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Full text of "Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense, aus den jahren 1827 bis 1858 : nebst Auszügen aus Varnhagen's Tagebüchern und Briefen von Varnhagen und andern an Humboldt"

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Presented  to  the 

LIBRARY  of  the 

UNIVERSITY  OF  TORONTO 

by 

Rutherford  Library, 
University  of  Alberta 


35ricfe  iiou  îKepnber  Don  |)mn6oIbt 


an 


^arntiagcu  uoit  ®nfe. 


©ie  J^erauiîije6evin    iinb   tie  ikvlagt^fianttung   6ef)a(tcn  firf)  iaîs  9Jerf)t  ber  Über^ 
fc^ung  in  baiS  ©uglifrfje,  graujöfifcfje  unb  aiibere  ©pracijcn  vor. 


93  r  i  e  f  e 


»on 


Ileïan&er  m  ^mMht 


auÄ  ^en  Satiren  1827  biê  1858. 


9îe6ji 


îtuéàiigen  ai\^  Sßaru^ogcu'e  îSaocÎJÎidKni/ 


unb 


S5riefcn  »on  Jßarn^agen  unb  5lnbern  an  ^umbolbt. 


ÎJievte    2tuf(age. 


%     21.     33  V  D  d  b  a  u 
1860. 


„3(;ï  ïe|te^5  mir  fe^r  et^rentootteë  ©d^reiben  eutfjielt 
aöorte,  bie  id;  nid;t  mi^öerftel;eu  tnöd^te.  «©ie  cjönnen 
fid)  îamn  ben  33e[iè  meiner  ^mpietäten.  »  Über  fold; 
(£igentf)nm  mögen  ©ie  nad;  meinem  balbigen  .*£>infd;eiben 
walten  nnb  fd^alten.  ÎOaïjrl^eit  ift  man  im  Üelicn  mir 
benen  fd^nlbig,  bie  man  tief  ad;tet,  alfo  S^nen/' 

^Ifjranbcr  tion  'J^umbolbt  an  l^arnlja^cn. 

(33vief  i.^cm  7.  Secemî^r  1841.) 


25orü)oit  ^ur  crftcn  5luf(agc, 


î){e  ttorliegenben  Briefe  ^umbolbt'v  enthalten  einen 
Seitrag  tton  unt»ergleic^lid^er  2ßic^tigfeit  ju  bem  ir>aî)ren, 
ià)tin  unb  nnöerfd; leierten  S3ilbe  feinet  ©eifteê  unb  (E^a= 
rafterê.  3)a^  fie  ber  ÖffentUdjfeit  nad)  feinem  Xohe  über= 
geben  mürben,  tdax  fein  ÏOunfd;  nnb  îoille,  ber  and;  in 
hçn  aU  3)'(otto  biefeni  Snc^e  öorangeftellten  SS^orten  einen 
entfd)iebenen  Sïuêbrud  gefunben  l;at.  Sîirgenbê  t)at  er  fid) 
freier  nnb  aufrid^tiger  an^gefprod^en,  aie  in  ben  9Jiittt)ei= 
lungen  an  3?arnt)agen,  feinen  ineljaîjrigen  trenen  ^reunb, 
ben  er  öor  allen  fc^ä^te  nnb  liebte.  ^^\n  fc^enlte  er  bay 
rüd^altlofefte  3]ertrauen,  hei  it;m  legte  er  nieber,  iraê  er, 
ber  bie  nteiften  ber  an  it)n  gerid;teten  Briefe  gu  jerftören 
pflegte,  aie  bebeutfam  beiï»af)rt  nnb  gerettet  trünfd^te.  @r 
rechnete  baranf,  ^af^  3>arnl;agen,  ber  jüngere  öon  beiben, 
i^n  überleben  tt»ürbe. 

3)o(^  SSarnbagen  ftarb  guerft,  nnb  übertrug  mir  bie 
^flid^t,  hk  nun  eine  boppelte  geworben,  biefe  merflüürbigen 
3eugniffe  beê   ßebenio,   ber   S^bätigteit  nnb  heè  3)enfenê 


be^  großen  3)îaniieè  t;erau!35iigeben.  53ei  ber  ©rfilEung 
einer  feldjcii  ^^fUd;t  wax  eê  cine  3ln[gabe  ber  ^-Pietät,  jebeê 
îoort  getren  fo  fteï;en  gu  laufen  luie  ev  anfge^eid^net  iüor= 
ben,  ja,  eê  I;ätte  ge()ei^en,  ben  6d;atten  i^umbolbt'y  be^ 
leibigen,  märe  id;  fo  antna[3enb  gelücfen,  an  feinen  2ln0= 
fprnd;en  3lnbernngen  t)or§unel;men. 

3d;  fonnte  bal;er  and;  auf  ben  lüoI;Imetnenben  SBnnfd; 
ber  ^erlag)§t;anblung,  foId;e  Stnbernngen  §n  maiden,  ebenfo 
iüenig  eingel;en,  aU  id;  eigenem  Sönnfd;e  unb  eigenen 
9lüdfid;ten  irgenb  einen  Êinflnf3  babei  geftatten  burfte. 
§ier  galt  mir  bie  ©ine  9tüdfid;t:  bie  etrige  3BaI;rï;eit,  bie 
id;  .s^')umbolbt,  ber  ©efd;id;te  nnb  ber  Siteratnr,  nnb  bem 
mir  l;eiligen  Söitten  be^^jenigen,  ber  mir  't)k\en  Stnftrag 
l^interla[[en  I;at,  fc^nlbig  bin. 

©0  foil  benn  gan^  nnb  öoUftänbig  tiaê  3Sermäd)tnie 
erfd;einen,  njeld;e'o  in  meine  .^ä]ut  niebergelegt  iüorben! 

3n  ^nmbolbty  33riefen  bilben  ©teilen  anè  S^arn- 
Ï;agen'i3  5t;agebüd;ern  eine  lebenbige  ©rgängnng,  inbem  fie 
gn  ben  fd;riftlic^en  Sinterungen  .^nnibolbt'ê  and;  bie  mnnb= 
lid;en  Ijinpfügen.  S)on  ben  Briefen  §ßarnt;agen'!a  finb 
leiber  mir  fe(;r  iuenige  erl)alten  ober  anfpfinben  geluefen. 
S)od;  )jrägen  fid;  fcbon  in  bem  33Drï)anbenen  bie  cble 
^-reunbfd;aft,  .ber  ftet^  rege  @eiftei5l)erM;r,  bie  treue 
©enoffeufd;aft  in  bem  gemeinfamen  SÖir!en  für  3Biffen= 
fd;aft  nnb  j^reif;eit,  iüeld;e  ^^umbolbt  unb  33arul;agen  fo 
öiele  Sol;re  öerbanben,  l;inreid;enb  auè. 


-  S)ie  Briefe  ineïer  anberer  Berüt;mter  iinb  aibogejeid^= 
neter  ^erfoneu,  lüeld;e  beigefügt  finb,  geigen  .^pumbolbt  in 
feinem  tubogebreiteten  3Beltücr!el;r,  in  feinen  mannigfalti; 
gen  33eàiel;nngen  gn  ©elel;i'ten  unb  Sct;riftftellern,  â^ 
©taat»männern  nnb  g^ilrften,  bie  fid;  i^m  ^ulbigenb  nagten. 

Berlin,  im  g-ebrnar  1860. 

mmiU  îtffing. 


35omort  jur  brittcit  ^(ufïûgc. 


3öenn  eê  burd;aii§  nià)t  mein  33eruf  fein  fann,  mid; 
ju  irgenb  einer  Entgegnung  anf  bie  Urtl;eile  fjerbeijnlûffen, 
iDeId;e  getriffe  S3Iätter  itber  bie  üon  mir  betüirfte  §erauê; 
gäbe  be'o  ^nmbolbt^^^^arnî^agen'fdjen  S3riefiüe(j^fel'e  ju  fäden 
[id;  t»eranlaf3t  faben,  fo  füf)le  i(^  mid;  bagegen  §u  einer 
tbatfäd;lic^en  2tntiuort  auf  bie  je^t  üon  ©eiten  beê  üer^ 
ftorbenen  (Generale  À^errn  üon  Lebemann  in  ben  36itnn= 
gen  crfd)ienene  SSeröffentUd^nng  eines  ^rotefte'o  Sllejan; 
ber'^  non  ^nmbolbt  gegen  nnbefugte  ^ßnblifation  feiner 
33riete  gebrungen.  '^^à)  fnl;le  mid^  Ijierjn  gebrungen,  ioeil 
jener  ^sroteft  nnter  fpcjieller  ^^iuloeifung  auf  bie  burc^ 
mid;  erfolgte  ^nblifation,  unb  fomit  jnr  (Erregung  beê 
g  an  à  It  c^  fa  If  d;  en  @d;eine^^  t»eröffentlid;t  morben  ift, 
aU  feien  and;  bie  an  3>arnl;agcn  gerichteten  Briefe  in  jenen 
^-ßroteft  mit  eingefd;(offen,  ein  ^djzin,  beffen  ^efeitigung 
mir  nid;t  loeniger  ^flic^t  ift,  loenn  fie  fid;  auû)  aibi  bem 
jprotefte  fel;r  leicht  öon  felbft  ergiebt. 

3ti  biefem  übrigeue  nur  auf^âugètueife  mitgetî)eilten 
5Doïument  conftatirt  ."pnmbolbt  §nnäd;ft,  ba^  über  2000 
33riefe  üon  feiner  .«panb  jät;rlid;  im  ^^ublifum  circuliren. 


®r  fagt  bann:  „"^ä)  beftreite  baè  t)ermeintlid)e  @igen= 
ti)umèxeâ)t  fel&ft  berer,  an  bie  üertraute  33nefe  zufällig 
ober  burd}  Jîanf  ge!ommen  finb'',  unb  üeriüal)rt  fid;  nun 
gegen  hen  2)tud  fold)er  Briefe  anà)  naà)  feinem  Xebe. 

ß»  ift  gemiB  nid;té  natürlidjer  also  bafe  »pumbolbt  nid;t 
eqnen,  bie  fid;  burd;  Äauf  nnb  @efd;enf  in  ben  33efi^  bon 
33riefen  üon  il;in  gefegt  Ratten,  \a,  jnnuil  bei  feinem  au'c; 
gebreiteten  Sriefiüe(^fel,  and)  nid)t  allen  fold)en,  an  bie. 
er  Briefe  gerid;tet,  ot)ne  ai^eitereè  ba!§  'äedjt  gnm  ©rnd 
berfelben  übertragen  luollte.  2(llein  bie»  fd)lief5t  fd)on  an 
fid;-felbft  nid^t  anc^  bafe  er  in  einem  fpe§iellen  ^-all 
anvbrüdlid^  ba-s  9{ed;t  bajn  übertragen  l^aixn  fann  nnb 
baB  eê  folgemeifc  bann  in  bicfem  'galle  vorbanben  ipar. 

®a^  bieê  nnn  aber  eben  hîi  ben  üon  it)m  an  meinen 
Ont'el  geridjteten  Briefen  eintrifft,  geigt  bemnäd)ft  fd)on 
feine  toon  mir  bem  Sud;e  aie  SOiotto  t)orgefet.te  ^riefftelie 
üom  7.  S)ec.  1841,  any  ber  id;  t;ier  nnr  folgenbe  SBorte 
ï;eranê^eben  toiU:  „Über  fold)  @igentl;nm  mögen  ©ie 
nad;  meinem  balbigen  A^infc^eibcn  loalten  nnb 
f(^alten/' 

Siefe  a>erDffentlid)nng  nnb  jener  ^^roteft  fc^lie^en  fid^ 
alfo  fd;on  an  fid;  nid;t  an^o.  —  Slber  noc^  mel)r!  ©ie  be= 
ftätigen  einanber  fogar.  2n  bem  ^roteft  terttjaljrt  fid; 
|)nmbolbt  auebrüdlid;  nnr  gegen  jeben  „3)rnd  toon 
Briefen,  bie  id;  ni d;t  felbft  §nr  ^erDffentlid;nng 
beftimmt  l)ahe'\  2lnc>  bem  ^^U-oteft  felbft  ergiebt  fic^ 
alfo,  t^a^  irgenbiüo  Briefe  ejiftiren  tonnen,  \a  eyi= 
ftiren  muffen,  bie  er  felbft  jur  3Seröffentlid;ung  beftimmt 
t)atte.  :3eîter  S3rief  an  5l^arnl;agen  üom  7.  S)ec.  1841  §eigt 
crgängenb,  luo  biefe  S3riefe  e};iftirten. 


^ener  ^roteft  imb  biefe  SSeröffentUc^ung  geï;eti  alfo, 
ftatt  \ià)  entgegenguftet;en,  mit  einanber  ^anb  in  .^anb. 

®ie  mit  ber  genauen  ^egreuâitng  :  auf  ben  3::obeêfalI, 
ertïjeilte  ©rtanbui^  jnr  ^eröffentHd^nng  ift  in  bem  33nefe 
üom  7.  5Dec.  1841  fo  beftimmt  loie  nur  mögli^)  auè- 
gebrncft. 

^enn  man  etioa  annel;men  !önnte,  ba^  bei  ber  @r= 
tljcilung  biefer  ©rlaubniB  .^^umbolbt  fid;  nielleid^t  nid&t 
mel;r  genan  entfonnen  'i)db^,  tneld^e  Briefe  er  in  früheren 
3aï;ren  meinem  Dnfel  gefanbt,  fo  iüu^te  |)umbDÏbt  bod; 
jebenfallê  üon  je^t  ab  bei  allen  feinen  ßnfenbungen  an 
53arnt;agen  fe^r  genan,  iueld^c  fpegielle  3Intorifation  er  it)m 
ein  für  aUemal  in  ^öejng  auf  btefelben  ertl;eüt  I;atte,  — 
unb  bod;  finb  grabe  iDoï;l  alle  bie  33riefe,  über  beren 
SSeroffentlidjnng  man  fid;  um  iï;reê  3îtt)altê  iuiUen  be!lagt, 
t)Dn  fpäterem  ®atnm  aie  üom  7.  ®ec.  1841. 

3)ie  3lbfic^t  biefer  S^eröffentlid^ung  nad^  ^umbolbt'^ 
S^obe  ift  übrigen^  gioifd^en  htiî>en  3)Mnnern  ftetè  feft= 
gel;alten  iüorben.  ^eibe  famen,  tüie  id^  öon  ^arnl;agen 
auf  ba^o  beftimmtefte  lüei§,  im  Sauf  ber  ^at;re  in  münb:: 
lid;en  Unterrebungen  gelegentlid;  auf  bie^  3^f)ema  au^obvüd= 
lid;  jurüd,  unb  l;in  unb  föieber  bin  ic^  felbft  bei  I;ierauf 
beaüglid;en  2lu^erungen  gegentuärtig  getoefen. 

Stiemanb  î^at  ha§  fHed;t  eine  fcld^e  ©rïlarung  üon  mir 
gu  beftreiten. 

llbrigeuio  entl;ält  für  jeben,  ber  fel;en  Jüill  unb  gu 
fe^en  fät;ig  ift,  ber  gefammte  ^rieftüed;fel  felbft  bie  Haren 
^öetüeife,  ba^  jeber^eit  .^umbolbt  üon  ber  Sßoraue^ 
fe|ung  aueging,  eè  würben  biefe  Briefe  nad;  feinem  Xühe 
publijirt  ioerben,   ja,   ba^  er  fid;  nid;t  nur  erlaub enb 


l^iergu  oerï;ieït,  fonbent  felbft  ein  re  g  6(3  ^î^tereffe  baran 
itaî)m  imb  felbft  H)ünfrf;te,  ha^  bn*  lel^rreic^e  3nï;alt 
berfelben  naà)  feinem  5tobe  gnr  Äenntni^  bei*  3)îitluelt 
gelangen  möge. 

S)iefe  Intention  §id;t  [id^  burc^  baS  ganje  ^uä)  ^n' 
burd^.  3(^  iöilt  mid;  begnügen  anf  ioenige  ©teilen  l^in- 
âumeijen  : 

3m  33riefe  üom  28.  Januar  1856  (©.  310)  l)eiBt  eê: 
„Sc^  lege  9)iab.  be  Oui^oir»  (—  fct;erjl;ûfte  Sejeid^ming  ber 
gürftin  toon  Siet^en,  [iel)e  33rief  9îo.  169  nnb  172  — ), 
bie  id}  Ijente  erft  ber  Königin  l;abe  abforbern  fönnen,  mein 
ebler  'Ji^eunb,  mm  aie  @igentl;um  in  Sl;re  §änbe." 

2öenn  ^nmbolbt  in  bem  ^^rotefte  fagt:  „^â)  beftreite 
ba^^  üermeintlid^e  ®igent^um'orec^t  felbft  berer,  an 
bie  öertraute  33riefe  anfällig  ober  bnrc^  Äauf  gefcmmen 
finb'',  nnb  bagegen  l;ier  erflärt,  er  lege  ben  Srief  „aie 
®igentl)nm''  in  ^arnl)agen'^^  .»pänbe,  eben  fo  ime  er  in 
bem  ^rief  toom  7.  3)ec.  1841  fagt:  .^Über  fold^  ©igen^ 
tl)nm  mögen  ®ie  n.  f.  w/',  fo  ^eigt  fid;  l^ieran  hoâ)  red^t 
bentlid^,  ipie  Jüenig  jener  ^roteft  fid;  aud^  anf  bie  an 
^arnt)agen  gefanbten  Briefe  bejiel^en  foil,  t)a  e§  ^umbolbt 
bod^  nid}t  einfallen  fonnte,  toon  einem  t)  er  m  eint  lid;  en 
®igentf)nmêred;t  ba  gu  fprec^en,  njo  er  ba^5  @igentt)nm 
felbft  nnb  anebrüdlid;  übertragen  Ijatte. 

3lm  1.  Slpril  1844  fc^reibt  .^nmbolbt  an  9?arnï)agen 
(@.  140):  „^n  '^i)ven  §änben  ift  gerettet,  iüav  id)  in 
meinem  Übermütige  jerftöre."  ©o  n)ünfc^te  ^umbolbt  alfo 
felbft  bie  ®rl)altnng  biefer  lel)rreid)en  ^ohimente  ^um 
^Jîu|en  ber  a)Utn)elt,  fanbte  fie  an  S^arnbagen  grabe  gn 
bem   ^\ved,   fie   gegen  ben  in  g^olge  feinet  §u  umfang^ 


rei(ï)en  S^rieflDed^fel-o  bei  i^m  I;errf(^enben  ©ebrauc^  fi(^er= 
aufteilen. 

2tm  30.  9Î00.  1856  fc^reibt  ^umbolfct  (6.  334):  ,,^e  = 
(galten  ©ie  ja  iiieineê  ©d}üler)c  ^ricf  (e§  ift  ein 
^rief  ©r.  f.  §.  be-?  ©ro^^evâog^o  üon  Söeimar  gemeint), 
au^  bie  9{otij,  ha^  man  in  beu  belgifd)en  Äanimeru  über 
mid}  aie  einen  abgufe^enben  a)îaterialiften  nnb  ^Jlepubli= 
ïaner  bisfntirt." 

§umbolbt  b  rang  te  ûljo  felbft  gnr  ©rf)altung  bief  er 
©dbriftftüde ,  unh  fomit,  ha  ibm  feinerfeite  antDgrapt)ifd^eê 
Sntereffe  feï)r  fremb  Wax,  im  ^ntereffe  if)reê  ^^î^bûltê, 
im  Sntereffe  beffen  —  îuie  and)  ber  3wfammenf)ang  mit 
ber  9iDtij  über  bie  belgifd;e  Äammerbebatte  geigt  — ,  ba§ 
fie  aie  ein  ^Beitrag  gnr  â^itii^iii^ûfteriftif  bleuen  fottten,  im 
Sntereffe  ibrer  nad;  feinem  S^obe  uorgunetimenben  ^eröf= 
fentlid;ung  fomit. 

©ollte  bei  einem  üon  ipumbolbi  meinem  On!el  über- 
fanbten  ^lief  eineê  ^Dritten  naà)  i^nmbolbt'ë  äßillen  mit 
ber  SSeröffentlic^uug  nid;t  nur  bis?  ju  feinem  eignen  ^obe, 
fonbern  auä)  biio  gum  Slobe  beè  33rieffteUerê  geiuartet 
iperben,  fo  bemerft  bieè  i^umbolbt  auebrüdlic^. 
©0  mad^t  er  bei  ber  Ûberfenbung  beê  53riefe!§  üon  âlrago 
9^0.  50  auf  bemfelben  bie  2tnmer!ung  (©.  84):  „©einem 
geiftreid^en  ^reunbe  SSarnbagen  uou'fânfe  mit  ber  inmg= 
ften  Sitte  jebe  33eröffentlid)ung  eine§  fold^en  3luto= 
grapï)en  üor  Strago'è  2^obe  gu  üerbüten.'' 

2)aB  bie  ^eröffentlid}ung  überbanpt  erfolgen  foil  unb 
iDirb,  toarb  öon  ^umbolbt  bartn  au'ebrüdlid)  nnb  aie 
felbftrebenb  unterftellt.  9iur  ha  A^umbolbt  üor  Strago  fter= 
b^n  tonnte,  ber  Srief  aber  aud;  in  biefem  §aUe  iüäbrenb 


Sebjeiten  be^o  Se^tercu  md)t  evjdjeiucn  foute,  iuirb  t;ier 
aiilônaïjmèlueife  bie  fernere  33egreTi5Uug  getroffen,  ba^  öor 
bem  Xo'oe  feine-o  S^erfaffer'-o  bie  ^iîeroffentlid^ung  ni($t 
erfolgen  bürfe.  —  S3ei  ber  fonftigen  Überfenbung  ber  Briefe 
britter  ^^verfonen,  loie  ber  ^iirftin  öon  Sieüen,  bew  ©ro^= 
l^erjog^o  üon  SBeimar  n.  f.  lu.  wirb  eine  fotcl)e  5ufäciid)e 
©renâbeftinnnung  nicî}t  getroffen. 

©ollte  bagegen  ein  ^rief  eine>o  ©ritten  feineè^  befom 
beren  ^n^altê  toegen  narf)  .*pnmbolbt'e  3:Bilten  fogar  naà) 
be»  i^erfaffer!o  /Tobe  nid;t  oeröffentlid;t  werben,  fo  for= 
bert  er  be|Bf)alb,  eingebend  ber  ^iHxrnI;agen  ertl)eilten  ®r; 
lanbni^ ,  auebrüdlid^  bie  ^tiicÊfenbung  beffelben. 
©0  ini  iörief  üoni  4.  ;v^ult  1854  (6.  282):  ,/^d)  lege  ^ï)- 
nen  nod;  einen  franfen  ^rief  be»  armen  33unfen  bei,  ben 
©ie  red;t  gel)eim  Italien,  nnb  mir  gelegentlid;  lüie; 
berfd}iden  muffen  in  meine  33erliner  2Öof)nnng/' 

©ben  fo  jum  ^eifpiel  in  einem  Srief  üom  9.  @ept.  1858 
(6.  397  unb  398),  Wo  |)umbolbt  um  bie  Slüdgabe  „breier 
Curiosa^'  —  eineè  Briefe»  ber  itönigin  S^ictoria  u.  f.  w. 
—  bei  livrer  Überfenbung  bittet,  unb  fo  uoc^  an  anbern 
©tetteu.  — 

@ine  flarere  unb  gefd)loff euere  Steige  toon  ^eweifen,  ba^ 
^umbolbt  burd}  att  bie  ^ai)x^  ijinhuxà)  bie  nad)  feinem 
SCobe  erfolgenbe  ^eröffentlid)ung  ber  oon  i^m  an  5^arn- 
t;ûgeu  gefaubten  Briefe  aU  feinen  eigenen  Söitteu  unb 
feine  beftimmte  ^'orausöfe^ung  feftf)ielt,  wirb,  jumal  ^m- 
fd}en  3}täuneru,  bie  fid}  fo  l)äufig  münblid;  fprad;en,  faum 
gebadjt  werben  t'önuen. 

^ißarum  .^umbolbt  biefe  ^eröffentlid)ung  grabe  ber 
meinem  Onfel  gefaubten  '43riefe  wollte  V 


©ein  Srief  öcm  7.  3)ec.  1841,  in  ireléem  er  tion 
fe(bft  nnb  o(;ne  einen  t>orI;erget)enben  SBunfcb  mei= 
neë  Onfelê  bie  ©rlanbni^  §u  ber  ^ublifation  nad^  fei= 
nem  Xohe  ertf^eilt,  f priest  \ià)  eben  )o  einfad^  trie  flar  ^iier:= 
über  ûuê:  „ïoaï)rf;eit  ift  man  im  2eben  mir  benen  jrfml:: 
big,  bie  man  tief  acbtet,  alfo  ^bnen/"  Unb  üon  felbft 
ergiebt  fid;  t)ier§n  ber  ©egenfa^:  im  S^obe  aber  2(Uen  — 
unh  üor  SlEen  gelttife  feinem  SSol!e! 

äöarum  ^umbelbt  biefe  ^eröffentli(^ung  moffte? 

man  lefe  (6.  334)  feine  3kcbfc^rift  ju  bem  Briefe 
üom  30.  9îoti.  1856,  in  iüeld^em  er  grabe  eine  ihn  nnb 
feine  poUtifd;en  9Jîeiunngen  betreffenbe  lUctij  ^arnt)agen 
überfenbet,  nnb  ju  ibrer  toolfftänbigen  2{nfbcir)af)rung  er-- 
mal^nt.  ®r  fagt  in  biefer  Siîac^fcbrift:  „Über  ba^o  Mhv^  bie 
3Jienfci^en  geglanbt  nnb  nic^t  geglaubt  baben,  pflegt  man 
gen)ö(;nlid;  erft  nad;  bem  Stöbe  (irenn  man  offijiell  ton 
@t)boir)  begraben  unb  befprod^en  iporben  ift)  sn  ftreiten/' 

Unb  er  Id  oll  te  nic^t,  ba^  über  feine  Überzeugungen 
fotlte  geftritten  iuerben  !önnen.  ßr  loollte,  ba§  fein  gei; 
ftigeê  33ilb  rein  unb  uni-terfälfc^t  auf  bie  Dkd^inelt  ge^^ 
lange. 

Gin  ©eiftec^ï)eroê  toon  fo  unüergleid^lidber  5ßeret)rung 
unb  2tnerfennung  in  feinem  3]olfe,  ha^  bie  blo^e  S;bat  = 
fac^e  feiner  2lnfi(^t  über  gemiffe  fragen  i^on  ber  gri)Bten 
unb  unberec^enbarften  Sßirfung  auf  fein  ^olt"  unb  beffen 
©ntiüidelung  fein  fann,  iüoUte  er  eben  be^^ioegeu  ha)^  allem 
^olfe  ber  antritt  in  fein  innerfte'o  S)enteu  eröffnet  loerbe. 

Unb  er  lenkte  in  ioie  treue  A^äube  er  biefen  Söunfd) 
nieberlegte,  al§  er  ha§  9)knbat  meinem  Ontel  übertrug!  — 

S)ie   ^Tageblätter   meinet   Onfel^    anlangenb,    fo    finb 


XVII 


biefetben  gle{d;fa(Iè  biird^aiiy  nicl^t  Don  tf)iu  aU  mii^iôe 
Sti;UUningen  atngefa^t  iuorbcn.  ©ben  fo  beftimmt  ale  tt)ieber= 
I;olt  l)aU  iâ)  i{;m  baâ  ^Berfprcc^en  iljxcv  ^ublifation  ablegen 
luüffcn  —  luib  in  line  nnirmer,  begeifterter,  mir  unt)er= 
gcfUicl)«-  9lebe  äenitaliiite  er  bann  fo  oft,  fiel)  in  ©efpräd^en 
über  bief  en  ©egenftanb  crgel;enb,  bie  anf  .Soften  ber 
':^^\iid)t  gegen  ^oit  unb  ©efd;i($tc  geübte  9lücl[id;t,  bie 
ßinniürfe  t)oran^4el;enb ,  bie  man  jel^t  gegen  bie  ^erüffent= 
lid;nng  erljoben  l;at,  aber  and;  it)re  geiftigen  Ünellen  eben 
fo  fd;arf  al^3  treffenb  bejeidjnenb. 

S)ie»  ift  eê,  ioa^  id;  sn  fagcn  l;atte.  ^-ür  mid;  fd;lief5t 
\ià)  bie  S^rage  bamit,  ba|3  id;  nnr  ben  ÏOilIen  ber  beibcn 
großen  S)at;ingefd;iebenen  öollftredt  l;abe. 

Unb  and^  in  33e3ug  auf  bie  35ered;tigung  biefe^  äöülen^^ 
unrb  man  mir  geftatten,  baf?  id;  mit  allem  fd;nlbigen  die- 
fpefte  ücr  jebermann  in  ^luei  fo  grof5en  niib  rnl;mbebedtcn 
9iamen  lüie  ^nmbolbt  nnb  S^arn^agen  meit  beffere  2(nlo= 
ritäten  fel;e,  al^  in  ben  Stimmen  S)erer,  bie  [id;  gegen 
bie  33erDffentlid;nng  anygcfprod;en. 

S)ieê  meine  erfte  nnb  let5te  (Srflärnng  in  biefer  <Baä)c. 
2lnf  polemifd;e  Singriffe  jn  antluorten,  luirb  man  mir  nid;t 
5nmutl;en  tPoUen.  ©in  jcber  SSerftänbigungSüerfnd;  mit 
fold;en  ipürbe  auâ)  um  fo  tiergeblid;er  fein,  aU  bie  3Ser= 
fd;iebenl;eit  ber  Meinungen  in  biefer  'Baä)^  nnr  ber  nDtl;= 
loenbige  unb  nnabänberlid;e  SluvfluB  ber  ä5erfd;iebenl;eit 
be»  gefammten  ©ebanfenftanbpunttey  ift,  auf  n)eld;em  ber 
Urtbeilenbe  ftel;t.  3d;  erfenne  gern  an,  bafj  mem  bie 
3tüdfid;t  auf  einjelne,  ioenn  felbft  f)od;geftellte  ^erfön^ 
lid;feiten  l;Dl;er  ftel;t  aU  bie  ^flid;t  gegen  ba»  SSolf  unb 
ben  feiner  (Sutioidlung   unb    ßin[id;t,    ber   Scurtf;eilung 


xviii 


feiner  toergangenen  unb  ber  ©eftaltnng  feiner  fünftigen 
©efd;ic^te  §u  erloeifenben  3îu^en,  uiigünftig  über  bie  ^u= 
blüatioii  urt(;eilen  barf.  Wlit  fold^em  ift  fomit  3Serftänbi= 
gung  nicf)t  jn  erzielen.  3Benn  aber  ©ingelne,  bie  auf  bem 
entgegengefe^ten  ©tanbpnnft  gu  ftetjen  glauben,  in  bieê 
Urtî)eil  einftimmen,  fo  !ann  ic^  eè  nid^t  ale  meinen 
33eruf  betracl;ten,  fie  gur  Jî(arl;eit  über  fid;  felbft  gu  bringen, 

S^erlin,  hîn  K).  9}Mr5  18()0. 


^  n  \)  ti  [  t. 


(Seite 

Grftcr  Öricf.    J;■>um£'pI^t  an  SBarnbngeii 1 

Sœcitcr  33ncf.    .ÇumbclM  an  Sarnhagcn - 

îrittcr  Ü?ricf.    .&nmbp^^t  an  Üfarnbagcn 3 

SBicrtcr  spricf.    .^umbultit  an  SJarnbagen 4 

giinftcr  SPricf.    ^iimbpfM  an  'Sarnbagcn 6 

êcdiétcr  î>ricf.    ■öurnbofM  an  SSarnbagcn ' 

«icDcntcr  >¥ricf.    -^umboltt  an  ajarn^agcn 8 

21iJ)tcr  i&ricf.    Sarnb.igen  an  .^umbDltr iO 

5icuntcr  5?rtcf.    .^umbcltt  an  'Jiabcl 12 

Bcbntcr  'ïricf.    .?>umbplM  an  'Sarn&agcn 13 

GIflcr  'Sricf.    .eumbtUM  an  OJabel 15 

Swblftcr  ifricf.    .&umbo!^t  an  aSarnbagcu 16 

Jrcijcbntcr  S?ricf.    .^nmbclM  an  ajanibagcn l' 

iMerjeônter  Sricf,    •êumboIM  an  Satnbagcn 18 

ÎTnnr,cbntcr  iPricf.    .^nmboltt  an  SBarnbagcn 19 

Scoijclintcr  3?ncf.    .^umbcltt  an  Sarnbagen 20 

5ifb;cbntcr  Srief.    ^umboIM  an  »^arnbagcn 24 

Jl(fit5cbntcr  'Sricf.    .ßumbcifM  an  SSarnbagcn 26 

iilcunicbnrcr  'ïricf.    .t-umbrltt  ;m  Sarnba^cn ■ 27 

^manugftcr  'i^ricf.    ■^p>iimbelbt  an  a?arnba,ien 28 

giunnDîuiQn^igflcr  Srief.    .f)umbt'ltt  an  'iJarnljagcn ...  29 

i^iDcinnö^maniigftcr  SBricf.    •Ç'unibolbt  an  SSarnbagen 30 

îrciunBjŒQnîigùcr  Sricf.    -fiumbcfM  an  !8arnbagcn 33 

î-icrunS;ujan5ioftcr  ifricf.    .î)unibr[tt  an  ißarnbagcn     34 

giinfunDjiDonjigücr  ïpricf.    .&umboI^t  an  bie  Àûrftin  ron  i'ûrficr 36 

ScdjSunBjioanjigftcr  spricf.    ^umbplbt  an  2}ainbagcn 37 

cic6emtnci^uian5igiicr  îoricf.    $umbolM  an  'Barnbagen    39 

îlclitiinDjUjan^igftcr  S^ricf.    >S>umbpItt  an  'Barnbagcn 41 

5lcunun9iU)on;ioftcr  Sricf.    .gtnmbi'Ibt  an  !8arnbagcn 43 

îrcifiigficr  '^ricf.    •s>umbo[M  an  söarnbageu 44 

GinunDDrctpigficr  5?ricf.    •t-nmbcIM  an  Sarnbagcn 46 

3œctnni)orciRigftcr  iPricf.     •$umbcI^t  an  Sarnbagcn    47 

îrciunDDrctfiigftcr  'i*ricf.    ^umbcIM  an  Satnbagen 48 

î'icruu&brciBigficr  i^ricf.     ■'pumbclbt  an  i'arnbagcn    52 

fÇiinfunDSrcipigftcr  îPricf.    •êumbprrt  an  i^arnbagcn 53 

«e^éun&brtiÇipftcr  S?rtff.    .fiumbrlbi  an  Sambagen 56 


XX 

(Seite 

Sicücnuttb&rcißinftcr  îBricf.    .ciimtiolbt  an  Sarntjagcii 59 

3t(l)tunbiircif)ioftcr  Söricf.    .öumlnnbt  an  aSarn^agen 60 

9!cunuubbrcifiioftcr  S8ricf.    Cmmbolbt  an  ÏUinitjagcn 61 

SBtcrjioftcr  i^ricf.    CMiml'oIM  nn  i«arnt)agcn 63 

(finunboicr^ioftcr  S8ricf.    -eiunboltt  au  »Bamfeagen  .  .  .  • 64 

3tt)ciiinbüicriiQfter  Sßrief.    OTctteruiet)  an  ■^\mio\U 66 

:îrciunbuicr5iflftcr  5ßricf.    ^lumbolbt  au  Samljageu 69 

5^icruiiböicr5iflftcr  Sricf.  Äihiig  r?(ni|tian  tcr  ?ld)tc  von  räucmarf  an  Cnimbplbt  70 

5^iinfunbüicr5igftcr  Söricf.    jMiml'oIbt  an  93arnbagen 72 

©Cdjöunböicrjißftcr  SBricf.     fiumbolbt  an  Sarnbagen 74 

©icocnuuböicr^inftcr  Söricf.    $nmbolDt  an  SJarnbagcn 75 

3((^tnitbüicr5tgftcr  iSricf.    |"tiubo(bt  an  »Baiubagcu 77 

StcuniiubUicr^iOftcr  SBricf.    ©uijot  an  fiumbolbt 81 

ÎÇunfjioftcr  ïoricf.    îltago  au  ^umbolbt 83 

Cfiitiinbfiinfjinftcr  SSricf.    ^nmbolbt  an  iPcttina  ron  Vlmim 85 

3»ociuubfunf5igffcr  serief.    fiumbolbt  un  Sarnbagen 87 

2^rctiinbf«nf5igftcr  5?ricf.    .&nmboIbt  an  Sarnbagen 89 

a<icninbfunf5igftcr  SBricf.     öumbclbt  an  Sarnbagcn 90 

Siiufuubfiinfîiflftcr  SBricf.    ^umboIM  an  ©infer 93 

©crfic'unbfunfjigftcr  53ricf.    .SumbolM  an  aSarnbagen 94 

Sio6cnunbfuuf5igftcr  53rtcf.    ^umbolbt  an  Sarnbagen 95 

St(()tunbfunf5igftcr  örtef.    Sönig  (fbrifiian  bcr  3Ui)te  »on  ^läucniarf  an  $nmbiUbt  97 

Slcuiumbfuuf^igfter  Sricf.    ■finiuf'olbt  an  Sarntjagcn 99 

©crt)5ioftcr  Sövicf.    Çnimbolbt  an  Sarnbageu 101 

(fiiiinibfc(f)5ißftcr  Söitcf.    fnimbolbt  an  Snrnbagcn 104 

3wctiinbjc(l)5iflftcr  Söricf.    -fiumbplbt  an  Sarnbagen 108 

2>rciunbfc(1nigftcr  Sricf.    oumboIM  an  Sarubagen 109 

Sicrnnbfc(t)5igftcr  Sricf.    JpumboIM  an  Sarnbagen 111 

8inifitnbfcrt)5igftcr  Srtcf.    CnmboIM  an  Sarubagen 116 

ec(l)i^uubfcrf)5tgftcr  Sricf.    -t^uiubolbt  an  Sarn(;^igen 117 

Stc(n'nnnbfctl)5inftcr  SBricf.    ■t;iumbi)Ibt  an  Sarnbagen 119 

?lrt)tnnbfcrf)5ioftcr  Sncf.    .\3umboIbt  au  Sarnbagen 120 

DfciiminbfctÇîigftcr  Sgricf.    .ijumbolbt  an  Sarnbagen 125 

Sicfiçtgftcr  Sricf.     ÇnimboIM  an  Sarubagen 126 

(finunbficli;tnftcr  Sricf.    Cmmbclbt  an  Sarubagen 127 

3U)cinnbficO)igftcr  Svicf.    -önrnbolbt  an  Sarubagen 129 

2)vriunbficti?tnftcr  Sricf.    ôumbolbt  an  Sarubagen 130 

Sicninbficliiigftcr  Sricf.    CmmbolM  an  Sarubagen 132 

f^iinfnubficb5igftcr  Srtcf.    Oumbribt  an  Sarubagen 134 

©cdjt^unbficüuflftci'  S5ricf.    iMimbolbt  au  Sarubagen 138 

SicDcnnnbficû^îiflftcr  Sricf.    3-  äß.  Î.  au  .^umbolbt 141 

Sli1)tunbficti;inftcr  Sricf.    ©er  franjöfifclK  fijefanbtc  ®raf  IM-effüu  an  Cmnibülbt  142 

3icnmtnbfic65inftcr  SBricf.    Slrago  an  -Sumbrrct 145 

3(rt)t^inftcr  Sricf.    Sier  ÜMlIetc  Sriebrid;  SBilbcImà  tcî)  Sierteu  au  ■&nmbi>lbt .  .  147 

Gtnunönrtjtiigftcr  Sricf.    Äönig  Kbriiliau  bcr  31c()te  lu'u  räncniarf  an  ;>ninbolbt  150 

3U)ciunbnfbtiigftcr  iöricf.    3obu  .£ierfd)el  an  ^umboIM 151 

2!rcinubnd)t?tgftci-  Srtcf.    î^at^ac  an  ^inimbolbt 155 

Sicriinbnri)t?igftcr  Sricf.    Siübcrt  >}.'eel  an  .fmmbolbt 156 

giinfnnbnrtjtîigftcr  Sricf.    2)!ettcrnirf)  an  -üinrnbolbt 157 

Scrt)ininbnrt)t5inftcr  S>ricf.    *i're^fott  an  ■f'umbotbt 159 

Sicticuunbnflitiigftcr  iHicf.    i^rau  luni  Olc'caniicr  an  ^umlu'IM 162 

2ld)tinibo(l)tjioftcr  Sricf.    -Sumbolbt  an  Sarubagen 163 


XXI 

®cüc 

SîcumtitbotÇtjJgftcr  33ricf.    ?o^^'eI^  Wvoftljorjoj  lunt  îof-ciuui  au  Auml'oIM   .  .  164 

Kciitt^iflftcr  Sörief.     fMiml'olM  iiii  Snrnhiiacn 166 

(îinunbitcmijioftcr  33ricf.    •i^^tllü'oI^t  an  »Saïuboflcu  ...     167 

3U)Ciunbitcun5tflftcr  SBricf.     t^iiml'clîit  an  iüavnbagcn  .     169 

SirciunbtirunjiQftcr  spricf.    .Jiumlu'lbt  an  Sarnîjagcn 171 

aUcntiibitfunjioftcr  Sßricf.    înunl'ofbt  au  SSarnl^agen 172 

5^üitfunbiicitiijigf(cr  Sßricf.    Jj)umt'oll>t  an  «Barnbagcn 173 

©cftôiinbnciinjtgftcr  iPricf.    ünimOoItt  an  Sambagcn 174 

Sicficniinbnciiiijioftcr  JBrirf.    .&umboIbt  au  Sarn^agcn 175 

3lf^tunbiicun5igftcr  îoricf.    OTcttcinicl)  an  .(Junttpfbt 176 

Slciinuubncunjigftcr  sericf.    Zniie^  Tsanin  an  .öunibcrbt 178 

jpunbcrtftcr  SBrtcf.    .oiimiu'lM  an  iUirnljagcn 180 

fiuiibtrtcrfter  Söricf.    .fnimf'oîbt  an  l^arnbagen 182 

fimibcrtjlDcitcr  SBricf.    .Cinmluifbt  an  ^üarnljagcn 185 

^iinbcvtbrittcr  S3ricf.    C^umboltt  an  üavnbagen 186 

§iinbcr(Dicrtcv  iöricf.     finrnbrltt  an  Siarnbagcn 188 

|»iiiiî>cvtfiiuftcr  iöricf.    -ftum^1oI^t  an  'i<arnl)agen 189 

^iinbcrtfcdji^fcr  iBricf.    -^umboltt  au  Sarnbagen 191 

^unbcrtffcbnitcr  iöricf.    Ciumbottif  au  ajambagcn 193 

fiiinbcrtnd)fcr  Siicf.    Cnimbptbt  an  äiarubagen 194 

^luibcrfncuntcr  SBvicf.     »Jnmbclbt  an  ÎJarnbagcn 195 

§iinbcrt,5Cl)ntcr  Sricf.    .»Jumbclbt  an  gn■c^rid)  SIBubelm  ten  93icvten 196 

|)unbci-tclftcr  Söricf.    ÎH-iffl  an  ^umbolbt 198 

.Jiunbcrtjmölftcr  si'ricf.    Victor  C^ugo  an  .i^un^boI^t 205 

^nnbcrtbrcijctjntcr  53ricf.    Rricbricî)  SHi'idcrt  an  ^umbolbt 206 

.Çiuubcrtoicrjcbiitcr  'üricf.    SUcyaubcr  OTanjoui  i\n  ■fininbülbt 207 

^unbcrtfunfjcbntcr  Sörtcf.    îbicr«  an  .^rnimbolîit 210 

^jtnbcrlfciftjcljutcr  Söricf.  îTic  giufliu  von  Œunino,  îuctan  sPonavartc'à  Sl^ittwc 

au  •(^unibolbt 211 

^■(Unbcrtficb,5ef)ntcv  SBricf.    ■ècrjogin  .&elcnc  von  Ovieané   an  .*>umbolrt    ....  212 

^iinbcrtarijtjc^iitcr  ilkicf.    ^C>crjtfgin  .«jclenc  von  Drican«  an  Ciumbolbt    ....  213 

Çunbcrfiiniitjcbntcr  t^ricf.    -ftcripgiu  ficfeuc  von  Drteau«  an  Jiumbprbt    ....  214 

§uiibcrt}U)nn,5igftcr  iPrtcf.    {nimbolbt  au  Sarnbagcn 215 

.ÇiinbertcinuiiDjlunujiflftcr  Sîricf.     '^nmhoIM  an  i'arubagcu 217 

|iunbcrtjwciunbjuinnjinf(cr  il>ricf.    TOcttcvnid)  an  .fiumborbt 218 

.f)unbrrtbrciunb5tDnn,5inftcv  iöricf.    $umbo(bt  an  aJavnbagcn 221 

^unbcrtuicriuibjiuanäigftcr  Söricf.    Cnunbofbt  an  ïCavnbagen 222 

^iinbcrtfiiufnnbçujnnçigftcr  sertcf.    (juniboltt  au  a^arubagen 224 

$unbfvtfc(ï)?iinb^mnn5igftci'  ïricf.    Cniniboltt  an  î^arnbagcn 225 

^itnbcrtficbcniinb5U)an:,igftcr  SBricf.    aiîiguct  au  >f>umboIît 226 

.Çiitnbcrtnrt)tunb,;Umn5igftcr  lîricf.    •Smiubolbt  an  Siaubtn    228 

^■>unbcrtucnnuubiliinu5i(iftcr  SBricf.    .&un^bLlI^t  au  sßavubageu  . 231 

^lunbcrtbrcifîififtcr  SPricf.    iPîcttcruid)  an  ■&unibp[t>t 233 

^iinibcftciniiubörcifjigftcv  'l'ricf.    i*rin<  îllbcrt  au  ■{lunibolM 234 

.Ôunbcrt^uiciunbbrcifugftrr  '43ricf.    -ounibolM  an  aîarnbagon 235 

.spnnöcrtörcinnbbrcißigftcv  *-i?ricf.    ■t>uuibo[Dt  un  SJavnbagcu 236 

|)inibcrtuicrunbbrcifjigflcr  *i3vief.    .'nuinbolDt  an  iBavnbagcu 240 

§iinbcrtfiiufunbbrct(jigftci'  sßricf.    -öninbolbt  an  SBavnbagen 243 

,Çiuiibcrtîccf)?unobrcifinftcr  IHicf.    .fnimbolbt  an  Saïubageu 244 

^uuöcrtflcücniiubbrcifiigftcr  î^ricf.    OTcttcvnid)  an  >5nmboIbt 245 

.^itiibcitndttunbbrcifiigftcr  ißricf.    vnnibolbt  an  Saïubagcu 246 

§uiibcitiiciinuubbicifjioftcv  Söticf.    j;>cijogtu  -öclcue  von  Dilcam^  an  .&umbolM  .  247 


©efte 

liunbertBicrjiflftcr  *8iiff.    Çiumf'olbt  an  iBiuiitjaßcn 249 

.$Hnbcrtciitunbulcr5igftcv  iöriff.    ^umtu'tbt  an  gsarnfjaijen 251 

.ftuntirrtjroctuitbBicr^igfter  Sörtcf.    ^umboIî>t  an  Sarnljagcn 252 

^unDcrtbreiiinböicijigftcr  s^ricf.    ■6^mt)oI^t  an  Savnbagcn 253 

.fmnbcrtDicnntbtiicrcioflcr  iPricf.    •öumbolbt  an  Söcftina  run  Slrnim 254 

|)Uiibcrtfiinf«itböicr5ififtcr  öricf.    $umbüf6t  an  ffiarnhagcn 256 

$iinbcttfc(ï)?niibOicr5inftcv  S3ricf.     Jninü'pIM  an  SBarnbagcn 258 

^unöcrtficbcnunbuierjiflftcr  SBricf.    .fiunidolbt  an  $>avnl)aaen 260 

lutnbcrtoi^tunbuicr^tgftcr  sörief.    C'lumtTlct  un  »liainljaacn 262 

^iinbertneuitnnbticrjioftcv  SBricf.    ^onmln'Itt  an  ißainbaflcn 263 

Jpunöcrtfunf^iflftcr  SSricf.     vnimboltt  an  syarnbagen 266 

.ÇiiinbertcinitnbfiinfîiBftcr  *-J3i-tcf.    .oumbolM  an  3}arnhai3fn 268 

§unbcrt5iDciiinbfunf5ioftcr  i>ricf,    |)uml'ül£)t  an  Sain^agen 270 

^unbertbrciiinöfunfsioftcv  äörtcf.    fimnt'olM  an  Sarnfjagcn 271 

.•fiunDcrtöicninbfunfjigftcr  SSricf.    .^umliclbt  an  i^arnhngcn 273 

.fiinibcrtfiinfunbfunfîioftcr  S3ricf.    v&umbültt  an  Sainbagcn 276 

fmiibcitfci^^iinbfunfjioftri'  *öncf.    Cnimbolbt  an  söainbagen 277 

|)unbcvtrtcficnunbfunf;ißftcr  Sörief.    9irai^o  an  ^nmbolbt 279 

$iinDrrtatl}tuubfnnf?inftcr  Öricf.    «^mnUu'I&t  an  "Bambagen 281 

^unircrtiicun«ubfunf5tgftcr  SBricf.    .'ônnibcibt  an  Söarnbagcn 282 

.$iiinbcrtfcci)5igffcr  sgricf.    i8arnbagcn  an  -Emmbrlbt 286 

jginitbcrtfinnubfc(f)5iflftcr  Sßricf.    ■5umbül^t  an  sBarnbaticn 289 

.f)Uiibcrt5U)ciuubfcf65ißftcr  Söricf.    .^umbolbt  an  SBcttino  uon  9lrnim 291 

|iunbcrtbrciunbfcrt)5ioftcr  sgricf.    ftumbcISt  an  Sßambagen 293 

^iinbcrtöicrmibfcrfjjinftcr  Söricf.    .^umboltt  an  sBambagcn 294 

.f)unbcrtfitnfunbfcrt)5iflftct  Söricf.    -SjumbPlbt  an  Söarnbagcn 295 

.C)iinbcrtfc(i)öiiitbfC(l)5ioftcr  sjjricf.    sßarnbagcn  an  CntmbdCt 296 

.fiiinbcrtficbcnmtbfcdjjioftcr  !<5ricf.    -onnibolbt  an  Sarnbagcn 297 

$unbcrtn({)tuubfcd)5t9flcr  Söricf.     fiuniboIDt  an  i^arnbagcn 299 

.öiinbcrtncuniinbfcc^ciGftcr  söricf.    -önnibPlM  an  söarnbagen 304 

.Jiunbcrtfici'jigftcr  Söricf.    Tic  (5iu-|}tn  l'ieoen  an  .ümmbclbt 307 

^■miibcrtci'-i.nibficö^igfter  Söricf.    Sßarnbagcn  an  ■ôumbolbt .S09 

.'puubcrt3U'ftnuöficb?igftcr  Söricf.    -giumbolbt  an  söarnbagen 310 

.tdtnbcrtbrciulibficbjigftcr  SJricf.    -^umbolöt  ^n  Sarnbagcn 312 

.f)unbcrtuicriiubfic65i9ftcr  Söricf.    Sambagcu  an  ^nmboIM 313 

.finnbcrtfiinfunbfifb^igftcr  Söricf.    .fumbolbt  an  sßarnbagcn 314 

§unbcrtfcrt)£!unbficb5tgftcr  söricf.    ■$uml>oIt)t  an  söarnbagen 315 

.fiunïicrtficlicnunbficbîinftcr  Söricf.    Eov  menÊifcbc   a.1itniflct<3îl.'l^^ent  mm  «*erplt 

an  Jjnml'cIM 3>6 

.ÇunbcrtnCbtnnbficbjigftcr  Söricf.    söambagen  an  ^nmbi'lM 318 

.pmibcrtncununbficbjigftcr  Söricf.    ■Jmmboict  an  SKùrnbadcn 320 

|)iuibcrtûcl)t,5igftcr  söricf.    .^^nniboIM  an  Söarnbaiicn 321 

.^iiubcrtcinunbodjtjigftcr  Söricf.     îev   ffiioébcrjog  flarl  îl(cr.l^^^■r  mm  ©acbien» 

apcimav  an  •CnimboIM 322 

.Ç>uiibcrt',U)ciunbnd)t5igffcr  söricf.    sßarnbagcn  an  -J-mmbolPt 323 

^nnbcrtbrciiinbatf)t'>igflcr  Söricf.    •önrnboirt  an  Sarnbagen 325 

.'punbcrtuicrnnbotbtjißftcr  söricf.    C">nmbi'16t  an  Söavnbagcn 327 

.f)UuScrtfiinfunbn(l)t5ißftcr  Söricf.    îiîetterni*  an  -öurnbotet 329 

$miDcrticd)^iinbn(öt5igftcr  Söricf.    •^umbolbt  an  söarnbagcn 331 

.^unbcrtficbcn.inbQdjt^iflftcr  Söricf.    •5unlbL'l^t  an  Söavnbagcn    332 

^iinbcrtoifitnnbnifttiißftcr  söricf.    .fmmbolbt  an  Söarubagcn 334 


XXIIl 

(Sett« 
^unbcrtneuniinbiiî^tjioftcr  iürief.  Äarl  JiUjanter,  ®roHl)crjO(5  ju  ®ad)feu=2ßcimar, 

an  ^iiim&olM 336 

^iinbcrtncuiijiflfter  iöricf.    SobiU't  au  ^pumboltl 338 

Jpmibci-teiiiuitöneunjiflfter   îBrief.      iBanüjagcu  ju   C''iI^e6rautlt'g    @cmäl;Ite    ter 

î^obnutij]  .öitnibLilM't^  unS  beffeii  beigefügtem  ©priid) 340 

Jpimucrtjtociuiibneunjigftcr  Bvitf.    ^umbolbt  an  aSavnbagen 341 

^itnbcrtbrciuitöncuu^igftcr  ?öiicf.     fntmbolbt  au  Siarntjagen 344 

^unbcrlüicrunbitcuuiiflftcr    sbticf.      Äarl    Vlleyanbcr,    ©roBbcvjog    ju    ®aci)fen» 

SBcimar,  an  J^umboltt 345 

$utibcittiiiifuntiuciiu5inftcr  Sricf,    •öurnbolbt  nu  Siatn^agcu 347 

|»iiiibctti"c(l)§unbiicun^ioftcr  Sricf.    Sarntjagcn  an  .^uinbolbt 349 

ijuiibfrtjtcdciiunbncmijigftcr  Sricf.  aJanibagen  an  -^umbolbt 351 

$iinbcrto(l)rttnbneun5igftcr  söricf.    ajambageu  au  ■èumbolbf 354 

^uiibcrtncuiiunbneunjigftcr  iöricf.    •eumbolbt  an  'IJarnbagen 355 

3tt>cil)«nbcrtftcr  Sßrief.    .oumbolbt  an  '-öarnbagcn 357 

.Siociftunbcrtcrfter  SBrtcf.    Äarf  ÎKejaubcr.   ©rofeberjog  oon  ®acf)fen<!ffieimar,  an 

$umbolbt  .   , 358 

i^œeitutnbcrtjtodtcr  öricf.    «arnbagen  au  -^umbclbt 359 

Suici^unbettbrittcr  Sörtef.    Saiubagcu  an  §umbolbt 361 

^StBciljunbci-tüicrtcr  SBricf.    -»ijumbclbt  an  îBarubagcu 362 

3lDcif)unbertfüuftcr  SSrtcf.    ^umbolbt  au  Sarnbagen 363 

iitoeiljunbcrtfcöjeter  SJrief.    ^umbolbt  au  ißambagcu 365 

3toctf)unbcrtfte6cntcr  Srief.     Marl  Slleyanber,   ®ro§b«réog  ju  Sad^feu^aBeimar, 

an  Jjunibolbt 366 

3U)cil)unbcrta(6tcr  Sricf.    ■öumbolbt  au  iSarubagen 367 

äuict&unbcrtncunfer  Sörief.    ^umbofbt  au  îiainbageu 369 

,8löcil)unbcrt5et)ntev  sBrief.    Äarl  SUefanbcv,  ©voebcrjog.äu  ®acf)|cu  =  3Bcnnar,  au 

•fiumbolbt 370 

ätuci^unbcrtclftcr  Brief.    îljieiâ  au  j;junibolbt 372 

,8U)eif)unbcrtjtDölfter  SBricf.    ^umbolbt  au  ÎJainîjageu    373 

i^t»ci()uubfïtbvci;cf)ntcr  Sörief.    ^umbotbt  an  äSarnbageu 375 

äujcibuuocrtüicrjcbntcr  ©rief.    ■öuinbolM  nn  iUunbagcn 378 

ätücibuHbertfunfjcontcr  SBricf.    53avnbagcu  au  ^umbolbt    380 

„8ujctbunbcrtfctf),;cbutcr  SBricf.    .ônmbutbt  an  Sarnbagcu 382 

i^Uicibuubcrtffcbjc^utcr  Söricf.    $umbo(bt  au  söavntjagen 384 

3œcil)unbcrtO(ï)t5coittcr  SBricf.    .öurnbolbt  an  iBavubagcn 386 

i^lueitjuubcrtncuujcljntcr  Söricf.    »^riuj  3îapo(ei'u,  ©obn  Csevoiucsi ,  an  ■^umbolDt  388 

StDCiOunbcrtjiBonjigftcr  SBricf.    Iiunibolbt  an  söaiiibageu 390 

3tDci()unbcrtcin«itbjtDonjioftcr  SBricf.    $unibo(bt  an  i^arubagcu 391 

3U)cii)unbertäiDeiunbjtt)0itji8ftcr  Î5ticf.    iiumbolbt  an  sßarnl;ageu 393 

âœcifjunbcrtbrciunbjffionjigftcr  SBricf.    ^umboIM  an  SBarufjageu 395 

äioeiijunbcrtüicrunbjUjanjigftcr  SBricf.    -öurnbolbt  au  Söarnbageu 397 

ätocifjunbcrtfiiufiinbjtoanäiBftcr  SBricf.    ^pumbolbt  au  öubmiUa  îlifing 400 


Berlin,  ben  25.  ©eiptemtev  1827. 

Sarf  id}  ^l)]un,  mein  ^>eret;rtefter,  ben  bz\kn  2lt»= 
hxnd  meiner  2ïbbanbhing*)  anbieten,  ber  mir  übricj  bleibt? 
Sie  legten  3t'il^'«  inerben  ©ie  nad;fid;tiger  für  bie  übrigen 
m  ad;  en. 

2)ienêtag»,  31.  t).  .Çnmbotbt. 


*)  lieber  bie  Çaupturfac^en   ber   ïeni^jeratur  »33erfcî;iebent)eit  auf 
bem  (grbför:^er. 


'il.  u.  -§iunbDtbt'ä  '-Siiefi'. 


2. 

^umöolbt  on  ^Sûrit^agen, 

S3  er  nu,  ben  1.  5«otoember  1827. 

©ie  t;aben  inir  einmal  einige  frennblid^e  SSorte  über 
meine  SSerfucf;e  gejagt,  bie  9]atnr  ïeBenbig  nnb  bo(^  toaîjr 
(b.  i.  in  bev  ftrengften  Uebereinftimmung  mit  bem  ^e? 
obad^teten)  gn  fd;ilbevn.  S)a^  biefe  äöorte  mir  angenel;me 
©inbriicfe  gelaffen,  erfennen  ©ie  an  biefem  fcf) luad^en  %uê' 
brncî  meiner  ©anfbarfeit, *)  3ci;  t;at>e  bie  ©rlänternn- 
gen  faft  aïïe  nmgeänbert,  nnb  ben  9î{)Dbifd;en  ©eniuê 
jugefetjt,  für  ben  ©d;i(ler  einige  ^^orliebe  geigte.  Mit  ber 
frennbfc^aftlic^ften  ^Dd;ad}tnng  3t;r  2t.  ^umbolbt. 

©onberbar,  ba§  mir  Äoreff  nie  geatitiüortet  auf  baê, 
luaij  mir  t)ier  für  iî)n  getîian! 


*)  STnficfjten  bev  ^atiix.    Dîeue  ^ruftage. 


3. 

^iimîjolbt  nu  a^ûriifjagen, 

SSevttn,  ben  21.  9îobentI>ev  1827. 

Sa  id;  ^Ijxe^j  îoo^ïiDoïIeuv  «nb  meiner  Dîoten,  bie 
iâ)  ftveng  befolgt,  [id;ever  aie  be^3  S'îacfjfc^reibeny  ber  ^u- 
l^öreu  bin,  fo  liberfeube  id;  ^Ijmn  ï)ter,  mein  3]ereî;rtefter, 
bie  ganje  fünfte  ©tnnbe  fammt  ber  l;entiv3cn  Siotapitula-- 
tion.  ©ie  loerben  barin  geioi^  feine  ûntipf)i(ofDpt)ifd;e 
SBenbung  finben.  9Jîad)en  @ie  jeben  beliebigen  ©ebrand) 
üon  biefen  33lättern,  nnr  feine  2lbfd;rift  gnm  S)rnde, 
nnb  fenben  ©ie  fie  mir  gütigft  bi'o  ©onnabenb  suriicf; 
baB  biefe  3îoten  nnr  für  mid;  iuaren,  ernennen  ©ie  an§ 
ber  SSerir)orrenl;eit  ber  Sîebaction,  aber  ber  äönnfd;  offen 
jn  l)anbel)i,  fe^t  mid;  über  jebe  ^eforgni^,  bie  mir  meine 
©teltcit  einflößen  lonntc,  l;inlüeg.  21.  ^nmbolbt. 

(Sie  33(ätter  foüteu  tem  ^rof.  §egel  mitgetbcilt  tnevben, 
bem  t)iuterbiad}t  iüovten  wax-,  S^nmxhoM  bätte  2ln5ügHd}!eitcn 
gegen  bie  ^btlofopliie  einfließen  (äffen.) 


4. 
§iim6oïbt  an  S5antï|agen, 

ißerltn,  ben  15.  SfprU  1828. 

2)ürfte  id;  ©ie  ^eute  âiutfdjen  2  Ul)v  V4  itnb  3  llï)r 
auf  einige  SlutjeuOïicfe  ftören,  nub  ©ie  um  einen  ïitteva= 
vi)cf;en  dlaü)  bitten?   3)îein  53ud;  foil  f)eiBen: 

,,@ntlüuif' einer  pï)l;fifd;en  ïoeltbefd^reibuutj.'' 
3d)  lüün[d;te  bie  inbiüibuelle  SSeranlaffuug  ber  ^orlefun^ 
gen  auf  beni  Sitel  anzugeben,  unb  bod;  fü(;ten  laffen, 
ha^  là)  niel^r  unb  etiuajS  anberey  gebe,  aU  bie  33orIefun= 
gen.  ,,dtaà)  (Erinnerungen  auè  2>Drïefungen  in  ben  ^al)' 
ren  1827  unb  1828,  bearbeitet  Don  all.  i}.  ^umbolbt" 
f)at  man,  tjöre  iä),  täi^erlid;  unb  prätentiiU^  gefunben. 
^à)  gebe  e§  gerne  auf;  aber  „Souvenirs  d'im  cours  de 
Physique  du  luonde''',  „Souvenirs  d'un  voyage  en 
Perse'',  fd^ieueu  7nir  unf(^äblid;.  SBie  foil  id;  hen  ^Litel 
einrid;ten.  „(Sntlinirf  einer  pl;i;f.  SB.  uon  3t.  i\  i^.  (auf 
3}eranlaffung  Don  SSortefungen  neubearbeitet'',  ober: 
„tl;eilJDeife  nad;  ^Sorlefungcn  heaxheitet/')'^  2tïïeè  baê 
fd;eint  mir  unbet)olfen.  2lbDerbia  finb  unpaffenb  für  3^itel. 
Soie  lüenn  ic^  mit  gang  tteinen  Settern  sufetjen  lie^e: 
„(^in  2^(;eit  biefer  6d;rift  ift  ber  ©egenftanb  Don  ^ox- 
lefungen  in  ben  ^^-it^'en  1827  nub  1828  geluefen."? 
Slber  baê  ift  lang,  unb  bann  baè  S^erbnm!  „Stuf  33er= 
anlaffung"  ift  DieIIcid)t  bod;  beffer.    ^d;  Dcrtraue  auf  ^i)v 


%aknt.  6{e  ttierbeu  mir  getütjä  auê  biefem  Saln;riutl)e 
ï;erau§^eïfen.  3)îit  freimt)fd;aftlid;fter  9(nI;ängU(j^!eit  '^1:)x 
gef;or[ainfter  2(.  |)umboïbt 

(Hum  erf  un  g  non  93  a  m  {}n  g  en.  3^^}  M^ft  ï)atte  jenen 
er[ten  îitet  an  ber  îafel  beê  ^^vin^en  âtuguft  getabett,  nnb 
§umbolbt  e§  bur(^  îbcut^  mtebererfal^ren.) 


5. 
§«iuî)oïbt  an  Joarnîjagcn» 


33evïin,  beii  3.  St^^vil  1829. 


cv 


3cl;  iperbe  fommeu,  ^l)ncn  perfonltd}  jubaiiîen,  mid; 
nuf  einige  Stitgenblide  3ï)rer  3fludïunft  luib  ber  fd;öncn 
©inbrüdc,  n.ield;e  ^Ijve  neue  ©ejd;äftx^tt}ätig!eit  überall 
geïa[fou,  gii  erfreuen,  nnb  in  ben  xinglüdlid;en  ^crl;ält= 
niffen  meiner  ^gamilie  bie  Sierseil;nng  ^Ijkï  geiftreid^en 
mir  eiüig  tl;euren  ©attin  gu  crbülen.  ®er  ilönig  lä^t 
[ic|  nie  (felbft  üon  ^iirft  äöittgenftein  nid)t)  ein  ^uä) 
überreid;en.  ©y  mnf3  burd;  ben  geiüüf)nlid;en  SBeg  ïom= 
men.  '^M)  i^erbe  eS  aber  2((bred;t  fel;r,  feï)r  empfcfjlen.*) 
^ü)  bin  gefodjt,  nub  reife  in  ad;t  S^agen! 

gvcitag«.  2Ï.  ^t 


*)  (Silt  Sucf;  l^cu  9îaufc. 


6. 
.^umôolbt  an  25arn^agcit, 

«err in,  ben  26.  Steril  1830. 

3c^  finbe  biefen  2ïugenï)It(ï  bon  ^otêbam  l^e{m!et;renb 
St;re  tf;euren  33riefe  iinb  ^f)r  mir  fo  angeneïjme^  ©e[eî;en!. 
S)er  ^ii^âcnborf  inirb  mid;  feï;r,  fel;r  erfreuen:'  e^  ift  eine 
tnbiüibuelle  ^ï;t;fiognDmie  trie  Saöater,  Êarbanii^.  Über 
bie  neuere  ^tetifterei  ©.  22.  bie  in  §alle  auêgubred^en 
anfing,  l;abe  id;  geläd^elt.  ^I;r  ©d;Iu9  beê  SBerîê  ift 
ooU  3Sürbe  unb  3ïnmutï).  —  ^â)  freue  mid;,  ju  ï;Dren 
ba^  <Sie  meinen  cri  de  Pétersbourg,  eine  ^arobie  öor 
bem  ^ofe  geï)aïten,  freunblid;  bef;alten  icoïïen,  —  ein 
gebrängtCiS  2Ser!  gloeier  dUà)tè,  ein  SSerfud;  gu  jd;meid;eïn 
DÏ;ne  ©rnicbrigung,  ju  fagen  luaê  fein  follte.  $Da  ©ie 
unb  St)re  geiftreid)e  grau,  meine  i)ieïiaî;rige  gütige  ^xemu 
bin,  an  aïïem  2;{;eil  nel;men,  voaè  mir  greunblid;e!â  be^ 
gegnct,  fü  melbe  id)  ^fjuen,  ba^  mid^  ber  J^i3nig  lüätjrenb 
beê  3fteid;êtag§  gum  üaifer  f^idt,  iDnt;rfd;einlid;  reife  id) 
§ugïei(^  mit  bem  Kronprinzen,  ber  bie  Katferin  jum  9lens 
begbou^^  in  gifd;6ad^  abholt.    ^l)X  31.  ^t. 

3in5enbDrfy  Briefe  an  ben  ."peitanb  inaren  ioo^l 
leferlid;er! 


7. 
^nmljolbt  an  ^aniîiûgcn. 

Berlin,  ben  9.  3uït.l830. 

9ieï)mert  ©ie  unb  S!)re  geiftretc^e  treffïid;e  ©attin,  in 
abermaligem  2Begrei[en  meinen  inärmften  S)an!  für  ^■^r 
neue^  mir  fo  angenetimes  ©efc^enf.*)  S)er  Wann,  beffen 
®igentî;umlid;feiten  ©ie  fo  [innig  enttoicïeln,  \vav  mir  :per: 
fonlid;  unbefannt;  er  gehörte  §u  hmm,  W  biird;  inbi= 
nibueUe  ^erj'önnd)Mt  I^eröortreten ,  im  Seben  niid)tiger, 
aU  burd;  i^re  @d;riften  geworben  [inb.  ^in  93uinn,  ber 
fid;  cinbilbet,  ha^  feine  Erinnerungen  bi»  in^  erfte  ^af)v 
ï;inaufftcigen  fbie  3)îarfgrafin  red;nete  anberê:  j'étais  un 
enfant  très-précoce,  à  deux  ans  je  savais  parler,  à 
trois  ans  je  marchais!),  ein  3}îann,  ber  einen  ©d^n^geift 
im  fd^iyarjen  3}îantel,  luie  ©arbanuê  'i)at,  nüchtern  alte 
^nngfern  liebt,  blofa  um  fie  gur  ^ugenb  unb  Sitteratur 
ju  belel;ren  ;  ^xn  3)îann,  bem  baS  ©c^idfal  bentfd;er 
.^rofefforen  unter  beutfc^en  "dürften  tragifd;er  aie  ba?^  ber 
©riedjen  erfd;eint,  —  l;at  meine  ganje  33e)üunberung  aie 
©eltenl^eit.  5)ie  Äird;en5eitung  linrb  i(;n  nid)t  unter  bie 
©laubigen  gä^len,   unb   bie  ©d;immelmannô    inerben   ey 


*)  SenïtDÎîrbigfetten  beö  ^i^tfo[c|){)en  unb  SïrjteS  3or;ann  iBeit* 
jamtn  ©r^arb.  §erauêgegeBen  toon  Ä.  2t.  ^arn^agen  toon  (gnfe. 
Stuttgart  unb  Tübingen,  Sotta.    1830. 


9 

3l;ncu,  mein  3]erel;rtefter,  nicï;t  S)an!  iinffen,  bajs  bie 
©cl;vift  an  bic  bäni[cr;4;oIfteinifcI;en  6aturnalien  emp[in:= 
beïnber  ^Demagogie  erinnert!  ^§>  freut  mid;  nnenblic^, 
ba^  ©ie  fid}  mit  iparben&erg  befd)äftigen  iPoUen,  eine 
fd)Unerige  aber  banfbare  Stnftjabe,  loenn  ©ie  nur  bie 
@pod;en  ^u  unterfd^eiben  ittiffen,  unb  ber  ^arteil;a§  einft 
fc^tüeigen  îoirb.  5ïud;  für  ."pegel  fd^eint  er  enblid;  ju  mei- 
ner f^^reube  in  ber  2l!abemie  gu  fd;iüeigen.  SDanfbarft  ^Ijv 
j^reitagS.  2Ï.  .^umbolbt. 


2Bir  finben  au§  jener  3eit  in  SSai-nï)agen'§  SSageblättevn  fo^ 
genbe  ©teile:  „Slteyanber  toon  ,§umbolbt  fagte  naâ)  bei*  ^f^^^i^ 
3îet>oJ[ntion  ju  ©an§,  ber  allju  ittarme  .«rjoffnungen  toon  ber 
neuen  Bîegierung  ïjegte:  «©tauben  6ie  mir,  lieber  'g-reunb, 
meine  Sßünfcbe  ftimmen  mit  ben  '^bun  überein,  aber  meine 
^Öffnungen  finb  fd)lt>ad}.  ©eit  toierjig  ^d^^'^"  W  i^  i»  ^^a= 
riâ  bie  ©ettoattl)aber  itoed}fetn,  immer  fallen  fie  burd)  eigne  Un: 
tücbtigfeit,  immer  treten  neue  3}crfpred)ungen  an  bie  Stelle,  aber 
fie  erfüllen  ficb  nid)t,  unb  berfclbe  @ang  be§  35erberben§  beginnt 
au\'é  neue,  ^â)  Ijahe  bie  meiften  ber  3Jlänner  beS  Zao,eè  gefannt, 
jum  2;i}eU  toertraut,  e§  iüaren  auâgcjeidjnete,  roofjlmeinenbe 
barunter,  aber  fie  bielte"  i^id}t  au§,  balb  fôaren  fie  nid}t  befjer 
aie  ii)xe  23orgänger,  oft  lüurben  fie  nod)  gröfsere  ©d)ufte.  ^eine 
Sîegierung  l}at  bi§  jel^t  bem  3]olfe  SBort  gelialten,  leine  ihre 
©elbftfuc^t  bem  ©emeinltooljl  untergeorbnet.  60  lange  ba§  nicbt 
gefd}iebt,  lüirb  ïeine  dJta&jt  in  'Jranïreicb  bauernb  beftelnm.  Sic 
Station  ift  nod)  immer  betrogen  morben,  unb  fie  mirb  inteber 
betrogen.  Sann  lüirb  fie  and)  mieber  ben  Sag  unb  îrug  ftrafen, 
benn  baju  ift  fie  reif  unb  ftarf  genug.»" 


10 


^arnîjagcn  on  gumîioïbt 

53 er ï in,  ben  23.  Samiar  1833. 

freilief;  Unu-  id;  e«,  ber  Glu.  ©ycetteng  neulid;  im 
<2cunenfcf;ciue  ber  2)îtttagC^ftunbe  begegnete,  unb  ©ie  gu 
fpät  er!annte,  icie  Don  S^nen  gu  fpät  erfannt  ipiirbe. 
©ern  ioäre  irf;  ^îjmn  na($geeilt,  aber  fo  rafd;e,  311m  (Sin- 
ï;olen  nöt^ige  ©d;ritte  iroïïten  mir  nod;  nid;t  geziemen! 
3d;  I;ätte  ©lo.  ©yceUenj  ein  SBort,  ^rn.  üon  SSiilotü  in 
Sonbon  betreff enb,  mitgntï^eilen  gelüünfdjt,  haè  bamalê 
nod;  gan§  frifd;,  auê  fic^erfter  Oneïïe,  nnb  lDa^rf!^einïi(| 
aud;  ^l)nm  nod;  neu  ir>ar,  eine  Sinterung  beio  iîonigê 
nämticE),  lüonad;  bie  ©efaî)r,  in  meïc^er  jener  üeriüegene 
©efanbtc  fctjluebte,  aie  vorübergegangen  an5nfeï;en  ift. 
©eitbem  îiaben  Sir».  Gyceïïenj  "oon  aikn  Orten  ï)er  bie 
£unbe  längft  öernommen,  nnb  meine  2}iittf)ei(nng  ift  t)er= 
altet.  — 

9lun  r;aben  iinr  ^reu^en  ja  enbïicî^  and;  eine  aïïge= 
meine  ^olf^öertretung  empfangen,  ober  i'»ielmeï)r,  n)ir  !^at= 
ten  fie  lange,  nnb  tüu^ten^  nnr  nid;t.  ^r.  ^ifd;of  @i;lert 
[;at  nnê  bie  Singen  geöffnet,  er  ï;at  gnerft  'i)aê  gro^e  SSort 
ausgefprod;en,  ein  glüeiter  ?3îirabean  an  Sid;t  ber  ©eban^ 
fcn  unb  Äüf;n^eit  be:o  3(u!C->brudy ;  id;  ben!e  mir,  nid)t  nnr 
ber  9litterfaal,  fonbern  "oae  gange  ©d^lo^  ergitterte,  aïë 
er  ben  geioaltigen  ©prud^  in  bie  S^erfammlung  bonnerte, 
bie  33ertretung  beê  gangen  SSoïfê,  atter  ©tänbe  unb  ^n- 


11 

tereffen  fei  —  baê  Drbenêfeft!  ^cï;  beuge  tnid^  in  @!^r= 
furd^t  unb  S3eiüunbenmg  biefer  !oto[faïen  5îur;nî;eit,  biefer 
neuen  nnerîjorten  itombination,  loobnrd;  bie  elenben  3«- 
ftitutiouen,  bie  biêî;er  für  S^olfyfertretuncj  in  ©uropa  gel; 
ten  bniften,  ^Parlamente,  Kammern,  ©tänbe,  ©orteê  nnb 
bergleid;en  md)X,  in  if)r  nid;tê  gefi^lenbert  iucrben.  Sei; 
l)ah^  ben  Sfîebner  nur  burcf;  ben  lantlofen  a)hinb  ber 
©taati^aeitung  üernontnten,  aber  @lü.  ©ycettenj  nuiren  ol^ne 
3lüeifel  gegenwärtig,  unb  geioi^  bebauern  @ie  mid;,  unb 
rufen  uiir  gu,  Waè  in  alter  3^^t^c)^  S)emoftl;enev  l-^orge^ 
lefener  9tebe  gefagt  tourbe:  '^a,  toenn  3l;r  erft  i[;n  felbft 
getjört  l)cittct!  Hub  ba§  beifällige  £äd;eln,  bie  gnäbige 
3ufriebenl)eit  ber  ^örer,  bie  frol)en  ^lide  ber  @tannen= 
ben  mit  anjufe^en,  uuijj  ben  ©inbrud  nod;  mel)r  erl;öl;t 
l^aben!  — 

D  unfre  efaiigelifc^en  Pfaffen  finb  auf  gutem  äöege, 
fie  üerfprec^en  ben  tatl;olif($en,  mie  fie  in  i^rer  l)Dd;ften 
^faffenblütl)e  toareii,  nid^t-o  nad;§ugeben!  ©old;  gleif3= 
nevi]d;er  ©d^lnarâvod  mad;t  uuy  gum  ©efpött  non  gauj 
©uropa.  33olt'!oöertretnng  ^in,  SSolfsöertrettmg  l)er,  mag 
fie  gegeben  Werben,  ober  öerfagt  bleiben,  ha§>  ütmmert 
mid;  in  biefem  lugenblide  nid;t,  aber  ba^  ber  Jïerl  haè 
Drben-cfeft  bafür  einfd;ieben  ioitt,  ba;?  ift  ein  Untere 
ftel;en,  Worauf  baS  Soll^auê  ober  haè  Qnàjïijanè  ftel;en 
foUte.  —  3lber  nid;t  einmal  ein  Sieb,  ein  ©affenl;auer, 
ein  @d;erâbilb  beftraft  fold;e  llngebül;r,  c§>  ift  aïïc'?  ftiïï!  — 

Hub  ba  e»  benu  ©d;lafen^?5eit  ift,  fo  Witt  id)  mid; 
and;  nieberlegen,  unb  ^l)Mn  unb  mir  augenel;me  träume 
Wünfd;en.    3i)lit  tieffter  ."Qod;a(^itung  2c.  2c.  2c.  SS. 

(3Sergl.  21.  ü.  §uinbütbt§  mict  an  yialjd  mn  1.  gebr.  1833.) 


12 

9. 
^itmbolbt  an  9îûÏjcL 

Berlin,  ben  1.  Çetruar  1833. 

9Jlein  frül;e^  SïntJuorten  tft  fein  gute«  3^i<^6it/  îneitte 
üeret)rte  j^reunbin!  SBenn  in  biefem  Sanbe  etiua;?  gu  ©tanbe 
fominen  foil,  fo  mu§  ec  14  9}ÎDuate  baueru,  bann  ift 
."poffnnng.  S)er  S5rief,  ben  ic^  ©ie  ja  bitte,  nid}t  in  ber 
Apanb  ^f)rer  grennbin  ^n  laffen,  fagt  alle^.  Ttan  î)at 
mid)  münblid^  nnb  fd;riftlid;  erft  frennblid}ft  nnb  finnig 
angebört,  aber  ï;ente  früf;  famen  bie  fc^önen,  fef)r  fc^önen 
3eid)nnngen  guriid!  2)aê  nnterftrid^ene  Söort  !önnte  mir 
no(^  einige  ^offnnng  geben,  aber  ià)  täufd^e  mid;  lieber 
felbft,  atê  2lnbere,  nnb  bie  ^eftitnmtljeit  bejo  S^arafter;! 
öon  53entï),  ber  ï)ier  allein  entfd;eibet,  öerfperrt  bie  Sine- 
fid/t.  ©a^  id;  hzn  tl;ätigften  Söillen  gezeigt,  Jt)ie  ©ie  eê 
löollten,  bebarf  leiner  ©rllärnng.  ©a»  follte  bei  ^i)nèn 
ein  l^iftorifc^er  ©lanbe  fein.  3}ÎDd;ten  ©ie  mir  bod;  ein 
iröftenbe^o  2Bort  über  ben  tl)enren  S^arnbagen  fagen,  bie 
einzige  glänjenbe  ©tfi^e  nnferer  Sitteratur  (im  ebleren 
©inne  be§  2öort>o)  nnferer  SSaterlanbev,  „in  bem,  fagt 
ber  ^ifd^of  mit  bem  gegndten  ©d;lüerte,  and;  bie 
auêge5eid;netften  S^alente,  aU  fDld;e,  leine  %n^eià)- 
nnng  berbienen.  ©^  ift  lein  SBnnber,  ba^  fo  ehvaê  auë= 
gefagt  tuirb,  aber  \Da§>  nieberfc^lagenber  ift,  fd)eint  mir 
bie  ©d;lec^tigleit  ber  ©efellfd;aft,  in  ber  man  l;ier  lebt, 
nnb  bie  üon  fDld;en  nnipürbigen  Slenfsernngen  anc^  nic^t 
einmal  anfgeregt  tinrb.  'Bd)omn  'Bie  ^eibe  3l)i^  &effere§ 
©ein.  21.  ^t. 


13 


10. 
^uinîjolbt  an  S?arnl)ûgcn. 

S3  e  run,  ben  3.  Çebntar  1833. 

^d;  bin  iineublirf;  banfbar  unb  gerü[;rt  bnrcï)  ^^xm 
fd;önen  Srief.  2lnmut^  imb  3BoI;lf(ang  ber  ©prac^e  folï^ 
ten  fo  immer  bie  Sïnmntl;  ber  ©itten  begleiten.  9Jtein 
S3ruber,  ber  giuei  Xaa,e  î)ier  wax,  aber  meift  unter  bem 
3ÖeUenfd;lage  ber  ^ringen,  hk  unt»erbittlid;  gn  bitten  ha^i 
Sîec^t  î)aben,  trägt  mir  auf,  ^i)mn,  üerel^rter  ?$reunb,  gn 
fagen,  lx)ie  fel;r  er  füt)Ie,  loaè  @d;mei^elf)afteê  in  bem 
Slnerbieten  liege,  aber  er  ift  fo  fet;r  mit  bem  ^rud  feine» 
Cluartbanbe»  über  bie  mit  bem  ©aui^frit  üerlnanbteu  aiia- 
tif d;en  ©prac^en  befd;äftigt,  ba§  er  nid;t  annel;men  fana, 
lDa§  er  für  ettnaê  fel)r  2Bi(^tige)§  ^ält.  @r  luünfcbt  für 
ben  9iut)m  be»  großen  Stbgefd;iebenen,  ha^  8ie  bie  âtrbcit 
übernebmen  modalen,  ^ä)  l;öre  mit  ©c^mer^,  ba^  ©ie 
unb  ibre  geiftreid^e  greunbin  nur  ©in  fleine»  <Btndd)èn 
@eiunbf)eit  t)ahen,  ta§>  ©ie  fid;  l;öf(ic^ft  gegenfeitig  ah-- 
leil;en  —  tim  2lrt  beê  2Bed)fel- Unterrichte  ober  'ä^ai^'- 
fc^er  i^ompenfation,  über  lr»eld;e  id)  tief  traure.  ^à)  )^ahè 
einen  lang,en  ^rief  von  grau  üon  ßotta.  @»  fd;eint,  aie 
iuerbe  fie  felbft  bie  3lllgemeine  S^itnug  für  fid^  übernebiuen, 
lüieber  eine  anti^fatifd'e  :!iiebeu!§regung.  äöie  bod;  ju  ge; 
lüiffen  Reiten  ein  ^rin^ip  immer  bie  ganje  SBelt  burc^:= 
bringt:  ©riuad^en  be§  2(elter^©eglaubten,  untteilüüftlid;e 
griebenèluft,  9JtiJ3trauen  in  jebe  53cfferung,  2^alent=2Öaffer= 


14 

fd;eu,   ïîrc^ïic^er  Unität^sföang,    bi:pÏDmatifcf;e   ^rotofoU; 
flicf;t  .  .  .  cardines  rerum.  2Ï.  §t. 

(Stnmerfung  t)oti  S^arnbagen.  ^c^  tiatte  im  9uimeu  won 
3fîa^el,  bie  iregen  ^ranfl}eit  nidit  ïonnte,  ba§  an  fie  geri(^tete 
Siüet  toom  1.  beantmovtet,  unb  tiad}f(^riftn(^  ben  ïBunfd)  an§: 
gebriicft,  bev  9}tinifter  t)on  ^^umbolbt  mßd}te  für  bie  ^al}rbüd}ev 
bet  ^ritiî  ben  eben  ju  eriüavtenben  tooUenbeten  j^auft  recenfiren.) 


15 


11. 

SBevrin,  beit  9.  gebvitar  1833. 

3d;  bin  nocî;  einmal  bei  S3exit^  geit>efen,  um  i^m  feine 
alte  ^reunbfd)aft  mit  S.  inâ  ©ebäi^tni^  gu  rufen.  @r 
meinte:  e^-S  iuürbe  für  bie  gamilie  nnliUd;  fein,  ba^o  rein 
3lrc^iteftonifd;e  non  bem  blo^  \ianbfd;aftlic^en  unb  ben 
Äupferftic^en  ju  trennen.  9hir  ba§  2trd;iteïtonifc^e  fonne 
feinem  ^nftttiilß  nu^en,  unb  n^enn  ber  gamilie  baran 
läge,  fo  iüurbe  er  für  einige  î)nnbert  Xijakx  (4 — 500  9îtl.?) 
anlaufen  lönnen.  ©o  luenig  einlabenb  and;  biefev  SiDr= 
fc'^lag  tft,  glatibte  ic^  boc^,  V)erel;rtefte  ^^rau,  3l)uen  ben^ 
felben  mittl;eilen  gu  bürfen.  ^entt)  n)nnfd;t  bann  umnitteU 
bar  mit  jemanb  §u  imterl;anbeln,  ber  it)n  in  feinem  .^anfe 
be^ol)alb  befud;en  mollte.  DJtöge  bie  ^^^riiljlingefonne  ^1;)mn 
33eiben  SBärme,  .^eiterleit  unb  Gräfte  gen)äl;ren.  S)ai3 
bt)âantinifd;e  9îei(^  (allbier)  ift  fel;r  ernfttiaft  in  âloei  ^ar= 
tt)eien  be§  ^i^nnfen'fd^en  ©cfangbud;^3  unb  beê  @l^ner'fd)en 
Sieberfd}a|eê  getl;eilt.  5Die  Kriege  =  unb  Slbiutanten- 
3)îad)t  ift  für  ben  Sieberfd;atj.  3*^  bin  noc^  unentf($ieben. 

ât.  |>t. 

Sonnabenb. 


1.6 


12. 
$umï)oIbt  on  S5ûrn^a0eiu 

©onnaBenb ,  ben  9.  Mrj  1833. 

(Sinem  ©eifte  iüie  bem  ^^rigen,  mein  ebïer  g^reunb, 
ift  ©infaïufeit  xmb  9îiil^e  nött)tg,  ©te  fd)öpfen  nur  auè  \iâ) 
felbft.  S)en!en  ©ie,  bajs  ià)  bie  ©c(;recîe'ju^nad;rid;t*)  erft 
geftern  9îad;t  biird;  '^üx\t  Êarolatï)  erl)telt.  ©ie  iinffen, 
tueld;e  iuarme,  langgeprüfte,  nad;fid;têootte  greunbin  i^  an 
^i)V,  ber  3ierbe  ü;re.^3  @efd;Ied;^3,  verliere;  tnie  lieben?; 
îi^iirbig  fie  noc^  für  niid;  iuar  bei  bein  fteinen  îiiir  anüer; 
tränten  ©efd)äf te  bei^eutï;!  ©o  tief  mit  allem  ^infaïïigen 
unb  Grüben  beè  SebeniS  t»ertrant,  unb  bod;  fo  ï;eiter  nnb 
fo  miïbc!  Sei  fo  öiel  ©eift,  fo  gemutï/lid;  nnb  fo  I^erjlidj! 
Sange  mirb  '^l)mn  bie  äödt  iJbe  erfd;einen,  aber  bai^  Se^ 
ïun^tfein,  bi§  §um  letzten  ^and;,  einer  fo  fd^onen  ©eele 
gegeben  §n  l;aben,  toaë  ©eift  nnb  iperg  unb  Sïnmutl;  ber 
©itten,  tüie  bie  3l;rige,  t^eurer  SSarn^ageu,  getuatjren 
tonnen,  ift  bod;  ein  Salfam  für  bie  2Bunbe.  ©c^onen  ©ie, 
\â)  befc^lPöre  ©ie,  ^l^re  ©efunbl^ett. 
31.  lynmborbt. 


17 


13. 
^umBoïbt  an  2?arii^ogen, 

iBcrIin,  ben  3.  Secemfcer  1833. 

3?erjeibung,  taufenbrnal  SSer§eit;itng ,  ba^  iâ)  S'^nen  fo 
fpat  erft  bie  îlaffifc^en  ©tubien  t»on  g^riebric^  6(ï;Iegel  ^u- 
rü(J[enbe.  ^<^  ^abe  fie  fteijgig  fütbirt,  utib  mid;  überzeugt, 
ha^  öiele  2lnfi<^ten  be»  f)ellenifc^eu  2lltertï;uni§,  bie  bie 
Steueren  fi(^  jiifc^reiben,  in  Stxiffä^en  toon  1795  (eine  SDen^ 
ïalionild^e  S^orgeit)  begraben  liegen.  Sïud^  ber  2ïngeïu» 
©ilefinê,  ben  ic^  nun  erft  l;abe  fd;ät^en  gelernt,  ï)at  beibeu 
S3rübern  gro^e  greube  gemadjt.  ©»  ift  eine  f^römmig!eit, 
bie  einen  tuie  eine  mitbe  '^rü^^ti^g'^luft  aniret;t,  nnb  ber 
SSereiüigten  mi;fteriöfe  ï;ierogli;pï;ifd;e  3}îer!§eic^en  machen 
mir  3l;r  ©efc^enf  boppelt  tbeuer. 

©pifer  t)at  auf  eine  munberbare  äöeife  einen  ©enitiü 
„aftronomifc^e  ^Beobadjtungen  SÏIeyanberê  üon  .^umbolbf' 
für  eine  Unterfd;rift  bei  ber  ^Injeige  üon  DItmannê  3:;ob 
gel^alten!  Sd;  ioerbe  e»  of;ne  ^eri(^tignng  fielen  laffen. 
SJiit  alter  2lnl)änglid^!eit  3^t 

21.  ^umbolbt. 


31.  ».  ^umbotbt'g  ^Briefe. 


18 


14. 
§nmooïbt  Ott  S^ûrn^agen* 

33  er  Un,  ben  9.  3)eceinter  1833. 

3<^  tl^etle  Sïinen,  l}od)üere^rter  greunb,  einige  2ßorte 
ber  liebenêtDUrbigen  .^ergogin  öon  S)effau  mit.  2tlïeê  toaê 
bie  Xlnfrige  angeiiet)m  berü{)rt,  tnu^  ^£)rem  .^erjen  tîjeuer 
fein. 

©onntag.  2t.  i).  ^umbolbt. 

,,®efjau,  ben  1.  December  1833. 

—  Empfangen  «Sie  and)  meinen  beften  ©an!  für  bie 
mitgett)eilten  93üd;er,  bie  mid)  jebeê  in  feiner  3(rt  fe^r  in= 
tereffirten.  Sie  «Otal^el»  nidjt  perfönlid;  gekannt  §u  Ija^ 
ben,  bebaure  ic^,  gnmal  nad^bem  mir  i[;r  ^nnere^o  fo  !Iar 
gemorben,  id;  l;ätte  gerne  bie  äußere  ®rfd;einnng,  nnb  toie 
fid^  in  bief  er  ber  iîern  er!ennen  Iie§,  beobachtet.  — 

grieberife  .^ergcgin  gu  Sln^alf 

9îod;  üoU  ^etüunbernng  über  3^.  „baê  ^uà)  aller 
58ü(^er!''  ®arf  iâ)  6ie,  uereïirter  greunb,  nm  ^riebrid^ 
©c^legel'ê  fammtïid^e  2öerfe  etii^a  ben  britten  Jï^eil  bitten? 


19 


15. 
gumooïbt  an  SJarnIagcn, 

^58  er  Un,  ben  19.  Secem^er  1833. 

î)urc^  ha§  langweilige  imb  lebenbige  ^ofleèen  a£)ge= 
{)alten  mid;  nad)  ber  tî)euren  ©efunbl^eit  meineê  greunbeê 
perföulid^  âu  erfunbigen,  mu^  id;  leiber!  fd^riftlid^  bitten, 
mir  gütigft  ben33rief  ber^ergogin  öonS)effau,  ber  freimb= 
lid;e  SBorte  für  bie  SSerf tarte  entl;ielt,  gnriidjufenben. 

S)onnerêtag§.  %.  t).  .^umbolbt. 


2* 


20 


16. 
^umbotbt  on  S^crn^agcit, 

«Serïin,  ben  24.  Oftokr  1834. 

^â)  fange  ben  ©rucf  meinet  SBerïê  (beê  9BerB  meinet 
Sebenê)  an.  ^d;  ^abe  ben  tollen  Einfall,  bie  ganse  nta= 
terielle  2ßelt,  alleè  toaê  mir  l^ente  toon  ben  (grfd;einnngen 
ber  ^immelêranme  nnb  beê  ©rbenïebeni,  Don  ben  Sfîebeï- 
fternen  Uê  §nr  @eograpî;ie  ber  SJÎoofe  anf  ben  @ranit= 
felfen,  toiffen,  allée  in  ©inem  Söerfe  bargnftelïen,  nnb  in 
einem  2Ber!e,  ha§>  gugleid^  in  lebenbiger  ©prad;e  anregt 
nnb  ba-o  ©emntt;  ergoßt.  3ebe  grojse  nnb  n»id;tige  ^hee, 
bie  irgenbiüD  anfgeglinnnt,  mn§  neben  ben  Sl;atfac^en  l^ier 
t)er5eid;net  fein.  @ê  mn^  eine  ß:pod;e  ber  geiftigen  ©nt= 
ioidelung  ber  3)îenf(^f)eit  (in  itèrent  2Biffen  »on  ber  ?îatnr) 
barftelïen.  S)ie  prolegomena  finb  meift  fertig,  ber  gan§ 
neu  umgearbeitete,  t»Dn  mir  frei  gel)altene,  aber  an  bem^ 
felben  Silage  biftirte  Discours  d'ouverture,  ba§  -j^atnr; 
gemäl;lbe,  bie  Slnregitngsomittel  gum  9îaturftubium  im  ©elfte 
nnferer  3eit  (breierlei:  1)  Poésie  descriptive  nnb  leben- 
bige  ©d;ilberung  ber  9iaturfcenen  in  mobernen  9teifeberic^= 
ten,  2)  ßanbfd;aft!oma!^terei,  ©arftellung,  finnlid;e,  einer 
eyotifd;en  D^latur,  wann  fie  entftanbcn,  mann  fie  Sebürfni§ 
nnb  l;Dl;e  greube  gemorben,  marum  hav  leibenfd;aftlid;e 
Slttertbum  fie  nid;t  ^abcn  fonnte,  3)  ^ftanjungen,  ©rup; 
pirung  nad^  ^flanjenpljcfiognomü,  (nic^t  botanifd^e  ©arten)  ; 
©efdjidjte  ber  p^t)fifd^en  SBeltbefd^reibung,  tüte  bie  Si'ee  ber 


21 

2öelt,  beê  ^ufantmen^angê  otter  ©rfd^einungen,  ben  ^öl* 
!ern  burd^  ben  £anf  ber  3<i^r{;nnberte  !lar  geiDorben  ift. 
£)tefe  prolegomena  finb  bte  ^auptfad^e,  unb  enti^alten  ben 
generellen  Zt)eïi,  i^nx  folgt  ber  fpegielle,  -  bie  @injeln= 
Reiten,  georbnet,  (iâ)  lege  ^l^nen  einen  S^^eil  eine§  tabel= 
larifc^en  9ïegifterê  bei).  Söeltranm  —  bie  ganje  p^^fifd;e 
Slftronomie  —  IXnfer  fefte  ©rbförper,  ^itn^resc,  Slenfeereê, 
@le!tro  =  3)îagnetièmnê  beê  inneren,  ^nlfaniêmnê,  b.  ^. 
9leaftion  be§  Stireren  eineê  Planeten  auf  feine  Dberf(äd;e. 
©lieberung  ber  Slîaffen.  ©ine  ïleine  ©eognofie  —  3Weer 
—  Suftfreiê  —  Climate  —  Drganifd^eê  —  ©eograpî;ie 
ber  ^flanjen.  ©eograpï)ie  ber  2;ï;iere  —  3}îenfc^en=9lacen 
unb  Sprache  —  bereu  bann  pî;t;ftf($e  Organifation  (2lrti= 
Mation  ber  S^one)  üon  ber  S^teUigens  (bereu  ^robuft, 
3Rauifeftation  bie  Sprache  ift)  bet;errfd)t  loirb.  3«  beut 
fpegieHen  S^l^etle  aile  uumerifd;en  9îefultate,  bie  genauefteu 
tüie  in  Laplace  exposition  du  système  du  Monde.  3)a 
biefe  @iu3eïnî;eiten  nid;t  berfelben  ïitterarifd^eu  S)arfteïïung 
fä^ig  finb,  aïâ  bie  allgemeiuen Kombinationen  beê  $Ratur:= 
loiffenê,  fo  tnirb  baê  nur  ^^aftifc^e  nur  in  furjen  ©äljen 
faft  tabellarifd^  georbuet,  fo  ba^  §.  ^.  über  Mimate,  liber 
©rbmagnetiêmuê  ber  ftei^ige  £efer  in  iüenigen  S3tättern 
aïïe  3tefultate  gufammengebrängt  finben  mu^,  bie  ein 
©tubium  üieler  2aî)XQ  nur  liefern  irürbe.  S)ie  ^ormäl)m 
lid)ïeit  (litterarifd;e  Uebereiuftimmuug)  mit  bem  aEgemeineu 
^ï)eile  ioirb  vermittelt  burd;  ïleine  ©inleituugen  ^u  jebem 
fpeâieïïen  Kapitel.  Dtfrieb  3}îuller  l;at  in  feiner  oortrefflid^ 
gefd^rieï)enen  2(rc^äologie  biefelbe  3)letï)obe  fel)r  gliidlid^ 
befolgt. 

^â)  Ijabe  getr)ünfd;t,  ba^  @ie,  l^oc^toere^rter  ^reuub, 
einen  beutlid^en  begriff  tion  meinem  Uuteruel^meu  burd^ 
mid^  felbft  erhalten  möchten,   de  ift  mir  nid^t  gegllidt,  baê 


22 

©anje  in  ©inen  ^anb  jufammen^nbrangen,  iinb  bod^  iuürbe 
e§  in  bief  er  J^ürge  ben  '  gro^artigften  ©inbrucï  l^interlaffen 
l^aben.  3^  l^offe,  ba^  jiuei  ^änbe  baê  ©an^e  faff  en. 
Äeine  ^lok  unter  bem  S^eyte,  aber  hinter  ben  Kapiteln 
9floten,  lüeld^e  ganj  nngelefen  bleiben  !önnen,  bie  aber  foïibe 
ambition  unb  mel^r  ßinjelnt^eiten  entl^alten.  S)aê  ©an§e 
ift  nid^t  tüaS  man  gemeinl)in  :pï)i;fi!aUf(^e  ©rbbefd^rei^ 
bung  nennt,  e§  begreift  §iinmel  unb  ©rbe,  aïïeê  @e= 
fd^affene.  2^  l;atte  \)or  15  3«î)ren  angefangen,  e§>  fran= 
göfifd^  5U  fd^reiben,  unb  nannte  eê  Essai  sur  la  Physique 
du  Monde,  ^n  Seutfd^Ianb  iuoKte  id;  eê  anfange  baê 
^ud;  toon  ber  S^îatur  nennen,  ir»ie  man  bergleid^en  im 
3JiitteIaIter  bon  2llbertu^^  3Jtagnu0  l;at.  ^aê  ift  atteê  aber 
unbeftimmt.  ^e^t  ift  mein  S^itel:  Aoêmoê.  ©ntlüurf 
einer  p!^t;fifc^en  3öeUbefd;reibung  öon  21.  ö.  ^, 
^aà)  erweiterten  Umriffen  feiner  Sßorlefungen  in 
hen  Sal;ren  1827  unb  1828.  ^ei  6otta.  ^d^ 
n)ünfd;tc  baê  äöort  ^oêmo§  Ijingujufugen,  ja  bie  3}îenfc^en 
§u  §tDingen  baso  '^n^  fo  §u  nennen,  um  §u  öermeiben,  ba^ 
man  md;t  §.'i3  :p^^fifd;e  ©rbbefd^reibung  fage,  n)aê  benn 
baê  S)ing  in  bie  Jîlaffe  ber  ÏRitterfad^er'f(^en  ©d^riften 
lüerfen  iuürbe.  2öeltbefd;reibung  (na^  Söettgefd^id^te  ge^: 
formt)  tüürbe  man  aU  ungebräud;Iid;ee  2Bort  immer  mit 
6rbbefd;reibung  üertoed^feln.  3d^  toeife,  ba^  Jîoêmoê  fe|)r 
t)ornel;m  ift  unb  nid^t  obne  eine  geipiffe  Afféterie,  aber 
ber  Xitd  fagt  mit  einem  ©d^Iagioorte  Rimmel  unb  (Srbe, 
unb  fte^t  ber  ©äa  (bem  etiüae  fd^Ied^ten  ©rbbud^e  öon 
^rof.  3eune,  einer  ioal^ren  ©rbbefd;reibung)  entgegen.  3)îein 
58ruber  ift  and;  für  ben  ^itel  Jîoêmoê,  ic^  \)aU  lange 
gefd^loan^t. 

9Zun  meine  ^itte,  t^eurer  ?^reunb!   3d^  ïann  eê  nid^t 
über  mid^  gewinnen,  ben  Stnfang  meineê  Wanu\hipt§  tDeg= 


23 

gufenben,  oî;ne  ©ie  an§ufleï;en,  einen  fritifd;ett  ^lid  barauf 
3U  it»erfen.  ©ie  I;aben  ein  fo  gro§eê  fiaient  ber  anmutï;; 
reid^ften  @d;rei£iart,  ®ie  [inb  auâ)  fo  geiftreid^  nnb  nnab- 
I;ängig,  t)a'^  ©ie  ^^orinen  be!3  ©d;reibeny  nid^t  grabel^in 
gurüdfto^en,  bie  inbiüibuett  [inb,  nnb  toon  ben  3ï?ngen 
abiDeid;en.  ßefen  ®ie  geiDogenttid)ft  bie  9îebe,  nnb  legen 
©ie  ein  ^Iättd;en  an,  onf  lueldjeS  6ie  fd^reiben,  ganj 
ol^ne  ©riinbe  an^ngeben:  f  o  . . .  pttc  id)  lieber  ftatt  fo  . .  . 
biefe§.  S^abeln  ©ie  aber  nid^t,  oî)ne  mir  jn  ï;elfen.  2ïnd; 
beruhigen  ©ie  mid;  über  ben  S^itel  3)îit  innigftem  ^er; 
trauen  ^l)x 

montaiß.  2Ï.  ö.  ^nmbolbt. 

S)ie  ^an)3tgebred;en  meines  ©tit§  [inb  eine  nnglüdlid^e 
9îeignng  §u  attju  bid;terifd^en  g^ormen,  eine  lange  ^arti= 
gipialï^onftrnftion  nnb  ein  gn  grojseê  Äongentriren  i)iel= 
fad^er  3lnfid)ten,  ©efül;le  in  ßinen  ^eriobenban.  3d^ 
glanbe,  ita^  biefe  nteiner  ^nbiinbnalität  anl;angenben  9îa; 
bilaUÜbel  bnrd;  eine  baneben  beftel^enbe  ernfte  ©infad^^eit 
nnb  ^erallgemeinernng  (ein  ©d^ipeben  über  ber  ^eobai^- 
tnng,  ir»enn  ic^  eitel  fo  fagen  bürfte)  geminbert  loerben. 
©in  ^nd;  t»on  ber  9îatnr  mn^  ben  ©inbrnd  loie  bie  9Za= 
tur  felbft  l;eroorbringen.  SBoranf  id;  aber  befonberê  inie 
in  meinen  2lnfid;ten  ber  Dîatnr  gead;tet,  nnb  iüorin 
meine  3Jianier  öon  ^orfter  nnb  ßl;ateanbrianb  gan§  üer; 
fd;ieben  ift,  id;  l;abe  gefnd;t,  immer  mal^r  befd^reibenb, 
begeid^nenb,  felbft  fcientififc^  \vai)v  jn  fein,  ol;ne  in  bie 
bürre  9tegion  beê  äöiffenS  jn  gelangen. 


24 


17. 
§umïiolbt  un  ^arn^agcm 

.«evïin,  fcen  28.  OftoBer  1834. 

@ie  ^abm  mic^  aufgerid^tet  unb  erfreut  burc^  ^l^ren 
liebeneiüürbigen  S3rief  unb  ^i)xe  nocj^  liebenétuiirbigere 
Sorgfalt,  ©te  finb  ganj  in  ben  ©eift  meineê  S3eftrebenè 
eingebnmgen,  mir  l;at  bie  Sleu^erung  meine»  liebenben 
SSertrûuenê  (eine  3)îanifeftation  ber  äßürbignng  ^^reê  fd;ö= 
nen  Talente  in  ber  ^unibolbtifd^en  ^amitié)  ©ie  ^u  nad;= 
fidjtig  nnb  ïoÊenb  gemad^t.  Sï;re  33emerfxingen  fiàben 
einen  ©rab  ber  geint)eit,  beS  ©efi^mad^o  nnb  be»  ©d;arf= 
finnê,  ber  mir  baë  33erbeffern  pm  angeneî;mften  ©efc^äft 
gema($t.  ^c^  ijahe  aïïe»,  faft  alle»  benn^t,  über  ^Vzo/ 
einiger  ©igenfinn  bleibt  bem  erften  Sîebaftenr  immer,  ^à) 
bitte  taufenbmal  um  ^^erjeii^ung,  ba^  id;  Ql^nen  Blätter 
gefanbt,  in  benen  id;  (gegen  baê  ©nbe  ber  S^tebe)  baê  9ïeu= 
Slngeflebte  nic^t  burd;gefeï;en.  ©inige  ^t;rafen  maren  ganj 
embrouiïlirt.  ©ie  erlauben  mir,  baB  i^  in  biefen  S^agen 
3t)nen  no^  münblid;  ban!en  barf.  ®ann  njerbe  ic^  ^l^nen 
bie  ißerbefferungen  am  ©d;luffe  ber  Stiebe  toorïegen.  — 
2tu(^  iä)  iDurbe  mid;  glüdlid;  gefi^ä^t  l;aben,  1)ätii  i^ 
ber  Unfrigen  einige  biefer  Sîeifebilber  toorlegen  fönnen. 
S)anfbarft  ^Ijx 

21.  t>.  ^umbolbt. 

äßenn  eê  boc^  im  ©eutfd^en  ein  fo  oortrefflid^eê,  gan§ 
unraifonirteê  6t)non^mensSu(^  gäbe,  aU  t>a§>  beiliegenbe. 


25 

tocld^cê  ©ie  getoiB  nid^t  fennen,  unb  bal  mir  ber  2ï6bé 
3)eli0ïe  angeratenen,  iDeiï  eê  einem  t»ieï,  t)iel  3eit  erfpart, 
fôenn  man  ein  af;nïi(^eè  Söort  fud)t.  9)îan  fie^t  gleid^, 
auf  njeld^em  SSege  ber  ©rfa^  möglich  ift.  '^â)  t)ole  baè 
SBnd^  ab. 


26 


18. 
^urnbtbt  an  SJarnlogciu 

53  er  tin,  ©onntagê  6  U^r  fril^, 
ben  5.  Upxïl  1835. 

©ie,  mein  t^eurer  ^arnljagen,  ber  ©ie  ben  ©d^merj 
nic^t  fürd;ten,  iinb  ii)m  [innig  in  ber  ^iefe  ber  @efüt)le 
nac^fpüren,  6ie  muffen  in  biefer  traneruoïïen  3eit  einige 
SBorte  bei*  Siebe,  bie  Sî;nen  beibe  trüber  sollen,  empfan= 
gen.  S)ie  ©rlöfnng  ift  noc^  nid^t  erfolgt.  3d;  üerlie^  i^n 
geftern  Men'i)  11  U^r,  nnb  eile  iüieber  ^n.  S)er  geftrige 
S^ag  ïoax  iüeniger  erfd;iitternb.  ßin  t;alb  foporöfer  ^u- 
ftanb,  toiel,  nidjt  feï;r  nnrn^iger  ©d;Iaf,  imb  bei  jebem  ®r= 
load^en  SSorte  ber  Siebe,  be»  3:;rofteê,  immer  nod;  bie  ^lar* 
î;eit  beê  großen  ©eifte^v  ^er  aïïeê  fa^t  nnb  fonbert,  feinem 
Snftanbe  nad;fpäf;t.  ®ie  Stimme  ioar  fel;r  fd;it)ac^,  ran^ 
(f;eifer)  nnb  ïinblic^  fein,  baî;er  man  iî;m  nod;  ^Intigel 
anf  ben  ^el;l!opf  fe|te.  SSöttige  ^efinnnng  !  !  „®en!tred^t 
oft  an  mid;,  fagte  er  öorgeftern,  bod^  ja  mit  ^eiterïeit. 
"^â)  Wax  fet;r  gliidlic^:  auà)  ï;ente  îpar  ein  fd;öner  ^ag 
für  mid;:  benn  bie  Siebe  ift  baê  .^öc^fte.  ^aïb  Jcerbe  i^ 
bei  ber  2)întter  fein,  ©infid;t  f)aben  in  eine  l^ö^ere  SBelt^ 
orbmmg/'  .  .  .  Wiv  bleibt  feine  ©pnr  toon  §offnnng. 
2ä)  glaubte  nid;t,  ba^  meine  alten  Singen  fe  öiel  X^ränen 
l;ätten.    @v  banert  ad;t  Siage.  *) 


*)  mU)dm  toon  §umBctbt  ftart  ben   8.  ^px'ü  1835  ju  ^eget 
6  U^r  StOeubö. 


27 


19. 
^nm&olbt  an  ^arni^agen. 

S3erïtn,  ben  5.  max  1835.    2)ienêtag3. 

3d^  Un  îeiber!  öon  ben  Helen  fürftlid^en  j^remben  fo 
befeffen,  öom  Sßetterfd^tag,  bem  î'aïten  unb  bod;  nid^t  ex- 
frifd^enben,  fo  l^ingeriffen,  bafe  iä)  îanm  3eit  finbe,  Sî;nen, 
ebler  ^reunb,  §n  banfen  für  hen  SoEmann  unb  bie  ^to= 
grapt)te  beê  J^ingefd^iebenen,  in  ber  ià)  '^ïjven  pnfeï  wnb 
bie  Sfletond^en  nid;t  üerfannt  ï;atte,  al§  bie  <Staatic3eitung 
in  meine  ^än'üe  fiel.  S5on  lüid^tigen  äRännern  foïïte  man 
in  folc^en  blättern  ju  reben  nid;t  nnterneïimen;  §U)ifd;en 
einer  g^amilie,  einem  Senf  or  nnb  einem  eifigen  ^nblifum 
ift  baè  problem  fc^ioer  §n  löfen,  befi^t  man  felbft  S^ï^tt 
©eifi!  S)er  9^ame  3Jlunbt  !^at  mic|  an  einige  fe^r  mer!; 
lüürbige  ©eiten  feiner  SJlabonna  über  ben  ,§ang  ber 
S)entfd;en  jn  bnmpfen  9îaturgefuI;Ien  erinnert.  ©5  ift  öiel 
SBa^rel  in  biefen  ^Betrachtungen,  unb  id^  glaubte  meine 
eigene  3?erbammni§  barin  §u  lefen.  @o  t>iel,  t^eurer 
greunb,  über  bie,  une  Reiben  oeröbete  2ißelt.    S)an!barft 

21.  §umbolbt. 

@ê  fd^mer^t  mic^  boc^,  ha^  6ie  bie  ©ro^ürftin  nic^t 
feigen  iDotten. 


28 


20. 
^umioîbt  un  SSûrn^agcm 

SSerlin,  ben  6.  Tlax  1835. 

^â)  fenbe  bie  iiberfc^itften  .^efte  juruiï,  iceil  fie  if;rc 
6erieê  unterbred^en  ïonnten.  ^â)  ï;abe  faft  aïïe  3}îenfc^en 
na|)e  ^jerfönlid^  geïannt,  bie  ^öottmann  fe^r  lebhaft  unb 
iüal^r  fd^ilbert.  Man  [ie!^t,  toie  er  felbft  fteigt,  inbem  er 
fort  lebt,  iîï  ipic^tigere  S}erl;aïtm[fe  tritt,  ©in  fonberbarer 
ßebenepfab,  médecin  de  sauvetage.  3<^  ^ûbe  beffere  ©in= 
brücfe  nun  toon  i^m  bnrd;  ®ie  empfangen,  benn,  otjne 
baB  id^  bie  redete  Urfac^e  erratî;en  ïonnte,  fanb  \â)  ^oU^ 
mann  in  Safa^ette'ê  gamilie  in  ben  legten  ^aï;ren  nic^t 
beliebt.  — 

St.  §t. 


29 


21. 
^umöolbt  on  âJarnl^ûgcu» 

53  erlitt,  ©onnatettb  bett  23.  3Jîat  1835. 

SBenn  ^ijmn,  Ü;eurer  greunb,  ba-a  9}torgenbIatt  öom 
18.  Tlai  in  'i)k  ^änbe  faïït,  \o  irterfen  6ie  gutigft  ben 
^li(ï  auf  einen  ébQU  nic^t  angenel^men  2lnffa|:  2Bilf)eïm 
öon  linmBoIbt'ê  ^egräbnife.  3}lein  33ruber  luirb  gefc^ilbert 
aie  bon  feiner  ^yamilie  üerlaffen  fterbenb.  2tber  fold^en 
3}îi^beutungen  fc^enïe  i^  loenig  2ïnfmer!fam!eit  ;  ïvaê  id) 
aber  ju  ratî;en  iüünfd^te,  ift  ba»  S^^^^^/  i^aê  mein  ^niber 
näd;ft  ber  Mufi!  nid;t  tierftanb,  imb  \va§>  man  nid;t  nennen 
îann.  ^\t  baê  ©ott  ober  eine  Unjnc^t?  ^cf;  luei^  üon 
feinem  ©iïtnm  ber  2(rt  toon  i^m.  6uc^en  6ie,  mein 
Sl^eurer,  bod;  ^n  erfpäl;en,  iüie  man  biefen  2luêfprnc^  im 
^pnblüum  bentet.  S(ud;  meinet  ^rubere  politifc^ey  2tnl= 
fc^eiben  i\t  fo  iüeltbefannt,  ba^  eê  fonberbar  ift,  §u  fagen, 
man  iriffe  nic^t,  ob  er  'i^axan  <Sd^ulb  fei.  ©ie  fel;en,  ié) 
rufe  3^ren  (Sd;arffinn  nnb  S^re  Siebe  gern  an,  um  ^u 
ergänzen  ina^S  mir  an  erfterm  fe^lt.    S)anfbarft  ^^r 

21.  ^umbolbt. 


30 


22. 

iBerün,  ben  28.  Wdxi  1836. 

©in  ©eift  tote  ber  3^)^96/  e^'t^ï  ?^reunb,  meijs  in  fei= 
ner  aJîilbe  nnb  ©tärfe  für  aEeê  eine  9îe(^tfertignng  ju 
erfinnen:  be^î;aïb  fürchte  id;  au($  nid^t,  nad^  fo  langer 
S(btüefenl;eit,  naâ)  einem  bnrd;  fürftlid;en  2ßeIIenf(^lag  nnb 
ge[tlid;feiten  gerriff enen  SBinter,  î;eute  SSormittag  bittenb 
i)or  '^Ijmn  §u  erf(|einen.  «Sie  finb  in  ber  tonarmen,  geiftig 
öeröbeten  ©tabt  ber  ©ingige,  ber  ©inn  für  3Jlofe  im  2lnês 
brud  trauriger  ©efuîjle  unb  für  Harmonie  beê  ©tileê 
geigt.  S)arf  id;  ©ie  bitten,  einen  ïritifc^en  ^lid  auf  bie 
beitiegenben  ^Blätter  gu  iuerfen.  *)  S)ie  ^ßariationen  auf 
ber  bbenben  Seier  für  biergig  ^nbiüibuen  iuar  eine  läftige, 
ftiltoerberbenbe  3'îotl;n)enbigfeit.  @ê  tnar  beftimmt,  n?er  an 
bie  gro^e  S^afel  gelaben  iuerben  fottte.  ^^  heute  auâ) 
baranê  î)abe  ic^  mid;,  burd;  einige  iinbiöibneUe  ^egeicj^s 
nnngen  unb  grabuirten  Sobgefang,  ni($t  gang  albern  ge^ 
rettet,  ^à)  bitte  ©ie,  mir  gu  erlauben,  gegen  11  U^r 
©ie  ï;eute  befud^en  gu  bürfen,  um  bie  Blätter,  mit  benen 
man  in  ber  S)ruderei  fel^r  eilt,  fammt  i^ren  münblid^en 
Q3emer!ungen  absul;DÏen.  3d;  änbere,  falle  eê  nött;ig  ift, 
sous  votre  dictée  bei  3t;nen  felber.   @ê  toäre  menfc^lid^. 


*)  löorvebe  ju  Siï^ettna  »on  ^untfcoïbt  Serf  üUx   bie  Äatoi* 


.  31 

Jüenn    ©ie  mid;    fer  3f)rem   ^ette    empfangen    iPoHten. 
3[Jeref;rungc^öott  ^^r 

alîontag.  2[.  ^umbolbt. 

3«^  fomme  um  eilf  tlE;r. 


S3arnf)agen  fcfirieb  ten  11.  2)îai  1836  in  fein  ^tacjefcud): 
„."oeute  ganj  frü(}  tarn.  SHefanber  ücn  §umbo(bt  ju  mir  unb 
blieb  anbevtfjalb  Stunden.  2^ er  .viauptgegenftanb  beS  ©efpräd}» 
ïraren  bie  franjofifcben  '^rinjen,  bic  I}eute  bier  anfamen.  Sie 
33er(egenbeit  beê  ilönig»  ift  nid}t  cjering,  er  möcfete  ben  Jvemben 
bie  cjro^ten  alrtigfeiten  erjeigen,  unb  babei  3ug(eid),  baf?  biefe 
2lrttgfeiten  in  St.  $eter§burg  a(ê  ©vobfjeiten  erfc{}ienen.  2)er 
2llinifter  2(nci(Icn  l)at  fid)  nidit  c3etraut,  bem  Ärcnprinsen  bie  enb: 
lic^e  ©ehjifebeit  jetteS  c^ie^erfommen»  niitjutbeilen,  er  f)at  e-3  bem 
3ufaU  übertaffen  ibn  baöon  ju  iinterridjten.  Un)re  ^rinjen 
brauften  fe|)r  auf,  unb  ft^impften  über  'i^en  unmidfcmmenen  33e; 
fucb;  bie  ^H-in^effmnen  Slugufte  unb  9)îarie,  meldte  günftig  baüon 
fprad)en,  befamen  îjarte  2Bcrte.  dJlan  fprac^  baöon,  ba^  im 
îfjeater  2ärm  entfteben  n?ürbe,  einige  Seute  hJürben  f(atfd}en 
tt)cllen,  f)offentIidj  meit  mehrere  jifctien.  ^n  2rier  ift  fc^on  tie 
2;'urd}reife  burd}  einen  S^orfaH  fclc^cr  2(rt  be3eid}net  tüorben.  ^m 
be^  ttjevben  unfre  ^^rinjen,  tro^  alle»  2fli^gefüb(§,  bocb  febr  ar= 
tig  fein,  ba  ber  2öit(e  be§  ^onigâ  bie^über  ibnen  ju  beftimmt 
au§gefprocben  lüorben.  Sie  Königin  ber  ^îieberlanbe ,  bie  grabe 
bier  ift,  unb  bie  man  am  erbittertften  glaubte,  Qéi)t  mit  gutem 
93eifpie(  ooran,  unb  erffdrt,  fie  n?ürbe  bie  ^remben  bei  fid)  an= 
nef)men.  —  'grüber  b<-itten  ber  ©efanbte  ôerr  93reffon  unb  i^err 
üon  §umbotbt  bie  ^îeife  abgerattien.  ®a^  fie  nun  bed)  erfolgte, 
f(^eint  ein  Setrieb  be§  dürften  non  9)ietternid\  ber  in  ben  orient 
talifd)en  2(ngelegenbeiten  'granfreii^â  ßintoivfen  bebarf,  aber  ju- 
gïei^  Dîu^lanb  f(^onen  moi^te,  unb  baber  ^^reu^en  üorfc^iebt, 
naâ)  beffen  Seifpiel  mm  bie  Slufnabme  ber  franjofifc^en  ^rinjen 


32. 

in  SGßten  nur  cine  nottimenbige  ^olge  iüitb.  ®ie  Baâjt  ift  aller: 
bingê  ein  ©reigni^  unb  üon  großer  2Birïung  auf  bie  ©efinnungen 
unb  2tnfi(^ten,  eine  S^atfad^e,  bie  ju  jebermann  f priest.  Unfer 
§of,  ba§  mu^  jeber  benïen,  ^at  entïreber  bie  ©runbfä^e  nid^t, 
bie  er  bieder  ju  ^aben  fc^ien,  ober  er  ift  ju  f(^»act),  fie  be^aup^ 
ten  âu  fonnen,  unb  mu^  anbre  beu(^etn.  3!»  beiben  %lx\iin 
fd^Umni  !  —  " 


33 


23. 
|)umtiotbt  nil  a^nniîjagcm 

5?'evïiii,  ben  31.  ^Ux  1836. 

(Über    ben    2lrtife(    in    ber    iîdlijemeineu    3eitinu^    gegen 
Dîaumer,  üom  9}îajot  von  ^lîaboiuil^  angebüd)  Derfa^t.) 

®ev  ^riefftetter  mufj  luciug  liou  bcr  liujenïjafteii  Slibo; 
fage  ber  ©e[cr;iüäd)ten  511  beforgen  ç},el)abt  I;aben.  Su  ber 
aïïgemeiiicn  3(u[icT)t  über  bie  llniicfe  iinb  i^albigfeit  be^ 
grofseu  ©cf(Mcï;tciforfd;cr^o  bin  id;  feiner  ^Jteiiiuug. 
©aju  liefet  fid;  .^err  non  ^Haunier  „alv  luenii  man  6tod- 
prügel  triegt'',  itnb  ba^i  leibe  nnb  itergebe  id;  nie. 


31.  u.  .ôuniOotbt'é  aSrieff. 


34 


24. 
.giimooîbt  on  S5arn^ogen, 

3«ontagê,  ben  24.  5(^rU  1837. 

©0  ift  Qùx  trcftlicï;,  baB  Oeibe  trüber  in  biefer  im 
telleftueff  toeröbcten  6tabt  (iüie  glänjte  fie  in  9îaï;crv 
^liit{;eäeit!)  in  bem  3tnben!en  bcê  ©in5ic3en  leben,  bein 
©inn,  nnb  jarte  ©itte  nnb  Wnmntl;  ber  9îebe  geblie- 
ben finb. 

nie  meine  9tad}forfcl;nngeii  nber  ben  einjelnen  3tbbru(ï 
beê  3lnf[a^e^3  waxen  l;eiite  üertjeben^,  ja  id;  ijahe  nid^t 
einmal  ben  einzelnen  33anb  ber  Slfabemie  1822,  il)cil  ià) 
bamalio  in  ^aris  lebte.  S)0(^  in  ipenigen  2^agen  bringe 
id;  3l;nen  biefen,  and;  geige  ic^  ;3l)nen  bie  Sifte  aller  l^in= 
terlaff enen  Söcrfe  meine^o  üereiuigten  33rnber'3,  bie  id;  mill;; 
fam  angefertigt,  nnb  bie  ©ie  Dielletd;t  t)ermel;ren,  ßotta 
luirb  aEe^o  brnden,  and;  bie  ad;tl;nnbert  ©onette  nnb  geift; 
lid;e  —  ebenfattîo  nngebrndte  —  ©ebid;ie  an'o  ©panien. 
3d;  arbeite  mit  ^ietät  an  ben  (Sinrid;tnngen  ju  biefer 
Sin;? gäbe,  bamit  id;  bernl;igt  üor  ber  ^otlenbnng  l;in= 
fterben  lann. 

äöie  iüilrbe  id;  je  ben  33erbad;t  gegen  ©ie  l;egen,  tljenrer 
^rennb,  ba^  ©ie  mid;  bei  ber  trefflid;en  j^ilrftin  eine 
©ontag  Joerben  (\vk  im  ©alon  ber  ^^rtn^effin  ^elgio; 
iofo),  eine  ßyl;ibition  mad;en  laffen!  Sd;  njerbe  gern  lefen 
in  einem  fleinen  3iï'^cl  non  giuölf  hhi  fnnf3el;n  ^erfonen. 


35 

ûîiber.§  beftimmt  niä)t,  toeil  Berlin  eine  fleine,  unlittera; 
rifd;e  tmb  bagu  überi;ämij'd;c  ©tabt  ift,  bie  e»  Iäcl;erlid; 
fhiben  tüürbe,  iuenn  id)  nad;  jiiici  leiber  fclf;on  fo  öffcnt. 
lid; en  6d;anfpielen  ein  bvittev  gäbe.  ©lüdlid^eriueife  bin 
id;  oI;nebie»  Mne  ©ontag  in  S3erlin,  nnb  bie  ä^orlej'nncj 
fann  baî;er  fel;v  fücjlid;  ein  secret  de  comédie  bleiben; 
©ie  [ijib  ipoï;!  ntenfd;Iid;  gcmig,  in  meinem  ©inne  jn 
reben,  nnb  mid;  nid;t  ju  tabeln.    Wit  aUer  ^erel;rnng  '^i)v 

21.  \).  §. 


3* 


36 


25. 
.gumîiolbt  au  bic  prfdit  bon  ^^iirfïcr. 

J'arrive  la  nuit  même  de  Potsdam  et  j'accepte 
avec  plaisir  l'aimable  offre  de  madame  la  princesse 
pour  demain  mercredi  soir  à  huit  heures  précises,  car 
le  spectacle  dure  une  heure.  Je  crains  de  jDrendre 
jeudi,  vu  l'incertitude  des  perturbations  planétaires. 
Toutes  les  personnes  que  vous  voulez  bien  choisir, 
me  sont  agréables,  je  prierais  seulement  madame  la 
princesse  de  ne  pas  inviter  Ranch,  Gans,  et  M.  et 
Mad.  de  Ri'ihle  parcec|ue  déjà  ils  ont  passé  par  cet 
ennui.  M.  de  Varnhagen  ajoutera  qui  il  voudra.  Rien 
ne  surpasse  le  tact  qu'il  a  pour  deviner  qui  pourrait 
avoir  quelque  indulgence  à  m'entendre.  Mille  re- 
spectueux et  affe<;tueux  hommages. 

Ce  mardi  2  Mai  1837. 

Al.  Humboldt. 


37 


26, 
*    §umöoIbt  an  S^arnlûoen* 

^â)  îam,  tï; eurer  g^reunb,  au^3  jiuei  ©runben:  1)  Uni 
S^^neil  ba§  opus  üom  9Jîmifter  Äampt^  (casus  in  terminis, 
§11  25  ©yeni^ïaren  cjebrucft)  gu  bringen,  ba§  ©ie  ineiïeid;t 
nod;  tiidjt  gefeiten,  unb  ba>o  ein  aubère»  fef)r  fjeftigeso  be^o 
feltg  öerb rannten  6treli Ijtf d;en  ^Jüniftere  üon  Derben 
üeraula^t  l^at.  SBie  man  jemaub  tüei^eu  ïami,  lefeu  Sie 
6.  30.  2).  äBoHte  id;  @te  bitten,  nid}t  über  inid;  gu  lad^eii, 
menu  Sie  morgen  gu  einer  Seftüre  bei  bcr  g-ürftin  einge= 
laben  ioerben.  ^d)  ïami  e!o  ^fpnen  befd;lï>oren,  e^5  liegt 
minber  ©itelfeit  (üon  ber  id;  übrigen^  gar  nid;t  frei  bin), 
aU  ©d;lüäd;e  be^o  Jîarafter^o  nnb  ©utnuitbigfeit  in  biefem 
©d;ritt.  ^d;  glaubte  ber  g-ürftin  biefe  ©ati-cfaftion  geben 
gu  muffen,  —  bie  3;;od;ter  brang  and;  in  mid;,  —  unb 
fie  geigte  mir  eine  l;armlofe  Sifte  non  get)n  ^^^erfonen. 
Soden  ©ie  jemaub  ober  met;rere  üorfd;lagen  ober  mit= 
bringen,  fo  ift  e-o  mir  fe[;r  augenel;m,  nur  nid;t  Sente,  bie 
fd;ou  gel;ört  l)aben.  ^l)U  greunbe  finb  bie  meinigen, 
äion  bell  :v3t;rigen  îann  id)  9îad;fid;t  erloarteu.  '^dj  he- 
l;aupte,  tia^  eö  uid;t  uuüerbienftlid;  ift,  U)enu  ein  îDienfd;, 
ber  fein  Seben  mit  3^l)i^ii  u^^b  ©leinen  gugebrad;t,  fid; 
fo  oiel  l'lrbeit  gegeben  l;at,  beutfd;  fd;reiben  gu  lernen.  '^i)v 

m.  ^t. 

S)ie  l;eftige  ©d;rift  be»  ©trelil5ifd;en  30Ziuiftery,  in  ber 
iüett  mel;r  ©eift  ift,  l;Dffe  id;  31)iten  and;  gu  fd;affen. 


38 


3?arn'^agcn  bemerït  ben  3.  Tiaïj  1831  in  feinen  ^Tageblättern  : 
„3tbenbS  bei  bei*  ^üvftin  t»on  'i)>ü(!ter  bie  (ängft  befpvodjene  3>dï; 
lefung  öon  §erm  t)on  .§umbo(bt.  —  Sie  SSovtefung  wax  \d]x 
fc^bn,  nnb  macl}te  bcn  bcftcn  Ginbnid.  S'd)  fpracb  mit  bem  (3e- 
ncxal  üon  9îub(e  über  §unibolbt'ïi  ïocfen;  er  ftimmte  üöUig  ein, 
«ioenn  ber  einmal  tobt  fein  luirb,  bann  iuirb  man  erft  recbt 
lüiffen,  ltia§  man  an  Ujm  gel}abt  I}at.»  — 

t§crr  üon  ^umbolbt  wax  gcftcrn  bei  mir,  nnb  bradjte  mir 
bie  ïleine,  nur  in  fiinfunbjiüanstg  Gyemplaven  gebrndte  ©d}rift 
be§  2Riniftcrê  toon  ^ampl^  „  Casus  in  terminis,"  tüorin  er  bie 
frans5fifd)e  2f)ronttcränberung  in  bag  bcfte  Siebt  ftellt,  nnb  bie 
medlenburgifd}e  .'ôeiratb  rcd}tfertigt.  So  gegen  feine  fonftigen 
©runbfäge,  baf?  icb  glei(^  fagen  fonnte:  «c'pätte  er  fid}  nur 
boppelt,  fo.  fperrte  er  fid}  ©inmat  ein!»  @egen  bie  .s)eiratb  fel}lt 
e§  nod)  immer  nid)t  an  SBibcrfprud}.  2)er  i^t^rjog  Hart  von 
ÏÏJÎedtenburg  =  6tretil5  Ijai  förmtid}  bagegeu  iiUrigutrt,  unb  einen 
33unb  in  ber  medteuburgifd^en  unb  prcuf;ifd)en  S'i^i'tiUe  ^n  ftiften 
gefuc^t,  eine  23erbriiberung  nnb  3]erpflid}tnng  gegen  alle  S^iv- 
ratben  mit  bem  Drleang'fc^en  §aufe;  eê  loar  fogar  t»on  einer 
form(id}en  ^sroteftation  bie  ^ebe.  2Ule§  im  beftigften  SBiberftreite 
gegen  ben  auSgefprod}encn  Sinn  be§  Äonig§!  2)er  ^erjog  ^arl 
ift  nun  irirflic^  franf;  an§:  3?erbruf5  unb  Sterger,  nic^t  blo^  »on 
bief  er  Sad)e,  fonbern  ancb  t»on  aubern." 


39 


27. 
|)iuiibo(bt  an  Snrnljngeiu 

53  c  I- 1  in,  ben  10.  ïdlai  1837. 

fciiblid;,  mein  tl;eureL-  g-rcuiib,  fanu  id)  ^l)nc\i  hen 
Xljeil  bet  û!abemifd;eu  @d;nften  fd;iifeu,  ber  bie  lr)id;tige 
2tbl^anblinig  über  bie  ©efd;id;te  eutl;ält.  ^ä)  iuerbe  biefen 
erborgten  S^^f^eil  bdb  Stauen  mit  einem  anbern  Dertanfd;en, 
hcn  ©ie  bel;alten  f ollen,  üv  fd;eint,  aly  l;abe  eè  nie  be- 
fonbere  Slbbriide  (gegeben.  —  ©ie  üerfd;iüanben  fo  fd^nell 
nad;  bem  legten  ®d;anfpiele,  ba^  id)  red;t  fürd;te,  Sl;r 
Stuêge^en  an  jenem  öerf)ängnif3üoIlen  S^agc  fei  eine  blofse 
3tnfopfernng  für  mid;  gen)efen.  3d;  fd^tage  eioige  ^enbel:= 
fd)läge  atüifcl;en  ^potsSbam  nnb  Berlin.  3}iorgen  fd;on  ioie^ 
ber  nad;  ^otiobam,  loo  iüir  (am  IGten)  bie  lieben!?lr»nrbige 
^rin^cffin*)  ermarten,  bie  baS  ganje  l;cl(enifd;e  Sager  ent= 
gioeit  I;at,  nnb  bie  man  \iä)  je^t  freuen  loirb  „bei  iueitem 
nid^t  fd;ön  genug''  §u  finben.    ^anïbarft  ^l)x 

21.  ^umbolbt. 

Wlitmod). 

Je  savais  depuis  longtemps  que  le  général  Bugeaud 
ne  parlait  pas  français,  je  vois  àprésent  que  sa  véri- 
table langue  est  le  Mongol.  2BeId;e  ^imuribeus^ro; 
Hamatiou  ber  „armée  civilisatrice.'' 


*)  ^i-'fci'Cf  ^^U-injcffin  bon  3}Jedfentnivg*®d;mevin,  nac^î;eïtge  §er* 
jpgtn  bon  Orleans. 


40 

3)îetne§  33rwber0  Sïuffa^  geïjort  §u  'otm  ^oïïenbetftcn 
in  ©pradf;e,  baê  er  gejd;neben.  „©ott  regiert  bie  SBelt; 
(@.  317)  bie  @e^d)id}t^^aufgabe  ift  baê  Sluffpüren  bief  er 
etoigen  ge'^eimniBüoIIeri  9latt;fcî;Ui[fc/'  baê  ift  bod;  eigent; 
lid^  baê  9te[iiltat,  unb  über  bieiS  9tefultat  ^aht  iä)  Uè-- 
iüeilen  mit  meinem  S3rnber,  id;  barf  nid;t  fagen  gel^abert, 
fonbern  biê!ntirt.  ^kè  SIefnïtat  ift  aïïerbingê  ben  nr; 
älteften,  in  alkn  ©prad;en  anègefproc^enen  ©efnl;len  ber 
3)îenfd;l)eit  analog.  SOÎeineè  SSrnberè  2tb(;anbïnng  ift  ber 
.Kommentar  (ber  entlDidelnbe,  bentenbe,  belobenbe)  biefeê 
biim^jfen  ©efn[)te§.  Slnf  eben  biefe  Strt  fd;afft  fid)  ber 
^-Pïipfiolog  fogenannte  Sebenètrafte,  nm  organifd^e  (Srfd;ei; 
nuiigon  gn  erfläreu,  toeit  feiue  Äenntni§  ber  pl;i}fifd;en, 
iu  ber  fogeiiannten  tobten  Dîatnr  iyaltenben  Gräfte  i(;m 
ni($t  an^^reid;en,  bie^  ©piel  ber  lebenben  Organismen  gu 
erîlaren.  ©inb  barum  Seben^frafte  erliefen?  3d;  lueifj, 
@ie  iuerben  mir  jüriien,  meil  ©ie  erratl;en,  baf?  bie  ."panpt; 
ibee  biefer  I)errlid;en  3(bl;anblnug  mid;  nid;t  gauj  befriebigt. 


41 


28. 
^lUttfiolbt  an  25ant|agcu* 

aiîitteocf;,  ben  17.  Mai  1837. 

©ie  ijaben  mir,  mein  t;ocf;üeveI;rter  ^-rexmb,  einen  fcl^ö^ 
nen  ©enu^  bereitet,  ^d;  l;üffe,  bafi  bie[e  Q3etracl;tnntjen 
über  bie  2lrt  ber  ©efd;i(^t)cf;reibnng  einmal  einem  neuen 
Sï;eile  S^rer  ü  or  trefflichen  l'teinen  ©d;riften  beigefügt  iüer^ 
ben!  ®er  ^lid  fd;imnbelt  aïlerbingê  üor  ber  ^ülle  beS 
SJiaterialio ,  haè  nen  eröffnete  Ünellen  f>on  alten  Golfern 
I;er  5nfü(;ren.  ©ie  geigen,  iric  biefer  ©tüff  bem  ©eifte 
itnteriüorfen  loerben  lann.  ©infad;er  imrb  fic^  atte»  im 
Tiäd;ften  3tif)î^tt^iifenb  geftalten.  S)ay  inbiüibnelle  2dKn 
ber  Stationen  tonnte  fid;  erï;alten  tro^  ber  ^eerjnge  btird; 
bie  ^efte.  ©eit  ber  großen  ßpDd;e  i^on  ßolnmbnS  iinb 
©ama,  feitbem  ein  5t:r;eil,  eine  ©eite  be»  Planeten,  ber 
anbern  fnnb  luarb,  ijat  haè  betoeglidje  Element,  baJ^  3}îeer, 
gleid;fam  bie  Slllgegenlüart  einer  ©attnng  ber  ßinilifation 
(ber  Jr)eftenropäifd;en)  möglid;  gemad;t.  S^on  aUen  ^on= 
tnren  be»  ©tarren  an§>  bringen  anbre  ©itte,  anbrer  ©lanbe, 
anberev  Seben»bebnrfniJ3  auä)  in  bie  nngegliebertften  San; 
bermaffen  ein.  S)ie  ©übfee^^nfeln  finb  ja  fd;on  ^rote= 
ftantifdje  ^irdjfpiele  ;  am  fd^luimmenbe  Batterie,  ein  ein= 
gige^o  ivriegf^fdjiff  üeränbert  baö  ©d;icffal  iton  ßl)ili.... 

^srinjeffin  ^lelene  l;at  bnrd;  il;re  l)oIbe  3tnmntl;  nnb 
geifttge  Überlegent)eit  and;  geftern  mand;en  rol;en  loiber^ 
ftrebenben  ©toff  befiegt.    @;3  iüar  red;t  läd;erlid;,  spie  einige 


42 

^crfottett  \iä)  giüangen,  ernft,  iüürbig,  iinb  —  aïbern  ju 
crfcl;eiucu.  Sie  geï;t,  luaso  inict)  befonbeit^  erfreut,  mit  bcr 
gri3^teu  ^eiterMt  bem  neuen  Sanbe  entgegen,  ^â)  iuünfd;te, 
ba^  fie  meî;r  allein  ben  9tt)ein  paffirte.  S)te  alîutter  ift 
brat)  unb  gebilbet,  aber  fd;üd;tern,  unb  anbere  ©eftalten 
ber  Umgebung  feilten  billig  auf  bem  bieffeitigen  Ufer  blei^ 
ben.  ©lücllid;erlüeife  ift  man  in  ber  großen  franâbfifd;en 
äöelt  gauâ  üon  ber  Heinlidjen  3Jloquerie  unb  Sabelfud;t 
frei,  bie  in  Berlin  unb  ^otiobam  l;errfd;t,  iüo  man  ï)îo= 
nale  lang  gebanl'enleer  an  einem  felbftgefc^affeneii  ^cxï- 
bilbe  matter  ©inbilbungèfrafl  naget. 

3jd^  l)atte  ben  ©el).  Äabineteratl)  3Jtüller,  ber  ©ie  unb 
3t;re  ©eiftec^^robufte  §u  fdjä^en  n)eif3,  meine  grenbe  ti;ei= 
len  laffen.  ©r  ift  aber,  al»  ^wi'ift/  ^ud;  auf  h^n  erften 
îBogen  No.  iJS.  (ate^enfion  beè  ^^roinitâialrecïjt^^  wn  ©oc^e) 
abgefdjïueift.  2ßollten  ©ie,  tl;eurer  greunb,  mir  uidjt,  für 
ajiüder,  ben  Slufang  jener  Siejeufion  fdjiden?    ©anfbarft 

21.  1}.  c^umbolbt. 


43 


29. 
§umï)olbt  nu  S^arnl)rtgcu. 

SOîeutag,  bcu  30.  2lîai  1837. 

©ic  fönnen,  mein  uereïjrter  ^^reuiib,  gaitj  über  ben 
Xl)iil  bcr  3lfabeinie  bisoponiren,  Uè  ià)  "i^ïjnm  ein  eigene» 
©yempïar  fdjaffe.  2)ie  3}îitt(;eilnng  fui*  ben  geiftreid;en 
&anè  ift  mir  befonber;?  angenet)ni.  .^cgcrio  ge[cf;id;tlid;e 
©tnbien  toerben  mid;  befonber'o  inlerejfiren,  iueit  id;  Uè- 
l^er  ein  loilbe^  33pnu1{;eil  gegen  bie  3tnfid;t  ï;ege,  baf3  bie  1 
SSöIfev,  an  jebe»,  etiua^  repräfenticen  miiffen;  ba^  aïleê 
gefd;ef;en  fei,  „bamit  erfüllet  lüerbe''  iuaê  ber  ^f;ilofcpI; 
tierl;ei§t.  3d;  luerbe  aufnier!fam  lefen,  nnb  gern  öon  mei- 
nem ^orurtï;eile  ânriidfommcn.    2^)ï 

21.  Ü.  ^umboïbt. 


44 


30. 
§uiut)oIbt  an  Söarit^agcn» 

©cunaknb,  ben  1.  Snli  1837. 

Sltcrgeu  $^egel  unb  SJZontag  Slbreife  nac^  bem  einigen 
Üuell,  bei  bem  mir  ber  3ltiblic!  be^o  ^^-ürften  üoii  'Ii>arfd;au 
bie  trii&e  6eele  nicf;t  erï;eiteni  luirb  —  e»  ift  mir  baïjer 
nidjt  gegeben,  ^ijmn  perfcnlid;  meinen  innigen  S)anf  bar= 
anbringen.  ©Dpl)ie  Êî)arlotte  nnb  .^Qegel'^^  5pbilofop(;ie  ber 
©efd;id;te  ïrerben  mid;  begleiten  nnb  mir  beibe  ein  greyer 
Öennfe  fein.  %u§>  ©emütl^  ioenbe  ià)  mid)  lieber  gu  3f)îten. 
&n  -Malh  üon  ^been  ift  freilid;  für  mid;  in  jenem  .^egel, 
bem  ©an'c  fo  meifterbaft  ben  iîaraftcr  feiner  grofîen 
."^tibiinbnalität  gelaffen  l)at,  aber  für  einen  3Jienfd)en,  ber, 
lüie  id;,  infeftenartig  an  hm  33oben  nnb  feine  Tiatm- 
üerfd;iebenbeit  gebannt  ift,  mirb  ein  abftrafteè  Sebanpten 
reinjalfd;er  Sbatfad;en  nnb  âlnfid;ten  über  Stmerita  unti 
ble  inbifd;e  äBelt  freil;eitraubenb  nnb  beängftigenb.  S)abei 
Derïenne  iâ)  allée  baè  ©rojsartige  nidjt 

Sn  3t)nen  ift  aile»  tief  nnb  milbe  ^ngleid;,  unb  ©ie 
befigen  ina»  jenem  fel;lt,  bie  eluige  2(nmntl;  nnb  ^ngenb 
ber  ©prad^e. 

21.  ^umbolbt. 

3Jlein  Seben  i)abc  id;  red;t  fd;lecl;i  eingerid;tei,  ïd)  tt;ue 
alle;3  nm  red;t  fml;  ftupibe  â^  luerben.     ^d;   tl;äle  gern 


45 

„33er§i(^t  auf  baC^  europätfd;e  Sîinbfleifd; /'  baê  ^egel  ©.  77 
fo  inel  bcffer  a^J  baê  atiievifanifd;e  fabelt,  iinb  lebte  neben 
ben  fd;iüad;en  ïraftlofen  (leibev  25  gnfs  langen)  Aroïobi^ 
len.  6.  442  —  444  l^at  nnfer  ebïe  ^^reunb  nitï  gemi^ 
munbre($teï  gefeilt.  — 


46 


31. 
§iimï)oïbt  on  ^^ttrnîjagcn» 

33  er  lin,  fcen  4.  Oïtobev  1837. 

Sie  geben  bi'clueilen  fo  gern  S)aner  f(iicf;tigen  ©rfd^ei; 
nnngen,  imb  i)eir»al;ven  luay  bie  SBinbe  baüontragen,  ba^ 
id;,  t^enrer  grennb,  SI;nen  bie  !leine  9îebe  fd;idfe,  iueld;e 
bie  3eitnngen  fo  üerftümmelt  mitgctf)eiït  Ijaben.  S)er  ©inn 
luirb  3l;nen  gefallen,  menn  and;  ber  3tib5brnd  bei  üöllig 
mangelnbei"  ä^ovbereitnng,  gelinil^lter  fein  tonnte.  Saê 
politif($e  ^annoüer  I;abe  id;  gefnnben,  mie  ©ie  eè  anf= 
gefafjt,  nnb  ^riüatgefpräd;e  mit  bem  Jïonig  ©rnft,  bie 
gleid;5eitig  ßovn  nnb  gnrd)t  anSbriiden,  beftätigen  bie 
2(nfid;t.  Seift  any  ©tabe  nnb  fein  fünfftünbiger  3]ortrag 
follen  aber  nenerbingê  toieber  fc^meid;elnb  gefd;abet  t;aben. 

S(.  §t. 

©tiegli^,  2Bill;elm§  ältefter  grennb,  nnb  ber  il;nt  einft 
in  ber  Seine  ba^  Seben  beim  33aben  rettete  (mein  33rnber 
fd;rie  il;m  gn,  mit  beifpiellofem  ©toici,^3mnê :  „3d;  fterbe, 
aber  e.§  tt;nt  nid;t!o!'0/  iuar  mir  eine  crnfte  ©efpenfter- 
ßrfd;einnng.  ^è  ift  mir  etma^  llnr;eimlid;e^  in  feiner 
©eifte^>ir>irhing. 


47 


32. 
Apumfiolbt  nit  S^arnïjogem 

©oiiuta^,  ben  22.  OUoUx  1837. 
^aà}të  2  UI;r. 

3<^  fÎTibe  naâ.)  einem  faft  ad}ttägigen  2liifentî;aïte  in 
^otC'bani,  ber  mid;  fef)r  entmntï;igt  l;at,  3î;r  lieben C'iuiir^ 
bige^o  ätnbenfen.  (empfangen  ©ie,  uereîjrter  ^^^rcnnb,  ncc^ 
bief  en  2tbeub  meinen  linïmiften  San!;  ©ie  Ijah^n  an  mir 
gelobt,  tüonad^  tc^  am  meiften  ftrebc,  nid;!  fo[fil  jn  luer= 
ben,  fo  lange  id;  mid;  nod;  beluege,  nnb  feft  an  bem  ©lau= 
hen  3U  t;aïten,  „baf3  bie  9îatnr  if;ren  ?^lnd;  gel;ängt  l;at 
an  haê  ©tilleftel;en.^'  S)ie  ^ugenb  ift  baê  ©i;mbol  be§ 
gortfd; reiten^?,  nnb  bie,  iucld^e  je^t  regieren,  (bie  berliner 
3öeUelepl;anten)  sont  des  momies  en  service  extraordi- 
naire,    ©nte  '^laä)t 

2Ï.  ^nmbolbt. 


48 


33. 
§nmïioït)t  nu  S^avnl^agcu« 

Berlin,  Siencitag  beit  7,  ^îoluniiber  1837. 

3)eï  5tnfaiiti  iiteincê  33riofe§  i[t  fttittad):  ba§  6nbe 
üeniünftiger.  3(£)er  ©ie  foüten  ben  tivaitiatifc^en 
(5ffeît  be§  ©anjcn  iiid)t  iierlitTcn! 

SSûv  ©ic  forbcni,  mein  tï;curer  g^reuub,  tft  fcî)v  U- 
ben^ocjefcil^vlicr;,  beim  e^->  ï)aubeït  \[d)  uicl;t  blo^  nm  meine 
©efiil;le,  fonbevii  mirf;  um  bie  einer  'j^amilie,  bic  ängftUd; 
beutet.  Se  treffenber  uub  geiftreid;ev  3î)ïe  ©cf;ilbening 
befouberv  ©.  10  -15,  tft,  [„©r  ging  üou  ^beeu  am'' ... 
„3öav  il;m  isieïc  ganj  abfpred;en''  ...]  befto  unl)cim= 
lid^er  iinrb  uiir  alkx>  in  einem  fo  furjen  2luffa^e,  ba  hai- 
3Jfitbernbe  in  ber  S)ar[telïung  eiuev  gaujeu,  politifd;  uub 
litterarifd;  nid;t  nuund;tigeu  2dmW  liegen  U)ürbe.  55)iefe 
DoKftänbigere  S)arfteKuug  ift  ober  jeljt  unmöglich,  bal;er 
mein  äönufd;  immer  ber  bleibt,  für  feineu  9îubm  burd; 
^Verbreitung  feiner  litterarifdjen  Slrbeiten  ju  forgeu.  äi3eg= 
laffen,  ^eräubern,  in  biefem  fd;önen  Sluffatje,  unirbe  il;m 
Sfïeij  unb  iîraft  nel^meu.  ©ie  tjaben  bav>  (êan^e  in  ber 
ebelfteu  ©timmuug  gefd;rieben,  aber  e-J  giebt  ^nnfta 
(Sîeinele  ^ud;^o,  bay  ^'erl;ältnif5  gn  ^rau  üon  4'>ii»i^^t'lbt), 
bie  befouber^o  ieljt  ucd;  nid;t  angenef;m  ju  berül)ren  fiub. 
;î)a  ©ie  blo[3  iubilnbueïïe  ©inbrüde  frei  luni  mir  aufge5äl;lt 
toerlajigeu,  fo  mill  id;  3t)uen  biefe  unebergeben.  Oft  finb 
e§  blof3  Stveifel 


49 

@.  5:  „^remb  bent  abftraïten  ©enïen'". .  S)ie  Se= 
jeic^nung  „mittlere  5)3l;itD[Dpt;{e''  ge'^t  n)o^l  auf  bie  Äam 
ttfd;e,  ber  er  am  meiften  anijimj.  @r  glaubte  gerabe,  ba^ 
3)îetapl;t)fif,  aber  SSor^i^^egelifdje,  'î)a§>  ^auptfad;  feiner 
Sugenb  geluefen  fei.  ^â)  iüünfc^te  Wo^  einige  fc^ärfere 
SBejeidinnng. 

©.  6.  „Sin  eigentïid;en  ©inné  nid;t  probuftiü/'? 
^t^iïofop'^ie  ber  ©prad;e  nad;  ganj  neuen  2(ufid;tcn,  ©eift 
beê  2ÏItertî;ximê,   35earbeituug  ber  ©efd;ic^te,  tiefer  6inn 

für  ^oefie in  allen  biefen  §äd;ern  l)at  er  bod;  nid;tê 

Unbebeutenbe^i  probujirt. 

©.  8.  „©til  lauter  ©iè'^;  milbern  ©ie  ttww}.  ©ie 
tl;un  e»  ja  felbft  ©.  30  luo  bay  ÏOort  „erlüärint". 

©.  13.  „©0  ift  ber  9tuf  balb  entfd;ieben,  unb  ber 
3^ame  3i)îepl;iftopl)eley  ober  Sfleinele .  /'  'Man  ipürbe  bie 
glüei  be5eid;uenben  3tamen  lücguniufd)en,  ba  allée  int 
SSorigen  in  ber  glüd'lid;ften  Sebl)aftig!eit  be^  ©tiB  gefagt 
ift.    „^Dtepl^ifto^jljelee^'  . . .  erinnert  au  ben  .^ergog  iîarl. 

©.  14.  S)ieje  ^ragc  über  ©euiütl;  unb  ber  Stu^fprud; 
S;allei;ranb'ê,  ben  iä)  nid;t  launte,  unb  ber  nur  einen 
©inn  burdj  ^lebeubegie^ungen  poUtifd;er  lîrifd;luffig!eit  l;at 
t)abeu  ïonnen,  finb  uid;t  angeuel)m.  „C'était  un  des 
hommes  d'état  dont  l'Europe  de  mon  temps  n'en  a 
pas  compté  trois  ou  quatre '',  l;at)e  iâ)  S^^aUeVraub  fa= 
gen  ^ören. 

©.  15.  „2Saê  il;m  SSiele  ganj  abfpra($eu'^  . .  fel;r 
fd;arffinnig  unb  fd^on.  S)ie  alte  ^rin^ef]  Souife  fagte  bon 
S^nen:  „©ie  feien  am  meiften  ju  furd;ten,  iüenn  ©ie 
red;tfertigten/' 

©.  18.  3)tein  33ruber  erjal/lte  oft,  ba§  i^n  ©tiegli^ 
gerettet,  aber  bie  ÏOorte,  bie  in  feinem  9)hmbe  rul^m^ 
rebig  gemefen   lüären,   l;örte  ic^   erft  îe|t  t»on  ©tiegli|. 


50 

©ie  [iiib  fet;r  d;ara!teriftifd;  unb  W)al)v,  Sllfo  511  îr)unf($ett 
bio^  ein  eiläuterube^o,  aJiijjüerftanb  I;iubei*nbe!o  3i3ort.  — 

6.  23.  Saf3  er  dlaijcl  uueubticl;  beiüunberte,  ift  \el)x, 
îeî;r  iual;r! 

©.  28.  „35erfaffimg§gnu!bfä|e."  SBenn  ©ie  je  i)on 
bicfen  blättern  ©ebraucl;  inad;en,  mein  %l)enxcv,  fo  fd^al; 
ten  [ie  \a  ein:  „iücnn  er  glcid;  fpäter  in  cinbern  2(uffäljcn 
anf  ba^  beftininitefte  anf  bie  Dtotl^iuenbicjï'eit  einer  allge= 
meinen  9îeprafentatit)=58erfa[[ung  gebrnngen  l)atk/'  S)ie 
ßinfd;räufung  ift  nötf;ig.  3cl;  ï)abe  felbft  feinen  ^(an  jnr 
äserfaffnng  nnb  gnm  äljaiyimobnv  in  c^änbcn  getrabt,  nnb 
er  ift  in  biefen  ^been  geftorben. 

6.  31.    ©tatt  „©eij'':  gn  grofje  ©parfamfeit. 


3d;  lefe  nod;  ciiiinaï:  mit  mel;r  @eifte»rnl;e  finbe  id; 
baê  (^aw^è  jn  bem  heften,  luaw  ©ie  je  gefd;rieben.  ©.  G. 
7.  10—12!  13-20.  24—27.  30!!  alle^î,  faft  aUe^3,  nnb 
mit  nnenblid;er  3i)tilbe  Ijab^n  ©ie  luiebergegeben,  roaê  ©ie 
l;ier  iinb  ba  etlua^  fd;roffer  gn  nel;men  fd;ienen. 

„  II  n'y  a  rien  de  maudit ,  fagte  ber  grofje  9JtaI;ïer 
©érarb,  que  de  consulter  la  famille  sur  la  ressemblance 
du  défunt.  Il  y  a  de  quoi  se  j)rendre,  telle  est  leur 
exigeance!  Ils  auraient  fait  bon  marché  du  parent 
vivant.''  ©0  luerbcn  ©ie  üon  mir  fagen.  ^à)  frage 
mid;  nnn  am  ©d;lnffe  felbft,  ob  id;  nid;t  bem  ijon  mir 
fo  gartïid;  nnb  f  o  forgfam  geliebten  33rnber  einen  grof3en 
9lnl;in  ent5ieï;e,  inenn  iâ)  ©ie  im  Gingange  baty  nid;t  gn 
brnden? 

Snierbing^  loiirbc  id;  i[;m  einen  9hiï;m  cntjietjen, 
bcnn  îoer  iuirb  je  fo  eingreifenb  loal;r  niib  fo  berebt  iiber 


51 

{(;u  f einreiben.  3ïIfo  itjaê  id;  mifjiiopfent  Un'îufcfje,  511  er- 
fîel;eu  toage,  ift  ja  fo  iüenicj;  Ijei  3^;rev  ©elüaiibtl^eit  be§ 
©tiB  fo  leidet  511  äubcrn!  (B^  beixd)t  fid;  auf  bic  luciiiGen 
3eiïen,  bie  id;  ©.  13  imb  14  Hutcrftvid;en,  9taf;er»  llv- 
tl;eil  @.  14  nub  15  aber  nid;t  eingerechnet,  [ic  ift  immer 
milbe,  unb  gered;t,  nnb  anmntl;ig. 

^ahm  ©ie  ben  iucirmften,  iunigften  '3)ant,  mein  lier= 
e'^rter  g^rennb!  3lnt)UDrtcn  6ie  mir  nii^t.  3d;  fomme 
morgen  frill;  gegen  12  lXl;r  jn  34;nen.    Sl;r 

21.  ^umbolbt. 


52 


34. 
.giimljoîbt  mi  S^arnïjagcn. 

S3  et  lin,  ben  9.  Sum  1838. 

^d)  Un  feï;r  glilcïlicf;,  i)eret;vter  ^^reunb,  3t;nen  bie 
einzigen  bt»l;er  erfd;ieneneii  S3änbe  beS  grojiett  niPd^en 
Sid;ter»  gum  ©c[cf;euî  barbieten  gu  fönneu.  ©oit  td; 
morgen  ©onntag  1  llt;r  gu  ^Ijmn  ïomnien,  bmnit  meine 
Singen  bie  fd;önen  Stngen  fel;en,  n)eld;e  ©ie  in  ba»  fla= 
toifd;e  ©pra(j^ïabi;rintt)  (§n  xmferm  litterarif d}en  §eil) 
ïjineingejogen  'i)aben'^. 

S3ei  §errn  Ë.  Un  id;  gioeimal  geincfen,  ba  er  nidjt 

§n  ^anfe  iuar,  ïjalte  id;  it;m  iîarten  gelaffen;  bagn  ï;abe 

i^  iî;m    einen   §ärtlid;en    S3rief  mit   âlnerbietungen  für 

^eterôBurg  (gnr  9letfe  naâ)  @enf)  ge[d;rieben,  —  aber  feine 

©ilbe  feitbem  toon  iftm  geî;ort.    (Bin  fold;e^3  53eneî;men  bei 

einem  jnngen  îllanne,   ber  DÏ;ne  mid;  nod;  aie  i^ofafens 

fd;reiber  in  Drenbnrg  fi^en  iüürbe,  lä^t  fid;  fc^njer  cut; 

rätl;feln.    S)an!barft  ^l)x 

Sonnabend. 

21  ^t. 

Slntiüorten  ©ie  nid;t,  iöenn  id;  ïommen  barf. 


53 


35. 
vgumöolbt  ou  SBarii^agciu 

93  er  Uli,  bcn  3.  3(iiöii[t  1838. 

©ie  [inb  für  inirf;,  mein  ücrcl;rtev  ^reunb,  inie  bev 
9M;ter  be^  guten  ©efcl;macïe^v  fo  fiwd;  ber  9ltd;ter  be^ 
srnftanbe^  nnb  öorneT;meu  ©itte.  ^d;  |ak  für  Gotta'ê 
neue  Üuartal^^ß^tlcf^nft  S^ï'ci  3lu[fä^e  gefcf;vieben  (nod; 
ntd;t  publiâirte),  üon  bcneu  feine  9iatl;(3eber  fef)r  ent^iidt 
finb,  eine  Duatnrbefcfireibnng  be$  ''-Platean  üon  33DgDta  unb 
über  (Sd^iuanhintjen  ber  ©elb^prcbuftion  feit  bem  9)tittel= 
alter,  ßr  fd;idt  mir  bafiir  (ex^  [inb  t)ier  gebrndte  33Dgcu) 
einen  2Sed;fel  anf  ?5^rege  gu  fünfzig  griebrid;vb'cr,  ba§ 
finb  über  jiDöIf  griebrid;x^b'or  ber  S3Dgen.  3<ï)  ï^iiï'c  (fo 
fet)r  id;  @elb  brand;e)  Suft,  bie  .*gä(fte  gurüdangebcn  — 
aber  inbem  id;  ben  @ntfd;lu^  anî-.fu(;re,  fällt  mir  ein, 
mid;  üorl;er  pi  erfnnbigen,  lüa-S  man  ntol;!  je^t  aU  Ma- 
ximum be»  .^onorar»  für  ^onrnal=3lnffälje  betrachten  barf, 
ob  fed;»,  aâ)t  ober  5et)n  griebrid;i5'bor  ©itte  ift;  bann 
fd;idte  id;  lüeniger  gnrnd.  @»  !ann  mir  iDi(^tig  loerben 
für  bie  ^-olge.  S^ergeil^en  ©ie  bie  profaifd;e  2(nfrage  nub 
fd;reiben  Sie  mir  nad;fid;tviiort  in  einigen  ^agen  ein  ;paar 
aöorte.    ^ä)  geï;e  ï;ente  nad;  ber  ^n\d.  ^t 


3n  3?arntiagen'§  2;ageb(ättern  i^om  9.  Sdiguft  1838  befindet 
fic^  gotgenïieS   angemerft:     „^umbotî't  erjäl^tte  mir,    in  einem 


54 


langen  SSefnc^,  tie  u^euigïeiten  t>on  S^cpül:..  ^ev  iîonig  fon 
$reu^en  unt)  i?er  Eaifer  t>cn  Dinf^lant  Iiabeu  e§  beiberfeitê  t»cr= 
niieben,  mit  cinauber  allein  ju  fein,  inbeni  jeber  nur  3Sev(cgen; 
(leit  bat>on  befuvcîitetc.  S)er  Sîaifer  fprad}  bei  met^rcven  3(nläffen 
c;an3  üeräcbtlid}  von  bcm  jct^itjcn  franjöfifcljcn  9îcgiernng§luefen 
unt»  ncd}  fd}Umi)ier  von  tein  iilönigc  Sublüig  ^$bilipp  inSbefontve. 
S)cr  'Jüvft  iion  3}îeltcrnid}  iuar  leid)t  unt  jerftmit,  für  tie  öegen^ 
niart  Heilig  obne  Sorge,  niibrte  aber  ftety  ten  tüftern  ©etan; 
fen,  ta^  mit  tem  Siotc  £iitung  ^'bilippâ  eine  neue  SBentung 
beginnen  unt  ter  5îrieg  unDeriueitlid}  fein  Juürte.  St^ill  er  tieö 
ten  Sintern  fürerft  cinrcten?  frage  id).  Sei  2)ietteruid)  nuif; 
man  immer  juerft  prüfen,  lüiefern  eine  2)îeinung  gerate  im  2lugen= 
blide  für  feine  ©tellung  taugt.  — " 


S)en  9.  3lpril  1839  berid)tet  25arnbagen  in  feinen  Stage- 
blättern:  „i^umboltt  fam  unuermutbet,  unt  mad}te  mir  tie 
gröfsten  (Sntf(^uttigungen ,  tafî  er  mid}  fo  lange  nid}t  gefo(}en. 
Unt  nun  fi^üttcte  er  feinen  Sad  aiiè ,  mit  taufent  Sîeuigfeiten, 
non  $ari§,  »on  ï}ier;  IüdI}!  jlvei  Stunten  lang,  ©r  fiebt  tie 
Sad}en  in  ^yranfreid)  für  fel;r  betenflid)  an,  unt  t;at  in  tiefem 
Sinne  auc^  anleimt  an  ten  5'i'irften  »on  DJlettevnic^  tapon  ge^ 
fdjrieben;  I}eutc  nod)  fei  tie  franjöfifc^e  iîrifiô  ganj  eine  innere, 
aber  morgen  fdjon  ïonne  fie  fiâ)  nadj  aufjen  »i«nten,  unt  mic 
nötljig  fei  eâ  ta,  ta^  S)eutfc^lant  in  fid)  befeftigt  fteljc,  ba^  tic 
ïolnifd)e  unb  tie  I)annöt)erf($e  Summïjeit  abgetï)an  fei!  — " 


©en  19.  âlpril  1839  crjäbtt  3}arnl)agen  in  feinen  2^age; 
blättern:  „^d)  befud)tc  .^umboltt,  ter  mir  pieterïei  mittl)ei(te, 
and)  ein  fc^bncê  33iltni^  toon  3(rago  jcigte,  ta§  mir  befonterâ 
luoblgcfiel!  Gr  fprac^  toieï  über  tie  33crH)id(ung  ruffif(?^er  unb 
engUfd)cr  SSejügc  in  Dftintien  unt  5perfien,  unt  crjäl^lte,  h)a§ 
er  au§  tem  2}lunte  te»  ruffifd)en  ^aiferê  felbft  îjieruber  gef)ört; 


55 

ber  ^aifer  tvax  \dn  eiinttert  cjcgeit  bie  Gngtanbev,  unb  (oi-jte  ben 
größten  2Bevt(;  barauf,  i(;rer  .'oenfd}aft  iii  5tiicii  eutgei^enjuiinr; 
fen.  §umbo(bt  giebt  mir  barin  ÎHcd}t,  ba^  nocf)  gute  füufr^ig 
^a^re  î)ingcï;en  fonnten,  e(ie  ben  ßugtänbcrn  in  Dftinbien  tuirf-- 
Ixäie  ®efal}r  non  ben  Dinffen  brol}te,  "oaf,  aber  33ci'crgnif;  nnb 
6ifcr  anâ)  obnc  9tot(;  fviiber,  a(3  ber  3"Min^'-'»[tc>f>  i't'tt  evfot; 
gen  fonnte,  einen  in  (§nropa  (len^omifen  bürfteu,  trietool^l  man 
'\xâ)  Vion  beibcn  Seiten  geiuif]  etiua»  befiniien  luiirbe,  cljc  man 
e§  ba{;in  triebe!  — " 


3)en  25.  dTiai  1839  fd)reibt  3>aniljagen  in  feinen  3:agcb(ät= 
tern:  ,,3d}  traf  §umbo(bt  unter  ben  £inben;  luir  pti-iiiberten 
lange.  Gr  erjiibtt  mir,  ba^  man  am  .§ofe  über  ben  %o\>  won 
Gjany  abfdji'iiüd}  gefprodjen,  mit  2CuynaI;mc  be§  iUniig§,  ber  nie 
von  3:obteu  übet  [prid}t,  unb  beâ  Älronprinjen ,  ber  fogar  ein 
Sßort  beê  33ebauernâ  gefagt;  bie  auberu  ^^rinjcn  I}abeu  gefrob- 
todt,  bie  <5ürftin  »on  Siegnit^  and)  feî;r  mijîlDDKenb  gefprod)en." 


56 


36. 
^iimïjolbt  an  ^arutiaflcn» 

33erliu,  Wontaa,  ben  3.  3uni  1839. 

5)ûi§  55uc^  lDa§  (Sie  mir  (jeïieï^eu*),  mein  t{)eiirer 
^•rennb,  ift  ein  toftticf;e^  53uc]^,  ioie  alley  îoftiid;  genannt 
iüerben  mnjj,  iua'S  bie  Snbiüibnalität  ber  3)knfd;en  hc- 
âeidjnet.  SJÎeine»  S3rnbery  Briefe  [inb  fel;r  fdjon.  ©ein 
llrtf;eit  nber  ben  (5taat§!an3Ïer  mad;t  feinem  Aaraïter  üiel 
©(;re,  nnb  in  bem  9îad;ia^e,  ber  bem  an^^gefprod;enen 
Sobe  ettua§  ^n  neï;men  fd;eiiit,  liegt  ein  tieferer  politifdjer 
©inn  tierborgen,  ßr  bejietjt  fid;  n)oï;l  auf  einen  anbern 
großartigeren  9tU!ogang,  t^cn  jene  ©ntioidclnng  ber  Söelt- 
begebenï)eiten  t)ätte  f;aben  föniien.  S3efonbery  freut  mid; 
bie  2tner!ennnng  3^ reo  Siiatent»,  ^l;rer  SarfteUnngê- 
iüeife,  bie  9(ner!ennnng  beê  ©eeïenreid;tf)nm§,  ber  in 
9îaI;er!o  Briefen  (lyenigcn  offenbaret)  liegt.  Slbam  3)înl= 
ler'ê  ariftoîratifd;e  9iüden,  nnb  bie  fo  bänrifd;  natnr= 
Uc^  berliebte,  bud'ttge  nnb  beßljalb  geioifj  etloaf^  unjüd;:: 
tige  ^rinjeffin**)  geiuäl;re)i  ben  l;errlid;ften  Jîontraft  beê 
politifd^en  nnb  menfd;lid;en  IXnratl;^.  ,,®a^^  33aterlanb  ret^ 
ten,  fagt  ©enl3en'^^  erfter  älienfd;,  ljeif3t  ben  pre:if3ifd;en  2(bel 
lüieber  in  feine  9îed;te  einfe^^cn,  iijn  nnbefteuret  §u  laffen, 
bamit  er,  nac^  einer  furjen  ^iegogiajion,  bem  alîonard^en 


*)  3)DrDn>'ö  !î)ent){^vtften  unb  33vtcfe.    S?aub  III. 
**)  <BDp'i)Xi.  Sil^etmine,  ^vtnjeffin  tpit  iBatveatf;. 


57 

fein  don  gratuit  frei  barbringett  fönne.    ^ajii  mu^  ber 
Wen\d)  imauf{öe>li(i)  an  bcii  33oben  gcfeffeït  bleiben/'   2ßie 
bie  aiiontmorcnci/iS  ber  Ufermar!  [ici;  muffen  gefrenet  l;aben 
ioaê  nn^Io^  in  i(;ren  armen  Seelen  lag,  in  fo  fd;nlgered;te 
5Dogmen  gegoffen,  in  fo  gebilbeter  ©pracl;e  toon   einem 
talenttiolleii  ©cf;riftfteller  an^?gebrucît  jn  fe^en  !   2ln  '?fiaum  \ 
nnb  3^it  ift  ^i^f*^^*  iîaftengeift  nid;t  gebnnben.    @efpenfter= 
artig  icirb  er  'iià)  brol^enb  einft  lüieber  geigen,  toenn  id;  , 
nid;t  meî;r  fein  iuerbe.    3<^  frflge  ntid;  oft,  ob  nnter  beîij 
33e!ren3ten,  bie  (loie  bie  .^omerifd;en  .^^elben)  an;3geftredt 
im  SBottmarfte  anf  if;ren  Qääm  ber  91ul}e  pflegen,  Slbam 
9}înller  nid;t  ioieber  llnterfd;rif ten  fammeln  l'önnte?   33en; 
iamin  ßonftant  l;at  biefen  unbetüeglid;en  @rbtl;eil  ber  @e- 
fiunung  fel;r  biibfd;  in  ber  Parabel  be«  ©d;iffbrnd;.§  anv= 
gebriidt:     „Grand  Dieu^  je  ne  suis  pas  assez  indiscret' 
pour    vous   prier  de    nous   sauver    tous.     Sauvez -moi 
tout  seul/' 

3Benn  ©ie  einen  3lngenblid  3)înffe  liaben,  fo   ïefen 
©ie  blätternb  im  britten  ^anbe  meiner  ©efd;id;te  ber  ©eo; 
grapljie  beS  SJÎitteïalterê,  ioaê  id;  über  bie  5Ratnranfid;ten 
nnb   ben   ©til   üon    ©l;rift.'  ©olnnibuê    entioidelt   l;abe.    ■ 
^.  ni.  ©.  232.    S)en  ^Tranm  ©.  316.     Go  loar  ber    | 
©egenftanb  einer  Seftlire  bei  (Sl;ateanbrianb  nnb  ÏRabame   i 
Sîecamier,  nnb  gefiel,  \m  ber  Stn-cbmc^  be§  @efuï;l!S  ge=   \ 
fällt  5it)ifd;en  hen  oben   ©teppen   minntiöfer   ambition.    | 
^ä)  l;offe  balb  Sbiten  bie  erfd;ienenen  fünf  ^änbe  bar^    ' 
bringen  gn  tonnen.    S)ie  9îad;laffigfeit  meines  ^nd;l;änb= 
lere  l^inbert  mid;  jeüt  baran.  2l.~.^t. 


3)en  9.  3'u"i  1839  bemerft  3îarnï)agcn  in  feinen  î'agebldtî 
tern:  „^unibolbt  beftätigt  meine  auc^  fi^on  öftere  auggefproc^ene 


58 


93el}au^tung,  ba^  auâ  bcm  ©(J^mei^en  ber  Sïutoren  nic^t  511  »id 
gefolgert  Jüevben  biii'fc.  dt  fiil^vt  brei  lüid)tige,  ganj  uu(äug= 
bare  3;[iat[ad}eir  an,  vou  beneu  man  ba,  lüo  man  e§  am  meifteu 
»orauêfe^eu  mü^tc,  fein  ot'"G"if5  fiubet;  in  beu  Strdjiueu  von 
^Barcelona  feine  ©pnr  won  bem  3:riumpl;  -  (Sinjug ,  ben  Golumbnô 
bort  (}ie(t,  in  3Dlarco  'Çofo  feine  ßriüiibnnng  ber  ct)inefifd}cn 
3}îaner,  in  ben  5(rd)ti.HMi  ihmi  '^sovtugal  nicl}ty  über  bic  9îeifen 
beâ  3tmerigo  SSeSpncci  in  ^icnften  biefer  .Hrone.  (©efcbic^te  ber 
©eogr.  beS  Dkuen  Kontinente  3:1;.  IV.  ©.  160  ff.)  —  " 


59 


37. 
.^^^niui»oîî)t  nu  îi^rtiuljaoeii, 

grettag,  ben  13.  ©e^^tcmber  1839. 

^cïx  ^^Macjet  ï;at  mir  einen  red^t  angettel)nien  ©inbnicE 
t;interla[fen.  ©r  Unirbe  inol;!  eigentlid;  bem  Collège  fran- 
çais, aly  jDi'ofesseur  de  littérature  ou  d'histoire,  ani 
nüljlidjften  fein,  aber  haS:  :pebantifc|e  Dberlel;ret:s@yamen 
ftel;t  entcje{(en.  3dj  ii^crbe  aïle^3  bei  .^perni  i)on  2Bertï;er 
t>erfud;en,  iuo  freilid;  ber  ctiua-o  nnl{tterarifd;e  ©djnanj- 
bart  nnb  bie  langen  fd;Iid;ten  ©übfee^^aare  awaè  an^ 
fallen  lu  erb  en. 

3Jtit  alter  2lnî;anglid;feit  ^l^r 

21.  i).  «pnnibDlbt. 

SBunberbar  gemtg,  baj^  bie  9tenfd;ateIIeu  9îatï;e  beim 
lîabinette  .'»^ci'Hi  paget  abratï;en,  par  jalousie  de  métier? 


60 


38. 
^umbolbt  au  S8aiuï)0oeiî, 

33  er  tin,  ben  29.  Secemtev  1839. 

(S^  {ft  eine  fd^öne  unb  red;!  iiienfd; tiefte  §anblmig, 
baf5  Sie  mir,  mein  fleurer  g-rennb,  biefe  f leine  ©d;rtft*) 
leifjcn,  bie  mir  geioif?  entgangen  uuire.  '^a§>  Sob,  )üa§ 
6ie  i(;r  joden,  ber  ©ie  fo  lebenbig  ein  Sebenêbilb  gn  ent; 
iuerfen,  rinb  fo  anmntt)ig  gn  üerfd;önern  lüiffen,  o'^ne  bie 
©rnnbgnge  jn  öeriuifc^en,  ift  eine  gro^e  Slntorität.  £rie'5 
ge(;ört  übrigen^  nnter  meine  ^ngenbfrennbe.  2Bir  befnd}= 
ten  gnjammen  bei  §ei;ne  bay  ©eminarinm.  ^ä)  bringe 
3{;nen  bie  ©d;rift  balö  lieber. 

3t.  ^^nmbolbt. 
^n  grever  6i(e. 

*)  gr.  ^acoW  3u6e(fdn'ift  \i\x  fiieö  in  ©Ptf;a. 


61 


39. 
^ïimfioîbt  oil  S^aruljagcu. 

aJîttttoodf;  9îacf;mtttaci  bon  26.  getvuav  1840. 

3d;  beflage  mid),  tl;eurei*  grexmb,  Sie  uerfeî;ït  511 
Ijaben.  ^d)  wax  fet;r  leibenb  am  f^njj,  an  einem  elenbcn 
kleinen  Suujclgej'djlDür,  iinb  Wax  I;oute  nur  ju  meinem 
9îad)bar  Secpolb  öon  ^ud;  (juin  erftenmale)  gegangen. 
.^erjUd^en  '^anï  für  6efen(;eim.  '^^  ®i^  I;aben  )doI;1 
9ted;t  geï;abt,  bie  îleine  ©d;rift,  bie  im  ï;Dd;ften  ©rabe 
einen  beutfd;eu  i!arafter  I;at  nnb  ein  fo  finnige»  Sn= 
tercffe  burd;  ^ï;re  S^orrebe  geiuinnt,  ber  asergeffenl)eit  gn 
entreißen.  ®y  Ie6t  in  bem  @d;riftd;en  ein  fd;öne»  ©e^ 
fuî;l  für  ba^  Waê  einem  S)eutfd;en  in  feiner  Sitteratur 
lmd;tig  nnb  ï;eilig  bleiben  mn§.  Ser  Wann  bnrd;forfd;t 
(Sefent)eim  nnb  2)rufenî;eim  ipie  3[nbere  bie  ^roabe.  Sie 
(Sigeunaïuen  finb  ïeiber  ireniger  :pDetifd;.  ^k  Stellen 
©.  12  nnb  13  finb  uoiï  âlnmntf;  be;?  6ti(y;  bann  lyirb 
ber  ^t;iloIoge  fd^ioerfcittig  :ingeiDif3  über  ba^,  \va§  er 
l^alb  erforfd;t,  nnfic^er  toie  über  einen  alten  Gobey,  ben 
er  gn  flüd;tig  gelefen.  Db  ^ricberi.fen^^  Sd;lüeftern,  „be^ 
ren  man  fid;  fo  gar  nid;t  an5nnel;men  l;at''  ©.  48,  ob 
ber  !atl;olifd;e  ©eiftlid;e,    ber  fie  „jn  galle   gebrad;t''. 


*)  aBaUfarjït   naâ)    ©efen^etm.      33on   2Iuijup   gevbtnaub   Dîafc. 
^evauegeijelben  l^^on  ^.  ?t.  33avn^a3en  bon  (Sni'e.    Berlin.  1840. 


62 

îinb  bann  (nad;  anberer  £e^3art)  auc^  nid^t  §u  %aüe 
Q^hïaà)t,  an  bem  allen  ^reube  i)ahen  JDerben,  entfi^eibe 
icf;  nid;t.  Über  bie  ^Iroabe  imb  ben  ©famanbev  ift  man 
auà)  niàjt  in'è  Sfleine  gefonunen,  nnb  Helena  I;at  [id;  muffen 
mand^en  @ned;en'.^Iatfd;  gefallen  ïaffen. 
mit  alter  greunbfd^aft  banfbarft  3r;r 

21.  \),  ^bt. 


63 


40; 
.^umljolbt  au  äJanitjagciu 

montaçi,  ben  9.  Tl'dx]  1840. 

Ser  ilronprlng,  bem  id;  an  biefem  9Jtorgen  "^Ijt  in; 
I)aïtreid;cê  Seben-olntd;  gcbrad;t,  l)at  iiiir  mif getragen, 
3l;nen,  üevel;rter  '^mmb,  feinen  „frennbUd;ften  ®cvn!'' 
an'^ânbvMen.  @r  Ijai  [id;  babei  3f)ver  .„<SopI;ie  ß(;arIotte, 
S(;reê  ©eyblilj,  iinb  bei'  immer  anmntl;igen  ©prad;e,  ber 
©e)uanbtl;eit  fd;tinerige  SebeneiV)evl;äItnif[e  jn  fd;ilbern'' 
erinnert.  S)ie  freimutl;ige  ©telle  über  ©vimin  I;abe  id; 
i!^m  öorgelefen.  ©ie  i)at  fel;r  gefallen  nnb  ein  ©efpräd; 
über  ^annoüer  l)erbcigefül;rt.  (sr  l;at  fel;r  Derftänbige 
äöorte  barüber  fallen  laffen:  „S)er  Jîonig  toon  §annor»er 
r)erftel;t  nid;t,  S)entfd;e  gu  bel;anbeln:  er  iuei^  nid;t,  luie 
man  biefe  geiniunt,  toenn  man  ben  âlngenblid  gemütl;; 
lid;er  Slnregung  gn  bennljen  loeifj.  Sd;  iinlrbe  an  bem 
S^age,  wo  bie  9uTd;rid;t  ber  enblid;en  2Sal;l  in  ©öttingen 
nad;  .'gannotoer  ïam,  einen  ^Ibjntanten  ober  (EiuiU©taat^5- 
beamteu  nad)  ©ottingeu  gefanbt  l;aben,  nm  ben  ^rofef[o= 
ren  gn  banfen  nnb  fie  jn  befragen,  ob  e^  it;nen  angenel;m 
Untre,  ba^  er  allen  fieben  ^profefforen  bie  ©teilen  luieber 
gebe."  ®av  finb  äßorte,  bie  einer  ebeln  ^îatur  entftrö; 
men.  S^on  3I)vem  Slnffal^  über  9îiebnl;r,  mit  bem  id; 
ganj  einüevftanben  bin,  rebe  id;  bem  -^ron^rinjen  nid;t. 

mit  alter  Stnl;änglid;leit  ^l;r  21.  ü.  .§bt. 


64 


41. 
§uml)olbt  au  S^arn^cgcn* 

mittïooâ) ,  ben  18.  mixi  1840. 

(^ine  gefd^inacEIofe  ©treitfd;rift  bev  Ajiervu  ©retfd;  gegen 
SJÎelcgunoff  uiib  getjeii  ):)(x^  mir  ganj  unbekannte  53ud;  üon 
^oenig,  Doll  ©ibirien,  ©trangnlation,  gel;ciinen  ^^onby 
nub  rnffij'd;ein  ^atriotijcmu:?,  ein  nnauêfteï;lid;e!o  2)iad}= 
ipcv!!  SBolIen  ©ie  eê  lefen,  mein  !îï;enreï?  S)enn  ©ie 
allein  i3erftel;en  e!3  ganj.  S)a!3  ^ud;  Bnnte  mic^  faft  mit 
|)errn  9)ieIgunoff  tieiioljnen,  gegen  ben  id;  fd;on  einigen 
^roïï  gefaxt.  Sd;  I;abe  jtüar  feine  Erinnerung  üon  it;m 
nnb  meinem  ©efpräd;  mit  il;m,  aber  bie  ©prad;e,  in  ber 
id;  i\\  il;ni  fprad;,  mn^  er  fonberbar  gebeutet  unb  in  bie 
jeine  übertragen  l;aben,  luenn  er  mid;  gegen  ben  auftreten 
lä^t,  'QtWtw  grüfse  geiftige  %ùhtM  unb  Stnmutl;  be^  ©tilto 
ipie  ber  ©itten  id;  überall  preife.  ïoie  ift  e»  glaublid;, 
baj3  id;  gegen  ©ie  auvbred;en  luerbe  in  ber  einzigen  Untere 
l;altung,  bie  id;  mit  einem  3}îanne  r;abe,  ber  mir  mxui 
^rief  üon  3l;rer  §anb  bringt!  âiJer  fennt  mir  fo  un- 
üor[id;tige  Drinoco  =  ©itten?  — 

9Jlart;einet'e  l;at  and;  einen  ^elbjug  in  ben  !ritifd;en 
93lättern,  mel;r  gegen  ©aüignl;  (xl§>  gegen  ©tal;l  üolI= 
fnl;rt.  ©I  ift  i)iel  ©d;ärfe  in  ber  Suft,  unb  bie  ©d;tüar= 
gen  finb  nid;t  fd;onenb.  S)a!3  ^n'^è  ber  ^]](,nïîppiî'^i  if^ 
fel;r  berebt,  im  iïtimaj:  üon  ben  9îatiDnaliften  burd;  'BawXi 
§egel  gu  ©alilei.     Seiber  finb  bie  uprl;ergel;enben  gtPölf 


65 

«Seiten  oï;ne  alle  "^^axhe  unb  üon  inittelmäBigftoit  Stile. 
©örree  unb  Sd^eUtnc!  ipiffen  beffer  §u  färben.  33îid)  inter= 
effirt  an  bem  allen  nur  'i>a§>  S)ramati]^c  unb  baê  S^atent 
tvaê  gejeigt  ober  nic^t  gezeigt  loirb.  ßäfareopapie,  Si^erri- 
torialfpftem,  ja  bie  „Slntorität  toon  beftimmtem  pofi^ 
tin  en  Se^rinl^alte  nnb  marfirter  ^l;t)fiognomie''  bie 
§err  âJîar^einefe  S.  41  t)erbeitiuinfd;t,  finb  mir  ©räuel 
ober  ^arnaöal^^reuben.  ^eibe  ^artfjeien  [inb  nur  ner^ 
fc^iebene  STrten  bon  ÄDmpreifion^5  =  3)iafd;inen,  unb  ein 
„pPDfopI)ifd^"  begrünbeter  (^riftlic^er  S)ogmati^mu»  üon 
„marürter  ^^^fiognomie''  ift  öon  allen  ©i^niirleibern  mir 
baê  läftigfte. 

Dîaumer  (tari)  l^at  „treu^süge''  herausgegeben,  treuj; 
§üge  gegen  bie  ©eognoften;  bie  Saragenen  finb  Seopolb 
toon  ^nâ)  (3^r  neu  Sefe^rter)  unb  iä).  —         2Ï.  ^t. 

Hnb  Sinteni»  in  SRagbeburg,  unb  ber  9îeufd; atelier 
StaatêratI;,  „ber  bie  Sünbflut!^  I^at  oerbieten  laffen", 
aïleê  1840.    5Drei  Kometen  finb  nic^t  ^inlänglic^. 

^c^  b^be  einen  ^rief  öom  3)îarqui5  ßtanricarbe  aus 
St.  ^eter»burg  toom  5.  ÏÏMrj,  „man  lüiffe  feit  t)ier  bis 
fünf  3ßod;en  nic^t^o  non  ber  ßypebition  r»on  Q[)i\va'',  — 
„It  is  purely  an  attack  upon  the  Khan  whom  they 
propose  to  dethrone  and  to  put  his  brother  in  the 
place.''  Sie  feigen,  i>a^  er  fet;r  berubigt  fc^ieincn  iriïï! 
(Sine  lämmermitbe  ^^olitif!  — 


St.  «.  Jctumbctbt's  abriefe. 


66 


42. 
SJÎetteniijij  nu  ^iimöolbt 

Vienne,  ce  29  mars  1840. 
Mon  cher  Baron! 

JN  e  mettant  point  en  cloute ,  que  Monsieur  le  Prince 
royal,  auquel  j'ai  Thonneur  de  répondre  aujourd'hui, 
vous  donnera  connaissance  de  ma  déclaration,  c'est  à 
ma  lettre  à  S.  A.  R.  que  je  m'en  rapporte.  Vous 
verrez  que  je  me  mets  à  ses  ordres,  et  cela  toutefois 
sous  la  réserve  de  mon  ignorance  archéologique.  A 
cette  ignorance  vient  se  joindre  celle  des  attributions 
de  la  Présidence. 

Voici  en  tout  cas,  ce  que  je  pense  d'une  position 
individuelle  dans  son  rapport  avec  une  association 
scientifique  quelconque. 

Il  y  a  trois  espèces  d'hommes.  Les  uns  sont  de 
véritables  savants,  et  leur  nombre  est  fort  restreint. 
D'autres  sont  amis  des  sciences  en  général,  ou  de 
telle  branche  des  sciences  en  particulier;  leur  nombre 
est  bien  autrement  étendu.  La  troisième  classe  qui 
est  la  plus  nombreuse,  c'est  celle  des  âmes  sèches, 
des  esprits  étroits,  des  viveurs  qui  souvent  sont  de 
très  bonnes  gens,  mais  pour  lesquels  les  sciences  et 
les  arts  sont  du  superflu. 

Je  me  range  dans  la  seconde  de  ces  catégories. 
Moi  et  mes  confi-ères  pouvons  servir  utilement  la  cul- 


67 


tiire  morale  pourvu  que  nous  ne  nous  en  mêlions  pas 
trop  en  detail.  Là  où  je  crois  pouvoir  faire  le  bien, 
je  regarde  comme  un  devoir  de  m'y  vouer;  dans  la 
présente  occasion  cependant  je  n'aurai  que  de  la  bonne 
volonté  à  mettre  dans  la  balance.  Comme  ma  pro- 
fession de  foi  est  renfermée  dans  mes  explications  en- 
vers l'auguste  Protecteur,  c'est  à  ce  que  j'ai  pris  la 
liberté  de  lui  dire,  que  je  prends  celle  de  vous  ren- 
voyer. 

Il  y  a  si  longtems,  mon  cher  Baron,  que  vous 
n'êtes  venu  nous  voir,  que  quand  vous  vous  corri- 
gerez ,  vous  éprouverez  plus  d'une  satisfaction  ou  bien 
des  progrès  fort  réels,  que  nous  avons  faits  sur  les 
terrains  qui  vous  comptent  au  nombre  des  domina- 
teurs. Jaeger  dont  la  perte  est  très  regrettable, 
a  été  parfaitement  remplacé  par  Endlicher,  homme 
d'un  génie  eminent.  Baumgarten  et  Ettingsliausen 
sont  des  savants  très  distingués.  L'école  polytech- 
nique marche  à  merveille  et  forme  des  savants  et  des 
ouvriers  fort  utiles.  Rösel  est  le  premier  opticien  de 
nos  tems  et  le  jeune  Voigtländer  marche  sur  ses 
traces.  L'établissement  du  Baron  Charles  Hügel  a 
ouvert  un  nouveau  et  vaste  champ  à  la  botanique. 
Les  sciences  et  les  arts  marchent  ainsi  à  souhait.  Ce 
qui  leur  manque,  c'est  un  inspecteur  tel  que  vous. 

Vous  vous  plaignez,  mon  cher  Baron,  de  vous 
trouver  être  le  plus  ancien  des  étrangers  dans  l'Insti- 
tut. Ce  sort  est  sans  doute  triste,  parcequ'il  est 
inévitable,  à  moins  qu'on  ne  fasse  la  sottise  de  s'en 
aller  avant  d'autres,  mais  il  est  naturel.  J'éprouve  le 
même  sentiment,  et  cela  sur  un  champ  qui  certes  est 
le  plus  vaste  des  champs  !     De  tous  les  Rois  et  chefs 


68 

de  cabinet  en  fonction  entre  les  années  1813  et  1815 
les  seuls  vivants  sont  le  Roi  de  Prusse  et  moi.  L'époque 
n'embrasse  cependant  qu'un  quart  de  siècle,  tant  il 
est  vrai  que  25  ans  sont  toute  une  époque  historique! 
Ne  nous  décourageons  pas  pour  si  peu  de  chose,  et 
allons  comme  si  de  rien  n'était. 

Mille  sincères  hommages,   mon  cher  Baron. 

Metternich. 


69 


43. 

S)onnevôta3  ben  9.  ^px'xi  1840. 

§ier  gioet  ©aïamanber.  S)er  fc^iüarje  (jdjiuarâgerau- 
bete)  Äönig  öon  S)änemarf  ift  niàjt  Uo^  ein  nürtoegifd)= 
ÏDnftitutioneïïer,  auä)  ein  minemlogifc^er  ^önig ,  ber  rec^t 
gute  3)ZemDireê  über  ben  ^efuö  gefc^rieben.  S)a  fein  3Sor= 
ganger  ein  aftronomifd^er  ^önig  mar,  Kometen  =  5preife 
auêge[e|t,  großen  Scannern,  iüie  bem  ©eneral  3}îuffting 
unb  mir,  ß^ronometer  gefd^enft,  auà)  an  einem  Kometen 
(in  ber  ^a^t  ber  ©ntbecEung  be^  ©alli'fcf;en  J^ometen) 
geftorben  ift,  fo  fürd;teten  bie  bänifd;en  Slftronomen  für 
iï)r  î)immlif(^eê  3:;reiben  bei  bem  irbifc^en  (unterirbifd}en) 
Äönig.  3c^  iüurbe  anfgeforbert ,  eine  alte  SSorliebe  für 
mid^  geltenb  gu  madden,  ^d)  fud}te  bal;er  ben  SSorloanb, 
\va§>  ic^  fonft  nie  getl^an,  M  ber  X^ronbefteignng  ©lud 
ju  iüünfd^en.  ®a0  ift  bie  SSerantaffung  beê  fc^toarâen 
S)rama'0.    ©er  ^rief  ift  einfad^  unb  t3erftänbig. 

21.  |)t. 

Sefen  6ie  ^errn  üuinet  (©teile  über  ©oet^e  unb 
SSettina)  unb  geben  ©ie  mir  baè  ©ift  jurüd. 


70 


44. 
tönig  (£^riftion  bev  %f!i)U  Don  îiauemart  au  §umï)oïbt. 

Copenhague,  ce   13  janvier  1840. 

JMonsieiir  le  Baron  de  Humboldt!  Parmi  les  let- 
tres particulières  qui  me  sont  parvenues  depuis  mon 
avènement  au  trône,  aucune  ne  m'a  fait  un  plus  sen- 
sible plaisir  que  celle  que  vous  m'avez  adressée  sous 
la  date  du  17  décembre.  Votre  souvenir  a  le  plus 
grand  prix  pour  moi,  et  je  me  rappelle  avec  un  bien 
grand  intérêt  les  entretiens  que  j'ai  eus  avec  vous, 
Monsieur  le  Baron,  à  Paris,  il  y  a  déjà  nombre 
d'années,  mais  depuis  vous  avez  enrichi  les  sciences 
de  nouvelles  recherches  et  la  Sibérie  exploitée  par 
vous,  comme  jadis  l'Amérique,  offre  aux  sciences  na- 
turelles des  aperçus  nouveaux,  qui  ne  sont  dus  qu'à 
vous.  Monsieur  le  Baron.  Oui,  je  m'estimerais  heu- 
reux de  m'entretenir  un  jour  avec  vous  sur  ces  nou- 
velles recherches. 

Les  sciences  naturelles  offrent  toujours  des  inté- 
rêts nouveaux  et  je  ne  négligerai  certainement  pas  de 
concourir  à  leur  avancement  autant  qu'il  dépendra  de 
moi. 

Les  travaux  astronomiques  et  géodésiques  de 
votre  célèbre  ami  Schumacher  méritent  certainement 
ma  protection.  Ce  savant  s'est  acquis  un  nom  euro- 
péen et  j'apprécie   ses    rares   mérites.   —   Quand  aux 


71 

observations  magnétiques  d'après  la  méthode  de  Gauss 
je  m'occupe  de  les  amplifier  ici  à  Copenhague,  où 
un  observatoire  étabh  depuis  1834  près  de  l'école  po- 
lytechnique sera  placé  plus  convenablement  sur  le  rem- 
part de  la  ville  et  nous  y  établirons  deux  différents 
emplacements,  l'un  pour  les  observations  sur  la  dé- 
clinaison, l'autre  pour  l'appareil  de  l'inclinaison.  Le 
célèbre  Oersted  dirigera  cet  établissement. 

Je  m'estime  heureux,  Monsieur  le  Baron,  de  pou- 
voir vous  entretenir  de  l'avancement  des  sciences  na- 
turelles dans  mon  pays,  vous  y  puiserez  la  certitude 
que  je  ne  négligerai  aucune  occasion  pour  justifier  les 
bonnes  idées  que  vous  avez  de  mon  intérêt  pour  les 
sciences  et  pour  tout  ce  qui  peut  tendre  à  éclairer 
mes  sujets  et  les  rendre  heureux. 

Je  désire.  Monsieur  le  Baron,  que  vous  trouviez 
souvent  le  loisir  de  vous  entretenir  avec  moi  et  je 
m'empresserai  de  cultiver  des  relations  si  agréables 
pour  moi. 

La  Reine  me  charge  de  ses  complimens  pour  vous 
et  je  saisis  l'occasion  pour  me  dire  avec  la  plus  haute 
considération,  Monsieur  le  Baron  de  Humboldt, 

votre 

tout  affectionné 
Christian. 


72 


45. 
^umtiolbt  an  SBarn^cgen. 

©onnabenb  ben  11.  'äpx'ü  1840. 

Ser  ^ronprinj  toünfc^t  fel^r  Stiren  intereffanten  SSrtef 
toon  ^ürft  9Jîetternic^  feï)en  §u  bürfen.  können  «Sie, 
t{)eurer  ^reimb,  i^n  mir  trente  Sïbenb  Mê  V2  ad^t  llïjr 
îenben?  21.  ^t. 


über  tiefen  93rief  bemerït  35arnt)agen  in  feinen  Sägeblättern 
»ont  2.  Stpril  1840:  „3u  §aufe  einen  Srief  üom  ^^ürften  öon 
2)îetternid}  üorgefunben,  einen  großen,  eigen^änbigen.  6r  erftärt 
mein  Si(b  beê  Sßiener  Ëongreffeâ  für  ein  üoüfommen  treueè,  big 
auf  lüenigee,  baè  ju  berid)tigen  fei.  6r  felbft  berichtigt  um= 
ftäntUc^  bie  ©r5ä{}(ung  üon  bem  Eintreffen  ber  9la(^ri(^t  in 
Sßien,  ia^  9îapo(eon  bie  ^nfet  ©Iba  üerlaffen  ^abe.  Ein  iBrief 
ton  gef($t(^tUd}em  2Bertt)e!  — " 

S)en  5.  Stpril  1840  erit>äl}nt  35arn^gen  nod)  einmal  in 
feinen  Sageblättern  ben  2)îetterni(^'fc^en  33rief.  „2)îittag§  ïam 
^umbotbt",  f(tireibt  er,  „er  t)atte  geftern  burc^  SBittgenftein  üon 
bem  Briefe  gebort,  SBittgenftein  batte  baüon  aU  »on  ber  merf^ 
»ürbigften  <Bad]e  gefprod^en,  and)  bem  ©rafen  Drbff  unb  anbern 
gremben.  §umbolbt  trar  aui^  feîjr  üeriüunbert  unb  erfreut,  ßr 
gab  mir  einen  33rief  ju  lefen,  ben  ber  ^^ürft  üon  ïftetternicb  il;m 
gefd}rieben,  über  bie  ©teßung  einiger  Sîaturforfdjer  in  2öien, 
über  bie  5ßräfibentf(^aft  ber  arcbäo(ogifd)en  ©efeUfcfeaft  in  9îom. 
—  ^umbolbt  erjäljlt  mir   traurige  Setreibungen  beê   rï)einifd^= 


73 

lt)eftpt)äUf(^en  Sïbel»,  benen  ber  ^ronprinj  güuftig  ift.  ߧ  ift 
im  '$(an,  eine  grojîe  abtige  unb  ïatboïifcfje  @rjiebung§anfta(t  ju 
errichten,  eine  3(n[ta(t,  in  bet  fic^  bie  3e[«iten  einniften  ïcnnen. 
—  3(uf  bie  33emcrfiing,  ber  ^ronprinj  fd^eine  in  ber  3erftrenung 
gar  nid}t  einmal  baran  gebac^t  jn  l^aben,  ba^  bie  tranf{)eit  be§ 
Königs  eine  it>id}tige  33eränbevung  jur  'Jolge  ^aben  ïpune,  n-- 
roiberte  ber  SRinifter  üon  9^D(^Dto:  «D  fe^r  tooljl  bat  er  baran 
gebacbt,  unb  mancberlei  ganj  in  33ereitf(^aft  gebalten,  lüomit  et 
gleicb  berüDttreten  lüotlte,  nämli(b  in  ben  5îir(^enfad}en  fold^e 
Slnorbnungen,  benen  ic^  ftärfftene  bätte  tüiberfptec^en  muffen.»" 


74 


46. 
^iimfioïbt  an  S^crn^agcn, 

2)en  13.  5(prir  1840. 

2)er  ^ronprinj  trägt  mir  auêbrucflid;  auf,  Seiten, 
tf)eurer  greunb,  feinen  Sanf  für  eine  fo  intereffante  WliU 
tf}eilung  barjnbrtngen.  @raf  âtloenêteben  war  gngegen. 
Sïïïe  fiahen  ben  Srief  fei^r  ef)rent»ott  für  @ie  nnb  '^f)xe 
©d^ilbernng  be^  Äongreffe»,  tüie  and;  feî)r  an^>gejeid}net 
bnrc^  eble  @infad^(}eit  ber  @r5aï)lnng  einer  benfinürbigen 
^ege6ert{)eit  gefnnben.  „Et  tout  cela  prouve  que  ma 
fille  est  muette'',  nnb  ba§  man  ein  Suaient  toie  baê 
S{)rige  (Sl^alent  beê  ^eratï)enê,  beS  ©arftelïenê,  ber  er= 
probten  20eltflngï}eit)  feiern  ïa§t,  nm  bei  ^i)vem  ^obe 
einmal,  tüie  b^i  meinem  33ruber,  uerinnnbernb  ju  hetia- 
gen,  baB  man  nid;t  frül;er  baran  gebad;t  ©ie  §n  benu|en. 
Cosi  va  il  mondo.  3(.  ^t. 

3d;  Un  gan^  öerquafert.  ÏRiètre^  %v\)  nnb  SBilliam 
%{lan:  fleine  ^rebigten  in  ben  ^wci^tl^änfern  (hk  fd)euê= 
li($ften,  bie  bie  Ünafereffe  iDot)l  je  gefeiten)  nnb  fleine 
%ïaîtatà)èn  gegen  bas  S3rannttoeintrinfen.  ' 


75 


47. 
§muöolbt  (Ut  Sarnljagcn. 

greitag  ben  29.  Wdn  1840. 

Ênt[d}eiben  ©ie,  ber  3J^eifter  ber  3ocî/trebenî;eit  unb 
beê  2Boî)I!lang§: 

Sd^  ^atte:  „@o  lueit  Humanität  (©efittung) 
ben  @rbïrei§  umfaßte''; 

Mix  gefällt  ie|t  beffer:  1)  „@r  ï)at  gïeid^  mäd}  = 
tig,  fo  tüett  ©efittung  itnb  ÏOeltberf  el;r  reid^en, 
auf  bte  |)errfc[;er  iüie  auf  bie  SSölfer  geiuirï't^', 
(re id; en,  uic^t  reid;ten,  haè  iä)  toerabfc^eue,)  ober: 
2)  „@D  lüeit  ©efittung  unb  SBeïtoerïe^r  bie  3Jîenfd^ï)eit 
toerebelten'',  ober:  3)  „5Die  9)îenfd}ï;eit  empfang; 
ïid}  mad^ten'',  ober:  4)  S)ie  3)tenfd}t;eit  geeinigt.'' 

SBäre  dlo.  4  (oaê  ïe^te)  nic^t  baê  beffere?  SSiettei^t 
l^aben  @ie  eine  ^'nfpiration.  ©teden  @ie  mir  bei  @täge= 
mann  |)eute  Slbenb  ein  3ettelci^en  t»erftoï;Ien  in  bie  ^anb. 
SSielleic^t  ift  bie  alte  Se^^art  boc^  bie  befte.  2Ï.  ^t. 

„Humanität"  gebe'  id;  auf  jeben  %aU  auf,  nad^bem 
iä)  ehen  im  legten  ^anbe  öon  ©ampe')§  2ßörterbud;  fo 
tiiel  9)Zoquerien  barüber  lefe. 

„Sed  quamquam,  primo  statim  beatissimi  saeculi 
ortu,  Nerva  Caesar  res  olim  dissociabiles  mis- 
cuerit,  principatum  ac  libertatem;  augeatque  quoti- 
die   felicitatem  imperii   Nerva  Trajanus.  "     Tacitus  in 


76 

Agricola,  cap.  3.  —  2lu(^  öon  bemfelben  alttn  (eblen 
unb  ïttterarifiï)  fel^r  gebilbetert)  Djerba:  „Quod  si  vita 
suppeditet,  principatum  divi  Nervae,  et  imperium 
Trajani,  uberiorem  securioremqiie  materiam  senectuti 
seposui:  rara  temporum  felicitate,  ubi  sentire 
quae  velis,  et  quae  sentias  dicere  licet/''  Tacit. 
Hist.  I.  1.  —  S^  tüerbe,  um  alle  §u  fpejielïe  ^ejteî)ung 
§u  üermeiben,  natürlich  nur  bie  numerif c^en  ßitate  geben, 
sie:  Tacit,  vita  Ag.  c.  3.  Hist.  I.  1.  ^t. 


77 


48. 
§umboïbt  on  S5arnï)ogeiu 

«er un,  3)ienfta9  9îac^t  ben  27.  OîtoUv  1840. 

SBenn  iä)  fo  lange  6ei  3t)iten,  ï)or  unb  naâ)  meinem 
norbijd;en  gelbguge  nià)t  erfc^ienen  bin,  mein  tt)eurer  t)Od^= 
uereïjrter  ^reunb,  fo  gefc^al^  e^  nnr,  toeil  eê  llnmögli(^= 
feiten  beê  Sebenê  giebt,  gegen  bie  man  »ergebene  an= 
fämpft.  ©leic^  nad^  hen  ï;iefigen  ^^eften  iüollte  i^  §u 
^l^nen  eilen,  aber  bie  Ungeioipeit  ob  iâ)  nad)  ^axiè  ginge 
(toaê  i^  abfd)lug,  tt)eil  eè  bamalê  ioeber  bem  Äönige  nod^ 
mir  el)rent}DÏÏ  fein  ïonnte,  njenn  ^ren^en  ni(|t  felbftftan; 
big  auftreten  fann!),  bie  nal^e  Slbreife  Sulom'ê,  hk  Sln^ 
!unft  beê  franfen  ©eneralê  öon  Lebemann  nnb  feiner 
gamilie,  lüie  ein  r^enmatifd^eê  ?^ieber,  baë  mic^  fec^ê 
S^age  §u  §aufe  t;ielt,  ijaben  alleâ  öereitelt.  3i)îorgen  frü^, 
nm  8  Xll)r,  mn^  i(^  mid^  tüieber  nad^  ©anêfonci  nber= 
fiebeln;  aber  iüo{)l  nnr  (l;offe  id^)  auf  ioenige  ^age.  ^d^ 
ergreife  ba^er  je^t  bie  j^eber,  nm  irenige  tranlid^e  SBorte 
mit  S^nen  jn  reben.  3uerft  meinen  innigen  ®an!  für 
bie  talentooïïe  nnb  eble  ^e^anblung  ber  jiemlid^  mittel= 
mäßigen  „Erinnerungen  üon  3)î.  Slrnbt"'!  3d;  l)atie  bie 
Sïnfeinbung  gegen  ©ie  aïïerbingê  bemerft.  ©er  %on  3^rer 
tritif  ift  bie  ebelfte  2ïrt  ber  ^aä)e,  S)er  SJÎann,  ben  iâ) 
nie  perfonlic^  gefannt,  ift  burd;  bie  großen  S3egebenl^eiten, 
nic^t  burc^  fid;  felbft  geï)oben.  ©onberbar  genug,  ba^ 
man  i^m,  in  biefen  legten  ^agen,  am  Sïbenb  feineê  Sebenê 


tpieber  eine  ^Bid^tigfeit  gegeben,  bie  nid;t  an?  ber  @erei^= 
tigïeitêïielie  allein  enlftanben  ift. 

3)a  ©ie  allée  ^i^biöibnelle  lieben,  fo  iuill  iä)  ^bre 
^rennblid^feit  mit  einer  anbern  febr  ïleinen  ertoiebern.  3d^ 
fd^enfe  '^Ijnm  einen  S3rief  uon  ©nijot,  ben  er  mir  nad^ 
Ä'onigeberg  nid;t  ol)ne  2lb[id;t  gefd;rieben.  ®a§  Hnter- 
ftretd^en  gel^iJrt  mir,  Joie  ©ie  üon  felbft  al^nben  loiirben: 
ic^  jeigte  hen  53rief  bem  Äi)iiige.  ©r  inar  gef einrieben,  aU 
ber  Belgier,  ^iiloiu  unb  ©uijot  in  SSinbfor  geiuefen  njaren, 
unb  ha^  ©efd^äft  .'poffnung  gab,  \me  e»  biefelbe  je^t  n)ie= 
ber  giebt,  ioo  Xl)'m§>  auf  ©inmal  fo  nad)giebig-fd;ttia.f} 
unb  ^almerfton  fo  bogmatifd^^tro^ig  auftreten,  ©eben 
<Sie  aber  'Den  ^rief  nid^t  auè  ben  ipänben. 

%nv  bie  Sfîadjrid^ten  über  bie  ©rimm'sS  banfe  id;  l)erâ= 
lid^.  (Be  ift  mir  fel;r  Jüid^tig,  bie  Sage  ber  ©ad;en  genau 
gu  t)erfolgen.  '^n  ben  3}tDnaten,  bie  id;  auf  bem  „l)iftori= 
fd;er  ^ügeP'  geioo^nt,  t)abe  id;,  toon  ben  l^eterogenften 
Elementen  abiuecl^felub  umgeben,  mic^  ununterbrod^en  frei 
nub  in  ©iner  3üd;tung  bemegt.  SBegen  ber  ©rimm'ê  ^atte 
ber  ^tjnig  nid;t  mir,  fonbern  âtnbern  3lufträge  gegeben: 
ba  aber  bi§  jur  9tüdtunft  toon  Äönig^berg  nid;tê  ge= 
fc^el;eii  iuar,  fo  Ijabe  iä)  ein  ^romemoria  an  ben  iîonig 
gerichtet  über  haè  ioa^  in  iîonig^oberg  ftänbifd;  borgefallen 
njar,  me  über  bie  9îott;iyenbigf eit,  in  SDingen,  Ue  aUe 
©emütlier  betoegen,  mn  biefe  5U  üerföl^nen,  eigenmäd;tig 
aufzutreten,  bie  beiben  ©rirnm,  âllbred^t  unb  ©a^lmann 
5u  berufen.  %nx  S)al)lmann  blieb  nur  ujenig  Hoffnung, 
âUbred;t  n)urbe  berufen,  unb  nal;m  nid;t  an,  er  fd;ü|t 
feine  S)an!bar!eit  für  @ad;fen  öor.  ©è  ioäre  für  bie  ©ieben 
eine  @enugt(niung  geiüefen,  ba^  Hbrec^t  ^srofeffor  in  33erlin 
n)äre.  Söirb  ntan  bod;  iuenigftenë  in  ^annovier  erfal;ren, 
ha^  ber  Honig   ben  ©Ibinger  berufen.  l;abe    Über  bie 


79 


©rimm'ê  ^at  ber  Äönig  ben  feftcn  ^lon,  3Jîinifter 
l)oxn  folfc  iï)nen  anï)ieten  aU  3t!abemtfer  gu  fonniieu,  er 
folle  if;nen  beiben,  ba  [ie  tuie  alîann  xiiib  %xan  leben, 
eine  üon  ben  ©rimm'ê  'felbft  gn  forbernbe  ^enfion  an= 
bieten.  S)aB  ber  ^önicj  jüld;c  ^erl;äUnii7e  ^art  bel)ûnbeU 
l)àben  luitt,  fet;en  ©ie  au§  ber  Stegotiation  mit  Xkd.  3« 
^ibUotl;et'aren  [inb  bie  t)ortrefflicl;en  fiente  fe^r  nntang- 
lid;,  ob  ber  2Sill;eïin,  ein  i^orrefponbent  ber  âlfabemie, 
lieft  ober  nid;t  lieft,  ift  and}  fel^r  gleid;gültig.  /Die  .^anpt;  ■ 
fac^e  ift,  ba^  man  fie  befi^t.  ^on  „©infc^mnggeln'', 
„©rniebrignng",  „gn  f^ät  itérer  geben!en''  —  dans  un 
regne  de  cent  jours  —  ïaun  alfo  feine  9îebe  fein!  S)er 
Sabenbergifc^en  âlbminiftration  ma(^t  eè  ipenigfteniS  @(;re, 
tia'^  iä)  fie  ba^in  ^tte  bringen  fönnen,  S)at;lmann  fetjr 
lobenb  förmlid;  für  bie  Uniüerfität  ^re^lan,  too  eine 
^a!an§  toar,  öorjnfd^lagen.  ^ä)  l;abe  pflid^tmä^ig  äßege 
eröffnet,  bie  Sluiofüljrnng  ift  nid;t  in  meinen  ^änben.  ®o 
toie  id;  bon  ^^otèbam  jnrüdfomme,  loerbe  id;  SOlinifter 
®id)f)orn  bebrängen ,  bie  3(ngelegenl;eit  ber  ©ebrüber 
©rimni,  eine  äd;t  beutfd;e,  üaterlänbifc^e  2lngelegenl;eit, 
unmittelbar  nnb  gang  officieE  gn  betreiben.  ®aê  ©in; 
mifc^en  Spieler  ift  in  biefen  ©ad;en  üerberblid;,  obgleid; 
bei  einem  fo  natürlid;en  ^iitercffe,  gn  red;tfertigen. 

Ob  @ie,  t^eurer  g^reunb,  biefe  feilen,  beren  ©inn 
nntabell;after  al'3  bie  ©prad;e  ift,  toerben  lefen  fönnen 
nnb  tüoUen?  ©ie  ben  Diplomaten  brand;e  ic^  nid;t  gu 
befd;n>ören,  meinen  53rief  nid;t  bem  „Äinbe''*j  'üox^xu 
lefen,  aber  bie  Sage  ber  <Bad)C,  an  ber  ic^  nid;t>J  Der; 
fänmt,  mn^  fie  erfal;ren.  ät.  §t. 


*)  ^Bettina. 


80 

ßl  ift  haê  unauêfprec^lii^e  Ungïucf  torgefaHen ,  ba§ 
îîteincâ  ^reunbeê  beè  Sïftronomen  53effel  einziger  fünfunb: 
giüanjigiäl^riger  ©o^tt,  toon  bem  au§ge§ei(^netftcn  Tnatl^e^ 
Tnatifd;en  S^alente  (an  ber  Saufd^ule),  geftern  üerfd^ieb. 
©in  9îeroenfieber. 

SSopp'ê  Diecenfion  ift  mir  eine  grofee  ^renbe. 


81 


49. 
^iiijot  on  §mnbolbt. 

Londres,  24  août  1840. 
Monsieur  le  Baron. 

Vous   êtes    parfaitement    aimable   d'avoir  pensé    à 
m' envoyer  les  deux  nouveaux  volumes  des  oeuvres  de 
Monsieur   votre   frère.      Je  vous  remercie,  et  du  pré- 
sent qui  a  en  lui-même  tant  de  valeur ,  et  du  souvenir 
qui   en   a  au  moins  autant  pour  moi.     J'espère  bien 
qu'à  travers   toutes   nos   affaires,    car   ce  sont  vos  af- 
faires  comme  les    miennes,  je  viendrai  à  bout  de  lire 
quelque  chose  de  ce  grand  travail.     Je  voudrais  em- 
ployer mon  tems   d'une  façon  aussi  complète  et  aussi 
variée   que   vous   savez    le  faire.      Gardez-en  un   peu    | 
pour  travailler  au  succès  d'une  bonne  et  sage  politique.     I 
Elle  vous   doit  déjà  beaucoup.     Elle  a  encore  besoin  -i 
de  vous. 

J'envie  au  baron  de  Biilow  le  plaisir  de  vous  voir. 
Je  regrette  infiniment  sa  société  à  Londres.  La  con- 
versation, la  vraie  conversation,  nourrie  et  libre,  est 
fort  rare  ici.  La  sienne  me  manquera  beaucoup.  Je 
voudrais  bien  aller  quelque  jour  vous  faire  une  visite 
chez  vous,  voir  de  près  votre  pays,  celui  de  tous  où 
l'esprit  humain  joue  le  plus  grand  rôle,  et  son  nou- 
veau. Roi,  digne,  me  dit-on,  d'un  tel  pays.  En  atten- 
dant,   gardez-moi,  je  vous  prie,  Monsieur  le  Baron, 

3L  «.  J^umtotijt'«   «riefe.  Q 


82 

toute  votre  ancienne  bienveillance,  et  croyez  à  la  du- 
rée comme  à  la  sincérité  des  sentimens  que  je  vous 
porte  depuis  bien  long-tems. 

Guizot. , 


(2ïnmct!unn    t>on    §umbo(t)t.      Reçu    à    Königsberg 
pendant  les  fêles.     A.   von  Humboldt.) 


50. 
5îrago  m\  §umï)oîbt 

Paris,  12  niai's  1841. 

Je  ne  dois  pns,  je  ne  veux  pas  croire  que  tu 
m'aies  demandé  sérieusement*),  si  je  verrais  avec 
plaisir  ton  voyage  à  Paris.  Est-ce  donc  que  tu  doute- 
rais de  mon  invariable  attachement?  Saches  que  je 
regarderais  toute  incertitude  sur  ce  point  comme  la 
plus  cruelle  injure.  En  dehors  de  ma  famille,  tu  es, 
sans  aucune  comparaison,  la  personne  du  monde  que 
j'aime  le  plus  tendrement.  IJ  faut  aussi  te  résignei-, 
tu  es  le  seul  de  mes  amis  sur  qui  je  compterais  dans 
des  circonstances  difficiles. 

Je  suis  vraiment  heureux  de  la  pensée  que  je  pas- 
serai quelques  soirées  avec  la  personne  à  qui  je  dois 
mon  goût  pour  la  météorologie  et  la  physique  du 
globe.     Jl  y  aura  pour  toi  un  lit  à  l'observatoire. 

Le  pauvre  Savary  est  dans  un  état  déplorable.  Le 
médecin  m'assure  que  sa  maladie  de  poitrine  ne  j^er- 
met  aucun  espoir.    Quel  malheur! 

Tu  arriveras   à  Paris   à  l'ouverture   de  mon  cours 


*)  Sînmerfung  öon  §unito(bt.  Sdf;  l)attt  gefragt,  ot»  er 
es  für  ntbglid^  t;atte,  ba§  bie  iBerfd;tebenl)eit  unfcrer  :|)oïtttfd;eii 
S33mifc{;e,  (Ärteg  mit  S5eutfcî;tanb,)  unô  gegcnfeitig  ftören  îl}nnteu? 

%.  §t. 

G* 


84 

d'astronomie.     Mon  nouvel  amjDhithéâtre  est  d'un  luxe 
scandaleux. 

Je  suis  charmé  de  la  guérison  du  pauvre  Sheiffer 
(est-ce  ainsi?)  Ton  bon  coeur  t'a  toujours  créé  une 
nombreuse  famille. 

Adieu,  mon  meilleur  ami.  Mon  attachement  pour 
toi  ne  finira  qu'avec  ma  vie. 

F.  Arago. 


(2ïnmerfung  toon  ."p  umbo  lb  t.  ©einem  geiltvei(^en  (>teunt>e 
3]avn^agen  »on  6nfe  mit  ter  innigften  33itte  jebe  SSeröffentUc^ung 
eines  foïd^eii  âïutograptien  üor  Strago'ê  S^obe  ju  üerbüten. 

21.  §umbotbt.) 


85 


51. 
^iimbolbt  au  23ctttna  Don  ^itrntm» 

(^n   2(bfd}rift   üon  $8ani(}ageu'ê   ^)anï).) 

©onnaBeitb  ben  21.  ^fZobemBer  1840. 

äßie  fonnten  ©ie  nur  baran  âiceifeln,  t)ere!^rungê= 
tüertl;e  %xau,  ba^  id;  md;t  banfOar  fein  ioürbe  für  bie 
9}îittl;eihingen  über  bie  Waljxe  Sage  ber  ebeln  3)îanner, 
benen  man,  nac^  fo  öielen  ungered;ten  Seiben  unb  nad^  fo 
langer  fd;im:pfli(j^er  SScruad;Iäffignng,  enblid;  eine  forgen^ 
freie  ©tellnng  bereiten  inill.  3d;  I)abe  geglaubt,  ba^  gu 
biefer  ©tellung  in  Berlin  breitaufenb  j:i;aler  für  beibe 
nott)it)enbig  ioären.  3n  biefeni  ©inne  l^abe  id)  fortgefal;ren 
§u  tüirlen.  3)er  Jîonig  bat  ben  ©rnnbfa^,  in  finan^iellen 
fingen  nie  eine  ^eftiunuung  üon  ficb  au^^geben  ^u  laffen: 
er  1)at,  wk  aïïe  dürften,  aud^  gar  !ein  9)îa^  für  baè,  tüae 
(äeUljvk  bebürfen.  3)ie  großen  ©elfter,  bie  man  um  fid; 
gu  öerfammeln  ftrebt,  Ijabzn  biefelben  profaifd^en  ^ebürf= 
niffe  iüie  bie  üeinen.  äBill  man  ben  3^^^^^/  fo  muf3  man 
aud^  bie  3Jlittel  iooUen,  unb  bieê  befonberê  in  einer  'Baâ)^, 
bie  OTer  Singen  auf  fid^  giebt  unb  mit  ber  (iljxe  beê  ßan= 
beê  gufammenbängt.  3JJinifter  @id;born,  bem  je^t  allein 
bie  33eftimmungen  übertragen  finb,  freut  fid;  ber  Slnlunft 
ber  ©rimm.  @r  b^t  fd;on  früber  mit  bem  ^afob  ©rimm 
in  ben  freunbfd^aftlidbften  3Serbältniffen  geftanben.  2^  tüar 
nod;  üor  einer  ©tunbe  bei  ibm,  um  meine  2lnfid^t  ju  öer^ 


86 

t^eibigen.  ©r  t>erfid;ert,  ba^  er  aïïeê  aïïmal^ïig  gum  S3eften 
biti*d;fül;rcn  iuerbe,  aber  man  muffe  S^ertrauen  in  i!^n  fe^en 
unb  xl)n  ungeftört  î;anbcïn  laffen. 

Empfangen  ©ie,  gnäbige  grau,  ben  2(u;§bnid  meiner 
SSereï;rung  unb  banfbarften  ©efül;le. 

m.  .^umbolbt. 


87 


52. 
^umïjoïbt  an  SJorn^agcn, 

33erïin,  beu  22.  2t))rU  1841. 

^l)V  SSrief  l)at  mir  unenblid;  iuof;ïgctï;an.  ^d)  fc(;e, 
baf3  wix  imê  qUï^  nal;e  fteî^en,  imb  ba|3  @ie  meine  lange, 
mir  trübe  lln[id;tOar!eit  nnr  ber  3cïïifîeiiï)cit  meiner  Sage, 
einer  2ïniDenbnng  öon  Jïraften,  bie  naâ)  einem  mcl;t  §n 
erreic^enben  3iete  ï;inftre&en,  §ngefd;rie&en  Ijaben.  2lm 
3lbenb  eineê  bielbeiuegten  nnb  bod)  nid;t  red^t  erfüllten  Se^ 
Êenâ  ift  eê  ein  ©enuß,  in  ber  2ld;t:ing  berer  §u  bleiben, 
beren  pinn  unb  ©eift  nnb  2Bün[d;en  man  angehört,  ^d; 
merbe  ^'{)mn  !perfönlid;  banîen,  nnb  für  §errn  S.  nod; 
ï;ente  9îad;mittag  6c^ritte  bei  ber  ^rinjeffin  non  ^renf3en 
tï)nrt,  and;  bie  iîaiferlid;e  ^ol^eit  anregen  baf3  fie,  mit 
if;rem  ®rnfte,  mid;  nnterftü^e.  3Jîit  alter  35ereï;rnng  nnb 
Siebe  2^)x  21.  ü.  ^nmbolbt, 

^â)  ï;atte  33eranlaffnng,  in  ^pot^bam,  ba  er  eê  forberte, 
bem  Äönig  ©d;eïïing'ê  9tebe  über  ^atuv  nnb  iînnft  (^l;i= 
lofopl^.  @d;riften  S^I;Ï.  I.  1809)  borjnlefen.  ®ie  ©teilen 
über  9lapï;ael,  ßeonarbo  ba  ^inci  nnb  bie  3)ïoglid;!eit 
einer  ernenerten  ^lütl;e  ber  ^nnft  gehören  §n  bem  ätnmns 
tl;igften,  \m§>  nnfre  6prad^e  geiüäl;rt.  ®ie  SSorlcfnng 
mad;te  anf  ben  Jîonig  ben  ©inbrnd  eine.'o  fd;önen  ©efangciS. 
®er  SSogel  ift  aber  je^t  fiebeminbfed;!câig  '^al)ï  ait,  nnb 
ï'ommt  an^3  einem  golbenen  Ääfig  in  einen  anbern. 


88 

33artiï)agen  fagt  in  feinen  Tageblättern  \w)m  25.  Stpriî  1841  : 
„§uml)otbt  hm  imb  blieb  über  anbertbalb  ©tunben,  icb  fanb  ibn 
fcf}limm  auêfebenb,  aber  frifcben,  muntern  ©cifteê,  unb  reb= 
feliger  al§  je.  ßr  tobt  ben  ^önig  ir>egen  feiner  ©efinnung, 
feiner  2lbfict)ten,  meint  aber,  berfelbe  fei  ïein  2)uinn  be§  §an= 
beln§,  unb  fôo  er  bnnble,  gefd}ebe  e§  fto^ireife,  obne  3"f<3inmen= 
l^ang  unb  ^a^.  ©ei  eê  ®üte  ober  Si^gbeit,  genug  er  »tagt  oft 
ntc^t,  tüae  er  am  ftärtften  lüünfc^t,  unb  ganj  lei(^t  tonnte;  fo 
»artet  er  mit  Ungebutb,  ba^  ber  2Rinifter  »on  2öertt)er  fi(^  ^u- 
rüdjiebe,  unb  fragt  ^umbolbt,  ob  berfelbe  ibm  nicbtê  ber  2(rt 
geäußert  b^be!"  — 

S)en  30.  2tpril  1841  bemerft  SSambagen:  „§umboIbt  b^t 
toiele  j^^i^^c  unter  ben  ©elebrten,  mie  am  §ofe.  Unaufbörlicb 
wirb  üerfud^t,  ob  man  auf  ibn  f(^impfen  fönne;  tbut  jemanb 
entf(^ieben  ben  2Runb  ju  feinem  Sobe  auf,  fo  fi^tneigt  ber  ïabel 
gïeicb,  benn  feiten  füblt  fid)  jemanb  im  ©tanbe  ibn  burcbju^ 
fübren.  5Reuli(^  fagte  mir  ein  ."perr,  er  miffe  nicbt,  ma§  er  non 
§umboIbt  beuten  folle,  er  tonne  mit  feinem  Urtbeil  nicbt  auf's 
Sfleine  tommen;  ic^  eriüieberte:  «  S)enfen  ©ie  immer  ba§  93efte 
t»on  ibm,  trauen  ©ie  iljm  ftetS  ba§  33efte  p,  unb  ©ie  merben 
babei  ftetS  am  ficberften  fabren!»  (Ein  anbrer  §err  äußerte  bei 
anbrer  ©elegenbeit  böbnifcb:  «§umbolbt  mar  ein  großer  ^Jlann, 
biê  er  na(^  95erlin  tarn,  ba  mürbe  er  ein  gemöbnlicber. »  S)a 
erinnerte  2Rori^  Dîobevt,  ba^  f(bon  Oîabel  öftere  gefagt:  «^n 
33erlin  b^lt  fi(^  nicbt§,  allée  tommt  benmter,  mirb  ruppig,  ja 
menn  ber  ^abft  nacb  Berlin  ïdme,  fo  bliebe  er  niâjt  lange 
^abft,  er  mürbe  ma§  Drbinaire§,  ein  bereiter  etma.  »  S)aS 
SSort  Don  9label  ift  rid;tig,  id}  erinnere  micb  beffen,  bodb  mar 
e§  big  je^t  nicbt  aufgefcbrieben.  ^em  ©igenfcbaft  93erlin§  aber 
märe  tiefer  ju  erforfd)en,  fie  beutet  auf  eine  fcbarfe  2Rad}t  un= 
entmidelter  ©rö^e,  unb  tann,  jum  ^ofitiöen  entmidelt,  33erlin§ 
büK^ften  9lubm  tragen;  bleibt  fie  im  3îegatit»en  fteden,  fo  mirb  fie 
freilieb  jur  ©d^macb  !  «  Sort  lebt  ein  fo  toermegener  SRenfcbenfc^lag  », 
fagte  ©oetbe  einmal  ;  ba§  ift  ungefäbr  bie  nämlicbe  Sejeicbnung.  — " 


89 


53. 
I^itmïioïbt  an  S?arn:^(igcn. 

@onnat>enb,  ben  24.  2t))vit  1841. 

^in  6(^mer5,  6ie,  tï)eurer  greunb,  nic^t  gefunben  ju 
^abenl  J^orrigiren  6ie  mir  ben  Sitel,  ben  ià)  ioegfenben 
mn^.  (gê  ift  nDtï)it)enbig  gu  jagen,  „baB  el  nic^t  bie  '^ov- 
ïefnng  üon  1828  iff',  mib  ben  langen  @a|  ï}a&e  ic^  fo 
ap^^oriftifd;  in  Eeiner  6(^rift  anf  ben  ^itel  bringen  lüollen. 
@ê  mag  nngeiuoî)nlic^  fein,  nad;  bem  Sîamen,  aber  id; 
iroffte,  ©ie  fönnten  eê  billigen.  ^t. 

@îttn)urf  einer  ))^t)fifd)en 
SBeltbefc^ïeibuug 

bon 

2Ï.  öon  |)um6oliit» 


9îad^  Umriffeii    t»ou  33or(efungen    au§    ben  ^tût^re"    1827 

uni)    1828,   erttjeitert   itnb   beric(}tigt  biircb  bie  ^orfdjuttgen 

(Êntbed'ungen?)   ber  neuften  3eit. 


Naturae  vero  rerum  vis  atque  majestas  in  omnibus 
momentis  fide  caret,  si  quis  modo  partes  ejus  ao  non 
totam  complectatur  animo.    Pliii.  hist.  nat.  lib.  7.  c.  1. 


Stuttgart. 


90 


54. 
^umtioîbt  on  S5ornl)flocn. 

SKittmod;,  bcu  28.  'ilpï'û  1841. 

©eien  ©ie  xèà)t  frennblid}  unb  nad;[id;t{g  inbem  ©te 
mid;  ïe[cn.  ^à)  lPün[d;e,  baB  6ie  einen  red;t  Doïlftanbigen 
begriff  üon  ber  iîonpofition  nteincc>  SSerîea  erl;aïten.  3n 
2(  t;abe  id;  öiel  üerkffcrt.  SBerfen  ©ie  befonbevio  ben  ^licf 
anf  ©.  37  imb  auf  bie  S^oten.  ©d;elling'ê  9îaine  ©.  37 
imb  68,  §cgel  @.  66.  S)ie  beftimnite  ^erfid;enmg  ©.  64, 
ba^  id;  nid;t  ben  ©d;öpfer  ber  ?îatnrpï;ilofopI;ie  anüage, 
lüirb  i(;m  iuo^l  meine  ä^enbe  ©d;ärfe  über  bie  „l^eiteren 
©atiirnalien'',  le  bal  en  masque  bev  tollften  '?flaiVixpl)HO'. 
fopl^en,  öersei(;Iid;er  machen.  Il  faut  avoir  le  courage 
d'imprimer  ce  que  Fou  a  dit  et  écrit  depuis  trente  ans. 
©»  ift  eine  beiammern^^lnürbige  ©pDd;e  geioefen,  in  ber 
S)entfd;lanb  I;inter  (Snglanb  unb  granfreid;  tief  ï;eraBge= 
fnnfen  ift.  ©ine  ©l;emie,  in  ber  man  fic^  bie  §änbe  md;t 
na^  mad;te. 

S)er  diamant  ift  ein  511m  SSeirn^tfein  gekommener 
Jîiefel.    ©ranit  ift  2lett;er.    (Eavuê. 

®ie  ber  ©rbe  3ngefeT;rte  3)îonbfeite  ift  öon  anberer 
2tnfd;luclliing  aie  bie  abge!el;rte,  Urfad;,  ber  DJionb 
m  öd;  te  bie  ïiebenben  Sïrme  anêftreden,  —  er  Unn 
nid;t,  blidt  aber  bie  ©rbe  an,  unb  üerlängert  fein 
llntergefid;t. 


91 

®ie  ©raiiitblöde  a;if  ben  gelfeit  finb  ^ucEuncjen 
bcr  dlatnt. 

5Die  Sßälber  finb  belfanntUd;  bie  .^aare  be§  @rb; 
tl;icr»,  bie  angefc^tooEene  Slequatorialfeite  ift  bie  ^aud)- 
feite  bcr  9îatur. 

Slinerifa  ift  eine  îueiGlic[;e  ^orm,  lang,  fd;Iant 
lüäffrig,  unb  im  48^  ei^Mt.  S)ie  S3reitengrabe  finb 
Saï;re,  bie  %vau  toirb  alt  mit  48. 

Often  ift  ©anerftoff ,  2öeften|  §t;brogen;  e§  regnet, 
iüenn  bie  Dftiüclfcn  fid;  mit  äöeftiüolfcn  mifc^en. 
©(Celling. 

^Berfteinernngen  in  Reifen  finb  nid;t   S^lefte  beâ 

cinft  £e&cnbcn,   eê   finb  bie  erften  SSerfnc^e  bcr  9Za= 

tnr  S^ljiere  nnb  ^pflan^en  gn  bilben.     (3n  Sibirien 

fragen  bie   ^nnbe  ^al)xe   lang    üon   bcm    33erfud;e 

—  ein  ftinlenbcr  (Slcpl^ant  an  bcr  Scna=3}îilnbnng.) 

S)aê  finb  bie  ©atnrnalien!    ©d;en"fen  ©ie  einen  befon; 

bern  S3lic!  en  gros  "Qm  9îoten,  toon  benen  id;  einige  A. 

©.  40—49.   B.  ©.  55—57.  beilege. 

^â)  iDnnfd;te  bay  Sßerf  fclbft  in  2lttgemeinl;eit  unb 
©rö^e  ber  2tnfid;t,  in  Sebenbigleit  nnb  \vo  möglich  2ln- 
mutl;  be»  ©til»,  Uebertragnng  ber  ted;nifd;en  SlUicbrüde 
in  gliidlid;  gelüät;lte,  bcfd;reibenbe,  mal;lenbe  Slnèbrnde. 
JÎDrrigiren  ©ie  frei,  mein  S^l^enrer!  ^â)  folge  gern, 
wo  id)  ïann.  ^n  hie  9îoten  iuottte  id^  einige  nid;t  ganj 
gemeine  ©rnbition  bannen,  ©o  foUte  baê  ^nd;  bcr  Dîeflej: 
meinem  ©elbft,  meines  SebenS,  meiner  uralten  ^erfon  fein, 
^ei  biefer  ?5^rei^eit  bcr  53cl;anblnng  ïann  id;  apl;oriftifd; 
r)erfal;ren.  (Bè  foil  mel;r  angebentet  al§>  ergrünbet  loerben. 
3Jlanc^eê  njirb  nur  toon  benen  red^t  üerftanben  iuerben,  bie 
tief  ein  einâelneS  naturl;iftorifd;cê  gad;  kennen:  aber  meine 
9îebe,  henîe  id),  ift  immer  fo  gel;alten,  ha^  nid^t§>  bie  ftört. 


92 

bie  ioeniger  lotffen.  ®er  etgentlid^e  B^oecî  ift  baê  ©c^toe^ 
'  ben  über  ben  5Dtngen,  bie  intr  1841  njtffen.  Mens  agitât 
'  molem,  möge  ber  ©eift  nod;  ba  fein! 

S)a^  ein  folc^eê  SSer!  nic^t  üottenbet  ipirb  öon  ©inem 

auê  bem  EomeUn-^aljx  17G9  ift  fonnenflar.    Sie  einjel^ 

nen  fragmente  f ollen  fo  erf (feinen,  in  3)îaffen  toon  jiüölf 

biè  fiinfjeïjn  Sogen,  ba^  bie,  meiere  mid^  begraben  fel;en, 

in  iebem  fragmente   etmaê  2ïbgef(^loffeneè  l^aben.    ©o 

foïlen  erfd^einen  bon  ben  ^rolegomenen   1 — 4.     (9}?ein 

,  ;  „âtnregungêmitteP',   befd;reibenbe  ^oefie,  bie   ©ie  noc^ 

|!  ntc^t  gefel;en,  eê  ift  ein  ^anptftüd,  anf  baê  ic^  fe^r  rechne); 

—  9^0.  5.    S)ie  @ef(^ic^te  ber  2Beltanf(^aunng,  bie  iâ)  gang 

fertig  'i)ahe,  foil  ba§  gan§e  §n)eite  ^eft  füllen. 

I       ®em  Dratorifc^en  mn^  baê  einfad;  nnb  toiffenfd^aftlic^ 

Sefi^reibenbe  immerfort  gemifc^t  fein,    ©o  ift  bie  Sfîatnr 

felbft.     S)ie  fnn!elnben  ©terne  erfreuen  nnb   begeiftern, 

nnb  boc^  freift  am  ^immelegetüolbe  alle^o  in  matt)ematif(^en 

j^ignren.     Sie  §auptfac^e  ift,  ba^  ber  âtusbrnd  immer 

ebel  bleibe,  hann  fel^lt  ber  ßinbrud  öon  ber  ©rö^e  ber 

Ulatnr  nid^t. 

©ie  iüerben  bod^  nic^t  tabeln,  ha'^  iä)  (C.)  in  einer 

3tote  (alle  9îoten  mit  feljr  fleiner  ©d^rift  nie  unter  ber 

©eite,  fonbern  am  @nbe  jebeê  Stbfc^nitteê)  bie  mentg  he- 

ïannte  ©telle  ©baffpeare'ê  citire?    ^à)  ^atte  gefagt,  bafe 

l'S^atnrfenntniB  nic^t  grabe    gum   ©enufe  notbiüenbig  fei, 

iaber  benfelben  erl;öl)t. 

S3ergeil;ung  für  bie  ßile.    3<^  gs'^ß  morgen  frü^  auf 
fed^è  Uè  fieben  St^age  mit  bem  Äöuig  nad^  ^otèbam. 
3)üt  b  auf  bar  er  '$reunbfd;aft  ^^x  unleferlid^er 

21.  t).  .f^umbolbt. 


93 


55. 
§umi)oïbt  an  ®^iîer, 

(C.) 

Shakspeare   love's  labour's  lost,   act.   I.    seen.  1. 
33iron  fprid^t  gum  ^önig  üoii  ^laöarva: 
,,î)en  ivb'fc^en  'lßatl)in  aïïer  §immet«ïtcï)ter, 
3)ie  ieben  g-tj:fteru  aïfotaïb  getauft, 
Äommt  i^re  @Ianjeönarf;t  ni^t  me£)r  ju  ©tatten, 
SCÏ«  beiieit,  bie  l^inger;n,  uniuiffenb  Wtx  [ie  [tnb! 
3u  totefeS  Jinffen,  beißt  ben  9{u^nt  mir  îennen, 
Unb  jebeu  fann  ein  '^atïjt  wciji  tenenuen.  " 
Daignez  me   renvoyer  cette  page.     Je  me  sers  de 
votre   belle   traduction    dans  une  note   qu'on   imprime 
dans   mon  Kosmos.      Vous  permettrez    que  je   dise: 
„^Jlaâ)   ©pifer'ê  Uebertragung."     Cela  me  fera  plaisir: 
Aurai-je  à  encourir  la  fureur  du  marquis  Auguste  de 
Schlegel   ou   de  Tieck  Acorombonus?     Dites-moi  s'ils 
ont  aussi  traduit  ce  morceau?     Amitiés. 

Ht. 

(âtnmerîung  üon  3? am  tragen.    î^ie  Uebevfe^ung  Spifer'è 
ift  leiber  in  allem  ^etraét  fc^tei^t.) 


94 


56. 
^umljoïbt  on  25orit^ûgciu 

montai  5^ad;t6,  ben  3.  mai  1841. 

3«^  kforge,  mein  tf;eurer  ^reiinb,  baf3  id;  ^onnerêtag 
nod;  einmal  luerbe  nad;  ^Dti?bam  nnb  fort  bon  ba  ben 
10 — 12ten  nad;  ^huHv  ge(;en.  2ln  (Sotta  foil  id;  i)orl;er 
9)ift.  fc^iden.  Sa[[en  ©ic  mid;  nid;t  fo  lange  fd;iüet)en 
5n)ifd;en  6trafgcrid;t  nnb  9ïad;fid;t.  ^ä)  bitte  um  einige 
ai5orte  mit  ber  ©enbnng.    3t;v 

21.  Ö.  .^wmbolbt. 


95 


57. 
§iimî)oîbt  au  ^nniljogciu 

3)ten§ta3  ben  4.  2)îai  1841. 

SBcnn  i(^  auâ)  a&red;ne,  mein  tl^eurer  greimb,  it)a^3 
3t;r  SBimfc^  mid)  §ii  beniï^igen  beni  XXrtî;eiï  ^avk^^  inib 
©anftcê  âiujefugt,  fo  bleibt  wir  bocï;  in  3l;rem  I;euti(3eu 
lieben  S3riefe  überfiel  be^  33eglnc!cnben  übrig,  ^à)  luerbe 
3^nen  morgen  frül;  nad;  11  lXl;r  bie  Su  Be*)  aiif  legen, 
baB  6ie  mid^  anf  einige  2lugenblid'e  empfangen  imb  mei^ 
nen  San!  annel;men  follen. 

S)a§  „fd;meid;le  mid;''  muB  ît)Dl}l  toom  2lbfd;reiber 
fein,  toenigften^s  ift  eê  gegen  mein  befteê  äßiffen.  ©inen 
falfd;en  Slccufatiü  @.  44  foïïen  ©ie  mir  seigen.  ®§  ift 
bod;  nid;t  „(ginfid;t  in  ben  B^if^^^^^^^^^'-'i^^S"?  wan  fielet 
ja  I;  in  ein.  SDer  Spüer  foil  öerfc^iuinben,  i^  a^nbete  ba;o 
Söfe,  nnb  laffe  lieber  bie  gange  <SteEe  and;  englifd;  lüeg, 
bie  mel^r  bie  UnïenntniB  lobt,  aU  anbentet,  ba^  bai3  Söiffen 
'o^n  ©ennB  öerme^ren  fann. 

Über  „©atnrnalien''  fel;e  id;,  ba^  ©ie  mir  üolle 
^reil;eit  laffen.  ©ie  fagen,  beâ  S)änen  eriüä^nenb:  „3d; 
bemerfe  mir,  iâ)  tl;ne  nid;t  ©infprnd^.'' 

3d;  l;abe  ni(^t  ©teffenê  gebenden  iüoUen,  fo  Diel  and; 
er  bei  feiner  gro|3en  Seere  in  aiïer  (Srfa;^rnng§n)iffenfd;aft 
nnb  bei  ftrafbar  eiteler  ^^anlengerei  einen  ^J^abel  üerbienen 


*)  Sev  5.  Tlaï,  33uf5tag. 


96 

tDürbe.  3d;  nenne  ©atnrnalien  haè  luftige  aber  furje 
^offenfpiel,  toon  bem  iâ)  S^nen  neiilid^  einige  groben  ge- 
geben, bie  aber  nic^t  toon  Steffen^,  fonbern  einige  Stufen 
niebriger,  toon  feinen  âlnbetern  finb.  Söenn  ©teffenê  ein 
armer,  toon  ben  3Jîad;tigen  bebrü(Jter  ©elel)rter  toäre,  fo 
h)ürbe  id;  furd;tfatner  fein,  aber  ba  6ie  autographa  Iie= 
lien,  it)ill  ià)  "^Ijmn  eineê  üere^ren,  au§>  bem  Sie  lernen 
muffen,  iDie  norbifd^e  Jîonige  glauben,  ba^  e;§  in  Berlin 
eine  ©teffenê'fc^e  ^t)iïofopI;ie!  gebe,  bie  ben  ^l^eologen 
t)eilfam  ift,  et  qui  n'est  pas  celle  de  Hegel!!  ©teffenê 
lüirb  glauben,  er  fei  mit  begriffen  unter  ben  „tieffinnigen 
unb  mäd^tigen  ©entern,  gegen  bereu  9îat^  mau  get;anbelt/' 
Stud;  folgt  ber  gefäl;rlid;en  ^pi^rafe  unmittelbar  eine  ans 
bere:  „3}iipraud;  iugenbUd;er  Jîrafte,  benn  ernfte,  ber 
^l;ilofo:pl^ie  unb  ber  Seobad^tung  gleidj^eitig  jugelDaubte 
©eifter  finb  jenen  ©aturnatien  fremb  geblieben."  ©old;e 
^^l^rafe  ift  eine  défense,  ein  fort  détaché,  unb  ©teffenë 
glaubt  gelüifi,  ba^  er  fid;  aud^  ber  @rfal;rung  gugeioanbt 
l;at,  tüeil  er  einft  in  ^reiberg  in  eiue  ©rube  gefal;ren  ift. 
^â)  iDürbe  burd;  3}tinbei"ung  allée  üerberben,  unb  man 
mu^  im  Schreiben  ben  3)îutl;  Ijahzn,  ben  man  im  ©ipred^en 
geigt,  aber  beibeS  in  berfelben  leidsten  unb  IjtiUun  3Jianier. 
^aben  «Sie  in  ©teffenê  langiyeiliger  Seben-^befd^reibung, 
bie  mir  in  ©anêfouci  eingequält  toorben  ift,  aufgefunben, 
U)ie  burd;  âUuefad;e  ^efrud;tungen  alter  ©ro^eltern,  burc^ 
einen  ©rgbifc^of  unb  iîouig,  fid^  ^^ieti^^muso  uub  2lriftoîra= 
ti$mu^3  in  iljm  erklären  laffen,  ce  sont  des  héritages! 

21.  ü.  ^umbolbt. 


97 


85. 

tönig  ^liriftion  ber  %â}k  ton  ^unemorï 
an  A^nmtiolbt, 

Copenhague,  ce  25  mars  1841. 

iVlonsieiir  le  Baron!  C'est  à  moi  de  remercier 
doublement  le  célèbre  Conseiller  intime  Dieffenbach 
de  l'attention  qu'il  a  eue  de  m'envoyer  ses  ouvrages 
sur  l'art  de  guérir  le  strabisme  et  le  begayement, 
puisqu'elle  m'a  valu  le  plaisir  de  recevoir  votre  chère 
lettre  du  24  février.  Introduit  par  vous,  Monsieur 
le  Baron ,  on  est  sûr  de  réussir  ;  dans  ce  cas-ci  les 
oeuvres  et  la  réputation  de  l'auteur  dispensait  d'en 
dire  davantage,  mais  vous  rendez  pleine  justice  aux 
services  signalés  que  le  Conseiller  intime  DieJÏenbach 
a  rendu  à  l'humanité  et  je  m'empresse  de  les  recon- 
naître en  conférant  mon  ordre  de  Danebrog  à  ce  sa- 
vant distingué.  Ma  lettre  à  ce  sujet  lui  sera  remise 
par  mon  Envoyé  le  Comte  de  Reventlau,  et  je  re- 
commanderai particulièrement  au  Chevalier  Dieffenbach 
les  chirurgiens  danois  qui  visiteront  Berhn,  pour  s'ap- 
proprier l'art  qu'il  vient  d'illustrer.  — 

Le  porteur  de  cette  lettre  que  j'ose  recommander 
à  votre  ■'protection  est  le  Candidat  en  théologie  Bor- 
nemann, jeune  homme  doué  de  talents  et  de  connais- 
sances, que  j'envoie  à  Berlin  auprès  de  mon  compa- 
triote  Steffens  pour  étudier  la  philosophie  ;   non  pré- 

21.  w.  ^umboltt'3  îoviffe.  7 


98 

cisément  celle  de  Hegel,  qui  trouve  d'autres  preneurs 
à  notre  université,  mais  celle  qui  peut  contribuer  a 
rectifier  les  idées  souvent  exagérées  de  nos  philoso- 
phes modernes.  —  Steffens  est  retenu  a  BerUn  par 
des  liens  sacrés,  fondés  sur  la  reconnaissance  qu'il 
doit  au  Roi,  mais  je  désire  que  son  génie  et  ses  con- 
naissances ne  soient  pas  perdues  pour  nous,  et  que 
ce  jeune  savant  profite  de  ses  lumières,  avant  qu'elles 
ne  cessent  de  vivifier  tout  ce  qui  vient  en  rapport 
avec  mon  célèbre  compatriote,  qui,  à  mon  avis,  vaut, 
à  lui  seul,  toute  une  faculté  académique. 

Je  suis  avec  le  plus  grand  intérêt,  fondé  sur  l'a- 
nntié  la  plus  sincère  et  des  rapports  (de  position) 
que  je  ne  saurais  méconnaître,  tout  ce  que  votre 
excellent  Roi  fait  et  entreprend  pour  le  bonheur  de 
ses  sujets,  pour  la  nationalité  germanique  et  pour  la 
conservation  de  la  paix.  Que  ses  efforts  soient  bénis 
du  Tout-puissant,  et  ses  peuples  verront  une  pros- 
périté affermie  et  augmentée,  ce  qui  contribuera  puis- 
samment au  bien-être  de  leurs  voisins. 

Le  Roi  a  eu  tant  de  bonté  pour  mon  fils,  je  ne 
puis  assez  le  reconnaître.  J'envisage,  Dieu  merci, 
son  avenir  sous  les  auspices  les  plus  heureux,  fondés 
sur  l'union  avec  l'aimable  Duchesse  Caroline  de 
Mecklemb  ourg- Strelitz . 

J'apprécie  les  voeux  que  vous  m'adressez  à  ce  su- 
jet et  je  suis  avec  la  plus  haute  considération.  Mon- 
sieur le  Baron  Humboldt,  votre 

tout  affectionné 
Christian,  R. 


99 


59. 
^umtioîbt  ûit  S^arnïiageiî. 

SBerlin,  ben  17.  md  1841. 

(33ei  SSarnbagen  auf^efdniebeti.) 
(ÏRit  bein  S^orlnorte  ju  SBiHiotm  üon  ^umbolbt'S  Schriften.) 

Se  ift  mir  ein  grDf3er  «Sd^merj,  ©ie  unter  ben  ^e- 
brängniffen  meiner  morgenben  Stbreife  (erft  5pDt»bam,  banit 
Sßaxie  Uê  Dftober)  nic^t  toor^er  umarmen  §u  fönnen.  ^à) 
ipenbe  mic^  iüieber  an  @ie  aie  an  bie  üuelle  —  biiS  3lu(ïert 
fommt,  bie  einzige  —  beê  reinen  Q)e\à)maâ§,  be^S  ©prad^= 
\inm^^,  beê  jarteften  ©efül;^3  für  ©d}i(flid;feit.  Schreiben 
©ie  mir  red)t  nad^fid^t^^öoU,  Waè  ià)  in  biefem  ^'ormort 
ftreic^en  foil,  geben  ©ie  obex  and;  îfiaU)  wo  ©ie  tabeln. 
Sd;  l)abe  bie  jlüei  ©eiten  in  trüber  innerer  ©timmung  in 
ber  3f?ac^t  niebergefd;rieben.  ©ie  î;aben  üielleid;t  eine  ^u 
fentimental  loBenbe  S^enbenj. 

Pag.  1.  3eile    2.  „9cd($'',  iveit  id)  e»  nod;  erlebe. 

3eile  10.  „®ie  tjod/begablen  ©eifter''  t)ielleid;t 
Sl;nen  mi|fättig;  „3Jknfd^en.'''?  — 

3Ï.  t).  ^umbolbt. 


SSarn^agen  f(^rieb  ben  21.  Siouember  1841  folgenbe  33emer= 
ïung  über  ^umbolbt  auf:  „^ö^  (a§  beute  bie  S)epefcben,  iüetd}e 
Slteyanber  üon  §umbolbt   im  ^al}re   1835    au§  ^ariê  an  ben 

7* 


100 

Äönig  gefc^rieben  \)at  ©ar  nid^t,  tok  öon  2(leyanber  §umbotbt  ! 
3leber  2lnbere  \)ätk  bie  aud)  [einreiben  ïonnen,  unb,  ttjaâ  baê 
6cblimtnfte  ift,  fein  2lnberer  bätte  fie  anberê  fcbreiben  fbnnen! 
©0  fmb  bie  politifd)en  ©efcbftfte,  fie  jerfaUen  in  ^leinigfeiten, 
bie  gar  nicbt  tüid)tig  fmb,  aber  eg  bod)  mevben,  weil  man  übet-- 
eingeïommen  ift,  fie  fo  ju  nebmen.  5)abei  bie  feftftebenbe  §euî 
éjdei  »on  jÇormen ,  35ovauêfe^ungen,  Uebertreibungen,  ba  mu^  bie 
SBabvbeit  beftänbig  untergeben.  Unb  id)  prüfte  mi^,  unb  ge: 
ftanb  mir,  ta^  icb ,  einmal  in  foli^en  ®cf(^äften,  aud)  nicbt 
beraub  !5nnte  auâ  biefem  ©eleife!  Unb  ba  njunbern  ficb  bie 
Seute ,  ba^  in  (Engtanb  unb  {^^«"'fteidb  bie  3eitungêfcbreiber 
33îinifter  werben!  Mè  iwenn  eg  nid}t  unenb(id)  (eiditer  märe,  ge^ 
mbbnlit^e  S)epefcben  ju  fd)reiben,  a(ê  auêgejeicbnete  3eitu^9^'' 
artifel!  —  " 


101 


60. 
^mnboïbt  an  S5anii^agen. 

Çreitaoi,  bcn  3.  ®ccem6er  1841. 

Unter  bcm,  iuaê  id)  ^^mn  öerbaufe,  tï;eurer  ^^-reunb, 
tft  mir  ^ormat)r'ê  !räftiger  Srief  am  liebftert  geioefen.  Le 
style  est  tout  l'homme.  2)er  [iet;t  ben  2)tenfc^cn,  bie 
une  umgeben,  unb  Don  benen  bie  beffern  \ià)  in  „9leti: 
jenjen,  3}iilberungen,  2ïnreigungen,  §aïbï;eiten''  üerlieren, 
nid;t  d^nlid}.  ©ein  ©ïaube  an  3}îuufter*»  Siberaliêmuê 
i\t  lüol^l  nur  ^erloec^felung  ber  3)ÎDtiue  ber  ^anblungêiueife. 
3it>eifeBof)ne  ^at  ©raf  3ïlunfter  auf  baè  ebelfte  gur  S3es 
freiung  öon  5Deutfd;lanb  beigetragen,  er  t1)ai  e3>  aber  Juabi*: 
lic^  uic^t,  um  ba»  Sid;t  burd/brec^en  §u  laffen,  ba«  man 
I)eute  noc|  gef^enfterartig  fürd^tet.  —  S)er  Sruno  [^auer] 
ï)at  mid;  präabamitifd;  be!e^rt  gefunben.  3n  meiner  ^u- 
genb  badeten  bie  ^ofprebiger  fo:  ic^  luurbe  toon  einem 
eingefegnet,  ber  aud;  erjaïjlte:  ®ie  @t»angeliften  I;ätten 
fid;  man($eê  aufgejei($net,  n)oraU!§  man  fpätev  ^iogra= 
p^ieen  gebid;tet.  3*^  f(^rieb  toor  bieten  3aî}ren  :  „Toutes 
les  r'^ligions  positives  offrent  trois  parties  distinctes; 
un  traité  de  moeurs  partout  le  même  et  très  pur,  un 
rêve  géologique,  et  un  mythe  ou  petit  roman  histo- 
rique, le  dernier  élément  obtient  le  plus  d'impor- 
tance.'' —  3d;  lege  ^i)nm  ben  ^aron  ©edenborf  b^i, 
ber  aud^  eine  Sîeprafentation  lr>itt,  nämlid;  ben  „re  puro'', 
in  "Jièn  fid;  "î^aè  ^olî  incarnirt,  alleâ  in  p^ilofopI;if(^er 


102 

©proche.  3Jlu^  gefallen,  benn  ^Ijm  biefe  2lf)ttbung  ptte 
er  eê  nic^t  britcfen  ïaffen.  ©olc^en  Seuten  muB  man  !ei= 
nen  ^i^eifel  über  eigene  3}îeinnngen  ïaffen.  ^d)  ^abe  it)m, 
bem  SSice^^räfibenten,  geanttuortet:  „3c£;  Jcerbe  il;n  auf= 
merîfam  lefen,  fo  fe'^r  anc^  unfre  politifcîien  ©runbfä^e 
über  öoIBtt)nmltd;e  35erfa[|ungen  üon  einanber  abtüid^en/' 
(B§>  ift  für  mid}  àm  trübe,  fd^tnere  2(benblnft.  — 
Wit  alter  2lnt;änglid;feit  Sl;r 

2Ï.  ü.  ^nmbolbt. 


S)en  2:ag  üor  biefem  ©riefe,  beni2.  S)ecetnber  1841,  fc^rieb 
93arnbagen  in  feine  Sageblätter:  „^unibclbt  geftern  bei  mir. 
drjä^tungen  toon  5ßari§.  3ßie  er  iinfre  l^iefigen  6ac^en  finbct. 
Gr  bcnlt  ernfttid)  baran,  fid)  jnrüdjujieben  ;  er  h)ei^  rec^t  gut, 
ba^  nur  fein  9kme  beut  Könige  nodb  2Bertb  l)at,  ba^  fein  3Bir; 
ïen  toon  2lnbern  tüeit  überflügelt  tüirb.  2:bier§  bat  ibni  in  ^a-- 
ri§  gefagt,  man  rebe  fo  üiel  t»on  bem  rebolutionairen  f^ranïreicb, 
ibnt  fd}eine  aber  ^reu^en  and)  bübfd)  unrubig  !  3"  einem  Sriefe 
üon  ©uijot  an  ^umbolbt  ftanb  üiel  ®uteâ  für  ben  ^önig,  unb 
aie  ^umbotbt  e§  biefem  geigte,  unb  baê  2Bort  succès  »orlam, 
rief  ber  ^önig:  «21^  lieber  ©ott,  bamit  ftebt  eâ  f(btr>a(b,  batoon 
Itjollen  mx  nun  ftill  fein!»  ^\i  ber  Stbat  finbet  .^umbolbt,  ba^ 
bie  Stimmung  fid)  \)\a  auf  erf(^redenbe  SSeife  üerfi^limmert  bat; 
ber  £önig  bat  {$einbe,  unb  in  febv  bo^er  ©pbäre.  2)er  SOÎinifter 
ßic^l}Drn  trägt  aUgcmcinen  .s^iafj,  unb  fpielt  am  §of  eine  bürftige 
gigur.  —  6§  fdjeint  lein  Bli^eifel  web^/  fc^i^  35unfen  ©efanbtet 
in  (Snglanb  toirb.  Ser  @raf  ju  6tolberg  ift  faft  ber  einjige, 
ber  freimütbig  iribcr  Sunfen  fpricbt.  ,§umbolbt  fpottet  über 
93unfen'ê  ßrbauungebüi^lein  cbie  ftiUe  2Dod)e.))" 

Sen  3.  S)ecember  1841  bemerlt  Sßarnbagen:  „^â)  beïomme 
fo  eben  ein  ©latt  bon  §umbolbt,  ber  mir  eine  Schrift  be§  $rä= 
fibenten  »on  ©edenborf  fcbidt,  iuorin  aaud)  eine  3îeprafentation 
»erlangt  toirb,  nämli(^  ber  re  puro,  in  ben  fid^  baê  $8oll  in= 


103 


caritirt.»  6i-  feht  Ijinju:  «DOflu^  gefallen;  benit  oï^nc  biefe  Silin- 
bung  l)ätte  er  e§  nid}t  bruden  laffen.  »  i]iilt'5t  jagt  er  tief  fc^iuer^ 
mütl^ig:  «Êê  ift  für  mid}  eine  trübe,  fd)mere  Slbenbluft.  »  6§ 
ift  ijaü,  §umbolbt  ju  fein,  unb  ba§  fagen  ju  muffen,  auf  bem 
©ipfel  ber  ©bien,  in  ber  ^^ütle  bcê  Dîubmeê!  ßr  b^t  in  bet 
Xi)at  menig  ^^'^eube,  unb  nur  feine  fatt}rif(^e  2)îunterïeit  macbt 
ibm  bag  Seben  'i)m  nocb  etioaâ  erträglich." 


104 


61. 
^umljoïbt  an  SJarn^agen. 

SBcrttn,  S^ontag  ^aä)t9  ben  7.  2)ecember  1841. 

^ä)  ijabt  nid^t  Wîu^t,  3I;nett,  berel;rter  ^reunb,  für 
3t)re  geiftreid}e  wnb  ï;iftorifd;  =  gebiegene  ©arfteïïnng  bon 
©(^toerin'ê  Seben  fd;riftlic^  gu  banfen.  Gin  tiefeè  Gin:= 
bringen  in  bie  ^nbiüibnalität  beS  grof3en  Jîara!terâ  belebt 
baê  ©anje,  iine  ^laturlicl^ï'eit  immer,  im  SarfteÏÏen, 
baê  eigentlid;e  (fitment  beê  Seben§  ift.  (êin  mürrifd;er 
diatl)  jnm  SBegreiten,  eim  allein  geiüonnene  6d;lad;t, 
I}aben  bem  gelben  feine  gange  Sanfbaï;n  nniüegfam  gemad^t. 
S)aê  ©nbe,  mit  ber  ^aï;ne  in  ber  .^anb,  in  bem  blntigen 
©eme^eï  bon  brei§eî)ntanfenb  tl^eilnaI)mIofen  3}lenf(^en, 
fc^Iie^t  red;t  mat)lerifc^  baê  2ében  beê  ©reifet,  ber,  tüie 
Êolnmbnê,  groB  nnb  prcfaifd;  geizig  jngleid;  iüar.  2oaê 
bier  S^rem  3:;aïent  aï§  ©efd;ic^tf(^reiber  befonberl  ©fire 
mad^t  nnb  öon  S?ielen  getoi^  nberfeï)en  inorben  ift,  liegt 
in  ber  ^^id^t^Unterbred^nng  ber  D^arration  bel  ©d)la(|t= 
getummelt  bnrd;  ©d;iDerin'ê  Xoh.  — 

Sd;  iperbe  '^l)mn  bie  „gefammelten  2Ber!e''  feïbft  brin^ 
gen,  nnb  ben  jtoeiten  X^eïi  beê  ^orma^r'fc^en  ïëftlicben 
^feffertranB  erflehen,  ^^v  le^te^?  mir  fe'^r  e'^renooUeê 
©d)reiben  enthielt  SBorte,  bie  ic^  nic^t^  mi^üerftel^en  möchte, 
„©ie  gönnen  fic^  !aum  ben  ^efi|  meiner  ^mpietäten." 
Über  fold^  @igentl;nni  mögen  6ie  naà)   meinem 


105 

balbigen  ^infd^ciben  walten  unb  fcä^alten.  2Bai(>r  = 
l^eit  ift  man  im  Seben  nur  benen  fc^ulbig,  bie 
man  tief  aâ)tH,  alfo  S^^nen. 


3)en  18.  2)eceinber  1841  f(^rieb  3Sarnî)agen  in  feine  %aQe- 
blätter:  „3l(i^  ^örte  l^eute  fete  abenttieuerlic^e ,  ganj  ^eimtic^  mit^ 
getl}eitte  Sage,  ber  tcnig  merbe  jiir  îaufe  be§  ^rinjen  »on 
2Ba((i§  nac^  ©nglanb  reifen,  ba§  tüäre  ganj  im  Stillen  untere 
banbclt  »ttorben,  unb  biefe  fc^meic^elbafte  Eröffnung  Ijabe  felir 
beigetragen,  bie  Ernennung  $8unfen'§  gum  ©efanbten  bem  bor; 
tigen  §o[e  annebnibar  ju  niad}en.  ®urd}  biefen  3u\a^  lt)irb  mir 
bie  ganje  9îac^ri(^t  tterbäd}tig.  So  liegen  biefe  biplomatifc^en 
9]erMltniffe  nic^t.  —  ^ft  aber  bennocf)  bie  Sact)e  gegrünbet,  unb 
au(^  nur  im  33orfd)Iage,  fo  mu^  natiirlid}  58unfen  babei  bie 
§anb  im  S^jiele  ^abm,  unb  e?  fniipfen  fic^  bann  gro^e  2)inge 
baran.  ^laâ)  meinem  Urtbeil  febr  gefabrlic^e  S)inge,  enger  2tn- 
fcblu^  an  dngtanb  märe  fd}on  bebenîtid};  aber  innige  îîerbinbung 
mit  ber  angliïanifc^en  tftiri^e  unb  ben  2;orie§,  —  ein  mabreâ 
SBerberben!  Unb  ganj  ^ßreu^en,  ganj  2)eutfc^(anb,  ganj  Eu- 
ropa mürbe  feiere  33erbinbung  aï§  gemi^  annehmen,  auc^  menu 
fie  nicbt  Statt  fänbe;  ba§  märe  fd}on  taufenbfac^er  Schaben,  ber 
^önig  üerlöre  in  ben  ©emütl;ern  feiner  Untertbanen  mebr,  al§ 
er  je^it  nocb  Verlieren  barf.  —  3<^  boffe,  bie  ganje  ©rjäblung 
ift  eine  %abe{\  —  t^umbotbt  fagt:  bie  .•peuttüutb  b^ï'^  W^  ftarï 
angenommen,  al§  er  abgereift  fei,  beulten  Ginige,  je^t,  nacb  fei; 
ner  Söieberfebr,  Sïlïe.  Seine  fc^arfen  unb  mi^igen  Semerïungen 
finb  eine  mabre  Grfrifd^ung  in  unferm  geifteêarmen  @efeUfcbaft§= 
leben." 


$ßor  feiner  2(breife  nadb  Gnglanb  ïam  ^umbolbt  toon  55arn= 
bogen  Slbfdbieb  nebmen;  biefer  fd}rieb  barübcr  in  feinen  2;age= 
blättern    ben    14.    Januar    1842  :     „§umbolbt    ïam   Sïbfcbieb 


106 


nel^men,  et  reift  morgen  Slbenb.  Qx  toax  beim  ©rafen  t>Dn 
SRal^an,  für  beffen  geben  man  (»eute  lt>enig  §offnung  bat- 
«6ein  Xo'o  bringt  nn»  Gani^  )^ex,  nic^t  33ütDlü!»  fagt  .!pum; 
bo(bt  f(agenb.  ^àj  tröfte  ibn  bamit,  ba^  auâ)  Gani^  hjegfaüen 
fann.  —  «  Unb  wer  foÜ  benn  ïommen?»  —  23unfen.  —  «2)a§ 
märe  bcc^  gar  ju  arg  !  S^ax  î)iel}er  jurüdbegleiten  mirb  er  ben 
^onig ,  ba»  ift  jc^on  beftimmt  !  «  2luf  Sanil^  ift  §umbolbt  febr 
übel  ju  fprec^en ,  unb  er  begreift  nic^t,  mie  fo  ic^  ben  nidjt  me|)r 
fürchte,  ben  erj  =  ariftoïratifc^en ,  erj^t^eologifc^en  —  barin  aber 
fe^r  albernen,  ja  gerabeju  bnmmen — ,  ben  erj  =  antifranjöfifi^en 
ßani^,  ber  fatirifd^ ^ämifd)  fei,  unb  barin  oft  o^ne  alle  2öürbe, 
—  «  jmar  Sie  finb  felber  ein  %ox\)  !  »  fügt  i^wtt^^olbt  l)inju.  Sa-- 
mit  fielet  eê  nod)  fo  fo,  ermicbre  \â),  aber  Gani§  ift  red)tfc^affen, 
f(^arf  unb  grabe,  tt>irb  üielca  burcbfe^en,  unb  im  Übrigen  mer= 
ben  i(;n  ©efd^äfte  unb  5?er^ältniffe  fc^on  jügeln!" 


Sflac^  ^umbolbt'ê  5Rüdfet)r  fdireibt  SSantliagen  ben  24.  %i-- 
bruar  in  feinen  Sageblättern:  „^umbolbt  Ijatte  mir  febr  fc^on 
t)on  ©nglanb  erjäblt.  3lm  §ofe  bie  größte  ^rai^t,  aber  bie  £eben§- 
art  einfach  unb  natürlid},  ba§  ©efpräc^  bequem,  ber  Xon  über- 
aus freunblii^  unb  gutmütbig,  fogar  jmif(^en  ben  §erren  unb 
2>amen  entgegenfteljenber  ^^artljeien.  ^eel  gefällt  if)m  nicbt,  mie 
er  i^m  fc^on  ebemalê  ni(^t  gefiel,  fielet  mie  ein  ^oüänber  au§, 
ift  me|)r  eitel  aie  ebrgeijig,  l^at  ïleine  ©efic^têpunfte.  Sorb  Stber-- 
been  ift  ein  »erftodter  ©tillfcblfciger,  ber  e§  aber  buri^  fein 
S($tt»eigen  bod)  nicbt  batiin  bringt,  bie  Seute  glauben  ju  mad}en, 
er  fonne  üiel  Mugec-  reben.  Sunfen  ^t  bie  größten  îaftlofig= 
ïeitcn  gemad}t,  alte  SBelt  ift  gegen  ibn,  nur  ber  Jîijnig  met)r  al§ 
je  für  ibn.  «Sie  ganje  9îeife  be§  Könige  mar  eine  ^ntrigue 
öon  SBunfen»,  fagten  felbft  Englänber. 

„Über  unfre  biefigen  5(ngelegenbeiten  lüirb  üiel  geratljen,  fer: 
mutl^et,  öerficbert.  ^-ür  baâ  auSmärtige  2}îinifterium  mirb  einft^ 
meilen  ber  fromme  Slrnim   von  33rüffel  tjergerufen;    fpäter  tuirb 


107 


daniç  ernannt  werten,  —  cter  Sunfen,  fag'  i*.  @vaf  i?cn 
5X(renè[eben  i'oü  naii  20ien,  S'îaticrt'il;  bcé  t»or(äufig  nac^  ^avlè-- 
tufje,  bi»  bie  S3unbeSgefanbtf(^aft  frei  wirb.  3îc(^  ift  oieücid^t 
ber  Ttuth  nid^t  ba,  33unfen  ju  neî)men,  unb  33üIon)  roegjut^un, 
ober  jeber  îlîonat,  jeté  SBccbe  mufe  ben  iDIutb  ftärfen,  unb  bann 
geféiebt  beibe§.  —  3(n  2RaItian'§  cPterftellung  ift  ni^t  ju  benten, 
bie  befferen  2!age  machen  ftet§  lieber  fd^timmeren,  bie  helleren 
3Xugenblicfe  neuer  33erbunfe(ung   ^(a§.     Gin  trauriger  3uftanb." 


108 


62. 

33ernn,  WlontaQ,  ben  28.  gefcruav  1842. 

3<^  tüünfc^te  jiüei  ^eikn  über  ^Î)ï  mid^  beunvut^igeu: 
be§  39efinben  §xt  Ï;a0en,  inein  ebler  j^reunb.  ^à)  ^abi 
bem  fefjr  verarmten  red;t  talentöotten  3)id;ter  ^-reiligrat^ 
in  S)armftabt,  DÏ;ne  ade  3]erpflid;tniU3  im  %uèla\ùz  lebenb, 
eine  ^enfion  öon  breit)nnbert  S;i;ûlern  (eine  elenbe,  aber 
öorläufige)  öerfd^afft.  .können  ©ie  mir  feine  @ebidÉ)te 
leil^en  ? 

21.  .^t. 

îtnmerfung  t>on  5ßatnt}agen.  S)ienètag§,  mit  bem  j^euitlc; 
ton  baè  Journal  be§  2)ebat§ ,  tnorin  ^^i(arète  (Ef)aê(e§  auf  eine 
gemeine  2©eife  bte  beutfc^e  Sitteratur  unb  bie  größten  beutfc^en 
6c^riftfteller  fd)mät)t  unb  {jöi)nt,  fc^rieb  ^umbolbt  mir  folgenbc 
Söorte  : 

tlnb  biefer  ©lenbe  ift  unter  bem  ©nijot'fd^en  Tim- 
fterium  Professeur  des  langues  du  Nord  (litt,  anglaise, 
allemande)  au  Collège  de  France  getPOrben.  Seî)alten 
©ie  nur  baê  alberne  gefc^macïlofe  ^ubenftüd. 

2Ï.  ^t. 


109 


63. 
§umï)olbt  ûu  S^nmlirto^n' 

Sexiin,  ben  16.  3Äärg  1842. 

Seien  Sie  fel^r  6eru|)igt  über  baê  3)îi^gefd;icE.  ^er 
Äönig  fauft  italiänifc^e,  aber  fdjlec^terbing^o  mcf;t  franjö-- 
fifc^e  Silber,  ^ivi  ^ilbiii^  üou  ßl;erubini  ift  aUerbiitgi? 
fe^r  fd^ön,  iinb  fo  üiet  id;  niiit)  erinnere  faï)  ic^  eê  bei 
ßf)ernbini  felbft.  S)a  bie[er  nid;t  tobt  imb  ^ngreê  feïir 
reid;  ift,  fo  begreife  ic^  nid^t,  luie  baê  portrait  §n  öer^ 
fanfen  fein  tann.  Sagen  ®ie  bem  geiftreid;en  „^inbe'' 
nur,  ©ie  ptten  mir  ben  j^^euitteton  gegeben. 

3m  legten  gefommenen  Journal  des  Débats  fte^t  ein 

fd)arfer,  feï)r   guter  Slrtifel  über  ba-3   f(^eu|li(^e  Suben; 

gefe|,  baê  man  anbrol^t,  unb  über  meld^e^  ic^  bereit!3  fe^r 

einbringenbe  Söorte  l^abe  l^ören  laffen. 

©anfbarft  3{;r 

21.  ^t. 
aïlittiDOc^ê. 

©!§  fottte  in  bem  (Singang  be^c  ©efe^eê  öon  bem  „2öun=: 
ber  ©otteic,  bie  jübifd^e  Station  unter  anbern  33ö(fern  er^ 
ï)alten  gn  ^^aben,  öon  bem  SBiUen  ©otte:3,  bie  Station  ab> 
gefonbert  §u  erl^alten'",  gerebet  loerben.  ^â)  i)ahe  barauf 
geantwortet:  „Sas  ©efe|  ift  mit  allen  ^rinjipien  einer 
einigenben  ©taatéflugt;eit  ftreitenb,  —  eê  fei  eine  gefahr- 
volle 2tnma^ung  ber  f(^iDad;en  33îenf(^f)eit,  bie  uralten 
3)efrete  ©otteS  auelegen  ju  ioolien;  bie  ©efd;id^te  finfîrer 


110 

^a^r^unberte  ïe^re,  gu  m\â)en  Sïbhjegen  foïd&e  Deutungen 
3Jiut^  ge&en/' 

3d^  lebe  unter  bem  Schein  äußern  ©lanjeê  utib  bem 
@enu|  p\)anta\meiâ)ex  SSorliebe  einei*  ebleu  dürften  in 
einer  moralifc^en  gemiit^Uc^en  Sïbgefc^ieben^eit,  tcie  [te  nur 
ber  nüchterne  ©eelenguftanb  biefes  get^eilten  erubiten  îié) 
bei  gleichnamigen  ^olen  abfto^enben,  mürrifc^en  unb  boc^ 
naâ)  Oft  \iâ)  täglii^  niel;r  einengenben  Sanbel  (eineê  tDaf}> 
ren  ©te^penlanbe§)  l;erbeifül)ren  îann.  3)tö(^ten  ®ie  mit 
bem  gufrieben  fein,  ber,  einfam,  ben  '^luïi)  feiner  Meu 
nungen  ^at. 


Ill 


64. 
§nmfioIbt  on  S.^flrn!^agem 

SB  er  an,  ben  21.  mäv^  1842. 

3Jieiît  tl;eui*er,  fo  glü(Jiid;  mir  lüiebergegebener  greunb! 

©^  {ft  luiv  eine  unenbïic^e  ^reube,  aul  ^Ijmn  U\u 
liefen  Briefe  gu  feî)en,  baB  bie  in  ber  %i)at  red;t  anmu^ 
t|)ige  ©e[ett)d;aft  bei  ber  giirftin  ^^mn  Uibliâ)  unb  bei 
meinem  [traf baren  ïlîateriali^mnê  fage  ià)  barum  and) 
geiftig  tr)DÏ;lgetl;an  'i)at.  ©ine  foId}e  ©efeßfcf^aft,  gröBten= 
tf)eil»  aiiio  bemfelben  etmaio  nüd;tevnen  berliner  ^-Pu^= 
material  5ufammengeiDet)et,  gen)innt  in  bem  ^aufe  bev 
j^ürftin  ^üdter  gleid;  eine  anbere  ©eftalt.  @»  ift  tok  ber 
©eift,  ber  in  ben  ©taat  ]^an(^en  mn^;  baS  ^îJîaterial  fd^eint 
üerebelt.  — 

3l;re  d;ri[tlid;e  ©lan&enèle^re  bei^alte  ic^  nod;,  ber  id; 
mic^  et;einatö  fc^on  in  ^otêbam  an  bem  @tran^ifd;en  ^eu 
lanb  fel;r  ergoßt:  man  lernt  baran'5  nid;t  blo^,  ïuaè  er 
nic^t  glaubt,  unb  luay  mir  minber  neu  ift,  aU  r)ielme(;r, 
Voaè  aUzè  üon  ben  fd^toarjen  3Jlännern  geglaubt  unb  ge= 
le§rt  Sorben  ift,  bie  ber  3)îenfd;l;eit  ie|t  iüieber  neue 
'^anhe  angulegen  öerftel;en,  ja  bie  9tüftung  i^rer  el)emaligen 
geinbe  anlegen.  SDie  ©teile,  6pino§a  betreff enb,  iuerbe 
id;  mir  gern  abfd;reiben.  Db  bie  grofee  9îeul;eit  beâ  gioei^ 
ten  S^l;eilè  ber  ©laubenële^re  (1841)  nic^t  aie  ßinmem 


112 

bung  öorge&rad^t  njerben  tt>irb,  ba  man  bel^auptet  nad^ 
feï?r  alten  heften  gn  lefen?  2Jîir  fc^iene  eê  ftrategifd^er, 
bie  nnerprte  Uni^ronologte  mit  einigen  Bemerkungen  über 
ten  neuen  ©tauben  an  ben  gan^en  roman  historique  ber 
apoftolifc^en  3Jli;tl^enf ammler  ju  beröffentlid^en  3ßer  fo 
öffentlich  le^rt,  mu^  fid^  auc^  bie  Deffentlic^feit  ber  55er= 
tl;eibigung  Stnberwbenfenber  gefallen  laffen.  <Bo  eine  bor= 
läufige  münblic^e  3}îittl)eilung  im  milben  %on  ber  Älage 
mad;te  bie  fpätere  öffentlid^e  fc^tüierig,  unb  bringt  nid^t^ 
l^erbor,  aU  öorne^me-S  Säd;eln,  Slbläugnen.  Tdâ)t  ber 
©pinogiftifc^e  Unfaïï,  nur  biefer  3}îipraucl)  ber  ebelften 
geiftigen  Gräfte  §um  ©ienfte  einengenber  Sef)ren  finftrer 
Saljrl^unberte,  ift  mir  orbentlid^  fc^merglid).  S)ie  ^erfön^ 
lid^feit  bea  2)îanne§  l;atte  aïïerbingê  nid;t§  Slnjie^enbeâ 
für  mi(^,  aber  ic^  l;atte  eine  geiüiffe  Vorliebe  für  il;n, 
Jr>ie  mid^  allée  berfül;rt  unb  begeiftert,  too,  ioie  in  ber 
3flebe  über  bie  Äunft,  ber  milbe  ^aud^  ber  ^l;antafie  ben 
3öol)lflang  ber  @:prad^e  erioärmenb  belebt.  ?înn  Un  iâ) 
getrennt,  3n  ber  legten  ^Jtebe,  nid;t  über  bie  Äunft,  fonbeni 
im  ^acEelfc^ein,  ift  ja  bon  SBegge^en  ioie  üoEbrac^ter 
3Jiufifuöreife  (ber  bejal^lten)  bie  9tebe,  —  ift  n)ol;l  nur 
eine  fentimentale  äßenbung  um  gurd;t  §u  erregen. 

^Jlun  einige  Slntinorten  über  bie  Seben»befd;reibung, 
an  bie  id^  bod^  mit  einigem  ©d^reden  henh,  mâ)t  beê 
^^Dlitifd;en  lüegen,  fonbern  auè  3^amilienrüdfid;ten.  ^d^ 
redone  feft  auf  ^ïjï  55erfprec^en.  S)er  SJZann  loirb  bod^ 
nic^t  fü  33iele  betrüben  lüoEen!  — 

9öiU;elm  ift  in  5)}otèbam  geboren,  ioeil  fein  SSater 
Äöniglid^er  ^ammer^^err  unb  gugleid;  bienftt^uenber  Earn- 
merl;err  bei  ber  ^rinjeffin  üon  ^^^reu^en  ßlifabetl;  lüar. 
fix  xierliejö  ^^ütjcbam,  aU  bie  -^ringeffin  nad^  Stettin  ge* 
bradât  iüurbe.    5Rein  5Sater  üerblieb  in  ber  böd;ften  ©unft 


113 

beê  ^ringen  üon  ^reuBen,  ber  if)n  regelmäßig  alle  ^al)u 
in  ^egel  befuc^te.  ®ieâ  erflärt  '^^mn  bie  ©teile  in  ber 
englifd^en  S)e^efd^e,  ipo  eio  ^eißt  (iâ)  glanbe  fe^r  frül) 
1775?  Sflaumer'»  Beiträge  gur  nenern  ©efc^id^te,  X\)l  5. 
©.  297):  „^erperg,  ©c^ulenBurg,  fönnten  ein  3}îinifte= 
rinm  bilben,  aber  bie  nteifte  2Bal)rfd^einlid^leit  bei3  ©rfol= 
geio  Ijdben,  obgleid;  fie  nid;t  berfelben  2trt  [inb,  biejenigen, 
njeld^e  aie  beso  ^ringen  ©iinftlinge  betrad^tct  merben. 
3u  ben  er  ft  en  nnter  il;nen  gel;ört  ^err  toon  §umbolbt, 
el)emal^  ein  S3eamter  beim  üerbünbeten  .^eere,  ein  3Jtann 
toon  einfai^em  ^erftanbc  imb  fd;önem  iîaralter,  §err  üon 
§orbt,  ein  unterne^menber  ©eniiiê../'  S)aê  SBort  Se= 
amter  ift  ein  fonberbareê  9)iiBüerftänbni§.  2Rein  Später 
(3)laJDr)  tüar  Slbjutant  bex^  .^erjog^  ^erbinanb  üon  Sraun= 
fd;toeig,  nad^bem  er  lange  in  bem  ^'inlenftein'fd;en  ®ra= 
gonerregimente  gebient^  er  innrbe  oft  öom  ^ler^og  an 
gricbrid^  hen  3iueiten  ipäbrenb  ber  bofeften  ^eüm  beê 
fiebenjäl;rigen  ^riege§  gefd;idt,  bal;er  griebric^  ber  ^\M\te 
in  Briefen  über  bie  Söebel'fd^e  Déconfiture  fd^reibt:  „'^â) 
l;abe  an  ^nmbolbt  aïïe^  gejagt,  Wlv^  man  t>on  fold^er 
gerne  anê  jagen  fann/'  (9Juimiffript=^riefe,  bie  ber  Ëo- 
nig  nenerlic^ft  in  ^renßen  gefanft.) 

äReine  gamilie  ift  anw  ^interpommern.  Wein  33rn= 
ber  nnb  id;  ioaren  lauge  bie  legten  nnferê  9^amen§.  Tteim 
Tlntkx  mar  eine  ßolomb,  Äonfine  ber  gürftin  Slüd;er, 
nnb  alfo  9iic^te  be»  alten  ^räfibenten  in  Slnrid;  (Oftfrie^^ 
lanb).  ©ie  l;atte  fid;  in  erfter  @(;e  mit  einem  ^aron  toon 
^oltüebe  toerl;eiratl;et.  2ln§  biefer  @l)e  iuar  mein  @tief= 
bruber  .^otoebe,  einft  im  ©enbarmenregimente.  3}îeine 
9)intter  bat  baê  ^'erbienft,  anf  be;*  alten  ©ei;.  9ïatbeê 
^nntb  eintriebe,  un^3  eine  nberan-3  forgfältige  ©rgie^ung 

%.  to.  ^umljotbt'«  «riefe.  8 


114 

gu  gebctt.  2Bil{)elni  luarb  in  ben  erften  3ûï;ren  toon  (Saittipe 
ale  unfenn  .'»^auioleljrer  evjogcn.  S)en  ©rnnb  jn  feinen 
tiefen  griecï)ifd;en  ©tnbien  lecjte  Söffler,  ber  ä>evfaffer  eineê 
freigefinnten  ^nc^eê  über  ben  ^fieu^^latoniiSnmio  ber  Äir= 
d;enüäter,  bmnaB  ©enbarmcii-j^elbprebiger,  nacf;l;er  Dber^ 
Jîonfiftorialratï;  in  @otl;a.  9täd;ft  Söffler  nnterrid;tcte 
'g-ifd;eu  üoiii  ©ranen  Jîlofter  üiele  Saläre  lang  aöill;elni  im 
©ried;ifd;en,  ein  3}lann,  ber,  waè  giemlid;  nnbelannt  ift,  - 
neben  ber  3Jtatl;emati!  öiet  ©ried;ifd;  iunjite. .  S)a^  ßncjel, 
3teitetneier,  ^ül;m  nnb  Klein  nnio  lange  Ä'ottegien  gelefen 
über  5pl;ilofopl;ie,  ^nrijoprnbenj  nnb  ©taat!olüiffenfcl;aft, 
ift  3l;nen  belannt.  3lnf  ber  Uniüerfität  in  granïfnrt  (fed;ê 
3}Uniate)  mol/nten  luir  in  Söffler'io  §anfe,  bort  ^H-ofeffor. 
3n  ©öttingcn  frcqnentirten  luir  beibe  (ein  '^at)\-)  ba^o  ^{)\' 
lülogifd;e  ©eminartmn  üon  .^eyne. 

3)telneni  5>atcr  geleerte  Flegel  (ein  el;einalige§  Sagb^ - 
fd^lofj  be-o  grofjen  .^htrfnrften,  bal)er  mir  in  ßrbpad;t  ge; 
nominen,  erft  2Öill;elm  l;at  eê  al«  9tittergnt  bcfeffen,  ba; 
!^er  ©d;infel  üier  ^l)ünne,  nm  ben  einen  alten  S^bnrin 
anê  ber  3eit  bei5  großen  5vnrfürften  jn  erl^altcn)  nnb  91in^ 
gennmlbe,  bei  6olbin  in  ber  9îcmnarL  Süngeniimlbe  l)at 
fpäter  mir  gel;ört,  bann  hm  ©rafen  9teebe  nnb  2ld;im 
3lrnim.  2öill;elni  befafs  hei  feinem  3:;obe  Segel,  33urgör= 
ner  nnb  Stnleben,  (bnrd;  feine  g^ran  criyorben,  ba  ber 
S)ad;eröben'fd;e  i^U^n'Jnej-njc  anfgcl;oben  luarb),  ^^aber^Meben 
im  3}tagbebnrgifd;en,  nnb  baso  Sd;lof5  Dttmad;an  in  6d;le; 
fien,  bie  il;m  nad)  bem  tarifer  ^rieben  gefd;enlte  ©otatlon. 

S)àâ  ©onett  I.  394.  bestellt  fid;  anf  ein  ^"mdke  itinb, 
glanb'  id;,  ba^o  ^ran  Don  .^nmbolbt  in  9tom  uerlor.  Gine^ 
ift  in  ^]ian§>  begraben. 

Sd;  befd;iüörc  6ie,  nnr  bem  33erfaffer  nid)tö  aU 
ii^n  mir  fommenb  mit^ntl^eilen.    (Sr  lunrbe  etS  in  ber  S^or^ 


115 

rebe  unuermeiblid^  fagett,  unb  bann  luiirbe  id;  rej'pon[at)el 
für  oieïeê  toaê  iâ)  fürd;te. 

3Seraeit}en  Sie  ben  ftercoranartigen  gefd^ioä^igen  Srei. 

3Ï.  ^t. 

(Slnmerfuug  üon  2?arul}agen.  Gr  ï^atte  luol}!  eben  in 
Stvan^'è  ©(anben§tel}re  üon  t»en  ©tercovaniftcn  gelefen,  S)al;ei 
biet  baâ  Söovt.) 


116 


65. 

2)oimerêtag,  ben  31.  Tî'dxi  1842. 

3(^  erï;alte  ben  üoa^Xleu,  ber  einen  ei(jent(;ümlid;en 
5Dnft  beê  t)Drî)erDbDtifd;en  2lltertt)uiny  t)at,  in  beni  2ïngen; 
blid,  in  bem  id;  mit  bem  iîonig  t)on  ^otêbam  gnrud- 
îomme.  ©er  ^rief,  ber  ben  d}inefifd;en  ^£)ilDfopt)en  be; 
gleitet,  giebt  mir  eine  trübe  ©timmnng.  3d}  feï)e,  ba§ 
©ie  nod;  nid;t  ben  Muti)  ^i)xtx  ©enefnng  Ijah^n^  haè 
©elbftgefür^l  ber  loieberfebrenben  pl;v[ifcben  Jîraft.  SDaB 
S'^nen  bie  geiftige  nid;t  gefd^mälert  ift,  fagt  jeber  ^l)vev 
S3riefe.  ©^  ift  mir  boi^  feiner  bief  er  Briefe  toerloren  ge; 
gangen?  Sd}  fd;rieb  ^i)mn  üor  irtol;!  ad;t  klagen  einen 
üier  ©eiten  langen  ^rief  über  ben  d;riftli(b  bogmatifiren= 
ben  ^î)iIofopben  nnb  bie  ^Beanttüortnng  ber  fragen  be^ 
33iDgrapl;en,  b er  mià)  bennrnl;igt  mit  feiner  pietiftifd)en 
9iengier.  33îein  S3rief  ift  bod;  in  3î)re  «ê^^^^^  gekommen? 
@r  entl;ält  and;  öiel  ©efd;iDä^igee  über  meineê  SSrnberê 
erfte  Silbnng.  ©ie  ern)äl;nen  meiner  @efd;um^ig!eit  gar 
nic^t.    @ê  barf  mid;  bod;  nid^t  bennrnt;igcnï 

9)iit  ^üloiü  ift  e^;  iim3  geglüdt.  ßr  ïommt  ©onnabenb: 
eê  ïonnte  ber  âlnfang  bon  etiuaS  fein,  über  baê  ©nbe, 
le  bouquet,  ber  ;Bid;teffe!t  be»  ©d;anfpielê?  — 

3d;  a^  geftern  mit  Xljolut  nnb  ^edeborff  in  ^pot^^bam. 
©ie  ipürben  mir  fonft  moï;l  nid;t  erfd;ienen  fein. 
3Jîit  trener  Ergebenheit  ^^v 

%.  §t. 


117 


§ninïioïbt  an  SSarn^ogcn» 

53  er  Un,  ben  6.  %pïil  1842. 

^a^  bem  fo  übermütt)ic3  neröffentlid^ten  Sîtqwifition^; 
ltrtf)eile  beê  53ninD  Sauer  barf  tc^  3f)ren  (Strang  too^l 
nic^t  länger  betoa^ren.  3c^  gebe  S^nen  baê  merftoürbige 
33nc^,  ba§  ntic^  ju  Tiiancf^em  î'îadjbenïen  üeranlajst  ^at, 
mit  ütelem  ®an!c  jurüd  S)ie  3}letl;ob{f  bartn  ift  toor^ 
treffltd;,  aiid^  lernt  man  bie  ganje  ©Ianbenêgefd;ii^te  ber 
3eit  fennen,  in  ber  man  gelebt,  befonberâ  bie  pfäffifd^e 
ßift,  mit  ber,  nad}  ©d;leiermad;er'fd)er  Söeife,  man  ]ia) 
äu^erlic^  §u  allen  formen  ber  d}riftlid;en  9Jli;tl;en  hehnnt^ 
]id)  2lnber!cbenfenben  aneignet,  ben  „feld;  getrnnfen''  in 
Segleitung  üon  ^ofequipagen  toerfd;arren  tä§t*),  iräl;renb 
jegUd;er  9Kt;tl)e  eine  fogenannte  ^l;ilDfopl()ifd;e  ©rïlarung 
untergefd;Dben  luirb.  äöae  mir  an  ©trau^  gar  nid;t  ge= 
fatten  fiat,  ift  ber  natitrl)iftorifd;e  £eid;tfinn,  mit  bem  er 
in  @ntftet;ung  be;?  Drganifd;en  au!§  bem  IXnorganift^en,  ja 
in  Silbung  boo  a)îenfd;en  au!o  c^albäifc^em  lU*fd;lamme 
feine  6d)toiertgleit  finbet.  S)a^  er  üon  ben  blauen  S)in; 
gen  jenfeite  beë  ©rabeê  luenig  gu  Italien  fd^eint,  öerjei^e 
ic^  i^m  leidster,  öielleid;t  aud^  nur,  toeil  man,  bei  tüenig 
gefipannter  ©riüartung,  fid;  um  fo  lieber  unb  angenel)mer 
überrafd^en  lä|t.    %iïï  ©ie,  ©lüdlid;er,  ift  eê  ifeine  Über= 


*)  ®cf;Ieiermac^er. 


118 

ra[d;iiug.  ^tcl;t  fpanifd;  nub  em^iörcnb  ift  in  ber  ï^eutigen 
^nqiiifitioiix^foriiiel  mit  bcr  3(K.vbrud  geiuejeii,  ber  Si5enir- 
tt;eilte  iuerbe  „felbft  ert'cnneu'^ . .!  Neque  aliud  reges, 
aut  qui  eadem  saevitia  usi  sunt,  iiiri  dedecus  sibi 
atque  illis  gloriam  peperere. 

^à)  fd;icfe  '^l)nm  einen  S)Dn  ^uan,  §nm  ^(;eit  fe!^r 
\a)öm  formen  ber  ©prad^e,  and;  ^l;anta[ie.  .^d;  bin 
neugierig,  une  er  6ie  anfpred^en  iuirb. 

S)er  ïonftitntionelïe  Roi  des  Landes*)  Ijat  geftern, 
i)OV  tiicrjig  5)J?enfd;en,  Uneber  an  feinem  3:^ifd;e  gefagt: 
bie  ©ëttinger  ^^rofefforen  ï;attcn  in  einer  5lbref[e  iî;m  Don 
i^rem  ^satrioti^^mn?  gefprod^en,  „  ^rofcfforen  l;aben  gar 
îfein  SSaterïanb  ;  ^rofefforen,  ^nren  (ber  S)entïid;f cit  Uiegen 
feinte  er  ïjinsn  des  putains)  nnb  SÜänjerinnen  !ann  man 
iiberaiï  fnr  ©elb  ï;aben,  [îe  geï;en  bal;in,  \vo  man  il;nen 
einige  @rcfd;cn  uieï;r  bietet/'  3Beïd;e  ©d;anbe,  baê  einen 
bentfd;cn  giirften  jn  nentieu! 

Wdt  trener  In'^angïidjfeit  S^r  21.  .^t. 


*)  Äönig  (Smift  Sïiicjuft  bon  §annotocv. 


119 

67. 
.^uiutiolöt  au  33ariil)Oöcu. 

5ßcv(iit,  belt  7.  %pxi\  1842. 

2)er  1111)3  iiubefûitnte  ^reunb  ift  fel;v  Iiebcii§iüiivbig. 
^ä)  l^abe  alle  S^efüvcjuifj  verloren,    ©ie  luiffeii  jcbe  äBiuibc 
ju  I;eilcn.    3cï)  tl;ei(e  ^Ijmn  gern  bic  3[0fd;vift  ber  lueiii^ 
gen  ^cil^ii  ii^it,  bie,  iüic  ei5  meine  2(bficl;t  luar,  am  am 
bern  SJiorgen  in  be;?  iîonig§  ^^ä\ui  gelangten.  'M)  bfand;te 
bon  Uiniüeg,  lüeil  id;  fo  freier  nnb  nngnfriebener  fd^reiben 
bnrfte.    2)ie  Qaä)^  ift  anf  befferem  Söege,  t)ielleid;t  aber 
nid;t  nnlineberbringlid;  anfgegcben.    Sd;  ninjj  ©ie  alfo 
inftänbigft  bitten,  bie  QtiUn  nid;t 
an^^  ber  ."panb  §n  geben  ! 
©ie  iuürben  nniüieberbriuglid;  in  bie  ^eitnngen  nber= 
g  et; en,  nnb  meinem  ÎÔirfen  in   einer   ti>id;tigen  ^ùà)o 
fel;r  fd;äblid;  iuerben.     S)er  ilönig   liefj  mid;   feï;r  frill; 
rnfen,  nnb  e§  gereid;t  il;m  ^nr  ßl;re,  baj3  er  mir  fel;r 
ï;erâlid;  für  meine  freie  2(nf5ernng  gebanit  \)ai. 

3d;  bin  I)ente  nid;t  nad)  ^^ot^^baui  gegangen,  nm  bie 
3ßa(;l  im  ])Ieiio  be»  talentüotten  jllbifc^en  ^l;i;fi!er^ 
9lief3  an  betreiben,  ©ie  ift  für  bie  Slfabemie  fcl;r  cl;ren' 
i)olI  an^gefallen,  nur  brei  fd;lüarge  Jîngeïn. 

3d;  ge(;e  morgen  bem  iïoiiige  nad;,  biv  ©onntag.  3d; 
Uierbe  fnd;en  etiuaS  )r)id;tige^  antograpï;ifd;e:3  ^oetifd;eS 
(yon  äÖil[;elm  innt  ^nmbolbt)  fnr  ©tnttgart  anf^ntreiben. 
aßa§  id;  felbft  befitje,  finb  leiber!  2(b[d;riften.  --  ©d;onen 
©ie,  tt;enrer  greunb,  3(;i"e  @efnnb(;eit,  bie  nid;t  gan^ 
befeftigt  ift.    3l;i' 

©onnerStag  5Rad}t.  21.  ü.  ^nmbolbt. 


120 


68. 
^umtiotbt  an  Sßarnliagcii. 

grcitag,  ben  24.  Sunt  1842. 

3if)r  freimbïid;eê  5tTtben!en,  mein  toere'^rter  geiftrei(^er 
f^rennb,  ift  mir  um  fo  lDof)ltl^ätic3er  gemefen,  aie  ic^  un; 
îDoï)l,  îatarr^alifd;  untocï;!  bon  ©anèfouci  gurürfgefommen 
bin,  in  aUen  ©räuein  beê  Umjietjenê  ïe&e  (in  ein  ab^e- 
f(^mnd"le§  Üuartier  be§  filnrifcfien  ©tabtmertel^,  ber  Dra= 
nienburger  <Straf3e!!)  unb  faum  ein  ©intenfa^  auf  bem 
^ifd}e  I;abe. 

,  ^ier  nur  ber  Stu^bntd  meinel  ®an!eê.  Steine  Siebe 
ju  2Rarï)eine!e  ^abe  id;  il;m  felbft  bargebrai^t.  ©in  ^onner= 
tnetter  in  g-orm  einer  Äabinetecrbre,  in  ben  Leitungen, 
mit  einigen  groben  beê  6enfur=tlnfinnei§,  ipäre  erfprie^= 
lieber  aie  baê  unmögliche  ^pre^gefe^,  unb  ein  @rDf3inqui; 
fitor  jur  35egrünbung  ber  ^rcf3freif)eit.  SBir  ptten  un» 
fo  t)iele§  5U  fagen,  unb  id;  î;Dffe  Sie  t»or  ^i)xex  2ïbreife 
nod^  befud;en  ju  !önnen.  3)a3U  ber  beitre  2(nblid  tton 
bier  trouprin^en  unb  X[;ronf olgern,  einem  lenbenlal;men 
blaffen,  einem  üerf offenen  ^'Mänber,  einem  blinben  polis 
lif(^  =  iüittl;igen,  einem  cigenfinnigen  geifteijlal;men,  —  baê 
ift  bie  !ünftige  monard;ifd;e  SBelt,    ^^t  3Ï.  ^t. 

'^â)  gebe  mit  bem  Äönig  an  ben  ^^ein.  5)a§  id;  für 
?Peterê^burg  ïein  g-a^nenlappen  fein  fonnte,  üerftel^en  ©ie.  — 
S)er  Rangier  ^at  bie  greube  nod;  immer  rol;en  Sefc^ul= 
bigungen  bon  ©eifen  ber  Slic^tgelabenen  ober  üoni  S3an= 


121 

quet  SSertriebenen   auêgefe|t   §u  fein.     SBte  ©laêfnopfe, 
^fauenfebern  unb  Sänber  bie  3}îenfd;ett  aufregen  . . .  *) 


(Slnmertung  t)on  Sarnljagen.  ïfîatïjeineïe'S  Hiiffa^  über 
bie  atigliïanifi^e  Äirc^e  in  ben  ^'^î'^bud^ern  für  »riffenfc^aftUc^e 
^ritif,  mit  ein  paar  Œenfurbummï)eiten.) 


33arnbagen  f(^reiM  ben  26.  Suni  1842  in  feinen  STageblät-- 
tern  über  ben  neuen  Drben  :  „^umbolbt  erjä^tt  mir  augfübr: 
lieb  »on  ber  Stiftung  be§  neuen  Drbenê,  S)er  Äönig  b^t  juj 
erft  eine  £ifte  aufgefeilt,  bie  Flamen  boitte  er  mit  ©anêfritbud^; 
ftaben  gef(brieben  ;  biefe  £ifte  rtjurbe  an  .^umbolbt,  Êii^boï"/ 
©atoignt),  %)jide,  jur  Seratbung  mitgetbeitt,  unb  bann  oft  üer= 
änbert,  mancber  D]ame  fam  baju  unb  lieber  baüon,  fe(bS  SBocben 
bauerte  ba§  6d}n)cben.  2(nfangS  iüoUte  ber  Äönig  fe(b§unbbier5ig 
93îitgUebcr,  fo  toiete  aie  'griebrii^  ber  ©roJ3e  DkgierungSjabre 
jäbtte,  bie  3«bï  'oi^WQ  »erwarf  er  megen  ber  ©pöttereien  über 
bie  Quarante  ber  franjöfifcben  2lfabemie,  enblii^  befitränfte  er 
bie  ^ai)i  auf  breif5ig.  3n  allem  »erfubr  ber  ^önig  febr  niac^ 
eignem  ©inne.  Hrago  ift  ocm  Könige  urfprünglii^  genannt 
lüorben.  SJîetternicb  be§  Könige  au§brüd"lid)er  unb  bebarrlicber 
Sßitle.  ^Humobr  fiel  lüieber  it»eg.  ©teffenâ,  meinte  ber  Äönig, 
fei  bod^  eigentlicb  nicbt  ftarf  genug,  ireber  al§  ^bi^ofopb  tiocb 
al§  3Raturforf(ber.  Siêjt  »uar  beê  lîcnigg  entfd}iebene  2ßabl,  unb 
leine  Giniüenbungen  fruchteten,  ©pontini  foüte  ben  Orben  b^bcn, 
aber  ©aüignp  unb  5îabinetêratb  Müller  ïonnten  e§  ibm  an^- 
reben.  ©egen  iïRoore  fagte  man  bem  Könige,  er  \}abe  ©pott= 
»erfe  gegen  ^reu^en  gema(^t:  «SaS  gebt  mi(^  gar  ni(^t§  an!» 
fagte  ber  Äßnig.     ©egen  SKelloni  iranbte  man  ein,  ba^  er  (Ear: 


*)  S3egiebt  fid^  auf  ben  neuen  Orben  pour  le  mérite. 


122 


bonavo  iinb  .<r>aiipl  einer  veüühitioiuäven  ^»^unta  gctüefen.  «  3ft 
mir  gaiij  gleid}c3üUig ,  meinte  bcïiionig,  unb  er  iinirbe  Dconnell 
ernennen,  UKun  tier  fD(d)c  anfjeufd}aftlid}e  ^ßevbienftc  l)ätte.  S)er 
5îcnig  moUte  9îanmcr'n  nnb  Dîanïe'n,  6ic^I;Dvn  unb  ©atoign^ 
nur  yîanfe'u,  barüber  fielen  beibe  au§.  ^m  Sßibevfpnid)  mit 
obiger  2ïnfid}t  (bei  SJÎelloni,  DJÎoore  unb  3(rago)  imivbe  büd)  ber 
.^iftorifer  Sd}lüffer  lucgen  feiner  ^artbeinal;me  (?)  befeitigt. 
9Jîetternid}  ï}atte  fic^  über  ba§  93i§tl}nm  ju  Semfateiu  fpöttifd} 
geändert,  bamit  er  câ  nidjt  aud)  über  bcn  Drben  tl;äte,  folUe  er 
2)îitglieb  inevben;  bieS  \)äU  .^"»unibolbt  für  bie  gebeime  ^^riebfeber. 
Sßegen  S)îetterni(^'§  lonrbc  Unmroff  nid}t  genannt,  n»ei(  bann 
jener  nid}t  mebr  ber  cinjige  feiner  3(rt  gciin'fen  linire.  ^inf  unirbe 
al-i  nid}t  gemid}tig  genug  angcfeben.'' 


®en  27.  Smü  1842  fügt  ÎVn-nbagcn  nod}  (;inju  :  „9îacb- 
träglid)e§  Don  geftern.  ômiibotbt  erjäl^lte  mir,  er  babe  ben  Äonig 
im  üorauy  benacbrid^tigt ,  ba^  bie  Slfabemie  ber  5ßiffenfd}aften 
ben  S^Qxm  9iie^,  einen  ^ut't-'n,  aie  30îitglieb  aufnel;mcn  molle; 
ber  iiönig  b^be  enoiebcrt,  er  ioürbe  bie  äl>abl  ol}ne  alleS  93c: 
beulen  beftätigeu.  a^'d)  l^i-iffe  bod)  nid}t,  fügte  er  l;inju,  baf5 
^Ijï  93ruber  bie  S)umml;eit  begangen  unb  in  bie  Statuten  gcfel3t 
l;at,  c§  bürfe  lein  ^wbc  in  ber  Sllabemie  fein?»  3)er  lÖUniftei 
(Sid)l;ovn  nnif^te,  baf;  ber  ^öuig  fein  93ebenl'en  Ijabe,  ibm  fclbft 
aber  rt)ar  bie  Sad)c  unangenel^m,  unb  er  glaubte  fie  and)  Xbiele'n, 
9\od)oir)'n,  ©tolbergen  unb  Stubern  mifsfällig,  baber  lief;  er  ba» 
©efud}  ber  Slfabemic  um  bie  ^öniglicbe  Scftätigung  crft  fe(^» 
SGöoc^en  liegen,  unb  fd}rieb  bann  an  bie  3lfabemic,  ob  fie  and) 
gelüufU  bnbe,  baf;  Süefj  ein  ^^ibe  fei?  Sie  Sllabcmie  mar  über 
biefe  3(nfvage  febr  aufgebrad}t,  unb  antwortete  einftimmig,  fie 
l}alte  fid}  an  iljre  Statuten,  l}abc  nad}  biefen  gciiHll}lt,  nnb  meife 
bie  '<s-rage  be§  3)îiniftev§  al§  eine  ungel}örige  jurüd,  ebne  fie  ju 
beantworten.  Siefe  ©robbeit  ftedte  Gid}l}orn  ein,  unb  lief;  nun 
ba§  SBeftätigungegefud}   an  ben  M'onig   abgel}cn,   ber  eö  and}  fo= 


123 


gleich  tH'lüiUiijtc.  3)cr  Ëonic^  fd)ien  einige  Unjufriet>enl}eit  ju 
empfinben ,  a(»  er  iunc  waxh,  baf;  er  gclnäljrte,  totv5  ^-riebrid) 
ber  (Svof;e  V>erfat3t  l^atte,  näm(id)  bie  3»li'ffu»u  f'^'c^  3uben  jiir 
2l!abemie;  ^riebrid)  (;attc  bic  2önl}l  aiîofeS  2)ienbelêfof)n'§  nid}t 
teftätigt,  man  cjlaubt,  an§  9vüd)"id}t  für  ilatf^arina  taiferin  toon 
Sînfîlanb,  wddic  IDIitçiUeb  ber  5tfabeinie  toar,  nnb  üon  ber  man 
nidjt  geiinfî  loar,  ob  il}r  foId)e  ©enoffenfd^aft  nn(^  red}t  fein 
»viirbe." 


S)en  30.  Sütgnft  1842  bemerft  Ssanikigen  in  feinen  3^ogc= 
blättern:  „.^nmbolbt  erjäMt  mir  ßrbärmtid}feiten  üon  ßid}bcrn. 
SSicI  üom  Könige,  feiner  £ieben§it)itrbigïeit,  Saune,  ©(^crjbaftig^ 
feit.  3Keint  aber,  feine  SiebUngSttorftelhingen  gebe  er  nid}t  auf, 
er  Ijalte  feine  SBorljaben  feft,  and)  irenn  er  fie  juritdjujieben 
fd)cine.  S)er  îîcnig  toax  mit  ©raf  SJlortimer  ïïîalljan  jufriebner, 
als  mit  irgenb  einem  anberu  feiner  DJiinifter,  I^atte  volle'-j  S3er; 
trauen  in  ibn,  traute  il;m  alle§  jn.  —  Unterfuc^iing  über  bie 
Sebeutung  beê  2Borte§  «gciftreid}»,  unb  »oiefern  man  ben  .^önig 
fo  nennen  bürfe.  ^umbolbt  meint,  ber  iîouig  motte  and}  nad} 
©rie($enlanb  reifen,  unb  bann  ge!}e  er  gennf;  and)  nad)  ^e^^"' 
falem.  (§-§>  fei  ju  befürd}ten,  baf;  am  ßnbe  bie  ^^faffen  i(}n  bod} 
nod)  bejiuängeu,  fein  muntre^  9iaturel(  unterfriegten!  —  .'oumbotbt 
gebt  in  5lufträgcn  nad)  ©u  jum  M'önige  ber  ^ranjofen,  bann 
i\aà)  $ari§;  im  S)ejember  »uill  er  mieber  in  33ertin  fein," 


3Sarn(;agen  fd)itbert  einen  93efud},  ben  4^umbülbt  ibnr  nad; 
feiner  9{üdEebr  von  $ari§  madjte,  in  einem  Slageblatt  f»om 
18.  2Rärj  1843  lüie  foïgt:  „^umbolbt  befud}te  mid)  trente;  er 
bat  fel;r  gealtert,  feit  i(^  i^n  nidbt  gefef)en,  aber  fein  ©eift  unb 
SJlutb  finb  frifd).  Gr  loar  in  ^ari»  vergnügt  unb  I}eiter,  Ijier 
bat  fid)   gleid)   eine  trübe  ©timmung   über  il^n  gelegt;   ivaê   er 


124 


toorgefunben,  ift,  trie  et  fagt  erbdrmïid^,  ba§  alte  beïannte  SSefen, 
mit  gefätjrlid^en  Singen  in  finbifc^er  ^rD^Ud)feit  befd^äftigt.  3"' 
bem  ttiirb  er  mit  Jllagen  unb  Slnfprüc^en  beftürmt,  alle  £eute 
lüoEen,  er  foil  für  fiefpred)en,  feinen  (Einfluß  für  fie  toeriüenben. 
«Einfluß!»  ruft  er  au§,  —  «  3Riemanb  l}at  ibn!  2lucb  Sunfen 
unb  Dîabohji^,  bie  ©ünftlinge  be§  Könige,  baben  leinen,  fie 
ïonnen  ni(^t§,  al§  bie  erfpäbten  Ginbilbungen  unb  ©i^tt)ä(^en 
nabren,  ibnen  bienen  unb  opfern,  unb  sollten  fie  ettoaê,  ba§ 
au^erbalb  biefer  Oîii^tung  läge,  fo  inär'  e§  gleid}  mit  ibnen  bor; 
bei.  2)er  ^Önig  tbut  toa§>  er  grabe  irill,  hjaê  auâ  feinen  früb= 
befeftigten  3Sorftetlungen  fii^  enttoicfelt,  unb  ber  9îatb,  ben  er 
allenfallê  anbört,  gilt  ibm  nid}t§.))  ßr  fpri(ï)t  mit  SSeradbtung 
öon  ßicbborn  unb  Saüign^,  al'?  glei^nerifc(}en  3Xugenbienem,  bie 
fidb  toon  2;bi(e,  toon  ©erlad},  üon  §engftenberg  beftimmen  laffen. 
—  S)er  tönig  b^t  nidity  aufgegeben  toon  feinen  biSbengen  3]Dr; 
baben,  unb  lann  jeben  Stugenblid  neue  3>crfud)e  barin  madden, 
in  33etreff  ber  ^uben,  ber  Sonntagefeier,  ber  englifd}en  58if(^ofâî 
meibe,  ber  neuen  Hbelaeinricbtungen  u.  f.  1ü.  Gr  bcgt  ^lane, 
aly  follte  er  bunbert  ^a\)x  alt  n^erben,  beult  an  ungebeure  bau- 
ten, ©artenanlagen,  tunftauefübrungen,  aucb  an  Steifen,  ein 
93efud)  in  Sltben  ift  fdjon  jur  ©tora(^e  gelommen,  im  .§inter= 
grunbe  fcblummert  gen^ijs  eine  SBallfabrt  nacb  ^enifalem!  9îap0î 
ïeonifdbe  {^riebenSjüge,  naâ)  Sonbon,  ©t.  Petersburg,  in  ben 
Orient,  eroberte  ©elebrte  unb  tünftler,  anftatt  Sauber!  fünft 
unb  ^bûttl^fie  fliif  ï'em  Slbrone,  fanatifd}e  ©aulelei  umber,  unb 
beud)lerifcber  9Jîi^brau(^  in  Spielerei!  Unb  babei  ber  D^îenfcb 
tnabrbaft  geiftreicb,  mabrbaft  lieben§rtiürbig ,  toon  beftem  Söillen 
befeelt!  —  Söae  n^irb  auâ  biefen  Singen  nocb  Jtoerben!"  — 


125 


69. 

^umfioïbt  on  SBarn^ogem 

iBevIiu,  ben  3.  ^i(ix\l  1842. 

SBenn  tcf;,  mein  tfieitrer  ^reunb,  jo  fpät  erit  für  baë 
foftlid^e  ©efd;en!  ^tjnen  meinen  iüärmften  "^anî  barbringe, 
fo  ift  eê,  iDeil  id;  erft  einen  2lnfentî;alt  toon  ^otÄbam  î;abe 
ba§n  aniuenben  muffen,  nm  mit  ^l)mn  ^^x^  Sitsenb  p 
burd^Juanbern  amb  mid;  in  ben  „erweiterten''  Sier'^ältniffen 
beè  2öiener  Söeltfongreffe»  gn  orientiren.  ®â  ift  eine 
glüdlid}e  3^tÖ«''^e,  bie  3l;rer  frnl;eren  Œntnndelung?^; 
gefd)td;te:  fold^e  ©eifter  fieï;t  man  gern  in  ber  beiücgten 
SBelt  auftreten  xtnb  ijor  unfern  Singen  einiüirfen.  SSie 
ungered;t  luaren  lüir  einft  in  93enrtl;eitnng  ber  DJMnner, 
bie  im  großen  iîongreffe  ßnrcpa  jn  fonftitniren  toerfud;: 
ten:  id;  fage:  ipie  niel  mel;r  erl;eif(^ten  iuir  bamalio  in 
fold;er  Ungered;tig!eit§lanne,  inenn  ie|t,  in  SSergleid;  mit 
ber  ßtenbigfeit,  bie  nnx^  nmgiebt,  bie  gu  3Bien  3>erfam= 
melten  al§  grDf3e  ©taat^männcr  fid;  in  ber  (Erinnerung 
barftetten.  ®afür  Ijahzu  luir  $ofpl;ilDfop^en,  3)UfftDn0= 
minifterinnen,  ^oftï;eolDgen  unb  Übervafc^ungeprebiger.... 

3)îinifter  53iiÏDlD  fïagt,  ba^  ©ie  and;  !ein  einjige^nnal 

it;n  §n)ifd;en  8  unb  9  Ut;r  in  feiner  gamilie  befud;t  l;aben. 

©r  nimmt  morgen  ©ienêtag  2lbenb»  öffentlich  au,  unb 

©ie  iDürben  ein  ©d;mnd  fcine^S  ^i^'^f^ï'?   fein.     @r  labet 

fd;riftlid;  uiemanb  üon  benen  ein,  bie  fo  beftimmt  Joiffen, 

H^  fie  tf)m  tî;euer  finb.  21.  i).  ^umbolbt. 

2)îontagê. 


126 


70. 
«guuiljolbt  nu  SSantïjagciu 

®tenötag,  ben  13.  3uiti  1843. 

®er5etï;en  ©te,  tl;eurcr  greunb,  ha^i  buvd;  9leimer'y 
2lblüe[eur;eit,  meine  eiüitjeu  3t'i"ftreuungen  unb  ^enbel^ 
beluegungen,  SSor&erettiiugeu  511  einer  Heinen  diei\e  naâ) 
^onintern  (13— 22ften),  id;  gel;inbert  luorben  bin,  Sl;nen 
friil;er  bie  jnjei  nenen  58änbe  üon  Bilf^elntS  îoerïen  ju 
bringen.  3d;  lüei^,  ©ie  lieben  ben  iîonunentar  ^^n  §er= 
mann  nnb  2)orütI;ea  nid;t  nbermä§ig.  ®r  iuäre  freiüd; 
anmntïjiger  in  ^uu  ©d;rift  über  bie  epifd;e  3)id;tnng  im 
Slllgemeinen  üerluanbelt  iuorben,  aber  ©ie  fel;en  felbft  im 
iîaJuiî^nd;e,  lüie  jener  gro|3e  ©eift  immer  gern  ba;§  2lïl= 
gemeine  an  haK>  ©pegielle  anîjeftete.  S)te  ©onette  finb 
tooff  [)oi)cn  ©rnfte-S  nnb  uoiï  ^iefe  ber  ©cfiif)le.  Sd;  ïomme 
nod;,  ©ie  jn  nmarmen,  nnb  ©ie  §n  fragen,  auf  Jüeld;em 
SBege  id;  ein  ©jemplar  an  .^errn  Sf;oma'§  ©arl^le  fidler 
knn  gelangen  ïaffen.  21.  flöfU  mir  luenig  S^ertrauen  ein, 
nnb  33itlolü'y  '^aMe  bürfen  nid;t  anfd;iüellen.  ^^errn  ^ax- 
riere  luerbe  id;  üerbinblid;ft  banfen.  S)er  „foffile  3JUni= 
fter'^  iücifj  id;,  l;at  feine  Seben^ofraft  bnrd;  einen  liebenê= 
Jpürbigen  33rief  an  ©ie,  benrfnnbet.  3^on  mir  giebt  e» 
and;  ein  Seben,  dims  les  liioi^raphies  rédigées  par  un 
homme  de  rien,  in  ber  id;  al-o  eine  gefettfd;aftlid;  =  mali; 
jiijfe  33eftie  gefd;ilDert  bin.  ©0  ctwa^i  tobtet  nic|t,  beffert 
aber  aud;  iwenig.    9Jîit  alter  Sirene  St;r 

3Ï.  0.  <0t. 


127 


71. 
«^JitmÏJoTbt  ûu  2>aniïjitgeit. 

S3  er  lin,  bin  2G.  Sunt  1843. 

3clj  bin  üOcrjeugt,  mein  Siekr,  ba^  ià)  3ï;nen  einige 
^retibe  bereite,  inbem  id;  '^l)Mn  (allein)  ba»  fragment 
eine»  nenen  ^anbe»  uon  ©d'ennann  niittl;eile.  îonnber- 
bare  Slnbetnng  ber  ^ugenblraft  aU  göttlid;e  Ünelle  bei* 
^robuftiüität  (Stnbetnng  in  einem  ©reife):  |>ingebnng  an 
9iapDleon,  ol;ne  alle  ©törung  bnrd^  moralifd;e  ^etrad;= 
tnng!  ^d;  mnj3  6ie  inftänbigft  bitten,  ben  ^ogen  nid;t 
nnfereiii  ilinbe*)  §n  geigen,  and;  nid;t  mit  ^i-odl;anè 
über  bie  3Jtittt;eilung  gn  rebcn,  bie  mir  ©dermann  geuiad;t. 
©'•0  tonnte  if)m  fd;abcn,  nnb  er  ift  fd;on  nid;t  glüdlid;. 
3d)  l)Dffe,  îi>ill;elmv  leiste  âluci  ^^änbe  [inb  eublid;  bnrc^ 
!^nfd}mann  in  3l)re  .s)änbe  get'ommen.  'S)aä  ïoetter  l;at 
nnfere  ^Jiorbreife  fe()r  begiinftigt.  6old;e  Steifen  [inb  red;t 
bajn  geeignet,  bie  dürften  über  ben  ßnftanb  ber  @emntl)er 
gn  tänfdjen.  3d;  lA^be  ,,au^i  einem  genfter"  gn  ber  3n= 
genb  einige  Sôorte  über  bie  geiftigen  ^anbe  gefprod;en, 
\x>dd)c  gleid;5citig  nnb  ol;ne  bnrd;  ränmlid;e  fântfernnng 
geminbert  gu  iuerben,  ba»  ^er[tänbnif3  freier  @efül;le, 
banernber  ^offnnng  i)i  allem  belebt,  waè  bie  §ürtfd;ritte 
ber  3)îenfd;l;eit  el;rt.  Sie  finben  'î^ie  îkim  9î.ebe  in  ber 
©taat^jeitnng ,  mie  id;  fie  gleid;,  nad;bem  id;  fie  frei  ge; 

*)  3?etttnn. 


128 

l^altett,  auffd^rleB.  D^ne  biefe  SSorfid^t  tüürben  meine 
mmer  toac^fenben  ^^reunbe  bie  9îebe  öerbre'^t  l^aBen. 
Êuftine  'i)aht  i^  t^etllretfe  bem  Äönig  üorgelefen.  ©r  ift 
unenblic^  geiftrei($,  unb  l^errlid^  gefdjdeben.  3<^  hnm 
nur  noi^  jtüei  S3änbe,  nnb  5ieî)e  ben  erften  t)or,  ba  er 
eine  neue  ©rö§e  ber  tragifc^en  Gegebenheiten  meifter^aft 
barfteHt.    mit  Gere^rung  ^l)x 

2Ï.  ü.  ^umbolbt. 
2)Iontag. 
©enben  ©ie  mir  gütigft  ben  ©cfermann  gurüdE. 


129 


72. 
§umftoïbt  Ott  Sîorn^ageH. 

©tenêtag,  ben  27.  Sunt  1843. 

'ySâ)  erf(^re(ïe  üor  bem  @eban!en,  tl^eurer  ^reunb,  ba§ 
©ie  ©onnerêtag  naà)  Xcqel  fahren  könnten,  um  ein  Ue- 
res  ^anè  gii  fiiiben.  33üloiD  mmmt  l;eute  Slbfd^ieb  öotn 
5?önig,  unb  I;Dfft  mcrcjen,  3)iittlüod),  mit  feiner  %van  unb 
ben  gtüei  älteften  3:;0d;terrt  naà)  ©d;Iangenbab  ju  reifen, 
^d^  fd;reibe  biei3  in  bem  gaE,  ba§  eë  mir  (l^eute)  nid^t 
glüden  foïïte,  Sie  for  ;3{;rer  2ïbreife  §n  umarmen.  3)er 
gadelgug  in  ©üffelborf  fönnte  über  mand()eê  aufklären. 
3<|  lege,  ba  @ie  aïïeê  aufgeben  tuaê  3^re  ^reunbe  he- 
trifft,  bie  f leine  3tebe  M.    ^\)x 

2Ï.  ^t. 


2t.  B.  Jjuinbolot'ti  "-Sriefe. 


130 


73. 
^umbolbt  an  SÖnniljogcu. 

©anéfouci,  ben  27.  Stugufl  1843. 

•Sonntag. 

3Sie  follte  ic^  nid)t  ci(eu,  mein  tl^eurer  "Jreunb,  '^ijncn 

für  3l;re  ïoftiidje  ©abe,  für  ^l)ve  UebeöoIIe  Erinnerung 

an  einen  gelftig  3)aï;infcl)fôinbenben  gn  banfen!   3d;  fenne 

nic'^tê    2lniuutt)igereê   in    ^ompofition    (tief   gemüt:^lid}er 

3lnffaffnng),  in  SBofjlïkng  ber  6prad;e,  nnb  |)altung 

be»  lanbfc^aftliii^en  Kolorite,  aU  ^^ïz  Sebenêbilber, 

als  bie  ^Beurt{)eilnng  beffen,    waè  in  unferer  gentcinfani 

verlebten  B^it,  litterarifdjen  äöertt)  geï;abt.  —   2öie  ©ie 

felbft  meiner  gebadet,  fo  nnbebentenber.  Sßorte,  bie  id^  ge= 

fprod}en,  nenne  id;  gro§mntt;ig.     33ielfad^   bin  id)  \à)on 

in  ben  brei  täuben   anf  früher    betretenen,   immer  neu 

einlabenben    3Begen,    3l;nen    nad;geeilt,    aber    in    biefer 

„Sylva   Sylvarum^'  ift   mir  niä)t§:  lieber  geiüefen,    al§ 

n)a§  ©ie  fo  ernft  unb  lüal;r  über  ben  l;ijîorif(^en  3rrtl;um 

pber    „äd^t;germanifd;en''    ©tänbefonbernng    gefagt,    11. 

256—272.    ©ie  fel;en,  ha^  meine  politifd^e  2önt^  mid; 

nid;t  öerläBt,  ba^  id;  nod;  fel;r  an  bem  3rbifd;e]i  l;änge, 

ba,  tüie  ic^  üon  S^nen  lerne,  iüir,  (nad;  ^anf'o  3tnv; 

iprud;)   mit   ber  ^ortbauer,   nad;   ber  fogenannten  ©nt^ 

feelnng,   tbzn  nic^t   üiel   ©taat   machen   f ollen.     ,,^^ai^ 

grünenbe  9fleiê,  baê  in  ber  norbifd^en  9leid^e  9laum  auf; 

fd^ofe'',  (ic^  tüerbe  bo^5l;aft),   l;at  fid;  iuenig  afflimatifirt. 


131 


uni)  sum  barren  ^abc  id)  roenig  3^it  mei)x,  ha  iä)  mm 
fc^oii  breiunbfünfjiij  ^al)v  ijaxxz. . .  ^ie  S)eutfd;en  iüer= 
bell  nod)  îuanii^eê  Sud;  über  bie  greiï)eit  f (^reiben.  — 

3)er  farteufpieleube  a}îaun  II.  157  tüirb  iu  ber  3täl;e 
meine?;  „^ügel'?'''  luieber  einige  Sfufregung  üerur jad;en. 
3d;  glaube  aber  bod;  eine  SJtilberung  entbedt  gu'ïiaben, 
an  bie  man  freilid;  nid)t  gern  erinnert.  S)a!c  Sßort:  „bie= 
fer  elenbe  3Kenfd;''  ift,  benfe  id;,  entfd;n)unben.  @ie  fel;en, 
ha^  ié  oie  gern  lefe,  unb  bod;  nid;t  auè  bloßer  j^urc^t. 

21.  ü.  ^t. 

2ßir  ijaben  nod;  gar  nid;t  oon  ßuftine'e  Sud^  ge= 
fprod;en.  S)er  erfte  53anb  ift  ai§>  berebte,  geiftöoüe  6d;il= 
berung  (beè  $Dramatifd;en)  baê  gelungenfte.  9Sie  grünb= 
lid;  ein  foIc^eC^  53ud;  ärgern  mu^,  felbft  bie,  föeld^e  il^re 
9îed;tfertigung  üerabfd;euen!  II  y  a  des  longueurs  de 
déclamations,  ein  geiinffeè  rï)etorifd;eê  ©diloarj,  haè  ex- 
mübet.  ^ie  SeröffentUcl^ung  beë  î;l;pertragtfd;en  SSriefeè 
(g-ürftin  ^rubet^foi)  table  xâ)  fe{)r.  Dl;ne  bie  9fîei§ung, 
rt)e(d;e  biefe  ^eröffentlid;ung  notîifôenbig  erregen  mu^, 
\)äüe  ia  eine  neue  petition  noc^  9îettung  ï;Dffen  laffen! 
2Ö0  ift  baê  9îe(^t,  ein  fo  geiuagteâ  ©piel  gu  treiben,  felbft 
gU  morben!  ^^erner  erfdirecîe  id;  über  bie  litterarifd;e  2ln<= 
betung  beê  ©efd^reibfelê  ber  33ïab.  be  @irarbin  unb  DJîab. 
®aç.  S)iefe  3ïnbetung  mar  einer  f(^önen  ©ro|3fürftin 
atlenfaïïë  gu  t)er5eir;en. 

®a^  ber  Saint; ®imoniâmu!§  öon  einem  preu^i)d;en 
(SJefc^äftemann  erfunben  ift,  ergoßt  mic^  unenblid;.  Sinnt 
e^j  Äönigeberg,  mill  id;  e§  bier  üerfcbipeigcn.  — 


132 


74. 
«gumbolbt  un  ben  ^rinjen  i)on  ^rcufem 

«erUn,  ben  29.  2)ecem6er  1843. 

Ijeeile  i<^  mid;  untertl;ämg[t  anâugeigen,  ba^  baè  Jïaftd;en 
bie  Unit»erfaU©eftirn  Uï}r  ber  beiben  ©rfinber  Lieutenant 

S),  unb  §.  t>.  31 entl;altenb  mit  ben  gnäbigen  ^e; 

fehlen  öon  3^1^^^^/  fi<$tig  in  meine  .^änbe  gefommen  ift. 

^c^  irevbe  natürlich  alle»  t1:)un,  toae  in  biefer  Slngelegen; 

I;eit   ßlü.   iîoniglid;e  §oï;eit   angeneï)m   fein   ïann.     Sie 

beiben  Ferren  Offiziere  l)dben  mir  fc^on  in  einem  Briefe 

anê  ^eme^tiar  toom  1.3.  S)ece)iiber  biefec^  3at;i^ee  bie  3tn- 

funft  be^  ^ï^ftî^ii^^s^tsâ  ^lit  ^^^^  î^l;'^  naitoen  B^f^^ß  gemelbet: 

„ba|3  ià)  beiben  ©rfinbern  üon   ©r.  3}Zaieftät  bem 

„iîonig,    bem   2Belt?3Jlebecin    aller   Mn'fU  nnt) 

„2öi)'|enfd)aften,    eine  militairifd^e   ^Decoration   öer= 

„f (Raffen  folle." 

®amit   üon  bem   SBeltargte   aber   folc^e   2ßelt=2lrsnei 

gereid^t    lüerbe,    muffen   biefe   Ferren    einige    QtiUn   an 

©e.  3}taieftät  felbft  rid)ten.     S)ie  fogenannten  Unioerfal; 

©eftirn  ll(;ren  ijatten  großen  Stuf  im  3)iittelalter,  iüerben 

aber  in  bem  bermaligen  B^fti^^ibe  ber  Slftronomie  anf  M- 

nem  Dbferüatorinm,  ir>o  ber  33cD&ac^ter  felbft  red^net,  be= 

nu^t.     @rapî)ifc^e  ©rfinbungen   ber   2trt   finb  ba^er  nur 

gu  einer   Selof)nung   üoraufc^Iagen,   iuenn   bie  ©infenber 

\iâ)  in  irgenb   einen  (Eontact  mit  bem  3Jlonarc^en  fe^en. 


133 

S)iefe  Siegeln  befolgt  bei*  Ä'önig  fogav  bei  ^öüc^cni,  für 
bie  !eine  fd;nftlid;e  S)antfaguiig  erfolgt,  wmn  [ie  nic^t 
mit  einem  53 riefe  begleitet  finb. 

@it>.   Ron.  §ol;eit  ioerben  unter   biefen   SSeii;tältniffen 
îDoî^l  ni(^t  mipitligejt,  ba^  id;  bem  ^errn  Sieutenant  §. 

ü.  21 frennblid;ft  für  'î)aè  mir  gefd;en!te   SSertranen 

ban!e,  iljn  aber  anrege,  nm  mir  baS  9}iittel  §n  erleicbtern, 
i^m  nnb  feinem  îyreunbe,  nad^  bem  2Snnfd;e  nnb  ben 
^öefe^len  ®Id.  Äön.  .^o^eit,  nü^lic^  ju  ioerben,  mir  einige 
3eilen  für  ©r.  3)îaieftat  ben  Äönig  (mic^i  nennenb)  ju 
fenben.  ®er  @id)erl;eit  ioegen  Ijabm  luoljl  (B\v.  .^'öniglic^e 
^ol)eit  bie  @nabe  ben  nac^  5tiemeioüar  beftimmten  58rief 
an  Wn  §erru  ©efanbten  ©eneral  öon  Sani^  nnter  ^I^rem 
Siegel  coutoertiren  jn  laffen,  5[)ie  Äifte  iperbe  id)  gemein^ 
fd)afttid;  mit  bem  ^rofeffor  @nde  auf  ber  ©tenuoarte  er= 
offnen,  nnb  biefen  anfforbern,  ttjie  in  fol(^en  gälten  ge= 
îDO^nlid^,  für  ba-o  ©eljeime  iîabinet  einen  5öerid)t  §n  er= 
flatten.  Sa  baè  SSort  fi nnreid^  aud^  bei  Sttftrnmenten 
t)ie  nid)tè  neueé  i)ab^n  immer  angeiuenbet  Jüerben  fann, 
fo  lüerbe  ic^  bann  fd;on  fud)en  tim  !leine  Potion  Der 
„allgemeinen  SBeltmebicin''  ju  erflel)en. 

$3n  tieffter  (St;rerbietnng  t)erl;arre  id), 

@ID.  Äöniglid)en  ^o^eit 

untertl^änigfter 
2t.  ü.  ^nmbolbt. 


134 


75. 
.èiimbulDt  ou  Sain^oijen, 

aWontag,  ben  1.  Sanuav  1844. 

3?on-"ber   ^otiobamer   ©ifenbal^u    tjebrängt,    eile  iâ) 

3t;nen,  tt)eiirer  ^rcuiib,  trot3  ^l)vev  2(îtDm;mitat  ^u  fagen, 

ha'^   ber  iîonig   üor  ben  ©eifenblnjen,    bem   Sïeigie^en, 

bem  (Eljoxal  ber  S)Dm  =  ßngeId;Dre   uub   bem   eintretenben 

Stac^tlüäi^ter,  gro^e  gro^e  greube  über  baê  ïieblid^e  ©e^ 

fd^enf  gehabt  l;at.     ©»  ift  eine  ©nippivung  üott  ©ragte 

Uîib  Slnmutî)  ber  Üompofitioii,  ber  i^iinmel  im  Sîefley  ber 

irbifd;en  Siebe.     5Der  £öuig  bat  fogleid;  auf  bie  jungen 

j^een,   Settina'è  ©d^tpanenbrut,   geratben,   unb  iüünfd^t 

ban!en  gu  bürfen. 

31.  Ö.  ^t. 

^riöatiffime.  '^d)  I)atte  tuegen  beio  ^ieroglppben, 
ber  ben  ©d^iüan  üon  ber  ©d;lpanin  unterfd;eibet,  einige 
3iDeifel,  aber  ber  5îi3nig  meint,  id;  fei  gang  arriéré  über 
baê,  njaê  iiaè  üunftleben  in  btr  neuen  ©l'âiebung  uer= 
änbert  b^be. 

(2(nmevfuiig  won  3]arn^agen.  93ettina  won  2trnim 
batte  tniv  cine  javte,  lüunbevfcböne  3ei<^»u"3r  ei"  nadteâ  iïJlat)= 
djen  unb  einen  nadten  3ïi"9li"9  ^n  einem  Saume  fteljenb,  in 
beffen  Krone  eine  3fla(^tigaU  fingt,  mit  bem  Sluftrage  jugeftellt, 
fie  anont)m  an  .§ertn  »,  ipumbolbt  ju  feinden,  bamit  er  [ie  ano= 
npm  aB  îlenjal^rÇ-gabe  bem  Sl'ùnÏQC  überreid}e.  Sie  an§brüdUct)e 
9îadtbeit  beê  Jünglinge    îonnte  aUerbing»   auffallen,    bO(ii  95e[ 


135 


ttnen  leitet  ttetäic^en  ioerben.  ®a^  ber  ßonig  aber  benfen  fotintc, 
bie  3;5(i)tef  l)ätten  baê  93i(bdKn  cjejcii^nct,  ift  bod)  gar  ju  arg, 
fall?  nid}!  eine  ftrafenbc  5Rederei  gecicn  33ettinen  in  ber  gefeeii^ 
dielten  Sinnahme  ftcden  fed!) 


Sen  1.  ^Jlprit  1844  fd}rieb  ^^arnïjagen  in  fein  îagebud}: 
„9kd)  langer  3*-''^  to'ut>ex  ein  -Sefiti-^  uon  ,öumbolbt.  (5r  fagte 
mir  alles,  ma»  er  anf  bem  .'^erjcn  l}at.  Œr  t^ut  it)a§  er  ïann, 
aber  üiel  ïann  er  nid}t,  nnb  ber  Siernnbfiebjigjäljrige  ift  bot^ 
einmal  üieruiibfiebjigjcil^rig!  ©r  fclber  mieê  mit  Sebeutnng  auf 
fein  2tlter  )^\n.  ©eine  gebäuften  ©efdiäfrc  brüden  ibn ,  bodj 
wöcbte  er  fie  nic^t  miffen;  unb  .S)of  nnb  ©efctlfdiaft  finb  ibm 
trie  ein  altgemobnteê  Stammbäiifel,  wo  man  feinen  Slbenb  iw- 
jubringen  nnb  feinen  Scbop^en  ju  trinfon  pflegt.  —  S)er  ilonig, 
fagt  er,  ift  mit  nidjtg  aie  mit  feinen  $.[}antafien  bcfcbaftigt,  unb 
biefe  geben  meift  auf  ©eiftigc»,  ,^ird)lid}eÄ  binauê,  ©otteSbienft, 
^irdienbauten,  Sötiffionen  u.  f.  m.  S)aÄ  ^'r^ifdje  betümmert  ibn 
toenig;  ob  Souiê  ï^bilippe'§  îob  eine  firife  berbeifübren  mirb, 
toa§>  bei  D}îetternid)'è  2tbleben  eintreten  fann,  wie  ficb  9iu^(anb 
gegen  una  üerbält,  ba§  alle§  lä^t  ibn  gleidjgültig,  er  beult  laum 
baran.  2Ber  einmal  fein  ©ünftling  ift,  unb  il)n  nad)  ^fîeigung 
befc^äftigt,  ber  bat  gemonnen  Spiel.  SSunfcn,  9fîabomit5  unb 
6ani^,  fteben  am  bödiften  bei  ibm,  ©tolbcrg  erft  in  jmeiter 
Dîeibe.  S)abei  berrfcbt  bie  gröf^te  3tH"ftve»''»9  ii"^  2ld)tlDfigfeit. 
9îudert  batte  ber  Jîonigin  ju  ibrer  ©enefung  bübfdje  ©ebidjte 
gefanbt,  man  fanb  fxe  allerliebft,  aber  bacbte  "id}t  baran,  ba^ 
auf  fol(^e  S)arbietung  ein  SBovt  ber  (Ermieberung  fd}id(id)  fei; 
ganj  fpät  fiel  eê  bod}  ber  Jlonigin  ein,  unb  Dîiidert  foltte  ge= 
rufen  merben,  allein  er  irar  fdjon  feit  brei  SBocben  abgereift! 
6(^eUing  fiebt  ber  Äönig  laum  Einmal  im  ^abre;  feit  er  ibn 
bat,  beîiimmert  er  fii^  menig  um  ibn.  2lud)  ©teffenS-,  ben  er 
bo(^  liebt,  lä^t  er  feiten  einlaben.  9îeumont  mad}t  je^t  eine 
Heine   SluSnabme,   er   bat   an  ber  ©ünftUngfd^aft  ^unfen'ê  unb 


136 


teê  ©rafen  »on  33rü£)l  etiraê  2lnt{)ei(.  (2Ran  tnac^t  ftd^  über  *  * 
luftig,  über  fein  Standen  u.  f.  m.  .^umbolbt  fagte,  er  fei  grün, 
menn  er  nic^t  grabe  gelb  fei,  ber  ^ßnig  eriüieberte,  in***  febe 
jebermann  fo  aix^l)  S3unfen  bat  an  9?erftanb  nicbt  jugenommen;  er 
bat  bem  Könige  »orgefcblagen,  Kalifornien  ju  ïaufen,  3)liffionaire 
bortbin  ju  fcbiden  u.  f.  it).  2)ie  Unternebmungcn  ber  ^rau  üon 
|)elfert  begünftigt  er  nadjbrücElid; ,  er  irollte  feinen  eignen  6obn 
mit  ibr  fcbicten,  unb  jtüolftaufenb  5ßfunb  Sterling  au§  eignen 
DDfîitteln  jur  ©rünbung  »on  STieberlaffungen  ):)exQebe\\,  »üobei 
benn  wieber  2Riffionen  bejiüedt  iraren,  bocb  sog  er  fein  2ln: 
erbieten  jurüd,  al§  er  bie  Slbeitnabme  be§  Könige  unficber  fab- 
■Jrau  üon  geifert  bat  einftireilen  üom  Könige  nur  jebntaufenb 
%\)aUx  gef(i)enît  befommen,  ber  2Jlinifter  Dîotber  bat  ibre  Wii- 
teren  Stnfd^läge  bintertrieben,  bocb  J>t"ei  Hgenten  abfd)iden  muffen, 
bie  über  ben  3wft<^nb  ber  Sefi^ungen  ber  'Jrau  t>on  Gelfert  in 
Dftinbien  bericbten  füllen,  'äudj  an  ben  3îieberlaffungen  in 
îeyaê  batte  man  ben  König  tüoHen  Zi)eH  nebmen  laffen,  immer 
mit  ßinfle^tung  retigiöfer  ^ntereffcn.  ^umbotbt  b^tte  an  SBun-- 
fcn  eine  ftarïe  3Jîabnung  gef(^rieben,  er  möcbte  bocb  Gicbborn 
warnen,  möcbte  ben  §a^  bebenîen,  ben  bie  ^anblungêroeife  bie; 
fe§  2Jîanne§  erit>ede,  unb  ben  ja  ber  König  mittrage;  bier  fpra(^ 
er  ibm  auebrüdlii^  in  gleii^em  ©inne,  unb  fübrte  ibm  alle§  ju 
©emütb;  aber  SBunfen,  ber  jwei  Stunben  eifrigft  über  Stgt^pten 
mit  ibm  gefpro^en,  ernjieberte  bierauf  feine  Silbe,  fonbern 
ftanb  auf,  unb  ging  ineg.  ^umbolbt  i)&U  ibn  für  eitel  ge^ 
nug,  ein  3Jlinifterium  biei^  anjunebmen.  2Jlir  fcbeint,  §um= 
bolbt  lä^t  fic^  no(^  üiet  ju  üiet  mit  SBunfen  ein,  unb  tbut  ju 
freunbfcbaftlicb  mit  ibm!  —  Sie  Königin,  meint  §umbotbt,  't)abe 
feine  ïatbolifcbe  SBorïiebe,  fie  fei  im  ©egcntbeil  erjproteftantifcb, 
unb  glaubenSeifriger  nocb ,  at§  ber  König  felbft,  ben  fie  nur  im: 
mer  antreibt  in  bicfer  9îid^tung  ;  fie  irürbe  ftärfer  einmirïen,  wenn 
f^e  bie  Sadden  mebr  üerftänbe.  — 

2lbenbê  fenbet  mir  ^nmbolbt  mit  einem  freunblid)en  Sdbrei: 
ben    taè    95ud):    «Russie,   Allemagne   et  France,   par  Marc 


137 

Fournier,  Paris  1844»,  nebft  ac^tjeîjn  foftbaren  §anbfc^tiften 
»on  Slrago,  3Kettermc^,  5ßee(,  ©tanïei),  iRécamier,  93atjac,  5ßre§^ 
cott,  Brunei,  ^erfc^el,  93reflon,  §elene  »on  Drteanê,  ^er^ogin 
Don  2)ino,  unb  toier  üerttauU(^en ,  t)eitem  SiUetten  beê  ^bnigâ 
an  i^n.     din  ^vad^tge^enf !" 


138 


76. 
^îuubolbt  on  35atnl;ai]cu, 

53erïtu,  ben  1.  ^pxU  1844. 

od;  lüiU  üerfud;eu,  mein  ebler  ^reunb,  ob  \â)  neben 
bem  rutl;enifc^en  (^iftgräuel  *)  Sf;nen  l;ente  2lbenb  burd^ 
nnbebeutenbe  ©efd;en!e  eine  ^reube  niai^en  !ann.  2)a§ 
in  ben  33riefen,  au^er  bem  Solinger,  id;  felbft  gefd;mei; 
d)elt  lüerbe,  I;at  mid;  nid;t  abljalten  muffen,  S^uen  angu^ 
bieten  \oa§>  ©ie  intereffiren  !ûnn. 

1)  Sorb  Stanley,  ber  je|ige  3)tinifter,  bem  id^  ben 
fetter  unfere^  S)ieffenbad;,  SSerfaffer  einer  üortrefflid^en 
9îeife  nad;  Sien^^t^elanb,  empfoî;ïen.  ©er  9îeifenbe  it>ar 
in  heu  frankfurter  2lnfrnî)r  implijirt,  n}eBt;alb  eine  3ln= 
ftettung  in  ©cutfd;Ianb  ncc^  fd;Jüierig  ift.  ^enn  id;  reifen 
!önnte,  luürbe  id;  mir  feinen  anbern  ©efäl;rten  n)ünfd;en. 

2)  ©ie  23ernmt(;ung  auè  ©oïingen. 

3)  ©in  merfiDürbiger  ^rief  Don  33reffon,  6.  ^^ebniar 
1839. 

4)  ©in  feï)r  gemütl;lid;er  33rief  üon  2lrago/  bem  iâ) 
iiaë  Examen  de  Thistoire  de  la  géographie  du  15""® 
siècle  bebijirt.  3d;  iueifi  nid;t,  ob  ic^  S{;nen  fc^on  etnjal 
t)on  Slrago'ê  ^^ani>  gegeben. 

,        5)  ©in  ^riefd;en  beê  Jîonigê   gu   einer  Qdt,   iuo    er 
f  mid^  fcl;r  nnterftü^te  in  ber  33efreiung  junger  Demagogen. 


*)  Russie,  Alloniagiie  et  Franoe,  par  Marc  Fonrnier.  Paris.  1844. 


139 

@»  ^aubelte  \iä)  ^ier  um  beii  jungen  ^öningl^aue,  mit 
bem  eê  mir  aïlerbîngci  glücfte.  S)er  S3rief  bev  ^ronprin^ 
gen  sengt  üon  eblem  UniuiUen  gegen  JîampI  et  ilon^ 
forten. 

6)  ©in  ^rief  üon  ber  ^erjogin  bon  Drleanê. 

7)  ©in  S3rief  be^  J^önig^  toon  Sänemail  ^d^  l^atte 
glei(^5eitig  mit  Strago  bem  Äönig  ben  großen  Wonh-Meà)- 
net  §anfen  in  @otî;a  empfol;len.  Unfere  33ttte  luarb  er; 
füllt,  and;  3Irago  evljidt  einen  eigenl)änbigen  fel;r  frennb^^ 
lid^en  ^rief  öom  Christianus  Kex,  einft  fonftitntionell 
in  —  Sîcriuegen. 

8)  äöieber  ein  bittet  beê  Kronprinzen,  I;eiter  nnb  fein. 
@!5  lag  il)m  inel  baran,  tia^  3Jîetterui(^  bie  ^räfibcntfd;aft 
annel^me,  pour  mettre  la  société  en  bonne  odeur  à 
Rome  où  elle  passe  pour  Bimso- hérétique. 

9)  ©in  Srief  non  ber  $Du(^effe  be  S)ino,  îe|t  S)ud^effe 
be  Stalïepranb.  ©ie  ift  aber  ^ur  ."pergogin  bon  6agan 
ernannt. 

10.  11)  Söieber  jluei  Weitere  ©riefe  beê  Jîonigë.  Le 
©eel^unb,  bie  ©mpfeiyinng  eineê  ettDaê  ro^en  bänifd;en 
©cftiffiJ'fapitän»,  ber  9îatnrfori'd;er  jeben  für  2500  9ltl. 
(etioajo  teener)  nm  bie  3Belt  faîjren  iüoUte.  ©§  ipurbe 
nid^tê  barau».  Le  seigneur  Cados,  ministre  secretaire 
d'état  be^  tll;rmad;er^  Duc  de  Normandie,  ber  an  ben 
Kronprinj  fd;rieb  nm  fid)  über  bie  ungebubrîic^e  Slrt  ju 
bef lagen,  mit  ber  bie  ©taat^^geitnng  il;n  bet;anbelte. 

12)  ©rnnel,  b.er  ^elb  be«  S:;nnnel. 

13)  ©in  Srief  non  ©ir  3ol)n  ^erfc^el  t>ott  ©c^meid^eïet. 

14)  Mr.  de  Balzac. 

15)  ©ir  9îobert  ^eel.  SJÎan  î)atte  üon  Oyforb  an§ 
an  miâ)  gefd^rieben,  ba^  ber  erfte  ^Sotanifcr  toon  ©uropa 
Slobert  ©ro^n  pïo|lic^  in  gro&er  @elbt)erlegenl;eit  tüäre. 


140 

unb  ba^  ^eel  auf  mein  @efud^  i^m  eine  ber  toier  einzigen 
tleinen  ^^enfionen  öerfdjaffen  tüürbe,  bie  baê  Parlament 
für  @elef)rte  auêgefe^t.    (Eâ  ift  mir  geglüdt. 

16)  Mat).  Sflccamier.    5ie  l^aben  gelüife  f(^on  mehrere 
^Briefe  »on  i^r. 

17)  ©in  i)übfc^er  33rief  üon  giirft  aïîetternid^,  jn§u= 
fügen  §u  ber  3Jîaffe,  bie  @ie  öon  iî)m  befi|en. 

18)  ©er  gro^e  ameri!anifd}e  @efc^i(^tf(^reiber  ^reêcott. 
Sn  ^t)ren  Rauben  ift  gerettet,   roae  i^  in  meinem 

Ûbermutïje  gerftore.  S<^  befd^iüöre  ©ie,  t^eurer  greunb, 
niemanb  ju  fagen,  'oa^  iâ)  '^ijmn  biefe  menngleid^  fo  uns 
bebeutenben  SSittete  beè  Äönig»  gegeben.  @ê  loürbe  mir 
je|t  fd^aben. 

3)lit  alter  3Seref)rung  S^ï 

2t.  üon  .^umbolbt. 
üßontag  3lbenb. 


141 


77. 
3,  3Ö.  X,  an  ^nmMtiU 

§öfgen  t»et  @o  lin  g  en  ben21.9}îar3  1844. 

(£ip.  (SfceUeng  luollen  mir  nid^t  ungüticj  neïjmen  bafe 
id;  fo  frei  bin  mid;  an  6ie  §u  menben.  S3or  einiger  Qät 
l)àbe  in  ber  Leitung  gelefen  'i^a^  einer  au§>  Königsberg 
3i^nen  über  S'îaturgeïjeimmfîe,  nämlid^  £id;tbilber  in  ber 
î^^infterniê  ju  madden,  follte  gefd;rieben  l;aben,  toorans  id; 
toermut^e  bafe  (Slü.  ßy^^ellenj  ein  9îaturfDrfd;er  nnb  mit 
grennben  heîannt,  bie  auà)  ^^atnrforfd^er  [inb.  S)a  id; 
auâ)  n)id;tige  ßntbedungen  in  3'iaturgel;eimnif[en  gemad): 
I;abc,  meine  je^ige  ©efd;äfte  eè  mir  aber  nid;t  erlauben 
ioeitere  gortfd^ritte  barin  gn  machen,  fo  tr)ünfd;te  iä)  mi- 
mai mit  3l;nen  be»l;ûlben  fprec^en  gu  fonnen,  üielleid;t 
îann  einer  bem  anbern  nod^  iüobl  nü^li^  fein,  iä)  ioiE 
mir  gerne  gefatten  laffen  eine  Steife  jn  ^Ijmn  nad)  33erlin 
gu  mad;en.  ßw.  ©yjellenj  belieben  ntir,  wenn  ^^mn  mein 
^efud^  nic^t  jntuiber,  bod^  balbigft  ju  fd;reiben,  nm  ir)eld;e 
3eit  ic^  ©ie  in  Berlin  fpred;en  lonnte.  Sl)rer  gefättigen 
2lnttt»ort  entgegen  fel;enb, 

grü^t  ©lü.  ©ïâellenà  mit  aller  ^oc^ac^tnng 
3^r  ergebenfter 

S)er  iîaufmann  ^err  ©ottfrieb  ^.  in  ^^erlin  lönnte 
3^nen  ettnaige  2tuS!unft  über  meinen  ©tanb  nnb  ßt;arafter 
geben. 

(  2t  n  m  er  lung  t>on  ^umbolbt.  Sie  25ermutf)ung,  bie  i^Ijnen 
feit  einiger  ^c\t  burd}  ba§  Sefen  eine§  poütifd^en  83lûtteê  ent= 
ftanben  ift ,  'ï)a^  id}  ein  9îaturforfd)et  fei ,  ift  aUerbingS  ge= 
grünbet.  ^i)  i)aU  ba§  Unrecht  fd)on  feit  1789  einige  natur= 
]^iftorif(^e  ©d^riften  ju  publijiren.) 


142 


78. 
2)cr  fraujijfifc^c  ©cfûitbte  ®vûf  33rcffon  an  §umtioIbt 

Berlin,  6  février  1839. 

Chère  Excellence, 

Je  suis  heureux  de  pouvoir  vous  envoyer  ;mjourd'- 
hui  un  article  plus  digne  de  vous  que  celui  d'hier. 
Gardez  ce  numéro  des  Débats.  Je  n'en  fais  pas  col- 
lection, 
r  La  remarque  de  Mr.  M.  V.  L.  —  sur  le  nescio 
quis  Plutarchus  est  puérile.  Du  reste,  son  article 
est  inspiré  par  une  juste  appréciation  de  votre  gloire 
qui  est  nôtre  aussi  et  que  nous  revendiquons. 
^-  Veuillez,  chère  Excellence,  agréer  mes  affectueux 
et  respectueux  hommages. 

Bresson. 

P.  S.  Je  unissais  ce  billet  quand  celui  que  vous 
m'avez  écrit  ce  matin  m'a  été  remis.  —  Je  le  conser- 
verai toute  ma  vie,  et  parcequ'il  est  un  vrai  monu- 
ment historique  et  pour  ce  titre  précieux  d'ami  que 
vous  daignez  me  donner.  Hélas!  oui,  nous  verrous 
bien  des  choses,  si  Dieu  nous  prête  vie,  mais  qu'il 
fasse  que  nous  ne  revoyons  plus  celles  qui  ont  déjà 
passé  sur  notre  siècle!  La  coalition  y  travaille  cepen- 
dant de  toutes  ses  forces  en  sapant  le  pouvoir  royal. 
C'est  un   accès  de  démence    qui    i-appelle    1791.      Ce 


143 

sont  des  Girondins  en  herbe  que  nous  aurions  aimés, 
et  ils  seraient  les  premières  victimes  englouties  sous 
l'édifice  qu'ils  ébranlent. 

Est-il  donc  nécessaire  de  faire  un  grand  effort  de 
raison  pour  voir  clairement  que  le  Roi  est  le  ciment 
de  toutes  choses,  qu'il  nous  tient  susjoendus  sur  le 
chaos,  et  que  lui  de  moins  ou  lui  de  plus,  la  situation 
change  de  fond  en  comble?  En  conscience,  le  danger 
vient-il  de  lui  aujourd'hui?  et  un  ordre  de  choses  si 
péniblement  acquis,  si  laborieusement  établi,  sera-t-il 
sacrifié  à  la  rancune  de  quelques  hommes ,  ou  à 
quelques  vaines  théories  inapplicables  en  France, 
bonnes  tout  au  plus  en  Angleterre,  où  elles  sont  con- 
sacrées par  les  ages,  et,  ce  qui  ne  vaut  mieux  encore, 
administrées  par  les  seules  classes  éclairées  et  supé- 
rieures? D.  qui  est  un  bon  esprit,  m'écrit  qu'il  a 
foi  dans  l'issue  de  la  crise  ministérielle.  Mr.  Mole 
a  modifié  sa  résolution  de  ne  plus  reprendre  les  af- 
faires; il  les  reprendra  si  on  lui  assure  36  ou  40  voix 
de  majorité.  La  réunion  Jacqueminot,  qui  rend  de 
grands  services,  y  travaille. 

Voici  les  adieux,  les  derniers,  de  Mr.  de  Talley- 
rand à  Fontainebleau  le  2  juin  1837  :  Adieu ,  mon 
cher  Bresson;  restez  à  Berlin  aussi  longteras  que  pos- 
sible; vous  êtes  bien;  ne  cherchez  pas  le  mieux.  Il 
y  aura  bien  du  mouvement  dans  le  inonde;  vous  êtes 
jeune  ;  vous  le  A'errez. 

Je  vous  cite  ces  paroles  parcequ" elles  rentrent  dans 
l'esprit  de  votre  billet,  dont  je  vous  remercie  encore 
et  qui  devient  pour  moi  titre  de  famille. 

B. 


144 

(Slnmerfung  toon  §umbolbt.  Lettre  du  Comte  Bres- 
son, ministre  de  France  à  Berlin.  Je  Tai  conservée  à 
cause  de  quelques  mots  de  Mr.  de  Talleyrand.  J'avais 
écrit  à  Mr.  Bresson  que  la  position  en  France  est  des  plus 
graves,  que  je  crois  encore  à  la  paix,  parceque  à  côté  de 
la  sagesse  des  gouvernans,  il  y  a  de  la  médecine  expectante, 
de  la  mollesse,  et  de  la  prudence  timorée.  Que  ces  choses 
ne  peuvent  cependant  agir  que  pour  un  tems  limité,  et 
que  ceux  qui  sont  jeunes,  comme  lui,  verront  en  action 
ce  qui  court  aujourd'hui  comme  veUéités  nationales  à  ra- 
oines  profondes.) 


145 


79. 
Wrogo  nu  .^umboïbt, 

Paris,  19  aoiit  1834. 
Mon  cher  ami. 

Ijes  termes  me  manquent  pour  te  dire  combien 
je  suis  peiné  de  t' avoir  donné  un  moment  d'ennui. 
Persuade-toi  donc,  une  fois  pour  toutes,  que  quelque 
puissent  être  envers  toi,  mes  torts  apparents  ou  réels, 
je  n'aurai  jamais  celui  d'oublier  combien  tu  as  tou- 
jours été  bon  pour  moi;  l'amitié  que  je  t'ai  vouée  ne 
le  cède  pas  à  celle  que  tu  me  montres  et  dont  je  suis 
à  la  fois  heureux  et  fier!  J'aurais  bien  voulu,  à  l'oc- 
casion de  ton  aimable  dédicace  t'en  donner  un  té- 
moignage public;  mais  diverses  circonstances  de  ma 
position  actuellement  si  difficile  et  si  compliquée,  y 
ont  mis  obstacle.  Ce  n'est,  au  reste,  je  l'espère,  que 
partie  remise. 

J'apprends  avec  chagrin  que  tu  n'es  pas  content  de 
ta  santé.  La  mienne  est  détestable  et  je  m'en  inquiète 
peu.  Tout  ce  que  je  vois  journellement  dans  ce  bas 
monde,  de  bassesse,  de  servilité,  d'ignobles  passions, 
me  fait  envisager  avec  sang  froid  les  évènemens  dont 
les  hommes  se  préoccupent  le  plus.  La  seule  nou- 
velle qui  pourrait  aujourd'hui  me  tirer  de  mon  spleen, 
serait  celle  —  de  ton  voyage  à  Paris.    Pourquoi  n'ai-je 

2t.  ■0.  Jpumèotbt'é  «riefe.  10 


146 

pas  trouvé  dans  tes  lettres  un  seul  mot  d'espoir,  même 
pour  un  avenir  éloigné? 

Le  monde  scientifique  est  ici  dans  un  calme  plat! 
c'est  véritablement  à  s'en  désoler.  Je  pars  après- 
demain  pour  l'Angleterre  avec  Mr.  Pentland.  En  rap- 
porterai-je  des  idées  plus  consolantes? 

Notre  observatoire  est  devenu  à  la  fois  élégant  et 
très-commode.  Le  Bureau  a  décidé  qu'il  fallait  nom- 
mer un  directeur.  J'ai  été  choisi  à  l'unanimité.  J'au- 
rai sous  mes  ordres  quatre  ou  cinq  jeunes  gens  avec 
le  titre  d'élèves  et  2000  francs  d'appointement.  Sous 
ce  rapport  nous  allons  enfin  sortir  de  l'ornière. 

Adieu  mon  cher ,  mon  excellent  ami.  Mathieu  qui 
n'est  pas  encore  entièrement  guéri  d'un  cruel  mal 
d'yeux,  me  charge,  ainsi  que  sa  femme,  de  le  rappeler 
à  ton  souvenir. 

Tout  à  toi  pour  la  vie 

F.  Arago. 


147 


80. 
SSicr  S3ilïctc  f^ricbrirf)  Sil^clm'ê  ttè  23ierten  an  ^umtioüit. 

I. 

23.  Xîc.  36.    Stbenb«. 

Tie  quasi  naiiieulcfe  Dtummer  ^aî  i^ie  getinbefte  aller 
©trafen  ju  erirarren,  benn  ter  Spnid;  mirö  ol;ne  3^^»^^= 
fel,  b.  1^.  g  a  113  geioip  auf  G  3)lcnate  unb  ojä^rige  Un= 
anfteUungêfat}igfeit  gemilbert.  Slïfo  einigen  S^rcft  frfiicfen 
©ie  aU  Œ^riftgefc^en!  nad^  bem  »ielgetreuen  Ärefelb.  53iel= 
ïeid^t!!?!!  gelingt  mir'x^  bie  fi^ïïige  'Segmibigung  biefer 
Kategorie  l;ert»ei5ufüf;ren.  —  Gmpcrenb  nnb  i;crribel  aber  ift 
tè,  ten  armen  jungen  l'c  lang  im  efetn  Sod;  fd^ma^ten 
§u  laffen.  —  Sei  folc^en  (ritern.  —  2î?enn  e?  Sparen 
unb  ©pißbuben  trären,  feine  gliern,  bann  irär'c  faum 
ju  entfc^iulbigen.  —    ©efjen  trir  un-i  f^eut  Stbenb? 


II. 


Cherissime  Humboldt,  vous  connaissez  tous  les 
prétendants  à  toutes  les  couronnes —  lisez,  de  grâce, 
la  lettre  ci-jointe  et  faites  moi  connaître  le  seigneur 
Cad  os,    ses    père    et    mère    et    aïeux,    ainsi  que  ses 

10* 


148 

droits  à  la  couronne  de  France,  q^ue  je  tâcherai  alors 
à  lui  procurer. 

B.  21  févr.  Frédéric  Guillaume 

1839.  Pr.  royal. 


m. 

@ine  ©pifobe  au§>  ^igaro'ê  ^oc^jeit. 
Il  y  manque  quelque  chose  — 
Quoi?  — 
Le  cachet, 
gil'^lett  ©ie  bie  feine  2ïnfpielung,   f^euerfter  ?^reunb. 
3^r  ©iegeï  mii^  mid^  auê  faft  eben  fo  großer  Verlegern 
ï;eit  reiben,  aB  jeneê  bie  ©räftn  âUmatoiua.     ©onft  he- 
merft  ber  ^ixxlt,  ba^  iâ)  aU  bas  (S(^meid;eU;afte,  Waè  ©ie 
leiber!  üon  mir  gefagt  ï;aben,  geïefen  Ijabe.    Pour  vous 
divertir  lege  i<^  mein  ©d^reiben  bei.    Vale. 

^.  23.  mävi  1840.  ^r.  3Ö. 

[33on  ^umbDÏbfê  ^anb:  Autographe  du  prince- 
royal  de  Prusse.  Le  priuce-royal  offrait  au  prince 
Metternich  la  place  de  président  de  l'institut  archéolo- 
gique de  Rome.  J'avais  dû  donner  au  prince-royal  une 
lettre  qu'il  voulait  inclure,  comme  elle  ^contenait 
quelques  éloges  il  a  désiré  qu'eUe  fut  cachetée. 

Humboldt. 

J'ai  eu  l'honnêteté  et  la  maladresse  de  ne  pas  co- 
pier la  lettre  du  roi  au  prince  Metternich.] 


149 
IV. 

Je  vous  communique  la  dépêche  ci-jointe  de  Co- 
penhague poiu-  vous  avertir  de  la  nouvelle  eeccatura 
qui  vous  attend  d'un  phoque  du  Sund  qui  vient  vous 
demander  conseil  et  assistance  pour  tourner  autour 
de  notre  globe.  La  présente  n'étant  à  d'autres  fins, 
je  prie  Dieu,  monsieur  le  baron  de  Humboldt  qu'il 
vous  ait  en  sa  sainte  et  digne  garde.  Donné  en  notre 
château  de  Potsdam  29.  avril  1849  (1843?)  vers  minuit. 

Sign. 

Frédéric  Guillaume. 


(Slnmcrîung  »on  SSarnl^aLjen.    2t(Ie§  genau  fo  mie  t)ier, 
atê  ©d}erj!) 


150 


81. 
tönig  ^^riftian  bcr  %^tt  Uon  2)oncmarî  an  §umbolbt 

Copenhague,  ce  3  mai  1843. 

JMonsieur  le  Baron  de  Humboldt!  La  lettre  que 
vous  m^avez  adressée  le  jour  avant  votre  départ  de 
Paris  a  éveillé  mon  attention  au  sujet  des  tables  lu- 
naires qu'on  doit  aux  travaux  du  Professeur  Hansen 
et  je  me  suis  adressé  à  notre  célèbre  astronome  Schu- 
macher pour  apprendre  ce  qui  restait  encore  à  faire 
pour  compléter  cet  ouvrage  important.  Suivant  ses 
indices  il  a  été  facile  de  trouver  moyen  de  continuer 
ces  travaux,  les  comparaisons  des  observations,  et 
moyennant  les  secours  nécessaires  et  alloués  Schu- 
macher espère  de  voir  publier  ces  tables  de  la  lune 
avant  le  terme  de  deux  années.  —  On  trouvera  sans 
doute  la  récompense  des  soins  qu'on  consacre  aux 
sciences  dans  leur  avancement  même,  mais  l'appro- 
bation des  avants  distingués  donne  une  véritable 
satisfaction,  dont  on  jouit  doublement  lorsque  ces 
sufifrages  nous  viennent  d'une  voix  qui  vaut  bien 
d'autres.  Jaloux  de  mériter  toujours  votre  appro- 
bation. Monsieur  le  Baron,  je  désire  être  guidé  par 
vos  lumières  et  je  serai  charmé  toutefois  que  vous 
voudrez  m'adresser  vos  observations  scientifiques. 

C'est  avec  la  plus  haute  considération  que  j'ai  le 
plaisir  de  me  dire,  Monsieur  le  Baron  de  Humboldt 
votre  tout  affectionné  Christian  R. 


151 


82. 
2of^n  §crf(l)cl  au  gumbolbt. 

Collingwood,  21.  Dec.  1843. 
Hawkhorst.     Kent. 

My  dear  Baron , 

it  is  now  a  considerable  time  since  I  received 
your  valued  and  most  interesting  work  on  Central 
Asia,  which  I  should  have  long  ago  acknowledged, 
but  that  I  was  unwilling  and  indeed  unable  in  proper 
terms  to  thank  you  for  so  flattering  and  pleasing  a 
mark  of  your  attention,  till  I  had  made  myself  at 
least  in  some  degree  acquainted  with  the  contents. 
This,  however,  the  continued  pression  of  occupations 
which  leave  me  little  time  and  liberty  for  reading  has 
not  yet  allowed  me  to  do  otherwise  than  partially  — 
and,  in  fact,  it  is  a  work  of  such  close  research  that 
I  despair  of  ever  being  able  fully  to  master  all  its 
details.  In  consequence,  I  have  hitherto  limited  my- 
self chiefly  to  the  Climatological  researches  in  the 
third  volume  and  especially  to  the  memoir  on  the 
causes  of  the  flexures  of  the  Isothermal  lines  which  I 
have  read  with  the  greatest  interest,  and  which  ap- 
pears to  me  to  contain  by  far  the  most  complete  and 
masterly  coup-d'oeil  ofthat  important  subject  which  I 
have  ever  met  with.  In  reading  this  and  other  parts 
of  your  works  on  this  subject  and  of  the  „Physique 
du  Globe"  in  all  its  departments  —  that  which  strikes 


152 

me  with  astonishment  is  the  perfect  famiharity  and 
freshness  of  recollection  of  every  detail  which  seems 
to  confer  on  you  in  some  degree  the  attribute  of 
ubiquity  on  the  surface  of  this  ovir  planet  —  so 
vividly  present  does  the  picture  of  its  various  regions 
seem  to  be  in  your  imagination  and  so  completely 
do  you  succeed  in  making  it  so  to  that  of  your 
readers. 

The  account  of  the  Auriferous  and  Platiniferous 
deposits  in  the  Ural  and  the  zone  in  56  lat.  has  also 
very  much  interested  me  as  well  as  the  curious  facts 
respecting  the  distribution  of  the  Grecian  germs  in 
those  regions.  I  could  not  forbear  translating  and 
sending  to  the  ,, Athenaeum"  (the  best  of  our  literary 
and  scientific  periodicals)  the  singular  account  of  the 
„monstre"  of  Taschkow  Targanka  —  (citing  of  course 
your  work  as  the  source  of  the  history)  —  in  vol  III. 
p.  597. 

The  idea  of  availing  ourselves  of  the  information 
contained  in  the  works  of  Chinese  geographers  for 
the  purpose  of  improving  our  geographical  knowledge 
of  Central  Asia,  appears  to  me  as  happy  as  it  is  likely 
to  prove  fertile  —  especially  now  that  the  literature  of 
that  singular  country  is  becoming  more  accessible  daily 
by  the  importation  of  Chinese  books.  —  What  you  have 
stated  respecting  the  magnetic  chariots  and  hodometers 
of  the  Emperor  Tching-wang — if  you  can  entirely  rely 
on  your  authority  gives  a  far  higher  idea  of  the 
ancient  civihsation  of  China  than  any  other  fact  which 
has  yet  been  produced. 

In  a  word,  I  must  congratulate  you  on  the  ap- 
pearance   of  this    work    as  on  another  great  achieve- 


153 

ment  —  and  if  —  as  fame  reports  —  it  is  only  the  fore- 
runner of  another  on  the  early  discovery   of  America 

—  it  is  only  another  proof  that  your  funds  are  inex- 
haustible! May  you  have  many  years  of  health  and 
strength  granted  to  you  pour  them  forth  —  and  may 
each  succeeding  contribution  to  our  knowledge  afford 
yourself  as  much  delight  in  its  production  as  it  is  sure 
to  do  your  readers  in  its  perusal. 

Miss  Gibsone  writes  word  that  you  have  more 
than  once  enquired  of  her  when  my  Cape  obser- 
vations will  appear.  No  one  can  regret  more  than 
myself  the  delay  which  has  taken  place,  but  it  has 
been  unavoidable  as  I  have  had  every  part  of  the 
reduction  to  execute  myself  and  the  constuction  of 
the  various  catalogues,  chartes,  and  minute  details  of 
every  kind  consume  a  world  of  time  quite  dispro- 
portioned  to  their  apparent  extent.  However  I  have 
great  hopes  of  being  able  to  get  a  considerable 
portion  in  the  course  of  the  next  year,  into  the 
printer's  hands.  —  Some  of  the  Nebulae  are  already  in 
process  of  engraving.  Perhaps  the  subject  which  has 
given  me  most  trouble  is  that  of  the  photometi'ic 
estimation  of  the  magnitudes  of  Southern  stars  and 
their  comparison  with  the  Northern  ones.  —  A  curious 
fact  respecting  one  of  them,  7  Argus,  has  been  com- 
municated to  me  from  a  correspondent  in  India.  — 
Mr.  Mackay  —  viz;  that  it  has  again  made  a  further, 
great  and  sudden  step  forward  in  the  scale  of  mag- 
nitude (you  may  perhaps  remember  that  in  1837.  8 
it  suddenly  increased  from  2.  1  m  to  equal  a  Centauri) 

—  In  March  1843,  according  to  Mr.  Mackay,  it  was 
equal  to  Canopus.     „a  Crucis",  he  says    „looked 


154 

quite  dim  beside  it."  —  When  I  first  observed  it 
at  the  Cape  it  was  very  decidedly  inferior  to  a 
Cru  eis. 

Believe  me,   my  dear  Sir,    ever  yours  most  truly 

J.  F.  W.  Herschel. 

I  must  not  forget  to  wish  you  a  „merry  Christ- 
mas and  many  happy  retiu-ns  of  the  season"  in 
English  fashion. 


155 


83. 
fdaliat  m  ^nmMhU 

Berlin,  Hôtel  de  Russie.     1843. 
Monsieur  le  Baron. 

!^erais-je  assez  heureux  en  allant  lundi  à  Potsdam 
par  le  train  d'onze  heures,  davoir  l'honneur  de  vous  y 
rencontrer,  et  de  vous  présenter  mes  respects  ?  Je  ne 
fais  que  passer  par  BerHn,  vous  me  pardonnerez  donc 
de  prendre  la  liberté  de  vous  indiquer  ainsi  le  temps 
de  ma  visite;  mais,  n'est-ce  pas  d'ailleurs  vous  prouver 
à  quel  point  je  tiens  à  ajouter  quelques  nouveaux  sou- 
venirs à  ceux  du  salon  de  Gérard. 

Si  je  n'ai  pas  le  bonheur  de  vous  trouver,  ce  petit 
mot  vous  dira  du  moins  que  je  voulais  me  rappeler 
a  vous,  autrement  que  par  une  carte.  Aussi,  veuillez. 
Monsieur  le  baron,  agréer  l'expression  de  la  respec- 
tueuse admiration  d.  v.  t.  h.  et  t.  o.  s. 

de  Balzac. 


156 

84. 
9îokrt  ^eeï  on  ^umioïbt* 

Whitehall,  4.  Sept.  1843. 
Dear  Baron  de  Humboldt. 

1  was  most  flattered  by  your  kind  attention  in 
transmitting  for  my  acceptance  your  most  interesting 
work  on  Central  Asia.  It  will  be  much  prized  by  me, 
as  well  on  account  of  its  intrinsic  value  as  a  token 
of  your  personal  regard  and  esteem. 

There  is  no  privilege  of  official  power,  the  exer- 
cise of  which  gives  me  greater  satisfaction  —  than 
that  of  occasionally  bestowing  a  mark  of  Royal  favour 
and  public  gratitude  on  men  distinguished  by  scien- 
tific attainments  and  by  services  rendered  to  the  cause 
of  knowledge. 

From  the  very  limited  means  which  Parliament 
has  placed  at  the  disposal  of  this  Court,  it  has  been 
my  good  fortune  to  be  enabled  to  recognize  the  merit 
of  Mr.  Robert  Brown.  I  have  just  conveyed  to  him 
the  intimation  that  Her  Majesty  has  been  pleased  to 
confer  upon  him  for  his  hfe  a  Pension  on  the  CivU 
List  of  two  hundred  Pounds  per  annum,  in  recogni- 
tion of  his  eminent  acquirements  as  a  Botanist,  and 
of  the  value  of  his  contributions  to  the  store  of  Bo- 
tanical knowledge. 

Believe  me,  dear  Baron  de  Humboldt,  whith  sin- 
cere esteem  very  faithfully  yours 

Robert  Peel. 


157 


85. 
Müttmi^  ou  §umï>oïbt. 

Vienne,  Octobre  1843. 
Mou  chei'  Baron! 

V  ous  avez  bien  voulu  m'envoyer  un  exemplaire  de 
votre  Asia  centrale;  je  l'appelle  la  vôtre  ear  les  dé- 
couvertes appartiennent  de  droit  à  ceux  qui  les  font  et 
qu'être  l'auteur  d'une  découverte  vaut  souvent  mieux 
que  d'être  le  possesseur  de  l'objet  sur  lequel  elle  parte  ! 
J'ai  commencé  la  lecture  de  l'ouvrage  que  je  compte 
au  nombre  de  ceux  que  je  traite,  comme  des  esprits 
autrement  faits  que  le  mien  traitent  les  productions 
futiles,  à  savoir  comme  une  grande  ressoiu^ce.  Tel 
est  en  toute  vérité  le  cas;  j'ai  souvent  besoin  de  me 
distraire  des  soins  de  mon  travail  de  fabrique;  alors 
je  cherche  de  nouveaux  éléments  de  vie  et  de  force 
dans  des  productions  sérieuses.  Un  livre  comme  vous 
savez  en  faire,  est  pour  moi  une  source  féconde  d'é- 
léments pareils;  aussi  mon  but  est  toujovu'S  atteint; 
j'apprends  et  j'aime  à  apprendre,  —  et  je  ne  me  dé- 
pite pas  par  tout  ce  que  vous  savez!  Ce  que  dans 
vos  ouvrages  il  y  a  d'admirable  c'est  la  méthode  ;  vous 
savez  tracer  une  ligne  pour  ne  plus  jamais  la  perdre 
de  vue.  Aussi  arrivez  vous,  ce  qui  n'est  pas  ré- 
servé à  tous  ceux  qui  se  mettent  en  route. 


158 

Vous  m'enverrez  les  volumes  complets  et  je  les 
attends  avec  un  vif  sentiment  de  reconnaissance. 

Veuillez  agréer,  mon  cher  Baron,  l'assurance  de 
mes  sentiments  de  considération  distinguée  et  d'atta- 
chement déjà  fort  ancien. 

Metternich. 


159 


86. 
^reécott  on  .gumtioïbt 

Boston,  Dec.  23.  1843- 
Sir, 

A  book  on  which  I  have  been  engaged  for  some 
years,  the  History  of  the  Conquest  of  Mexico,  is  now 
pubhshed  in  this  country,  as  it  was  some  few  weeks 
since  in  England;  and  I  have  the  pleasure  to  request 
your  acceptance  of  a  copy  which  will  be  sent  by 
way  of  Hamburg,  through  the  house  of  Gossler, 
by  the  first  packet,  which  sails  for  that  port  from 
New  York  in  January.  Although  the  main  sub- 
ject of  the  work  is  the  Conquest  by  the  Spaniards,  I 
have  devoted  half  a  volume  to  a  view  of  the  Aztec 
civilisation;  and  as  in  this  shadowy  field  I  have  been 
very  often  guided  by  the  light  of  your  researches,  I 
feel  especially  indebted  to  you,  and  am  most  desi- 
rous that  the  manner  in  which  my  own  investigation 
is  conducted  may  receive  your  approbation.  It  will 
indeed  be  one  of  the  best  and  most  satisfactory  re- 
sults of  my  labours. 

As  I  hâve  been  supplied  with  a  large  body  of 
unpublished  and  original  documents  for  the  Peruvian 
conquest,  I  shall  occupy  myself  with  this  immediately. 
But  I  feel  a  great  want  at  the  outset  of  your  friendly 
hand  to  aid  me.  For  although  your  great  work  — 
the  Atlas  Pittoresque  sheds  much  light  on  scattered 


160 

points,  yet  as  your  Voyage  aux  régions  equi- 
no  xi  ale  s  stops  short  of  Peru,  I  shall  have  to  grope 
my  way  along  through  the  greater  part  without  the 
master's  hand  which  in  the  Nouvelle  Espagne  led 
me  on  so  securely. 

The  Peruvian  subject  will  I  think  occujjy  less  time 
and  space  than  the  Mexican,  and  when  it  is  finished 
I  propose  to  devote  myself  to  a  history  of  the  Reign 
of  Philip  the  Second.  For  this  last  I  have  been  long 
amassing  materials,  and  a  learned  Spaniard  has  ex- 
plored for  me  the  various  collections ,  public  and  pri- 
vate, in  England,  Belgium,  France  and  is  now  at 
work  for  me  in  Spain.  In  Ranke's  excellent  History  : 
,,  Fürsten  und  Völker  von  Süd -Europa",  I  find  an 
enumeration  of  several  imj)ortant  Mss.  chiefly  Vene- 
tian Relations  of  which  I  am  very  desirous  to  obtain 
copies.  They  are  for  the  most  part  in  the  Royal  li- 
brary of  Berlin  and  some  few  in  that  of  Gotha.  I 
have  written  to  our  minister  Mr.  Wheaton  to  request 
him  to  make  some  arrangements,  if  he  can,  for  my 
effecting  this.  The  liberal  principles  on  which  lite- 
rary institutions  are  conducted  in  Prussia,  and  the 
facilities  given  to  men  of  letters,  together  with  the 
known  courtesy  of  the  German  character,  lead  me 
to  anticipate  no  obstacles  to  the  execution  of  my  de- 
sires. Should  there  be  any,  however,  you  will  con- 
fer great  favour  on  me  by  giving  your  countenance 
to  my  applications. 

I  trust  this  will  not  appear  too  presumptuous  a 
request  on  my  part.  Although  I  have  not  the  honour 
of  being  personally  known  to  you,  yet  the  kind  mes- 
sages I  have  received  from   you,    and  lately   through 


161 

Professor  Tellkarapf,  convince  me  that  my  former 
publication  was  not  unwelcome  to  you,  and  that  you 
may  feel  an  interest  in  my  future  historical  labours. 

I  pray  you,  my  dear  Sir,  to  accept  the  assuran- 
ces of  the  very  high  respect  with  which  I  have  the 
honour  to  be  your  obedient  servant 

W"»  H.  Prescott. 


51.  s.  Jêumbcifct'ê  Söriffe.  11 


162 


87. 
g-rau  tjon  9îécomict  an  ^umbolbt. 

Paris,  28  juillet  1843. 

J  e  n'ai  pas  d'expression,  monsieur,  pour  vous  dire 
combien  je  suis  touchée  de  votre  lettre,   vous  m'avez 
épargné  le  saisissement  d'apprendre  par  les  journeaux 
une  nouvelle  aussi  douleureuse  qu'imprévue.  —  Quoi- 
que  bien    souffrante   et    bien    affligée,  je  ne  veux  pas 
perdre  un  moment  pour   vous  en  remercier.  —    Vous 
savez,  monsieiu-,  qu'il  y  avait  bien  des  années  que  je 
n'avais  vu   le  Prince  Auguste,   mais  je  recevais    con- 
stamment la  preuve  de  son  souvenir.  —  C'est  à  l'épo- 
que la  plus  triste  de  sa  vie  que  je  l'avais  connu  chez 
Madame  de  Staël,  où  il  avait  rencontré  tant  de  nobles 
sympathies;  hélas,  de  la  réunion  si  brillante  et  si  agi- 
tée du  château  de  Coppet  il  ne  restait  que  lui;   il  ne 
me  reste  plus  à  présent  des  souvenirs  de  ma  jeunesse  et 
de  tout  ce  passé  de  ma  vie,   que   le   beau  tableau   de 
Corinne,    dont    le   sentiment  le  plus  noble    et  le  plus 
touchant   avait  orné  ma  retraite.     Je  n'ai  pas  le  cou- 
rage,   monsieur,    de  prolonger  cette  lettre  et  de  ré- 
pondre   aux    détails    si    intéressants    qui    terminent  la 
votre,    permettez-moi    de   ne   vous    parler   aujourd'hui 
que  de  ma  douleur,    de  ma  reconnaissance  et  de  mon 
admiration.  J.  Récamier. 


163 


<^umboîbt  au  35arn|agcii, 

2)en  31.  3tugufî  1844. 

3(^  lege  in  Sf)re  §änbe,   tuaê  S^^îten  angenel^m  fein 
loirb: 

a)  Bettina  in  ber  33erfoïgnng. 

b)  3tt)ei  ©yeniplare  meiner  feî;r  ïïeinen  3^ebe. 

c)  3iüei  Briefe  öon  ©pontini  mit  nnt)egreiflid;en  2ln= 
fpielungen  anf  giirft  SBittgenftein,  ©raf  9lebern, 
^a§  gegen  3}le9erbeer,  nnb  eine  ernfte  2lntir»ort 
bon  mir. 

d)  (Sinen  Srief  toon  ©at;  Suffac,  aie  er  fo  gefä^rlic^ 
bnrd^  eine  ©yplofion  öerte^t  wax. 

e)  ©inen  red;t  menfd;ïic^en  S3rief  üom  @ro^î;ergog  t»on 
Xoêcana. 

:3mmer  ucreïjrungc-'uDlI  3î)i^ 

21.  f.   i^nmboïbt. 
Sonnabenb  ^aâjt. 


11 


164 


89. 
Sco^olb,  dîroperjog  öon  !ïoêconc  on  ^umtjolbt 

Florence,  ce  20  juillet  1844. 

Très  cher  Comte. 

±je  Professeur  de  Botanique  Philippe  Parlatore  se 
rend  à  Berlin.  Il  m'est  impossible  de  le  laisser  par- 
tir sans  le  charger  d'une  lettre  pour  vous,  cher  comte, 
qui  exprime  mes  remercîments  pour  les  recommanda- 
tions que  vous  m'avez  faites  pour  que  le  Toscane  put 
s'enrichir  de  plusieurs  hommes  illustres.  Vous  le  père 
et  protecteur  de  toutes  les  sciences  naturelles  con- 
naissiez Monsieur  Parlatore  et  un  jugement  porté  par 
vous  suffisait:  il  est  à  Florence,  dirige  le  Jardin  du 
Musée  et  préside  à  l'herbier  central  qui  doit  à  lui 
son  existence.  Un  autre  Physicien  nous  a  été  recom- 
mandé par  vous,  le  Professeur  Matteucci;  il  est  un 
investigateur  de  la  nature,  espion  heureux,  il  mène 
la  Science,  fabrique  les  instruments  pour  l'interroger, 
et  est  maintenant  sur  le  chemin  d'importantes  décou- 
vertes, il  fait  aussi  un  petit  voyage  pour  se  remettre 
d'un  travail  trop  prolongé.  Je  ne  sais  s'il  sera  aussi 
heureux  de  rencontrer  celui  pour  lequel  il  conserve 
tant  de  vénération  et  de  recomiaissance.  Notre  uni- 
versité de  Pise  a  rassemblé  tout  ce  que  l'on  pouvait 
trouver  en  fait  de  sciences  naturelles  et  on  en  voit  le 


165 

fruit;  à  Florence  les  études  pratiques  de  perfection- 
nement dans  le  grand  Hôpital,  j'espère,  contribuent 
aussi  à  maintenir  la  médecine  et  la  chirurgie  dans  le 
vrai  chemin  de  science  naturelle,  d'observation  et 
d'expérience.  Les  congrès  des  amateurs  des  sciences 
en  Italie  porteront  leur  fruit  aussi,  ces  réunions  inno- 
centes mettent  la  science  à  la  connaissance  de  beau- 
coup de  personnes  et  établissent  de  relations  utiles 
entre  beaucoup  d'hommes  de  mérite  qui  se  connais- 
saient à  peine.  On  avait  dit  une  fois  que  vous  aviez 
l'intention  de  descendre  en  Italie.  Vous  auriez  mis  le 
comble  à  notre  bonheur,  vous  auriez  été  acclamé  unani- 
mement le  vrai  protecteur  des  sciences  naturelles. 
Veuillez   me   croire   toujours   votre  très  afiectionné 

Leopold. 


166 


90. 
^JumÎJolbt  au  SSornïiagcn. 

35en  2.  @e:j)tem6er  1844. 

Unb  l;ätte  ®r.  ^ru^  in  §alïe  in  feinem  üerpönten 
3)iori|  anà)  nic^tê  gefc^rieben,  aie  lDa^5  ber  9'îarr  @.  40 
öom  SSolfe  fagt,  „bem  man  gmei  Riffen  geben  fott,  bamit 
eê  mit  bem  ©c^lüanje  mebelnb  fi(^  in  feine  Mte  ^öle 
toerMec^e'^,  unb  @.  53  bie  anrf;  poetifd}  fd;önen  S>erfe 
//3(^  befd;ir>ör'  euc^,  fünftige  9îegenten",  fo  begreift  man, 
tr>ie  baê  tnunberbare  ©tü(J,  in  bem  SJîorit^  atte  ^^^reunbe 
inê  SBaffer  ftiirgt,  um  bie  greube  ju  l;aben,  îk  tobt  ober 
lebenbig ,  auf  \e'i)en  gaïï  fd)nupfenna^,  î^erauêgufifd^en,  ^at 
anregen  fönnen  in  lediger  Qdt 

ßefen  6ie,  tl;eurer  ^reunb,  tiaè  SJÎanuffript,  aber 
fd^iden  ©ie  e;?  mir  morgen  Sienêtagê  bi§  2  U^r  jiirüd 
S)ie  ©(fritte,  bie  id;  tî)ue,  locrben  übrigen^  üergebene  fein. 
3Jîan  fönnte  mit  ber  2tuffuî;ning  ©elb  geiuinnen  für  bie 
Überfd^toemmten,  fo  toäre  bie  ^olijei  eine  ^^braulifc^e  ober 
gar  eine  Siirodenmafd^ine.    3t)r 

2t.  ^t. 
OWontag. 


1G7 


91. 
.^nmbotbt  ou  25ornl)aocti. 

SBerïtn,  ben  G,  @e)3tem6er  1844. 

una)  là)  begreife,  \vk  Sie,  mein  ïi^euxev  ^yreunb,  bajg 
bie  9lebe  feî;r  an-  unb  aufregenb  I;at  \mthn  muffen  in 
„unferem  9torbcn''  \vk  unter  bem  trägen  ^ole.  ©iS  ge= 
lingt  3t;ni  i^i  ßiner  53ilberfpracf;e,  bie  freilief;  et\vaS>  alte 
Silber  nor  bie  ©eele  fül;rt,  aber  eine  geiuiffe  3'-irtt;eit  beê 
2{u!obru(ïeè  unb  ein  fct;öne^  ©efübl  für  3Bol;lflang  finb 
nid^t  §u  üerfennen.  de  ift  überl;aupt  etiuae^  ßbleso,  fo  ein 
^ebürfnifs  ber  freien  9îebe  jn  Si^aufeiiben  be5  '^olhè  im- 
mer  toon  neueui  gu  füllten,  ein  ^ebürfnifs  ber  öffentlid;en 
3)ïittt)eilung.  S)ie  ©roémutl;,  bie  „l)ol)^n  S)iener''  in  ben 
königlichen  ^-Purpur  fd)ü^cnb  ju  ï)utten,  luirb  ioenig  er= 
fannt  iuerben.  S)arf  man  fid;  benn  feinblid;  auf  baso  fleine 
„9îad^tgefieber''  luerfen?  Hin  ©efü[;l,  unb  ein  lue^mütl^i- 
ge»,  bringt  fid;  auf,  ha^  ein  io  ï)od;begabter  ^ürft,  bon 
ben  lüoljliüollenbften  2lbfid}ten  geleitet,  eine  grifc^l;eit  beê 
©emütp  beiüabrenb,  bie  il;n  raftlo»  antreibt,  in  ber  9îid^  = 
tung  ber  6taatybetüegung,  gegen  feinen  beften  SBiUen, 
getäufd;t  Jüirb.  2Ily  ^-l^arri;  auf  bem  ©ife  mit  üielen  ©a^ 
moieben=.^unben  naà)  bem  ^ole  iüottte,  iourben  ©erlitten 
unb  §unbe  immer  toorloärte  getrieben.  2öie  aber  bie 
©onne  burc^  ben  9îebel  brad;  unb  bie  ^oU;öl;e  beftimmt 
tüerben  fonnte,  fanb  man,  ba^,  ol)ne  e»  ju  luiffen,  man 
um  met;rere  ©rabe  rü dm  arte  gekommen  toar.   ©ine  be= 


168 

îoeglid^e,  gegen  ©üben  bnrd^  bie  9Keereeftrßntung  fortge^ 
rifjene  ©isbanf  "max  ber  Soben,  auf  bem  man  ü  or  lu  arte 
eilte.  2)ie  3)îinifter  [inb  ber  bemeglid^e,  etfige  Soben.  3fl 
bie  ©trömnng  bie  bogmatifirenbe  2Rijfione=^!)ilofopl^ie? 

a.  ^t. 

Sm  ^Briefe  an  ©pontini  ift  lüunberbar  »erfd^rieben  la 
magie  diverse,  anftatt  la  magie  divine  des  sons  n'a 
pas  d'action  sur  la  prose  de  la  vie. 

6ê  ift  nun  getüi^,  'Da'^  bie  Äaiferin  nid)t  !ommt,  ber 
^önig  ben  15?  in  ©anèfouci. 


169 


92. 
^umbolbt  an  ä^nrnl^oocn« 

«erlitt,  ben  13.  ©e^stettiber  1844. 

3d^  ntu§  biefen  2lugenbli(ï  naâ)  ber  ©tettincr  ®i[cns 
bal^n  tüegen  ber  2{nfunft  beê  Könige  um  9  Uî)r;  bann 
nad^  6anêfouci  auf  einige  SCage,  too  id^  leiber!  meinen 
75iät)rigen  ©eburtêtag  erlebe.  S<^  fage  blo^  leiber! 
loeil  id;  1789  glaubte,  bie  2Belt  tourbe  einige  ^^ragen 
nie^r  gelöft  Robert,  ^â)  tjabe  oieleè  gefeiten,  aber  nad^ 
meinen  gorberungen  bod^  nur  toenig. 

3d^  fann  Qljnen  über  ^l^re  anmutt)ige  6d^ilberung 
S^reè  ^-Parifer  2lufentl;altê  1810  l^eute  nidjt  fd^reiben. 
3Jlein  guter  6inn  l^at  mid^  gleid^  bal^in  geleitet,  too  ber 
S)uft  ^f)rer  j^reunbfd^aft  mic^  anl^aud^te.  ^à)  l^abe  er; 
fal;ren,  ba§  id;  für  Sob  nod^  nid;t  abgeftumpft  bin. 

2Bie  großartig  antifcl;tï)ifd;  i)at  fic^  bie  Q3reêlauer  Uni= 
üerfität  benommen.  Soie  erfinberifd;  mirb  ber  3)îenfd^ 
burd^  politifd^en  B^^ang,  lauter  ©tridleitern,  Söd^er= 
©d^arrer,  SSerfleibungen,  um  an  bie  freie  Suft  ju  !ommen, 
unb  toenn  fie  bie  freie  Suft  Ijaben,  toerben  fie  äc^t  beutfd^ 
barüber  grübeln  ob  il^nen  beffer  fei?  '^ann  toirb  eê  fein 
toie  bei  bem  5ßrinjen:  Dites-moi,  si  je  m'amuse.     ^\)x 

Freitag.  21.  ö.  ^t. 

SBir  fügett  t)ter  eitt  îagebïatt  tion  SBaru^ageit  tjotn  26.  ^uiti 
1844  ein,  lueld^eê  jmei  fd^atrfc  2lntlt>ortctt  Don  ^umbolbt  etsûl^lt. 
eê  ^ei^t  bort: 


170 


„3In  ber  föniglic^eu  Slafel  in  Sanâfouci  lie^  §umboïbt 
filrjtic^  t)ie[e  beibeu  guten  $fei(e  üont  Sogen  fliegen. 

©§  Yoax  t>on  einer  ruffifc^en  2lnorbnung  bie  ÎRc'^i,  unb  §ums 
bolbt  nannte,  inbetn  er  baüon  fprad),  met)rma(â  ben  2)îini[tec 
beê  Äultug;  «Sie  irren,  rief  iï)m  ber  Ä5nig  ju,  6ie  üeriuedjfeln 
t)ier  jtoei  öerfi^iebene  Sölinifter,  ^ier  banbelte  nic^t  ber  ÏÏJlinifter 
beg  Guttue,  fonbern  ber  ïïîinifter  ber  Stufflärung,  ber  ift  ein 
anbrer,  alâ  ber  ïïîinifter  beâ  iîultuâ!»  ^umbolbt,  otjne  fic^ 
ftoren  ju  (äffen,  nabm  bie  33eric^tigung  an,  inbem  er  feiner 
IRebe  eitigft  einfi^altete  —  «alfo  nid^t  ber  2Rinifter  beê  ^uituâ 
fonbern  beâ  @egentl}ei(â  »  —  unb  bann  in  gewohnter  Sßeife 
loeiterfprac^. 

2)aâ  folgenbe  6tüd  ift  noc^  fc^oner.  Ser  ©enerat  fiecpolb 
Don  ©erlad),  ber  fein  3Reden  ni(^t  laffen  ïann,  unterftanb  fid^ 
neulieb,  einen  Singriff  auf  §umbolbt  ju  üerfut^en,  unb  fagte  ju 
ibm:  «6jü.  ßfjellenj  geben  je^t  irobl  re^t  oft  in  bie  Äird^e?» 
er  t)offte  ibn  bamit  in  33erlegenbeit'  ju  fe^en.  ^umbolbt  aber 
antïrortete  fogleid):  «S)aê  Se|t  ift  ja  febr  freunblicb  üon 
Sbi^ett^  ©ie  tüollen  mir  baburcb  ben  2öeg  anzeigen,  auf  bem 
là)  meine  Sarriere  mad}en  ïonnte.  »  3)er  frömmetnbe  Sd)äfer 
»erftummte  tnie  tobtgefcblagen  !" 


5locb  fd)ärfer  fd}ilbert  eine  fpäteve  ©teile  üom  26.  December 
1845  bie  Eingriffe,  benen  ^umbolbt  auêgefel^t  mar.  S^arnbagen 
f(^reibt:  „i^umbolbt  bcfud)t  mid},  unb  bleibt  über  eine  6tunbe. 
3)lerftDürbige  SDÎittbeilungen.  6r  t»evfid}ert  micb,  ot^ne  fein  §of= 
»erbältnil  mürbe  er  biet  ^^d)t  leben  fbnnen,  er  lüürbe  auège^ 
liefen  luerben,  fo  febr  bauten  ibn  bie  Ultra'â  unb  ^ictiften,  e§ 
fei  unglaublid}  »uie  febr  man  täglii^  ben  ^önig  gegen  ibn  ein= 
junebmen  fud}e;  in  ben  anberu  beutfdien  Säubern  lüürbe  man  ibn 
eben  fo  menig  butben,  fobalb  er  ben  ©cbut;  unb  Sd)immer  feiner 
Stellung  nii^t  mebr  babe." 


171 


93. 
^iimbolbt  on  Söornliogcn. 

35  er  lin,  ben  19.  @e)3tem6ct  1844. 

fatten  6ie  iro^l  ben  2)Zut^,  tt;eiirer  ^reunb,  einige 
SlugenblicEe  fid^  über  hen  ie|igen  ßnftanb  ber  franjöfifc^en 
Sitteratuï  §u  nntert)alten?  ^d)  Jüage  eê  3t)nen  einen  jnns 
gen  fran^ofifc^en  9tot>eEen  =  @c^riftfteïïer,  c"g)ernt  ;3on[feran= 
bot  auè  ber  '^v and) e- dornte,  gn  empfehlen,  ber  öiel  53art 
unb  freunblic^  =  unfd;ulbige  Sebenbigfeit  l;at.  ©ot^n  eineê 
reichen  Slrjte'c  ift  er  mir  au§  ^ari§  empfoî;Ien.  S^ergei^en 
@ie  bie  3umntl;ung,  aber  man  mu^  baso  Ungemad^,  fid^ 
biéiueilen  befe{;en  jn  laffen,  tl;eilen. 

S)onner§tagê.  2t.  Ü.  ^umbolbt. 


172 


94, 
«^umbolbt  an  SSornïiagem 

«erliu,  ©ienstog  5Rad^t  1  U^r,  3.  Sunt  1845. 

©è  ^at  \iâ)  biefen  Stbenb  aUcè  S^îatl^feltjafte  gelöft,  mein 
tl^eurer  greunb  !  Wan  f d^icfte  mir  biefen  S^îad^mittag  toier= 
§et;n  ^afete  unter  einanber  gemengt,  ïoaê  toon  ^artê  auè 
burd^  SSerfe^en  naà)  S3erlin  (^December — Mai)  an  mic^ 
abbreffirt  tourbe,  unb  rvaê  'i)m  im  auèloartigen  5Departe= 
ment  angel^änft  lag.  2Bir  l^aben  fogleid^  S^re  ^anb  er= 
ïannt,  ha^  ^aUt  tüax  an  mid;  abbreffirt,  unb  entl^ielt 
itool^ltoerfiegelt  ^^xen  tüic^tigen,  geiftreid^en  politifd^en  S3rief 
unb  haè  ^aht  an  bie  Êomteffe  b'Slgoult,  baê  ià)  ^^nen 
l^ier  überfenbe.  Sd^  bin  an  bem  ganjen  SSorfaU  ganj  un= 
fd;ulbig. 

3n   ber   9î^ein=    unb   3}iDfeI  =  Leitung   3*^0.    122   toom 

29,  Mai  tüerbe  id^  beê  3Soltairianiêmu§,  Saugnenê  aller 

Offenbarung,  Komplotte  mit  2)îar{}eine!e,  Sruno  S3auer, 

geuerbad^,  ja  beê  Qn^èè  gegen  Sugern  fd^ulbig  erfannt, 

ipsissimis  verbis,   alïeê  inegen  ^oêmcê    ©.  381.     Man 

ï;atte  fd^on  bem  Könige  gefagt,  baê  S3uc^  fei  und^riftlid^ 

unb  bemagogifd;.    dagegen  fd;reibt  mir  ber  Äönig,  „@r 

!önne  nur  toie  ^l^onä  bem  Si^affo  fagen:    ©o  l^alt'  iâ)'è 

enblid^  benn  in  meinen  .^änben,   Unb   nenn'   eê  in  ge= 

Ziffern  Sinne  mein  ..."    5Daê  ift  poetifd^  unb  fel^r  ^öf= 

lid^.  3Jîit  innigem  S)anfgefü^l  $jl^r 

ä(.  to.  ^umbolbt. 


173 


95. 
^umbolbt  on  S^arn^agen« 

Berlin,  SRittooc^  ben  4.  Suni  1845. 

^â)  er!enne  leicht  an  ber  Stnmut!^  ber  ©prac^e  ben 
meine  fd^toad^en  litterarifd^en  ^^eftrebnngen  fc^ii^enben 
©eniuâ.  ^â)  ^atte  bag  !öftli(^e  Slatt,  ba»  and;  ^ean= 
ber'ê  ©rflärnngen  entï)alt,  nic^t  gefeï;en.  3n  ben  legten 
Slugenblicfen  beê  Stnfbred^enê  fage  ic^  Sitten  nnr  üor^ 
länfig  meinen  innigen  ^anî  für  eine  ber  tt)i($tigften  Sebenê= 
fc^ilbenmgen,  bie  mir  3^rem  aïïeë  belebenben  ©riffel  öer^ 
banfen.  3Jtit  ©rnft  nnb  ©rö^e  ^aben  6ie  bargeftellt,  ma§> 
öol!ictf)nmlid;er  ©nt^nfiaêmuê  oft  anê  Übermut^  in  bnr= 
leêïe  ^rofa  t)erabge5ogen.  2)iefer  eble  Sänternngeprogee 
erfreut. 

SBenn  ©ü^mitd^  eê  erlaubt,  fo  toollenbe  ic^  ben  Ëoè- 
moê;  freilid^  [teilen  an  ben  Eingängen  üieler  S)i?^3iplinen 
(2BeItgefd;ic^te,  ©eologie,  2)Ze(^anif  beê  .^immelso)  fd^iDarge 
©eftalten,  bie  brol;enb  I;inbern  ipollen,  in  haè  innere  jn 
bringen.  — 

g^rau  üon  ^ormapr  ift  ja  eine  gar  angenel;me  (Sr= 
fc^einnng. 

'SRit  alter  SSereï)rung  nnb  Siebe  "^^x 

21.  ^nmbolbt. 


174 


96, 
^umbolbt  on  8?ûrni^ûgcn, 

SSerlin,  ben  16.  Suni  1845. 

^â)  Benu^e  bie  legten  Sïiigenblicfe,  el^e  ià)  auf  bie 
©ifenbaljTi  ge^e,  urn  3l;nen,  tfieurer  ^reunb,  für  bal  Dn= 
ginelle  ÄaraÜerbilb,  ^anë  bon  .^eïb,  innigft  gu  banden. 
3<^  ^àbè  nur  bie  eine  ^älfte  baüon  geïefen,  unb  \)a  biefe 
Seftüre  auf  bie  ^l)u§>  Slüd;er  folgte,  fo  bin  iä)  red^t 
natiirlid;  ju  ber  33eiDunberung  angeregt  iüorben,  n>ie  aïïe 
garbentöne  bei  ^riegêlebeuic  unb  ber  naä)  greit)eit  ftre; 
benben  bürgerlichen  SSert;ältniffe  ^^nen  gleid^mä^ig  glüden. 
SDaê  fataliftifd^e  Söort  „glücfen"  folttte  ï)ier  nidjt  fielen, 
ba  ber  ©runb  beê  ©elingenè  tief  in  ber  9ieinl;eit  ber 
SSernunftanfid^t  unb  ber  S^iefe  ber  ©efül;le  gegrünbet  ift. 
3n  bem  „|)elb''  fpiegelt  fid^  bie  je^ige  SBelt  ah.  3er= 
boni'io  Srief  über  bie  S3reêlauer  blutige  SSolfèfgene  ift  fo 
ebel  aU  erfd;ütternb.  Saê  fc^redt  aber  unfre  nüd^tern 
fanatifd^en,  lr»ei§blütigen  ^oUgnac'ê  nic^t  ah.  ©ine  erfte 
©eipalttl;at  ioerben  fie  fud^en  bnrd;  eine  metl)obif4)er  an- 
gelegte  ju  befräftigen,  unb  baê  alle;?  unter  ber  9îegierung 
eineê  fold;en  Könige.  3"^  bin  fe^r  gereift  unb  tief  i}er= 
ftimmt.  3Jîit  alter  2lnl;änglid;leit  Sl;r 

SRontag  früf}.  21.  X>.  ^umbolbt. 

S)a  id^  auf  ber  flüd^tigen  9îeife  bod;  nià^t  3eit  sum 
ßefen  finben  loerbe,  fo  IjaU  iä)  mir  haè  leljrreid^e  S3uc^ 
üon  §errn  üon  S3üloio  in  ^egel  auf  einige  2;age  entreißen 
laffen. 


175 


97. 
^umïjolbt  an  S^ornliogcn, 

S3  er  lin,  Souncrêtag  bcn  4.  ©e^Jtember  1845. 

3d;  bemi|e  bie  erften  Slugenblitfe  meiner  9lit(î!e{)r  auè 
^otêbam,  itm  3ï;nen  meine  innige  grenbe  auêjubrntfen 
liber  bie  giinftige  2Bir!ung  3l;rer  33abeïur.  S)er  ^ontraft 
beè  puêlid^en  Ungludè  meiner  gamilie  mit  ben  nüd^ter- 
nen,  beregneten  ^offeften  in  53ruî;I  unb  ©tolgenfeïio  wav 
für  mid^  eine  ï)arte  Prüfung!  ^à)  n)erbe  ^rau  t)on  ^itïott) 
morgen  »on  ^'^xex  ï)er§Iid;en  3::t)eilna^me  reben.  SDie 
gortfc^ritte  ber  S3e[fernng  finb  riefenl;aft  geinefen.  Singer 
einigem  ©ebäd;tni|mangel,  ber  [id;  aber  tagelang  nid;t 
äußert,  ift  feine  intelleftneEe  33eränberung  gu  fpüren, 
bod;  finb  Gd^onnng  nnb  ^folirung  unb  Sln^e  nod^  fel^r 
gu  JDünfdjen.  S)er  SBürbe  feinet  ^ara!ter!c  getreu,  gieï^t 
er  fid;  gurüd.  ©ie  lüiffen,  mein  ebler  greunb,  ba§  er 
fd^on  bei  ber  ^^ftein'fc^en  ©etoalttî^at  bie  ©ntlaffung 
geforbert.  S^^t  ift  bie  öffentlid;e  Sage  ber  ©inge  noc^ 
um  üielee  tierfd;Iimmert.  Süloto'io  3luètritt  ift  eine  trau= 
rige  Segebenl;eit,  aber  bie  Äraft  ber  S)inge  ift  ftär!er  im 
nörblid;en  S)eutfd;lanbe,  aU  ha'^  burc^  einen  ©injelnen 
t>iel  öerföt;nt  iüerben  tonnte.  —  Sagen  6ie  bem  ^errn 
^rofeffor  '^ià)U,  ba^  ic^  §mar  fdion  ein  unlüürbiger 
Doctor  Philosophiae  Un^  aber  mit  S)an!gefü^t  aïïeâ 
anneï^me,  \va§>  auè  ben  geifteijfreien  Sßürtemberger  ©auen 
mir  geboten  ir»irb.  SiebeüoII    3l;t^       21.  t».  ^umbolbt. 

^d;  lege  9l;nen  bei  gnm  2lufbelDal;ren  einen  fd^önen 
Srief  non  y^ilrft  3}îetternid;,  ben  id^  auf  hem  ^o^^anmè- 
berge  befud;t,  einen  S3rief  toon  Sorb  6tanlei;  bem  9Jîini= 
fter,  unb  §ir»ei  33riefe  üon  ^nkè  ^anin  unb  6pontini. 

Wit  einem  ^ud^e  für  bie  ^^rau  ©räfin  ju  ©tolberg. 


176 


98. 
^ttkimâ)  an  ^umïiolbt 

SBien,  ben  21.  3uni  1845. 

SOtein  lieber  Saron! 

@ie  erI)aUen  in  ber  Slnlage  meinen  ©timm^ettel  für 
ben  !ünftigen  ©ottegen.  3cf;  t)o|fe  ba^  @ie  meine  Sereit; 
tDittigifeit  niä)t  au^er  bem  58ereid;e  meiner  Überzeugung 
fud)en  iperben.  3^  jenem  ber  le^teren  fte^t  eine  @mpfeï); 
lung  öon  2i)xev  ©eite  fo  ^od;,  ba^  ber  §ffiunfc^  unb  bie 
©rfüttung  in  einanber  laufen. 

Sbren  ^ÎOiSmoê  l)ahe  id;  gelefen  unb  baê  33u(^  in  ber 
SBeife  be^anbelt  toie  ià)  geioöbnt  bin,  reid;t)altige  ©amm= 
lungen  ju  benu^en.  ®en  ©inbrud  ben  ba§  SBerï  auf 
mic^  mad;t,  ïann  ià)  '^ijmn  nid;t  beffer  aie  mittelft  beê 
©eftanbniffeê  !unbgeben,  ba§  e»  in  mir  bie  fid;  befämpfen= 
ben,  ober  Wenn  ©ie  lüollen,  bie  fid;  neutralifirenben  @e= 
filiale  ber  Seruî;igung,  in  ^^olge  beê  öon  mir  ©elüu^ten 
unb  beê  33ebauernê,  beê  öielen  öon  mir  nic^t  ©eiüu^ten, 
l;ett)orrief.  S)iefe  @efuî;le  uerfinïen  in  nid;ty,  gegenüber 
bem  ber  ^eiDunberung  ^^xeê  SSiffenê,  toelc^e»  baê  ©e^ 
lingen  beê  riefenl;aften  Untern el;men^3  aïïein  möglid;  mad;en 
fonnte.  'Mit  bem  SBiffen  allein  luürbe  jeboc^  bie  Sïufgabe, 
toelc^e  ©ie  fid;  ftellten,  nid;t  lö»bar  geiüefen  fein,  unb  I;ier 
!omme  ic^  auf  baê  luaî;re  SSerbienft  beê  ißerfaffere,  — 
auf  beffen  S)arftellungêgabe  unb  3JZet^obil!  ©ie 
ï;aben   im  Soerîe  baio   alte  9Bort,   S)iêciplin,   auf   bie 


177 

SBiffenfc^aften  angemenbet,  loieber  §u  @^ren  geBrad^t;  ©ott 
gebe,  ba^  beffen  33egriff  fic^  in  ber  bürgerlid^en  ©efcïl= 
fd^aft  feiner  ewigen  'Sleà^té  ebenfaEiè  bemeiftre! 

Sßenn  meine  ©inbrniJe  nur  einen  geringen  SBertl^  t;aben, 
fo  fte^t  e§  t»erfd;ieben  mit  benen  ber  gad^männer.  5Der 
le^teren  Urtl^eil  fUe^t  ^ier  in  33en)nnbernng  über,  nnb  id^ 
ftimme  mit  i^nen  in  bem  Sïuèfprud^e  nberein,  ba^  ©ie 
allein  nnter  ben  Sebenben  bie  Stiifgabe  gu  löfen  t)er= 
mod)tm,  lüie  henn  auà)  ber  Segriff  be^^  J?o§mo^3  ber  n)al;re 
auf  3I;r  Unternebmen  paffenbe  gemefen  ift.  ^à)  'i)ahe  '^l)mn 
gefagt,  ba^  id;  ben  erften  Sanb  beâ  2öer!e»  gelefen 
Ijdbè.  9^un  bin  id;  mit  beffen  ©tnbium  befi^äftigt  nnb 
id^  ban!e  ^^nen  für  bie  ipaï;rî;aft  feiigen  ©tnnben,  meldte 
6ie  mir  eröffnet  baben.  Mä  fold^e  begeid^ne  iä)  biejeni^ 
gen,  lüeld;e  mir  geftatten  haè  unban!bare  ^^elb  ber  ^çiU 
mirren  gegen  jeneê  ber  9kturlDiffenfd;af ten  gu  bertaufd;en!; 

©mpfangen  ©ie,  lieber  ^umbolbt,  bie  erneute  3Ser=' 
fid^erung  meiner  aufrid^tigen '3t;nen  längft  be!annten  ©e= 
finnungen.  3Ketternid;. 


31.  ».  Jöumtcfbt'i^  iBriefe.  12 


178 


99. 
3uîeé  3ûnin  an  .^umboîbt. 

Hotel  de  l'étoile  a  Bonn, 
dimanche  soir,   10  août  1845. 

Monsieur, 

Je  vous  prie  et  je  vous  supplie  de  m'accorder  une 
chose  impossible.  Vous  êtes  le  plus  bienveillant  ami 
des  gens  de  lettres  de  mon  pays,  vous  avez  toujours 
été  pour  moi  le  plus  indulgent  des  hommes.  Voici 
ma  prière,  s'il  vous  plait. 

Il  y  a  huit  jours  que  j'ai  quitté  Paris,  tout  exprès 
pour  parler  au  journal  des  Débats  du  voyage  de 
S.  M.  la  Reine  d'Angleterre  sur  les  bords  du  Ivhin. 
Avant  mon  départ  j'ai  eu  l'honneur  de  saluer  le  Hoi 
à  Neuilly,  et  il  a  approuvé  mon  projet.  Mr.  Guizot 
m'a  fort  encouragé,  disant  que  cela  était  hospitalier 
de  mettre  à  la  suite  de  la  Reine  un  honnête  écrivain 
tout  disposé  à  célébrer  ces  merveilleux  pèlerinages 
qui  tiennent  l'Europe  attentive  et  charmée.  En  même 
temps  Mr.  Guizot  me  donnait  des  lettres  et  des  in- 
structions dont  je  suis  fier,  tant  de  lettres  me  sont  des 
recommandations  honorables;  tant  mes  instructions  sont 
dignes  de  l'homme  qui  me  les  donnait. 

Maintenant,  Monsieur,  aidez -moi!  Ce  que  je  so- 
hcite,  ce  n'est  pas  d'être  présenté  à  S.  M.  votre  Roi, 
c'est  de  pouvoir  mettre  un  pied  dans  cette  foule  Royale. 


179 

On  ne  me  verra  pas,  je  verrai  tout,  ma  mission  est 
à  remplir,  sauf  à  me  montrer  digne  de  cet  honneur 
par  le  récit  que  j'en  saurai  faire.  Vous  le  verrez, 
c'est  une  impérieuse  passion ,  c'est  la  passion  de  l'écri- 
vain qui  me  pousse. 

Je  n'ai  pas  de  titres,  mais  s'u  en  faut  un,  dites,  que 
je  suis  lieutenant  Colonel  d'une  Légion,  que  j'arri- 
verai en  bel  uniforme  et  qu'enfin  à  faire  du  bien  que 
les  dignes  écrivains  que  le  Roi  reçoit  à  la  table  et  à 
qui  il  a  accordé,  en  toutes  ces  circonstances  impor- 
tantes tous  les  honneurs,  font  des  récits  du  temps  pré- 
sent qui  servent  à  l'histoire  de  l'avenir. 

Je  vous  écris  sous  les  plus  dignes  auspices,  sous 
Jes  auspices  de  Mr.  Meyerbeer.  "Vous  le  rendrez  bien 
heureux,  j'en  suis  siïr,  et  avec  lui  le  journal  des  Dé- 
bats, où  vous  êtes  si  fort  aimé,  et  avec  tant  de 
monde,  moi  votre  serviteur. 

J'attends  bien  impatiemment  et  cependant  avec 
la  plus  parfaite  soumission,  votre  bonne  réponse.  — 
Je  suis  bien  sûr  que  dans  tous  les  cas ,  vous  avez  fait 
pour  m' obtenir  cette  faveur,  tout  ce  que  pouvait  se 
faire  honorablement. 

Agréez,  monsieur  le  Baron,  l'humble  hommage  de 
mon  dévouement  et  de  mon  profond  respect. 

Jules  Janin. 


12* 


180 


100. 
§nm6oïbt  mi  SSornl^agcn. 

^otöbam,  ben  26.  @e)Jtemter  1845. 

Seinem  tîjeuren  '^reunbe  bcm 
@.  9Î.  üon  5>arnl)agen. 

ftonige  unb  ^epuUihn. 

Por    lo    que   desio   la   conservacion    de  los  Reyes 

desio  la  conservacion  de  eUos  dentro  de  los  limites  per- 

mitidos.     Un  grave  consejero  dixo    al  Rey  Don  Phe- 

lipe  II,  viendo  que  iva  en   diversas   ocasiones    al   po- 

der   absolute:    Senor,    reconoced   à   Dios   en  la  tierra 

como    en    el   cielo ,    por    que    no    se    canse    de    las 

monarquias,    suave    govierno   si    los   Reyes    suave- 

mente  usan  de  él. 

Cartas  de  Antonio  Perez,  p.  545. 

Lors  de  Tinsurrection  des  Pays-Bas  on  se  deman- 
dait déjà  ,,si  les  Rois  s'en  vont".  Je  vous  traduis  le 
passage  d'Antonio  Pcrez:  ,,  C'est  parceque  je  dé- 
sire la  conservation  des  Rois  que  je  leur  conseille  de 
rester  dans  leurs  limites  permises.  Un  prudent  con- 
seiller disait  au  Roi  Philippe  II  voyant  qu'en  diffé- 
rentes occasions  il  tendait  au  pouvoir  absolu:  «Senor, 
reconnaissez  la  suprématie  de  Dieu  sur  la  terre  comme 
dans    le    ciel,    afin    que    Dieu   ne   se   fatigue   pas   des 


181 


monarchies,  genre  de  gouvernement  très-doux,  si  l'on 
en  use  avec  modération.»" 

El  Dios  del  cielo  es  delicado  mucho  en  suffrir 
companero  en  ninguna  cosa  y  se  pica  del  abuso  del 
poder  humano.  Si  Dios  se  cansa  de  las  monarquias, 
dark  otra  forma  al  mundo. 

Le  Dieu  du  ciel  est  trop  jaloux  pour  souflfrir  un 
compagnon  dans  une  chose  quelconque:  il  est  outré 
de  tout  abus  du  pouvoir  humain.  Si  Dieu  se  lasse 
des  monarchies,  il  donnera  au  monde  (politique)  une 
autre  forme.  A.  Humboldt. 


182 


101. 
^umbolbt  on  ^aniïiogcn, 

^^üt^Sbam,  ben  2.  Oïtober  1845. 

3(^  ^atte  baê  iüuuberlid;e  SètMà)m  mit  ber  ^rop]^e= 

gei^ung  que  Dios  se  causera  de  los  JReyes  ütele  Xaqe 

auf  meinem  S^ifc^e  in  ber  2tbfid;t  e»  ^t^nen,  mein  tl;cnrer 

greunb,  gu  bringen.    SBenn  ic^  etuu;^  ©innige^  finbe  in 

meiner   fpäten   nnb    f)ier   im    ©tabtfd/(oè   red;t  einfamen 

3^ac^tarbeit,  fo  benfe  ic^  an  6ie.    $Da  id;  immer  burd^ 

Betreibung   „be»   modus  bon   53üloiü'!3   3.^erabfd;iebung" 

geï;inbert  luurbe,    6ie,  tl;eurer  greunb,  ju  befud^en,   fo 

cntfdjlo^  ià)  mic^  ba-o   3ettei(^en  an  Sie  gu  ïubertiren. 

@ê  ï)at  in  mir  bie  ^eranlaffung  t»on  bent  attgemeinen  ju 

,]^i)d^fter  Subignation  erregenben  3uftanbe  ber  ©taateöer^^ 

I  l^ältniffe.    S^ber  ^ag  bringt  etma-i  ©c^limmerec ,  nnb  tno 

j  aU^è  gu!unftfd()iüer  broï)t,  l;err)d)t  bie  gröi3te  «Sorglofigfeit. 

^â)  fomme  üon  Segel,  too  man  fic^  fel^r  freuen  tüirb, 

©ie  5U  fel;en.    3Jîan  hütet  befonberîc,  ha^  Sie  hen  näd;ften 

SSinter  ba^o  ^auy  in  Berlin  red;t  fleißig  mit  '^l)xem  Be- 

fud^e  erfreuen  mögen.  — 

3m  Westminster  Review  fagt  in  einem  langen  âlrti; 

M  ein  ©oftor  ßrofj,   ber  6til  hc§>  5îo»moë  fei  gebel)nt 

I  unb  überan»  mittelmäJBig,  ber  l)änfige  dlefkx  auf  bie  (^m- 

I  pfinbung  mürbe  toon  engïifd^en  ©elet)rten  für  red;t  über^^ 

ftüffig  get)aïten,   9îeue»   entt;alte  fo   ein  Bud^  gar  nid^t. 


183 

S)antt  folgt  bie  ©emmciation  tee  2ïtï;eî^3nm§,  o&gleid; 
üBeratt  üon.ber  „©d^öpfimtj"  unb  bem  „©efd^affenen" 
im  Äo^mo»  bie  9tebe  ift.  3lud;  ^abe  id;  nod;  in  ber  fran- 
göfifd^en  Ûberfe|;mg  üor  ac^t  SÖZonaten  mid^  auf^^  beut= 
li(^fte  alfo  auegebrüdt: 

„C'est  cette  nécessité  des  choses,  cet  enchaîne- 
ment occulte,  mais  permanent,  ce  retour  périodique 
dans  le  développement  progressif  des  formes,  des 
phénomènes  et  des  événements,  qui  constituent  la 
nature  obéissante  à  une  première  impulsion  donnée. 
La  physique,  comme  l'indique  son  nom  même,  se 
borne  à  expliquer  les  phénomènes  du  monde  naturel 
par  les  projDriétés  de  la  matière;  le  dernier  but  des 
sciences  expérimentales  est  donc  de  remonter  à  l'exi- 
stence des  lois  et  de  les  généraliser  progressivement. 
Tout  ce  qui  est  au-delà  n'est  j^as  du  domaine  de  la 
physique  du  monde  et  appartient  à  un  autre  genre 
des  spéculations  plus  élevées.  Immanuel  Kant,  du 
très  petit  nombre  des  philosophes  qu'on  n'a  pas  ac- 
cusé d'impiété  jusqu'ici,  a  marqué  les  limites  des  ex- 
plications physiques  avec  une  rare  sagacité  dans  son 
célèbre  Essai  sur  la  théorie  et  la  construction 
des  ci  eux,  pubhé  à  Königsberg  en  1755." 

S)av  Seuel;meit  ber  ©tabtoerorbnetett  ift  fe^r  ebeï.  ©ê 
ift  eine  ^^reube  unb  babet  ein  SBunber,  fo  Oiel  ©emeinfinn 
unter  3Jlenfc^en  ber  tierfd^iebenartigften  ^ilbnng  gnfinben. 
S)er  §a§  gegen  eine  9îid;tung  üereint  —  aber  fd^ein^ 
bar  nur. 

ß^3  ift  allerbing^  ein  gro^eê  Unrecht  üon  mir,  einem 
fo  toortreffüi^en  3Jtann  aVi  bem  ^erfaffer  ber  „religiöfen 
^ßoefie  ber  ^uhen  in  Spanien"  noc^  nid^t  geanttoortet  ju 
^aben.    ^d;   iüoUte    erft    lefen,    uub    ber   ©($reden   am 


184 

14.  September  fed^êunbftebengig  '^ai)x  dit  gctoorben  ju 
fein,  {>ût  mid^  bergeftalt  in  ben  Aoêmoê  üerfenft,  bafe 
barüber  mir  liebe  ^flid^ten  unerfüllt  geblieben  finb.  ^c^ 
toerbe  §errn  ©ad^ê  perfönlid^  feigen,  unb  bitte  6ie,  mid^ 
öorl^er  bei  il)m  §u  entfc^nlbigen,  benn  rechtfertigen  barf 
ic!^  nic^t  jagen,    ©anîbarft  ^^x 

2Rittii3oc^  3fîac^t.  21.  ö.  ^umbolbt. 

S)ie  S^otij  über  ^omta^r,  bie  aber  politifd^  fonberbar 
bei  1808  abbrid^t,  ift  fe^r  intereffant.  2öelc^  eine  3Kaffe 
»on  ©d^riften,  ^unbert  unb  fünfzig  33änbe! 


185 


102. 
^umöolbt  an  ^ßarn^agcn, 

S3  er  (in,  ben  27.  Oîtober  1845. 

3(^  toünf d^te  nid^t,  mein  tl^eurer  greunb,  ba^  ein 
^reunb  bon  ^^ierê,  mir  öon  biefem  mit  großer  SBärme 
empfol^len,  33erlin  öevlie^e  ol^ne  ben  ©enu§  gel^abt  ju 
Ijaben,  6ie  ju  fe^en.  §err  Xi)omaè,  einer  ber  9lebafteure 
ber  Revue  des  deux  Mondes,  ift  ber  33erfaffer  eineê  fel^r 
Jpid^tigen  SBerfê  über  bie  alte  ^roüinjial^SSerfaffnng  üon 
^ranïreic^  auè  Slrd^iöen  gejogen.    ^à)  em^fel^le  i^n  S^rer 

21.  ö.  ^umboïbt. 
3"  großer  ßilc. 


186 


103. 
«gumbolbt  on  ^arn^agciu 

S3 e run,  ben  30.  Sfiobemfeer  1845. 

2)ie  ©aben  lüerben  jtriiefadb  foftbar,  ipemi  fie  öiird^ 
eine  ^anh  lote  bie  3t)nge  gu  mir  gelangen,  mein  tl^eurer 
^reunb.  Ser  ^errlt(^en  ©rdfin  l^abe  id^  unmittelbar  ge; 
fd^rieben.  ©ie  l)aben  n)DÏ)l  xeâ)t  §u  fagen,  ba^  baê  fd^öne 
©ebid^t  öon  einer  tüunberfamen  inneren  S)ur^bringung 
beê  ©egenftanbeê  jengt. 

@ê  fd;ien  mir  jarter,  an  ben  ^rei^errn  üon  §ormapr 
unb  nid^t  an  bie  ©emal;lin  gn  f (^reiben.  5Darf  id^  (Sie 
bitten,  mein  Sriefd^en  eingnlegen,  menn  6ie  e»  ber  j^crm 
nac^  bittigen.  3)er  freie  Mann  ift  feit  langer  3^^^  ^i^^ 
©egenftanb  meiner  Vorliebe:  feine  litterarifd^e  2ïrbeitfam= 
feit  fe^t  mic^  in  ©rftaunen.  |)errn  <E>aà)§>  Ijabe  ià)  beute 
bie  J-reube  ju  fe^en:  id^  iüerbe  fein  33ud^  gern  felbft  bem 
5^önig  geben,  e»  ift  aber  eine  ©poc^e  in  ber  nid;t§  b^f^et, 
atteê  gu  Suftgebilben  iuirb,  bie  bod;  uer^angni^tott  unb 
mi^geftaltet,  an  früfjere  ^b'^ï^t^M'^cen  angelnüpft,  lr>ieber- 
!e^ren  ioerben.  Wlan  fürd)tet  oft  bie  fpäteren  ?^clgen  fol^ 
d)er  2lnregungen,  mit  benen  man  l^at  toollen  beffere  l;er= 
vorbringen. 

2ßie  ber  Jîoêmo»  fo  unerwartet  ^at  gefallen  !önnen? 
Gê  liegt  loobl  in  bem  lüae  bie  ïltenfcben  fic^  bancben 
beulen  unb  in  ber  ^ilbfamfeit  unferer  beutfd^en  ©prad^e, 
bie  eê  fo  leidjt  mac^t  etmaa  ai^'dbaulid;  gu  macfien,  burd; 
2Borte  gu  mal;len. 


187 

3(j^  toerbe  511  ^^mn  ïommen,  um  S^nen,  ebter  ^rcunb, 
§u  banfen  für  bie  Slrt  inie  Sie  S3oItaire'ê  geiftige^  iinb 
îîtoralifd^eio  S>erbienft  gel^oben  t)aben.*)  ^ijxe  9leöelatio; 
mn  ftnb  föftlid;;  aber  '^unä^ï'%ï^ï)taQ,  ber  Söerboffijier, 
bie  ®(^ilbtDad;e,  imb  ber  î^eitere  SSerbac^t  beffen,  toaè  mit 
3)Zabame  S)eni)§  näc^tlii^  üerfud^t  iDorben,  finb  utib  blei= 
ben  fel^r  unl^eimlid;.    3Jlit  alter  2ln^ängli(^!eit  3^r 

2Ï.  ü.  §t. 
Sonntag. 

'^â)  üergeffe  nidit  ben  Kaufmann  ^reul. 

9Jiinifter  53ülDtü  l^at  fel;r  fet;r  beflagt,  ha'^  «Sie  if;n 
i}erfel)ïteîi.  Sie  iuerben  üjm  iinb  ber  grau  überaus  au= 
genel^m  fein  jeben  Slbenb  1%  Viljx  U§>  9  Uf)r. 


*)  SBoItaire  in  gvanffurt  am  50?am  1753,  l^on  Ê.  %.  S3arn^gen 
Don  (Snfe. 


188 


104. 
^mntiolbt  un  SSarn^agem 

3)onnerötag,  ben  15.  3anuar  1846. 

^err  "Sftilme  unb  toa^  er  über  ben  Äönig  gefagt  ]^a= 
ben  fann,  „who  showed  him  no  personal  civilities'', 
intereffirt  mic^  Weniger,  aber  eine  gro^e  Çreube  ift  eê 
mir,  tüenn  mein  ïecfeê  2luftreten  für  5ßru|  il^m  cnblid^ 
nü^lid^  geiüorben  ift.  5Dag  ift  baê  elenb  SBenige,  baê  iâ) 
I  in  meiner  Sage  erlange:  i^  fterbe  aber  mit  bem  ©e^ 
\  miffen^îOIauben,  biê  an  meinen  5lob  feinen  ber  mir 
©leid^gefinnten  üerlaffen  ju  l^aben.  3^r  33eifaïï  ift  mir 
öon  î^ol^em  2Bert^e,  mein  t^eurer  ^rennb! 

3m  Quarterly  Review  lüirb  gejagt,  i^  l^abe  einen 
:proliyen  ©til  unb  nie  eine  ©eite  of  vivid  expression 
fd^reiben  ïonnen. 

3Jlit  treuer  2ïnpnglid^!eit  2^x 

2Ï.  ü.  ^umbolbt. 

SSerjeil^en  ©ie  p]()ilofo^ï)ifd^  baê  abgefc^nittene  S3Iatt. 
^â)  ^attî  mid^  in  ber  ©ile  in  ber  Sluffd^rift  geirrt. 


189 


105. 
$um6oIbt  on  S5arn^ogcn, 

iBerltn,  ben  25.  3anuar  1846. 

9îacl^  einer  offijiellen  ©peifung  ber  {^riebenêritter,  bereu 
uttiDürbiger  ^anjler  iä)  bin,  hdm  Äönig,  naâ)  einigen 
grauenüollen  ©tunben  bei  SBüIon),  beffen  B^ftanb  immer 
'^offnungêlofer  tuirb,  nad)  einem  S3aE  im  ©d^Ioffe,  öon 
bem  iâ)  eben  :^eimfel;re,  îann  ià)  boc^  nid^t  bie  Stulpe 
fud^en,  el;e  id^  ^l)mn  üorläufig  S)an!  fage  für  3ï)re  geift^ 
liefen  ©aben.  ^à)  freue  mid^  be»  MMUiâè  in  eine  bid;- 
terifc^e  3t'itepod;e,  bie  eine  eblere,  id^  ^ätte  fagen  follen 
eine  Iebenêfrifd;ere  ^erücrgerufen,  aber  ic^  lüerbe  üon  ber 
langen  „Älagobe",  öon  ben  „blauen  unb  fc^toargen  Slus 
gen"  unb  33effer'»  luftiger  ^errüde  mid^  gern  ^^xem 
^ingenborf  öon  neuem  gutoenben.  ®aê  ift  ein  gro^eê, 
iDD^lgelungeneê  Sebenèbilb,  eine  ©eftalt  bie  über  aïïeC^ 
ï;ert)Drragt,  loaê  unfre  betoegte  ßeit  nad;  anbern  9iid;= 
tungen  erlredt.  ^l)V  3^i^5^ii'^'^i"f  iourbe  ftet»  aui^  üon 
meinem  trüber  betrtunbert.  2Sie  feî)r  ift  baè  ^utereffe 
nid^t  geftiegen  burc^  baê  n^as  ipir  fe^en  ober  toielmebr 
erwarten:  aber  wo  finb  in  hzn  3}erftonbe»gletf4)ern 
je^iger  Qçit  bie  ^erfönli($feiten,  bie  fic^  mit  ^^â^nborf, 
£at»ater  unb  ©tiïïing  meffen  konnten  . . . 

©anfbarft  S^r 

21.  .^umbolbt. 

Sonnabenb  SRad^t. 


190 

^â)  l^aBe  9tanfe  l^eute  fe^r  îiat  mein  @ntfe|en  geäußert 
über  baê  toaê  er  fid^  gegen  ^reii^  (eine  toiel  ï;D^ere  unb 
eblere  3^atur  aU  bie  feinige)  in  einer  ©i|nng  erlaubt  ^at, 
bei  ber  ià)  mö)t  gugegen  loar. 

SSielIeic^t  l^aben  fie  noä)  bie  Journale  nic^t,  in  benen 
iä)  unmäßig  gelobt  unb  getabelt  luerbe.  (North  British 
Review  unb  Quarterly  Review.) 

Sn  ©eutfd^lanb  tüirb  meine  ^ßrofa  oft  aie  ju  poetifd; 
getabelt,  im  Quart.  Rev.  l^ei^t  fie  fd)leppenb,  ol;ne  allée 
Seben:  not  a  vivid  description.  SBie  jebeê  3Sol!  anberâ 
fü^lt. 


191 


106. 
^umtioîbt  an  SBarn^agen, 

55  er  lin,  beit  7.  gebruar  1846. 

Se  Wax  geftern  ä)Uttag  bie  ©rlöfung  beê  armen  33iilDtö. 
@r  fiel  Sonnerêtag  9Zad^tê  um  11  U^r  Êeim  3w&ettege^en 
bem  Imager  mie  tobt  in  bie  2lrme.  (gin  ©d^lagfïu^!  ©r  üer= 
fd^loB  bie  Stugen  unb  öffnete  fie  nie  toieber.  ®r  ijatU  ge= 
gen  alîorgen  140  ^ulsSfi^läge.  S)er  StberlaB  toirfte  nid^t. 
6ein  ^nhe  mar,  faft  mie  ba»  Ie|te  Seben,  befinnung^^Oio. 
2)ie  gamilie  ift  tief  erfdjüttert.  S)er  SSorfalI  ift  aber  mo^l^ 
ti)ätig.  S)ie  î;errlic^e  ?^rau  märe  untergegangen.  2Bir  tragen 
i^n  S)ien0tag  ganj  ftifl  nad}  ber  6äule  in  Segel,  auf  ber 
bie  i^offnung  ftel;t.  3Jîitten  unter  ben  Sorgen,  bie  mir 
biefer  Stob  üerurfai^t,  mitten  unter  ben  Briefen,  bie  an 
©uijot,  2}letternid; ,  Slberbeen  §u  fd^reiben  finb,  fann  iâ) 
nur  mit  menigen  SBorten  auf  ben  fd;önen  gemütl)lid;en 
^rief  ber  grau  t»on  2lrnim  antmorten.  3^  ^abe  menig 
Hoffnung,  ba^  bie  alten  Siegenten  in  äöeimar  ^ru^ 
ober  j^atter^leben  berufen  mcrben;  mir  mar  frül^er  @ul^= 
rauer  eingefatten,  für  ben  ©ie  gemi§  auà)  Vorliebe  l;aben. 
2ßie  glüdlid;  mid^  bie  Ernennung  öon  ^ru^  (j^allerêleben 
fenne  id;  nic^t  perfönlic^)  mad;en  mürbe,  miffen  ©ie  längft, 
aber  ber  gan^e,  bie  äßod;enftube,  hen  Jîonig  unb  mid^ 
betreffenbe  passus  muB  umgcänbert  merben,  er  beruht  auf 
einem  falfd;en  @erüd;te.  ^ä)  t;abe  bem  Jîonig  nk  haä 
Sud;  gezeigt,  bie  9îieberfd^lagung  be»  ^rojeffeiS  gar  nid^t 


192 

Bei  bem  Äönig  (ber  auf  S)r.  ^ru|  tüegen  be§  alten  Äuint- 
backer  SSetterè  jiemïid^  gereigt  geblieben  ift),  fonbern  burd; 
3)iinifter  Sobelfd^ioingl;  betrieben.  îDiefem  fjatte  ^ru^  per; 
fönlid^  einen  angenet;men  ©inbrnd  gelaffen.  ®»  n»ar  mir 
leidet,  bief  en  ©inbrncî  §u  t»ermet;ren.  ^-ßru|  iüar  nm  '^ie- 
berfd^lagung  be^  ^rojeffes?  (hen  er  iüoi)l  o(;nebem  nic^t 
ganj  öerloren  I;ätte)  einge!ommen.  9Jlan  glaubte,  ba  er 
ber  9legierung  entgegenfatn,  fei  e§>  rat^fam,  ü)n  nid;t 
gnrüdauftofsen.  S)ie  ©teile,  „man  folle  unfern  Jîonig  be= 
fragen'',  mufe  ja  au^  wegbleiben,  ha  fie  bie  ©rD^l)er§Dgin 
beleibigen  ipürbe,  bie  bei  jeber  (Gelegenheit  il;re  Unab^ 
l)ängigfeit  öon  ^reuBen  noranfe^t,  fogar  gang  neuerbingê 
ben  Äanjler  SJiüller  ju  üertbeibigen  geljabt,  iüeil  man  öon 
l)kv  auê  biplomatifd;  bem  lt)eimarifd;en  ^of  öorgetüorfen, 
^an§ler  33Zütter  leibe,  ha^  eine  l)ier  üerbotene  3eitf»$^ift 
in  einem  n)eimarifd;en  Sefejirfel  geljalten  luerbeü  3)er 
n)eimarifd;e  §of  bat  mit  SBürbe  geantluortet;  ba§  er  aber 
^ruè  ober  gaïïerèleben  iuä^len  foHte,  fd;eint  mir  !aum 
lDa^rf(^einlid;.  Credat  Judaeus  Apella.  Serjeiljen  6ie 
an  biefem  Stiage,  tl;eurer  greunb,  mein  üertüorrenee 
6c^reiben!    ^^x 

©onnabenb.  21.  §t. 


193 


107. 
^umbolbt  Uli  ^anitittgen. 

S3  erlin,  ben  20.  geSruav  1846. 

Virratl;en  6ie,  mein  tî;eurer  ^reunb,  irer  mir  biefe 
merf würbige  ©c^rift  gefeiibet  I;at?  ©rrat^en  ©ie  et\X)aS>  anè 
bem  aöappen  unb  bem  9îamen  auf  ber  Sïbbreffe  ,,Tt~V' 
3ft  haè  ber  S^erfaffer,  unb  ju  ipelc^em  journal  mag  ber 
âlrtifel  geî;oren?  3:;ief,  üon  grower  pDlitifd;er  2lnfd;auung 
ift  er  nid;t.  S)ie  6tette  ©.  8  ijat  ber  SSerfaffer  fetbft  an= 
geftrid;en,  unb  in  il;r  Hegt  ein  SBiberfpruc^  !  ^reu^en  foil 
®inï;eit  I;aben  in  einer  amerifanifd^en  Ä'onföberatiün.  S)ie 
fflJorte  ©.  3  über  griebrid;  ben  ^i^^îten  unb  feine  SSerïe 
unb  „Jîant  eine  ©uiiïotine''  ©.  5  finb  toie  fie  SJÎinifter 
Zi}xk  fc^reiben  mürbe.  Setbe  l^aben  mid^  inbignirt.  ^er 
^erfaffer  !ennt  alïe  9îamen,  allen  iîlatfd;  ber  ®denftel;er, 
ift  gerül;rt  über  hen  Siberaliêmu?^  öon  Sobelfc^tcingl; 
<B.  14  ber  no^  täglich  bie  Slu^ineifung  ber  33abener  5)e= 
putirten  uertî;eibigt.  ©r  magt  nid;t,  ©id^ï^orn  tabelnb  gu 
nennen.  95lo^  bie  le^te  ^^iU  ift  großartig  unb  fd;ön. 
3}tit  unt»erbrüd;lid;er  2lnl;änglid;feit  3i)r 
Sreitagg.  2t.  Ü.  |)Umbolbt. 


'U.  ».  JsuinbülM'«  «tiefe.  jg 


194 


108. 
gumtioîbt  an  25ûrn^ûnciu 

«erttn,  ben  29.  m'àxi  1846. 

^d)  Ijahe  nur  fo  üiel  äliu^e  um  SIjuen  ^u  fageu,  ba| 
id)  geiüi^  im  3wui  —  ©epteuiber  tu  ©auèfouci  fein 
merbe,  unb  3t)nen,  ebler  greunb,  innigft  banfe  für  bie 
liebeüolle  SBeife,  mit  ber  ©ie  meinc^o  Sruber^?  2(gamem; 
nonc^  (jobeufen.  %u§  fieb5cl;nï;unbert  58erfen  gerabe  fecï;âel;n 
gepffig  auêsuJDaf;ïen  !  !  3d;  i^atte  mid;  einmal  barüber 
betlagt,  ba^  man  meine-^  ^rubere  Überfe^ung  in  einem 
iÎDniglid;en  ©d;lDffe  nid;t  auffüt;ren  luolle!  S)a  n;in  bie 
©taatvâeitung  alle  2lbenb  bem  Jîonig  unter  bie  9Xugen 
ïommt,  fü  l;at  man  geglaubt,  e»  fei  nüpc^,  ba  su  läftern. 
6d;on  am  folgenben  S^age  l;abe  ic^  in  ber  ©pener'fd;en 
Leitung  geanttuortet,  fanft,  toeil  ber  fel;r  U-)ol;lunterrid;tete 
unpDetifd;e  S^r.  j^rau^  je^t  eine  SSerniel;rung  feiner  ^^enfion 
fud;t.  ^d)  l;abe  felbft  geioad^t,  ba^  ber  5?önig  meine  2ïnt= 
Wüxt  nid)t  fal;,  iuenigftenè  t;at  er  mir  ln§>  geftern  nie  ba= 
t>on  gefprod;en.  ©d;iden  @ie  mir  ba!o  33lättd;en  gurüd. 
3d;  arbeite,  id;  glaube  nid^t  ol;ne  ©lud,  am  Aoêmoê, 
aber  in  trüber  ©timmung  über  bie  üffentlid;e  <Bad)e.  ^^xe 
9îad;rid;ten  auê  ©nglanb  finb  fel;r  intereffant.  2)tit  innigfter 
g'reunbfd;aft  !v3i;r 

21.  ü.  ^nmbolbt. 
Somitagsi. 


195 


109. 

«evtiu,  ben  30.  aJîarj  1846. 

3d;   itbeiTetrf;e   3I;nen   luieber   einige   iuenig    jüid;tige 
2UitDgmpl;en,  5e(;u  au  ber  'S(ii)\,  i>ou 

SSiUematit, 

a3effet, 

3>ictor  ^ugo, 

9îucfert,  ben  ©ie  oft  (;aben,       ' 

2)tan5oni,  t>o(I  HieiueiS  Sobeê,  aber  nic^t  fi^on  im  ©til, 

Xtjkïè, 

aSittiDe  üon  Siiciaii  53ouaparte, 

S)rei  3JîorgeulnUette  ber  Sudjeffe  b'Drleaiu?. 
^à]  lege  biefeii  f(üd;tigen  ^^lätterri  einen  ^rief  Don  mir 
an  ben  Äönig  bei,  'i^en  ià)  ©ie  iuftänbigft  bitte  niemanb 
§u  â^igen  nnb  mir  morgen  jurüdgnjenben,  lueil  id} 
iï^n  brauchen  !önnte.  ©ie  foUen  ben  33rief  fpäter  befit^en. 
@ê  gefd;ie]^t  bt^toeilen,  bafj  ber  i^önig  ftatt  eine^5  SJtorgeu:: 
bittety  feine  Slntmort  anf  meinen  --Brief  felbft  fc^reibt.  S)aê 
gefdjal;  geftern.  2)ie  3}tinifter,  bie  gern  fti[Ifd;JDeigenb 
mödjten  turnen  laffen,  iierbäd;tigeu  ^^rof.  9)ta^mann,  hm 
ber  iïouig  feï)r  liebt  unb  l)ier  be()alteu  mill.  3)îeiu  ^rief 
mirb  '^ijmn  Uumigften^o  seigen,  bafs  id;  frei  fage,  luie  bajo 
^ofe  einbridjt  unb  man  fid;  alle  äliittel  jnm  .s^anbeln  nimmt. 
iOiit  alter  3tnl;anglid;ïeit  ,^br 

21.  you  ôumbolbt. 


13 


196 


110. 
^umïiolbt  ûu  î^ricbrid)  Sittictm  ben  Sterten« 

3d^  l^abe  'i^èuU  3JtDrgen  f(f;on  um  8  Hl^r  nad^ 
ber  Aotï)ener  ©tra^e  gejd^tcft,  um  uac^  ben  oertrauenê; 
botten  3}îittl;eilungen  @iü.  9)îaieftat  eine  Uuterrebung  mit 
^profeffor  2)îaêmann  über  ba»  (Snifd^eibeube  in  feiner  Sage 
gu  ï)aben.  @r  ïjat  mid^  ehen  üerlaffen,  uub  er  ï)at  mir 
n)ieber  einen  ï;errlid;en  ©inbruc!  bon  ©ebiegenîieit,  Mar? 
ï;eit  ber  3^een,  begeifterter  J!raft  in  2Bir!ung  auf  bie  3«= 
genb  (baê  nnjerftörbare,  uralte,  fic^  immer  erneuernbe 
Snftitut  ber  3}t enf d;î)eit)  getaffen.  6ic^  fürchten  öor  jeber 
begeifternben  Jîraft,  I;ei§t  bem  6taatenleben  bie  nä^renbe, 
er^altenbe  Äraft  nel;men.  ^rofeffor  M.  £)at  ben  OJlinifter 
öon  S3obelf(^n)ingt)  feit  gtoei  ;3at)ren  nic^t  gefe^en,  aber 
ber  3)îinifter  l;at  iî;n  bamalê  feï;r  freunblid^  bel;anbelt,  unb 
3}ta^mann  tr)ünfd;t,  DÏ;ne  fic^  aufbrängen  gu  tuoïlen,  fe^r 
auf  jebe  ^rage  unbefangen  antir» orten  gu  îomun.  S)a  iä> 
mir  bon  bief  er  Uuterrebung  biet  berfpred^e,  bei  bem  ebeln 
unb  offnen  Äarafter  beê  3)linifter§  bon  ^obelfdplbingt;,  fo 
mu^  ià)  @tD.  J!öniglid;e  SJiajeftat  untertî;anigft  bitten,  mir 
fd^reiben  ju  laffen:  ob  nad^  Sïiren  ertt)eilten  Sefe^en  ber 
3Jlinifter  ben  ^rof.  M.  n)irb  rufen  laffen,  ober  ob  bief  er 
bon  felbft  gu  bem  3Jlinifter  gelten  foil,  unberufen,  aber 
burc^  2leuj3erungen  ©lb.  SRaieftät  beranla^t.  3öie  man 
3Jîa^mann'ê  SSerbienfte  um  bie  ^oefie  ber  .'pol;enftaufifd^en 
3eit  unb  fein  Salent  beê  SSortragê  im  UniberfitätÄleben 
l^at  bergeffen  fönnen,  ibunbert  mic^.    ^à)  finbe  in  ©er; 


197 

btnwê  ©efd^id^te  ber  beutfd^en  Sttteratitr  belobt:  50îa^= 
mann'ê  Senfmäler  t)eutfd;er  Bpvaàje  1828,  feine  ©ebic^te 
beê  gtüölften  3a^ït)Uîtbertê,  feine  Segenben  nnb  ritterlid^e 
5poefie.  2Bie  follte  ein  9JZann  ber  Sngenb  gefä^rli($  fein, 
ben  ber  Äönig  üon  ^aiern  bei  ber  ©rgiel^nng  feiner  ^rin= 
jen  angeftellt,  öon  bem  ber  Äron^^rin^  \i^  rü^mt,  bie 
n)DÎ)Itï;atigften  Sïnregnngen  jn  geiftiger  ^rei^eit  nnb  3lne= 
übnng  ïunftiger  9tegentenpflid;ten  empfangen  §n  l^aben. 
2öir  leben  ni(ï;t  in  einer  trüben,  aber  in  einer  ernften 
3eit.  âltteê  Söirfen  nnb  ^anbeln  lüirb  geî)emmt,  toenn 
bnrd}  SSerbäd;tignng  man  fi($  ber  beften  Gräfte  beraubt, 
ßntl^ufiaftifd^  an  ^^ve  ^erfon,  an  ben  ©lan^  3t)rer  9les 
giernng,  trie  an  ben  'Siu^m  beè  S^aterlanbeê  gefettet,  bes 
trübe  ià)  mid;,  ioenn  ^'i)ve  ebelften  2lb[id;ten  ©efa^r  Iei= 
ben  üerfannt  lüerben  ju  muffen.  @ê  giebt  freiließ  feïjr 
achtbare  3)ienfd;en,  bie  anè  bloßer  2i^b^  für  ©)t).  Slîaieftat 
aud^  mid;  gern  fd;on  unter  ber  Säule  in  Siegel  ober  tüieber 
jenfeitê  beê  9'll;einê  fe^en  möd^ten. 

3n  banfbarfter  Ehrerbietung, 

@ID.  Äöniglid^en  SJlajeftat 

Serïtn,  ben  29.  mvi  allergetreuefter 

1846.  21.  ü.  ^umbolbt. 

(S)er  5ÎDmg  fc^vieb  auf  baê  3f{üdblatt:) 

^erjlid^ften  3)anf,  t:^euerfter  .^umbolbt.  Wt.  ^oheU 
f(^n)tngl;  ioirb  3Jîa§mann  rufen  laffen.  ^n  aïïer  ßile  mie 
immerbar,  2'i)X  getreuer 

%•  2Ö. 
3lleyanber  ö.  ^umbolbt. 
I^ier. 


198 


111. 
93cffcl  ûit  |)Mmt)oïbt. 

Ä'önigobcrg,  ben  12.  gebvuar  1846. 

Veiber  erfafjre  id;  baf^  (Eiü.  (è^^]i^^  ben  SSerhift  beê 
§errn  Don  53ülolr)  511  beflagen  (;aben.  Obgleid^  id;  nid;t 
baè  ©Hid  geî;abt  ijahc,  ben  3?creiüit3ten  perfönlid;  gn  fen=: 
nen,  fo  fannte  id;  bod;  bie  ï;erâUd;e  Siebe  beê  Dnfelê  §u 
bent  9'Jcffen  imb  l;Dvte  oft  üon  ber  betjeifterten  (SrlDiebe= 
rung  beffelben  fpred^en.  g^erner  kannte  id;  ben  ^u^m  beê 
SSeretoigten,  ben  9înî;nt  eineê  ebeln  ïlîanneê,  eineio  talents 
toollen,  fd)arffid;tigen  3)tannex\  ^à)  luoUte,  iâ)  fönnte 
Sßorte  be»  ^rofte>3  reben,  mie  id;  \k  t;örte  aie  mid;  mein 
fd;iüerer  ^erluft  traf!  —  aber  bie  [inb  mâ)t  jebem  ge^ 
geben.  S)a^  bie  3fit  »^fly  33hiten  oon  äöunben  I;emmt, 
lt)eld;e  Slnfangè  ifjren  S^ifii'^ii'^  'i^d;t  üeränbern  gu  fönnen 
fd;eincn,  l;abe  id;  felbft  erfa(;ren;  ha^  ber  ^ob  nad; 
fur^em  Seiben  beffer  ift  aU  ber  ^ob  nac^  langem  Sei= 
ben,  ift  eine  9Sal;rl;eit  bie  mir  oft  einlend^tenb  gesoor= 
ben  ift!    *' 

^er  .^anjler,  .^err  oon  îoegnern,  'i^at  mir  am  27. 
t).  Tl.  ben  33rief-  mitgett;ei(t,  ben  er  üon  ©lu.  ©yjeHen^ 
erhalten  t;at.  tiefer  33rief  entt;ält  bie  erfte  9îad;rid;t, 
n)eld;e  id;  feit  bem  7.  9îor>.  norigen  :3a^rex>  über  ba§ 
33ilb  empfangen  t;abe,  n»obnrd;  unfer  SlHergnäbigfter 
SJÎonard;  ben  armen  Ar  an  f  en  5U  begliiden  beabfid;tigte: 
ba{3  er  mir  anwerft  erfreulid;  nnb  berul;igenb  loar,  liegt 


199 

in  ber  3^atur  bev  6ad}e.  Seit  bent  erften  ©tral;le  biefer 
A^')DJtnunç3,  ï)at  fie  tuicï;  uuaufl^ovlid;  befd^äftigt;  fie  ï;at 
fotjar  eiuicjeu  3tl)eri3lauben  aufgeregt,  iiibem  id;  bamit  in 
58evbinbung  brad;te,  ba^  mein  Sefinben  lDäf;renb  be^^  gan^ 
âen  Decembers  fo  gut  Wax,  baj3  e»  leb(;afte  .'poffnuugen 
erregte.  S)iefe  Stuêfic^t  auf  .s^erftclïuug ,  meinte  id;,  er^^ 
freine  mir,  bamit  ià)  mid;  nod;  längere  3 eit  be;?  ©lüdee 
freuen  möd;te,  iueld^ey  ba-3  tï;eure  53i(b  be:§  |)öd;ftüeret;r= 
ten  mir  gen)ät;ren  toirb!  —  eine  3(nfid;t,  jn  JDeId;er  mid; 
ju  be!ennen  id;  fonft  nid;t  beï;aupten  faun,  ha  id;  eigene 
unb  frembe  ®rfa{;rung  g  leid;  oft  in  Übereinftimmung 
uub  im  3Biberfprud;e  uiit  il;r  finbe,  unb  ba.§  ©rgebni^ 
meines  9lad;ben!eny  über  biefe  bnnfele  3Jcaterie  nur  ift,  bajj 
fie  eine  ber  nn5ät;ligen  ift,  JDeId;e  fid;  jenfeits  beê  ^ox- 
I;angeê  befinben,  ber  uu'o  foiüol;!  öon  hen  großen  ®e= 
I;eimuiffen  über  unfere  eigene  '^ainx  trennt,  al§  i)on 
benen,  toe(d;e  bie  3^atur  im  Slltgemeinen  gimfc^en  bie 
erften  Urfac^en  unb  bie  lDaï;rneï;mbaren  ßrfd;einungen  ber 
Singe  fd;iebt.  g^reilid;  entfd;ulbigte  id;  ben  fic^  regenben 
Slberglauben  burd;  bie  unbeftreitbare  äöal;rl;eit,  ba§  leb= 
i^afte,  erfrenlid;e  SBirfungen  auf  hcn  ©eift  ober  baS  ©e= 
mütl^,  fid;  burd;  ^iüdmirfungen  auf  ben  Äörper  ändern; 
aber  iüarum  I;aben  fid;  benn  bie  legieren  nic^t  bei  mir 
erî;alten?  —  S)em  fei  inbeffen  lüie  il;m  molle!  —  t^aU 
fäc^li(^  ift,  ba^  baS  Silb  be§  Könige  mir  in  fc^laflofen 
^äa)tm  immer  üor  hen  3lugen  geftanben  l)at,  ba§  id;  an 
jebem  %aa,e  gel;offt  t;abe,  er  iüerbe  mir  eine  9Zac^rid;t 
barüber  bringen,  ^d;  begreife  ooUfommen,  baf3  bie  ©orge 
für  haè  2Bol;l  Xion  3)îillionen,  bem  ^erjen  be'o  3}îonard^en 
gleid;  tl;euren  Untertl;anen,  ben  .^errfd^er  felbft  bel;errf(^t, 
ba^  fie  '^Ijn  nDtt;igt,  bie  2(norbnung  ber  9fleil;efolge  ber 
gatjllofen,  fid;  in  ,3l;m  frengenben  Sittereffen  bem  orange 


200 

beê  3ïugent)li(ïê  5U  ilBerlaffen;  ic^  begreife  aïfo  ooUfom^ 
men,  ba§  ber  iîomg,  tt)enn  er  auà)  nidjt  2ÖDt)ltl;aten 
bergi^t,  bie  er  fpenben  lu  ill,  ioie  bie  er  gefpenbet  l^at, 
bie  mir  gu  fpenben  beabficl)ttgte  nic^t  an  eine  beftimtnte 
3eit  §n  binben  bermodjte.  ^à)  ineiB  and;  geiüi^,  ba'^  id) 
anf  einer  Wdm  ftet)e,  tueli^e  in  jebem  SlngenblicÊe  anf= 
fliegen  fann;  baf3  alfo  ^ente  nid)t  über  3)iorgen  beftimnit. 
^d)  I;ielt  bal;er  für  angeuieffen,  bie  in  mir  rege  geiüor- 
bene  Hoffnung  anf  ben  33efi|  be«  tl;ener[ten  ber  Silber 
ganj  in  mid;  jn  üerfd; liefen,  felbft  gran  nnb  %öd)Uxn 
nidjtè  ha'üon  gn  üerratl)en,  hi§>  tueitere  Sfîadjricbt  toon  ber 
luirïlicî)en  2{nnäbernng  ber  |)Dffnnng  meine  ©id)erl;eit  fo 
lüeit  üermel;ren  lonrbe,  aie  ben  Umftänben  nac^  möglid^ 
ift.  $Die  än^erfte  ©d;en  t>or  ber  S3erbreitnng  toon  ^ad)- 
rid;ten,  beren  2Öal;rI;eit  nic^t  ber  näd;fte  2tngenblid  rec^t= 
fertigen  lüirb,  gegrünbet  anf  bie  traurige  (Srfaî;rung,  ba§ 
Snge  nnb  ©ntftcllnng  gierig  fold^e  9îa(^rid;ten  eriuarten; 
ferner  bie  gnrd;t,  bnrd;  voreilige  SSerbreitnng  bem  Jîonige 
eine  2ïrt  öon  B^^ng  (sit  venia  verbo)  anf^nerlegen  — 
biefe  na'^e  liegenben  Betrachtungen  fd;ienen  mir  nntoers 
brüd;lid;e!3  ©d^lneigen  notï;ig  gn  mad;en.  2llê  aber  @lü. 
©ïgeïïeng  ©d^reiben  an  §errn  toon  SBegnern  bie  dladjxi^t 
oï;ne  mein  âiitï'Wtt  verbreitete,  nnb  aie  bie  9MÎ;e  ber  @r= 
füllnng  meiner  Hoffnungen  fic^  mir  geigte,  l^atte  and^  ber 
3iDang  meinet  ©c^lDeigenê  fein  ßnbe  erreid;t  unb  id) 
'i)ahe,  üon  bem  Slngenblid  an,  in  ber  S3orftettung  bes5 
n)ir!tid;en  S3efi^eê  beê  Silbeê  gefd^lüelgt.  ©c^on  am 
näd;ften  3:;age,  ben  28.  Januar,  brad;te  id)  bie  S^ererbungê; 
nrlunbe  gn  Rapier,  lüeld;e  über  iiaè  Silb  nad^  meinem 
S^obe  oerfügt.  ^d;  betrad;te  eê  al§  allgemeine»  @igen= 
t^nm  be^o  SSaterlanbe^S  toegen  be5  il^m  gu  ©rnnbe  Iiegen= 
ben  ©ebanïeu'o  „bem  Äran!en  eine  grenbe  gn  bereiten" 


201 

m($t  aïïetrt,  fonbern  nod^  au§>  mel;reren  anbern  ©riinbett. 
S^  l;abe  eë  alfo  ntdjt  meiner  ^^amilie  t)interlûffen  toollen, 
fonbern,  in  §oIge  langer  nnb  forgfältiger  Überlegung  biê 
sum  27.  Januar,  meiner  33aterftabt  3)îinben,  fo  ba^  bie 
I;Dc^ften  3Jtilitair=  unb  ©iüilbel^örben  ber  ^roüin^,  in  3Ser= 
binbung  mit  bem  Snrgemeifter  ber  ©tabt,  über  Ort  nnb 
Slrt  feiner  2lnfben)al;rnng  baê  SBeitere  gn  beftimmen  \)alnn 
tüerben.  ferner  bin  id;  fd^on  am  28.  Januar  t^ätig  ge= 
tüorben  in  ber  2(n;ofül;rnng  anberer,  [i^  auf  bie  geiDaî)rte 
|)offnung  bejiel^enber  ^läne,  U)eld;e  mid;  in  ben  legten 
aJZonaten  öielfad^  nnterl;alten  l;aben:  um  baê  33ilb  beê 
.^ö(|)ftt)erel;rten  angemeffen  jn  empfangen,  ift  erforberlid^, 
ha^  ic^  h^n  Drt,  wo  id)  eê  aufbetüal;ren  inerbe,  in  ben 
beften  3uftanb  nerfe^e,  ben  id)  I;eröor5ubringen  Dermag. 
^d)  l^abe  alfo  über  bie  je^ige  9}?öblirung  unb  SSerjierung 
meiner  beiben  3^inmer  ben  ©tab  gebrod^en  unb  eine  neue 
beftettt,  fo  luynriöe  uvi>  gefd;madüDlI  (toerftet^t  fid;  für 
einen  ^rofeffor!)  aU  i^  fie  l)dbe  erfinben  !önnen.  S)ie 
SSorfci^riften  §u  i^rer  2luefül;rung  finb  fogleid;  abgegangen, 
unb  bie  Eröffnung  ber  ©c^iffal;rt  im  grül;ial;re  ioirb  mir 
atteê  \va§>  id)  lüünfd;e  bringen.  3d;  ioitt  niemaub  tabeln, 
ber  mid^  für  t{)örid;t  pit,  inbem  ic^  SSerfd^önerungepläne 
meines  2lufentI;aït!corteê  oerfolge,  tt)äl;renb  bie  3Baî;rfd;ein= 
lid;!eit  ifju  balb  §u  berlaffen,  übertoiegenb  gro§  ift;  aber 
ttjenn  id;  fie  auffd;ieben  iDoIlte,  fo  ioürbe  bie  3luèfid;t  auf 
bie  âtnïunft  be^i  Äönigebilbee  mic^  beunruhigen,  ftatt,  mie 
je|t,  mic^  freubig  über  manches  ßeiben  §u  erl;eben.  ©e= 
nie^e  id;  ben  Slnblid  biefeê  S3ilbeê  and)  nur  einen  3;^ag, 
fo  iüerbe  ic^  burc^  ^inm  gluar  fd;malen  aber  fd;Dnen  ©renj;: 
ftrid)  üon  biefem  Seben  in  jeneê  ubergeïien!  —  dlod) 
eine  tüill  id^  ï;in§ufe^en,  eï)e  id)  aufï;ore  @îr>.  ©y^ettenj 
mit  ber  ^Darlegung  ber  j^olgen  gu  langioeilen ,  bie  fid^  an 


202 

bie  unfd^äpar  ertüartete  (Balte  beê  2lllerl;ö(|ften  |)errn 
gefnüpft  ^abzn.  ^err  Äanjler  üoii  SBegnern  ^at  ^rofeffor 
©imfoii  beauftragt,  mir  feineu  SBxmfd;  gu  äußern,  ba^ 
ic^  öeranlaffen  möge,  baf3  eine  '^a^xiâ)t,  baê  S3ilb  be; 
treffeub,  in  ben  öffentlid;en  blättern  erfd^eine.  3c^  ï^il^e 
mid;  abet  bagegen  erîlart,  gnm  3^ï;eit  auê  oben  angefül;rten 
©rünben;  3:1m  3:;{)eil  and},  tueil  eine  fold;e  9Zad}ric^t  fieser 
noc^  geeigneter  fein  lüirb,  toenn  fie  nad^  bem  (empfange 
beil  ^ilbeê  fommt.  6olIte  id}  nac^  biefem  (Smpfange  nid;t 
mef)r  fd^veiben  fönnen,  fo  toeiB  ©imfon,  tüae  bie  y{ad;rid;t 
meinem  SBunfd^e  gemä§  entl)a(ten  foil. 

3)iöd;te  x(^  hoâ)  bie  fd^öne  @rfd;einung  einmal  fetjen 
fönnen,  iüeld;e  ber  Siela'fd;e  l^omet  je^t  entluidelt  t;at! 
—  c^ier  I;at  Sßii^mann  am  11.  ^annar  nidjt^^  baüon  be= 
merft,  t)ieïïeid;t  ober  iiml^rfc^einlid;  ber  bamaligen  geringen 
^eiterfeit  be»  ^immelè  luegen;  aber  am  15.  fal^  er  beibe 
Jîometenfopfe  beutlid;.  (Sr  befc^rieb  mir,  %aQ§>  barauf, 
ba»  ©efe^ene  münblid;;  aber  ii^  erlangte  baburd;  feine 
reifte  SL^orftellnng  banon,  fonbern  meinte,  ba§  baê  tvaè 
er  einen  gtüeiten  Jîometenfopf  nannte,  eine  3^tebelant;äufung 
fei,  lüie  and;  anbere  Äometen  fie,  in  größerer  ober  f(ei= 
nerer  Entfernung  üon  bem  eigentlid;en  .^opfe,  fd^on  ge= 
geigt  I;atten.  3d}  forberte  i(}n  auf,  bei  bem  näd;ften 
2öieberfel;en  ber  @rfd;einuug,  eine  mögli($ft  treue  3ei<^== 
nung  gu  entloerfen,  unb  mir  biefe  mitgutt^eilen.  —  S)er 
3uftanb  beê  §immel^^  unb  ber  oft  niebrige  Staub  beê 
Kometen  toergögerten  3eid}nung  unb  âJîeffungen  biê  gum 
26.  3^iiiiar.  Seit  biefer  3f^t  ift  nun  ber  glueite  Jîopf 
beê  5îometeu  fo  aufmerffam  aie  möglid;  Perfolgt  iDorben. 
S)ie  Ijiefigen  Söafjrne^mungen  beffelben  finb,  unter  ben 
hiè  lel^t  befannt  geioorbenen,  bie  frül;eften;  ha  man  aUev- 
orten   aufmerffam  barauf    gelüorbeu  ift  unb   gemeffen 


203 


l^at,  fo  iDirb,  ber  Saï;re!oâeit  511m  ^ro^e,  eine  f(^öne, 
^offentlirf;  511  ^olcjenmgen  bered^tigenbe,  9îeil;e  üou  ^e= 
obad;tungen  befanut  ioerbeu.  —  60  iuie  bte  ©ac^e  [id; 
Uè  je^t  enttoidelt  l;at,  gUmbe  ià),  bariii  iuieber  ein  .§er= 
öortreten  üon  ^^oIarh•äften  ernennen  gn  niüffen.  S)er  lueitcre 
3>erlanf  tmrb  aber  luol;!  gn  ntef)i*  aU  oberfläd;lid;er  3ln-' 
fid;t  bere($tigen.   — 

S)ie  ^eobad^tnngen  be^^^  nenen  paneten  !önnen  bier, 
burd^  ba^5  bajn  gan^  nnübertreffUd;e ,  .^eliometer ,  fo 
au^ge^eic^net  betrieben  werben,  ba^  i(;re  @enanig!cil  bie 
ber  beften  ïlieribianbeobb.  meit  übertrifft,  freilid;  aber 
nur  ganj  jn  9tu|en  gelangt,  iuenn  bie  ^ergleid;nngê= 
[terne  cbm  fo  genan  beftimmt  [inb.  2(nf  biefe  33e[tim; 
niung  nnrb  alfo  bier  bie  iîraft  ber  ÎReribianbeobb.  t>er= 
iDanbt,  urn  ben  ^Nlaneten  felbft  betummert  2)octor  33ufci^, 
anf  meinen  Mali),  [id;  nid;t.  3(nd;  ©nde  unb  @d;mnad;er 
l)ahe  id)  erfnd;t,  jnr  58e[timmnng  ber  «Sterne  beijntragen. 
®er  er[tere  t;at  üon  î;ier  fd;Dn  eine  9iei[;e  nortrefftid^er 
^eobb.,  §nr  ©rnnblage  feiner  ^^al;nbeftimmnng,  ert;atten, 
nnb  loirb  in  biefen  3::agen  anc^  i{;re  ^ortfe^nng  empfan= 
gen.  ©in  grc^e^^  ©lud  i[t  eê,  ba^  id;  meine  ioeitläu; 
[igen  UnterfndÇinngen  über  bie  genane  9iebuction  ber 
Seobb.  mit  meinem  Heliometer,  in  Drbmmg  gebrad;t, 
nnb  in  bem  erften  ^anbe  meiner  3l[tr.  Unterf.  befannt 
gemacht  babe.  Oijm  biefejg  nmrbe  2Bid;mann,  bei  meiner 
jetzigen  llnbrand;barfeit,  nid;t!o  genau  rcbnciren  können, 
nnb  babnrd;  bas  l^ntereffe  ber  ^lanetenbeobb.  üerlieren, 
UH'ld;eS  nur  u>äl;renb  ber  erften  ^eriobe  ber  Seobad;; 
tungen  iiDrl;anben  ift,  alfo  nur  bei  fofortiger  33ered;nung 
ber  93eobb.  —  3<j^  l;offe,  ba^  (Snäe'ä  3'îed;nungen  burd^ 
biefe  ©runblage  eine  @id;erl;eit  erl;alten  inerben,    ioeld^e 


204 

fid^,  Bei  ber  2Bteb  er  erf  c^  einung  beê  Planeten  biê  auf  tuenige 

©ecunben  beirät^ren  ioirb.  — 
(^nbltd^  gum  @d;luffe! 
^eret)rungêt3DlI,  Uè  an  mein  @nbe! 

©U).  ©pjellenj  getiorfamfter 

g.  2ß.  Seffel 


(2tnnter!ung  oon  ôumbolbt.     1)er  toorleçte  95rief,  ben 
icf)  ï)on  bem  großen  unb  ebeln  ïïknne  ev^tett.) 


205 


112. 
Sßtctor  §ngo  an  ^um^olbt. 

20  mars  1845. 

Vous  avez  bien  voulu,  Monsieur  le  baron,  et 
illustre  confrère,  me  promettre  que  vous  accepteriez 
de  ma  main  Notre-Dame  de  Paris,  et  être  assez  bon 
pour  vous  charger  de  l'offrir  en  mon  nom  à  votre 
auguste  roi,  pour  lequel  vous  connaissez  ma  sympa- 
thie et  mon  admiration.  Je  joins  à  Notre-Dame  de 
Paris  mon  discours  si  sérieux  à  l'académie.  Je  serais 
heureux  que  vous  eussiez  quelque  plaisir  à  accueillir 
cette  marque   de   ma   haute  et  profonde  considération. 

Le  vôtre         Victor  Hugo. 


206 

113. 
îÇriebrii^  Üiiirfcrt  on  ^umboïbt, 

«evlin,  Wàxi  1846. 

\jOiit  \^  baê  Ungliicï  glreimal  ju  öerfe^len,  ba  id^  !am, 
3f)îten  meinen  S)anî'  für  S£)re  gro^e  ^rennbïi(ï)!eit  nnb 
©Ute,  nnb  ântjletd)  ein  ï;erglid)e'o  SebelDot)!  fnr  biefen 
©ommer  jn  fagen,  ^(x  \^  morgen  meiner  Sanbeinfamfeit 
gneile.  ©ott  gebe  ^wtx^  red;t  niele  gute  ©tnnben  pr 
glü(flid;en  S^oïïenbung  S^re^  großen  äöerfee,  bay  mir 
gegeniitärtig  mei;r  am  ^ergen  liegt,  also  irgenb  ein  eigene^. 
S)enn  e«  ift  ba;o  Êt)renmaal  S)entfc^Ianby,  feine  S^^ertretung 
öor  fânropa,  nnb  id}  bin  al^o  S)entfd;er  ftolj  baraxif,  ba^ 
©ie'ê  nid;t  frangöfifd;  geid;rieben  t;aben.  ;3<^  iüoUte  ©ie 
and;  nm  bie  ©rlanbni^  bitten,  %)\\iVi  meinen  älteften  ©o{)n, 
ber  ben  ^riüatbocenten  in  "^txi^x  mad;t,  oorgnfteïïen  ;  nun 
mag  er  felbft  fein  ©lud  bei  Sinnen  mit  biefer  33riefbeftel= 
lung  t»erfud;en.  ©c^lie^lic^  bitte  id;  ©ie,  mid;  ^itx  3l;ren 
3Jiaieftäten,  bie  id;  biefen  SBinter  nid^t  \joSit  feigen  fetten, 
mit  Sl^rer  §ürfprad;e  ju  vertreten;  möchte  eê  mir  nod; 
vergönnt  fein  û\o(x^  %)xt^  unb  %)xt^  35eifatt^^  Sßürbige^ 
ju  leiften;  aber  möd;ten  ©ie  S\^)  bod;  and;  überzeugen, 
bafe  meine  ^(x^t  nid;t  '^(x^o  âlnftreten  üor  einem  ^tefibeuâ^ 
ipublünm,  fonbern  baê  einfame  33ilben  in  ber  ©titte  be«c 
£anbleben^3  ift,  n)ol;in  \^)  je^t  banlbar  für  bie  l;öd;fte 
^WQ^t  ©einer  9}iaieftät,  nnb  mit  reinfter  SSerel)rung  für 
©ie  mid;  jnrüdgieljen  barf.  9îudert. 


207 


114. 
^(ejûiibcr  Sl^anjoni  on  A^umfioïbt. 

Milan,  6  décembre  1844. 
Monsieur  le  Baron, 

J  e  n'avais  pas  hésité  à  exprimer  ma  confiance  dans 
une  auguste  et  parfaite  bonté;  mais,  au  lieu  d'une 
juste  confiance,  c'eût  été  de  ma  part  une  présomption 
impardonnable,  que  d'oser  prévoir  sous  quelle  forme 
ingénieusement  aimable  cette  bonté  daignerait  se  ma- 
nifester. J'ai  donc  acquis  une  seconde  fois  le  droit 
précieux  (on  me  ferait  j^resque  oublier  cpie  c'est  un 
devoir  sacré)  de  prier  Votre  Excellence  de  mettre  aux 
pieds  de  votre  noble  Roi  l'humble  tribut  d'une  recon- 
naissance, devenue,  s'il  est  possible,  plus  vive  et  plus 
profonde.  Et,  dussé-je  paraître  indiscret,  je  ne  puis 
renoncer  à  saisir  cette  occasion  de  renouveler  le  re- 
spectueux hommage  des  voeux  qvie,  comme  habitant 
de  ce  monde,  et,  à  ce  titre,  nihil  hum  an  i  a  me 
alienum  putans,  j'avais,  depuis  longtemps  dans  mou 
coeur.  Cet  hommage  cesserait  d'être  pur,  et  perdrait 
ainsi  son  unique  prix,  s'il  entraînait  le  plus  léger  sa- 
crifice de  ma  conscience  catholique,  c'est  à  dire,  de 
ce  qui  est  l'âme  de  ma  conscience.  Mais,  grâce  à 
Dieu,  il  n'en  est  pas  ainsi;  car,  parmi  les  caractères 
et  les  signes  de  la  haute  destinée,  que  je  salue  de 
loin,  avec  une  joie  respectueuse,  il  m'est  donné  d'ad- 
mirer et  d'aimer  le  développement  de  l'oeuvre  la  plus 
excellente  de  la  justice,  qui  est  la  liberté  du  bien. 


^     208 

Mon  admiration  pour  vous,  Monsieur  le  Baron, 
quand  même  elle  ne  se  contenterait  pas  d'être  le  simple 
écho  d'une  si  grande  renommée,  ne  doit  pas  vous 
surprendre;  car,  si,  comme  j'entends  toujours  dire,  il 
n'y  a  pas  de  savant  qui  n'ait  quelque  chose  à  appren- 
dre de  vous,  il  est  peu  d'ignorants  à  qui  vous  n'ayez 
appris  quelque  chose.  A  ce  propos,  et  au  risque 
d'abuser  de  votre  indulgence,  je  ne  puis  vous  taire 
mon  espérance  d'avoir  un  souvenir  de  Humboldt,  sou- 
venirs moins  précieux  sans  doute  que  ceux  que  je  dois 
à  sa  bienveillance ,  mais  qui  aura  aussi  son  prix. 
Mon  concitoyen,  le  Comte  Alexandre  Lito  Modignani, 
dans  un  voyage,  qu'il  a  fait,  guidé  surtout  par  vous, 
dans  l'Amérique  méridionale,  a  été  chercher,  sur 
la  montagne  de  Quindia,  les  magnifiques  Céroxylons 
à  l'époque  de  la  maturité  des  fruits,  en  a  fait  abattre 
un,  et  a  bien  voulu,  à  son  retour,  me  faire  part  des 
semences  qu'il  en  avait  recueilhes.  Mises  en  terre  le 
printemps  passé,  aucune  n'a  encore  levé;  mais  les 
ayant  visitées  dernièrement,  je  les  ai  trouvées  toutes 
saines ,  et  il  y  en  avait  deux  où  l'on  voyait  un  léger 
renflement  à  la  base.  Je  serais  heureux,  et  même  un 
peu  fier  de  posséder  quelque  individu,  et  assez  rare, 
je  crois,  du  peuple  ancien  et  nouveau,  que  vous  avez 
conquis  à  la  science. 

C'est  avec  le  plus  profond  respect,  et,  permettez- 
moi  d'ajouter,  avec  cette  affection  qu'on  éprouve  tou- 
jours pour  un  grand  homme,  et  qu'on  souhaite  tant 
de  lui  exprimer,  que  j'ai  l'honneur  d'être  de  Votre 
Excellence  le  très  humble   et  très  obéissant  serviteur 

Alexandre  Manzoni. 


209 

(2ïnmer!ung  t»on  §umboIbt.  2ïn  H.  ^umbotbt  bei  ©e« 
tegen^^eit  ber  Steigerung  bie  {yriebenêclaffe  be§  Drbenâ  pour  le 
mérite  anjunebmen.  ^â)  |)atte  i^m  [(^reiben  müfyen,  feine  '^xd-- 
beit  bebalte  er  in  Dodent  SDla^e,  er  folle  ba§  Äreuj  nie  tragen, 
aber  ein  fo  großer  unb  fcböner  S'îame  niüfie  au^  ber  £ifte  bet 
Sfîitter  »erbleiben.) 


5t.  ».  Jöurntolbf«  Söriefc.  14 


210 


115. 

Paris,  août  1845. 
Monsieur  ! 

Je  prends  la  liberté  de  vous  adresser  un  jeune 
français,  plein  de  talent,  de  connaissances  et  de  cu- 
riosité. Il  veut  connaître  l'Allemagne,  et  Berlin  en 
particulier.  Je  n'ai  pas  cru  pouvoir  l'adresser  mieux 
qu'au  savant  illustre  qui  foit  les  honneurs  de  Berlin 
aux  étrangers.  Permettez  -  moi  de  vous  le  recomman- 
der d'une  manière  toute  spéciale.  Mr.  Thomas  est 
mon  ami  particulier,  et  l'ami  de  tous  vos  amis  de 
Paris.  Veuillez  agréer  d'avance  tous  mes  remercîments 
pour  l'acceuil  que  vous  voudrez  bien  lui  faire ,  et  re- 
cevoir l'assurance  de  mon  attachement  et  de  ma  haute 
considération. 

A.  Thiers. 


211 


116. 

î)tc  prftin  t»on  (lantno,  Sucian  ^ompùttc^ê  Sitttoc 
an  ^umboïbt. 

Paris,  mai  1845. 

Je  VOUS  adresse,  Monsieur  le  Baron,  un  exem- 
plaire de  ma  réfutation  à  Mr.  Thiers,  au  svijet  des 
paragraphes  attentatoires  de  cet  historien  à  la  mémoire 
de  mon  mari.  L'estime  que  vous  lui  portiez,  ainsi 
que  votre  cher  frère  et  votre  estimable  belle -soeur, 
pour  moi  tous  les  deux  de  douce  et  noble  mémoire, 
me  fait  espérer  que  vous  recevrez  avec  intérêt  ce  té- 
moignage de  tous  les  sentiments  que  je  professe  pour 
vous,  Monsieur  le  Baron  et  dans  lesquels  je  vous 
prie  de  me  croire  votre  affectionnée 

La  Princesse  de  Canino, 
veuve  Bonaparte  Lucien. 


u- 


212 


117. 
^craooin  ^eïene  tJon  Orlconô  on  ^umliolbt, 

Gutter  ten,  ben  12.  ÇeBruar  1845. 

ycic^t  tätiger  wïU  ià)  baê  anvertraute  ©ut  befôa^ren, 
tueïd^eê  mir  rei(^en  ©enuB  toer[c|affte.  ©mpfaugen  6ie 
für  tiefe  3Jiittl; eilung  nod^maïê  ben  aufrid^tigften  S)anï 
unb  la[[en  ©ie  mic^  l^offen,  in  furjem  neuen  6tofy  beê 
S)on!eê  gu  fmben.  ©ie  fe^en,  ber  ©goiSmuê  l^err[(^t  bei 
mir  auf  eine  unöergei^lic^e  Söeife  üor. 

@iD.  ©ïjettenj  affectionirte 

^etene. 


213 


118. 
-êcr^ooin  ^cîene  Don  Orlean0  an  ^umïJoïbt 

^iViiUt),  12.  Tlai  1845. 

muffen-  eâ  \iâ)  fd^on  gefallen  ïaffen  oft  ijott  tnir  in  3ltts 
fprud^  genommen  ju  merben  —  l^eute  tft  eâ  aber 
eine  groBe  ^umntl^ung,  iceld^e  mic^  jn  Qi^nen  fiil^rt  — 
là)  tüünfd;e  nämlid;  mir  nnb  meinem  SSetter  t)on  Sßeimar 
hie  ^renbe  unb  S3ete^rnng  in  ^l)uv  ©efellfd^aft  SSerfaiUeê 
SU  befud^en  —  unfer  ^lan  ift  biefe  ga^rt  am  3)onnerêtag 
ju  madden  —  ben  Sïbenb  labet  ber  Jîonig  6ic  §u  einem 
S)iner  nnb  2;i; eater  in  ^trianon  ein  —  l^aben  6ie  nnn 
ben  3Jiutl^  mit  une  bie  toeränberte  pigerfaî^rt  ju  unter= 
nel^men,  fo  bitte  id^  ©m.  ®'f§ellen§  am  S)onnerêtag  um 
^alb  jvoölf  U^r  l^ier  in  SfîeuiU^  ju  fein,  um  une  in  unfrer 
Söanberfd^aft  gu  begleiten,  ©ottten  jiebod^  anbern^eitige 
SSefd^äftigungen  Sie  gurüd^alten,  fo  bitte  id^  ©ie  um  ein 
offene^  SSefenutni^.  empfangen  @m.  ©yjeUenj  ben 
Sluêbrudf  meiner  aufrid;tigften  ^od^ac^tung. 

Helene. 


214 


119. 
^crjogtn  §eïene  bon  Orïcûnê  ûtt  «^umïiotbt 

(Sinter  1845.) 

3d;  ï)at»e  in  Trianon  nidjt  me^r  bie  ©etiugt£)uung  ge= 
l^abt,  (SiD.  ©ygellenâ  mein  Sebeipof)!  §n  fagen  unb  3^nen 
meinen  5Danf  für  3t;r  l^errlid;eè  Söecf  gn  roieberl^olen; 
ïaffen  ©ie  eê  mid;  je^t  nod^  f(j^riftli(^  f^un,  inbem  ià) 
3|)nen  bie  Seiten  für  meine  geliebte  Confine  fenbe,  unb 
empfangen  ®ie  nodjmalio  ben  2ln§brnd  be^o  innigften  2Bun= 
fc^eê,  ©tt).  ©ygeïïenâ  naà)  fnrjer  ^rift  anf  frangöfifd^em 
S3oben  îuieber  gn  begrüben. 

ÏRit  anfrid^tigfter  §0(^ac^tnng  ©tu.  ©yjettenj  affectionirte 

|)elene. 


215 


120. 
^^umBoîbt  on  S^arn^ageu. 

«Potêbam,  ben  22.  %px\l  1846. 

y^i  ift  mil*  eine  gro^e  ^eru^igung  geioefeu  Dor  3^  h  en 
l^aben  lefen  gu  bürfeit,  unb  lüenn  ià)  aud^in  bem  fo  Uh- 
ï)aften  al§  Ueben^lDürbigen  SluSbruiJe  ^^reê  Sobe-o  feï;r 
t)iet  bem  ^i^ï^tGt'ful;!  gufd^veiben  mu^,  mit  bem  man  gern 
einem  ©reife  greube  gelDä(;rt,  fo  bleibt  mir  boc^  eine 
große  S3efriebigung  im  Innern  be-S  ©emiit^^e-J  übrig.  ®ie  i 
|)auptfad^e  naâ)  ber  ià)  ftrebe  ift  bie  ber  ^ompofition,  baê 
33el)ei-rfd;en  großer  mit  Sorgfalt  luib  genauer  <Bad)' 
îenntni^  jufammengetriebener  SJÎaffen.  ®ic  ^enu^ung 
unferer  ^errïid;en,  fd^miegfamen,  î;armonifc^en,  barftetten- 
ben  ©prad;e  ift  erft  ein  fefnnbaire§  ©treben.  '^d)  lüerbe^j 
geiüil  ©elegent)eit  finben  3f?ven  trefflid;en  Statti  jn  be= 
nu^en  für  ^^lemming  nnb  SJîab.  be  ©e\)igné.  ^nä)  itèn 
etiüae  fd;ir»ülftigen  ©eneca  (Quaest.  natnr.)  l)ahi  iä)  miU 
genommen  nm  iljn  §u  burd;fud;en. 

9tun  !omine  id;  erft  gu  bem  ^\ved  biefer  feilen.  ®er 
jlönig  fagte  mir  geftern  Slbenb  beim  @(^Iafengel;en:  „ßafferi 
Sie  bod;  ber  S3ettina  toiffen,  ba^  fie  fôegen  ber  ^anpt^ 
perfon*)  fid;  fel;r  berul;igen  ïann.  @l  ift  nie  baran  ge= 
bac^t  tüorben,  xi)n  ben  Sfînffcn  au^Jâuliefern.''  3d;.  ,,©ie 
foïlten  e§  il^r  bod^  feïbft  and;  fd^reiben.''    ©r.   „3a,  baâ' 


*=)  3)iievoflaiüaft. 


216 

l^offe  iâ)  an^  gu  tl^un/'     @r   mar  ho.M  fe^r  freunblid^ 
für  S3ettinen. 

3Jlit  alter  SïnpnGlic^îeit  ^l)x 

%.  Ö.  |)um&olbt. 
2Jltttmoc^. 

SDSte  traurig  ift  biefeê  adjie  attentat!  6onberbar,  ba^ 
man  fo  feiten  auf  bie  SJîiiiifter  fd;ie|3t  unb  auf  bie  ^a; 
&inetêratï;e!  ^Dergleichen  S3egebenl;eiten  finb  urn  fo  \\n= 
l()eimUd;er,  al0  t^r  lDal;rfd;einlid;eê  ober  untua]^rfc^einlid;eê 
2Bieber!el;ren  fd^ledjterbingê  au^er  bem  Sereid^  be^  9lai= 
fonnenteiit^  liegt.  — 


217 


121. 

«pptêbam,  bcn  18.  mai  1846. 

^â)  fc^idÊe  3ï)neît,  tl;eurer  greunb,  für  ^'i)xe  ©amm= 
lung  einen  fel^jr  merïiuurbigen  Srief  öon  %üxf  3)Zetterntd^, 
ber  l^alb  tïjeoïogifc^  enbigt,  tooïï  ©eift  unb  ©d;ii)img  ber 
9ïebe  mit  ein  wenig  ^nrd^t  i?or  bem  g^ant{;ei§mnê  am 
@nbe  beè  33riefeê. 

HJÎit  alter  ^reunbfd^aft  ^^r 

31.  Ö.  -^umboïbt. 
2Rontag§. 


218 


122. 
^tiitxmi)  fin  §umî)OÏbt. 

Vienne,  ce  10.  niai  1846. 
Mon  cher  Baron! 

V  ous  trouvez  ci -joint  mon  vote.*)  Je  le  donne 
en  conscience  et  vous  absous  du  crime  de  Tintrigue 
électorale  qui  court  le  monde.  —  Le  Roi  et  son  Chan- 
cellier  sont  des  appréciateurs  intègres  du  mérite  scien- 
tifique et  je  sais  marquer  la  place  qui  m'appartient 
dans  les  avenues  de  la  science  et  qui  à  mon  vif  regret 
est  loin  du  sanctuaire! 

Ce  que  je  viens  de  vous  dire,  mon  cher  Baron, 
n'est  ni  de  la  forfanterie  ni  un  excès  de  modestie; 
c'est  tout  bonnement  l'histoii-e  de  ma  vie.  Vous  ne 
la  connaissez  pas,  cette  histoire,  et  je  vais  vous  la 
conter  en  peu  de  mots. 

J'ai  dans  l'âge  où  la  vie  prend  une  direction, 
éprouvé  un  penchant  que  je  me  permettrais  de  quali- 
fier d'irrésistible  pour  les  sciences  exactes  et  naturelles 
et  un  dégoût  que  j'appellerais  absolu  pour  la  vie 
d'aÔaires  proprement  dites,  si  je  n'avais  vaincu  mon 
dégoût  irrésisté  à  mon  jjenchant.  C'est  le  sort  qui 
dispose  des  hommes  et  leurs  qualités  comme  leurs 
défauts  décident  de  leurs  carrières.  Le  sort  m'a  éloigné 
de    ce   que  j'aurais   voulu,    et    il   m'a   engagé   dans  la 


*)  Stnmerfung   »on  .^umbolbt.      Le   Prince    a    voté    pour 
Mr.  Hermann  de  Leipzig. 


219 

voie  que  je  n'ai  point  choisie.  Une  fois  lancé,  je  nie 
suis  soumis  sans  perdre  de  vue  ce  vers  quoi  portèrent 
mes  inclinations  et  il  m'est  résulté ,  cpie  ce  que  j'eusse 
désiré  pouvoir  regarder  comme  le  but  de  ma  vie  in- 
tellectuelle, n'en  est  devenu  que  le  soulagement.  Le 
Roi  m'a  iaiprimé  la  marque  d'un  savant.  Je  sais  à 
quoi  m'en  tenir  à  cet  égard.  S'il  s'agit  du  coeur,  le 
Roi  ne  s'est  point  mépris. 

Ce  que  vous  me  dites  de  la  prochaine  apparition 
du  second  volume  du  Cosmos,  m'en  fait  attendre  l'é- 
tude avec  un  vif  désir;  on  ne  vous  lit  pas,  ou  vous 
étudie,  et  la  place  d'un  écolier  me  va  en  plein.  Per- 
sonne n'est  plus  appelle  que  je  le  suis,  à  rendre  justice 
à  votre  remarque  relative  à  l'influence  que  le  christia- 
nisme a  exercée  sur  les  sciences  naturelles,  *)  comme 
sur  l'humanité  entière  et  dès  lors  sur  toutes  les  scien- 
ces, car  cette  remarque  s'est  depuis  longtemps  fait 
jour  en  moi.  Elle  est  d'une  complète  justesse  et  sa 
cause  génératrice  est  simple  comme  le  sont  toutes  les 
vérités,  celles  apperçues  comme  celles  inapperçues, 
circonstances  qui  ne  changent  rien  à  l'essence  d'une 
vérité.  Le  faux  mène  au  faux,  comme  le  vrai  con- 
duit au  vrai.  Aussi  longtemps  que  l'esprit  s'est  main- 
tenu dans  le  faux,  dans  la  sphère  la  plus  élevée  que 
l'esprit  de  l'homme  puisse  atteindre,  les  conséquences 
de  ce  triste  état,  ont  dû  réagir  dans  toutes  les  direc- 
tions morales,  intellectuelles  et  sociales  et  apposer  k 
leur  développement   dans   la  droite  voie,   un    obstacle 


*)  2(nmerïung  Oon  Jpumbolbt.  J'avais  dit  sur  la  vivacité 
du  sentiment  de  la  nature;  j'avais  comparé  St.  Basile  a  Beninr- 
din  de  St.  Pierre.  A.  Ht. 


220 

insurmontable.  La  bonne  nouvelle  une  fois  an- 
noncée, la  position  a  du  changer.  Ce  n'est  pas  en 
divinisant  les  effets,  que  ceux-ci  ont  pu  être 
suivis  dans  les  voies  de  la  vérité;  leur  recherche  est 
restée  circonscrite  dans  la  spéculation  abstraite  des 
philosophes  et  dans  la  verve  des  poètes.  La  cause 
une  fois  mise  à  couvert,  les  coeurs  se  sont  mis  en 
repos  et  les  esprits  se  sont  ouverts.  Ceux  -  ci  sont 
longtemps  encore  restés  enveloppés  dans  les  brouillards 
de  la  sceptique  païenne  quand  enfin  la  philosophie 
scolastique  a  été  débordée  par  la  science  expérimen- 
tale. Trouvez -vous  mon  raisonnement  juste  ?  Si  vous 
le  trouvez,  je  ne  suis  pas  en  doute  que  vous  ne  par- 
tagiez ma  crainte,  que  les  progrès  scientifiques  vé- 
ritables, courent  le  risque  d'être  arrêtés  par  des  es- 
prits trop  ambitieux,  qui  veulent  remonter  des  effets 
à  la  cause,  et  qui  trouvant  la  route  coupée  par  les 
limites  infranchissables  que  Dieu  a  posées  à  l'intelli- 
gence humaine,  ne  pouvant  avancer,  se  replient  sur 
eux-mêmes  et  retournent  à  la  stupidité  du  paganisme 
en  cherchant  la  cause  dans  les  effets! 

Le  monde,  mon  cher  Baron,  est  fort  dangereuse- 
ment placé.  Le  corps  social  est  en  fermentation 
vous  me  rendriez  un  bien  grand  service,  si  vous  pou- 
viez m'apprendre  de  quelle  espèce  est  cette  fermenta- 
tion, si  elle  est  spiritueuse,  acide  ou  putride?  J'ai 
bien  peur  que  le  verdict  ne  tourne  vers  la  dernière 
de  ces  espèces  et  ce  n'est  pas  moi  qui  pourrais  vous 
apprendre  que  ces  produits  ne  sont  guère  utiles. 

Veuillez  recevoir  les  remercîments  des  miens  pour 
votre  aimable  souvenir  et  l'assurance  de  ma  vieille 
amitié.  Metternich. 


221 


123. 
§um6oIbt  m  Sßant^aocn. 

SBerïtu,  ben  30.  Tîax  1846. 

S5ienei($t,  mein  t^eurer  ^^^reunb,  ift  eè  ^^nen  nic^t 
unintereffant,  baa  ©ebid^t  beê  Ëxonpxin^en  t)on  Saiern 
felbft  §u  befi^en.  ^ie  ©prac^e  ift  weniger  l^erbe,  ale  bie 
Sßal^atta;©prad;e,  unb  einige  ©tetten  finb  red^t  gefül^l= 
DoU,  n?enn  auc^  nrc^t  bon  bielem  poetifd^en  ©d^iounge. 

2t.  b.  .^umbolbt. 

©onnabenb. 


222 


124. 
$umt)oïbt  on  S8ornï)agcn« 

!pot6bam,  beu  14.  3^o»ember  1846. 

^eïd)e  glanjüoUe  2lufnat;me,  mein  tf;eurer  ^reunb, 
t)ût  ber  fünfte  SSanb  meines  Sruber.S  bei  ^ijmn  gefunben! 
^ergeiïjen  6ic  nur,  baB  in  ber  argen  ©efd^aftigïeit  ber 
le|ten  5tage  auf  bem  Mteu  „{;iftorifd;en  ^ügel''  ic^  ^f)mn 
nià)t  empfel^ïenbe  SBorte  bagu  gefd;rieben.  2lud;  ià)  be- 
!lage  bie  Sluèlaffungen,  auf  bie  ®ie  mid^  fo  freunblid^ 
aufmerffam  mad;eu.  ^d;  benfe,  ha^  man  im  folgenben 
35anbe  nad)ïiefern  ïomie!  Wlan  ^aite  bie  33riefe  geglaubt 
fo  bruden  gu  rnuffen,  aie  min  33ruber  fie  jur  ^erauS^ 
gäbe  präparirt  ï)atte  unb  ttjie  fie  gum  ^auf  angeboten 
njurben.  ^à)  glaube,  ha^  man  bei  feiner  9îatiou  ein  ä^n- 
lid;eê  gang  ber  3beenbereid)erung  gemibmeteic  2écn  auf= 
finben  n)irb.  2öie  unenblid;  erfreut  mid;  bie  nal)e  ^loff-- 
nung,  con  î^ijvex  §anb  mieber  ein  älieiftertüer!  f($arf  auf= 
gefaxter,  lebenbiger  unb  babei  garter  ^arfteïïungen  gefelliger 
unb  biplomatifd;er  .5>erl;ältniffe  erlüarten  gu  bürfen!  3Jîit 
unüerbrüd}li(^er  Slnpnglidifeit  ^l)x  banfbarer 

31.  ^umbolbt 

Sßenn  eä  t»on  einem  t;iftorifd;  großen  SJ^onard^en  nic^t 
gang  ttieife  getoefen  ift  bei  ben  ^ttufionen  ber  SSerfaiHer 
Sltmofppre  ber  S^entaticn  nic^t  miberftanben  ju  l^aben, 
bem  33arrifaben=2lnben!en  ein  ©d^aufpiel  à  la  Louis  XIV 


223 

fontraftirenb  gegenüber  §u  [teilen,  öiel  bem  ^îûc^fctger  ju 
ref (gitteren  um  fe(;r  Unfid^erel  gu  erlangen,  fo  ift  ^al- 
merfton'ê  unb  ber  Gilberts 3Sictoria  33eneî)nien  bod^  aud^ 
tölpifd^  ungefittet.  S^^be^  grünben  bie  nüchternen  3(ngïo; 
2lmerifaner  ein  lDeftHd6e§,  ßtjina'-o  ^anbel  bebrc^enbeê 
SBeltreid;. 

aJiein  iUi'anuifrtpt  „über  bie  Söebereien  ber  Otiten " 
©.  106  unb  113  fcf;eint  anc^  in  SBolf«  mà)ia^  üerloren 
gegangen  ju  fein.  S)ie  Jßirfung  ber  geiftlid;en  ältufif, 
befonber^3  ©.  323  entl;ält  üiel  fd)ön  Slu^lgebrutfte^. 


3(u§  bem  :3a^re  1846  finden  tt)iv  fotgente  ^(nmcrtung  in 
33atnf)agen'ê  ^TacjeHättern:  „3)îan  fpra*  über  tie  '5äl)igfeiten 
eines  ber  jungem  **fc^en  ^Çrinjen,  unb  meinte,  fie  feien  ge^ 
ring,  .gumbofbt  miberfprac^  :  «S)aê  mu^  ic^  beftreiten,  fagte  er, 
ber  junge  ^rinj  bat  ïiirjHcb  mit  mir  gefprocben,  er  traf  mi(^ 
trartenb  im  3intmer  feiner  93iutter  unb  fragte:  ««SBer  finb  Sie?»» 
^i).  ^à)  beifee  ^umbctbt.  —  ««Unb  am§  finb  Sie?»»  3d?- 
3(b  bin  ^ammerberr  Seiner  9}iajeftät  be»  Könige.  ««SKeiter 
nichts?«;)  brac^  ber  $rinj  furj  ab  unï)  menbete  fxcb  weiter;  bû§ 
jeugt  bocb  untdugbar  t»Dn  5?erftanb  !  »  " 


224 


125. 
§umfio(bt  an  ^ûrn^agen» 

ißetrin,  ben  28.  9îot>ettiBet  1846. 

^â)  ûîitiDorte  Sl;nen  l;eute  ntc^t,  mein  ebïer  greunb, 
über  ben  l;errlid;en  ^anb  Sî)rer  S)en!mürbig!eiten.  22ie 
S^nen  au<^  aïïeê  gelingt!  §eute  empfetjle  ic^  3l;nen  einen 
geiftreic^en  ^ran^ofen  ^errn  ©alnêïi,  ber  ®ent[c^Ianb 
beffer  aie  mir  !ennt,  33erfaffer  eineê  Sïuffa^eê  über  5ï.  2B. 
©d;Iegel.  @r  bleibt  nur  wenige  5üage.  ^e^alten  ©ie  ttaê 
Stntograp^  üon  tarante.*) 

21.  i).  ^umbolbt. 
6onnabenb. 


*)  SBoburd^  ißarante  §evnt  ©afuôfi  an  ^nniBofbt  em^jjftel^It. 


225 

126. 
^umöolbt  on  SJarii^agcn, 

93  err  in,  ben  6.  ©ejemter  1846. 

Sie  \e^m  i)ielleid^t  erft  fpät,  mein  t^eurer  ^retmb, 
bie  „ciiiq  jours  de  Berlin'',  in  benen  i(^  al<3  ein  jient; 
ïid^er  anmutl^iger  ©d;it)ä^er  öon  ben  Berlinern  (benn 
biefe  hjerben  rebenb  eingefnï;rt)  moralifc^  aber  nid^t  gang 
frennblid;  beï;anbeït  iüerbe.  SBenn  meinen  Sieben  ade 
consistance  feï){t,  fo  für(^te  ic^  für  bie  S)anerï)aftig= 
Mt  beê  2Beltt3ebäiibe^5,  Ao,$moê.  ©eiyi^  ï)at  ©ie  ^err 
S3arriere  am  6 ten  S;age  befnd^t,  unb  ©ie  l^aben  i^m  baê 
affeê  eingeflößt.  Über  ^renßeng  9lo'ffe  nnb  M.  de  Kanitz 
entl^dtt  haè  Statt  !öftlid;e  S)inge,  Craco^äana. 

^ür  S^re  Stutograpbeniammlung  fd^ide  iä)  ^ijmn 
einen  mid^  lobenben  Srief  üon  SJÎignet  nnb  einen  r>on 
mir  1801  auè  bem  inbifd)en  ©artl)agena  gefd;riebenen 
^rief,  ein  2Bcnbepun!t  meineê  Seben§,  an  Citoyen 
§8anbin,  ber  mit  bem  perron  bie  9îeife  nm  bie  Sßelt 
machte,  §u  einer  3sit  üon  mir  gef (^rieben,  too  in  Europa 
ioaî)rfd^einlid;  fid^  niemanb  me'^r  Citoyen  nannte.  Sanbin 
ioar,  ftatt  nm  baê  Rap  |)orn  ^n  fd;iffen  unb  mid;  in  Sima 
ab5UÏ;DÏen,  um  ba§  Cap  de  bonne  espérance  nac^  Sluftra* 
lun  gegangen. 

mt  alter  greunbfd^aft  ^l)x 

Sl.  0.  .^umbolbt. 
©onntag. 

^c^  lege  St^^^^it  ^^^^^  fd;önen  Srief  meines  S3ruber§ 
an  Körner  mit  bei,  ber  im  Gkn  ^an^)^  erfc^einen  ipirb. 
©ie  muffen  mirbiefe  3lbfd;rift  tDieberfd;iden. 


21.  ».  $uml6orbt'«  SBriefe.  15 


226 


127. 

Paris,  !«'•  jouillet  1846. 

M.onsieur  le  Baron  et  très  illustre  confrère.  Vous 
n'aurez  pas  la  peine  à  croire  combien  j'ai  été  heureux 
et  flatté  d'apprendre  que  le  volume  sur  Antonio 
Perez  et  Philippe  II  vous  avait  intéressé  et  avait 
obtenu  une  approbation  aussi  élevée  que  celle  de  votre 
Roi.  Le  suffrage  d'un  Prince  qui  joint  tant  d'esprit 
à  tant  de  savoir  et  qui  est  un  des  juges  littéraires  les 
plus  ingénieux  et  les  plus  sûrs,  ne  pouvait  qu'être  du 
plus  haut  prix  pour  moi.  Afin  que  le  livre  qui  a  été 
honoré  de  cet  auguste  suffrage  en  soit  plus  digne,  me 
serait-il  permis  de  vous  prier.  Monsieur  et  très  illustre 
confrère,  de  l'offrir  à  votre  souverain,  sous  la  forme 
nouvelle,  à  la  fois  plus  complète  et  plus  achevée, 
que  je  viens  de  lui  donner?  C'est  im  respectueux 
hommage  que  le  Roi  de  Prusse  a  encouragé  par  l'ex- 
pression de  son  indulgente  satisfaction  et  auquel  vos 
bontés  pour  moi,  ménageront,  j'en  suis  sûr,  un  accueil 
favorable. 

Je  prends  la  liberté  de  vous  adresser  aussi,  pour 
votre  bibliothèque,  un  exemplaire  de  cette  nouvelle 
édition.  Des  documents  inattendus  et  fort  curieux 
dont  j'ai  pu  faire  usage  pour  exposer,  dans  toute  leur 
vérité,  les  projets  de  Don  Juan  d'Autriche,  le  meurtre 


227 

d'Escovedo  et  la  disgrâce  de  Perez,   rendent  l'édition 
précédente  imparfaite. 

Mais  j'ai  hâte  de  vous  parler  du  premier  volume 
du  Cosmos,  qui  m'a  été  remis  de  votre  part,  et  où 
vous  avez  si  admirablement  montré,  pour  me  servir 
d'une  de  vos  belles  expressions ,  «  l'ordre  dans  l'univers 
et  la  magnificence  dans  l'ordre».  Je  l'ai  lu  avec  le 
plaisir  le  plus  vif  et  le  plus  profitable.  C'est  une  ex- 
position,  pleine  d'enchaînement  et  de  grandeur,  des 
phénomènes  et  des  loix  de  l'univers,  depuis  ces  loin- 
taines nébuleuses  d'où  la  lumière  n'arrive  à  nous  qu'a- 
près deux  miUions  d'années  jusqu'aux  révolutions  qui 
ont  présidé  à  l'organisation  actuelle  de  notre  planète 
et  ont  permis  à  l'homme  de  paraître,  de  vivre  et  de 
dominer  à  sa  surface.  Pour  tracer  cet  immense  tableau 
dans  la  féconde  variété  et  sa  majestueuse  harmonie,  il 
fallait,  comme  vous,  posséder  fortement  toutes  les 
sciences,  avoir  vu  la  nature  sous  ses  aspects  les  plus 
divers  et  l'aimer  profondément,  unir  enfin  une  imagi- 
nation poétique  à  une  intelligence  sure  et  vaste. 
Achevez  vite  ce  bel  ouvrage  pour  votre  gloire  et  notre 
instruction,  et  agréez,  très  cher  et  très  iUustre  con- 
frère, l'expression  de  mes  remercîments ,  de  mon  ad- 
miration et  de  mon  affectueux  dévouement. 

Mignet. 


15  = 


228 


128. 
Çumfioîbt  an  93aubtn» 


Carthagène  des  Indes, 
le  12  avril  1801. 


Citoyen, 


Ijorsque  je  vous  embrassais  la  dernière  fois  rue 
Helvetius  à  Paris,  et  que  je  comptais  partir  pour  l'A- 
frique et  les  grandes  Indes,  il  ne  me  restait  qu'un 
faible  espoir  de  vous  revoir  et  de  naviguer  sous  vos 
ordres.  Vous  êtes  instruit  sans  doute  par  nos  com- 
muns amis  les  C.  C.  Jussieu,  Desfontaines  .  .  .  com- 
bien mon  voyage  s'est  changé,  comment  les  Barba- 
resques  m'ont  empêché  de  partir  pour  l'Egypte,  com- 
ment le  Roi  d'Espagne  m'a  accordé  la  permission  de 
parcourir  ces  vastes  domaines  en  Amérique  et  en  Asie, 
d'y  ramasser  tous  les  objets  qui  peuvent  être  utues 
aux  sciences  .  .  .  Indépendant  et  toujours  à  mes  pro- 
pres frais,  mon  ami  Bonpland  et  moi  avons  parcouru 
depuis  deux  ans  les  pays  situés  entre  la  côte,  l'Ori- 
noko,  le  Casiquian,  le  Rio  Negro  et  l'Amazone.  Notre 
santé  a  résisté  aux  dangers  énormes  que  présentent 
les  rivières.  Au  milieu  de  ces  bois  nous  avons  parlé 
de  vous,  de  nos  visites  inutiles  chez  le  C.  François 
de  Neufchateau,  de  nos  espoirs  trompés.  Sur  le  point 
de  partir  depuis  la  Havane  pour  le  Mexique  et  les 
Isles  Philippines,  il  nous  est  parvenu  la  nouvelle  com- 


229 

ment  votre  constance  a  sçu  enfin  vaincre  toutes  les 
difficultés.  Nous  avons  fait  des  combinaisons,  nous 
sommes  sûrs  que  vous  relâches  à  Valparaiso ,  à  Lima, 
Guayaquil.  Nous  avons  changé  à  l'instant  nos  plans 
et  malgré  la  force  des  brises  impétueuses  de  cette 
côte,  nous  sommes  partis  sur  un  petit  Püotboot  pour 
vous  chercher  dans  la  Mer  du  Sud,  pour  voir  si  re- 
venant sur  nos  anciens  projets,  nous  puissions  réunir 
nos  travaux  aux  vôtres,  si  nous  pouvions  parcourir 
avec  vous  la  Mer  du  Sud  .  .  .  Un  malheureux  passage 
de  21  jours  depuis  la  Havane  à  Carthagène  nous  a 
empêchés  de  prendre  la  route  de  Panama  et  Guayaquil. 
Nous  craignons  que  la  brise  ne  souffle  plus  dans  la 
mer  du  Sud  et  nous  entreprenons  de  poursuivre  la 
route  de  terre  par  le  Rio  de  la  Magdalena,  S.  Fe, 
Popajan,  Quito  .  .  . 

J'espère  que  nous  serons  au  mois  de  juin  ou  com- 
mencement de  juillet  à  la  ville  de  Quito  où  j'attendrai 
la  nouvelle  de  votre  arrivée  à  Lima.  Ayez  la  grâce 
de  m'y  écrire  deus  mots  sous  l'adresse  espagnole  al 
Sr.  Baron  de  Humboldt  Quito,  casa  del  Sr.  Gover- 
nador  Bn.  de  Caroudelet.  Mon  plan  est  au  cas  que 
je  n'entende  rien  de  vous,  mon  respectable  ami,  de 
visiter  le  Chimboraço,  Losca  .  .  .  jusqu'au  novembre 
1801  et  descendre  en  décembre  ou  janvier  1802  avec 
mes  instrumens  à  Lima. 

Vous  verrez  par  cette  narration,  mon  respectable 
ami,  que  le  climat  des  Tropiques  ne  m'a  pas  rendu 
phlegmatique ,  que  je  ne  connais  pas  de  sacrifices 
lorsqu'il  s'agit  de  suivre  des  plans  utues  et  hardis.  Je 
vous  ai  parlé  avec  franchise;  je  sais  que  je  vous 
demande  plus  que  je  vous  ofire,  je  ne  puis  croire  même 


230 

que  des  circonstances  particulières  pourraient  vous 
empêcher  de  nous  recevoir  à  votre  bord  .  .  .  En  ce 
cas  cette  lettre  pourrait  vous  embarrasser,  elle  vous 
embarasserait  d'autant  plus  que  vous  nous  honorez  de 
votre  amitié.  J'ose  vous  prier  de  me  parler  franche- 
ment, je  me  réjouirai  toujoiu-s  d'avoir  eu  le  plaisir  de 
vous  voir  et  je  ne  me  plaindrai  jamais  des  événements 
qui  nous  gouvernent  malgré  nous.  C'est  par  cette 
franchise  que  vous  me  donnerez  le  signe  le  plus  pré- 
cieux de  vos  bontés  pour  moi.  Je  continuerais  alors 
ma  propre  expédition  depuis  Lima  à  Acapulco,  Mexico, 
aux  Philippines,  Surate,  Bassora,  la  Palestine  —  Mar- 
seille. Mais  j'aime  mieux  croire  que  je  puisse  être  des 
vôtres.  Le  C.  Bonpland  vous  présente  ses  respects. 
Salut  et  amitié  inviolable. 

Alexandre  Humboldt. 

©pätere  2(nmerîung  t)on  §umbolbt.  Cette  lettre  écrite 
au  Capitaine  Baudin  à  mon  arrivée  à  Carthagène  des 
Indes  (en  venant  de  la  Havane)  m'a  été  rendue,  le  Cap. 
Baudin  n'ayant  pas  relâché  à  Lima. 

A.  Humboldt. 
Berlin,  en  Nov.  1846. 


231 


129. 
^umbotbt  on  SSarnl^ûgctt» 

«Sonntag,  ben  21.  Çefcruar  1847. 

—  3c^  toei^  mà)t  ob  tc!^  ^^mn  einen  fel^r  f(^önen 
SSrief  meines  trüber»  über  ©d;ilIer'iS  Sob  anS  9iom  1805, 
ber  erft  nenerbingê  aufgefunben  njorben  ift  nnb  ber  im 
näd^ften  X^tiU  ber  SBerfe  erfdieint,  gegeigt  l)dbi.  ^â) 
lege  S^nen  auc^  noc^  aU  in  biefer  äßoc^e  empfangen  einen 
fel^r  liebenetoürbigen  33rief  öon  j^ürft  3}ietterni(^  unb 
einen  fe^r  l^ölgern  fd^iuad^en  öon  spring  Gilbert  hzl  3Jietter= 
nid^  \)at  ein  ^rad}tn3er!  auf  feine  Soften  t)erauêgegeben, 
eine  Sef(j^reibung  feiner  ^Serfteinerung'cfammlung  in  Äö- 
nigeiüart^.  SSieUeit^t  liegt  barin  eine  ïleine  Jcebenabfid^t, 
bie,  ba^  er,  nid;t  iîololorat,  ^räfibent  ber  nenen  2lfabemte 
ber  2Biffenf(^aften  ioerbe.  3l'n  ^ring  Sllbert  ^atte  iâ)  anf 
feinen  2Bunf(^,  aie  er  in  ©toljenfelê  loar,  ein  ©yemplar 
beê  Aoêmoê  in  fein  3i"i"ier  legen  laffen,  er  l)atte  bie 
^öfli(^!eit,  mir  nid^t  ju  banfen.  3e|t  t;at  i^n  ber 
6c^n)arje  SSogel  ^öflid^  gemacht,  ângleid^  haè  unb  — . 
©r  lä§t  mid^  „to on  freifenben  2id;tmeeren  unb  üon 
©ternenterraffen^'  fpred^en,  eine  Jîoburgifd^e  Variante 
ju  meinem  Xe^te,  quite  english  auê  SBinbfor,  voo  allée 
öott  S^erraffen  ift.  ^m  ^oêmoê  fte^t  einmal  ber  6ternen= 
teppid^  ©.  159  um  burd^  Deffnungen  bie  fternleeren 
î^ledfe  gu  erflären.  S)aê  S3ud^  über  bie  meyifanifd^en  2)lo= 
numente,   ^a^   er  mir  fd^ent't,   l;abe  id^  mir  öor  jmei 


232 

Sauren  geïauft.  ©ine  ^màjtan^àbe  öon  Sorb  35^ron 
tüäre  garter  geinefen:  and)  ift  es  fonberbar  ber  Königin 
SSictoria  gar  nid^t  ju  ertüäfjnen,  bie  mein  S^aturbnd^  öiel= 
lei^t  nid^t  d^riftUd^  finbet.  ©ie  fet)en,  iâ)  rid^te  ftreng, 
njenn  ^ringen  fc^reiben. 

@(^i(ïen  ©ie  mir  gütigft  SJletternid)  nnb  âllbert  Balb 
lüieber,  benn  ià)  ^ahe  nod^  nic^t  geanttüortet;  anc^  nm 
SBil^elmê  $8rief  muB  icf;  fpäter  bitten,  el  ift  bie  einzige 
Slbfd^rift,  baê  original  Ijabe  id;  an  ©dilefier  gefd^enït,  ba 
er  fel^nlic^ft  etmaê  üon  be»  ^rnberê  .^anb  erlnünfd^te. 

3ÎRit  alter  2lnï)anglid^ïeit  ^l)v 

21.  t).  ^nmbolbt. 


233 

130. 
âJîetternio)  an  ^iimfioïbt 

(SBien,  Çefcruar  1847.) 
'  Mon  cher  Baron! 

Je  commencerai  cette  lettre  par  vous  féliciter  de 
la  nouvelle  marque  d'honneur  que  le  Roi  vient  de 
vous  donner.  L'Aigle,  sous  l'ombre  des  ailes  duquel 
—  sub  umbra  alarum  —  vous  avez  su  tant  pro- 
duire se  présentera  bien  sur  votre  poitrine!  Suum 
cuique! 

Voici  ce  qui  me  reste  à  vous  dh-e! 

Vous  savez  que  je  ne  suis  pas  un  savant  et  que 
je  n'ai  point  la  prétention  d'en  être  un;  vous  savez 
parcontre  que  je  suis  ami  des  sciences,  et  c'est  dans 
cette  qualité  que  j'ai  fourni  à  des  savans  les  moyens 
de  mettre  au  jour  l'opuscule  dont  je  vous  envoie  le 
premier  exemplaire.  J'espère  que  vous  en  trouverez 
l'exécution  convenable.  Je  crois  être  aujourd'hui  en 
possession  de  la  collection  la  plus  comjDlète  qui  existe 
des  monumens  d'une  époque,  dont  je  n'ai  pas  la  pré- 
tention de  fixer  la  date,  dont  la  Gossau  renferme  des 
restes  sans  nombre.  L'histoire  qu'écrivent  les  hommes 
embrasse  un  point  imperceptible  dans  celle  dont  la 
nature  possède  les  matériaux.  Ce  n'est  pas  moi  qui 
ai  donné  mon  nom  à  une  Ammonite;  ce  sont  les 
éditeurs  de  l'opuscule.  Ce  que  je  sais,  c'est  que  mon 
nom  et  même  celui  d'Ammon,  était  ignoré  quand 
mon  filleul  était  en  vie! 

Mille  sincères  hommages,  mon  cher  Baron. 

Metternich. 


234 

131. 
<Pïin5  Albert  an  -^umboïbt 

Söinbfov  Saftte,  7.  geljt.  1847. 

ißere^rter  §err  33aron. 

3^  'i)0■'b^  mid^  beim  attîiiaï;Ugen  S)urd^lefen  beê  erften 
33anbeê  ^l;re;o  Aoêmoê  fortit>ä^renb  gebrungen  geful^ït, 
3ï)tten  meinen  lüiebertjclten  S)anf  für  ben  großen  geiftigen 
©emi§  auiojubruden ,  ben  mir  bief eè  ©tubium  gemährt  ^at. 
greilic^  üermag  id)  nic^t,  ^ijnen  über  3t)r  toortreffUd^eê 
2Berf ,  baê  id^  auè  3ï)ren  eigenen  ^änben  emipfangen  'i^abè, 
ein  fprud)fä^igee  Urtbeil  ^ier  aie  ©egengabe  mitgnt^eilen. 
Um  aber,  in  Ermangelung  eines  folc^en,  bem  Slnêbrude 
meineê  S)anfeê  iuenigftenê  ein  geiüiffe»  äu^erlic^ee  @eit>id^t 
ju  leil)en,  überreiche  id;  S^nen  haè  beifolgenbe  SBerf 
(Catherwood's  Views  in  Central  America),  ha§>  aie  ein 
Sîai^trag  jn  3l>rem  eigenen  großen  2öerfe  über  baê  fpa^ 
nifd^e  Slmerüa  öietteid^t  ^Ijve  âlnfmerïfamfeit  in  Slnfprud^ 
nehmen  bürfte.  S<$  brauche  nic^t  gu  fagen,  mit  "mk  leb; 
bafter  ©rloartung  id;  bem  ©rfc^einen  beê  jtüeiten  53anbeâ 
beê  Jïoêmoè  entgegenfebe. 

3Jlöge  ber  Rimmel  „beffen  ïreifenbe  Sid^tmeere  unb 
©ternenterraffen^'  ©ie  fo  b^^^^^i«^  befc^reiben,  ©ie  bem 
SSaterlanbe,  ber  3öelt  unb  bem  toêmoê  felbft  nod^  toiele 
3abre  in  ungeftörter  iîorper=  unb  ©eifteèfrifd^e  erbalten. 
2)ieè  ift  ber  aufrid;tige  2ßunf(^  S^reê 

ganj  ergebenen 
2llbert. 


235 


132. 
§umöoIbt  on  S5orn^ûgen. 

«erïtn,  ben  27.  geOvuar  1847. 

§ier,  mein  t^eurer  ^reunb,  ift  enblid;  mein  banlfenber 
§8rtef  an  ©arrière,  mit  brei  ioarmen  @mpfe|)lungen. 

<Sie  ^abtn  veà)t  geï)ai)t  auf  mic^  gu  fd^elten  toegeti  ju 
großer  Strenge  gegen  ben  Mann  ber  ©ternterraffen.  ^â) 
hin  nur  ftrenge  mit  ben  2)M(^tigen,  unh  biefer  äJiann  ift 
mir  in  ©toljenfel'o  feî)r  nnl;eimli(^  geiuorben.  „^d^  \im^, 
©ie  nel^men  üiel  5CÎ;eil  an  bem  Unglück  ber  ruffifc^en  ^olen, 
leiber!  öerbienen  bie  ^-Polen  fo  iüenig  unfere  2::t;eilna^me 
aie  bie  ^tlänber.''  Mihi  dixit,  unb  man  ift  ber 
fc^öne  &tma^l  ber  J^önigin  üon  ©ro^ritannien!  — 

^à)  eile  l^eute  nac^  ^otsbam  um  alle  Manuffripte  ju 
Idolen,  bie  glücllid;eriDeife  öon  (Erfurt  angefommen  finb.  j^rau 
öon  Sülon?  fd^reibt,  e!o  fei  eine  lange  unb  fel;r  fd^önc 
©teile  über  unfere  9tal^el  barin,  unb  ©d;meicl}ell;afte!o  für  ©ie. 

äJiit  alter  2tnl)änglid;ifeit  3^r 

21.  ö.  ^. 
©onnabent). 


236 


133. 
^umtiolbt  Ott  S^ûrnlûgett. 

53 er ï in,  ben  27.  m'dxi  1847. 

3*^  Hn  tugenbl^after  getoefen  al§  ©te  glauben,  nteitt 
tl^eurer  greunb.  ^à)  bin  mit  bcm  erften  ^anbe  ber 
^Briefe*)  (^ï;erefenê  @igentl;um)  gang  fertig.  3<$  ï)abe 
faft  nid^tê  §u  änbern  gefunben  unb  im  ©an^en  Uum  ben 
2Bertl^  üon  3 — 4  ©eiten  fn^pvimirt,  Qwiebad,  ïjanêïic^eè 
Jetait,  ein  paar  2luefätte  ber  SDiebe  gegen  §ergog  ^arl 
öon  Srannfc^loeig,  ber  [id;  gelpi^  bnrd;  Jîalumnien  anf 
il^re  S^ngenb  rächen  loürbe.  —  (gê  ift  üiel  aöunberfd^öne^v 
in  @prad;e  unb  3been,  barin,  ein  Sebenêbilb  üon  ber 
feltenften  2trt,  eine  ^erad}tnng  aUeê  menfd^Iid^en  ©lüde 
unb  Unglüde  fobalb  eê  ben  :3beenfreiê  nid;t  verengt,  öiel 
S3iblif(^eê  unb  bogmatifd;  ßtjriftlic^e^v  tnn  ©emifd^  öon 
6toa,  SSerac^tung  ber  äußern  äöeltbegebentjeiten  unb  boc^ 
3art!^eit  unb  SSeid^e  in  einem  trieft» ed;fel  ber  biê  öier 
S^age  öor  bem  ^obe  fortgefe^t  inirb,  auf  Sinien  fd^reibenb 
um  baê  @elbftfd;reiben  mit  jitternber  .<panb  moglid)  gu 
madden.  'Manchen  Siebe^^quälereien,  qui  m'impatientent, 
bie  i(^  aber  fteïjen  laffe  um  bem  ©itibrud  ber  mäd^tigen 
^nbibibualität  nid;ty  ju  nel^men.  ^d;  lüieberl^ole,  mag  i<i) 
anêgeftrid^en,   finb   5—6  QîiUn,   \va§  id)  Sangiüeiligee, 


*)  SU^efm  uon  ipumbolbt'ö  ,,  Briefe  an  eine  gremtbtn",  »»elc^e 
aie  eine  ©rbfc^aft  »cn  ßfjarlotte  3)iebe  in  ben  ^efi^  »on  S^erefe 
bon  53ad^erac^t  gelangt  n^aren. 


237 

Unbebeutenbeê  fxt^primirt  ber  2Bertl^  bon  3 — 4  gefd^riebe^ 
nen,  faum  2  gebrückten  Seiten.  SBenrt  @ie  aber  in  bem 
3)îanuffript  oieï,  fe^r  üiel  anbereë  alfo  anêgeftricî^en  fin= 
i^m  AAA^iAAAAA,  oft  l^albc  ©eiten,  fo  ift  bieê  haê  2ßer! 
ber  alten  S)ame.  SSielleidjt  ^at  be§  ^farrer)3  S^oc^ter  gn 
5£aubenl^eim  einige  ïran!{)afte  âtnfalïe  t»on  ^ruberie  gel^abt. 
S)ie  S)inte  ioirb  S(;nen  beiDeifen,  ba^  ic^  an  biefem  2lnê= 
ftreid^en  Mne  ©d^nlb  Ijabe.  ®er  erfte  ^anb  entï;alt  eine 
fd^öne  <Stette  über  %l)exe]e  nnb  öiel  Sobenbe»  über  ben 
^önig  t)on  S3aiern.  ^m  gtoeiten  Sanb  ift  eine  (Sd;ilbernng 
öon  dia^zl,  bie  ^l)mn  ^reube  macC;en  ioirb.  liber  ^ettU 
nen  fte^t  (mie  mir  ^ran  toon  33üIoiö  fagt)  minber  2(nge= 
nel^meê.    ^c^  loerbe  tè  geiDi^  mobifigiren. 

^d)  boffe  Sb^en  biê  ©ienètag  ben  gangen  erften  3:;ï;eiï 
übergeben  gn  !önnen.  ©er  gioeite  foE  batb  nachfolgen, 
biefen  gtüeiten  bringe  id;  ^'i)nen  bann  mit  flöten  nnb  ^ac= 
fimiïe'ê,  bie  man  abwürgen  mn^,  in  einem  Slec^t'aften  mit 
5ßorIegefd}lD^.  S)ann  baben  ©ie  ben  gangen  ©d;a|.  Sal- 
vavi  animain  meam.  ©aê  ©ange  töirb  beitïofen  unb 
beilbringenben  ßärmen  madden  unb  bie  entgegengefe|teften 
Hrtbeite  üeranlaffen. 

3)iit  inniger  ^reunbfd^aft  ^^v 

21.  ö.  ^t. 

5t^un  ©ie  une  bie  ?^reunbf(^aft  babin  gu  iüirfen,  baB 
baê  S3u(^  nid^t  in  S3  erlin  gebrudt  unb  (too  möglicb)  nid^t 
früber  ange!ünbigt  ioerbe,  aie  eiê  H)irlli4)  erfd;eint. 

3Jleine  33riefe  für  (S^arriere  finb  bod^  rid^tig  in  ^^xe 
§änbe  gekommen? 


238 

33arn^agen  fc^rieb  ben  30.  2Rärj  1847  in  feine  2;ageblättet: 
„2Bie  icb  twieber  ju  ,t)aufe  bin ,  fommt  .^umbolbt  unb  bringt  mir 
ein  ^acf  ÎRanuffript,  bie  S3riefe  feineê  Sruberê  an  ^^rau  5)iebe. 
r  —  ^umbolbt  fie^t  bie  biefvgen  6ac^en  fo  üerjlreifelt  an,  ale 
ic^,  troftet  fi(^  aber  bamit,  ba^  bie  gefcbenïten  23erfaffungen  Don 
§anê  auâ  nid}tâ  taugen,  unb  ba^  am  6nbe  fc^on  etmaa  ©uteâ 
ï)ertoorget)en  mirb  ;  er  ift  auf  §eftigïeiten  aller  ätrt,  ^Polijeigrimm, 
S3oll§iüutb ,  2;ruppeneintüirfen  gefaxt.  S)er  5ïonig ,  meint  er, 
abnbet  bergleicben  nid)t,  ift  feelenöergnügt,  \)at  feine  Eröffnungen 
rebe  fertig,  unb  bénît  nxéit  »weiter  an  ben  11.  2tpril  unb  feine 
L  (folgen.  ïïflxt  ^umbolbt  t)at  er  über  bie  Stänbefa(^e  nie  ein 
2Bort  gefproc^en.  ^n  ber  6ad)e  üon  SJlicbelet  t)at  ßi(^^orn  ben 
^önig  anwerft  aufgereiht,  bD(^  lüirb  2)'ii(^elet  fcbtcerlid^  abgefegt 
merben  lönnen,  inie  eê  boc^  ber  Üiönig  lüill  unb  ber  2>linifter 
betreibt." 

S)en  31.  2)îarj  1847  fügt  SSarnbagen  nocb  (5o^9e^i>e§  ^inju: 
„§umbolbt  fagte  mir  geftern  nocb ,  ber  Äönig  glaube  feft  an 
2)on  Sïîiguel,  S)on  ©arlo§,  an  ben  Sturj  ber  i^u^i  -  2)^naftie, 
unb  ba^  er  nod)  werbe  nac^  ^ari§  reifen  fönnen,  ben  recbt^ 
mäßigen  §errfcber  ju  begrüben.  —  'gerner:  er  felber,  §umbolbt, 
gelte  für  einen  i^acobiner,  ber  bie  breifarbige  gabne  in  ber  îafdje 
fül)re,  icb  bagegen  würbe  für  ro^aliftifcb  gebalten,  aber  ber  Äönig 
babe  3Sorurtt)eile  gegen  midb;  e§  fei  unbegreiflicb ,  ba^  mein  alteic 
Çreunb  ßani§  bem  Uîonige  biefe  33orurtbeile  nicbt  nebme,  ba^ 
man  bei  allem,  ma§  je^t  üorgelje,  micb  nicbt  ju  Oiatbe  jiebe,  ju 
benu^en  benfe;  aucb  Söittgenftein  babe  mit  §umbolbt  oft  in  bie^ 
fem  Sinn  gefprocben.  iïRan  »ergibt  babei  nur  ßin§  :  ta^  id) 
nidbt  fann  unb  nid)t  will,  beibeê  in  gleicber  ßntfcbiebenl^eit. 

2)er  2lbel  ift  furchtbar  aufgeregt;  er  ift  plo^tid)  ein  anberer 
geworben;  ba§  6elbftgefübl  empört  ficb  mit  2Rad)t.  Ser  Steufel 
felbft  bätte  fein  wirîfamereë  2Rittel  erfinben  lönnen,  um  biefe 
ganje  klaffe  feinbUcb  ju  ftimmen ,  aie  biefen  mi^geborenen 
§errenftanb  ! 

3;raum.     ^i)   fat)    ben  Äönig    furchtbar  weinenb    inbem  er 


239 


auêrief:  «3)at)m  alfo  ift  eê  geïommen?!  5Rim,  ic^  »reiche!  Sa^t 
meinen  93rul)er  aueê  tibevnet)men,  unb  mög'  eê  if)m  beffer  alS 
mir  gelingen!  »" 


S)en  3.  SDÎai  1847  f(^rieb  23arnl)agen  fotgenbeê  fcberjtjafte 
Sßort  »on  ^umbolbt  auf:  „§umbolbt  fd^erjte,  ein  §err  üon 
SJlaffottJ  ^abe  in  ben  Stänben  bie  liberale  S)enîart  aie  eine  93e= 
fc^oltenI)eit  aufgefül^rt,  bamai^  fei  er  §umbolbt  alfo  eine  be- 
fd^oltene  ^erfon,  boppelt  fogar,  benn  ber  aJiinifter  t»on  33Dbel= 
fd^njingb  fel}e  auc^  einen  Sitteraten  für  eine  folc^e  an!" 


S)en  11.  3uli  1847  bemerlt  35arnf)agen  :  „§eiUe  frü^  un= 
ertüartet  .^umbolbt  bei  mir,  ganj  rüftig  unb  munter.  6r  will 
nid^t  eigentlid^  ïranf  geh?efen  fein,  ßr  fagt,  ber  Äönig  lebe  in 
einem  3;aumel  oon  Sßergnügen,  fei  oft  au§gelaffen  luftig,  beule 
nic^t  metjr  an  ben  Sanbtag  au^er  menn  er  an  ibn  erinnert 
merbe,  bann  freilid^  fei  er  ernft  unb  finfter.  ®ie  SRinifter  aber 
fmb  ^Dc^ft  erbittert,  befonberê  6at»ignt)  unb  6id}^orn,  unb  am 
meiften  Sobelfd)rt3ingl),  ber  noc^  je^t  ben  Äönig  ju  fc^arfen  Tlap 
regeln  reije,  bagegen  ßani^  bieêmal  milb  unb  nerföl^nlid)  fôirîe. 
Sobelfc^tüingl)  fann  e§  ben  6tänben  nic^t  t)er5eil)en,  ba^  fie  i^n 
um  feinen  geträumten  ©ieg  gebrad^t,  um  feine  geträumte  5|>remter= 
minifterfd^aft.  §umbolbt  ift  am  legten  SBogen  feineê  jroeiten 
SBanbeê;  er  ge^t  im  September  nad)  ?ßari§." 


240 


134. 
^umöolbt  on  Sßarnl^oocn, 

Serïtn,  ben  18.  Januar  1849. 

SBenn  id;,  mein  tï)eurer  33arn^agen,  fo  fpät  erft,  unb 
l^eute  fo  lafonifd;  für  ^^xe  tieben  ©efc^enïe  unb  ^ïjren 
^rief  unb  3t)t^ß  ©lüdmünfc^e  banfe,  fo  iüerben  ©ie  eê 
\vo^  feiner  3ïlinbernng  meiner  trenen  SSereî)rung  nnb 
^reunbfc^aft  gufc^reiben.  ^à)  l^abe  aïïerbingê  je^t  erft  ben 
©enn^  beffen  c^^^abt,  \va§  Sinnen  attein  anfteï)t  einen 
,,fd^lic^ten  SSortrag''  gu  nennen.  2Bie  l;at  [tc^  feitbem 
aUeè  fnrd^tbarer  nnb  auä)  ï)offnnngêi)oIIer  geftaltet,  aber 
ber  ©efût)r  inei^  man  nnr  rotie  materielle  Gräfte  entgegen 
gn  fe|en,  unb  bie  angebotenen  ^rüd;te  ioei^  man  niä)t  §u 
ppden,  man  ioill  fie  Slnbern  gutüenben.  —  Sîomualb'^ 
SSofation*)  öerbient  allerbing§  ^ü^tigung,  lüeld;  ein  Mi^- 
hvanä)  beê  anêge^eid^neten  5lalente!3!  Nous  en  cause- 
rons fobalb  iâ)  nur  erft  ben  Drbenêtag,  unb  ben  SBirr^ 
toaïx  ber  aïabemifc^en  SBal^ïen  ju  meinem  Drben  ï;inter 
mir  l)ühe;  la  petite  pièce,  neben  bem  großen  SBeltbrama. 

Wxt  alter  2tnl)änglicPeit  ^l)x 

%.  i).  ^t. 

3)er  ^önig  ift  nie  ebler  gelobt  hjorben,  aie  in  „fd;lid^î 
ter  SSortrag.'M 


*)  Romuald,  ou  la  vocation,  par  M.  de  Ciistine.  Paris  1848.  4  Vol. 


241 


S)ic  Heine  Si^rift:  „©d}tid)ter  SSortrag  an  bie  Seutfdjen  über 
bie  Slufgabe  be§  SageS.  Serlin,  1848",  ift  »on  S5arnl}agen 
»erfaßt,  liefet*  fc^rieb  ïtbrigenâ  [elbft  barüber  einige  2)ÎDnate 
fpäter,  ben  10.  Tlai  1849  in  feine  2;ageb(ätter:  „3^d)  lefe  me= 
ber,  h)a§  x<i)  über  ^^riebrid^  2öil()c(ni  ben  3>ierten  nod;  im  2lu= 
gu[t  vorigen  i^^-iî^ï^ê  bruden  laffen,  iraS  id}  naâ)  feinem  i^ulbi- 
gnngâtag  im  §erbfte  1840  gefc^rieben  —  mit  meldten  (Smpfin= 
bungen  je^t!  —  2Ba§  iâ)  tbun  mag,  im  SBad^en,  im  Schlaf, 
immer  brüdt  micb  ber  2I(p  biefer  2;age§5uftänbe,  obfcbon  id)  rccbt 
gnt  lüei^,  ba^  e§  eben  nur  3wftänbe  be§  2;age§  finb,  baj?  bie 
^ßergeltung  nid)t  ausbleibt,  unb  ba^  bie  ^n'^mift  reiche  g-rüdjte 
bringt.  Sïuf,  mein  3_ktertanb!  auf  benn!  'S)urd)  33ürgerfrieg 
mufst  bu  binburd),  fo  gebe  mutbig  beinen  2Bcg,  unb  alle 
6dbutb  be§  ^Biutcy  fade  auf  bie  i)äupter,  bie  bicb  auf  bie^ 
fen  SBeg  jiüingen.  —  ."ôier  finb  e§  nid}t  bie  augenblirf= 
lieben  Erfolge,  fonbern  bie  DJii^erfotge,  me(d)e  bie  33ott§fad}e 
f örbern. " 


2ßir  b^ben  bier  nod)  einen  93efud)  »on  ^^umbotbt  bei  33arn= 
bagen  einjufcbalten,  3)iefer  fdjrieb  ben  12.  "Jebruar  1849  in 
feine  3;ageblätter:  „93efud}  üon  §umbolbt.  ®ie  SKinifter  finbet 
er  abfurb,  'oor  bie  iîammern  treten  ju  tnoUen,  fie  fänben  nid}t 
einmal  SDMnner,  burd)  bie  fie  ficb  uoüjäbiig  madden  tonnten, 
fogar  ein  ÏÏRenfd}  irie  ^übllnetter-  ineigre  fid).  ®a^  id)  bie  ot^ 
trot}irte  3]erfaffung  bto^  für  bie  bide  .^ülfe  eineê  neuen  dietio-^ 
lutionSfeimeg  erf'täre,  ber  ficb  entivideln  toerbe,  erfd^redt  ibn 
etlraê,  febr  aber  gefällt  ibm,  baf?  ber  Äbnig  feit  acbt  3<^bi"e» 
im  ©treit  mit  ber  £ogif  liege,  ßr  fagt  mir,  ber  ^onig  bflbe 
grofse  Suft  gebabt,  6ani^  lüieber  jum  2Rinifter  ber  aueicärtigen 
Stngelegenbeiten  §u  ernennen!  6id}born  gebe  aucb  fd}on  mieber 
Dîatb,  fpred^e  —  trie  bie  ©ebeimerätbin  ***  —  üon  ber  $ietiften= 
partbei,  al§  trenn  er  trie  baju  gebort  bätte. 


242 


2)er  ©taatSanjeiger  bringt  tie  öfterreic^ifc^e  3îote  in  Setreff 
ber  beutfc^en  ©adfien.  Öfterreict)  mü  nid)t  auêfc^eiben,  fonbern 
ntitfpred}en,  nnb  fagt  gUnd),  n)a§  e§  nid^t  leiben  inerbe,  nämlid) 
feine  JBoIfefouüerainität,  fein  anbre§  Ober()aupt  a(§  Öfterreicb. 
@ine  Dbrfeige  für  ^^reu^en,  eine  Ohrfeige  für  ^^^nffurt,  be- 
fonberê  aber  für  ©agern.  2)a  fjabt  ibr'§  nnn!  2Öie  boi^  aüe§, 
alle?  ber  9îepublif  in  bie  ^'»Änbe  arbeitet!" 


243 


135. 
^iimooïbt  au  ii^orit^itgcn. 

^:potöbam,  beu  Iß.  tuguft  1849. 

SBenn  id)  gern  in  ber  ©elbfttäufd}iing  lebe,  einige 
feilen  niebergefdjrieben  ju  I;aben,  bie  meinem  Df)ve  woijh 
flingen,  jo  frage  id;  mid;  anà)  babei  immer,  ob  fie  anâ) 
3(;nen,  ebler  'Jrennb,  gefallen  ipürben?  ©ie  iuiffen, 
ober  üielmel;r,  ©ie  tuiffen  nid;t,  t)a^  bie  ^^rinjeffin  üon 
^^ren^en  in  bie  ©äle,  meldte  (Soetl^e'n,  ©d)iller'n  nnb 
iizn  i)on  ©d)iEer  in  ben  Briefen  an  ilörner  geläfterten 
.^erber  xmb  SÖielanb  geloibmet  finb,  im  ©d;ïo^  su  3öei= 
mar,  ein  ^rad^talbnm  mit  öielen  2tntograpl;en  nnb  gemal)l= 
ten  Initialen  niebergelegt  l;at.  '^à)  'i)abe  eine  3>orrebe 
bagn  fd)reiben  muffen,  bie  ©alnc^fi  red;t  glüdlic^  über; 
fe^t  t)at.  2)ie  ©ro^ijergogin  uninfd}te  eine  franjöfifd^e 
Übertragung  nm  fie  in  'oaè  3(lbum  ^u  legen  für  bie  un- 
beutfdjen  9teifenben.  empfangen  ©ie  mit  9îad;fid)t  hk§> 
!leine  Seben^ogeid^en  it)rci3  ^rennbeio.  3)er  blutige  ^ori= 
sont  mißfällt  mir  \d)x.  9Jiit  alter  greunbfd;aft  nnb  ^ei-= 
e^rnng  St)r  2t.  ü.  ^umbolbt. 

®onner§tag. 


16 


244 


136. 

^ot^bam,  ben  15.  Dfto^er  1849. 

3d)  î)offe,  mein  ebler  greunb,  bafj  je^t  enblic^  meine 
3tnfid;ten  ber  9iatur,  nermel^rt  unb  ju  gluei  S)rittel  nmge= 
anbeut,  in  i^t^reii  Rauben  [inb!  ®urc^  eine  uiiglüc!lid}e 
^erlDirrnng,  bie  in  meiner  langen  Slbmefenfjeit  üon  Dev- 
lin ü)xen  (ârnnb  l;at,  Ijab^n  gerabe  6ie,  in  beffen  ^än- 
tfèn  id)  gerabe  mein  Sie  bling-oUier!  am  liebften  Juei^, 
eè  fo  fpät  befommeii.  ä>ieUeid;t  merfen  ©ie  einen  freunb= 
lid^en  Mid  auf  bie  fontraftirenben  S3ilber  non  ber  näd}t= 
lichen  llnrul)e  im  SÖalbe  unb  ber  ©title  am  t;o^en  yjiittag 
I,  'à'SS  unb  337;  auf  bie  golbenen  Slraumbilber  be^5  jungen 
âlftorpilcD  II,  352. 

aJîit  aller  ;^iebe  unb  greunbfc^aft  '^ijv 

â(.  i).  ^)umbolbt. 
Sn  (gile. 

Segen  6ie  ju  ^ijven  9lutc»grapr;en  einen  fel;r  anmntî;i; 
gen  ^Brief  be^>  aJîanne-o,  ber  je^t  in  53rii[[el  fein  foil.  SDa^J 
3Bort  „votre  fortune  morale '^  ift  mit  biel  "^^reibeit  a\u 
geiuenbet.  3lber  bie  ^^î^^ii^â^"/  ^^^  ^û^'  ^''^^  Slutfleden 
befubelt  finb!    9Beld;e»  3al;r,  lue  aile  ÖJefüt;le  üermilbern! 


245 


137. 

Richmond,  ce  l''  sept.  1849. 
Mon  cher  baron! 

Je  viens  d'apprendre  par  les  feuilles  de  ce  jour, 
que  le  9  septembre  1769  vous  a  vu  naître,  et  que 
vous  venez  de  célébrer  ainsi  votre  80''  anniversaire. 
Près  de  vous  je  me  serais  joint  à  vos  amis  pour 
vous  oflPrir  mes  voeux;  à  la  distance  qui  nous  sépare, 
je  m'avance  seul  vers  vous  et  vous  dirai  en  peu  de 
mots,  que  je  rends  grâce  à  la  puissance  qui  vous  a 
donné  des  facultés  qui  ont  rendu  votre  nom  impé- 
rissable; naître  est  peu  de  chose;  utiliser  la  vie  est 
beaucoup.  Vous  comptez  parmi  les  plus  riches  et 
vous  avez  fait  un  bien  noble  usage  de  votre  fortune 
morale.     Que  Dieu  vous  conserve  en  santé  et  en  vie! 

Recevez,  mon  cher  baron,  avec  l'expression  d'un 
voeu  dont  vous  ne  mettez  pas  en  doute  la  sincérité, 
celle  de  mes  sentiments  de  dévouement  et  d'amitié, 
dont  la  date  est  ancienne,  comme  tout  ce  qui  est 
placé  entre  nous  ! 

Metternich. 


246 


138. 
§umt)oIbt  nu  S5tttnl)agcn, 

^otöbam,  ben  29.  Oftober  1849. 

SRetn  tï)eiirer  ^reunb!  ßin  beutf($er  SÖrief  ber  §er- 
jogin  üon  Diiean^J,  bcr  id;  feit  üielen  3at)reîi  meine  ©(^rif= 
ten  fcl)icîe,  für  bie  fie  eine  befonbere  S^orliebe  f;at,  fd;reibt 
je^t  eine  mir  fo  üerganberte  .^anbfd^rift,  ba^  id;  @ie 
innigft  bitte,  bei  3l;rer  alten  biplomatifc^en  (gntaifferunge^ 
libnng,  bie  Seilen  nadjjnfd^reiben.  ©ie  fc^einen  einiget 
5politifd}e  in  entl;alten.  S)er  ^jn^alt  iüirb  ©ie  felbft  in:= 
tereffiren,  nnb  be&t)alb  barf  id;  leidster  anf  3l)re  9tüdfic^t 
red;nen.    ^l)v  treuer  g-rennb 

21.  .^umbolbt. 


247 


139. 
^crjogtn  Helene  bon  Drieanê  an  ^nmïioïbt. 

®ID.  (gycelïenj 

bringe  ià)  h^n  geruï;rteftett  S)anï"  für  ben  SeiDciê  beê 
mir  fo  ioertïjen  2(iibeniÉen!3  lueld^eê  ®ie  ben  ©tmiben 
unbmen,  bie  iuir  in  jüngft  vergangener  Qeii  erlebten, 
inelcfje  aber  bnrd^  bie  ^egebenljeiten  fd;on  gn  ben  ante; 
bilnüianifd;en  §u  gefrören  fd;einen. 

3d)  fel;e  mit  freiibiger  (Srïenntlid;!eit,  ba^  bie  mir  ftet» 
fo  gegeniüärtigen  ©efprädje  in  meinem  rotI;en  ©alon  in 
ben  3:;nilerien,  nnb  in  ©t.  ßlonb,  ani^  31;rem  @ebäd;t; 
ni^  nic^t  fremb  geworben  finb,  unb  banfe  ©lu.  ©ycetten^ 
für  biefe  Sirene  beê  ©efül^l;?,  iï)eld;e  in  je^iger  Qzit  einen 
boppelten  îoertî;  geloinnt. 

©d;on  ï;atte  id}  bnrd;  bie  3)Zittt)cilnng  bcr  geliebten 
Confine  mid;  an  bem  neu  erfd;ienenen  äßerfe  erfrifd;t, 
Vûelà)e§>  bie  bnrc^  £eben§fd;idfale  geprüften  ©emüttier  unh 
bie  burd^  bie  ÏOirren  ber  SBeltücrfiältniffe  afficirten  ©ei; 
fter  aie  einen  Sabnng^oborn  begrüfsen,  —  and;  l;at  mein 
©ül;n  fc^on  mand;e  9ial;rung  für  feinen  Surft  nac^  Uu; 
tcrr{d)t  barin  gefunben.  —  SBie  banfe  iâ)  eê  ^Ijncn  bem^ 
xmgead^tet  ba^  ©ie  mir  biefeS  ^leinob  gefenbet  ireldjeê  in 
ber  33egleituug  3t;reê  33riefe^  einen  neuen  Sßertl;  erl;ielt. 

îoie  @ie  mit  fo  milben  unb  iua^ri^aft  treffenbeu  SBor^ 
kn  fagen:  „5Die  2Renf(i^en  arbeiten  in  biefem  2lugenblid 
an  einer  fable  convenue:  ftrebeu  tl^eitio  naâ)  bem  Uu= 


248 

auéfii^rbaren,  an  ioeli^eê  [te  felbft  tti(^t  glauben!''  2ßo 
aber  lüirb  baè  £id;t  erfc^einen,  iüeld;ee  [ie  jur  Ginfi(^t 
fül;rcii  unrb,  iinb  toelc^e  ©reigniffe  toerben  nod^  erforbert 
icerben,  fie  üou  ber  Unbaïtbarïeit  ber  ipiberfprec^enbften 
gorberungen  §u  überzeugen?  ^k  @it>.  @?c.  eë  glauben 
fd^eint  aud)  mir  bie  je^ige  9îube  eine  furje  nur  §u  fein  — 
auâ)  id)  ]ef)e  in  if;r  feine  ^^efriebigung,  fonbern  nur  bie 
2(patl;ie  unb  ©Ieid;güUigfeit,  ir>eld;e  erjdytaffenb  aber  nid^t 
über^eugenb  iinrft.  3Ser  toermag  bie  âuîunft  âu  ergrün^ 
ben?  @!o  bleibt  ba-5  9îatbfel  beê  morgenben  STageS  toer^ 
borgen  —  \vk  öiel  lue^r  muffen  iuir  in  fcbmeigenber  @e= 
bulb  bie  Söfungen  ber  lommenben  ^a\)xe  erwarten,  ^oä) 
ben  äliutb  unb  bie  ©rgebung  fott  une  biefeè  barren  nic^t 
riebmen  —  e$  foil  im  ©egentbeil  unfre  Äraft  ftä(;(en. 

S)er  Jîonig  bat  mid)  bei  meinem  ^efud;  in  ©nglanb 
üiel  nad^  ber  ©efunbbeü  ©lü.  (gjcetteng  gefragt  —  and; 
bie  Königin  erfubr  mit  großer  3^t)eilnabme  bie  9îad)rid;ten 
iyeld;e  iâ)  i(;r  geben  fonnte.  —  (Sie  beumbren  in  freunb= 
lid^em  2lnben!en  ^b^^^i  b'^ii^f^Ö^^J^  ^efud)  in  ^ari».  — 
SJleine  5ïinber  tüünfd;en  3l)i"em  ©ebäd;tni^  anempfoblen 
ju  loerben,  unb  id)  (;offe  ebenfalls  oon  ä^il  â"  â^il  ii^ 
bemfelben  5U  ermadien. 

ajiit  aufrid;tigfter  a^erel)rung  unb  ®r£enntlid;!eit  ßm. 
dyceUeuâ  affeltionirte 

Helene. 

©ifenad}  b.  23.  Dft.  1849. 


249 


140. 

^^0  to  bam,  ben  31.  Oftober  1849. 

2!aufenb,  taufenb  ®an!  für  bie  interpretation,  mein 
ebter  ^^reunb.  2Bie  l;aben  bie  politifä^en  ©türme  aiià)  bie 
fcï^one  ober  tuenigften^^  einft  fo  ftare  ^anbfd;rift  öerlüüftet! 
S)en  „geliebten  Courier"  lefe  id;  „bie  geliebte  Äonfine'', 
bie  ^rin^effin  üon  ^reu^en,  iueld^e  ber  ^erjogin  bie  neuen 
2tnfid;ten  gnerft  gezeigt. 

©ine  Heine  9tebe,  bie  idj  ben  t)iefigen  ©tabttoerorbneten 
gel;alten,  nnb  in  ber  id;  ber  2tnfid)ten  eineâ  fid;  frei  ent:= 
iöidelnben  ©taat^Iebene  meinet  in  ^otiSbam  geborenen 
33rnberè  ern)cil;nte,  I;at  bie  ©pi!er'fd)e  B^itnng  üoß  SDrud'^ 
fel;ler  loiebergegeben.  §ier  I;aben  ©ie  fie  bon  meiner 
§anb,  iüie  ià)  fie  gïeid;  nieberfc^rieb.  @è  loäre  mir  lieb 
geiüefen,  it>enn  bie  Slntmort  in  ber  ÄonftitutioneHen  ober 
anbern,  iDat;rï;aft  liberalen  Leitung  !orre!t  loäre  iuieberge^: 
geben.    Mit  alter  2tnl;änglid;feit  unb  f5rennbfd;aft  ^Ijv 

21.  ü.  .§t. 
ÎRittiDoc^  3lai)t 


S3  c  i  Ï  0  9  c. 


^â)  glaube  S^nen,  üerel;rungen3ert^efte  3}{itbürger, 
meinen  tiefgefül)lten  ®an!  nid;t  lebl;after  auebrüden  ^u 
ïonnen,  aU  menu  ià)  ^Ijnm  fage,  H^  ©ie  mir  eben  fo 


250 

biel  ^reube  bereitet,  al§  iineriüartete  @^re  gef($enït  î;a'6en. 
Gine  fold;e  ?^reube  wiU  id;  md;t  burc^  bie  grage  trüben, 
iDoburc^  fönnte  id;  iim  6ie  imb  S^re  \<^öm  ©tabt  eine 
jo  feltene  2ln§5ei(^nimg  öerbienen?  6ie  ))aben,  S^rer 
iüürbig,  neben  ber  ©orgfalt  für  haè  materielle  SBobl,  öon 
ï)i)î;eren  2(nfid;ten  geleitet,  ^\)xt  %)j^iïnai)\m  nnb  2td;tung 
für  bie  ^eftrebnngen  bargetl;an,  bie  mit  ben  gortfd^ritten 
be^o  SBiffenê,  mit  ber  3SolfioerâieI;ung  nnb  ber  allgemeinen 
33ilbnng  ber  3}ienfc^en  §nfammenl;ängen.  3llê  ber  So^n 
für  einen  ^Cl^eil  biefer  ^eftrebnngen,  benen  mein  gange'o, 
langev,  toietbeiregteS  ^ehzn  geiuibmet  getöefen  ift,  ne^me 
id;  mit  ©toïâ  il;re  eï)rentoDÏle  ®aU  an.  ^nrd^  bie  ^nlb 
giüeier  eblen  9}ÎDnard;en  ift  mir  glüeinnb^tüanjig  Sat)re 
lang  bie  grenbe  geiuorben,  mit  weniger  Unterbrechung, 
aly  ^l)x  3Jîitburger  gn  leben  nnb  in  einer  anmnt^igen  ge= 
fdjiuüdten  9îatnr  hk  3lnregnngen  gn  finben,  beren  !eine 
lebenbige  9uüurbarftettnng  entbehren  barf,  menn  fie  fid; 
§n  bent  SBalten  ber  J^räfte  be§  SSeltatt^  erl;eben  mill. 
©anfbar  l;abe  id;  faft  jebe  meiner  neneren  ©c^riften  mit 
bem  I;i[torifd;en  9iamen  gefd;müdt,  ber  mir  tl^euer  gelüor= 
ben  ift,  nnb  in  beffen  3)ianern  1707  mein  Srnber  geboren 
JDarb,  beffen  9îame  in  bem  Slnbenfen  berer  gefeiert  lüirb, 
bei  benen  fid;  für  bie  grofjeren  3lnfid;ten  eine;?  fortfd;rei= 
k]ùm,  fid;  regelmäf3ig  entmidflnben  6taatêlebenl  ber  freie 
©inn  erl;alten  l;at. 

21.  Ö.  ^nmbolbt 

bei  Empfang  be^o  @l;renbürgerbriefee  öon 

^otêbam. 


251 


141. 
^umïioïbt  ou  S^aruïjagcn. 

*)3ot§bam,  bcn  4.  9^obemfcer  1849. 

SBie  gtiicÊlid;  î;akn  <Sie  mid),  t(;eurer  j^reuttb,  biirc^ 
eine  fo  liebenêlimrbige  2}îittl;eiluîig  auê  (Sngïaîtb  gemad;t! 
2lber  eê  liegt  mir  ipegen  be§  3ïnben!enê  an  meinen  53ni= 
ber  nnb  nm  benen  jn  antlDorten,  bie  mein  ^^erbteiben  an 
biefeiu  t'pofe  üerlänmben,  jet)r  baran,  meine  3lntn>ort  an 
bie  ^oticbamer  ©tabtüerorbneten  in  einem  liberalen  ^jonr^ 
nale  ïorreft  brnden  §n  laffen.  ^d)  modjU  fie  ber  ïonfti- 
tntionellen  S^îtnng  fd)icfen,  bie  ber  ©acBe  nocl;  nid;t  ©rs 
U-)ät;nung  gett)an.  ^d)  Ijabe  aber  feine  2lb)d;rift,  blo^  baê 
^lättd;en,  baâ  ic^  3^nen  gefd;idt.  ^aben  @ie  bie  j5^rennb= 
fd;aft,  ba5  ^lättd;en  mir  balb  lüiebergnfenben. 

2öie  lüidjtig  [inb  bie  ^^arifer  9îad;rid;ten!  SDer  Un== 
i}orfid;tige  erlangt  inelleid;t  ba;o  Consulat  à  Vie  (anf  tüel= 
(j^eê  bie  SBorte  durée  et  stabilité  anfpiclen),  aber  er  fällt 
büd^,  nnb  icedt  ben  fd;lnmmernben  Somen.  3)ie  3^reil)eit 
ioirb  babei  nid;t  üerlieren,  nnb  bie  bentf d;en  ©taat!omän= 
ner  (giebt  e§  lDeld;e  anfser  ^.  üon@agern?)  ioerbcn  bann 
inne  werben,  ba§  e'3  in  9Jiittelenropa  ba-o  ^^^ranfreid;  üon 
1789  giebt,  baffelbe,  über  beffen  S'tnllität  man  feit  einem 
Sal;re  fpöttelt.    2)ie  6d;lDerpiinfte  üerfetjen  fid). 

3)iit  inniger  ^rennbfd;aft  '^l)V 

21.  ^t. 
©onntagS. 


252 


142. 
^«mtiolbt  Uli  S^arn^agen. 

Sevlin,  ben  19.  SRärj  1850. 

3i(j^  fage  ^i)mn,  mein  t(;eiirer  ^reunb,  meinen  inni= 
gen  ®an!  für  bie  lieben  S^i^en,  bie  ©ie  ^errn  9lio  ge= 
geben,  ber  mir  fd)Dn  bnrd;  (EornelinS,  DIferê,  9ftabotDi| 
nnb  ben  J^onig  felbft  iüegen  be^o  ^uâ)è  de  l'art  chrétien 
geriil^mt  wax.  5Die  neue  Snfarnation  etneê  âlbgefanbten 
§um  Erfurter  Parlament  nnh  beffen  Seanffid^tignng  im 
3ntereffe  beö  Prince  -  Président  Wax  mir  imertoartet, 
aber  dlajael  felbft  ijatk  öiele  ïlknieren. 

;^'reunbfd;ûftHd;ft  nnb  erJüartung^öoll  ^^x 

21.  ö.  ^nmbolbt. 
3)tenêtag. 


253 


143. 
^umfiolbt  an  S5arn|ogen» 

^^Jotöbani,  ben  2.  SiiH  1850. 

3(^  freue  mid;  in  biefer  trüben  Sîeaftioitioseit  ein  fo 
liebeitiolDürbige^?  SebeiK-.5eic^en  V)on  ;3f;rer  .^anb,  tl;eiirer 
greunb,  gn  empfangen,  ^à)  frêne  mid;  and;  3î;rer  9îeife 
naâ)  Mel,  nad;  ber  f leinen  9tegion,  tuo  beutfd^er  6inn 
fid;  anêfprid;t,  îonfequent  unb  frei.  S)ie  îoeltjnftanbe 
gleichen  ber  äßafferbouteille,  bie  b'âllembert  fc^nittelte,  ha- 
mit  ein  ©eluebe  öerf(^iebenediger  33lafen  entftanb.  ©r 
fagte  bann,  um  baê  bt;brauUfd;e  2Biffen,  in  bem  er  bod; 
felbft  fo  groJ3  unir,  gu  oerfpotten:  „Calculez -moi  cela!'' 
©»  loirb  mand;e  ber  S3tafen  gerpla^en,  el;e  man  biploma= 
tifd^  i^re  tranfitorifd^e  gorm  bered;net.  — 

^à)  lüerbe  §errn  t»on  ?^roloff  meinen  innigen  ^an! 
anêfprec^en.  Sd;  rietï;  iî;m  oergeben^o  ah,  eine  9}Zaffe  oon 
©rflärnngen  unb  53ilb)t»erî"e  einfc^alten  gu  looïïen,  bie  ba!o 
3>erftänbniB  erläutern  follten.  Gr  trollte  haê  rein  Un- 
möglid;e,  unb  fd^ien  oon  ber  gorm  ber  Äompofition  tuenig 
einâufel;en.  3]on  bem  allen  loerbe  id;  il;m  nid;t!o  fagen. 
©aê  §i;bribe  gliidt  nie  in  ber  Sitteratnr. 

3^  tüar  red^t  unlüo^,  fogar  bettlägerig  —  jel^t  aber 
tro^  ber  3erriffenl;eit  bey  Sebenè  iüol;l,  arbeitfam  unb  nn= 
l^eiter.    3)Ut  alter  greunbfc^aft  2^v 

%.  t).  §umbolbt. 


254 


144. 
§umklbt  an  23cttiua  öon  Finnin. 

(r^n  3(bld}rift  üon  3]arnl}agcn'ê  §anb.) 

33  er  (in,  ben  7.  Sum  1851. 

@ie  fonnteii  \\)0^  nià)t  jïueifeln,  tïjeure,  gnäbigfte 
Baronin,  ba^  id;  mit  größter  3Särme  ^ijun  äBünfd^en 
für  einen  fo  gebiegeiieii  ^ompofiteiir  aU  ***  entgegen 
fommen  luüvbe.  îoei  ben  boicarttgen  3îorurtt)eiten  beso 
^Jînfiftjaffev,  bte  öon  meinem  trüber  angeregt  anf  mid; 
üom  ^önig  »ererbt  iüorben  [inb,  ift  meine  ©timme  über 
einen  ©egenftanb,  toon  bem  man  mir  nie  fprid;t,  freilid; 
and;  etlua^  tonloiê,  befonber»  ioenn  öon  J^irc^engefang  bie 
9îebe  ift.  3^i'if<^'^ii  äöarfc^an,  Dlmü^,  rnffifc^eit  ©ro^- 
fürften,  nnb,  nm  etioaê  ^ö^erc»  gn  nennen,  9taud}'!o  be; 
geifternbem  mäd^tigen  2Serfe,  \mx  bie  Xlnmöglid;!eit  fid; 
'\d)on  (^el;ör  ^n  i)erfd)affen.  2luf  3Sarfd;an  ift  nnn  ba!3 
fonftitutionette  ^annoüer  gefolgt,  ber  53efuc^  bei  Stirem 
unb  meinem  Jîoniglid;en  5^^!^»*^^!  ^^  ^)^^^  unfern 
aJlonard^eu  nod;  nid;t  mieber  in  ^otsobam  gefeiten,  bin  in 
allen  ©räneln  ber  to^mifd^en  Überfiebelung  begriffen, 
nicvbe  noc^  bie  üon  2ßarf($au  gnrüdfet)renbe  glutl^  (bie 
3tnfd;lDemmuug  bataüifd^er  unb  medlenburgifd;er  §oI;eiten) 
abtoarten,  mù  wenn  haè  iïlippenmeer  bernl;igt  ift,  fi;fte= 
matifd;  agireu,  iüie  e^  2l)v  l;eiterer  geiftreid;er  Srief  mir 
tufpirirt.  ^u  biefer  trüben  3eit  ï>erl;alït  aber  atte»  3)iünb= 
\ià)e,  tpä|>renb  ba»  6d;riftlid;e  faum  bead;tet  Jüirb.   S)a» 


255 

le^tere  ift  aber  ba-o  iinüermeiblid;  9îotî;ir>enbige.  Um  alfo 
gu  einem  fo  leidet  ju  erreid^eiiben  Qwede  ju  gelangen,  ift 
eine  f(^riftlid;e,  ganj  fnrge,  unmittelbar  an  hcn  Äönig 
geri($tete  Eingabe  nötljig,  bie  id;  marm  cmpfol;lcn  über: 
gebe,  ©er  nortrefflid^e  Wann  bittet  ben  Äönig  rim  eine 
ïleine  ©elbunterftü^ung  gu  einer  S^ieife  iiad;  9Jtiind;en. 
©ine  3al;lenangabe  ift  nic^t  notbtoenbig,  vereinfacht  aber 
bie  ©ac^e.  S)a§  eble  ß'-'^i'^Ö^fül)!  be^^  9Jiannev  loirb  fic^ 
nid;t  burc^  meinen  3^orfd;tag  üerlc^t  fn(;len,  ba  er  nid^t 
für  fid;  forbert,  fonbern  für  einen  fd;önen  Üunftgiued. 
9Jîit  atter  2(nl;ängli(^feit  unb  banfbarfter  ^ereî^rung 
:3f)r  geljorfamfter,  trenefter 

2t.  i).  ^iimbolbt. 


256 


145. 
§umï)olbt  ou  ^orn^ogcn, 

^Dtöbam,  ben  1.  ^îo^etnljer  1851. 

Sie  [;aben  mir,  mein  tl;eurer,  ebler  greimb,  biird; 
^i)xe  fo  freunblic^e  3wf<i;rift  itnenblid;  lt)Di)(get(;au.  3d) 
bin  tief  in  3^rer  ©d;ulb,  fönnte  bnrd;  lange  ®d)tr)eigfam' 
feit  nnb  fdieinbare  3>ernad)läffignng  jn  mand;em  ^erbac^t 
ber  Mite  unb  Trennung  über  3Jteinnngen  2(nlûf3  gegeben 
Ijahen.  S3ei  einem  fo  geiftreid;en  SJtenfd^en,  ber  §nglei(^ 
ein  fo  iPDl;liDDÏÏenber  ift,  f)ätte  id;  nic^t  befürd^ten  foEen. 
@t;e  ià)  "^Ijitn  mir  tt)euern  Srief  mit  33aaber'ê  33ilbni^ 
erl;ielt,  'max  mein  SSorfa^,  fobalb  er  erfc^iene,  ben  mit 
toieler  3Xnftrengung  öoHenbeten  leiber  gang  aftronomifc^en 
britten  ^anb  beê  Jîoêmoê  (beibe  Stbtl^eilnngen  sufammen-- 
gebnnben)  Qt^nen  perfönlid)  §n  überbringen,  ^d)  \mx 
eines?  frennblid;en  Empfange^  geiüi^,  nnb  3l;r  S3rief  üom 
24.  Dftober,  ber  in  meinem  berliner  .^aufe  liegen  geblie-- 
ben  toar,  befräftigt  meinen  Œntfc^Inf3.  Dttilie  üon  ©ûetl;e 
l^at  mir  frenbige  -lîad^ridjten  über  '^ijxe  @efnnbl;eit  ge; 
geben;  ©ie  iuerben  toie  gelüül;nlic^  ba^^  llrt(;eil  beftreiten. 
25>aê  mid^  aber  in  ©rftaxmen  gefegt,  ift  ba^  ber  gelüöfjn; 
lia)  fo  gletfc^erartig  falte  3)tinifterpräfibent  öon  Ottilien 
feï)r  entgüd't  mar,  nnb  gang  geftimmt  ift  il;re  3Bnnfd)e 
megen  SlnfteUnng  äßolfgange  bei  ber  preu^ifd;en  ©efattbt= 
fc^aft  in  9lom  jn  erfüllen.  2öar  e^^  aber  nötljig,  nai^bem 
er  eine  fel;r  geiftreid;e  !leine  ©c^rift  über  3^atur  nnb  Qk- 


257 

fe^gebung  herausgegeben,  em  Sammlung  öon  ©ebic^ten 
erfd^einen  jn  laffen,  in  benen  bte  (ginbilbungSfraft  nur 
'^ie  unb  ba  aufbl{|t  !  —  ^n  alter  3tn^ängUd;feit  in  trüber 
matter  B^il  geschrieben  'don 

%.  ü.  §umbolbt. 


2)en  24.  îîouembet  1851  ^âfxkb  'l^amfiagen  in  feine  îagc= 
blatter:  „ßinflüfterungen,  tie  man  gegen  §unibotbt  t»evfud^t. 
S)ie  steinen  unb  ÜRittelmä^igen ,  bie  hjo^t  füt;[en,  baf,  fie  gegen 
einen  ©ro^en  nicï^tâ  finb,  vereinigen  fi(^  gegen  tt)n  netbifc^  unb 
ge'^dffig,  unb  glauben  baburd)  ettt)a§  ju  fein.  (Einer  îommt 
(äc^elnb  äum  anbevn,  vertraut  il;m  bie  Slbneigung,  bie  er  empfin^ 
bet,  bie  6ctilüä(^en  unb  2)längct,  bie  er  entbecft  l^at,  fer  anbre 
nimmt  ba§  freunbtid^  auf,  anttüortet  in  gteid^er  SBeife,  fie  brüden 
fic^  vergnügt  bie  §änbe,  unb  finb  feftverbunbene  ^yreunbe  gegen 
ben  gelben.  5)ie  angebUdj  S^reueften  geben  fi(^  ju  foldjen  9tän= 
fen  bin«  dinjeln  bebeuten  fie  nickte,  aber  in  ber  HJîaffe  »üirfen 
fie  al§  foI(be,  bebrüden  ben  Zaq,  bemmen  unb  verberben  iia§> 
®utc,  untergraben  £uft  unb  Stimmung.  ^Bon  foI(bem  @ejü(^t 
bat  ©oetbe  gelitten,  leibet  §umbolbt.  3»<b  tenue  bergleid^en  auS 
ßrfabrung,  an  9îabel  b^b'  icb  bie  'Julie  bavon  erlebt!  ®ie 
Sörüber,  bie  9îi(bten,  ujie  gerne  ivaren  fie  einig  mit  ben  unter= 
georbnetften  £euten,  ibre  vereinigte  iïRittelma^igfeit  böb^t  ju 
ftetlen  al§  bie  ©eniatität  beâ  ^erjenl  unb  ©eifteê,  von  ber  fie 
ficb  bO(b  ftet§  erbellen  unb  erivärmen  liefen  !  §umbolbt'â  <B<i}'mä- 
â)m  fmb  befannt,  er  tbut  niibt  gebeim,  er  lä|t  fid)  fetjen  me 
er  ift;  aber  feine  ©rö^e  bleibe  unangetaftet ,  bie  ©rö^e  feine» 
©eifteê,  mie  bie  nicbt  minbere  feine?  §erjenê!  Unb  adjtjig 
^abr,  —  mel(b  ein  33ollmerl!  mer  barf  eè  magen,  bamiber  an: 
juftürmen  ?  " 


îr.  ».  ^umÊotbt'«  «riefe.  17 


268 


146. 
^umtiolbi  an  S5orn^a0etf« 

Serlin,  ben  28,  Sanuar  1852. 

^ier  meiît  !leine?  foêmijc^eê  ©efd[)enï,  tl)ewrer  ^reunb! 
^d)  mottte  e»  Tiid^t  felbft  bringen,  bawiî  eé  ni(|t  anêfel^e, 
ûlê  bürfte  id^  fonft  nid)î  fowmen.  äöerfen  ©ie  einen  S3liö 
atif  p.  1—25,  ben  Wlaxë'  p.  511  nnb  bie  <Sd^hièn>orte 
p.  625—630. 

^d)  barf  bod^  morgen  ^onnerêtag  nm  1  U^x  bei  Sinnen 
anfragen?    ^^  îomme  beftimmt. 

SHit  alter  Slnpngïid^feit,  bie  nie  erïalten  njirb 

2(.  t).  ^nmbolbt. 
2)iittft?od)i. 

5)Ut  gmei  gelben  ^eflen.  Seinem  t)ieliût)rigen  ^^reunbe 
3!?arnl^agen  üon  (Safe  mit  alter  $ßere|)rnng  nnb  alnpng^ 
lid;fett  ber  SSerf. 


2)en  29.  ^amiar  1852  Ijeifsî  eê  in  Sßarnbagen'e  Slageblät^ 
tern  :  „Hm  1  Viljx  tarn  §«mbolM.  SBunberbar  rüftig  für  feine 
^aljre!  ^\i  empört  über  ben  ©taatêftreicb  in  ^rantreidb,  über 
bie  rolje  @ett)alttt)at,  bie  n)iü!ürlid)en  Verbannungen,  befonberê 
aber  über  ben  IRaub  beê  SSermogenê  ber  Drlean«.  îî)er  Äbnig 
loar  anfange  üoUer  ^ubel,  il?m  unb  bem  .^ofe  mar  bie  gegen 
baê  33olï,  gegen  bie  S3olïèuertretung ,  gegen  Dîec^t  nnb  dib  t>er= 
übte  i^reüeltljat  ïein  2lnfto^,  aber  ba|  ber  3J(bentl)eurer  baê  aü- 
gemeine  2ßat)lred)t  beftel)en  lä^t,  fid}  auf  baê  SSoU  ftü^t,  «So^ia^ 


259 

liêmuê  aueübt  unto  noc^  baju  Äaifer  metben  voxU ,  i)a§  mac^t  \\yi 
öerf)afet!  ^utnfaolbt  finbet,  ba^  in  bcr  3ebruarre»o(ution  bic 
(Sinfe^itng  ber  ^Jtotoiforifdjen  ^Regierung,  bie  unmittelbar  in  ganj 
(^anïreid)  @et)otfam  fanb,  nod)  ein  üiel  ftarîereê  ©tüd  ifî,  ûI§ 
h)aâ  je^t  ber  dine,  ber  boc^  f(ton  brei  ^d^ix^  ^räfibent  xoax 
unb  ben  großen  SRamen  fül}rt,  auegeübt  \)a.\,  i^d)  fütjrte  ibm 
baê  33orparlament  unb  ben  3'ünf jiger  =  Sluêf c^u|  in  ^ranffutt 
am  2Rain  an.  6r  fiebt  in  jener  2ßiüigfeit  beê  (Seborfamé  baê 
îîationalgefubi  ber  (Sinbeit  unb  beâ  3iifaJ»^^^cngebbrenâ ,  rt>eld)eè 
bei  ben  j^^^njofen  aûe  ^artbeijpaïtung  überberrfd)t,  §umboli't 
fagt,  eê  fei  unjroeifelbaft,  '^(^■'^  Souiê  Sonaparte  ein  ©oï)n  beè 
2lbmiralê  3Serbuel  fei,  fein  33ruber  ïïîomij  ein  Sobn  beê  ®e= 
neralê  e^f^b^ult,  ber  mit  beiben  ©cbmeftern  —  ber  Königin  oon 
^oUanb  unb  ber  Königin  »on  3leapel  —  gelebt  babe.  9Scn 
$erfignç  —  ^alin  be  ^erfigni)  —  fpridjt  er  mit  tieffter  33er; 
a(j^tung,  er  fei  ein  rober,  ungebobelter  llnteroffi5ier,  ber  fid) 
aber  bo^  anmaße,  etmaè  3îeueè  über  bie  ^t)ramiben  b^ïauêge; 
bracbt  ju  baben.  3w  unfern  ©acben  übergebenb,  betlagtt  er  bie 
93efd)ränftbeit ,  bie  2lrmfeligïeit  unfrer  OJlinifter,  ber  bümmfte  fei 
3flaumer,  bumm  ;mb  grob  'ï><x},x\.;  ber  lîonig,  gereijt  unb  böfc, 
(aunenbaft,  gefalle  fid)  in  ber  Sïuèrebe:  ei  tonne  nid)tê,  muffe 
ftd^  nacb  ben  ÎHiniftern  ricbten!" 


2)en  30.  Januar  1852  fügt  33arnl)agen  nod)  bi^ju:  „^um= 
bolbt  nimmt  fidb  ber  Sittwe  beê  Sßbi^ologen  §.  lebbaft  an;  ber= 
feïbe  bot  gro^e  arbeiten  für  ibn  gcmad)t.  äluf  .^umbolbt'ê 
bringenben  SRatb  rid)tete  fie  ein  ^-][^enfionêgefu(^  an  ben  ^Önig, 
unb  ^umbolbt  unb  Sodb  fotlten  baffelbe  empfeblenb  mitunter^ 
fcibreiben.  Slber  5.  mar  S)emoürat,  jmar  fein  tbätiger,  bod)  fein 
öerftedter,  unb  ber  ^önig  tonnte  baüon  gebort  bûben.  Um  bieg 
unfcbäbUcb  ju  maiden,  meinte  ^umbolbt,  moUten  fte  bO(^  aucb 
6tabl  um  feine  Unterfcbrift  erfudben!  2luf  ben  eignen  ^Ramen 
fe^t  er  nicbtê  mebr  beim  iîbnige  burd)!  Sä3eld)e  33erbältmfff, 
Jpumbolbt  mu^  ©tabl  öorfdbieben  !  " 

17* 


260 


147. 
^uittboîbt  on  SJarn^agcn, 

Söevtin,  ben  5.  gebïuar  1852. 

^ä)  glatibe,  mein  t^eurer  g-reunb,  ba^  ber  Srief,  ben 
ià)  fo  eben  erï^alte,  ^l)u  3been  über  ^ariê  fel;r  beftcitigen 
njerbe.  ©aluêfi,  ber  lXberfe|er  be»  jtüeiten  Z^tiU  beê 
^oêmoê,  ift  ein  ebïer,  talenttooïïer,  ptiilologifd^  geïet)rter 
3Jlenfi^,  aber  t»on  fe^r  mäßiger  ^reil^eiMiebe.  3ßa§  er 
t)on  feinen  erften  @inbru(ïen  fagt,  brückt  biefe  SJia^igfeit 
jiemlid;  nnüerfd^ämt  one.  @r  anâ)  )x>av  öon  nngel^enrer 
^nrc^t  beê  ^ommenben  befallen,  ^eine  3Jîeinnng  ift  öon 
je^er  gelüefen,  ba^  bie  tüilbefte  9lepnblif  ben  geiftigen 
i^ortfc^ritten  ber  3)lenfd^^eit  nnb  bem  ^eton^tfein  i^rer 
(g^renred;te  nic^t  fo  tiel  nnb  fo  langbauernb  fd^aben  !ann, 
aie  le  régime  de  mon  oncle,  le  despotisme  éclairé, 
dogmatique,  milieux,  ber,  njeld^er  aïïe  Äünfte  ber  3^= 
üilifation  antüenbet,  nm  ben  2Bitten  nnb  bie  Sanne  eineê 
einzigen  ^errfd^en  jn  laffen.  Sefen  6ie,  nm  ben  Slbfd^en 
t)or  fol($er  ©rniebrignng,  bie  rüie  eine  ^eft  fid^  §n  t)er= 
breiten  bro^t,  §n  i)ermel;ren,  im  ^entigen  Journal  des 
Débats  (öom  3.  ^ebmar)  bie  ©rünbe,  iueld^e  eine 
©mpfe^lnngêlifte  ber  SBä^lbaren  (lant  bem  Consti- 
tutionnel) notl)tüenbig  mad^t.  ^n  ber  geftrigen  ©pener'* 
fd^en  3eitnng  ipar  fc^on  ein  S^^ferat  Don  âl;nlid^en  ^ov- 
fd^lägen  für  bie  jtoeite  Kammer  bei  nnê! 

3c^    ^offe    S'^nen    balb    bie  Histoire    de  PAcadémie 


261 

(üon  33art^olTneB)  ju  fc|affen.     ^â)  ^abe  mel  üergeblid^ 
für  bie  Söitttüe  be§  ^rof.  j^.  üerfud^t.    ^^r  anbänglid^fter 

2Ï,  t).  ^umbolbt. 


S3  e  i  l  a  g  e. 
©)3ener'fci)e  Leitung.     1852.     ^om  4.  ^e^r.  ?îo.  29. 

—  ^ie  33erï)anb(ungen  über  bie  93i(bung  ber  erften  Äammer 
finb  tt)ieberI)o(t  ©egenftanb  unferer  DJÎitt^eilungen  geirefen.  Söeni^ 
ger  beïannt  m'èâiic  e§  fein,  bafe  fic^  in  t)ö^eren  Greifen  je^t  bie 
2ïufmerffamfeit  and)  ber  ^rage  über  bie  33ilbung  ber  jmeiten 
Kammer  jiuoenbet.  3)a§  gegenwärtige  2Bat)(gefe^  fteüt  baè 
Sßabtrec^t  aie  ein  freimiüigeg  Dîecbt  ebne  eine  entf^Jtedienbe 
$flid}t  bin.  (Sin  3^t-i"g  5"^  SDabl  ntö^te  ebenfo  unjiuedtma^ig, 
aie  unausführbar  erfdjeinen.  ^nbem  aber  bie  SÖ3äbler  ficb  in 
beliebiger  2ln5al}l  ber  3Babl  entbalten,  geben  fie  biefelbe  in  bie 
^änbe  einer  unbefannten  931iuberbeit ,  bie  b^ufig  burcb  33oUjug 
ber  Sßabl  bewirft,  ba^  ftatt  ber  politifi^en  Meinung  beè  S3abl= 
bejirf§  t!a§>  ©egentbeil  nertreten  lüirb.  S)ie  ©runbfä^e,  bie  bei 
ber  9Ieubilbung  ber  erften  5îammer  ma^gebenb  fein  niöd}ten, 
baben  in  iljrer  ^onfequenj  ben  33orfc^lag  berüorgerufen,.  "ßae 
SSablgefe^  ju  ber  jmeiten  Kammer  babin  abjuänbern,  M^  S. 
SR.  ber  ^önig  in  jebem  Sßablbejirfe  geraume  3eit 
»or  ber  SBabl  burd)  bie  Dîegierung  einen  ^anbibaten 
beftimmen  lä^t,  ber  Slbgeorbneter  irirb,  menn  bie 
2)lebrbeit  ber  SSäbler  nicbt  einen  anberen  2lbgeorb  = 
net  en  ernennt.  —  5)ie  b'^r  geltenb  gemacbten  ©rünbe  voex- 
ben  voxx  morgen  mit  ben  Ginjelnbeiten  beè  SSorfdjïagê  mittbeilen. 


262 


148. 

^umöolbt  ûtt  ©ftrnl^agett. 

?3erïtn,  ben  12.  ^ebriiat  1852. 

Stetteid^t  intereffirt  eê  @ie,  mein  t^enrer  ^reunb,  auf 
einem  ^Blättc^en  aïïeê  §ufammen  p  finben  luaê  bie  Dr= 
leanè'fd^e  ^^naftie  f)erfu(i^t  bem  9laube  entgegen  ju  arbei= 
ten.  ^ie  ^ergogin  toon  Orleans  fd^icït  mir  ba§  SBlättd^en 
burc^  bie  ^ringeffin  üon  ^reu^en. 

^ft  3l;nen  ein  Jîanbibat  äöill;elm  ©.  auê  ®re»ben, 
üerpllt  unter  bem  Seamen  Söilfrieb  öon  ber  9îeun,  be- 
gannt, ber  mic^  mit  gugefc^icEten  ap^oriftifd^en  ©ebonïen 
im  a)fianuf!ript  quält?    ^^r 

31.  to.  ^, 

@ie  fcl^icïen  mir  gütigft  bie  Einlage  balb  iüieber. 


,263 


149. 
.^umöolbt  an  !öarnl^oöeu» 

^öetliiT,  bell  23.  mäv^  1852. 

î)aê  5llter  i)at  unter  Dielen  Uiibequemlid^feiten  an^ 
bie,  baê  man  SSerfud^eu  ber  33e!e^ruttg  auègefe|t  ift. 
îoolïen  (Sie,  t^eurer  ^reunb,  ben  fonber&aren,  gutmüt^i- 
gen  ^rief  unter  :v5^re  pf^c^ologifc^en  Curiosa  legen!  (®er 
îJîann,  ber  üon  ber  @elig!eit  "öernabotte'ö  [o  überzeugt 
ift,  fagt  mir  auf  Utnn)egen,  ba^  ber  Satan  in  meinem 
^erjen  ben  ^ommanboftab  filiere,  mie  bei  ©oet^e,  bem 
frommen  Äant  unb  2Bielanb.)  Unb  unfer  ^^arlament  !  ! 
Wlan  tüerbe,  njenn  e^l  nöt^ig  it)äre,  „bie  ©täbte  üom 
©rbboben  vertilgen''  —  tDünfcl^t  unfer  Diplomat  am 
îBunbeêtage. 

^D^lit  inniger  5Int)änglid^feit  '^^x  treuer 

31.  ^t 

3)ienètat3  in  tiefet 

mitt. 


3iu  bcm  beiücgctitien  '•Briefe  t>on  '^tuguft  ®rau  uom 
6.  "Jebruav  1852  au§  O^io  2Rontgomcri?  Sountij  ^ei^t  e§  : 
„@itt  §en*,  ber  einen  großen  3;^eil  ber  (Srbe  bur(^reift  l}at,  ber 
burc^  bie  Verausgabe  fo  vieler  auêgejeic^neter  Schriften  fic^  im 
(Çetbe  ber  Literatur  unb  Söiffenf haften  ein  fo  bauernbeS  unb 
gtanjreii^eâ  "iSenfmat  errichtet  Ijat,  tann  nic^t  anber»  al§  mit 
ber  größten  ^od^ac^tung  üon  jebeni  ^eutfc^en  genannt  njerben; 
wenn  bie  ^Jîamen    großer  .Krieger,   bie  baâ  5)tut   i^rer  SReben^ 


264 

menfc^en  üerfprü|ten  auf  bem  6d)(ac^tfelbe  tnirb  »evgeffen  fein, 
fo  roitb  3l}r  Tianu  3af}rl}tmberte  iinb  ^al^rtaufeube  lang  in  ben 
Stnnalen  ber  @efd^id)te  glänjen.  2(ber  fonbevbar  ift  e§  ju  glei= 
^er  3eit  ba^  bie  größten  S^aturforfdjev,  5ßf)ilDfopt)en  unb  2lftro= 
nomen,  bie  ben  größten  %i)e\l  \i)xex  Sebenêjeit  mit  neuen  (^x- 
finbuugen  unb  mit  ber  Êrforfc^ung  bet  9îaturîvafte  jugebrac^t 
Ijaben,  oft  ganj  gteicbgültig  finb  in  33e5iebung  auf  i^r  feligeê 
ober  unfeligeê  Sc^idfal  in  ber  anbern  2Be(t.  ©oetbe,  ©(filler, 
SGBielanb  unb  Äant  unb  t>ie(e  anbere  it>aren  alle  auSgejeic^nete 
6I)araftcre  unb  glänjenbe  3beale,  unb  fül)rten  mef^r  ober  tt)eni= 
ger  ein  fogenannteg  moralifd}e§  Seben,  fo  ba^  fie  \iâ}  oielleic^t 
beê  5îartenfpielê ,  ber  ^egelbabn ,  beè  ©d}aufpiell)aufe§  unb  îanj= 
faaieê  entbleiten,  aber  \^x  SBirfungèfreiê  ging  nicbt  in  bie  ßmig= 
feit  l^inein,  unb  baê  Scbictfal  ibrer  3îebenmenfcben  in  ber  anbern 
Söelt,  iljre  ©eligfeit  lag  fcenfelben  nicl}t  am  |)evjen/'  —  9Rac^= 
bem  ber  33rieffd)reiber  fid^  nun  weiter  in  falbungêooUen  Klagen 
erge'^t,  ba^  bie  fôabrc  ©ottfeligfeit  fo  feiten  fei  unb  aucb  bei 
dürften  unb  Dbevbofprebigern  yermi^t  »nerbe,  fagt  er:  „Ser 
le^te  iîbnig  oon  ^reu^en  unb  feine  h3at)rl^aft  ïoniglicbe  £uife 
mußten  et»fa§  üon  bem  Staube  ber  SS^iebergcburt ,  fo  loie  aud) 
ber  le^te  Monig  ocn  ©d}tr>ebcn,  ber  ehemalige  franjofifdje  2Rar; 
fd}all  33ernabotte ,  ^ürft  t>on  $onte  Conto,  din  armer  î^auer 
ïonnte  ibm  über  bie  DJtittel  jum  ©eligioerbcn  mebr  £icbt  geben 
aie  einer  ocn  ben  erften  53ifd}öfen  ber  lutberifcben  Äiri^e.  SJld}, 
§err  ©e'^cimer  9îatl} ,  fo  fcl^r  id)  3l)^ew  guten  moralif(^en  Seben, 
^l)rem  l)Dben  Sbaraftev  aie  6taat§mann  unb  ^b^tm  ilenntniffen 
aie  ©elebrtec  oöllige  ©ered}tigïeit  miberfabren  laffe,  unb  midb 
freuen  muf5  tafy  Berlin,  ja  ia^  ^>reuf5en  einen  fol(^en  ïïflanxi 
aufjuïreifen  bat  mic  ©m.  ©naben  finb,  fo  mürbe  meine  ^-reube 
in  ein  beiligeS  3"^'ol)'c"^f"  au^bredjen,  luenn  xä)  bie  ßbre  ):)ahen 
follte,  in  ^):)ner\  einen  Joarmen  ätnbänger  beffen  ju  feigen,  ber 
auf  ©olgat^a  ftarb.  3(cb,  obne  3b"  fi"^  ^^^'  «Ö^^^^'  ^^amnier: 
berr,  bod}  bei  allen  unfern  Äenntniffen,  bei  aller  unferev  bo(^= 
gepriefenen  ©elebrfamïeit  büx^ft   unglüdlid}."  —  2ßeiterl?in    bei^t 


265 


fê:  „®oett)e  fagte  bei  einer  gettiffen  @e(egenf)eit,  ta^  er  wäi)' 
renb  feiner  ganjen  £ebenêjeit  no&i  nid)t  toier  glüdfUc^e  Sßoc^en 
erlebt  bätte.  S)al  voat  bie  ©prad^e  eineê  großen  ©elebrten. 
SGßenn  Sbriftuê  feine  S^îefibenj  unb  feine  SBobnung  nid^t  in 
unferem  i'perjen  aufgefcbtagen  Ijat,  mer  fann  anbereê  bort  fein 
aie  ber  ©atan?  Einer  mu^  bod^  bort  fein,  einer  niu^  bod^ 
ben  ^'ommanboftab  fübren.  2)kn  ïann  boc^  unmbgli^  ju  einer 
unb  berfelben  ^eit  smeien  Ferren  bienen!  Œbler  DWann,  gnäbi= 
get  §err  Kammerberr,  icb  bin  üon  großer  3icbtung  für  6ie  unb 
für  ^l)xe  erbabenen  23erbienfte  burcbbrungen,  unb  liebe  unb  acbte 
Sie.  ^cb  bin  nidit  mertb  3b"en  bie  ©cbubriemen  aufjulöfen, 
ba§  ift  bie  wabre  6prad)e  nteineê  ^erjen?,  menn  icb  micb  glei(^ 
mit  ber  Erlernung  ber  3infang§grünbe  üon  fiebjebn  »erf^iebenen 
©pracben  befcbäftigt  b^be,  unb  bie  ©dbriften  be§  neuen  îefta  = 
menteê  nod)  je^t  in  fieben  üerfcbiebenen  Spradl^en  lefen  fann. 
Slber  t>on  ber  Söabrbeit  ber  ^rifttidben  Oîeligion  bin  id)  fcbon  feit 
einunbbrei^ig  3<^bren  nid}t  nur  feft  überjeugt,  fcnbern  id}  füble 
bie  ßinftüffe  be:o  b^iligf"  ©eifteC-  täglid}  unb  beinabe  ftünblicb." 
—  ®er  ©rief  ift  unterjeicbnet  :  „6>t>.  ©naben  ergebenfter  ^k- 
ner  unb  33ruber  in  (Ebrifto,  Sluguft  @rau."  cC^umbolbt  bat  bie 
Hnmerhtng  bii^jugffûgt  :  „din  $ßefebrungeperfu(^  au§  bem 
©taate  Obio." 


266 


150. 
§iimBo(bt  an  ^rtviilagcu. 

33  er  tin,  ben  13.  aJîarj  1853. 

3(^  bin,  tl;eurer,  \}ietjä(;riger  'Jceunb,  bei  ben  ^ertüirr^ 
niffen  tiieineê  oben  ^^b^nè,  in  einer  mordifd^  fo  fd^mac^^ 
öollen  3ßit,  in  ber  ©eifteêtoermirrung  unb  Ungeim§^eit, 
ob  iâ)  3t;îien  ^(?tt  [iebenten  Sanb  ber  gefammelten  ©d^rif- 
ten  meine^o  53rnber»  \d)on  gefanbt  l)ab^\  ^â)  fiiiyie  tiefe 
@cf;am  be§{)alb,  loei^  aber,  ba^  @ie  mir  noc^  nic^t  ju 
5Ürnen  gelernt  t;aben.  ^er  2luffa^  gegen  ^îapobiftria^, 
bie  J^orbernng  ©tra^bnrg  abptreten,  tönt  iöie  eine  3^c>w^ 
bey  6d;icÊfaï§  in  ^ergleid;  nnferer  ie|igen  Demutt;  .  ,  . 

3Jlit  alter  ßiebe  nnb  33eret)rung  S^r 

2t.  Ü.  ^nmbolbt. 

"Der  ^Lob  Seopolb  non  ^ncl;'io  —  ein  geiftreic^esS  ©e= 
mifd)  beè  ebelften  l;ülfreid;ften  ®eniütl;ee,  angenblidlid^er 
Seibenfd;aft,  einev  fleinen  !S)eÄpoti^Mn^  ber  SWeinnngen; 
ber  iuenigen  3}lenfd}en  einer,  bie  eine  ^I)l;fiDgnomie  IjaUn 
—  l)at  mic^  tief  gefd;merât.  Êr  t;at  feiner  äöiffenfd^aft 
eine  neue  ©eftalt  gegeben,  er  lüar  eine  ber  größten  ^Uu- 
ftrationen  ber  3eit;  ""f^^'^  'Jreunbfd^aft  Ijat  63  ^^ài)Xi 
gebauert  —  o^ne  5t;rübung,  ob  iüir  gleid}  oft  benfelben 
S3oben  beaderten  —  ba  id;  il)n  1791  in  'Jreiberg  fanb, 
tüo  er  fd)on  öor  mir  (obgleich  fünf  3al;re  iünger)  auf 
ber  ^ergafabemie  tuar.    Sein  33egrabniB   iüar  mir  ein 


267 

3Sorfpieï ,  c'est  comme  cela  que  je  serai  dimanche. 
Unb  in  tnel^em  ßiiftai^i'^  üerlaffe  id^  bie  9Belt,  ber  x^ 
1789  erlebte  unb  mitfül^tte  —  aber  S^t^ïî^nnberte  finb 
6e!unben  in  bem  großen  @ntn)icfelung§=^ro§effe  ber  fort= 
fd^reitenben  SJÎenfc^^eit.  2)ie  anfteigenbe  ©uröe  ^at  aber 
Heine  Einbiegungen,  unb  e-â  ift  gar  unbequem  fid}  m 
fol(^em  ^^eile  be^  Sfîiebergangeè  ju  befinben. 


268 


151. 
^uïjoïbt  an  Sarn|ogem 

93  et  lin,  ben  14.  ïïftaxi  1853. 

^erjïtc^en  ®anf  unb  Xroft  burc^  bûê  fo  farûftertftif($e, 
mir  unbefannte  SBort  g-ontenede»,  aber  slüangig  ^a^re 
finb  üiel  §u  furg,  um  33effereê  §u  fe^en!  ^^r  ^üloiü  bon 
^ennetuiÇ  ift  mir  eine  gro^e  xinb  frexibige  '^aà)nâ)tl  — 
3)en  'Bâ)a^  be;*  Ieibenfd)aft(ic^en  Seopolb  non  ^uc^  gebe 
id^  guriicf  (,in  ber  Slnlage).  ©ottte  grtebrid^  ©d^Iegel'ê 
aftronomifc^e  SSificn  nic^t  mit  ©efipräc^en  gufammen£)ängen, 
bie  i^  in  Sßien  mit  iî)m  ge(;abt  I;atte  über  bie  @elt»i§I)eit, 
bal  loir  in  ©entfc^lanb  einft  ha§:  füblid^e  Jîreuj  toürben 
nneber  aufgeben  fe^en,  loie  eë  nnè  fc^on  in  l^iftorifd^er 
3eit  ge(en(^tet  '^aU  3<^  erinnere  ©ie  nur  an  eine  6telïe 
meines  iîo^^moê  (II.  p.  333),  bie  burd}  fefte  d^ronolo; 
giflée  eingaben  für  ®ie  einigen  Sîeij  erf;ält:  „Sas  Äreu§ 
fing  im  nörblic^en  ®entfd)Ianb  erft  an  unfic^tbar  jn  mer^ 
ben  2900  3ûi)re  toor  nnferer  ^^^trec^nnng.  S)aê  ©tern= 
bilb  Ijatte  fid^  gu  mel;r  aie  10°  .*poî)e  über  hen  |)ori5ont 
erl^eben  fönnen.  Stil  es  in  ben  baltifd;en  Sänbern  am 
^immeBgelüölbe  t>erfd;iüanb,  ftanb  in  3(egi;pten  fd^on  ein 
Ijalheè  ^o^ïtûufenb  bie  grofee  $i;ramibe  be^  ©^eop^.  ^a§ 
^irtenüol!  ber  |)i;ffoê  machte  feinen  Einfall  700  3aï)re 
fpäter.  2)ie  SSorjeit  tritt  nnê  fd^einbar  naïjer,  n»enn  i^r 
Ttaa^  an  ben!h)ürbige  ©reigniffe  gefnüpft  toirb." 

Slrbeiten  ©ie  ja  fleißig  an  ^^xem  33üIon)  toon  'Sienne- 


269 

h)iè,  ber  mir  in  ^axiè  fe^r  tï)euer  lüurbc.  @c  bena'^jm 
fid^,  3Jîitfi!  ïiebenb,  fe^r  freunblid;  in  Safa^ette'ê  ^^amilie, 
in  bem  6d;Ioèd^en  ßagrange  bei  ^ariê,  Safa^ette's^  Sanb^ 
fi|e,  tt)0  ^ülotu  jur  ©inqnartirnng  lag.    ^l^r 

2t.  Ö.  ^nmbolbt. 
Sci^  föerbe  ^anb  VI  felbft  bringen. 


(Stnmerfung  »on  33arn^agen.  2tl§  îiroft  ivegen  feiner 
ac^tjiget  3a{)re  ^atte  ic^  an  §umboltit  ge[(^rieben:  felbft  biefe 
ïonnten  üer'^ältni^mä^ig  lieber  eine  2trt  ^ugenb  werben,  tt)ie 
i^ontenelle'»  93eifpiel  jeige,  ber  bw^ïiertiatirig  einer  S)ante  ben 
Ça^er,  ben  fie  Ijaite  fallen  taffen,  aufbeben  lüoUte,  unb  ba  er 
e§  nicbt  fd)neU  genug  fonnte,  ^ifmexiixé)  auSrief:  „Que  n'ai- 
je  plus  mes  quatre-vingts  ans!"  —  33on  5"ïie^ïi<^  ©(bieget 
batte  ic^  xi)m.  mitgetbeilt,  berfelbe  b^be  ^u  SreSben  furj  »or 
feinem  îobe  gegen  2;iect  bie  ^ropbeàeil'ung  auSgefproc^en,  er 
hjiffe  ni(bt  genau  mann,  aber  gen^ifi  in  nicbt  langer  S^ït  hjerbe 
am  Rimmel  eine  mäibtige  $8eränberung  üorgeben,  alle  großen 
©eftirne  mürben  il^ren  ^^la^  üerlaffen  unb  in  ein  gemaltige§ 
Äreuj  jufammenrüden.) 


270 


152. 
^umljolbî  an  S^orn^ûgen* 

«er lin,  ben  15.  luguft  1853. 

î)iirc^  bie  Verlängerung  meineê  langweiligen  Slnfent* 
^ûUê  in  ^otêbam  »on  3^nen  getrennt,  mein  t^eurer  geift= 
reid^er  ^reunb,  ift  nteine  erfte  2tnnä^ernng  eine  ^itte, 
©ie,  ©ie  allein  finb  mein  litterarifd^er  9îat^geber,  ber 
S^iefe  ber  @efül;le  mit  einem  fo  mnnberbar  ^armonifd^en 
©prad^talente  oerbinbet.  ^n  meinem  Uralter  nimmt  Qaq- 
{)aftig!eit  über  mic^  fetbft  franï^aft  p.  @ê  erfd^eint  aie 
ein  befonbereè  Vänbd^en  bie  3(n!?mal?l  ber  ©onette  meineê 
SBruberéi,  in  'î)ènm  ©toff  nnb  ^onn  nid;t  immer  in  glüdl= 
liebem  ©inflang  fielen.  ^^  flef)e,  bafe  id^  morgen,  S)ienè= 
tagë,  um  1  U^r  gu  ^^nen  ïommen  barf,  um  ^ï^nen  eine 
mir  abgebrungene  33orrebe  üorgulefen!  ®èhm  ©ie  mir  ja 
nur  ein  münblid;ee  ^a,  buret;  'i^m  Wiener.  3}iit  alter 
unberbrü(|li(^er  j^reunbfd^aft  ^^x 

1.  ü.  ^umbolbt. 
2flontag. 


271 


153. 
^umbolbt  on  S3oriiï)agctt, 

Berlin,  ben  31.  5tuguft  1853. 

©0  ift  in  biefer  für  meine  ©efü^le  fo  tranricjen  S^it, 
)\)o  ein  beängftigenber  ©amnni  tiom  ^rut^  gum  Xajo  loe^t, 
mir  bod)  einmal  efmae  l)od)  @rfreuUd)e!c  gciuorben:  ^l}re 
9lucfïel)r,  [c  frennblid;e  SBorte  tocn  'r^ljncn,  ja  Q^re  er= 
flehte  |>iilfe.  ^\)x  î)errïid;er  33rief  trifft  mid;  bei  bem  bon 
à  tirer  einer  ïleinen,  id)  {;offe  prätenfionvtcfen  ^orrebe 
ju  ten  ©onetten.  S)a  eê  mir  leiber  unmöglid;  ift,  3ï;nen 
morgen  ^jerfönlid;  §n  banfen  (iài)  mu^  greitag  bem  Äönig 
bei  feiner  Slnfunft  mand;ey  ^^erfprod;ene  in  ^otêbam  über= 
geben),  fo  loage  ic^  eè  3^?tten  nod;  biefen  3tbenb  meinen 
Ä'orrefturbogen  §u  fc^iden. 

^â)  bitte  ©ie  inftänbigft  bie  Blätter,  in  bie  id;  ein 
wunberbare?  fragment  (inie  §nr  Erläuterung  ber  ^^t)em 
unb  Stimmungen,  bie  in  hen  „Briefen  an  bie  g-reunbin" 
fi(^  offenbaren)  eingefd;attet  t;abe,  ftreng  ju  beî;anbeln, 
unb  mir  auf  einem  befonbern  33(ättd;en  gu  notiren,  maê 
iâ)  änbern,  unb  befonber^^  waè  id;  fubftituiren  fou. 
Sonett  folge  id^  blinblingê. 

©,  IV  gefällt  mir  nid;t„f  d;  ö  n  errungene  |)immellgabe''. 

^a§>  fromme  ^-ragment  ioar  r>on  eigener  |)anb  jiem^ 
lid)  unleferlid;  gefd^rieben,  unb  in  bem  ^periobenbau  loar 
ettüae  ^ier  unb  ta  nad^jul;elfen;  fo  ©.  XI.  ^ielleid;t 
^aben  ©ie  lieber  „bei  Slnerf ennung ''.  ^ie  ^l;rafe  ift 
fd^tüerfäüig,  ûud[)  je^t  noà). 


272 

@.  XIV  hjerbett  6ie  niä)t  tobcln  „eben  nic^f'  ftatt 
„t;aben  nie  g  er  ab  e^',  maê  noc^  familiärer  ift.  55)ie 
4  B^îlei^  ft^^^i^  ^^6  ^iii  gefattener  StëroUt^.  ©r^alten  mufe 
man  fie  bod^,  \à)on  aie  gro^e  ^rei'^eit. 

Ä(3nnten  ©ie  6.  XIII  nnten  nid^t  etmaè  Reifen?  ^ft 
3l)nen  baê  @nbe  ber  ^^rafe  „©timme  be§  ©eiuiffenê  — 
gelegt  l;at''  bentlid^?  mir  nic|t.  Î5ietteic^t  inäre  burd^ 
einige  SBorte  ber  ©inn  ju  erläutern. 

9îoma,  bie  33erfe  an  mid)  auê  âllbano,  aile  ®l)öre  unb 
Pindarica,  inerben  ein  anbereè  33änb(^en  bilben. 

a)Ut  alter  Siebe  unb  tiefer  Slc^tnng  y3^x 

2Ï.  Ö.  ^umbolbt. 

®ie  traurigften  9îac^ric^ten  auè  3ïrago'ê  ^^amilie;  ®e- 
fc^tüulft  an  ^änben  unb  ^ü^en,  ®iabete^  unb  faft  @r- 
blinbung!    Sîierjig  ^a^re  Seben  mit  il;m!!  — 


273 


154. 
^umiolbt  an  ^arii^agen. 

«erttn,  ben  2.  ®e|)tem6er  1853. 

î^aufenb  S^erjeitjung,  "oa^  iâ)  <Bk,  hm  Seibenben,  'be- 
brängte!  '^à)  ï]ab^  aïïe§  aufgenommen,  bin  jebem  2öin!e 
gefolgt,  ©ern  aber  möd;te  ià)  auä)  bie  Sßetrai^tnng  an- 
bringen,  bie  Sie  bei  ©.  VI  äußern.  Söiirben  ©ie  fol= 
genbe  ßinfd;altung  billigen:  „©in  Tanger  2tufentï;aït  in 
9tDm,  nnb  öietteid^t  ein  Iebï;afte!o  Sntereffe  für  geioiffe 
@pod;en  be^  italienifd^en  2)id;terlebenê  fc^einen  meinem 
Sriiber  eine  befonbere  58ürliebe  für  eine  Üeine  lt;rifd;e 
gorm  eingef(ö§t  ^n  l;aben,  bie  bem  ©ebanfen  (foil  ber 
äBol;l!lang  nic^t  anfgeopfert  luerben)  enge  '^effeln  anlegt, 
bie  er  aber  mit  Setou^tfein  unb  Slbfic^t  frei  bet;anbelte.'' 
(Ober  iüoEen  ©ie  „bie  er  in  ^reil^eit  mit  SSetönfjtfein  nnb 
Slbfic^t  bef)anbelte'',  ober  „bie  er  in  beion^ter  ^reil;eit 
be^anbelte"?)  „9Senn  nun  ber  S)id;ter  nad;  feiner  realen 
©igen^eit  nnb  Subiüibualität  am  leb^afteften  ba§  8ebürf= 
nie  fül;lte,  aïïei3  ioa^  ber  ©mpfinbung  entquillt,  mit  ^been 
§n  öertüeben.'^ 

®en  Iritifc^en  'Bàjai^,  '^l)x  ^lättd;en,  erbitte  icb  gurüd. 
S)anfbarft  ^^v  21.  o.  ^umbolbt. 

(>-reitagê. 

(3lnmerhing  won  3Sarnliagen.  ^li)  »üäljtte:  „®ie  ei*  aber 
mit  belüu^ter  'grei^eit  bet)anbelte",  lüei(  biefe  Seâart  fid^  am  beften 
ju  bem  33ilbe  ber  eben  genannten  „'geffetn"  fd^idt,  jeboijf)  aud^ 
fonft  bie  Sai^e  beftimmt  au§bructt.) 


21.  ».  J&um6otbt'â  aSriefe.  18 


274 


9Sarnî)agen  berii^tet  ben  9.  ©eptember  1853  in  feinen  Zaa,c- 
btättein:  ,  ^umbclbt  batte  fi(^  me(ben  laffen,  cr  iam  gegen  b^tb 
2  lli)x  unb  blieb  biâ  nac^  i)aib  3.  Gin  b(cf5eï  33eiud},  otjne 
©ef^äft(i(^e§;  er  b^^tte  baê  Sßebürtni^  ntandierlei  auSjufprec^en. 
3uöcrberft  erîtavte  ev  fid)  mit  bittrem  §obn  unb  Unttiiden  über 
(be§  Aonigâ  Dîebcn  in  Gtbing  unb  in  §irfd}berg,  über  bie  gdnj^ 
id}e  Sdiiüdcbe,  bie  fid)  in  foldien  ungecrcmeten  Sïufraaltungen 
funb  gebe.  Sann  fprac^  er  mit  tieffter  3?erad)tung  »on  bem 
AuUuêminifter  »on  Diaumer,  beffen  ^o()t)eit  unb  g-rec^beit,  beffcn 
^a^  gegen  alle  2Biffeiifd)aft,  beffen  untieiboUeâ  SBirïen.  «5)er 
^önig,  fagte  .C^umbotbt,  baf^t  unb  üerad)tct  aile  feine  2)îinifter, 
aber  btefen  befonbcr§,  unb  fprii^t  non  ibm  mie  »on  einem  9îinb= 
fieh,  befonberS  ärgert  iï)n,  ba^  &iaumer  ftet§  ben  2Bünfd)en  beê 
;  Äönigg  entgegen  ift.  )>  —  Unb  bel)ält  il)n  boc^  ?  —  '(  25?ie 
er  alle  beïialt,  irieil  er  fie  einmal  ï)at,  unb  jebe  Seränbe= 
rung  eine  mübfame  Slrbeit  ift.  —  33eifpie(  von  bcn  53rübern 
3d)(agintmeit,  bie  ber  ^cnig  gern  3U  einer  9îeife  nad^  bem 
§ima{ai)a  unterftü^en  moUte,  ber  iUi(tu-5minifter  yerineigerte  e§, 
ber  ^önig  befabt  ibi"/  tie  ^fteinung  §umbolbt'è  ju  üernebmen, 
bicfe  mar  bie  günftigfte,  9îaumer  jebod;»  bcbarrte  auf  feiner  20lei= 
nung,  bie  burd)  ôumbctbt'S  9}ieinung  nid^t  umgeänbert  fei.  Sa 
fd)rieb  ber  iîcnig,  bor  fid)  gegen  feinen  îDtinifter  ohnmäd)tig  bc; 
fannte,  an  33unfen,  bor  nahm  bie  ^aéc  in  bie  fgan'o,  unb  bie 
©ruber  Sd)(agintlüeit  erbattcn  nun  engtifa^e  Unterftül5ung.)>  — 
Unb  berfelbe  i^cnig,  ber  fo  eiferfüdnig  auf  feine  2}îad)t  tbut, 
(äfn  fie  fo  bei"d)ränfen  ?  —  «^a  er  gefällt  fid)  bi^^meilen  in  ber 
9ioUe  eines  fonftituticncllen  Äonigs ,  fpvid)t  fid)  in  mifîucben  2)in= 
gen  mit  einer  :}(rt  3d)abenfreube  ron  jeber  l^erantmortung  frei, 
roirft  an  ihn  gemad:>ten  g-crberungen  bie  Sd)>t)ierigfeit  entgegen, 
bie  Unterfd}rift  feiner  D^iinifter  ju  erlangen,  ja  tbut  aie  ob  ber 
,9]arfer  r»on  Staat'  ettraS  ibm  ^rembcS  wäre,  bef^ulbigt  fo; 
gar  feine  ïlîinifter,  ba^  fie  it)n  über  bem  ,5Hader  üon  ©taat' 
oft  aufeer  3(cbt  liefen«  u.  f.  n?.  —  «^n  fleinen  ©ummen  erfäl}rt 
ber  ^cnig  oft  ben  grofiten  SBiberftanb,  in  grc^en  fd)lägt  er  benn 


275 


boc^  burc^;  300  %\)aUt  für  einen  armen  ®e(ef)rten  ober  ^ünftler 
fd)(ä{5t  man  ifnn  ah,  40,000  %haUx  für  einen  Stnfauf  barf  man 
ihm  nid)t  üertüeigevn.»  —  2Betd}e  »eriuorrcnc,  un^eilüoKe  SBirtf); 
fc^aft!  —  «S)er  Jîonig  ift  ganj  jufrieben,  ba^  er  in  ben  îird^* 
Ii(^en  6adben  unge(}inbert  mantfc^en  fann,  bie  gelten  at§  oom 
©taate  cjetrennt,  ba  (}at  fein  9}îinifter  einjureben.»  —  S)aê  ift  mir 
unüerftänblic^  unb  and)  fo  nid)t  ridjtig,  bie  3}linifter  mifc^en  fid} 
h)of)(  ein.  —  «S)er  fdjtec^tefte  ^exl  in  ber  ganjen  9ßtrtl)fc^aft  ift 
ber  @el}.  Diatl)  $R.,  ein  nicbriger  Sc^(eid}er,  Sudmdufer,  üdU 
§a^  unb  ©ift.  Sie  ©arcia  fann  ()ier  nic^t  fingen,  fagte  er  t^or 
einiger  Qäi,  'îiain  ift  fie  ju  rotf);  alle  S^orfteilungen,  ta^  ber 
©efang  nid}t  rôti)  fein  merbe,  »waren  nergebenS,  id}  fagte  il}m 
jute^t,  nun  fo  fd}iden  6ie  nac^  33etl}anien,  unb  laffen  bie  S)ia:- 
foniffinnen  fingen.  6r  lüiib  gUidlid)  fein,  mid}  unter  ber  @rbe 
ju  feîjen.  »" 


Sen  25.  September  1853  erjäbtt  3}arnï}agen  in  feinen  Za^e-- 
blättern:  „Über  bie  Hntüefenbeit  i)umbolbt'§  üorgeftern  im  iîir^ 
cbenratl}  n)irb  gefagt,  bie  Pfaffen  Ratten  i(}ren  grofjten  ®egner, 
ber  fie  ade  ju  6d}anben  ma(^e,  in  i^rer  SRitte  gehabt,  ben  9îa= 
turforfdjer,  nor  bem  aft  il}r  Sunft  unb  ^^rug  in  nid}t§  jerflie^e. 
«Slbällino  ift  unter  eud^!»  bätte  man  rufen  fönnen." 


18 


276 


155. 
«gumfioîbt  ait  SSarnl^ogen» 

«Berlin,  ben  12.  Sejemïiev  1853. 

©ie  t;aben  mir,  mein  ebler  gteunb,  einmal  tüieber 
eine  gro^e  ^reube  gu  bereiten  gelün^t.  Sîad^bem  unfre 
Sïbreife  öon  ^Pot^bam,  baê  fid;  gang  su  einer  t)nbbï;iftifd;en 
„Mten  ^oïïe''  geftaïtete,  bnrd;  Hntool^lfein  ber  5îonigitt 
lange  gel;inbert  luar,  bin  id;  benn  enblic^,  feit  ©onnabenb, 
l;ieî)er  iiberfiebelt.  ©ie  ïjaUn  ben  ^reuBifd;en  2Baffenrul;m 
wnb,  tDa§  mid^  menfd;ïi($er  beruï)rt,  hm  fo  öielfeitig  ge= 
bilbeten  Krieger  i)erï)crrlid;t.  *)  S)ie  ©aïïerie  3f;rer  Sebenl= 
bilber  fte^t  einzig  gro|3  in  unferer  beutfd^en  Sitteratur. 
3(^  bin  fel;r  entriiftet,  ba^  in  hzm  legten  ©tiid  beê 
Quarterly  Review  (September)  mein  grennb  Slrago  fo 
fd^änblic^  beï)ûnbelt  ift,  anè  politifc^er  ^artl;eifnd;t,  gang 
tüie  id;  öon  bemfelben  S^nrnale  üiele  Sa^re  1810—1818. 
©ine  ^lote  am  ßnbe  be»  ©eptemberftüde  fagt  mit  feltener 
3art|)eit,  ber  2lnffa|  fei  gefd;rieben,  eî)e  man  feinen 
%o'a  \x)U^k,  aber  in  ßonbon  luar  allgemein  beifannt,  t}a^ 
er  erblinbet  unb  an  3öafferfnd;t,  hk  ü)n  beängftigte,  grän= 
§enlo§  leibenb  toarü 

3}tit  alter  S)anlbar!eit  unb  Sln^änglid^leit  unb  ^eiDun= 
berung  ^Ijuè  S;alent^3  3f;r  getreuer      21.  ü.  ^umbolbt. 

2)îontag§. 

*)  Sebeit  beê  ©eitevaïé  ®rafen  33ii{otit  bon  2)emteiüt^.  SSon  Ä, 
21.  SJarnl^agen  i^on  (5nfc.    SBevïin.    1853. 


277 


156. 
§timï)o(bt  an  S^arn^ûgcn« 

^erïin,  3)cnner6tag  ^aö)t,  —  bom 
13.  sum  14.  %pxiî  1854. 

Smpfangen  6te,  ebler  grennb,  meinen  innigften  ©anf, 
©ie  nnb  bie  liebenêtuiirbtge  SSertrante  ,,ber  S)ämDnen''.  *) 
®er  ^önig  ift  für  mic^  fôegen  ber  geiftli^en  ^Drbere{tnn= 
gen  je^t  unfid^tbar,  nnb  gel;t.  ÏRontag  in  militairifdjen 
2îngelegenï;eiten  naâ)  ^otêbam  anf  5  —  6  3::age;  aber  ein 
red^t  lüarmer  ^rief  öon  mir  ift  morgen  8  U^r  in  ß^ar= 
îottenbnrg  in  feiner  §anb.**)  ©o  ^abm  ioir  tuenigftenê 
nnfere  5ßflid}t  tren  getî;an.  ^â)  iuerbe  gan§  ber  refponfaHe 
2}îtnifter  ber  ^onferöatiöen;  benn  nor  brei  ^agen  for= 
berte  tc^  baê  toierte  3)linimnm  beê  9îot^en  ^ogelê  für 
einen  Mann,  ber  150  ^aï)x  fein  @rnnbftu(ï  fonferöirt 
^at,  ben  ©ärtner  S3onc^é,  einen  3lbo:ptitofot;n  ***)  anè  ber 
©Campagne.  —  @ê  ift  mir  eine  gro^e  ^^renbe,  ba^  '^^mn 
meine  Introduction  ****),  bie  nnr  baê  Sb'erbienft  ber  freien 
©efinnnng  nnb  ^rene  f)at,  and;  in  ber  ^orm  gefaden 
l^at.  2llë  S)anf  fd^icfe  ic^  Seiten  ein  ber  3ß^^iii"ftä^^^^ 
Jüegen  —  Si^ni  1848  —  nid;t  nntüid^tige^  S)o!nment  für 
^l^re  3tntograpï)enfammlnng.     3^nr   bie  anbern  ^apiere^ 


*)  SSetttna.  **)  Um  il^n  gu  IBenad^rtd^tigen ,  baf?  am  17.  ®a*^ 
btgn^'ê  goïbne  ^oc^jett  ift.  ***)  Subnjtg  ton  ©erïad)  ^atte  in  ber 
jtoeiten  Kammer  ben  5ïbgeorbneten  ißet£)mann=§DlItoeg  einen  Slbo^Jtiö* 
fol^n  ^reugené  genannt.    ****)  3«  ^ïago'S  SBerïen. 


278 

tuelc^e  bie  irbifd^en  Glenbigfeiten  be»  leiber  offentUd^  ge; 
JDorbenen  3^^fte^  *)  fcC}ilbern,  erbitte  id;  einft  guvud. 
Sitte»  ©ble  tDirb  in  @emeinï;eit  f)erabgegDgen:  xâ)  l)abe 
einige  feilen  anttporten  muffen.  —  3^  leï'e  monoton  nnb 
trübe  et  mourant,  avant  le  principe.  3)lit  alter  Sln^äng^ 
ïid^feit  ^i)x  31.  ö.  ^umbolbt. 

^â)  tnerbe  geloi^  3}îontag  mid;  ï;od;§eitartig  einfinben. 


*)  §evr  3)iat^teu  batte  [ic^  bagegen  aufgelel^nt,  bag  auf  bem  2;itet 
gefagt  tüirb,  §err  Sarral  fei  bom  35erftor6enen  jum  §evauêgeter 
fceftellt  roorben. 


279 


157. 
%xap  Ott  ^umöolbt 

Paris,  ce  3  Juin  1848. 

Mon  cher  et  illustre  ami, 

JVlon  fils  est  parti  ce  jour  dernier  pour  Berlin,  en 
qualité  de  ministre  plénipotentiaire.  Il  est  parti  animé 
des  meilleurs  sentiments,  d'idées  de  paix  et  de  con- 
ciliation les  plus  décidées!  Et  voilà  qu'aujourd'hui 
votre  chargé  d'affaires  s'est  rendu  chez  notre  ministre 
des  affaires  étrangères,  pour  lui  rendre  compte  des 
inquiétudes  que  la  mission  de  mon  fils  a  excitées 
dans  votre  cabinet  et  parmi  la  population  berlinoise. 
Me  voilà  bien  récompensé,  en  vérité,  des  efforts  que 
j'ai  faits,  depuis  mon  arrivée  au  jDouvoir,  pour  main- 
tenir la  concorde  entre  les  deux  gouvernements,  pour 
éloigner  tout  prétexte  de  guerre!  A  qui  persuadera- 
t-on,  qu'animé  des  sentiments,  dont  je  fais  publique- 
ment profession,  j'aurais  consenti  à  laisser  investir 
Emmanuel  d\me  mission  diplomatique  importante,  s'il 
avait  été  en  désaccord  avec  moi,  s'il  appartenait  à  une 
secte  socialiste  hideuse,  au  communisme,  car,  j'ai 
honte  de  le  dire,  les  accusations  ont  été  jusque  là? 
Au  reste,  j'en  appelle  à  l'avenir:  toutes  les  préven- 
tions disparaîtront  lorsque  Emmanuel  aura  fonctionné. 
Votre  chargé  d'affaires  regrettera  alors  la  réclamation 
intempestive  qu'il  a  adressée  à  Mr.  Bastide. 


280 

J'ai  reçu,  mon  cher  ami,  avec  bonheur  ton  aimable 
lettre.  Rien  au  monde  ne  peut  m'être  plus  agréable 
que  d'apprendre  que  tu  me  conserves  ton  amitié.  J'en 
suis  digne  par  le  prix  que  j'y  mets.  J'ai  la  confiance 
que  ma  conduite  dans  les  trois  derniers  mois  (j'ai 
presque  dit  dans  les  trois  derniers  siècles)  ne  doit 
me  rien  faire  perdre  dans  ton  esprit. 

Tout  à  toi  de  coeur  et  d"ame 

F.  Ar  ago. 


281 


158. 
^umfioîbt  nu  S^aritljagcm 

S3erttn,  greitag  ben  14.  'apùï  1854. 

Sa  hex  Äönig  fd^on  ©onnerf^tag  feinen  Ä{rd;gang  ge= 
l^aïten,  fo  Ijabe  iä)  ï;eiite  nocf;  in  ©ï^avlottenburg  gefpeift 
unb  fami  ^l;nen  une  erfrenlid;e  9lad^rid;t  geben,  ba^  loie 
ber  ^önig  mir  gefagt  „er  i^on  bem  @(;rentage  geton^t 
(nid)t  huvä)  llï)ben!!)  nnb  längft  aUe§>  baju  bereitet  l^abe.^' 
^ie  ^ttgrebien^ien  ber  geiftigen  ober  materiellen  ©pcifnng 
liegen  freilid;  für  mid^  in  ümm erif d)em  S)nnfeï  begraben. 
^l)x  treuer  .<pumbolbt. 

5prin§  üon  ^pren^^n  \im^  nid;t'3  t»on  ber  ©niabnng  ju 
noce  et  festin. 


282 


159. 
|)mutJolbt  au  S3arn^ogciu 

^0  to  bam,  ben  4.  Suit  1854. 

Sa  ic^  burc^  meine  amerifanifc^en  S^erbmbungen  in 
bie  S)orliebe  ber  g-riebenvgefettid^aft  geratt)en  Un,  fo  tnerbe 
id)  üoii  berfelben  mit  tiielen  i£;rer  @d;riften  mtb  ^ra!tät= 
à)èn  beläftigt.  S)ie  le^te  9îummer  be»  Herald  of  peace 
tft  aber  fo  merfiüürbig  biird;  bie  ^olitifdje  ^eicegung  ber 
frömmelnben  giebenêquaîer,  ba^  e§  6ie,  tt;eitrer  greunb, 
toieUeid^t  einige  Stugenblide  erl;eitert,  felbft  bie  3^ii9ii^)T^ 
§u  ïefen.    â^i'ftoren  Sie  ba'é  Mattl 

S)ie  (Beübung  foU  âugleid;  ein  3^^4)6^^  ^^^  2èhenè, 
b.  l).  ber  innigften  treneften  greunbid;aft  für  ©ie  in  bie= 
fen  trüben  Reiten  ber  ©d)iüä(^e  nnb  be^J  Unuerftanbeâ 
fein,  ^pn  bem  neuen  „©tal;(=9lanfe'fd)en''  @taatêratï;e 
l;abe  id;  mid;  au»  ©rünben,  bie  nic^t  bie  be»  Stlterê  finb, 
befreit,  id;  bin  au»gefd;ieben. 

^d;  lege  Sî;nen  nod;  einen  fraufen  ^rief  beê  armen 
Sunfen  bei,  ben  ©ie  red;t  geî;eim  ï;alten  unb  mir  ge^ 
tegentUd;  iDieberfd;id'en  muffen  in  meine  berliner  3Sd(;- 
nung.  (Srft  ^eibelberg  unb  bann  33Dnn,  immer  glpifc^en 
ben  anfregenben  Erinnerungen  an  jiuei  (i'r5bifd;t)fe.  ^ei 
ber  gefäI;rUd;en  S^enbenj,  bie  ber  eble  3}îann  für  tt)eDlD; 
gifd;en  ©treit  unb  feine  neu  erfunbene  apoftoUfc^e  tird;e 
unter  ber  gnrma  §ippoU;tu»  l;at,  iinirbe  eine  2ïufentt;aït 
in  (^-nglanb,  nämlic^  auf  betn  £anbe  jföifc^en  Sonbon  unb 


Dj:forb  (ber  ^üd^er  iüegen)  il;m  erfpvie^ïid;er  fein  aie 
S3onn.  S)ie  angïîfanifd^e  freiïid;  nubulbfame  §od)!ird^e 
ift  in  einem  freien  Sanbe  niinber  nnbequein,  alio  ein 
minifterieUer  .^ird^entag  in  ^ren^en.  S)a3n  fürchte  id)  fel)r 
für  (löetjen)  ^nnfen'sS  nn ff enfd>tf Hidden  ^^înf  bie  brD^)enben 
l;i;potl;efenreid;en  @d;riften  über  Urnöll'er,  ägt)ptifd;e,  in; 
bifd^e  nnb  an^njegrabene  affi;rifd;c  ©emiten,  lüie  and^  über 
bie  Sage  beê  ^arabiefeê,  für  ba^^  bei  Kiepert  eine  Aar  te 
be  ft  eilt  ift.  Sanbf  arten  über  SDÎeinnngen  ber  3.^ölfer 
tonnen  bon  ber  fd;iffbinbenben  9Jti;tf)e  am  5,lîeer  nnb  ^^U 
mala^a  bi§  gnm  Slrarat  nnb  gn  3lramea  Ä'pmboto^o,  ja 
bi§  5nm  meyifanifc^en  (Soycoy  fid;  erfteigen,  ^l;antafiebil; 
ber,  bie  and;  bie  mormonifd;e  33ibel  !ennt.  (@.  bie  Seilage.) 

S)ie  iueimarifd^en  ^l;antafiefpiele  finb  mel;r  l;eiterec 
2lrt;  îBet}errfc^ung  ber  .Climate  burd;  5îrl;ftallpalafte,  bie 
gugleid^  2öirtl;^f)änfer  finb,  5Rico^3  nnb  ajiabera  nnnötl;ig 
madf)en,  nnb  ja  nur  V/.^  ïltillionen  S:i;aler  .Kapital  er^ 
f orbern,  eine  Einlage  in  ber  öhcn  ^ot^obamer  Äaf ernenn 
ftabt.  Unb  ba»  an^Sgebrütet  in  bem  i^irn  eine»  ïenntni^; 
öollen  9}îanneA,  ^roriep. 

Wlit  trener  grennbfi^aft  3^r  21.  .^nmbolbt. 

^otêbam,  ben  4.  î;uït  1854. 
3m  3ettatter  ber  Är^ftaU^jaläfte. 

3d^  finbe  erft  gang  oor  fnrgem  in  einem  ^Briefe  ©neife= 
nan's,  1818,  (in  ©tein'S  geiftloS  rebigirtem  ßeben  Sb.  V. 
©.  262)  bie  üon  3t;nen  geioi^  längft  bemerfte  ©tette: 
„§.  ftrebt  ipieber  nad§  bem  3}iittelpunfte,  aber  iljm  man-- 
gelt  3}ertranen,  2tc^tnng,  ^ar after  nnb  dMÜ)/'  ©et;r 
perfönlid;er  ^a^  ïann  ben  eitelen  ©neifenan  bod;  nur  oer^ 
anlaßt  ïjàhm,  fo  oeriüerflid^  bon  meinem  Vorüber  §n  reben. 
^â)  erinnere  mic^  freilid^  bon  i^m  getjort  gu  'i)aben,  @nei; 
fenan  fei  hd  feiner  3}erabfd;iebnng  tl;m  feinblic^   getoefen. 


284 

20aê  t)on  allen  ^artf)eien  iibrigenê  bamalê  liber  poltttfd^e 
Snftitutionen  gefagt  tüirb,  îommt  mir  je^t,  unb  îam  mir 
fij^on  1815—1818  öor,  aie  läfe  iâ)  ein  pî^pfifalifd^eê  ^nä) 
beê  breijel^nten  3a^rt)unbertê,  nur  gnrd^t  üor  ^rDt»in§ial= 
©tänben  tuar  JU  loben,  c'est  de  la  bouillie  pour  les 
chats.  — 

über  tiefen  33rief  betnerït  SBarntiagen  ben  5.  :3uU  1854  in 
feinen  Tageblättern:  ,,^â)  fanb  einen  großen  95rief  »on  ^um^ 
bolbt,  ber  mir  ba§  nenefte  Stücf  üoni  Herald  of  peace,  einen 
35rief  »on  33unfen  —  Dier  enge  D-uartfeiten  —  unb  einen  an- 
bem  üon  SRobert  'groriep  anê  Söeimar  mittbeitte,  begleitet  üon 
feinen  guten  33emerfungen.  «  3)ie  ©enbung,  fagt  er,  foil  ju= 
gleid)  ein  3ei(i)eii  t'^ê  SebenS,  b.  i).  ber  innigften  treueften 
^-reunbfc^aft  für  ©ie  in  biefen  trüben  Seiten  ber  6cb>üäcbe  unb 
be§  Unüerftanbce  fein.»  ferner:  «SSon  bem  neuen  6tal)l' 
9{anfe'f(ben  6taatêratbc  babe  id)  mid}  auê  ©rünben,  bie  ni(bt 
bie  be§  Sllterê  finb,  befreit:  id)  bin  au§gefcbieben.»  Sann  fprid^t 
er  t>on  ben  ^bantafiefpielen  {5i-Driep'§,  ber  einen  ba§  ,^lima  he- 
berrfcbenben  lîriftallpalaft  in  ber  «  oben  ^afernenftabt  «  ^otêbam 
grünben,  unb  baju  1%  ^îillion  %l)aUt  anleiben  mötbte!  (Snbs 
lid)  rügt  er  ©neifenau'ê  DJÎi^urtbeil  über  Söilbelm  t»on  c§umbolbt, 
au§gefprod)en  in  einem  33riefc  nom  ^ai)x  1818,  ben  5ßer^  in 
bem  „geiftloâ  rebigirten"  £cben  6tein'ê  mittbeilt;  mit  9{ecbt  üer; 
tüirft  .^umbolbt  biefe  fc^nöbc  iïlîi^eurtbeilung  feineâ  33ruber§. 

S)er  93rief  »on  33unfcn  ift  fcbr  unorbentlicb  gef(brieben,  S^um- 
bolbt  nennt  ibn  einen  «  f  rauf  en  » ,  maê  ibn  treffenb  bejeicbnet. 
33unfen  mü  fünftig  in  33onn  »üobnen,  beflagt  aber,  ba^  bie  Uni= 
»erfität  fo  beruntergeïommcn  fei,  bcfonbcr?^  in  ber  tbeologifd)en 
^afultät,  man  babe  5)orncr  unb  9^otbc  roeggebiffen,  unb  bie 
allerbefcbränlteften  ober  mittelmäfügen  Sente ,  irield)e  man  in  gang 
S)eutfd)lanb  auftreiben  fonnte,  n>ie  Sänge  unb  ©teinmei;)er,  feien 
an  bereu  Stelle  getreten;  öon  §engftenberg'§  ©tubirjimmer  au§, 
bunb  ©erlad),    gebe  alle§    auf   5l?crbummung   unb    SSerfinftemng 


285 

ïoê;  man  toerbe  biefe  trübe  3eit  t>eê  geiftreic^ften  ^5nig§  t)C§ 
^a^r^unbevtg  noc^  öiel  ärger  beflagen  unb  öerurtl^eiten,  at§ 
SGBöUner'e;  alleS  l;abe  jugleic^  ben  reaftionairen  poUtifc^en  ^a= 
raïter  ber  i^unf erpartbel ;  nur  ^eucbelei  unb  h)at)rer  Unglaube 
njerbe  burd)  biefeè  unselige  ©p[tem  gepflanjt,  unb  bie  (eibenf(ï)aftî 
Ii(^[te  9îeaïtton  vorbereitet;  mit  ©arben  unb  $oUjei  ïbnne  man 
ja  politifc^  tt)un  maâ  man  molle,  —  fo  lange  eê  bauert:  allein 
bie  ^necbtung  be§  @ei[te§  l)abe  ber  Seutf^e  nie  ertragen,  unb 
fein  (Çluc^  folge  burd^  alle  ^al)rt)unberte  benen,  bie  fie  gefuc^t 
l^aben.  So  fctireibt  33unfen!  Slber  je^t,  al§  gefallener  ©iinft; 
ting!  Sßie  mar  unb  mirïte  er  tior|)er?  2ïud^  jur  35erbummung 
unb  ^nec^tung.  (Sanj  ä^nlic^  mit  D^labomi^,  ber  auc^  jule^t 
freifinnig  t!^at!" 


286 

160. 
S5arnï)ogcn  an  ^imMht 

33  er  (in,  ben  8.  3uU  1854. 

9îîit  gerü()rtem  ban!6arem  ^erjen  ^ab'  ià)  ©uer  dp 
jelïeng  t^eureê  Schreiben  emipfangen.  ^a  ioof)!,  ein  Se; 
benÄgeic^en,  ein  ^ziàjen  beâ  fräftigften,  ebeïften  Sebené! 
3ßemt  je  bie  ^rage  entftef)en  könnte,  n)ie  ©te  in  bief  er 
trüben  ^cit  gebad;t  nnb  gefiiïjlt  ï;aben,  fo  lüürbe  ein  foï= 
c^eê  S3latt  bie  entfd^iebenfte  Stnttücrt  fein,  ba»  glanâenbfte 
3eugniB  einer  ©efinnnng  nnb  S^f^ätigfeit,  bie  ftets  bie 
gleid}e  9îic^tung  ge(;alten  nnb  fid;  nie  öerlängnet  l)dben. 
5Den  Srief  auè  Sonbon  —  ba§  i^m  gegebene  ^eilnort 
„franè''  bejeid^net  t^n  treffenb  in  jeber  ^Bejiel^ung  — 
fenbe  id;  bem  33efei;l  ©ner  ©yjetten^  gernä^,  ï}iebei  ^fli(^t= 
fd)nlbigft  ^nrud;  luie  gern  ï;atte  id;  il)n  meinen  @amm= 
hingen  einverleibt!  Gr  ift  ein  merftourbige.^  3^i<$s^  '^^^ 
gegeninärtigen  2^erl)ältniffe,  inand;e  Oïnêbriide  finb  topn 
ber  fdyUigenbften  33ebentnng.  3d;  wollte  nnr,  ber  ©c^rei; 
ber  I;ätte  and;  früt;er  fid;  fo  geändert,  üor  ben  legten 
perfönlic^en  @rfat;riingen!  S)er  ir)iffenfd;aftlid;e  Sînf,  ben 
Sie  bnrd^  hk  broî;enbe  Sd;riftenf(utï;,  gefä(;rbet  glauben, 
fd)eint  mir  öon  2(nfang  anf  nnfid;erm  ^oben  t;anptfäd;lic^ 
bnrd;  äujsere  Stufen  ge(;a(ten  iDorben  ju  fein,  nnb  mit 
biefen  unrettbar  fallen  §u  muffen.  3]ieIIeid;t  mirb  fid; 
bie  politif^e  53abn  loieber  eröffnen,  aber  geipi^  nid^t 
burc^  Utterarifc^e  .öütfe,  aie  lDeId;e  biefe  ^lö^tid^e  Ûber= 
ftürgung  bod^  Jüot;!  mitbeabftd;tigt  fd;eint!  ©d;tüeigenbe 
9îuf;c  trürbe  iueit  nü^lid;er  fein,   ^nbe^  barf  biefe  an  bem 


287 

getüäpten  Drte  jdjioerlid;  eriuartet  lucrben,  luo  ber  fat[;cs 
lifd;e  ^afj  bereite  rege  ift,  iinb  t>m  politifd;cn  näf;rt  iinb 
t»erftär!t,  ber  üon  l;icr  aus  uad;f)altig  fcrtlüirfen  luirb. 

S)er  felicje  ^-iivft  ÏOittgenftein  beglüdmünfd)te  iiiid;  eiuft, 
ba^  id;  niât  nötijiQ  Ijätte  im  ©taatêratl;  gu  fi^eii,  uiib 
ba§  wax  bod;  ber  alte,  in  iueld;em  anâ)  6uer  Grjell'enj 
iüaren!  Um  lüie  üiel  meï;r  muB  id;  ©ie  becjlüd'iDüufdjen, 
ba^  «Sie  bem  neuen  fid;  entjogen  l;aben,  in  lr)eld;em  ©ta(;t 
unb  9îanfe  finb!  5Dem  le^tern  lüirb  1üoI;(  niemanb  iik 
Stoffe  ber  Iäd;erlic^en  ^erfon  ftreitig  madden,  bem  erftern 
jebermann  ben  S^orrang  be^  ©opI;iften  la[[en. 

S)ie  SBorte  ©neifenan'^v  lüeld;e  ^erl^  im  Seben  ©tein'^ 
(V.  2(32)  mittl;eilt,  paffen  fo  gan^  nnb  gar  nid;t  auf  äöils 
I;elm  ücn  ."pumbolbt,  baf^  man  lH'rfud;t  loäre,  iiaè  ô.  bort 
anbery  ju  beuten,  irenn  fid;  bafür  eine  ftattf;afte  3ïnua(;me 
finben  Iie§e.  3d;  l;abe  iüoI;l  felbft  aus  ©neifenau'S  SJhinbe 
iuBerungen  üon  Un5nfriebenl;eit  gefiört,  aber  nie  fo(d;e, 
i)k  fo  auvgefd;ir)eift  t;ättcn,  benen  fo  leic^^t  unb  üoffftänbig 
gu  nnberfpred;en  geiuefen  unire!  äßa^^  ©neifenau  an  3f;rem 
trüber  tabelte,  lr»ar  f;auptfäd;lid;,  'oafi  er  nie  lun'fud;t 
î;abe,  burd;  fein  3(nfel;n  unb  feine  ©eifteeüberlegenlieit 
bie  ©leid^gefinnten  gu  einer  ©emeinfamfeit  ju  bereinigen, 
mit  ber  \ià)  üiele«  ptte  untevnel;men  unb  beiinrfen  laffen. 
2)od;  biefen  SSorlüurf,  Wenn  eè  übert;aupt  einer  ift,  l;at 
©neifenau  felbft  eben  fo  üerbient,  unb  üon  ben  ©einigen 
reid;lid;ft  erfat;ren!  SDaê  33ud;  i^on  5perl3  tuimmelt  non 
Ungered;tigfeiten  unb  ©(^ieff;eiten,  hie  ^\üav  meift  öon 
©tein  felbft  I;errül;ren,  üon  ^^er^  aber  mit  bünber  ^ar; 
tl;ei(id;feit  befräftigt  merben;  er,  ber  affec  mittl;eilt,  and; 
oft  gar  nid;t  §ur  Baàje  ©el;örige5,  läjit  ir)id;tige  Sitten; 
ftüde  unbebenllid;  fort,  fobalb  fie  nicl^t  gang  jum  "^dv- 
t^eil  feine§  gelben   finb.    S^affelbe  tüirb    ber  ^all   fein. 


288 

Winn  er  ©neifenau'ê  33iograp^te  fd^reibt,  ju  ber  bod^  öor 
allem  eine  friegioïunbige  .'panb  erforberlid;  ipare!  — 

5Daê  fromme  Üuderblatt  wax  mir  fd;ou  bef'annt;  man 
l)ätU  folc^e  llngel;ener(id;feiten  in  englijc^er  6pra(^e  !aum 
für  möglid;  l;alten  fotten!  3tber  unfre  3ßtt  ift  i-'eiü^  an 
foId;en.  2ln  bie  6tette  beê  2^ifd;rüdene  ift  ber  ^ftjd^o- 
grapi;  gefommen;  man  toitt  mit  ©eiualt  mir  ben  ©lanben 
an  bie  2llbernl;eit  anfbrängen,  ià)  entfd;nïbige  miij^,  ba^ 
in  meinen  ^a^ren  man  etiüae  ^nriidbleibt,  id;  fei  erft  beim 
5rifd;rüden,  üon  bem  aber  lüiH  man  nid^ty  mel;r  !;ören. 
Sei  biefem  ©egenftanbe  fädt  mir  üwae  ein,  haè  ià)  n\ä)t 
nnterbrüden  mag!  (Bê  gefd}ieï;t  natürlich  fe^r  oft,  bajs 
Stn^ernngen  ©ner  ©ygeHeng,  befonberjc  folc^e,  bie  an  Äönig; 
Iid;er  Siafel  üorgefommen,  in'i3  gro^e  ^nbtünm  bringen, 
I;ier  mit  ©ifer  lüiebert)olt  ioerben,  nnb  babei  bie  ablüei- 
d;enbften  ©eftalten  anne'^men;  fo  ganj  ïiirglid^  mieber 
eine  (gntgegnnng  an  §errn  6enfft  öon  ^ilfad^,  in  ber  mir 
bie  nrfprünglid;e  ?3^affung  fet)r  verloren  fd;ien;  eê  )t)äre 
bod;  tüünfd;en^Müert[;,  iuenn  biefe  iebeêmal  irgenbn)ie  ant^en^ 
tifd;  betr)at)rt  njürbe!  — 

3Jîit  iDibert)oltem  innigften  2)anf,  in  trenfter  3}ere^rnng 
nnb  @rgebeni)eit  Dert)arr'  id;  nniuanbelbar  @ner  ©yjettenj 
gang  geï;orfamfter 

SSarn^agen  öon  ©nfe. 

Einige  ftar!e,  mir  fo  loittfornmene  al^3  nneriöartete,  Sïnê^ 
brüde  in  bem  Sonboner  Srief  erinnern  mid;,  bajs  aud^ 
§err  t>on  Oîaboim^  in  ä^nlid;en  fid;  ergangen  l^at,  nnb 
fie  fogar  ï;at  brnden  laffen  (©efaimnelte  6cE)riften  IV. 
210.  256.  281.);  in  ber  mittlem  ©teile  ge^t  er  fo  n)eit, 
ben  2Bal;lfprnc^  „©egen  S)emo!raten  l;elfen  nnr  @olba* 
kn''  in  fein  @egentl;ei?'umju!el)ren! 


289 

161. 
^iimboïbt  nn  S?ûrnt)ûgcit. 

SB  er  lin,  ben  9.  3uU  1854. 

3<^  fîttbe,  toon  t)cm  in  ©anÄfoiici  gefeierten  rnffifc^en 
9îamenêtage  5urüdM;renb,  ^îjren  liebeneiuiirbigen  33rief. 
5Da  ic^  31;nen  nid^t^  abfd;Iagen  fann,  fo  lege  i^  ben 
|)ippoU;tiiv  Bei!  33efriebigen  6ie  bafür  meine  9îengierbe! 
3d;  glaube  nie  in  meinem  S,ehen  mit  t'aérai  ©enfft  üon 
plfac^  gef:prod;en  gu  l?aben;  id;  fönnte  il;m  auf  ber  ©tra^e 
ober  in  ©efellfc^aft  begegnen  unb  ir)ürbe  i§n  nid^t  er!ennen. 
5öei  bem  allen  fann  id;  iüoI;l  bei  bem  Jîonig  mit  il;m  ge^ 
fpeift  l^aben.  dlaà)  bem,  iüa^  id^  t»on  il;m  gel;ört,  füt)le 
id)  mid;  nid;t  gu  iî;m  ï;ingeneigt.  3)a  id;  bem  iîonige 
^teUi  gegenüber  fi^e,  fo  rebe  ic^  laut  nur  §u  biefem,  aber 
rec^t  frei,  ineit  id;  iueifj,  ba^  man  c§>  loieberfagt,  freilid; 
gemobelt  naà)  ber  'Färbung  beâ  @rgä(;lenben,  in  einem 
Sanbe  ioo  baju  aïïerï;anb  Slnfpielung  eine»  garten  S^abelê, 
bei  üöUigem  SJiangel  ber  Stu^bitbung  in  gefelliger  Stebe, 
öerloren  gel;t. 

S)a!o  llrtt;eit  üon  ©neifenau  betrifft  geloi^  meinen  Vorü- 
ber. S)a»  finb  oft  augenblidlic^e  SlufloaEungen.  Sd^iEer 
fd;reibt  an  iîorner,  ali  iä)  in  ^ena  an!am,  ,,ià)  fei  um 
üielee  geiftreid;er  unb  begabter  aie  mein  53ruber'^;  fpäter, 
in  einer  3'''it  al§  er  mid;  täglich  fal;  unb  mit  3<^'ii*tlid^!eit 
überl;äufte,  fd;rieb  er  an  Äörner:  „icE)  fei  ein  befd;ränfter 
58erftanbe)?menfc^,  ber  tro^  atter  raftlofen  ^^ätigfeit  in 
meinem  ^aä)e  nie  ü\m§>  ©ro^ey  leiften  loerbe.  .§er- 
ber'ê  SBerïe  feien  Äranf^eiteftoffe,  bereu  fic^  feine  9tatur 
entlebige.'"  (Tlan  QÏanU  eine  ©teile  au»  QelUx'è  Srie= 
fen  gu  lefcn!)   ^n  einem  Slutograpl^en  anè  einer  ©amm= 

2(.  ».  Jpumiu'Iit'é  Söriefe.  j^9 


290 

lung  in  âlug.êbunj,  baê  man  mir  fcyenfeu  lüoUtc,  nnb  baè 
id;  jurücfgefd^tcft,  fd^reibt  mein  greunb  ^nirft  ©.  an 
Äoreff:  SKe^anber  i^.  bccgleitct  lüieber  ben  ^önig  auf  ben 
3tad^enei'  £ongrej3  blo^  aU  @püvf)unb!  So  mirb  für  bie 
gläubige  Dtadjtoelt  auf  ber  Sebeuicbü^ne  gef:piett.  .^aifer 
SUeyauber  ()atte  bem  üorigen  Ë'onig  erjä^ilt,  mein  53ruber 
fei  ot)ne  allen  B^^^^ifel  im  ÏGiener  ilongveB  üon  ben  i^iuben 
um  if)nen  nül^Iid;  gu  fein  mit  @elb  beftod^en  iDorben,  ioie 
^arcn  33ülDiD  in  ber  belgifd;en  Slngel  eg  eut;  eit  öou  ben 
^rau^ofen,  laut  bem  5îonig  ücn  ^annoüer.  —  ^n  ed}ö; 
ning'â  fefir  intereffantem  baierifd;em  ©rbfolge!rieg,  inter= 
effaut  burc^  bie  J^orrefponbenj  mit  ^rinj  ^einrieb  unb 
bie  Dîiidfpiegelung  aiif  bie  je^ügen  fc&amüotten  3iift<^i'ii^^/ 
ftel;t  ®.  294  ein  politifd}e^  ^rojel't,  haè  mir  unOclannt 
mar,  ber  öfterreid;ifd;e  SSorfcMag  bem  &aierifd;en  S^axi'ie 
für  3l6tretung  üon  33aiern  bie  9tieberlanbe  aie  Äönigreid) 
^urgunb  gu  geben.  9tad;  fo  einetn  2::itel  £ünig  ücn  53ur; 
gunb  firebte  1815  i^ergog  üon  3)î.  fid;  aber  mit  Sd= 
tl)ringen  unb  ©tfaf?  begnügenb.  ^tapcleon  i)atk  auc^  ben 
Principe  de  la  Paz  für  einen  3tugenblid  gum  Jîonig  i^on 
^Bätica  (2lnbalufien  unb  ©ranaba)  au;o  ©rinnernng  an 
„Télémaque'^,  beu  ^ön\Q  tion  ©arbiuieu  gum  Roi  de 
Numidie  mad;eu  lüoUen,  obgleid;  ber  ©eber  über  feine 
6paune  Sanb  in  Slfrüa  gu  biêponiren  l^atte. 

9}tit  inniger  ^reunbfdjaft  immer  gleid;  inlorrelt  unb 
unteferUd;  ^^v  treucfter 

Sonnabenb  Tiad-ji.  2t.  i\  ."pumbolbt. 

(©c^on  1743  bot  Defterreid;  bem  iîaifer  iîarl  VII. 
für  Saiern  bie  erft  gu  ercberuben  ßlfa§,  Sotl^ringen  unb 
^rand)e;©Dmtc  aie  Üönigreid;  an.  6.  Mem.  de  Noailles. 
Tome  VI.) 


291 


1G2. 
^«mîioïbt  an  butina  Don  5Crnim, 

(3«  2(bfd^nft  yon   5ßarnf)aijen'§   ."ganb.) 

SerUu,  ten  8.  Suïi  1854. 

3ßaruiu,  gnäbigfte  ^Baronin,  ^at  ber  ßiütcje  au^  bem 
^'uf((i)crn,  ba-o  er  fo  fpavfaiu  auf  unfereii  elenben,  fiinbitjeu 
©rb&att  (eert,  ©ie  mit  geiftûjen  (Babcn  iinb  mit  hm  nod) 
fd;öiieren  ©abeii  jarter  ©efül;Ie  überfd^üttet,  lüenn  Sie  al= 
berncn  Sieben  „über  bie  üon  beneit  id;  mid;  entferne'' 
trauen!  ^aS  <Bk  i^l^re  prop^etifd;en  '33ifiDnen  nennen, 
fonnte  niid)  nid;t  erfd^reden,  ba  fold;  ein  .*r)ellfeî;en  mir 
and;  gefd;en!t  toar!  S)er  Äönicj  ijat  feine  (Silbe  üon^t)rem 
'^ud)e  gelefen  ober  [ic^  lefen  ju  Uiffen  cjeiintnfdjt,  iüie  id; 
üon  Inbern  l^öre,  ba  id;  feiten  ben  Slbenb  erfd;eine,  unb 
mein  S^orlefen  feit  S'iî^i^en  anfgefiört  I;at.  2ßie  fann  id; 
aber,  l;od;i-)erebrte  g^reunbin,  ber  id;  beim  Könige  nie  bie 
2ßorte  ®omfa:pelle,  ©d;auf:piell;an)3,  ^on^ertfaal 
auwfprec^e,  nie  ein  SBort  üon  ber  ©pift^ns  eineê  afabe= 
mifd;en  ^entval^'^ombau'üextinK:  in  ^onn  ober  üon  einem 
Wurftaube  be»  l;iefigen  S^ereinê  erfal;ren  l;abe,  in  biefer 
(Badje  mir  ©e^iJr  üerfd;affen!  Süte»  \va§>  über  fold^e  aUer= 
bingc^  n:)ünfd;enair)ertl;e  3)inge  münblid;  felbft  non  fDge= 
nannten  Ginflu|3reid;en  vorgetragen  tourbe,  bleibt  je^t  o^ne 
alle  S5ead;tung  nnb  2Birfuug;  e^  fann  nur  ein  ©rfolg  ge^ 
f;offt  toerben,  Wi^nn  unmittelbar  an  ben  iîouig  ein  offizielle» 
Exposé  be»  SSor^abeuio  mit  perfönlid;er  Unterfi^rift  bei* 

19* 


292 

SSorftanbeê  unit  beftimmten  gorberungen  einfach  gerichtet 
tcirb.  ^n  ben  Ä'abineteöorträgen  allein  toirb  entfd^ieben, 
imb  ^h^n  be§[;al5  mii^  baS  ©e'iuà)  beftimmt  iinb  tooUftäm 
big  in  einem  ©d;reiben  an  ben  .fîonig  bargefteUt  fein.  3n 
bief  er  betüegten  ßeit,  in  ber  ber  3)ionar(^  mir  iüoc^enkng 
in  ©anêfouci  üermeilt,  ift  bieê  nod^  notl()tüenbiger  aU  je! 
—  SSon  3)îal;Ier  'Siaüi'e  Sitian,  poIitifcf;en  S^erbäd^tignngen! 
unb  bon  I;oI;en  Unbefannten  —  toon  bent  alle  ï)ore  id;  aud^ 
§nm  erftenmale,  nnb  luerbe  gern  bagu  beitragen  bie  SSer^ 
bäd;tignngen  nieber5ufd;lagen,  njenngleid;  bei  meiner  be^ 
kannten  garbling  bergleid;en  „essais  de  blanchir''  eine 
feî)r  fd)liiad;e  .'p'^'^f^  U^^'^-  l^itter  fo  t»ielen  fd^merjl^aften 
©inbrüden,  bie  ©ie  in  ^l)ux  glül;enben  fc^onen  Siebe  gu 
allem  2ßal;ren,  ^^reien,  ©bien  nnb  ©nten  fo  unerf clutter; 
lid)  naî;ren,  l;aben  Sie  gu  meiner  grofsen  ^reube,  neben 
ben  2:;iirïen[iegen  nod;  gtoei  anbere  ©rünbe  erï;eiternber 
©enugtl;nnng.  —  ^^x  @oet^e;2}?onument  ift  gefiebert,  unb 
ber  ntir  t(;eure  @n!el  heS  großen  2)îanneâ  t;at  bienftlic^e 
2tner!ennnng  nnb  eine  freiere  Sage  errungen  in  ber  xö- 
mifd;cn  ©efanbtfdjaft. 

3}îit  unt>erbrüd;li(i^er  alter  5ßerel;rung  unb  j^reunbfd;aft 
S)er  2llte  öon  hen  ^Bergen 
2Ï.  ö.  ^t. 


293 


163. 
^umtiolbt  an  S^aruljûgcn, 

Berlin,  ben  10.  3uli  1854. 

Sine  fo  grob  „l^interpommerfd^e"  birefte  SlnttDort 
fonnten  6ie,  t^eurer  ^yreunb,  mir  freiließ  md;t  jutrauen! 
3cf;  t)aOe  !eiue  St^nuiig  üon  ber  ^xaqe  über  bie  S3egeifti= 
guug  beê  §id;ten^oI§eâ  am  S;ifd;e  beê  i^onigê,  loo  ieber= 
maun  baran  cjlaubt,  ipie  an  bie  perfifc^en  ^eerfd;aaren, 
bie  man  im  (Sid)§felb  in  ber  £uft  gefetjen  îjat.  S)a5 
„S)rama''  ber  Areuggeitung  ï;at  inie  aïïeê  luaè  auê  bief  er 
fd;le(^ten  nnb  an  ©eifteêarmntî;  !ranfen  ^artl^ei  !ommt, 
baê  ©epräge  feiger  33oêî;eit!  ©ie  finb  nid^t  ju  besagen, 
ta  Sï;nen  ein  Sc^a^,  ba»  l^ei^t  bie  ^raft  befeeïenber  (Bx- 
innernngen  auä  einer  großen  ^eit^  1813,  geluorben  ift. 
%nâ)  i^  ijahe  mic^  immer  üor  ber  mit  ©eift  unb  Sift  re= 
bigirten  Revue  des  deux  mondes  gnrüdge^alten.  SBaê 
man  gleid)§eitig  l]a^t,  t;a^t  man  barum  nid^t  axbi  glei($en 
SRotiüen.  5Die  ï)eutigen  liberalen  bort  glanben  fic^  ge= 
red)tfertigt,  nac^  33erliner  ^nnbejiüang  betten,  aber  nid;t 
beiden  jn  bürfen,  „Hunt  oI;ne  ben  Erretter  fie  atte  luürbcn 
im  Slute  gefd;lüommen  tjaben.^'   Credat  Judaeus  Apella! 

3^r  treuer  21.  t».  §umbolbt. 

2Rontag.     äBiefcer  eine  £eic^e  beftattenb.  *  ) 

Ein  mir  nnbefannter  Slrbeitx^mann  rebete  mic^  an, 
bei  bem  Segräbni^  üon  Benjamin  Confiant:  „N'est-ce 
pas,  mon  bon  Monsieur,  vous  n'avez  rien  de  si  beau 
en  Prusse,  mais  ce  sera  bien  plus  beau  quand  nous 
enterrerons  M.  de  La  Fayette.'' 


*)  ®cS  SRafd^inenÉiaiieré  Sorfig ,  tpentge  Xag^t  früf)er  ber  Çrau 
îïmaïia  SBeer;  beiben  a^c^ute  ber  fünfunbac^tgigjä^rtge  ®rciê  bei. 


294 


164. 
§iiinöolbt  ou  S5arnî)ûgcn. 

33  er  lin,  ben  29.  Suü  1854. 

3u  (Spanien  ruft  bcr  tugenbl;afte  „Stnfftanb''  nne  bcr 
tucjenbî^afte  3oî;anniter?Drben  am  2ÖilI;elmlpla^e  :  „Gê  lebe 
bie  .^eufd;l^eit!'^  —  viva  el  xjudor  (Qfabeïïa)  viva  la  rnora- 
lidad  (bie  uneicjcnnü^igc  (Eliriftine) ,  —  aber  feilten  ©ie, 
t^)curer  greunb,  ev  für  niöglid;  î;alten  (^uli  1854!)  bafe 
ber  c^err  £nïtuêminifter,  freili(^  biC^f)er  vergebene,  au^ 
ruft,  viva  el  pudor!  6r  l^at  ganj  officiellement  beim 
iîonig  angetragen,  baJ3  bie  unbel^ofeten  ©ruppen  fon  ber 
^rüde  auf  Äöniglid^en  S3efeM  irieber  iretjgenommcn  unb 
im  3eugf)auie  infargerirt  toerbenfoïïen,  oî)ne  ^uri^t  üor 
ber  5preffe,  ba  baê  neue  ^ranffurtcr  ^ref3oiüangv=^unbeÄ; 
gefe^  bod;  nur  ben  genialen  im  5Dtünd}ener  Äri;ftattpalafte 
noà)  feî;lenben  33erliner  ^unbe^SOîaulïorben  gleid^t,  bie  uni3 
Sitteraten  nur  ba-3  SSeijsen,  nic^t  aber  ba^^  Seilen  tter; 
lüel)rt.  ïoie  öiel  ift  nid;t  fd;on  an  biefen  §unbe=|Dîaul:= 
fbrben  gefünftelt  luorben!  £er  britte  9îuf:  ^^va  la  liber- 
tad!  {'it  in  ber  .^albinfel  bod;  burt^igebrungen  tro|  allen 
t>ornel)men  Slbläugnenso.     '^l)x  getreuer 

d1aâ)të.  3(.  ö.  |)umbolbt. 


295 


165. 
I^iimfioîbt  an  5I^aruî)agcn. 

55ev(in,  ben  31.  3uU  1854. 

Leiber!  nein!  ^â)  ii>ar  in  beni  ^rrtf)nm,  baf3  beu  %in- 
îawf  bec  S)en!maï^3  für  äi^einiar  ganj  ttollbracï;t  fei,  nnr 
baJB  bie  SSercjröfjerung  bex'  SDenfmaly,  bie  nnfere  t)errïid;e 
^reunbin  gctüünfcfit,  aufgegeben  fei.  3^^  ben  ©pbciren,  bie 
là)  fenne,  ift  je^t  an  ïcinen  tl;atigên  2Xnti;eil  §n  benï'en. — 
®er  Stuc^brucf:  „S)ie  Ännft  ift  ja  fd^on  ©eioanb"  ift  i^on 
grower  geinkit  nnb  <Sd;önI;eit.    ©antbarft  ^br 

2Ï.  t).  ."puinbolbt. 
9)îontag,  burc!^  (Sifenbal;n  gebrängt. 

Sn  ben  ^bereinigten  Staaten  ift  allerbingS  tiiel  Siebe 
für  mid;  ermad^t,  aber  ba^^  ©ange  gemalert  mir  bort  ben 
traurigen  Slnblid,  baJ3  bie  g-reit^eit  nur  ein  SOted^aniêmuë 
im  Glemente  ber  91ü^lid;feit  ift,  fôenig  bort  üerebelnb,  baë 
©eiftige  unb  @emütt;Iid;e  anregenb,  nwi  bod;  ber  Qw^d 
ber  politifd^en  greit)eit  fein  foil.  S^aber  ©(eid;güItigMt 
gegen  ©üaüerei.  Slber  bie  3?.  ©t.  finb  ein  ©artefianifd^er 
SBirbel  allec^  fortreij^enb,  tangiüeilig  niüellirenb.  — 


296 


166. 
S3ûrn^ûgcn  an  -Çumïioîbt. 

iß  er  Un,  ben  8.  Sanuar  1855. 

Suer  ©ygeÏÏens 
^abe  ié)  innigft  gu  ban!en,  ba^  6ie  bej  freunblii^er  2lu§* 
tf)cUung  ^errltd^er  ©aöen  fid;  ftetê  auc^  meiner  günftig 
erinnern!  2ïn  (Sifer  beê  empfangene,  an  ©d^ä^nng  beê 
Empfangenen,  an  ^anfbarfeit  für  'ozn  ebïen  ©eber,  tüiU 
iâ)  t)on  niemanben  mi^  übertreffen  laffen!  ©tefeê  in  fo 
fi^önem  Tla^  gehaltene,  gebiegene,  nnb  gugleic^  elegifd^e 
SSormort  ift  ba§  n^ürbigfte  nnb  banernbfte  Senfmal  für 
'am  âu  frü^  bal;ingef(^iebenen  ^ringen,  über  ben  and)  bon 
anbrer  ©eite  mir  ^Jîac^rid^ten  gnge!ommen  finb,  bie  fein 
SIblcben  in  ber  S3lutï>e  ber  ^ai)xe  tief  bebauern  laffen.  ^â) 
merbe  fnd^en,  mir  fein  SBer!  ^u  toerfc^affen,  baê  öon  @uer 
eyjelïenâ  fo  treffli^  empfotilen  n>irb.  — 

S)ie  trübe  9^ebelî;uIIe,  ipelc^e  baê  S^ageêlic^t  umfd^Ieiert, 
entfprid^t  ben  geiftigcn  Stimmungen,  t>on  benen  iâ)  'me- 
nigften§  mic^  gebrucît  fül;te;  e»  ^at  mir  in  ben  legten 
^agen  nid^t  gelingen  sollen,  eine  ïjeitre  ju  gewinnen.  — 

3Kit  ben  ^ei^eften  2Bünfd;en  für  ©ie,  in  treuer  SSer= 
e^rung  unb  banïbarfter  ßrgebent;eit  uniuanbeïbar 

©uer  ^yjettenj  ge^orfamfter 
33arnl^agen  toon  @nfe. 


297 


167. 
^umöolbt  an  ^^ûtn^agett« 

33  er  lin,  ben  26.  Stpriî  1855. 

33ere^rter  ?3^reunb, 

^in  tounberfamer  3)îiffion5uerfu(^,  in  dm  tbçllenartige 
©efpeuftergefd^id^te  eingefleibet,  poUtifd^  unb  feligiöiS,  n)un= 
hexbax  fd^iüülfticjen  „faubren"  ©tile,  ben  ià)  ^l)nm  miU 
tl^eilen  mu^,  iDol;!  el^er  baê  2öerf  eîneê  3}îanneê.  ^on 
bem  „toarmen'^  od^t3eï;niaf)rigen  ©eburtêtag,  an  bem  ber 
Siebeêbunb  gefd^loffen  iüurbe,  üerftel^e  id^  nid^tê,  feigne 
mid^  auc^  nid;t  nac^  bem  SJZagnetiêmuâ  ber  .^änbe.  —  ^d^ 
Italie  ew  für  bequemer  gar  nid^t  ju  antlüorten.  $Die  ©a- 
turtialien  beê  SDeêpotisctuuS  unb  ber  @d;meic^eïeien,  baê 
fred^e  geft  ber  33ergef[en^eit  aU  gebe  eê  !eine  ©efd^id^te 
»on  1813  nnb  14  ift  nun  auêgefpielt,  unter  bem  freien 
.^'nfebolfe,  eine  2lrt  Sïffenromobie.  @ê  giebt  nur  einen 
^roft,  ber  mid^  aufrichtet,  baB  auê  bem  allen  ettoaâ  eut? 
'ÏU^en  Joirb,  ïuaa  beibe  ^T^eile  gar  nid}t  beabfid^tigen.  S)aê 
ift  le  principe,  baiS  uuê  Sllïe  überlebt,  ^c^  bin  fo  grau= 
fam  ©ie  mit  einzureiben.  3Jleinem  S3ruber  2Bil^elm  fd^eint 
ba  oben  haè  Äaffeler  ^uä)  gute  S)ienfte  geleiftet  gu  ^aben. 
3Jîit  alter  2lnl)änglid^feit  unb  35ereï;rung  ^^v  getreuer 

SI.  ^umbolbt. 
2)littiüo^§. 

3d^  bitte  ©ie  ja  mir  bie  ©efpenftergefd^id^te  jurud^gu: 
fd^icfen. 


298 

âlnmerïung  üon  Sîarnl^agen. 

3«  ^umtioIbt\^  «riefe  öont  26.  2t))iil  1855. 

eine  „Unbefannte"  iinagt  eê,  „ÎOovte  ber  2)îad}t  be§  ©eifteâ" 
ju  überfenben.  „6ie  finb  ibr  gegeben,  unb  ber  Sefebl  bobei 
erlaffen,  fie  lüieberjugeben."  2ßenn  §umbotbt  antmortet,  fo  möge 
et  ben  Srief  unter  ber  Biffer  31.  5ffi.  unten  im  Saben  (inf§  üon  ber 
§au§tbüre  Sinbenftra^e  120  abgeben  laften,  unb  bann  tneitere»  üer= 
nebmen.  ©in  2ßanberer,  ber  au§rubt,  n^irb  ge[(^iibert.  Ser  ©ruber 
Sßitbetm  erfdieint  bem  Sirubcr  Sdeyanber,  unb  mabnt  ibn,  an  baê 
Himmelreich  ju  beuten,  njie  berrlicb  eê  ba  oben,  luie  nebelbaft 
e§  auf  ber  ßrbe  fei.  2l(§  2ßabr5eid}en  erinnert  er  ibn  an  „ben 
acbtjebnten  Carmen  ©eburtêtag",  ino  fie  fid}  Siebe  getobten,  ein 
©cblour,  ber  über  ben  S^ob  binauêreid)t,  unb  ben  er  biermit  loft. 
Gin  fd)h)ülftigee  ©eir)äf(^,  in  »t»eld)em  ba§  SBort  „fauber"  mh 
maU  toorfommt  unb  at§  wenig  angemeffen  auffallt. 

3ur  oben  angegebenen  Stbbreffe  bemertt  §umbolbt:  „^ort  ift 
ba§  ^enfionat  t>on  'g-rau  tion  Söenffteni  unb  bie  5Bitttt»e  'ipoppe." 


299 


168. 
I^umooïiit  nu  l^aniljagcu. 

iBerrin,  beii  9.  STugaft  1855. 

3d;  Batte  fc^on  lu^ii  ber  inelbecjeifticjtcn  gilrftin 
öon  SBittgeuftein  mit  53cînibniJ3  ücrnonunen,  ba^  ©te, 
ebtet  greunb,  md)v  aU  geiuoïjnlid;  litten.  9ieî;men  ©te 
îiiid^,  tro^  meineê  langen  2(n^5b(eiuenê  nnb  meiner  unbe- 
qnemen  trilogie  Berlin,  3::egcl  nnb  5|]Dt!obam,  nad;fid;tc; 
t»olt  an\ ,  ©onnabenb  gegen  1  llbr.  3c^  ii^crbe  ^Inun 
bann  and;  ein  Heineê  ©anïfagungêfd^reiben  an  S^ren 
|)errn  3]etter,  ben  Aaiferï.  In*a|.  ©efd;äft^5träger  in  9}tabrib, 
Bringen,  ©eine  ©ejd;id;te,  anf  ard;iüali[die  9Jtpmnnente 
gegrilnbet,  fd)eint  rec^t  ir»id;tig  jn  loerben;  aber  lyeldje  fonber^ 
bare  ©enbnng,  oï;ne  bie  erften  ©eiten  bcijnïegen,  nnb  îîoten 
and^  D^me  Slnfang.*)  ^â)  jlneifte,  baf3  id;  je  in  meiner 
ïu^mi]d;en  llnorbnnng  jene  Slnfiinge  erl;afc^e.  S)a  id; 
geftern  ben  ^^rtn5en  üon  ^ren^en  faft  eine  ©tnnbe  lang 
allein  geieï;en,  fo  iperbe  id;  3t)nen  einiget  nic^t  Hninter; 
enfante,  iuenn  and;  gar  nid;t  (?ntld;eibenbe,  jagen  fönnen. 
S)er  ^rinj,  it^n  ïà)  für  iDabr(;eitliebenb  t;alte,  Derfid;ert, 
feinen  ©rnnbfät^en  getreu,  überall  lant  geändert  gn  !^aben, 
ein  Ärieg  inürbe  mal;rfd;cinlidi  üermieben  iporben  fein, 
n^enn  ^renfscn  nnb  Defterreid;,  gleid;  anfang^3,  mitlnirlenb 


*)  Historia  geral  do  Brazil,  tomo  primeiro.    ®ic  I;tcr   fcf)(enbeit 
©tücfe  f;atte  er  früf)er  aU  ']3vo6eu  gcjaiibt. 


300 

unb  t^ätlic^  gegen  Sîxi^tanb  mit  ben  3Beftmäc^ten  aufgetreten 
toären.  ^n  ^eterebnrg  anttoortete  man,  ber  Äaifer  9îi= 
ïoïauâ  mürbe  bocï)  ni^t  nad^gegeben  ^ahen;  »aê  er  he- 
jtoeifle . .  . 

SKit  treuer  Stn^ängli^feit  ^^x 

%  ü.  ^umbolbt. 
Sonneretage. 
©ie  toerben  mir  münblid^  ben  ml;t^oIogif(^en  3^amen 
Sorocaba  beuten.*) 


33nmï)agen  berichtet  in  feinen  Tageblättern  ben  11.  Sluguft 
1855:  „©egen  1  Ubr  tarn  ."Qurnboltit,  troblauêfebenb,  ganj 
rüftig,  frifdien  unb  lebhaften  ©eifteê;  wenn  er  cor  furjem,  fôtc 
5)iric^{et  meinte,  einen  mi^üd?eren  ßinbrud  gab,  fo  mar  ba§ 
Aranîbeit  unb  ift  »ergangen.  3uerft  von  tem  SBu^e  meineê 
3Setterê,  ba§  er  tobt,  für  ba§  er  in  einem  Srief  an  ibn  banft. 
5)en  2Iu5brucf  Sorocaba  !ann  icb  ibm  nid}t  beuten,  ^umbotbt 
bat  erft  neuerbingê  ben  großen  brafilianifcben  Drben  erbalten, 
wegen  eineê  Si^iebêricbterfprudjeê ,  ben  er  jmif^en  Srafilien  unb 
3>ene5ue(a  ju  tbun  aufgeforbert  mar,  eâ  galt  ben  SBcfi^  eine§ 
beträcbtlic^en  2anbgebiete§.  worüber  wollte  man  micb  in  %o  te 
:;janeiro  aie  gefäbrlicben  5tunbfcbafter  üerbaften  unb  nacb  Guropa 
5urüdf(^iden,  ber  baju  auegefertigte  5ßefel)l  wirb  nocb  bort  al§ 
2llerfwürbigleit  gezeigt,  je^t  macbt  man  mid?  jum  6(tieb§ric^ter! 
3cb  ^ahe  natürlicb  für  Srafilien  entfcbieben,  benn  iäj  wollte  ben 
großen  Drben  baben,  bie  3iepublif  33enejuela  bat  feinen!»  S)iefe 
mit  beiterfter  ^ïonie  gefproc^enen  SKorte  unterbracb   i(b  mit  bem 


*)  granci^co  Slbclfo  be  SJarnbagcn  nennt  [icb  unter  ber  3ufisnu"3 
an  ben  Äaifer  mit  feinem  Sîamen;  auf  bem  Slitelblatte  fte^t:  ,,Por 
um  gncio  do  Institiito  Histoiico  do  Brazil,  Natural  de  Sorocaba" 
(ber  ß^ei'urt^ovt  be«  îi>erfafferâ  weftlic^  v^cn  9îic). 


301 

2luêruf:  SEBie  fic^  bie  3eiten  dnbern!  —  <n^a,  fiel  er  fogteicfc 
wieber  ein,  ber  58erl^aftêbefe!^t  unb  bann  ber  gto^e  Drben!»  — 
%à)  nein,  oerfe^te  ic^,  an  btcâ  ^^erfönlic^e  bad^t'  ic^  nic^t,  fon; 
bem  an  baê  SBettgef(3^ic^tU(^e  :  fonft  übertrug  man  foId)e  2ïu§- 
fpvüc^e  bem  $abft!  —  ^umbolbt  fal^  bie  legten  33änbc  ton 
©tein'ê  £eben  bei  mir  liegen,  nnb  äußerte  fein  3}îi|fallen  über 
bie  äußere  3lnorbnung,  bcn  geringen  Sieyt  unb  ben  ungefic^teten 
3ïnbalt  biefeâ  93ucbcè;  er  meinte,  bie  golbne  S)Dfe  mit  93riQanten, 
bie  ber  ^önig  bereit»  an  5ßer^  für  biefe  $8änbe  gefdbitït  ^abe, 
fei  biel  ju  t»ief.  Ungerecbtigfeit,  fc^reienbe  unb  gemeine,  gegen 
ben  alten  dürften  üon  3Bittgenftein  ton  Stein,  3luc^  $er^  fei 
ungerecht  gegen  2Bittgenftein.  6tein  fei  gar  fein  fefter  ©baraïter 
geir»efen,  niemanb  habe  leichter  2lnfid}ten  unb  Urtl;eile  geiuecbfelt 
(fagte  auâi  fcbon  Seinne,  unb  belegte  eê  mit  93eifpielen,)  feine 
früheren  freifinnigen  2lnfid)ten  über  ©taatêluirtbfi^aft,  bürgerli^e 
ßinri(^tungen,  §anbel  unb  ©eiuerbe,  habe  er  fi(^  ton  ber  3eit 
geben  laffen,  fie  aber  nad}l)er  nollftänbig  aufgegeben  unb  beftrit= 
ten,  als  bie»  in  ber  Qe'xt  tor^errf(^te;  er  babe  fo  fcbmad)üoU 
feine  frütjeren  ©runbfäge  aufgegeben,  ba^  fein  früberer  greunb 
^untb/  ber  il^nen  treu  geblieben  aber  auâ)  6tein  nid}t  blo^tellen 
sollte,  über  breibunbert  Briefe  beffelben  üerbrannt  bat,  meil  fie, 
ttjie  er  meinte,  bem  t>erebrten  Tlann  nur  6d}anbe  macbten,  ibn 
mit  fi(^  felbft  in  größtem  Sßiberfprud)  geigten.  —  SSom  ^rinjen 
uon  ^reu^en  fagte  ^unibolbt,  berfelbe  l)abe  in  6t.  $eter§burg 
iüie  früt)cr  bier  allen  Seutcn  gefagt,  ber  ^'ri.eg  föürbe  üermieben 
liiorben  fein,  lüenn  ^;}]reuf?en  glei(^  anfange  entfd}lDffen  aufgetreten 
lüäre,  ber  ^aifer  9]ifolau§  n^ürbe  nad}gegebcn  l^aben.  5)ie  ^ai^ 
ferlid)e  gamilie  fei  in  guter  Gintrai^t,  aucb  ber  ©rofifitrft  ^on- 
ftantin,  ber  ibm  nid}t  fo  gefäl^vlid}  fdjeine  al»  man  ibn  macbe; 
bie  ßaiferin  2)tuttev  fage,  e§  feien  lauter  Hinber,  fie  muffe  bei 
il)nen  bleiben,  um  fie  jufammenjubatten.  Man  füble  fel}r  ben 
^rieg,  allée  ftode,  ba§  Sanb  fei  an  ïïîannfdjaft  faft  erfcbbpft, 
bie  §eere  and}  nid^t  fo  jablreicb;  ^olen,  bie  Dftfeclänber,  (5''""= 
lanb,  nur  id}n.ia(^  befe^U;  bie  §auptmûd)t  ftcbe  in  ber  i?rim,  bie 


302 


3Ser(ufte  feien  ungebeuer  unb  g,ax  nic^t  in  erfet;cn;  ©Drtf(^afcff 
beriditet,  tie  tägUt^en  ©efec^te  foi'teten  i(}u  180  biâ  200  9Jîanii, 
in  einem  ÎRonat  eine  erfc^vecîenbe  S^U-  S^Ieffefrobe  benïe  an 
neue  Unterbanbfnngen,  aber  t»cv(}er  hjürben  mob[  auf  ber  einen 
ober  ber  anbern  6eitc  große  6c^(äge  falten,  man  fei  gar  nic^t 
ebne  6orgen  iiu'gen  SebaftopoL  ®er  $rinj  ift  t>on  l}ier  nad) 
ßrbmanneborf  jum  Könige  gereift,  bann  eilt  er  nad)  33aben.  — 
Ser  i^önig  bat  in  (Srbmannâborf  ben  ©enerallieutenant  üon  ©er= 
lad)  bei  fié,  unter  anberu  axié:)  di.,  fallâ  er  beffelben  nidH  be- 
reite «fd)on  fatt  getuorben,  mie  fo  leid)t  gefd)iet)t».  §umbolbt 
fprid)t  con  %  mit  ©ntft^iebenl^eit  al§  non  einem  ^efuiten,  nennt 
ibn  :3gi^'^tiu§,  fpottet  unb  mi^ett  lange  über  ibn.  «5)ie  großen 
6d)idfale  Qtaïiet^â  la\ien  ben  tonig  febr  gleid}gültig ,  aber  eine 
bunte  ©laâfc^etbe,  ein  ©djnorïel  an  einem  alten  S)enfmal,  ein 
■gamilienname ,  bafür  babe  er  bie  grofîte  3:beilnaî)me,  ta?>  he- 
fd)äftige  il)n,  üergnüge  i^n,  für  fold)en  Ateinïram  fei  nun  d\. 
ber  redjte  9}îann!  2(ud}  mit  Sunfen  fei  ba§  ber  ^^all,  ber  ^onig 
briefmed)§le  mit  \i)m  über  tl)eologifd}e,  tivi^enüäterlic^e  Slbfonber^ 
li(^1eiten.  Gr  Ijat  i^n  aufgeforbert,  gegen  ben  93ifd)Df  üon  ïïîainj 
3eitung§artiïel  ju  fcbreiben,  S3unfen  aber  mad}t  bie  SBebingung, 
fic^  in  feinen  3trtifeln  auf  ben  2luftrag  be§  JîÔnigâ  berufen  ju 
bürfen,  ba  fie  fonft  meber  2(nfel)n  nod)  SSirïung  ^aben  mürben. 
§umbolbt  meint,  einer  .^ieljerberufung  mürbe  33unfen  bod)  nic^t 
miberfteben,  audi  menu  fie  feine  amtlid^e,  nur  eine  perfönlid^e 
beâ  ^onigâ  märe.  —  Ser  .gterjog  üon  iloburg  =  ©otlja  trad)tet 
nai)  ©ebieteüergrolerung  unb  I)öberem  2:itel,  ber  eine»  ,iilonig§ 
non  Dftpî)alen'  ift  fd)on  im  3Sorfd}lag,  ber  ^önig  fprid^t  ijfterâ 
üon  ibm  fc^erjenb  al§  ob  er  e§  fd)on  märe!  2)îan  rei^net  babei 
auf  ©nglanb  unb  granfreid} ,  man  fc^meid}elt  unb  fügt  fic^  bal)cr 
gern  bem  ^Bonaparte,  ben  man  al§  ^roteftor  eine§  neuen  Dfîîiein: 
bunbcê  miüig  ancrfcnnen  miirbe.  6o  ftebt  eê  um  bie  Sieutfc^= 
tieit!  6ie  mirb  üon  il}ren  üerpflidjtcten  33efd}ü§ern  am  eifrigften 
Derratl)en.»  Qulet^t  fagte  noc^  §unibolbt:  aSöenn  mau  ba»  Un= 
glüd  bat  mit  fold)  elenden  2Renfd)on  leben   ju  muffen,  mie  mit 


303 


©erlad),  D^aumcv,  uub  fôaê  fonft  an  biefem  S^c\c  fid}  eingeniftet 
bat  »...  6r  fu^r  Don  mir  nad}  bet  ilötbcuer  Stvafie  urn  ein 
©cmdblbe  ju  feben,  nnb  liintcrüefj  mid)  in  grower  âlufregnng. 
3îid)t  ben  je^nten  Zljdi  yon  altem  loaê  er  fagte  l^ab'  id}  bdjaU 
ten  iinb  nieberfd}reiben  tonnen!" 


3)en  12.  Sïugnft  1855  fügt  SSarn^agen  nocb  I}inäu:  „3Son 
^reuf^en'o  £age  meinte  ipumboîbt,  fie  evinnre  if}n  an  ein  $(aibo\}er, 
ba§  er  einft  in  ^sariè  gebort,  ber  3tbiiofat  Ijahe^  eine  Jltage  megen 
einer  Dbrfeige  ju  fübren  geï}abt,  unb  juletjt  triumpt)irenb  auS^ 
gernfen:  «Au  fond  nous  n'avons  pas  reçu  le  soufflet,  nous 
n'avons  eu  que  le  geste!»" 


304 


169. 
^umïiolbt  en  S^arn^ogen. 

33erïîn,  ben  13.  Sanuar  1856. 

SîelacJ^eïn  6ie,  tî)eurer  greunb  (©ie  l;aben  tooUeè  Stecht 
baâii!)  bie  ioiinberbaren  S'^ilm  ber  gürftin  £iet>en,  unb 
and;  meine  läftige  5lnfrage.  3.Tîabante  be  £liit|DlD,  bie  feit 
25  Sat;ïen  nie  an  mic^  gef einrieben  'i)at,  ïuïil  toon  mir 
hjiffen,  ob  iîaifer  ^anl,  in  ber  (Spod^e  feine»  politifd^en 
SBa^nfinneê,  bnrc^  Äo^ebne  ben  Sicrfc^lag  t)abe  tl;un  laffen, 
bû|  ftatt  ber  Strmeen  fief;  hk  3)îinifter  beê  Stnëipartigen 
im  perfönlid^en  3iueiîampf  meffen  foïïten.  Sd)  luar  bamalê 
(1799  unb  1800)  in  bem  j^-Infsne^e  t>on  ©iibamerifa  nnb 
ïannte  bie  Slnefbote,  beren  S3eftäti9nng  bie  (lüie  mir  jeët 
fc^eint)  feî;r  occibentalifd;  gefilmte  ruffif(^e  ^^ürftin  fud;t, 
gar  nid;t.  9îad;  nnfic^ern  9iad;fDrfd;nngen,  bie  ià)  bi^3î;er 
gemad;t,  foïïte  ber  3]orf(^ilag  geipefen  fein,  ba^  nid;t  bie 
SJÎinifter,  fonbern  bie  3)îonarc^en  felbft  fic^  buettiren  foil; 
ten.  "^â)  ftel;e,  ebler  ?yreunb,  ba^  ©ie  mir  ein  paar  £i= 
nien  über  ha§>  f (^reiben,  toaê  3l)nen  31^r  berrlid;eâ  ©e= 
bäd;tm§  giebt,  unb  ncc^  mef)r  f(eï)e  id;,  ba§  ©ie  mir  be= 
rn(;igenbe  äöorte  fagen  über  ^l)xe  ©cfnnbtjeit  bd  ber  tük- 
ber  eintretenben  fd)änblid)en  ^älte.  Fünfen  fd)rei&t  mir, 
er  ertoarte  eine  t»ierte  Siuflage  feiner  Briefe.  53en}eift  ba^ 
t)iele  Sefen  unb  iîaufen  heè  trefflid;en  ober  t)ielmei)r  nn'§= 
lid^en  ^uc^eê  ha^  ba»  beutfc^c  ^ublifum  minber  gnm  ^an= 
beln  d^Ioroformirt  fei,  aU  loir  geglaubt?    Dubito.    S)er 


305 

beutfc^e  ©aftipirtt;  eineê  (dicunt)  rec^t  fc^mxi^tgen  ^oteïê, 
ba^  unter  meinem  -llamen  in  <Ban  f^ranciSco  in  Äalifor; 
nien  feit  nieïen  Sal;vcn  —  neben  einem  reinlid;eren  „toon 
Sennp  Stnb''  —  befte[;t,  fcf;ic!t  mir  t)on  ßctt  ju  3t'it  beut= 
fd;e  !alifornil'cf;e  3ßitwngen.  '^n  einer  Söürbigung  ber 
moraliid;en  nnb  geiftigen  3iiftiiii'^e  ber  ©nglänber,  gran^ 
gofen  nnb  2)eut[c^en  fagte  neulid;  ber  Slebafteur:  „äöir 
SDentfc^e  [inb  ein  ^olfèftamm  toon  Senfern,  tief  in  nn= 
ferein  Sui^ei'H  mit  ber  ©ebanfenn^elt  befc^äftigt,  auc^  l)aben 
lüir  üor  ben  anbern  I;ier  lebenben  Stämmen  ben  grof3en 
SSor^ng,  bau  iuir  nn^  luenig  ober  gar  nid;t  nm  bie  lnir= 
gerlid;en  nnb  ftaatïic^en  SSerl^ältniffe  üimmern/'  60  rül;- 
men  n^ir  nn»  an  bem  ©eftabe  ber  ©übfee,  ïanfen  bie 
„3eid;en  ber  Seit",  gel;en  aber  fanm  5  ^rogent  toon  une 
gn  ben  llrioat;len.  ©^  ift  nnbequent.  SBir  benfen.  Tlit 
alter  2khi  unb  3SereI;rung  ^i)V 

21.  to.  |)umboIbt. 

2Sar  ber  junge  Siproler   red;t  liebenC^iüiirbige  S)id;ter 
Slbolf  ^id;Ier  (feinem  c^anbitoerfA  nad;  eigentlid;  ein  ©eologe) 

nid;t  bei  ^i)nen?    3d;  glaube  in  biefem  ganj 

auf^o  lüeuigfte  unbequemen,  bemütl;igenben *) 

^al)v  an  leinen  grieben,  mobl  aber  an  bie  iîomobie  ber 
unnü|en  biplomatifd^en  llnterl;anblungen. 


(  3X n  m  e  V  ht  n  g  ö  0  n  93  a  v  n  l)  a  g  e  n.  ^n  ber  brüten  3eile  fte^t 
„2Jlabame  be  Dui^oit)",  offenbar  unrid}tig  anftatt  „2Rabame 
be  Sieben".  SÖaS  i)kx  âtnla^  gegeben  l)aben  mag,  baf5  fic^ 
jener  bier  oollig  bebeutnng§lofe  9îamen  üorfcbob,  ift  nii^t  ju 
erratl^en.) 


*)  OBige  Reiben  ©teïïen  finb  iinfcferUd;. 
2(.  ».  ^-lumtclbt'é  iöiiefe.  -     20 


306 


(Spatere  ^nmerfung  üoit  S^arntjagen.  Sie  {^ürftin 
Cieüen  ift  eng  mit  bem  et)ema(igeu  ïïîinifter  ©uijot  üevbunben, 
man  fagt  fogar  mit  i(}m  t}eimüc^  oerbeiratbet.  ©uijot  teutfc^ 
au§gefprD(^en  gtebt  leicht  ben  Flamen  Dui^oiü,  einen  märfifd}en 
fef)v  befannten.  .^umtotbt,  immer  jum  Spötteln  geneicjt  unb 
befonberâ  anâ)  ï)ier,  mag  ibr  ben  —  t>iellei(^t  am  §Dfe  fcbon 
gäng  unb  gäben  —  Übernamen  ijm  mit  Doüer  2(bfi(^t  beilegen. 
[Siel  ift  ganj  ri(^tig.]) 


307 


170. 
2)ic  i^\iï\tm  îicocn  nu  ^umiioïbt« 

Paris,  le  8  janvier  1856. 

V  ous  ne  m'avez  pas  oubliée,  mon  cher  baron.  Je  le 
sais  par  deux  messages  bienveillants  que  le  baron  Brock- 
hausen  m'a  portés  de  votre  part.  Je  l'ai  bien  chargé 
de  vous  en  témoigner  ma  vive  reconnaissance,  mais 
je  trouve  mieux  encore  de  vous  la  dire  moi-même. 
Aujourd'hui  je  la  fais  servir  de  passeport  à  une  ques- 
tion que  je  me  permets  de  vous  adresser. 

Vous,  qui  savez  tout,  pouvez -vous  vous  souvenir 
du  fait  suivant?  L'année  1799  ou  1800  l'empereur 
Paul  imagina  de  proposer  un  combat  en  champ  clos, 
où  l'Angleterre,  la  Russie,  l'Autriche,  je  ne  sais  pas 
quelle  puissance  encore,  videraient  leiu-s  différends 
par  la  personne  de  leurs  premiers  ministres,  Pitt, 
Thugut,  etc.  La  rédaction  de  cette  invitation  fut  con- 
fiée à  Kotzebue,  et  l'article  inséré  dans  la  gazette  de 
Hambourg.  Voilà  le  souvenir  bien  distinct  qui  me 
reste.  Je  n'ai  pas  rêvé  cela.  Pouvez -vous  compléter 
cette  tradition?  je  ne  rencontre  personne  qui  puisse 
s'en  rajJeUer.  J'ai  pensé  que  vous  pourriez  venir  en 
aide  à  ma  mémoire,  et  j'y  tiens,  parcequ'on  croit  que 
je  radotte. 

Vraiment  Paul  I*""  n'était  pas  si  fou.  Ne  trouvez- 
vous  pas  notre  temps  plus  fou  que  celui-là  ?  quel  chaos  ! 
et  pourquoi?  .  .  . 

20* 


308 

Mon  cher  baron,  je  vis  ici  dans  un  petit  cercle 
intime  de  vieux  amis  qui  sont  aussi  les  vôtres  et  qui 
vous  conservent  un  bien  bon  souvenir.  Quel  plaisir 
nous  aurions  à  vous  y  voir,  et  oublier  ensemble  les 
tristesses  du  jour.  Ah  que  les  hommes  et  les  choses 
valaient  mieux  jadis!  Est-ce  un  propos  de  vieille 
femme  que  je  vous  tiens? 

Adieu,  mon  cher  baron.  Je  vous  demande  souve- 
nir et  amitié,  et  je  vous  promets  bien  la  réciprocité. 
Toute  à  vous. 

La  princesse  de  Lieven. 


309 


171. 
5?arnl)aocu  an  §umbolbt 

43erlin,  ten  27.  3vV.utar  1856. 

Suit  freiibigcm  3)ani;  enipfamje  id)  ben  üon  ©uer 
(gfjeHeng  mir  gütigft  übcrfaiibten  2lbbru(J  ^hxa  fd}önen, 
an  'tie  Slbgeorbneteu  het  ©tabt  Berlin  gerid)teten  2lnt= 
lüortrebe.  Söäre  eto  nid;r  aumajstid;  gu  loben,  ido  ba» 
;Öob  fd)cn  ©elDobnîjeit  nnb  Übcrfdiü  ift,  fo  nnirbe  id)  fagen, 
bie  Dîebe  ift  fo  gef)ûltreid);gebiegen  au  geiftig^ebel.  %üv 
mià)  aber  ift  iï)r  fc^önfter  Sid)tpunft  bie  —  foE  iâ)  fagen 
glüdlid;e  ober  meifterbafte?  —  äßenbung,  mit  ber  6ie 
be»  ^önigc^  eruni(;nen,  fo  ntürbig  aie  fein,  fo  lüarm  al» 
anmut£;ig,  nnb  febe-o  reine  ©efüijl  mu^  fogleid)  einftimmenb 
befennen,  ba^  ï;ier  biefe  ©riüäbnnng  befonberê  angemeffen 
nnb  fd)ön  erfd)eint.  —  ^n  ©ner  ©yâellenâ  letter  ßnfd^rift 
\)at  ber  SCnebrnd  „Madame  de  Quitzow'^  mir  anfaugi§ 
üiel  §n  fdiaffen  gemadjt.  ^à)  barf  mid;  aber  rii{)ineit,  haè 
3fiätl;fet  bnrd)  Hraft  beâ  ^opfeS  —  toie  bie  ^ui^qu  fagen, 
tüo  ipir  t)om  3erbred;en  beî--  iîopfeê  reben  —  geiöft  ju 
^aben,  nnb  fann  nidit  nm{}in,  bie  îleine  Soc^l^eit  nid^t  nur 
als  l^eitern  ©djerj,  fon^ern  im  gegebenen  S^er^ältni^  and; 
aie  milbeé  Strafmaß  anjnerfennen.  —  3)er  ©ro^^ierjog 
Don  ©a(^fen;2ßeimar  t)atte  nüd;  Ijier  jn  fpred^en  üerlangt,^ 
id;  mu^te  jeboc^  in  meinen  rl)enmatifd;en  Übeln  bleiben! 

^n  treufter  SSerel^rnng  nnb  banfbarfter  @rgebenl;eit 
xintüanbelbar  ©uer  ß-rjcllens  gel;orfamfter 

SSarnçagen  t3on  @nfe. 


310 


172. 
§nmt)oîbt  an  S^arii^cgen» 

SBerftn,  bcu  2^  Samiar  1856. 

lOîeiu  gar  nic^t  fd}himni ember  Gl^rgeij  ift  reidilid)  ba- 
burd;  tefriebtgt  iDorben,  bafe  ber  Sîeiftcr  ber  @prad)e  (id) 
üermeibe  ben  SïuSbrud  iRebeformer)  fo  anmutl^ig  mid)  be; 
belobt  über  meine  3lrt,  hcn  ^önig  unb  mein  5^ert)ältnif3 
jn  iî;m  gn  be§eid;nen.  ^nbem  man  preifet  ba$  iuoücn  ber 
anbre  feinen  Sn^iiê  l)at,  seigt  man  i[;m  ben  e()rent>DEeren 
3öeg  nnb  red)tfertigt  îià)  felbft  üor  feiner  9îation.  ©in 
Söalbmenfd),  tien  man  g(anbt  an  ben  §öfen  gaï^m  gemad^t 
\  5U  'i)abcn,  bebarf  fold;er  9îed;tfertignng.  —  3dj  lege  93tab. 
oe  üni^on) ,  bie  id;  IjeuU  exit  ber  Königin  ^ahe  abfcrbern 
ïonnen,  mein  ebler  greunb,  nun  aU  (Sigent^um  in  ^^xe 
§änbe.  S)er  alte  93îinifter  ©eneral  Xißc  wax  feft  in  bem 
©lanben,  bie  ©uijot'e  au§>  ber  ©egenb  non  SOlontpellier 
feien  berfappte,  bnrd;  bie  Slnêfprai^e  erlDeid)te,  fransofirte, 
proteftantifi^  geworbene,  auegeiüanberte  9iefte  ber  Sang= 
illoberfd^en  öon  Qni^otu'e.  Unb  3l;re  arme,  trefflid;e 
SDore,  bie  alle  :3l)re  grennbe  in  il;ren  Don  ^l;nen  fo  gart 
erleichterten  Seiben  bebauern!  Sagen  ©ie  il;r  red^t  freunb^ 
lt(j^e  SBorte  üon  mir.    Sl)r  treuer 

21.  ^nmbolbt. 

©er  ©ro^l^erjog,   bem  6ie  entgangen  finb,   l^at  mir 
ttiele  ©rü^e  für   6ie  aufgetragen.     @r   l;at   munberbarc 


311 

2:^eorien,  lüatirfd^einlid;  trgenbiDo  (SSöotten  iuar  avu^ 
bem  alten  îltïjtn  nalje)  aufcjetjnffen!,  unb  mi^üerftanben. 
©^  giebt  jtüei  ^(affeu  üon  Silbljauern,  beren  geringere, 
gii  ber  9laud}  t)inneigt,  öon  auêen  nad^  innen,  bie 
^ö^ere  (9îietîd;cl)  fdjafft  öon  innen  naà)  an^en. 
—  Slber  toeld)  ©fanbal  —  ber  ©c^all  ^ï)ilarète  im  J.  des 
débats!  ^à)  fcf;rieb  naâ)  ^ariê^:  „vulgaire  dans  les  idées 
comme  dans  les  formes  du  langage,  indigne  d'un  lit- 
térateur du  colléice  de  France/^ 


312 


173. 
^umïiolbt  on  S5arn]^ogcn» 

53erîin,  Souncrétag  ben  7.  gebruav  1856. 

2)a  eê  tnöglid^  tuäre,  t^eurer  ^reunb,  ha'^  ©te  2)îons 
talembert'ê  ^uâ)  (beê  einfttgen  ^reunbeê  unb  SïeifebeQÏeis 
terê  nad)  9îom  toon  2tbbc  Smneuaic-)  nic^t  gefeïjen  ptten, 
fo  Etoffe  iâ)  Sï)ncn  eine  fteine  i^renbe  gn  bereiten,  inbem 
ic^  3^nen  beiS  ^önigy  ßjemplar  anf  einige  Sage  (5—6) 
anbiete.  S)a§  einzige  ^ifante  barin  gegen  baê  je^ige 
granfreic^  ift  ber  @(^lnf3  p.  284  —  298.  SBenn  man  bod^ 
madden  fönnte,  baf5  bie[er  ganj  überfe^t  nnb  ganj  in 
Seutfdjianb  abgebrncft  itoürbe.    S)anfbarft  ^(;r 

3(.  to.  ^umbolbt. 

2Ba§  niac^t  bic  gnteS^ore?  —  ^d)  itoar  patriarc^aïifd^ 
geftern  biè  7  ll()r  in  ^ot^^bam  gnr  Saufe  bei  einer  red^t 
gebitbeten  nnb  f(^iöuen  Soc^ter  meinet  fibirifdien  ^ammerbie= 
nerê  ©eifert,  bie  einen  Steifenben  äHöttfjanfen,  toeWjer  aie 
Sopograpt)  nnb  ^eiä)mv  für  baê  anierifanifd;e  ©ontoernes 
ment  bie  gro^e  (^j^ploratiDnesSfpebition  toon  ©.  £ni§, 
©an  {^ranciêco,  panama,  mitgemad^t,  the  exped.  of  Capt. 
Whipple,  auf  meine  unb  be»  ©efanbten  ©eroït'ê  ©m* 
pfet)Iung.  ©er  ^önig  ^at  feit  einem  Saï)re  ben  jungen 
2Röllf)aufen  in  ^oticbam  §um  ^uftoê  ber  bafigen  ©d;lo^s 
bibIiot]^e!en  ernannt. 

@in  toortrefflic^er  2lrti!el  toon  Saboulape  über  bie  Do- 
mestic Institutions  uub  beë  fdjäublid^en  fierce  5^erbret= 
tung  ber  ©fküerei  Jüo  fie  bisher  nid^t  mar,  ftanb  geftern 
im  Journal  des  débats,  id^  glaube  5.  ^^ebr.!! 

Sel^alten  ©ie  bie  fet)r  mittelmäßigen  SSerfe  on  gentle 
Um. 


313 


174. 
S5aru^aöen  on  ^uinöolbt 

33crïin,  beit  14.  2)îar3  1856. 

(Suer  ©ygetten^ 

gütige  ipert^e  ©efd;ente  fommen  in  meine  2lbgef(^iebenï;eit, 
lüie  biefer  raul^e  3îad;lmnter  fie  mir  auferlegt,  ï)eitrer  unb 
freuublid;er  aie  ber  6Dnuen[d;ein,  ber  i(;n  begleitet!  Em- 
pfangen @ie  mit  meinem  ntieberf^olten  S)an!e  bie  eifrige 
55erfid}erung,  ba^  id;  atteê  nad;  @cbüf)r  §u  fc^ä^en  mei^, 
am  I;ö(^ften  bod^  bie  n)oï)lit)oUenbe  ©efinnung,  JDeld;e  mei= 
ner  fo  günftig  gebeult,  unb  mid;  fo  liebreid^  erfreut!  S)ie 
Sïeiftiftj eilen  be;o  fterbenbcn  ^eine  finb  mir  ein  tl^ieureê 
2tnben!en,  unb  bleiben  in  bem  Umfd^lage,  ton  ©uer  @j:= 
jellenj  §anb  iiberfc^rieben,  et)renöolI  üerir)al)rt.  2ïud;  bie 
tjeutige  &abe,  bie  finnige  SSerfnüpfung  non  Slrc^nmebeê 
unb  granflin  bejuglid;  il;rer  ®en!fteine,  l;abe  id)  mit  n)ärm= 
[ter  S^eilnal)me  gelefen. 

^à)  fel}e,  ha^  ©ie  ni($t  3Sinb  nod;  SBetter  fd^euen, 
unb  glüdlid;eriüeife  nid;t  gu  fd^euen  braud;en,  \v^nn  e» 
gilt  eine  ©l;renpflid;t  gu  erfüllen.  Sie  l;eutige  3eit  bringt 
feltfame  Sïufgaben!  —  2)a^  ein  ^olijeid;ef  im  ^i^eifampf 
erlegt  ioirb,  ift  it)ol;l  in  ben  ©taaten  beê  neuem  ©uropa 
nod^  nid;t  bagetuefen.  S)ie  53erufung  eineê  ÏRinifter»  ber 
auèinartigcn  2ïngelegenl;eiten  nad;  ^ariê,  uni  jur  abge= 
ma(^ten  'Baâ^e  hen  ©treufanb  auê  ber  3Jîar!  §u  bringen, 
erfd;eint  auc^  et\va§>  fabelt)aft.  Sod^  —  2llla^  x\t  gro§! 
—  '^M  treufter  3ierel;rung  unb  banlbarfter  ©rgebenl;eit  un= 
manbelbar  ©uer  ©yjelleng  getjorfamfter 

^arnl)agen  üon  ©nfe. 


314 


175. 
$mnï)oïbt  on  JBarnîiaociu 

Sevïin,  ben  14.  'apxlî  1856. 

3(^  inu^te  reben,  ba  ii^  ber  altefte  preuBijdje  ^^erg= 

Beamte  bin,  unb  ic^  mic^   gern  meineë  ©tanbeê  rii^me. 

3)Zein  S^ertrauen  auf  3î)re  ?llaa)\xà)t,  t^eurer  ebler  ^reunb, 

ift  fo  feft,  ba^  tc^  eS  mage,  feïbft  3t;nen  biefe  untuic^= 

tigen  ^tikn  gebrucÊt  barjnbteten.    ©raf  33.  üerbiente  bie= 

feê  Sob,  ber,  frei  toon  ©efinnung,   bem  33ergbau  ipoî)!-- 

t^^ätig  unb  noâ)  n)iffenfd;aftUc^  befd;äftigt  ift,  feitbem  er  bie 

Sireïtion  niebergeïegt  l;at.  Ttit  unt)erbrücf;lic^er  %xeue  Ql^r 

2t.  Ü.  ^umbolbt. 
3Jîontag§. 

(Sïîimerïimg  üon  3?arni)agen.  D)üt  ber  9îebc  juin 
©ienftjubelfefte  ©r.  ©fjeUenä  be§  Soirïl.  ©e(}.  Dîatbê  uîib  Dber^ 
58ergï)auptirianng  a.  S).  §errn  ©rafeu  i^on  93cii[t;  9.  Stpril  1856.) 


315 

176. 
^umboïbt  ou  Sßoni^ogcm 

S3erïiii,  beu  11.  ®e^.^temt^er  1856. 

Sei  beni  luariueii  Sïntî^etl,  tm  ©ie,  tl;eiirer  ^yreunb, 
an  ber  Sflaüenfad;e  imb  an  aEeiii  nel^men  lt)a§  miâ)  he- 
trifft,  fenbe  ià)  3(;nen  ^^n  legten  ^rief  bon  ©croît,  ber 
rec^)t  fpät  angefoiniuen  tft,  aber  ©ie  geir»if3  intereffirt. 
Selber  lüirb  Sud;anan  mib  nid)t  g-rnnont,  ber  fenntniB; 
t)oEe  9îeifenbe,  ber  ben  Sanbîoeg  nad)  ©an  g-rancijco  t)ier= 
mal  (meffenb)  gemad;t  ï;at,  nnb  bem  ipir  üerbanfen,  ^a^ 
5îalifuruieu  iiid;t  ©flaüenftaat  gotuorben  ift,  ^räfibent  iner: 
ben.  ©d;iden  ©ie  mir  ^rief  nnb  Einlagen  nid;t  luieber 
gnriid.  Unb  nad;  ber  afrifanifd;en  3(lbernï)eit,  îrieber  eine 
ettoaê  ernftere,  tief  fompromittirenbe,  nid}t  fo  fel;r  rD^a= 
liftifc^e,  fonbern  ariftü!ratifd;;bernifd;e  3:DÜl;eit,  mit  etlimê 
©ifenba(;n;ô;jnteref[en  (ob  hie  33aï)n  über  9tenfd)atel  ober 
ß^any  be  gonb  sn  begiinftigen  fei),  alfo  mit  l^tftienfpiel 
geunirjt!!  Unb  ber  t)elbenmüt[;ige  (^raf,  ber  ben  ©taatê^ 
ftreid;  à  la  >Japoleon  au'ofübrt,  fommt  angeregt?  uon 
Berlin,  mäl,)renb  luir  einen  iDiinifter  bei  bem  ^nnbe  I;aben, 
hen  ioir  liente  fagen  nie  anerfannt  jn  b^^ben.  äöie  ift  ha 
beranvjutommcn^  ©o  luirb  e^  mit  hen  3  liberieeifctien 
S3efil]nngen,  ber  :^ahe,  beiii  non  ßüInmbn!C^;©tiUfrieb  ent= 
bed'ten  ßoUern  niib  mit  9îenfd;atel  get)en.  '^à)  beflage  ben 
ïonftantinopolitanifc^en  ^onrtalè^,  ber  in  bofen  ä3iber= 
fprud^  jluifd^en  feine  ©iHiaftie  (bac^  prenjjifd^e  ©rafen= 
tl;nm)  nnb  feinen  offiziellen  Siberalièmny  tritt.  ©indlid;er= 
loeife  ift  bem  englifécn  Parlament  jeijt  nod;  ber  3Jîunb 
i)erfc^ïoffen.    ^i)ï  trener  ill.  t».  Ijumbolöt. 


316 


177. 


2)cr  ^rcii§i)(J)C  'sUîinifter-Oîcfibcnt  öoh  dkxoU 
an  §umlJolbt, 

g?etD  =  ?)orf,  ben  25.  Sïugiift  1856. 
3)îetii  f)oâ)Q^é^xt^'\t^x  tl^euerfter  ©önner! 

®eit  meinem  legten  ©d^cetben  an  (Sm.  ©yjettenj  ttom 
8.  b.  Wl.  ioarb  ic^  bnrd)  3t;re  feilen  öom  27.  ^uli  be- 
glu(ït,  iDorauè  id)  mit  innicifter  Xf)eilnaî)me  Sl;r  üorüber: 
gegangenes  Untüo^lfein  erfef^en  f)abe.  ^ür  bie  gütigft  mir 
mitgett;eilten  9îac^rid)ten  fage  id)  @lü.  ©fâ^Ueng  meinen 
^er§lid?ften  2)anf,  nnb  id^  beeile  mid&,  ^fjrem  äöunfd()e  ge= 
mä^,  jiüei  Slus^nge  üon  ^iefigen  Leitungen  (N.  York 
Herald  nnb  Courrier  des  Etats  unis)  §u  itbetfeuben, 
meiere  3t;re  SSeröffentlid^nng  über  bie  ©flanerei  in  6uba 
entljalten,  fo  trie  bie  t»on  ^errn  S^^raf^er  barauf  in  l}ie= 
[igen  3eitnngen  veröffentlichte  (gntfd;ulbigung,  n}eld;e  aUer= 
bingê  fel;r  laljm  ift. 

S)ie  ©ad)e  tjat  f)ier  überall  gro^eê  3luffel)en  gemacht 
nnb  fonnte  ten  ©egnern  ber  6flatoerei,  tueld^e  gremont 
jn  if)rem  ^anbibaten  gelnäl)lt  liaben,  nur  tniüfommen  fefn. 

'^ox  einigen  Xa^en  l;ielten  bie  beutfc^en  Saldier  beffel= 
ben,  toiele  taufenbe  an  ber  3»^^^  ^^^  Mass -meeting  §u 
©nnften  grcmont'ê  nnb  l)ielten  Slbenbê  einen  glängenben 
^adeljug  ju  feinen  (gieren. 

S)ie  ©flaüenfrage  tuirb  tä%iid)  bebenflidier.  äöäljrenb 
bie  9tepräfentantenfammer  ber  Dîegierung  baê  Sitbget  für 
bie  2lrmee    üerringert,   treffen  ncn  iïanfaô   täglich   ^a^- 


317 

rid^ten  üon  bhitigcu  Äonflüten  5iütfd;en  ben  free  soilers 
unb  bcn  ©Habonl)aItern  ein.  Man  l^offt  jebod^  ba^  nad^ 
Secnbignncj  ber  ^räfibentenlDat;l  (im  ^îonember)  ber  {n= 
nere  griebe  tüieber  ^ergefteïït  inerben  luirb. 

®aê  nngefnnbe  ßliina  in  3Ba[t}ington  ï;ût  mid^  and; 
anf  einicje  S^age  üertncben,  ba  bie  grofse  ^\^e  in  ben  üer; 
gangenen  SJtonaten  nnerträglid;  mar  imb  je^t  bie  äBe($[el= 
fieber  beginnen. 

§ente  rei[e  id;  naà)  3ïlbani; ,  mo  bie  3]erfainmïnng  ber 
9'îaturfLn-îd}er  ü)xe  6i^nngen  ï;at,  unb  mogn  id)  eiugelaben 
bin.  3d;  n>erbe  bort  mand;e  betannte  ©elet)rte  treffen, 
nnb  @ip.  ©yjellenj  fpäter  bas  9îaî;ere  bariiber  berichten. 

.çerr  |)eine  ift  feï;r  gliidlid^  über  bie  Stnêernngen  ©m. 
©ygellenj  gn  feinen  ©nnften. 

|)err  ß^.  —  nnb  bie  elegante  SBclt  l;aben  längft  fic^ 
nad;  tien  Sergen  ober  6eebäbern  begeben  nnb  id)  merbe 
il^n  erft  in  brei  biio  üier  äBoc^en  ipieberfel;en. 

^err  §ilImore  loäre  ber  befte  ^^räfibent,  aber  er  fd;eint 
menig  2tuèfid;t  gegen  g-rcmont  nnb  33nd;anan  gn  l^aben, 
nnb  bie  Knownothings  fiaben  iî;ren  ©rebit  oerloren. 

33ieine  arme  §ran  nnb  bie  Äinber  gäl;Ien  bie  S^^age 
ipenn  \ie  mid)  n)ieberfef;en  loerben,  nnb  id;  feï;ne  înid;  nid;t 
niinber,  im  näd;ftcn  '^al)vc,  nad)  bem  ©d;luf[e  be»  ^on= 
greffes,  alle^^  mir  fo  tl;enre  im  3>aterïanbe  loieber^nfinben. 

©er  nal;e  2lbgang  ber  ''Jßo^t  nad;  ©nglanb  nöti;igt  mid) 
für  l;ente  abzubrechen,  nnb  id;  fc^lieBe  mit  bem  innigften 
îounfd;e  ta^  biefe  ^eikn  ©ner  ©j:5ellen5  im  lic^kn  2Bol;l; 
fein  finben  mögen. 

3}Ut  nnmanbelbarer  ^oc^toeret;rung  nnb  greunbfd^aft 
ber^rre  id;  @m.  (Sfâettenj  gel^orfamfter 

©erolt. 


318 


178. 
25arnljagcn  on  §umöolbt 

33  er  Un,  ben  13.  ©e))tember  1856. 

î)ie  groBe  2Bir!ung  be»  Sfîamenê  ßiier  (Syjellenj  in 
ben  bereinigten  Staaten,  lüie  übert;anpt  in  Slmerüa,  ift 
ein  fc^önea  3^i^9i^iB  ber  bortigen  mac^fenben  ©efittnng, 
unh  eine  fic^re  Siirgfc^aft  beê  enblid;en  Siege»  ber  men: 
fc^enfrennblii^en  ©rnnbfä^e,  gn  benen  ©ie  ein  gange» 
t^atenüoUe»  Seben  î)inbnrci^  fid?  trenüc^ft  be!annt  l)ah^n. 
3*^  banïe  '^^mn  îjerglidjft  für  Ue  3)îitt^eilnng  beê  S3rie; 
feê  unb  feiner  gebrndten  Beilagen,  bie  meinen  @amm= 
lungen  einreiî)en  gu  bnrfen  mir  überan»  iüertf;  ift.  gnr 
gremont  fc^einen  im  Slngenblicfe  hk  âln'ofii^ten  aUerbing» 
ettoaâ  getrübt,  jeboi^  neneften  Ttaa^xid^Un  infolge  ift  ber 
ßifer  für  ii)n  ungemein  t^ätig  unb  noc^  nid^t  l^offnnng»* 
loê.  — 

Unfre  t;eimifd;en  Vorgänge  —  loenn  fie  aud^  im  2lnê= 
lanbe  fpielen,  bod^  für  une  ï^vev  ®ntftel;nng  nad^  l^eimi: 
fd^e  —  möchte  man  lieber  gar  niâ)t  befpred;en,  ba  man 
bie  redeten  SCuiebrüde  bafür  faum  finben,  bie  gcf unbenen 
fc^ioerlic^  gebraud^en  !ann.  S)oc^  trifft  man  bei  3((Ien, 
bie  ol^ne  3'îebenabfid;ten  nur  bie  <Baà)e  beurtt^eilen,  eine 
fettne  ßinftimmigfeit  ber  Si'erbammung.  S)en  äd;ten  âUt; 
:preu|3en  finb  Dl;nel;in  ^'it'ebufen,  Steuenburg  unb  fogar 
SoUern  nur  SlUotria,  mit  bem  Äern  beS  ©taateê  Preußen 
au^er  B^if^^tnen^ang.    ^ä)  fürchte,  ha^j  man  in  Setreff 


319 

3fîeuenburgâ  auf  ein  augenbli(ïlid;eâ  ^uniäen  %xanîxzi(^ê 
gu  öiel  SBertI;  legt  unb  in  l^eillofe  S^eriüidtungen  ïommt; 
9îeinefe  berebet  gern  feine  grennbe  §n  gefäl;rlid}en  2t&en= 
tl^enern,  mie  fie  fic^  bann  l^erau!3l;elfen,  baê  ift  iî;re  ©ad^e, 
er  fie^t  fc^abenfrot;  §u. 

grau  Bettina  üon  Sïrnim  l^at  mir  in  biefen  Xag^en  für 
meine  (Sammlungen  an  tanfcnb  l;anbfd;riftlid;e  ^^lätter  ge= 
fd;enït;  eineê  ber  ioerti^öDlIften  ift  ein  S3rief  ©urer  ©yjel; 
lenj  an  ßubtoig  5ïd;im  üon  âlrnim,  SSerfteinerungen  he- 
treffenb;  e§  ift  fein  SDatnm  babei,  t)dà)  mn^  eê  anê  ben 
ßloanjiger  S'ilJt'en  fein. 

3c^  meiB  red^t  gut,  an  iDeld;em  ^ag  ic^  biefe  3eileii 
fd^reibe!  ©^  ift  ber  S^ortag  bec^jenigen  STageê,  ber  unter 
allen  unfrer  3^^^  beultoürbigen  unb  tl^euern  geiDif5  in  tüei= 
tefter  SlUijbel^nung  unb  mit  begeiftertfter  ^^eilnal;me  ge; 
feiert  lüirb.  Empfangen  ßuer  ©^'âellenj  ben  befd;eibenen 
SlUiobrud  meiner  lieiBeften  ©lüdiüünfd;e  mit  gütigem  SBof)lî 
JüoHen!  —  "^n  treuer  3Serel;rung  unb  ban!barfter  @rgeben= 
Ijeit  ®uer  (gyjellens  geï;orfamfter 

^arnl;agen  non  ©nfe. 


320 


179. 
^umbolbt  Ott  S>ant^ûgca. 

SSeïïiu,  ben  22.  ©e^t.  1856. 

2)er  ©roè^er^Dg  öon  äöeimar,  ber  mid;  e6en  öerlä^t, 
trägt  mir  auf,  ©ie,  öeref;rter  ^reunb,  §u  bitten,  brincjenb 
§u  bitten,  morgen  Sienëtagè  iljn  gmifc^en  9  unb  11  Ul^r 
§u  erwarten.  @r  n^ill  frf)le(^terbing»  6ie  felbft  befuc^en. 
3^r  treuer 

21.  ö.  i^umbolbt. 

2)tontagê. 


321 


180. 
^iimBoïbt  an  S^ariil^ageu» 

3^  er  (in,  bett  23.  @e^t.  1856. 
Cher  et  introuvable  ami! 

SBie  bay  Untr)a^rfd;einlidf;e  waljx  iüerben  tannl  Soie 
'i)àben  iîomglid^e  Seibjäger  unb  iîoniglid^e  ^utfc^er  ©te 
nic^t  fiuben,  '^i)U  3(bvc[[e  iiid;t  im  profaif^en  ^'oî^itung^^- 
auâeigev  nad;fud;eii  !önnen.  ^c^  fcf;icfe  biefe  Slbreffe 
biefen  Sïiigenblid  an  ben  ©rolî^erjog,  ber  hen  Summer 
l^at,  ©ie,  üerel^rter  greunb,  t;ûben  wavkn  gu  laffen. 
SJlöge  er  bei  einem  neuen  ^erfn($e  glncflicf;er  fein.  S)ie 
©iulage  ift  ein  berliner  Curiosum  für  l^i)v  2lrd;it». 

%xai  ^fiv 

51.  ö.  ^nmbolbt. 
Sienêtag  2  Ut}r. 


ï/t.  ».  ^umÉcïbt'«  !ßiiefc.  21 


322 


181. 

(  Einlage.) 

^cr  ©roPerjog  .tart  9((q-onbcr  Don  (Snc^fen  -  Scimar 
nn  ^luubolbt. 

Au  Chateau  de  Berlin. 
Mardi  matin. 

!^i  j'eusse  eu  Tart  du  marquis  de  Saint -Germain, 
si  je  ne  me  tromjje,  dont  on  raconte  qu'il  sortit  im 
beau  matin  par  quatre  portes  à  la  fois,  je  n'aurais  pas 
eu  meilleure  volonté,  pour  trouver  M.  de  Varnhagen 
que  je  n'ai  eu.  Tout  a  été  néanmoins  inutile.  On 
n'a  pas  pu  me  dire  où  il  demeure,  et  c'est  en  vain 
que  j'ai  arpenté  la  SOulUreilftvafje.  Comme  la  nature 
m'a  créé  de  tous  les  grand-ducs  le  plus  entêté,  je  ne 
persiste  pas  moins  dans  mon  intention  de  voir  l'invi- 
sible, et  je  m'empresse  d'y  jiarvenir  en  priant  Votre 
Excellence  de  me  dire  où  demeure  effectivement  M.  de 
Varnhagen.  Pardonnez -moi  de  vous  importuner  de 
nouveau,  mais  en  conscience  je  ne  connais  pas  d'autre 
chemin  plus  court  et  plus  droit.  Je  me  signe  avec 
l'attachement  inépuisable  de  l'admiration,  et  de  la 
vénération  de  Votre  Excellence  le  plus  dévoué 

Charles  Alexandre. 


;23 


182. 
S>ûrnljagcii  nu  |>iimboîbt. 

Serïin,  bcu  24.  @e^)temkv  1856. 

(Suer  ©i'âcllens 
I;abeu  in  biefcn  ZaQm  nidjt  lueuig  'lXngelecjenî;e{t  in  be- 
treff meiner  geï;ûbt,  iua§  id;  bc[cl;ämt  bebanre.  2lm  mei= 
[ten  aber  ntnfj  id;  bebanern,  Sï;ren  giiticjen  ^efnd;  —  ber 
jebC'Smal  luie  eine  G(;ve  and)  an  ©etninn  nnb  ©liicf  ift, 
nerfäumt  jn  t;at)en.  S)aj3  ber  §err  @roP;er5og  mid; 
geftern  nid;t  finben  î'onnte,  üt)fd;on  er  in  ber  3}îanerftraf]e 
(;in  nnb  l;cu  fnf;r  nnb  mel;rmalv  nad;f ragen  lief3,  nnïrc 
Juirtlid;  nnbegrciflid;,  iueun  nid;t  ^iofbienerfd;aft  ganj  be= 
fonberic  geartet  u>äre.  3d;  n')cî;ne  beinal;e  breif^ig  3aï;re 
in  bem  anfel;nïid;ften  §anfe  ber  ©trajie,  bav  and;  ber 
©ro^l;er5og  fd;DU  betreten  l)at,  inbcnt  er  ben  ^-lîrinjen 
9Sill;eIm  luMi  -^aben  befnd;te.  --  ^^mk  nnn  aber  traf  er 
rid;tig  ein,  nub  3UHir  fd;on  nni  8  Uî;r,  mar  fe(;r  frennb^ 
lid;  nnb  nerbinblid;,  fprad;  gienilid;  freiiuilttjig  nnb  fel;r 
iüoI;tineinenb ,  befonbcrê  and;  'von  ßner  ©y3eUen5  nut 
größter  isercî;rnng  nnb  5)anfbart"eit.  ©ein  eigeuilid;eê 
Slnliegen  fam  erft  ganj  jnleljt;  ©ner  Gj-'jettenj  ^abcn  ba- 
bnrd;,  baf3  ©ie  il;n  bamit  an  mid;  üeriinel'en,  mir  cine 
grof3e  Gt;re  bejeigt,  babei  aber  and;  mid;  in  nid;t  geringe 
3>erlegenl;eit  gcfe|:.t.  S)ic  Qad)C  ift  l^on  grower  äl^id;tigfeit, 
nnb  fanii  basS  Seben'Jglnd  eine^  luilrbigcn  9}iannc,§  be- 
griiuben,  ba^o  33cgeï;ren  \cih\t  aber  gereid;t  and;  bem  ©ro§= 

21* 


324 

ï;ergog  gut  @^re,  unb  eê  foïï  mtd^  freuen,  iuenn  iâ)  feinem 
ebïen  3^^'^cf  irgenbtüie  bleuen  faun,  ^d)  n^erbe  barüber 
nad;beufeu,  uub  @uer  ©};§eïïeuâ  ein  etoauigeê  ©rgebniB 
getjorfaiuft  uiittf)eilen.  3m  erfteu  2(nlaufe  uauut'  ic^  beu 
jungen  toielbegabten  §.,  maê  aber  ol^ne  golge  blieb,  — 
ber  ©ro^berjog  guieifelte  an  binreid^enber  ^ertig!eit  im 
3^ranjöfif(^ett.  —  S)er  ^efuc^  bauerte  faft  eine  ©tiinbe, 
unb  e»  îam  atterlei  3}terftDürbigee  gur  ©pra^e;  bie  mei=: 
nige  ïann  iüenig  gefallen  Ijabzii,  nämlii^  bie  leibli(^e,  aU 
it)el($e  öon  ©d^impfen,  -Ruften  unb  rl)eumatif(^er  ^efloms 
meubeit  gäualid;  üevipüftet  unb  faft  unfenntli(^  ift!  — 

Tlit  ben  beften  äüünfcben  für  ©uer  ©ygeïïenj  SBobl- 
befinben,  in  treuefter  33erel)rung  unb  S)anfbar!eit  Sb^^  9^' 
borfamfter 

SSarnbagen  t>on  (£nfe. 


325 


183. 
^nmÎJolbt  on  S^arnljagciu 

33evlin,  beii  24.  ©e^Jtembev  1856. 

(£^e  id)  mid)  lüieber  au\  einige  Siacje,  au^o  Slufopfe; 
ruiicj  für  hit  iîonigirt  uiib  it}re  Ëin[am!eit  morcjeii  in 
^otêbam  öergmBe,  loitt  id^,  tl^eurer  greunb,  boc^  hen  @ro^: 
ï;ergog  unb  mic^  felbft  rechtfertigen.  S)er  ©ro^t^erjog  l^at 
©ie  befndjt,  \va§>  ii)in  @f)re  macl^t,  nid;t  nm  (Sie  5U  ïon^ 
fultiren,  fonbern  anê  5(d;tung  fur  '^^v  fdjoneê  Suaient 
unb  ^t;ren  ^arafter,  loeit,  trie  er  fagte,  i(;in  in  feinem 
^aufe  bie  ^bee  angeerbt  fei,  ba{3  man  in  33erlin  ^löei 
aJîanner,  ©ie  nnb  mid^,  fe^en  miiffe.  S)aè  muffen  ipir 
beibe  a(;3  ®rbfd;aft  üom  alten  c'perrn  unb  ber  .^aifer:= 
lidjen  ipol;eit,  bie  eine  föürbige  g-rau  ift,  gut  aufnetjinen. 
i&ï  l)atk  gar  nid}t  bie  ^bee  ^ijmn  üon  bem  §u  reben, 
\X)a§>  er  fud;t  nnb  nid;t  finben  iuirb  (gleii^e  ^tonbenj  für 
äBiffenfd;aft  unb  ^oefie,  geograptjifd^e  (Sntbedung»gefd}ic^te 
unb  fur  Äunft,  3J^a^terei,  ©emmen,  ©ïuïptur;  feiner  ge^^ 
f eilige  SCon,  fertig  frangöfifd;  ©predien  unb  ©d^reiben, 
ingleidjen  î^orlefen).  SDas  2Bed)felbalg  luirb  erft  geboren. 
3c^  fagte  j'aviserai,  uub  gang  zufällig  babei,  ic^  iüürbe 
©ie  befragen,  ©rft  beim  2Segget)en,  ba»  bnrd;  fet)r  ge^ 
jierte  9îeben  über  ben  „ebten  i^ugenbgreio'^  offigietl  ein^ 
geleitet  iimrbe,  fragte  er  mic^,  ob  ei^  mid;  !ontraiire,  inenn 
er  ^^nen  auä)  haè  9ïatï)fe(  üorlegte.  ®er  Sefuc^  ï;atte 
gum  9)îotir),  33en)eiê   angeerbter  5ßerel)ruug   unb  SBunfd; 


326 


ßffeft  311  macf;ert,  lüay  8  Uî;r  Morgend  am  Xa%c  ber 
3lbreife  mit  etioa^^  ©elbftüberiüiubung  nerbunben  fein  mufî. 
Um  iî;m  ben  fo  trefflichen  .^.  gu  üacciniren,  fönnte  man 
biefen  aUerbing^  auf  4  Wonai  nad;  ^aris  imb  Sonbon 
fd;i(Jen,  aber  mürbe  ein  Suaient  tt)ie  §.  ce  an;§t;alten? 
J'en  doute. 

^nnigfl  3I;r 
SKittiDoc^S.  21.  i).  ^umbolbt. 

©erlac^  luiü  fid;  üom  Könicj  trennen  unb  9ki;f;er  bon 
feinem  Soften  toerbrängen,  er  bliebe  fo  bem  £önig  fet;r 
nal;e,  ja  nä^er,  benn  bie  Urfad;  tteiucr  ^îeijnng  (Äontaft= 
Gteftrijitat)  fiele  bann  lüeg. 


'621 


184. 
§amlmtbt  au  S>aiu^oücu» 

^Dtt<bam,  9.  ÎJotocmki  185G. 

3<^  ïjûl^e  i)er[äiuiit  Sl;ueii  ^n  nielben,  mein  ücrel;rtei' 
greunb,  bafi  ià)  3(;reii  3öun[d;,  ben  33rief,  ben  Sie  an 
iitid;  gerid)tct,  nac^  SÖehuar  311  fenbeu  xiub  bcu  üorge= 
fdjlatjeiieu  „@c(?ciiufd)feiber''  briiujcnb  ju  cmpfel;leu,  !pünft= 
Ud;  ei'fiidt,  itiib  gmai*  iuentcje  /Cage  nad;beiii  id;  S()ve  2(b= 
fid;t  kannte.  — 

^in  bcut[c^er  S3rief  be»  (dürften  aKettcrnid;,  ©mpfiiu 
biingeu  aii-obrüdenb  uub  babei  üofl  lumull;  ber  ©prad;c, 
lüirb  6ie  iiiteveffiren.  ,^d;  fd;cufe  ^fjneii  ben  33nef  für 
3l;re  ard;it)axîfd;e  ©aiiimUmg.  ©ie  ^craulaffung  luav 
eine  ©i;p!5abformung  iinb  2ïb!lat[d;iing,  §u  ber  ber  %üv^t 
mit  ^anb  antjelegt  eine  altägi;ptifd;e  ©tele  t»on  ©ranit, 
bie  er  öor  25  S'i^M'en  üon  3}îel;emet  9(li  gcfdjeiitt  betüiu^ 
men  tjatte.  5E)iefe  Jîopie,  3 — 4  j^n§  t;oc^,  fd;en!te  mir 
ber  greife  ^iirft,  nm  bie  lange  3itfd;rifl  in  bcmoti[d;er 
©d^rift  jn  entziffern.  5Diey  ift  üon  bem  talentbollen  inn= 
gen  2tgi;ptolügen  5Dr.  33rngfd;,  ä^erfaffer  einer  allgemein 
im  âlnslanbe  beiüunberten  bemotifd^en  ©rammatü,  ge^; 
fd;el;en.  S)r.  ^rngfd;,  ber  bie  erfte  lateinifd;  gel d; rieben e 
2tn!ogabe  feiner  ©rammati!  fd^on  aU  ^^rimaner  im  3lngnft':: 
fd;en  ©ijiunafinm*)  brnd'en  tie^  (bie  i\mk  Slnigabe  ift 


*)  S)aa  Äölitifcf;c  ©vnmafiiim  in  S3crnii. 


328 

frangöfifd^)  l^at  öiel  fel^r  ttierfioiirbige  Slftrononiie  in  ber 
^ufc^rift  gefiinbett,  unb  um  bem  alten  j^ürften  ^reube  ju 
machen,  ^ai  Srugfc^  ba§  &a^^  al§>  ©teIe=3Retterm(^  in 
ber  3ßitf<^nft  für  baS  2)îorgenïanb  unb  im  ^t^^né^  ^xMU 
gtrt.  ^rugfd^  \mx  auf  Röntgt.  ^îoften  2  ^al^re  in  tg^ps 
ten,  ©otin  eineê  armen  93ac^tmeifter§ ,  ber  üortrefflid^ 
griedjifd},  arabifd;,  Ijebräifd;,  foptifd;  unb  ^erfifd^  Jüei^. 

S3erget^en  ©ie  haè  ©djeus'lidje  meiner  ©d;rift,  untefer^ 
li(^  unb  in  föilb  inïorreîtem  ©ti;le. 

@ê  ift  ^Ijmn  boc^  nic^t  entgangen  ber  ^rief  be;3  9îubels 
fönige  an  Sonics  ^^itippe  in  ber  <5pener'id;en  B^î^ung. 
Non  v'a  bisogno  —  gauj  lüie  9îod;otDï6eiffart  (in  feiner 
erften  Spanier)  an  bie  ©Ibinger  —  „©»  ift  gar  nid;t 
nötl;ig,  baf,  mein  S^ol!  beule,  là)  beule  für  baffelbe;  haè 
S>ol!,  haè  mid;  fo  oft  t)erratt;en  t;at,  beugt  fi(^  unter 
meiner  ©etoalt/'    ^i)x  treuer 

2Ï.  ^umbolbt. 


329 


185. 
9)Zetternt(^  on  .gumtiolbt. 

ÄiJuigöluavt,  14.  October  1856. 

WMn  alter  ^reitnb! 

Set;  Ijabc  Sf)^^  StiK-iJücife  iiber  tie  ©tele,  iüeld;er  ^crr 
Srugfd)  meinen  Xiamen  beilegt,  mit  öielem  2)attï  erïjaïten 
Uîib  bitte  ©ie  bie  3Borte  an  benfelben,  töelcl^e  ©ie  l;ier 
angelegt  finben,  bem  geleierten  ^orfdjer  einjul^anbigen. 
^aä)  meiner  9îiic!fel;r  nad;  3Bien,  iperbe  i^  bie  bereite  fo 
reic^l;altige  ©ntgiffernng  beê  3)ÎDmiment§  benn^en,  nm  ben 
Sïrc^aologen  in  einer  Slngeige  ben  2öeg  ^n  bejeid^nen,  auf 
bem  fie  2lb!(atfd;ungen  "von  bemfelben  er^^alten  îonnen. 
5DaB  la)  mid^  nid;t  beffer,  aie  an  ©ie  iuenben  fonnte,  um, 
mir  Unujiffenben,  Sid;t  über  ben  fcientififc^en  SSertl)  beê 
feit  3al)ren  in  meinen  vielartigen  ©ammlungen  fd}lum= 
mernben  ©efd;enfeê  ÎDÎetjemeb  211^'ê  jn  toerfd^affen,  bieto 
tonnte  id;  nid^t  in  âiï'eifeï  [teilen.  Empfangen  ©ie  unb 
.^err  ^rugfd;  meinen  aufrid^tigften  S)attf. 

^â)  Ijabe  haè  ©lud  genoffen,  ben  tönig  in  beftem 
3Bol)lfein  unb  ber  mir  attbelannten  @önnerfd;aft  ^u  finben. 
©ro§e  Erinnerungen  in  langem ^Seben,  bilben  ein  fefteS 
33anb  âiuifd;en  ben  2)îenfd;en,  unb  erprobt  ift  beffen  traft, 
luenn  eê  ben  ©türmen  ber  Qtit  2;ro|  gu  bieten  nutzte. 
ÏRel;r  al§  ein  l;albe'o  Si^l;rf)unbert  ift  oerftoffen  feit  meiner 
erften  Serü^rung  mit  bent  jungen  ^l;rDîifolger  ;  lüeld^e 
2öed)felfälle  biefe  lange  @pod;e  auffüllten,  bicio  gel;ört  ber 


330 

@e[d;i(^te  an.  Sa^  bicjelben  mir  bû0  3Sei*trawen  ber 
Ä'öm(3e,  33ater  niib  <SDt;n,  nie  entâogen  ijab^n,  bie-S  ge; 
reid;t  mir  511m  ©tol^,  b.  I;,  â^  bem  ©efüf;le,  )ueïcl;e^5  bie 
begriffe  toon  ©eele  iinb  ^ergberuïjigung  rid;tiger  bcgeidjuen 
aU  ba§  leicht  aiit)rüd}ige  SBort,  iüeld;ee  mir  unter  bie 
^eber  ge!ommen  ift. 

6ie,  mein  SSorgäncger  um  brei  3ûï;re,  l;aben  fo  eben 
3t;ren  87ften  @eburt»tag  gefeiert.  3)af3  6ie  uub  id;  bie 
iîunft  „gu  leben''  üerftanben  t;aben,  bie^  bürfen  ioir 
geftel;en.  S)a^  iinr  red;t  baran  tl;un  inerben,  fie  nodj 
länger  3U  pftegen,  l;iefür  gilt  teilte  (Sinrebe. 

3Jlit  tpal;rer  greunbfd;ûft  unb  ^ere(;rung 

ä)ietternid;. 


'A 


331 


186. 
^umboïbt  an  SBarii^agcu. 

SBevIin,  ben  20.  Dîobcinbcv  185G. 

3d;  bebarf  31)vcr  riltcrarifcT;en  ^^ülfe,  mein  cbïer  ^veniib. 
lliifcr  grofîcr  £ûiibj'd;aft^oiiiaï;ÏCL*  .'gtl'^ebranbt,  bcr  in  ''Sm-- 
[ilicn,  iîanaba,  i:gt;pten,  ^aläftiiia,  ©nedjenïanb  unb 
nenerbing»  am  ^îorbfap  wav,  l;at  eine  iünnberfd)öne  2lqna; 
relie  meinet  „S^nern  .'Qaii'5r;altê''  angefertigt  nm  ein  flei= 
nerey  gn  uieïen  ï;nnbert  oyempïaren  nacf;  Slmerifa  SSer; 
ïanftey  jn  er[e^en.  La  renommée,  fruit  d'mie  longue 
patience  de  vivre,  augmente  avec  rimbécillité.  ^â) 
bin  gejiünngen,  jn  biefcm  meinem  Silbe  cine  3Hfcf;rift  gu 
marfjen  mit  eigner  .s^anb.  ®ay  ift  nid)t  leidet,  "^â.)  f(el;e, 
baJ3  ©ie  mid;  ©onnabenb  nm  1  llï;r,  luenn  6ie  ïonnen, 
befnd^en.    ©ie  füllen  mid;  leiten.    '^ï)t  banfbarfter 

21.  i).  ^nmbolbt. 
S)onncv»tag§. 


332 

187. 
§uml)oïbt  an  Sarn^agen. 

53 ev till,  bell  21.  yiobmUt  1856. 

3cf;  fiel; te  geftern,  ba^  Sie,  tï;eurer  greunb,  mic^ 

©onuabenb  mit   iî;rem  Se]ud;e   erfreuen  foUten.     |)exite 

flet;e  id;,  ha'^  ©ie  nic^t  foinmen;    id;  ï;ore  mit  ^etrüb^ 

niB,  ba^  6ie  red^t  leibenb  finb.    SDaè  gro^e  Si(b  ^ilbe; 

branbt'ê  bleibt  bei  mir  lange  nod;  [teilen,    ^eber  fpätere 

^iüQ  lüirb  mir  aud;  nü^lid;  fein.    3d;  bitte  6ie  blD§,  mir 

giitigft  ben  Xüq  t»Drl;er  münblid;  fagen  ^u  laffen,  ioann 

id;  ©ie  erwarten  barf.    '^äfykn  ©ie  ja  bie  §Juölfte  ©tunbe, 

weil  id;  fid;er  bin,  in  bief  er  immer  frei  gu  bleiben,    ^à) 

fetbft  mö.d;te  nod;   immer   anè   meiner  S^aut   fal;ren. 

^d)   leibe   aie  ©reiiè   ioie  t>on  3)îudenftid;en,  unb  baju 

fonfnltirt  mic^  nod;  »on  ^eit  âu  B^'it  ß"^  überd)riftlid;ec 

3R.  gofter  (in  33rüffel  lebenb)  ob  iä)  glaube  ba^  in  ber 

©rlöfung  mit  einbegriffen  feien  bie  imteren  Sitnerfeeleri, 

ob  auc^  äßangen  unb  9)iüden  fclig  loerben.    ©ie  bebrol)en 

mid;  alfo  aud^  bort  oben,  iüo  ià)  bie  mir  bom  Drino!o 

l)er  befannten  2;i)terfeelen   loieberfinbe,   einen  Sobgefang 

anftimmenb. 

ïlîit  alter  ^reunbfd;aft  Sl;r 

S(.  i}.  §umbolbt. 
^reitogê. 

Unb  bie  fc^änblid;e  ^artl^ei,  bie  fünfgigpfünbige  9îeger; 
ïinber  Verlauft,  ©l;renftöde  t)ertt;eilt,  loie  ber  ruffifd;e 
^aifer  @t;renbegen,  unb  @räfe'fd;e  (gl)ren  =  9ïafen,  —  bie 
eriüeift,  ba§  alle  loeiBe  3(rbeiter  and;  beffer  ©flauen  aie 
%xeu  iüären,  —  i)at  gefiegt.    äßeld;e  Untljat!  — 


333 


Sen  22.  ^îoueniber  1856  fcf^reibt  33arnl;agen  in  feinen  S^age- 
blättern:  ,,Uni  Ijatb  1  Uljr  mciéi'  id}  mid)  auf,  unb  fufjr  im 
grb^ten  9?egenküetter  ju  §umbolbt.  ßr  freute  fid)  meine§  ^om= 
mens,  unb  füf)rte  mid^  batb  in  ein  ^fîebenjimmer ,  iüo  §i(be: 
branbt'g  grofie?  ^tquareUbitb  eingernf)mt  bing;  n?irïud}  ein  öor-- 
trefftid}e§  ©emäblbe,  in  beffßn  reid}er  2)îannigfaltigfeit  bie  fi^enbe 
@efta(t  ."pumbotbt'y  bebcutenb  t)orbcrrfd)t.  9îun  tarn  bie  %xaa^e 
hjegen  ber  bafür  gu  Jüäblenben  ^nf^b^ift;  i*^^  t'<^tte  rid)tig  ge^ 
at)nbet,  ba^  er  nidjt  foiüobl  3]orfd)täge  üon  mir  eriüarte,  aie 
toielmeljr  meine  .''Billigung  ber  uon  ibm  fd}on  geinäblten.  ®egen 
meine  ßrmartung  feine  hirje  ©enteuj,  fonbern  eine  längere 
D^iebe,  eine  rbetorifd^e  iîompofition,  bie  ben  forfd^enben  Dîeifenben 
mit  bem  beimgefebrten  ©elebrten  glüd'lid}  jufammenftetlt.  Ginige 
5Beräuberungen  lüurben  anfange  beliebt,  am  6nbe  bod)  mieber 
toeriüorfen.  2)a§  ©emäblbe  b^t  i^itbebranbt  nid}t  §errn  r>on 
^umbolbt,  fonbern  beffen  Ä'ammerbiener  ©eiffert  gefdjenït.  de 
foil  geftod^en  merben.  Söir  befaben  bie3ittii"fi"/  in  breien  liegen 
feine  ©tubirfacben  umber,  alle  brei  ju  19°  9îeaumur  gebeijt, 
mir  eine  unerträglid^e  Temperatur.  Gin  Sibliotbelfaal  ungebei^t. 
S3ilber  pon  %xau  ©aggiotti  gemablt,  bereu  liaient  er  bod)  pries, 
eê  munberte  unb  freute  ibn  ba^  iâ)  fie  aucb  l'annte.  ßr  flagte 
über  ^autjuden,  id)  fagte,  eê  fei  ein  befannte§  Übel,  pruritus  — 
0  senilis  »  fetzte  er  fogleicb  binjn.  dr  batte  in  einem  haften  ein 
lebenbeê  (Ebamäleon,  ba§  er  mir  jeigte,  unb  »on  bem  er  fagte, 
eê  fei  l^aè  einjige  3;bier,  meld)e§  ba§  eine  feiner  2lugen  nad) 
oben  unb  jugleid)  ba§  anbre  nacb  unten  rid)ten  îonne,  nur 
unfre  ^^ifaffen  ïonuten  taè  nod),  mit  bem  einen  Singe  nad)  bem 
Rimmel,  mit  bem  anbern  auf  bie  ©üter  unb  Sßortbeile  ber  âoett 
gerid)tet.  —  "äni)  Pon  3fleufdbatel  mar  bie  3îebe,  ber  itönig  fei 
Poll  guter  Hoffnung,  reebne  auf  SouiS  33Dnaparte,  2)îanteuffol 
febe  bie  Sad)en  nicbt  fo  günftig,  tad)e  aber  barübcr.  Ser  ruf= 
fifcbe  lanjler  ©raf  pon  Dieffelrobe  b^t  bei  feiner  legten  3(n= 
mefenbeit  ju  .fMimbolbt  gefagt,  bie  jetzige  5>erfaffung  unb  ,§al= 
tung  ber  ©d)>üei5  mad)e  ibm  ben  beften  dinbrud,  fei  ganj  ge= 
eignet,  ber  9îepubliî  2ld)tung  unb  ©unft  ju  -geminnen." 


334 


188. 
.^iimtioïbt  Uli  8>nnil)agcm 

«er lin,  ben  30.  92oüemBev  185ß. 

^ereî;rter  ^reunb, 

(SOen  erî;alte  id;  einen  in  ©prad;e  nnb  Älarfjeit  ber 

3been  ntä^tg  jn   lobenben  ^rief  meine»  ©d;nlerê.  — 

Sd)  fd^reibe  nid;t  eï;cr,  also  id;  üorI;er  jn  ^t^nen  gefomnien 

bin,  t(;enrer  g-rennb.    S)ie  letzten  15  ^dkn  be»  ^jiiefe» 

[inb  mir  gan§  nnlejerlid;  nnb  nnüerftänblid;.     ^à)  Ijatk 

il)m  üon  '^)^m  Segen  beê   teïegvapï;ifd;en  ©eÜe§  3tüifd;en 

^fîenfunbîanb  nnb  3L'ïanb  gefd^rieOen,   aber   nid;t'5  ange^ 

boten,    ^d)  îami  ben  llnterftrid;encn  nid)t  iefen!    ^^djah 

ten  ©ie  ja  meine;3  ©d^iUerS  33nef,  anà)  bie  ^Rotij,   bafj 

man  in  ben  belgifd;en  iîammern  über  mid;  aU  einen  ah- 

5ufel:,enbcn  93taterialiftcn  nnb  9icpnbïifûncr  bi§tntirt!    9Bo 

ba-o  3)iné  bec^  33aron  b'3lr(;im  ('J(rnim)  gelriofcn  ift,  er= 

ratl;e   id;   nid;t.     '^d)   l;abe   DicUcid;t   gejagt    „id;  fei  fo 

liberal  aie  Slrago",  geiinfj  nie  „id;  fei  ein  9îeptiblit'aner''. 

Segen  ©ie,  tl;cnrer  ^rennb,  9}L  h3obarb  in  ^\)xc  3lrd;iüe. 

3t;r  trener 

%.  ü.  ^nmbülbt. 
Sonntag. 

Über  ba^5  iüae  bie  9[Renfd;en  geglaubt  nnb  nid;t  ge= 
glanbt  baben,  pflegt  man  goobbiilid;  evft  nad;  beiu  XoW 
(nienn  man  offijiell  lion  ©pbolo  begraben  nnb  befprod;cn 
nun-ben  ift)  jn  ftreiten. 


335 

^ie  6pener'fc^e  Leitung  entl;ält  atte  S^age  neben  DZenf- 
d^atel  unb  ber  Sîiiumnng  ber  S)onau  =  j3'ürftentl;ümer  ein 
bulletin  de  la  santé  Don  5  deinen  ©e{bens9täupd;en  bei 
^pfgärtnei*  gintclniann.  3ßie  bod;  alle»  an  Söid^ticjfeit 
abnimmt!  ^d)  l;abe  oft  batirt  anf  bem  t)Dvmal^  l;iftori[d)en 
^ügel  üon  ©an^fcuci.  ^ci^t  nnrb  bie  ^faneninfel  ïjiftovifcl; 
bnrd;  ba^  6till ^Seben  üon  2  9îanpd;en.  6d  üerlüanbelt 
iik  äöclt  fid^.  greilid;,  aU  bie  angovifd;cn  S^^Oi^i^  î^^ 
g^ranïreid;  baê  9îid;elien'fcbe  9Jiiniftennm  berübmt  mad;ten, 
fagte  ber  ÏRoniteur  and;:  „Le  moral  des  chèvres  s'a- 
méliore de  jour  en  jour.'' 


336 


189. 

tori  %iqanh(ï,  (^ropcrjog  ju  ^ndifeit^^eimor, 
on  §umfio(bt. 

Setmar,  ben  29.  9îooem6er  1856. 

Sa  ic^  gtüdlic^ertüeife  bie  ©f)ve  Ijabe  toon  ©xirer  @y= 
geïïenâ  gefannt  ju  fein,  niirflic^  gekannt  §u  fein,  fo  barf 
ici^  glanBen,  'Da\i  ©ie  meine  S)an!e^&ereitiüilligfeit  für  ^t)xe 
Jtoie  für  |)errn  toon  ^arnîjagen'.'o  33entül)nngen  nid;t  nac^ 
ber  Sänge  ber  3^^^  beurtl;eilen  werben,  tüet(|e  feit  beni 
S'age,  wo  ià)  ^ijxen  ^rief  tocm  31.  to.  3)i.  erl;ielt,  nnb 
ï)eute  toerftrid^.  Wdn  anfrid;tiger  '^anî  finbe  ^ier  feine 
©teile.  S)ie  ©ac^e  felbft  toerfpätete  it;n.  ©ie  niu^te  eè, 
benn  ni(^t  rafd)  lä^t  ein  ©ntft^In^  \ià)  in  foId)er  âtnge^^ 
legen^eit  faffen,  nnb  bemgemä^  fc^reibe  i^  l;ente  nur 
beBt)atb,  eineêtïjeil»  loeil  irf;  nic^t  nnbanfbar  erfd^einen 
iüitl,  anberntl;eil5  l^eit  id;  mir  bic  3)iDglid;t"eit  fid;ern  mu|, 
gu  bem  fi(^ern  ©ntfi^ln^  noc^  5U  ïommen.  ©agu  mn^  id; 
3eit  nnb  3ßat)I  f)aben.  äieibee  ift  mir.  gefid^ert  burc^  ^tjre 
nnb  .^errn  toon  3?arnbagen'v  ©efättigfeit,  henn  ©ie  beibe 
fd)lagen  mir  toor,  h^n  jnngen  Mann  fommen  ^n  laffen, 
nm  toorerft  feine  Sefanntfd;aft  ju  mad;en.  (Se  fragt  ft(^ 
nun,  tüann  bie^  gef4)e(;en  fönnte,  benn  ***  gleich  burd^ 
bie  ^ofaune  ber  2lnfteïïung  f)ierl;er  ju  rufen  tininfd^e  i^ 
nid^t.  SJiir  bleibt  alfo  iiid;t^5  Stnbere»  übrig  aH  ©uer 
@y§eïïenâ  gn  bitten  fic^  erhuibigen  gu  niollen,  trann  jener 
l^err  eine  9îeife  an  ben  ^Imftranb  maâ)cn  fönne  nnb  moEe. 


337 

S5ei  biefer  %xaqi  tüürbe  id;  üor  aU^n  fingen  fielen  hUU 
ben,  urn  §u  meinem  befonbeni  S)an!  für  bie  merfmürbige 
9Zeuig!eit  über3ugef)en,  H)eld;e  ©ie  mir  mitjiitïjeileii  bie 
©lite  ^aUn.  SBeun  id)  hann  bie  grage  anreit)e,  ob  ®uer 
©fjelletij  mir  einmal  bie  ^arte  ^nx  betpunbernben  2tn[id;t 
I)ierl;er  fenben  luoden,  nnb  ©ie  biefe  ^^rage  möglid;er)Deife 
bemunberneionrbig  jnbringtid;  finben,  \o  f(üd;te  id;  mid; 
unter  ben  @d;u§  Sl;rer  ©iite  für  mid;,  bie  mid)  oft  ftolj 
nnb  î;ente  bielleid;!  inbiéïret  gemûd;t  I;at.  S)od;  bin  id; 
ftolg  anf  3^re  ©üte,  ©üte  aber  ift  ftet»  mit  2Sabrï)eit  ge= 
paart,  auf  le^tere  aber  haue  iä),  ba^  ©ie  mir  meine  ^itte 
entfd^ieben  toeriueigern,  luenn  biefelbe  ©ie  beïdftigt,  bem 
id;  in  SSere^rung  bleibe  ber  banfbarfte  ©d^üler 

£arl  Stleyanber. 


3t.  «.  ^umOotbt'«  iöriefc.  22 


338 


190. 
3oî)aib  an  ^umûotbt. 

Bruxelles,  le  26  novembre  1856. 
Monsieur  le  Baron 

V  ous  ne  serez  peut-être  pas  fâché  d'apprendre 
les  rôles  qu'on  vous  fait  jouer  dans  les  tristes  débats 
de  notre  politique  religieuse. 

Ij'ancien  ministre  Dechamps  qui  était  à  votre  droite 
au  diner  du  baron  d'Arhim  et  qui  s'étonnait  si  fort 
de  vous  avoir  entendu  dire  que  vous  étiez  républicain 
comme  votre  ami  Arago,  ayant  mêlé  votre  nom  à 
ceux  des  croyants  illustres  qui  professent  les  idées 
catholiques;  voici  ce  que  lui  répond  un  journal  libéral 
ce  matin: 

,,M.  Dechamps ,  dans  la  dernière  homélie  qu'il  a 
prononcée  à  la  Chambre,  a  cité  le  nom  de  M.  de 
Humboldt  pour  prouver  que  la  science  pouvait  par- 
faitement  être  subordonnée  au  dogme.  Or,  il  faut 
convenir,  comme  M.  Devaux  l'a  fait  remarquer,  que 
l'exemple  ne  pouvait  être  plus  mal  ^choisi.  M.  de 
Humboldt  est  un  de  ces  rationalistes  piU'S,  contre  les- 
quels M.  Dechamps  a  déjà  écrit  tant  de  lettres.  Si 
M.  de  Plumboldt  avait  enseigné  en  Belgique,  il  eût 
été  bien  certainement  poursuivi  dans  les  lettres  pasto- 
rales  et  destitué  par  M.  Dechamps  lui-même,    si  M. 


339 

Dechnmps  avait  été  ministre.  Et  voilà  cependant 
comment  Ton  écrit  l'histoire,  et  comment  Ton  appré- 
cie les  plus  hantes  questions  de  notre  avenir  intellec- 
tuel et  moral  !"  — 

Voici  une  autre  opinion  philosophique  pure  et 
claire  : 

„Toute  et  quand  fois  vous  fonderez  votre  église 
svir  la  bêtise  humaine,  les  portes  de  l'esprit  ne  pré- 
vaudront pas  contre  elle ,  parcequ'il  y  aura  toujours 
de  grosses  bêtes,  de  vieilles  bêtes  et  de  petites  bêtes 
pour  la  soutenir  et  la  réparer.  La  raison  pure  n'a 
pas  les  mêmes  chances." 

Votre  tout  dévoué 

Jobard. 


22 


340 


191. 
^^umtioîbt'ê  unb  bcjfcn  kigefiigtcm  Sprurfj« 

©pate»  S)al;eim  beê  einft  in  rüftig  fämpfenber  :3ugenb 
äöeitcjelüanberten  gorfd^er;?,  ber,  gleicf;lüie  ^Dl;en  bei*  ©rbe, 
^öt)en  beâ  3flul;me^5  erftieg,  t;at  bargeftettt  une  ber  Tlai)Ux, 
6c^ön,  reid;an§geftattet  mit  î)errlid;en  ©c^ä^en  bc'3  SBiffen'-^: 
îoerfe  ber  Jîunft,   ber  Dtatnr,  nub  ©d;rift  nnb  ©erätt; 

beê  @elel;rten. 
âtber  iijn  felbft  inmitten  be>3  neiben!§tDertï)en  Sefi^tî)um^3 
©el)en  tnir  froï;  fein  9îeid;  mit  finnigem  ^lide  betierrf d;en, 
©eutenbe  ©prad;e_i')er(eit;en  bem  iDunberöotten  ©emät)lbe, 
^uvd)  lic^tüoffer  @eban!en  berebfam  gïudlid;e  'J-ügung 
©(^affenb  ein  neneê  53üb,  ein  geiftige^,  ftannenbem  ^n- 

^arnljagen  fon  (Siife. 
SSevIin,  ben  1.  Secemfcer  1856. 


341 


192. 
^mntiolbt  on  ^orn^ogcn. 

Serltn,  ben  3.  SecanBer  1856. 

©0  l)at  benn  meine  pebeftre  ^rofa  (^vaè  mid;  ftol^ 
machte,  mnn  bem  3öeltgau§en  nic^t  ^l)U  ©luift  geîiorte) 
@ie,  ebler  ^reunb,  511  bem  l)öd^ften,  ebelften  9îf)i)tî)muè 
5iirüdgefül;rt!  dloä)  Derfc^^ämter  aU  bie  2lrmen,  für 
bie  bei'  ©iipergrei^^  mit  bemooftem  |»aupte  fid;  für  5  ©il= 
bergrof d}en  geigt,  bringe  id;  i^lßun  meinen  tiefen  '^ant 
bar.  2Bie  l^eniid;  nnb  gefd;madüDlI  Ijahcn  @ie  ba-o  eng; 
lifd^e  home,  ^al;eim,  in  nnfere  @prad;e  übergetragen. 
Unt>ergleid;lid;  fd;ön  nnb  großartig  ift  ^îjre  ^oefie,  eine 
5ï5erî;errlic^nng  üoll  2lnmnt(;  nnb  ernfter  3}ïaî)nnng  an  bay 
\vaè  an§>  ber  Stnn'it  nnb  3îatnr  nnb  an»  bem  ©eratï) 
ï)atte  gefc^D:pft  loerben  foHen.  ^ätte  mein  Srnber  SBil; 
i;elm,  ber  in  feinem  Srieftoe(^fel  mit  Söolf  fo  üiel  über 
ftrengere  ntib  nnftrengere  ^eyameter  biffertirte,  bod;  biefe 
'5amitien=Êt;re  nod;  erlebt!  — 

St;r  9tat^,  anc^  nnrl;i;tf)mifd;  an^gebrüdt,  ift  mir  mie 
ein  ^efel;l.  3<^  toerbe  il;n  fogleid;  befolgen,  nnb  ©ie 
l;aben  ioir  bie  ©acbe  fel;r  erleid;tert.  Alea  jacta  sit! 
tonnten  ©ie  mir,  tl;enrer  grennb,  iddI;1  bie  ^eljn  legten 
©ilben  (Seilen)  beê  ©roBl;er5ogiid;en  SB  rief  e;?  in  3l;re 
mal^lerifd)en  3üge  übertragen,  bamit  i(^  bielleii^t  erratl^e, 
tüüe  iâ)  xf)m  fott  berfprodjen  ^aben. 


342 

SSüii  Fremont,  beffeu  33ilbm§  gans  an  ßfjateaubrianb 
evinuert,  ift  eine  mir  bebtjirte  53tograpI)ie  eben  in  ^Rew- 
3)or!  (;craii'^gefcinnien:  „Memoir  of  the  life  and  public 
services  of  John  Charles  Fremont  by  John  Bigdon(?)." 
S)aê  S)ebi!atic>nèblatt  fagt:  „To  Alexander  von  Hum- 
boldt this  memoir  of  one,  v^^hose  genius  he  was  among 
the  first  to  discover  and  acknowledge,  is  respect- 
fully inscribed  by  the  author/^  ^avi^  SSorte,  ettoaa 
!ünftUd;  gufammengeftellt.  2)er  33rief,  in  bem  id;  itjm  im 
9îamen  be^  Äönig^S  üon  ©an^Sfonci  batirt  bie  gro^e  gol^ 
bene  ^rei^^nebaille  für  2öi[[enid;aft  unb  itunft  fd;idte, 
1850,  iuegen  beê  gröj^ten  barometer- Möettement»  (500 
geogra^î;îj'd)e  Steilen  öon  SDlij'fonri  bi§  ©übfee)  baô  je 
ûxiygefnbrt  iuorben  ift,  inirb  î;ier  abgebrudt.  @r  enbigt 
mit  ben  SBorten,  beren  ©an-ofouci  fid;  nid^t  §u  fd;ämen 
i)at:  „La  Californie,  qui  a  noblement  résisté  à  Tin- 
trodi^ction  de  l'esclavage,  sera  dignement  représentée 
par  vm  ami  de  la  liberté  et  des  progrès  de  Pintelli- 
gence/'  S)te  ^iograpî)ie  l)at  iöintberbar  romantifd;e  ©je^ 
nen,  einmal  aie  Jîalte  imb  junger  aïïe  in  ^Mut^  ^lnb 
l;alben  SSa^nfinn  fe|,t,  ©efang  iinb  ©ebet  nnb  bann  ^in 
(^ibfd;lüur  üon  g^remont  abgeforbert,  ha'ii  man  fid;  nid;t 
morben  unb  freffen  loerbe.  îoenn  id)  meine  9îeugierbe 
toerbc  befriebigt  l;aben,  fd;i(Je  ià)  ^l)mn  ba^^  ^u^.  %nx 
je^t  bay  ÎBunber,  ineld^ey  ein  ^îtoifion-oprebiger  in  Wlaç^he- 
burg  an  iQcxxn  Stffemann  in  Üueblinburg  t)errid)tet  l;at. 
^à)  ijabt  eè  al»  9iüturforfd)er  aufgefpürt.  ©s  fte^t  ©.  34. 
S)an!bar  3^r  31.  ü.  |)umbolbt. 


(âlnmevfunii  üon  SSarnbagen.  '3)ie  3(quare(leit  t>Dn 
§itbebranbt,  banuiter  baè  |)umbDlt)t'f(J)e,  titi  Äunftüerein  juin 
Seften  ber  2lrtnen  für  5  6i(bergrofc^en  ju  fetjen.) 


343 


„Ser  ©elbftiiiorb  cine  S^ljortieit  uub  ciii  Verbreiten.  Siuci 
^rebigtcn  »on  5)r.  'griebric^  6vufiu§,  S)it)ifiDnêprebiger.  2)lagbc= 
burg.  1855."  8.  Slufjer  beni  SBunber,  i}a\]  langgel^egte  6elb[t= 
morbgebanfcn  einem  ©etniffensgepfagten  bei  3(nrufung  beg  ^Jla- 
men§  3efu  plol^Ucb  fur  immer  »ergingen,  bat  bie  ©djrift  nod) 
bie  3Jlerfit)ürbigfeit,  ba|5  fie  auf  öd}leiermacber  anfpielt,  inbem 
fie  —  and)  ©.  34  —  fagt:  „2Birb  ja  bodb  »on  einem  beruïjm- 
ten  ©eiftlic^en  erjäf)lt,  baf;  er  einmal  eine  febr  grofse  93er; 
fudbung  jum  Selbftmorb  gebabt  habe.  6oId)en  Ginf(uf3  fön^ 
nen  Körper  =  unb  ®emütb§(eibcn  fetbft  auf  red}tfd)affene  unb 
gotteefürc^tige  93iänner  au§iibcn.") 


344 


193. 

§umï)oïbt  ûtt  Sßarni^ugem 

i8 erlin,  ben  17.  December  1856. 

SBieber  ein  banfbarer,  xedjt  einfad)  liebeneiüürbiger 
Srief  üom  @ro|l^erjDg.  @r  tnünfd^t  ben  ^^\uâ)  im  ge= 
bruar,  nnb  ipitt  ba§  ba)3  3)rama  beginne  mit  einem  Mn- 
jucken  in  Irdiiüen  jn  forfd^en.  ®er  (Erlaubnis  fott  bann, 
lüie  er  fipmbolifd;  fagt,  ba§  9Jlateriette  folgen.  (Sie  iüer:= 
ben,  tl^enrer  ?^rennb,  baê  leicht  einrid;tett.  Sßir  näl;ern 
une  bem  3^^^^- 

3cE)  begrabe  morgen  Jüieber  an  ber  «Säule  in  Siegel, 
n)eld;e  burc^  S:;(;ormalbfen  Hoffnung  oerï;ei^t.  5Die  äh 
tefte  3^ic^te  [Sioc^ter]  meine!§  ^rubere,  ©eneralin  §ebe= 
mann,  1800  in  ^aris?  geboren  ioenige  5tage  nac^bem  ^^rau 
t)on  .^umbolbt  auê  Spanien  snrüdtam,  ift  nac§  üielen 
Seiben  (Seber!ranf^eit  mit  3Bafferfnd)t  üerbunben)  ber- 
fdiieben,  eine  ïiebenêiuurbige  ï)eitre  .^an^fran,  40  ^ai)x^ 
in  ber  g(üdlid;ften  ®î)e  gefunb.  "^â)  begrabe  mein  ganjeê 
@efd;red;t.    2¥ 

%.  ö.  |). 

aJlittmocf}  2(benb. 


345 


194. 

tari  ^ïe^-'onber,  (Üro^ierjog  311  eadjfen^^cimor, 
m  §umöoIbt. 

25?  et  mar,  ben  16.  3)ecemBeu  1856. 

Ser  elüig  6eanfpriid)ten,  eloig  gebenben,  inetl  eioig 
gütigen  dlalnv  g(eid;,  eriüieDern  ©ie  burd;  ftet;§  mm  ©rite 
bem  ftetio  lDieberfel;renben  ^egel^ren.  ^er  ^orfd^lag,  lueU 
c^en  ©lier  ©ygeUen^  mir  in  ^Betreff  beè  jungen  @elel;rten 
mad)en,  entfpred;enb  beni  ^lane  be:3  .»perrn  üon  55arn; 
t)agen,  ift  ein  fo  trefflid;er,  ba^  ic^  nnr  bitten  fann  iï;n 
§nc  Stu^fü(;rnug  ju  bringen.  3^  ^^"^  '^eï)uf  fd)eint  eè 
mir  paffenb,  ba^  ."perr  üon  3iarnt)agen  bem  jnngen  3}îann 
ben  ©ebanfen  eingäbe,  in  nnferm  reid;en  3ïrd;iue  ferneren 
6toff  âu  feinem  âBerfe  ju  fud;en,  unb  nm  bie  ©rlanbni^ 
ïiiegu  b^i  mir  nad;àufnd;en.  ^c^  tt>nrbe  biefe  fofort  geben, 
i^r  fpater  'i^aè  3.)iaterieIIe  nad)foIgen  laffenb.  3)ie  3^^t 
üom  g^ebruar  n.  3-  ^n,  fcl^eint  mir  bie  befte  gn  ber  litte^ 
rarifd;en  llnterfnd)nng.  ®er  eigentlid^e  ^md  biefer  ^îeife 
bliebe  toerfdjioiegen,  nnb  fo  !ann  id)  um  fo  ungel;inberter 
ii)\i  fel;en,  il;n  neï;men  ober  if)n  nid;t  nehmen. 

^d)  banfe  3l)uen  bon  ganjem  §erjen  für  bie  ge^ 
brudte  Beilage.  Sie  {)aben  and;  biefe  nid)t  leid)te  2lnf= 
gäbe  aie  Soîeifter  gelöft,  unb  !onnten  e^  beffer  toie  irgenb 
©iner,  ineil  Sie  mel)r  aB  bie  ^Reiften  burd^  î^^aten  ju 
ber  Sßelt  gefproc^en. 


346 

^d)  iuerbe  tiaè  i^owrnal  öon  ^etcrmann  mir  juetgnen. 
a)îeine  S]erel;rung  für  ©ie  biircjt  für  bie  tfniticje  aßal)rt)ett 
meineê  ©trebenê.  3d;  bitte  ©ie,  it)m  3I;i'en  2(ntl)eil  §u 
erï)alteu,  inie  3l;re  ©üte  dfo,  de  :Î5l;rem  banfbarften 
SSereï)rer  unb  ©iener 

Äarl  Stleyanber. 


347 


195. 
^umljolbt  an  S^arnljagcn. 

iBerttn,  ben  7.  gebruav  1857. 

SBeun  in  ^^tTliu  ic^  etlüa^  lefe,  iua^o  mein  litterarifc^eê 
unb  poIitifd;eê  3ntere[fe  anregt,  fo  ift  mein  erfter  ^ebanfe 
auf  6ie  gecicl^tet.  Safanly  in  9}tünd;en,  öon  ber  S3aaber'; 
fd;en  ^un]t,  mar  mir  nur  aU  ein  Mann  ber  Jîrenjseitnng 
nnb  ©cf;ubert'fd)en  ^unfelirelt  beïannt,  nnb  in  ber  neuen 
ï)iftorifcf;en  @rf;rift,  bie  er  mir  fd}i(ït,  fittbe  id;  nic^t  eben 
originelle  2tnfid;ten,  aber  burc^  2(nfpielung  eine  9)iannig= 
faltigfeit  pofitiöer  i^enntniffe  offenbart,  bie  id;  bei  Safanly 
ni(^t  üermutl;ete.  Siielfad^e  (Stationen  betoeifen  gro^e  S3or; 
liebe  für  meinet  trüber»  ^ilnfid;ten.  S)ie  ftat>if(^e  3Jief= 
fiaè;  ©teile  ift  and;  fel;r  merfmnrbig,  iuie  iiberl;aupt 
bie  9tDten  eine  antife  fel;r  anmntt)ige  33lumenlefe  bar= 
bieten.  3)ergleid;eu  traue  id;  bem  ^räfibenten  (Verlad; 
unb  feinem  33ruber  (an  ben  ^rof.  ©eljer  aué;  ^afel 
unb  anbere  i^m  (Sntgegengefe^te  offijiellü  ^nr  9ieuen= 
burger  ^iegociation  geunefen  finb)  nid;t  §u.  2Benn  ber 
ßafauly  mit  feinen  2ßüufd;en  für  bie  iüieberl;ergefteüte 
alte  beutfc^e  9îeid;éuerfaffnng  ,;jl;nen,  tbeurer  ^-reunb, 
nid^t  gefd;idt  ift,  fo  burd;blättern  ©ie  il;n  n)ül;l,  fd;on 
ber  9tDten  toegen.  — 

SJlit  meinem  ^autübel  gel^t  eê  um  öielea  beffer;  auc^ 
mit  bem  näd;tlid;en  ^-lei^e.  ®er  le^te  üierte  5öanb  be!3 
iïoémoê  lüirb  auê  gtrei  5tbtl;eilungen  befielen,  b.  l;.  auê 


348 

jiüet  33änben,  jcber  51t  35  33Dgen,  beten  erfter  fc^on  fertig 
gebrudt  ift.  Ttan  brucft  nun  am  jiueiten.  ©§  follen  aber 
beibe  2lbt{)ei(ungen  jngleid;)  erj(^e{nen,  um  ben  (gffe!t 
(t)on  ber  Innern  SBärme  be^  ©rbtörpera  bis  §u  ben  3)ten=: 
fc^en=9lacen)  nid;t  ju  mtnbern.  — 

®ie  anma^enb  uuüorfid^tige  Slrt,  ioie  bie  9'îeuenburger 
©lenbigfeit  î)ier  betrieben  toirb,  fe|t  ^reu^en  großen  2)e= 
mutî)igungen  in  ^ariê  au^i.  2öie  gegen  Stu^lanb  mirb 
man  [ic^  gegen  ^reu^en  für  äöaterloo  räd)en. 

greunbfc^afttic^ft  '^^x  31.  0.  §t. 


349 

196. 
Sßnrn^agen  an  §umboïbt. 

Se  vi  in,  bell  !).  ge6ruav  1857. 

eiiiipfangen  baê  mir  öon  3l;nen  gütigft  anvertraute  ^iid^ 
l^iebeifotgenb  mit  meinem  innigften  S)anfe  ^müä.  '^ä) 
î)ahz  baffelbe  mit  fel;r  Juec^felnben  ©mpfinbnngen  gelefen 
ic^  möd^te  fagen  mit  peinïtcf^em  .^ntereffe.  îDer  lutor 
mac^t  atterbingê  3w9Êft^ii'^i^i[fs  ii'i^  S^^î't  Stnjdjanungetx, 
bie  id)  Um  md)t  jugetvant  t;ätte,  fo  iüenig  iüie  bic  üppige 
©elel;rfamfelt  feiner  reicl;en  (Eitate.  Klein  bie  fd;öiie  Sluiueiu 
lefe  ber  Stnmerfungen  !ann  ben  Äern  be»  ^eyteê  ni(|t  öer= 
füllen,  ber  ein  red^t  bitterer  ift:  bie  9îed;tfertignng  ber 
3f?egerfflaüerei,  ba^^  brntate  Sob  beê  Jîriege!^  nnb  ber  fte; 
l;enben  .Speere,  bie  .!peilfamfeit  ariftofratifc^er  3îeoolntio= 
Mu;  nngeadjtet  feiner  ineitgreifenben  .*)5Dflid;feiten,  bie  mie 
©inlabnngen  Sïnb er^obenfenber  ausfeljen,  bietet  ber  âlntor 
biefeii  bod;  nnr  bie  i^oft  ber  i^reng^eitnng,  nur  etloaic  feiner 
gubereitet,  al»  bie-l  ^rofeffor  ßeo  jn  tl;nn  pflegt,  beffen 
„ ^iIbung>obre(f  nnb  „ffropfjnlöfe^^  ©efinbel''  nnr  mit 
etiuaê  aönrge  berfe^t  finb.  Latet  anguis  in  herba! 
tibrigenc;  iüirb  mir  immer  bange,  luenn  bie  ^^t)ilDfDpf;en 
ben  @ang  nnb  bie  ©tnfen  beè  a}îenfd;^eit!olebeni3  meffeu 
nnb  üoranebeftimmen,  anè  ben  Jüenigen  3)aten  nnfrer 
nod^  ganj  üeinen  ®efd)id)te  non  ein  paar  tanfenb  $jat)ren 
©efe^e  für  bie  3}îc)glid;feiten  üon  SJîittionen  .3a(;ren  finben 
motten.  Sßeber  'J^id;te,  nod;  @d;etting,  noc^  ©teffenê, 
noc^  .^egel  ioaren  in  biefer  33emii(;nng  befonber;?  gtücflid^; 
bie  ^eftimmnng  ber  Zeitalter  bleibt  am  beften  ben  ®ic^tern 


350 

ükriaffen.  5Bei  unferm  Stutor  ift  eê  noc^  auBerbem  be^ 
merfeii'oiüertl;,  ba^  er  bcfcnnt,  an  jetne  eigne  £ef)re  nic^t 
rec^t  jn  glauben,  er  mag  „im  praftifc^en  Peben  nicï)t  lier; 
sichten  anf  nnfer  nationale^^  ^'tieai,  bie  9SieberI;erfteïïung 
öon  Äaifer  unb  9îeid;,  obgleid^  fein  t^)eoretif(^er  ©lanbe 
an  bie  S^ertüirflid^nng  nid;t  gro^  iff.  (©.  157.)  2Ber 
fo  etiüa^o  fd^reibcn  fann,  l;at  fid;  eigentlich  felbft  gerichtet. 
—  ©ine  frennbUd;e  Slntmort  abfeiten  ®ner  ©pjeHenj  barf 
ber  3tutor  immerbin  erlnarten,  eine  juftimmenbe  luerben 
©ie  ibm  nid^t  geben  fönnen. 

3n  boren,  ba^  3bv  9Bol)lerget)en,  ba§  '^i)xe  3:;{)ätig!e.it, 
3t)r  Schaffen,  in  geniot;nter  äßeife  ftc^  bel;aupten  unb  fort; 
fd^reiten,  ift  eine  (Srfrifd^ung,  eine  @rmntt)igung  für  une 
âlnbere,  bie  unr  groJBer  .^eifpiele  bebürfen,  um  bei  unferm 
Si^ageiüert'e  —  oXl^ov  ts  cpîXov  ts  —  ntd;t  §u  ermatten. 
S)ie  9îad)rid)ten  'von  ben  neuen  53änben  beio  Jîoêmoê  finb 
mir  b^cbft  erfreultd;,  unb  id}  fage  iyie  @d)iller  bei  @elegen= 
^tit  cineê  @oet[;e'fd;en  9)leifteriüerfÄ:  ^d)  banfe  ben  ©Ottern, 
ba^  fie  mid)  bie;?  erleben  laffen! 

S)ie  9tcuenburger  <Bad)Q  bat  and;  in  iljrem  je^igen 
©tabinnt  t>iel  Hnbeiiidicbeio,  unb  üon  Slnfang  an  mif3fielen 
mir  bie  33e5iel)ungen  gn  ''^avü-^,  bie  fid;  mie  gangfd)lingen 
anliefen,  in  benen  mand;eè  bangen  bleiben  mirb.  S)er 
@ifer  gemiffer  Seule  ift  il;nen  wae»  bie  <Baà)e  betrifft  gar 
ntcl^t  ©ruft,  bient  aber  aU  trefflid^e^  yjtittel  für  \i)u  anber= 
meiten  Bi'^t'cî''^/  bie  fie  auc^  mDl;l  erreichen  merben.  Sennod^ 
bin  id;  für  bie  ßit'^iiiifl  unbeforgt,  ba^3  Sid;t  fann  nid;t 
erlöfd)en  unb  mnt3  fiegen,  nur  ift  ber  ältoment  ber  33er; 
bunfelung  ^äjilic^  unb  fd;mer. 

Mit  treueften  aöünfd;en,  in  größter  3Sere^rung  unb 
@rgebenl;eit  untoanbelbar  @uer  ©ygelleng  ge^orfamfter 

S3arnl;agen  üon  (Snfe. 


351 


197. 
S5itru^agcn  an  ^umtioïbt. 

33er tin,  ben  20.  %cUmx  1857. 

SBerben  ©iter  (gyscllenj  mir  t»er§eil;en,  luenn  id)  einen 
2lnçjenbli(l  ^{)xex  eblen  ^eit  "i  2tnfprud}  neï;ine?  9tid;t 
für  mid;,  aber  für  ein  Iitterarifd)e!3  âltiliecjeu,  bem  ic^ 
perfönlid;e^5  ^ntereffe,  fd^on  loegen  alter  33efanntfd)aft  nid;t 
öerfatjen  ïannl  ^)err  ^rofefjDr  granj  Hoffmann  in  ^QHï^- 
burg,  ber  mit  auf opf ember  ©tanbljaftigfeit,  man  !ann 
n}oI;l  fagen  gegen  Söinb  uub  Better,  bie  ^erauêgabe  ber 
Söerfe  grauj  non  Saaber'^J  beforgt,  ift  jet^t,  gum  3lbféïuffe 
biefeè  Unterneï;meu§,  mit  einem  Sebenêabriffe  feinet  Slu- 
tore  befd;cäfttgt,  unb  lüünfd;t  nic^t  unerluäfint  gu  taffen, 
bafe  SSaaber  gleid;§eitig  mit  ©uer  ©yâellenj  auf  ber  53erg; 
a!abemie  in  greiberg  toar.  Unfdjäl^bar  iimre  e'o  i[;m,  über 
biefen  llmftanb  irgenb  ein  beàeic^nenbeio  äöort  üon  ^Ijmn 
§u  erlangen,  nur  eine  âtubeutung,  ob  nä(;ere  53e,^iet)ungen 
bamalê  glDifc^en  ^l)mn  unb  33aaber  ftattfanben,  ob  er  be- 
fonbern  ®iubrud  auf  ©ie  geniad;t?  3d;  loürbe  nid;t  unigen, 
®uer  ©jj^ellenâ  I;iemit  gu  beUiftigen,  loenu  id;  nid)t  üor^ 
au^^fet^te,  ha^  im  ungünftigcru  j^all  ein  blo^eè  9îein,  im 
günftigern  ber  Setrag  ©iner  a^-'i^e  ï'i^  ©ac^e  erlebigen 
fönnte!  — 

^ap^  ©ebränge  unb  ßuer  ßyjellenj  eiligeê  2ßeggel;en 
l)at  mid;  um  bie  j^reube  gebrad)t,  ©ie  auf  bem  iîunftler; 
fefte  ^ulbigenb  gu  begrüben,  ©eit  mel;r  al«  sh)angig  ^a^= 
reu  l;atte  id;  mid;  nid;t  auf  fo  l)obc§  9Jteer  getoagt. 


352 

SBir  î)Dren  feïtfame  ©erüd;te.  2^  î;cffe/  ba^  nur 
fd;ergï;afte  ©rfinbung  §erni  9îiebuï)r  ginanjiiiinifter  unb 
^errn  SBagener  ©el;ei)iieu  ."R'alniiet^ratf)  iperben  lä^t.  — 

9)îit  tr)ieberï)oIter  ^itte  um  cjütige  3^ergeit;ung,  in  tief; 
[ter  3]erel;rung  unb  treufter  @rgebenf)eit  untoanbelbar  (Suer 
®j:§eUen5  geï;Dr[ainfter 

3Sarnt)agett  öon  ©nfe. 


Über  §uTnbo(t»t'ê  J^ranïfjeitAaiifalt  fd^reibt  SSambagen  beti 
27.  S'ebruar  1857  in  feine  3:agebätter:  „Sefiid}  t>ou  §errn 
^ermann  ©rimm,  er  îommt  auè  §utnbolbt'â  Söobnung  unb  t)at 
ben  lîammerbiener  ©eiffert  gefprod}en;  nic^t  ein  ©vîattungêiibet, 
unb  überbauet  !ein  Ieid}teê,  b^-it  .*i)umboIbten  getroffen,  fonbern 
ein  ©d)(aganfaU.  6r  befanb  fic^  nad)'bem  ^ofbaU  am  S)ien§tag 
â(benb§  nid}t  ganj  lüobl,  in  ber  Dkd^t  ftanb  er  auf  um  ein 
@ia§  äöaffer  ju  trinïen,  —  er  nioUte  ben  3)iener  nid)t  ftbren  — 
ba  ftürjte  er  nieber,  ©eiffert  b^'^te  ben  £ärm  unb  fanb  feinen 
§errn  auf  ber  ßrbe  liegen,  Öefinnung  unb  ©prad)e  te(}rten  erft 
na(^  einer  Söeile  jurüd.  @eb.  d]at\)  Béibnlnn  giebt  feine  grofje 
Hoffnung,  bie  üergangne  9]ad}t  inar  nid}t  gut. 

©ollten  irir  §umbo(bt  verlieren,  e§  luäre  ein  entfe^(id}er 
SSertuft.  ßr  ift  ein  ©egengemid}t  fo  t>ie(eê  ©c^ïed^ten  unb  ©e= 
ringen,  baâ  fid}  naâ)  feinem  3;Dbe  fed  bei'ï'oriragen  unb  breit 
macben  mirb.  ßbre  unb  Slnfebn  ber  3Biffenf(baft  fmb  in  ibm 
oerîôrpert,  beibe  werben  finfen,  nienn  er  nid}t  mebr  ba  ift.  Hein 
3Rame  je^t  in  2)eutfcbianb,  in  Europa,  gteidjt  bem  feinen,  in 
ganj  Berlin  ift  fein  3Infeben,  baS  größer,  anerfannter  »üäre, 
aU  tai'  feine.  Unb  wk  fd}mer5li^  märe  fein  3^er(uft  mir!  2ln 
feinen  Sîamen,  feine  ^efanntfdjaft  fnüpfen  fid)  über  fünfjig  meiner 
Sebenëjabre,  er  Ijat  nod)  bie  gefannt,  bie  mir  üertraut  unb  tbeucr 
maren." 


353 


Sen  14.  ïïflaxi  1857  erjäijlt  îîarn^^a^en  in  feinen  Zaqe- 
blättern:  „2((ê  ber  Honig  bei  ^umbolbt  toax,  fagte  ©cbbntein 
ju  tiefem,  er  ttierbe  längere  Seit  nic^t  auf  ber  tinfen  ©eite  feft 
fteben  fonnen,  worauf  ^umboltt  ermieberte  :  «Sarum  tnerbe  iâ; 
toi)  nictit  nötMg  "^aben,  mii^  auf  bie  rechte  ju  ©erlad}  ju  fe|;en.»" 


31.  0.  ^umbclbt'é  ißvtefe.  2o 


354 

198. 
35arnï)ûgcn  an  «gumïiolbt 

SB  er  (in,  ben  17.  Wdvi  18r»7. 

3c^  îann  mir  îtirf)t  öerfagen,  ©uer  ©i'jelleng  meine 
innigften  (Slüdtüiiiifc^e  barjubriiigen  gu  ^^ux  glücflid;en, 
DDÜftänbigen  ©enefung!  S)aê  f^önfte,  îraftigfte  B^wgniB 
Derfelben  ift  bie  mit  feinem  S3eitüorte  genügenb  §u  bejeid^^ 
nenbe  ^uf^rift  an  ben  ©el;.  9tat(;  ^öcff),  bie  iinr  \)eute 
in  ben  bi^f^Q^i^  a^^it^ngen  gelefen  l;aben.  ©olc^e  3öei(;e; 
fc^rift  ift  noc^  niemanben  ju  2;(;eil  geworben,  ber  Empfänger 
»irb  fie  aie  bie  £)öd;fte  unb  fd^önfte  aEer  it)m  bargebrad^ten 
@aben  ju  e'^ren  iciffen.  ÏÏinè  loie  frifc^em  ©eifte  nnb  mie 
roarmem  .^ergen  ift  fie  l;ert»Drgegangen,  unb  mie  gebiegen 
gugleid;  nnb  anmntt)ig  ift  it;r  2lu^brnd!  Slnc^  ha'B  fie  er; 
3ät;lt,  ià)  modjte  fagen  ."perobotifc^  ergä^It,  ift  üon  nn= 
f(^ä|barem  2Bert(;e,  ber  nnö  bie  ert)altene  ^ngenb  nnb  baiS 
gemonnene  Sllter  ebel  vereinigt  jeigt.  — 

^erseiï;en  (Suer  (^ygelleng  mir  biefe  -Iperjeneergieiönng  ! 
©te  bebiirfen  meiner  SSorte  nid;t,  mir  aber  ift  eè  nid^t 
möglid;  fie  gn  nnterbriiden ,  nnb  fo  üerfc^iueig'  id;  and; 
meine  l;ei^eften  2Bünfd)e  nid^t,  tia^  ber  ftraï)lenbe  6tern, 
nber  ben  eine  SBoüe  ^ingog,  mvi  noc^  lange  in  gemoï^ntem 
©lange  leuchten,  nnb  in  l;eimifd;en  nnb  fremben  Greifen 
mie  bi!cl)er  |)eil  unb  ©egen  bebenten  mi3ge!  — 

^n  tieffter  a^eret)rung  banfbarft  unb  trenlic^ft 
^\)v  ergebenfter 

^arnf)agen  üon  @nfe. 

^iefe  'ß^ikn  finb  nid;t  fo  nnbefd)eiben  eine  ^i^lntmort 
ju  geifärtigen! 


199. 
^uiniioïbt  ûiî  2?arn()agcit. 

îBerliit,  ben  19.  DJJärg  1857. 

333ie  fottte  id;  mir  bie  'J-reube  eiitàiel;en,  ,öt)Heii,  bem 
t^euerften,  geiftreid;fteu,  anï;anglid;ften  meiner  greunbe  ju 
b  a  life  It.  9tid;t  ^aa)\ià)t,  nein,  eine  lob  en  be  ^In^enmg 
über  meine  Sanfrebe  an  53ödl;,  ein  Scb  .ber  ^oxm,  ber 
Êinfieibnng,  au»  bem  3)îunbe  hcè  3)îeifter'5  in  ber  Sprad^e 
unb  t^en  garten  9Benbungen  be»  SßoljhüoIIen^o,  finb  mir 
gemcrben.  <2ie  Ijaben  mir  r>iel  greube  gemad;t,  mel;r  aU 
©ie  abnbcten.  äöaso  mein  9ternenübel  iuar,  ba>5  eine  fo 
fd^nell  üornbergetjenbe  Sät)mnng,  bei  üöllig  freibleibenber 
g-unftion  beê  @et)irn^5,  Untoeränberlid^feit  beS  5]ßiilfe»,  ®r= 
I^altung  heè  ©efid;tê  unb  aUer  bem  Sßillen  unterlöorfenen 
33emeglid}feit  ber  längern  ©lieber,  ^erüorbraete,  ift  mir 
rätfifel(iaft  geblieben.  ©»  giebt  magnetifd^e  ©eiüitter  {iiaè 
■-Polar lid} t),  eleftri]'d;e  in  ben  2ßülfen,  3^ertoengeiDitter  im 
3}îenfc^ien,  ftarfe  unb  fd^loac^e,  melleid;t  aud;  ein  blo^eè 
3Betterleuc^ten,  ^sorbote  oon  jenen.  3c^  l;abe  ernfte 
Sobec^gcbanfen  gel;abt,  comme  mi  homme  qui  part, 
ayant  encore  beaucoup  de  lettres  à  écrire.  Slnbere  Sn= 
tereffen,  bie  einig  in  mir  lebf)aft  bleiben,  feffeln  mid;  an 
bie  (Erinnerungen  be^S  geftrigen  SÜage^-ü  ' '^d)  glaube  mid) 
in  tiotter  ©enefung,  ba  id;  aber  t»iet  auf  hem  33ette  l;abe 
unbefdmftigt  ruben  muffen,  fo  l;aben  ^raurigfeit  uub  Un; 
trieben  mit  ber  2Belt  in  mir  jugenommen.    S)a!c  fage  id; 


356 

St)nen  allem,  ^aïb  iüerbe  id;  5U  S'^nen  !ommen  imb 
3î)nen  ntiinblii^  au§>  bem  ^nnerften  ber  ©eele  banïen. 
2(lle^  lint  imv^  erregt  ©d;am. 

a}îit  innigfter  greunbid;aft  ^l)x  treuefter 

2t.  0.  ^umbolbt. 


§Barnï)agen  fd}reibt  ben  19.  ÏÏMïj  1857  in  feinen  îage^ 
blättern:  „Unetit» artet  ein  Q3rtef  i^on  .^nmbotbt!  3*  ï^atte  unter 
meinen  ©Uidraunid)  gefeilt,  biefe  |)ei(en  feien  nic^t  fo  unbefdiei- 
ben  irgenb  eine  Slntlrort  ju 'gewärtigen.  6r  aber  anttuortet  bod», 
unb  auf  bie  üerbinblii^fte,  Ijerjerfreuenbfte  3ßeife.  3?on  feiner 
iiranï^eit  giebt  er  mertmürbigen  53ericbt.  Sie  fcblimmen  2tngaben 
trtaren  alle  falf(^,  n^enigftenê  übertrieben,  er  bat  nie  S^eiuufetfein 
ober  6prad)e  üerloren,  fein  ^$ul§  ift  ber  geiüolinlidie  geblieben, 
bDi^  l)at  er  ft(^i  nid}t  üerbeblt,  baf  e§  ju  (Enbe  gelten  fönne. 
u^â)  t)abe  ernfte  Slobeêgebanïen  geljabt,  comme  un  homme  qui 
part,  ayant  encore  beaucoup  de  lettres  à  écrire!»  @ro^  unb 
fd}ön  fügt  er  binju:  «3lnbere  ^"tereffen,  bie  eiüig  in  mir  lebbafî 
bleiben,  ftffeln  mid}  an  bie  Erinnerungen  be»  geftrigen  îages!! 
—  (S)e§  18.  2}îav5!)  —  3d)  glaube  mid)  in  »oller  ©enefung, 
ba  xéi  aber  oiel  auf  bcm  33ette  \)abc  unbefdidftigt  ru^en  muffen, 
fo  l)aben  S^raurigïeit  unb  Unfrieben  mit  ber  Söelt  in  mir  juge^ 
noiumen.     2)as  fage  i(t»  Sinnen  allein.»" 


357 


200. 
A^umbüibt  an  Söarn^agcn. 

Berlin,  fcu  o.  -^(pril  1S57. 

SBenn  Sie,  tficiirer  greunb,  beu  ©ro|3(;er50(jlid;en 
^rief,  tüte  id^,  üerfteben,  f.o  muB  '''**  bie  9tetie  antreten. 
^(^  ^atte  nämlicf)  üorgefd}(agen,  er  fomnie  nac^  SBeimar 
unter  bem  SSoriuanbe  bie  2trd;it>e  gn  ftubiren,  er  bringe 
einen  ßnipteljluuijc^brief  non  ^{)mn  ober  mir,  inerbe  ein- 
gelaben,  nnb  luenn  er  iiii§fiele,  frage  man  if)n  blo^,  üb 
er  iüieber  nad;  ff  gnrüdginge.  ^aè  fei  ein  <Sd;ibolet(; 
aU  fc^(e(^teê  @nbe  be»  ©rama'ê,  qiiod  Dens  avei-tat. 
iîjd;  fd}ïng  anc^  öcr  bie  üerabrebcte  Summe  t)orâufd;ieJ3en. 
5(uf  biefen  ^nnft  antiuortet  ber  Tyrann  nid}t  !lar.  *** 
gel;t  woi)!  über  Berlin,  ©eilen  nnr  il;m  bann  l)kv  ^en 
ßmpfef}lnng5brief  mit  ben  gabanifc^en  ^îeijmitteïn  geben? 
3d)  tt)ue  tüie  Sie  eâ  lüünfd;en.    ^l)ï  treuer 

aJlontag.  2t.  ü.  |)umbülbt. 

^e^alten  Sie  ben  ©rcB^ergoglid^en  ^rief,  ber  fe(;r 
î;ubid;  :inb  gefdjmadüoll  enbigt. 


358 


201. 

tari  5tlcjanber,  ^ropcrjog  Don  8ac^fcn=Scimor, 
an  ^iimbolbt. 

îi^eimar,  ben  3.  'ilpx'ü  1S57. 

(£in  'iOliBücrftäiibniB  ift  ber  @d)Iüffel  meinem  ^enet)= 
men§  in  33 egutj  auf  ***.  3<^  f'^^t's  namlid)  geglaubt  unb 
erlpartet,  ba^  iiad;bem  er  —  im  3'ïi^itûi-'  glaube  iâ)  —  bei 
mir  um  bie  ßrlaubni^  nad;fuc^te,  in  ben  Strc^iüen,  bic 
[i(^  Iner  befinben,  9'îad;fDrfdf)ungen  an^uftellen,  iä)  aber 
biefe  Srlaubni^  f  of  ort  ertl)eilte,  er  gleid;  t)iel)erfommeu 
tüürbe.  2)ann  erft,  natürlich,  lüürbe  iä)  i^^  bie  Steife-- 
ïoften  erfeçt  I;aben.  ©erabe  in  biefen  legten  S^agen  tt)un:: 
berte  id;  mid),  Don  '■'**  toeber  etioai?  gu  fc^en  nod^  gu  froren. 

S)a  fam  ber  jtoeite  ^rief  Guer  ©rgellenj  an,  bcr,  öon 
mir  Sluff^'Iu^  öertangenb,  mir  3üiff(^lu§  giebt,  unt  iä) 
I)eeile  mid)  auf  biefen  ^u  antn)orten,  ^a^  in  10  S^agen 
etlüa  ^^'^  ï;iebert'ommen  fönnte,  id;  in  jebem  gall  bereit 
fein  iüürbe  ibm  bie  S^ejaïjluug  jn  leiften,  beren  §öbe 
Euer  ©jjellenj  fetbft  angaben.  —  Ser  5?erabrebung  gemä^ 
lüürben  lüir  beibe,  id)  unb  ber  Sîeifenbe,  une  gänglid; 
aie  ungebunben  nod)  betracbten  unb  bemgemä§  bie  nö  = 
t^ige  S)iêfretion  über  bie  eigentlid^e  Urfad^e  biefer 
9leife  beobachten. 

Saute  f)ätte  n)at;rer  uod)  gefprod^en,  fagte  er:  viver, 
ch'è  un  correr'  a  l'eterna  gioventù.  (5ie  belüeifen  C'c, 
benn  einig  verjüngt  lia)  '^^v  unfterbli^ier  ©eift.  ©eine 
©Ute  ift  aM^  l^ietoon  ein  SSeioeiê. 

3n  ban!barev  S?erebrung  unb  Siebe  '^'bv  treu  ergebenfter 

^arl  2(leyanber. 


359 

202. 
^arn^agen  ûu  ^umbotOt. 

Serliii,  ben  7.  %pxH  1857. 

Suer  ©yjetten^ 
gütige  unb  feî;r  eriuünfd^te  3}îttt{)cilungen  Ijahe  ià)  nod^ 
geftern  eiligft  naà)  ff  beförbert,  baè  ^ei§t,  hen  lücfent; 
Iid;en  3Hl;alt.  hoffentlich  luirD  i^ci'r  ***  nun  hk  9îeife 
gleid;)  antreten,  id;  erluarte  aber  öon  il;in  t)ort;cr  noc^  eine 
2lntiDort,  nnb  ha  ic^  ni(^t  glanbe,  ba§  er  hei  ber  Äürje 
ber  3eit/  bie  ber  ©roJ3l;erâDg  anberaumt  I;at,  hen  Umioeg 
über  33erlin  inad>eu  tann,  fo  ioirb  er  idoî)1  am  jiued- 
mäJBigften  bae  @mpfe^lungèfd)reiben,  lreld;eê  iï;n  einführen 
füll,  in  SBeimar  felbft  empfangen. 

3)er  ©ro^I;er3og  beftebt  auf  ^iêfretion,  mit  attem  9îed^t! 
fie  ift  für  it)n  bequem,  unb  für  hie  ©egenfeite  jarr  unb 
f(^onenb.  *  *  *  bat  fic^  in  biefem  Setreff  hiüjev  ganj 
ïorreït  üert;alten.  —  2luf  bcn  2lu»gang  ber  gangen  Sadje 
Un  ic^  fel;r  gefpannt;  üorauc^gefe^t,  ba§  überfjaupt  ein 
gute^i  ^erijältniB  im  iteim  üürl;anben  fei,  mürbe  baè  ©e- 
lingen  mir  eine  au^erorbentlid;e  Sefriebigung  geiiiätjren. 
ßuer  ©jr^eUeng  üermittelnber  unb  be)d;ü^enber  ^anb  n)irb 
babei  jebenfalliö  ber  innigfte  ©egeu'^banf  gu  ioibmen  fein!  — 

©e£)r  erfreut  mic^  bac  abermalige  ©efc^enf,  baê  Sie 
mir  mit  bem  @roßt;erjoglid;en  Schreiben  madden.  9îid^t 
nur  ber  ©d;(uB  ift  gefc^madüoU  unb  fein,  foubern  aud^ 
bie  6d;rcibart  im  ©anjen  t;at  angenel;me  2Benbungen,  unb 
befonberê  brüdt  bie  Î5erel)rung  für  @uer  ©ygeilenj  fic^  in 
einer  äöeife  auê,  bereu  bergUc^e  3ïufrid;tigfeit  unoerfennj 
bar  ift. 


360 

Seit  einigen  klagen  leb'  i<^  ganj  in  @rinnernngen  tier; 
gangener  3^^^^^  ^^^'^  33erl)ältni[[e.  Sier  fo  eben  bei  ßotta 
erfd^ienene  ^riefinei^fel  glinfd^en  ©en^  nnb  Slbani  3}îniïer 
ï;at  nii(^  in  einen  3*iwberfreiv  gebannt,  unb  id;  mn^  ben 
ganzen  ^îtîjalt  jener  Sebenî^bilber  nod^malê  in  mir  betrad^= 
tenb  bnrd}Ieben.  Sd;  '{)a^e  beibe  9)iänner  frül;  unb  üer^ 
tränt  gefannt,  nnb  biet  mit  i[;nen  ^u  tt)nn  get)abt,  perfön= 
lid^  befreunbet,  in  ben  <Baü)en  meift  feinblidi.  Sie  Ûber= 
legenbeit  üon  ©en^  über  ben  jungem,  öon  il;m  fef)r  über= 
fd;ä^ten  grennb  iiuir  mir  nie  jit)eifelf)ûft,  unb  nnrb  ^ier 
auf»  neue  beftätigt;  nur  suleijt,  aU  bie  (Ermorbung  iÏD|e= 
bue'ê  ben  ©inn  üeripirrt  unb  betäubt,  treibt  bie  ©einalt 
beâ  ©(^redeuy  ten  fonft  Älarl;eit  (iebenben  Staatsmann 
in  bie  trübe  ^fîebelfd^id^te,  in  lüeld^e  ber  geängftete  greunb 
fic^  fd^on  lange  äurüdgejogen  t;atte.  ©iejer  33ricfiüed;fet 
ift  Jpo^l  einzig  in  feiner  2lrt.  S)ie  S^erl^anblungen,  ©rör= 
terungen,  luec^feïfeitigen  ©intuirfungeu,  3^^^ß^9^i^i9^^  ^^^^"^ 
Sefet)bungen  l;aben  hcxi  9îeij  eines  S)rama'!o.  ^n  2(bam 
a)lüUer  ftedt  übrigens  ber  tooUftänbige  ^eim  ber  Äreu5= 
jeitungSpart^ei,  jeboc^  in  ibealer^öl;e,  nod;  Dl;ne  ^eruïirung 
mit  ber  2Bir!Iid;feit,  balder  cl^ne  gel;äffige  ©emeinl;eiten.  — 

Quer  ©ïjellenâ  ï)aben  mir  gütigft  ein  :paar  QciUn  über 
^ranj  Saaber  jugefagt;  barf  id;  haxan  mit  ber  Semerfung 
befd^eibentlid;ft  erinnern,  ha^  nnrflid;  nur  ein  paar  ^exien 
bem  3ioede  genügen?  — 

^n  treuefter  3]erel;rung  unb  banfbarfter  ßrgebentjeit 
umoanbelbar  ßuer  d^eUen^  gel^orfarnfter 

33arnî)agen  üon  ßnfe. 


361 


203. 
SBani^agcn  on  ^iimbolbt. 

iSerUu  ,  ben  10.  Steril  1857. 

(Suer  ©ïjeltens 
^abe  iä)  bie  ^reube  melben  ju  können,  ba§  ^err  ***  am 
14.  biefea  üon  ft  ^cl<^  SBeimar  abreifen  iüirb.  ©o  fer;r 
er  gen.'>ünfd;t  I;ätte,  beit  Umiüeg  über  33erlin  gu  machen, 
fc^cn  um  ©uer  ßfa^IIenj  beu  iunigften  3lu^^br«(J  feiner 
unbegrängten  ©anfbarfeit  für  fo  melfad;e!o  eble»  unh 
menfc^enfreunblic^e»  ^emüt;en  ju  güj3en  §u  legen,  fo 
nöt[;igt  gleid^inoîV!  bie  üom  ©rcfebergoge  gefegte  furje  grift 
für  j[e|t  auf  bie  Erfüllung  biefeS  SBunfd^eê  gu  üergid^ten. 
^d)  it>age  bef3l)alb  ©ie  um  ba^  gütigft  t)erfprDd;ene  (Bm- 
pfel;lungôfc^reiben  an  ben  ©ro^^erjcg  ju  bitten,  eigentlich 
\a  nur  gtoei  @infül;rung§§eilen,  baê  iâ)  bann  uuüergüglicb 
naà)  SSeimar  fenben  luerbe,  bamit  ^err  ***  folc^eS  bort 
bei  feiner  älnfunft  t»orfinbe.  —  S)er  junge  Tlann  tuei^ 
rect}t  gut,  ha^  mit  bem  ^inrei^en  nod;  nid}tê  entfd^ieben 
ift,  unb  ba^  er  auf  eine  33ernetnung  gefajst  fein  mu^, 
aber  e»  beglüdt  iljn,  bafe  nac^  fo  langem  jloeifeïl^aftem 
©toden  nun  biefe  görberung  eintritt  unb  ber  äöeg  eröffnet 
ift.  ©uer  ©ygellenâ  i)ah^n  bie^-»  burd;  '^Ijvq  glüdlic^e  2tn= 
frage  fogleicb  belüirft  unb  bie  äöolfen  beê  SDU^oerftänb: 
niffeso  gerftreut;  haè  banfbarfte  ©emütb  erfennt  bieè  mit 
innigfter  Surdibrungenbeit!  S)iefen  feinen  ßmpfinbungen 
fc^lief3en  bie  meinigen  fid;  eifrigft  an,  in  biefem  ^^alle  mie^ 
ber,  lüie  fd^on  fo  oft  in  früheren  g-äUen! 

Wlit  l^eifseften  3yünfd;en,   in  treueftcr  ^erel)rung  unb 
2tnbänglid}!eit  unuianbelbar  ©uer  Ëy^ellens  getjorfarnfter 

^arnl;agen  Don  ßnfe. 


362 


204. 
.^umbolbt  an  ^acn^agen. 

Berlin,  ben  13.  2ï)5nt  1857. 

§ier,  mein  ebler  greunb,  ift  ber  Slrd^iü^^mpfe^lunge^ 
brief  für  ***,  ganj  iüie  ©ie  iî;n  öorgefc^rieben.  SWöge 
bie  ©ac^e  gliicÊen. 

9)lit  inniger  InMngïid^ïeit  ^^x 

2ï.  t).  .^umbolbt. 


36; 


205. 
§nmfioïbt  an  S-^arn^agcn. 

Serïin,  ben  21.  ^pxiî  1857. 

3c^  beflage,  tl;eurer  ?yreuub,  3f)re  ©inlabung  uiib  bie 
S^rer  liebenièiDurbigen  Tdâ)k  juin  iîaffee  ^onnerstacjio  nic^t 
annel;inen  gu  können,  ba  id;  S)onner:3tag!o  fpät  unb  er= 
miibet  üoii  ß^iarlottcnburg  âurudfoiumeii  luerbe.  ®io  'i)ahen 
M) ,  luäl;renb  meineio  llnlüof)lfeinic,  üiele  uniöid;tige  ©ad^en 
angel;äuft,  bie  abgetf;an  lüerben  milffen  nad;  2;ifd;e,  iüeit 
iè  eïeiibe  Drbeiiic::  unb  S)ebifationÄ)ad;en  iin'î),  ein  ^etel; 
reid)Cîx  iüenn  man  fein  ©elb  fd;enfcn  iuitt.  ®ie  tiierte 
klaffe  luir!t,  luie  baê  33etel;fîf[en,  [ie  beîd;aftigt,  aber 
nal;rî  nit^t.  ®er  Äönig  l^offt  S)onnerc^tag  mit  mir  ah 
fd^liefjen  unb  aufräumen  gu  !önnen,  .^errn  ^rofeffor 
Hoffmann  in  SBürgburg  bitte  id;  gu  fd^reiben,  lüie  ban!bar 
id;  für  feinen  Si^orfo  bin,  aber  üoin  iîonig  ift  feine  ^iilfe 
§u  erioarten,  nid;t  blojg  (ma§  ©ie  nid;t  fagen  inerben) 
ipeil  bei  bem  Mni(\  eine  fleine  @efpenfterfurd;t  (alias  2lb= 
fd^eu)  üor  bem  !atl;Dlifd;en  ßifer  üon  Saaber  eingelcurgelt 
ift,  fonbern  auc^  lueil  alle  litterarifc^en  hülfen  im  Jîab  in  et 
§u  ©efd;enfen  non  40—45  S:;[;olern  ermagern.  Statt  non 
einem  elenben  @mpfel;lungcibriefe  für  33aaber  nad;  2)reében 
im  ^ortDorte  ©ebraud;  ju  mad;en,  ber  in  einem  Stnfall 
üblen  .Rumore  gefd;rieben  fein  fanu,  lege  id)  'oa^i  öon  '^\)- 
nen  gefcrberte  Slättd;en  bei.    'Mit  alter  ^reunbfd^aft  3^r 

2t.  t».  ^umbolbt. 


364 

Beilage. 

2ïuê  einem  Briefe  Ihmi  .Ç*um6c(bt  an  Sarnfjagen. 

©ie  fragen,  tf;euerfter  greunb,  inelc^e  frül;eften  (£in= 
brü(Je  là)  öon  {^ranj  33aabei:  empfing!  ^c^  fal;  i(;n  juerft 
im  i^uni  1791  als  id)  nad)  ber  Steife  mit  ©eorg  ^-orfter 
nac^  Gnglanb  unb  bem  2lnfentl;alt  in  ber  Hamburger  ^an- 
beïê'âlfabemie  'oon  53üfd)  unb  (Sbeling  mid^  in  greiberg 
jum  praftifcben  53ergbau  ausbilbete.  3((^t  SJÎonate  geno^ 
ic^  faft  tägtidj  beè  Umgangex>  biefeâ  liebenetnürbigen  unb 
geiftreid^en  3)îanne§.  ^ranj  ^aaber  l^atte  bamal»  fein 
2Ber!  über  ben  Sßärmeftoff  fjerau'ogegeben,  imb  feine  leiben= 
fc^aftlic^e  9tid;tung  \vav  ganj  eine  d)emif(^=pi)t)fifalif(^e  mit 
einem  geringen  2(nf(ug  t>on  naturpl;ilDfDpl;ifc^en  ijbeen  öer^ 
mengt,  ©r  tüar  fleißig  im  2lnfal;ren,  me^r  mit  praftifd^em 
--Bergbau  unb  ^üttenioefen,  aU  mit  ©eognofie  befd^äftigt, 
grünblid;  im  53eobad;ten  üon  SI;atfac^en,  t;eiter  unb  fati^ 
rifd^,  aber  immer  mit  Stumutï;,  ni^t  intolerant  gegen 
3tnber»glaubenbe.  ©eine  (Stnbilbungêfraft  fd^ien  bamaB 
luenig  auf  religiöfe  ©egenftänbe  gerichtet.  ®r  tüar  attge^ 
mein  beliebt,  babei  aud;  gefürchtet,  lüie  bieê  fo  gelDöijnlic^ 
ift  bei  bem  @efül)t  ber  Über(egeni;eit  geiftiger  3]oraüge. 
©eine  politifd^e  S^lid^tung  înar  eine  freie.  ©^  fôar  bie  ^eit 
ber  ^illni^er  ^«f'^w^^ßnfunft  in  unferer  9cä(;e,  eine  3eit 
unb  9Zäf)e,  bie  pclitifc^e  âïu^erungen  iteranta^ten. 


365 


206. 
|)iimÏJoli)t  on  SJaniljagcn» 

S3erHn,  ben  25.  ^^ïïl  1857. 

„Dra!eB  5pforte,  Slbgniub  ber  Staate =2tr(^tt)e,  ^na- 
logteen  bie  sur  3}^eere^5tiefe  fiibren"',  —  baë  ift  ipeuiger 
fd^ön  aie  ber  ïe^te  ^rtef.  9îafael  Ijat  aïïerlet  3)îanieren. 
©r  jcf;eint  '■'**  (inaè  micf}  SSnnber  nimmt)  toor  ber  ban- 
nöt»rifd;en  9îeife  an^S  9îengtcr  nod;  nic(;t  gefe^ien  gu  baben! 
Seî;alten  Sie,  tl;enrer  "J^'^iiii"^/  ^^'^  nid^t-èfagenben  33rief! 
S)er  âJîeereicgrunb  be5ieî)t  [ic^  anf  eine  ^am  be»  3)Zeereê 
t)on  9îenfnnblanb  biè  Sïl^nb,  bie  id;  bem  ©rcfjbcrjog 
em:pfol)len,  unb  bie  man  ii)m  nid;t  fd;affen  fann,  iueil  fie 
im  nal;en  Jlartl)ago,  bei  ^erttjex-'  erfd^ienen  iftü  Sie 
^ime;5  fd)mei(^eln  fic^  ja  gang  ernftï)aft,  ba^  bie  frangb^ 
fifd;e  9îace  anêfterben  föirb;  finb  ja  bie  SDîo^fe  and)  axhh 
geftorben.    ^l]x  2(.  ü.  ^nmbolbt. 

3cb  f)abe  nnangenel;me  9tubera  ber  iîcrre^ponbeng  mit 
einem  ©r.  ©rDf3=--poffinger  in  2Bien,  ber  ficb  felbft  anfiagt 
1848  gegen  ^renfeen  gefdiriebeu  jn  hai^n,  nnb  min  t>pn 
^ren[3en  ßmpfel;lnugcn  an  t'i.v}  bfterreid)ifd)e  ©oulun-nement 
»erlangt;  l;aben  ®ie  ßrinueruugen  uon  il;m? 

(2lnmevfung  vow  S5avnbagen.  „^m  r.aben  Sartbago", 
@Dtl}a,  »regen  beS  feintUcben  SÖetteifere  jeçt  tiefet  Ovte§  mit 
äßetmar,  ba»  aie  Diom  gelten  miifs!) 


366 


207. 

tûrl  5((c^ûnbcr,  O^roPcr^og  p  8orf)fcn--Scimor,  an 
§iimbolbt. 

2en  Srief  ßurer  ©yjeHetij  ïjabe  ic^  auê  ber  i^anb 
be»  ***  richtig  evijalten.  Gmpfaugen  ©ie  meinen  auf: 
rid}t{gen  2)anf  für  jene  B^^l^n,  für  jeneê  neue  3^^<^cn 
St)re»  für  mtd^  ftetê  gleichen  SSobltootten^^.  S)er  Über; 
bringer  berfelben  ift  einftloeiten  toerfenft  in  hk  Slbgrünbe 
meiner  2trd^iüe.  ©obalb  ià)  üon  .^annotier  jnrücf  fein 
irerbe,  loo^in  mic^  ©inlabnngen  für  ein  paar  S^agc  rufen, 
um  il)n  §u  erforfc^en,  toon  ber  B^^^i^i^fi  ^i^  ipeitere  ^nU 
lüidelung  erl)arrenb,  njie  bae  ïjarrenbe  SSol!  üor  be» 
Drafelij  ^\Dxte. 

S)ie  Slnalogie  fül;rt  mic^   toon  Slbgrunb  ju  2lbgrunb, 

unb  fo  fomme  id)  'von  'tien  Slrdjitoen  guni  älZeerelgruub. 

3ene  Ä'arte  beffelben,  üon  ber  ©ie  mir  f einrieben,  wo  er= 

reid^e  ic^  fie?    2tlê  ic^  toor  einiger  3eit  î^û^  ^^^  ^n  ©otf)a 

fragte,  lüar  meine  ^rage  eine  toergeblid;e.    Se^^alb  fel;re 

ic^   jurüd   an   bie    Üuette,   bie   ftet»   reiche   unb   gütige, 

ber  id;  mic^  unter^eid^ne  aie  banfbarfter  unb  ergebenfter 

Äarl  Stleyanber. 
Sei  mar,  ben  22.  2t^.^rtI  1857. 


367 


208. 
^umliolbt  on  S5arnl|ûgcn. 

ißevlin,  bell  28.  ffîai  1857.     Sonuerêtagé. 

3d^  bin  imrul^ig,  t^eurer  greunb,  toegen  äßeimar. 
®er  ©ro^t^erjog  tft  überall,  nur  îiid;t  in  2Beimar:2lt(;en. 
3öa§  lüirb  anê  unferm  3Barmempfoï)Ienen?  3ft  er  bon 
item  Verebten  dürften  befprod^en?  ®ie  Ijahen  mir  nid^t 
grûtnlirt  gn  bem  mir  öom  ^amb.  3}îonit.  t)erliet)enen 
Drben  aU  Grand  officier  ben  mir  ©uiäot  bor  15  3<3Ï;ren 
gegeben.  3îaumer  ift  fel^r  intereffant  ju  l^ören,  er  u^ar 
in  ^eftï;,  a)ZaiIanb,  hei  hem  ©r3l;er5og  fpeifenb  unb  bei 
ßatoour.  ©r  ift  lieber  nid;t  ganj  cijm  S3orIiebe  für  bie 
öfterreic^ifd;e  9îegierung  in  ber  Sombarbei  gnrüdgefommen, 
lüie  bic  9iepublifaner  iuenn  fie  bie  S>creimgten  <Btaaten 
befud^en,  luo  âlrfeni!,  gcltern  ober  gremont'fd^e  Sieger 
bem  (s;ubafüd;tigen  33ud;anan  ein  prDâe§faî;igeè  Seibiue^ 
erregen.  Multa  sunt  eadem  sed  aliter.  ®er  niffifd^e 
âïiifflarnngeminifter  ^îoroff,  bem  bei  ^Borobino  ein  ^ein 
biê  an  bie  Senbe  abgefdjoffen  iuarb  iinb  ber  mit  hem  ï;ol: 
jernen  ^einc  in  IJjenifalem  nnb  2tgi;pten  wax,  auà)  bie 
^^ramiben  erftieg,  ift  l^ier  unb  l^o^^pitirt  unter  ben  (Stu= 
beuten  fi^eub  hd  ^o^anmè  SJtütter  unb  Sieberici,  fein 
Segleiter,  ber  junge  ©raf  Duiuarcff  (^erfaffer  eineê  großen 
2Berfè  über  bie  d;erfDnefifd;en  l;eïïenifd;en  3ntertl;ümer) 
^oépitirt  M  ÏRic^elet  unb  S3oedt;;  bdhe  feïjr  angenet;me 
UJÎenfc^eu;  ber  erftere  (fagt  man)  etlua^o  p  geiftlid;,  aber 


368 

üi)m  Sîerfolgungvcjeift,  beibe  unferem  freieren  ©tubenten^ 
tüefen  unb  aïïer  2lbtr)efenl;eit  üon  ^oliseibeainteu  im  Uni- 
toerfität^gebäube  fef)r  sugetl^an.  ^à)  i)ûbe  h^n  einbeinigen 
9launier  nii^t  enttäujd^en  mögen,  ba  [ie  Ihüi)  abreifen. 
Decipitur  mundus. 

3Jlit  alter  Siebe  ^(;r  Sie  langmeilenber 

21.  ö.  ^umbolbt. 


(  21  n  m  e  r  f  u  n  g  non  33  a  m  f)  a  g  e  n .  „  3)ie  $ßereinic3ten 
Staaten,  föo  2trfeniî,  {Jo^tt'ï'^  '^'^^i^  fyvemont'fd^e  9îegeï  t>em  ßiiba-- 
füc^tigen  Suä}aiian  ein  projejsfätjige»  Seibinet)  erregen." 

2)iefe  Stelle  bestellt  fidj  auf  ben  33organg,  t»a^  ber  ^^^räiV- 
bent  S3u(^anan  in  einem  ©aftliofe,  gugleic^  mit  üielen  anbeni, 
auâ)  it)m  angetjörigen,  '»l^erfonen,  nad)  bem  9Jlittag§mal:>te  iton 
t)eftigen  Seibfc^movjen  befallen  mürbe,  fo  ba^  man  Vergiftung 
arijiüübnte,  unb  erft  tuvd}  gerid)tUc^e  Unterfudning  ermtttetre,  baf? 
üerborbcne§  Söaffer  an  allem  fdiulb  mar.) 


369 


.      209. 

'^otêbain,  ©onnev^tag,  in  (Siïe. 
(4.  Sunt  1857.) 

(Sin  äd^t  groBî)erâoglid;er  ^rief,  mxjart  o1^m  9ied;t' 
ferttgung,  aïïeC^  at)jd;neibenb,  ba  er  „auf  SBieberfel;en'' 
beim  SBegge^en  (naà)  bem  üerabrebeten  ©d^ibolett;)  gefagt 
i)atk.  ^a^u  ftumm  über  grob  erregte  Soften.  9Bir  tr)er= 
t>en  beibe,  ®ie  unb  id^,  nid^t  iüeiter  „fteuern  in  bem  Dcean 
ber  9îac^forfc!^ungen'',  ha  Sefanntf^iaft  mit  bem  93or§n= 
fd^lagenben  nid;t  awj^  feine  2öat)l  beftimmt.  ^d;  benïe 
etmaê  fpottenb  ^u  antworten.  S^ielleid^t  ift  e^3  ^i)nen,  "oev- 
Carter  ?^reunb,  angenet)m,  toon  bem  je^t  orleaniftifd;en 
^^ier»  ein  3tutogra:pl;  meï)r  in  ^t)rem  lrd;it)e  §u  baben. 
2lu(^  $Dut>evgier  be  .^auranne  îam  t>on  ber  9BaIIfal;rt  nad; 
©ifenad^.  S)ie  .^erjogin  gel)t  nad;  (Sngïanb.  93eï;aïten 
©ie  beibe  33riefe,  ben  böfen  unb  hen  einfach  guten,    ^^x 

2t.  ö.  ^t. 

3d;  benfe  ©onnabenb  mit  bem  Könige  nad)  Berlin  gu 
îommen.    ®ie  Königin  reift  a)îontag. 


2t.  ».  Jjumtotbt'é  aSricff.  24 


370 


210. 

tori  îïJeianber,  ^ro^tierjog  öon  eod|fen  =  Setmûr,  nn 
<^umtioïbt. 

(gitcrêfcurg,  1.  rnini  1857. 

®nre  (^yjelleng 
werben  meUei(^t  fd^on  erfaî)ren  fjaben,  ba^  ic^  ***  ge^ 
fe^en,  ÎDiebed;oIt  gefprod^en,  i{;n  aber  enblti^  nid^t  an- 
gefteïït  'i)ahe.  @r  l^at  mic^  intereffirt,  ja  id}  fann  fagen, 
tia^  er  mir  gefallen,  attein  hen  ©efretair,  ber  mid)  nid}t 
nur  üon  alle  bem  in  Jîenntni^  fe^en  fott,  haè  bie  Sßiffen- 
fc^aft,  bie  Ännft,  bie  Sitteratur  S3emerfeneiüertl;e0  bringt, 
fonbern  bie  i^orreêponben^,  ben  SSer!eï)r,  ben  mnnblic^en, 
gefeiligen,  in  üerfd}iebenen  Sprachen  beforgen  fönne,  bief  en 
6efretair  glaubte  id;  nid;t  in  jenem  SJîanne  erfennen  jn 
fönnen,  unb  il;n  anf  ben  ^^erfud;  angnftellen  bnrfte  ic^ 
nid^t  »agen.  ©o  blieb  mir  baê  3iiïucflî^^ten  allein  mög= 
lid^.  3<^  tl)at  e»  alfo  um  lueiter  §u  fteuern  auf  bem  Ocean 
ber  9^ad}fürfd;ungen.  Ob  ©ie  Sl}re  ftetiS  mir  gleic^  be; 
tpiefene  (i5üte  and;  l;iebei  ferner  aie  glüdüerl)eiBenbee  unb 
alfo  begliidenbeê  @eftirn  leud^ten  laffen  luolïen  unb  toer- 
hîw  —  iâ)  barf  eê  luol^l  loünfc^en,  id;  barf  aber  nic^t 
barum  bitten,  toenngleid)  mir  übereingefommen  lüaren, 
bafe  bie  Sefanntfd;aft  beë  ^crgufd;lagenben  nid^t  auc^  feine 
2Bal;l  bebinge. 

■^à)  jie^e  mic^  nun  in  öerfd^iebene  t^üringifd^e  SBalb- 
einfamfeiten  mit   allerl^anb   33üc^ern  guriid,  unter  tenm 


371 

id^  mxâ)  auf  baê  9leife&ud^  S3art^'ê  befonberê  freue,  ^é) 
]&eugc  mxâ)  in  ©^rfurd^t  »or  fold^  einer  2luêbauer  ber 
£ie&e  gur  2öi[fenf(^aft,  öor  fold^  einer  ebein  SBiHen^s 
ïraft,  lüie  Diel  mei;r  tl^ne  ic^  eè  öor  feinem  ^orbilb, 
»or  S^nen,  inbem  id^  mid^  nenne  ^ï)x  ergebender,  banfs 
barfter  Wiener 

Äarl  Sllejûnber. 


24' 


372 


211. 
Xfim§  on  ^umfiotbt. 

Paris,  14  Mai  1857. 

Moil  cher  Monsieur  de  Humboldt, 

J  e  prends  la  liberté  de  recommander  à  vos  bontés 
pour  moi  et  pour  les  français  en  général,  Mr.  Duver- 
gier  de  Hauranne,  qui  va  en  Allemagne  pour  la 
montrer  à  son  jeune  fils.  Vous  connaissez  trop  bien 
notre  pays  pour  que  j'aie  besoin  de  vous  dire  quel 
rôle  considérable  et  toujours  honorable  Mr.  Duvergier 
de  Ham-anne  a  joué  dans  nos  assemblées,  où  il  a  été 
toujours  fidèle  à  la  cause  de  la  liberté  raisonnable,  et 
non  seulement  fidèle,  mais  singuUèrement  utile.  Au- 
jourd'hui, rentré  dans  la  retraite  et  livré  à  l'étude,  il 
va  voir  votre  excellent  pays,  et  j'ai  pensé  que  je  ne 
pouvais  mieux  faire  que  le  recommander  à  votre  bien- 
veillance. Ce  sera  pour  son  jeune  fils  un  souvenir 
impérissable  que  d'avoir  vu  le  savant  illustre  qui 
honore  le  plus  notre  siècle  et  que  nous  français  nous 
avons  la  vanité  de  considérer  comme  français  et  propre 
autant  qu'il  est  allemand. 

Je  ne  vous  écris  rien  des  afi'aires  courantes  de 
notre  monde,  car  Mr.  Duvergier  de  Hauranne  les 
connaît,  et  vous  les  fera  connaître  mieux  que  personne. 

Agréez   le  nouvel    hommage    de   mon  respectueux 

attachement. 

A.  Thiers. 


373 


212. 
^umïiolbt  on  S^ûrn^ogen* 

iBerïtn,  ben  19.  Suni  1857. 

(£ê  ift  mir  ju  meiner  größten  ?^reiibe,  toä^renb  einer 
©yîurfion  nad^  5t^egeï,  bnrc^  ^errn  9ltc^arb  3^wne  ein 
l^errlid^eê  ^übni§  »on  ^^nen,  öere^rter  ^reunb,  guge= 
gangen,  ^â)  meife  nid^t  ob  ic^  mei^r  betonnbern  foil  bie 
fo  ûnmnt^ige,  faraïteriftifd^e,  geiftig4e£)enëfrif(^e  ^fmlid^s 
!eit  mir  tl;enrer,  anfpred^enber  3üg^  (baê  Pliaient  beê 
ïnnftreid^en  grauleinê  Snbmilla  2lf[ing),  ober  bie  im  ©e? 
ban!en  nnb  Sïuêbrnd  fo  prägnante  ©d^rift  öon  ^t)rer 
§anb.  ^c^  l^abe  bie  ïe^tere  felî)ft  aègefd^rieben  nnb  nm* 
{;erge3eigt,  lueil  fie  §n  bem  33eften  get)ßrt,  maë  finnig 
nnfere  ©prac^e  fentengioê  geben  !ann.  ^ie  nnertoartete 
Slnfnnft  ber  ©ebriiber  6d^laginttoeit  anê  £afd^mir, 
3:;ibet  nnb  t^m  überftiegenen  Äuenlün  -  ©ebirge,  baè 
S^ibet  nörblid^,  fo  inie  ber  §ima(a^a  füblic^  begrängt,  ^at, 
't)a  fie  gnm  Äönig  nod^  äl^arienbab  abgeben  (bod^  nic^t 
mit  ben  340  Giften,  bie  fie  mitgebrad^t)  ben  S^nen  ge? 
toibmeten  S)an!  nnmä^ig  üerfpätet.  (2ïïïe  ^äffe,  bie 
ben  9leifenben  bequemften,  18000  ^n^  ^oc^!)  SSon  ber 
liberalen  ©ro^l^erjoglic^en  Madjt  (liberal  nic^t  in  ber 
Sebenêprofa  beê  3Jîetallrei§eê)  feine  6ilbe,  toeil  er  ma^r= 
fc^einlid;  üon  nnê  nene  SSorfd^Iäge,  nene  Dpfer,  ermartet. 


374 

^ux  ber  ungarifc^e  ei;renmönd^  *)  unb  bie  ^iirftin  bleiben 
mir  rät^el^aft.    S^r  treuefter 

21.  ^umbolbt. 

S)er  £aifer  Sîapoleon  \)at  burc^  fel^r  liebenetüürbige,  an 
®eli!ateffe  ber  ©prad^n?enbungen  reid^e  toom  ^rinjen  5Rapo= 
leon  (plon  plon)  unb  2ßalett>eH  an  mtc^  gefanbte  39riefe 
aïïeê  früher  pfällig  rätbfell;aft  ©emad^te  gefd;i(ït  toerbeffert. 
^a  5Kiebul^r  ein  ^nä)  über  S^lorifd^ee  aie  preufe.  Äabineta- 
ratb  berauêgiebt,  mu§  man  fid;  über  nid^tê  lonnbern,  and^ 
nid^t  über  bie  freie  Söablagitation  im  freien  granfreid^. 
3^  glaube,  bafe  ein  paar  äöod^en  in  ^rani|  ^^nen  ^eilfam 
fein  werben. 


*)  Sièjt.     §umbolbt  nennt  tt)n  fo  wegen  feinet  2tufnal?mc 
in  ben  (5^<ii^ji^f<ii^^i^ott3en. 


375 


213. 
^umbotbt  an  SJorn^agen. 

i8  er  lilt,  ben  30.  3unl  1857. 

(£^  fe^lt  mir  an  SBortert  urn  ^^mn  auejubrürfen, 
öere|)i*ter  ^reunb,  '^Ijmn  unb  ber  ïieben!§murbigen  geift^ 
reiii^en  ^ünftlerin  unb  6d^riftftettenn  'g^ränlein  Submiltta 
atffing  ju  facjen,  lueïd^en  @ennf3  @ie  mir  in  meiner  @in= 
fam!eit  hnv^  ©Ufa  toon  3{f)ïefelbt  geiüä^rt  \)aben,  n}eld^er 
@emiè  nad;  Sitten  betoorfte^t,  t)k  e»  mir  auf  3;;age  ent:= 
reijsen  loerben.  2Ser  fann  fDÏd;e)c  6d;idfaï,  fo  ^art,  fo 
einfad^,  in  fo  ebler  ©prad;e  üon  gräulein  Submiïïa  bar- 
geftellt,  ol^ne  9luî)rung  lefen,  oI)ne  angeregte  S3etrad;tung 
über  bie  @efut)I'opïagen,  iüeld;e  bie  ebelften  unb  geMl^ 
betften  3}îenfd)en  [id;  aufzulegen  Joiffen  liber  balbbog^ 
matifd^e  Seibenfd;aften,  gu  beren  ^efriebigung  ba^3  fd;tDie= 
rige  Snftitut  ber  offigiellen  @l;e  fein  Wittd  ift.  ©Ufa  öon 
Sï^ïefeïbt  liebte  9lbolp(i  Don  Süljoio  nur  al'o  kräftigen 
9tepräfentanten  einer  eblen  p oUtif d;en  9)t einung.  S)aê 
Wtoti'o  ber  Söfung  ber  Sanbe,  ungart  toon  feiner  ©eite, 
^at  etloaê  9cieberfd;lagenbe!o.  ^wmermann  n)itt  fi(^  lieben 
laffen,  fd^redt,  ioie  ©Ufa,  oor  bem  ^eiratl^yjlüang,  unb 
t;eiratl)et  bod}!!  2Ber  mid;  in  bem  atten  am  meiften  an- 
regt,  ift  ^^riefen,  ber  1807  fo  üiel  mit  mir  an  bem  meyi= 
fanifc^en  2ltla§  gearbeitet,  ber  mir  fo  tf;euer  ioar,  bem 
ià)  öiel  mar.    3<^  ^^be  feiner  im  Essai  politique  sur  la 


376 

Nouvelle  Espagne  mit  3ortïicî)feit  zxvoa^nt.  ^ätte  iâ) 
W  fdjone  Sïrkit  toon  gräulein  Submilïa  gefannt,  iâ)  ^ätte 
gern  2^x  einige  ^nkn  angeboten,  ^ie  6(^rift  iuirb 
aber  nod^  öiele  âlnfïagen  erleben.  Sa  id;  ïeiber!  anf 
eine  3Rac^t  nad^  ^egel  mn^,  fo  frage  ic^  an,  t^enrer 
grennb,  ob  ic^  6ie  ^reitag  nm  3  U^r  befud^en  barf 
unb  bie  .^offnung  ^abè  bann  hä  Qf^nen  grdnïein  Snb= 
milïa  gn  finben.  60  i?iel  Ännft  nnb  litterarifd^e  SSegabt- 
t)eit  in  ©iner  ^erfon  ift  ein  feïtner  Snynê.  S)ergleid^en 
!ann  jnm  ttbel  fiiî;ren.  S)er  ïoeïtïauf  erträgt  toieleê  nic^t 
am  räc^enben  ^cm^mU^ionê-^'g^UmQ  t)on  grenbe  nnb 
Seib.    ^'i)x  3ï.  0.  ^umboïbt. 

2)ten§tûg§. 

^n  großer  @ile  nnb  in!orre!t. 

((§inlac3e,  ein  3Brief  üoii  ^-riefen  nuâ  fcem  S^ljTe  1807  mit 
ter  Sluffc^rift  oon  ^umbolbt:) 

©in  îleineê  @efd;enf  fiir  ^ränlein  Snbmilla  Sïffing,  ber 
eblen  geiftreic^en  3?erfaffevin  bon  ©ïifa  t)on  2lf)(efelbt, 
^anbfdjrift  meineê  îl^enren  jnngen  ^rennbeê  ^riefen,  mit 
@efüi;Ien  inniger  ©anfbarfeit  2Ï.  üon  |»nmboIbt. 

30.  ^mï  1857. 


SSarn^agen  ld}rieb  ten  4.  ^iiti  1857  in  feinen  î^ageb lottern: 
„^unibclbt  erjäl}(te  geftern  and)  üon  ber  3^^/  >üo  er  in  einem 
©citenl}ûufe  beè  ®ecrge'f(^cn  (Sartenâ  ttjobnte,  unb  fo  emfig  in 
[einen  magnetifi^en  S9eoba(^tungen  wax,  '!}a^  er  einmûl  fieben 
îage  nub  5Räcbte  l^intereinanber  Dt)ne  get^origen  6d^(af  jebe  balbe 
©tunbe  in  bem  SRagnetenbäuecbe»  nacfegefeben,  mie  ber  ©tanb 
ber  2)inge  fei;  meiterl}in  it»ed}felte  er  bonn  mit  ©teüüertretern 
ab.     ^aâ  h)cir  1807,   tjrabe  nor  füi-fjig  ^abren;    id)  babe  ba§ 


377 


$Plapeten^äu§(^en  tama(§  oft  gefetjen,  Joenn  id)  ^ot)atinel  öon 
Sltüller,  ber  au<i)  in  einem  6eitenï)aufe  motinte,  unb  ^^ic^te'"/ 
ber  in  einem  ©artentjaufe  mitten  im  ©arten  it)ol)nte,  ju  be= 
fud)en  pflegte.  2ßenn  ber  alte  ©eorge  —  reicl^er  95tantit>ein= 
brennet  —  feinen  ©arten  (Cremben  jeigte,  erjätjtte  ^umbolbt 
lüeiter,  fo  »erfäumte  er  nic^t,  auc^  mit  «feinen  ©eleljrten»  ju 
prat)len.  «^ier  t)ab'  ic^  ben  berütjmten  $0lüller,  \)m  ben  §iim= 
bolbt,  l)ier  auc^  ben  '^id^te,  ber  aber  nur  ein  ^^ilofopl)  fein 
foH.»" 


378 


214. 
^umbolbt  on  ^ornl^aociu 

SBei-tin,  ben  6.  3uït  1857. 

3rt  ber  neuem  beutfd^en  ^id^Üunft  fo  unwiffenb,  ba^ 
i^  toon  bem  Dlut;me  be»  .^errn  *  *  an§  bem,  itote  er  eè 
felbft  nennt,  fo  fd;recfî;aft  langtueiligen  SRedlenburg  nid^tê 
tüei§,  ntöd^te  id)  toon  S^nen,  toerefjrter  ?^reunb,  baê  3Jia§ 
ber  ^öftid^feit  beftimmen  laffen,  mit  ber  iâ)  bem  3Jlanne 
antn)orten  foil.  %â)t  S^änbe  à  40  Soniêb'or  Honorar,  4 
für  mid;,  4  (lüie  geiDöf;nlid; )  für  ben  .^önig  mit  einem 
unfiunigen  Briefe  liegen  toor  mir.  S)er  Mann  fd^eint  ben 
großen  Sfîapoteon  unb  9Zep  befnngen,  aber  bei  9lap.  III, 
©tept)ani,  SBaleioeü,  ©bgar  9cei;  ot;ne  ©rfolg  angeÜopft 
jn  t)aben.  Wliv  loirb  jnr  ^f(id;t  gemadjt  alêbalb  einen 
Trajan,  eine  53ianca  nnb  ^einrid^  IV  ju  tefen.  3Son 
bem  Waè  er  toon  bem  .^önig  erlangen  ttoirb,  fd;eint  er 
aud^  nid;t  erfüllt  ^n  fein,  Wa^  mid;  jur  Übergabe  ent- 
mutt;igen  !önnte.  —  Glifa  üon  2t(;lefelbt  Ijat  in  ^egel, 
h?o  là)  geftern  mit  iîaulbad^  iüar,  aU  gart  nnb  gefd^mad- 
tooll  fcï;r  gefallen.  ^Jlid)t  in  Xeqel,  aber  in  33erlin,  ift 
toietleid;t  bei  «pofprebigern  ober  bei  Offizieren,  hk  .^onfi= 
ftorialratl)ê;2^itel  fumnliren  modalen,  bie  iîird;enfrage  anf^ 
gettoorfen  tüorben,  ob  neben  bem  ©atten  anâ)  ein  greunb 
erlaubt  fei?  2Ba§  ber  berliner  bod;  nidjt  alle§  befprid^t 
unb  âu  befubetn  Itoei^!    ®anfbar  ^l]X 

2Ï.  ü.  ^umbolbt. 
2Rontag   îlac^t. 


379 

^ä)  laffe  bie  jiüei  ^öänbd^ett  in  einigen  ^agen  n^ieber 
abl^olen! 

3ïleine  freunblid^ften  banfbarften  ©rit^e  an  ^räulein 
SubmiUa,  bie  bic^terifc^e  ^ünftlerin,  treidle  ^oefie  unb 
eble  îlad^bilbung  ber  j^orm  ungeftört  tiereinigt. 


380 


215. 
SJarti^agcn  on  ^«möolbt. 

S3  er  lin,  btn  8.  Outt  1857. 

î)ie  i)on  @uer  ©ygettenj  gütigft  mir  Tnügetf)e{(ten  än}ei 
33änbd^en  ^oefieen  befunben  oï)ne  3^üeife!  eine  nic^t  Qe= 
ringe  litterarifd^e  S3ilbung,  geroanbte  ^el^anblnng  ber 
©pra(^e  nnb  ber  3Jletren,  aber  bamit  fc^eint  mir  au<^  t>ae 
Sob  erfc^öpft!  Sie  3^1;!  fold^er  S^dente  ift  fel^r  groß,  unb 
n)D  feine  befonbre  âlnêgeid^nnng  I;ingutritt,  mufe  man  fie 
lüD^l  aie  getDö^nlic^e  re(^nen.  ®ie  Slnfiprüd^e,  inelc^e  fid^ 
auf  bergleic^en  Seiftungen  grünben,  finb  unüerl;ältni§mä§ig, 
unb  befonberê  in  üorliegenbem  gaUe,  mo  nid^t  nur  2lner= 
fennung,  fonbern  aud^  grabeju  S3eIo^nung  geforbert  mirb. 
S5er  SSerfaffer  ift  mir  nic^t  nd^er  beïannt,  fein  3fluf  gemi^ 
nur  gering.  35aB  er  eine  ^arte  ^ugenb  gehabt,  aud^  je|t 
nod^  in  bebrängter  Sage  fic^  befinbet,  ift  feï)r  bebauerlid;, 
aber  bie  2(rt  mie  er  îid)  p  Reifen  fud^t,  burd^  Slnfprac^e 
an  bie  ©ro^en  unb  äRäc^tigen  —  gefinnungêloê  aUen,  '^ax= 
hen  ^ulbigenb  —,  bleibt  immer  mißfällig,  iDie  and)  fein 
^^rief  an  ©uer  ©ygelleng,  ber  üon  2^nen  fd^on  fein  rid^ti= 
ges  Epitheton  erhalten  ^at!  ^n  ber  Slntmort,  beren  Sie 
i^n  tüürbigen  merben,  ift  meinen  ftrengen  SBorten  bie  mün= 
fd^enètoert^e  SJiitberung  burd^  ^))xe  fo  unerfd^öpflic^e  aie 
immer  gleid^e  3}îenf(^enfreunblic^feit  unb  ©itte  reid^Iid^ft 
verbürgt! 

3}îeine  Sfîid^te  SubmiEa  banït  auè  ber  ^^ülle  beè  .^er- 


581 

§enê  bent  antl^etlüollen  Söo^ilmotten,  haè  @uer  @j§etten§ 
i^r  fo  gütig  bejeigen,  unb  baê  fie  ^eitïebenê  §u  ben  größten 
©dualen  rechnen  n)irb,  bie  i^r  je  ju  ^^eil  njerben  fönnen! 

2ßir  l^aben  geftern  ^xau  ©aggiotti  ^lid^arbâ  befud^t, 
unb  fie,  fd^öner  aU  je,  inmitten  i^rer  ^ünftlerifd^en  SSe- 
fd^äftignng  gefuuben.  ®ie  ganje  ^^amilie  t;egt  3^nen  eine 
leibenf(j^aftli(^e  S^erel^rung,  unb  bieâ  allein  fd^on  njürbe  fie 
une  mertl;  machen;  bie  perfönlid^e  ßiebenenjürbigfeit  ber 
f(|önen  tünftlerin  ift  bejaubernb.  — 

Sn  unfren  S:;agen  ïann  i^ier  tnm  litterarifd^e  @rf d^ei^ 
nung  an'è  ßid^t  treten,  ot;ne  ba^  fie,  fei  fie  nod^  fo  ^arnt= 
loê  unb  frieblic^,  bem  pfäffifd^en  unb  jelotifi^en  ©eift  Sin- 
la^  gebe  fid^  ju  regen.  5Dem  fonnte  benn  aud^  ba§  üeine 
Suc^  nid)t  entgeï)en,  unb  bie  SSerfafferin  muB  ertnarten, 
öon  biefer  ©eite  nod^  mand^ent  n^ibrigen  ©infprud^  ju  he- 
gegnen.  2lber  fie  l)at  baê  &lüä  gehabt  de  manger  son 
pain  blanc  le  premier,  baê  Sefte  unb  6d^önfte  ift  il^r 
in  (Suer  @y§etlen§  58eifaïï  §u  ^î;eil  geworben,  unb  fie  fann 
baiâ  nac^tragïid^e  fc^tyarge  33rot  rul;ig  liegen  laffeu!  — 

2QBir  ben!en  am  Montage  na^  S^re^ben  abjureifen,  unb 
^offen  nad^  einigen  äßod^en  ®uer  ©yjeïïenj  im  beften  SBol^l-  ' 
fein  _glu(ïli($  n)ieber§iifinbcn! 

^n  tieffter  ^erel^rung  unb  banlEbarfter  ©rgebenl^eit  ge= 
l^orfamft 

SSarnl^agen  Don  ©nfe. 


382 


216. 
^umtiolbt  un  ^arn^agen. 

SBerlin,  ben  16.  ©e^jtemfcer  1857. 

^xm  âlnfrage  über  $8rtcfe  unb  5ßa!ete  üom  8.  unb 
22.  3luguft  giebt  mir  bie  angenetjme  @eiüi§l^eit,  oere^rter 
^reunb,  üon  S^ï^î^  ^üdh^x  in  baê  mönd^ifd^e  Berlin, 
n?o  ber  (Seilage  ju  No.  215  ber  Xank  ^o^,  15.  ©ept.) 
„©Ott  in  ber  @efd)id^te"  megen  eineê  erl^altenen  unb  un= 
anfgellärten  iîuffeê,  §u  bem  .^err  2Rerle  b'SluMgnc  ge= 
jmnngen  wax,  beè  Stationaliêmuê  nnb  fünbl()aften  9toma= 
niêmuê  angeflagt  roirb,  unb  (toae  öiel  erfrenlid^er  ifi) 
^aftor  ^inb  \\â)  rül;mt,  üon  einer  jungen  italiänifd^en 
Sluftoärterin  in  ^fieapel  mit  SBärme  ber  eüangelifd^en  ^albs 
t)eïel;rung,  auf  bie  ©d^ulter  gefügt  njorben  ju  fein.  — 
S)a  id^  meinem  langtoeiligen  ©eburtêtag  na^  feit  bem 
8.  Sluguft  über  300  33riefe  unb  ^a!ete  erhalten,  fo  meife 
iä)  nie  etiüae  über  baê  S)atum  ber  2ln!unft,  erinnere  mid^ 
aber  fet)r  h)ol;I,  einen  58rief  auf  S^rauerpapier  »om  15.  ^iili 
avi§>  äRabrib  üon  ^j^rem  auêgejeid^neten  SSerioanbten  2lbolfo 
be  SSarnl^agen  unb  fpäter  ein  fragment  feiner  ©efd^id^te 
erhalten  §u  ^aben.  3<^  Jferbe  i^m  freunblid^ft  ban!en. 
©eine  @efd;id^te  ift  nid^t  oï)ne  ^ntereffe.  —  ©ie  loiffen, 
baB  burd^  Ernennung  einer  ginanjfommiffion  im  ©taotê; 
rati;  man  hoffte  ben  3)îinifter  üon  ber  ^e^bt,  beffen  un= 
abhängige  ^^ätigfeit  unbequem  ift,  loê  §u  merben.  S)er 
3Jîann  ï;at  aber  eine  eble  Energie  gegeigt,  unb  ber  Äönig 


383 

^ût  tie  ganje  ^ommiffion  (oaê  3Berï  Mehu^x'è)  »ertagt. 
Wt  innigfter  ^reunbfd^aft  ^l^r 

31.  t).  ^t 

2Rittroo(^. 

ïlileme  SSerel;rung  S^rer  talentoollen  ^iâ)k. 

2^  glmibe,  /,@ott  in  ber  ©efd^ic^te"  l^at  unpoïitifd^ 
ge^anbeït,  bie  freilid^  luieber^oïte  Äöniglid^e  ©inlabitng 
angunel^imen.  3)îan  mirb  i^m,  t)èn  id^  a(^te,  mand^eê  ju- 
fc^reiben,  moran  er  unfd^ulbig  ift. 


384 


217. 

^umiolbt  ait  SJarn|agen. 

SB  er  tin,  ben  14.  OftoBcr  1857. 

(S3ei  BuïiicEfettfcu^iî  ber  ^Briefe  »on  @en^  unt  öJatöe.) 

innigen  ^anïl  ^à)  l^atte  bte  Briefe  fd^on  er'^alten 
unb  mid^  baran  erqutiït.  ^xâ)tè  îann  meinet  ^ruber^ 
Sîul^im  me'^r  »ermel^rett.  SBunberbar,  ha'^  Stncitton  ben 
fd^arffiuntgen  ©en^  fo  lange  täufd^en  tonnte. 

31.  ^t. 


5)en  3.  S)ecember  1857  bemerït  ^Barn^gen  in  feinen  S^agc* 
btdttetn:  „Sefu(^  bei  ^umbolbt.  §evT  »on  Dtferê  ging  cUn 
h)eg ,  unï)  fagt  uns ,  ba^  Dîauc^  in  S)re§ben  geftorben  fei.  S)ann 
get)t  bev  ©eneval  ©raf  »on  ber  ©roeben  fort,  ber  fic^  feî)r  freunb* 
lié)  bejeigt,  unb  gern  \)'àu,  ba^  ic^  i|)m  einen  33îann  jultteifen 
ioill,  ber  bie  ©ebiéte  »on  ©d^enfenborf  neu  berauêgeben  h)irb. 
§umbott)t  üoU  beïjli^er  ®üte  für  £ubmitla,  mie  für  ntid^, 
erjäblt  toom  Könige,  »on  ©(j^önlein,  toon  ber  ^rinjeffin  »on 
^Preufîen,  »on  doctor  Saffalle,  beffen  SBerf*)  er  in  brei  9îac^ten 
genau  burcbgetefen ,  «on  ?5i^iefen,  fc^itt  mit  $8erad^tung  auf  bie 
^reujjeitung ,  tobt  ben  ©rafen  toon  ber  ©roeben  wegen  feineê 
6l)rgefübl§,  ben  3)îinifter  »on  ber  §ei}bt  wegen  feine§  ^ro^eè 
ben  Stbfcbieb  ne{)men  ju  wollen.     6r  t^at  ein  Schreiben  ber  ^0= 


*)  „2)ie  ^^itofo^^ie  §crafteito«  bcö  2)unî(cn  bon  (g))^efoe." 


385 


nîgin  erhalten,  ber  Äonig  irünfc^t  i^n  ju  fetjen,  unb  er  fä^tt 
bemgemä^  naä)  ßt)arIottenburg.  ßt  ift  rüftig  unb  munter.  — 
9Siel  gelefen  in  £affaüe.  ©c^on  ber  äußere  SïnbUd  einer  fo 
großen  unb  geiric^tigen  Slrbeit  erregt  ©tjrerbietung.  2)lir  mac^t 
e§  einen  eignen  Ginbrud,  menu  bie  ©tü^en  unb  ©eltungen,  bei 
benen  ïé^  bergeïommen,  eine  nac^  ber  anbent  fallen,  fc^minben. 
3[ebcr  2l(tgeirorbene  mu^  bergleid^en  inaï^rnebmen  unb  ertragen, 
aber  in  unfrer  3eit  finb  bie  Söanblungen  fcbneller  unb  fräftiger, 
alâ  in  früberen  Sänften,  unb  id?  bin  befonberê  empfinbïid^  für 
fie.  ©etbft  wo  ber  ^nbalt  mir  nickte  üerfc^Iägt,  too  mir  fad^Udb 
ni(^tê  »erloren  gebt,  meil  bie  ©egenftänbe  nid}t  unmittelbar  in 
meinen  Ä'reie  geboren,  ift  mir  bocb  bie  ©rfcbeinung  immer  etmaê 
)3einlicb.  60  gebt  e§  mir  je^t  imeber  in  Setreff  ©dbteiermadber'ê; 
feine  ©dbrift  über  ben  .^erafleitoê  it>ar  biâb^ï  ba§  le^te  2öort, 
ber  Slbfcblu^  über  biefen  ^bifofopben,  felbft  ^egel'ê  entgegen; 
ftebenbe  Stnbeutungen  batten  biefe  Geltung  ni(^t  aufbeben  îbnnen, 
man  rubte  auf  ibr  trie  auf  einem  n)eid}en  Jîiffen;  je^t  ïommt 
neue  ^ritif  unb  jiebt  baffelbe  obne  rtjeiterê  meg  !  Saffalle  fcbiebt 
jmar  ein  anbreê,  gro^eâ  unb  >Doblau§geftoï>fte§  bafür  ein,  aber 
ber  SSecbfel  ift  unbequem.  Unb  bocb  fteut  midb  bie  nie  raftenbe 
©eifteêarbeit ,  ber  ©cbarffinn,  bie  ©elebrfamïeit,  ber  freie  unb 
ïu^ne  5ortf(^ritt." 


21.  0.  §um6otbf«  «riefe.  25 


386 


218. 
^«möolbt  an  SJarnïmgcn. 

«evlin,  ben  11.  Saituar  1858. 

Sîere{)rter  greunb:  auä}  id)  bin  mieber  red^t  leibcnb 
an  meinem  mieberfe^renben  ."pautübel,  eine  läftige  ?5olge 
beê  f)o^en  2Utere.  6{e  ijahzn  iuenigftenè  3^re  unbebiitgte 
î5^reif)eit  imb  !önnen  fic^  pflegen;  mir  ift  feine  grei^eit  ge= 
gönnt,  öon  '^ikn  geqnält,  am  nnbarmï)er3igften  nnb  un- 
abtpenbbarften  üon  ber  ^oft.  ^aê  [o  freunblid^e  3lnben= 
!ert  üon  TITS'.  <Baval)  Sluftin  ift  mir  fe^r  e^renüoH,  id; 
öerbanfe  e»  ;v5Ï)i^en,  tcie  fo  üielee  anbere.  äßerben  Sie 
anà)  ber  ^oUmetfc^er  meinet  5Danfgefü(;le  unb  meiner 
treuen  SSere^rnng  für  bie  geiftreid^e  %tau  unb  i^ren  mir 
tf)euern  ^niber  Tl.  ^oijn  Xa'glox.  Sitoingftone'ê  '^adj- 
richten  intereffiren  mid;  befonberê  tüegen  feiner  2ïnftd;t  über 
bie  ^ultnrfaî)igfeit  be)3  Siîegerftammeê  gu  einer  Qüt,  tüo 
unter  bem  Sßorlüanb  freier  Strbeit  ^ranfreid^  auf  einer 
unb   5Rorbamerifa    auf  ber   anbern   @eite  baè   ©uaoen? 

\   einfangen  in   2tfri!a    auf   baê   fc^mac^üollfte   begünftigen. 

^)ie  politifc^en  9^ad;rid;ten  über  I^Ti^i^^i  ff^^  ^^pt.  Mea= 
botüe  5lai;Ior  maren  unbebeutenb.  ^ielleic^t  ift  eê  3î)nen 
angenel;m  für  2^xe  3lrd)iöe  gu  befi^en  Driginalbriefe  öon 
@raf  SBaleiuèïi,  ^rinj  Sîapoleon,  ber  nac^  2ïegl;pten  gei)t, 
©o{)n  üon  Äönig  .^e^^ôme,  Sorb  ©tratforb  be  Slebcliffe, 
bie  Äopie  eineê  feîjr  fd^ön  ftilifirten  Sriefeê  beê  ^af(^a'l 


r 


587 

bon  Sleg^pten,  baê  Original  mu^U  iâ)  bem  doctor  ^rugfc^ 

fd^enïen. 

S)octor  Wlià)aei  ^aâ)è  l)at  fid^  öon  meiner  ^ebräifd^en 

î^erl^errlid^nng  nid^t  motten  ab))alten  laffen.   5BieI  greunb^ 

Ii(|eê  bem  ebeln  ©eneral  oon  ^fnel,  tien  iâ)   auffud^en 

merbe,  fobalb  iä)  fann.     ^t?r  trewer   immer    gleid^   un= 

leferïid^er 

5t.  t»on  ^nmbolbt. 


25 


388 


219. 
^ritii  9îa))oleon,  0o^n  3erome'ê,  an  ^umfioïbt 

Paris,  66  13  Octobre  1857. 

Monsieur  le  Baron, 

JMonsieur  Mariette  ne  m'a  remis  qu'il  y  a  quel- 
ques jours  votre  lettre  du  mois  de  juillet,  dans  la- 
quelle vous  me  parlez  de  Monsieur  le  docteiu*  Brugsch 
et  de  l'envoi  de  sa  grammaire  démotique  que  je  n'ai 
pas  encore  reçue.  —  Je  tiens  à  ce  que  vous  ne  m'ac- 
cusiez pas  de  négligence  à  vous  répondre;  aujourd'hui 
je  ne  me  sens  guère  le  courage  de  vous  parler  même 
de  science,  votre  coeur  et  votre  esprit  doivent  être 
bien  affligés  par  la  maladie  de  votre  souverain  et  ami 
qui  nous  donne  de  vives  inquiétudes,  je  dis  nous, 
parceque  les  quelques  jours  que  j'ai  passés  à  Berlin 
m'ont  fait  apprécier  les  qualités  eminentes  du  Roi  et 
m'ont  vivement  attaché  à  lui.  Que  Dieu  le  conserve, 
c'est  un  voeu  sincère! 

Recevez,  Monsieur  le  Baron,  l'assurance  de  mes 
sentiments  de  haute  estime  et  considération. 

Napoléon. 


®en  18.  (Çebruar  1858  betid^tet  95ambagen  in  feinen  ZaQe-- 
blättern:    ,,3u   §umbolt>t    gegangen.     Wlit   bett)unbern§it»ürt>iger 


389 

©eifteêgegentoatt  gebcnït  er  fogleid^  allée  beffen,  tooran  unfte 
2lntt)e[enf)eit  iljn  erinnern  !ann ,  er  fagt  Submilla'n  trie  fd^meic^els 
^afteften  Sachen  über  it)r  93uc^,  für  beffen  jmeite  Auflage,  bte 
ntd^t  auêbleiben  merbe ,  er  tî)r  eine  ©telle  über  ^Çriefen  geben  mid, 
bie  er  jiuar  aud^  ben  Seipjiger  Slurnem  für  be§  ïeètem  »on 
ibnen  beabficbtigteê  (§l)rengebäc^tni^  mittt)eilen  möchte,  inbe^ 
Ijaben  biefe  nad)  »orläuftger  Slnfrage  fi(^  nid^t  loieber  gemelbet. 
Sluf  ben  @ro|bei-"509  »on  SSeimar  ift  er  übel  ju  fpredien,  ber; 
felbe  l^at  ibm  uttb  ben  ©ebrübem  ©c^tagintmeit  bei  mieberl^oltem 
58efud^  mel^rere  ©tunben  geraubt,  fie  merlten  balb,  ba^  er  fid^ 
nid^t  über  bie  2)inge,  bie  fie  für  tl)n  jured^tgelegt ,  unterric^; 
ten  iDolle,  fonbem  nur  —  fie  gefï^roc^en  l)aben  molle,  aud^ 
l^at  er  jebem  ben  ^^alfenorben  ertl)eilt.  —  Über  ***  l^at  er 
gegen  ^umbolbt  biefelbe  ßntfc^ulbigung  gentad^t  mie  gegen  midb, 
e§  fei  ber  2lbel  erf orberli(^ ,  tcaS  ^umbolbt  ganj  abfd^eulî(^  fins 
bet,  unb  ubrigenê  ganj  bem  çierfonlid^en  33orurtbeil  be§  &xop 
berjogê  gemä^;  ber  33ater,  ber  aucb  nid^t  febr  merïmurbig  ge= 
loefen,  b^be  biefe  ©inneêart  bodb  irenigftenê  »erftedtt,  ber  ©obn 
äußere  fie  unüerboblen;  einft  babe  er  na(^bem  ein  Sürgerlidber 
bie  @efeUf(^aft  üerlaffen,  mit  großer  Sefriebigung  ba§  93ebagen 
auêgebrudt,  je^t  feien  mir  unter  une!  ein  anbermal,  aie  man 
bemerît  batte,  man  fä^e  ju  breijebn  an  ber  ÏRittagâtafel ,  ers 
mieberte  er  troftenb,  e§  feien  jmei  93ürgerlid)e  barunter,  bie 
jäblten  nidbt!  unb  ba§  fagte  er  ju  §umbolbt  franjöfifdb,  meil, 
mie  er  fagte,  jene  beiben  t)a§>  gemi^  nidbt  »erftunben!  —  Über 
bie  Saft  öon  ^Briefen,  mit  benen  §umbolbt  beinigefucbt  mirb, 
ïlagte  er  bitterlidb,  oierbunbert  im  Tlonat  menigftenâ  muffe  er 
lefen,  toiele  fingen  an  a2Rein  ©reig»  ober  «  ßbler  :3u9enbgreiê  » 
ober  audb  fo  «  Caroline  unb  idb  finb  glüdllidb ,  unfer  ©cbidffal  liegt 
in  3^ren  §änben«.  —  6r  lobte  bie  ^ßrinjeffin  33ictoria,  fie  fei 
jmar  nicbt  bwM"^/  ^abe  aber  ein  gefäüigee,  einfadfieê  SBefen, 
ein  befeelteg  2luge." 


390 


220. 
^tttn^olbt  an  ^artt^agett* 

35  er  tin,  ben  19.  %tUmv  1858. 

@ic  fe^en,  tl^eurer  ^reunb,  ba|,  tro|  meler  fleinet 
^afelcien  t)on  ^ï.  b'2löejac,  ber  öon  5D^alte=^run  §u 
jitiren  gelernt  l^at,  S'^r  ^Rameneüetter  ^l^nen  red^t  ötel 
@^re  mac^t. 

Unï)egreifti(j^  aber  ift  baB  3)Zr.  b'2löejac  üon  ber  bon 
mir  1830  aie  3Jîanuf!ript  herausgegebenen  ^arte  öon  '^uan 
be  la  ßofe  öon  1500,  6  3a^r  üor  ©olon'ê  î;ob,  unb 
öon  einem  3öer!e  in  groB  Quarto  unter  hem  St^itel  ,,®e' 
f(^id^te  beS  ©eefal^rerê  Stitter  3Jîartin  S3e^im'',  tüo  ber 
Urfprung  beê  3^amenê  2lmeri!a,  öon  2ß.  ©I^ittan^  unb 
Sllej:.  §umbolbt  1853  gar  nid^tê  tt3ä% 

3in  einer  ^a^t  burd^tüü^lt.  5Der  eble  ^ugenbgreiè, 
Vecchio  della  Montagna. 


(hierbei  bas  33ud^  ,,  Considérations  géographiques 
sur  rhistoire  du  Brézil.  Examen  critique  d'une  nou- 
velle histoire  générale  du  Brézil  par  M.  François 
Adolphe  de  Varnhagen.  Rapport  fait  par  M.  d'Avezac. 
Paris.   1857/'  8.) 


391 


221. 
^um^olbt  an  ^arnl^agen. 

Sevtin,  ben  7.  3Härj  1858. 

od^  t>et:mutt)c,  tl^eurer  greunb,  ba§  @ie  baè  inbiêî'retc 
faft  geiftïofe  8u(j^  öon  S^ormanb^  nid^t  in  |)änben  ge- 
t)abt.  3<^  toerbe  eè  an  £ab^  SBloomfielb  nid^t  jurM^ 
geben,  o^ne  eê  i^^nen  anzubieten,  durchblättern  Sie  e» 
nad}  bent  Slegifter,  unb  fd^iiJen  ©ie  eê  mir  gütigft  in  4 
bié  5  ^agen  ^urücf.  ièî  fd^itbert  eine  fd^led^tgef^ielte 
Äomöbie.    ^^^r  anpnglid^fter 

21.  ö.  ^umbolbt. 
6onntag  3lai)t. 

3Jieine  SSerel^rung  3^rer  liebenstoürbigen  dlià^te. 

(A  year  of  revolution.  From  a  journal  kept  in 
Paris  in  1848.  By  the  marquis  of  Normanby,  K.  G. 
London.  1857.  2  Vols,  in  8".) 


2)en  8.  3)iärj  1858  bemerft  3Sam^agen  in  feinen  Zai^e-- 
blättern:  „-^umboltot  fenbet  mir  mit  freunblicben  Reiten  ba^ 
^nà)  beè  ajlarquiê  üon  URormanbç  über  bie  9(ieüotutton  üon  1848. 
ßv  nennt  eè  ein  inbièfreteê  unb  faft  geiftlofeè  93ud^,  iä)  nenn' 
eê  ein  ftupibeê,  unb  bem  ^nbalte  naâ)  üerrät^erifcbea  ;  eè  jeigt, 
luie  fc^äblid)  eè  ift,  fic^  mit  ber  2)iplomatie  cinjutaffen,  befon- 
ber§  mit  einer  unamtli(^en,  me  bamatè  bie  be^  SUlarquiè  roar, 
auf  ben  fojoo^l  Lamartine  aie   Saoaignac    nur    ju  febr  gebort 


392 


l^aberi,     dt  ift  einer  bcr  ftutnpfeften'  unb  ïangitjeiligften  ßngMn* 
feer,  bie  e§  je  gegeben  ^at." 


®en  9.  2Rärj  1858  fügt  33arnt)agen  feinem  Urt^eil  über 
îîotmanbp  noc^  (Çofgenbeê  !^inju:  „^n  îlormanbt)  lueitergelefen. 
ßr  ift  ein  armer  Slropf,  aber  bie  dlenbigfeit  £oui§  ^^ilippe'g,  bie 
6c^(ec^tigfeit  ©uijot'ê,  bie  öerberblic^en  ßintnirfungen  ber  Sd)Iei; 
c^er  unb  Betrüger,  lernt  man  au§i  feinem  f(^le(^ten  33u(^e  ge= 
{)ôrig  fennen.  Übrigens  ift  er  ein  2Reifter,  alles  £ebenbige  unb 
6)3rubelnbe  ber  gemaCtigften  ßreigniffe  ju  töbtenber  CangttieiUg: 
Uit  berabjuftimmen." 


393 


222. 
^umïiolbt  an  ^ûrn^ogen* 

33crli«,  ben  13.  2())nï  1858. 

3(^  Un  %exu\)ïi  über  bie  ^reunbli($fe{t  ^^rer  QdUn 
utib  baê  Inbenfen  bon  ber  geiftreid^en  ^^raulein  Submitta. 
®a  geftern  pilaire  bei  mir  'max,  fo  ïjabe  id^  alïeê  t)or= 
bereitet  ^errn  *  * ,  bem  uieïgead^teten  ©eiftlid^en  in  f  f 
nü^lid^  für  time  ber  6pieltüerfe  gu  toerben,  tüeld^e  jtoar 
niâ)t  nähren  aber  eine  angeneïjme  3^^fttennng,  auâ)  be§ 
fpät  auêgefuï)rten  Steitenâ  mit  ^inberniffen,  3ïnêfid^t  jnr 
©rrettnng  au§  ber  Untertüelt  ber  vierten  klaffe  getoäbren. 
^d^  merbe  an  Suaire  um  bie  britte  Jîlaffe  fc^reiben,  fle^e 
aber,  ba^  Sie  mir  etiDaS  ba-S  ©ebäd^tni^  anffrifc^en.  — 
**'§>  %iUll  '^ä)  benfe,  er  prebigt  nid;t;  giebt  felbft  nid^t 
mel^r  bie  !leinen,  hzm  d;emifc^  üertuanbten  ^rob  unionê= 
feinbUd)en  Oblaten,  ©r  ift  aber,  benfe  id;,  in  ff  eine 
^jroteftantifd^e  Tlaâ)t. 

3u  S^rer  unb  gränlein  ßnbmilla'e  33eM;rnng  lege  id^ 
^{;anta[ieen  über  bie  Serlinifd^e  3ßeItregenlofig!eit  üor  ber 
©ünbflut^  bei,  unb  bie  feurige  SBeltjerftörung,  bie  ein 
biedren  öertüilberte  ^ottafd^e  im  unfd^ulbigen  ^elbfpatl^ 
beê  ©ranitê  in  ben  legten  ^agen  f;  er  vorbringen  trirb: 
de  la  géologie  hébraïzante,  tüie  id^  bergleid;en  unöor= 
fid^tig  im  Aoêmoê  genannt  \)dbe.    Sl;r 

3)ienêtûg.  2Ï.  ö.  |)t. 


394 


(„Thoughts  on  the  first  rainbow,  in  connexion  with 
certain  geological  facts.  London.  1852."  î)ie  ©c^tift  ift 
»on  2B.  93atematt  93^ng,  abet  an  c^umbotbt  je^t  erft  touted  ben 
2ootfen  =  ,^apitain  au^er  S)ien[ten  ^etnt  ^.  21.  %oth^  in  Ham- 
burg überfanbt.) 


3)cn  24.  5Ipril  1858  bemerft  3^arttbagcn  in  feinen  îage; 
blättern:  „(Heftern  etjäblte  i^umbolbt  febt  launig  üon  ben  93ric= 
fen,  bie  er  befommen;  eine  2lnjabl  S)amen  in  ©Iberfelb  baben 
fidb  üerbunben,  burcb  anonyme  SSriefe  an  feiner  35efebrung  ju 
arbeiten,  nnb  baben  ibm  bie§  angezeigt;  t)on  3eît  ju  3eit  taufen 
foldbe  35riefe  ein.  5Xu§  Sfîebraèïa  bat  man  an  ibn  bie  ^Çragc 
gericbtet,  er  môdbte  bocb  ficb  barüber  auSfprecben,  wo  bie  <B(i)toaU 
ben  im  Söinter  bleiben;  i(^  fragte,  ob  bieg  ni(bt  fortroäbf^nb 
eine  f^mebenbe  Unterfucbung  fei?  «Çteilicb,  ermieberte  er,  idb 
ioei^  eè  fo  wenig  rcie  ein  anberer,  —  aber,  fe^te  er  mit  f(!ber= 
jenber  2Bi^tigïeit  binjU/  baâ  bab'  idb  ben  l^euten  in  îîebragla 
nicbt  gefcbrieben,  weit  man  bergtei(^en  nie  eingefteben  barf.  »" 


395 


223. 
^utn&olbt  an  ^orn^ogett. 

^otôbam,  ben  19.  3unt  1858. 

3m  ©anjen  ïangtueiïig  unb  öott  innerni  SBiberfprud^, 
aber  tüegen  beê  mt)t^ifc^en  S)eutfd;amerifanert^um'o  bo(| 
|>iftorie  unb  leiber  nja^r.  @.  76 — 80,  ana)  @.  33.  35. 
75.  ^aubev  einer  gefc^lec^tlofen  <Sprad^e:  „Fermez  les 
lèvres  et  serrez  les  dents.'' *)  2luê  ber  UXÛ)  bie  ift 
auè  i^aul^eit  be,  unb  enblid^  ein  neutrale^,  lebentöbten; 
beê  the  geiüorben. 

6.  88  fte^t  gefd^rieben,  tüarum  mein  ^reunb  probet 
nid^t  erfd^offen  (erbium et)  toorben  ift. 

31.  ^t. 

^d^  bin  toegen  beê  traurigen  ^otêbamê  ju  lange  ntd^t 
Ui  Sitten  erfd^ienen. 


(3lnmerfungeu  oon  35avnljagen.  ®abei  mar:  „2)ic 
beutfdie  Sluâmanberung  unb  i^re  tulturl&iftorifc^e  Sebeutung.  Son 
3[uUuè  Jtbbel.  Seipjig.  1858."  SSon  'probet  an  ^umbolbt  ein= 
gefanbter  Slbbrucï. 

*)  '^n  ben  „Anglaises  pour  rire"  ^ei^t  e§:  „Ouvrez  la 
bouche  et  serrez  les  dents,  et  vous  parlerez  anglais!"  ^um= 
bolbt  mag  bieâ  im  6inne  gehabt,  aber  ouvrez  irrig  in  fermez 
öerlüanbelt  ^aben. 

6.  35  fagt  ^röbel  :  „  Übrigena  finb  an  unb  für  fid^  uic 
englif(^e  unb  bie  beutfd^e  Sprache  nur  jiuei  ï>erf(^iebene  î)ialeftc, 


396 


obct  »icïmc^t  Êntwideïuttgêftufen.  2)ie  cttgïifc^e  ift  îulturl^iftos 
rifc^  bic  I)Bl)ere  »on  bexben,  benn  bie  Sïbfd^leifung  bet  granttna« 
tîïalifc^en  formen  ift  anerïannteriueife  ber  ï)5ï)eren  geiftigen  6ntî 
»oidteïung  entfprec^enb.  "  ^umbolbt  ^t  an  ben  Stanb  gefc^ries 
ben:  „0\)o". 

S.  88  beutet  ^^röbel  auf  Ofterreic^ê  großen  3uïunft§beruf 
^in.  6olc^e  Stellen  in  einer  1848  erfd^ienenen  Sd^rift  burd^ 
einen  Slbjutanten  bem  jÇurften  »on  Sßinbifd^grä^  rec^tjeitig  mxU 
get^eilt,  betoirïten  grobel'ê  S3egnabigung,  »tt^renb  fein  College 
9îobert  58lum  gtaufam  eïfc^offen  murbe.) 


397 


224. 
^umklbt  an  ^arn^aoen. 

33eran,  ben  9.  ®e^t.  1858.  5«ac^t«. 

onnigen  ^ant,  mein  t^eurer  greunb,  für  S^re  fo 
freunblid^en  QèiUn.  ®er  ^an!  beê  treffUcî^en  **  ift  mir 
nid^t  gleid^giiltig:  m^n  ift  ^ier  fo  unartig  getpefen,  mir 
mit  feiner  «Silbe  §n  fagen,  ba§  mein  2tntrag  erfüllt  fei. 
®a  ©ie  unb  S^re  geiftreid^e  S^iid^te,  gräulein  Submitta, 
Curiosa  lieben  unb  in  meinem  Uralter  aïïe  <Bä)am  für 
©elbftlo&  längft  toerfd^tüunben  ift,  fo  lege  i^  ^l^nen  toor: 
ben  Srief  ber  Königin  55ictoria,  bie  burc^  bie  ^rinjeffin 
toott  ^reufeen  mid^  um  einige  ©teilen  ber  Slnfic^ten  ber 
Sfiatur  unb  beè  Aoêmoê  (bid^terifd;e  9laturbefc^reibung) 
öon  meiner  ^anbfd^rift  l;atte  bitten  laffen,  —  mit  einem 
anbern  Briefe,  beê  amerüanifc^en  Jîriegêminifterê,  ber  mir 
für  ten  ^teifenben  3Jlölll^aufen,  aie  Qeiä)mt  in  ben  jtoei 
©îpebitionen  nad^  ben  J^üften  ber  ©übfee,  meineê  ©eifert'^ 
©d^iüiegerfobn,  nü|lic^  getüefen  ift  unb  mirabile  dictu 
aUen  politifc^en  ©rott  gegen  mic^,  iuegen  meiner  §reunb= 
fc^aft  mit  j^remont,  bei  ©eite  gefegt  l;at.  ®er  le^tere  mir 
moralif(^  erfreulicher,  ber  großen  ^^îamen  töegen  ma^loê 
übertrieben. 

gür  bie  Stegentfc^aft  ift  allerbingê,  fo  not^iüenbig  fie 
aud^  ift,  für  bie  ganj  üergeubete  @l;re  beê  ßanbee  ift, 
leiber!  nod^  nid^t;!  abgemacht.  3Jlöge  ber  ^rinj  öon  ^reu^en 
galten,  toaê  er  biso  je^t  üerfprid^t:  unter  feiner  anbern 


398 

^ebingiing  aie  mit  auêgefproc^enem  Mittel  ^t^cnt  tt)erbe 
cr  forttoirfen,  aber  too  bie  ^tiitwttöe  bei  ber  Slbgefd^iloffens 
oeit  beê  Könige,  ben  man  miä)  felbft  feit  ber  3flMfe^r 
xiijà)  ni^t  ^at  feigen  laffen?  ßä^t  man  bie  ^nitiatiüe  ben 
Kammern,  fo  l^anbelt  man  übereilt  unb  in  unebler  ^^nrd^t. 
Alea  jacta,  wnb  bie  ©nmme  ber  ^îitettigenj,  bie  im 
©piel  ift,  fd^eint  öfonomifd;  arm  pgemeffen. 

3Baê  iüiffen  ©ie,  tf)enrer  ^^rennb,  »on  |)errn  ^\Dan 
©olomin,  ber  mit  einer  fo  fred^en,  beifpiellofen  3^i^i^'^i^6= 
tion  mic^  pt)otograpl)ifd;  im  fd^redlid^ften  négligé  de  cos- 
tume bem  5ßubliJEnm  barfteUt,  même,  wk  i^  ii)m  \éi)x 
öerle^t  gefd^rieben,  en  me  dotant  de  deux  fautes  de 
français  —  venaient  ftatt  viennent,  pourrait  ftatt  pou- 
vait. SBaê  bie  3)îenfd^en  fic^  erlauben,  wm  anbere  i^ren 
^mäen  bienftbar  gu  madden!  — 

^(^  fle-^e,  baB  ©ie  mir  bie  brei  Curiosa,  Ibfd^rift  ber 
Victoria,  ^rief  beê  Jîriegêminifterê,  nnb  Sloöira  toon  ®o= 
loinin,  biê  ©onntag  äRorgen,  loo  id^  mit  ^aron  ©todmar 
SSater  nad^  Siegel  mn^,  gnriicffd^iden. 

Wdn  ©eljen  (ma  démarche)  nimmt  an  alternber 
9îid^tnngêto[ig!eit  traurig  gu.  ^iiten  ©ie  fid^  öor  einer 
fo  langen  ©ebulb  ju  leben.  S)er  9luf  nimmt  mit  ber  3^1* 
becillität  ju,  unb  bie  9loïïe  beê  „tl^euren  ^ugenbgreifeê, 
beê  iüürbigen  ©eniorê  aller  lebenben  @elel;rten,  Vecchio 
délia  montagna''  it)irb  eine  fel)r  unbequeme,  ttjenn  eê 
au($  im  3'îe|biftri!t  eine  Jungfrau  giebt,  bie  ber  ©enter 
in  ^egel  etabliren  foil,  iüeil  ber  Drt  na):)^  bei  Berlin  ift, 
unb  fie,  §ur  redeten  ^^^^l  aüertirt,  gur  ©tabt  ïommen 
ïann,  um  mir  bie  2tugen  ju  fd^lie^en. 

3Jiit  treuefter  freunbfc^aftlid^fter  ^ere^rung  3^r 

21.  n.  ^nmbolbt. 


399 


3Jietn  böfer  ^rewnb  Saffatte  —  .^eraflcitoê  ber  ©unfle 
—  ift  tro^  aller  meiner  33ertt)enbimgen,  tro|  ber  mir 
gegebenen  î^er^ei^nngen  t»om  ^rinj  oon  ^reufeen  unb 
pilaire*)  bod^  üerjagt  iüorben.  3}îan  gab  Hoffnung,  ber 
3)nn!Ie  JoerDe  in  einigen  3Ronaten  (nac^  ben  2öal;len) 
jum  noc^  bnnfleren  ^ptl^agoraè  gnrüdffet)ren.  äßelc^e 
3)iftributicn  ber  ©ered^tigfeit! 


(Slnmcrfung  üon  35arnl^agen.  ^mav.  ©olojtin  hatte 
.^umbolbt  etfii^t,  il^m  ein  ruffif(j^e§  S)rama  „D^lomra"  jueignen 
ju  bütfen,  fcev  franjôfifd^e  93rief,  burc^  meldten  ^uttibolbt  bie 
Sßibmung  annahm,  ift  aie  ^acfimile  bem  99üd^tein  beigefügt.) 


*)  Snfofern  ntd^t  gang  genau,  als  in  ber  3l6tüefen^ett  bev  @e» 
nannten  unb  tt)ie  ftd^  f^jäter  fjerauepeßte,  o^ne  \i)x  SSornuffen,  ber 
äJiinifter  Sef}^^^aIen  hierauf  Oeftanben  ^atte. 


400 


225. 
^umtiolbt  an  SubmtQa  Wng^ 

33  er  tin,  ben  12.  Oïtofcer  1858. 

SBeld^  ein  Xa^  ber  ©rfd^iitterung,  ber  2::rauer,  beê 
Hngïutfè  für  mi(|,  ber  geftrige.  3^  ioar  öon  ber  ^ötti= 
gin  na^  ^otêbam  befd^ieben,  «m  öon  bem  Äönig  Slbfd^ieb 
§u  nel^men.  @r  tear  n)einenb  »or  tiefer  9îu^rnng.  3<^ 
ïomme  nad^  ^anfe,  9^ad;mittag  gegen  6  Ul^r  unb  erbred^e 
St)ren  ©d^mergenêbrief,  t^enre,  liebe,  geiftreic^e  ^^rennbin! 
®r  friiber  bem  ^rbifd^en  entgegen,  al§>  id^  ber  9îeun§igs 
jäbrige,  ber  Sllte  öon  ben  Bergen,  ©ê  ift  nid^t  genug  ju 
fagen,  ba^  S)entfc^lanb  einen  großen  ©d;riftfteïïer,  ben 
öerlor,  ber  bie  ©^rad^e  am  ebelften  gnm  âïuîlbrnd^  ber 
garteften  ©mpfinbnngen  §n  mobeln  tcn^te  —  aber  maê  ift 
bie  ^orm  bei  fo  öiel  ©d^arfbïicf,  fo  prägnanter  ©eiftig^ 
ïeit,  fold^em  ©eelenabel,  f Oliver  SBeltflugbeit.  3öa0  ©r 
mir  ioar,  voa§  er  mir  bem  'nnn  ganj  S^ereingelten  iüar, 
haè  ïonnen  6ie  in  ^^um  fd^önen,  feinen  6inne  ottein 
ganj  faffen.    ^â)  njerbe  balb  !ommen  eê  ^^nm  ju  fagen. 

3)îit  tiefem  ©eelenfd^merje  ^1^x 

m.  ^umbolbt. 


©rutf  »on  g-.  '?!.  «io(fl)au«  in  Scipiig. 


O.    ^  /^y 


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