sich habenn sollenn, der da mitt iij pfferdenn 
bey dem grossenn hauffenn reittenn soil, Inn Tentzscher 
rostong vnd kleidung, anch entlich zuuormuttenn, dz ehr 
yileichte hier bey hoflfe ein diener gewesenn 1st, vnnd durch 
einen thottschlag vonn hier entloffenn, derselbig soil die 
Reussen leidtsagen vnnd fuhren thun oc. 



361. 1559, Jan. 30. Riga. ~ Gotlhard Kelller er- 
wShlter Coadjutor an Otto Taube, Dr. Robert 
Gilsheim und Dr. Malthaeus Friesner. 

Cop. JRev. B. A. 

Attftrag, za Borgen, dass der Vogt von Wesenberg seiner nngerechten 

Haft entlassen werde. 

« 

Godhart Keteler Erwelter Coadiutor des Meisterthums 

zw liflant 

Wnsem gunstigen grass vnd gnedigen willen zuuorn Ern- 

neste Achtbare vnd hochgelarte besondere liebe freande, 

wir mugen each genediger meinunge nit verhalten, wie das 

wir von den wirdigen vnd Ernuesten vnser besandern 

irande, hem Gert ban von Anstenrat etwa vogt za wesen- 

berge Teatsches ordenss, schriftlich vnd weitleaftich ver- 

;^homen, was massen Ihm vil schmach vnd Iniarie ohne 

einige rechtmessige vrsache von Doctorj Remperto Gilsheim 

zugefagt vnd wie ehr aafin schloss daselbs in vorhaftange 

von Ihm gezogen worden, Nan nimbts vns warlich nicht 

16 



242 

wenig wander, das sich bomelter docter solchs dinges ohn 
einigen beuelch vnternhomen vnd den guten hat also in 
muhe vnd kumerniss bracht, sonderlich weil ehr selbs in 
vnser iegenwerdicheit daselbs mit vber vnd ahn gewest, wes 
dem hem vogt von wegen vnsers gnedigen hern Meisters^ 
vnd yns zngesagt worden, Ihne nicht weiter zu(b)olesten 
vnd zu beschweren. 1st darumb ahn euch vnser gnediges 
ansinnen vnd be^er, gemelten hern Doctor Gilsheimvnsemt 
wegen mit ernst furzanhemen vnd Ihm anzuzeigen, das ehr 
von soUichen vnbefiigten furhaben abstehe, vnd von standi 
ahn obberurten hem vogt frej vnd sicher vom schlos in 
sein herberge abgehen vnd wandeln lasse, Des geleichen 
anch mit hant vnd munt, biss vnser ankanft, still halte, da- 
mit weitere bose nachrede welche schon daraas erwachsen 
ist, vnss vnd vnser Ritterlichen orden za spit vnd smach, 
vermitten vnd nachbleiben mage, gegen vnser anknnft aber 
sein wir de sachen mit alien vmbstenden zaaernhemen vnd 
abzamachen geneigt. 

Da auch gemelter docter sein reiss nach Schwedenreich 
hette genomen, Ist vnser gesinnen den Vogt zu Neweschloss 
vnd den haas Gamptber daselbs, vnsernt halben zaaermel- 
den, das sie vilbemelten hern vogt zu wesenberge seiner 
bosen lage entledigen, vnd frej seins gefallens in seine her- 
berge gehen lassen. In dessem werdet Ihr euch vnbeschwert 
erzeigen vnd finden lassen , Das gereicht vns zu sonderm 
dancknamigen wolgefallen in alien guten zuerkennen* Datum 
zuBige den 30. Januarij Anno Lix. 

Den Ernaesten Achtbarn vnd hochgelarten vnaern 
besondern lieben fronden, Otto Tube Roberthen von 
Gilzheim, der lande harrien vnd wirlande Reton tnd 
Mattheo friesnern physico der stadt Reoal zampt 
vnd sonderlichen. 



243 



363* 1559, Febr. 5. Opatow. . — Ausschreiben de.s 
Nicolaus BadziwiL Paiatin von Wilna. 

Cop. St. B. XIV, 4. 

Eg wird aaf den deatschen Baumeister Friedrich Skruna, der sich in 

rossischen Dienst begeben hat, gefahndet. 

In-dorao: Ein Ansschreiben Az man Fridrich Skrana anhaltten soil, 
A* 1559. der ein gater' Eriegsman vnd Bawemeieter sein, 
ynd Inn die Moscow ziehen soil. 

Uorchleachtigen grossmechtigen Farsten, herrenn Woywo- 
denn, Starostenn, Wolgepornnheiin herrenn beuelichshabe- 
renn, wes Standes die seindt, geistlichs oder weltlichs, 
auch alien vogttenn, Bargermaisterenn vnnd tzolnerenn vnn- 
sers gnedigsten herrenn des konigs grossenn furs tenn thumbs 
Littawenn Nicolaj Radcivill, Woywodtt zur Wilde,' der Lands 
Marschalck vnnd Cantzler des grossfurstenthumbs Littawen, 
Starost zu Bressik vnnd kowenn, Statthaltter zu Boris- 
schow vnnd Schaulen oc. Thun kuntt euer liebe, das Inn 
denn zeitten der Furst aus Preussen seine g: hatt geschrie-* 
benn an konig: Mt: das ein theutzscher, mitt namhen Frie- 
drich' skruna ein cdelman, zur kriegsnotturfft vnd Ritter- 
lichenn (add. etwa: gcscheften) woU gebrauchlich, vnd zum 
banwerck Stetter vnnd schlosser, vnnd allem thun der Itzi- 
gen leufftenn woll geschickt, welcher sich hatt bcgebenn 
soUenn Inn denn dienst zum grossfursten, vnnd also durch 
Littawenn soUt Inn die Musskaw ziehenn, wie ein kauffe- 
man oder wie ein diener sonstenn, welches der Furst aus 
Preussenn seine Liebe nicht gewust, sonderenn Ihme solchs 
aus theutzlandtt kunt gethan wordenn ist, vnnd also hatt 
ehr, seine liebe, zuc koniglicher Mt: geschriebenn, das Im 
fal solcher Inn die Musskaw komen soltt, mochtt ehr etwan 
denn Lannden littawen vnnd alien vmbligenden grossen 
schaden vnnd nochteill bringen, Wie es auch woll glaublich, 

16* 



244 

das ein solcher kein geringer mas sein oc. £s schreibett 
seine genade der furst aus Freussen, das ehr ein mittel- 
messige personn sey gewesen, einen dunnen bartt, derselbig 
Ilott gewesen, aber soil Ihn abgeschoren habenn, vmb der 
Musskowiterschen artt nach , auff dz man Ihn nichtt ken- 
nhen soltt Ihm grosfurstenthumb Lettowen 

Als hat ko: Mt: ann vnns geschriebenn, dass wir sol- 
tten Ihm grosf. Lettowenn gutte aaffachtung gebenn vnnd 
vberall die vorschaffang thun, das ein solcher angehalCenn 
mochtt werden vnnd zue ko: Mt: mochtt gebracht werden, 
Bogeren demnach, das solcher aaff denn fehrenn, wegen, 
grenntzenn des Mnsskowitters, ein Jeder wolle gutt^ ach- 
tang habenn, aaff das solcher Inn sei^em ziehenn gehindertt 
mochtt werden, vnnd Innsonderhait vnther den kaaffleattenn 
(:weilen des Mnsskowitters kauffleatte mitt denn ynnseren 
handlung pflegen:) gatt einsehenn mochtt geschehenn, wie 
dann ein solcher woll gekannt mag werden bey denn zei- 
(c)henn, wie seine g. der Furst aus preussen dnrch sein 
schreiben vnseren genedigen herrenn hatt zuerkennhen 
geben, Welcher so ehr bekommen wurde, wolt dermassen 
euch Inn dem holtenn nach beuelich konig: Mt:, vnnd thun 
vnns Inn bruderlichen grussen beuelhen. Datum vnd 
geschrieben Im grossen Opatow den 5 Februarij A« 
dc. Lis 



245 



364. 1559, Febr. 5. Schwanenburg. — Georg Behr 
an seinen Schwager Nog SteinFelth in Riga. 

Orig. St B. XIV, 6, 

Schildert seinen EraDkheitszastand in gl&ubigem Yertranen anf Gott, be- 

sprkht die Kriegsereignisse und bittet am die Besorgong verschiedener 

GegensUnde znr Pflege der aus Rassland rQckkehrenden Gefangenen. 

In dor 80: Jorg Behr berichtet wie sich der Feind Tor Schwanenborg 
1559. ghaltten, 

(lottes genade vnd friede in christo vnd trostung des hei- 
ligen geistes AmeB. Nachdem ich abermal gewisse botschaft. 
gebabt, nicht ynterlassenn konnen, euch durch mein schrei- 
ben zuersuchen and wundert euch nicht wenig das Ich 
einenn brieff nach dem andern hinschicke, daneben auch 
gelt wz mir notig zukau£fen. von keinen bauern gar keine 
anntyrort von euch bekommenn kan. Ich bin sehr schwach 
vnd kranck vnd lige gar damider lieber schwager. den vnser 
lieber her Jesus christus hat mich zu haus gesucht, mir 
bisweilenn nicht allein die . Sprach entfelt, sondern alle 
miene leibes krefften nehmen zu gleich ab. den Ich lieber 
todt sein wolt, den In solchem Jammer vnd elent leben. 
den ich von tag zu tage grossen schmertzen leide, die mir 
der liebe got zu besten wenden wolle treulichen bitten thue, 
den ich weiss, das wen trubsal da ist, gedencket er der 
Barmhertikeith vnd machets dz die Versuchung so ein endt 
gewinnet das wirs konnen ertragen. Augustinus spricht: 
der her lies nichts boses geschehen, wenn £r nicht etwas 
gutes konde 'doraus schaffen, Ich hoffe vff den lebendigen 
got das er des Jammers vnd ellents schier ein ende werde 
machen. den Ich weis es, das es nicht zorn sei, sondern 
eitel gnade, wen er die seinen strafft, dz auch Jacobus sagt: 
wir sollens fur allerlei freude achten wen wir in Mancherlei 
anfechtung fallen, quia tribulatio pacienciam operatur, pa- 



246 

cientia probationem. Den 16. Januarij, do die feint fur dz 
haus alhir her kommen sein vber 6000, bin ich an ein bein 
beschedigt worden vnd eine wunden krigt. do es sich ein 
wenig begunde zu bessern , schickt mir got noch eine 
grossere seuch zu, doran Ich teglichen lig, weder gliedt 
finger handt noch arm noch alles am ganzen leib roren^ 
wo man mich hintregt, also plagt mich diese kranckheit, 
das es mich in alien gliedern reiset, doran den der gemeine 
man sehr dran ligen sol. den 17. Januarij zogen die feint 
wieder von hinnen nach Seswegen, aldo vast die obersten 
alle erschlagen wordenn, den sie sich sehr vbel vorgesehen. 
Den 22. Januarij kamen sie wieder hieher, lieffen starm 
dz also etliche waren die die pfort^ ansteckten. got der 
aim : hulff vns den armen heufflein, so wenig als vnser wa- 
ren ruffteii wir In an mit vnsern armen gebet der halff vns 
streiten, wiewol sie sehr wiederumb schos'sen, gleich wol 
schafft es got, das sie sich von der pforten musten hinweg 
packen, do wir mit bechkrenzen zu Inen hinab warffen. 
vnd mehr als vber 100 alhie geblibenn, die erschossen 
worden. was sie aber vor mutwillen treiben, die dimen 
wegfuren zu Ireti mutwillen gebrauchen, die armen leut so 
vnschuldig (durchstr. : vmbbringen) vnd ellendiglich die armen 
kinder vmbbringen, ist nicht genugsam zu schriben, habens 
auch allenthalben klar alhie gemacht, alle hoff vnd der armen 
leut katen verbrant, dat arme volck leit am weg allent- 
halben wo man bin verreisett got der himl: vater wolle 
sich vber vns armen Binder erbarmen vnd den tirannen 
straffen vnd dempifen, alle Junckfrauen so sie hin vnd uider 
gekrigt alle mit sich genommen, got wolle Ja drin sehen 
vnd sich aller gefangenen erbarmen, Wir mussen aber alle 
seindt verwachten, wen sie hieher kommen. ItemGelanget 
demnach an euch mein fruntliches bitten mir f tt peper 
kauffen, vnd vor j fl apffeln, bei guten freunden eure zei- 



247 

tangen berichten so doselbst nicht zu kauff weren, ist albic 
vil krankes tolckes die verlangen haben nach apeln. Item 
Ja kein vleis nicht sparenn so Ibr frembde almanach ange- 
krigt des Holtstenij haben sie alhie vorhin wollet mir eine 
zuschicken, vnd j gut bach papir, ij bandt Speckbutten so 
Ir doselbst wol bekommen konnen, ij lot Saffran. vff diss- 
mal ml Ich euch auch nicht mehr bemuhet haben vnd vil 
mnhe vigelegt haben. bit noch mit alien vleis, das Irs also 
Yortstellet mir zu dinen, sol each vnuorgolten nicht bleiben. 
der haubtman alhir hat seinen Jungen eilents abgefangen, 
gebet die brieff vnd das zubehorige mit Lucas altensteith, 
wirden den Jungen wol vbememen, woUet alle pastors be- 
grussen, da sie got ^en aim: vleissig fur vns. bitten woUen 
dz got den seinen beistehen woUe vff dz Ja diese grenljz 
heuser nicht in der blutdurstigen hunde hende kommen, 
mSchten mit Iren gebet vnser Ingedenck sein, woUen Irer 
auch nicht vergessen, Item woUet den cantor sehr begrussen 
disen brieff zeigen. gotis genadt vnd crafft sei vnd bleibc 
bei euch ewiglich Amen. Schwanenb: an tag Esto mihi 
Ac: 69. 

George. Behr. 
E. w. A. 

so Ir was news hat vnd wie es do zu steht euch nicht be- 
schweren mitzuteilenn. 

DEm Krsamenn Torsichtigenn vnd wolgelartenn 
Xoe Sfeinfelth bachfurer Inn Bige. Meinen 
freuDtlicben liebenn Schwager zw handenn. 

Inn abwesenn Lacas Altensteith zaerbrechenn oc. 



248 

365. 1559, Febr. 5. Riga. — Golthard KeUier 
erwfihiter Coadjutor an Bargermeister und Rath 
der Stadt Reval. 

Orig. Eev, R. A. 

Obgleich der Feind sich beBonders gegen die kripiBchen Tataren rtlBte, 
sei doch im Norden ein Ueberfall darch eine kleinere Botte 

ra gew&rtigen. 

1 nsern freundlichen grus vnnd zageneigtenn genedigen 
willen zuuorn, Ersame Fursichtige vnnd wolweise besondere 
Freunde. Wir muegen Euch hiemit genediglich nicht ver- 
haltenn, wie das der Tyrannische Bluthundt kortzuerschie- 
nen nicht allein das Ertzstift, sondem auch vast das gantze 
Gebiett des Herrn Landmarschalcks vnnd hier vmb die Stadt 
Riga, init gewaltiger Macht, Als nemblich (:wie eines ge- 
fangnen Beussen bekentnus lauttet:) ein Hundert vimd 
Dreissig Tausent Mann, vberzogen, vnnd mit Mord, Baub 
vnnd Brennen, vnuerwindlichen schaden gethan. vnnd nhau 
seinen zugk von hier auf Kerckholm vnd so fort den Done- 
strohm hienauff genhommen, der orth auch seinen Mutwillen 
zuuben, vnnd stracks nach seinem Land zubegeben. Da soil 
er furhabenns sein, sich wieder zuuersamblen vnnd Jegen 
later Grymschy, mit welchem ehr noch keinen friede, stad* 
lich vffzurustenn. Funf Tausent aber, so von derbt ab- 

kommen, ist er wider dahin vom hauffen abzuschicken, 

• 

vnnd zuuerordnen geneigt 3C. Wiewol wir nhun ahn vn- 
semi eussersten vleis, wes zu beschirmung der Armen vnter- 
thanen vnnd abtreibuDg sollicher Tyranney dienlich, nichts 
haben mangein oder gebrechen lassen, So ists doch vnmug- 
lich gewest, weil das kriegsvolck hin vnd wieder Inn den 
Besatzungenn zerstrewet, vnd die Landsassen ebenmessig 
nicht beisammen, solcher grausamen Macht zusteuren vnnd 
S5U webrenn. 



249 

I 

Wir seind aber neben dem herrn Ertz Bischof dC. Inn 
wircklicber vbang, damit die Mittel vnnd wege, negst g[ott- 
licbem beistand, mochten gefunden vnd getrpffen werden, 
▼ff das der Tjrannische freuell vnnd Mattwill kunftiglich 
miige gerochen vnnd bezalt werden ac. Haben Each aber 
diss darumb fumcmblich hiemit woUen anzeigen, Ob viel- 
leicht die streiffende Rott von denen so wieder Inn derbt 
verordnet werden soUen, daselbst vnther sich sehen vnd 
schweben wnrde, das Ihr Each deste besser neben den be- 
nacbparten gegen 'den Feind znr Jegenwehr wastet za- 
schickenn vnd zauerhaltenn Weiteren Bescheid habt Ihr 
von Jegenwertigem vnserm abgefertigten diener Adam Or- 
gelmachem, dem Ihr .desfals gatten glaaben beizamessen, 
weitleoftiger zuaernhemmen. Each sonst ganst vnnd gatten 
willen zuerzeigen, seind wir geneigt vnd beuehln each dem 
lieben Got za aller wolfart Datam Riga. Sontags Esto 
mihi. Anno dc. lix 

• 

Godhart Kettler Erwelter Coadiator dess 
Meisterthambs zw Lieflandt vnnd Compther 
za Velin deatschs Ordenss. 

Addr. 



36V. 1559, Febr. 18. LObeck. — Die revalschen 
Gesandten zu Liibeck an BQrgermeister und 
Rath der Siadt RevaL 

Orig.'^ev, R. A. 

Die AnscbafiiiDg zweier Geschatze, vergebliche Hilfsbewerbong, Kriegs- 
nachricbten und Vorschlftge zur Befestigung Revals betreffend. 

1 nseren grott vnde denst nach allem vermogen beaor Er- 
bare wolwise heren gonnere vnde gaden frande. wa aber- 
mall [wyr] bet yn disse stande wyr von einem erbaren rade 



250 

der Stadt Lubeck vpgeholden ynd nu ynnerhalb drier odder 
vier dagen tho gruntlikem bescheide vertrostet, wolde 
gott dat wercklike dade drutt tho vermodon, mogen wyr Iwen 
erbar wisheiden vt gantz weemodigen herten nicht bergeo. 
Dan vns nu eine lange tidt verlanget, dat wy von hynnen 
by Iwen erbarheideii hedden syn mogen , So satt sy 
wyr dises moysamen brodes sso wyr tho Lubeck mit 
groten verdrote etten, Dan hir nichtes als idel Crucifige 
ouer Reu^U vt Lifflant kommett, Man will ock segelen na 
Wiborch, trotz wer ett woUe weren. Godde ym hemmell 
geklagett disser nott de sse vaken sso trwlick gewamett, 
vnde doch nu vor ssolke warninge noch ehrlike lude ssollen 
und motten verfolget werden, Wat heft doch ie krich gndes 
gcbracht Sunder ist eine straffe goddes, der ssolde wy mit 
vlite mit botferdigem vnd furigem gebede vorkomen, 
noch wille wy mit schelden solkesbeten, Der leue got der 
make ^ dissem iamer ein ende, mit vns hat schir nemant 
mitliden , konen et ock nicht beteren, wuwoU der Compter 
sick Vernemen let he vnns (L: vmine?) mandat geschreuen. 
Ferner grotgunstige heren moge wy Iwen erbaren wishei- 
den nicht bergen wu dat wy Jurgen wetterman vp Iwer 
wisheit schriuen entrichtet iij daler 'vp dat geschutte, ge- 
geuen albereit ij C daler, vnde mit vnserem velfeldigen rei- 
sen ock tiicht ein geringes gespildet, derwegen sso wyr hir 
tho lubeck kein gelt erlangen ssolden, wiste wyr nicht wor* 
mit man dat geschutte betalen ssolde, syn gott loff ij schone 
stucke, ein ider von 16 foteu vnde komen de loden ock 
vele tho stande, dat dussc stucke mit der loden vnde 
raderen ouer viij G daler komen willen tho stede, vnangese- 
hen des olden gudes. Drum leuen heren maket vns kein 
gelt ouer. Dan vnder anderem troste ist vns von den bor- 
germeisteren sso veil angetoget, dat by den steden geringer 
trost sy, vnde dat ym lant tho bolsten woU gelt were, 



2r)i 

wenner wyr hyr bynnen lubeck wusten borger vp thobrin- 
gen de davor loueden. Ach herr gott so geit idt tho, dat 
bebbe T^y an einen radt begert tho donde, ock der her 
Compter drum gebeden, dat de Stede allein gut seggen 
wolden, vermercken, darut schwerlick wat werdenwill, Ahn 
vusem vlitigen trwhertigen erforderen feilet et nicht. Man 
iyndet ock hir noch wolL lude de woU wat mit dedden vnd 
gelt tho hulpe genen, wenner eht de anderen Sfede don 
wolden, vnde ein radt der gemeinheit et vorgefe, als et 
schint, 8se de gemeinheit nicht woU sso balde wedder tho- 
samen komen laten doren, Mottcn derhalben by vns radt 
fynden also sse ock hir wetten tho raden, et sy in kerken 
vnde klusen, odder man make idt wo man kone, So feme 
nur erreddinge mochte folgcn, geue got sachte dat brott 
wedder. Hedden yn tides de lude yn lifflant dat ore mit 
anwenden wollen, alsse noch de herenvnd adeli nicht don, 
ssunder de den budqll gefullet kust aff, were et nummer 
880 wit gekomen, de sselbens de ahm trwlikesten geraden, 
denlonetman nu mit vndancke, godde geklaget, were noch 
tidt will man et nicht alle verlesen dar io got vor sy, Sunst 
yp dut pas nichtes nigges, dan dat wy von dage noch tidinge 
bekamen, der vient na Dunenborch yngefallen, den probst 
Yon Riga wol mit Ix perden soUe verforet hebbe(n), dar io 
gott aller gnedigest vor syn wolle Amen, vnde dem viende 
sturen vnde weren vnde vordan des armen iandes verscho- 
nen, de gude stadt mit alien ynwonem vor dem Senaherib 
behoden vnde , da er io fortfaren wurde, sse erredden 
vmme synes namens ehre willcn, Dartho nodich syn will 
man mit allerlei biwerck de stadt tho befestigen fortfaren 
wolle, vnde sso got genade vnde frede geue, dat man 
thwisken de muren vnde den wall, vor der lenporten na 
der karrieporten ock na der kleinen strantporten brin* 
gen mochte de tynmierlude, stenwerters, karlude, de sunst 



252 

\ 

lange buten gewonnet, alsse woll tho maken steitt, got ver- 
lene nur frede Amen. Leuen heren wuwoU Schweder Mel- 
schet ouer lant disse breue mit sick nemen woUen, sso ist 
erne doch warninge bykomen dat Fritz berge erne verholden 
ssoUe ym lande tho Meckelborch, muste sick alsse begenen 
tho water, wetten derWegen nicht woll, wu wyr noch von 
hir komen ssoUen, Ist guote gefahr vnde nott ahn alien 
orden dat weet gott, deme wyr vns vnde Iwe erbare wis- 
heit befelen woUen, Iwo wisheit wert ock yn vnserem aff- 
wesen wetten tho 'schriuen wenner man dat geschutte na 
Reuell senden ssolle, dan kegen osteren werdenn sse ver- 
ferdiget Dan albert Schillinge werde wyr dar von befell 
don, Aber godde entpholen. Datum labeck den 18 Fe- 
bruarij A^ 59 

Iwer erb: w: gesanten von Reuell. 

dddr. 

Der Brief von Jost Clot's Hand. 



368. 1559, Narz 16. Wenden. — Mandat des OM. 
Wilhelm FOrsfenberg flber zu Reval hinler- 
legtes Gut dOrptlscher Verralher. 

Orig. Rev, B. A. 

All Bolches Gut soil dem Dr. Robert Gilsheim angezeigt und ansgeliefert 

werden. 

V onn Gottes genaden Wir Wilhelm Furstenbergk Meister 
Teutzsches |l Ordenns tzu Lifflandt, Fugenn hiemit AUenn 
vnnserenn vntherthannenn Hohes || Oder Nidriges stanndes 
zuuornhemenn, Nachdeme wir hiebeuorn denn Achtbarnn 
vnd Hochgelaritenn vnnserenn Radt vnnd liebenn getrewenn 
Beimtperttenn Gilscheim der Rechtenn Doctom, Inn etli- 



253 

ehenn ynnserenn geschefften Inn vnnser Stadtt Beuliell ab- 
gefertigett, ynnd vnnther Annderenn Ihme beuhelich gege- 
benn, Sintemall ann yds glanbwirdig gelannget, das etliche 
Torptische vordechtige vnd deme Musskoivitter tzugewanntte 
Tnnd geschwomne Burger, kauffleutt vnnd Andere, Ihr hab 
ynnd gutt aus Torptt Inn vnser Stadt Reuhell bringenn 
lassenn, weilen sich daher viell schedlicher ding eassernn vnnd 
ann thag brechenn, Diesselbenn gutter souill ehr dern, denn 
berurttenn vheindenn zustenndigk, beschlagenn kontte, die- 
senn betrucktenn gantzen Lanndenn tzum bestenn, vnserent- 
halbenn antzutastenn, Als gebiettenn vnnd beuhellenn wir 
nachmals Allenn ynnserenn vntherthannen, hohes oder Ni- 
drigcs, derenn wir tzugebiettenn vnnd tzuuorbiettenn haben, 
gaatz erQStlichenn, gedachtenn vnnserem Radtt solche 
Torpttische gutter, es sey geldt, geschmeide, oderAnnders, 
Wie es nhamenn habcnn magk, Onhe vortzugk oder weige- 
niDg auntzuantwortten, vnnd volgenn tzulassenn, Vnnd do 
Bolche gutter etwo Yorborgenn gehaltenn, Das sie es offen- 
barenn, meldenn, vnnd vnuortzuglichenn einstellenn, Da aber 
einer oder mher vber [die] vnnser Mandatt etwas vonn solchenn 
guttern vorborgenn wurde, ' die gedenckenn Wir gleichs 
denn vhcinndenn tzuhaltenn vnnd desshalben mitt bochster 
emnstlicher straif zuuorfolgenn, Wollenn Also einenn Jedenn 
vor schadenn gewahrnett haben oc, Hirnach sich ein Jeder 
zorichtenn wirtt^ wissenn oc. Datum eilig Wenndenn denn 
16. Martij A^' 9C. Im Neun vnnd Funfftzifgstenn. 

(L. S.) 



254 



318. 1559, MSrz 19. (Schwanenburg?) — Georg 
Behr an seinen Sch wager No£ Steinfelth. 

Orig. SL B. XIV, 5. 

Bittet am Zasendang eines Baches, meldet die Wiederankaoft des 

Feindes, a. a. m. 

JVebenn wunschung vnd Erbittung alles gutenn beuom 
Freuntlicher Lieber schwager, Es hat mich ein guter freundt 
angelangt vnd gebetenn an euch zu schriben, So Dir diss 
buchlein hettet Im zuschickcn. Ich .wil euch das gelt za, 
danck entrichten (:wen mir got zu euch vorhelflfen:) das 
gulden cleinot vom Verloraen Schaff luce XV geprediget vnd 
ordentlich gefast durch M. Ghristoffenn lasaium von Sponda 
Mit einer Vorrede des achtbarn h. philippi Melanchtonis 
oc. Euer negst erbitten so wir nicht mehr volcks werden 
vffs haus hieher bekommcnn werden wir vns semptlichen 
Yomhaus begebenn mussen Ein Jeder sehen, wo er bleibet 
euch visitiren. Ich hette grosse lust zu Bige zu dienen, 
so Ich Yor einen caplan doselbst kommen mocht Item 
Rocken habe Ich alhir liegen Desgleichen gcrsten vnd ha- 
uern. die armen leut aber alle todt geschlageu worden, das 
ich nicht einen bekomraen der sein pferdt hette oc, U. Wen- 
ceslaum gerne euern begercn nach vcrlassenn zubesorgen. — 
lezlichen hier werde mussen ,ligenn lassenn. Got beuolen 
Sontages palmarum Lix 

Jurge behr. 
E. w. A. 

Der feint lest sich wiederumb uffs Neu sehen vnd wo 
die vnsern nicht vortzihen auch got seinen zorn abwenden, 



V Christoph Lasius, Prediger zu Spandau. Dies BAchlein ersehien 
1556. cf, Oraesse, Trtsor de libres rares et pricieux. Tome JT. p, 315, 



255 

baldt nach Ostern mit Iren geschutz vnd ganzer macht diss 
arme lant wie es albereit genug verdorben zu vberzihen 
Torgenomenn. ich wansche von herzen, das H. Wenceslaus, 
all das getreidt hette, so ich alhie ob es schon wenig, den 
das es In der blut (add, : hunde) hende kommen oder anders 
worhin solte gefurt werden 

Dem Ersamen ynd Yorsichtigen Noe Steinfelth Meinem 
freontlichen lieben schwa^er zu handen. 



3f9. 1559, MSrz 20. Lubeck. — Die revalschen 
Gesandten zu Liibeck an Biirgermeister und 
Rath der Stadt Reval. 

(kig. Rev. B, A. 

Angabe der Grande ihres Verweilens. Starke Rastangen seien zu be- 
merken^ doch kenne man nicht das Ziel. Der Deatschmeister woUe die 
tifl&ndiflche Sacbe auf dem Reichstage vorbringen, wortlber Otting ihnen 
nach Daiudg Bericht erstatten werde. In Livland scheme man alien Trost 
jetzt nnr Yom Reiche und den St&dten zu crwarten; anf des Gomthurs 
ixi Dttnabarg Anmahnen h&tten sie auf einen Hansetag gedrungen. We- 
gen der Fahrt auf Wiborg, zu der yiele Schiffe sich rQsten, sei verhan- 
deh. Ansser dem Abbruch der Nahrun^, den die Revalschen dadurch 
eriitten, konne der Russe auch viel falschc Zeitung Qber die Aussichten 
Lirlands auf HQlfe erhalten, w&hrend man doch gerade jetzt das Beste 
hoffen dftrfe. Bis Mitte Mai masse sich Alles aufkl&ren. Cloths Begier, 
den Reichstag zu besuchen. Labeck und Danzig h&tten die Fahrt nach 

Wiborg den Ihrigen gestattet. 

In dorso : Anno 59 den 1 Aprilis R. 

f^rbare vorsichtige vnd wolwise heren, negest vnser denste 
erbedinge moge wyr Iwen erbaren wi^heiden nicht : bergen, 
dat wy abermall hir vom Compter von dunenborch vpge- 
holden bett dat he synen affscheidt erlanget von einem er- 
baren rade der stadt lubeck, vnde ock darum dat wy gerne 
hedden wetten mogen wes Bruggener vt lifflant vor tidinge 
gebrocht vnde off de gesanten yn dennenmarken mochten 



256 

yngetogen syn. Tom dorden dewile der bischop von lubeck 
hir vp det naheit were ij mile von lubeck, dat man mit synen 
genaden hedde reden mogen vod sick erkundigen, off ock 
de gesanten, dewile de ko : mt gestorben, yntehen mochten, 
vnde sso vnser g her vnde wyr an Schwedenrick vnde polen 
watt bystandes odder entliker erreddinge vermoden syn 
konden, dat de saluige vns nicht mochte gehindert werden 
vt dem rike dennenmarken vm der erbliken beromeden ge* 
rechtickheit willen, der man io na yn der nott byfallen 
odder de ouergeuen moste, ehr man von dem vnchristen 
viende gans mochte yerheret werden, vnde wolde wyr mit 
dem heren Compter darhen gereiset syn vp dat man hedde 
verrichten mogen, sso de frede yn lifflant nicht drepe, den 
io got geuen motte. wes aber daran verhindert dat der her 
Compter darhen nicht getogen, ist godde bewust £t schinet 
aber dat man den Jungen koningk, deme albereit durch 
gantz dennenmarken durch Adell Stede vnde burschop ge- 
huldiget, sehr vertornet, dat man mit Moninkhusen vnd 
dem Compter von Beuell alle vnfruntschop vomemen solK 
wy hebben aber gefnc gehorett, dat de gesanten derhdben 
tho Reuell gekomen dat sse yn Ruslant tehen wollen, got 
geue tho frcden. hoppen ock Iwe erb : w: vnser schriuen by der 
denschen post den 24 Januarij datiret werden entfangen 
hebben vnde den gesanten alle ehr vnde gut ertoget dar- 
mit dat bose nicht gar verdorben, Syntemall hir allenthal- 
ben woll vele vprustinge syn, vnde de von Meckelborch ock 
hulpe ssoken, dem lande thom besten, aber dat wyr ssunst 
von den vnseren ssolden noch einige vprustinge sporen, 
de wette wy noch nicht, ock kan man noch nicht wetten 
wor de vprustinge hen gelden dan als man hir saget woli 
46 fenlin knechte vnde 4000 perde vorhanden vnde de 
houetlude holden sick vast vm hamborch vnd hir. Brugge- 
ner mit einem eddellman forstenberch, vnde Reckon syn 



r 



257 



7on hir na Westphalen. Et wolde ein ider woll gerne riden, 
aber ane gelt will et ouell fort, vnde wenner schon ein 
tonne goldes is vpgebrocht by Steden vnd heren, wolde 
darmit mit eigener macht dem krige kein ende gemacket 
syn, als wy bessorgen, Drum entweder frede mit vngelegenheit 
best als ssolde man thor tidt Narue vnd Derpt missen, vnde 
ene drechlike grense setten. Aber de olde grense best, 
wenner man mit Jarlikem tribute den rassen stillen mochte, 
Nu et falle wu et wille, alles wat man deitt, do man mit 
eindracht, heren, Stifft, adell, Stede, borger, bur, vnde ne- 
mant moste sick ssunderen , sunst wolde ouell erger wer- 
den. Acb der yn tides gefolgett hedde, ehr disser Jamer 
8S0 witt gekomen, Doch goddes straffe hat syn motten, 
wolde de noch ouergan, steit mit einem botferdigen herten 
tho bidden, vnde mit gedult affthowachten, wor dut wedder, 
880 hir yn der lufft is, hen wolle, vnd mott dat vterste 
versocht syn vnde is gut dar man Jemant hir hebbe der yn 
tides yn schriuen moge, wu alle dinge Stan vnd hir lopen. 
Dan yp dem Rikesdage ock fast ssolle solliciteret werden 
dureh den dutschen Meister. wat dar moge beschaffet wer- 
den, hebbe wy affthowachten, dan ick ock Gonrade delling- 
husen geschreuen he by ynser ottinge anholden wolde. De- 
wile der vp den rikesdach mit getogen mit docter lorens 
lyndeman, he vns mochte vp dansick schriuen wes vor vns 
vp dem rikesdage mochte befordert werden. Leuen heren 
got verlene frede, ssunst mott disse sso mer gebruket syn. 
tho einem ende, welkes dat et gutt sy wolle der leue gott 
geuen Deme wy vns numehr befelen vp vnser reise na dan- 
sick. Dan der Compter vt Relation des broggeners vns ge- 
raden, wyr vp der Rege her de Stede vermanen ssolden dat 
den landen tho troste eine anze thosamenkunfft mocht ver- 
schreuen werden als wy ock gans trwliok gedan vnde noch 
gerne don willen.' Dan wyr sporen dat des Compters vnde 

17 



258 

der sso vt lifflant komen ore trost na vp dat rike vnde de 
stede steitt vnde alle ore hopnunge dahen gerichtet, Drum 
leuen heren gy nu dat beste an alien siden werdenprouen, 
Dan wyr wetten nicht wu de hendell ym lande verlopen, 
vnde vt wat orsaken de <dorptischen vnde ozelischen sick 
noch von den anderen Stenden yn radtschlegen sanderen 
soUen, da doch eindracht yn hendelen vnd radtschlegen 
von noden vnde nommer nodiger als nu. Dut hebbe wy 
vor vnserem affscheide vt radt der von lubeck, by denea 
wyr deshalben Stede tho vorschriuen vnde de wiborgische 
reise anthogeuen ein memoriall gelaten, nicht bergen ko- 
nen. Dan gistert wyr et sso witt gedreuen dat der fart 
halben na wiborch de kopman umb allerlei fahr willen tho 
vermiden tho hope verbotschoppet, de mit alien trwen ver- 
manet, de meisten unde besten gerne still holden willen, 
vnde alles by enen radt gestellet, darup wy antwort ver- 
moden, Dan der bischop von lubeck sick ock belouet, ssolkea 
ym Sunde tho verhinderen, Sunst synt ouer de mate vele 
schepe yn hollant, hir vnde tho hamborch de sick rusten, 
vnde moste derhalben ock tho Reuell na gelaten werden, 
dar et dorch de nott vnde trwe erfordert dat et nabliuen 
nmge, Dan io wyr de syn den et scbaden giift yn abbrock 
der naringe nicht allein, Sunder dat de Basse ock by den 
Schepen allerlei tidinge erlangett off wy by Jemant hulpe 
vnde bystant erlangen, So er nu sehet dat kein bystant 
vorhanden, als noch nicht vel vorhanden, aber dannoch des 
besten, ehr dat ernste versocht, tho vermoden: Dan et na 
ahn alien orden vp dem rikesdage yn Westphalen yn 
Prussen Meckelborch Pomeren Polen Dennenmarken Schwe- 
denrick vnde den Steden vermocht wert. So et nu nicht 
will gefunden werden, wiste wy dan ferner keinen radt, wert 
et ock an einem orde gefunden, willen de Stede gerne mit 
dat beste don. So sehet man ock middeler wile off durch 



259 

de gesanten moge frede gemaket werdeQ vnde datt alles will 
sick thwisken dat vnde pinxten (Mai 14.) vteren vnde dar 
mott hir baten kein vlit an gesparet syn alles tho erfaren 
vnde Iwer erb: thothoschriaen, ehr man mit guden worden 
aber vpgeholden vnde entlick vngetrost bliuen moge. Et is 
ehrgistert der Compter yon Dunenborch von hir gereiset 
dorch de Marke na dem Rikesdage, he£Ft vns nicht ein wort 
dar von gesecht, Doch motte ene gott geleiden vnde dat he 
dem armen lande vele tho troste vnde^ gude mochte vtrichten. 
Warliken ick hedde leuer vt mynem budell j C daler noch 
verteret , dat man ock dat by gewesen vnd einmall gewissen 
boscheit am rike erfaren hedde, darnach sick de gude stadt 
Reuell tho richten. Dan ick bessorge my, dar nicht vele 
will tho holen syn. Doch is ock yn eigener persson der er 
von Meckelborch darhen; kan der etwas helpen beforderen 
sso he synen her broder will gereddett wetten, wert dat 
beste don motten. Man saget yn Meckelborch j M perde 
yn bestellonge syn ssollen. eff ssolkes gewis, moge wy ym 
dorch toge erfaren. hir is nu 4 dage na einander sso ein 
grott storm gewesen dat et ouer de mate gewesen vnde is 
de h . . e Bartolmeus bruns vor dem storm ock Tidorp vnd 
bans brans vp Reuell affgewesen, dar wy vp den hauen alien 
boschcidt gcschreuen, ock v C daler gesant, got geue dat 
Bse woll mogen faren vnde nicht tho fro vp dat lant sso- 
ken, als wy by henrick stralbroder den 14 diser Monat hir 
vernomen dat got geklaget sso ein hart wynter deme viende 
thorn fordeill by Iwe gewesen syn ssoU. 

Vnde alsse wy hart gedrungen, dewile de kopman der 
fart halben vp de russen na wiborch ore bedencken by 
einem erbaren radt gestellett, vnde doch balde de Jennigen 
sso de fart bruken wollen cine supplication ouergegeben, 
darin sse de fart frie begert vnd drin angetogen dat et de 
vnseren dedden vnd bans von Rentelen drin angetogen de 

17* 



260 

vp 11000 mrk. gudes von Jacob Meier gekofft vnde were 
na westen kofiPte gut an betalunge tho leueren, Item dat 
schriuen gekomen dat tho dansick et were fnie gegeuen: 
heift man vns der supplication Copiam geweigert vnde den 
affscheit durch Christophorum Contzman geuen laten, ein 
erbar radt hedde et woll gerne ges[ch]ehn, dat de fart 
mocht nachgebleuen syn, aber ore borgere wolden ge- 
likes anderen narunge driuen. dewile sse dan breue ge- 
sehen, dat et tho dansick frie gegeuen, mosten se et ock 
frie geuen. Wu sehr yns disse affscheit bedrouet, is godde 
bekant vnde vns. Dannoch hebbe wyr schrifftlick de stadt 
Reuell drin beantwordet vnde ore vnschult vertreden, kon- 
nen dar nicht mehr yn don, got ym hemmell geklagett dat 
de leue vt der welt. Dannoch spore wy woll sso vele dat 
man woll nicht altho vnduldich syn ssolde sso man de Je- 
nigen sso et don mit dem gude wor entkegen nemen konde. 
Wisten Iwe erb. w: dar nu radt tho odder de heren ym 
lande, odder de benaberden, geue wy den ferner tho be- 
dencken vnd vorthostellen wes drin tho donde syn will. 
Got dem almechtigen befolen de troste vnd erredde Amen. 
Datum Lubeck den 20 Martij A^ 59 

Iwer erb. w: wi(llige) 
gesanten von Keuel 

Addr. 

Von Jost Clofs Hand. 



261 

380. 1559, Marz 20. Thorn. — Burgermeister und 
Ralh der Stadt Thorn an Burgermeister und Rath 
der Stadt Riga. 

Orig, St, B, XIV, 10, 

Antwort auf die Bitte um Beistand gegen die Rnssen; Bezeigang ihrer 

TheilDahme; Entscfauldigung, wegen eigenen Mangels kein Geld vor- 

strecken zu kdnneo; sie senden aber Geschdtz und Puher. 

In dor 80: Thorn en tschuldigenBichdz sie die Stadt mit gelt nit entsezen 
1559. kOnnen. 20 halbe haken aber mit aller zngehor vnd 
5 Gnt. puluer, wider den Moscowiter schiken sie. 

V nseren freuntlichen grues mit wunschung gotlicher gna- 
denn beuor, Erbare vorsichtige vnnd wolweysse gunstige 
freunde vnd gonnere. Wir haben den zehendenn Martij 
disses iegenwertigen Jares E. Wten schreybenn, welches 
den 22ten Februarij datirtt gewesenn, an vns aussgangfen, 
entpfangenn, doraus wir E. Wten vnd deroselbtenn Irer 
nachbam hohe boenstigungk vnd bodrangnus so Ihnen vor- 
gangenes Jores durch den erbfeindt cristliches nahmens den 
Moscouitter zugestandenn , auch was ferner vberhangende 
gefahr zubefahren, zum teill auss deroselbtenn schriefftli- 
chen ermeldungk, zum teill auss gemeinem bostendigen noch- 
sagen. vomohmen habenn, dorob wir dan, so balde solches 
in Tnseren orteren ruchlbar wordenn, im anfang solcher 
vnkristlichen zanottigungk , sehmerczliches mytleiden getra- 
genn, iczundt aber so viel mehr E.Wten stadt vnd anderer dero- 
selbten vorwanten Jammer vnd botrubnis, so ynss in schrieff- 
tenn eroffnet, nicht ahnc besondere herczliche wehemut, aus 
kristlicher, billicher mytleydungk, haben anhoren konnen, 
der vatter aller barmherczigkeit dero wolde solchen seinen 
angezondenen zorn von ewem ortern vnd vnss allenn, durch 
befagte myttell vnd wege, gnedigest abewendenn vnd fallen 
lassenn, vnd solcher vnmensschlicben tyranney zeitlicben 



262 

stewren, doran daii £. Wten sampt den andern so in glei- 
cher gefahr, yor dissmahl von gott geseczt, alss wol ge- 
grUndete cristliche mennere keinen zweiffell tragen woldenn, 
der liebe gott der itzt seinen gotlichen zom hatt ergehen 
lassenn, gnedigest gewissliche vnd starcke rettungk vnd ent- 
seczungk, welches handt vnuorkurzt die seinen zuerretten, 
zttschicken wirtt dc. 

Wass aber ferner botrieflft, so E. Wten an vnss geson- 
nen, dass wir dieselbten auss freuntlicher vorwantnus mit 
eczlichem geschucze vnd pulner, in yhrem yczigen bodrug 
vnd boenstigungk, auch mit einer ansehentlicher Summa 
geldes auff vorsicherung Jerlichen zauorrenten entseczen 
MToldenn, Gelanget hiroff vnser freuntliches widerantwortt, 
welches E. Wten auch in keiner andern maynungk, dan wie 
es in der warheit an sich selbest vorhelt von vnss an vnd 
auffnehmen woldet. Dass wir von geschucz vnd pulaer zur 
entseczungk vnd munition vnserer stadt ycziger gele^enheit 
nach, nicht fast in vbrigem vorradt, auch selber teglichen 
dorob sein, domit wir vnss kunfftiger gefahr vnd besondem 
in dissen vnfreuntlichen geschwinden geleufften, mehr ster- 
ckenn vnd hirin zeitliche vorsehunge thuen mochten 3c. 

Dennoch domit E. Wten von vnss so genczlichen hulflf 
vnd trostloss nicht gelassenn werdenn, thuen wir E. Wten 
zwenczigk halbe hockenn mit aller zuboherung vnd fimff 
centner puluer zuschickenn, bitten wollen disse geringe 
hulffe weil sich vnser vormogenn nicht fast erstrecket, vor 
bolyebet auff vnd annehmen dc. 

Derogleichenn ist es bey vnss mit geldes vorradt gele- 
genu, dass wir von langen vndenglichen Jorenn, narungloss 
in allem vnuormogenn gesessenn vnd dennoch hynnebens 
alle gemeine beforderung, vnterholtinngk vnd derogleichen 
zufellige boschaffunge den wolstandt vnser stadt so vyell 
moglichen wider zuerlangen, bissanher Je vnd allewege 



263 

. habenn boflyssenn, aber gott beseers, hirdurch vnBers gemey- 

nen guttes vorradts zu grunde entschepffet vnd alles vor- 

mogens enteussert oc. vnd wo Ynss moglichenn tind thuent- 

lichen wehr, E. Wten embsigem vnd Iruntlichem bogcr noch- 

zakommen, soltenn dieselbenn sich zu vnss aller wilferig- 

keit aygentlichen vorsehen, wolten auch vngerne im weni- 

gesten soiche erspuret werdenn, welchere ah yhren gutten 

willea vnd nochbarlicher rettungk erwindenn hetten lassenn. 

Bitten derohalben E. Wten die woldenn diss vnser antwortt 

zu keinem andem ende, alleine wie es sich in der warheit 

bey ynss deromassen vnd wie enneldet, thut vorhaldenn, 

vonnerckenn, zweiflFelen nicht E. Wten werden vnss hirin 

aus wahrhafftcnn obermelten vrsachenn gutlichen vnd wil- 

ligk entschuldiget nehmen. Domit wir E. Wten dem lieben 

gott thuen entpfhclenn. Datum- Thorn den 20: Martij 

Anno dni. MDLIX. 

Burgermeistere vnd radthmanne 

koniglicher stadt Thorn oc. 

DEnn. Erbarenn Kamhafftenn Wolweysenn herrenn 
Borgermeistern vnd Radtmannen der Stadt Riga, 
mserenn besondern gutten fireundenn ynd gonnern. 



3§1. 1559, MSrz 22. Wenden. — CM. Wilhelm 
Furstenberg an Burgermeister und Bath der 

Sladl Reval. Orig. Rev. R. A. 

Bericht £lber die Unterhandlungen zum Schutze des Landes und die Ver- 

snche, den Handel nacb Wiborg zu bindern. Erl&utcrung der Sendung 

des Br. Gilsbeim; Aufforderung zur Wachsamkeit gegen Spione und zur 

zeitweiligen Aufgabe des ausscbliessHcben Braurecbts der gr. Gilde. 

In dorso: Anno 59 d. 29. Martij. R. 

Yonn gattes gnadenn Wilhelm furstenbergh Meister 
Teutsches Ordenns zu liiFlanndt. 

Vnnsemn gnedigen grus gunstigen vnd geneigten Willenn 
zttuomn Ersamen vorsichtigenn vnd wolweisenn lieben ge- 



264 

treaen, wir habenn oben alss bey Jegenwertigenn botenn 
drey schreiben von each erlannget, vnd anfangs, ear be- 
dragktes Anligenn In manglong Notturjftiger zufor vnnd 
sansten 3C. schmertzlich vnd mitleidlich vormerckett, Der 
allemechtige godt woUe vnns dess alien einsmals wandell 
za schaffenn seine veterliche hulffe vnnd beystanndt gne- 
digst vorleihenn, vnnd obwoU die Ko* W. za dennenmar- 
ckenn vnnsers gunstigen herrenn vnnd freandes In Reims- 
lanndt abgefertigete gesanntenn beim Musscowiter sich midt 
fleiss bearbeitenn vnnd bemahen soUen, disenn Jegenwerti- 
genn entstandenen Krigshanndell vff leidtlichenn vnd treg- 
lichenn bescheidt wo mnglich In der gate beyzalegenn vnnd 
zuerortem, So gelangen vnns doch nebenn each teglich an, 
dass der feindt zam friden nicht geneigt, vnnd allein zom 
Scheine, mitlerweile seinem vorteilh zawegen die gesantenn 
An sich vorstattet, Ob nan woll weilanndt der loblich Christ- 
lich vnnd weitberambte Konigk Gristian za dennemarcken, 
des Selenn godt der almechtige gnedigk vnnd barmherzigk 
za sein gerahenn woUe, vnns gegen disen schender vnnd 
vorfolger der Gristenheit alless vonnugens beyzapflichtenn 
freantliche zasage vnd vortrostang gethann, dess sich dann 
dise Itzige Ko: W. Inholts derselbenn schriftenn die wir 
vor wenig tagenn erlannget, gleichermassenn gegen vnns 
vnd vnsernn Ordenn freantlichenn vnd Cristlich erbarmt, 
Dieweiln wir vnns befaren massen, das solches absterbenns 
halben Itzige Ko: W., An dise vnns vorheissene halff aller- 
ley hinderang vorfallenn, vnd vieleicht so statlich, me san- 
sten wol geschehenn war, nicht beysthehen konne, disenn 
landen aber ohne besundere statliche Ansehentliche hnlfi, 
sich vor disenn gewaltigem feinde auftzahalten vnmuglichenn, 
als habenn wir vonnage vorigs An each gethanen schrei- 
benns, den hochwirdigenn farstenn vnnsernn Goadiatomn 
benm Goddertt Ketlemn Gamptamn za Veliin Teatscbes 



265 

Ordenns An cQe Ko: W. zu Polenn abgefertigt, daher wir 
eigentlichen vBud gewissenn beystanndt, welchs Ihr vieler 
vrsacbenn wegenn noch zur zeit vorschwigenn haltenn wol- 
lett, kurtzlich erlangen werdenn,Daraiis werdett Ir eucbgleichs 
TDiiB ein wenig geduldenn, bo£fenn zu godt dem Allmechti- 
genn dass spiell sollc sich kurtzlich wendenn, vff eure 
stadt aber werdett Ir mitlerweile gut vifsebenn habenn 
alien geisternn nicbt trauen, dan wass geschwinde vner- 
horte vorreterey Itzo Im Schwange gehett dass darff Ihr 
keins erinnerns, Darumb aufsehen zum hochstenn nottigk. 

Dass sich der feindt widerumb aufrustett, vnnd bedacht 
sein soil, dise Arme lannde midt erstenn widerumb zuuber- 
zihenn, Dass glaubenn wir walh, Ir sollett aber mit gottes 
hulff yber kurtz ein neues geschrey dagegenn erfarenn, 
Daromb werdet Ir dise dinge godt vnnd der zeit heimstel- 
len ynnd euch nicht zaghafftigk machenn lassenn vnnd 
weiln wir Auch aus eurem schreiben ersehen, dass butenn 
landes ost und westwerts dem feinde vff wiburch allerley 
schedliche zufiire geschehenu soil, Alss habenn wir An die 
Stadt lubeck Amstertamb vnnd Anndere vmb wanndlung vnd 
abschafung desselbtigenn zum fleissigstenn geschriebenn. 

Was Ir auch der Torptischenn ausgeflogtenn guter 
halbenn An vnns habt gelangenn lassenn, das haben wir 
ebenmessigk noch der lennge vormerckett vnd folgendes 
dise dinge bey vnns notturftigklichen erwogenn, habenn 
darvff Ann vnsemn Radt vnnd lieben getreuen Remp: 
Gilssheim der Rechten Doctornn geschriebenn sich hin- 
faro desselbenn nicht zu bekomernn, doch dergestaldt 
dass alle dieselben Torptischen guter Souil da In die 
Stadt Reuelh komenn Ader noch gefurdt werden moch- 
ten vff eins Idem Rechtmessige ansprache vonn euch 
Angehaltenn werdenn mugenn. 

Neben deme ersehenn wir Auch aus eurem schreibenn 



^66 

wess euch von den Jenigen, die vnlanngest aus derpte Inn 
Beuelh kamenn anngelangett, Nun Boten vnd vermanenn 
wir nochmals wie zuuorn gantz gnedig gutlich vnnd tren- 
lich, man traue nicht zuuill In deme vnnd allem Andern. Ir 
euch eurer bescheidennheit liach vorsichtigklich werdett wis- 
sen zuuorbaltenn. Seintemalh dan der feindt Inhaltfi eures 
schreibens kurtzlich widerzukomenn gedennckett, alss habenn 
wir die Semptlichenn gemeinen Stennde ganntze lanntschafft 
vnnd alle vnser krigesvolk gewarschauett, sich allennthal- 
ben gerust vnnd fertigk zu machenn vnnd vff vnser annder 
schreibenn vnnwidersetzlichenn aufftzusein, begemn derwegenn 
hiemidt ganntz gnedigklichen Ir Souil Ann each sein wirdet 
dessfalls Auch nichts erwindenn lassenn wollett, vnnd so Ir, 
welchs godt mit gnadenn vorhute vnnd abwennde, belagertt 
wurdett, sollet Ir midt gottes hulff vnnd andernn von Im 
vorlihenen mittelnn dermassenn enttsetzett vnnd gerettett 
werdenn dass Ir euch vnnser obgotwilh nicht sollet haben 
zu beclagcnn, Ir werdet aber hiebey eurs teils dass Jenige 
thun vorwennden vnnd ertzeigenn Als stanndthaftigenn men* 
nernn In soUchenn fellenn eigenndt vnnd geburdt 

Der Muntz halbenn hadt obbemelter Doctor vonn vnns 
auch sunstenn keinenn Andernn beuelich, dan das ehr etiich 
Im zugesteites Silber vnd goldt doch nach der Bigischenn 
Probe vnns zum bestenn soUe vormuntzenn lassenn, Dauonn 
wir Ime dan hiebeuorn ein abschrifft vberfertigett, die ehr 
euch vff eur erfordernn mitteilenn vnd folgenn zulasscnn 
vonn vnns beuelich erlanngett, vnnd ist vns gleiche vill, 
ob solchs vf vnserm hause ader In euer muntze beschehe, 
weilnn wir nichts suchenn ader zu suchenn gedennckenn, 
dass euch ader gemeiner Stadt schedlich ader Im wenigstenn 
bedennkclichenn sein konne. 

Ess gelanngett vnns auch vor glaubwirdig Ann, dass 
durch dass vnordentliche brauen Inn eurer Stadt dass bier 



267 

fast In teurenn kau£f komenn vnnd gerathenn soil, dieweilen 
ausser denen die In der grossen glide sein, niemandes, allein 
wess eins idernn cigene nottur£ft erfordertt, brauen dorffe, 
Nachdem aber aus den beidenn Stetenn Biga vnd Reuelh, 
Tnnserm Krigsvolcke, wann wir zu felde kamen, die meiste 
zufur geschehenn muste, wolte nicht allein hiedurch aller- 
ley mangell, dan Auch grosse teurung vorfallenn, Derwegenn 
begemn wir hiemidt gantz gnedigklichenn, Ir woUett yor 
dissmalh solcber vrsachenn halben einem Idem beyde Inn 
ynd ausser der Stadt Eaufif ader banttwergksleutenn zu- 
backenn vnnd zu branenn vergunnenn vnnd publiciren las- 
senn, damit teuruDg vnd Andere beschwerung In dem vnnd 
allem Andernn Souil Immer muglichenn vormidenn werde, 

Diss alless habenn wir each vff ear schreiben zu gne- 
diger Antwordt nicht mugen verbal ten vnnd geschicht vnns 
An dem allem vonn euch zu gnedigem gefallenn In gnadenn 
hinwiderumb zuerkennen, Datum eilens Wenden denn 22 

Martij Anno dc. Iviiij, 
Addr. 



382. 1559, MSrz 24. Rostock. — Btirgermeister und 
Rath der Stadt Rostock an BQrgermeister und Rath 
der Stadt Riga. 

Orig. St B, XIV. 21. 

Aof die Bitte Riga^s seien sie zu jeder nachbarlichen^Dienstleigtimg sehr 
geneigi, jedoch unvennGgend, etwas ftlr die Stadt, deren Noth sie mit 
grosser Tbeilnahme erfalle, za thun. Doch erbieten sie sich zur Yer- 

sehifftmg allerlei ProTiants. 

In dorso: Rostock, entscbuldigen sicb, dz sie Ire Kriegsmunition 
1559. selbst branchen maesten. Aber Malz Eorn vnd 
dergleichen zofaohr wollen sie gem gstatten. 

Vnsem frunthlichen gruss, vnd was wir naberlichen deinstes 
vnd angenames willen tho ertogende altoch beuom boreidtb, 



268 

Erbaren wisen vnnd vorsichtigen wolwise heren besanderen 
gunstigen vnd gudenn frunden, wir Haben euwerer gunsten 
schreibenth vnd den bedenck vnd boanxtlicheii aufiiggen des 
Muschowiters halben, dcr mit etlichen dusent in kriges- 
rustung Inth werck sick gestellet, enthfangen, vnd dat sul- 
uige mit bedrouedem gemote , den Inholt auerlesen , vnd 
des hogen bedruckes (add. etwa: erfaren), In sunderheit der 
grossen geoueten tijrannie des blothdurstigen artze fiendes 
auer dc olden armen bodageden vnd ock den gantz kleinen 
vnmundigen vnd vnschuldigen kinderken, mit fhur vnd vor- 
mordent, vnuororsachet vnminslich gruwelich vnd erbarmer- 
lich vmbgebracht, Och anderc In elende clegclich wecbgeforet, 
vnd wath gestaldt, diewile bi Euwere Stadt men fordel (:godt 
lofif:) haben beschaflfen mogen, wedderumb abgereiset, vnnd 
sinen abzog genamen hat, doch mit frachten widers vber- 
tzuges zubefharen haben, welchs doch vth Ghristhlichem 
mitlident vnd naberlichen toueginge , vngerne gehoret, 
welchs denne noch godt der almechtiger sick upt lateste, 
sine grimmicheit vnd vnbarmherticheit vth gemeine Ghristh- 
lichem gebede vnd anrofendth gnedichlich vnd sodane Jamers 
afftoleggende sick erbarmen moge. Wusten vnd konten wir, 
nach euweren boger vnsers vormogens nach, wcs daethliches, 
staedthliches vnd fruchtbarliches L Erb. w. vnd deme gan- 
tzen Lande zum besten vnd forderlichest, zu wercke stellen, 
solde an vns kcin fiith tho sporende befunden worden. Nu 
isth der Handel seher hochwichtich, de mit geringen tho- 
lagen nicht affgeleggen kan werden. De hogen Obernheit 
vor erst In dessen groten geswinden obliggenden ernsthlich 
vnd bittlich zu besochende, achteden wir wol nottroffthlich, 
darmit mith gantzer macht vnd gewaldt den Blothdrustigen 
tho widerstheen vnd Jegenwer gedan mochte werdenn. wes 
alsedenne vns nach vnsere taxien boneuenst anderen con- 
foederirten Steteren to donde geboren WoUe, wusten wi vns 



269 

nicht afftosanderen, wo wol wi suluest In groter bolastinge 
eines vnuorsehenliches vngclucl^es vns dagelichest an fallen 
konde, der wegenn wi mith geschui, puluer, vnd loeth, tor 
nottrofft vns to bosorgende nodich ist, wowol godt loff, wi 
nemande vns to bofharende vororsacht hebben, wolden denne 
allike wol naberlichen willen to ertogende, nicht sumich 
gesporet werden, mit frunthlichem bogere I. £rb. w. hir Inne 
gnnstichlich vns willet entschuldigt nemen. So vele ouersth 
Heel, Molth, hauer, viid andere prouianden belangende deith, 
Tormarcken wi bei den vnseren, dat tor nottrofft hir her 
geschipct is worden vnd noch geschipet werdt, willen ock 
heniurder sulch schipfaerdth beforderen helpen , darmit 
wi anders nicht den naberlich befunden werden willen Sunsth 
L £rb. w. to wilierende willen wi vns willich Irbaden heb- 
ben vnnd deme leue gade In sin beschut vnd bescharm bo- 
Helen Datum vnder vnser Stadt Secret In denn hilligen 
Stillen ffrighdage Anno oc. des mindern talles lix 

Burgeremeistere vnnd Raedth 
Der Stadt Rostogk 

Denn Erbarenn vorsichtigenn ynnd volweisen 
Hemn Bnrgeremeisteren vnd Raedthmannenn 
Der Stadt Biga, vnsern besonderen gunstigen 
vnnd gudenn frandenn 



270 



384. 1559, MSrz 29. (Lubeck.) — Bargermeister 
und Rath der Stadt Lubeck an BOrgermeister und 
Ralh der Stadt Riga. 

Orig, St B. XIV, 20. 

Melden, dass der Hansetag za Bremen das Gesuch Biga's abschlaglich 

beschieden, dass aber auf den 2. Joli ein neuer anberaumt sei ; wegen 

der Reichssteaern and anderer Unkosten kOnnten sie selbst keine 

Hilfe leisten. 

In dorso: LQbeck. entschuldigen sich der gebetnen gelthalff, rod 
1559. berichten dz' dessbalb bald ein Anzetag gehalten 
werden soil. 

\ nnsernn freuntlichenn grass zuuorn Erbare ynnd weise 
hern, besonder gunstige freunde, Wir haben ewer Erb/ W* 
scbreiben, vermeldende, welcher gestalt der Muschowieter 
verruckter zeit In das ErtzstifiFt Bige mit heresskrafft gefal- 
len, vnnd seine Tyrannische gewalt an deme Christliehem 
bluth gevbet vnnd begangenn oc In warheit mit gantzem 
betnibtem freuntlichem mitl^idtlichem gemuth ynnd hertzen 
vngern gehorth vnnd erfahren, entfangenn vnnd ferners In- 
halts vemomen, vnnd verhoffenn zu Gott, In vngezweiffelter 
zuuersicht, er werde sein Gotlich, gnade In mitteln vnd we- 
gen gnedig geben vnd verleihen, das dem feinde gewerth, 
vnd Christlich bluthuergiessen an Ime gerochen werden 
ssoU, vnnd sso viel belangt wess die Erbarn Stett vflf dem 
gehalten tag zu Bremen vnnd folgendts vff weynachten 
Jungstuerschienen ssich erclerth, Mogen wir Ewer Erb* W. 
freuntlich ntcht verhalten, das ssolche der Erbaru Stett 
muntlich vnd schrieflftlich gefallen Anthwotth etwass vnder- 
schiedlich, vnnd eins theils abschleglich, vnnd vff entschuldi- 
gung Irer furgewendten beschwerung berowen, zam theil ssich 
vff eine gemeine zusamenkunfft der Erbarn AntzeStedte refer- 
riert vnd erpotten, vnnd weil des hem Meisters zw Lifflandt, 
vnd der Erbarn von Beuel Gesandten ssolches vermergt, 



271 

haben asie gebetten, die Erbarn Stede derwegen zum for- 
derlichsten zosamen zubeschreiben, Welches wir mit den 
Andern Erb. Wendischen Stetten beradtschlaget, ynnd ssol- 
ehe gemeine tagfarth vff visitationis Mariae (Juli 2.) schierst- 
kaofftig allhye In vnser Statt ausszuschreiben bedacht sein, 
wie Ewer Erb. W. ssolchs sambt den Artickeln zum forder- 
lichsten aacb ssoU zugeschickt werden. 

Zu dem ob wir wol vss freuntlichem ihitleiden Ewer 
Erb. W. vff Ir bescheben beger In diesem Irem bedrugk 
mit forstreckung einer ssummen geldes In warheit von hertzen 
gehm trostlich vnd wilfabrig erscheinen wolten, So ist doch 
In diesen geschwinden ssorglichen vnd gefehrlichen leafften, 
vnser Statt gelegenheit, sso t&glichs mit eignen grossen 
aussgaben vncosten, beuorab mit des Beichs schweren anla- 
genn beladen, ohn das wir nicbt wissen was vnser Statt 
In dissen betrubten Zeitten begegnen mocht, dermassen 
vnd alsso geschaffenn, das wir In warheit vber vnsern 
freuntlichen gutten willen, dartzu dissmal nicht gerathen 
konnen, Mit gantz freuntlicher bitt E. Erb. W. wollen vnss 
vss angeregten vrsachen vnd beswerungen nicht anders dan 
freuntlich entschuldiget nemen vnd vermercken. Was wir 
ssunst e. Erb. W. zu freuntlichem dienst vnnd bester wil- 
farang ertzeigen mogen, wollen wir In alwegen als die freunde 
freuntlich vnd gutwillig s^in, Vnd haben Ewer Erb. W. 
ssolcher bester meynung In freuntlicher Anthworth nit 
wollen verhalten Datum vnnder vnnserm Signet Mithwochens 
In den heiligeu Ostem Anno oc. 1559 

Burgermeistere vnd Bath der Statt Lubeck 

Denn Erbarnn vnnd Weisenn Herrnn Burger- 
meifltemn vnnd Rath zw Rige Ynnsern beson* 
dern gtinstigen vnnd gutten Freanden^ 



272 



3§5. 1559, MSrz 30. (Wismar.) — * Bargermeisler 
und Rath der StadtWismar an Biirgermeister und 
Balh der Sladt Eiga. 

Orig. St. B. XIV, 8, 

Senden die erbetenen Mauersteine and gestatten dieAusfohr vonLebens- 
mittelo; ihr weniges Gescbatz kdnnea sie jedocb nicht entbehren. 

In dorso: Wismar entscbuldigen sich dz sie keia geschOz schikhen, 
1559. Aber Meaerstein vnd Yictualien wollen sie gerne 
ausgstatten. 

1 nsen frundtlichen grudt mit erbiedinge alles gaden 
thoaorn Erbare vnnd vorsichtige wyse herrn besundere gun- 
stige vnd gude frunde, L £. W. frundtliche twe schryuent 
vmb twintich dusent Muersteine, Item vorstreckinge etlichs 
geschutts krudes vnd lodes vnd sunst thouor allerlej noturfft, 
Hebben wy entfangen vnd sines bedroueden Inholdes vngerne 
vomhamen vnd geuen I. E. W. damp tho frundtlicher Andt- 
wordt, dat wy densuluen tho troste vnd besten, den Jennen 
so In L E. W. nhamen furderinge darumb by vnss dhon 
werden, gerne so vele muersteins willen folgen laten, alse 
vfj vmmerss meist entberen khonen, Sunst aber de entset- 
tinge mit geschutte krude vnnd lode betreflfende, geuen wy 
I. E. W. frundtlich thoerkennen, Ob wy woU In deme I. 
E. W. vnse truwe vnd thogedaae gemote hertzlich gerne 
erzeigeten, dat vnss dennoch datsulue Itziger tydt tho- 
dhonde vnmogelich, in erweginge dat wy an geschutte krude 
vnd lode gar swack sindt, vnd dar tho de tyde vnd luffle 
also seltzam vnd wunderlich by vnss gelegen , dat wy vnss 
vmmerss besorgen moten, dat wy dessuluen geringen suluest 
werden thodhonde hebben, vnd 1st derwegen an I. E. W. 
vnse gantz frundtliche bede vnd ansinnen, desuluen wollen 
vnss hir Inne, nicht anderss dan mit alien gunsten vnd 
besten vordencken, Sunst willen wy gerne by vnserer Burger- 



273 

schafft befordern helpen, dat allerley notdurfft van Pro- 
uiande L £• W. soUe thogeforet werden, wo wy dann ock 
vormerckenn dat des alreide wess solle geschehn syn, ynnd 
sindt sunst I. E. W. alien guden willen nha vermoge thoer- 
togen erbodich ynd wilferdich, desulue hirmit dem Allmech- 
tigen Inn seinem Schutz vnd Scherm gefristet zuerholdende 
befelende. Datum vnder vnser 8tadt Secret, Donnerdags 
Inn der billigen Osterweken Anno oc. Lix 

Burgermeistere vnd Radtmanne 
der Stadt Wismar. 

DEn Erbarnn Vorsichtigen Tnod wysenn hexmn 
Bargermeistern ynd Radtmannen der Stadt Ryga 
maen besandern ganstigen ynd gaden franden. 



386. 1559, MSrz 30. Wismar. — Joachim Vinger 
an BOrgermeisier und Bath der Stadt Biga. 

Qrig, St B. XIV, 23, 

Erbietet sicfa, die Auflrftge des rigaschen Raths za erftlllen. 

In dorso : Jochim Finger van Wissroar erbeut sicb, Kugel ynd stein 
za bestellen. Anno 1659. 

Jlleynn frunthwillyghenn deynnst tho yder tidt bereyth 
Ersamenn vorsychtigenn ynnde hochwyse Herenn Inbesunder 
gunstygenn vnnde gadenn frunde. De wyle ich Juwer Erb. 
Hochwis. fmndtliche schryuennt ynnlanngst entfanngenn 
ynd lesenndes dar ytb ire fruntblyche boger ynnde annsyn- 
nent befundenn, Namelycb de wyle se sych tho eynem Er- 
barenn Bade alhyr yast yorsehnn, dath so Ire Erb. w. ynn 
dyssenn erenn hogenn bedruck ynnde beswer des wotennde 
ertzfyenndes der dudeskenn Natyonn des Muschowyters myth 
nachburlicker hulpe ynnde trost alse tho schyckynnge eth- 
lyche geschuthes puluers ynnde lode oc, nycht yorlatenn 

18 



274 

wordenn vnd dar vmme by vorwarthenn breyff an denn Eadt 
vnde oaerern alhyr behenndygenn franthlych Jnwe sache myth 
befarderenn, ynnde vmme gudenn boscheyt vnnde anthwordt 
flytich ahnn halten vnnde dat suluyge L Erb. W. myt 
denn furderlyckstenn, wedder vmrne tho schyckenn wolde 
DC, wey Ich sunst I. Erb. W. wolmeynichlyche annsynnent 
synes lenngerenn Inholdes tho der vngeferlyche meynyng 
vorstanden vnnd Ingenamen. Nu traghe Ich Inn warheyt 
solchs Iwenn hogenn beswer bedruckes vnde meygzelyghen 
Ithzigenn wesenndes eynn Grysthlich mydtlydennt vnnde swar 
smarthe, Wunsche vnnde bydde van Gade Almechtich Iw 
dar Inn dyseme Iwenn swarenn Crutze vnnd ahnnffechtynng 
eynn lynderynge vndebetrynnghe, der trostlichenn vorhapynng, 
ydt werdt vnnse lene Hemmelsche Vader vth syner veder- 
lychenn gudycheyt, nha syner waraflftygenn velfaltyge^n tho- 
sagenn dar vann gnedychlycken entfryenn, vnnde erredden, 
Ich hebbe ouerst straxfort na enntfannging solcher L Erb. 
Hochwis. breue mynen Ouerenn vnde oldesten deme Bade 
alhyr de suluygenn vor handt reckecket, vor the lesennde, 
Juwe hoge nottrufftt, vnnde swar bedrucke flythych vnnd 
wol tho erwegenn, Och alles wer myt vnns vp dysse tydt 
tho befarderenn mogclych, dar by tho donnde, ynn mynenn 
flyte nichtcs erwyndenn lathenn. Meynn oldestenn werdenn 
och Iwenn Erb. Hochwys: suluest beandtwerdenn, vnnde 
sych dar ynne so vyl mogelych myt erklerynnge eres gudenn 
wyllenns vnnd tho geneygtenn gemotes nabarlych ertz(eig)enn 
dar als ahne Ich sie gerne beforderenn. Neuenst deme och 
dewyle Ich berychtet, dath L Erb. W. vmme ethlyche dasennt 
Steyne an zelygenn Herenn Gorges Julen vnnd Herenn 
Jorgen Troyman alhir geschreywen vnnd Her Gorges Jule 
zelyge nu vnlangst In Godt denn Herenn vorsthoruenn ynn 
stede des wolgemelte Hernn Gorges zelyge zamt vp berurte 
Herenn Jeorgcn Tryman, mych beflytigenn vnnd befurderenn 



275 

gerne helpenn wyll, so vil Jammers mogelych der Steyne 
an Iwe Erb« Hoch. myt den erstenn ahnn kamenden leddy- 
genn Schepenn, dan alfair itziger thit keynne leddyge sche- 
penn vorhandenn, tho auerbekamen, de vnde wor ick sunst 

I 

Iwer Erb Hoch. tho yder tydt tho wilferende hogenn flytes 
Irbedych vnnd gudt wyllich byn. Datum Wismar donner- 
dages ynn denn hillygenn Osterlyche feyrtagenn Anno DLix. 

Iwer Erb. Hochwis. 

deynnstwylliger 

Jochim vinger. 

DEn Erbarnn vorseyngl. Hochweysenn Hern 
Barghermeysternii ynnd Radtmannen der Stadt 
Byge, Mynena Innbesundernn grodt gnnstygenn 
Herenn vnnd gndenn Fnindenn. 



38*. 1559, Marz 30. Thorn. — Bargermeisler und 
Bath der Stadt Thorn an Biirgermeisler und Bath 
der Stadt Danzig. 

Cop, SL B. XIV, 18. 
Briefeinh zu No, 410, 

fk Bitten am Fdrsprache bei dem rigascben Rath wegcn der Versagung 

dea von demselbea erbetenen Darlehens. 

Burgermeister vnnd Radtmanne der Stadt Thorenn 

Denn Erbaren Namhaflftenn vnd Wolweisen herren Bur- 
germeistern vnnd Radtman Ko"^^ Stadt Dantzigk oc. 
vnsem besondem geliepten freunden vnd Nachpam, 

V nnsemn freundtlichen gruss mit wunsschung godtlicher 
ghadenn befor Erbare Namhaffte Wolweise herren etc. Wyr 
haben vnlangster tagen E. Erbarkeiten wie auch der Er- 
barn von Riga schreibenn den 10 Martij empffangenn doraus 

18* 



276 

derfielbenn hohe beenstigang vnnd bedrangnoss, so Ibnen 
vergangenes Jharcs, durch den feindt Christliches nahmens 
den Muschowitter zugcstanden, Auch was ferner vberhan- 
gende gefahr zuerwarten, zum teil aus der £rb. von Riga 
schrifftlicher ermeldung, zum teil aus gemeynem bestendi- 
gen nachsagen vomommen haben, dorob wyr dann, so balde 
solches in vnsemn orternn ruchtbahr worden, im anfang 
solcher ynchristlichen zunottigong schmertzlichs mitleiden 
getragen, der vater aller Barmhertzigkeit, der woUe seinen 
angetzundenen zorn von denselbigenn ortern, vnnd allent- 
halben gnedigst durch befugte mittell yud wege abewendenn. 

Vnnd noch dome dan die Erb: von Riga an vnnss 
freundtlichenn gesonnen, dass wir dieselbten aus nachpar- 
licher verwantnuss mit etzlichem geschutz vnnd puluere in 
Ihrem Itzigenn bedruck, auch mit einer ansehenlichen Sam - 
ma geldes auff vorsicherung, Jerlichenn zuuorrenten, vorse- 
hen wolten, derwegen dan auch yon E. E. W. an vnnss 
freundtliche. beforderung geschehen oe, 

Vnnd wiewol wyr von geschutz vnnd puluer zur ent- 
setzung vnnd Munition vnser Stadt Itziger gelegenhjeit nach, 
nicht fast in vbrigem vorradt, Auch teglichen dorob sein, 
domit wir vnss vor kunfftiger gefahr vnnd besondern in 
diesen geschwinden vnfriedtlichen geleufftcn mehr sterckenn, 
vnnd hierin zeidtlichen vorsehung thuen mochten, So haben 
wyr dennoch, auff die gunstige beforderung vnnd anhaltung 
E. E. W. wie auch angesehen die vorstehende bodrangsall 
der Erb: von Riga, dieselben so hulff vnnd trostloss nicht 
vorlassenn wollen, vnnd vnss vnserss vermogenss vnnd vor- 
radts so viel moglichen vnd thuentlichen angegrieffen, Wie- 
wol den gutten Leuten in mehrem zuwilfahren gewogen» 
vnnd vnns geme Im grossern Jegea Ihnen in der thatt 
hettenn vormercken lassen, Aber wie gemeldett am guttenn 
willenn nicht gemangelth oc. Dess so schicken wir Ihnen 



277 

zwentzigk halbe haken mit aller zubehorungen, vnnd funfif 
centner puluer vnnd habenn sie gebeten, sie wolten diese 
geringe hulfiFe, weil sich vnser vermogen nicht fast erstrecket 
Yor beliebt auff vnd annemen oc. 

Dergleichenn das sievnnss vmb ein ansehentliche Summa 
geldes anlaDgen, dieweil es bey vnns mit geldes yoi*radt 
also gelegen, das vieleicht vnns auch in andern sachen 
nottig sein woUe, habenn wir vor diessmahll den Erbarn 
von Riga hierinn nicht kundt wilfarenn, Dan wir, wie E. 
£. W : wol bewust, von langen vndengklichen Jaren narung- 
loss, in allem vnuermogen gesessenn, vnnd dennoch hiene- 
benst alle gemeyne beforderung vnterhaltung vnnd derglei- 
chen zufellige beschafifung, den wolstandt vnser Stadt widder 
zuerlangen, biss anhero von langer zeidt haben beUiessenn, 
Aber Gott bessers wie £: E: W: wissentlichen hierdurch 
vnsers gemeinen gutts vorradt entschep£fett, vnnd alles ver- 
mogenss enteussett dc. Ynnd wo vnnss was mehr moglichen 
vnnd thuentlichen gewesenn wehr, wolten wir auflf E. W. an- 
haltenn, vnnd der von Riga bitte willig nachkommen sein, 
wir ^oldenn vngernne im weinigsten solche erspuert werden,' 
welche an Ihrem gutten willen vnd nachparlicher rettung 
ettwas solden crwinden lassen, vnnd bitten derhalben, E. 
£. W. wolden vnnss diessfalles gunstigklichen Jegen den 
Erb: von Riga entschuldigt wissen, auch za keinem andern 
ende deuten 3C., Thun E. Wten hiemit dem lieben Gott 
empffelen Datum Thornn den 30 Martij Anno dni ac. 59. 



278 



1559, Marz 31. Reval. — Dr. Robert Gllshelm 
urkundet fiber die Abzahlung des dem OBI. 
von der Sladl gegebenen Darlehens. 

Cop. Cop. Bee. B. A. 
In dorso: Cession D. Remperti GiidesheimB. 

Ich Remberth Gilssheim der Rechten Doctor, Thue kundt 
vnd bekenne Ihn Crafft dieses oflnen besiegelten brieflfe fur 
allennenniglich oflfenbahr, Nachdem hiebeuohr vflF begehr des 
Hochw. Grossmechtigen Fursten vnd Herrn, Herrn Wilhel- 
men Furstenbergs, Meistern des Ritt: D: Ordens za Lieff- 
landt, Meines g* F. vnd herrn, die Erbam vnd Weisen, 
etliche aus der Stadt Reuall Ihren F. G. zuerlegung des 
vormeintlich angefurderten Reuschischen zinses Siebenzehen 
Tausent*) Jochims Thaler, Jeden zw iij mrk. vnd xxvij sh. 
gerechnet, furgestrecktt : das nun zu ableguag berurter 
Summen hoch: mein g. h. Meister mir laut Ihrer F. G. 
zugestalten vollmacht vflfehrlegt vnd beuohlen , dieselben 
Burger wiederumb abzuzahlen vnd zufrieden zustellen, Alss 
habe Ich zw entrichtung derselben Burger einem Erbarn 
Rhate zu Reuall vff angezeigte schiildt .wcgen L F. G. gute 
vnd wisso vberweissung gethan, Wie Ihre Weissh: dan far 
gnuchsam angenommen, vnd derowegen Ihn L F. G. nahmen 
mich darauff geburlichen gequitieret, Nemblichen ist I. F. G 
schuldig vnd nun an Einen Erb: Rhadt gewiesen 

Christoffer Viandt — heuptstuU 12000 mrk. 

vnd ein Jahr Renthe 700 

H. Johan Konigh 5000 



7» 

1> 



V Ueber diese Angabe cf, Nr, 369, 270 u. andererseits 319. 



279 

Tonnies van der Lippe 2000 mrk. 

Die Kirche zu St. Oluff 3000 „ 

vflF zukommcnde St. Johanuis a Jalir Renthc 360 „ 
H. Juen van der Hoye, Blasius liogreflF, 

Selige Till Koning, Hans Winters • . 20000 „ 
Das Moldt, sso Lorenz Kallen gelieifert 

hadt, dass ist 1506 ^ „ 

Des Vogts von Wescnberg sein Moldtgelt 

soil sich crstreckcn vflF 2500 „ 

Item her Jurgeu HonerJeger 3500 „ 

Item noch bei H. Jurgen HonerJeger liegend — 182 
last 6 Pfd. Roggen des gewesenen Cumpters zu lleuall, 
vnd 10 last von dem St(ifts) herrn zw Leall, vnd 44 last 
8 Pundt Koggen des Vogts von Wesenburgk ; Summa — 
237 last 2 Pundt Roggen, die last zu 65 mrk. is — 
15415 mrk. 3 sli. Hirab gekurtzet 3300 mrk., so her 
Jurgen honerjeger haben soil, bleibt noch vbrich — 
12115 mrk. 3 sh. Item des soil Lorentz Kalle noch lief- 
fern von wegen des Vogts zu Jeruen xlj last Roggen, 
die last zu 65 mrk. Is — 2665 mrk. 



^ 



SoUiche Summen vnderschetlich ein Erbar W. Radt 
von mir aiss darzu geuollmechtigen wegen hochgedachtes 
meines g. t\ vnd h. Meisters an stadt obgezeichneter schuldt 
angenommen, empfangen, auch Ihre quitantz druif gegeben, 
Idoch dermassen vnd gestaldt, wo ciniger Mangell ahn der 
Renthe, vffgeldt oder anndern sich erfinden wurde, do etwa 
Iren f. g. oder Einem Erb : Radte zu viell oder kurz gerech- 
net, soil das, welchem theill ess zukonmien wirt, vnsched- 
lich vnd Missrcchnung keine bezalung sein. Zu vhrkundt 
hab Ich obgedachtcr Rembert Gilssheim Doctor oc. mein 
angebom Signet wissentlich hir unter gedruckt. Gescheben 



280 

ynd geben Reuall Freitags nach dem heil. Ostertage, Anno 
QC. Neun vnd Funfftzigk« 

Dass diese Copei mit seincm Originall Brieff von wor- 
ten zu worten vbereins stimmet, Bekennen wir etc. 

Martinus Johan Berndes Jorgenn Erichson 
hirsfeldt zu Fore zu oyeredt 



392. 1559, ^Pi*'! 4* LemsaL — Chrisloph Hendorff 
an Hans Kock in Riga. 

Orig. St. B. XIV, 3. 

Bittetam Anfnahme in Riga and dankt Air erwiesenen Freandschaftsdienst 

In dorso: Ghristoff Hendorff 

Berichtet wie er dem Moscowiter entrunnen, vnd bitt 

ymb Herberg. 

Anno 1559. 

fjnade vnd fredc durch Cristum vnnsernn Herrn vnnd Helandt 
sye meth Iw vnd meth vns alien amen. Hirbeneffen mynes 
fruntlichen gruts vnd willigen dinstes Erbidunge fuge ick 
euch Erbar lewe Hans kock wethen, dat jck van der gnaden 
godts van der wait der russen hir by Jacob Notkenn byn 
angekamen So werde jck [verdc ick] vorstendigeth dat wy 
so van derpte kamen vth de babiloneske fenckenusse to rige 
Intotynde vnss sunder geleyde nicht dorre vordristen vnnd 
ick lange vorlanck gehadt hebbe to Iw tokamen wo gade 
helpende van my wol vorstan werdenn, gelanghet der halffenn 
an Iw also an mynen Cristlichen lywen bruder myne gantz 
flytyge bede dat gy den lantscriffer van derpt valentyn 
woldenn to Iw nemen vnnd erwerwen [dat] van Eynen £r- 



28 1 

barenn radt eyn Ghristlicli geleyde dath ick felich mach 
lotyB. forder wyll ick Iw alse mynen truuen frande vnnd 
Cristlichen lyben bruder wolden my nu nicht vthslan ynnd 
Herberge by Iw geffenn vnne myn gelt, ick hebbe nicht nicht 
dan j perdt vnd j vndus Jungesken, ynnd bedancke my gantz fly- 
tichlichkenn sampt Iwer Erba(r) Huesfruwen dat gy mynen 
vedder hebbenn to Iw genamen de doch nergens hen waste, 
ick will my kegenn Iw vnnd Iwer Erbar Huesfruwen will 
godt £(nmtlichen oder: ferner) wedderume so holdenn dat 
gy my nicht salen missdancken. In noden erkennet man 
gttde frunde alse ick an Iw beyde befunden hebbe. der a(l)- 
mechtige godt geffe eth wederume toforschuldenn. begrutet 
Iwe Erbar Huesfruue meynent halwen de ick gelich Iw gode 
dem almechtigen In seynen hogestenn beschudt lange gestund 
to erholdung befele. datum by (durchstr.: der)lennsell dins- 
tage na quasimo: Anno 1559 

Juwer guthwilliger 

Cristoflf HendorflF 

DEm Erbarnn Hans kock metborger der Stadt Rige 
mjnen gunstgen frunde 



393. 1559, April 4. (Bremen.) — Burgermeisler und 
Bath der Stadt Bremen an BQrgermeister und 
Rath der Stadt Riga. 

Orig. St. B. XIV, 14. 

Melden die Absendong des erbetenen Polvers and GeschQtzes and entschul- 
digcn sich wegen des abgcschlagenen Darlehens. 
In dorso: Bremen, schiken 6 thonnen KornKraut vnd 24 storm- 
1559. haken: entschaldigen sich der gelthOlff 

V nsern freundtlichcn gruss vnd wass wir zu eri&eigung 

« 

geneigts willens vnd dienstes vormuegens seindt Jeder zeitt 
zuuor. Erbare Wolweyse vorsichtige herrn, besondere gun- 
stige gutte freunde. E : E : W : schreiben des Musskowitters 



282 

grawsame rustung, betruck, beengstigUDg vnd tyranney hHl- 
ben, vnnd gesinnen vmb nhaburliche zufhure, sonderlich 
aber cntsetzung etzlicbs geschiitzs, kraudt, vnd lodcn, ahu' 
vns gelanget, babon wir empfangen, gelesen, vnd mith grosser 
betrubnusse vnd Ghristlichcr mithleidung, so wir ihn^ £: 
E: W: noth vnd beschwerungen tragen, zu hertzen gefhueret, 
vnd wowol wir vorschinen Jharen durch swere kricgsrustung 
vberzugk vnd viifeltige beschwerunge, vnserc Schotkamcr 
mercklichen geblosset, vnd noch zur zeitt nicht haben mucgen 
ergentzen, wie die notturft woli erheisschett hctte, Jedoch, 
damit E: E: W: gleichwol mit der that spuren moegen, 
dass wir gerne allcs so vns mueglich^.zu erzeigung Ghrist- 
lichcr liebtte, vnd naburlicher trewe, E: E; W: zu ehren 
vnd gefallen than vnd ahn vns Jo nichts crwindcu lassen 
woltten, So seint wir geneigtt auff E: E: W: Jetzige forde* 
rung, sechs tuhnen guttes korne krauts, vnd verr vnd zwent- 
zigk Sturm Hacken, mit welcheren wir In vnsern notten 
ansehenliche gegcnwhere, vnnd den viendten mercklichen 
widdcrstandt vnd abbruch gethan, zukhommen zulassen, vnd 
damitt E: E: W: dieselben fueglicli ohne Jenigcn vorzug 
bekhomen mucgen, autf Lubeck zum furdcrlichsten zuuerfcr- 
tigen. Nachtem auch E : E : W :, vmb etzliche thausent daler aufiF 
gnugsam vorschreibung vnd vorsicherung, Jerlichs zuuorren- 
ten, furzustrecken vnd E: Erb: Stadtt damitt zuentsetzen, 
durch einen Ihnzedell ahnlangen vnd vns ersuchen thucn, 
weren wir wol nicht alleine in dem sunder auch in einem 
grosserqn E: E: W: naburlichen zuwilfharen geneigt, Es 
wolten aber E : E : W : sich dissfals der grossen vnuermeid- 
lichen beschwcrung vnd vnablosslichen schaden vnd nach- 
teill, so wir kriegs halben nhun mher vile Jhar her erlitten, 
vnd diesses orttes mher dan andere benachburte Stedtc, 
mercklichen beschwcrtt scyn, betrachten vnd behertzigen, 
vnd vnss alss die mith eigenen schulden gnugsam behaftet 



283 

diesses fals entschuldiget nhemen, zweiffel freyg, E: E: W: 
werden by anderen Stedten vnd benachburten heren, So 
mith guttcm vorrath vnd allerhendt notturft gnugsam vor- 
sehen, sothans vnd dergleichen liederlich(?) erhalten/ Uaben 
E: E: W:, welche wyr Goth dem Almechtigen in seyne 
Heylsame schatz vnnd schirm, zu errettung seiner geliebten 
Christenheitt vnd Hilligen nhamens, thuen beuhelen, sol- 
ches Christlicher wolmeinung uicht sollen vorhalten, Datum 
vnter vnser Statt Secret, den 4^ " Aprilis A* oc 59. 

Burgenneister vnd Radttmanne der Statt Bremen, 

DtinErbam Wolweysen vnd vorsichtigeii Heren Burger- 
meystern vnd Radttmannen der Stadtt Riga vnaern 
besonder gunstigen gunnem vnd gutien Freunden 



394*. April 6. (Slralsund.) — BOrgermeister und 
Rath der Stadl Stralsund an Biirgermeister 
und Rath der Stadt Riga. 

Orig, St. B. XIV, 11. 

WoUen ihre HUfe bis auf den Beachlass des HanBetags verschieben, im 
Fall dringender Noth jedoch auch finher fUr sie eintreten. 

In dorao: Stralssundt woUen sich vff Juagstvorstehenden Anzetag 

1559. aller nachparlichen bolff v^d gebOr erweisen. 

f nnsernn fruntlichenn gruess vnnd alles guts zuuor Erbar 
Ergame Fursichtige vnnd Weise Hernn, besondernn gudenn 
Frunde, wir habenn aus vielfeltigem geschrei auch E. Erb. 
W. schreibenn vnnd dero von Reuall gesanttenn, so ebenn 
alss wir E. Erb. W* letzt schreibenn enntpfangenn alher 
kommcn, werbunge. clage. vnd suchenn. die erbarmlichc gele- 



284 

gennheit der herlichen Prouintz Liff lanndt mitleidenlich vor- 
mercket. vnnd erachtenn das man vnserm Christenthamb 
verwanndt vnnd verbuntnuss nach, deroselbenn enntsetzung 
zuthun, rath vnnd hulff zu leistenn schuldig, aach ennt- 
schlossenn gewesenn, vnns beide gegenn E. Erb. W. auch 
denenn von Reuall vnserm geringen vorrath vnnd gelegenn- 
heit nach wurcklich zuerzcygenn. Es ist vns aber die 
zeitt ebcnn vonn denen vonn Lubcck ein ansschreibenn aller 
Anzehe Stett gemeine versamblunge, denn 2. Julij zu Lubeck 
einnzukommcnn. daselbst vnnder andernn furnemblich. woUi- 
(her gestalt man Lifflanndt hulff thun woUe, berathschlaget 
vnnd entschlossenn werdenn soUe, behcndigeth, desshalb 
wir auch vnnsernn vorigenn entschluss bis zu solUcher ver- 
samblunge einngestellett, vnnd willen neben denn andernn 
Inn sollicher zu hauff kunfft trewlich die dinnge dahinn 
befurdcrenn vnnd richtenn, das es vnnser Christenthumb vnd 
verw&ntnuss gemess sei. Wo wir auch vermerckedenn das 
die nott (:die der Almechtig gnediglich verhuten woUe:) 
vor der zeit so gross furfallenn wurde, Wollenn wir vnns 
alssdann vnserm vorigenn obgesctztenn beschluss nach freunt- 
lich vnnd furderlich erzeigenn. 

WoUichs wir E. Erb. W. zu freuntlicher Anntwurt nit 
soUenn veihaltenn, Dieselbenn hiemit dem liebenn Got 
beuelhenndt Datum vnter vnnserm Secret denn 6. Aprilis 
Anno Lix 

Burgermeister vnnd Rathman 
der Stadtt Stralssundt 

Denn erbarn crsamen farsichtigen vnnd weisen herrn 
Burgermeistern vnd Rathmannen der Statt Rigaynn- 
Bern besondern guten freunden. 



285 



39&« 1559, ApriL 8. (Liineburg) — BQrgermeister 
und Bath der Stadt Liineburg an BQrger- 
meister und Bath der Stadt Biga. 

Orig. St B, XIV, 19. 

Tenprechen die erbetene Manition, kOnnen das verlaogte Darlehen abcr 

niclit bewilligeo. 

In dorso: Lftnenburg wollen mit erster Schiffart etwas yon Rriegama- 

1559. nition, Aber von gelt nichts schikhen 

Y nsem freondlichen graes mit erbietung alles gueten zuaor, 
Erbare vnd Wolweise Herm, gunstige gueten freunde, E. 
€. w. Itziges an Yns gelangtes schrciben, Darlnnen vns die-, 
selben Iren betrug, des Muskowiters halber, vnd desselben 
noch newlich geubte Tyranniscbe handlung zuerkennen geben, 
mit angehaffter bit, £. e. w. forderlichst mit etlichem ge- 
schntz Puluer vnd ISden auch etlichen Tausendt Talern zu 
endsetzen, haben wir alles einhalts vernommen, vnd solche 
grausame Tyranncj vnd E. e. w. beengstigung schaden, vnd 
furstehende fahr gantz vngeme vnd mit betrubtem gemiet 
erfaren, Tragen auch deshalber mit E. e. w. ein hertzlichs 
Christlichs mitleiden, 

Wiewol wir aber mit begerter Kriegesrustung Itziger 
zeit dergestalt nicht gefast, das wir dauon endraten konnen, 
sondem vns selbst wol vonnoten, vns weiter damit zuuorsor- 
gen, So wollen wir doch E. E. W. bei erster Schiffardt so 
nach dieser zeit verhanden, dessen etwas vbersenden, Das 
E. e. w. vnser wolmeinlich mitleident gemuet freundlich soUen 
haben zubefinden, Belangend aber die fur^treckung ettlicher 
Tausendt thaler ist Itziger 'zeit nach allerhandt gelegen- 
heit, dere E. e. w. wol kundten bericht werden, in vnseren 
vermugen nicht, Wes wir E. e. w. sunsten zu dienst, willen, 



286 

vnd freundschafft konnen beweisen, des seindt wir alletzeit 
bereit vnd erbottig, Dieselben hiemit In schutz vnd schirm 
des Almechtigen gottes befhelendt, Datam vnter vnser Stadt 
Signet am viijten Aprilis k^ oc. Im Lviiijten 

Burgermeister vnnd Rathmanne 
zw Luneborg. 



Den Erbarn vnod wolweisen Herrn Burgermeistern 
vnnd Batbmannen der Stadt Riga rnsern gunstigen 
gueten Freundenn. 



Inhalts-Register. 



Aalborg. 154. 162—165. 
A&rhuuB. 154. 167. 171. 174. 177. 

178. 
Abo. XVI. 129. 130. 153. 161. 162. 
AlleDkQll, 0. Schloss in Jerwen. 175. 
Allentaken, Landsdiaft in Estland. 

135. 
Alp, 0. Schloss in Jerwen, Yin. X. 

XII. Xra. 32. 40. 
Altensteith, Lucas. 247. 
Amsterdam. 265. 
Andres von Barbel (Barby), B. Ton 

Lfibeck. 155. 256. 
Angern, Hof and Dorf in Harrien, 

Sirchsp. Baggers. 107. 108. 
Anreps, Hermann, aus Harrien. 147. 
Arrasch, Schloss in LiYland. 289. 
Astrachan. 148. 
Angsborg (Ansburgk). 218. 

Bassmanow, Alezei Danilowitsch, 

mssischer Statthalter zu Narva. 

106. 107. 
Beermann (Bermann), Daniel, riga- 

scher BQrger. XX. 
Bermann, David, rig. BQrger. XIX. 
Behr, Dietrich. 211—214. 216. 
Behr, Georg, ein Geistlicher. 245-247. 

254. 
Belt, der. 154. 155. 
Bemdts (Berndes), Johann, zu Fore. 

89. 280. 
Berndes (Berns), Hans, ein Ueber- 

seeischer zu Narva. 103. 133. 
Berge, Fritz. 252. 
Bernt, des Oomthurs zu Peman 

Amtmann zu Torgel. 223. 224. 
Bleck, Jaspar, in Wiborg. 192. 193. 

198. 199. 
— dessen Frau. 193. 198. 



Bohmen. 8. 

Boismann, Hans, zu Reval. 195. 

Boismann (Bussmann), Heinrich, 

rev. Rathsherr. 58. 189. 193. 
Borissov, in Litauen. 243. 
Bose, Everth, narv. Eathsherr. 103. 
Bramen, Hans, rig. BQrger. XX. 
Brandt, Gerdt, Eaufgeselle zu Riga. 

xvin. 

Braunsberg in Preussen, Rath zu. 

205. 
Braunschweig, Rath zu. 235. 
Bredenbach, von, Albrecht, Haus- 

comthur zu Fellin. 166. 167. 
Bremen. 137. 144. 148. 204. 217. 

220. 234. 235. 281. 

— Rath. 112. 113. 234. 281—283. 

— Tagefahrt. XVH. 217. 270. 
Brendes, Jakob, rig. BQrger. XIX. 
Sressik, in Litauen. 243. 
Brovogel, Evert 199. 
Bruggener. 255—267. 

Brunnow, Michael, des OM. Secre- 

t&r und Gesandter in D&nemark. 

163. 177. 178. 
Bruns, Bartholom&us. 259. 
Bruns, Hans, 259. 
Buck, Gerdt, f. VIL 
Buck, von, Reinhold, narv.Rathsherr. 

103. 
Bucken(Burcken),Ghristoffer. 41. 45. 
Burtneck, 0. Schloss in Livland. 

XXL 84. 176. 
Buscbmann (Bussmann), Barthold, 

rev. Freibeuter. 129.161.168-170. 
Busckow, Jochim, Schiffer. XIU. 
Bnztehude, imHerzogth.Bremen.203. 

Cardinally Thomas, BQrger za Dan* 
zig. 206. 



288 



ChristiaQ lU., EOnig von D&nemark. 

187. 212. 264. 8. D&nemark, 

KOnig. 
Clot, Jost (Jastas Claudius), reyal- 

Bclier Syndicus. IX. 68. 85. 110. 

111. 116. 136. 137. 139. 145-147. 

154—167. 165. 174. 203—205. 

233—288. 252. 260. 
C5ln. 137. 144. 148. 204. 216. Rath. 

216. 218. 
Contzmann, Ghristophorus, zu La- 
beck. 260. 



D&nemark. 141. 145. 171. 173. 204. 
266. 258. 

— K5nig. 135. 141—148. 154—157. 
163. 164. 178—182. 187. 204. 
207—213. 286. 264. 

— der junge KOnig (Friedridi U.) 
266. 264. 

— Krone and Reich. 145—147. 163. 
178. 182. 256. 

— Reichsr&the. 154. 155. 163. Edn. 
Marschall. 167. 

— Botschaften nach Li?Iand. 8. 187. 
188. 204. 208. 209. 213. 236. 
256. nach Ruasland. 135. 172. 
187. 188. 258. 264. 

— d&nische Protectur. 115. 135. 
136. 141—143. 146—148. 163. 
173. 178. 

— KriegSYolk zn Reval. 207. 211. 

— Schiff „Ghri8toffer<'. 187. andere 
Schiffe. 236. 

— Fahrt nach Narva. 114. 
Danzig. Xn. 205. 206. 234. 236. 

237. 257. 260. 

— Rath. XII. 205. 206. 235. 275. 
Deden, v., Amt, narv. BtLrger. 87. 
Dellinghuaen, Conrad, rev. Barger. 

267. 

Delmenhorst, Graf zu. 187. s. Chri- 
stian m. 

Deutschcn, die. 194. 200. 227. 273. 

Deutschland. 56. 140. 185. 204. 219. 
234. 

— Kaiser und Reich. 218. 237. 257. 
269. 271. 

— Eaiser. 4. 6. 

— St&nde, ChurfOrsten nnd FOrsten. 
4. 125. 

— ROmerzug. 218. 

— Reichstage. 4. 218. 257—259. 

— Botschaften nach Livland. 8. 

— EriegSYolk. 141. 166. 167. 185. 
219. 



Ditmarschen, die. 234. 235. Henog 

187. s. Christian IIL 
Doren (Deme]i, von, Curt, ein Ueber- 

seeischer zu Reyal. 136. 139. 

143. 148. 
DOrptischen, die. 192. 258. 
Dorpat, Stadt V. XHI. XIV. 1. 2. 

7. 10. 11. 14. 24—26. 31. 56—57. 

72. 78. 92. 97. 98. 114—118. 121. 

134. 136—141. 148—160. 181. 

183. 185. 186. 200. 233. 24a 

253. 257. 266. 280. 

— Rath. V. Vni. XIV. 4. 11. 14—19. 
24—26. 35. 65—57. 72. 117. 118. 
200. 

— BOrgermeister. 56. 200. 

— Gemeine und BOrger. 13. 118. 
-- Gesandte. 13. 16. 91. 

— ddrptische Giiter zu Reval. 262. 
263. 265. 

— Stifk. 10. 115. 117. 134. 186. 

— Bischof, s. Hermann, B. Dessen 
8ecret&r und Diener. 31. 

— Capitel, R&the and Rittenchaft. 
7. 10. 31. 115. 

— Gesandte nach Russland. 16. 91. 

— Stiftsvogt 115. AdeL 115. 

— Lager vor. 186. Verrftther. 262. 
263. 

— Zins, Tom russ. Grossf&rsten ge- 
fordert. 8. 16. 22. 52. 66. 140. 
231. 278. 

Dorthmunde^ von, Berndt, rig. Aelter- 

mann. XX. 
Dregger, Hans, Schiffer. 195. 
Ducker, Johann, aus Wirland. 147. 
Dana, die. 240. 248. 
Dflnaburg, Comthur zu (Georg Sie- 

berg zu Wischlingen). 135. 155. 

167. 163. 164. 173. 177. 178. 204. 

234—237. 250. 251. 265—257. 

259. dessen Geliebte. 155. 

— Gebiet 240. 241. 251. 
Durcke, thor, Hans. 85. 



Ecken, Claes, im Dienste des CM. 

167. 
Elsen, von, Hans. 155. 
Engl&nder, die. 142. 
England. 236. 
Erickson, Jdrgen, za Oyeredt. 89. 

280. 
Ermis, 0. ScUoss in Livland. V. 
Erms, Lorenz, aus Wirland (Ritter- 

schaftshauptmann). 147. 
Estland, Herzogthum. 134. 163. 



289 



Eoerd^B, Lanrentz, rig. Barger. XIX. 
Evert, Herr. 198. 

Falkenau, Abt vod. 190. 

Fellin, Stadt u. Scbloss in Livland. 

VI. Vm - X. XII. XIII. 14. 15. 

2V — 23. 31 — 33. 38. 46—49. 51. 

60. 166. 167. 175. 176. 201. 202. 

— Gebiet 96. 134. 141. 

— Comthar. s. Kettler, Gottbard. 

— Ratb. 38. 

Finland, Gebiet. 130. 169. Bauern. 169. 

— Herzog. s. Jobann, Herzog. 
Finn (Vyn), Hof in Wirland 147. 
Fockenbecke, Clans, Scbiffer. XIII. 

XIV. 
Fdgelsangk, Jost, rig. Borger XIX. 
Franck, Clans, des OM. Geaandter 

in Russland. 90— 94. 97. 
Frankreich. 236. 
Friesner, Dr. Mattbaus, Pbysikus zu 

Reval..l53. 241. 242. 
Fanen, Insel. 154. 
FQrstcnberg, ein Edelmann. 256. 
FQrstenberg, Gottbard, D. 0. Ritter 

und Gesandter des OM. in Russ- 
land. 97. 
Farstenberg, Wilbelm, OM. zu liiv- 

land. V— XIV. XVI. XVllI— XXI. 

26. 31—33. 38. 39. 42—44. 46—62. 

56. 58. 59. 65. 68-71. 73—76. 

78. 83. 85. 90. 91. 94—98. 105. 

114—117. 120—128. 130—132. 

135. 144. 150—152. 155. 158. 
159. 164. 165. 167. 173. 
174. 176. 182—186. 189. 190. 
192. 194. 196. 200. 211. 216. 
218—220. 225. 226. 231. 236—239. 
242. 252. 263. 270. 278. 279. 
dessen Secret&r. 46. 

Funffleutencr, Simon, Aeltermann 
der Scbwarzenb&iipter zu Reval. 

136. 138. 139. 143. 148. 149. 

Galen, von, Heinricb, OM. zu Liv- 
land. V. 1. 

Gallitz, »»? Kelliste im Kircbsp. 
Gr. St. Jobannis, oder Jallametz 
im Kcbsp. Pillistfer in Livland. 43. 

Garbolt, Tbomas. 72. 73. 

Gartte, eine rev. Magd. 196. 

Gilsbeim, Dr. Robert (Rembert). 
XVL XVm. XIX. 85. 147. 190. 
241. 242. 262. 265. 266. 278. 279. 

Glandorp, Vincenz, rig. Ratbsberr. 
XX, 



Gotten, Kdnig der. 141. 187. 212. 
s. Cbristian III. 

Grasborn, Hans. 29. 

Grassmann, Simon, des OM. Ge- 
sandter in Russland. 97. 

Greuer, Stepban, rig. Bttrger. XX. 

Grote, Franz, ein Deberseeisciien in 
Reval. 136. 139. 144. 148. 

Grotbusen, Jacob. 169. 170. 

Grotbuscn, Melcbior, Dolmetscb. 97. 

Grutter, Janck, zu Reval. 206. 

Gryn, Hermann, zu Reval. 196. 

Gustav I., Kdnig' von Scbweden. 
XVL s. Scbweden, Kdnig. 

Haffmann's, Cordt, Wittwe, zu Riga. 

XX. 
Hagemann, Hans, rig. BQrger. XX. 
Habn, Valentin, des OM. Gesandter 

in Russland. 90—94. 280? 
Hake, Heinricb, rig. Ratbsberr. 

xvin. 

Hamburg 137. 144. 148. 164. 203. 

258. Rath 222. 234. 
Hans, Herzog zu Holstein. 156. « 
Hanse und ttbersceiscbe Stftdte (der 

gemeine Kaufmann). VII. XI. 

XVII. 4-6. 13. 20. 78. 79. 89. 

92. 100—102. 105.113.124—128. 

134—144. 156. 180. 181. 203. 

204. 227. 229. 230. 234-237. 

250. 251. 257. 258. 270. 271. 284. 

— Botscbaften nacb Russland. 6. 
135—137. 140. 142. 143. 

— Stadte Cdlniscben Quartiers. 217. 

218 

— Stadte Wendiscben Quartiers. 
XIV. 127. 220. 271. 

— Stadte Prenssi8cbenQuartiers.204. 
Harrien.96.107. 134.141. 145 147.172. 
Harrien und Wirland, von, Rathe 

und Ritterscbaft. XVIII. 44. 49. 

61. 62. 112. 116. 134. 144. 146. 
147. 158. 159. 171. 177. 178. 180. 
183. 207. 208. 

— Gesandte. 121. 145—147. 178. 
Hebeler, Oloff, rig. Bttrger. XX. 
Helmaan, Bastian, rig. Bttrger. XIX. 
Helmet, Scbloss -in Livland. XII. 

Xm. 38. 105. 
Hendorff, Christopb. 280. 281. 
Henning, Hufschmidt. 105. 
Henricksen, Tonies, ein Ueberseei- 

scber zu Reval. 136. 139. 143. 148. 
Hermann, B. von Dorpat. X. 15. 81. 

62. 115. 134. 
— Herr. 199, 

19 



290 



Hertwich, Heinrich, narv. Stadt- 

secret&r. 103. 
Herr d. = Gilsheim? 210. 
Hetteo, Barthold. 198. 200. 
Hirsfeldt, Martin. 89. 280. 
Hochland (Hogland), losel im finn. 

Busen. 168. 169. . 
Hogreve, Blasius, rev.BUrger. XVI. 

188. 190—201. 279. 
— dessen Frau und Kinder. 188. 

190. 194. 196. 198. Schwester. 192. 
Holland. 258. 
Holstein. 287. 250. 
Holthnsen, Jtlrgen. 157. 
Holtsteniuii, Almanache des. 247. 
Honerjeger (Hohnerj&ger), JQrgen, 

rev. Rathsherr. 279. 
Hovemann, Wessel, rev. Hauptmani 

zu Labeck. 113. 
Hoje, von der, Ivo, rev. Rathsherr. 

145. 146. 154. 157. 203. 233. 238. 

279. 
Haene, Gerdt, von Anstenrade 

(Ansteradt), OVogt zu Wesen- 

berg. XVIII. 61. 62. 85. 86. 241. 

242. 279. 
Hagenpot, von, Reinhold, Cumpan 

za Fellin. 166. 167. 
Hulshorst, Johann, gewes. Bttrger- 

meister zu Narva. 133. 
Huntenberch, Mattbaus ( Tewes), ein 

Ueberseeischer zu Reval. 137. 139. 

144. 148. 



Isen, 8. Furz. 

Iwangorod, rnss. Stadt und Schloss. 

3. 5. 12. 51. 62. 75. 81. 87. 133. 

Kauffahrt dahin. 12. 13. 227« 
Iwan Wasilowitz, s. Russland, Gross- 

fttrst. 

Jerwen. XVIir. 96. 134. 135. Vogt, 
8. Schmerten. 

Johann Konrad, Rathsherr zn Dan- 
zig. 206. 

Johann, Herzog von Finland. XVI. 
105. 129—132. 153. 161. 162. 

Jutland* 154. 157. 

Jalen, Gorges, f Rathsherr zu Wis- 
mar. 274. 



Kalff, David, rig. BQrger. XX. 
Kallen, Lorenz, rev. Barger. 279. 
Eampferbeck, Johann, rev. Raths- 
herr. 110. 111. 



Kappel, Christoffer, Bevollm&chtigter 

Narva's in Reval. VII. 37. 41. 45. 
Kappenberg, Jaspar, rev. Rathsherr. 

72. 73. 
Karkus (Carx), 0. Schloss in Liv- 

land. X. 84. 175. 
Kasan. 148. 

Kattrine, eine rev. ^£agd. 196. 
Kemlinghofl', Hermann, rig. B&r^er. 

XIX. 
Kettler, Gotthard, Comthur zu Fellia, 

des OM. Coadjutor. XVIH. 96. 

98. 99. 107. 112. 116. 167. 175. 

176. 20U 202. 208. 211. 216. 219. 

220. 241. 242. 248. 249. 264. 
Kiel, in Holstein. 237. 
Kirchholm, Hof bei Riga. 248. 
Kirempa, Schloss und Feldlager in 

Livland. XIH. XIV. 110. 111. 115. 

117. 149. 
Kirstern, Glaus, Schlossvogt zuWi- 

borg. 169. 170. 
Eock, Hans, in Riga. 280. 281. 
Kock, Heinrich, f rig. B&rger. XX. 
KOnigsberg in Pr., Rath zu. 205. 
Kolk, Hof in Ilarrien. 152. 
Kolner, Franz, rig. Barger. XIX. 

XX. 
Kolthoff, Philips, rig. Bttrger. XX. 
Konig, Johann, rev. Rathsherr. IX. 

55. 58. 278. 
Koning, Till, f rev. Bttrger. 279. 
Kopenhagen. 154—156. 187. 188. 
Kowno, in Litauen. 243. 
Kraelsche, die, Seite, -^? Kran- 

holm bei Narva. 54. . 
Kreck (Krecker), Jacob, zu Wiborg. 

XVI. 193. 
Krumhusen, Hans, narv. Bttrger. 81. 

192. 
Krumhuseu, Joachim, -narv. Raths- 
herr. 87. 92. 93. 
Eurland. 134. 141. Herr za. 213. 



Lais, Schloss in Livland. 238. 

Lange Brttcke (fiber den Embach 
bei Ringen). 47. 

Leal, Stiftsherr zu. 279. 

Lemsal, Stadt and Schloss in Liv- 
land. 280. 281. 

Leonhart, Meister, Zeugmeister in 
Diensten des OM, 96. 

Lilie, Dietrich, ein Ueberseeischer 
zu Reval. 137. 139. 144. 148. 

Lippe, van der, Tonnies, rev* Bttr- 
ger. 279. 



291 



Litouen. 243. 244. 
Livl&nder, die. 52. 218. 227. 
Li?land. XIV. 1. 2. 4. 7-12. 36. 

48. 70. 71. 124—128. 135. 137. 

140. 142. 149. 156. 163. 164. 172. 

179. 187. 192. 203. 221. 231—233. 
23^. 250. 251. 255. 256, 258. 283. 
284. 

— Herren und Stande. 7. 34. 42. 
72. 84. 90. 114. 123. 137. 217. 
218. 251. 257. 258. 

— Landtage. XXI. 7. 9. 10. 225. 

— Botschaften nach Rassland. 6. 
10. 16—19. 25. 81. 39. 41. 5. 
53. 84. 90—94. 97. 231. 233. 

— Handc] mit Russland. 2. 3. 5. 9. 
12. 13. 16. 90—93.134. 136.227. 

— - jremeiner Adel. VII. 26. 44. 74, 

180. 251. 257. 

— Stadte. 5. 11. 13. 15—18. 34. 
35. 91. 93. 94. 116. 217. 218. 
230. 240. 257. 

— Bauern (Undeutsche). 36. 37. 43. 
53. 72. 111. 118. 224. 225. 245. 
257. 

— Kriegsvolk. 44. 46. 149. 166. 
174. 183. 186. 192. 201. 248. 266; 
267. 

— Schldsser. 240. Miinzc. 9. 266. 

— Contribution. V. IX. 25. 84. 92. 
231. 

— fremde Kaufleute. 47. 48.* 

— Ausfuhrverbot. 71. 

— Jungfrauenkldster (in Estland). 
180. 

Lttbeck. Xm. XIV. 123. 126. 128. 
148. 156. 157. 164. 172. 195. 
203. 204. 233—238. 249—252. 
255—260. 265. 270. 284. 

— Rath. XIII. XIV— XVII. 112. 
123—128. 155. 216. 218. 220. 
222. 234. 235. 237. 250. 255. 
258—260. 270, 271. 

— Tagefahrt zu. 271. 284. 

— BiBchof von. 155. 256. 258. 
Lttbischen, die. 137. 181 203. 
Liinebnrg. 220. 285. Rath. 220. 

222. 234. 235. 285. 286. 
Lyndemann, Lorenz, Dr. 257. 
Lynten, Ton, Heinrich, rig. Bftrger. 

XIX. 

Maart, Hof in Harrien, Kchsp. Je- 
gelecht. 147. 

Mark, die (Brandenburg). 259. 

Martinus, Mag., Secret&r zu Ham- 
burg. 164. 



Maydell, Thonies. 107. 108. 147. 
Mecklenburg. 181. 237. 252. 256. 

258. 259. Herzog. 259. 
Mecks, Glaus. 107. 108. 147. 
Meier, Jakob. 259. 
Mekolensky, Farst Simon, russ. 

Obrist. 240. 
Meyen, Werner, rig. Rathsherr. 

XIX. 
MoUer, Heinricli, rig. Barger. XIX. 
MoUer, Heinrich, ein Jungknecbt zu 

Re?al. 195. 
MoHer,Heinrich,in Diensten Blasius 

Hogreve's. XVI. 188. 190—201. 

dessen Mutter. 195. 
Moskau. X. 54. 87. 90. 91. 142. 

148. 192. 218. 227. 231. 233. 243. 
Moskowiter, der. XII. 1. 2» 4—6. 

8. 9. 17. 22. 33. 38. 39. 42. 47. 

96. 117. 123—126. 132. 150. 

155. 166. 168. 172. 174. 205. 

212. 217. 218. 238. 244. 253. 

261. 264. 268. 270. 273. 276. 

281. 285. 
Mdnchhausen (Monnickhusen), von, 

Christoph. Hauptmann des K5- 

nigs von D&nemark. 141. 151. 154. 

204. 211—213. (monnick. 237 ?) 

256. 
Mulen, thor, Hermann, gewes. Bttr- 

germeister zu Narva. 133. 



Narva, Stadt und Schloss. VI. XII. 
XIII. XVm. 19. 20. 26—30. 36. 
41. 45. 47. 50. 53. 58. 59. 63—65. 
67. 73—83. 86. 87. 89. 92. 
96—104. 106—108. 111.140.148. 
150. 168. 181. 192. 193. 226—231. 
257. 

— Rath. VI. 2. 3. 19. 20. 26—31. 
36. 37. 41. 45. 63. 54. 74—82. 87. 
88. 100—104. 226—230. 

— BOrgermeister. 133. 

— Gesandte nach Russland. 87. 91. 
133. 

— Stadtmauern. 229. 230. Kirchen 
29. 

— OVogt, 8. Scbnellenberg. 

— Gebiet. 106. Gr&nze. 61. 

— Fahrt nach. 114. 

Narva, die, beke, der Strom. 28. 75. 

103. 104. 133. MOndung. 62. 
Narvischen, die. 58. 65. 
Nenhansen, OSchloss inLivIand. 149. 
Neuschloss, OSchloss in Wirland. 65. 

86. 114. 116. 117. 120. 



292 



NeaschloBs, Vogt. 242. Hauscom- 

thur. 242. 
Notken, Jakob, zii Lemsal. 280. 
Norwegen. 8. 141. 163. 178. 187. 

212. 
Nowgorod (Naugarden, Kauerden), 

VL 11. 28. 81. 94. 148. hansea- 

tisches Comptoir. 3. 5. 
— Kauifahrt dahin. 11—13. 230. 
Nuye, die --= Nystad in Finland. 

168—170. Vogt daselbst. 170. 



Oberpalen, Schloss in Livland. 24. 
40. 42. 43. Gebiet. 47. 

Ocsel, Stift. 115. 134. 141. Kriegs- 
▼olk. 62. 

Oeselischen, die. 258. 

Oldenburg, Graf zu. 187. s. Chri- 
stian 111. 

Olthusenhof, bei Arrasrh in Liv- 
land. 239. (Olthusen ist vfo\ der 
Name des zeitweiligen BesitzersO 

Opatow, in Litanen. 243. 244. 

Orden, Deutscher, in Livland. 69. 
70. 116. US. 125. 127. 163. 173. 
179. 184. 207—209. 211—214. 
216. 242 

— iMeister* XVII. 180. 181. 8. Ga- 
len; Fflrstenberg. 

— LaDdmarscball. XVIII. 122. 248. 

— Gebietiger. XIH. 83. 96. 158. 

— Gesandte. 115. 217. 220. 222. 
nach Danemark. 135. 173. 177. 
178. 212^213. 

Orden, Dcutscher, in Preussen. 180. 

Hochmeister. 180. 181. Deutsch- 

meistcr. 257. 
Orgelmacher, Adam, Kettler's Die- 

ner. 249. 
Osteee, die. 142. 147. 180. 
Otting. 257. 
Ottingk, Kucrdt, rig. Barger. XIX. 



Pape, Thonics, rig. Burger. XX. 

Pepersack, Johann, rev. B^irger- 
meister. 58 138. 

Pernau, Stadt und Schloss in Liv- 
land. XV. 10. 34. 202. 223. Ge- 
biet. 96. 134. 141. Comthur zu. 
151. 223—226. 

— Landtag daselbst. VII. 7. 9. 10. 
13. 

Pivemunde, an der Narva. 76. 77. 

Plate, Joachim, Hauptmann zu 
Fellin. 166. 167. 



Pleskau, VI. 3. 5. 12. 54 76. 148* 
200. 

— Kanflfahrt dahin. 12. 13. 230. 
Plonnies, Hermann, Dr. jur. za 

LQbeck. XIIL 
Poeddes, Dorf und Hafen in >Yir- 

land, Kchsp. Maholm. 62. 
Polen. 140. 258. 

— Krone und Reich. 155. 256. 

— KOnig. Xn. 1. 8. 33. 181. 243. 
244. 265. 

— Botschaft nach Livland. 33. 60. 

— Friede mit Livland. XII. 1. 8. 
Pommern. 181. 237. 258. 
Pretthun, Christoffer, Schiffer. 113. 
Preussen. 236. 258. Herzog. 1. 181. 

243. 244. 
Purz (Isen), Dorf und Hafen in 
Wirland, Kchsp. Luggenhusen. 
62. 98. 99.' 

Radziwil, Nicolaus, Palatin vonWilna. 

243. 
Raf ke, Dorf, = ? RawwakQll in Jer- 

wen, Kchsp. St. Johann is. 40. 
Recke 256. 
Regensburg. 4. 
Reier, Arudt, rev. Burger. 223. dessen 

Diener. 223. 224. 
Rentelen, von, Hans. 259. 
Reval, Stadt. IX. XVII. 2. 32. 56. 

58. 88. 92. 99. 111. 116. 126. 128. 
133—147. 149. 152—161. 163. 164. 
166—170. 172. 178—181.183.184. 

187. 190. 191. 193—201. 203. 204. 
211. 216. 219. 220. 223. 233. 
235—237. 250—253. 256. 258- 
260. 265—267. 278. 280. 

— Rath. V-XVL XVIII— XXI. 
1. 4 7. 10-26. 31—51. 63—69. 
72. 76—105. 107-122. 126—129. 
132—134. 137—139. 144. 145.148. 
150—157. 159—178. 180. 182- 

188. 196. 201. 203. 205—208. 211. 
218. 221. 223. 225-238. 248— 
252. 255. 256. 259. 263. 283. 

— Burgermeister. 44. 180. 

— Gesandte. IX. 12. 13. 16. 57— 

59. 79. 91. 94. 114—116. 165. 
217. 220. 222. 225. 231—233. 
249-252. 255-260. 270. 283. 

— Gesandte narh D^^nemark. 135. 
341. 144—147. 162-165. 171-174. 
178. 

— Gemeine und BQrger. XVI. 69, 
(8. 130. 131. 144. 157. 1C4* 165. 
202. 215. 232. 233, 



293 



— Aelterleate und Aelteste* XVI. 
68. 207. ?0e. 223. 226. 

— Gilden und Aemter. 57. 223. 226. 
267 

— Schwarzenhftupter. 19. 20. 26-31. 
136. 138. 139. 

— flberseeischeKaufleute zu. 136-144. 
148. 149. 

— st&dtische Dieoer. 117. 196. 

— Kriegsvolk. VIH. IX. XII— XIV. 
1. 42. 43. 60. 68-62. 65. 78-81. 
85. 86. 88. 92. 97. 100—102. 114. 
119. 121. 166. 176. 176. 183. 185. 
233. 238. 

— Hauptleate. 207. 210. 211. 

— PlatteD8€hl&ger(Waffeiischini^de). 
109. 

— Sndeler (Marketender). 215. 

— Zimmerlente. 251. 

— Steinwftrter. 251. 

— Karrenlente. 251. 

— Braarecht. 108. 267. 

— Darlehen an den OM. XI. XIX. 
70. 150. 169. 160. 183-186. 278. 
279 

-- Freibeuterei. 129. 131. 

— Lehmstrasse. 195. 

— Lebmpforte (Lenporte). 251. 

— Karripforte. 251. 

— lileine Strandpforlc. 261. 

— St. Oiaikirche. 279. 

— Jungfranenkloster. XVIII. 

— Schloss. 116. 135. 141. 173. 196. 
197. 207—214. 

— Comtbur. 8. Segenhagen. 

— Dom. 108. 112. 116. 135. 141.214- 

— Gebiet. 96. 141. 211—213. 

— Garten. 116. 

— Hau8comthar. 108. 

— Besatzung. 170. 207—216. 

— Hofjunker. 214. 

— BiBcbof. 135. 

Riga, Stadt. V. XVIII-XXI. 2. 15. 
18. 34. 92. 128. 135. 137.139. 141. 
233.237.241.242.248.249. 254. 
267. 280. 281. 

— Ratb. XVIII-XXI. 4. 15-19. 
25. 34-36. 118. 239. 261—263. 
267—277. 280-286. 

— Gemeine imdBOrger.XXI. 34.35. 

— Gesandte. 18. 16 34. 91. 

— Krieg8Yolk. IX. 51. 98. 

— Darlebcn an den OM. 34. 35. 

— KaofstrasBe. XX. 

— Marstallstrasse. XX. 

— Sand8tras8e. XX. 

— „Schoe8trate". XX. 



— Sflnderstrasse. XIX* 

— Kalenmarkt. XX. 

-. St. Jakob's Tafelgilde. XX, 

— St. JQrgenhoBpital. XIX. 

— 8t. Katharinenkircbe. XIX» 

— Erzbischof, s. Wilbelm, EB. 

— Erzstift. 10. 248. 270. 

— Propst. 251. 

Rigiscbe, der, Bodden. 156. 157. 
Ringen, Scbloss in Lirland. 200. 235. 
R5me, Merten, za Riga. XX. 
Romanow, Fttrst Nikita (Mickitow), 

rusB. Obrist. 240. 
Rosen, von, Robert, ausHarrien. 147. 
Rostock. XVII. 164. 267. Ratb. XVII. 

267—269. 
Rnjen, Scbloss in Livland.X.84.175. 
Russen, die (Moskowiter, Feinde), 

rnss. Kriegsvolk. IX. XIII. XIV. 

XVI. 12. 13. 20. 26. 28. 44. 46.47. 

60. 63. 64. 73—77. 82. 86 87. 96. 

100. 103. 114. 120. 121. 129. 131. 

133. 136. 139. 151. 152. 156. 158. 

161-164. 169. 173. 176. 179. 183. 

185. 189. 192. 194.200. 219. 227 — 

229. 232. 236. 238—241. 246. 24«. 

249. 251. 264. 255. 257—259. 265. 

266. 

— ddrptiscben, die. 240. 
Russland. 3. 5. 8. 44. 92. 133. 142. 

192. 256. 

— Grossf&rst. VI. 11. 12. 52. 53. 
64—66. 74. 75. 81. 87. 91. 93.106. 
134-136. 139—142. 148. 149. 187. 
22 1 . 227. 231 . dessen ^&ger . 39 . 1 92. 

— Bojaren. 66. 106. 107. 148. 149 
185. 

— Obristen. 240. 

— Statthalter zu I wangorod. 1 33. 228. 

— Stftdte. 14P. 149. 

— Botscbaften nach Livland. 8. 227. 

— Handel mit Livland. 2. 3. 5. 9.12. 
13. 52. 90—93. 140. 227. 



Sangnitz, Hof in Livland. 1 17. 
Santstede, Frederick, ein Ueber- 

seeiscber za Reval. 137. 139. 144. 

148. 
Schagen, der, --= Skagerrack, 163. 
Scball von Bell, Pbilipp, Landmar- 

schall. XVIIL 
Scbaulen, in Litauen. 243. 
Scberemetjew, FQrst Jargen Cassin 

und, rusB. Obrist. 240. 
Srbig AH, Fflrst. X. 52. 94. 231. 
Scbilling, Albert. 252. 



294 



Schleswig, Herzog za. 187. 8. Ghri- 

sfian UI. 
Schmerlen, von, Berndt, OVogt zu 

Jerwen. XI. XVIII. 68.69. 88. 159. 

160. 233. 279. 
Schnellenberg, Ernst, OVogt zu 

Narva. VI. XV. XVIII. 63. 64. 

66. 67. 73. 74. 80. dessen Diener. 

68. 67. 
Schroder, Mag. Antonias, dorpt. 

Rathssecret&r. XIV. 72. 
Schroder, Both, r^v. Bttrger. 200. 
Schrodor, Matthaus, rev. Kaufdiener 

zu Wiborg, 189. 193. 200. 
Schrum, Glaus, ein Uebersecischer? 

113. 
Schuisky, (Sucho, Suskogo), Fttrst 

Peter, russ. Statthalter zu Dorpat. 

134—139. 143. 144. 143. 149. 
Schwanenburg, Schloss dcs £B. in 

Livland. 245—247. 254. 
Schweden 140. 242. 25^. 

— Krone und Reich. 132. 256. 

— K6nig. XVI. 95. 129. 131. 153. 

161. 162. 169. 170. 189. 

— ErbfQrst, s. Johann. 
Schwedeo, die. 168. 
Schweder von Melschede. 252. 
Segenhagen( Segenhaven), von,Franz, 

gen. Amsel, Comthur zu Reval. 

15. 40. 60-62. 64—68. 85. 89. 

90. 98. 99. 107—109. 111. 119. 

120. 122. 135. 141. 155. 174. 

211. 213. 256. 
^ Seiekersche, die, Blasius Hogreve^s 

Schwester. 192. 
Selking, Franz, Aeltesterdcr Schwar- 

zenh&upter zu Keval. 19. 20. 26. 
Sesswegen, Schloss in Livland. 246. 
Skruna, Friedrich, ein deutscher 

Baumeister. 243. 244. 
Sonneburg, OSchloss anf Oesel 96. 
Soue, vom, Jaspar, rig. Rathsherr. 

XX. 
Steinfelth, Noe, in Riga. 245. 247. 

264. 255. 
Stiten, von, Franz. 163. 177. 178. 
Storck, Dietrich, dOrptRathsherr. 97. 
Stormarn, Herzog zu. 187. s. Chri- 
stian III. 
Stralbroder, Heinrich. 259. 
Stralsund (der Sund). 156. 258. 

283. Rath 283. 284. 
Sund, der (Oeresund). 154. 
Swarthoff, des OM. Junge. 156. 
Szwerck, Peter, ddrptscher Burger. 

XIV. 55—57. 



Tarwast, OSchloss in Livland. VU. 

Vm. Xni. 1. 39. 40. 
Tataren,die. 54. 152.241. die krim- 

schen. 248. 
Taube (Thuue), Glaus, zuMaart.147. 
Taubc (Tuue), Otto, zu Finn (Vjn). 

146. 171. 177. 204. 236.241.242. 
Tegell (Tegelen), von, Christopfa, 

ein Uebersecischer zu Reval. 136. 

139. 143. 148. 
Thorn. 261. 263. 275-277. Rath. 

261—263. 275—277. 
Tidemann, Thonies. 198. 
Tidorp. 259. 

Tisenhausen, Fabian, der Junge. 146. 
Tolsburg, OSchloss in Wirland. 98. 

99. Vogt. XVIII. 
Tonhogcn, Lorenz. 114. 
Top, Johann, rev. Aeltermann? 58. 
Torgel (Turgel), Hof in Livland. 223. 
Trappe, Philips, ein Ueberseeischcr 

zu Reval. 136. 
Troyman (Tryman), Georg, Raths- 

Wismar. 274. 
Tryppenmeder, Hermann, zu Reval. 

XV. 
Turken, die. . 

Tymophei, ein russ. Bote. 134. 
Tynappell, Bartholomaus, liib. Raths- 
herr. 164. 

Uelzen, Hof und Feldlager in Liv- 
land. 117. 120. 122. 
Uexkttll, Heinrich. 211—214. 216. 

Valentin, Hahn ? Landschreiber von 

Dorpat. 280. 
Vegesack, Thomas, in Diensten Kett- 

lers. XVni. 
Viandt, Christoifer, rev. BQrger. 278. 
Vioger, Joachim, zuWismar. 273-275. 

Walck, Dorf in der Wiek, Kchsp. 

Merjama. 89. 90. 
Walk, Stadt in Livland. VUI. 
Warberg, in Halland (oder Wcst- 

phalen?). 203. 205. 
Wassily, Farst, russ. Obrist. 240. 
Weissenstein (Wittenstein), Stadt u. 

Schloss in Jerwen. VIH. X. XII. 

XIII. 32 40. 43. 44. 40. 50. 

57—60. 79. 121. 132. 141. 159. 

160. 202. 
Wenceslaus, Herr. 254. 255. 
Wenden, Stadt und Schloss in Liv- 
land. V. XL XVI. XVIIL XX. 

XXI. 23. 83. 84. 95—97. 132. 



295 



150—152. 158. 165. 166. 174. 175. 

182. 184.186. 190. 191. 196. 197. 

238—240. 252. 253. 263. 267. 

Schaffer. 43. 
Wenden, EOnig der. 187. 212. b. 

Christian III. 
Wesenberg, Stadt und Schloss In 

Wirland. XVUI. 42. 43. 45. 58. 

60. 62. 64. 66—68. 74. 79. 85. 

86. 96. 98. 109. 109. 111. 119. 

120. 196. Vogt. 8. Hane, Gerdt. 
Westermann, Berthold, narv. Aelter- 

mann. 103. 104. 192. 
Westphalen. 257. 258. 
Westsee (Nordsee), die. 180. 
Wetberch, Brun,B6yollm&chtigter der 

harrisch - wirischen Ritterschait. 

107. 108. 146. 171. 177. 204. 236. 
WettermanD, Jurgen, zu Labeck. 

250. 
Weyse, Merten. VII. 
WibbekiDt, Pau],lQb.Rath8herr. 164. 
Wiborg in Finland. XVI. 89. 129. 

168—170. 188. 192. 194. 197-199. 

— Schloss. 188.Statthalter.129.130. 

— Kauffahrt nach. XU. XVIII. XXI. 
113. 236. 250. 258—260. 265. 

AVickenn, von, Gottschalk, zaLQbeck. 

xni. 

Wiek. 134. 141. KriegsYolk. 92.96. 
Wilde (Wilna). 243. 



Wilhelm, EB. von Riga, Markgraf 
▼on Brandenburg. V. 51. 52. 115. 
240. 249. 

Winter, Hans, rev. Bttrger. 279. 

Winter, JohanD, rev. Rathsherr.67. 
100. 103. 

Wirland 96. 107. 134. 141. 145-147. 
172. Rathe. 85. 86. 

Wismar. 272—275. Rath. 272—274. 

Witten, Gert, in Reval. 195. 

Wladimir, russ. FOrstenthum 148. 

Wohlfahrt, Schloss in Livland. V. 

Wolf Wigel \on Strassburg, rev. 
Hauptmann X. 43. 50. 57-61. 
65. 78—80. 

Wolmar, Stadt und Schloss in Liv- 
land. X. XXI. 2. 3.' 4. 68-71. 
84. 175. 186. 231. 233. 

— Landtag zu. IX. 12. 15. 16. 50. 
51. 71. 90. 93. 107. 

Worgarde, kOn. Jagdscbloss in Jut- 
land. 163. 

Wulff, Nicolaus, ausLobeck. 164. 

Yde Joachim, f rig. Bttrger. XX. 
Ygermann, Gerdt, f rig. Barger. 
XIX. 

Zimmermann, Gottschalk, rev. Frei- 
beuter. 129. 161. 



Zu herichtigen : 26^ noch Marien Empfengknusse.— 29,1, sireiche: 
In. — 42 in der Regeste : Proviant und Kornkraut. — 59,at Bchreiben. — 
69^, Auch. — 68 in der Ueberschrift: der Stadt Reyal. — 82 m der 
Ueberschrift : 266. — 98 in der Ueberschrift: 277. — 154^, bedroaede. — 
164„| panl wibbekint. — 174 am Schluss des Briefes: Von Jost Cloths 
Hand. — 209,i adiatorn. — 224,,. woUen wir. — 23d,„ lifflant. — 245^e 
meine. — 252^ Iwe. — 268,,, vmb. — 268,ij vnde. 



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